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Ausgabe 03/13 - Wirtschaftsjournal

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Das mitteldeutsche Wirtschaftsmagazin<br />

www.wirtschaftsjournal.de Nr. <strong>03</strong>/20<strong>13</strong> | 23. Jahrgang | Preis: 4,50 € | ISSN: 1617-6669<br />

LUFT- UND RAUMFAHRT<br />

Starke Branche<br />

Seiten 48-49<br />

RECHT<br />

Lotse im<br />

Steuerdschungel<br />

Seite 55<br />

KulTour<br />

Ehrbare<br />

Kaufmannstradition<br />

Seite 68<br />

Titel: Maschinen- und Anlagenbau – Innovationsmotor in Mitteldeutschland | Seiten 5-45<br />

Starke Kraft für den Wettbewerb<br />

Die Geschäftsleitung Dr.-Ing. habil. Heidrun Steinbach und Dr.-Ing. Sebastian Ortmann<br />

vom Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e. V. (ICM)


Editorial<br />

„Des Kaisers neue Kleider“<br />

Hans Christian Andersen schrieb vor 176 Jahren ein lehrreiches<br />

Märchen „Des Kaisers neue Kleider“. Lassen Sie<br />

mich die ersten Sätze zitieren: „Vor vielen Jahren lebte<br />

ein Kaiser, der so ungeheuer viel auf neue Kleider hielt,<br />

dass er all sein Geld dafür ausgab, um recht geputzt zu<br />

sein. Er kümmerte sich nicht um seine Soldaten, kümmerte<br />

sich nicht um Theater und liebte es nicht, in den Wald zu<br />

fahren, außer um seine neuen Kleider zu zeigen. In der<br />

großen Stadt, in der er wohnte, ging es sehr munter her.<br />

An jedem Tag kamen viele Fremde an, und eines Tages<br />

kamen auch zwei Betrüger, die gaben sich für Weber aus<br />

und sagten, dass sie das schönste Zeug, was man sich<br />

denken könne, zu weben verstanden. Die Farben und das<br />

Muster seien nicht allein ungewöhnlich schön, sondern<br />

die Kleider, die von dem Zeuge genäht würden, sollten die<br />

wunderbare Eigenschaft besitzen, dass sie für jeden Menschen<br />

unsichtbar seien, der nicht für sein Amt tauge oder<br />

der unverzeihlich dumm sei…“<br />

Es gibt einiges in dieser Geschichte, was schwer zu verstehen<br />

ist, setzt man normale Maßstäbe an. Für mich ist<br />

das Märchen ein starkes Bild heutiger Entwicklungen: Wir<br />

schauen stark auf Äußeres und vernachlässigen, worauf<br />

eine Gesellschaft basiert. Heutige Betrüger sind nicht<br />

Weber. Banken haben mit imaginären Geschäftsmodellen<br />

Produkte geschaffen, die den unsichtbaren Kleidern sehr<br />

ähneln. Und wer sie nicht toll findet, kommt wie bei Anderson<br />

in die Schublade untauglich oder dumm.<br />

Aber es sind bei weitem nicht nur die Finanzgiganten, die<br />

unsichtbare Kleider weben. Auch die Politik arbeitet emsig,<br />

um ihrem Volk etwas vorzugaukeln. Endlich, so war unisono<br />

kurz vor Ostern zu hören, wurde die Zypern-Krise<br />

abgewendet. Zweifellos ist es wichtig, den Menschen in<br />

Zypern zu helfen, es ihnen zu ermöglichen, aus ihrer Arbeit<br />

Werte zu schöpfen und zu leben.<br />

Doch die Welt ist abhängig von den unsichtbaren Kleidern<br />

und spielt nach den Spiel regeln globaler Zocker: Zypern<br />

hat wie so viele andere Staaten primär ein Problem der<br />

zu großen öffentlichen <strong>Ausgabe</strong>n und der Refinanzierung<br />

durch die Banken und andere Spekulanten. Das Finanzsystem<br />

reagiert mit imaginären Wertveränderungen. Das<br />

hat mit der Wirtschaftskraft der betroffenen Länder zunächst<br />

überhaupt nichts zu tun. Und in erpresserischer Manie<br />

wird auch gleich mit den Sachen aufgeräumt, die den<br />

machtbesessenen Finanzwächtern schon lange ein Dorn<br />

im Auge sind. In Zypern wird das bis dato recht autark<br />

agierende Bankensystem komplett zerschlagen. Sind nun<br />

Liechtenstein und Schweiz die Nächs ten?<br />

Nun könnte ich mich natürlich zurücklegen da ich nicht<br />

das Luxusproblem habe, meine Einlagen in Zypern verstecken<br />

zu müssen. Doch mit der Beteiligung der Bankkunden<br />

– wie das so schön formuliert wird – wird eine<br />

völlig neue Qualität erreicht. Die heiligste Kuh, das Recht<br />

am privaten Eigentum, wurde mal so nebenbei geschlachtet,<br />

obwohl es auch in der zyprischen Verfassung fest verankert<br />

ist.<br />

Nun weine ich sicher keine Krokodilstränen neu reichen<br />

Anlegern nach, die in Zypern steuerliche Schlupf löcher<br />

gefunden haben. Doch was die Tagesmedien von Bild bis<br />

Welt so hämisch mit „Endlich trifft es die richtigen“ übertiteln,<br />

ist ein Bruch in der Realität unseres gesellschaftlichen<br />

Systems. Und ist erst einmal der Anfang gemacht,<br />

haben sich die Regierungen Arm in Arm mit so genannten<br />

Währungshütern einen neuen Weg zum Geld geschaffen.<br />

Und da dies alles andere als ein Märchen ist, sehne<br />

ich mich nach jemandem, der laut ruft: „Die haben doch<br />

gar nichts an!“<br />

Ihr Jörg Sattler<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

3


Inhalt<br />

Aus dem Inhalt<br />

Standpunkte<br />

Editorial 3<br />

Titel Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Kanzlerin stark beeindruckt 5<br />

Innovationsmotor in Sachsen 6-7<br />

Fels in der Konjunkturbrandung 8<br />

Der Maschinenbau der Zukunft 9<br />

„Mehr Gründungen für mehr Innovationen“ 10<br />

Vor weiterem Quantensprung 30<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich<br />

überzeugten sich beim Besuch der Galvanotechnik Baum GmbH in Unterheinsdorf<br />

von der Innovationskraft mittelständischer Unternehmen in Sachsen. Während des<br />

Firmenrundgangs kamen die prominenten Gäste auch mit Mitarbeiterinnen an<br />

Galvanisierungsanlagen ins Gesapräch. Foto: Wolfgang Schmidt<br />

Titel Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland | Seite 5<br />

Die Landesarbeitsgemeinschaft der<br />

sächsischen Industrie- und Handelskammern<br />

haben beim Leipziger Institut für<br />

Energie GmbH Mitte des Jahres 2012<br />

eine Studie beauftragt, die sich mit der<br />

Energiesituation in der sächsischen<br />

Wirtschaft beschäftigt. Ergebnis dieser<br />

umfangreichen Studie sind energiepolitische<br />

Handlungsempfehlungen und<br />

Lösungsvorschläge, um die Auswirkungen<br />

der Energiewende für die Wirtschaftsunternehmen<br />

planbarer zu<br />

gestalten. Foto: Archiv<br />

Infrastruktur | Seite 60<br />

Internationalisierung<br />

Wo Europa gelebt wird 46<br />

Luft- und Raumfahrt<br />

Starke Branche – starkes Netzwerk 48-49<br />

Unternehmensführung<br />

Gemeinsam an einem Strang 52<br />

Imagegewinn und Identifikation 54<br />

Fachkräfte<br />

Belegschaft entscheidet mit 58<br />

Infrastruktur<br />

Energieversorgung 60<br />

Menschen<br />

Personalien 62<br />

Geld und Kapital<br />

Auf Wachstumskurs 64<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Wachstum durch Vernetzung 66<br />

Leseecke<br />

„Antifragilität“ 67<br />

KulTour Mitteldeutschland<br />

Ehrbare Kaufmannstradition 68<br />

Glossiert<br />

Logistik – eine deutsche Tugend 70<br />

Blick aus dem Cockpit: Das DLR-Forschungsflugzeug Falcon 20E im Anflug auf ein<br />

Gewitter. Quelle: DLR (CC-BY 3.0) Luft- und Raumfahrt | Seiten 48-49<br />

Impressum 70<br />

4 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Kanzlerin stark beeindruckt<br />

Angela Merkel würdigt mit Besuchen bei Galvanotechnik Baum und Continental wirtschaftliche Leistungen der<br />

Region und ihrer Menschen<br />

Den Startknopf für die Produktionserweiterung der Galvanotechnik Baum im<br />

vogtländischen Unterheinsdorf gibt hier Bundeskanzlerin Angela Merkel gemeinsam<br />

mit Geschäftsführer Werner Wackershauser, Gesellschafter Nikolai A. J. Baum,<br />

Geschäftsführer Oliver Jäger, Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich sowie<br />

Technik-Geschäftsführer Bernd Schwarzer (von links). Fotos: Wolfgang Schmidt<br />

Am Continental-Standort Limbach-Oberfrohna ließ sich die Bundeskanzlerin von der<br />

Produktion hochpräziser Einspritzpumpen für Dieselmotoren begeistern.<br />

Hier im Gespräch: Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich, die Bundeskanzlerin,<br />

Continental-Vorstandsvorsitzender Dr. Elmar Degenhart, Produktionsmitarbeiter<br />

Karsten Lämmel und Standortleiter Dr. Joachim Zirbs (von links).<br />

Mit über 600 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft<br />

wurde am 11. März im vogtländischen Unterheinsdorf<br />

das bedeutendste Ereignis in der 35-jährigen Firmengeschichte<br />

der Galvanotechnik Baum GmbH (GtBaum)<br />

gefeiert: 35 Jahre GtBaum, 20 Jahre GtBaum in Zwönitz<br />

und fünf Jahre Galvanotechnische Oberflächen in Heinsdorfergrund.<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Sachsens Minis -<br />

terpräsident Stanislaw Tillich, die als Ehrengäste am Festakt<br />

teilnahmen, drückten gemeinsam mit der GtB-Geschäftsführung<br />

um Nicolai A. J. Baum den Startknopf für den Bau<br />

der neuen Zinn-Nickel-Gestellanlage. Wenn die Anlage im<br />

September die Produktion aufnimmt, wird sie zu den leis -<br />

tungsfähigsten ihrer Art in Europa gehören. Wie Nocolai<br />

A. J. Baum betonte, werden etwa 50 neue Arbeitsplätze<br />

geschaffen. In der Gesamtinvestition von sieben Millionen<br />

Euro ist ein neues, hochmodernes Kundenbetreuungszentrum<br />

eingeschlossen.<br />

Der Hauptsitz des aus dem Schwarzwald stammenden<br />

Unternehmens befindet sich im erzgebirgischen Zwönitz<br />

und beschichtet vor allem Teile für die Automobilzulieferindustrie.<br />

Die Kanzlerin zollte nicht nur den innovativen<br />

Leis tungen des Unternehmens, sondern auch dessen Umweltmanagement<br />

großen Respekt. Dafür hatte Galvanotechnik<br />

Baum in den vergangenen Jahren mehrere Umweltpreise<br />

erhalten.<br />

Am gleichen Tag stattete Angela Merkel dem High-Tech-<br />

Werk von Continental in Limbach-Oberfrohna einen Besuch<br />

ab. Dort informierte sie sich über Erfolg und Innovationen<br />

des Unternehmens. Der sächsische Standort ist einer von<br />

weltweit 291 Standorten des internationalen Automobilzulieferes<br />

und zugleich Kompetenzzentrum für die Zukunftstechnologie<br />

von Diesel-Einspritzpumpen. In Limbach-Oberfrohna<br />

und dem dazugehörigen Zweigwerk in Stollberg sind<br />

rund 1600 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

So genannte Piezo Injektoren, deren extrem schnelle<br />

und präzise Einspritz-Technologie die Common-Rail-Systeme<br />

von Dieselmotoren revolutioniert hat, gingen erstmals<br />

im Jahr 2000 am sächsischen Standort in die Serienproduktion.<br />

Seither wurden weit über 60 Millionen dieser Hightech-Injektoren<br />

„made in Saxony“ rund um den Globus in<br />

Personenwagen und Nutzfahrzeuge eingebaut. Sie tragen<br />

zu verringerten Abgasemissionen und zur Reduzierung des<br />

Dieselverbrauchs um mehr als ein Prozent bei.<br />

Die Bundeskanzlerin zeigte sich von den beiden Firmenbesuchen<br />

in Sachsen, mit denen sie dem hiesigen Mittelstand<br />

Anerkennung zollen wollte, beeindruckt und würdigte<br />

die Aufbauleistungen und die wirtschaftliche Stärke der<br />

Region. Weltmarktprodukte würden an vielen Orten der<br />

Bundesrepublik produziert und nicht nur an ein, zwei Standorten,<br />

betonte Angela Merkel.<br />

Wolfgang Baltzer<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

5


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Innovationsmotor in Sachsen<br />

Interview mit der ICM-Geschäftsleitung Dr.-Ing. habil Heidrun Steinbach und Dr.-Ing. Sebastian Ortmann<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Als Interessenverband Chemnitzer<br />

Maschinenbau gegründet, ist das heutige<br />

Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau<br />

e. V. (ICM) seit mehr als 20 Jahren Innovationsmotor<br />

in Sachsen. Worauf gründet sich diese Erfolgsgeschichte?<br />

Dr.-Ing. Heidrun Steinbach: Unser Erfolg ist nicht zuletzt<br />

dem breit aufgestellten Portfolio des Instituts geschuldet.<br />

Zu unserem Leistungsspektrum gehören Prüfstands- und<br />

Prototypenentwicklung, Maschinenbaugruppen für unterschiedliche<br />

Anwendungen, Erfahrungen im Bereich der<br />

Umformtechnik aber auch die Entwicklung von Anlagen der<br />

Elastomerverarbeitung sowie die Betrachtung von Prozess -<br />

abläufen.<br />

Dr.-Ing. Sebastian Ortmann: Das Institut leistet vor allem<br />

für kleine und mittelständische Unternehmen wichtige praxisnahe<br />

Forschungsarbeit und sichert die Innovationsfähigkeit<br />

und internationale Wettbewerbsfähigkeit der Region<br />

und darüber hinaus. Das ICM fördert die Kooperation zwischen<br />

den KMU und bündelt deren Kompetenzen. Vor allem<br />

mittelständischen Unternehmen fehlen oft die Ressourcen,<br />

um eigenständig Forschung und Entwicklung zu betreiben.<br />

In Kooperation mit dem ICM e. V. können Problemstellungen<br />

aufgegriffen und Lösungen erarbeitet werden. Durch<br />

geförderte Verbundprojekte wird so auch für den Mittelstand<br />

der Zugang zu neuen Technologien und Verfahren<br />

möglich.<br />

Geschäftsführender<br />

Direktor Dr.-Ing. habil.<br />

Heidrun Steinbach<br />

Geschäftsführer Technik<br />

Dr.-Ing. Sebastian Ortmann<br />

WJ: Konzentriert sich ICM dabei ausschließlich auf<br />

den Maschinenbau?<br />

Dr.-Ing. Heidrun Steinbach: ICM, das ist mehr als Maschinenbau.<br />

Seit über 20 Jahren fördert das Institut für den<br />

Maschinen- und Anlagenbau interessante Themen. So ko -<br />

ordiniert das Institut beispielsweise das Projekt Innvelo, das<br />

die städtischen Fortbewegungsmittel von morgen ermöglichen<br />

wird. Neun Partner arbeiten an elektrogetriebenen<br />

Drei- und Zweirädern. Zu den beteiligten Unternehmen<br />

gehören die Chemnitzer Ingenieure von Beldrive, imk engineering,<br />

der Fahrradhersteller Stein-Bikes, künftige Nutzer<br />

sowie weitere regionale beziehungsweise überregionale<br />

Unternehmen.<br />

<br />

Leistungsspektrum Forschung und<br />

Entwicklung<br />

Baugruppen für Werkzeug- und<br />

Sondermaschinenbau<br />

Retrofit und<br />

Maschinenautomation<br />

Medizintechnik<br />

Innenhochdruckumformen<br />

Prüfstands- und<br />

Prototypenentwicklung<br />

Netzwerk- und<br />

Technologieentwicklung<br />

Fabrikplanung,<br />

Arbeitsgestaltung<br />

Elektroroller Innvelo ® two<br />

Nockenwellenprüfstand im ICM-Technikum<br />

6 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Energieeffiziente Leichtbaupresse im ICM-Technikum<br />

Rohrendenbearbeitungsmaschine – ICM-Entwicklung mit der Firma Unitube GmbH<br />

Kurzprofil<br />

Das ICM e. V. ist als private und<br />

industrienahe Forschungseinrichtung<br />

maßgeblich an realisierten<br />

Innovationsleistungen<br />

im Maschinen- und Anlagenbau<br />

beteiligt. In Kooperation mit<br />

dem ICM e. V. können kleine und<br />

mittelständische Unternehmen<br />

Problemstellungen gemeinsam<br />

aufgreifen und Lösungen erarbeiten.<br />

Das ICM e. V. leistet<br />

dabei sowohl als Forschungsund<br />

Entwicklungspartner als<br />

auch im Rahmen der Projektkoordination<br />

einen wichtigen<br />

Beitrag. Hierbei kommen die<br />

Ressourcen und Kompetenzen<br />

des Instituts zielführend zum<br />

Einsatz.<br />

ICM – Institut Chemnitzer<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

e. V.<br />

Otto-Schmerbach-Straße 19<br />

D-09117 Chemnitz<br />

Telefon: +49 371 27836-101<br />

Telefax: +49 371 27836-104<br />

info@icm-chemnitz.de<br />

www.icm-chemnitz.de<br />

WJ. Welchen Nutzen bringen diese Neuentwicklungen?<br />

Dr.- Ing. Sebastian Ortmann: Es geht darum, mit den<br />

Neuentwicklungen Mobilitätsalternativen zum Auto in die<br />

Städte zu bringen. Für verschiedene Bedürfnisse entstehen<br />

Roller, Räder und Trikes, die in Chemnitz in einem<br />

Sharingsystem modellhaft angeboten werden sollen. Das<br />

ICM unterstützt das Unternehmensnetzwerk vor allem<br />

beim FuE-Management, koordiniert die Zusammenarbeit<br />

und die Kommunikation der Partner. Darüber hinaus übernahm<br />

das Institut die Anmeldung von Geschmacks- oder<br />

Gebrauchsmustern. Wissenschaftliche und technische<br />

Ressourcen des ICM kamen bei den Berechnungen zur<br />

Sicherheit des Rahmens für den Elektroroller Innvelo ® Two<br />

zum Einsatz, denn KMU können die nötigen Ressourcen<br />

oder Kapazitäten für die vielfältigen Aufgaben, die sich<br />

bei solchen Neuentwicklungen ergeben, oft nicht aufbringen.<br />

Obwohl das Projekt Innvelo vor kurzem abgeschlossen<br />

wurde, wird das Netzwerk weiterhin durch das<br />

Institut, beispielsweise bezüglich der Weiterentwicklung<br />

der neuen Produkte, unterstützt.<br />

WJ: ICM wird sich sicher wieder zur Hannover Messe<br />

präsentieren?<br />

Dr.-Ing. Heidrun Steinbach: Wir sind in diesem Jahr<br />

zum dritten Mal dabei. Messebesucher finden uns gemeinsam<br />

mit vier ausgewählten Forschungspartnern unter dem<br />

Motto „Vernetzte Forschung und Entwicklung für KMU in<br />

Sachsen“ in Halle 2 am Stand A 62. Das Institut wird zur<br />

Hannover Messe ausgewählte Ergebnisse aus seinem Portfolio<br />

sowie konkrete fertige Produkte, wie den Elektroroller,<br />

den Messebesuchern präsentieren.<br />

Dr.-Ing. Sebastian Ortmann: Die Hannover Messe ist<br />

ja eine Technologiemesse, die Entwicklungsergebnisse aus<br />

allen Branchen bekannt machen will und zeigt, welches<br />

Potenzial in der Bundesrepublik Deutschland vorhanden<br />

ist. Wir wollen das sächsische Potenzial im Bereich Forschung<br />

und Entwicklung in die Waagschale werfen. Wir<br />

präsentieren neues Entwicklungspotenzial, das wir haben,<br />

in Kombination mit den Unternehmen, die sich an unserem<br />

Gemeinschaftsstand beteiligen. Natürlich nutzen wir<br />

auch die Hannover Messe, um zu zeigen, wie sich beispielsweise<br />

Fördermittel in konkrete Entwicklungsleistungen und<br />

Prototypen umschlagen.<br />

Dr.-Ing. Heidrun Steinbach: Sachsen präsentiert sich<br />

in diesem Jahr nicht nur als Land der Zulieferer zur Hannover<br />

Messe. ICM ist dabei in Halle 2 im Stand der IHK<br />

integriert, wo wir ausgewählte Forschungs- und Entwick -<br />

lungsergebnisse für die Industrie präsentieren.<br />

WJ: Wie wollen Sie dazu beitragen, dass die Innovationskraft<br />

in Chemnitz auch erhalten bleibt und<br />

weiter wächst?<br />

Dr.-Ing. Sebastian Ortmann: ICM hat vor zwei Jahren<br />

gemeinsam mit der Chemnitzer Wirtschaftsförderungsund<br />

Entwicklungsgesellschaft mbH und Partnern aus acht<br />

europä ischen Ländern das EU-Projekt IDEA gestartet. Das<br />

ist ein Zukunftsprojekt, das auf die Entwicklung einer Strategie<br />

zielt, die kleine und mittelständische Unternehmen<br />

in den Regionen Zentraleuropas befähigt, der wachsenden<br />

Nachfrage nach Fachkräften zu begegnen. Der erste<br />

Schritt – die Analyse der Ausgangsbedingungen in den<br />

Regionen – ist abgeschlossen. Aus den ermittelten Handlungsfeldern<br />

werden nun Maßnahmen und Instrumente<br />

erarbeitet und konkrete Aktivitäten in den Regionen umgesetzt.<br />

Am Ende wird ein Strategiepapier entstehen, das<br />

den Unternehmen hilft, Fachkräfte anzuziehen und zu binden.<br />

Das ICM will auch in diesem Schritt aktiver Partner<br />

sein und Maßnahmen ausbauen beziehungsweise koordinieren.<br />

Dr. Ing. Heidrun Steinbach: Für das ICM selbst besteht<br />

ein Ziel darin, die Mitarbeiterzahl von derzeit 45 bis zum<br />

Jahr 2015 auf mindestens 50 zu erhöhen. Bei ICM-Mitarbeitern<br />

hat es in den vergangenen vier Jahren oft Familiennachwuchs<br />

gegeben. Interessante Jobs sichern uns die<br />

High Potentials auch in Zukunft in der Region. Gemeinsam<br />

mit der Stadt Chemnitz haben wir die zukunftsträchtige<br />

Idee entwickelt, in unserer unmittelbaren Umgebung einen<br />

Kindergarten für die umliegende Industrie zu schaffen, der<br />

das Prinzip Technik und Kunst beinhalten soll. Für unsere<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das ein wesentlicher<br />

Vorteil, die Kinder in der Nähe der Arbeitsstätte untergebracht<br />

zu wissen.<br />

Gespräch: Wolfgang Baltzer<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

7


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Fels in der Konjunkturbrandung<br />

Gastbeitrag von Dr. Helmut Becker, Leiter des Instituts für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation (IWK)<br />

190<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

<strong>13</strong>0<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Auftragseingang Maschinenbau<br />

Infostand März 20<strong>13</strong>, Datenstand Januar 20<strong>13</strong><br />

(Volumen, 2000 = 100)<br />

50<br />

Jan'01 Jan'02 Jan'<strong>03</strong> Jan'04 Jan'05 Jan'06 Jan'07 Jan'08 Jan'09 Jan'10 Jan'11 Jan'12 Jan'<strong>13</strong><br />

Ausland Inland Gesamt<br />

Der Maschinen- und Anlagenbau gehört neben der<br />

Automobilindustrie zu den Wachstumsträgern der<br />

deutschen Wirtschaft.<br />

Der Maschinenbau schafft die Grundlage für die industrielle<br />

Produktion, liefert Vorleistungen für andere Investitionsgüterhersteller<br />

und Maschinen für das Baugewerbe und die<br />

Energieversorgung. Der Absatz erfolgt über den Groß- und<br />

Einzelhandel und im Direktvertrieb. Ohne fachlich hochqualifizierte<br />

und vor allem engagierte Mitarbeiter wäre das<br />

nicht möglich. Diese Anforderung war die einmalige Chance<br />

für den Aufstieg der ostdeutschen Maschinenbauer; sie<br />

haben sie voll genutzt!<br />

Bundesweit erzielte der Maschinenbau in 2012 einen<br />

Umsatz von 233 Milliarden Euro, beschäftigte knapp 1,1<br />

Millionen Mitarbeiter bei fast 100%-tiger Vollzeitquote.<br />

Und einer Insolvenzquote von nahe Null (0,9 v.H). Der<br />

Maschinenbau erwirtschaftet gut 12% des industriellen<br />

Gesamtumsatzes und ist damit eine der Stützen des Verarbeitenden<br />

Gewerbes.<br />

Größte Teilsparte ist die Herstellung von stationären<br />

Strömungsmaschinen, Maschinenelementen der Antriebstechnik<br />

(knapp 36% Umsatzanteil), gefolgt von den Maschinen<br />

der Fördertechnik, Klimatechnik sowie handgeführte<br />

Werkzeuge mit Motorantrieb u.a. (26.8%) und den Maschinen<br />

für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige (26%). Der<br />

Werkzeugmaschinenbau steht für 7.5% des Umsatzes, der<br />

Landmaschinenbau bildet mit 3.8% das Schlusslicht.<br />

Im Maschinenbau dominiert der Mittelstand. Wenn im<br />

Ausland voller Bewunderung heute vom deutschen Mittelstand<br />

gesprochen wird, so nimmt der Maschinen- und Anlagenbau<br />

neben der Zulieferindustrie die führende Rolle ein.<br />

Mittelstand, das ist das Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft,<br />

sind im Industriebereich über 1500 Weltmarktführer,<br />

davon die Mehrzahl wahre hidden champions, solche<br />

also, die fast unbekannt sind.<br />

Für die ostdeutsche Wirtschaft und den Wiederaufbau<br />

nach der Wende war der Maschinen- und Anlagenbau gerade<br />

wegen seiner mittelständischen Struktur die ideale Branche<br />

für wirtschaftliche Entfaltung und Gründergeist. Die<br />

wesentlichen Voraussetzungen für Erfolg waren da, so vor<br />

allem eine hohe Motivation, Flexibilität, Fleiß und vor allem<br />

der eiserne Wille, wieder an die Industriekultur der Vorfahren<br />

anzuknüpfen, die als Tüftler und Erfinder seit Beginn<br />

der Industrialisierung im 18.Jahrhundert ihre Wurzeln vor<br />

allem in Mittel- und Ostdeutschland hatten. Wenn wundert<br />

es, dass der Strom innovativer Ideen gerade aus ostdeutschen<br />

Tüftlerstuben, Forschungsinstituten und technischen<br />

Fakultäten von Jahr zu Jahr stärker anschwillt? Die „neuen"<br />

hidden champions sind schon unterwegs! Wenn Inspiration<br />

sich mit Transpiration paart, ist dass das Ergebnis.<br />

Ohne Frage nimmt der deutsche Maschinenbau mit<br />

einer Exportquote von fast 80 Prozent auf dem Weltmarkt<br />

eine führende Position ein. Problematisch ist allerdings die<br />

hohe Konjunkturabhängigkeit, die sich in erheblichen Wachstumsausschlägen<br />

niederschlägt. Aufgrund der langen Durchlaufzeiten<br />

in dieser Branche liegen zwischen Auftragseingang<br />

und Produktion häufig Monate. Dieses begründete<br />

2011 die hohe Wachstumsdynamik, obwohl die Neuaufträge<br />

infolge der wirtschaftlichen Schwäche vieler wichtiger<br />

Abnehmerländer bereits im Jahresverlauf deutlich nachgaben.<br />

Daraus ergab sich schon 2012 eine merkliche Wachstumsabkühlung,<br />

die vermutlich noch das ganze Jahr 20<strong>13</strong><br />

anhalten wird. Mit mangelnder Wettbewerbsfähigkeit der<br />

deutschen Maschinenbauer hat das aber nichts zu tun, sondern<br />

lediglich mit der Nachfrageschwäche in wichtigen<br />

Abnehmerländern.<br />

Wie sieht die Zukunft aus? Kurz gesagt: Kurz- und mittelfristig<br />

durchwachsen, langfristig aber positiv! Impulse kommen<br />

insbesondere aus dem Automobil- und dem Luftfahrzeugbau.<br />

Während bei letzterem die Kapazitäten weltweit<br />

erweitert werden müssen, sorgen in der Automobilindustrie<br />

wichtige technologische Änderungen im Zuge der Entwicklung<br />

neuer Fahrzeugkonzepte und verbrauchsärmerer<br />

Autos für neue Kaufimpulse. Auch hier ist die ostdeutsche<br />

Industrie mit Unternehmen wie BMW und Porsche und VW<br />

gut aufgestellt.<br />

Dr. Helmut Becker wirkte von<br />

1974 bis 1996 in der strategischen<br />

Konzernplanung der BMW<br />

AG mit. Zuletzt hatte er die<br />

Funktion des Chefvolkswirt<br />

inne.<br />

Ab 1998 baute er das Institut<br />

für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation<br />

(IWK) auf, welches<br />

er bis heute leitet. Er ist Autor<br />

mehrerer Sachbücher und ein<br />

gefragter Redner auf den verschiedensten<br />

Unternehmerveranstaltungen.<br />

Derzeit spricht er<br />

vor allem zu folgenden Themen:<br />

Wohin entwickelt sich China?<br />

Gefahr für die<br />

Weltwirtschaft?<br />

Automobilindustrie im<br />

Auslesewettbewerb – Wer<br />

wird überleben?<br />

Öffentlich Armut, privater<br />

Reichtum – Ist die Verschuldunsgkrise<br />

in den westlichen<br />

Demokratien noch<br />

lösbar?<br />

Die Euro-Krise – Chancen<br />

und Risiken für Europa und<br />

die Welt<br />

Wachstums-Krise und<br />

glo bale Ungleichheit der<br />

Einkommensverteilung als<br />

Bedrohung für die Weltwirtschaft<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.iwk-muenchen.de<br />

8 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Der Maschinenbau der Zukunft<br />

Studie gibt Antwort auf die Frage „Wie werden wir morgen produzieren?“<br />

Zukunftskonferenz Maschinenbau<br />

24.04.20<strong>13</strong>, 9:30 – 17:00 Uhr<br />

Globana Airport Hotel<br />

Leipzig-Schkeuditz<br />

Details und Programm:<br />

ost.vdma.org<br />

Der Maschinen- und Anlagenbau steht vor weitreichenden<br />

Herausforderungen. Um dennoch weiterhin erfolgreich agieren<br />

zu können, hat das Bundesinnenministerium (BMI) auf<br />

Empfehlung des VDMA Ost die Studie „Wie werden wir<br />

morgen produzieren? Zentrale Trends und Antworten für den<br />

ostdeutschen Maschinenbau" in Auftrag gegeben. Zur Zukunftskonferenz<br />

Maschinenbau am 24. April 20<strong>13</strong> in Leipzig werden<br />

die Ergebnisse exklusiv vorgestellt und diskutiert.<br />

Die Studie stellt die Entwicklung der kommenden zehn<br />

bis 15 Jahre dar und leitet konkrete Handlungsempfehlungen<br />

ab. So wird beispielsweise untersucht, mit welchen<br />

Wertschöpfungskonfigurationen, Geschäftsmodellen und<br />

Technologien wettbewerbsbestimmende Produkte am Markt<br />

platziert werden können, welche Auswirkungen die Fabrik<br />

der Zukunft auf die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften<br />

hat und wie politische Rahmenbedingungen, Netzwerke<br />

und Kooperationen gestaltet werden müssen.<br />

Neben der Präsentation der Studienergebnisse sprechen in<br />

einer Podiumsdiskussion namhafte Vertreter aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Politik über Strategien und Handlungsoptionen,<br />

unter anderem Birgitta Wolff, Ministerin für<br />

Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt,<br />

Eckart Uhlmann, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionsanlagen<br />

und Konstruktionstechnik IPK in Berlin,<br />

und Mathias Schwarzendahl, Geschäftsführer der H&T<br />

ProduktionsTechnologie GmbH aus Crimmitschau.<br />

Darüber hinaus setzen sich zwei Fachforen mit den Themenkomplexen<br />

„Technik und Mensch: Neue Anforderungen<br />

an die Fachkräftesicherung und -qualifizierung" sowie<br />

„Die Zukunft ist international: Strategische Kooperationen<br />

auf Auslandsmärkten" auseinander. In konkreten Praxisbeiträgen<br />

des Maschinenbaus berichten Geschäftsführer<br />

und Führungskräfte über ihre Erfahrungen.<br />

PM/CH<br />

VON ARDENNE<br />

Anlagentechnik GmbH<br />

Plattleite 19/29<br />

0<strong>13</strong>24 Dresden<br />

Telefon: +49 351 2637 300<br />

Telefax: +49 351 2637 308<br />

office@vonardenne.biz<br />

www.vonardenne.biz<br />

Im Osten viel Neues<br />

Die VON ARDENNE Anlagentechnik GmbH beschäftigt<br />

am Standort Dresden rund 650 Mitarbeiter<br />

und zählt zu den erfolgreichen Unternehmen der<br />

Region. Erst kürzlich gab die Geschäftsführung den<br />

höchs ten Umsatz der Firmengeschichte mit 260<br />

Millionen Euro im Jahr 2012 bekannt. Die Zeichen<br />

stehen weiterhin auf Wachstum: Am Produktionsstandort<br />

in Dresden-Weißig entsteht ein hochmodernes<br />

Entwick lungszentrum. Für die kommenden<br />

Herausforderungen werden Ingenieure, Naturwissenschaftler<br />

sowie weiteres Personal gesucht.<br />

Namensgeber des mittelständischen Unternehmens<br />

ist der Naturwissenschaftler und Erfinder<br />

Manfred von Ardenne.<br />

Anzeige<br />

Da der Fachkräftemangel immer mehr an Bedeutung<br />

gewinnt, setzt sich VON ARDENNE dafür ein, dass der<br />

Nachwuchs aus der Region so früh wie möglich für Naturwissenschaft<br />

und Technik begeistert wird. Seit 2011 ist<br />

das Unternehmen Mitglied der Wissensfabrik, einer bundesweiten<br />

Initiative, die sich für die Bereiche Bildung und<br />

Unternehmertum stark macht. Im Rahmen des Projektes<br />

„KiTec – Kinder entdecken Technik“ hat VON ARDENNE<br />

eine Bildungspartnerschaft mit der Dresdner Grundschule<br />

„Am Palitzschhof“ abgeschlossen und finanziert Werkzeug-<br />

und Materialkisten für den Unterricht. Ziel ist es,<br />

den Kindern spielerisch grundlegende physikalische<br />

Zusammenhänge näher zu bringen, wobei sie ihrer Kreativität<br />

freien Lauf lassen können. Die Unterstützung weiterer<br />

Schulen ist geplant. Darüber hinaus vergibt das Unternehmen<br />

die VON ARDENNE-Physikpreise für besondere<br />

Lernleistungen an Schüler und fördert am Gymnasium<br />

Dresden-Bühlau eine Physik-AG.<br />

VON ARDENNE entwickelt und fertigt Maschinen und<br />

Anlagen, mit denen nano- bis mikrometerdünne Funktionsschichten<br />

auf Materialien wie Glas, Metallband oder<br />

Folie aufgebracht werden. Das Hightech-Unternehmen ist<br />

heute weltweiter Marktführer bei Maschinen zur Fertigung<br />

von Architekturgläsern, die durch ihre Beschichtung zur<br />

Energieeinsparung beitragen und einen besonderen<br />

ökologischen Nutzen aufweisen. Das ostdeutsche Un -<br />

ternehmen leistet mit seinem Engagement im Bereich<br />

Nachwuchsförderung einen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes<br />

Dresden und schafft mit seinen Produkten<br />

Voraussetzungen für eine grünere Zukunft. In dem<br />

Ranking „Die 100 Besten des deutschen Mittelstands“<br />

der „WirtschaftsWoche“ vom 21.01.20<strong>13</strong> schaffte es<br />

VON ARDENNE auf Platz 45.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

9


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

„Mehr Gründungen für mehr<br />

Innovationen“<br />

Deutsche Gründerzentren treffen sich im April in Chemnitz<br />

Vom 21. bis 23. April 20<strong>13</strong> wird die diesjährige Frühjahrstagung des<br />

ADT-Bundesverbandes Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren<br />

in Chemnitz ausgetragen. Die Tagung steht unter dem<br />

Motto „Mehr Gründungen für mehr Innovationen". Gastgeber der<br />

Tagung, zu der etwa 100 Vertreter aus Gründerzentren in ganz Deutschland<br />

erwartet werden, ist das Technologie Centrum Chemnitz (TCC)<br />

gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Chemnitz.<br />

Die Technologie- und Gründerzentren haben deutschlandweit in den vergangenen<br />

50 Jahren etwa 40.000 Unternehmensgründungen begleitet. Der ADT –<br />

Bundesverband Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e. V.<br />

vertritt 160 Zentren in Deutschland. Inhaltliche Schwerpunkte der Chemnitzer<br />

ADT-Tagung werden die Kompetenz der Innovationszentren im Hinblick auf<br />

mehr Gründungen und damit mehr Innovationen sowie Aspekte effizienter Infrastruktur<br />

in den Zentren sein. „Gründen ist ein schöpferisch-zerstörerischer Akt,<br />

der für Innovation sorgt", weiß Dr. Bertram Dressel, Präsident des ADT: Die<br />

unterstützende Infrastruktur in den Technologie- und Gründerzentren ist in<br />

Deutschland gut ausgebaut, an den Finanzierungsinstrumenten für junge<br />

Technologieunternehmen müsse weiter gearbeitet werden: „Gründerzentren<br />

brauchen eigene Kompetenzen in punkto Gründungsfinanzierung", fordert er.<br />

Chemnitz ist eine Stadt der Gründer – Unternehmen wie die Wanderer-Werke<br />

oder die Auto Union entstanden hier im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Heute<br />

knüpft die Stadt an diese Historie an. Die Technische Universität Chemnitz sowie<br />

über 50 industrienahe Forschungseinrichtungen geben Impulse für neue Unternehmen,<br />

die im Technologie Centrum Chemnitz – Anerkanntes Innovationszentrum<br />

mit Zertifizierung durch den ADT-Bundesverband – in die Märkte<br />

hineinwachsen können.<br />

Das Technologie Centrum Chemnitz hat hat seit 1990 über 200 Unternehmen<br />

betreut und damit zur Entstehung von rund 1500 hochwertigen Arbeitsplätzen<br />

beigetragen.<br />

Foto: TCC<br />

Die TCC GmbH kann auf eine über 20-jährige Geschichte zurückblicken: 1990<br />

als gemeinsames Instrument der Gründerförderung von Stadt, Landkreis, IHK<br />

Chemnitz, TU und der Sparkasse Chemnitz ins Leben gerufen, betreute sie seitdem<br />

über 200 Unternehmen – darunter zahlreiche Preisträger bei Innovationsund<br />

Wachstumswettbewerben. Über 140 der Unternehmen siedelten sich in<br />

den vergangenen Jahren in den Gewerbegebieten von Stadt und Region an,<br />

bis zu ihrem Auszug aus dem TCC hatten sie weit über 1.500 neue Arbeitsplätze<br />

überwiegend für hochqualifizierte Mitarbeiter geschaffen.<br />

Gestartet waren sie an einem der drei Standorte, die das TCC heute betreut:<br />

Insgesamt 12.500 Quadratmeter Gewerbefläche, kombiniert mit umfangreichen<br />

Betreuungs- und Beratungsleistungen, stehen jungen Technologieunternehmen<br />

hier zur Verfügung. Insbesondere das „Start up"-Gründerzentrum für<br />

junge Unternehmen der Mikro- und Nanotechnologie auf dem „Smart Systems<br />

Campus" ist seit seiner Eröffnung im Jahr 2009 durch die räumliche Nähe zur<br />

TU Chemnitz, zu zwei Fraunhofer-Instituten sowie zu etablierten Unternehmen<br />

der Branche die perfekte Basis für Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.<br />

Beispielhaft dafür steht die 3D-Micromac AG. Gestartet vor elf Jahren im TCC,<br />

ist das Unternehmen heute mit circa 100 Mitarbeitern ein wesentlicher Player<br />

in der Entwicklung von Maschinen zur Mikrolaserbearbeitung. Kooperationen<br />

pflegt die auf dem Smart Systems Campus angesiedelte 3D-Micromac AG zum<br />

benachbarten Fraunhofer-Institut für elektronische Nanosysteme, was sich in<br />

zahlreichen partnerschaftlichen Innovationsprozessen ebenso manifestiert wie<br />

in einem gemeinsam errichteten Büro-, Labor- und Produktionsgebäude. Vorstand<br />

Jens Hänel wird als Key-Note-Speaker auf der ADT-Frühjahrstagung er -<br />

wartet und wird dort über Quellen für Unternehmensgründungen am Beispiel<br />

der 3D-Micromac AG berichten, die als Ausgründung aus einem Unternehmen<br />

entstand.<br />

Den bundesweiten Tagungsteilnehmern werden sich die Veranstalter, das TCC<br />

Chemnitz, Industrie- und Handelskammer Chemnitz, die Sparkasse und die<br />

Stadt Chemnitz mit ihrer Geschichte, Kultur und wirtschaftlichen Erfolgen präsentieren.<br />

Die Tagung wird zu wesentlichen Teilen im Kulturkaufhaus DAStietz<br />

ausgetragen.<br />

TCC/IHK Chemnitz<br />

10 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Dreiklang des<br />

Erfolgs<br />

Zwei erfolgreiche Gründer laden zur Nachahmung ein<br />

<br />

Im Sommer findet die Veranstaltungsreihe IDEEN. KAPITAL. NETZWERKE ihre<br />

Fortsetzung in Dresden.<br />

Foto: Neuland PR<br />

Rund 100 Gäste folgten am 26. Februar 20<strong>13</strong> der Einladung des Technologiegründerfonds<br />

Sachsen (TGFS) zum Chemnitzer Forum für Innovation und Investition.<br />

Im pumpwerk eins diskutierten sie die Bedingungen für erfolgreiche Techno -<br />

logiegründungen in Südwestsachsen. Der TGFS setzte damit erfolgreich seine Veranstaltungsreihe<br />

„DEEN. KAPITAL. NETZWERKE." fort, die 2012 in Leipzig ihren<br />

Auftakt genommen hatte.<br />

Beispielgebend für das vorhandene Potenzial der Region sind die Start-ups<br />

BASELABS und CAPPcore, die Softwarelösungen für die Automobilbranche und die<br />

Produktions- und Kapazitätsplanung anbieten und damit Marktlücken füllen. Aus<br />

ihren Erfahrungen heraus unterstrichen sie, dass eine erfolgreiche Gründung in<br />

der Region Chemnitz das Ergebnis zielgerichteter Abstimmung des Dreiklangs aus<br />

Ideen, Kapital und Netzwerken ist: Beide Firmen entstammen dem Gründernetzwerk<br />

SAXEED, das an den Hochschulen Südwestsachsens angehende Unternehmer<br />

bei der Entwicklung ihrer Geschäftsidee unterstützt. Beide Gründer begaben<br />

sich außerdem in die Hände des Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS), der die<br />

Finanzierungslücke schloss, die sonst in Ostdeutschland, wo andere Venture-Ca -<br />

pital-Geber fehlen, typischerweise klafft. Der TGFS wird neben den Mitteln vom<br />

Freistaat Sachsen und der EU auch von den Sparkassen Chemnitz, Dresden und<br />

Leipzig sowie der Sachsen Bank/CFH Beteiligungsgesellschaft mbH finanziert. Die<br />

Mittel fließen in die Spitzenförderung und unterstützen gezielt innovative Gründungen.<br />

