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„Unsere Marke ist das größte Kapital“ - Wirtschaftsjournal

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Das mitteldeutsche Wirtschaftsmagazinwww.wirtschaftsjournal.de Nr. 11-12/2013 | 23. Jahrgang | Preis: 4,50 € | ISSN: 1617-6669SCHWERPUNKT: INNOVATIONWas Unternehmer umtreibtSeiten 5-19BRANCHENFOKUS: ITKIndustrie 4.0 im Prax<strong>ist</strong>estSeiten 20-39PANORAMADie Höhepunkte 2013Seiten 58-71Titel: Mit Konsequenz zum Erfolg | Seiten 6-7<strong>„Unsere</strong> <strong>Marke</strong> <strong>ist</strong> <strong>das</strong> <strong>größte</strong> <strong>Kapital“</strong>Wolfgang (re.) und Jan Jassner, Geschäftsführer der bruno banani underwear GmbH


Vier Messen.Ein Termin. Ein Thema.MATERIAL- UND RESSOURCENEFFIZIENZJetztanmelden!CHEMNITZERFACHMESSEN14. bis 16. Mai 2014 in Chemnitzwww.chemnitzer-fachmessen.dewww.messe-chemnitz.de


Editorial2014 wird anspruchsvollLangsam aber sicher neigt sich <strong>das</strong> Jahr seinem Ende zuund wer jetzt beginnt Pläne für <strong>das</strong> kommende zu machen,<strong>ist</strong> schon recht spät dran. Wir vom <strong>Wirtschaftsjournal</strong> habenuns platziert und werden 2014 die Umgestaltung von einemVerlag mit einem Wirtschaftsmagazin zu einem modernenMedienunternehmen in Angriff nehmen. Im vorliegendenHeft soll dies ansatzweise angerissen werden.Wir tun dies, weil die fortschreitende Digitalisierung derMedienlandschaft für uns neue Herausforderungen birgt,wir aber auch der Meinung sind, für unsere Partner undKunden mehr zu sein als ein Werbeträger. Sie sollen beiuns ihre Werbung nicht schalten, weil wir eine entsprechendeAuflage haben oder ein schönes buntes Journalherausgeben. Entscheidend für uns <strong>ist</strong>, <strong>das</strong>s sie zu uns kommen,weil sie bei uns die richtigen Leser finden, weil unserHeft aufgrund der sauber recherchierten, unternehmerischeThemen aufgreifenden und streitbaren Redaktion aufmerksamgelesen wird, weil sie bei uns die Chance bekommensich einzubringen, als Unternehmer Flagge zu zeigenund weil sie uns vertrauen.Kurz: Wir wünschen uns für <strong>das</strong> kommende Jahr, <strong>das</strong>s Sieuns mitteilen, was den mittelständischen Unternehmerbewegt. Wir wünschen uns, <strong>das</strong>s Sie <strong>das</strong> <strong>Wirtschaftsjournal</strong>als Ihr Magazin ansehen, <strong>das</strong>s Sie zum Redakteur werdenoder besser zu dem, der die wesentlichen Themen aufzeigtund mit Inhalt füllt. Unsere Mitarbeiter werden Ihnendabei gute Partner und vor allem aufmerksame Zuhörersein.<strong>ist</strong>, sich in diesen Verlag einzubringen. Ohne solche Mitarbeiterwürde <strong>das</strong> <strong>Wirtschaftsjournal</strong> nicht monatlicherscheinen, ohne sie wäre <strong>das</strong> <strong>Wirtschaftsjournal</strong> nicht <strong>das</strong>,was es <strong>ist</strong>. Ich bin stolz, mit solchen Mitarbeitern die neuen,zweifellos sportlichen Herausforderungen 2014 für unserePartner und Kunden für den mitteldeutschen Mittelstandin Angriff nehmen zu können. Danke.Für <strong>das</strong> kommende Jahr wünsche ich allen unseren Partnern,Kunden und Lesern im Namen des gesamten Teamsdes <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s frei nach dem US-amerikanischenTheologen Reinhold Niebuhr:„Die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,die sie nicht ändern können,den Mut, Dinge zu ändern,die sie ändern können,und die Weisheit, <strong>das</strong> einevom anderen zu unterscheiden.“Lassen Sie <strong>das</strong> Jahr mit einem gesegneten Weihnachtsfestim Kreise ihrer Lieben ruhig ausklingen, blicken Sie zumJahreswechsel mit einem Glas Sekt auf <strong>das</strong> Gele<strong>ist</strong>ete zurückund freuen Sie sich auf die 2014 bevorstehenden Aufgaben.Wenn <strong>das</strong> <strong>Wirtschaftsjournal</strong> dabei Ihr Partner seinkann, werden wir unser Bestes geben.In diesem Sinne:Eine gesegnete Weihnacht und einen guten Rutsch ins Jahr2014.Ein sich zum Ende neigendes Jahr eignet sich aber auchdazu, einmal Danke zu sagen. Ich bin froh, <strong>das</strong>s ich alsChef eines <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s die Möglichkeit habe, <strong>das</strong>auch öffentlich zutun.Ihr Jörg WinklerSo möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, meinenMitarbeitern zu danken. Auch wenn ich erst seit Oktoberdiesem Verlag vorstehe, konnte ich doch recht schnell feststellen,<strong>das</strong>s ich mich auf jeden verlassen kann, jeder bestrebt<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 20133


InhaltAus dem Inhalt46 kapitalsuchende Hightech-Unternehmen präsentierten sich im Rahmender 1. Innovationswerkstatt Kapital gegenüber knapp 40 internationalen, deutschenund regionalen Investoren. Foto: BLEND3, Frank GrätzSchwerpunkt: Innovation | Seite 15Transferbrief„Denn eine Investitionin Wissen bringt nochimmer die besten Zinsen“Benjamin Franklinwww.transferbrief.deUm die Vermarktung und Verwertungvon Forschungsergebnissenund Produkten voranzutreiben,bietet <strong>das</strong> <strong>Wirtschaftsjournal</strong> einezusätzliche Plattform für den künftigsachsenweiten Transferbrief.Transferbrief | Seite 27Bernd Kippig, Präsident des Handelsverbandes Sachsen e. V., bei dem offiziellenStart des Bundesprojekts „Gesunde Arbeit Sächsischer Handel“.Foto: Handelsverband SachsenPanorama: Gesundheitswirtschaft |Seite 72StandpunkteEditorial 3Mechanismen in den Markt 8Technologiezentren sind Schnittstellenakteure 10Kolumne 82TitelIm Härtetest gereift 6-7Schwerpunkt: InnovationWas Unternehmer umtreibt 5Neue Lösungen für alte Probleme 11Gewaltiges Potenzial 12Technologietransfer-Professur: Deutschlandweit einmalig 13Industrie trifft Kreativwirtschaft 14Nur wer wagt, gewinnt 15Der Kommunikationsmix <strong>Wirtschaftsjournal</strong> 16Der TransferPoint 17HORIZON 2020 18Branchenfokus: ITKIndustrie 4.0 im Prax<strong>ist</strong>est 20Anbieterverzeichnis 21-23Generative Fertigung in Serie 24Zukunftspfade 26Artfremde Möglichkeiten 28SEMICON: Vom Neben- zum Miteinander 30Log<strong>ist</strong>ik-Cloud im Prax<strong>ist</strong>est 33Sicher in der Wolke 34Harmonische IT-Strukturen 35Social Media für Unternehmen 36Verzahnung von Industrie und Praxis 38Branchenfokus: EnergieHYPOS nimmt Gestalt an 40Abwärme in Strom 41Windenergie: Zwischen Hoffen und Bangen 42Dezentral, aber nicht autark 43Unternehmensführung: FachkräfteWie wird man attraktiv? 44Familienfreundlichkeit: Wirtschaft macht es vor 45Lausitz: Chancen allein in der Industrie 46Forscher und Vertriebler gefragt 47Mehr Zeit für mich 48Freundliche Übernahme 50Unternehmensführung: TreffpunktIhre Messetermine 2014 51Gebündelte Innovationen 52Kooperationsbörse: Positives Fazit 54Unternehmensführung: RechtFrühe Öffentlichkeitsbeteiligung 57PanoramaDas Jahr 2013 im Rückblick 58-64Personalien 74Leseecke: Ein Anti-Aufschrei 79Reisereportage: Südtirol 80-81Transferbrief 75-784 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


