Ausgabe 03/13 - Wirtschaftsjournal
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Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Die Denkweise im Hause Käppler & Pausch<br />
Ulrich Käppler und Gabriel Pausch im Gespräch mit Volker Türschmann<br />
Käppler & Pausch GmbH<br />
gegr. 1993<br />
ca. 210 Mitarbeiter<br />
inhabergeführt<br />
www.kaeppler-pausch.de<br />
Was:<br />
Lohnfertiger für alle Aufgaben<br />
der Metallbearbeitung:<br />
Schneiden, Kanten, Stanzen,<br />
Fräsen, Profilbearbeitung,<br />
Schweißen, Montage und<br />
Beschichtung;<br />
Spezialist für die Herstellung<br />
hochwertiger Schweißbaugruppen<br />
für Maschinen- und<br />
Anlagenbau, Schienenfahrzeugbau,<br />
Luft- und Raumfahrt,<br />
Kommunikationsmedien<br />
– von Prototypenbau<br />
bis Serienfertigung<br />
Womit:<br />
5 Laseranlagen von<br />
1,0 kW – 5 kW, 2 Stanz-<br />
Laser-Kombimaschinen,<br />
9 CNC-Abkantpressen,<br />
Schwenkbiegezentrum,<br />
3D-Laserschneid- und<br />
Schweißzentrum, Rohrlaserbearbeitungszentrum,<br />
3 Wasserstrahlanlagen,<br />
Fräszentrum, Hochregallager<br />
mit über 800 Materialgüten<br />
und Formaten, eigene<br />
Schweißerei, Montage, Konstruktion<br />
und Farbgebung,<br />
eigener Fuhrpark<br />
Käppler & Pausch GmbH<br />
Bönnigheimer Ring 39<br />
01904 Neukirch/Lausitz<br />
Tel. <strong>03</strong>5951 367-0<br />
info@kaeppler-pausch.de<br />
Ray Lehmann<br />
Vertriebsleiter<br />
Tel. <strong>03</strong>5951 367-169<br />
r.lehmann@kaeppler-pausch.de<br />
www.kaeppler-pausch.de<br />
Ulrich Käppler und Gabriel Pausch (v. re.)<br />
WJ: Ende Januar haben Sie gemeinsam mit VEMAS<br />
in Ihrem Hause einen Workshop veranstaltet: „Erfindergeist<br />
und Marketing“. Mit über 100 Teilnehmern.<br />
Ist das nicht etwas ungewöhnlich für ein Unternehmen<br />
der Zulieferindustrie?<br />
K&P: Wie definiert man ein Zulieferunternehmen? Wir sehen<br />
uns längst als Systemlieferant, als „Kundenversteher“ und<br />
Problemlöser. Beispiele dafür gibt es genug, im Kleinen<br />
wie im Großen. Nehmen Sie z. B. StarragHeckert, VON<br />
ARDENNE oder Deckel Maho. Sie beziehen von uns komplette<br />
Maschinenumhausungen, mit bemerkenswerter Formgebung.<br />
Das sind schon Produkte für sich. Das wäre nicht<br />
der Fall, wenn wir nicht in der Lage wären, die Ideen der<br />
Designer konstruktiv umzusetzen und rationell zu fertigen,<br />
vom ersten Blechzuschnitt bis zur Farbgebung.<br />
WJ: Das heißt, Sie übernehmen Ideen Ihrer Kunden<br />
in einem frühen Stadium und versprechen ein fertiges<br />
Produkt. Ist das nicht mit Risiken verbunden?<br />
K&P: Sagen wir, mit Herausforderungen. Denen stellen wir<br />
uns gern. Das ist seit jeher eine Triebkraft unserer Entwicklung.<br />
Neues zu entwickeln ist die Chance, innovativ zu<br />
werden. Dann heben wir uns auch vom scharfen Wettbewerb<br />
in der Branche der Metallbearbeitung ab. So erklärt<br />
sich auch o. g. Veranstaltung. Das Thema entspricht<br />
unserer Denkweise. Natürlich erfordert diese Haltung<br />