Dabei bedeutend: „Bei der Suche nach einem Investor war uns wichtig,<br />

dass dieser nicht nur Geld mitbringt, sondern uns auch durch sein Know-how un -<br />

terstützt", erklärte Holger Löbel, Gründungsmitglied von BASELABS, die Entscheidung<br />

für den TGFS als Kapitalgeber. Gefragt nach dem Geheimnis des Gründungserfolgs<br />

hob Löbel außerdem die Interdisziplinarität seines Gründerteams<br />

hervor. Neben technischen konnte das BASELABSManagement so auch mit kaufmännischen<br />

Kompetenzen aufwarten.<br />

Ein gutes Beispiel, fand auch Frank Siegmund, der Business Angel, der die<br />

Diskussionsrunde bereicherte. Denn die Zusammensetzung des Teams ist sowohl<br />

für die Ideenfindung als auch für die erfolgreiche Umsetzung ein wichtiger Aspekt:<br />

„Ein erstklassiges Team kann auch ein zweitklassiges Produkt vermarkten, während<br />

ein zweitklassiges Team mit der besten Idee Probleme hat." PM/CH<br />

Und App gehts !<br />

Auswählen,<br />

einziehen, anfangen …<br />

Individuelle Räume,<br />

Services und Know-how<br />

für Technologie-Gründer.<br />

Technologie<br />

Centrum<br />

Chemnitz<br />

Kontakt:<br />

Tel. <strong>03</strong>71/ 5347-104<br />

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Bernsdorfer Straße<br />

Technologie-Campus


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

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Partner in früher Projektphase<br />

TÜV SÜD berät Unternehmen zu Energieeffizienz und internationalen Sicherheitsanforderungen<br />

im Maschinenbau<br />

Die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus<br />

stehen vor großen Herausforderungen. Während<br />

Sicherheit und Zuverlässigkeit Dauerthemen sind,<br />

rückt die Energieeffizienz von Maschinen und Anlagen<br />

immer mehr in den Vordergrund. Hinzu kommt<br />

die wachsende Internationalisierung der Wertschöpfungsketten<br />

– und damit vielfältige Möglichkeiten<br />

zur Zusammenarbeit bei internationalen Projekten.<br />

Wie TÜV SÜD die Unternehmen bei diesen<br />

Prozessen begleiten und unterstützen kann, darüber<br />

sprach <strong>Wirtschaftsjournal</strong> mit Carsten Baumann,<br />

Leiter Anlagentechnik der Region Nordost.<br />

WJ: Das deutsche Maschinen- und Anlagenbaugeschäft<br />

wird vom Export bestimmt. Hat sich die Arbeit<br />

von TÜV SÜD dadurch verändert?<br />

C. Baumann: Tatsächlich ist für uns die Arbeit internationaler<br />

geworden. Wir begleiten Firmen bei ihren Auslandsaktivitäten,<br />

nicht nur beim Export sondern ebenso beim<br />

Import. Dabei haben sich Themen heraus kristallisiert, die<br />

in der Industrie große Bedeutung bekommen haben.<br />

WJ: Sicher gehören Maschinensicherheit und CE-<br />

Konformität dazu?<br />

C. Baumann: Ja, denn Maschinen und Anlagen, die in den<br />

europäischen Wirtschaftsraum in Verkehr gebracht oder auf<br />

dem Markt bereitgestellt werden, müssen den europäischen<br />

Richtlinien und den nationalen Regelwerken genügen. Die<br />

am 29.12.2009 in Kraft getretene „neue“ Maschinenrichtlinie<br />

stellt hierbei die Unternehmen immer wieder vor<br />

große Herausforderungen.<br />

WJ: Wie kann der TÜV SÜD die Unternehmen unterstützen?<br />

C. Baumann: Wir beraten zu den CE-Konformitätsbewertungsverfahren,<br />

die von den Firmen durchzuführen sind.<br />

Speziell bieten wir die Moderation der nach Maschinenrichtlinie<br />

geforderten Risikoanalyse, und wir nehmen die<br />

Prüfungen ab zur Bestätigung der CE-Konformität, damit<br />

die Unternehmen sicher die CE-Erklärung ausstellen können.<br />

Andererseits haben Betreiber die Verpflichtung, sichere<br />

Maschinen und Arbeitsmittel zur Verfügung zu stellen.<br />

Hier unterstützen wir als „The Owners Engineer“ an der<br />

Seite der Unternehmen, die gelieferten Maschinen zu bewerten.<br />

Aber auch das gesamte Sicherheitskonzept einer<br />

Produktionsanlage können wir begleiten, und das schon in<br />

frühen Projektphasen.<br />

WJ: Durch die Energiewende rückt das Thema Energieeffizienz<br />

in den Vordergrund. Wie nehmen Sie<br />

die Problematik im Maschinen- und Anlagenbau<br />

wahr?<br />

C. Baumann: Die Energieeffizienz von Maschinen ist ein<br />

wichtiger Aspekt, da die Energiekosten zu einem erheblichen<br />

Teil die Herstellungskosten beeinflussen. Und das<br />

nicht nur in Deutschland sondern mittlerweile auch in anderen<br />

Ländern. Zum einen betrifft es die Betreiber von Maschinen<br />

und Anlagen in der Industrie, zum anderen aber auch<br />

die Unternehmen des Maschinenbaues, die energieeffiziente<br />

Maschinen planen und bauen müssen.<br />

WJ: Welche Bewertungsmaßstäbe gibt es hier für<br />

den Maschinenbau und die Maschinenhersteller?<br />

C. Baumann: Die Forderung nach energieeffizienten Maschinen<br />

greift schon in den frühen Planungsphasen, denn die<br />

Nutzung einer neuen Technologie ist in den meisten Fällen<br />

sinnvoller als die Optimierung der herkömmlichen. Gerade<br />

bei komplexen Maschinen und Anlagen bieten wir mit<br />

unserem Standard „Energieeffiziente Maschinen und Anlagentechnik“<br />

die Möglichkeit, Maschinen zertifizieren zu<br />

lassen. Unsere Kunden sichern sich damit eine unabhängige<br />

Expertise und geben die Orientierungshilfe an ihre<br />

Kunden weiter.<br />

WJ: Wie nützlich ist die Etablierung von Energiemanagementsystemen?<br />

C. Baumann: Energieintensive Unternehmen sind, wollen<br />

sie weitestgehend von der EEG-Umlage entlastet werden,<br />

verpflichtet, ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001<br />

einzuführen. Das betrifft vor allem Unternehmen aus der<br />

Stahl-, Glas- oder Papierindustrie. Für Unternehmen des<br />

produzierenden Gewerbes ist die Beantragung einer Energie-<br />

oder Stromsteuerermäßigung beim Hauptzollamt interessant.<br />

Seit 01.01.20<strong>13</strong> ist hierzu nachzuweisen, dass sie<br />

ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 aufbauen.<br />

Ab 2015 ist dann eine entsprechende Zertifizierung erforderlich.<br />

Beim Aufbau eines solchen Energiemanagement -<br />

systems sind wir aufgrund unserer Kompetenz und unserer<br />

Erfahrungen ein starker Partner der Unternehmen.<br />

Das Gespräch führte Simone Pflug<br />

Carsten Baumann, Leiter Anlagentechnik<br />

Region Nordost, TÜV SÜD Industrie<br />

Service GmbH in Dresden<br />

TÜV SÜD Industrie Service GmbH<br />

Anlagentechnik Region Nordost<br />

Drescherhäuser 5d<br />

01159 Dresden<br />

Telefon: +49 351 4202-302<br />

Telefax: +49 351 4202-356<br />

carsten.baumann@tuev-sued.de<br />

http://www.tuev-sued.de/is<br />

12 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Gute Resonanz<br />

Das Messedoppel intec und Z hat an Größe und Relevanz gewonnen<br />

Wir treffen uns zur IT-Konferenz<br />

für Entscheider am 22./23.Mai<br />

Open IT Summit, Berlin<br />

Blick in die Halle 5 der<br />

Z – Die Zuliefermesse.<br />

Ganz links im Vordergrund<br />

der Stand der<br />

Edelstahl-Laser-Technik<br />

GmbH aus Haselbachtal,<br />

dahinter die Berliner<br />

Proketron GmbH<br />

am Gemeinschaftsstand<br />

der IHK Potsdam.<br />

Foto: Leipziger Messe<br />

GmbH/Silke Wedler<br />

Die Industriemessen intec und Z<br />

im Urteil der Aussteller:<br />

Matthias Wahl, Geschäftsführer Anchor Lamina GmbH:<br />

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Messeverlauf. Die intec ist für uns ein Muss, schon um als<br />

regionales Unternehmen in der Branche Flagge zu zeigen. Gut die Hälfte der Gespräche war<br />

bereits sehr konkret, weshalb wir mit weiteren Abschlüssen in naher Zukunft rechnen.“<br />

Dr.-Ing. Michael Fiedler, Vertriebsleiter Heckert GmbH:<br />

„Mit dem Messeverlauf sind wir sehr zufrieden. Wir sind positiv von der diesjährigen Messe<br />

überrascht und hatten deutlich mehr Besucher am Stand als zur Vorveranstaltung.“<br />

Sibylle Ebert, Prokuristin, Hommel GmbH:<br />

„Wir waren das erste Mal mit einem eigenen Stand vertreten und zeigten auf der intec<br />

Auszüge unserer Produktpalette. Wir haben viele positive Gespräche geführt und nehmen<br />

konkrete Auftragsanfragen mit.“<br />

Marzia Bianciotto, Auslandsverkauf, TECNOMOLLE, Italien:<br />

„Wir waren das erste Mal auf der Z und damit auch das erste Mal auf einer Messe in<br />

Deutschland. Am Stand führten wir gute Gespräche. An unserem Stand besuchten uns<br />

zahlreiche Fachleute, die als direkte Einkäufer tätig sind.“<br />

Dirk Falke, Inhaber Ingenieurbüro Falke:<br />

„Durch den Gewinn des Z-Innovationspreises haben wir an unserem Stand einen deutlichen<br />

Besucherschub registriert. Wir hatten eine Delegation des Automotiv Cluster Ostdeutschland<br />

(ACOD) zu Besuch, die großes Interesse an unseren Produkten zeigte. Neben der Pflege bereits<br />

bestehender Kontakte können wir so zahlreiche Neukunden gewinnen.“<br />

Hans-Lothar Hagen, Geschäftsführender Gesellschafter HaWi-Tec GmbH & Co KG:<br />

„Auf der Z treffen wir auf eine gute Mischung aus Stamm- und Neukunden. Zudem verfügt<br />

das Messegelände über eine gute Infrastruktur und eine angenehme Atmosphäre. Für uns ist<br />

die Z quasi ein Heimspiel. Bei vielen Standbesuchern schließen wir direkt einen Werksbesuch<br />

hier in unmittelbarer Nähe an.“<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

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Flügelleicht<br />

PURTEC ist der Spezialist für die Realisierung ergonomischer Arbeitsplätze<br />

Mit den innovativen Anlagen von PURTEC lassen<br />

sich Lasten fast mühelos in großen Aktionsradien<br />

bewegen. Die kundenspezifischen Lösungen werden<br />

auf den konkreten Anwendungsfall des Nutzers<br />

ausgerichtet und komplettieren das System zu einem<br />

ergonomisch, effizienten Arbeitsplatz.<br />

Manipulator mit Spezialgreifer für<br />

Paletten.<br />

Die Grundlage dafür bilden spezielle Handhabungssysteme,<br />

die dem natürlichen Bewegungsablauf des Mitarbeiters<br />

folgen. Er selbst muss nur eine geringe Handkraft für die<br />

Bewegung des Systems aufbringen. Hervorzuheben ist, dass<br />

an solchen Arbeitsplätzen, die mit derartigen Handling -<br />

systemen ausgestattet sind, auch Frauen oder Menschen<br />

mit körperlichen Beeinträchtigungen Tätigkeiten mit schweren<br />

Lasten ausführen können.<br />

PURTEC bietet komplexe Leistungen für die optimale<br />

Gestaltung von Arbeitsplätzen, Transport, Handhabung und<br />

Automatisierung aus einer Hand. Die angebotenen Ausrüs -<br />

tungen sind nicht nur die oft angefragten kundenspezifischen<br />

Lösungen, sondern auch preisgünstige Standards,<br />

wie Greifer, Hebezeuge, Hubwagen, Manipulatoren, Schienensysteme<br />

und Module zur Vervollständigung vorhan dener<br />

Anlagen. Vorangestellt ist stets eine kostenfreie Beratung<br />

mit Lösungsvorschlägen, die dem Kunden die gewünschten<br />

Effekte sichern.<br />

Ein Team von 45 Mitarbeitern sorgt mit eigener Konstruktion<br />

und Fertigung in modern ausgestatteten Werkstätten<br />

für kurzfristige Realisierungszeiten. Entsprechende<br />

Priorität hat ein hoher Qualitätsanspruch, der auf Grundlage<br />

der Zertifizierung nach DIN 9001/2008 und nach<br />

DIN 18800-7 nicht nur belegt werden kann, sondern auch<br />

in der nunmehr bereits 18-jährigen Praxis von PURTEC durch<br />

entsprechende Referenzen weltweit bestätigt wird.<br />

Zum Gesamtleistungsangebot gehört natürlich auch die<br />

entsprechende Montage und Betreuung der Kunden vor<br />

Ort. Ein 24-StundenService ist auch nach Jahren nach der<br />

Auslieferung der PURTEC Anlagen selbstverständlich. Des<br />

Weiteren bietet PURTEC Lohnleistungen im Bereich der CNC<br />

Bearbeitung für Drehen, Fräsen, Lasern, Kanten und Schweißen<br />

sowie Konstruktionsleistungen und Projektmanagement<br />

an.<br />

PURTEC Engineering GmbH<br />

Kesselhausring 4<br />

02699 Königswartha<br />

Telefon: <strong>03</strong>5931 16695-0<br />

Telefax: <strong>03</strong>5931 22431<br />

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www.purtec.bz<br />

Starkes Doppel<br />

Leipziger Industriemessen intec und Z weisen bisher beste Bilanz auf<br />

Erstmals wurden beim Leipziger Messe-Doppel intec und Z<br />

mehr als 21.000 Besucher gezählt. Auf den Industriemessen,<br />

informierten sich vom 26. Februar bis 1. März 21.400<br />

Besucher aus 27 Ländern (2011: 20.800 Besucher aus 22<br />

Ländern). <strong>13</strong>52 Aussteller aus 29 Ländern zeigten an vier<br />

Messetagen ihr Leistungsspektrum und Produktneuheiten<br />

(2011: 1.345 Aussteller). „Intec und Z wachsen weiter“,<br />

freut sich Markus Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger<br />

Messe.<br />

Zum Portfolio der Aussteller der intec gehörten in erster<br />

Linie Werkzeugmaschinen und Sondermaschinen, Werkzeuge<br />

und Werkzeugsysteme sowie Vorrichtungen, Maschinenkomponenten<br />

und Lasersysteme zur Materialbearbeitung.<br />

Die Aussteller der Z 20<strong>13</strong> präsentierten vor allem<br />

Zulieferleistungen für den Maschinen- und Fahrzeugbau,<br />

die Kunststoff- und Medizintechnik sowie den Energieanlagenbau.<br />

PM/CH<br />

Das nächste Mal finden die<br />

Messen intec und Z<br />

vom 24. bis 27. Februar 2015<br />

auf dem Leipziger Messgelände<br />

statt.<br />

14 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Anzeige<br />

Entscheidende Genauigkeit<br />

Starrag Group behauptet sich mit Heckert in der internationalen Spitzenklasse der Präzisions-Werkzeugmaschinen<br />

Dr. Eberhard Schoppe: „Investitionen<br />

werden getätigt, wenn der Glaube an<br />

die Zukunft da ist.“ Foto: Starrag<br />

Technologieabnahme des Kunden bei<br />

Heckert.<br />

Bearbeitung von Ventilkörper in Mehrstückspannung.<br />

Fotos: Heckert<br />

Heckert GmbH<br />

Otto-Schmerbach-Strasse 15/17<br />

09117 Chemnitz/Germany<br />

Telefon: +49 371 8362288<br />

Telefax: +49 371 8080772244<br />

info@starrag.com<br />

www.starrag.com<br />

Die Starrag Group, ein weltweit führender Hersteller<br />

von Präzisions-Werkzeugmaschinen, verzeichnete<br />

im Geschäftsjahr 2012 mehr Aufträge sowie<br />

höhere Umsätze und Gewinne als 2011. Zu dieser<br />

positiven Bilanz trug wesentlich die Heckert GmbH<br />

bei, die am Standort Chemnitz eine rund 115-jährige<br />

Maschinenbautradition fortführt. Wie sie sich<br />

heute im Weltmarkt behauptet, erläutert Geschäftsführer<br />

Dr. Eberhard Schoppe im Gespräch mit dem<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Mit der Eröffnung einer neuen<br />

Fertigungsstätte im indischen Bangalore will sich<br />

der gesamte Starrag-Konzern verstärkt auf die<br />

zukunftsträchtigen Märkte in Asien konzentrieren.<br />

Bringt sich dabei auch Heckert ein?<br />

Dr. Eberhard Schoppe: Ja, StarragHeckert hatte in 2010<br />

ein Technologiezentrum in Bangalore aufgebaut. Seit Januar<br />

diesen Jahres betreibt die Starrag Group eine komplett<br />

neu errichtete Produktionshalle, wo schrittweise bis zu 120<br />

Maschinen im Jahr hergestellt werden. Dafür kommen auch<br />

Komponenten aus Chemnitz zum Einsatz. Wir haben unsere<br />

WMW-Baureihe der Horizontal-Bearbeitungszentren zielgerichtet<br />

für den indischen Markt kreiert.<br />

WJ: Sie gehen also davon aus, dass vom indischen<br />

Markt wesentliche Umsatzimpulse kommen werden?<br />

Schoppe: Bei solchen Investitionen handelt es sich um<br />

langfristige Entscheidungen. Aktuell ist Indien von einer<br />

Konjunkturflaute gekennzeichnet. Wenn aber der Aufschwung<br />

wieder einsetzt, stehen wir mit unseren Kapazitäten bereit.<br />

WJ: Produktionskapazitäten entwickeln aber auch<br />

immer stärker die Inder und Chinesen selbst. Wie<br />

können sich Ihre von deren Produkten abheben?<br />

Schoppe: Die Genauigkeit ist ein maßgebliches Differenzierungsmerkmal.<br />

Typisch für Heckert-Erzeugnisse sind ihre<br />

hohe Langzeitgenauigkeit und Produktivität. Wir können<br />

über Jahre hinweg höchst präzise Werkstücke auf unseren<br />

Werkzeugmaschinen herstellen. Unsere Produkte ermöglichen<br />

zudem eine flexible Fertigung und sind von einem<br />

hohen universellen Einsatzgrad gekennzeichnet. Sie sind<br />

für eine große Anzahl variabler Werkstücke und für kundenspezifische<br />

Anwendungen ausgelegt. Das Ziel ist, dem<br />

Kunden eine optimale Fertigung zu ermöglichen. Ebenso<br />

folgen wir dem Trend, Komplettbearbeitung anzubieten. So<br />

können unsere Bearbeitungszentren mehrere Fertigungsverfahren<br />

vereinigen. Neben Fräsen und Bohren beherrschen<br />

sie auch spezielle Drehoperationen. Hinzu kommt die<br />

Fünf-Achs-Bearbeitung.<br />

WJ: Neben den Technologien und Ausrüstungen sind<br />

vor allem die Mitarbeiter entscheidend. Wie viele<br />

beschäftigt Starrag hier in Chemnitz?<br />

Schoppe: Inklusive den Auszubildenden sind hier 420 Mitarbeiter<br />

tätig. Wir haben auch eine überdurchschnittliche<br />

Ausbildungsquote. Neben der Facharbeiterausbildung be -<br />

treuen wir angehende Ingenieure sowie BA- und KIA-<br />

Studenten, die im Rahmen ihres dualen bzw. kooperativen<br />

Studiums bei uns ihre praktische Ausbildung absolvieren.<br />

Wir legen viel Wert darauf, die demografische Herausforderung<br />

für den Standort Chemnitz zu meistern. Daher arbeiten<br />

wir eng mit den Fach- und Hochschulen der Region<br />

zusammen. Allerdings fordern wir von den jungen Leuten<br />

Weltoffenheit und fremdsprachliche Kompetenzen ein, denn<br />

schließlich gehen 65 bis 75 Prozent unserer Produkte in<br />

den Export – vor allem nach China, je nach Konjunktur in<br />

die USA sowie nach Russland.<br />

WJ: Wo sehen Sie neben dem zunehmenden Wettbewerbsdruck<br />

aus Asien und der Fachkräfteproblematik<br />

weitere Herausforderungen für Ihr Unternehmen?<br />

Schoppe: Diese sehe ich in dem Ausbau unserer tech -<br />

nologischen Spitzenposition. Wir werden zunehmend in<br />

dem Bereich komplexer Projekte agieren, d. h. komplette<br />

Fertigungsabschnitte oder sogar Produktionshallen beim<br />

Kunden realisieren. Wir werden aber auch verstärkt mit den<br />

neuen Anforderungen der Energieeffizienz und der Ressourcenschonung<br />

konfrontiert. Zukunftsträchtige Branchen,<br />

wie die Luft- und Raumfahrtindustrie, stellen neue Anforderungen<br />

an die Technologie und die Technik.<br />

Gespräch: Claudia Hillmann<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

15


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

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Stark und erfinderisch<br />

Käppler & Pausch in Neukirch gehen neue Wege in der Metallbranche<br />

Mit einer TRUMATIC WS 2500 fing alles<br />

an. Die erste Wasserstrahlschneidanlage<br />

von Trumpf lieferte 1993 für Ulrich<br />

Käppler und Gabriel Pausch den Anstoß<br />

für den Sprung in die Selbstständigkeit<br />

als Dienstleister in der Lohnfertigung.<br />

Von vornherein war den Inhabern klar, dass nur modernste<br />

Technologien im Zusammenspiel mit gut ausgebildeten Mitarbeitern<br />

zum dauerhaften Erfolg führen konnten. In den<br />

Gründungsjahren erlebte die Region Ostsachsen einen beispiellosen<br />

wirtschaftlichen Umbruch zu einer strukturschwachen<br />

Region, fernab von den industriellen Zentren<br />

Deutschlands. Diesem Trend setzten die Gründer mit ihrem<br />

festen Glauben in die Zukunftsfähigkeit und hoher Leis -<br />

tungsbereitschaft ein Zeichen entgegen. Die Nase immer<br />

ein Stück vorn zu haben, hieß auch, sich permanent mit<br />

modernsten Technologien zu beschäftigen. Kontinuierlich<br />

wurden in den Folgejahren die Produktionsmöglichkeiten<br />

verbreitert und vertieft. Heute zählt Käppler & Pausch mit<br />

über 200 Mitarbeitern zu den leistungsstärksten und in -<br />

novativsten Unternehmen der Branche und ist neben der<br />

Lohnfertigung auch Hersteller hochwertiger, komplexer<br />

Baugruppen. Insbesondere für die Prototypen- und Mittelserienfertigung<br />

von designorientierten Maschinenumhausungen<br />

für den Maschinen- und Anlagenbau wurden umfassende<br />

Kapazitäten geschaffen.<br />

So ist Käppler & Pausch einerseits ein Musterbeispiel für<br />

Initiative und Investitionen in hochentwickelte Technik, andererseits<br />

werden in Neukirch auch neue Wege gegangen, um<br />

interessante Kontakte zu knüpfen und die hauseigene Technologiekompetenz<br />

erlebbar zu machen.<br />

Mit Unterstützung der Verbundinitiative Maschinenbau<br />

Sachsen (VEMAS) war die Käppler & Pausch GmbH im Januar<br />

20<strong>13</strong> Gastgeber des Workshops: „Kooperation, Erfindergeist<br />

und Marketing“. Referenten aus Forschung und<br />

Praxis nutzten die Gelegenheit, ihre Innovationen vor -<br />

zustellen, Kontakte zu knüpfen und mit Interessierten<br />

ins Gespräch zu kommen, darunter u. a. Vertreter der<br />

Fraunhofer Institute und VON ARDENNE. Und so fanden<br />

Serienfertigung von Kioskterminals<br />

sich über 100 interessierte Fachbesucher mitten in der Produktionshalle<br />

zwischen drehbaren Litfaßsäulen und modernen<br />

Kioskterminals wieder. Denn auch das sind Produkte,<br />

die in Neukirch gefertigt werden. Wichtigster Punkt, den<br />

Vertriebsleiter Ray Lehmann in seinem Vortrag betonte, sind<br />

die gewachsenen Partnerschaften zwischen Kunden und<br />

Hersteller. Dies zeigt sich in treuen Kunden, die bereits seit<br />

20 Jahren mit Käppler & Pausch zusammenarbeiten. Das<br />

Unternehmen revanchiert sich mit großer Offenheit und<br />

investiert auch in Entwicklungsprojekte wie beispielsweise<br />

neue Kommunikationsmedien, dabei stets fokussiert auf<br />

das Kerngeschäft Produktion. Natürlich erhielten die Gäste<br />

auch die Möglichkeit, diese in Aktion zu sehen. Erfahrungsgemäß<br />

sind Rundgänge durch die Firma sehr beliebt.<br />

Selbst das verlockendste Buffet bleibt da erst einmal verwaist<br />

zurück.<br />

Die positiven Rückmeldungen der Gäste bestätigen den<br />

Erfolg solcher Veranstaltungen. War der Standort in Ostsachsen<br />

in den Anfangsjahren noch ein geografischer Nachteil,<br />

so lassen sich heute mit innovativer Technik und interessanten<br />

Angeboten viele Gäste nach Neukirch ziehen.<br />

<br />

16 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Die Denkweise im Hause Käppler & Pausch<br />

Ulrich Käppler und Gabriel Pausch im Gespräch mit Volker Türschmann<br />

Käppler & Pausch GmbH<br />

gegr. 1993<br />

ca. 210 Mitarbeiter<br />

inhabergeführt<br />

www.kaeppler-pausch.de<br />

Was:<br />

Lohnfertiger für alle Aufgaben<br />

der Metallbearbeitung:<br />

Schneiden, Kanten, Stanzen,<br />

Fräsen, Profilbearbeitung,<br />

Schweißen, Montage und<br />

Beschichtung;<br />

Spezialist für die Herstellung<br />

hochwertiger Schweißbaugruppen<br />

für Maschinen- und<br />

Anlagenbau, Schienenfahrzeugbau,<br />

Luft- und Raumfahrt,<br />

Kommunikationsmedien<br />

– von Prototypenbau<br />

bis Serienfertigung<br />

Womit:<br />

5 Laseranlagen von<br />

1,0 kW – 5 kW, 2 Stanz-<br />

Laser-Kombimaschinen,<br />

9 CNC-Abkantpressen,<br />

Schwenkbiegezentrum,<br />

3D-Laserschneid- und<br />

Schweißzentrum, Rohrlaserbearbeitungszentrum,<br />

3 Wasserstrahlanlagen,<br />

Fräszentrum, Hochregallager<br />

mit über 800 Materialgüten<br />

und Formaten, eigene<br />

Schweißerei, Montage, Konstruktion<br />

und Farbgebung,<br />

eigener Fuhrpark<br />

Käppler & Pausch GmbH<br />

Bönnigheimer Ring 39<br />

01904 Neukirch/Lausitz<br />

Tel. <strong>03</strong>5951 367-0<br />

info@kaeppler-pausch.de<br />

Ray Lehmann<br />

Vertriebsleiter<br />

Tel. <strong>03</strong>5951 367-169<br />

r.lehmann@kaeppler-pausch.de<br />

www.kaeppler-pausch.de<br />

Ulrich Käppler und Gabriel Pausch (v. re.)<br />

WJ: Ende Januar haben Sie gemeinsam mit VEMAS<br />

in Ihrem Hause einen Workshop veranstaltet: „Erfindergeist<br />

und Marketing“. Mit über 100 Teilnehmern.<br />

Ist das nicht etwas ungewöhnlich für ein Unternehmen<br />

der Zulieferindustrie?<br />

K&P: Wie definiert man ein Zulieferunternehmen? Wir sehen<br />

uns längst als Systemlieferant, als „Kundenversteher“ und<br />

Problemlöser. Beispiele dafür gibt es genug, im Kleinen<br />

wie im Großen. Nehmen Sie z. B. StarragHeckert, VON<br />

ARDENNE oder Deckel Maho. Sie beziehen von uns komplette<br />

Maschinenumhausungen, mit bemerkenswerter Formgebung.<br />

Das sind schon Produkte für sich. Das wäre nicht<br />

der Fall, wenn wir nicht in der Lage wären, die Ideen der<br />

Designer konstruktiv umzusetzen und rationell zu fertigen,<br />

vom ersten Blechzuschnitt bis zur Farbgebung.<br />

WJ: Das heißt, Sie übernehmen Ideen Ihrer Kunden<br />

in einem frühen Stadium und versprechen ein fertiges<br />

Produkt. Ist das nicht mit Risiken verbunden?<br />

K&P: Sagen wir, mit Herausforderungen. Denen stellen wir<br />

uns gern. Das ist seit jeher eine Triebkraft unserer Entwicklung.<br />

Neues zu entwickeln ist die Chance, innovativ zu<br />

werden. Dann heben wir uns auch vom scharfen Wettbewerb<br />

in der Branche der Metallbearbeitung ab. So erklärt<br />

sich auch o. g. Veranstaltung. Das Thema entspricht<br />

unserer Denkweise. Natürlich erfordert diese Haltung<br />

Vorleistungen, Investitionen in ein Projekt und damit sind<br />

Risiken verbunden.<br />

WJ: Nennen Sie uns ein Beispiel.<br />

K&P: Unsere besondere Partnerschaft zum Unternehmen<br />

eKiosk GmbH in Dresden etwa. 2004 war das ein Start Up,<br />

hatte sich vorgenommen, Terminalsysteme zu produzieren.<br />

Heute ist eKiosk ein führender und europaweit agierender<br />

Hersteller von interaktiven Terminalsystemen. Diese stehen<br />

schon in Mekka zur Information der Pilger. Kürzlich wurden<br />

zur CeBIT vom Freistaat Sachsen Bürgerterminals vorgestellt,<br />

eine Entwicklung von eKiosk. Für einen riesigen<br />

Wachstumsmarkt: mehr Bürgernähe der Verwaltung bei<br />

schwindenden Einwohnerzahlen auf dem Lande. Die Gehäuse<br />

der eKiosk Produkte werden alle bei uns konstruiert und<br />

produziert. Ein tolles Beispiel für die Integration von Kunde<br />

und Lieferant, zum beiderseitigen Vorteil.<br />

WJ: Projekte gemeinsam mit Kunden entwickeln.<br />

Das scheint ein Schlüsselgedanke zu sein?<br />

K&P: In der Tat. Wir sind immer dann am besten gefahren,<br />

wenn beide profitiert haben: der Kunde und wir. Dazu braucht<br />

man Einblick, Zeit, Vertrauen, Zusammenarbeit der Verantwortlichen<br />

auf allen Ebenen und in allen Projektphasen,<br />

einschließlich Entwicklung. Man muss etwas Besonderes<br />

bieten können! Zusammen mit dem Erfinder des „Fischfreundlichen<br />

Wehres“, Herrn Petrasch, haben wir einen<br />

montagefähigen Großbehälter entwickelt und zum Patent<br />

angemeldet. Gefertigt werden die per Hand fügbaren<br />

Einzelteile des Rahmens auf unserer Laser-Rohrbearbeitungsanlage.<br />

Ein Produkt mit Zukunft. Die Weiterentwick -<br />

lung heißt Wasserwirbelkraftwerk! Alle Welt weiß, dass wir<br />

alternative Energiequellen brauchen. Trotzdem gibt es ein<br />

unberechenbares Auf und Ab gerade in diesem Sektor.<br />

Deshalb schauen wir, wie wir uns bereits jetzt für diesen<br />

Wachstumsmarkt in Position bringen können.<br />

WJ: Nach vorne Schauen und langfristig Denken ist<br />

Ihnen wichtig. Wir haben den Eindruck gewonnen,<br />

dass Sie mit Gelassenheit und Zuversicht in die<br />

nächs ten 20 Jahre gehen?<br />

K&P: Rückblickend haben wir manchen Sturm ausgestanden<br />

und haben Erfahrungen gewonnen. Das macht in der<br />

Tat gelassener. Trotzdem treibt es uns persönlich weiter<br />

voran. Wer rastet, der rostet. Wir wollen den Standort weiterentwickeln,<br />

unsere Mitarbeter mitnehmen und auch unser<br />

Engagement in der Kommune ausbauen. Wir sind zwar nicht<br />

die Erfinder von Ecken und Kanten, aber wir sind im Begriff,<br />

Marktführer für Ecken und Kanten zu werden. Das spornt<br />

uns an.<br />

WJ: Danke für die Einblicke. Wir haben gesehen, wie<br />

Denken über den Tellerrand hinaus, gewissermaßen<br />

mit dem Kopf des Kunden, bei K&P zum Erfolgsfaktor<br />

geworden ist. Glückwunsch zu Ihrem Mut!<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

17


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Produkte erfolgreicher machen<br />

8. Deutschen Verpackungskongress: Marketing durch Maschinen<br />

Johannes Linden von der Mall+Herlan GmbH stellte auf dem diesjährigen<br />

Verpackungskongress technische Möglichkeiten für erfolgreiche Produkte<br />

zur Diskussion.<br />

Foto: dvi<br />

Über 150 Führungskräfte aus Industrie, Handel und Markenartiklern trafen sich<br />

am 14. März beim Deutschen Verpackungskongress 20<strong>13</strong> in Berlin. Der vom<br />

Deutschen Verpackungsinstitut (dvi) veranstaltete Branchengipfel diskutierte<br />

erfolgreiche Strategien für Nachhaltigkeit und Prinzipien ethischer Unternehmensführung,<br />

Markenbindung über Verpackung, Marketing durch Maschinen,<br />

aktuelle Ergebnisse aus der Forschung und Konzepte für die Zukunft.<br />

Über Marketing durch Maschinen und die technischen Möglichkeiten für<br />

erfolgreiche Produkte sprach Johannes Linden von der Mall+Herlan GmbH. Für<br />

den Geschäftsführer des Weltmarktführers für Produktionsanlagen zur Herstellung<br />

einteiliger Metallverpackungen ist jede Markenprofilierung über Verpackung<br />

einer Positionierung im Kraftfeld von Differenzierung, Nachhaltigkeit und Best<br />

Cost / Best Label. Anhand von Beispielen zeigte Johannes Linden, wie sich jedes<br />

einzelne der drei Felder durch die Wahl der richtigen Maschinentechnologie<br />

bedienen lasse.<br />

In seinem Plädoyer für eine integrierte Sicht auf Verpackung und für Mut zu<br />

neuem Denken sprach sich Thomas Reiner, Vorstandsvorsitzender des dvi und<br />

Geschäftsführer der Berndt+Partner GmbH dafür aus, den Schwerpunkt bei der<br />

Verpackungsentwicklung nicht auf Polymeren und Maschinen zu legen, sondern<br />

auf die Emotionen und Bedürfnissen der Konsumenten. Am Beispiel des Outlets<br />

zeigte Thomas Reiner auf, dass es nicht mehr allein um unterschiedliche Absatzkanäle<br />

gehe, sondern um Subwelten innerhalb der Absatzkanäle. Um das jeweils<br />

passende Produkt in der entsprechenden Menge und Größe zur Verfügung stellen<br />

zu können, bedürfe es einer hohen Flexibilität. Entsprechende Aufgaben entstünden<br />

in der Supply-Chain, die markt- und kostengetrieben so viele Angebote<br />

wie möglich über eine Anlage fahren müssen. Anforderungen, die sich mit<br />

dem Trend zu Customization und individualisierter Verpackung als Werkzeug für<br />

das Marketing weiter verstärkten. Insgesamt lasse sich feststellen, dass Verpackung<br />

und Produkt längst eins würden. Ob Qualität und Sicherheit, Ökologie<br />

und Nachhaltigkeit oder Innovation: Die Verpackung müsse alle Aspekte bedienen<br />

und könne es auch, wenn wir mutig denken, ganzheitlich designen, interdisziplinärer<br />

Teamarbeit vertrauen und die Bedürfnisse des Konsumenten von<br />

Anfang an als Ziel vor Augen haben.<br />

PM/CH<br />

Komplexe Logistiksysteme in Echtzeit steuern<br />

Leipzig/Berlin. Die Partner des LogiLeit-Projekts legten am 19. März den Grundstein<br />

für die Entwicklung einer Softwarelösung, die die Überwachung und Echtzeitsteuerung<br />

von Logistiksystemen vereinfachen soll. Bei einem gemeinsamen<br />

Workshop in Berlin erarbeiteten sie zunächst die Anforderungen an die Managementsoftware.<br />

Beteiligt sind die Mitglieder des Netzwerk Logistik Leipzig-<br />

Halle - PSI Logistik GmbH, fox Courier GmbH, Universität Leipzig und AHP GmbH<br />

& Co. KG - sowie die Dresden Informatik GmbH. Der Bedarf an hochgradig individualisierten<br />

Logistiklösungen nimmt stetig zu. Aufgrund unternehmens- und<br />

branchenspezifischer Besonderheiten sind beispielsweise in den Bereichen Automotive,<br />

Lebensmittel oder Gefahrgut komplex verzahnte Logistikketten entstanden.<br />

Besonders wenn für einen leitenden Mehrwert-Logistikdienstleister<br />

mehrere Unternehmen Teilleistungen erbringen, werden Rückverfolgbarkeit und<br />

flexible Änderungen zur Herausforderung. „Wir verfolgen das Ziel, ein übergeordnetes<br />

Überwachungssystem zu entwickeln, das vermittels integrierter Identifikations-,<br />

Ortungs- und Sensorsysteme jederzeit alle relevanten Daten der<br />

Logistikkette zugänglich macht. Damit wird es möglich, auch bei komplexen<br />

Logistikprozessen den Überblick zu behalten und Änderungen flexibel umzusetzen“,<br />

erklärt Logistik-Netzwerkmanager Prof. Dr. Uwe Arnold.<br />

INDUSTRIE-<br />

VERPACKUNGEN<br />

Empfindliches<br />

sicher<br />

verpacken<br />

www.isl-serba.de<br />

Telefon: <strong>03</strong> 66 91/ 465-0<br />

18 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

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Der Mensch ist der Maßstab<br />

Jenaer Forscher initiieren Allianz zur Optimierung der Interaktion von Mensch, Umwelt und Maschine<br />

Optische 3D Vermessung durch LED<br />

basierte Multi-Apertur-Musterprojektion.<br />

Bild mit Peter Lutzke (links).<br />

High Speed 3D-Messtechnik durch LED<br />

basierte Multi-Apertur-Musterprojektion.<br />

Bild mit Stefan Heist (rechts).<br />

Fotos: Fraunhofer IOF<br />

Die ersten technischen Grundlagen<br />

bilden zum einen die Erfahrungen<br />

aus der Unterhaltungselektronik mit<br />

Videospielen und zum anderen die<br />

ultraflache Facettenaugenkamera<br />

der Jenaer Forscher. Deren Weiterentwicklung<br />

soll helfen, zugleich<br />

räumliche Informationen aus den<br />

aufgenommenen Bildern zu gewinnen<br />

und damit einen wesentlich<br />

besseren Sensor zu schaffen. „Wir<br />

gehen davon aus, dass wir in drei<br />

bis vier Jahren anwendbare Lösungen<br />

haben", gibt sich der Prof. Dr.<br />

Andreas Tünnermann optimistisch.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.3d-sensation.de<br />

Kontakt:<br />

Prof. Dr. Andreas Tünnermann<br />

Fraunhofer-Institut für<br />

Angewandte Optik und<br />

Feinmechanik IOF<br />

Albert-Einstein-Straße 7<br />

07745 Jena<br />

www.fraunhofer.de<br />

Die Technik – u. a. in Gestalt von Robotern, Sensoren oder<br />

Fahrerassistenzsystemen – kann heute viele Aufgaben in<br />

der Fertigung, in der Logistik, im Straßenverkehr, beim Objektschutz<br />

oder in der medialen Unterhaltungswelt allein be -<br />

wältigen. Doch dies geschieht nicht immer effizient und<br />

wirklich zielführend. Gerade in der Produktion sind voll -<br />

automatisierte Fertigungsstraßen nicht in jedem Fall wirtschaftlich.<br />

Denn nur der Mensch kann mit seinen Erfahrungen,<br />

seinem Wissen eine Entscheidungssituation in ihrer<br />

ganzen Komplexität erfassen und darauf adäquat reagieren.<br />

Doch aus Arbeitsschutzgründen kann er heute meist<br />

nicht in solche von Robotern bestimmte Fertigungslinien<br />

eingreifen. Dabei wäre das vor allem in der Automobil -<br />

industrie oft erforderlich. Hier müssen häufig höchst individuelle<br />

Kundenwünsche sehr kurzfristig erfüllt werden.<br />

Der Mensch zurück in der Produktion<br />

Vor diesem Hintergrund initiierte das Fraunhofer-Institut für<br />

Angewandte Optik und Feinmechanik Jena die Allianz<br />

„3Dsensation" mit dem Ziel, die noch bestehenden Barrieren<br />

zwischen Mensch und Maschine zu überwinden und<br />

damit die Interaktionsmöglichkeiten zu erweitern. Konkret<br />

soll eine Maschine ganz ohne Tastatur oder Maus erkennen,<br />

was der Mensch will. „Es wäre doch sehr hilfreich,<br />

wenn ein Roboter heruntergefallene Werkzeuge aufhebt<br />

sowie die Wegstrecken eine Produktionsmitarbeiters vorhersehen<br />

kann und ihm entsprechend rechtzeitig ausweicht",<br />

beschreibt Institutsdirektor Prof. Dr. Andreas Tünnermann<br />

ein mögliches Anwendungsbeispiel. „Auf diese Weise verdrängt<br />

die automatisierte Technik nicht den Menschen, sondern<br />

integriert ihn wieder in den Fertigungsprozess – auch<br />

wenn er körperlich oder altersbedingt beeinträchtigt sein<br />

sollte." Genau an diesem Punkt setzt ein weiteres mögliches<br />

Produkt an: Ein Fahrerassistenzsystem, das in dem<br />

Moment, wenn ein Fahrer aufgrund eines Herzinfarktes<br />

plötzlich fahruntüchtig geworden ist, selbstständig die Steuerung<br />

übernimmt und das Fahrzeug rechts ranfährt.<br />

Eine Neuentwicklung in ihrer technischen,<br />

wirtschaftlichen und sozialen Relevanz<br />

Auf dem Weg dahin müssen allerdings verschiedenste technische,<br />

technologische aber auch ethische und rechtliche<br />

Fragen wie auch mögliche gesellschaftliche Akzeptanzprobleme<br />

geklärt werden. Wirklich fundiert und erschöpfend<br />

kann dies nur in einem Konsortium von Wissenschaftlern<br />

und Wirtschaftsvertretern verschiedenster Fachdisziplinen<br />

geschehen. Daher bewirbt sich das Jenaer Fraunhofer Institut<br />

gemeinsamen mit zahlreichen Partnern aus Industrie<br />

und Wissenschaft im Rahmen des Bundesprogramms<br />

„Zwanzig20" um ein Forschungscluster. „Damit haben wir<br />

die Chance, Physiker, Informatiker, Maschinenbauer, Elektroniker<br />

aber auch Neurowissenschaftler, Kognitionswissenschaftler,<br />

Soziologen, Ethiker und Rechtsexperten zusammenzubringen",<br />

betont Prof. Dr. Tünnermann. Ebenso sind bereits<br />

renommierte Unternehmen involviert oder haben starkes<br />

Interesse an den Ergebnissen der Entwicklungen angemeldet.<br />

Dazu gehören VW, Audi, Daimler im Automobilbereich<br />

sowie Siemens auf dem Gebiet der Medizintechnik.<br />

Neue Geschäftsmöglichkeiten für KMU<br />

Die Komplexität des Verbundprojektes gibt zudem den kleinen<br />

Unternehmen vor Ort die Chance, sich einzubringen.<br />

„Entscheidend für den Erfolg des Projektes sind schließlich<br />

die Bereiche Sensortechnik und Bildverarbeitung. Ostdeutsche<br />

Unternehmen, die hier ihre Kompetenzen haben, bilden<br />

den Kern unseres Konsortiums" versichert der Institutsleiter.<br />

Sie liefern vor allem Speziallösungen für verschiedene Anwendungsbereiche.<br />

Claudia Hillmann<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

19


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Innovationskraft gebündelt<br />