TitelAnzeigeIm Härtetest gereiftbruno banani hauchte der ostdeutschen Bekleidungsindustrie neues Leben einIm September dieses Jahres sind die Umsätze derostdeutschen Bekleidungsindustrie im Vergleichzum Vorjahresmonat erneut gesunken. Ein Unternehmen,<strong>das</strong> davon völlig unberührt scheint, <strong>ist</strong> diebruno banani underwear GmbH. Schon dieser Namefällt auf. Und die Erregung von Aufsehen, <strong>ist</strong> ihrentscheidender Erfolgsfaktor. Wie dieser entwickeltund gelebt wird, erläutert Geschäftsführer JanJassner im Gespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Ihr Unternehmen feierte am1. November sein 20-jähriges Jubiläum. Woher nahmIhr Vater 1993 den Mut, eine Firma in einer Brancheaufzubauen, die in Deutschland nicht geradevon Erfolg verwöhnt <strong>ist</strong>?Jan Jassner: Mein Vater war viele Jahre Geschäftsführerverschiedener großer Textilunternehmen. Nach der Wendehat er dann als unabhängiger Unternehmensberater Firmenim Textilbereich beraten. Im Zuge dessen lernte er 1993 denehemaligen VEB Trikotex in Mittelbach kennen. Der Betriebhielt sich damals mit Lohnfertigung für Westfirmen überWasser. Mit ihm entwickelte er schließlich ein neues Unternehmenskonzept,<strong>das</strong> vor allem auf einer eigenen starken<strong>Marke</strong> basiert. So wurde am 1.11. bruno banani mit derAusrichtung auf Design-Unterwäsche gegründet.WJ: Die Entstehung des Unternehmens geschah alsonicht zufällig, sondern war ein folgerichtiger Schrittin der Arbeit Ihres Vaters?Jan Jassner: Ja, so kann man <strong>das</strong> sagen.WJ: Mittlerweile sind 20 Jahre vergangen und brunobanani eine international beachtliche Größe. Wasmacht heute den Erfolg Ihres Unternehmens aus?Jan Jassner: Wir haben eine sehr starke <strong>Marke</strong>, die wirüber Jahre gepflegt haben. Neben der Konzentration aufunser Kerngeschäft haben wir bruno banani zu einer Lifestyle-<strong>Marke</strong>ausgebaut und auf andere Sortimentsbereichewie Schuhe, Uhren, Sonnenbrillen, Parfüm, Socken, Gürteloder Taschen ausgedehnt. Diese verschiedenen Lizenzprodukteführen wir in eigenen Geschäften zusammen. Damitsind wir vertrieblich stark aufgestellt.Jan Jassner mit seinem Vater und Firmengründer Wolfgang Jassner.Fotos: Wolfgang Schmidt6 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Titel<strong>„Unsere</strong> <strong>Marke</strong> <strong>ist</strong> unser <strong>größte</strong>s <strong>Kapital“</strong>Jan Jassner, Geschäftsführer der bruno banani underwear GmbHBlick in die Produktion am StandortChemnitz.bruno banani underwear GmbHMauersberger Straße 509117 ChemnitzTelefon: 0371 842340Telefax: 0371 8423446fashion@brunobanani.dewww.brunobanani.deWJ: Wo steht Ihr Unternehmen aktuell?Jan Jassner: Wir werden dieses Jahr einen Gesamtumsatzvon 100 Mio. Euro erreichen. 2014 wollen wir diese <strong>Marke</strong>knacken. Zudem beschäftigen wir gegenwärtig insgesamt110 Mitarbeiter – im Einzelhandel und in der Produktion.Diese Zahl wollen wir unbedingt halten. Das <strong>ist</strong> eine Superentwicklung!WJ: In der Tat. Und wie sieht diese Entwicklung imnächsten Jahr konkret aus?Jan Jassner: Wir wollen weiter wachsen – sowie im Kernmarktwie im Lizenzbereich. Gleichzeitig wollen wir unserenOnline-Auftritt weiter optimieren. Das <strong>ist</strong> auch ein Lernprozess,doch wir sind auf einem guten Weg.WJ: Ist vor dem Hintergrund dieser Aktivitäten auchdie Verstärkung der Geschäftsführung zu sehen?Jan Jassner: Ja, José Borge <strong>ist</strong> bereits seit zwei Jahren Vertriebschefbei uns gewesen und nun zum 1.11. neben meinemVater und mir zum Geschäftsführer berufen worden.Er soll mit dazu beitragen, wieder stärker im Fachhandel zuwerden, wo es derzeit sehr schwierig <strong>ist</strong>. Ebenso möchtenwir mit ihm die Produktpalette optimieren.WJ: In der Vergangenheit punkteten Sie vor allemmit spektakulären Auftritten – wie mit der Unterwäscheim Crashtest. Sind weitere derartige Aktionenzu erwarten?Jan Jassner: Wir werden <strong>das</strong> Prinzip des Eventmarketingsweiterverfolgen. Schließlich <strong>ist</strong> unsere <strong>Marke</strong> unser <strong>größte</strong>sKapital. So statten wir den Rodler Bruno Banani aus,der höchstwahrscheinlich bei Olympia in Sotschi startenwird. Dort sind wir als sein offizieller Sponsor präsent.Gespräch: Claudia Hillmann<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 20137


Schwerpunkt: InnovationMechanismen in den MarktGespräch mit Messechef Markus Geisenberger zur Umsetzung der regionalen InnovationsstrategienDie regionalen Innovationsstrategien stehen, nunmüssen sie mit Leben erfüllt werden. Was die LeipzigerMesse dazu beitragen kann, verdeutlicht ihrzweiter Geschäftsführer Markus Geisenberger imGespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.Seit Oktober 2010 <strong>ist</strong> Markus GeisenbergerGeschäftsführer der LeipzigerMesse GmbH und der LMI LeipzigerMesse International GmbH und u. a. fürdie Industriemessen zuständig.Foto: Leipziger MesseWirtschaftsJournal: Intelligente Spezialisierung soll<strong>das</strong> Hauptziel der aktuellen Innovationsstrategiender einzelnen Bundesländer sein. Wie stellen Sie dieinhaltliche Ausrichtung der Leipziger Industriemessendarauf ein?Markus Geisenberger: Wir haben bereits bei unserenFachmessen eine hohe thematische Spezialisierung, besitzengenaue Branchenkenntnisse und sind dort auch dankunserer Netzwerke gut verankert. Selbstverständlich verfolgenwir auch, wie die politischen Rahmenbedingungensich entwickeln. Daher sind wir in der inhaltlichen Aus -richtung unserer Messen gut unterwegs. Wir haben unsereStrategie bereits entsprechend der sich hier in der Regionherausgebildeten Cluster ausgerichtet. Wir schöpfen schließlichaus diesem Umfeld.WJ: Was dieses Umfeld angeht, haben wir die Erfahrunggemacht, <strong>das</strong>s viele Unternehmen die Kompeten -zen von Partnern vor der eigenen Haustür nicht kennen.Wie können Messeveranstalter diese regionalenKommunikations- und Wissenslücken schließen?Geisenberger: Fachmessen können genau solch ein Transmissionswegvon Wissen in den Markt sein. Mit unserenThemen und Ausstellungsangebot bieten wir einen Marktüberblickund bringen Angebot und Nachfrage zusammen.Entscheidend <strong>ist</strong> aber auch, <strong>das</strong>s nach dem Motto "time tomarket" aus Ideen schnell Produkte werden.WJ: An Ideen und Technologien für hochwertige Produktemangelt es in Mitteldeutschland nicht, aberan der marktgerechten Umsetzung…Geisenberger: Bei Innovationsstrategien wird meinesErachtens häufig zu wenig darauf geachtet, wie die Mechanismender Transformation in den Markt hinein funktionierensollen. Vor diesem Hintergrund konzentrieren wir unsauf die anwendungsorientierte Forschung. Deren Ergebnissebilden wir auf den Messen ab, um diese Wirtschaftsmechanismenzu befördern. Das geschieht beispielsweiseaktiv im Rahmenprogramm der Messen wie im Zuge derAusschreibung des Intec-Preises.WJ: Die Leipziger Industriemessen sind zwar sehrüberregional/international orientiert, doch die kleinerenUnternehmen aus der mitteldeutschen Regionkönnen mit vielen aktuellen Leitthemen wie „In -dustrie 4.0" nichts anfangen. Ist <strong>das</strong> für Sie als Messeveranstalterein Thema, welches Sie aufgreifenmöchten und können?Geisenberger: Solche Themen müssen genau ausba lanciertund fachlich fundiert aufbereitet werden. Eine maßgeblicheRolle spielt zum Beispiel auch die Ressourceneffizienz.Grundsätzlich finde ich gut, <strong>das</strong>s die so genannte Digitalisierungder Produktion wie auch der gesamten Lebensweltennun begrifflich untersetzt <strong>ist</strong>. Es muss Aufmerksamkeitfür dieses Thema geschaffen werden, schließlichsetzt Industrie 4.0 radikale Prozesse in Gang. Vor diesemHintergrund will gerade die Intec mehr als eine Ankündigungsplattformsein. Industrie 4.0 muss substantiell untersetztwerden – und <strong>das</strong> idealerweise mit praktischen Beispielen.Gespräch: Claudia Hillmann8 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


WENN NICHTJETZTGEMEINSAM FÜR INKLUSION, WANN DANN?!Menschen mit Behinderung können eine Bereicherung für jedes Unternehmensein. Durch ihre oft überdurchschnittliche Qualifikation, könnenSie als Unternehmer von dieser Le<strong>ist</strong>ungsbereitschaft profitieren. Le<strong>ist</strong>enSie mit Ihrem Betrieb so einen Beitrag zur gesellschaftlichen Inklusion.Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Arbeitgeberserviceunter 0800 4 5555 20.