Vorleistungen, Investitionen in ein Projekt und damit sind<br />
Risiken verbunden.<br />
WJ: Nennen Sie uns ein Beispiel.<br />
K&P: Unsere besondere Partnerschaft zum Unternehmen<br />
eKiosk GmbH in Dresden etwa. 2004 war das ein Start Up,<br />
hatte sich vorgenommen, Terminalsysteme zu produzieren.<br />
Heute ist eKiosk ein führender und europaweit agierender<br />
Hersteller von interaktiven Terminalsystemen. Diese stehen<br />
schon in Mekka zur Information der Pilger. Kürzlich wurden<br />
zur CeBIT vom Freistaat Sachsen Bürgerterminals vorgestellt,<br />
eine Entwicklung von eKiosk. Für einen riesigen<br />
Wachstumsmarkt: mehr Bürgernähe der Verwaltung bei<br />
schwindenden Einwohnerzahlen auf dem Lande. Die Gehäuse<br />
der eKiosk Produkte werden alle bei uns konstruiert und<br />
produziert. Ein tolles Beispiel für die Integration von Kunde<br />
und Lieferant, zum beiderseitigen Vorteil.<br />
WJ: Projekte gemeinsam mit Kunden entwickeln.<br />
Das scheint ein Schlüsselgedanke zu sein?<br />
K&P: In der Tat. Wir sind immer dann am besten gefahren,<br />
wenn beide profitiert haben: der Kunde und wir. Dazu braucht<br />
man Einblick, Zeit, Vertrauen, Zusammenarbeit der Verantwortlichen<br />
auf allen Ebenen und in allen Projektphasen,<br />
einschließlich Entwicklung. Man muss etwas Besonderes<br />
bieten können! Zusammen mit dem Erfinder des „Fischfreundlichen<br />
Wehres“, Herrn Petrasch, haben wir einen<br />
montagefähigen Großbehälter entwickelt und zum Patent<br />
angemeldet. Gefertigt werden die per Hand fügbaren<br />
Einzelteile des Rahmens auf unserer Laser-Rohrbearbeitungsanlage.<br />
Ein Produkt mit Zukunft. Die Weiterentwick -<br />
lung heißt Wasserwirbelkraftwerk! Alle Welt weiß, dass wir<br />
alternative Energiequellen brauchen. Trotzdem gibt es ein<br />
unberechenbares Auf und Ab gerade in diesem Sektor.<br />
Deshalb schauen wir, wie wir uns bereits jetzt für diesen<br />
Wachstumsmarkt in Position bringen können.<br />
WJ: Nach vorne Schauen und langfristig Denken ist<br />
Ihnen wichtig. Wir haben den Eindruck gewonnen,<br />
dass Sie mit Gelassenheit und Zuversicht in die<br />
nächs ten 20 Jahre gehen?<br />
K&P: Rückblickend haben wir manchen Sturm ausgestanden<br />
und haben Erfahrungen gewonnen. Das macht in der<br />
Tat gelassener. Trotzdem treibt es uns persönlich weiter<br />
voran. Wer rastet, der rostet. Wir wollen den Standort weiterentwickeln,<br />
unsere Mitarbeter mitnehmen und auch unser<br />
Engagement in der Kommune ausbauen. Wir sind zwar nicht<br />
die Erfinder von Ecken und Kanten, aber wir sind im Begriff,<br />
Marktführer für Ecken und Kanten zu werden. Das spornt<br />
uns an.<br />
WJ: Danke für die Einblicke. Wir haben gesehen, wie<br />
Denken über den Tellerrand hinaus, gewissermaßen<br />
mit dem Kopf des Kunden, bei K&P zum Erfolgsfaktor<br />
geworden ist. Glückwunsch zu Ihrem Mut!<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
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