„Thüringer Zentrum für Maschinenbau" (ThZM) koordiniert ab Mitte des Jahres Entwicklungsvorhaben<br />

In Südthüringen entsteht das „Thüringer Zentrum<br />

für Maschinenbau" (ThZM). Das gab Wirtschaftsminister<br />

Matthias Machnig bereits Ende Januar dieses<br />

Jahres in Erfurt bekannt.<br />

Am 22. Januar hatten sich Vertreter der beteiligten wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen – TU Ilmenau, Fachhochschule<br />

Schmalkalden, Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena,<br />

Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung Schmalkalden<br />

e. V. (GFE) und des Günter-Köhler-Instituts für Fügetechnik<br />

und Werkstoffprüfung GmbH (ifw) Jena – bei einem<br />

Treffen im Thüringer Wirtschaftsministerium auf die Kernpunkte<br />

des Vorhabens verständigt. Dazu wurde eine ge -<br />

meinsame Vereinbarung unterzeichnet. Insgesamt stellt das<br />

Wirtschaftsministerium bis 2017 rund 15 Millionen Euro<br />

zur Verfügung. Die Idee für diese Einrichtung geht auf den<br />

„Trendatlas Thüringen 2020" zurück, den das Wirtschaftsministerium<br />

im März 2011 vorgelegt hatte. Ab Mitte des<br />

Jahres soll das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

arbeitsfähig sein.<br />

„Der Maschinenbau gehört zu den Kernkompetenzen<br />

der Thüringer Wirtschaft", sagte Machnig. Zehn Prozent<br />

der wirtschaftlichen Wertschöpfung im Freistaat lassen<br />

sich darauf zurückführen. „Deshalb ist es wichtig, die Innovationskraft<br />

der Branche zu stärken", so der Minister. Dazu<br />

müssten Synergien mit anderen Wachstumsbereichen wie<br />

GreenTech und Energieeffizienz gefunden werden. „Mit<br />

dem neuen Zentrum für Maschinenbau stellen wir eine<br />

Anlaufstelle und die notwendigen finanziellen Mittel zur<br />

Verfügung, um gerade die vielen kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen in diesem Bereich zu unterstützen."<br />

Allerdings sei es notwendig, dass eine solche Initiative<br />

von der Industrie unterstützt wird und sich langfristig<br />

selbstständig finanzieren kann.<br />

Das künftige „Thüringer Zentrum für Maschinenbau"<br />

wird fünf Schwerpunkte haben: 1) Prozesstechnologien für<br />

den Maschinenbau, 2) Präzisionstechnologien, 3) Werkstoff-<br />

und Beschichtungstechnik, 4) Powertools und Powermoulds,<br />

5) Qualitätssicherung. Um jeden dieser Bereiche<br />

wird sich schwerpunktmäßig eines der fünf Trägerinstitute<br />

kümmern. Darüber wird an der TU Ilmenau als „Dach" eine<br />

gemeinsame Anlauf- und Koordinationsstelle eingerichtet.<br />

Diese ist für die Einwerbung von Projekten und Drittmitteln,<br />

die Projektkoordination, Marketing, Akquise und Außenauftritt<br />

zuständig.<br />

„Wir setzen bewusst auf schlanke Strukturen, damit der<br />

Hauptteil der eingesetzten Mittel der Projektförderung zu -<br />

gute kommt", betonte Machnig. Realisiert werden dabei<br />

vorrangig solche Entwicklungsvorhaben, in denen mindes -<br />

tens zwei Forschungseinrichtungen und ein Unternehmen<br />

kooperieren. Derzeit liegen bereits neun Projektanträge mit<br />

einem Gesamtvolumen von rund 7,5 Millionen Euro vor. Ein<br />

Beirat aus Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft unterstützt<br />

die strategische und fachliche Ausrichtung des Zentrums<br />

sowie die Auswahl der zu fördernden Projekte. Der<br />

Beiratsvorsitz wird von einem Vertreter der am ThZM beteiligten<br />

wissenschaftlichen Einrichtungen gestellt und wechselt<br />

alle zwei Jahre, beginnend mit der FH Schmalkalden.<br />

PM/CH<br />

Thüringer Maschinenbau<br />

in Zahlen:<br />

Unternehmen: rund 500<br />

Beschäftigte: 17.000<br />

Umsatz: > 2 Milliarden Euro p. a.<br />

Exportquote: 40 Prozent<br />

Schwerpunkte:<br />

Werkzeug- und<br />

Sondermaschinenbau<br />

Automatisierungstechnik<br />

Lasertechnologie<br />

Fein- und Mikromechanik<br />

Präzisionsteile<br />

Mechatronik<br />

Das Thüringer Wirtschafts minis -<br />

terium hat die Branche seit<br />

2007 im Rahmen der Investitions-<br />

und Technologieförderung<br />

mit mehr als 420 Millionen Euro<br />

unterstützt. Die damit geförderten<br />

Unternehmen haben mehr<br />

als zwei Milliarden Euro im<br />

Freistaat investiert.<br />

MODELL- UND WERKZEUGBAU GMBH<br />

www.modellbau-torgelow.de<br />

Borkenstraße 15h Tel.: <strong>03</strong>976 / 2384 - 0<br />

17358 Torgelow Fax.: <strong>03</strong>976 / 2384 - 16<br />

Wir unterstützen Sie bei der Realisierung Ihrer Projekte<br />

3D CAD Konstruktion in Catia V5 / Tebis CAD/CAM<br />

2,5D Bohren und Fräsen / 3+2 Achsen Fräsen mit Tebis CAD/CAM<br />

5 Achsen Simultanfräsen mit DEPO CAM<br />

Modelleinrichtungen / Kernkästen speziell für den Bereich Automotive<br />

Prototypen und Serienwerkzeuge (Metall / Kunststoff / Holz)<br />

Qualität aus Torgelow seit 1991<br />

Zertifiziert nach ISO 9001 : 2008 / Reg.-Nr.: 100809 QM08<br />

20 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

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www.erfolgreich-im-ausland.de<br />

Das Erfolgsrezept der Sparkasse Chemnitz<br />

Frau Steffi Zaumseil, Abteilungsleiterin<br />

und Frau Claudia Weinhold, Kundenberaterin<br />

Auslandsgeschäft<br />

Auch in diesem Jahr hat der Deutsche<br />

Industrie- und Handelskam -<br />

mer tag (DIHK) deutschlandweit<br />

Unternehmen zu den Erfahrungen<br />

und Perspektiven der deutschen<br />

Wirtschaft im Auslandsgeschäft<br />

befragt und die Ergebnisse in dem<br />

Bericht „Going international 20<strong>13</strong>“<br />

veröffentlicht. Trotz Schuldenkrise<br />

in Europa sehen deutsche Unternehmer<br />

20<strong>13</strong> z. B. in Russland, der Türkei,<br />

Österreich, Schweiz und Polen<br />

noch genügend Geschäftspotenzial.<br />

Auch wenn der Anteil der Unternehmen,<br />

die auf internationalen Märkten<br />

tätig sind, im Osten Deutschlands<br />

im Vergleich zu den alten<br />

Bundesländern noch deutlich geringer<br />

ist, wird die planmäßige<br />

Erschließung und Erweiterung des<br />

Auslandsgeschäfts immer dringlicher.<br />

Damit das Engagement auf den Auslandsmärkten<br />

für die Unternehmenskunden<br />

der Sparkasse Chemnitz<br />

ein voller Erfolg wird, stehen<br />

die Mitarbeiterinnen der Auslandsabteilung<br />

der Sparkasse für die<br />

Beratung und Abwicklung der Auslandsgeschäfte<br />

zur Verfügung.<br />

Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> sprach zu<br />

diesem Thema mit der Abteilungsleiterin<br />

der Auslandsabteilung der<br />

Sparkasse Chemnitz, Frau Steffi<br />

Zaumseil.<br />

Sparkasse Chemnitz<br />

Abt. Auslandsgeschäft<br />

Frau Steffi Zaumseil<br />

Telefon: <strong>03</strong>71 99-3600<br />

Telefax: <strong>03</strong>71 99-3609<br />

steffi.zaumseil@spk-chemnitz.de<br />

www.spk-chemnitz.de<br />

WJ: Welche Leistungen bietet die Sparkasse Chemnitz<br />

ihren Kunden im Auslandsgeschäft an?<br />

Steffi Zaumseil: Die Sparkasse bietet das gesamte Instrumentarium<br />

im Auslandsgeschäft an. Das beginnt bereits bei<br />

der Markterschließung. Wir wollen unsere Firmen im Auslandsgeschäft<br />

weltweit begleiten und greifen dabei auf<br />

gesamte das Know-how der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

zurück. Das beginnt beim Reisezahlungsverkehr für die<br />

Dienstreisenden, über die Bereitstellung gezielter Länderund<br />

Investitionsbedingungen für das betreffende Land bzw.<br />

die Region, bis zu der Beratung zur Gestaltung von Lieferund<br />

Zahlungsbedingungen in den Verträgen sowie der Er -<br />

stellung von Bankgarantien, z. B. im Rahmen einer internationalen<br />

Ausschreibung und zur Zahlungs- und Dokumentenabwicklung<br />

nach erfolgter Lieferung. Gemeinsam<br />

mit unseren Kolleginnen und Kollegen der Landesbanken<br />

greifen wir auf ein weltweites Netzwerk von Spezialisten<br />

zu, können Kontakte vor Ort vermitteln und Instrumente<br />

der Exportfinanzierung ausländischer Besteller anbieten.<br />

Damit wird ein internationales Angebot gerade im Maschinen-<br />

und Anlagenbau erst wirklich „rund“.<br />

Außerdem führen wir seit mehr als 10 Jahren einmal im<br />

Jahr eine Veranstaltung zu einem aktuellen Thema im Auslandsgeschäft<br />

durch. Die Firmenkunden unseres Hauses<br />

können dazu auch das Motto mitbestimmen, indem sie uns<br />

ihre Themenvorschläge unterbreiten. Wir laden dann mitunter<br />

auch externe Referenten ein. Die zahlreichen Teilnahmen<br />

bisher beweisen uns, dass wir mit diesem Angebot<br />

genau richtig liegen.<br />

Manch ein Unternehmenskunde ist erstaunt, dass er bei<br />

seiner „regionalen“ Sparkasse so viel internationale Kompetenz<br />

erhält.<br />

WJ: Wann sollte sich der Unternehmer mit der Sparkasse<br />

zu seinen geplanten Auslandsaktivitäten in<br />

Verbindung setzen?<br />

Steffi Zaumseil: Auslandsgeschäfte sind in den meisten<br />

Fällen auch Kreditgeschäfte. Spätestens wenn ein Unternehmen<br />

für die Vorfinanzierung seiner Auslandsaufträge<br />

einen Kreditrahmen benötigt, wird er auf uns zukommen.<br />

Doch dann sind oftmals die Verträge mit dem ausländischen<br />

Geschäftspartner schon unterschrieben, die Zahlungsbedingungen<br />

festgeschrieben und eine Änderung nur mit großen<br />

Aufwand oder gar nicht mehr möglich.<br />

Daher ist es enorm wichtig, die Auslandsabteilung rechtzeitig,<br />

d. h. bereits in der Angebotsphase mit „ins Boot“ zu<br />

holen, damit der abzuschließende Vertrag keine unkalkulierbaren<br />

Risiken für das Unternehmen enthält und damit<br />

u. U. die Existenz der Firma gefährdet.<br />

Wenn ein deutscher Exporteur seine Zahlungsziele an<br />

einen ausländischen Geschäftspartner ungesichert über<br />

seine laufenden Kreditlinien gewährt, kann das zu ungewollten<br />

Ausfällen führen. Denn es kommen nämlich zum<br />

wirtschaftlichen Bonitätsrisiko des ausländischen Abnehmers<br />

dann noch politische Risiken dazu – Stichworte: Länderrisiken,<br />

Embargo- und Finanzsanktionen. Durch eine<br />

gezielte Beratung im Vorfeld lassen sich diese Risiken minimieren<br />

oder sogar ganz ausschalten.<br />

WJ: Immer mehr Länder werden in die Europäische<br />

Union aufgenommen. Einige davon haben sogar den<br />

Euro als gemeinsame Währung. Ist denn innerhalb<br />

der EU eine Risikoabsicherung überhaupt noch erforderlich?<br />

Steffi Zaumseil: Die Schaffung der Europäischen Union<br />

ist zweifelsohne ein großer Vorteil für die Exportnation<br />

Deutschland. Der Euro als gemeinsame Währung ver meidet<br />

Währungsrisiken, die Zollunion erleichtert die gegenseitigen<br />

Handelsbeziehungen. Dennoch gibt es auch innerhalb<br />

der Europäischen Union größere Entfernungen, unterschiedliche<br />

Sprachen, Mentalitäten und Gebräuche. Die<br />

wirtschaftlichen Risiken sind höher, da auch das Zahlungsverhalten<br />

in den Ländern noch nach wie vor unterschiedlich<br />

ist. Die typischen Bankinstrumentarien wie Dokumentenakkreditive<br />

und Inkassi sind daher immer noch ein gutes<br />

Mittel, um Zahlungen aus diesen Ländern pünktlicher und<br />

sicherer zu machen.<br />

WJ: Kann ich mich an meinen Kundenbetreuer wenden,<br />

wenn ich die Angebote der Auslandsabteilung<br />

nutzen möchte, oder besser gleich an die Spezialis -<br />

ten?<br />

Steffi Zaumseil: Die Kunden können sich gerne direkt<br />

an ihre Betreuer wenden. Die Firmenkundenbetreuer der<br />

Sparkasse arbeiten eng mit den Spezialisten der Auslandsabteilung<br />

zusammen. Die Kundenberaterin der Auslandsabteilung<br />

wird direkt mit dem Kunden einen Beratungstermin<br />

vereinbaren bzw. telefonisch die ersten Fragen klären.<br />

Unsere „Stammkunden“ kennen inzwischen natürlich auch<br />

die Mitarbeiterinnen der Auslandsabteilung und setzen sich<br />

direkt mit ihnen in Verbindung.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

21


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Treffpunkt für KMU’s<br />

Mittelstandsmesse und Mitteldeutscher Kunststofftag finden Ende Juni 20<strong>13</strong> parallel in Erfurt statt<br />

Die erste Mittelstandsmesse WiN, die am 25. und 26. Juni<br />

in der Messehalle 2 in Erfurt stattfindet, trifft nach Angaben<br />

der Veranstalter bereits im Vorfeld auf großes Interesse.„Bis<br />

heute liegt die Buchungsquote der Teilnehmer bei<br />

knapp 60 Prozent und neben der Sparkasse Mittelthüringen,<br />

den Stadtwerken Erfurt, der AOK, Dachser oder der<br />

Thüringer Aufbaubank haben sich auch zahlreiche kleinere<br />

Unternehmen für eine Teilnahme entschieden, um auf<br />

der WiN neue Geschäftskontakte zu knüpfen“, erklärt Michael<br />

Hoppe vom Veranstalter Trade Fair Partners.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.win-thueringen.de<br />

www.polymermat.de<br />

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Laserschneiden mit Trumpf-Laser von<br />

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und max. 15 mm Dicke<br />

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Uwe Schmidt<br />

Schönherrstraße 8, 091<strong>13</strong> Chemnitz<br />

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kontakt@schmidt-laser-technik.de<br />

www.schmidt-laser-technik.de<br />

Garant für den Erfolg ist die breite Unterstützung durch die<br />

lokalen Partner und Cluster. Die WiN profitiert dabei von<br />

der intensiven Unterstützung durch ihre Partner. Neben dem<br />

Initiativpartner BVMW planen auch die Wirtschaftsjunioren<br />

sowie die meisten Industriecluster und Kompetenznetzwerke<br />

Thüringens einen Gemeinschaftsstand. So werden die Themencluster<br />

Energie/Photovoltaik und Solar, Logistik, Bautechnik,<br />

Mikro- und Nanotechnik, Fertigungstechnik und<br />

optische Geräte mit einer größeren Ausstellungsfläche auf<br />

der WiN vertreten sein und entsprechende Angebote präsentieren.<br />

„Wir sehen in der WiN eine gute Chance auch<br />

den Unternehmen der durch KMU geprägten Kunststoffindustrie<br />

in Thüringen eine interessante Austauschplattform<br />

zu bieten. Daher wird am 26. und 27. Juni im Congress-<br />

Center Erfurt der Mitteldeutsche Kunststofftag 20<strong>13</strong> parallel<br />

zur WiN durchgeführt", so Prof. Dr. Michael Koch vom<br />

PolyMerMat e. V..<br />

Die Themen der Unternehmer<br />

Neben der Flächenbeteiligung trifft aber auch das WiN-<br />

Forum auf immer größeres Interesse. Aktuell sind die drei<br />

Themenblöcke „Energie, IT-Dienstleistungen und Existenzgründung“<br />

fest eingeplant.<br />

Darüber hinaus wird es weitere spannende Vorträge und<br />

Podiumsdiskussionen für unterschiedliche Bereiche des Thüringischen<br />

Mittelstands geben, wie zum Beispiel „Fachkräftemangel“<br />

oder „internationale Geschäftsanbahnung“.<br />

Aber auch das Wirtschafts-Sommerfest oder die WiNJobbörse<br />

treffen auf großen Anklang.<br />

Viele Gründe um mit dabei zu sein! Unternehmer, die<br />

diese Möglichkeiten nutzen wollen, sollten sich bis zum 15.<br />

Mai zur WiN anmelden. Noch sind Standplätze und Forumstermine<br />

frei, auch für Kleinunternehmer und Start-ups mit<br />

geringem Budget.<br />

Gemeinsame Interessen gemeinsam<br />

angehen: Am 26. Juni finden Mittelstandsmesse<br />

und Mitteldeutscher<br />

Kunststofftag bewusst parallel auf dem<br />

Erfurter Messe- und Kongressgelände<br />

statt.<br />

Foto: Messe Erfurt<br />

22 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

HANNOVER MESSE 20<strong>13</strong><br />

Ein Ort. 11 internationale Leitmessen. Alle Chancen.<br />

Kontakt für weitere<br />

Informationen:<br />

IHK Chemnitz<br />

Sandra Furka<br />

Telefon: <strong>03</strong>71 6900-1241<br />

furka@chemnitz.ihk.de<br />

Mit elf Leitmessen sowie Ausstellern und Fachbesuchern<br />

aus aller Welt unterstreicht die HANNOVER MESSE auch<br />

20<strong>13</strong> ihre globale Alleinstellung: Wie nirgendwo sonst werden<br />

vom 8. bis 12. April 20<strong>13</strong> so viele Weltneuheiten und<br />

ganzheitliche Lösungen präsentiert.<br />

Mit einer hervorragenden Bilanz hat die HANNOVER<br />

MESSE 2012 wieder ein deutliches Zeichen gesetzt – als<br />

Impulsgeber für maßgebliche Entwicklungen der Zukunft<br />

und als Konjunkturbarometer der Technologiebranchen.<br />

Knapp 4.900 Unternehmen aus 69 Ländern hatten sich in<br />

Hannover präsentiert.<br />

Partnerland der Messe ist dieses Jahr Russland. Der<br />

russische Staatspräsident Wladimir Putin wird die Messe<br />

am 7. April offiziell mit der deutschen Bundekanzlerin<br />

Angela Merkel eröffnen. Die Präsentation der russischen<br />

Unternehmen findet in der Halle 26 statt.<br />

Auch die sächsischen Unternehmen sind auf der<br />

HANNOVER MESSE wieder stark vertreten. Insgesamt werden<br />

sich 150 Unternehmen präsentieren, einige zum ersten<br />

Mal. Viele Unternehmen nutzen diese Plattform aber auch,<br />

ihre überregionalen und vor allem internationalen Kontakte<br />

auszubauen. Die sächsischen IHKs tragen dazu maßgeblich<br />

durch die Organisation von Gemeinschaftsständen<br />

sowie die Koordination und Begleitung von Unternehmerdelegationen<br />

aus dem Ausland bei. „Es wird dieses Jahr ein<br />

sehr internationales Publikum erwartet. An unserem Gemeinschaftsstand<br />

‚Zuliefermarkt Sachsen' in Halle 4 haben sich<br />

bereits Delegationen aus der Türkei, Kanada und Thailand<br />

angemeldet. Mit Delegationen aus dem diesjährigen Partnerland<br />

Russland stehen wir im Kontakt." so Barbara Hofmann,<br />

Referatsleiterin Außenwirtschaft der IHK Chemnitz.<br />

Insgesamt wird es neben zahlreichen Einzel -<br />

präsentationen vier sächsische Gemeinschaftsstände<br />

auf der HANNOVER MESSE geben:<br />

Halle 2, Stand A38: Forschungsland Sachsen<br />

Halle 2, Stand A62: Technologie aus Sachsen<br />

Halle 4, Stand F24: Zuliefermarkt Sachsen<br />

Halle 27, Stand L50: Energietechnik aus Sachsen<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im Dialog<br />

Zukunftskonferenz Maschinenbau 20<strong>13</strong><br />

24. April 20<strong>13</strong>, 9 bis 17 Uhr, Globana Airport Hotel Leipzig-Halle<br />

Der wachstumsstarke Maschinen- und Anlagenbau steht vor enormen Herausforderungen. Deshalb diskutiert die<br />

Zukunftskonferenz Maschinenbau 20<strong>13</strong> die Entwicklungen der kommenden zehn bis 15 Jahre und leitet Handlungsoptionen<br />

sowie notwendige Rahmenbedingungen in Forschung und Entwicklung, Politik und Wirtschaft ab.<br />

Programm<br />

• Vorstellung der Studie „Wie werden wir morgen produzieren?<br />

Zentrale Trends und Antworten für den ostdeutschen Maschinenbau“<br />

• Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Industrie, Wissenschaft und Politik<br />

• vertiefende Workshops zu den Schwerpunktthemen „Fachkräftesicherung<br />

und Fachkräftequalifizierung“ sowie „Internationalisierung“<br />

Details und Anmeldung: http://ost.vdma.org


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Neue Prioritäten gesetzt<br />

SPS Schiekel GmbH im Jubiläumsjahr 2012 mit starker Bilanz und Optimismus<br />

Für die SPS Schiekel Präzisionssysteme GmbH aus dem sächsischen<br />

Dohna war 2012 ein besonderes Jahr. Der 1992<br />

gegründete Familienbetrieb, spezialisiert auf hochwertige<br />

und langlebige Fräs- und Drehteile aus Edelstahl, blickte<br />

auf sein 20-jähriges Bestehen zurück – weniger mit großen<br />

Feiern, sondern vielmehr mit viel fleißiger Arbeit. Das<br />

Jubiläumsjahr war für SPS, das rund 100 Mitarbeiter beschäftigt,<br />

ein Jahr der Bestwerte. <strong>Wirtschaftsjournal</strong> sprach dazu<br />

mit Dr.-Ing. Peter Schiekel, der die kaufmännischen und<br />

organisatorischen Bereiche des Unternehmens verantwortet.<br />

Gemeinsam mit seinem Bruder Gert Schiekel, verantwortlich<br />

für den technischen Bereich, leitet er seit 1992<br />

erfolgreich die Firma.<br />

WJ: Wie sieht die Erfolgsbilanz im Einzelnen aus?<br />

Dr. Peter Schiekel: Wir sind sehr zufrieden! Der Umsatz<br />

stieg im vergangenen Jahr auf 8,26 Millionen Euro. Damit<br />

wurden erstmals in der Firmengeschichte die 8 Millionen<br />

deutlich übertroffen. Fast eine halbe Million Euro wurde<br />

damit mehr umgesetzt als im Vorjahr – das bedeutet einen<br />

Zuwachs von 6 Prozent gegenüber dem schon erfolgreichen<br />

Jahr 2011. Der Zuwachs beim Jahresüberschuss nach<br />

Steuern beträgt 2012 zum Vorjahr 58 Prozent, die größte<br />

Steigerung seit Jahren. Damit zählt das Jubiläumsjahr zu<br />

den ertragreichsten in der 20-jährigen Firmengeschichte.<br />

WJ: Doch Sie waren großen Schwankungen im Auftragseingang<br />

unterworfen. Wie haben Sie diese<br />

bewältigt?<br />

Dr. Schiekel: Gerade der Jahresbeginn war sehr schwierig,<br />

so dass befristet kurz gearbeitet werden musste. Die<br />

Höhen und Tiefen im Auftragseingang übers gesamte Jahr<br />

waren nur schwer erklärlich und stellten uns vor immense<br />

Herausforderungen. So schwankten die monatlichen Eingänge<br />

zwischen 400.000 und 1,3 Millionen Euro, ein<br />

Spitzenwert, der bei SPS noch nie zuvor erreicht wurde.<br />

Insgesamt erhöhte sich das Auftragsvolumen im Jubiläumsjahr<br />

gegenüber 2011 um 1,1 Millionen Euro, ein<br />

Zuwachs von 15 Prozent. Zur guten Bilanz trug auch bei,<br />

dass wir mit dem ABB-Konzern und der Mettler-Toledo AG<br />

aus der Schweiz zwei weltweit agierende Firmen als neue<br />

Großkunden gewinnen konnten.<br />

WJ: Sie haben auch im Unternehmen Umstrukturierungen<br />

vorgenommen. Was hat sich verändert?<br />

Dr. Schiekel: Nach dem dramatischen Einbruch im Krisenjahr<br />

2009 hatten wir uns geschworen, die Prioritäten<br />

neu zu setzen. So stellten wir die Erhöhung des Ertrages<br />

und die Stärkung der Finanzkraft von SPS in den Fokus.<br />

Arbeitsabläufe wurden optimiert, Strukturen und Hierarchien<br />

neu geordnet, Einsparungen getroffen. Mitarbeiter<br />

werden geschult, um sie für neue Arbeitsaufgaben und die<br />

individuelle Kundenbetreuung fit zu machen. Zudem sind<br />

wir auf der Suche nach Kooperationspartnern, um künftige<br />

Auftragsschwankungen besser ausgleichen zu können.<br />

Kürzere Durchlaufzeiten und eine kontinuierlichere Maschinenauslastung<br />

sind realisierbar.<br />

WJ: Wie steht es um die Fachkräfteproblematik?<br />

Dr. Schiekel: Wir haben lange gesucht, um zwei neue Lehrlinge<br />

zu finden, trotz guter Kontakte zu den Schulen in der<br />

Region. Stellen als Zerspanungsfacharbeiter oder Einrichter<br />

sind schwierig zu besetzen. Im Gespräch mit der Diakonie,<br />

die im Pflegebereich Fachkräfte aus Spanien beschäftigt,<br />

kamen wir auf die Idee, unsere Fühler ins Ausland auszustrecken.<br />

Hier stehen wir noch am Anfang, aber es gibt keinerlei<br />

Vorbehalte. Wozu haben wir ein vereintes Europa?<br />

WJ: Was haben Sie sich für das Jahr 20<strong>13</strong> vorgenommen?<br />

Dr. Schiekel: SPS ist gut in das Jahr 20<strong>13</strong> gestartet. Ideale<br />

Basis dafür war ein Auftragsbestand zum Jahreswechsel<br />

von 1,7 Millionen Euro, so viel wie nie zuvor. In diesem<br />

Jahr soll sich der Umsatz erstmals der 9-Millionen-Marke<br />

nähern und der Gewinn wachsen. Dafür werden innerbetriebliche<br />

Prozesse weiter optimiert. Vorgesehen sind eine<br />

Umstrukturierung der Produktion und Investitionen in den<br />

Maschinenpark. Wir schauen optimistisch in die Zukunft<br />

und erwarten, dass die Wirtschaft auch 20<strong>13</strong> weiter stabil<br />

läuft. Das Gespräch führte Simone Pflug<br />

Geschäftsführer Dr. Peter Schiekel mit<br />

CNC-Dreher Jörg Fischer an einer<br />

Okuma-CNC-Drehmaschine.<br />

Foto: J. Porstein<br />

24 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Anzeige<br />

Flexible Steuerung<br />

EDC präsentiert in Hannover auf dem IHK-Gemeinschaftsstand ein vielseitig einsetzbares Steuerungssystem<br />

EDC präsentiert auf der diesjährigen<br />

Hannover Messe das modulare Steuerungssystem<br />

(modICS).<br />

Foto: EDC<br />

EDC Electronic Design Chemnitz<br />

GmbH<br />

Technologie-Campus 1<br />

09126 Chemnitz/Germany<br />

Telefon: +49 371 5347 830<br />

Telefax: +49 371 5347 831<br />

info@ed-chemnitz.de<br />

www.ed-chemnitz.de<br />

Der junge Designdienstleister für elektronische Schaltungen<br />

und Systeme EDC präsentiert auf der diesjährigen Hannover<br />

Messe das modulare Steuerungssystem für unterschiedlichste<br />

Anlagen und Anforderungen (modICS). Es ist<br />

vor allem durch seine leichte Konfigurierbarkeit und ein<br />

günstiges Preis-Leistung-Verhältnis gekennzeichnet.<br />

Das modulare Steuerungssystem besteht aus vier Kom -<br />

ponenten: Das Mastermodul (modICS-MST) übernimmt<br />

die zentralen Steuerfunktionen in der Anlage. Das Schalt -<br />

modul (modICS PWR-SW-6x24V1A) ermöglicht die An -<br />

steuerung resistiver und induktiver Lasten von Anlagen<br />

(z.B. Meldeleuchten, Magnetventile u.v.m.). Für eine reibungslose<br />

Bedienung der Anlage sorgt das Display-Bedienpanel<br />

(modICS BP). Eine Erweiterung der Anlage um die<br />

Fähigkeit der analogen Messung von Differenzdrücken<br />

erlaubt das Druckmessmodul (modICS SENS-PR-10/50 kPa).<br />

Daneben hat sich das Chemnitzer Technologieunternehmen<br />

im Sinne seiner Kunden zur Aufgabe gestellt, den<br />

Austausch verschmutzter Filter effizienter zu gestalten, um<br />

den damit verbundenen Stillstand der Anlagen und Systeme<br />

zu minimieren. Im Rahmen des Projektes SmartFilter<br />

wird von EDC und mehreren Verbundprojektpartnern<br />

(X-FAB, TURCKduotec, TU Chemnitz, EDC) ein System zur<br />

exakten Überwachung der Filterverschmutzung sowie der<br />

Temperatur entwickelt. Das integrierte System besteht aus<br />

Drucksensor, Auswerteelektronik, Mikrokontroller und RFID-<br />

Frontend und ermittelt über eine Differenzdruckmessung<br />

den Verschmutzungsgrad der Filterpatrone. Das Projekt<br />

„Intelligente Filterüberwachung“ wird durch das Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen<br />

der Fördermaßnahme „KMU-innovativ IKT“ gefördert.<br />

Erst 2008 aus der TU Chemnitz ausgegründet, beschäftigt<br />

EDC heute bereits 22 Mitarbeiter und errichtet gerade ein<br />

neues Firmengebäude auf dem Smart Systems-Campus.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.cool-silicon.de/<br />

Energieeffizienter Chip<br />

Dresden. Das Forschungsprojekt „Design- und Technologieplattform<br />

für den Entwurf von hocheffizienten, integrierten<br />

Hochfrequenzschaltungen in 28 Nanometer CMOS<br />

(Cool-RF-28)“ hat Mitte Februar einen energieeffizienten<br />

Test-Chip auf 28-Nanometer-CMOS-Technologie erfolgreich<br />

in Betrieb genommen. Cool-RF-28 ist ein Teilprojekt des<br />

von der TU Dresden koordinierten sächsischen Spitzen -<br />

clusters Cool Silicon. Dessen Ziel ist es, die technologischen<br />

Grundlagen zu schaffen, um die Energieeffizienz im Bereich<br />

der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)<br />

massiv zu steigern. An dem Teilprojekt Cool-RF-28 sind die<br />

TU Dresden mit den Professuren für Schaltungstechnik und<br />

Netzwerktheorie (LSN) und für Hochparallele VLSI-Systeme<br />

und Neuromikroelektronik sowie der Chiphersteller<br />

GLOBALFOUNDRIES und die Intel Mobile Communications<br />

GmbH beteiligt. Die Partner von Cool-RF-28 arbeiten gemeinsam<br />

daran, Schaltkreise, die analoge und digitale Bausteine<br />

kombinieren, nicht wie bisher üblich auf Strukturbreiten<br />

von 90 bzw. 65 Nanometern herzustellen, sondern deren<br />

Entwurf und Fertigung auch auf 28-Nanometer-CMOS-Technologien<br />

zu ermöglichen.<br />

PM/CH<br />

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<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

25


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Neue Chancen für die Kleinen<br />

Neue Geschäftsmodelle in der virtuellen Welt und die Energiewende als Konjunkturprogramm<br />

Reinhard Pätz, Geschäftsführer<br />

des VDMA Ost. Foto:VDMA<br />

Einer, der die spezifischen Belange der<br />

ostdeutschen Maschinenbauer genau<br />

kennt, ist Reinhard Pätz, langjähriger<br />

Geschäftführer des Landesverbandes<br />

Ost im VDMA. Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

fragte ihn, welche Themen derzeit seine<br />

Mitgliedsunternehmen bewegen.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Wie ist Ihr Eindruck<br />

von der diesjährigen intec?<br />

Reinhard Pätz: Die Messe ist eindeutig<br />

gewachsen. Es sind renommierte Namen<br />

unter den Ausstellern vertreten. Und die Be -<br />

werbungen um die Innovationspreise hatten ein unheimlich hohes Niveau.<br />

Zusätzlich beeindruckte mich, dass für den Nachwuchspreis nicht nur Bewerbungen<br />

aus dem akademischen Bereich eingingen.<br />

Stahl*<br />

QUALITÄTSSTAHL<br />

BLANKSTAHL<br />

EDELSTAHL ROSTFREI<br />

„Wie werden wir morgen produzieren? Zentrale Trends und Antworten<br />

für den ostdeutschen Maschinenbau"am 24. April 20<strong>13</strong> im<br />

Globana Airport Hotel Leipzig-Schkeuditz.<br />

WJ: „Intelligenter Produzieren", „Industrie 4.0" sind derzeit viel<br />

gebrauchte Schlagworte. Welche Relevanz haben die dahinter stehenden<br />

Prozesse für die kleinen ostdeutschen Maschinenbaubetriebe?<br />

Pätz: Der Unterschied zwischen Klein und Groß verliert gerade vor dem Hintergrund<br />

der neuen Technologien an Bedeutung. Das Internet verbindet nun die<br />

virtuelle mit der realen Welt. Ich sehe bei unseren Firmen gute Ansätze, dies<br />

auszunutzen. Ein Vorbote dieser Entwicklung ist zum Beispiel die Bystronic<br />

GmbH, die auf der intec für eine weitgehend automatisch arbeitende Abkantpresse<br />

gewürdigt worden ist. Ganz klar steht auch die Fritz Studer AG für diesen<br />

Trend, die den intec-Preis für die Entwicklung einer innovativen Software<br />

für Schleifmaschinen bekommen hat.<br />

WJ: Die jüngste Konjunkturumfrage ergab, dass die ostdeutschen<br />

Maschinen- und Anlagenbauer wieder zuversichtlicher in die Zukunft<br />

schauen. Woher kommt dieser Optimismus Ihrer Meinung nach?<br />

Pätz: Dafür gibt es verschiedene Anlässe. Einer ist, dass die Maschinen- und<br />

Anlagenbauer Lösungen für die derzeit brennenden Fragen der Energie- und<br />

Rohstoffversorgung anbieten können. Die Energiewende ist praktisch ein Konjunkturprogramm<br />

für unsere Unternehmen.<br />

TIPP: Zukunftskonferenz Maschinenbau<br />

ROHRE<br />

HOHLPROFILE<br />

ANARBEITUNG<br />

LOHNSÄGEN<br />

* Wir sägen’s Ihnen<br />

WJ: Als problematisch jedoch betrachten Ihre Mitgliedsunternehmen<br />

laut der genannten Umfrage die verzögerten Investitionsentscheidungen<br />

der Kunden. Worauf warten diese?<br />

Pätz: Das sind vor allem politische Gründe wie die kaum nachvollziehbare<br />

Steuergesetzgebung, die hohen und immer weiter steigenden Energiepreise<br />

sowie die Staatsverschuldungskrise, die zur Verunsicherung führt. Hinzu kommt,<br />

dass in vielen Ländern die politische und damit auch die wirtschaftliche Entwicklung<br />

nicht mehr kalkulierbar ist – wie in Syrien und Iran oder auch in Italien<br />

nach dem Patt bei den Parlamentswahlen.<br />

sasta Stahlgesellschaft mbH<br />

Gewerbegebiet Hartmannsdorf<br />

Mühlauer Straße 10<br />

09232 Hartmannsdorf<br />

Tel.: 0 37 22/63 31-0<br />

Fax: 0 37 22/63 31-49<br />

www.sasta.de · info@sasta.de<br />

WJ: Wo sehen Sie darüber hinaus die größten Herausforderungen<br />

für den ostdeutschen Maschinenbau in diesem Jahr?<br />

Pätz: Die Fachkräfteproblematik gewinnt immer mehr an Brisanz. Das ist für<br />

viele Firmen eine große Herausforderung. Im Zuge der Globalisierung werden<br />

zudem auch die kleinen Unternehmen immer mehr gezwungen, vor Ort<br />

in den jeweiligen Märkten zu sein. Aufgrund ihrer begrenzten personellen<br />

und finanziellen Ressourcen ist es für sie ratsam, sich zunächst nur auf ein<br />

oder zwei Länder zu konzentrieren und verstärkt auf Kooperationen zu setzen.<br />

Ebenso sollten sie die vielfältige Unterstützung des VDMA in Anspruch<br />

nehmen.<br />

Gespräch: Claudia Hillmann<br />

26 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Anzeige<br />

Wertarbeit und hohe Präzision<br />

Sächsischer Global Player Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH präsentiert seine Stärken<br />

zur Hannover Messe<br />

Auch in diesem Jahr präsentiert SLF seine in aller Welt gefragten Produkte zur Hannover<br />

Messe.<br />

Fotos: Wolfgang Schmidt<br />

Bürotrakt und Produktionshallen entsprechen neuesten Standards und sind das Aushängeschild<br />

von SLF. Zurzeit wird eine weitere Halle gebaut.<br />

Firmenchef Dr. Frank Schlegel ist zufrieden<br />

mit der Entwicklung des Unternehmens<br />

und blickt optimistisch in die<br />

Zukunft.<br />

Spindel- und Lagerungstechnik<br />

Fraureuth GmbH<br />

Fabrikgelände 5<br />

08427 Fraureuth/Sachsen<br />

Telefon: +49 3761 801-0<br />

Telefax: +49 3761 801-150<br />

slf@slf-fraureuth.de<br />

www.slf-fraureuth.de<br />

Auf allen fünf Kontinenten der Erde drehen sich in<br />

Maschinen Kugellager und Spindeleinheiten der<br />

Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH<br />

(SLF). Das traditionsreiche Unternehmen, das in seiner<br />

jetzigen Form seit 19 Jahren besteht, kann auf<br />

eine über 60-jährige Erfahrung verweisen. 390 Mitarbeiter<br />

entwickeln und produzieren heute für mehr<br />

als 1000 Kunden in über 40 Ländern Klein- und<br />

Mittelserien und sorgen so für den weltweit guten<br />

Ruf des Unternehmens.<br />

Der Global Player mit festen Wurzeln in Deutschland steht<br />

für höchsten Standard und technischen Fortschritt auf dem<br />

Gebiet der Herstellung von Wälzlagern und Spindeleinheiten.<br />

Das wird das Fraureuther Unternehmen erneut zur Hannover<br />

Messe vom 8. bis 12. April unter Beweis stellen. „Für<br />

uns gelten die ungeschriebenen Gesetze der deutschen<br />

Metallverarbeitung und des Maschinenbaus, nämlich Wertarbeit<br />

und höchste Präzision. Davon können sich die Besucher<br />

der Hannover Messe in Halle 4 am Stand F24-2 überzeugen“,<br />

sagt SLF-Geschäftsführer Dr. Frank Schlegel. „Wir<br />

präsentieren uns dort am Firmengemeinschaftsstand der<br />

Sächsischen Industrie- und Handelskammern.“<br />

Das sächsische Unternehmen entwickelt Kugel- und Rollenlager,<br />

konstruiert und produziert im Standard- und<br />

Sonderlagerbereich von 30 bis 1600 mm Außendurchmesser.<br />

Der in allen Teilen erzielte Qualitätsstandard entspricht<br />

dem vergleichbarer Wälzlagererstmarken. Auf Anfrage sind<br />

auch Wälzlager anderer Bauarten möglich. Auf Kundenwunsch<br />

werden auch Sonderbefettung, Sonderwärme -<br />

behandlung, Sonderradialluft und höhere Genauigkeiten<br />

realisiert.<br />

Seit Januar 20<strong>13</strong> gibt es von SLF einen neuen Katalog<br />

für Hochgenauigkeitslager in deutscher beziehungsweise<br />

englischer Version. Dieser beinhaltet Angaben zu Spindellager<br />

einschließlich Hochgeschwindigkeitsspindellager und<br />

Hochgenauigkeits-Zylinderrollenlager.<br />

Neuesten Standards entsprechen auch die Produktionshallen<br />

der Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth<br />

GmbH. Aufgrund der weltweit gestiegenen Nachfrage nach<br />

SLF-Produkten wurden in den vergangenen Jahren 17 Mil -<br />

lionen Euro in eine neue Produktionshalle mit Bürotrakt<br />

und modernster Technik investiert. „Gegenwärtig sind wir<br />

dabei, eine weitere neue Halle anzubauen“, so Dr.Frank<br />

Schlegel. „Mit dem Bau wurde im Herbst 2012 begonnen.<br />

Der Neubau soll im Sommer fertig sein. Noch befinden sich<br />

nämlich Härterei und Spindelbau in einer Halle. Der Spindelbau<br />

kann dann in die neue Halle umziehen. Unser Erfolg<br />

beruht zwar auf Produktqualität und Service, aber gute<br />

Arbeitsbedingungen liegen uns ebenso am Herzen. Dafür<br />

investieren wir etwa vier Millionen Euro.“ Der langanhaltende<br />

Winter hat zwar das Baugeschehen etwas verzögert,<br />

der Firmenchef ist dennoch optimistisch, dass die Termine<br />

eingehalten werden.<br />

SLF fährt seit Jahren einen erfolgreichen Kurs. Den will<br />

Dr. Frank Schlegel auch in diesem Jahr mit höheren Umsatzraten<br />

fortsetzen.<br />

Wolfgang Baltzer<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

27


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Unaufhaltsam<br />

Intralogistik legte 2012 weiter zu<br />

Die deutsche Intralogistikbranche ist 2012 im Vergleich zum Vorjahr erneut deutlich<br />

gewachsen, und zwar um sieben Prozent. Das hat das Forum Intralogistik in<br />

Frankfurt am 12. März bekannt gegeben. Die Branche erwirtschaftete 2012 einen<br />

Umsatz von 17,9 Milliarden Euro, 2011 waren es 16,7 Milliarden Euro. „Trotz Finanzund<br />

Währungskrise in Europa, trotz allgemeiner Unsicherheit, trotz vielerlei Pes -<br />

simismus war 2012 für die Intralogistikbranche erneut ein gutes Jahr", sagte<br />

Christoph Hahn-Woernle, Sprecher des Forum Intralogistik im VDMA. Für das laufende<br />

Jahr 20<strong>13</strong> erwartet das Forum ein vorsichtiges Wachstum von drei Prozent.<br />

Die gute Entwicklung hat die Branche dem Inlandsgeschäft und dem Export<br />

gleichermaßen zu verdanken. Bei den größten Abnehmerländern hat sich die USA<br />

auf Platz eins vorgeschoben. Im vergangenen Jahr hatte China noch diese Position<br />

inne. Auf Platz zwei liegt wie im Vorjahreszeitraum Frankreich. Die deutschen Exporte<br />

nach China sind um 22 Prozent zurückgegangen und liegen mit einem Wert von<br />

791 Millionen Euro auf dem dritten Rang.<br />

PM/CH<br />

Umsatzentwicklung deutsche IL<br />

25,0<br />

22,1<br />

20,3<br />

Prognose<br />

20,0<br />

Schätzung<br />

18,4<br />

18,4<br />

17,9<br />

16,7<br />

15,3<br />

15,0<br />

14,2 14,1<br />

10,0<br />

5,0<br />

-2% 20% 10% 9% -36% -1% 19% 7% 3%<br />

0,0<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 20<strong>13</strong><br />