Schwerpunkt: InnovationTechnologiezentren sindSchnittstellenakteureDer ADT <strong>ist</strong> der Bundesverband Deutscher Technologie- und Gründerzentren und wurde 1988 auf Initiativezahlreicher Zentren gegründet. Derzeit sind 151 deutsche Technologie- und Gründerzentren sowieWissenschafts- und Technologieparks Mitglied im ADT. Über Innovationen und Technologietransfersowie Unternehmensgründungen und -entwicklungen sprach <strong>Wirtschaftsjournal</strong> mit dem Präsidentendes ADT, Dr. Bertram Dressel, der auch Geschäftsführer der TechnologieZentrumDresden GmbH <strong>ist</strong>.WirtschaftsJournal: Deutschlandweit gibt es über300 Technologie- und Gründerzentren. Warum <strong>ist</strong>nur die Hälfte im ADT organisiert?Dr. Bertram Dressel: Das hat sehr unterschiedliche Gründe,wobei der Mitgliedsbeitrag sicher eine Rolle spielt. Esgibt sehr aktive Landesverbände, bei denen eine Reihe vonunseren Nichtmitgliedern sehr aktiv sind und nicht in zweiVerbände eintreten wollen. Es gibt Zentren, die voller Respektfür unsere Arbeit sind, den Schritt aber herauszögern. Undes gibt Mitglieder, die den Verband verlassen hatten, nacheinigen Jahren jedoch zurückkommen.WJ: Wie unterstützt der Verband seine Mitglieder?Dr. Dressel: Wir bieten Erfahrungsaustausch, Best Practice,neue Methoden ein Zentrum zu führen, Projekte undArbeitsgruppen sowie Informationsveranstaltungen, dieüber Technologiethemen hinausgehen, wie zum BeispielInformationen zur aktuellen Rechtsprechung. Im Momentsucht der Verband gerade Mitwirkende für <strong>das</strong> Projekt „Startup for Climate“, <strong>das</strong> innerhalb eines Rahmenprogrammsdes Bundesumweltmin<strong>ist</strong>eriums zu RessourcenschonenderÖkonomie ins Leben gerufen wurde. Es soll zu Handlungsvorgabenführen, wie Gründungen auf diesem Gebiet erfolgreichvonstattengehen. Vermittler <strong>ist</strong> der ADT.WJ: Zu den Schwerpunkten der ADT-Arbeit gehörendie Betreuung von Unternehmensgründungen, Technologietransferund Wirtschaftsförderung. WelcheAktivitäten unternimmt der Verband beim Technologietransfer?Dr. Dressel: Über Technologietransfer wird immer wiederdiskutiert. Wir wollen ihn wieder auf die Füße stellen. Denner <strong>ist</strong> weniger effektiv, wenn die öffentlichen Forschungseinrichtungenihn betreiben. Die Wirtschaft kann <strong>das</strong> besser,da sie die geeigneten Triebkräfte entfalten kann! Natürlichgibt es mit öffentlichen Geldern finanzierte Stellen, diegute Arbeit le<strong>ist</strong>en. Aber die Wirtschaft erwartet mehr. DieTechnologiezentren sind hier die geeigneten Schnittstellenakteure.Doch es muss gewollt sein und auch entlohntwerden. Es <strong>ist</strong> meine feste Überzeugung, <strong>das</strong>s Technologiemittlererfolgsabhängig bezahlt werden sollten. Dadurchwird die Effizienz erhöht und es werden mehr Projekte entstehen.WJ: Dann wird die eigentliche Transferle<strong>ist</strong>ung vonden Technologiezentren und Wissenschaftsparkserbracht?Dr. Dressel: Die Technologiezentren haben beste Kontaktezu Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen und zurWirtschaft. Sie beherbergen und coachen nicht nur Gründer,sondern innovationsbasierte Unternehmen.Das <strong>ist</strong> mein Ansatz: Die TGZs sollen als wirtschaftsnaheund wirtschaftsorientierte Institutionen wahrgenommenwerden. Sie sind wichtige Einrichtungen zur Wirtschaftsförderung.WJ: Ist der Rückgang von Ex<strong>ist</strong>enzgründungen tatsächlichein bundesweiter Trend? Kann man diesementgegenwirken?Dr. Dressel: Gründungen im innovationsbasierten Bereichsind seit Jahren relativ konstant. Aber es stimmt schon, <strong>das</strong>sGründungen im Allgemeinen zurückgehen, weil bestimmteFörderinstrumente nicht mehr zur Verfügung stehen. Ichkann Gründungswilligen nur empfehlen, sich mit den Leiternder Technologiezentren in Verbindung zu setzen. Siesind Coachs im besten Sinne, organisieren, geben Denkanstöße,helfen Schwachstellen zu erkennen. Jungunternehmerinnenund -unternehmer sollten sich nicht scheuen,diesen Schritt zu gehen. Gespräch: Simone PflugBundesverband der deutschen Innovations-,Technologie- und Gründerzentren e. V.:www.adt-online.deFotos: S. Pflug10 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Schwerpunkt: InnovationGewaltiges PotenzialIQ Mitteldeutschland: Es geht nicht nur um die besten Ideen, sondern auch um deren erfolgreiche Umsetzung„Mitteldeutschland hat ein gewaltiges technischesund wissenschaftliches Potenzial sowie eine kulturelleVielfalt“, betonte einmal mehr Markus Kopp,1. Vorsitzender des Vorstandes der Wirtschaftsinitiativefür Mitteldeutschland und gab damit am18. November den Startschuss für den 10. IQ InnovationspreisMitteldeutschland.„Mit 988 Bewerbungen, 94 Pre<strong>ist</strong>rägern und über 700.000Euro Preisgeldern in den vergangenen neun Wettbewerbsjahrenhat sich der IQ Innovationspreis Mitteldeutschlandzum wichtigsten, länderübergreifenden Wettbewerb dieserArt in der Region entwickelt. Die wahren Erfolgsgeschichtensind jedoch die zahlreichen Innovationen von Unternehmen,Ex<strong>ist</strong>enzgründern, Hochschulen und Forschungseinrichtungenaus Mitteldeutschland, deren Markterfolg wirmit dem IQ Innovationspreis fördern konnten“, erklärt Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiativefür Mitteldeutschland GmbH.Beim diesjährigen, mit rund 70.000 Euro dotiertenWettbewerb werden marktfähige Innovationen aus denmitteldeutschen Clustern Automotive, Life Sciences,Chemie/Kunststoffe, Energie/Umwelt/Solarwirtschaft undInformationstechnologie gesucht. Für Innovatoren ausMagdeburg <strong>ist</strong> es zusätzlich möglich, sich für <strong>das</strong> lokaleCluster Maschinen- und Anlagenbau zu bewerben. Bis zum10. März 2014 können innovative Produkte, Verfahren undDienstle<strong>ist</strong>ungen kostenfrei im Internet eingereicht werden.Die feierliche Preisverleihung findet nach einem mehrstufigenJuryverfahren am 2. Juli 2014 in Leipzig statt.CHVor der eigentlichen Auftaktveranstaltungstartete die Premiere des neuenFormats „Innovation. 10 Fragen an dieZukunft“. Dabei nutzten 60 Teilnehmeraus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaftund Verwaltung unter Anleitungvon drei Moderatorenteams die Plattformder Wirtschaftsinitiative, um freivon Hierarchien und Prinzipien in intensiverGruppenarbeit Voraussetzungenfür ein optimales Innovationsklima zuerarbeiten. Foto: WirtschaftsinitiativeWeitere Informationen unter:www.iq-mitteldeutschland.de»Die Träumende« Preisskulpturvon Małgorzata ChodakowskaSACHSEN SUCHT DENUNTERNEHMERDES JAHRESSachsens Wirtschaft <strong>ist</strong> <strong>das</strong> Rückgrat des gesellschaftlichen Wohlstands im Land.Hinter diesem Erfolg stehen mittelständische Unternehmer, die mit Engagementund Mut Wachstum und Arbeit schaffen. Um diese Menschen zu ehren, wird derPreis »Sachsens Unternehmer des Jahres« verliehen.Sie können sich ab sofort bewerben erben oder einen Unternehmer nominieren.Weitere Informationen und <strong>das</strong> Bewerbungsformular erbungsformular finden Sie unterwww.unternehmerpreis.deBewerbungsschluss erbungsschluss <strong>ist</strong> der 06. Februar 2014.Eine Initiative von:12 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Schwerpunkt: InnovationDeutschlandweit einmaligTU Dresden baut den Wissens- und Technologietransfer mit anspruchsvoller Professur ausDezernent Hannes Lehmann vom DezernatForschungsförderung und Transferder TU Dresden.Foto: Pressestelle TU DresdenUm die Transferbemühungen zwischen Wissenschaft undWirtschaft zu stärken, wird die TU Dresden ihre vielfältigen,aber eher parallel geführten Dienstle<strong>ist</strong>ungsangebotein einem eigenen Sachgebiet bündeln sowie eine Professurfür Wissens- und Technologietransfer einrichten.Diese Professur <strong>ist</strong> bisher einmalig in Deutschland. „Wissens-und Technologietransfer <strong>ist</strong> schon lange ein starkerTeil unserer Hochschulstrategie. Durch die Anerkennungals Exzellenz-Universität haben wir jetzt die Mittel, diesenweiter auszubauen.“, erklärt Dezernent Hannes Lehmannvom Dezernat Forschungsförderung und Transfer. Das neueSachgebiet richtet die TU in enger Kooperation mit derTUDAG, der Technischen Universität Dresden Aktiengesellschaft,ein. „Wir wollen die praktische Seite des Technologietransfersvoranbringen – mit wissenschaftlicherBegleitung“, betont Hannes Lehmann. So könne langfris -tig auch <strong>das</strong> künftige Studienangebot speziell im BereichWissensmanagement mit dem Schwerpunkt „Transfer“erweitert werden.Hochqualifizierte Bewerbungenstehen zur AuswahlDas Auswahlverfahren für die neue Professur läuft derzeitauf Hochtouren. Die Besetzung wird – wenn alles gutläuft – zum Sommersemester 2014 entschieden sein. DasBewerberfeld schätze er als „beeindruckend gut qualifiziert“ein, so der Dezernent, obwohl der Nachweis einerumfassenden wissenschaftlichen Expertise unter anderemauf den Themengebieten des Technologie- und Innovationsmanagements,der strategischen Planung und Führungvon FuE-Kooperationen, regionaler und nationalerInnovationssysteme und Cluster, der Aspekte des Rechtsdes Ge<strong>ist</strong>igen Eigentums, des Forschungsmanagements,Wissenschaftsmarketings und -managements gefordertwar. Auch internationale Fragestellungen nahmen einengroßen Stellenwert ein. Vor allem aber wird die ganz handfeste,praktische Mitwirkung am Teil des Zukunftskonzeptesder Exzellenzinitiative „Wissenstransfer in die Gesellschaft“gewünscht, die im Aufbau einer übergreifendenStruktur zur Bündelung aller Aktivitäten und Akteure desWissens- und Technologietransfers an der TU Dresdenmünden soll.Die Idee zum Aufbau des neuen Sachgebietes und dieserspeziellen Professur entstand aus dem Anliegen heraus, derWirtschaft den Zugang zu Forschung und Wissenschaftwesentlich zu erleichtern. So sollen Berührungsängste derUnternehmen ernst genommen und abgebaut werden, dieForschungs- und Transferaktivitäten gebündelt und auchdie Einrichtungen des Wissens- und Technologietransfersstärker als Verbund oder Zentrum wahrgenommen werden.Zukunftsdialog bringt neue ImpulseGenau demselben Anliegen widmete sich erst kürzlich <strong>das</strong>„Wissenschaftsforum Dresden“. Rund 130 Vertreter ausHochschulen, Forschungseinrichtungen, Wirtschaft, KulturundBildungseinrichtungen nahmen am 19. November amersten Treffen teil. Damit startete ein wichtiger Kommunikations-und Austauschprozess, der die Akteure in derRegion noch besser vernetzen und neue Impulse für dieZusammenarbeit bringen soll. Themen des Dresdner Wissenschaftsforumssind der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft,Wirtschaft und Kultur, die Hebung von Synergiendurch gemeinsame Nutzung von Infrastruktur undDienstle<strong>ist</strong>ungen sowie die Steigerung der Internationalitätim Wettbewerb um Talente und Wissen. Wissenschaftsmin<strong>ist</strong>erinSabine von Schorlemer erklärte bei derEröffnung: „Wissenschaftsforen sind Orte des Dialoges zuwichtigen Zukunftsfragen. Wir wollen die Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeitdes Standortes deutlicher sichtbar machen und dieZusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Führungskräftenunterschiedlicher Disziplinen stärken. Ziel <strong>ist</strong>es, gemeinsam konkrete Maßnahmen und Konzepte zu entwickeln,um Herausforderungen noch besser zu begegnen.Diese Ideen können auch beispielhaft in den anderen sächsischenWissenschaftsregionen wirken.“Simone Pflug<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201313


Schwerpunkt: InnovationIndustrie trifft KreativwirtschaftfutureSAX-Innovationsforum soll Impulse für stärkere Wirtschaftskraft gebenAm 25. September trafen sich in Dresden rund 150sächsische Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaftund Politik zum innovativen Ideenaustausch. Gemeinsamgingen sie der Frage nach: Welche kreativenPotenziale gibt es in Sachsen und wie lassen sichdiese für Innovationen in der Industrie nutzen?„Ziel des Forums <strong>ist</strong> es, Vertreter aus Industrie, Kreativwirtschaft,Wissenschaft und Politik zusammenzubringen,um so gemeinsam in Sachsen neue, zukunftsweisende Ideenzu entwickeln, Erfahrungen auszutauschen und entsprechendeKooperationen in Sachsen auszubauen", so SachsensWirtschaftsmin<strong>ist</strong>er Sven Morlok. „Die Resonanz derTeilnehmer zeigt, <strong>das</strong>s ein großes Interesse an der weiterenVernetzung von Industrie, Wissenschaft, Politik undKreativwirtschaft besteht. Ich hoffe, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Innovationsforumeinen Impuls für eine bessere Zusammenarbeit undeine noch stärkere Innovationskraft der sächsischen Wirtschaftgeben kann."Prof. Dr. Diane Robers von der European Business Schoolaus Oestrich-Winkel verdeutlichte die Treiber für Innovationen,zu denen sie Kunden, Technologien, Marktdynamikund Megatrends zählt. Innovation sei nicht einfach eineVerbesserung, sondern dazu gehörten neue Konzepte undSysteme, legte sie dar. „Design und Emotionalisierung spielenbei Produktinnovationen eine enorme Rolle", sagte sieweiter. In der anschließenden Podiumsdiskussion zeigtensich „Industrie und Kreativwirtschaft im Dialog" – nicht nurdem Motto nach. Sie setzten sich intensiv mit Problemenund Vorteilen von Sachsens kleinteiliger Kreativbranche auseinander.„Diese Kleinteiligkeit bedeutet, die Unternehmensind agil, haben eine gewisse Stabilität und flexible Strukturen",erläuterte Prof. Jens Krzywinsky, Juniorprofessor fürTechnisches Design an der TU Dresden. „Wir müssen denWert des eigenen Handelns vermitteln", betonte SebastianWolfram, Inhaber der Dresdner Firma Wolfram Design/En -gineering.Das Innovationsforum wurde zum dritten Mal von future -SAX, einem Projekt des Sächsischen Wirtschaftsmin<strong>ist</strong>eriums,durchgeführt. Neben den Vorträgen gab es verschiedeneWorkshops, die von Praktikern und renommiertenWissenschaftlern geleitet wurden. Sie beschäftigten sichmit der funktionalen Gestaltung von Produkten als Wettbewerbsvorteilund der Förderung von Unternehmens zielendurch künstlerisch-kreative Ansätze. Zum Abschluss zeigteJochen Gürtler von der „School of Design Thinking" amHasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam Wege auf,wie Innovationen und neue kreative Ansätze in ein Unternehmeneinfließen können.Darüber hinaus stellten die Branchenverbände „KreativesLeipzig", „Kreatives Chemnitz" und „Wir gestaltenDresden" Beispiele für erfolgreiche Aktivitäten im BereichKultur- und Kreativwirtschaft und ausgewählte Projekte vonMitgliedern vor.Simone Pflug„Industrie und Kreativwirtschaft imDialog“ zur Podiumsdiskussion (v. l.):Jürgen Bönninger, Geschäftsführer derDresdner FSD GmbH, Prof. JensKrzywinsky (verdeckt), Juniorprofessorfür Technisches Design an der TU Dresden,Moderator Chr<strong>ist</strong>ian Bollert vomLeipziger Internetradio detector.fm,Sebastian Wolfram, Inhaber der DresdnerFirma Wolfram Design/Engineeringund Prof. Dr. Diane Robers von derEuropean Business School aus Oestrich-Winkel. Foto: Matthias SchumannHorizon 2020 am StartSchnellere, überschaubare und zielgerichtete Forschungsförderung angestrebtAb 2014 greift <strong>das</strong> neue EU-Forschungsprogramm HO RIZON2020 mit einem Gesamtumfang von etwa 87 MilliardenEuro. Es soll vor allem kleineren und mittleren Unternehmenden Zugang zu europäischen Innovations- und Forschungsprojektenerleichtern. Dafür sind neue finanzielleInstrumente und Strukturen geschaffen worden. Währendim Zeitraum von 2007 bis 2012 rund 17 Prozent der FuE-Mittel aus Brüssel in kleinere Unternehmen flossen, sindnun im neuen Programm 20 Prozent vorgesehen. Ebensosollen die Wartezeiten auf einen Förderbescheid von bisher12 auf 8 Monate verkürzt werden. Wie nun Unternehmenaus