-5,0<br />

Quelle: Eurostat, Statistisches Bundesamt, VDMA<br />

18.01.20<strong>13</strong> – Forum Intralogistik | Seite 3<br />

www.forum-intralogistik.org<br />

Jahnsbacher erweitern ihr Fertigungsprofil<br />

Silberland Sondermaschinen und Fördertechnik GmbH liefert komplette Aufbereitungsanlagen<br />

Anzeige<br />

Jede Anlage ist ein Unikat, ganz speziell für ihre Aufgabe<br />

und ihren Einsatzort angepasst. Seit ihrer Gründung vor<br />

<strong>13</strong> Jahren plant, konstruiert und fertigt die Silberland<br />

Son dermaschinen und Fördertechnik GmbH individuell und<br />

nach Kundenvorstellung. „Dabei haben wir uns auf die Op -<br />

timierung bestehender Fertigungsabläufe konzentriert“,<br />

weiß Matthias Herpich, Geschäftsführer des Jahnsbacher<br />

Unternehmens. Viele Produktionsstrecken erfüllen mit den<br />

veränderten Anforderungen der Endprodukte nicht mehr<br />

die Parameter eines kontinuierlichen Durchlaufs. „Hier<br />

kommen wir ins Spiel, setzen uns mit den Transport- und<br />

Verfahrensproblemen innerhalb dieser Prozesse auseinander,<br />

entwickeln und konstruieren dazu optimale Lösungsvorschläge<br />

und bieten entsprechende Vergleichsvatianten<br />

an“, so der 56-Jährige.<br />

Darüber hinaus entstehen in dem Unternehmen neben<br />

Einzelkomponenten auch ganze Anlagen für die Baustoffförderung,<br />

Asphaltherstellung oder die Fluss- und Schwerspatverarbeitung.<br />

Und längst versteht man sich als kompetenter<br />

Ansprechpartner für Aufbereitungsanlagen im<br />

aufstrebenden Bereich der Ersatzbrennstoffe. Als jüngstes<br />

Beispiel verweist Herpich auf die komplette Recyclingstrecke<br />

für eine Biogasanlage der BGA Biogas 2 GmbH in Bad<br />

Köstritz. Überlagerte Lebensmittel werden dort aufbereitet,<br />

indem Kunststoffe und Metalle der Verpackung getrennt<br />

und Reststoffe kompostiert werden und aus der so ausgesonderten<br />

Biomasse Energie entsteht. „Seit Sommer letzen<br />

Jahres arbeitet die Aufbereitungsanlage zuverlässig“, bestätigt<br />

Carsten Krieg, Geschäftsführer in Bad Köstritz, den Erzgebirgern<br />

eine gute Arbeit und lobt die konstruktive Zusam -<br />

menarbeit bei Veränderungen und Ergänzungen, die sich<br />

während der Montagephase ergaben.<br />

Derzeit sind in der Silberland GmbH 31 gut qualifizierte<br />

Facharbeiter im Anlagenbau und Hydraulikservice beschäftigt.<br />

Ein Zufall ist das nicht: „Wir bilden seit Unternehmensgründung<br />

selbst aus“, betont Mitgeschäftsführerin<br />

Ramona Herpich und stellt mit Eric Dietz einen frisch -<br />

gebackenen Mechaniker vor, der unlängst freigesprochen<br />

wurde.<br />

Matthias Degen<br />

Fachsimpelei vor Ort: Geschäftsführer<br />

Matthias Herpich (re.) im Gespräch mit<br />

Andreas Schubert, der Einzelkomponente<br />

einer Transportanlage für die Nickelhütte<br />

in Aue fertigt.<br />

Foto: Matthias Degen<br />

Silberland Sondermaschinen und<br />

Fördertechnik GmbH<br />

Straße der Freundschaft 146<br />

09419 Thum, OT Jahnsbach<br />

Telefon: +49 37297 840-0<br />

Telefax: +49 37297 840-10<br />

info@silberland-sondermaschinen.de<br />

www.silberland-sondermaschinen.de<br />

28 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Anzeige<br />

LACH DIAMANT prägt bereits seit vier Jahrzehnten die Welt<br />

der Zerspanung, Entwicklung, Fertigung und Einsatz<br />

polykristalliner Werkzeuge.<br />

LACH DIAMANT Werk Sachsen ist stolz darauf, seit 22 Jahren dazu zu gehören.<br />

Innovation aus Tradition – dieser Slogan wird<br />

von kaum einem Unternehmen mit so viel<br />

Leben erfüllt wie von LACH DIAMANT. So prägt<br />

das hessische Familienunternehmen seit 40<br />

Jahren die Welt der Zerspanung als der Pionier<br />

bei der Verarbeitung, Entwicklung und<br />

Einsatz von polykristallinen Zerspanungswerkzeugen<br />

(PKD und CBN) für die Industrie.<br />

1973 stellte es auf der Hannover Messe als erster<br />

Werkzeughersteller polykristalline Zerspanungswerkzeuge<br />

PKD vor und demonstrierte erfolgreich<br />

das Drehen von Teilen aus Aluminium mit unterbrochenem<br />

Schnitt.<br />

Nur ein Jahr später führte es an gleicher Stelle<br />

einem staunenden Publikum das Fräsen mit PKDbestüc<br />

kten Werkzeugen von Aluminium, Graphit und<br />

Kunststoffen vor.<br />

1977 demonstrierte LACH DIAMANT auf der productronica<br />

in München wiederum als weltweit erstes<br />

Unternehmen die von direkt auf Träger gelötete PKD-<br />

Werkzeuge für das Zerspanen von GFK und Verbundwerkstoffen<br />

– Fräsen – Trennen – Ritzen von<br />

Leiterplattenmaterialien (PCB).<br />

1978 entdeckte Horst Lach, der bis heute als<br />

Geschäftsführer agiert, die Funken-/Elektroerosion<br />

als ideales Medium für die Bearbeitung und Herstellung<br />

von PKD-Werkzeugen.<br />

Schon 1979 überraschte sein Unternehmen erneut<br />

die internationale Fachwelt. Auf der Ligna, der weltweit<br />

bedeutendsten Messe für die Holz be- und<br />

verarbeitende Industrie, zeigte LACH DIAMANT, wie<br />

Diamanten alle Holzwerkstoffe und Kunststoffe<br />

zerspanen.<br />

In den 1980er Jahren setzte sich der Siegeszug<br />

des PKD-Werkzeuges fort und sollte aufgrund seiner<br />

hartmetallüberlegenen Standzeit – bis 300 - 600-<br />

fach – die Entwicklung CNC-gesteuerter Zerspanungsmaschinen<br />

für die Holz- und Metallindustrie<br />

beschleunigen.<br />

1987 zeigte LACH DIAMANT auf der Ligna erstmals<br />

die zunächst für den Eigenbedarf entwickelten<br />

Rotations-Funkenschärfmaschinen „EDG-plus" für<br />

den Service aller PKD-Werkzeuge für die Holz- und<br />

Kunststoffbearbeitung.<br />

1999 präsentierte die Traditionsfirma PKD- und PKBn-<br />

Schneidplatten mit „chipbreaker" – und hält mit diesen<br />

laserhergestellten PKD-Werkzeugen zwischenzeitlich<br />

mehrere Patente.<br />

Fünf Jahre später wird LACH DIAMANT für die<br />

Entwicklung des PKD-dreborid ® -Monoblock-Fräsers<br />

mit dem Hessischen Innovationspreis ausgezeichnet.<br />

Seit 2010 setzt Lach auf „Cool-Injection". Die<br />

patentierte Option für (fast) alle PKD-Fräs- und Drehwerkzeuge<br />

macht Diamant „noch härter" und besticht<br />

durch einwandfreien und störungsfreien Spanfluss.<br />

Auf der diesjährigen Ligna vom 6. bis 10. Mai in<br />

Hannover kann der Besucher den neu entwickelten<br />

Diamant-Fügefräser dreboflash ® für die „Laserkante"<br />

erleben, die in den letzten zwei Jahren in der<br />

Möbel- und Büromöbelfertigung Eingang gefunden<br />

hat und dabei ist, die Ausrichtung dieser Industrie<br />

von Grund auf zu ändern.<br />

Über weitere Neuentwicklungen wird LACH<br />

DIAMANT in diesem Jahr auch auf der EMO und der<br />

productronica informieren.<br />

LACH DIAMANT feierte im Juli 2012 sein 90-jähriges<br />

Bestehen. Zwei Jahrzehnte davon gestaltet das<br />

sächsische Werk in Lichtenau mit. Hier stellen mittlerweile<br />

rund 50 Mitarbeiter polykristalline Zerspanungswerkzeuge<br />

PKD und CBN für das Drehen,<br />

Fräsen und Bohren her. Im vergangenen Jahr inves -<br />

tierte Lach zudem mehr als drei Millionen Euro in<br />

die bereits dritte Erweiterung des Standortes, die mit<br />

Hilfe der Sächsischen Aufbaubank verwirklicht werden<br />

konnte.<br />

LACH DIAMANT-Werkzeuge made in Sachsen<br />

und vom Standort Hanau werden mittlerweile von<br />

Kunden auf der ganzen Welt geschätzt. So zählen<br />

Airbus, Volkswagen/Audi, aber auch regional ansässige<br />

Unternehmen aus der Automobil- und -Zubehörindustrie,<br />

Verbundwerkstoff-, Holzverarbeitungsund<br />

Leiterplattenindustrie sowie der Medizintechnik<br />

zum festen Kundenkreis. „Als mittelständisches Familienunternehmen<br />

in der dritten Generation werden<br />

wir mit ganzer Kraft unseren Weg zielstrebig weiter<br />

beschreiten, um das uns zugesprochene Vertrauen<br />

nicht zu enttäuschen", verspricht Horst Lach, der<br />

gemeinsam mit seinem Sohn Robert das Unternehmen<br />

leitet.<br />

1973<br />

Hannover<br />

Frühjahrsmesse<br />

LACH DIAMANT zeigt als erster Hersteller weltweit<br />

polykristalline Diamant-Werkzeuge für das Drehen und<br />

Fräsen von Aluminium und Kunststoffen.<br />

1979<br />

LIGNA<br />

Hannover<br />

Weltweit erste Präsentation polykristalliner Werkzeuge<br />

(PKD) für die Zerspanung aller Holzwerkstoffe und<br />

Kunststoffe.<br />

2010/2012<br />

„Cool Injection“ - die Option für PKD-Fräs- und Drehwerkzeuge<br />

(patentiert) macht Diamant noch härter<br />

und besticht durch einwandfreien und störungsfreien<br />

Spanfluss.<br />

LACH DIAMANT – Jakob Lach GmbH & Co. KG<br />

Werk Sachsen | Gottfried-Schenker-Straße 16<br />

D-09244 Lichtenau | Telefon: +49 37208 690-0<br />

Stammhaus Hanau | Telefon: +49 6181 1<strong>03</strong>-0<br />

office@lach-diamant.de | www.lach-diamant.de<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

29


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Vor weiterem Quantensprung<br />

Ein starkes Netzwerk erreicht mehr – für seine Kunden und für seine Partner<br />

Foto: GEMAG<br />

Seit 2009 stehen die fünf sächsischen Unternehmen<br />

OMEGA Blechbearbeitung AG, GEMAG Gelenauer<br />

Maschinenbau AG, AMS Technology GmbH, LOV Limbacher<br />

Oberflächenveredelung GmbH sowie DELTA<br />

BARTH Systemhaus GmbH als Das Fertigungsnetzwerk<br />

für ein innovatives wie erfolgreiches Konzept<br />

der Kooperation.<br />

Auf der Hannover Messe, vom 08. bis 12. April 20<strong>13</strong>,<br />

stellt das Netzwerk nun in Halle 4 am Stand D11<br />

seinen neuen Netzwerkpartner vor.<br />

Foto: Jörg Riethausen<br />

Das Fertigungsnetzwerk steht vor einem weiteren qualitativen<br />

und quantitativen Ausbau. So wird ab 1. April 20<strong>13</strong><br />

die ANTARES GmbH als sechstes Mitgliedsunternehmen die<br />

Kompetenzen in der Blechbearbeitung mit der Spezialisierung<br />

auf Entwicklung, Konstruktion, Fertigung und Montage<br />

von Laserschutzkabinen ausbauen. Die anderen Unternehmen<br />

setzen auf Erweiterung der Angebotspalette und<br />

Spitzentechnologien. So konnte die AMS Technology GmbH<br />

die „Chinese Manufacturing License“ erwerben und somit<br />

die Voraussetzung für den Export von Behältern und Apparaten<br />

nach China schaffen. Die LOV Limbacher Oberflächenveredelung<br />

GmbH wurde im Januar 20<strong>13</strong> Mitglied der<br />

Industrial Quality Coating International (IQC) und steht<br />

somit in der vordersten Reihe bei hochwertigen industriellen<br />

Beschichtungen. Die GEMAG Gelenauer Maschinenbau<br />

AG verstärkt die großmechanische Genauigkeitsbearbeitung<br />

durch die Investition einer CNC-Großbearbeitungsmaschine<br />

UNIPORT 7000 KW. Die OMEGA Blechbearbeitung<br />

AG setzt auf effektive Fertigung auf höchstem technologischem<br />

Niveau. So können durch den Einsatz eines<br />

neuen CNC Biegezentrums und eines neuartigen Schweißrobotersystems<br />

die Kundenanforderungen an Flexibilität<br />

und Disponibilität bestens erfüllt werden.<br />

Alle Unternehmen arbeiten mit dem ERP System DELECO ®<br />

aus dem Hause DELTA BARTH Systemhaus GmbH. Die<br />

Software hat alle wertschöpfenden Prozesse im Blick;<br />

an gefangen bei Vertrieb und Einkauf über Konstruktion,<br />

Materialdisposition und Lager bis hin zu Produktion und<br />

Finanzbuchhaltung. Somit können die Prozesse im gesamten<br />

Fertigungsnetzwerk ohne Schnittstellenprobleme effizient<br />

organisiert werden.<br />

Bereits seit Jahresbeginn ist auch Ingolf Baum, Leiter Zentraleinkauf<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung bei der OMEGA<br />

Blechbearbeitung AG, innerhalb des Firmenbündnisses tätig.<br />

Als Bindeglied zwischen den einzelnen Unternehmen ist er<br />

für die noch tiefgreifendere Koordination des Netzwerks in<br />

Punkten wie Einkauf, Produktionsablauf sowie gemeinsame<br />

Marktpräsenz zuständig. „Die Idee des Spezialisten-<br />

Netzwerks hat mich einfach begeistert. Ich sehe mein Engagement<br />

für Das Fertigungsnetzwerk auch als Inves tition in<br />

unsere Region, denn nur erfolgreiche Unternehmen können<br />

Chancen und vor allem jungen Leuten eine langfristige<br />

Perspektive bieten“, so Ingolf Baum.<br />

Mehr Raum für neue Ideen bietet<br />

die GEMAG Gelenauer Maschinenbau<br />

AG. 2012 wurde die<br />

Erweiterung der Montage- und<br />

Lagerfläche um 1200 Quadratmeter<br />

durch einen Hallenneubau<br />

abgeschlossen. Mit der Anschaffung<br />

der Unisign CNC-Großmaschine<br />

UNIPORT 7000 KW inves -<br />

tiert der Maschinenbauer nun in<br />

den weiteren Ausbau der großmechanischen<br />

Fertigung.<br />

Seit Ende 2012 sind in der<br />

OMEGA Blechbearbeitung AG<br />

zwei weitere Maschinen auf<br />

höchstem technologischen Standard<br />

in Betrieb. Dank eines innovativen<br />

Biegezentrums können<br />

Bleche nun noch präziser und<br />

wesentlich schneller gebogen<br />

werden; ein Vorteil, nicht nur bei<br />

großen Losgrößen, sondern auch<br />

in der Kit-Fertigung – der Produktion<br />

von Endprodukten,<br />

deren Blechteile nacheinander in<br />

Losgröße eins gefertigt werden.<br />

In der Fertigung von Schweißbaugruppen<br />

kommt weiterhin<br />

ein neuartiges Schweißroboter -<br />

system zum Einsatz. Die Anlage<br />

bietet maximale Flexibilität und<br />

Effizienz, sodass selbst komplexe<br />

Bauteile von bis zu drei Metern<br />

Länge und einem Gewicht von<br />

einer Tonne geschweißt werden<br />

können.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.fertigungsnetzwerk.de<br />

30 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Unkonventionelle Bauteile<br />

Rapid.Tech 20<strong>13</strong>: Ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten in der Produktentwicklung und Konstruktion<br />

67 Aussteller präsentierten sich auf der<br />

Rapid.Tech 2012. Foto: Messe Erfurt<br />

Der Konstrukteurstag am 15. Mai widmet sich den speziell<br />

für die Produktentwicklung und Konstruktion interessanten<br />

Themen und stellt neueste Ergebnisse, Trends und Möglichkeiten<br />

vor. Zur Jubiläumsveranstaltung erwartet der Veranstalter<br />

rund 60 Aussteller, über 400 Kongressteilnehmer<br />

und mehr als 650 Messebesucher.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

http://www.rapidtech.de<br />

Am 14. und 15. Mai 20<strong>13</strong> öffnen sich die Tore der<br />

Erfurter Rapid.Tech zum 10. Mal. Einsteigern und<br />

Experten bietet die Kongressmesse durch die enge<br />

Verzahnung zwischen Fachvorträgen und Messepräsentationen<br />

einen umfassenden theoretischen<br />

und praktischen Wissensaustausch zu allen Aspekten<br />

des Additive Manufacturing.<br />

Seit 2004 ist die Rapid.Tech zu einem der führenden Treffpunkte<br />

für die sich rasant entwickelnde Querschnittstechnologie<br />

Additive Manufacturing (AM) geworden. „Mit generativen<br />

Fertigungsverfahren lassen sich Geometrien und<br />

Bauteile realisieren, die mit konventionellen Technologien<br />

nicht oder nur sehr aufwändig herstellbar sind. Ein Beispiel<br />

sind belastungsgerecht ausgelegte Konstruktionen von<br />

Werkstücken und Komponenten. Der Einsatz von Additive<br />

Manufacturing erfordert allerdings spezielles Know-how,<br />

da herkömmliche Konstruktionsprinzipen häufig nicht angewendet<br />

werden können“, erklärt Professor Frank Beneke,<br />

Fakultät Maschinenbau, Fachhochschule Schmalkalden, der<br />

gemeinsam mit Professor Thomas Seul, Leiter Labor Angewandte<br />

Kunststofftechnik, Fachhochschule Schmalkalden,<br />

für das Programm des Konstrukteurstags verantwortlich<br />

zeichnet.<br />

OPTICLINE<br />

Optische Wellenmesstechnik<br />

Präziser. Schneller. Flexibler.<br />

Messtechnik für den<br />

Einsatz<br />

in<br />

der<br />

Fertigungsumgebung stellt<br />

besonders<br />

s<br />

hohe Ansprüche an die eingesetzte Technologie und Produktqualität.<br />

Ob durch den Werker bedienbare SPC-Messplätze e oder vollautomatisierte Systeme für die<br />

100%-Kontrolle le – Hardware und Software sind für den Einsatz in der Fertigungsumgebung<br />

optimiert und in der Lage, mit höchster Zuverlässigkeit und Präzision über lange Zeiträume<br />

hervorragende<br />

e<br />

Messmittelfähigkeit zu<br />

bieten.<br />

HOMMEL-ETAMIC MIC opticline<br />

- eine Investition in Präzision, Schnelligkeit, Flexibilität und in<br />

die<br />

Zukunft!<br />

Mehr Präzision und aktuelle News unter<br />

www.jenoptik.com/messtechnik-news<br />

Laser & Materialbearbeitung<br />

Optische Systeme<br />

Industrielle Messtechnik<br />

Verkehrssicherheit<br />

Verteidigung & Zivile Systeme


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Grenzen überwunden<br />

6. Rapid-Prototyping Forum blickte auf 25 Jahre Generative Fertigung zurück<br />

Rapid Prototyping, Generative Fertigung<br />

oder auch additive Verfahren genannt,<br />

feierten 2012 das 25-jährige Bestehen.<br />

Waren 1987 die Baugrößen beschränkt auf die 10"x10"x10"<br />

(254x254x254mm), die Auflösung in allen Achsen bei ca.<br />

einem Hundertstel Zoll (0,254 mm) und die Materialien<br />

noch hart und spröde, haben sich in den letzten 25 Jahren<br />

diese Grenzen weit verschoben. Die Bauräume wurden<br />

größer, die Materialien vielfältiger und stabiler sowie die<br />

Auflösung deutlich verbessert.<br />

Es gibt wohl weltweit kein neues Produkt, welches nicht<br />

vor Serienanlauf in irgendeiner Weise in einem RP-Verfahren<br />

als Prototyp gebaut wurde.<br />

Vor diesem Hintergrund fand am <strong>13</strong>. September 2012<br />

das Rapid-Prototyping Forum statt. Es wurde gemeinsam<br />

vom Merseburger Innovations- und Technologiezentrum<br />

(MITZ) und dem Mitteldeutschen Rapid-Prototyping-Netzwerk<br />

„enficos“ unter fachlicher Leitung der Hochschule<br />

Merseburg organisiert. Es führte bereits zum 6. Mal die<br />

bundesweiten Entwickler und Hersteller mit Anwendern und<br />

Studierenden zusammen.<br />

Zehn Vorträge zum diesjährigen Thema „War Makro gestern?<br />

Ist Mikro heute? Wird Nano morgen sein?“ gaben einen<br />

Überblick zu den aktuellen technologischen Grenzen der<br />

Verfahren mit Blick auf Miniaturisierung, größere Bauteile,<br />

Oberflächenqualität, Werkstoffeigenschaften und Einsatzmöglichkeiten<br />

alternativer Werkstoffe.<br />

Eine begleitende Ausstellung mit Produktpräsentationen<br />

von 21 Firmen und Forschungseinrichtungen – darunter<br />

die Vorstellung des neuesten Desktop-3D-Printers Mojo<br />

von Stratasys – machten das Verfahren erlebbar und boten<br />

den mehr als 70 Besuchern zahlreiche Möglichkeiten für<br />

Fachgespräche und die Anbahnung von Kooperationen.<br />

Quelle: mitteldeutsches Netzwerk Rapid Prototyping<br />

Der Desktop-3D-Printers Mojo von<br />

Stratasys wurde auf dem 6. Rapid-<br />

Prototyping Forum Mitte September in<br />

Merseburg demonstriert.<br />

Foto: Merseburger Innovations- und<br />

Technologiezentrum GmbH (mitz)<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.rp-netzwerk.de<br />

32 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

„Sensible Maschine“<br />

Konzept für kraftsensible Regelung von Werkzeugmaschinen vorgestellt<br />

Abgebildet ist die parallelkinematische<br />

Laborwerkzeugmaschine „Black Beetle“<br />

unter der Bedienung des wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiters Ronny Schlücker,<br />

M.Sc.<br />

Foto: Stephan Thomas<br />

www.sps.de<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Markus Krabbes<br />

Prof. Dr.-Ing. Markus Krabbes ist<br />

seit 2011 Prorektor für Wissenschaftsentwicklung<br />

der HTWK<br />

Leipzig. Nach einem Studium<br />

der Elektrotechnik an der TH<br />

Leipzig war er unter anderem<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

an der TU Ilmenau, der Ottovon-Guericke-Universität<br />

Magdeburg<br />

und am Fraunhofer<br />

Institut für Werkzeugmaschinen<br />

und Umformtechnik Chemnitz.<br />

Er wurde an der Otto-von-Guericke-Universität<br />

Magdeburg<br />

zum Dr.-Ing. promoviert und<br />

20<strong>03</strong> als Professor an die HTWK<br />

Leipzig berufen. Von 2007 bis<br />

2011 war er Dekan der Fakultät<br />

Elektrotechnik und Informationstechnik.<br />

Forscher der HTWK Leipzig um Prof. Dr.-Ing.<br />

Markus Krabbes stellten auf der diesjährigen intec<br />

in Leipzig einen neuen Lösungsvorschlag zur Kraftregelung<br />

von CNC-Werkzeugmaschinen vor. Eine<br />

solche Maschine kann die am Werkstück wirkenden<br />

Kräfte in Echtzeit erkennen und entsprechend reagieren.<br />

Mit einer solchen Steuerung können Werkzeugmaschinen<br />

(etwa CNC-Fräsmaschinen) sensible<br />

Bearbeitungsprozesse sicherer durchführen.<br />

„Die Möglichkeit solcher Force-Feedback-Regelungen, die<br />

mithilfe von Sensoren die zwischen Werkstück und Fräse<br />

herrschende Kraft in Echtzeit aufnehmen und sich dann<br />

dynamisch anpassen können, werden seit einiger Zeit in<br />

der Fachliteratur diskutiert, und die Industrie ist stark daran<br />

interessiert. Bisher war aber keiner der Lösungsansätze<br />

robust genug, um sich durchsetzen zu können. Wir haben<br />

jetzt für einen Versuchsaufbau aus gängiger Industrietechnik<br />

eine Software entwickelt, mit der sich die Bahnparameter<br />

automatisch anpassen können“, so Markus Krabbes,<br />

Professor für Informationssysteme an der Fakultät Elektrotechnik<br />

und Informationstechnik. „Unsere Software nutzt<br />

dabei offizielle Schnittstellen des Herstellers. Deshalb müssen<br />

wir nicht wie bisher üblich in die bestehende Steuerungsprogrammierung<br />

eingreifen, und damit bleibt auch<br />

die volle Herstellergarantie erhalten.“<br />

Industrietaugliche Force-Feedback-Lösungen könnten<br />

in Zukunft im metallverarbeitenden Gewerbe (in Fräs -<br />

maschinen), in der Automobiltechnik (Einsetzen von Fens -<br />

terscheiben, Mensch-Maschine-Interaktion) oder im Rehabilitationsbereich<br />

(roboterunterstützte Reha) zum Einsatz<br />

kommen. Auf dem Messestand wurde eine der sechs Antriebs -<br />

achsen als Musterachse in kraftgeführter Bahnsteuerung<br />

präsentiert.<br />

PM/CH<br />

PRÄZISION IN<br />

EDELSTAHL<br />

Komponenten für<br />

extremen Einsatz<br />

Schnell.<br />

Zuverlässig.<br />

Präzise.<br />

Zertifiziert nach:<br />

DIN ISO 9001:2008 / AD 2000 W0<br />

und TRD 100 / Richtlinie 97/23/<br />

EG für Druckgeräte EN 9100<br />

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Tel. +49 3529 5744-0<br />

Fax +49 3529 5744-99<br />

verkauf@sps.de<br />

www.sps.de<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

33


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Auf einer Wellenlänge<br />

3D-Micromac legt Wert auf Präzision<br />

Schnelle Reaktion auf Marktveränderungen, hohe<br />

Integrationsfähigkeit und intuitive Bedienbarkeit<br />

– diese Anforderungen stellt 3D-Micromac an eine<br />

Business-Software. Bei dem Chemnitzer Unternehmen<br />

ist Präzision gefragt, sowohl bei den Produkten<br />

als auch im Umgang mit den Kunden. Deshalb<br />

fiel die Wahl auf DELECO ® .<br />

Die 3D-Micromac AG fertigt Maschinen für die Lasermikrobearbeitung,<br />

die sowohl in der Industrie als auch in der<br />

Forschung eingesetzt werden. Zur Anwendung kommen<br />

diese Systeme beispielsweise in Anlagen für die Produktion<br />

von Photovoltaik-Bauelementen, in der Halbleiterfertigung<br />

oder in der Medizintechnik. Die Laser-Anlagen können als<br />

Stand-Alone-Systeme oder als Integrationslösung für vollautomatisierte<br />

Produktionslinien konzipiert werden. 2002<br />

mit sieben Mitarbeitern gestartet, arbeiten heute rund 140<br />

Beschäftigte bei dem Laser-Spezialisten. Das Unternehmen<br />

agiert weltweit; hauptsächlich in Europa, Asien und den<br />

USA. Die internationale Expansion wird insbesondere in<br />

Nordamerika und Japan mit den Gesellschaften 3D-Micromac<br />

America Corp. und Hikali KK forciert.<br />

Die 3D-Micromac AG kann seit ihrer Gründung somit<br />

auf eine rasante Entwicklung zurückblicken. In Folge dieses<br />

Wachstums war es auch nötig geworden, sich nach einer<br />

neuen Business-Software umzusehen. „Unser Altsystem war<br />

den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Außerdem wollten<br />

wir einfach weg von den verschiedenen Insellösungen.<br />

Wir waren auf der Suche nach einer Software, die alle Unternehmensteile<br />

und so viele Aufgaben wie möglich abbilden<br />

kann: Warenwirtschaft, Fertigung, Finanzbuchhaltung,<br />

Instandhaltung, Dokumentenmanagement und anderes<br />

mehr“, zählt Tino Petsch, Vorstand bei 3D-Micromac, auf.<br />

Die Entscheidung für ein ERP-System war also schnell<br />

gefallen. DELECO ® konnte schließlich durch sein Gesamtkonzept<br />

überzeugen: „Die Tatsache, dass es sich hierbei um<br />

eine Eigenentwicklung des IT-Partners handelt, hat den entscheidenden<br />

Ausschlag gegeben, denn so konnte die Software<br />

genau auf unsere Bedürfnisse abgestimmt werden.<br />

Letztendlich waren wir einfach auf der selben Wellenlänge:<br />

Unsere Philosophie ist es, individuelle Lösungen anzubieten,<br />

welche aufbauend auf unsere technologische Basis,<br />

an die Anforderungen des Kunden angepasst sind. Dieses<br />

Prinzip konnten wir bei DELTA BARTH wiederfinden“, führt<br />

Petsch weiter aus.<br />

Das Produktportfolio von 3D-Micromac ist umfangreich:<br />

Ob Metall, Kunststoff oder Glas, ob Mikrobohren, Schneiden<br />

oder Signieren – für jedes Material und jede Bearbeitungsform<br />

braucht es ein spezielles Laser-System. Keine<br />

Maschine gleicht dabei der anderen, denn das Unternehmen<br />

fertigt nach Kundenwunsch. „Laser ist eben nicht gleich<br />

Laser“, wie 3D-Micromac Vorstand Tino Petsch weiß.<br />

Die Fertigung von Unikaten fordert von einer Software<br />

Übersicht und optimale Unterstützung bei der Planung. Dies<br />

wird bei 3D-Micromac mit Hilfe des Produktdatenmanagement-Systems<br />

von Autodesk realisiert. Dieses bildet eine<br />

Schnittstelle zwischen CAD-Programm und DELECO ® . „Damit<br />

verbindet die PDM-Software zwei Welten“, erklärt Norbert<br />

Weber, Softwareentwickler bei DELTA BARTH. „Rein technische<br />

Parameter und die Organisation des Produktionsprozesses<br />

werden auf einen Nenner gebracht.“<br />

3D-Micromac bildet beinahe alle Prozesse<br />

mit Hilfe der ERP-Software ab.<br />

Damit ist das Unternehmen auch für die<br />

Zukunft gut gerüstet, weiß Tino Petsch:<br />

„DELECO ® ist so flexibel wie wir. Die<br />

Software und selbstverständlich unsere<br />

Ansprechpartner vor Ort unterstützen<br />

uns optimal bei allen unseren Vorhaben.<br />

Uns war es von Anfang an wichtig,<br />

einen regionalen Anbieter zu finden, der<br />

auch unseren Ansprüchen in Bezug auf<br />

internationale Märkte gerecht wird.<br />

Diesen Partner haben wir im DELTA<br />

BARTH Systemhaus gefunden.“<br />

Fotos: 3D-Micromac AG<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.debas.de<br />

34 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Spezialist für Schnittstellen<br />

BAL/IBLM bildet seit über 15 Jahren Techniker – die Führungskräfte in der Produktion – aus<br />

Die Bildungsakademie Leuna (BAL) und<br />

die Interessengemeinschaft Bildung<br />

Leuna Merseburg (IBLM) haben sich in<br />

der Region als Fachkräfteschmiede für<br />

die heimische Industrie fest etabliert.<br />

Foto: BAL<br />

Seit 90 Jahren werden am Chemiestandort Leuna<br />

kontinuierlich junge Leute in den verschiedensten<br />

Berufen ausgebildet. Zwei Jahrzehnte lang bringen<br />

sich bereits die Bildungsakademie Leuna (BAL) und<br />

die Interessengemeinschaft Bildung Leuna Merseburg<br />

(IBLM) ein.<br />

Angefangen von der Berufsorientierung für Schüler der<br />

7.-9. Klassen über die Erstausbildung und Aufstiegsqualifizierung<br />

von Facharbeitern bis hin zur Umschulung von<br />

Langzeitarbeitslosen und Anpassungsqualifizierungen von<br />

gestandenen älteren Mitarbeitern sorgt sie für das Herzstück<br />

der Industrie vor Ort.<br />

Wichtige Schlüsselpositionen nehmen in den Betrieben<br />

zum Beispiel Techniker ein. Sie bilden auf der mittleren Führungsebene<br />

das Bindeglied zwischen dem Facharbeiter in<br />

der Produktion und dem Ingenieur in der Konstruktionsoder<br />

Entwicklungsabteilung. Bereits seit 1997 bzw. 2001<br />

bietet BAL/IBLM an ihren „Staatlich anerkannten Ersatzschulen"<br />

die Technikerausbildung in den Fachrichtungen<br />

Elektrotechnik und Chemietechnik an. Erst am 1. März sind<br />

insgesamt 27 Absolventen feierlich verabschiedet worden.<br />

Alle Teilnehmer dieses Jahrgangs (2009-20<strong>13</strong>) haben die<br />

Prüfungen bestanden und damit die Berufsbezeichnung<br />

„Staatlich geprüfter Techniker" und die Fachhochschulreife<br />

erworben. Die Elektrotechniker erreichten einen Notendurchschnitt<br />

von 1,6 und die Chemietechniker von 1,8. Bei<br />

den zuletzt genannten schloss mit Josefine Hauck eine Frau<br />

als Beste ab. Und Steffen Rausch ist der beste Elektrotechniker.<br />

Sämtliche frisch gebackenen Techniker haben die Qualifizierung<br />

berufsbegleitend absolviert. „Die meisten von<br />

ihnen sind finanziell und organisatorisch von ihren Arbeitgebern<br />

unterstützt worden", berichtet Matthias Engel, Marketingleiter<br />

der BAL/IBLM. Das unterstreicht die Bedeutung,<br />

die diesen Fachkräften in der Wirtschaft beigemessen wird.<br />

Gleich am 4. März startete der nächste Jahrgang der Technikerausbildung<br />

in beiden Fachrichtungen. Noch gibt es<br />

Kapazitäten für weitere Interessenten.<br />

Neben den Theoriemodulen findet die praktische Ausbildung<br />

in den modern und realitätsnah ausgestatteten<br />

Laboren, Werkstätten bzw. Fachkabinetten der Bildungsträger<br />

sowie an Simulationsanlagen von Partnerunternehmen<br />

statt. Ziel ist es, die Teilnehmer vor allem im Hinblick<br />

auf ihren künftigen Einsatz als Führungskraft im mittleren<br />

Management zu befähigen, technische, technologische und<br />

betriebswirtschaftliche Aufgaben in den Bereichen Erprobung<br />

und Inbetriebnahme, Betreiben und Optimieren, Wartung<br />

und Instandhaltung von Anlagen zu lösen. Dabei wird<br />

das in der Erstausbildung und in der bisherigen Berufspraxis<br />

erworbene Grundlagenwissen erweitert und vertieft.<br />

Über die mittlerweile schon traditionell gewordenen<br />

Qualifizierungen und Ausbildungsgänge hinaus, richtet das<br />

Netzwerk ihr Angebot stets am Markt aus. „Wir orientieren<br />

uns natürlich an den Entwicklungen und schauen immer,<br />

wie wir den Unternehmen helfen können", versichert der<br />

Marketingleiter. So beginnt im Mai die Ausbildung zum<br />

„Geprüften Logistikmeister". Sie wird ein Bestandteil des<br />

sich entwickelnden Kompetenzzentrums für Logistik werden.<br />

Näheres verrät Geschäftsführer Steffen Staake im<br />

Gespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>, welches Sie in der<br />

Mai-<strong>Ausgabe</strong> nachlesen können.<br />

Claudia Hillmann<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

35


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Anzeige<br />

Nah am Markt<br />

Neue Fachrichtung Elektrotechnik am DPFA Bildungszentrum Chemnitz<br />

In den letzten Monaten gab es unnötige Diskussionen<br />

um die Abschaffung von Fachschulen. In dieser<br />

unsicheren Zeit haben wir uns mit namhaften<br />

Partnern der Elektrobranche zusammengesetzt, um<br />

die Eröffnung der Fachrichtung für Elektrotechnik<br />

mit dem Schwerpunkt Energie und Automatisierungstechnik<br />

an unserem Chemnitzer Bildungszentrum<br />

zu organisieren. Das haben wir nicht getan,<br />

weil wir gerne große Risiken eingehen, sondern<br />

weil wir nah am Markt sind.<br />

Somit wussten wir, dass die sächsische Wirtschaft eine solche<br />

gefragte Fachkraft wie den „Staatlich geprüften Techniker"<br />

keinesfalls suboptimalen Kabinettsbeschlüssen überlassen<br />

wird. Damit werden wir mit dem neuen Schuljahr an<br />

unserer Fachschule für Technik nicht nur staatlich geprüfte<br />

Techniker für Informatik, für Bautechnik und Maschinentechnik<br />

sondern auch in der Fachrichtung Elektrotechnik<br />

ausbilden. Die Ausbildung orientiert sich an den Erfordernissen<br />

der beruflichen Praxis und befähigt die Absolventen,<br />

den technologischen Wandel zu bewältigen und die sich<br />

daraus ergebenden Entwicklungen der Wirtschaft mitzugestalten.<br />

Warum sind Netzwerke auch für ein Bildungsunternehmen<br />

so wichtig?<br />

Erfolgreiche Unternehmen gingen in den 90-er Jahren davon<br />

aus, dass sie ihren Wettbewerbsvorsprung nur aus den<br />

eigenen Fähigkeiten ausbauen sollten. Heute arbeiten viele<br />

Unternehmen gemeinsam an der Entwicklung innovativer<br />

Technologien. Sie haben die Erkenntnis erlangt, dass ohne<br />

das Zusammenspiel aller Systempartner die Erfolgschancen<br />

im globalen Wettbewerb wesentlich geringer sind. Das Produkt<br />

Bildung muss aus den Erfahrungen der Wirtschaft lernen<br />

und sich immer stärker einbringen.<br />

Die DPFA Akademiegruppe hat es sich zum ausdrücklichen<br />

Ziel erklärt, wirtschaftsnahe und zukunftsorientierte Ausund<br />

Weiterbildung zu vermitteln. Dies ist nur möglich, wenn<br />

man sich nicht als Schule, sondern als Dienstleister versteht.<br />

Unsere Bildungsberater der DPFA Bildungszentren gehen<br />

in die Unternehmen und erstellen mit diesen zusammen die<br />

Bedarfsanalyse für die Zukunft, um dann heute schon mit<br />

der Weiterbildung derjenigen Mitarbeiter zu beginnen, deren<br />

Einsatz morgen benötigt wird. Dabei können wir nicht nur<br />

auf das umfangreiche Portfolio unserer Akademiegruppe<br />

zugreifen, sondern auf ein branchenübergreifendes Netzwerk.<br />

Unternehmen, die an wirtschaftsnaher Weiterbildung<br />

für Ihre Mitarbeiter interessiert sind, bieten wir gern eine<br />

Kontaktaufnahme unter www.dpfa-akademiegruppe.com<br />

an.<br />

Technikerpreis 20<strong>13</strong><br />

Der Technikerpreis ist eine Initiative der DPFA Akademiegruppe<br />

mit den Projektförderern der Initiative Südwestsachsen<br />

e. V., der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH<br />

und dem BVMW Landesverband Sachen. Gemeinsam mit<br />

den teilnehmenden Fachschulen für Technik ist es unser<br />

Ziel, die effiziente Aufstiegsfortbildung zum staatlich anerkannten<br />

Techniker den Facharbeitern und mittelständischen<br />

Unternehmen in der Region Sachsen stärker zu vermitteln.<br />

Der Technikerpreis wird 20<strong>13</strong> zum 4. Mal ausgelobt in den<br />

Fachrichtungen Maschinentechnik, Informatik, Elektrotechnik<br />

und Bautechnik. Die Preisverleihung findet am 12. Juli 20<strong>13</strong><br />

statt.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.technikerpreis.de.<br />

Thomas Gritz, Leiter des Bildungszentrums<br />

Chemnitz.<br />

Foto: DPFA<br />

Staatlich geprüfter Techniker<br />

Ist eine Aufstiegsfortbildung,<br />

die an einer Fachschule für Technik<br />

in 2jähriger Voll- oder 4jähriger<br />

Teilzeitausbildung stattfindet.<br />

Informationsnachmittage<br />

Jeden Mittwoch von<br />

15:00 – 17:00 Uhr<br />

Informationstage<br />

am 04.05. und 06.07.20<strong>13</strong><br />

von 09:00 – <strong>13</strong>:00 Uhr<br />

DPFA-Schulen gemeinnützige<br />

GmbH<br />

Thomas Gritz<br />

Leiter des Bildungszentrums<br />

Chemnitz<br />

Emilienstraße 50<br />

09<strong>13</strong>1 Chemnitz<br />

Telefon: <strong>03</strong>71 45901161<br />

chemnitz@<br />

dpfa-akademiegruppe.com<br />

36 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Anzeige<br />

Die Basis effizienter Geschäftsprozesse<br />

Hohe Datenqualität als schneller Weg zum Erfolg<br />

Kolumne<br />

von Markus Blum,<br />

Projektmanager bei der TIQ<br />

Solutions GmbH in Leipzig<br />

Das war schon immer so!<br />

Max ist der Chef von Tina. Tina versorgt Max<br />

jeden Monat mit den Unternehmenskennzahlen.<br />

Doch diesen Monat ist alles anders… Tina<br />

hat nämlich einen Fehler im Berichtswesen<br />

gefunden: Beim manuellen Kopieren der Auftragseingänge<br />

in das Berichtssystem gehen die<br />

Nachkommastellen verloren. Tina gibt ihre Entdeckung<br />

an Tom weiter.<br />

Tom ist der zuständige Sachbearbeiter und verantwortlich<br />

für alle Daten im Unternehmen.<br />

Tom weigert sich zunächst, seinen jahrelang<br />

unveränderten Arbeitsablauf anzupassen und<br />

die Nachkommastellen nachträglich per Hand<br />

einzugeben. Nachdem ihm jedoch keine bessere<br />

Begründung als „Das war doch schon immer<br />

so!“ einfällt, beugt er sich seiner Vorgesetzten.<br />

Tina, voller Stolz über die neue Entdeckung,<br />

präsentiert Max nun die neuen Auftragszahlen.<br />

Max‘ Reaktion über den angepassten Auftragseingang<br />

in Höhe von 53,08 fällt leider anders<br />

aus als gewünscht. Er will nicht verstehen, was<br />

0,08 Aufträge sind. Gemeinsam mit Tina („Das<br />

muss aber so sein!“) geht er zu Tom, um das zu<br />

klären. Nachdem Toms erste Reaktion („Das<br />

hab ich doch gleich gesagt!“) abgeklungen ist,<br />

wird die Ursache schnell klar. Jeder stornierte<br />

Auftrag wird auf die Höhe von „0,01“ gesetzt,<br />

um ihn nicht komplett aus dem System zu verlieren.<br />

Mit dem neuen Wissen kann Max umgehend<br />

drei Stornierungen abwenden und lädt zur<br />

Feier des Tages Tina und Tom zum Mittagessen<br />

ein. Nachdem beim Essen zwei Stunden über<br />

ähnliche Prozesse diskutiert wurde, beschließt<br />

Max, diese Thematik in Zukunft systematischer<br />

anzugehen und sich dabei von Experten unterstützen<br />

zu lassen…<br />

Online-Umfrage <strong>Wirtschaftsjournal</strong> Februar 20<strong>13</strong> (Anzahl absolut, Mehrfachauswahl möglich, 638 Teilnehmer)<br />