Mitteldeutschland dieses Programm konkret nutzenkönnen, wird <strong>das</strong> <strong>Wirtschaftsjournal</strong> in seinen nächsten Ausgabendarstellen.CH14 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Schwerpunkt: InnovationNur wer wagt, gewinntWagniskapitalgeber trafen Gründer, Start-ups und etablierteUnternehmen aus dem Hochtechnologie-BereichInvestitionen nach Finanzierungsanlass 1. Halbjahr 2013 (Marktstat<strong>ist</strong>ik)Und App gehts !Von den Gesamtinvestitionen der in Deutschland ansässigen Beteiligungsgesellschaften im ersten Halbjahr,die hier im Lande getätigt wurden, entfielen gut drei Viertel auf Buy-Outs, 16 % flossen in VentureCapital-Engagements (Seed, Start up, Later Stage-Venture Capital) und die restlichen 8 % in Wachstumsfinanzierungen(Growth) sowie Turnaround- und Replacement-Finanzierungen.Quelle: BVK-Stat<strong>ist</strong>ik 1.Hj. 2013Damit die Unternehmen ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit erhalten können, müssen sie inneue Ausrüstung, Verfahrung und Qualifizierung ihrer Mitarbeiter investieren. Doch im Momentzögern sie sehr stark, ihr Geld in langfr<strong>ist</strong>ige Projekte zu stecken. Ein Grund dafür <strong>ist</strong> nicht zuletztdie immer noch nicht abgeschlossene Regierungsbildung. Noch schwieriger <strong>ist</strong> es für junge Unternehmen,die zwar zukunftsträchtige Ideen und Produkte haben, aber überhaupt noch kein Kapital.Sie müssen erst Geldgeber von ihrem potenziellen Marktwert überzeugen. Um an diesem PunktAbhilfe zu schaffen, lud der Startbahn Netzwerk e. V. am 14. und 15. November zum Investorenkongress„Innovationswerkstatt <strong>Kapital“</strong> nach Dresden ein. Gemeinsam mit dem RKW Sachsen holtedie Vereinigung rund 40 nationale und internationale Investoren in die sächsische Landeshauptstadt.Darunter waren u.a. renommierte, auf die Frühphasen- und Wachstumsfinanzierung von Hochtechnologieunternehmenspezialisierte Kapitalgeber, wie 3M New Ventures, Aster Capital Europe,Astutia, BASF Venture Capital, Cleantech Capital, Cognovia Capital, Creathor, Earlybird, eCapital,FIDURA Private Equity Fonds, MIG, Mountain Cleantech und Munich Venture Partners.Ihnen präsentierten sich 46 Unternehmen - vom Gründungsvorhaben bis zum etablierten Mittelständleraus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In der Session Lifes Sciences & Umwelt- undEnergietechnologien reichte die Bandbreite von Anlagen zur Reinigung organischer Materialien überdie Früherkennung von Krankheiten mit dem Smartphone bis hin zu Messsystemen für Anwendungenin der Sexualmedizin. In der Session Automotive wurde ein City Roller mit Impulsantrieb vor -geführt. Die dritte Session widmete sich Materialien und Maschinenbau. Hier erstreckte sich dieSpannbreite von neuartigen Rettungsschläuchen für Hochhäuser über Messsysteme für Gießereienbis zu Premium-Skis.CHAuswählen,einziehen, anfangen …Individuelle Räume,Services und Know-howfür Technologie-Gründer.TechnologieCentrumChemnitzAnnaberger StraßeBernsdorfer StraßeUm regelmäßig mit Kapitalgebern ins Gespräch kommen zu können oder eine Rückmeldungauf <strong>das</strong> eigene Gründungsvorhaben zu erhalten, soll diese Veranstaltung künftig jährlichstattfinden.Weitere Informationen unter: www.innovationswerkstatt-kapital.de Kontakt:Tel. 0371/ 5347-104www.tcc-chemnitz.deTechnologie-Campus


Schwerpunkt InnovationDer KommunikationsmixWirtschaftsJournal„Die Digitalisierung verändert die Medienlandschaft von Grund auf: Jahr fürJahr steigen die Ausgaben für Online-Werbung auf Kosten von Anzeigenschaltungenin der klassischen Werbung. Obwohl <strong>das</strong> Print-Kerngeschäft für die deutschenPublikumsverlage weiterhin von herausragender Bedeutung <strong>ist</strong>, haben sieseit vielen Jahren auch im digitalen Bereich eine Vorreiterrolle übernommen undeinige der führenden Online-Vermarktungshäuser aufgebaut.“ (Studie VDZ undMcKinsey & Company)In einer gemeinsamen Studie haben der VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverlegerund McKinsey & Company untersucht, wie Zeitschriftenverlage neueWachstumsfelder erschließen könnten.Aus deren Sicht sollten sich die Verlage insbesondere auf vierWachstumschancen konzentrieren:1. Entwicklung und Umsetzung plattformübergreifenderKommunikationslösungen2. Ausbau der digitalen Präsenz über verschiedene Plattformenbei ausgewählten Themenbereichen und Zielgruppen3. Erstellung hochwertiger digitaler Inhalte für Werbungstreibende4. Systematische Erfassung, Auswertung und Monetarisierungverfügbarer Daten.Aber trifft <strong>das</strong> auch für ein Wirtschaftsmagazin zu? Deren Kunden sind oft nichtam Endverbraucher interessiert. Onlineshops sind oft wenig interessant. Selbstgroße Zugriffszahlen spielen oft eine untergeordnete Rolle. Da steht für derenKunden schon eher die Qualität der Kontakte im Fokus.Ein System von modernen, miteinander vernetzten Kommunikationslösungenbieten, die den Bedürfnissen der Partner und Kunden entsprechen und unseremAlleinstellungsmerkmal als Unternehmerjournal mit Affinität zu Wissens- undTechnologietransfer gerecht werden, <strong>das</strong> <strong>ist</strong> unsere Herausforderung.Greifen wir nur den ersten Punkt heraus. Plattformübergreifende Kommunikation.Was bedeutet <strong>das</strong> für uns? Worauf sollen wir uns konzentrieren?Wer heute einem Kunden verspricht, nur durch eine Anzeige, sei es auch imWirtschaftsJournal, könne er seinen Umsatz steigern, der lügt. Erfolge wollenorganisiert werden. Und <strong>das</strong> wollen wir. Deshalb werden wir unsere Partner undKunden beraten, Erfolge organisieren. Was wir anstreben <strong>ist</strong> genau diese plattformübergreifendeKommunikation, Kommunikation unter Einbeziehung der sichbietenden Mittel und Methoden, interessant, informativ und treffsicher.Wie soll <strong>das</strong> aussehen?Wir setzen darauf, Unternehmer in Kontakt zu bringen mit einem eingeführten Printmedium, dem WirtschaftsJournal, einem kommunikativen Onlineangebot, unserer neuen Website,dem TransferBrief sowie dem WirtschaftsTV. einer Eventreihe für den persönlichen Disput, unserer WirtschaftsLoungesowie einem auf konkreten Wissens- und Technologietransfer zugeschnittenenMesseangebot, dem TransferPointFür den Erfolg, Ihren und unseren, lehnen wir uns weit aus dem Fenster. UnserTun wird zukünftig nicht mehr „nur“ die Herausgabe des WirtschaftsJournalsumfassen, obwohl auch <strong>das</strong> schon eine ständige Herausforderung <strong>ist</strong>. Im Zeitalterder Digitalisierung der Medienlandschaft verlangt der Kunde aber mehrund <strong>das</strong> mit Recht. Durch die Kombination der einzelnen Kommunikationsmittelversuchen wir den Kunden ein zielführendes, auf konkrete Kontakte oder Projektegerichtetes Kommunikationsnetzwerk zur Verfügung zu stellen.Lassen Sie uns hier nur kurz auf drei Neuheiten im Verlag eingehen,die WirtschaftsLounge, den TransferBrief und den TransferPoint.Die WirtschaftsLounge als regelmäßiger TreffpunktAls Lounge bezeichnet man einen exklusiven Warte- oder Aufenthaltsraum fürReisende. Nun soll man Reisende ja nicht aufhalten. Wir tun es ganz bewusst!In unserer WirtschaftsLounge bringen wir Reisende zusammen. Als Teilnehmerwird Ihnen aktuelles, in der Praxis erprobtes Wissen direkt im Unternehmen vorOrt vermittelt. Die Lounge ermöglicht den Einblick in innovative Prozesse, erfolgreicheStrategien und moderne Technologien. Vor diesem Hintergrund sollenUnternehmer, Politiker und Vertreter der Presse miteinander reden, fachsimpeln,sich kennen lernen und Kontakte schließen. Die gemeinsame Weiterreise <strong>ist</strong>unsere Absicht.Der TransferBriefIn Kombination mit dem Printmedium wird eine für technologieorientierte Unternehmenoffene Internetplattform entstehen.Zielstellung <strong>ist</strong> es, eine firmen- und branchenübergreifende Plattform zu entwickeln,die