Die Qualität eines Endproduktes hängt von<br />

vielen Faktoren ab. Neben der Qualität von<br />

Zulieferprodukten, den verwendeten Rohstoffen<br />

oder den Produktionsbedingungen<br />

wird ein entscheidender Faktor oft vorausgesetzt:<br />

Die Qualität der Daten.<br />

Daten und daraus resultierende Informationen sind<br />

sowohl Grundlage aller produktions- und betriebsbedingten<br />

Entscheidungen als auch jenes Element,<br />

welches Produkte und Prozesse beschreibt.<br />

Daraus lässt sich wiederum schließen, dass der<br />

Zustand der zugrunde liegenden Datenbasis ein<br />

entscheidender Faktor für die Qualität des Endprodukts<br />

ist. Doch wie lässt sich die oft stiefmütterlich<br />

betrachtete Datenqualität beeinflussen?<br />

Bestandsaufnahme<br />

Vorab ist das Potential einer Verbesserung der<br />

Datenqualität oft nicht klar, es hilft hier jedoch eine<br />

Auflistung auftretender Probleme. Mittels einer<br />

qualitativen Datenanalyse (Data Profiling) lässt sich<br />

einfach und systematisch beurteilen, inwieweit die<br />

Datenqualität den tatsächlichen Anforderungen<br />

genügt. Sinnvoll ist zudem eine Betrachtung der<br />

Auswirkungen der Problemfälle auf die Geschäftstätigkeiten.<br />

Handlungsbedarf bei der Qualität<br />

von (Stamm)-Daten am<br />

geringsten: Resultat solider<br />

Prozesse und Strukturen oder<br />

doch ein Trugschluss?<br />

Maßnahmen ableiten<br />

Nach einer Priorisierung der Themen sollten zunächst<br />

die sogenannten „Quick Wins“ im Fokus stehen.<br />

Diese Probleme, deren Behebung mit geringem<br />

Aufwand zu großen Auswirkungen führt, eignen<br />

sich zur schnellen operativen Verbesserung der<br />

Daten- und somit auch Prozessqualität. Hier kann<br />

zwischen Korrekturaktivitäten (bspw. das Füllen<br />

fehlender Werte) und Präventivmaßnahmen (bspw.<br />

Einschränkung zulässiger Formate) u.a. unterschieden<br />

werden.<br />

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser<br />

Werden Verbesserungen noch so positiv aufgenommen,<br />

ist es für den dauerhaften Erfolg der Maßnahmen<br />

notwendig, einen Kontrollkreislauf einzurichten.<br />

Hierzu sollten bisher durchgeführte Analysen<br />

in regelmäßigen Abständen wiederholt und<br />

auch erweitert werden.<br />

Motivation und Nutzen<br />

Der zunehmende Bedarf an einem unternehmensweiten<br />

Blick auf Daten verstärkt die Notwendigkeit<br />

einer hohen Datenqualität. Dem Aufwand steht<br />

aber auch ein Nutzen gegenüber. Neben der Reduzierung<br />

von Kosten und Risiken werden Kundenbeziehungen<br />

optimiert und Entscheidungsgrundlagen<br />

verbessert.<br />

TIQ Solutions GmbH<br />

Weißenfelser Straße 84, 04229 Leipzig<br />

Telefon: <strong>03</strong>41 3559<strong>03</strong>-00<br />

info@tiq-solutions.de, www.tiq-solutions.de<br />

Eine Umfrage zur Datenqualität in Unternehmen<br />

mit nützlichen Ratschlägen finden Sie unter:<br />

www.wirtschaftsjournal.de<br />

Data Profiling anhand der<br />

Kombination Anrede-Vorname<br />

(bspw. dürfte „Frau Hans-Günter“<br />

nicht existieren)<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

37


Auf dem Weg zum Heimspiel<br />

Deutsches Nationalteam bereitet sich intensiv auf Berufe-WM WorldSkills in Leipzig vor<br />

Was verbindet Druckerin Elena Singer, Möbelschreiner<br />

Peter Krauß, Floristin Christina Müglich und CNC-<br />

Fräser Johannes Rudolf? Sie gehören zum World -<br />

Skills Germany-Nationalteam, das die deutschen<br />

Farben bei den Weltmeisterschaften der Berufe vom<br />

2. bis 7. Juli 20<strong>13</strong> in Leipzig vertreten wird.<br />

Nach 40 Jahren ist Deutschland wieder Gastgeber für die<br />

Leistungsschau der weltbesten Auszubildenden und jungen<br />

Fachkräfte bis 22 Jahren in nichtakademischen Berufen.<br />

In insgesamt 46 offiziellen Wettbewerbsberufen ermitteln<br />

mehr als 1.000 Teilnehmer aus 65 Ländern ihre Weltmeister.<br />

Und: mit 43 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in 38<br />

Berufsdisziplinen schickt Deutschland die größte Mannschaft,<br />

die je bei einer WorldSkills dabei war, ins Rennen.<br />

Damit stellt der WM-Ausrichter nach Frankreich, Brasilien,<br />

Japan und Taiwan gemeinsam mit Finnland die meisten<br />

Starter. „Unsere Wettbewerber aus Industrie, Handwerk und<br />

Dienstleistungsbereich haben sich zuvor in regionalen und<br />

Bundesausscheiden gegen teils harte Konkurrenz behauptet<br />

und die WM-Fahrkarten nach Leipzig gelöst. Das deutsche<br />

Team ist hochmotiviert und möchte im eigenen Land<br />

unter Beweis stellen, dass wir in puncto Können, Leistung<br />

und Kreativität international ganz vorn dabei sind", so formuliert<br />

Elfi Klumpp, geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

WorldSkills Germany, das Ziel für Leipzig. Die Teilnahme des<br />

WorldSkills Germany-Teams in Leipzig wird gefördert durch<br />

das Bundesministerium für Bildung und Forschung.<br />

PM/CH<br />

In Bad Boll traf sich Mitte März das<br />

Nationalteam für die WorldSkills 20<strong>13</strong><br />

in Leipzig zur ersten Vorbereitung. Es ist<br />

mit 100 Teilnehmern, Experten und Offiziellen<br />

die größte Deutsche Mannschaft,<br />

die jemals an einer Berufe-WM an den<br />

Start geht.<br />

Foto: WorldSkills Germany/<br />

Jörg Wehrmann<br />

www.tuja.de<br />

20 Jahre<br />

TUJA Chemnitz!<br />

AUF JOB-<br />

ODER MITARBEITERSUCHE?<br />

SIE MÖCHTEN SICH BEWERBEN und legen Wert auf einen<br />

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und ehrlichen Partner für Ihre Personalangelegenheiten?<br />

Nur einen Anruf entfernt!<br />

TUJA Zeitarbeit GmbH<br />

Glösaer Straße 18 . 09<strong>13</strong>1 Chemnitz<br />

Telefon: +49 (0) 371-450057-0<br />

chemnitz@tuja.de<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.tuja.de<br />

Eine echte Erfolgsgeschichte<br />

„Mit einer echten Erfolgsgeschichte feiert die Niederlassung<br />

Chemnitz der TUJA Zeitarbeit GmbH in diesen<br />

Tagen ihr 20-jähriges Jubiläum.<br />

Zur Eröffnung der Büros im April 1993 zählte das Team nur<br />

knapp 30 Mitarbeiter. Doch die Zahl erhöhte sich ebenso<br />

rasch, wie das Vertrauen der regionalen Unternehmen in<br />

den Dienstleister wuchs. Mit Fokussierung auf die Lösung,<br />

Schnelligkeit und Verlässlichkeit punkten die Personalfachleute<br />

um Standortleiter Silvio Kellner tagtäglich bei ihren<br />

Kunden. Dabei deckt das TUJA-Team beinahe alle vor Ort<br />

vertretenen Branchen ab und bietet maßgeschneiderte Personallösungen<br />

für kleine Handwerksunternehmen genau<br />

so wie für Großkonzerne an. Die heute rund 150 Mitarbeiter<br />

schätzen das Zeitarbeitsunternehmen für Fairness, Flexibilität<br />

und den angenehmen Umgang – nicht umsonst ist<br />

die TUJA Zeitarbeit wieder ein „Great Place to Work“.<br />

Überzeugen Sie sich doch persönlich von der Leistungs -<br />

fähigkeit der TUJA Zeitarbeit GmbH!“<br />

Die TUJA in Zahlen:<br />

120 Niederlassungen in<br />

Deutschland<br />

über 18.000 motivierte und<br />

leistungsstarke Mitarbeiter<br />

seit 20 Jahren mit einer<br />

Niederlassung in Chemnitz<br />

38<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


www.breitband-agentur.de<br />

Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Führungsposition angestrebt<br />

„Sächsischer Technologiebericht 2012" bescheinigt Sachsen gute Fortschritte und weiteres Zukunftspotenzial<br />

Wissenschaftliche<br />

Ansprechpartner:<br />

Dr. Jutta Günther<br />

Telefon: +49 345 7753 708<br />

Jutta.Guenther@iwh-halle.de<br />

Dr. Mirko Titze<br />

Telefon: +49 345 7753 861<br />

Mirko.Titze@iwh-halle.de<br />

Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH),<br />

das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung<br />

(ISI) in Karlsruhe und die Berliner<br />

Euronorm GmbH legten Anfang März dem Sächsischen<br />

Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst<br />

als Auftraggeber den „Sächsischen Technologiebericht<br />

2012" vor.<br />

Er zeigt das Innovationsgeschehen im Freistaat Sachsen und<br />

prüft dessen Potenziale und Rahmenbedingungen. Dazu<br />

wurden Indikatoren der Innovationsforschung herangezogen<br />

und zu einem Innovationsindex verdichtet. Sachsens<br />

Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer zeigte sich<br />

erfreut, dass sich Sachsen auf vielen für das Innovationsgeschehen<br />

bedeutsamen Gebieten weiter verbessert hat.<br />

Natürlich gebe es auch einige Risiken und manche Schwächen.<br />

Doch insgesamt besitze der Freistaat das Potenzial,<br />

im Jahr 2020 zu den wissenschaftlich und wirtschaftlich<br />

führenden Regionen in Europa zu gehören.<br />

Der Technologiebericht nimmt anhand der Position Sachsens<br />

im Ländervergleich eine Bewertung der Indikatoren<br />

nach Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken<br />

(SWOT-Analyse) vor. Aus dieser Bewertung lassen sich<br />

Handlungsfelder der innovationspolitischen Arbeit im Freistaat<br />

Sachsen ableiten. Zum aktuellen Zeitpunkt weist der<br />

Freistaat Sachsen Stärken vor allem bei den Forschungsaktivitäten<br />

auf, während insbesondere bei der Verwertung<br />

von Forschungsergebnissen noch Aufholbedarf besteht.<br />

Chancen ergeben sich aus den Forschungsausgaben, der<br />

Kooperationsneigung sächsischer Akteure und der Beteiligung<br />

an Förderprogrammen. Risiken liegen vor allem in<br />

der (noch nicht umfänglich ausgeprägten) Verwertung von<br />

Forschungsergebnissen und punktuell auch in der Bildung.<br />

Kontinuierlich positiv haben sich in den letzten Jahren die<br />

<strong>Ausgabe</strong>n für Forschung und Entwicklung (FuE) entwickelt.<br />

Der Anteil sächsischer FuE-<strong>Ausgabe</strong>n am BIP liegt bei<br />

2,88%, und somit leicht höher als der Wert für Deutschland<br />

insgesamt von 2,80%. Besondere Stärken zeigen<br />

sächsische Hochschulen bei der Einwerbung von Drittmitteln,<br />

die auch ein Qualitätsmerkmal der Forschungsleistung<br />

darstellen. Deren Anteil an den Gesamtausgaben<br />

der Hochschulen befindet sich mit 19,8% im Jahr 2010<br />

deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 14,3% sowie<br />

über dem Durchschnitt in den übrigen neuen Ländern<br />

(16,0%). Ebenso lagen mit 360.650 Euro pro Professor<br />

die Drittmitteleinnahmen an sächsischen Universitäten<br />

deutlich über dem bundesweiten Mittelwert von 261.700<br />

Euro. Bei diesem Indikator steht Sachsen unter allen Ländern<br />

an erster Stelle.<br />

Ebenso erhöhten sich die Gesamtaufwendungen für FuE in<br />

der sächsischen Wirtschaft um beachtliche 61%. Jedoch<br />

wirkt sich hier die kleinteilige Betriebsgrößenstruktur wei -<br />

terhin „nachteilig" aus. In Sachsen sind 63% des FuE-<br />

Personals in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)<br />

beschäftigt – im Bundesdurchschnitt sind es 17%. Große<br />

Unternehmen binden in Sachsen 30% des FuE-Personals<br />

und in Deutschland 76%.<br />

Die Kleinteiligkeit kann jedoch durch eine ausgeprägte<br />

Kooperationsneigung ausgeglichen werden. Sie ist bei den<br />

sächsischen FuE betreibenden Unternehmen in der Vergangenheit<br />

gestiegen und in den neuen Ländern generell<br />

höher ausgeprägt als in den alten Ländern. Vor allem die<br />

Technologietransferaktivitäten sächsischer Akteure haben<br />

beträchtlich zugenommen. Während 2008 52% der kontinuierlich<br />

FuE betreibenden Unternehmen Technologietransfer<br />

durchführten, waren es 2012 83%. PM/CH<br />

Agentur für Kommunikation / Design / Werbung<br />

Die Marketing-Spezialisten für<br />

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Marketing eröffnet Räume<br />

… für Akquise, Produktideen und Image-Aufbau.


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Praktikable eGeschäftsprozesse<br />

Der eBusiness-Lotse Chemnitz verhilft Unternehmen zum nutzbringenden Einsatz von IKT-Technologien<br />

Ende November vergangenen Jahres startete die<br />

Förderinitiative „eKompetenz-Netzwerk für Unternehmen".<br />

Es besteht aus 39 regional ansässigen eBusiness-Lotsen,<br />

die die Unternehmen vor Ort beim so genannten eBusiness<br />

unterstützen. Sie informieren Unternehmen u. a. darüber,<br />

wie mit Hilfe des Einsatzes moderner Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien (IKT) Geschäftsprozesse digitalisiert<br />

und effizienter abgewickelt werden können. Dazu<br />

sagte Staatssekretär Ernst Burgbacher beim Start der Ini -<br />

tiative: „Das ,eKompetenz-Netzwerk` stärkt vor allem den<br />

Mittelstand – das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Gerade<br />

kleine und mittlere Unternehmen sowie das Handwerk<br />

verfügen meist nicht über eigene IT-Abteilungen und ihre<br />

Ressourcen sind knapp. Die eBusiness-Lotsen unterstützen<br />

Mittelstand und Handwerk anbieterneutral und praxisnah<br />

auch bei der Suche nach bezahlbaren und praktikablen IKT-<br />

Lösungen. Mit Hilfe der eBusiness-Lotsen können die Unternehmen<br />

ihre Kompetenzen im IT-Bereich ausbauen und die<br />

Wettbewerbsfähigkeit durch eine verbesserte Abwicklung<br />

ihrer elektronischen Geschäftsprozesse steigern."<br />

Auch in Chemnitz agiert ein eBusiness-Lotse. Ansprechpartnerin<br />

ist Dagmar Lange. Sie verfügt über langjährige<br />

Erfahrungen auf diesem Gebiet, da sie bereits das Vorgängerprojekt<br />

„Kompetenzzentrum Elektronischer Geschäftsverkehr“<br />

aktiv mitgestaltet hat. Als eBusiness-Lotse bietet<br />

sie mit Unterstützung der Fachleute von der Industrie- und<br />

Handelskammer sowie der Handwerkskammer Chemnitz<br />

und der Westsächsischen Hochschule Zwickau vorwettbewerbliche<br />

Informationen zu eMarketing, eVertrieb, modernen<br />

Kommunikationsformen und -werkzeugen , eBusiness,<br />

eCommerce, Standards, ePayment, eRechnungswesen,<br />

elektronische Zahlungsabwicklung national und international<br />

(SEPA), Auslagerung von IT-gestützten Prozessen,<br />

Datensicherheit und Datenschutz, Wissensmanagement<br />

sowie zu rechtlichen Rahmenbedingungen. Ein besonderen<br />

inhaltlichen Schwerpunkt legt dieses Chemnitzer Konsortium<br />

auf Prozessorientiertes Ressourcenmanagement.<br />

PM/CH<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.ebusiness-lotsechemnitz.de<br />

WIR VERSPRECHEN<br />

KEINE WUNDER,<br />

SONDERN RESULTATE.<br />

Mittelständische Unternehmen müssen heute schnell und<br />

flexibel agieren, um im Wettbewerb bestehen zu können<br />

– und gleichzeitig alles tun, um für die Herausforderungen<br />

von morgen gewappnet zu sein. Unser Verständnis für den<br />

Mittelstand ist über Jahrzehnte ebenso gewachsen wie<br />

unsere guten Verbindungen.<br />

Wir beraten Sie bei Unternehmenskäufen und -verkäufen,<br />

Umstrukturierungen, steueroptimierten Gestaltungen und<br />

Nachfolgeregelungen, erarbeiten Management- und IT-<br />

Strategien, begleiten in Bank- und Finanzierungsgesprächen<br />

und beraten Sie bei aktuellen und zukunftsorientierten<br />

Themen.<br />

BDO AWT GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und<br />

BDO AWT Steuerberatungsgesellschaft mbH<br />

Sophienstraße 7 | 09<strong>13</strong>0 Chemnitz<br />

Tel. +49 371 4348 0<br />

chemnitz@bdo-awt.de<br />

www.bdo-awt.de<br />

BDO AWT GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Leonhard-Moll-Bogen 10<br />

8<strong>13</strong>73 München<br />

Tel. +49 89 76906 0<br />

muenchen@bdo-awt.de


Spezialitäten aus eigenem Hause<br />

Mit besonderen Kompetenzangeboten entwickelt<br />

Randstad Professionals die eigenen technischen Büros weiter<br />

Herr Wagner, im Bereich Engineering Ost setzen Sie<br />

bei Randstad Professionals gezielt auf Spezialisierung.<br />

Was genau haben Sie Ihren Kunden da zu bieten?<br />

Udo Wagner: Neben unseren klassischen Engineering-Services<br />

im Bereich Konstruktion bieten wir unseren Kunden weitere<br />

besonders innovative Lösungen an, die wir in unseren<br />

technischen Büros komplett eigenständig bearbeiten und<br />

schlüsselfertig übergeben können.<br />

Nennen Sie uns ein Beispiel?<br />

Udo Wagner: An unserem Berliner Standort haben wir ein<br />

hoch spezialisiertes Team angesiedelt, das sich intensiv mit<br />

der SPS-Programmierung beschäftigt: unser Beitrag zur<br />

Reduzierung von Engineering-Zeiten durch eine höhere<br />

Produktivität bei der Programmierung von Applikationen.<br />

Gibt es weitere Spezialisierungen?<br />

Udo Wagner: Unsere Fachleute aus dem Bereich Reverse<br />

Engineering arbeiten in Berlin Tür an Tür mit den SPS-Kollegen.<br />

Ihre besonderen Kompetenzen sind bekannt. Weniger<br />

bekannt ist die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten. Das<br />

Anwendungsspektrum von Reverse Engineering reicht von<br />

der Rekonstruktion eines Zahnimplantates bis hin zur Ersatzteilentwicklung<br />

von Rohrleitungssystemen in Container-<br />

Schiffen. Auch im Bereich des Qualitätsmanagements leistet<br />

unser Reverse-Engineering-Team hervorragende Dienste.<br />

Beispielsweise bei der Erstellung von Soll-Ist-Analysen.<br />

Wir sind stolz darauf, dass wir die besonderen Dienstleistungen<br />

im SPS- und Reverse-Engineering-Bereich mit<br />

eigenen Experten und eigenen Mitteln für unsere Kunden<br />

erbringen können.<br />

Ein typischer Fall von „Herrschaftswissen“?<br />

Udo Wagner: Keineswegs. Wir arbeiten MIT unseren Kunden<br />

und unterstützen den Kontakt auf Augenhöhe. Ein Indiz<br />

dafür ist unter anderem, dass wir CAD-Schulungen speziell<br />

für Kunden anbieten. Diese werden ebenfalls in unseren<br />

technischen Büros oder bei unseren Kunden vor Ort durch<br />

einen zertifizierten Trainer durchgeführt. Unsere Kunden<br />

können ihr Konstruktions-Know-how bei laufender Arbeit<br />

auf den neuesten Stand bringen. Auf diese Weise erhalten<br />

sie ein Rundum-Sorglos-Paket: innovative Lösungen UND<br />

Updates auf die eignen CAD-Programme aus einer Hand.<br />

„ Wir arbeiten MIT<br />

unseren Kunden und<br />

unterstützen den<br />

Kontakt auf Augenhöhe.“<br />

Spitzenleistungen<br />

zur Realisierung<br />

Ihrer Projekte<br />

HighEnd Solutions<br />

Randstad Professionals ist ein Personaldienstleister, der für<br />

die Entwicklung und Realisierung von HighEnd-Lösungen<br />

steht. Im Bereich Engineering verfügen wir über langjährige<br />

Erfahrung und umfangreiches Fachwissen. Gemeinsam<br />

mit unseren Kunden entwickeln wir neue Produkte, neue<br />

Prozesse und neue Fertigungs verfahren. Erwarten Sie<br />

Experten-Know-how in allen Engineering-Disziplinen, im<br />

Projektmanagement und in der technischen Beratung.<br />

Wir übernehmen unterschiedlichste Aufgaben in den<br />

bedeutenden Industrie- und Innovationsbranchen:<br />

Maschinen- und Anlagenbau / Automotive / Automation /<br />

Elektrotechnik / Elektronik / Chemie/Pharma / Energietechnik<br />

/ Kunststofftechnik / Medizintechnik / Schienenfahrzeugbau<br />

/ Schiffbau<br />

Unsere Professionals unterstützen Sie branchenübergreifend<br />

in Forschung und Entwicklung, Test und Simulation<br />

sowie Qualitätsmanagement und Qualitätsprüfung.<br />

Darüber hinaus verstehen wir uns als Problem löser und<br />

Innovationstreiber in den Bereichen Planung, Produktion,<br />

Einkauf und Logistik. Unternehmen aus dem mechanischen<br />

und aus dem elektronischen Umfeld vertrauen auf die<br />

Leistung von Randstad Professionals. Als Unternehmen<br />

im Verbund der weltweit agierenden Randstad Holding<br />

garantieren wir Ihnen maximale Sicherheit und Qualität<br />

in der Zusammenarbeit im Rahmen unterschiedlicher<br />

Geschäftsmodelle. Überzeugen Sie sich von unseren<br />

Möglichkeiten.<br />

Randstad Professionals GmbH & Co. KG<br />

Grunaer Weg 30<br />

01277 Dresden<br />

Tel +49 (0)351 / 21 25 75-1<br />

Fax +49 (0)351 / 21 25 75-9<br />

udo.wagner@randstad-professionals.de<br />

www.randstadprofessionals.de<br />

Udo Wagner,<br />

Regional Manager


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Unvorhergesehene Ideen<br />

Deutsche und tschechische Unternehmer können sich auf Innovationsbörse persönlich austauschen<br />

„Chemische Industrie im sächsisch-böhmischen Grenzraum<br />

– Innovative Produkte des Jahres 2012" – Die<br />

Purkyne-Universität ˇ Ústí nad Labem und das CIMTT laden<br />

kleine und mittelständische Unternehmen der Chemiebranche<br />

aus der Grenzregion am 15. April 20<strong>13</strong> zur<br />

böhmisch-sächsischen Innovationsbörse auf das Schloss<br />

Vetruše ˇ nach Ústí nad Labem ein.<br />

Sie findet im Rahmen des Ziel3 – Projekts „INPOK –<br />

Innovationspotenzial als Faktor zur Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit<br />

des sächsisch – böhmischen Grenzraums “<br />

statt. Die Innovationbörse ist eine kleine Ausstellung, die<br />

von CIMTT, dem Zentrum für Produktionstechnik und Organisation<br />

an der Technischen Universität in Dresden, konzipiert<br />

wurde. Sie bietet Unternehmern und Wissenschaftlern<br />

die Chance, sich an einem Standort in kurzer Zeit über ein<br />

breites Spektrum innovativer Lösungen zu informieren und<br />

persönliche Kontakte zu knüpfen. „Das Format Innovationsbörse<br />

gefällt mir gut “ sagte im vergangenen Jahr Dr.<br />

Hajo Wiemer aus dem Institut für Werkzeugmaschinen und<br />

Steuerungstechnik , der bereits zwei solche von CIMTT organisierte<br />

Veranstaltungen als Aussteller miterlebt hat . „Man<br />

stellt seine Forschung mal in einem ganz anderen Rahmen<br />

dar, indem man einfach ohne großen Anlauf mit unterschiedlichen<br />

Fachleuten aus KMU über neue Entwicklungen<br />

in Forschung und Anwendung redet. Das mitgebrachte<br />

Exponat ist manchmal der Auslöser für Kontakte und<br />

Ideen , die man so weder vorhersehen noch planen könnte.<br />

Das ist das Spannende. Und der Aufwand für uns Aussteller<br />

ist mit wenigen Stunden sehr überschaubar.“<br />

Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist sowohl für<br />

Besucher als auch für Aussteller kostenfrei. PM/CH<br />

Die Innovationsbörse soll vor allem<br />

individuellen und gezielten Gesprächen<br />

zwischen Unternehmern Raum geben.<br />

Foto: INPOK/Peter Noack<br />

Ansprechpartner:<br />

Eva Berrová<br />

eva.berrova@ujep.cz<br />

Jan Loucka<br />

jan.loucka@ujep.cz<br />

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09119 Chemnitz<br />

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42 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Industrie- und Technologiepark HECKERT GmbH Chemnitz<br />

Wir sind einer der interessantesten Indu -<br />

s triestandorte in Chemnitz. Die ITC als<br />

mittelständisches Unternehmen betreibt<br />

erfolgreich eine komplexe Industrieimmobilie<br />

mit beträchtlichem Gewerbeflächenpotenzial<br />

als Industrie- und Technologiepark,<br />

verbunden mit gewerblichen Tätigkeiten im<br />

technischen Service-, Handwerks- und<br />

Dienstleistungsbereich.<br />

Das Industrieparkkonzept ist ausgerichtet<br />

auf die bedarfsgerechte Bereitstellung<br />

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Medien<br />

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Anlagen durch eigenes<br />

Fachpersonal<br />

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und Anlagen der Fördertechnik<br />

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Otto-Schmerbach-Straße 19 • 09117 Chemnitz<br />

Telefon: <strong>03</strong>71 866 4250 • Fax: <strong>03</strong>71 866 4255<br />

Verwaltung@ITC-HECKERT.de • www.ITC-HECKERT.de


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Russland baut Industrie um<br />

Russische Industrie treibt breit angelegte Modernisierung voran und ist auf deutsches Know-how angewiesen<br />

Am VDW-Technologiesymposium in St. Petersburg<br />

beteiligten sich 30 namhafte deutsche Werkzeugmaschinenhersteller.<br />

Das ist in der langen Reihe der Symposien des VDW (Verein<br />

Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) Rekord und<br />

zeigt die Bedeutung des russischen Marktes, vermeldet der<br />

Verband in einer Pressemitteilung. Danach präsentierten<br />

die deutschen Firmen am <strong>13</strong>. und 14. März 20<strong>13</strong> bereits<br />

zum zweiten Mal in St. Petersburg Lösungen über nahezu<br />

alle technologischen Verfahren der Metallbearbeitung hinweg<br />

in den Bereichen Zerspanung, Laser, Umform- und Steuerungstechnik.<br />

Zu der Veranstaltung mit dem Titel „Werkzeugmaschinen<br />

und Fertigungssysteme aus Deutschland"<br />

kamen rund 600 Experten aus der russischen Automobilund<br />

Zulieferindustrie, dem Maschinenbau, der Energietechnik,<br />

der metallverarbeitenden Industrie sowie dem Schiffund<br />

Flugzeugbau.<br />

„Der russische Markt ist für uns nach wie vor sehr interessant.<br />

Gerade in den Bereichen Energiegewinnung und –<br />

Verteilung haben wir in den vergangenen Jahren gute Erfolge<br />

erzielen können. Es zeichnet sich ab, dass hier weiter<br />

investiert wird‘‘ ,sagt Hubert Erz, Vertriebsleiter der Dörries<br />

Scharmann Technologie GmbH, Mönchengladbach.<br />

Russischer Werkzeugmaschinenmarkt wächst<br />

Nach dem WTO-Beitritt steht die breit angelegte Moder -<br />

nisierung der Industrie ganz oben auf der Agenda der<br />

russischen Regierung. Die russische Wirtschaft soll nach<br />

Vorhersagen von Ökonomen im laufenden Jahr um 3,6 Prozent<br />

und 2014 um 4,1 Prozent steigen. Für die Industrieproduktion<br />

ist ein Wachstum von 4,3 und 5,5 Prozent<br />

vorhergesagt. Der Aus- und Aufbau der Industrie erfordert<br />

dringend innovative moderne Werkzeugmaschinen. „Ge -<br />

rade vor dem Hintergrund voranschreitender Modernisierungsbemühungen<br />

der russischen Industrie ist das VDW-<br />

Symposium ein Maßstab und ein Schritt in die richtige<br />

Richtung", betont Pavel V. Soluyanov, Representative<br />

Rosoboronexport State Corporation in St. Petersburg.<br />

Mit einem Volumen von über 1 Milliarde Euro steht der<br />

russische Werkzeugmaschinenmarkt bereits unter den Top<br />

10 in der Welt. Der Werkzeugmaschinenverbrauch soll weiter<br />

steigen, um 9,5 Prozent im laufenden Jahr und um<br />

über 10 Prozent im kommenden Jahr. Mehr als vier Fünftel<br />

der benötigten Werkzeugmaschinen werden importiert.<br />

Der mit Abstand wichtigste Lieferant heißt Deutschland,<br />

das ein Viertel der russischen Werkzeugmaschinenimporte<br />

bestreitet.<br />

Konkret wurden im vergangenen Jahr deutsche Werkzeugmaschinen<br />

für fast 480 Millionen Euro nach Russland<br />

exportiert. Das steht für einen Zuwachs von 27 Prozent<br />

gegenüber 2011. Damit steht Russland auf Platz drei der<br />

wichtigsten Märkte für die deutschen Hersteller. Die Lieferungen<br />

umfassen eine sehr breite Palette von Technologien<br />

wie Bearbeitungszentren, Drehmaschinen, Bohr- und Fräsmaschinen,<br />

Schleif-, Hon- Läpp- und Poliermaschinen, Laserbearbeitungsmaschinen,<br />

Verzahnmaschinen, Pressen, Biege-<br />

Abkant- und Richtmaschinen u.v.m. PM/CH<br />

Seit 2004 organisiert der VDW<br />

regelmäßig zweimal pro Jahr<br />

gemeinsam mit einem ortsansässigen<br />

Partner Technologiesymposien<br />

in Märkten, die für<br />

die Branche interessant sind.<br />

Nach dem Symposium in St.<br />

Petersburg findet in der zweiten<br />

Jahreshälfte eine Nachfolgeveranstaltung<br />

in der Türkei statt.<br />

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44 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />

Zusammenarbeit besiegelt<br />

Sächsische und Swerdlowsker Maschinenbauer wollen in Jekaterinburg ein Kompetenzzentrum aufbauen<br />

Alexander J. Petrov, Vize-Ministerpräsident<br />

des Swerdlowsker Gebietes (links<br />

mit Namensschild), und Hartmut Fiedler<br />

vom Sächsischen Staatsministerium für<br />

Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (ganz<br />

rechts) im Gespräch mit Ausstellern auf<br />

der intec.<br />

Foto: Leipziger Messe GmbH/<br />

Uwe Frauendorf<br />

Die Wirtschaftsförderung<br />

Sachsen wird in Zusammenarbeit<br />

mit der Verbundinitiative<br />

Maschinenbau Sachsen (VEMAS)<br />

u. a. auf der Messe<br />

„Metallooborabot ka“ vom<br />

27. bis 31. Mai 20<strong>13</strong> in Moskau<br />

einen „Sachsen-live“-Gemeinschaftsstand<br />

organisieren.<br />

Als international bedeutsame<br />

Leitmesse für den Maschinenbau<br />

bietet die „Metalloobrabotka“<br />

eine hervorragende Präsentationsplattform<br />

für Vertreter<br />

folgender Branchen:<br />

Metallbe- und -verarbeitung,<br />

Schweißtechnik, Metallbear -<br />

beitungsmaschinen, Werkzeugmaschinen,<br />

Schmiedepressen,<br />

Messtechnik, Regel- und Steuertechnik<br />

sowie Präzisionswerkzeuge.<br />

Russland war auf dem Leipziger Messe-Doppel intec und Z<br />

vom 26. Februar bis 1. März gleich mit zwei Regionen<br />

vertreten: St. Petersburg und dem Swerdlowsker Gebiet.<br />

Wirtschaftsdelegationen aus diesen Regionen gestalteten<br />

gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Sachsen und der<br />

Verbundinitiative Maschinenbau Sachsen VEMAS am<br />

26. Februar ein Unternehmer-Forum. In diesem Rahmen<br />

wurde eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit beim<br />

Aufbau eines „Kompetenzzentrums für innovative Pro -<br />

duktionstechnik in Jekaterinburg“ zwischen der VEMAS und<br />

dem Maschinenbauverband des Swerdlowsker Gebietes<br />

unterzeichnet. Ziel ist es, die bilaterale Kooperation<br />

zwischen sächsischen und russischen Unternehmen bei der<br />

Modernisierung der Produktion im Uraler Gebiet weiter zu<br />

unterstützen, Technologieforen durchzuführen sowie<br />

Forschungs- und Wissenschaftskooperationen weiter zu<br />

vertiefen.<br />

Zwischen der russischen Region Swerdlowsk und Sachsen<br />

bestehen bereits seit einigen Jahren sehr gute Beziehungen<br />

in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Die Ural -<br />

region ist wie Sachsen stark durch den Maschinenbau und<br />

die Metallindustrie geprägt. Viele sächsische Unternehmen<br />

des Maschinenbaus liefern Produktionsausrüstungen und<br />

Anlagen in diesen Teil Russlands. Im vergangen Jahr wurden<br />

durch die Wirtschaftsförderung Sachsen gemeinsam<br />

VEMAS-Projektmanager Prof. Dieter Weidlich begrüßt die<br />

Teilnehmer des Unternehmer-Forums für Delegationen aus<br />

den russischen Regionen Swerdlowsk und St.Petersburg am<br />

27. Februar in Leipzig. Foto: VEMAS<br />

mit der Verbundinitiative Maschinenbau Sachsen VEMAS<br />

zwei Unternehmerreisen mit Technologieforen bei großen<br />

russischen Konzernen organisiert. Mehrere sächsische Unternehmen<br />

erhielten konkrete Anfragen und unterbreiteten<br />

Angebote für neue Produktionstechnik oder für das Re -<br />

engineering russischer Unternehmen.<br />

Neben dem Unternehmerforum waren die Regionen<br />

St. Petersburg und das Swerdlowsker Gebiet auch in den<br />

Messehallen präsent. Auf der Zuliefermesse Z sind Unternehmen<br />

an großen Gemeinschaftsständen zu finden. So<br />

konnte die Uraler Handels- und Industriekammer unter<br />

anderem Anbieter von Halbzeugen, Motoren, Maschinenkomponenten<br />

und Logistikdienstleister als Aussteller ge -<br />

winnen. Zulieferunternehmen aus der Region St. Petersburg,<br />

vor allem aus dem Automotivebereich, gehören bereits<br />

seit vielen Jahren zu den Stammausstellern der Z. Dieses<br />

Mal waren zum Beispiel Zulieferer für Autokomponentenund<br />

Baugruppen oder für die Laserbearbeitung vertreten.<br />

PM/CH<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

45


Internationalisierung<br />

Wo Europa gelebt wird<br />

Euregio Egrensis widmet sich seit 20 Jahren der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen<br />

Sachsen, Thüringen, Bayern und Böhmen<br />

Seit zwei Jahrzehnten widmet sich Euregio Egrensis<br />

erfolgreich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />

zwischen dem sächsischen und thüringischen<br />

Vogtland, Bayern und Böhmen. Als Eingangstor zum<br />

jeweiligen Nachbarn half Euregio Egrensis, nicht<br />

selbstverständliche freundschaftliche Beziehungen<br />

zu erarbeiten und zu vertiefen. Mehr als 300 Gäste<br />

aus Politik, Wirtschaft und Sport dieser Regionen<br />

feierten jetzt in Bad Elster das Jubiläum. Dr. Birgit<br />

Seelbinder, Präsidentin der Euregio Egrensis Arbeitsgemeinschaft<br />

Bayern, Frantisek ˇ Curka, ˇ der amtierende<br />

Gemeinsame Präsident der Euregio Egrensis<br />

und Dr. Tassilo Lenk, Landrat des Vogtlandkreises<br />

und langjähriger Präsident der Euregio Egrensis<br />

Arbeitsgemeinschaft Sachsen/Thüringen, blickten<br />

gemeinsam auf wichtige Etappen der Entwicklung<br />

der Vereinigung zurück.<br />

Nahezu zwei Millionen Menschen leben in dem 17.000<br />

Quadratkilometer großen Gebiet. Euregio Egrensis gelang<br />

es, in den letzten zehn Jahren etwa acht Millionen Euro<br />

europäische Fördermittel allein für grenzüberschreitende<br />

Kleinprojekte zu generieren. Damit konnten über 1500 Vorhaben<br />

verwirklicht werden. Die tschechische Arbeitsgemeinschaft<br />

von Euregio Egrensis machte sich bisher für den<br />

Tourismus stark und warb für die grenzüberschreitende<br />

Region auf Messen. Die Bayern trieben die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit im Gesundheitswesen und<br />

den Ausbau der Schienenverkehrsverbindungen im nordbayerischen<br />

Raum voran. So soll noch in diesem Jahr die<br />

Strecke Hof-Selb As ˇ wiedereröffnet werden und die Elektrifizierung<br />

der Strecke von Nürnberg über Marktredwitz<br />

nach Cheb erreicht werden. Die Arbeitsgemeinschaft Sachsen/Thüringen<br />

wiederum sieht in der Sprachausbildung<br />

einen Schwerpunkt ihrer Arbeit.<br />

In ihrer Festrede bei der Jubiläumsveranstaltung hob<br />

Constanze Krehl, Mitglied des Europäischen Parlaments,<br />

die besondere Bedeutung der Europaregionen für die europäische<br />

Integration hervor. Sie wolle sich dafür einsetzen,<br />

dass mehr Geld aus dem europäischen Haushalt in die<br />

Grenzregionen fließe, weil hier Europa gelebt werde. In Forschung<br />

und Entwicklung, für die Infrastruktur, Innovation<br />

und Bildung müsse mehr investiert werden, mahnte die<br />

Europaabgeordnete. „Die Grenzregionen sind der Motor<br />

für das Zusammenleben in Europa“, bekräftigte Constanze<br />

Krehl.<br />

„Als wir vor 20 Jahren die Euregio Egrensis gründeten, ging<br />

es uns um den Abbau von Mauern, die es zwischen uns<br />

Jahrzehnte lang gegeben hatte, und andereseits um ein<br />

länderübergreifendes gemeinsames Zukunftskonzept“,<br />

betonte Dr. Tassilo Lenk, Landrat des Vogtlandkreises und<br />

Schirmherr der Festveranstaltung. „Das ist uns vom Grunde<br />

gelungen. Wir stehen heute enger beieinander in einem<br />

nun geöffneten Wirtschafts-, Arbeits-, Wohn- und Lebensraum<br />

hier in der Mitte Europas. Die Menschen unserer kraftvollen,<br />

zukunftsgerichteten, historisch verwurzelten Region<br />

haben Verständigung gefördert.“ Als Glanzlichter hob Lenk<br />

das EgroNet mit 16 Landkreisen und 63 Verkehrsunternehmen,<br />

Wirtschaftskontaktzentren, das Festival Mitte Europa<br />

und das vor seiner Eröffnung stehende Sprach- und Kommunikationszentrum<br />

Oelsnitz hervor.<br />

„Die Zusamnenarbeit in der Euregio Egrensis hat in den<br />

letzten 20 Jahren ein wahres Zusammenwachsen ermöglicht“,<br />

unterstrich der Plauener Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer<br />

als Präsident der Arbeitsgemeinschaft Sachsen/Thüringen.<br />

„Gelungene Offenheit ins Nachbarland bereichert<br />

den Alltag in vielerlei Hinsicht. Gemeinsame kulturelle Veranstaltungen,<br />

Volksfeste und Sportturniere tragen dazu bei.<br />

Deutsche und tschechische Kinder besuchen hier und da<br />

sogar die selbe Kindertagesstätte. Das alles hilft nachfolgenden<br />

Generationen ohne Vorteile aufzuwachsen und mit<br />

Kenntnis der Sprache und Gepflogenheiten des Nachbarlandes<br />

unbefangener aufeinander zugehen zu können.“<br />

Wolfgang Baltzer<br />

Als attraktiver Kuort hat sich das vogtländische<br />

Bad Elster einen Namen<br />

gemacht. Jetzt fanden in Bad Elster, im<br />

Herzen der Region gelegen, die Feierlichkeiten<br />

zum Jubiläum der Euregio<br />

Egrensis statt. Foto: Wolfgang Schmidt<br />

46 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Internationalisierung<br />

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Brennpunkt „Betriebsstättenbesteuerung“<br />

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Aufgrund der Internationalisierung der Wirtschaft<br />

ist es sowohl für mittelständische Unternehmen als<br />

auch international ausgerichtete Konzerne üblich<br />

und notwendig, Absatzmärkte außerhalb von Deutschland<br />

zu erschließen. Dies kann unter anderem durch<br />

die Begründung einer Betriebsstätte oder einer<br />

Zweigniederlassung in dem jeweiligen Zielmarkt<br />

realisiert werden. Eine solche grenzüberschreitende<br />

Tätigkeit des Unternehmens führt aus steuerlicher<br />

Sicht zu einer Vielzahl von Fragen, die im Vorfeld<br />

eines solchen Engagements zu klären sind.<br />

Die Begründung einer ausländischen Betriebsstätte bedingt<br />

in der Regel eine zusätzliche Registrierungs- und Steuerpflicht<br />

im Ausland. Um eine doppelte Besteuerung mit deutscher<br />

und ausländischer Steuer zu vermeiden, hat die Bundesrepublik<br />

Deutschland mittlerweile mit über 90 Ländern sogenannte<br />

Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung<br />

abgeschlossen. Diese Abkommen regeln die Besteuerungsrechte<br />

der am Abkommen beteiligten Länder.<br />

Bei der Beseitigung der Doppelbesteuerung von Betriebsstätten<br />

wird in der Regel die sogenannte Freistellungs -<br />

methode angewendet. Diese Methode sieht vor, dass der<br />

Sitzstaat des Stammhauses grundsätzlich kein Besteuerungsrecht<br />

an den Gewinnen oder Verlusten der ausländischen<br />

Betriebsstätte hat und diese von der Besteuerung<br />

freistellt. Hierzu ist die Ermittlung des von der Besteuerung<br />

freizustellenden Betriebsstättenergebnisses erforderlich. In<br />

der Regel stellt die Ermittlung und die entsprechende Dokumentation<br />

eine Herausforderung für die Unternehmen dar.<br />

Vor dem Hintergrund späterer Prüfungen durch die Finanzverwaltung<br />

kommt dieser Ermittlung und deren Dokumentation<br />

jedoch eine entscheidende Bedeutung zu.<br />

Historisch wurde die Betriebstätte als Teil des Gesamtunternehmens<br />

betrachtet, der immer nur ein Teil des Ergebnisses<br />

des Gesamtunternehmens zugerechnet wurde. Da<br />

das Stammhaus und die Betriebsstätte eine rechtliche und<br />

tatsächliche Einheit bildeten, waren schuldrechtliche Vereinbarungen<br />

zwischen dem Stammhaus und der Betriebsstätte<br />

nicht möglich und auch für steuerliche Zwecke un -<br />

beachtlich.<br />

Im Juli 2008 veröffentlichte die OECD die Ergebnisse ihrer<br />

Überlegungen zur Gewinnabgrenzung von Unternehmensgewinnen<br />

im so genannten Betriebsstättenbericht<br />

2008. Die Zentralthese bildete ein durch die OECD entwickelter<br />

neuer Ansatz für die Ergebnisverteilung zwischen<br />

Stammhaus und ausländischer Betriebsstätte, der sogenannte<br />

„Authorized OECD Approach (AOA)“. Dabei wird<br />

die Betriebsstätte als rechtlich (weitgehend) selbstständiges<br />

Unternehmen fingiert, mit entsprechenden Funktionen,<br />

Risiken, Wirtschaftsgütern und Kapital. Auf internationaler<br />

Ebene fand der AOA bereits Eingang in die 2008<br />

geänderte Kommentierung zu Artikel 7 des OECD-Musterabkommens<br />

und soll so bereits auf bestehende Doppelbesteuerungsabkommen<br />

Anwendung finden. Eine vollständige<br />

Umsetzung erfolgte 2010 mit der Neufassung<br />

von Artikel 7 des OECD-Musterabkommens und der zugehörigen<br />

Kommentierung.<br />

Damit diese erweiterten Besteuerungsmöglichkeiten auch<br />

Eingang in das deutsche Steuerrecht finden, ist eine Gesetzesänderung<br />

notwendig, die im Rahmen des Jahressteuergesetzes<br />

20<strong>13</strong> durch eine entsprechende Änderung des<br />

Außensteuergesetzes erfolgen sollte. Danach sollte die ausländische<br />

Betriebsstätte grundsätzlich wie ein eigenständiges<br />

Unternehmen zu berücksichtigen und das freizustellende<br />

Betriebsstättenergebnis unter Berücksichtigung des<br />

Fremdvergleichsgrundsatzes so zu ermitteln sein, als ob die<br />

Betriebsstätte nicht Teil des Gesamtunternehmens sei. Eine<br />

wesentliche Konsequenz dieser fiktiven Selbstständigkeit<br />

wäre, dass der Gewinn bzw. Verlust der Betriebsstätte nicht<br />

durch das Gesamtunternehmensergebnis begrenzt ist. Vielmehr<br />

kann es zu einer Besteuerung von fiktiven Gewinnen<br />

kommen, die vom Einheitsunternehmen nicht erwirtschaftet<br />

wurden. Diese fiktive Selbstständigkeit der Betriebsstätte<br />

führt zu einer erheblichen bürokratischen Mehrbelastung<br />

für die Unternehmen, insbesondere bei der Identifizierung<br />

der internen Leistungsbeziehungen zwischen dem Stammhaus<br />

und der Betriebsstätte als auch bei der Bestimmung<br />

der dafür angemessenen Verrechnungspreise. Auch einer<br />

Verrechnungspreisdokumentation wird eine wesentliche<br />

Bedeutung in diesen Fällen zukommen.<br />

Es ist empfehlenswert, einen steuerlichen Berater bei diesen<br />

Fragestellungen einzubeziehen, um Risiken im Rahmen<br />

von steuerlichen Außenprüfungen vorzubeugen. Gern stehen<br />

wir Ihnen hierbei als eureos gmbh steuerberatungs gesellschaft<br />

rechtsanwaltsgesellschaft mit unserem international ausgerichteten<br />

Beratungsansatz zur Verfügung.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

47


Luft- und Raumfahrt<br />

Starke Branche – starkes Netzwerk<br />

Interview mit Timo Grahnert, Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Luft- und Raumfahrttechnik<br />

Sachsen/Thüringen e. V. (LRT)<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Mit Blick auf die gesamtdeutsche<br />

Wirtschaft und den europäischen Wirtschaftsraum<br />

ist die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

ein Motor des Technologie- und Wirtschaftsstandortes<br />

Deutschland. Bayern ist Vorreiter im Bereich<br />

der Satellitentechnologien, Bremen steht für komplexe<br />

Raumfahrtsysteme. Welche Rolle spielt die<br />

Branche in Sachsen und Thüringen?<br />

Timo Grahnert: Die Luft- und Raumfahrtindustrie in beiden<br />

Freistaaten ist ein wesentlicher Synergieträger und<br />

Antrieb für die Wirtschaft. Im Feistaat Sachsen werden unter<br />

anderem neuartige Flugzeugstrukturen erforscht und getes -<br />

tet. Die 6200 Mitarbeiter der in Sachsen überwiegend mittelständisch<br />

organisierten Luft- und Raumfahrtindustrie haben<br />

im Jahr 2011 780 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet.<br />

Sachsens Stärke ist der attraktive Forschungs- und Innovationsstandort<br />

und die hervorragende Ausbildung von Naturwissenschaftlern<br />

und Ingenieuren.<br />

Die Branche ist in Sachsen historisch verankert und hat<br />

sich in den letzten zehn Jahren etabliert. Laut der aktuellen<br />

Airbus-Studie wird sich der Flugzeugbestand bei Passagierflugzeugen<br />

mit weniger als 100 Sitzen von weltweit<br />

derzeit rund 15.000 auf über 30.000 in 20 Jahren verdoppeln.<br />

Diese Entwicklung kommt auch der Luft- und Raumfahrtbranche<br />

in Sachsen und Thüringen zugute. Sie ist in<br />

den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Wachstumsträger<br />

geworden. Ein klares Indiz dafür, welche Bedeutung<br />

die Branche in Sachsen und Thüringen genommen hat, ist<br />

die Tatsache, dass die Luft- und Raumfahrtindustrie in den<br />

letzten Jahren im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen<br />

überdurchschnittliche Zuwachsraten bei Mitarbeitern und<br />

Umsatz zu verzeichnen hat.<br />

WJ: Die Luft- und Raumfahrtbranche ist in Sachsen<br />

also gut aufgestellt?<br />

Timo Grahnert: In der Tat. Boomende neue Absatzmärkte<br />

sorgen bei Luftfahrzeugherstellern und Ausrüstern für<br />

volle Auftragsbücher und gute Zuwachsraten.<br />

WJ: Können Sie die Struktur der Branche in Sachsen<br />

mit Zahlen und Fakten belegen?<br />

Timo Grahnert: In Sachsen sind rund 150 kleine und mittlere<br />

Unternehmen in der Luft- und Raumfahrt tätig, 31 Prozent<br />

davon im Bereich Luftverkehr und Logistik. 22 Prozent<br />

bedienen die Sparte der Forschungs- und Engineeringdienstleistungen,<br />

12 Prozent arbeiten im Bereich Flugzeugmontage<br />

und -umrüstung, 22 Prozent produzieren als<br />

Zulieferer Teile aus Verbundwerkstoffen für den Flugzeugund<br />

Raumfahrtbau.<br />

WJ: Wo findet man Produkte aus Sachsen und Thüringen<br />

in der Luft- und Raumfahrt?<br />

Timo Grahnert: Der Systemlieferant AOA rüstet zum Beispiel<br />

die Airbusse mit Kabinentoilettensystemen aus. Eine<br />

Vakuumtoilette ist kein triviales Produkt. Das weiß jeder,<br />

der schon mal im Flieger saß. Ein anderes Beispiel sind die<br />

Fußbodenplattensysteme für alle Airbusprogramme der Elbe<br />

Flugzeugwerke. Da sind leichte und dichte Werkstoffe gefragt,<br />

die das Gewicht der Passagiere und die Spitze von High<br />

Heels aushalten. Und wenn Sie im Passagierraum eine Cola<br />

trinken, darf die Flüsigkeit nicht durch die Versieglung dringen<br />

und im Frachtraum die Koffer verkleben. Car Trim aus<br />

Plauen wiederum produziert hochwertige Sitzbezüge aus<br />

Leder für die Flieger.<br />

WJ: Ein Beispiel aus der Raumfahrt?<br />

Timo Grahnert: Die Kollegen, die hier unterwegs sind,<br />

sind vor allem in der unbemannten Raumfahrt tätig. Dabei<br />

handelt es sich um Wetter- oder Erdbeobachtungsatteliten.<br />

Ein Unternehmen entwickelt Präzisionsmechanismen für<br />

die Bewegung von Antennen, Solargeneratoren oder optischen<br />

Instrumenten. Jenaoptronik aus Thüringen ist weltweit<br />

führend auf dem Gebiet der Lageregelungssensoren<br />

für den Einsatz im Weltraum.<br />

WJ: Zusammen betrachtet sind Sachsen und Thüringen<br />

im Bereich der Luft- und Raumfahrtindus -<br />

trie – im weltweiten Vergleich gesehen – mit 6200<br />

Beschäftigten (Gesamtanzahl Beschäftigte in Deutschland:<br />

97.400) dennoch eines der kleineren Branchenzentren.<br />

Timo Grahnert ist der Geschäftsführer<br />

des Kompetenzzentrums Luft- und<br />

Raumfahrttechnik Sachsen/Thüringen e.<br />

V. (LRT). Im Dresdner Unternehmen IMA<br />

Materialforschung und Anwendungstechnik<br />

GmbH ist er als Abteilungsleiter<br />

für Öffentlichkeitarbeit und Vertrieb verantwortlich.<br />

Über LRT<br />

Interessenvertretung der<br />

Mitglieder gegenüber Politik,<br />

Öffentlichkeit und Organisationen<br />

Zusammenarbeit mit den<br />

Landesregierungen und weiteren<br />

politischen und wirtschaftlichen<br />

Entscheidungsträgern<br />

Akquisitionsunterstützung<br />

bei Aufträgen der Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie<br />

Potentialbündelung zur<br />

besseren Erschließung<br />

synergetischer Effekte und<br />

zur Erweiterung der Kompetenzen<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

<br />

48 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Luft- und Raumfahrt<br />

Seitenleitwerk-Test bei IMA Dresden<br />

(links). Foto: © IMA Dresden<br />

Triebwerkmontage in den EADS Elbe<br />

Flugzeugwerke.<br />

Foto: EADS Elbe Flugzeugwerke GmbH<br />

Kompetenzzentrum<br />

Luft- und Raumfahrttechnik<br />

Sachsen/Thüringen e. V. (LRT)<br />

Kontakt:<br />

c/o IMA GmbH Dresden<br />

Wilhelmine-Reichard-Ring 4<br />

01109 Dresden<br />

Telefon: <strong>03</strong>51-8837 6202<br />

Telefax: <strong>03</strong>51-8804 6312<br />

info@lrt-sachsen-thueringen.de<br />

www.lrt-sachsen-thueringen.de<br />

Timo Grahnert: Das ist kein Nachteil – ganz im Gegenteil.<br />

Unsere Unternehmen spielen ihre Kompetenzen seit<br />

Jahren erfolgreich. Die positive Entwicklung unserer Branche<br />

bestätigt dies. Unsere Stärke ist zudem die enge Verzahnung<br />

der Industrie mit der Forschung und Entwicklung.<br />

So haben sich in Sachsen zum Beispiel zahlreiche Forschungsunternehmen<br />

und -einrichtungen angesiedelt. Diese<br />

Synergien werden erfolgreich genutzt. Unsere gemeinsame<br />

Aufgabe in der Branche ist es, das Bild der Sachsen im<br />

Bereich Luft- und Raumfahrt weiter zu wandeln: Vom klassischen<br />

Zulieferer hin zum Lieferanten von systemrelevanten<br />

Modulen.<br />

WJ: Wo liegen denn die Schwerpunkte der Branche<br />

in Sachsen und Thüringen?<br />

Timo Grahnert: Schwerpunktregionen der hiesigen Luftund<br />

Raumfahrtindustrie sind der Großraum Dresden und<br />

Freiberg sowie Chemnitz. Es handelt sich in erster Linie um<br />

Industrieunternehmen. Dazu gehören solche Branchenriesen<br />

wie die EADS Elbe Flugzeugwerke GmbH, AOA apparatebau<br />

gauting GmbH, Hutchinson und Altran, aber auch<br />

Mittelständler wie die IMA Materialforschung und Anwendungstechnik<br />

GmbH, HTS Hoch Technologie Systeme GmbH<br />

aus Coswig, rmw Kabelsysteme GmbH aus Crossen an der<br />

Elster, ADZ Nagano GmbH aus Ottendorf Okrilla, ARTS<br />

Deutschland GmbH, Dresden und Nehlsen-BWB Flugzeug-<br />

Galvanik Dresden GmbH & Co. KG. In Leipzig und Um gebung<br />

ist die Branche eher als Logistikschwerpunkt vertreten. Vertreter<br />

aus Forschung und Entwicklung wie die Fraunhofer-<br />

Institute oder das Chemnitzer Textilforschungsinstitut<br />

komplettieren das Branchenbild. Jena ist in Thüringen die<br />

Metropole der dortigen Luft- und Raumfahrtindustrie.<br />

WJ: Die Luft- und Raumfahrtindustrie startet durch.<br />

Wie bringt sich hierbei das Kompetenzzentrum Luftund<br />

Raumfahrttechnik Sachsen/Thürgingen e. V. (LRT)<br />

ein?<br />

Timo Grahnert: Das Kompetenzzentrum Luft- und Raumfahrttechnik<br />

repräsentiert die Unternehmen und Einrichtungen<br />

der Luft- und Raumfahrtindustrie in Sachsen und<br />

Thüringen. Wir stärken das regionale Netzwerk der<br />

Branche, um zur wirtschaftlichen Entwicklung sowie zur<br />

Sicherung und Schaffung zukunftsträchtiger Arbeitsplätze<br />

beizutragen. In der gesamten Bundesrepublik gibt es<br />

sechs ähnliche Branchenverbände, die alle miteinander vernetzt<br />

sind. In diesem Kontext können wir die hochgradige<br />

Spezialisierung der Sachsen und Thüringer im Bereich Werkstoffe<br />

und Werkstoffkompetenz einbringen. Qualifizierung<br />

von Materialien, Fertigung und Engineering sind Disziplinen,<br />

mit denen wir in Sachsen punkten. LRT bringt sich aber<br />

auch ein, wenn es um die Gewinnung hochspezialisierter<br />

Fachkräfte geht.<br />

WJ: Wieviel Unternehmen engagieren sich als Mitglied<br />

im LRT?<br />

Timo Grahnert: Zurzeit sind es 30, die teilweise an Leuchtturmprojekten<br />

beteiligt sind. Der Netzwerkgedanke von LRT<br />

hilft, dass sich Unternehmen bei der Bewältigung ihrer Aufgaben<br />

miteinander verbünden. Ziel ist es, die bestehenden<br />

regionalen industriellen und wissenschaftlichen Kompetenzen<br />

und Potenziale für die Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

zu stärken, Forschungsexzellenz auszubauen sowie Materialien<br />

und Werkstoffe zu entwickeln.<br />

WJ: Woran wird den in den nächsten Jahren gearbeitet?<br />

Timo Grahnert: Schwerpunkte der nächsten Jahre ist die<br />

engere Zusammenarbeit mit Firmen aus der Elektronikbranche,<br />

welche gerade in Sachsen eine hohe Kompetenz<br />

besitzen. Ziel dabei ist die Integration von Elektronik/Sensorik<br />

in Bauteile und Strukturen der Luftfahrt, um einen<br />

Zugewinn an Funktionalitäten zu erhalten.<br />

Gespräch: Wolfgang Baltzer<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

49


Automotive<br />

Jetzt Sprung ins Ausland wagen<br />

6. ACOD-Kongress: Notwendigkeit und Möglichkeiten auf internationalen Märkten Fuß zu fassen so groß wie nie<br />

Innovativ und international – diese Eigenschaften<br />

entscheiden mehr denn je über die Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Automobilzulieferern. Dieser Grundsatz<br />

zog sich auch wie ein roter Faden durch den<br />

6. ACOD-Kongress, den der Automotive Cluster Ostdeutschland<br />

(ACOD) am 26. Februar 20<strong>13</strong> in Leipzig<br />

ausrichtete. Unter dem Motto „Wachstumsmotor<br />

Ostdeutschland – flexibel, innovativ, international“<br />

diskutierten rund <strong>13</strong>0 Vertreter aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Politik die aktuellen Herausforderungen<br />

der Branche mit Experten aus dem Inund<br />

Ausland.<br />

Manfred Erlacher, Vorstandsvorsitzender des ACOD e. V.<br />

und Leiter des BMW Werkes Leipzig, zeigte in seiner Begrüßungsrede<br />

die gewachsene Schlagkraft des Clusters auf.<br />

Diese wird nicht nur durch die erneut gestiegenen Mitgliederzahlen<br />

und das weiter zunehmende Interesse an<br />

den Workshops der ACOD-Kompetenzcluster deutlich,<br />

sondern auch durch die Etablierung konkreter Projekte.<br />

Beispielsweise wird im Innovationsforum „Modelllösung<br />

Logistik für Elektrofahrzeuge“ sowie im Vorhaben „Serielles<br />

EMV-optimiertes Bordnetz mit dynamischer Spannungsanpassung“<br />

an Themen für die Fahrzeuge der Zukunft<br />

gearbeitet. Dazu trägt auch die Bewerbung für das Förderprogramm<br />

„Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“<br />

des Bundesforschungsministeriums bei. Hier tritt der ACOD<br />

mit dem Thema „Ressourceneffiziente Wertschöpfungssteigerung<br />

für ökologische Mobilität“ an.<br />

Die Bedeutung der Automobilindustrie für Ostdeutschland<br />

hob Dr. Christoph Bergner, Parlamentarischer Staatssekretär<br />

beim Bundesministerium des Innern und Beauftragter<br />

der Bundesregierung für die neuen Länder, hervor:<br />

„Die Branche konnte wieder an ihre traditionelle Stärke<br />

anknüpfen. 180.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei<br />

Herstellern, ihren Zulieferern und Forschungseinrichtungen<br />

sowie jährlich mehr als eine halbe Million produzierte Fahrzeuge<br />

sind ein Beleg dafür. Die Bundesregierung unterstützt<br />

diese Entwicklung auch künftig gemeinsam mit dem<br />

ACOD.“<br />

Die asymmetrische Automobilkonjunktur in der Welt<br />

thematisierte Dr. Kay Lindemann, Geschäftsführer des Verbandes<br />

der Automobilindustrie (VDA e.V.). Während Westeuropa<br />

schwächelt, verzeichnen andere Regionen Wachstum.<br />

Die deutsche Autoindustrie profitiert davon, denn sie hat<br />

die Globalisierung aktiv mitgestaltet. Die Premiumstrategie<br />

der Hersteller sichert dabei auch weiterhin Wertschöpfung<br />

in Deutschland.<br />

Die Perspektiven eines Herstellers, eines Zulieferers sowie<br />

eines ausländischen Partners zum Thema Internationalisierung<br />

verdeutlichten weitere Redner sowie die Teilnehmer<br />

der Podiumsdiskussion. In Zukunft gelte es, viel stärker auf<br />

volatile Märkte zu reagieren. Flexibilität bei Produkten<br />

und Produktion werde zur neuen Normalität, so Dr. Rainer<br />

Feurer, Leiter Konzernstrategie und -planung, Umwelt der<br />

BMW Group.<br />

Eine Einladung in den Nordwesten Russlands sprach<br />

Slava Khodko, Geschäftsführer der staatlichen Entwick -<br />

lungsagentur, aus. In der Region zwischen Kaliningrad und<br />

St. Petersburg wird die Zahl der produzierten Fahrzeuge von<br />

gegenwärtig jährlich 800.000 in Kürze auf 1,5 bis 2 Millionen<br />

wachsen. Dafür werden qualifizierte Zulieferer gebraucht.<br />

Die Wirtschaftsförderung der Region arbeitet am Aufbau<br />

entsprechender Cluster und nutzt dafür auch die Erfahrungen<br />

des ACOD.<br />

Die Zeit, um den Sprung ins Ausland zu wagen, sei jetzt<br />

günstig wie nie, lautete die Botschaft der Podiumsdiskussion.<br />

Diesen Punkt sollten gerade auch kleinere Zulieferer<br />

nutzen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, unterstrich<br />

Peter Fuß von der Ernst & Young GmbH. Dieter<br />

Althaus vom First-Tier-Zulieferer Magna betonte die Be -<br />

reitschaft der großen Lieferanten, kleinere Unternehmen<br />

sozusagen im „Huckepack“ mit auf neue Märkte zu nehmen,<br />

denn die „Großen“ seien daran interessiert, gute<br />

„Kleinere“ in der Lieferkette zu haben. Die damit verbundenen<br />

qualitativen Bedingungen können ostdeutsche Zu -<br />

lieferer erfüllen.<br />

PM/CH<br />

Rund <strong>13</strong>0 Teilnehmer informierten sich<br />

über die automobile Zukunft und nutzten<br />

den ACOD-Kongress zum Netzwerken<br />

und Kontakte knüpfen.<br />

Foto: Rainer Justen<br />

50 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Die DEKRA Automobil GmbH Niederlassung Chemnitz vereint alle DEKRA Firmen unter<br />

einem Dach.<br />

Das DEKRA Haus in Chemnitz steht somit für ein weitreichendes Dienstleistungs -<br />

portfolio welches stets kundennah und flexibel erbracht werden kann.<br />

Die sich seit 2008 im Aufbau befindliche Fachabteilung Industrie, Bau und Immobilien<br />

ist seit 01.07.2011 endgültig strukturiert.<br />

Marian Behr<br />

Fachgebietsverantwortlicher<br />

Fachbereich Industrie, Bau und Immobilien<br />

DEKRA Niederlassung Chemnitz<br />

Seit dem wächst diese Fachabteilung fachlich wie auch personell stetig an.<br />

Mittlerweile sind in der Fachabteilung 10 Sachverständige und 2 kaufmännische<br />

Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Industrie Bau Immobilien<br />

Das DEKRA Haus betreut Industrieunternehmen verschiedenster<br />

Bereiche in allen Belangen rund um die<br />

Betriebs- und Anlagensicherheit.<br />

Das DEKRA Leistungsspektrum im Bereich<br />

Industrieprüfung und -beratung:<br />

Prüfung von:<br />

Lager- und Transportschäden<br />

Tankanlagen<br />

ortsfester Elektrotechnik<br />

ortsveränderlichen Elektrogeräten<br />

Druckgeräten<br />

Hebezeugen<br />

kraftbetätigten Türen und Toren<br />

Regal und Lagereinrichtungen<br />

Prüf- und Messmitteln<br />

Anlagen wassergefährdender Stoffe<br />

Lasten- und Personenaufzügen<br />

Betreuung zu:<br />

Arbeitssicherheit<br />

Arbeitsmedizin<br />

Brandschutz<br />

Explosionsschutz<br />

Gefahrgut<br />

Ladungssicherung<br />

Qualität am Bau und bei der Instandhaltung von<br />

Immobilien zahlt sich aus. Die DEKRA Sachverständigen<br />

begutachten und prüfen sowohl Bauleistungen<br />

als auch Gebäudetechnik und bewerten Immobilien<br />

neutral und zuverlässig.<br />

Ganz gleich, ob die Immobilie gewerblich oder privat<br />

genutzt wird oder ob der Bauträger bzw. -partner<br />

seine eigene Leistung prüfen und besiegeln will:<br />

DEKRA bietet ein umfassendes Leistungsspektrum<br />

in allen Phasen des Immobilienzyklus.<br />

Das DEKRA Leistungsspektrum im Bereich<br />

Immobilienprüfung und -beratung:<br />

Wertermittlung von bebauten und<br />

unbebauten Grundstücken<br />

Baubegleitung und Qualitätskontrollen auf<br />

dem Bau<br />

Schadensermittlung am Bau<br />

Schadensbewertung am Bau<br />

DEKRA Siegel für Immobilien<br />

Immobilienprüfung baubegleitend<br />

Beurteilung von Gebrauchtimmobilien<br />

Sicherheits- und Gesundheitsschutz -<br />

koordinator auf Baustellen (SiGeKo)<br />

DEKRA verfügt über bauaufsichtlich anerkannte Prüfsachverständige,<br />

die Prüfungen vor Inbetriebnahme<br />

und wiederkehrende Prüfungen in Gebäuden vornehmen.<br />

Schon in der Planungsphase helfen sie, alle<br />

gesetzlichen Hürden zu nehmen. Baubegleitend sorgen<br />

sie dafür, dass Fehler und Mängel in der Gebäudetechnik<br />

erkannt und die Kosten minimiert werden.<br />

DEKRA Experten unterstützen die Kunden in den<br />

Bereichen Technische Gebäudeausrüstung, Raumlufttechnische<br />

Anlagen (Hygiene- und energetische<br />

Inspektionen), Elektrotechnik, Photovoltaik und Brandschutz.<br />

Das DEKRA Leistungsspektrum im Bereich<br />

Gebäudetechnik:<br />

Prüfung nach Landesbaurecht<br />

Anlagen zur Rauchfreihaltung von Rettungswegen<br />

(Rauchabzüge und Druckbelüftung)<br />

Feuerlöschanlagen<br />

(Hydranten, Sprinkler, Gaslöschanlagen)<br />

Brandmelde- und Alarmierungsanlagen<br />

Prüfung von Lasten- und Personenaufzügen<br />

DEKRA Niederlassung Chemnitz | Neefestraße <strong>13</strong>1 | 09119 Chemnitz | Tel.: <strong>03</strong>71 35<strong>13</strong>-0 | Fax: <strong>03</strong>71 35<strong>13</strong>-100 | www.dekra-chemnitz.de


Unternehmensführung<br />

Gemeinsam an einem Strang<br />

Elf Partnerstädte im Erzgebirge und ein Landkreis für Fortführung des Regionalmanagements<br />

Das Erzgebirge zieht auch in Zukunft an einem Strang.<br />

Das machten kürzlich Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises<br />

und Sprecher des Regionalmanagements<br />

Erzgebirge, sowie die Stadtoberhäupter der<br />

elf Partnerstädte bei der Vertragsunterzeichnung<br />

zur Fortführung des Regionalmanagements in Annaberg-Buchholz<br />

deutlich. Das Regionalmanagement<br />

hat sich seit mehr als zehn Jahren als Dienstleister,<br />

Berater, Ideengeber und Promoter für die Region<br />

stark gemacht.<br />

Das Projekt, das außergewöhnlich und einmalig im Freistaat<br />

Sachsen ist, wird damit auch nach dem Auslaufen der<br />

Förderperiode fortgesetzt. Aufgabe und Ziel ist es, den Wirtschaftsstandort<br />

Erzgebirge auch künftig zu stärken. Es gehe<br />

darum, die Wettbewerbsfähigkeit der Region und der hier<br />

ansässigen Unternehmen zu stärken, den Imagewandel zur<br />

innovativen Wirtschaftsregion weiter zu verfolgen sowie die<br />

hohe Lebensqualität im Erzgebirge als wichtige Basis der<br />

Fachkräftesicherung stärker herauszustellen, begründete<br />

Landrat Vogel bei der Vertragsunterzeichnung die Fortführung<br />

des Projektes.<br />

Präsentieren stolz die unterzeichneten Dokumente zur Fortführung des Regionalmanagement<br />

Erzgebirge – elf Bürgermeister erzgebirgischer Städte und Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises.<br />

Auch künftig wollen die Partner an einem gemeinsamen Strang ziehen, um die Region als Wirtschaftsstandort<br />

weiter voranzubringen. Das seit mehr als zehn Jahre bewährte Projekt ist außergewöhnlich und<br />

einmalig im Freistaat Sachsen.<br />

Fotos: Stefanie Rudolph<br />

Künftig ohne Fördermittel<br />

Nach Ende der letzten dreijährigen Projektphase muss das<br />

Regionalmanagement Erzgebirge jedoch künftig auf die<br />

Fördermittel der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der<br />

regionalen Wirtschaftsstruktur“ durch den Freistaat Sachsen<br />

verzichten. Damit steht das Projekt vor einer neuen Herausforderung.<br />

Eine Lösung des Problems wurde aber bereits<br />

gefunden. Um den eingeschlagenen Weg für einen Imagewandel<br />

konsequent fortzuführen, einigten sich der Erz -<br />

gebirgskreis und seine zehn größten Städte sowie Brand-<br />

Erbisdorf aus dem Landkreis Mittelsachsen darauf, einen<br />

jährlichen Beitrag zu zahlen.<br />

Kontra dem Fachkräftemangel<br />

„Zuwanderung wird das große Thema der nächsten Jahre<br />

sein“, betonte Matthias Lißke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung<br />

Erzgebirge GmbH und Projektsteuerer im<br />

Regionalmanagement Erzgebirge. Damit wolle man dem<br />

wachsenden Fachkräftemangel begegnen. Es gehe vor allem<br />

darum, zukünftige und vorhandene Fachkräfte von einem<br />

positiven Selbstbild der Region zu überzeugen, um Abwanderung<br />

zu verhindern und für Zuwanderung zu sorgen.<br />

Setzen ihre Unterschrift unter das Vertragswerk: Wolfgang Triebert, Bürgermeister der Stadt Zwönitz,<br />

Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises, Barbara Klepsch, Oberbürgermeisterin von Annaberg-<br />

Buchholz und Heinrich Kohl, Oberbürgermeister von Aue (von links).<br />

Vom Regionalmanagement geplant ist eine Befragung von<br />

Zuwanderern ins Erzgebirge sowie von Schülern. Dabei geht<br />

es darum, die wesentlichen Kriterien für die Standortentscheidungen<br />

von aktuellen und potenziellen Fachkräften<br />

zu ermitteln. Für die Ansprache dieser Zielgruppen sollen<br />

auch verstärkt soziale Netzwerke wie Facebook genutzt<br />

werden.<br />

Wolfgang Baltzer<br />

52 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Unternehmensführung<br />

Der Weg ist das Ziel – Wie erreichen<br />

Sie ihren Vertriebsgipfel?<br />

Man stelle sich folgendes Szenario vor: Ich stehe auf 1.000 m Höhe, inmitten von<br />

50 cm unberührtem Pulverschnee, der in der Sonne glitzert und habe weitere 1.000<br />

Höhenmeter auf meiner Agenda. Ich beginne zu überlegen:<br />

Für mich und einige meiner Freunde lässt dieses Bild den Adrenalinspiegel steigen: es ist der<br />

perfekte Urlaub beziehungsweise die ultimative sportliche Herausforderung. Für manch andere<br />

Bekannte bildet dieses Szenario eine beispiellose Schreckensvorstellung, die Panikschübe<br />

und Schweißausbrüche zur Folge hat. So unterschiedlich beide Vorstellungen sind, haben sie<br />

doch etwas gemeinsam: Erfahrungen! Adrenalinjunkies wie ich haben schon viele Berge bestiegen,<br />

können sich auf eine funktionale und getestete Ausrüstung verlassen und wissen genau<br />

welche Risiken zu beachten und welche Leistungen gefordert sind – die Erfahrungen sind also<br />

da (niemals ohne das Lawinensuchgerät!). Wir haben lange und ausdauernd auf dieses Ziel<br />

hingearbeitet, eigene Stärken optimiert und Potenziale ausgebaut. Die Bergsteigerneulinge<br />

haben eben diese Erfahrungen noch nicht gemacht, unwissend der eigenen Stärken und Leistungen<br />

und welche Konsequenzen Unachtsamkeit haben kann. Trotz theoretischer Grundkenntnisse<br />

können Ängste und Unkenntnis die eigenen Aktivitäten in der Praxis hemmen,<br />

eventuelle Vorsprünge und Vorteile zunichtemachen – dies ist sowohl beim Bergsteigen, als<br />

auch zu Hause im Unternehmeralltag der Fall. Auch hier sind langjährige Erfahrung, strategische<br />

Ausrichtung, Durchhaltevermögen und Kenntnis der eigenen Stärken sowie der des Marktes<br />

gefragt. Vorteile sichert sich derjenige, der den Berg und seine Leistungen kennt, der seine<br />

Kräfte strategisch einteilen kann und eins stets vor Augen hat: das Ziel – den Gipfel.<br />

Und so kreisen die Gedanken als ich in Mitten von glitzerndem Pulverschnee auf 1.000 m<br />

Höhe stehe. Vorrangig werde ich jedoch von einem überwältigendem Gefühl beherrscht, welches<br />

alle weiteren Schwierigkeiten und Hindernisse in den Hintergrund stellt: Stolz! Motiviert<br />

von dem Erfolg es geschafft<br />

zu haben, werden alle zukünftigen Ziele<br />

für mich erreichbar, durch<br />

viel Ausdauer und einem stets klaren<br />

Ziel vor Augen! Es wird spät,<br />

ich wage den Abstieg hinunter ins Tal,<br />

wohlwissend dass ich mich<br />

bereits morgen hochmotiviert, und um<br />

ein Stückchen Erfahrung reicher,<br />

einer neuen Herausforderung stellen<br />

werde!<br />

Expertentipp zum Thema<br />

„Der Weg ist das Ziel“<br />

1. Nutzen Sie die Vertriebserfahrung die Sie gesammelt<br />

haben, indem Sie ihre Stärken nutzen bzw.<br />

ausbauen und ihre Schwächen vermindern, aber<br />

ruhen Sie sich nie darauf aus.<br />

2. Setzen Sie sich und ihrem Unternehmen Vertriebsziele.<br />

Dadurch können sie gezielt Strategien und<br />

Prozesse optimieren bzw. aufstellen. Wenn Sie<br />

nicht wissen wohin Sie wollen, können sie auch<br />

keinen Weg finden.<br />

3. Haben Sie keine Angst vor dynamische Veränderungen<br />

im Markt sowie im Vertrieb, denn damit<br />

stehen Sie ihrem Unternehmen nur selbst im Weg,<br />

getreu dem Zitat von Paul Watzlawick: „Wenn man<br />

immer das tut, was man schon immer getan hat,<br />

erreicht man immer das, was man schon immer<br />

erreicht hat!“<br />

Manja Becker<br />

6. Fachtagung VertriebsERFOLG<br />

Wir laden Sie herzlich zu unserer 6. Fachtagung<br />

VertriebsERFOLG am 06. und 07. Juni in Zeulenroda ein.<br />

Erleben Sie viele interessante Vorträge und Workshops.<br />

Am Abend erwarten Sie eine spannende Kanadier-Rallye<br />

sowie ein reichhaltiges Buffet und gute Gespräche.<br />

Mehr dazu unter www.tradu4you.de<br />

Juliane Singer<br />

Mehr Lesestoff für alle Vertriebsinteressierte,<br />

Adrenalinjunkies und Profikletterer gibt es auf<br />

unserer Homepage www.tradu4you.de.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

53


Unternehmensführung<br />

Imagegewinn und Identifikation<br />

CSRnetERZ-Projekt Zyklus II jetzt mit Auftaktveranstaltung gestartet<br />

Die Auftaktveranstaltung der Wirtschaftsförderung<br />

Erzgebirge GmbH zum zweiten Zyklus des<br />

CSRnetERZ-Projektes fand am 21. Februar in Annaberg-Buchholz<br />

statt. Daran nahmen etwa 65 Unternehmer<br />

der Erzgebirgsregion teil. Unter ihnen<br />

befanden sich Führungskräfte der Unternehmen,<br />

die in den ersten Projektphasen involviert waren<br />

und auch künftig dabei sind.<br />

Christoph Wagner, Projektleiter CSRnetErz, Marcel Noak, DAA GmbH und Dr. Wolfram Risch, ATB GmbH<br />

(von links) bei der Startveranstaltung zum CSRnetERZ-Projekt Zyklus II.<br />

Foto: WFE<br />

Bei CSRnetERZ – Corporate Social Responsibility Erzgebirge<br />

– geht es um gesellschaftliche Verantwortung als Teil<br />

erzgebirgischer Unternehmenspolitik sowie um den Nutzen<br />

und die entscheidenden Vorteile sowohl für Arbeitgeberund<br />

Arbeitnehmer. Das machte bei der Veranstaltung auch<br />

Matthias Lißke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung<br />

Erzgebirge GmbH, deutlich. „Für ein Unternehmen zählt<br />

vor allem der ökonomische Erfolg“, betonte er. „Dieser ist<br />

jedoch mehr und mehr von freiwilligem, gesellschaftlichem,<br />

ökologischem und sozialem Engagement abhängig. Dieses<br />

in die Geschäftsstrukturen eines Unternehmens nachhaltig<br />

einzubauen, ist CSR. Es geht unter anderem um ein Imagewinn<br />

am Unternehmensstandort, um mehr Identifikation<br />

der Mitarbeiter mit dem Unternehmen und eine erfolgreiche<br />

Fachkräfteentwicklung.“<br />

Auf betriebswirtschaftliche Erfolge, die aufgrund aktiv<br />

gelebter CSR-Aktivitäten der Unternehmen resultieren,<br />

machte Christoph Wagner, Projektleiter CSRnetERZ, aufmerksam.<br />

Rüdiger Drewes, Geschäftsführer der in Aue ansässigen<br />

AWEBA Werkzeugbau GmbH, berichtete, wie und mit<br />

welchen Maßnahmen ein mittelständisches Unternehmen<br />

soziale Verantwortung für seine Mitarbeiter und damit auch<br />

für die Erzgebirgsregion übernehmen kann. Dabei machte<br />

Drewes deutlich, dass nicht nur das Einkommen der Mitarbeiter,<br />

die Rendite oder Auftragslage eines Unternehmens<br />

die Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen. „Vor allem die weichen<br />

Faktoren leisten einen entscheidenden Beitrag zum<br />

Geschäftserfolg“, betonte der Firmenchef. „Parameter wie<br />

die Wahrnehmung des Unternehmens, die Wertschätzung<br />

und Anerkennung der Leistung des Einzelnen sowie ganzheitliches<br />

unternehmerisches Engagement in sozialer und<br />

gesellschaftlicher Dimension spielen eine wichtige Rolle.“<br />

Ein ansprechendes Lohn- und Gehaltsniveau allein reiche<br />

demnach nicht aus, um als Unternehmen positiv von<br />

den eigenen Mitarbeitern, aber auch der Außenwelt wahrgenommen<br />

zu werden. „Unsere Mitarbeiter erhalten ein<br />

Gesamtpaket sozialer Maßnahmen. Mit der Einführung flexibler<br />

Arbeitszeiten beispielsweise unterstützen wir unsere<br />

Belegschaft, Familie und Beruf erfolgreich miteinander zu<br />

vereinbaren. Eine weitere Leistung besteht in einer attraktiven<br />

firmenseitigen Bezuschussung der Altersvorsorge.<br />

Ebenso in diesem Paket enthalten sind verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

für unsere Azubis, Arbeiter und Angestellten<br />

sowie die Förderung der betrieblichen Gesundheitsvorsorge<br />

im Rahmen der Kostenübernahme des Mitgliedsbeitrages<br />

eines ortsansässigen Fitness-Studios“, so<br />

Rüdiger Drewe.<br />

Der Einsatz eines Umweltbeauftragten sowie die Einführung<br />

eines TÜV-geprüften Energie-Managementsystems<br />

sichert die ökologische Verantwortung des Unternehmens.<br />

Gesellschaftlich wird die AWEBA ihrer Rolle durch die Unterstützung<br />

von Schulen und Kindertagesstätten sowie von<br />

Musik- und Sportvereinen in der Region gerecht.<br />

Mit diesen und weiteren vielfältigen Maßnahmen übernimmt<br />

die AWEBA Werkzeugbau GmbH neben ihrem un -<br />

ternehmerischen Engagement vor allem Verantwortung<br />

für ihre Mitarbeiter. Dass diese auch von der Außenwelt<br />

wahrgenommen wird, andere erzgebirgische Firmen und<br />

Betriebe hinsichtlich sozialer und gesellschaftlicher Unternehmensaktivitäten<br />

tätig werden – das sind die Ziele der<br />

Verantwortlichen des CSRnetERZ-Projektes.<br />

Wolfgang Baltzer/PM<br />

54 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Recht<br />

Lotse im Steuerdschungel<br />

Handwerkskammer zu Leipzig setzt auf die Unterstützung der Steuerberaterkammer Sachsens<br />

Die Handwerkskammer zu Leipzig und die Steuer -<br />

beraterkammer des Freistaates Sachsen haben Mitte<br />

Februar eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.<br />

Um die mittelständischen Handwerksbetriebe noch aktueller<br />

über Steuerrechtsänderungen zu informieren, arbeiten<br />

die Betriebsberater der Handwerkskammer nun eng mit den<br />

Mitgliedern der Steuerberaterkammer zusammen. Dazu<br />

werden gemeinsame Veranstaltungen organisiert, Netzwerktreffen<br />

durchgeführt und neue Beratungs-, Informations-<br />

und Weiterbildungsangebote konzipiert. Außerdem<br />

engagiert sich die Handwerkskammer im Netzwerk Steuerberatung<br />

Handwerk, einer bundesweit arbeitenden Plattform,<br />

welche jetzt auch in Sachsen aktiv ist.<br />

„Wir unterstützen unsere Mitgliedsbetriebe mit zahlreichen<br />

Angeboten zu steuerlichen Fragestellungen. Durch<br />

die Kooperation mit der Steuerberaterkammer können wir<br />

unsere Dienstleistungen noch verbessern", stellt Handwerkskammerpräsident<br />

Ralf Scheler fest. „Unsere Mitglieder<br />

werden sich in die vielfältigen Aktivitäten der Handwerkskammer<br />

einbringen. Gerade im Bereich Unternehmensübergabe<br />

sehen wir enormen Beratungsbedarf" ergänzt<br />

die Präsidentin der Steuerberaterkammer Steffi Müller.<br />

Handwerkskammer zu Leipzig will in<br />

Kooperation mit der Steuerberater -<br />

kammer Sachsens bessere Beratungs -<br />

leistungen anbieten.<br />

Foto: fotolia.com – FotolEdhar<br />

Netzwerk Steuerberatung Handwerk<br />

Das „Netzwerk Steuerberatung im Handwerk“ ist eine Plattform<br />

von und für Steuer- und Betriebsberater. Die Betriebsberater<br />

der Handwerkskammern und die Steuerberater, die<br />

schwerpunktmäßig Handwerksbetriebe beraten, können<br />

sich im Netzwerk zusammenschließen und über aktuelle<br />

steuerrechtliche und steuerpolitische Themen austauschen.<br />

Einmal im Jahr veranstaltet das Netzwerk zudem eine Fachtagung<br />

für seine Mitglieder. Im Rahmen dieser Jahrestagung<br />

finden Referate von steuerpolitischen Entscheidungsträgern<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft oder Verwaltung<br />

statt. Darüber hinaus gibt die Jahrestagung den Mitgliedern<br />

die Möglichkeit für Fachdiskussionen und zum Informationsaustausch.<br />

Die nächste findet vom 24. bis 26. April<br />

in Augsburg statt.<br />

PM/CH<br />

Anzeige<br />

E X P E R T E N<br />

TIPP<br />

Zuschüsse zum Arbeitslohn – wann greift<br />

die Steuerbefreiung?<br />

Autor und<br />

Ansprechpartner:<br />

Franziska Noll,<br />

Steuerberaterin,<br />

Dipl.-Betriebswirtin<br />

(BA)<br />

Rödl & Partner GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Aue 23-27<br />