Funktionen eines Wissensmanagements erfüllt und eine Recherchenach bereits vorhandenem Wissen, Erfahrungen oder Partnern ermöglicht.Insbesondere durch die Bereitstellung von Schreibrechten bietet der Transfer-Brief die Möglichkeit, eigenständig <strong>Marke</strong>ting auf einer kontinuierlich im WirtschaftsJournalbeworbenen Plattform zu betreiben.16 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Schwerpunkt InnovationDer TransferPointzurDeutsche Studien bestätigen:Der Service <strong>ist</strong> die Zukunft.www.kix4otrs.deDie Sächsische Industrie- und Technologiemesse SIT am MessestandortChemnitz positioniert sich zunehmend als Förderer des branchenübergreifendenWissens- und Technologietransfer. Auch im Mai 2014 wird sie mit einereindrucksvollen Le<strong>ist</strong>ungsschau in den Schwerpunktbranchen Maschinen- undAnlagenbau, Automobil- und Fahrzeugbau, Mikrosystemtechnik, InformationsundKommunikationstechnik sowie der Zulieferindustrie die Le<strong>ist</strong>ungs- undKonkurrenzfähigkeit der Region Sachsen demonstrieren.Dabei wartet die Chemnitzer Messe in Zusammenarbeit mit dem Wirtschafts-Journal mit einer Premiere auf: dem TransferPoint.Was <strong>ist</strong> <strong>das</strong>, der TransferPoint?Hauptthema des TransferPoints <strong>ist</strong> der Wissens- undTechnologietransfer.Zielstellung <strong>ist</strong> es, mit dem TransferPoint auf der Messe einen Kommunikationspunktzu schaffen, der Wissenschaft und Forschung noch stärker mit derWirtschaft, insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen, inKontakt zu bringen.„Wir haben uns der Aufgabe gestellt, mit geeigneten Partnern über <strong>das</strong> Potenzialan Forschungs- und Entwicklungsle<strong>ist</strong>ung zu informieren sowie den Kontaktzwischen Wissenschaftlern und Entwicklern bzw. wissenschaftlichen Einrichtungenund Unternehmen zu vermitteln. Damit erleichtern wir vor allemregionalen Unternehmen den Zugang zu den Forschungs- und Entwicklungskapazitätenan Universitäten, Hochschulen, Instituten und Unternehmen miteigener Forschung und Entwicklung. Zielstellung <strong>ist</strong> es, bei der Initiierung vonTransferprojekten mitzuhelfen und Hemmnisse in der Kommunikation untereinanderabzubauen.“ so Jörg Winkler, Geschäftsführer der VWJ Verlag <strong>Wirtschaftsjournal</strong>GmbH.Dazu bietet der Kommunikationspunkt den Unternehmen, Forschungseinrichtungenund Netzwerken an, eigene Le<strong>ist</strong>ungen projektbezogen zu präsentieren.Mit der Organisation eines interessanten Vortragsprogramms, Podiumsgesprächenund der Präsentation von Videoinformationen avanciert der TransferPointzum Anziehungspunkt für Besucher und Aussteller.Als fachliche Begleiter treten in diesem Rahmen Firmen und Dienstle<strong>ist</strong>er auf,die insbesondere im Transfermanagement, der Wirtschafts- und Innovationsförderungoder der Innovationsfinanzierung eine führende Position einnehmen.Idealer Weise wird schon auf der Messe der Grundstein für künftige Projektegelegt. Für geeignete Themenstellungen und deren Präsentation zur SIT sindsowohl die Chemnitzer Messe als auch <strong>das</strong> <strong>Wirtschaftsjournal</strong> jederzeit gesprächsbereit.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201317


Schwerpunkt: InnovationHORIZON 2020EU-Förderung für Forschung und Innovation ab 2014HORIZON 2020 bündelt ab 2014 alle Fördermaßnahmender EU im Bereich Forschung und Inno -vation. Es setzt drei Prioritäten: „Wissenschafts -exzellenz", „Führende Rolle der Industrie" und„Gesellschaftliche Herausforderungen".Mindestens 20 Prozent des HORIZON 2020 Budgets sollenvon 2014 bis 2020 kleinen und mittleren Unternehmen(KMU) zur Verfügung stehen. Zielgruppe sind innovativeUnternehmen mit Entwicklungs-, Wachstums- und Internationalisierungskapazitäten.Alle Arten von Innovation,auch nichttechnologische, soziale und Dienstle<strong>ist</strong>ungsinnovationenstehen im Fokus, soweit sie einen europäischenMehrwert mit sich bringen. Speziell unterstützt wird dieTeilnahme von kleinen und mittleren Unternehmen durch<strong>das</strong> neue KMU-Instrument (Innovation in KMU). Dort könnennur KMU Förderanträge stellen. Selbst die Unterstützungeinzelner Unternehmen <strong>ist</strong> hier möglich. Die KMUselbst können entscheiden, wie sie <strong>das</strong> Projekt am bestenorganisieren und mit wem sie zusammenarbeiten. Auch dieVergabe von Aufträgen <strong>ist</strong> möglich, soweit den Unternehmeneigene Kapazitäten dafür fehlen. Das Instrument unterstütztin drei Phasen des Innovationsprozesses. In Phase 1wird <strong>das</strong> technologische und kommerzielle Potential einesProjekts bewertet. Phase 2 unterstützt Demonstrationsvorhaben,Prototypen, Pilotanlagen bis hin zur Entwicklungder Marktfähigkeit von innovativen Produkten, Verfahrenund Dienstle<strong>ist</strong>ungen. Indirekte Unterstützung erhaltenUnternehmen dann in Phase 3 durch den erleichtertenZugang zu Bürgschafts- und Beteiligungsinstrumenten.Beratung und Information zu den einzelnen Programm -säulen und zur Teilnahme an HORIZON 2020 und weiterenrelevanten EU-Förderprogrammen erhalten interessierteUnternehmen bei den Partnern des Enterprise Europe Network.Neun Partnerorganisationen stehen als Anlaufstellenvor Ort in Sachsen zur Verfügung. Das Netzwerk unterstütztbei der Erschließung neuer Märkte, der Geschäfts-, Forschungs-und Technologiepartnersuche, bei der Antrag -stellung zu europäischen Projekten und informiert zumEU-Recht und dessen nationaler Umsetzung.Weitere Informationen zu denDienstle<strong>ist</strong>ungen des Netzwerkesund die Kontaktdaten Ihrer regionalenAnsprechpartner finden Sieunter http://www.een-sachsen.eu.Netzwerk MittelstandInnovationsfähigkeit durch Austausch zwischen Hochschule und Wirtschaft steigernEine gestandene Expertenrunde diskutierte am 7. Oktober2013 die Innovationsstrategie Sachsens als Einstieg in die3. Summer School unter dem Motto „WACHSTUMs.MOTOR.INNOVATION." an der Hochschule für Technik undWirtschaft Dresden. Diskutiert wurde unter anderem überInnovationsfähigkeit lokal ansässiger Unternehmen undsächsischer Technologie-Cluster.Dr. Norbert Walter, Referatsleiter für Wirtschaftspolitik undStrategieentwicklung im Staatsmin<strong>ist</strong>erium für Wirtschaft,Arbeit und Verkehr sprach von einer „Diskrepanz zwischenhervorragenden Ideen, die entstehen" und dem was tatsächlichumgesetzt wird. Zum Innovationsbegriff gehöredazu, „<strong>das</strong>s wir nicht nur die Ideen betrachten", sondernauch, wie der weitere Weg dahin gebahnt werden muss, so<strong>das</strong>s es auch Markterfolge gibt. Mit diesem Weg setztensich im Anschluss an die Diskussion die studentischen Teilnehmerin einem Workshop auseinander. Es sollten dieSchritte deutlich werden, vom Kontaktaufbau zu Unterstützerninnerhalb der Hochschule, über die Marktanalysebis hin zur Kostenplanung und Finanzierung, um aus einerguten Idee eines Studierenden ein marktfähiges Produktoder eine erfolgreiche Technologie werden zu lassen.Der Veranstalter der Summer School 2013, <strong>das</strong> Hochschul-Projekt„Netzwerk Mittelstand", verfolgt <strong>das</strong> Ziel desintensiven Austauschs und Kontaktaufbaus zwischen Hochschuleund regionaler Wirtschaft und Industrie. BeruflichePerspektiven im sächsischen Mittelstand sollen bekannterunter den Studierenden werden. Ein angebotenes Mentoring-Programmbietet dazu in ganz besonderer Weise dieMöglichkeit zum Erfahrungsaustausch und Wissenstransferzwischen erfahrenen Praktikern als Mentor und den Studierendenals Mentee.Kontakt:mittelstand@htw-dresden.deKathrin WinklerTelefon: 03 51 462-2428www.htw-dresden.de/mentoring18 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Schwerpunkt: InnovationAnzeigeKeine Angst vor VeränderungenKanzlei warnt rechtzeitig vor Rentabilitätsverlust, Personalengpässen und zeigt neue Lösungswege