D-09112 Chemnitz<br />

Telefon: +49 371 5396-200<br />

Telefax: +49 371 5396-204<br />

chemnitz@roedl.com<br />

www.roedl.de<br />

Das Gesetz ermöglicht es Arbeitgebern, Leistungen an<br />

Arbeitnehmer steuerfrei zu erbringen, z. B. Zuschüsse zur<br />

Kinderbetreuung/zur Gesundheitsförderung, oder einem<br />

Pauschalsatz von 25 Prozent zu unterwerfen, so z. B. für<br />

un entgeltlich oder verbilligt übereignete Computer o. ä.<br />

Voraussetzung dieser Steuererleichterungen ist, dass die<br />

Leistungen durch den Arbeitgeber freiwillig zusätzlich zum<br />

ohnehin geschuldeten Lohn erbracht werden. Werden also<br />

Leistungen mit vereinbartem Arbeitslohn lediglich verrechnet,<br />

greifen die Steuererleichterungen nicht. Es muss<br />

sich um nicht durch den Arbeitnehmer einklagbare Leis -<br />

tungen des Arbeitgebers handeln.<br />

In der Praxis sind immer wieder „Steuersparmodelle“<br />

bekannt geworden, bei denen Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />

eine Bruttolohnkürzung vereinbart haben und daneben,<br />

in Höhe des Nettolohnverzichts, Sonderzahlungen an<br />

den Arbeitnehmer in Form von steuerlich begünstigten<br />

Leistungen zugesichert wurden. Nach dem Kalkül der Be -<br />

teiligten sollten die Sonderzahlungen nicht als arbeitsrechtlich<br />

geschuldet gewertet werden, so dass diese durch<br />

den Arbeitnehmer steuerfrei bezogen werden konnten<br />

oder pauschal mit 25 Prozent zu besteuern waren.<br />

In einer aktuellen Entscheidung hat der BFH dieses<br />

Modell gekippt. Nach seiner Ansicht sind nur freiwillige<br />

Zusatzleistungen des Arbeitgebers pauschalierungsfähig<br />

bzw. steuerbegünstigt. Bei den Sonderzahlungen handele<br />

es sich um Lohnbestandteile. Dass der Arbeitslohn nicht<br />

als Barlohn, sondern in Form einer zweckgebundenen<br />

Sonderleistung erbracht wird, spiele für die Qualifikation<br />

als geschuldeter Arbeitslohn keine Rolle.<br />

Unternehmen sollten das Urteil zum Anlass nehmen,<br />

die Gewährung von steuerfreien Zuschüssen an ihre Ar -<br />

beitnehmer einer Prüfung zu unterziehen. Auch wenn die<br />

Sonderzahlungen gering sein sollten, ergeben sich bei<br />

mehreren Arbeitnehmern und einem Leistungszeitraum<br />

über viele Jahre steuerliche Risiken für den Unternehmer,<br />

da dieser für den korrekten Lohnsteuereinbehalt haftet.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

55


Aktuelles aus den Firmen<br />

Kurz berichtet<br />

Wieder auf Kurs<br />

Der in Leipzig ansässige Erdgasimporteur und Energiedienstleister<br />

hat sich wirtschaftlich wieder stabilisiert.<br />

Foto: VNG<br />

Leipzig. Die VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft<br />

(VNG) hat ihre wirtschaftliche Situation<br />

gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessern können.<br />

„Vor einem Jahr habe ich Ihnen ein positives<br />

Ergebnis versprochen – heute kann ich Ihnen sagen:<br />

VNG ist wieder auf Kurs“, lautete die Aussage von<br />

Dr. Karsten Heuchert, Vorstandsvorsitzender von<br />

VNG, am 28. Februar in Leipzig bei der Bilanzpressekonferenz<br />

für das Geschäftsjahr 2012. Für die<br />

VNG AG wurde ein Überschuss in Höhe von <strong>13</strong>2<br />

Millionen Euro (Vorjahr: -260 Mio. Euro) erzielt. Die<br />

VNG-Gruppe, also alle im Konzern eingebundenen<br />

Unternehmen, hat ein Jahresergebnis von 1<strong>03</strong> Millionen<br />

Euro (Vorjahr: -211 Mio. Euro) erwirtschaftet.<br />

„Wir wissen aber auch, dass unsere Anstrengungen<br />

nicht nachlassen dürfen und weiterhin noch<br />

viel Arbeit vor uns liegt“, ergänzte Heuchert. Die<br />

weiter zunehmende Verfügbarkeit von Erdgas und<br />

der von den Handelsmärkten ausgehende Preisdruck<br />

beeinflussen nach wie vor die Situation im<br />

klassischen Kundengeschäft. „Die Erschließung<br />

neuer Absatzpotenziale ist unsere Top-Herausforderung“,<br />

sagte Heuchert.<br />

n<br />

Neuheit auf der Hannover Messe<br />

Sehmatal-Cranzahl/Hannover. Als Serienproduzent<br />

von Kunststoff-Präzisionsteilen fertigt die<br />

MKT GmbH Lagerkäfige aus Hartgewebe und PEEK.<br />

Auf der diesjährigen Hannover Messe wird sie in<br />

Halle 6 Stand D35 HGW-Käfige präsentieren, bei<br />

denen jetzt neu die Grenztemperatur auf 155°C<br />

erhöht werden kann. Bisher war dies nur bis 120°C<br />

möglich.<br />

n<br />

Neues Rekordergebnis<br />

Bankier, persönlich haftender Gesellschafter und<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung der Merkur Bank,<br />

Dr. Marcus Lingel.<br />

Foto: Merkur Bank<br />

München/Plauen. Die MERKUR BANK KGaA, Privatbank<br />

und Partner für mittelständische Unternehmen<br />

und Privatkunden, konnte das Geschäftsjahr<br />

2012 nach vorläufigen Zahlen mit neuem Rekordergebnis<br />

abschließen. Das Ergebnis der normalen<br />

Geschäftstätigkeit stieg um 11,5 % auf 6,8 Millionen<br />

Euro. Das Depotvolumen kletterte auf mehr als<br />

100 Millionen Euro und das Neugeschäftsvolumen<br />

der Bauträgerzwischenfinanzierung verbesserte sich<br />

um 15,9 % auf über 500 Millionen Euro. Die Aufwendungen<br />

für die Risikovorsorge konnten neuerlich<br />

um 1,5 Millionen Euro auf 3,7 Millionen Euro<br />

gesenkt werden. Parallel erreichte die Merkur Bank<br />

in der Weiterentwicklung ihres Geschäfts im Jahresverlauf<br />

2012 wichtige Meilensteine. Das ausgezeichnete<br />

Geschäftsjahr nutzte die Merkur Bank<br />

unter anderem dafür die offenen Vorsorgereserven,<br />

um TEUR 735 zu erhöhen und somit ihre Kapitalbasis<br />

weiter zu verbessern. Trotz dieser Zuführung<br />

lag das Periodenergebnis mit 0,58 Euro je Aktie<br />

über dem Vorjahr. Dr. Marcus Lingel, Vorsitzender<br />

der Geschäftsleitung und persönlich haftender Gesellschafter<br />

(phG) der MERKUR BANK: „Ein erfolgreiches<br />

Jahr bemisst sich nicht allein in Finanzzahlen.<br />

Viel wichtiger ist, dass wir auch 2012 entscheidende<br />

Weichenstellungen und Maßnahmen innerhalb<br />

unserer langfristigen Strategie erfolgreich umsetzen<br />

und so die Voraussetzungen für weiteres renditestarkes<br />

Wachstum legen konnten. Beispiele sind hier<br />

die Neueröffnung in Plauen, die erwähnte Stärkung<br />

unserer Kapitalbasis sowie insbesondere die Verbreiterung<br />

unserer Aktionärsstruktur.“ Mit der Eröffnung<br />

einer neuen Filiale in Plauen im April hat die<br />

MERKUR BANK einen entscheidenden Schritt für<br />

den Ausbau ihrer Aktivitäten in Südwestsachsen<br />

getan. Neben 400 Firmenkunden werden dort auch<br />

mehr als 7.000 Privatkunden betreut. 2012 konnte<br />

die Filiale Plauen bereits mit einem Einlagen- und<br />

Depotvolumen von über 30 Millionen Euro zum<br />

Wachstum der Bank beitragen.<br />

n<br />

„Elektronische“ Projekte gefördert<br />

Mittweida. Im ElektronikJahr der IMM Gruppe<br />

widmete die IMM Stiftung ihre IX. Benefizveranstaltung<br />

am 23. Februar dem Visionär und Unternehmer<br />

Ernst Sachs. Dabei wurde sie von der Volksbank<br />

Mittweida eG unterstützt. Vier Projektgruppen<br />

aus den Bereichen Wissenschaft/Technik stellten<br />

sich im Gesundheits- und Medizintechnikzentrum<br />

(GMZ) vor. Insgesamt spendete die IMM Stiftung<br />

2.575,00 Euro, davon 2.075,00 Euro an die Projekte<br />

des Abends sowie zweimal je 250,00 Euro an<br />

ausgewählte Projekte als feste Spendensumme. Je<br />

500,00 Euro gingen an die Laborschule, Grundschule<br />

und Gymnasium des Omse e. V. („naturwissenschaftliches<br />

Kabinett“), an den Förderverein<br />

Laborwerkstätten an der Hochschule Mittweida<br />

e. V. („Technikum Mittweida Motorsport“ (TMM))<br />

und an die Wanderausstellung „Ernst Sachs“ in<br />

Mittweida (Ausstellungsreihe an verschiedenen<br />

Standorten) sowie 575,00 Euro an die Arbeitsgemeinschaft<br />

Elektronik-Informatik mit Sitz an der<br />

solaris FZU gGmbH Sachsen.<br />

n<br />

Druckerei in neuem Domizil<br />

Chemnitz. Seit über 100 Jahren ist die Chemnitzer<br />

Druckerei Willy Gröer kompetenter Partner für Satz,<br />

Druck, Weiterverarbeitung, Versand- und Lieferservice.<br />

Der Familienbetrieb mit Tradition, der bisher in<br />

der Boettcherstraße 21 seinen Firmensitz hatte, zieht<br />

um. Am 2. April nimmt das Unternehmen seine Arbeit<br />

im neuen Druckereigebäude in der Kalkstraße 2 in<br />

Chemnitz auf. Damit hat die Druckerei Willy Gröer<br />

nicht nur ihr Gebäude vergrößert, sondern auch ihre<br />

Druckmaschine. Schon Anfang März ist eine „Heidelberger“<br />

5-Farben im Format 52x74 cm in die<br />

neue Druckerei umgezogen und steht seitdem für<br />

Druckaufträge bereit.<br />

n<br />

56 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Aktuelles aus den Firmen<br />

Kurz berichtet<br />

Wir treffen uns zur IT-Konferenz<br />

für Entscheider am 22./23.Mai<br />

Open IT Summit, Berlin<br />

Eine Versteigerung der Sinne<br />

Chemnitz. Sehen Sie kunstvoll gestaltete Teller<br />

in einem ungewöhnlichen Ambiente der Automobil<br />

Galeria Chemnitz. Eine stilvolle Präsentation der<br />

Porzellankunstwerke von Models in der aktuellen<br />

Kollektion des Chemnitzer Modelabels Thierfelder<br />

Manufaktur. Abgerundet mit funkelnden Schmuck -<br />

stücken der „|gustus| meets susann riedel" Kollektion<br />

aus der Feder der Goldschmiedin Susann<br />

Krause.<br />

Hören Sie die harmonischen Klänge des Kinder -<br />

ensembles um den Gesangscoach Martin Schmitt<br />

und mitreißende Auszüge aus dem Programm der<br />

ShowBiss! Company.<br />

Riechen und schmecken Sie kulinarische Spezialitäten<br />

in großer Vielfalt via Flying-Buffet.<br />

Fühlen Sie sich wohl und steigern Sie mit. Erleben<br />

Sie das unglaubliche Gefühl, ein einzigartiges Porzellankunstwerk<br />

von einem prominenten Gestalter<br />

zu ersteigern und damit den Schwächsten unserer<br />

Gesellschaft zu helfen: unseren Kindern. Der Erlös<br />

des Abends kommt in voller Höhe den Projekten<br />

des Vereins tellerlein deck dich zugute.<br />

Es ist wieder so weit: Im fünften Jahr in Folge<br />

versteigert tellerlein deck dich von Künstlern, Sportlern<br />

und Politikern gestaltete Teller. Der CFC, Doreen<br />

Fritsche, Henry Maske, Karsten Kolliski, Stefanie<br />

Hertel und die Musikgruppe Silly sind nur einige<br />

Prominente, die sich in diesem Jahr kreativ bei der<br />

Tellergestaltung betätigt haben. Der Auktionator<br />

Ansgar B. Heickmann wird die Auktion unterhaltsam<br />

leiten, der Radio Chemnitz-Moderator Karsten<br />

Kolliski führt Sie durch den Abend und mit etwas<br />

Glück erhalten Sie Ihren einzigartigen Wunschteller.<br />

tellerlein deck dich finanziert mit den Erlösen<br />

zahlreiche Vereinsprojekte wie Kinderspeisungen,<br />

Förderung sozial schwacher Kinder, Kochwochen -<br />

enden, Adventskalenderaktionen für soziale Einrichtungen,<br />

die Teddybärklinik und vieles mehr.<br />

tellerlein deck dich lädt Sie herzlich in die Automobil<br />

Galeria Chemnitz (Clausstraße 66, 09126<br />

Chemnitz) am 02. Mai 20<strong>13</strong> ab 18.30 Uhr ein.<br />

tellerlein deck dich bittet nach Möglichkeit um<br />

Voranmeldung zur Versteigerung per Mail unter<br />

anmeldung@tellerlein-deck-dich.de oder per Fax<br />

unter <strong>03</strong>0/338 487 60.<br />

n<br />

Business-Frühstück<br />

Leipzig/München. Die azh Abrechnungs- und IT-<br />

Dienstleistungszentrum für Heilberufe GmbH lädt<br />

am 10. April ab 9 Uhr zum Business-Breakfast in<br />

ihre Münchener Zentrale ein. Als Höhepunkt hat sie<br />

Rechtsanwalt Peter Hartmann eingeladen. In seinem<br />

Vortrag wird er aktuelle Fragen zum Thema<br />

„Umgang mit Kassenverträgen“ aufgreifen und die<br />

Teilnehmer mit wichtigen praktischen Tipps unterstützen.<br />

n<br />

Frauennetzwerktag<br />

Lugwigsfelde. Zum ersten Mal hat das Mercedes-<br />

Benz Werk Ludwigsfelde Ende Februar einen internen<br />

Frauennetzwerktag veranstaltet. Über 75 Mitarbeiterinnen<br />

und weibliche Führungskräfte aus<br />

allen Fachbereichen der Produktion und Verwaltung<br />

trafen sich zu diesem ganztägigen Erfahrungsaustausch<br />

im Werk. Im Mittelpunkt der Veranstaltung<br />

standen Themen wie Chancengleichheit, Werte und<br />

Engagement im Berufsalltag. Die Ziele für den ersten<br />

Frauennetzwerktag waren vom Organisationsteam<br />

klar festgelegt: Informationsaustausch und Netzwerken<br />

unter den Teilnehmerinnen fördern, gemeinsame<br />

Themen identifizieren, Handlungsfelder angehen<br />

und Netzwerkaktivitäten initiieren sowie Lust<br />

auf Netzwerken machen. Den passenden Rahmen<br />

und anregende Inhalte lieferten Impulsvorträge,<br />

Vorstellung des bereits bestehenden Frauennetzwerkes<br />

„FIT@Daimler“ (Frauen in Ingenieurwissenschaft<br />

& Technik), Workshops und die abschließende<br />

Zusammenfassung des Tages.<br />

n<br />

Weitere Gewerbeflächen<br />

Chemnitz. Am Gewerbestandtort schönherr.fabrik<br />

gehen die Sanierungsarbeiten voran. 20<strong>13</strong> geht es<br />

um den 8. Bauabschnitt. Er beinhaltet die Gebäude<br />

7a und 8c, sie werden noch in diesem Jahr saniert.<br />

Weitere 2.100 Quadratmeter Gewerbefläche entstehen.<br />

Dabei werden erstmalig die Dachgeschoss -<br />

flächen ausgebaut. Attraktive Büroflächen im „Loft-<br />

Stil” werden dort entstehen. Das Erdgeschoss vom<br />

Gebäude 7a wird gerade für die Orthopädietechnik<br />

saXcare ausgebaut. Für die Fläche darüber im<br />

1. Obergeschoss gibt es bereits einen Mietvertrag.<br />

Das Unternehmen c.a.p.e. IT wird dort ab Januar<br />

2014 auf rund 280 Quadratmeter ihr neues Domizil<br />

beziehen.<br />

n<br />

„Let’s face the Energiewende“<br />

Leipzig. Mit dem Titel „Let’s face the Energiewende<br />

– Business solutions to manage upcoming challenges”<br />

findet am 18. und 19. April 20<strong>13</strong> die III.<br />

HHL-Energiekonferenz der HHL Leipzig Graduate<br />

School of Management unter Schirmherrschaft von<br />

Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler (FDP)<br />

statt. Hochrangige Wirtschaftsvertreter referieren<br />

zu aktuellen Trends der Energie-Branche. Zu den<br />

Partnern und Teilnehmern der Veranstaltung gehören<br />

unter anderem Siemens, Siemens Management<br />

Consulting, Deutsche Bahn, enviaM, MITGAS,<br />

MIBRAG, CTG und E.ON. Um an den großen Erfolg<br />

vorherigen HHL-Energiekonferenzen anzuknüpfen,<br />

stehen auch dieses Jahr neben einer Podiumsdis -<br />

kussion diverse Expertenvorträge und Networking-<br />

Events auf dem Programm. „Die HHL-Energiekonferenz<br />

bietet eine herausragende Plattform für den<br />

Wissens- und Gedankenaustausch zwischen den<br />

Bereichen Wirtschaft, Forschung und Politik“, sagt<br />

Amicis Arvizu, HHL-Student und Leiter der III. HHL-<br />

Energiekonferenz.<br />

n<br />

Erschöpfung vorbeugen<br />

Leipzig. Am 24. April 20<strong>13</strong> findet ein Rehawissenschaftliches<br />

Kolloquium im Berufsförderungswerk<br />

Leipzig (BFW Leipzig) statt. Dabei werden die<br />

Vorträge von Theresa Kretzschmar, Head of Human<br />

Resources bei der Leipziger sprd.net AG und Bettina<br />

Ganghofer, Geschäftsführerin der PortGround<br />

GmbH, praktische Einblicke in den Bereich Prävention<br />

psychischer Erkrankungen wie Depression und<br />

Erschöpfungszuständen in der Arbeitswelt gewähren.<br />

Beide wollen im Rahmen des Themenkomplexes<br />

„Erfolgsfaktor: Personalführung“ jeweils aus<br />

Sicht ihrer Unternehmen schildern, wie dort die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter motiviert werden.<br />

n<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

57


Fachkräfte<br />

Belegschaft entscheidet mit<br />

Die Communardo Software GmbH geht mit ihrem „Open Innovation Day“ neue Wege im Innovationsprozess<br />

„Wir machen Urlaub!“ strahlen Claudia Schönitz und Heinrich Ulbricht. Doch auf gepackten Koffern<br />

sitzen sie nicht, ganz im Gegenteil. Die Personalreferentin und der Softwareentwickler haben sich in<br />

einem separaten Raum in der Communardo Software GmbH eingefunden, um gemeinsam an einem<br />

elektronischen Urlaubsschein zu tüfteln. „Wir sind hier noch mit unseren Urlaubsscheinen 1.0 unterwegs,<br />

also mit Papier, das soll geändert werden!“, so Claudia Schönitz. Bis zum Feierabend soll ein<br />

erstes Konzept stehen. Für diesen Tag sind beide von ihren eigentlichen Aufgaben im Softwareunternehmen<br />

befreit, er wird „Open Innovation Day“ genannt.<br />

„Innovationen haben bei uns einen hohen Stellenwert!“ betont Dirk Röhrborn, der sich die<br />

Geschäftsführung der Communardo Software GmbH mit Ilja Hauß teilt. Viele Ideen entstehen<br />

aus der täglichen Arbeit, doch im normalen Arbeitsprozess bleibt wenig Zeit, sich damit zu<br />

beschäftigen. Daher hat das Unternehmen für seine Mitarbeiter eine ganz spezielle Möglichkeit<br />

geschaffen, sich aktiv einzubringen. Im firmeneigenen Netzwerk können Mitarbeiter ihre<br />

Idee für ein neues Produkt, die Verbesserung einer Dienstleistung oder die Vereinfachung von<br />

Prozessen und Betriebsabläufen der gesamten Belegschaft vorstellen. Wer möchte, kann sich<br />

am Voting beteiligen. Die Vorschläge mit der höchsten Stimmenzahl werden einer interessierten<br />

Runde vorgestellt und danach entschieden, welche Ideen weiterverfolgt werden. Teams aus<br />

je zwei Mitarbeitern erarbeiten dann am „Open Innovation Day“ ein Konzept, um herauszufinden,<br />

ob die Ideen auch unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten umsetzbar sind. Sie<br />

dürfen diesen Arbeitstag zum Probieren, Testen und Herantasten an Lösungsansätze nutzen.<br />

Erst am Ende des Innovationsprozesses fällt in der Führungsetage die endgültige Entscheidung.<br />

Die Erfolgsquote ist erstaunlich. Etwa 20 von rund 50 Ideen konnten in den letzten Jahren auf<br />

diese Weise realisiert werden. „Wir möchten alle Mitarbeiter einbeziehen, sie sollen ihre eigenen<br />

Ideen vorantreiben“, sagt Dirk Röhrborn. Darauf beruhe die Motivation, denn die Ideen<br />

würden nicht monetär gefördert. „Aber wer sich durchsetzt, erfährt Anerkennung und wird<br />

belohnt mit guten Entwicklungsmöglichkeiten in der Firma.“, so der Geschäftsführer weiter.<br />

Die Communardo Software GmbH ist Anbieter von webbasierten Portallösungen für die<br />

Kommunikation und Zusammenarbeit in Teams, Projekten und Unternehmen. Das Unternehmen<br />

wurde 2001 mit Hauptsitz in Dresden gegründet und beschäftigt derzeit insgesamt über<br />

250 Mitarbeiter an den Standorten Dresden und Stuttgart sowie in Projekten direkt bei Kunden<br />

vor Ort. Zu den Produkten und Dienstleistungen für Kunden aller Branchen gehören die<br />

Einrichtung von Intranet 2.0, Social Networking Anwendungen und Team Collaboration Portalen<br />

auf Basis führender Technologien wie Atlassian Confluence, Microsoft SharePoint, IBM Connections<br />

inklusive Training und Beratung. Eine neue Art der Kommunikation steht für Unternehmen<br />

mit der Social Software „Communote“ zur Verfügung. Für dieses Produkt erhielt das<br />

Softwarehaus auf der diesjährigen Cebit den Innovationspreis IT 20<strong>13</strong> der Initiative Mittelstand<br />

in der Kategorie „Apps“ überreicht. „Gerade für den Mittelstand ist es wichtig, effektiv im<br />

Unternehmen, mit Mitarbeitern und Partnern zu kommunizieren“, so Dirk Röhrborn. Mit dem<br />

geschickten Einsatz von IT-Anwendungen können Entscheidungsprozesse enorm beschleunigt<br />

werden. Und – eine kluge Kommunikation ist nicht nur Sache der IT-Abteilung. Auch deshalb<br />

arbeiten Claudia Schönitz und Heinrich Ulbricht abteilungsübergreifend am Projekt „elektronischer<br />

Urlaubsschein“, der garantiert die Effizienz in der Personaladministration steigern wird.<br />

Simone Pflug<br />

Personalreferentin Claudia Schönitz und Softwareentwickler<br />

Heinrich Ulbricht tüfteln zum „Open Innovation Day“ gemeinsam<br />

am elektronischen Urlaubsschein.<br />

Foto: Communardo<br />

58 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Fachkräfte<br />

Anzeige<br />

Exzellenz-Universität jetzt auch<br />

im ländlichen Raum<br />

Berufsbegleitende Weiterbildung zum Tourismus-Coach Euregio Egrensis in Reichenbach und Greiz<br />

Anmeldung und weitere<br />

Informationen unter:<br />

doerte.goerl-rottstaedt@<br />

tu-dresden.de<br />

oder telefonisch unter<br />

<strong>03</strong>51 46334042 bzw.<br />

tourismuscoach@leb-sachsen.de<br />

und Telefon: <strong>03</strong>51 4768105<br />

www.tu-dresden.de/ew/<br />

tourismuscoach<br />

Das Projekt Tourismus-Coach wurde<br />

aus Mitteln der Europäischen Union<br />

gefördert.<br />

Die Technische Universität Dresden in Kooperation<br />

mit der Ländlichen Erwachsenenbildung im Freistaat<br />

Sachsen e. V. und der Staatliche Berufsschule<br />

SOU im tschechischen Touzím führen ab 15.April<br />

20<strong>13</strong> eine achtmonatige berufsbegleitende Weiterbildungsmöglichkeit<br />

zum Tourismus-Coach durch,<br />

die von der EU gefördert wird.<br />

Der Relevanz der Branche „Tourismus“ als wesentlicher<br />

Wirtschaftsfaktor in Deutschland allgemein und in Sachsen<br />

im Besonderen, wird nach den letzten Veröffentlichungen<br />

von BMWi und dem Landestourismusverband Sachsen e.V.<br />

sicher keiner widersprechen. Trotz positiver Entwicklungen<br />

gilt auch hier die noch vorhandenen Potenziale zu erkennen<br />

und zu nutzen. Potenziale bieten hier vor allem – der<br />

Freistaat Bayern hat es in der Vergangenheit gezeigt – die<br />

ländlichen Räume bei der Ansprache unserer tschechischen<br />

Nachbarn.<br />

Während im Jahr 2007 rund 1,7 Millionen (Quelle: Czech<br />

Tourism) deutsche Gäste das Reiseland Tschechische Republik<br />

besuchten, kommt der Tourismus in der Gegenrichtung<br />

nur langsam in Schwung. Besonders im thüringisch-sächsischen<br />

Gebiet der Euregio Egrensis ist auffällig, dass nur<br />

selten tschechische Kurz- oder Langzeiturlauber anzutreffen<br />

sind. Gerade die Euregio Egrensis, eine Region im Herzen<br />

Europas mit einer gemeinsamen Geschichte und vielen<br />

persönlichen Bindungen, könnte von einer gezielten Tourismusstrategie<br />

profitieren. Bis zum heutigen Tage fühlen<br />

sich tschechische Touristen in Deutschland nur unzureichend<br />

betreut. Selbst in der unmittelbaren Grenzregion findet man<br />

kaum Hinweise in tschechischer Sprache, es fehlt an entsprechenden<br />

Publikationen, Hinweisen und solch kleinen<br />

aber wichtigen Dingen wie mehrsprachigen Speisekarten.<br />

Egrensis ein umfassendes Programm zur fachlichen Fortbildung<br />

eröffnet.<br />

In den vergangenen zwei Jahren wurden bereits erfolgreich<br />

zwei Kursdurchläufe in Plauen und Eibenstock absolviert.<br />

Nunmehr steht der Beginn des dritten und letzten Weiterbildungsdurchgangs<br />

kurz bevor. Um auch berufstätigen<br />

Interessenten eine Teilnahme zu ermöglichen, werden deren<br />

besondere Bedürfnisse berücksichtigt. Neben dem Präsenzunterricht<br />

in Greiz bzw. Reichenbach gibt es die Möglichkeit,<br />

innerhalb einer Online-Plattform auf bestimmte<br />

Lehrinhalte zurückzugreifen. Die theoretische Vermittlung<br />

der Inhalte in Reichenbach/Vogtland bzw. Greiz und zu<br />

Hause gewährleistet somit eine ideale Vereinbarkeit von<br />

Weiterbildung und Beruf.<br />

Um den sprachlichen Barrieren zu begegnen, bildet der<br />

Sprachkurs „Tschechisch" eine zentrale Rolle in der Weiterbildung.<br />

Weitere Qualifizierungsschwerpunkte sind neben<br />

Grundlagen des Tourismus inkl. eines entsprechenden Marketings<br />

und Kenntnissen des Natur- und Wirtschaftsraums<br />

Euregio Egrensis auch verschiedene Module wie Rhetorik<br />

und Selbstmanagement.<br />

Die Teilnehmer der Weiterbildung zum Tourismus-Coach<br />

Euregio Egrensis erlangen somit in kurzweiliger und praxisorientierter<br />

Art und Weise ein umfassendes Wissen über<br />

die tschechische Nachbarregion, deren Sprache, landes -<br />

typische Besonderheiten und die böhmische Kultur und<br />

Mentalität.<br />

Angesprochen werden Mitarbeiter in der Tourismusbranche<br />

sowie in den Verwaltungen, ehrenamtlich Tätige sowie<br />

Interessenten an der tschechischen Sprache.<br />

LEB im Freistaat Sachsen e. V.<br />

Schnorrstraße 17<br />

D-01069 Dresden<br />

Telefon: +49 351 4768105<br />

t.kramer@leb-sachsen.de<br />

www.leb-sachsen.de<br />

Darüber hinaus mangelt es in Touristeninformationen, Hotels<br />

und Restaurants sowie in sonstigen wichtigen Freizeitstätten<br />

regelmäßig an Fachkräften, die in der Lage sind, tschechische<br />

Gäste zu beraten und zu betreuen, da die Sprachbarriere<br />

eine gewinnbringende Kommunikation meist verhindert.<br />

Für ein zusammenwachsendes Europas ist gerade<br />

die Entwicklung und Stärkung der grenzüberschreitenden<br />

Regionen notwendig. Die Euregio Egrensis - eine Region<br />

rund um den Fluss Eger – ist ein Gebiet mit gemeinsamer<br />

Geschichte und Zukunft. Auf dieser Basis wird den Teilnehmern<br />

der Weiterbildung zum Tourismus-Coach Euregio<br />

Alle Teilnehmer erhalten nach erfolgreicher Absolvierung<br />

ein anerkanntes Zertifikat der Kooperationspartner, welches<br />

gute Perspektiven für die berufliche Arbeit und persönliche<br />

Entwicklung bietet. Nutzen Sie die Möglichkeit und steigen<br />

Sie in den letzten Kurs ein – noch nie war die Exzellenz-<br />

Universität so nah.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

59


Infrastruktur<br />

Energieversorgung<br />

Sächsische Wirtschaft fordert planbare Rahmenbedingungen<br />

Die Landesarbeitsgemeinschaft der sächsischen<br />

Industrie- und Handelskammern hat bei dem Leipziger<br />

Institut für Energie GmbH eine Studie be -<br />

auftragt, die sich mit der Energie situation in der<br />

sächsischen Wirtschaft beschäftigt. Ergebnis sind<br />

energiepolitische Handlungsemp fehlungen und<br />

Lösungsvorschläge, um die Auswirkungen der Energiewende<br />

für die Wirtschaftsunter nehmen planbarer<br />

zu gestalten.<br />

Die sächsischen Gewerbe- und Industriestrompreise gehören<br />

zu den höchsten im Vergleich mit den anderen Bundesländern.<br />

Das liegt unter anderem an den über dem Bundesdurchschnitt<br />

liegenden Netznutzungsentgelten. Während<br />

die Belastung aus der Einspeisung von erneuerbaren Energien<br />

über einen Schlüssel bundesweit erfolgt, wirken sich<br />

die Investitionen der Netzbetreiber kalkulatorisch nur auf<br />

die regionalen Verbraucher aus. Eine bundesweite Umlage<br />

der Netznutzungsentgelte würde die Regionen im Osten<br />

Deutschlands, in denen der Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

bevorzugt stattfindet, erheblich entlasten.<br />

Mit den heutigen gesetzlichen Rahmenbedingungen ist mit<br />

einer EEG-Umlage für die Einspeisung von erneuerbaren<br />

Energien in Höhe von 7 ct/kWh bis zum Jahr 2020 zu rechnen.<br />

Derzeit liegt sie bei 5,3 ct/kWh. Wenn die Wirtschaft<br />

und Verbraucher auch künftig mit bezahlbarer Energie versorgt<br />

werden sollen, so ist der Fördermechanismus des EEG<br />

dringend zu überarbeiten. Feste Ausbaugrenzen für alle<br />

Technologien zur Nutzung der erneuerbaren Energiequellen<br />

und sachliche ideologiefreie Prüfung alternativer Förderinstrumente<br />

zur Finanzierung der EEG-Kosten müssen<br />

schnellstens wirksam werden.<br />

Auch für die eingangs gestellte Frage nach den Stromrechnungen<br />

besteht dringender Handlungsbedarf, um eine<br />

transparente und nachvollziehbare Strompreissystematik<br />

zu schaffen. Die Verbraucher, und das sind nicht nur die<br />

gewerblichen, müssen wieder befähigt werden, Abrechnung<br />

auch als Dokument für persönliche Entscheidungen<br />

nutzen zu können und nicht als unergründbaren Willkürakt<br />

des Energieversorgers. Für die Wirtschaft und deren<br />

Vertrauen in den Standort Deutschland ist es allerdings<br />

immens wichtig, planbare Rahmenbedingungen und eine<br />

sichere Energiewirtschaft auch in Zukunft vorzufinden. Die<br />

Befragung der Unternehmen ergab weiter, dass jedes zehnte<br />

Unternehmen über Produktionsverlagerungen ins Ausland<br />

nachdenkt. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland<br />

stellt sich mit der weiteren Energiepreisentwicklung die<br />

Frage, ob er den Exodus von 10 Prozent der Unternehmen<br />

ins europäische Ausland provozieren sollte. Insbesondere<br />

energieintensive Branchen, wie die Metallerzeugung, könnten<br />

bald zu den aussterbenden Branchen in Sachsen zählen.<br />

43 Prozent der befragten Unternehmen sehen ihre<br />

Wettbewerbsposition auf dem europäischen Markt auf<br />

Grund der steigenden Energiepreise als gefährdet an. Die<br />

in Diskussion befindliche Abschaffung von Strompreisentlastungen<br />

für das produzierende Gewerbe wäre ein völlig<br />

falsches Signal.<br />

Es wäre jedoch einseitig, nur der Politik die Hausaufgaben<br />

für eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Energiewirtschaft<br />

zu diktieren. Auch für die Unternehmen und deren<br />

betriebliche Energiewirtschaft besteht Handlungsbedarf.<br />

Nach wie vor ist ein Drittel der Unternehmen der Meinung,<br />

über keine nennenswerte Energieeinsparpotenziale zu verfügen.<br />

Der erfolgreiche Einsatz des Energiecoachs der IHK<br />

Chemnitz in den Unternehmen vor Ort beweist, dass oft<br />

geringe organisatorische Maßnahmen zu erheblichen Einsparungen<br />

führen können. Insbesondere Un ternehmen mit<br />

einem hohen Umsatz und einer stärkeren exportorientierten<br />

Ausrichtung haben in den letzten Jahren an der Verbesserung<br />

der betrieblichen Energieeffizienz ge arbeitet.<br />

Defizite bestehen dort, wo die betriebliche Energiewirtschaft<br />

eher dem Selbstlauf überlassen ist.<br />

Dietmar Richter, IHK Chemnitz<br />

Entwicklungspfad der EEG-Umlage bis<br />

zum Jahr 2020<br />

*Prognosewerte, Prognose und<br />

Darstellung: IE Leipzig<br />

60 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Infrastruktur<br />

Auf fruchtbarem Boden<br />

Über 300 mittelständische Aussteller auf BMWi-Innovationstag am 16. Mai in Berlin<br />

Förderberatung, Dialog mit Kollegen<br />

und fachkundigen Besuchern: Sächsische<br />

Unternehmen sind beim Innovationstag<br />

Mittelstand traditionell stark<br />

vertreten.<br />

Diese Hohlguss-Segmente können sich<br />

selbst reparieren. Die dünnwandigen<br />

Plastiken zeichnen sich durch lange<br />

Lebensdauer aus und lassen sich flexibel<br />

an statische Gegebenheiten anpassen.<br />

Quelle: Atelier Gläser<br />

Die gut entwickelte FUE-Infrastruktur Sachsens bietet<br />

für Neuentwicklungen den idealen „Nährboden“.<br />

Mit anähernd 3000 aus dem Zentralen Innovationsprogramm<br />

Mittelstand (ZIM) bezuschussten<br />

Forschungs- und Entwicklungsprojekten seit 2008<br />

erhöht das Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Technologie die Innovationsneigung sächsischer<br />

KMU zusätzlich. Beleg hierfür ist die rege Teilnahme<br />

sächsischer Innovativer am 20. BMWi-Innovationstag<br />

Mittelstand. Auf dem traditionellen Technik-Open-Air<br />

am 16. Mai in Berlin-Pankow stellen<br />

Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus dem<br />

Freistaat neueste Produkte und Verfahren u. a. aus<br />

der Lebensmittel- und der Bautechnik vor – möglich<br />

gemacht durch die ZIM-Förderung.<br />

Dank Wissenschaftlern der TU Dresden und dem Süßwarenmaschinenhersteller<br />

Winkler und Dünnebier GmbH können<br />

nun auch Pralinen und geschäumte Geleeartikel mit<br />

flüssiger Fülllung im sogenannten „One-Shot-Verfahren“<br />

hergestellt werden. Hülsen- bzw. Mantel- und Füllungsmasse<br />

werden hier gleichzeitig dosiert und in nur einem<br />

Arbeitsgang in die Form gebracht. Die bislang angewandte<br />

konventionelle Fertigung flüssig gefüllter Schokoladen<br />

macht mehrere Prozess-Schritte (Guss des „Gehäuses“,<br />

Kühlen, Befüllen, Besprühen, Kühlen, „Deckeln“, Kühlen)<br />

erforderlich. Die „Ein-Schuss-Methode“ setzt voraus, dass<br />

die Fließeigenschaften der zu gießenden Massen ähnlich<br />

und Dichteunterschiede gering sind. Für die neue Einstufen-Produktion<br />

wird die wässrige Füllung über ein geeignetes<br />

Substrat, z. B. Stärke, angedickt. Die Zugabe natürlicher<br />

Enzyme– unmittelbar vor der Dosierung – sorgt dafür,<br />

dass sich der Inhalt im gegossenen Produkt wieder rück -<br />

verflüssigt Die Ware muss nur einmal gekühlt werden, ist<br />

stabiler, da sie keine Naht besitzt, die zu Leckagen neigt,und<br />

bei minimalem Platz- und Energiebedarf in deutlich kürzerer<br />

Zeit herstellbar.<br />

Im ZIM-Ranking nach Bundesländern ist Sachsen nach<br />

Baden-Württemberg und vor Nordrhein-Westfalen auf Position<br />

zwei. Bislang wurden für gut 2.950 verschiedene Forschungs-<br />

und Entwicklungsprojekte dort Fördermittel in<br />

Höhe von rund 400 Mio. Euro bewilligt. Die in Bezug auf<br />

Mittelausstattung, Technologieoffenheit und Breitenwirkung<br />

europaweit einzigartige Mittelstandsförderung war<br />

im Sommer 2008 an den Start gegangen. Die Zuschüsse<br />

erleichtern kleinen und mittleren Unternehmen mit bis zu<br />

500 Mitarbeitern die Entwicklung eigener neuer Produkte,<br />

Technologien und Dienstleistungen – oft im Austausch mit<br />

anderen Firmen oder Wissenschaftseinrichtungen (www.zimbmwi.de).<br />

Auf solche Kooperationen entfallen rund 70 Prozent<br />

der bislang bewilligten Fördermittel in Höhe von insgesamt<br />

ca. 2,65 Mrd. Euro für über 20.600 Projekte. Aber<br />

auch rund 6000 einzelbetriebliche Vorhaben und die<br />

Zusammenarbeit in ca. 250 Firmennetzwerken wurden und<br />

werden im Rahmen des Programms unterstützt.<br />

300 dieser Highlights mit erheblichen Umsatzerwartungen<br />

werden auf dem Mittelstandstag präsentiert. Zur 20.<br />

Leistungsschau auf dem Parkgelände der AiF Projekt GmbH,<br />

die als Projektträger die ZIM-Hauptfördersäule „Kooperationsprojekte“<br />

betreut, werden weit über 1000 technik -<br />

interessierte Besucher erwartet. Sie bekommen auch die<br />

„selbstheilenden“ Plastiken des Bildhauer- und Restaurierungsateliers<br />

Gläser aus Leipzig zu sehen. Die Innovation<br />

soll helfen, Kunst- und Kulturdenkmäler nachhaltig zu sichern.<br />

In Kooperation mit der Universität Leipzig und der Bauhaus-<br />

Universität Weimar schuf die Kunstwerkstatt ein Herstellungsverfahren<br />

für Hohlgussfiguren aus einer Verbindung<br />

von hochleichtem mineralischem Mörtel mit lebendigen, Biozement<br />

bildenden Mikroorganismen. Das neuartige Gussmaterial<br />

soll sich bei feinen Rissbildungen selbst reparieren.<br />

Forscher des Instituts für Holztechnologie Dresden entwickelten<br />

gemeinsam mit der Holzbaufirma Schotten & Hansen<br />

GmbH aus dem bayerischen Peiting ein Leichtgewicht<br />

für den Möbel- und Innenausbau. Dabei handelt es sich um<br />

eine Leichtbauplatte aus einer Sandwichkonstruktion, die<br />

je nach Anwendung variiert werden kann.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

61


Menschen<br />

Personalien<br />

Foto: Kristin Schmidt<br />

Generationswechsel<br />

Holger Kühne (li.) ist neuer USK-Geschäftsführer, Frank<br />

Walther (re.) führte USK 22 Jahre erfolg reich.<br />

Zu Beginn dieses Jahres voll zog sich bei USK in Limbach-Oberfrohna<br />

der Genera tions wechsel. Frank<br />

Walther übergab nach 22 Jahren erfolgreicher Tätigkeit<br />

die Geschäftsführung an seinen Nachfolger Holger<br />

Kühne. Zukünftig wird Walther das Unternehmen<br />

und die Firmengruppe Utz als Berater mit seinen<br />

Erfahrungen unterstützen und die Firma FMT<br />

Flexible Montagetechnik GmbH weiterhin als Geschäftsführer<br />

leiten. Kühne ist bereits seit 1992 in verschiedenen<br />

Positionen bei USK tätig, zuletzt als Leiter<br />

der Angebotsabteilung. Unter der Führung von<br />

Frank Walther erlebte USK eine überaus erfolgreiche<br />

Entwicklung. Als verlängerte Werkbank der<br />

baden-württembergischen Schwesterfirma FIX Maschinenbau<br />

in den 1990er Jahren gestartet, beschäftigt<br />

USK am Standort Limbach-Oberfrohna mittlerweile<br />

rund 300 Mitarbeiter und erzielte in den vergangen<br />

beiden Jahren einen Umsatz von ca. 80 Mio. Euro.<br />

Ende 2011 wurde das in Korb bei Stuttgart ansässige<br />

Schwesterunternehmen FIX Maschinenbau<br />

GmbH auf USK verschmolzen. USK beschäftigt nun<br />

am Standort Korb weitere 50 Mitarbeiter. n<br />

Der Fachmann für Engineering<br />

Ralf Gust ist neuer Ge -<br />

schäftsführer bei ORANGE<br />

Engineering. Der 52-jährige<br />

ist ausgewiesener Fachmann<br />

für Engineering mit<br />

nationaler und internationaler<br />

Erfahrung. Nach seiner<br />

handwerklichen Ausbildung als Metallflugzeugbauer<br />

bei VFW-Fokker in Bremen sowie einem<br />

Flugzeugbau- und Betriebswirtschaftsstudium (FH<br />

Hamburg & VWA) konnte Ralf Gust als Konstrukteur,<br />

Gruppenleiter Flugzeugbau und Technischer<br />

Leiter umfassende Erfahrungen sammeln. Nach dem<br />

Wechsel 1996 zu Teccon hat er als Niederlassungsleiter<br />

von Teccon Bremen diesen Standort – zusammen<br />

mit dem von ihm gegründeten technischen Büro<br />

in Hamburg Finkenwerder – zu einem branchenrelevanten<br />

sowie regional und überregional bekannten<br />

Ingenieurdienstleister ausgebaut. Ende 2006<br />

wurde er in die Geschäftsführung von Teccon berufen,<br />

gründete und verantwortete u.a. die Tochtergesellschaft<br />

Teccon-Frankreich in Toulouse. Unter<br />

seiner Verantwortung hat Teccon den Status eines<br />

EADS „prefered engineering-suppliers“ erlangt –<br />

einer von 21 weltweit. Hierzu hat er u. a. die transnationale<br />

Unternehmens-Allianz „Teccon-Morson-<br />

CS“ (D, GB, F) initiiert sowie als deren Sprecher fungiert.<br />

Mit ORANGE Engineering will Ralf Gust ein<br />

hochqualifiziertes Engineering-Unternehmen an allen<br />

10 bestehenden Standorten in Deutschland weiter<br />

etablieren und stärken sowie neue Branchen und<br />

Geschäftsfelder erschließen.<br />

n<br />

Die Gesundheitsmanagerin<br />

Nach 15-jähriger Tätigkeit<br />

als Geschäftsführer der<br />

Kurgesellschaft Thermalbad<br />

Wiesenbad wurde Klaus<br />

Leibiger Ende 2012 feierlich<br />

in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Seit Jahresbeginn<br />

steht Ricarda Fiedler als Geschäftsführerin an<br />

der Spitze der Kurgesellschaft Thermalbad Wiesenbad.<br />

Sie bestreitet dort nunmehr ihr 11. Berufsjahr<br />

und lernte während ihres Studiums zur Betriebswirtschaft<br />

mit dem Spezialgebiet Gesundheits -<br />

management alle Unternehmensbereiche kennen.<br />

Für die junge Erzgebirgerin stehen die Geschäftsfelder<br />

Rehabilitation und Prävention prägend für ihre<br />

Arbeit. Diese Profilierung gehen für die 31-jährige<br />

konform mit den stetigen Veränderungen im Gesundheitswesen,<br />

bei welchen die Eigenvorsorge mehr und<br />

mehr in den Vordergrund rückt. Der familiär-team -<br />

orientierte Umgang mit den etwa 175 Mitarbeitern<br />

soll auch weiterhin den Weg zu einem hohen Maß<br />

an Qualität und Patientenzufriedenheit ebnen. n<br />

Der Alte ist auch der Neue<br />

Klaus Illgen (3. von links) inmitten der neugewählten<br />

Vorstandsmitglieder des MSV.<br />

Zur Vorstandswahl trafen sich Anfang März die<br />

Mitglieder das Mittelsächsischen Schaustellerverbandes<br />

e. V. in Braunsdorfl. Daran nahmen 35 aktive,<br />

sechs passive sowie drei Ehrenmitglieder teil.<br />

Zur Diskussion stand unter anderem die neue EU-<br />

Norm und damit verbundene Einschränkungen und<br />

Auflagen für die Schaustellerbranche. Zur Wahl des<br />

neuen Vorstandes kandidierte erneut Klaus Illgen.<br />

Er entschied die Wahl mit 29 Ja Stimmen als 1. Vorsitzender<br />

des MSV für sich.<br />

n<br />

Engagiert für den Pferdesport<br />

Holger Wulschner ist der<br />

erfolgreichste Springreiter<br />

aus Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Jetzt engagiert er sich<br />

stark für den „Großen Preis<br />

von Sachsen“, dessen<br />

Schirmherrschaft Ministerpräsident<br />

Stanislaw Tillich übernommen hat. Das<br />

Springturnier, das bisher in Zwickau stattfand, wird<br />

vom 22. bis 24. November 20<strong>13</strong> erstmals in der<br />

Chemnitz Arena ausgetragen. Wulschner ist seit<br />

mehr als zehn Jahren als Berufsreiter im internationalen<br />

Sport unterwegs. Sein Arbeitsplatz ist die Reitanlage<br />

Groß Viegeln, in der er sich vor einigen Jahren<br />

mit seinem Sportstall selbstständig gemacht hat.<br />

Geschichte schrieb Wulschner in Neumünster bei<br />

den VR Classics 2010. Als einziger strafpunktfreier<br />

Ritt siegte er mit dem Holsteiner Hengst Cefalo, der<br />

übrigens der Halbbruder des Vielseitigkeits-Doppel -<br />

olympiasiegers Marius ist.<br />

n<br />

62 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Menschen<br />

Gemeinsam Sachsen gestalten<br />

Beim Neujahrsempfang des Wirtschaftsrates würdigten rund 200 Gäste die Erfolgsgeschichte des Freistaates<br />