aufMenschen und damit ihre Anforderungen an Produkte, Dienstle<strong>ist</strong>ungen und die Arbeitsweltwandeln sich stetig. Nur wer sich diesen Veränderungen stellt oder gar aktiv gestaltet, kannals Unternehmer langfr<strong>ist</strong>ig erfolgreich sein. Die in diesem Zusammenhang entstehendenoder notwendig werdenden Innovationen beschrieb der österreichische Ökonom JosephSchumpeter bereits vor über 100 Jahren als „Durchsetzung neuer Kombinationen“. Und solcheKombinationen initiiert die Steuerberater- und Rechtsanwaltskanzlei nowak & partner.Wie dies konkret in der Praxis funktioniert und welchen Mehrwert die Mandanten davonhaben, schildert Gesellschafter Torsten Nowak im Gespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Steuerberater- und Rechtsanwaltskanzleien gibtes viele. Warum sollen Unternehmer gerade zu Ihnen kommen?Torsten Nowak: Das <strong>ist</strong> eine gute Frage. Einen Grund sehe ich in unseremBeratungskonzept, <strong>das</strong> aus zwei Teilen besteht. Der erste umfasst die verwaltendenDinge wie Finanzbuchhaltung, Jahresabschluss, Lohnabrechnung usw.Der Kern <strong>ist</strong> aber die betriebswirtschaftliche Beratung. Diese hat zum Ziel, <strong>das</strong>sunser Mandant so viel wie möglich Steuern zahlen muss, d. h. ertragsstark undliquide <strong>ist</strong>.WJ: So agieren Sie eher als Unternehmensberater…Nowak: Ja genau, wir sehen uns als Unternehmensberater mit dem FachgebietSteuern und Recht. Nur wenn man den Mandanten und sein Unternehmengenau kennt, kann man ihn auch gut beraten.WJ: Dieser Ansatz fordert aber von Ihren Mitarbeitern ein umfangreichesKnow-how!Nowak: Daher investieren wir in die Ausbildung unserer Mitarbeiter sehr viel.Wir unterstützen Fortbildungen finanziell und organisatorisch. Daneben <strong>ist</strong> dieErfahrung eine entscheidende Komponente. Viele unserer Mitarbeiter sind bereitsseit 10 bis 15 Jahren bei uns tätig.WJ: Das spricht für Ihre Attraktivität als Arbeitgeber.Nowak: Ja, ich denke wir haben ein sehr gutes Betriebsklima. Wie bei unserenMandanten steht auch bei uns in der Personalpolitik der eigentliche Mensch imMittelpunkt. Aus diesem Grund bleibt den Müttern ihr Arbeitsplatz nach derBabypause garantiert und wir gewähren ihnen flexible Arbeitszeiten, damit sieberufliche und familiäre Verpflichtungen miteinander verbinden können. PermanenteFortbildung <strong>ist</strong> im übrigen Voraussetzung den Anforderungen und unsereneigenen Interessen gerecht zu werden.WJ: Zurück zu Ihren Mandanten: Es <strong>ist</strong> auffallend, <strong>das</strong>s sie häufig imHochtechnologiebereich angesiedelt sind. Ist <strong>das</strong> nicht ein schwierigesUmfeld, in dem der durchschlagende Erfolg lange auf sich wartenlässt?Nowak: Nein, wir sind in diesem Umfeld groß geworden und konzentrieren unsseit eh und je auf technologieorientierte Unternehmen. In Karlsruhe, wo wir herkommen,befindet sich mit dem Institut für Technologie die <strong>größte</strong> deutsche Forschungseinrichtung.Ähnlich <strong>ist</strong> es in Dresden, <strong>das</strong> zum Beispiel mit zwölf Einrichtungenden deutschlandweit <strong>größte</strong>n Standort der Fraunhofer-Gesellschaftbildet. Derzeit steht <strong>das</strong> Thema Unternehmensnachfolge bei vielen Firmen imMittelpunkt. Deshalb versuchen wir Menschen aus den Hochschulen und Forschungseinrichtungen,die oft viele tolle Ideen haben, mit Unternehmen, dieentweder Fachkräfte oder einen Nachfolger suchen oder in Startups eine zukunfts -trächtige Geldanlage, zusammenzubringen. Vor diesem Hintergrund haben wirauch unser Technologie Forum ins Leben gerufen.WJ: Gibt es nicht schon viele derartige Veranstaltungen?Nowak: Ja, aber für uns selbst <strong>ist</strong> es wichtig, außerhalb der täglichen Routinemit den Unternehmern – ob bestehende oder potenzielle Mandanten – ins persönlicheGespräch zu kommen. So können wir gezielt Netzwerkarbeit betreiben,Kontakte vermitteln und den Blick unserer Mandanten auf mögliche neueAnwendungsfelder für ihre Produkte lenken. Zum Beispiel stellte auf dem1. Technologie Forum Anfang Juli die Firma Airclip einen Oktokopter vor, der fürdie Messdatenerfassung in verschiedenen Branchen geeignet <strong>ist</strong>. Unternehmersind zu sehr ins Tagesgeschäft eingebunden als <strong>das</strong>s sie immer selbst auf alternativeLösungen kommen. Daher begleiten wir sie auch zu vielen anderen Veranstaltungen,wie u. a. von Dresden ex<strong>ist</strong>s, die dazu dienen, potenzielle Mitarbeiterund Nachfolger kennen zu lernen oder neue Ideen aufzunehmen. Nachsolchen Treffen beginnt oft erst die eigentliche Arbeit für uns. Die Gesprächemüssen aufgearbeitet werden, um weitere Geschäftsmöglichkeiten ableiten zukönnen. Häufig entstehen daraus auch neue Kooperationen oder Startups, diewir begleiten. Ex<strong>ist</strong>enzgründern gewähren wir beispielsweise ein Budget von40 Beraterstunden, die nicht berechnet werden. Danach entscheiden wir beideüber <strong>das</strong> weitere Vorgehen. Dabei sind wir auch ehrlich und sagen, wenn eineUnternehmung oder der vorgesehene Weg in die Selbstständigkeit keinen Sinnhaben. Das sehen wir als unsere Pflicht, schließlich wollen wir Mandanten gewinnen,die wir dauerhaft betreuen können.<strong>„Unsere</strong> Mandanten schätzen an uns, <strong>das</strong>s wir rechtzeitig darauf hinweisen,wenn eine Schieflage droht. Um dies nachvollziehbar erkennen zu können, habenwir für jeden Mandanten ein überschaubares Kennzahlensystem entwickelt“,ergänzt Steuerberaterin Birgit Collmar, die <strong>das</strong> Büro in Dresden leitet.Weitere Informationen unter www.nowak-partner.de<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201319


Branchenfokus: ITKIndustrie 4.0 im Prax<strong>ist</strong>estIn einmaliger Testumgebung mit drei Standorten soll der Austausch von Produkten und Energie virtuell erfolgenIndustrie 4.0 steht allgemein für die vierte industrielle Revolution nach der Mechanisierung, der Massenfertigung und der Automatisierungder Produktion durch den Einsatz von IT. Nun sollen sich Fertigungsprozesse bis hin zu Fabriken generell selbst organisieren,intelligent werden. Dass dies technisch möglich <strong>ist</strong>, steht für die me<strong>ist</strong>en Menschen außer Frage, sie treiben dies sogar selbst mit eigenenAutomatisierungslösungen an. Allerdings sehen viele ihre eigene Rolle in der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft skeptisch.Ebenso <strong>ist</strong> für viele kleine Unternehmen noch unklar, wie sie die vierte industrielle Revolution praktisch umsetzen und dadurchschließlich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil erlangen können. Antworten auf diese Fragen versucht nun ein standortübergreifendesIndustrie 4.0 Produktionsnetzwerk zu finden.Das Fraunhofer IOSB baut daher an seinen Standorten Karlsruhe,Lemgo und Ilmenau <strong>das</strong> deutschlandweit erste vernetzteIndustrie 4.0-Produktionssystem als Testumgebungfür Industrie 4.0-Technologien auf. Aufbauend auf bereitsan den IOSB-Standorten Lemgo und Karlsruhe vorhandenenAnlagen wird ein standortübergreifendes Produktionsnetzwerkentstehen, welches unter Einbeziehung desStandorts Ilmenau Teil eines virtuellen Smart Grids wird.Der Austausch von Produkten und Energie <strong>ist</strong> dabei virtuell,d.h. die Abläufe der Produktion und des Informationsmanagementswerden synchronisiert, ohne einen realen Austauschvon Material und Energie zwingend zu benötigen.Das IOSB vernetzt seine drei StandorteKarlsruhe, Lemgo und Ilmenau durch<strong>das</strong> Industrie 4.0-Produktionssystem.Abbildung: Fraunhoer IOSB 2013Aktive Einbeziehung des KundenMit der Industrie 4.0-Demonstrationsfabrik entsteht eineneue Plattform zur Durchführung von Forschungsarbeitenzu Konzepten intelligenter Vernetzung, Produktionsoptimierungund Energiemanagement. Gleichzeitig