Simone Hartmann, Landesvorsitzende<br />

Wirtschaftsrat Sachsen; Prof. Dr. Hans<br />

J. Naumann, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der NILES-SIMMONS-<br />

HEGENSCHEIDT Werkzeugmaschinengruppe.<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

Zum Thema „Starkes Sachsen – Gewinn für Deutschland"<br />

veranstaltete der Landesverband Sachsen des<br />

Wirtschaftsrates Deutschland am 22. Februar seinen<br />

diesjährigen Neujahrsempfang in Chemnitz.<br />

Unter den rund 200 Festgästen waren zahlreiche<br />

namhafte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik<br />

und Gesellschaft. Sachsens Finanzminister Prof.<br />

Georg Unland repräsentierte die sächsische Staatsregierung.<br />

Feierlich und beschwingt stimmten Orgelklänge in der<br />

St. Petri-Kirche die Festgäste ein. Beim anschließenden Empfang<br />

im Günnewig-Hotel Chemnitzer Hof hieß Landesvorsitzende<br />

Simone Hartmann sie herzlich willkommen „Wir<br />

sehen uns in der Verantwortung, gemeinsam aus Sachsen<br />

ein leistungsstarkes Land zu entwickeln. Als Unternehmen<br />

qualitativ gestaltend auf Sachsen und Deutschland auszustrahlen,<br />

bewegt unser Engagement im Wirtschaftsrat",<br />

sagte sie. Den kurzfristig ins Ausland gereisten Ehrengast,<br />

Bundesverteidigungsminister Dr. Thomas de Maiziére, vertrat<br />

Staatssekretär Stéphane Beemelmans. Er beleuchtete<br />

„Sachsens Perspektiven in der Bundesrepublik", verwies<br />

auf konkrete Ergebnisse durch politische Präsenz in Berlin<br />

und empfahl auch der Wirtschaft, stärker in Gremien und<br />

Verbänden auf Bundesebene Einfluss zu nehmen. Die Bundeswehr<br />

sei ein wichtiger Arbeitgeber in Sachsen und vermittle<br />

nach Ablauf der Dienstzeiten qualifizierte Fachkräfte in die<br />

heimatliche Wirtschaft.<br />

Viel Beifall erhielt die Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks,<br />

Prof. Karola Wille, für ihren lebhaften Vortrag „Regionale<br />

Verantwortung in der digitalen Welt - zur Zukunft des<br />

Mitteldeutschen Rundfunks". Darin stellte sie auch eine<br />

erhöhte mediale Aufmerksamkeit gegenüber der Wirtschaft<br />

in Aussicht. „Strukturell und inhaltlich ist das Thema Wirtschaft<br />

im MDR gut platziert", so Prof. Wille.<br />

Die Leistungsfähigkeit der sächsischen Industrie de -<br />

monstrierte Prof. Hans Naumann am Beispiel der NILES-<br />

SIMMONS-HEGENSCHEIDT Werkzeugmaschinengruppe als<br />

deren Geschäftsführender Gesellschafter. „Sachsen hat sich<br />

in den letzten 20 Jahren zum erfolgreichsten Bundesland<br />

in Ostdeutschland entwickelt und muss nationale oder in -<br />

ternationale Vergleiche nicht scheuen", sagte er stolz. In<br />

Mecklenburg-Vorpommern gebe es zwei Weltmarktführer,<br />

in Sachsen dagegen über 100.<br />

Die interessierten Gäste nutzten den Abend, um neue<br />

Kontakte zu knüpfen, Netzwerke aufzufrischen, sich intensiv<br />

mit Fachleuten auszutauschen – bis weit nach Mitternacht.<br />

SP<br />

75 Jahre voll außergewöhnlicher Leistungen<br />

Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> gratuliert Prof. Clauß Dietz zum Jubiläum<br />

Auch mit 75 steht Prof. Clauß Dietz seinem<br />

Familienunternehmen mit Rat und<br />

Tat zur Verfügung.<br />

Foto: Wirtschaftsfernsehen Sachsen<br />

Am 9. März feierte der Firmengründer der DPFA Akademiegruppe,<br />

Prof. Dr. sc. oec. Clauß Dietz, seinen 75. Geburtstag.<br />

Ob als Bergmann unter Tage im Steinkohlenbergbau<br />

Zwickau, als Student und Assistent an der Universität Leipzig<br />

und an der Bergakademie in Freiberg, als Hochschullehrer<br />

an der Ingenieurhochschule Zwickau, bei seiner internationalen<br />

Arbeit bis Ende der 80er Jahre in Moskau oder<br />

die Gründung der DPFA AKADEMIEGRUPPE – Prof. Dietz<br />

hat viel Außergewöhnliches geleistet.<br />

Sein 1990 mit zwei Mitarbeitern gegründetes Unternehmen<br />

ist heute als DPFA AKADEMIEGRUPPE mit mehr<br />

als 700 Beschäftigten an 14 Standorten mit Kindertagesstätten<br />

bis zur eigenen Hochschule in Deutschland sowie<br />

Polen aktiv. 2008 wurde er u. a. vom BVMW als Unternehmer<br />

des Jahres ausgezeichnet. Seit 2009 leitet er das<br />

DGAP (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik) Forum<br />

Sachsen und initiiert in diesem Rahmen hochkarätige<br />

Veranstaltungen mit honorigen Gastrednern zu aktuellen<br />

politischen Themen.<br />

Im Jahre 2010 wird Prof. Dietz für seine beachtlichen<br />

Verdienste um den Mittelstand zum Senator h.c. des Wirtschaftsenats<br />

Sachsens berufen.<br />

PM/CH<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

63


Geld & Kapital<br />

Auf Wachstumskurs<br />

Commerzbank Sachsen ist im Geschäftsjahr 2012 gewachsen – Firmenkundenanteil leicht gestiegen<br />

Die Commerzbank hat das Jahr 2012 in Sachsen<br />

trotz eines konjunkturell schwierigen Umfelds erfolgreich<br />

abgeschlossen. Im Privatkundengeschäft hat<br />

sich die Zahl der Kunden 2012 auf 372.000 erhöht,<br />

sagte Hans-Theo Burtscheidt, Vorsitzender der<br />

Geschäftsleitung der Commerzbank Sachsen und<br />

zuständig für den Bereich Privat- und Geschäftskunden<br />

zur Bilanzpressekonferenz Anfang März in<br />

Dresden.<br />

links: Hans-Theo Burtscheidt, Vorsitzender<br />

der Geschäftsleitung der Commerzbank<br />

Sachsen und zuständig für den<br />

Bereich Privat- und Geschäftskunden<br />

rechts: Burkhard von der Osten, Vorsitzender<br />

der Geschäftsleitung der Mittelstandsbank<br />

Gebiet Dresden.<br />

Fotos: Commerzbank<br />

„Wir haben Anfang 20<strong>13</strong> als erste Bank in Deutschland<br />

die photoTAN eingeführt und damit die Sicherheit unserer<br />

Kunden im Internet erhöht", so Burtscheidt weiter.<br />

„Wir prüfen zudem neue Filialmodelle, um unser Angebot<br />

der jeweiligen Nachfrage vor Ort anzupassen. Ein Rückzug<br />

aus der Fläche ist nicht geplant, unser Filialnetz bleibt<br />

erhalten."<br />

Das Firmenkundengeschäft, das in der Mittelstandsbank<br />

der Commerzbank zusammengefasst wird, konnte trotz<br />

der durch die Staatschuldenkrise verunsicherten Unternehmen<br />

2012 in Sachsen ein sehr gutes Ergebnis ausweisen.<br />

Das Kreditvolumen stabilisierte sich auf rund 2 Milliarden<br />

Euro, wobei die Kreditnachfrage seit Jahresende<br />

2012 stark zugenommen hatte. Die Zahl der Firmenkunden<br />

stieg leicht auf rund 2.500 Verbünde. Damit konnte<br />

die Commerzbank in der Region ihre Marktführerschaft<br />

weiter ausbauen. Das soll sich auch in diesem Jahr nachhaltig<br />

fortsetzen. „Insbesondere im kleinen und mittleren<br />

Firmenkundensegment sehe ich noch erhebliches Wachstumspotenzial",<br />

so Burkhard von der Osten, seit November<br />

letzten Jahres Vorsitzender der Geschäftsleitung der<br />

Mittelstandsbank Gebiet Dresden. National wie international<br />

setzt die Mittelstandsbank in der Region 20<strong>13</strong> auf<br />

fokussiertes Wachstum. In Deutschland will sie insbesondere<br />

beim kleineren und mittleren Mittelstand, also bei<br />

Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 2,5 und<br />

12,5 Millionen Euro, ihren Marktanteil bis 2016 deutlich<br />

erhöhen. „Vor allem lokalen und regionalen Wettbewerbern<br />

wollen wir hier ordentlich Konkurrenz machen", so<br />

von der Osten.<br />

PM/SP<br />

Erfreuliche Förderbilanz<br />

Investitionen sächsischer KMU’s durch Bürgschaften und Beteiligungen gestiegen<br />

Durch Bürgschaften und Garantien der Bürgschaftsbank<br />

Sachsen konnten mittelständische Unternehmen in<br />

2012 Investitionen von 147,2 Millionen Euro – 2011<br />

waren es <strong>13</strong>2 Millionen Euro – tätigen, das sind<br />

rund 19 Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Gleichzeitig sank die Anzahl der durch die BBS geförderten<br />

Vorhaben um knapp 26 Prozent auf 360 (2011: 455),<br />

<strong>13</strong>6 davon Existenzgründungen. „Die Finanzierungssituation<br />

des Mittelstandes ist auf Grund der erfreulichen<br />

wirtschaftlichen Entwicklung des Freistaates insgesamt<br />

relativ stabil. Das spüren wir an der leicht rückläufigen<br />

Nachfrage nach Bürgschaften in 2012.", erklärt der<br />

Geschäftsführer von BBS und MBG, Markus H. Michalow.<br />

Durch die Investitionen sächsischer Unternehmen, die<br />

durch Kredite der Hausbanken und Ausfallbürgschaften<br />

der BBS unterstützt wurden, konnten in 2012 landesweit<br />

rund 5.100 Arbeitsplätze gesichert und 1.200 Arbeitsplätze<br />

neu geschaffen werden. Die Schwerpunkte der Bürgschaftsbewilligungen<br />

lagen im Handel mit 25 Prozent und<br />

in der Industrie mit 21 Prozent, gefolgt vom Handwerk<br />

mit 20 Prozent. Rund 38 Prozent der im Jahr 2012 erteilten<br />

Bürgschaften wurden zur Existenzgründung oder Übernahme<br />

eines Unternehmens eingesetzt. PM/SP<br />

Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft<br />

Sachsen mbH<br />

MBG genehmigte im vergangenen<br />

Jahr 29 Beteiligungen mit<br />

9,3 Millionen Euro (2011: 6,8),<br />

mit denen Investitionen in Höhe<br />

von 62,9 Millionen Euro (2011:<br />

20,4) anteilig finanziert werden<br />

konnten. Der Schwerpunkt des<br />

Neugeschäfts lag wie auch<br />

schon 2011 mit rund 45 Prozent<br />

im Industriebereich, gefolgt<br />

vom Handel und Handwerk.<br />

64 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Gesundheitswirtschaft<br />

Gesunde Ernährung fällt schwer<br />

TK veröffentlicht Studie zu Essensgewohnheiten der Deutschen<br />

E X P E R T E N<br />

TIPP<br />

Autor und<br />

Ansprechpartner:<br />

Matthias Jakob,<br />

Referent für<br />

Gesundheitswesen/<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Vielen Berufstätigen in Deutschland fällt es schwer,<br />

sich an ihrem Arbeitsplatz gesund zu ernähren. Das<br />

zeigt die aktuelle Ernährungsstudie „Iss was, Deutschland?“<br />

der Techniker Krankenkasse (TK).<br />

So sagen jeder dritte Mann (36 Prozent) und jede vierte<br />

Frau (24 Prozent), dass sie bei der Arbeit schlichtweg nicht<br />

dazu kommen, sich vernünftig zu ernähren. Und nicht einmal<br />

jeder zweite Beschäftigte (48 Prozent) kann in seinen<br />

Arbeitspausen tatsächlich in Ruhe essen. So rangiert das<br />

Arbeitsumfeld auch weit oben in der Liste der Gründe, die<br />

Berufstätige insgesamt von einer gesunden Ernährung abhalten<br />

– an dritter Stelle hinter Zeitmangel und schwachem<br />

Durchhaltevermögen. Als großes Problem bezeichnen viele<br />

dabei auch die begrenzte Essens-Auswahl im Job. Ihr Ausweg:<br />

Vier von zehn befragten Arbeitnehmern geben an, dass<br />

sie tagsüber nicht viel essen, dafür dann aber abends zu<br />

Hause reichlich. Nur für jeden zweiten Menschen in Deutschland<br />

hat das Essen einen hohen Stellenwert. Und nur jeder<br />

Vierte gibt an, dass er sich konsequent gesund ernährt. Die<br />

Folge: Nur in der Hälfte aller Haushalte gibt es noch täglich<br />

ein selbstzubereitetes Mahl. Dafür kommen immer öfter<br />

schnelle Fertiggerichte auf den Tisch: Im Bevölkerungsschnitt<br />

greifen vier von zehn Menschen mindestens ein- bis zweimal<br />

die Woche zu Tütensuppe oder Tiefkühlpizza. Die größte<br />

Hürde auf dem Weg zu einer gesünderen Ernährung ist<br />

die tickende Uhr: Die Hälfte der Bevölkerung nennt fehlende<br />

Zeit und Ruhe als Hauptgrund – von den unter 25-Jährigen<br />

sogar fast drei Viertel. Daneben siegt auch der innere<br />

Schweinehund oft gegen die guten Vorsätze. Von den<br />

Geringverdienern gibt zudem mehr als jeder dritte fehlendes<br />

Geld als Hindernis an.<br />

Auch wenn man den Begriff Gesundheit in den Unter -<br />

nehmensbilanzen heute noch meist vergeblich sucht: Die<br />

Mitarbeitergesundheit ist ein Faktor, der den Unternehmenserfolg<br />

entscheidend beeinflusst – etwa in Form von<br />

höherer Motivation und besseren Arbeitsergebnissen. An -<br />

gesichts der demografischen Entwicklung und fehlender<br />

Fachkräfte wird es für Unternehmen immer wichtiger, ihre<br />

Mitarbeiter motiviert und gesund zu erhalten – auch aus<br />

wirtschaftlichen Erwägungen. Die gesetzlichen Krankenkassen<br />

können dabei eine wichtige Funktion übernehmen.<br />

Die TK berät bereits seit mehr als zehn Jahren Unternehmen<br />

und ihre Mitarbeiter in der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

– aktuell in über 1.000 Betrieben bun desweit.<br />

Thema ist dort neben Burn-out-Prophylaxe, Demografie -<br />

beratung oder Raucherentwöhnung auch die gesunde Er -<br />

nährung im Job, etwa für Schichtarbeiter.<br />

Im Auftrag der TK hat Forsa im Januar 20<strong>13</strong> bevölkerungsrepräsentativ<br />

1.000 Erwachsene in Deutschland zu<br />

ihrem Ernährungsverhalten befragt. Der 38-seitige Studienband<br />

mit den Ergebnissen steht unter www.presse.tk.de<br />

zum kostenlosen Download bereit.<br />

Der schnellste Weg zur<br />

TK in Sachsen:<br />

www.tk.de/lv-sachsen<br />

Ihr TK-ServiceTeam:<br />

Telefon: 0800 2858585<br />

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365 Tagen im Jahr –<br />

bundesweit gebührenfrei).<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

65


Gesundheitswirtschaft<br />

Wachstum durch Vernetzung<br />

Partnerdialog des Carus Consilium Sachsen zeigt Perspektiven für die Gesundheitswirtschaft auf<br />

Wie ein lebendiges Netzwerk aussieht und funktioniert,<br />

bewies einmal mehr der Partnerdialog der<br />

Gesundheitsregion Carus Consilium Sachsen, der<br />

inzwischen zum 4. Mal stattfand.<br />

Am 8. März trafen sich im Dresdner Hygienemuseum rund<br />

<strong>13</strong>0 Vertreter aus der Gesundheitsbranche, der IT- und Kreativwirtschaft,<br />

dem Bildungs- und Finanzsektor sowie aus<br />

Politik und Verwaltung, um Perspektiven für die sächsische<br />

Gesundheitswirtschaft auszuloten. In diesem Jahr stand der<br />

Dialog auch unter dem Motto „Wachstum durch Ver netzung“.<br />

Passend zum Motto konnte Sabine Rößing, Geschäftsführerin<br />

der Carus Consilium Sachsen GmbH, die Internetfreischaltung<br />

der neuen Kommunikationsplattform für Sachsens<br />

Gesundheitswirtschaft „Healthy Saxony“ bekannt<br />

geben. Das CCS hatte im vergangenen Jahr eine Ausschreibung<br />

des Sächsischen Sozialministeriums zur Einrichtung<br />

einer Koordinierungsstelle Gesundheitswirtschaft<br />

Sachsen gewonnen. Diese Plattform mit Leben zu erfüllen,<br />

sind alle Akteure aufgerufen. „Wir hoffen auf einen Dialog“,<br />

richtete Sabine Rößing ihren Appell an Unternehmen<br />

und Einrichtungen.<br />

Welche Perspektiven die Gesundheitswirtschaft Unternehmen<br />

in Sachsen bietet, stellten eindrucksvoll Henriette<br />

Starke, Geschäftsführerin der Apogepha Arzneimittel GmbH<br />

und Dr. Wilhelm Zörgiebel, Geschäftsführer der Biotype<br />

Diagnostic GmbH – beide aus Dresden – sowie Roland<br />

Göhde , Geschäftsführer der Görlitzer Partec GmbH, vor. So<br />

bescheinigte Henriette Starke der Gesundheitswirtschaft ein<br />

großes Potenzial, prangerte jedoch die schwer berechenbaren<br />

Rahmenbedingungen an, die unter anderem durch die<br />

Vielzahl an Gesundheitsreformen entstanden sind und sich<br />

in zahlreichen nebeneinander bestehenden gesundheitspolitischen<br />

Maßnahmen im Arzneimittelbereich widerspiegeln.<br />

Aus ihrer Sicht gewinnen Forschungskooperationen immer<br />

mehr an Bedeutung, von der kurzfristigen Zusammenarbeit<br />

hin zu langfristigen strategischen Partnerschaften.<br />

Wie stark Netzwerkarbeit geschätzt wird, bestätigten<br />

die beiden Geschäftsführer aus der Biotechnologiebranche.<br />

„Ohne das biosaxony-Netzwerk hätten wir uns wohl nie<br />

kennengelernt“, sagte Wilhelm Zörgiebel. „Gerade Biotech-<br />

Unternehmen benötigen einen starken Überbau“, ergänzte<br />

Roland Göhde. Vom neu eingerichteten „Healthy Saxony“<br />

erhofft er sich neue Durchsetzungskraft für die Entwicklung,<br />

Herstellung und den Vertrieb innovativer Produkte aus sächsischen<br />

KMU.<br />

Mit besonderer Spannung erwartet wurde der Vortrag der<br />

schottischen Ärztin Dr. Anne Hendry. Sie stellte die in tegrierte<br />

Telemedizin in Schottland vor. Ähnlich wie das Dresdner<br />

Universitäts SchlaganfallCentrum, das seit 2007 Mediziner<br />

in ganz Ostsachsen bei der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten<br />

berät, gehen die Akteure des schottischen<br />

Gesundheitswesens vor. Allerdings wird das telemedizinische<br />

Spektrum dort wesentlich weiter gefasst. Zum Beispiel<br />

können in ländlichen Regionen praktizierende Allgemeinmediziner<br />

ihre Patienten über Video-Konferenzschaltungen<br />

Spezialisten vorstellen. Dank hochmoderner Technik und<br />

persönlicher Alarmsignale, Geräte und Sensoren ist es betagten<br />

und chronisch Kranken möglich, im eigenen Zuhause<br />

zu verbleiben.<br />

Doch nicht nur zuhören, sondern mitmachen war angesagt.<br />

In fünf Workshops, die von namhaften Referenten der<br />

Gesundheitsbranche geleitet wurden, bekamen die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer die Möglichkeit, Ideen vorzubringen,<br />

Vorschläge zu diskutieren und sich mit wich tigen<br />

Themen wie der Telemedizin, Aus- und Weiterbildungsangeboten,<br />

der Versorgungsplanung und der Förderlandschaft<br />

intensiv auseinanderzusetzen. „Wir möchten nicht Moden<br />

oder Trends hinterherlaufen, sondern eine strategische Herangehensweise<br />

entwickeln, um Kräfte zu bündeln“, fasste<br />

Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums<br />

Carl Gustav Carus, zusammen.<br />

Simone Pflug<br />

Sabine Rößing, Geschäftsführerin der<br />

Carus Consilium Sachsen GmbH, gab<br />

die Internetfreischaltung der neuen<br />

Kommunikationsplattform für Sachsens<br />

Gesundheitswirtschaft „Healthy<br />

Saxony“ bekannt. Foto: Kerstin Ardelt<br />

Die Gesundheitsregion Carus<br />

Consilium Sachsen (CCS)<br />

Das CCS vereint mehr als 600<br />

Partner aus 200 vor allem regionalen<br />

Institutionen der Bereiche<br />

Forschung, Krankenversorgung,<br />

Gesundheitsvorsorge, Patientenvertretung<br />

sowie Wirtschaft und<br />

Politik. Die Initiatoren und Partner<br />

erarbeiten tragfähige Konzepte<br />

zur Sicherstellung und<br />

Weiterentwicklung des Gesundheitssystems<br />

und setzen sie um.<br />

Denn vor dem Hintergrund des<br />

sich abzeichnenden demografischen<br />

Wandels ist die Stabilisierung<br />

der medizinischen und<br />

pflegerischen Versorgung und<br />

gleichzeitige Modernisierung<br />

des Gesundheitswesens eine der<br />

bedeutendsten sozialpolitischen<br />

Herausforderungen der kommenden<br />

Jahre.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.carusconsilium.de<br />

www.healthy-saxony.com<br />

66 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Leseecke<br />

Wenn das passiert, womit keiner rechnet<br />

„Antifragilität"<br />

Michael Sitte-Zöllner von WortReich hat das neueste Buch von Nassim Nicholas Taleb gelesen<br />

„Alles zentral regeln zu wollen,<br />

hat die Menschheit noch nie<br />

weitergebracht."<br />

*Taleb in FORMAT 08/<strong>03</strong>/20<strong>13</strong><br />

Nassim Nicholas Taleb<br />

Antifragilität.<br />

Anleitung für eine Welt,<br />

die wir nicht verstehen.<br />

München: Knaus Verlag, 20<strong>13</strong><br />

685 Seiten<br />

26,99 Euro<br />

In seinem Weltbestseller „Der Schwarze Schwan" problematisierte<br />

Taleb die zunehmende Unberechenbarkeit (Wenn<br />

das passiert, womit keiner rechnet) des Weltgeschehens.<br />

Seit Ende Februar liegt im deutschsprachigen Raum sein<br />

wichtigstes Buch vor: In „Antifragilität" liefert der „führende<br />

Denker unserer Zeit" (The Times) eine wirkmächtige<br />

Gebrauchsanweisung, wie wir selbst, unsere Unternehmen<br />

und Strukturen, Chaos und unberechenbare Ereignisse nicht<br />

nur überstehen, sondern auch davon profitieren können.<br />

Denn alles, was nicht antifragil ist, wird verschwinden. Taleb<br />

schickt in seinem neuen Buch heutiges Risikomanagement<br />

und Prognostik in die Wüste.<br />

Er zeigt, dass wir von der Wirtschaft bis in die privaten<br />

Lebensbereiche alles überfürsorglich und „künstlich" absichern<br />

und dadurch das Gegenteil erreichen: Wir werden<br />

immer fragiler und anfälliger, so dass schon der kleinste<br />

Riss ausreicht, damit alles mit großem Knall auseinander<br />

fliegt. Talebs Konzept der Antifragilität ist eine große praktisch-philosophische<br />

Antwort auf die Herausforderungen<br />

unsicherer Zeiten. Nicht indem wir Zufälle und Ungewissheit<br />

um jeden Preis abzuwehren versuchen, gewinnen wir,<br />

sondern indem wir sie zu Stärken ummünzen. Talebs Beispiele<br />

spiegeln das ganze Spektrum von Finanzen und Wirtschaft,<br />

Politik, Wissenschaft, Privatleben. Multidisziplinär<br />

und mit großer Übersicht umreißt „Antifragilität" ein neues<br />

Denken für die Welt, die bei allem Fortschritt niemals berechenbar<br />

sein wird.<br />

Nassim Nicholas Taleb, geboren 1960 im Libanon,<br />

gilt als „Hauptdissident der Wall Street", denn<br />

seine Einsichten bezieht er in erster Linie aus seiner<br />

20jährigen Tätigkeit als mathematisch orientierter<br />

Händler mit Derivaten. Als Empiriker, Essayist<br />

und Forscher hat er es sich zur Lebensaufgabe<br />

gemacht, unsere Probleme im Zusammenhang mit<br />

dem Zufall, der Unsicherheit, der Wahrscheinlichkeit<br />

und dem Wissen zu erforschen. Er war Professor<br />

für die Wissenschaft der Unsicherheit an der<br />

University of Massachusetts in Amherst, derzeit ist<br />

er Professor am Polytechnischen Institut der Universität<br />

von New York. Seine Bestseller „Fooled by<br />

Randomess" und „Der Schwarze Schwan" („Ein<br />

brillant geschriebenes Buch über den Unsinn von<br />

Wirtschaftsprognosen" – Manager Magazin)<br />

erschienen in mehr als 33 Sprachen. Taleb lebt<br />

überwiegend in New York.<br />

Foto: Sarah Josephine Taleb<br />

Leseprobe<br />

„In der Vergangenheit brachten es nur Menschen, die Risiken<br />

auf sich nahmen und bereit waren, für die Folgen ihrer<br />

Handlungen einzustehen, zu hohem Rang oder Ansehen;<br />

wer dasselbe zum Wohle anderer tat, galt als Held. Heute<br />

ist genau das Gegenteil der Fall. Wir erleben das Aufkommen<br />

einer neuen Klasse invertierter Helden: Bürokraten,<br />

Banker, die sich in Davos tummelnden Mitglieder der IAND<br />

(International Association of Name Droppers) und Akademiker<br />

mit zu viel Macht und bar jeder Verantwortlichkeit.<br />

Sie zocken das System ab und die Bürger zahlen die Zeche.<br />

Noch nie in der Geschichte der Menschheit befand sich so<br />

viel Macht in der Hand so vieler Personen, die keinerlei Risiko<br />

eingehenund nicht im Geringsten persönlich exponiert<br />

sind. Die wichtigste ethische Maxime lautet: Du sollst nicht<br />

deine eigene Antifragilität steigern, indem du die Fragilität<br />

anderer erhöhst."<br />

(aus d. Abschnitt „Vorteile auf Kosten anderer", S.25)<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />

67


KulTour Mitteldeutschland<br />

Ehrbare Kaufmannstradition<br />

Sparkasse Leipzig pflegt seit 20 Jahren die Partnerschaft mit dem Gewandhaus<br />

Gewandhauskapellmeister Ricardo<br />

Chailly und das Gewandhausorchester<br />

(links).<br />

Foto: Gert Mothes<br />

Was macht Leipzig für Unternehmen und ihre Mitarbeiter<br />

attraktiv? Was bietet die Stadt den Menschen?<br />

Auf welche Weise lassen sich hier gesellschaftliche<br />

Werte transportieren? Antworten auf<br />

diese Fragen finden sich auch in der Kultur.<br />

„Kultur macht ein Unternehmen im<br />

weitesten Sinne menschlicher", schrieb<br />

Dr. Stephan Frucht, Geschäftsführer des<br />

Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im<br />

BDI e. V., in einem Artikel der Zeitschrift<br />

Stiftung&Sponsoring, <strong>Ausgabe</strong> 1/2009.<br />

Um Menschen – Kunden und Mitarbeiter – geht es auch<br />

der Sparkasse Leipzig. Seit nunmehr zwanzig Jahren unterstützt<br />

sie finanziell das Gewandhaus zu Leipzig – seit 2005<br />

sogar als Global Partner. „Das Gewandhaus ist ein Flaggschiff<br />

der Hochkultur. Es macht Leipzig international bekannter<br />

und für Investoren und Fachkräfte von außerhalb auch<br />

attraktiver", beschreibt Dr. Harald Langenfeld, Vorstandsvorsitzender<br />

des Geldinstituts, einen Grund des umfassenden<br />

Engagements. Auch die Attraktivität des bei den Leipzigern<br />

beliebten Gewandhauses ist für die Sparkasse immer<br />

wieder Anlass, die Partnerschaft fortzusetzen. Denn schließlich<br />

ist sie regional verankert und betreut Kunden aus allen<br />

gesellschaftlichen Schichten. „Die Förderung von Angeboten<br />

für Familien, Kinder und Jugendliche ist ein besonderer<br />

Akzent in unserer Zusammenarbeit mit dem Gewandhaus",<br />

so Langenfeld. Zum Beispiel würde es viele Familienkonzerte<br />

oder die Musikvermittlung „Soundcheck", aber auch<br />

die Verpflichtung von internationalen Solisten wie den chinesischen<br />

Pianisten Lang Lang, ohne die Unterstützung der<br />

Sparkasse gar nicht geben. „Unsere Partner machen eine<br />

Vielzahl von Projekten erst möglich", bestätigt Gewandhausdirektor<br />

Prof. Andreas Schulz. „Sie sind wichtige Bausteine<br />

in unserem Spielplan." Im Rahmen der langfristigen<br />

künstlerischen Planung stimmt sich seine Marketingabteilung<br />

mit den Sponsoren ab, damit sich herausragende Projekte<br />

(Konzerte, Kompositionsaufträge, Tourneen, Musikvermittlung<br />

etc.) auch in die Marketingstrategie der Unternehmen<br />

einbinden lassen. Das Sponsoring zahlt sich also<br />

auch für den Geldgeber selbst aus. „Das Gewandhaus hat<br />

ein überzeugendes Vermarktungskonzept - und das nicht<br />

nur für große Unternehmen, sondern auch für den Mittelstand",<br />

versichert Langenfeld.<br />

Es steht ganz in der Tradition der 16 Leipziger Kaufleute,<br />

die das Orchester im Jahr 1743 gründeten. Heute können<br />

Firmen als Classic-, Premium- und Globalpartner das<br />

Gewandhaus unterstützen. Im Gegenzug erhalten sie nach<br />

dem Baukastenprinzip in den Bereichen Image, Präsenz,<br />

Konzert, Event und Kontakt verschiedene Leistungen, die<br />

dem Marketing und der Unternehmenskommunikation dienen.<br />

Global Partner wie die Sparkasse Leipzig sind durch<br />

ihre ständige Präsenz, zum Beispiel in Publikationen, mit<br />

dem Gewandhaus und seinem Orchester verbunden. Sie<br />

fördern branchenexklusiv im Gewandhaus Große Concerte<br />

und nutzen diese wirksam für die interne und externe Unternehmenskommunikation.<br />

Ehrenkarten, Tourneebe gleitung,<br />

VIP-Service, Generalprobenbesuche und Einladungen zu<br />

den Sponsor's Club-Events sowie viele weitere Vorzüge sind<br />

Bestandteile der hochwertigsten Club-Kategorie.<br />

Doch auch schon als Classic Partner mit einem jährlichen<br />

Förderbeitrag von 5.000 Euro profitieren die Firmen von<br />

verschiedenen VIP-Vorteilen rund um das Konzert und Ehrenkarten.<br />

Alle Sponsoren können zudem bei den regelmäßigen<br />

Treffen mit den anderen Sponsor's Club-Mitglieder ihr<br />

Netzwerk pflegen.<br />

Claudia Hillmann<br />

Das Gewandhaus hat seinen Namen<br />

vom Ende des 18. Jh. eingeweihten Saal<br />

im ehemaligen Handelsgebäude der<br />

Woll- und Tuchmacher. Die jetzige Spielstätte<br />

wurde auf Initiative von Kurt<br />

Masur 1981 am Augustusplatz errichtet.<br />

1.900 Besucher finden allein im großen<br />

Saal Platz. Gekrönt wird er durch die<br />

majestätische Schuke-Orgel mit ihren<br />

6.638 Pfeifen. Hier findet sich auch der<br />

Leitspruch des Gewandhauses: „RES<br />

SEVERA VERUM GAUDUM“ – Wahre<br />

Freude ist eine ernste Sache (rechts).<br />

Foto: Gert Mothes<br />

2012 hat die Sparkasse Leipzig<br />

rund 4,8 Millionen Euro für<br />

Spenden und Sponsoring ausgegegeben.<br />

Damit wurden über<br />

900 Projekte in Leipzig und den<br />

Landkreisen Leipzig und Nordsachsen<br />

unterstützt.<br />

68 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


Christian Fanghänel<br />

Leiter Marketing<br />

Prof. Andreas Schulz<br />

Gewandhausdirektor<br />

Wahre Freude und ernsthaftes Engagement für klassische Musik haben in<br />

Leipzig Tradition. Im Gewandhaus Sponsor´s Club wird diese Tradition mit<br />

33 Partnern gelebt. Prof. Andreas Schulz und Christian Fanghänel sorgen<br />

für die Entwicklung und Qualität dieses erlesenen Kreises.<br />

Global-Partner<br />

Premium-Partner<br />

Classic-Partner<br />

BEV – Ihr Immobilien-Partner GmbH • Bosch Sicherheitssysteme GmbH • BRAUNE & TAUCHE Steuerberater Partnerschaft • E. Breuninger GmbH & Co.<br />

CLIMATECH Firmengruppe • CMS Hasche Sigle Rechtsanwälte Steuerberater • DE VACTO Führungs- und Veränderungsakademie • Dr. med. Peter Dietel<br />

Dow Olefinverbund GmbH • Fischer Analysen Instrumente GmbH • Gabert Industriebeteiligungen GmbH • Hitschfeld, Büro für strategische Beratung GmbH<br />

immoplus – Gebäude-Service GmbH • Konsumgenossenschaft Leipzig eG • KPMG • Krostitzer Brauerei • Leipziger Stadtbau AG • Leipziger Verlagsanstalt<br />

GmbH • Margon Brunnen GmbH • Martens & Prahl Versicherungskontor GmbH Leipzig • Dr. Arend Oetker • Ostrei Dienstleistungen und<br />

Umwelttechnik GmbH • PricewaterhouseCoopers AG • Reinwald Entsorgungs GmbH • Siemens AG • S&P Ingenieure + Architekten<br />

Kontakt:<br />

Prof. Andreas Schulz | Telefon <strong>03</strong>41.1270-331 | andreas.schulz@gewandhaus.de<br />

Christian Fanghänel | Telefon <strong>03</strong>41.1270-440 | christian.fanghaenel@gewandhaus.de


Glossiert<br />

Logistik – eine deutsche Tugend<br />

Das letzte Wort hat der Kabarettist Erik Lehmann<br />

Erik Lehmann, Jahrgang `84, ist Kabarettist<br />

an der Herkuleskeule Dresden.<br />

Sein scharfzüngiges, bissiges, politisches<br />

Kabarett brachte ihm bereits den<br />

Ostdeutschen Kleinkunstpreis und weitere<br />

Kabarettpreise ein.<br />

Foto: Mike Hätterich<br />

Erik Lehmann ist am 6. April und<br />

3. Mai im Theater Zwickau sowie<br />

am 5. Mai im Chemnitzer Kabarett<br />

mit dem Programm „Der letzte<br />

Lemming"zu erleben.<br />

Firmen-Event,<br />

Betriebs-Weihnachtsfeier,<br />

Brigade-Fest?<br />

Herr Lehmann ist käuflich und<br />

auf Wunsch auch bestellbar!<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.knabarett.de<br />

Anfang Februar lief in der ARD ein Dokumentarfilm über<br />

den Online-Versandhandel Amazon. Der Film zeigte auf eindrucksvolle<br />

Weise, wie das Merkel-Zitat „Die Leute, zumal<br />

die jungen, werden nicht an Europa glauben, wenn es keine<br />

Arbeit gibt", welches die Kanzlerin, mit Blick auf die Krisenstaaten<br />

in Südeuropa, auf dem Weltwirtschaftsforum im<br />

Januar 2012 verlauten ließ, Wirklichkeit wurde. Denn elf<br />

Monate nach den mahnenden Kanzlerinnenworten begab<br />

sich ein Filmteam ins hessische Bad Hersfeld, um dort Szenen<br />

zu drehen, die eben diesen Traum von der „Arbeit in<br />

Europa" realitätsbezogen abbilden sollten. Die Dokumentation<br />

zeigte hochmotivierte Südeuropäer, die unter falschen<br />

Versprechungen ins verschneite Deutschland gelockt<br />

wurden, um die weihnachtlich bedingten Bestell-Stoßzeiten<br />

im weltweit größten Logistikunternehmen humankapitalbezogen<br />

abzudecken und somit deutsche Kundenherzen<br />

höher schlagen zu lassen. So bekamen die „fest an Europa<br />

glaubenden Leute" nun einen undurchsichtigen Leih -<br />

arbeiter-Vertrag überreicht, dazu Hungerlohn, Vierzehn-<br />

Stunden-Schichten, Unterkunft in engen Bungalows und<br />

alles unter der Bewachung einer Sicherheitsfirma mit dem<br />

vertrauenerweckenden Namen „H.E.S.S.-Security" (seines<br />

Zeichens kurzgeschorene, Lederstiefel und Thor-Steinar-<br />

Jacken tragende deutsche Aufseher). Endlich am Ziel, dachten<br />

sich die zahlreichen Südeuropäer, den langersehnten<br />

Arbeitsplatz bei Amazon sicher.<br />

Doch der deutsche Fernsehzuschauer wunderte sich?<br />

Wollte das Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen in Deutschland<br />

etwa an frühere Traditionen anknüpfen? Rechtlose<br />

Arbeitssklaven, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen,<br />

Baracken-Unterkünfte und national gesinntes Wachpersonal<br />

- das erinnerte an dunkle Zeiten. Nur beim Transport<br />

der Zwangsarbeiter des 21. Jahrhunderts war man offensichtlich<br />

fortschrittlicher und von überfüllten Viehwagons<br />

auf überfüllte Busse umgestiegen. Und so saß der krisenfeste<br />

Deutsche in seinem Sessel und schüttelte empört den<br />

Kopf, schaltete den Fernseher aus und ging zu Bett. Denn<br />

er wollte ausgeschlafen sein, wenn in der Früh der weit<br />

unter Tariflohn bezahlte Hermes-Bote mit seinem eigenen<br />

Fiat Punto vorfahren würde, um drei Päckchen zu überreichen.<br />

Drei Päckchen, die der nichtsahnende Deutsche noch<br />

am Vorabend, kurz bevor der gemütlich Fernsehabend beginnen<br />

sollte, ganz arglos im Internet bestellt hatte – an jenem<br />

Vorabend, an dem er von all den empörenden Zuständen<br />

bei dem günstigen Versandhandel seines Vertrauens nicht<br />

das Geringste geahnt hatte.<br />

Impressum<br />

VWJ Verlag <strong>Wirtschaftsjournal</strong> GmbH<br />

Otto-Schmerbach-Straße 19, 09117 Chemnitz<br />

www.wirtschaftsjournal.de<br />

kontakt@wirtschaftsjournal.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Jörg Sattler (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteurin/Verlagsleiterin<br />

Claudia Hillmann<br />

Telefon: <strong>03</strong>41 3916105<br />

hillmann@wirtschaftsjournal.de<br />

Leiter Sonderpublikationen:<br />

Wolfgang Baltzer<br />

Telefon: <strong>03</strong>71 33492-<strong>13</strong><br />

baltzer@wirtschaftsjournal.de<br />

Redakteurin:<br />

Simone Pflug<br />

Assistenz:<br />

Kathrin Schiffmann<br />

Telefon: <strong>03</strong>71 33492-0<br />

Telefax: <strong>03</strong>71 33492-20<br />

Foto:<br />

Wolfgang Schmidt<br />

Redaktionsschluss dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

18. März 20<strong>13</strong><br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger<br />

und Fotos wird keine Haftung übernommen. Für die<br />

Richtigkeit der Beiträge sind die Autoren verantwortlich.<br />

Die Beiträge geben die Meinung der Autoren, je doch<br />

nicht unbedingt die Ansicht der Re daktion wieder. Nachdruck<br />

nur mit Ge nehmigung des Ver lages und unter<br />

Angabe der Quelle.<br />

Titelbild:<br />

Wolfgang Schmidt<br />

Leiter Vertrieb:<br />

Matthias Degen<br />

Anzeigenverkauf/Projektmanager:<br />

Monika Fröhlich, Stefan Hohmeister, Lothar Mätzold,<br />

Joachim Porstein, Mara Lisa Strohbehn, Dr. Jens Pape<br />

Layout/Satz/Grafik:<br />

Andreas Lorenz<br />

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Telefon: <strong>03</strong>71 33492-14<br />

Mobil: 0179 5054087<br />

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Redaktionsschluss: 12.04.20<strong>13</strong><br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom Januar 2007<br />

70 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>


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