dient sie alsDemonstrationsumgebung für Industriekunden und anderweitigeForschungsprojekte.Ein wichtiger Aspekt der Industrie 4.0-Demonstrationsfabrik<strong>ist</strong> die Integration des Kunden und seiner Produktanforderungenin die Wertschöpfungskette. Basierend aufden Kundenanforderungen kann im neuen Produktionsnetzwerkder passende Produktionsprozess konfiguriertwerden, z. B. durch Auswahl der passenden Produktionsmodulebzw. durch deren Parametrisierung. Dadurch sollendie Voraussetzungen geschaffen werden, um die geforderteFlexibilität bei der kundenspezifisch individualisiertenProduktion zu gewährle<strong>ist</strong>en (Stichwort: Losgröße 1).Dadurch entsteht eine Einrichtung, die in ihrer Konzeptionund Umsetzung in Deutschland bisher einmalig <strong>ist</strong>.Fraunhofer IOSB/CHInnovationsverbund Maschinenbau SachsenZum Ende dieses Jahres stellt <strong>das</strong> Sächsische Wirtschafts -min<strong>ist</strong>erium die Basisfinanzierung für <strong>das</strong> VEMAS-Netzwerkmanagementein. Das Projekt „VerbundinitiativeMaschinenbau Sachsen VEMAS“ wird damit beendet. „Wirwerden aber als technologie- und produktoffenes Netzwerkweiter agieren und uns stärker projektseitig orientieren“,versicherte der bisherige Projektmanager Prof.Dieter Weidlich in einem Hintergrundgespräch mit dem<strong>Wirtschaftsjournal</strong>. So wird <strong>das</strong> bisherige VEMAS-Netzwerkvoerst unter dem Dach des Fraunhofer IWU mit derBezeichnung „Innovationsverbund Maschinenbau Sachsen“weiter geführt.CHAnregungen nehmendie Akteure gern unterinfo@vemas-sachsen.deentgegen.20 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Branchenfokus: ITKDokumentenmanagementKommunikationslösungenAnbieterverzeichnisHardware/SystemtechnikERP/BetrieblicheAnwendungssoftwareDruck- undKopierlösungenIT-Schulungen/Aus- und WeiterbildungProzessberatung/ProzessoptimierungSicherheitslösungenWebbasierteAnwendung/e-BusinessOrtungslösungenIT-ExpertenAnwendungsservice/SoftwareentwicklungSie finden unsauf Seite(n)AutomatisierungstechnikCAD-CAM-PLMIT-BeratungIT-Infrastrukturalltrotec GmbH SoftwaresystemhausRankestraße 35, 01139 DresdenTelefon: 0351 83283-0, Telefax: 0351 83283-88info@alltrotec.de, www.alltrotec.de¸¸¸¸ ¸ ¸ ¸Projektmanagement¸¸¸APRESYS ® Informations-Systeme GmbHZwickauer Straße 5609112 ChemnitzTel.: 0371 775053-50Fax: 0371 775053-55info@apresys.dewww.apresys.de¸¸¸¸¸¸¸ARC Solutions GmbHAnnaberger Straße 7309111 ChemnitzTel.: 0371 52319-0info@arcsolutions.dewww.arcsolutions.eu25¸¸¸¸¸¸¸¸Bechtle GmbH & Co. KGNeefestraße 7809119 ChemnitzTel.: 0371 3517-0chemnitz@bechtle.comwww.bechtle .com¸¸¸¸¸¸¸¸¸Bechtle GmbH & Co. KGTharandter Straße 1301159 DresdenTel.: 0351 42274-0dresden@bechtle.comwww.bechtle .com¸¸¸¸¸¸¸¸Bechtle GmbHWestringstraße 5904435 LeipzigTel.: 034205 759-0leipzig@bechtle.comwww.bechtle .com¸¸¸¸¸¸¸¸Bechtle GmbHLindenallee 699438 WeimarTel.: 03643 815-0weimar@bechtle.comwww.bechtle .com¸¸¸¸¸¸¸¸c.a.p.e. IT GmbHAnnaberger Straße 240, 09125 ChemnitzTel.: 0371 5347-620, Fax: 0371 5347-625info@cape-it.de, www.cape-it.de37¸¸¸¸¸¸¸<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201321


Branchenfokus: ITKDokumentenmanagementKommunikationslösungenAnbieterverzeichnisIT-ExpertenAnwendungsservice/SoftwareentwicklungSie finden unsauf Seite(n)AutomatisierungstechnikCAD-CAM-PLMHardware/SystemtechnikERP/BetrieblicheAnwendungssoftwareDruck- undKopierlösungenIT-BeratungIT-InfrastrukturIT-Schulungen/Aus- und WeiterbildungOrtungslösungenProzessberatung/ProzessoptimierungSicherheitslösungenWebbasierteAnwendung/e-BusinessC-CAM GmbHOtto-Schmerbach-Str. 19 (ITC), 09117 ChemnitzTel.: 0371 24350-0, Fax: 0371 24350-11info@c-cam.de, www.c-cam.de¸¸¸¸¸¸¸¸¸¸DELTA BARTH Systemhaus GmbHLudwig-Richter-Straße 309212 Limbach-OberfrohnaTel.: 03722 7170-0Fax: 03722 7170-11info@delta-barth.dewww.debas.de39¸¸¸¸¸¸¸¸¸¸¸¸¸¸DNUG – The Enterprise Collaboration Professionalse. V., Kahlaische Straße 2, 07745 JenaTelefon: 03641 4569-0, Telefax: 03641 4569-15info@dnug.de, www.dnug.de36Flächendeckender vernetzter Wissens- und Technologietransferc/o IHK Chemnitzwww.ebusiness-lotse-chemnitz.de34Flächendeckender vernetzter Wissens- und Technologietransferenvia TEL GmbHFriedrich-Ebert-Straße 26, 04416 MarkkleebergTelefon: 0800 0101600info@enviaTEL.de, www.enviaTEL.de27¸¸¸¸fabrik-ID GmbHGießerstraße 7-909130 ChemnitzTel.: 0371 44431-60Fax: 0371 44431-99info@fabrik-id.dewww.fabrik-id.de¸¸¸¸GISA GmbHLeipziger Chaussee 191 a 06112 Halle (Saale)Telefon: 0800 7000 585(kostenfrei aus dem dt. Festnetz)www.gisa.de35¸¸¸¸¸¸¸HANSA COMPUTER GmbHHandelsvertretung der CANCOM GmbHHamburger Straße 3, 04129 LeipzigTel.: 0341 982040, Fax: 0341 9820414info@hansa-computer.de, www.hansa-computer.de29¸¸¸¸¸¸¸¸22 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Branchenfokus: ITKDokumentenmanagementKommunikationslösungenAnbieterverzeichnisIT-ExpertenAnwendungsservice/SoftwareentwicklungSie finden unsauf Seite(n)AutomatisierungstechnikCAD-CAM-PLMHardware/SystemtechnikERP/BetrieblicheAnwendungssoftwareDruck- undKopierlösungenIT-BeratungIT-InfrastrukturIT-Schulungen/Aus- und WeiterbildungOrtungslösungenProzessberatung/ProzessoptimierungSicherheitslösungenWebbasierteAnwendung/e-BusinessIBYKUS AG für InformationstechnologieHermann-Hollerith-Straße 1, 99099 ErfurtTelefon: 0361 4410-0info@ibykus.de, www.ibykus.de¸¸¸¸¸¸¸¸¸¸¸¸¸N+P Informationssysteme GmbHMeerane – Dresden – NürnbergAn der Hohen Straße 108393 MeeraneTel.: 03764 4000-0nupis@nupis.dewww.nupis.de¸¸¸¸¸¸¸¸¸¸¸¸SIGMA Chemnitz GmbHAm Erlenwald 1309128 ChemnitzTel.: 0371 2371-0Fax: 0371 2371-150info@sigma-chemnitz.dewww.sigma-chemnitz.de¸¸¸¸¸¸ ¸ ¸Auto ID/RFID¸¸¸¸¸TIQ Solutions GmbHWeißenfelser Straße 84, 04229 LeipzigTelefon: 0341 355903-00info@tiq-solutions.de, www.tiq-solutions.de33¸¸¸¸¸UNIORG Services GmbHBüro Chemnitz, Neefestraße 88, 09116 ChemnitzTel.: 0371 3685-647, Fax: 0371 3685-650b.zueckmantel@uniorg.de, www.uniorg.de¸¸¸¸¸¸¸¸YellowFox GmbHAm Wüsteberg 3, 01723 Wilsdruff OT KesselsdorfThomas Götze, Tel. 035204 270-100info@yellowfox.de, www.yellowfox.de32¸¸¸¸¸¸¸¸¸¸<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201323


Branchenfokus: ITKGenerative Fertigung in SerieMesse Erfurt und VDW wollen gemeinsam den Einsatz und Nutzen generativer Fertigungsverfahren fördernDer VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken),Frankfurt am Main, und die Messe ErfurtGmbH haben Mitte September eine langfr<strong>ist</strong>ige Partnerschaftim Bereich generative Fertigung beschlossen.Das haben VDW-Geschäftsführer Dr. WilfriedSchäfer und Erfurts Messe-Chef Wieland Kniffka ineinem gemeinsamen Memorandum festgelegt. DasZiel <strong>ist</strong>, die Messeprojekte beider Partner, METAV(VDW) sowie Rapid.Tech und FabCon 3.D (Erfurt),schrittweise zu verzahnen. Hintergrund <strong>ist</strong> der Einzuggenerativer Fertigungstechniken in die Massenproduktion.Die 3. Dimension <strong>ist</strong> <strong>das</strong> natürlicheGrundprinzip des AdditiveManufacturings. Foto: Messe ErfurtWas als Rapid Prototyping begann, entwickelte sich in mehrerenEvolutionsstufen zum heutigen Additive Manufacturing,kurz AM. In Deutschland bildet die Erfurter KongressmesseRapid.Tech dieses Themenfeld seit über zehn Jahrenumfassend ab, Know-how, <strong>das</strong> ab 2014 für die Ausstellerder METAV in Düsseldorf zur Verfügung steht.„Es <strong>ist</strong> die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit“,erklärt Ralf Schumacher, Leiter Labor „Medical AdditiveManufacturing“ an der Fachhochschule Nordwestschweizund Mitglied des neugegründeten Fachbeirats der Rapid.Tech.„In der Kooperation liegt ein großes Potenzial zur Weiterentwicklungvon Rapid.Tech und METAV als zentrale Kompetenzzentrenauf diesem Gebiet.“ Michael Eichmann,Geschäftsführer des hessischen Unternehmens RTC RapidTechnologies GmbH, erkennt in der Zusammenarbeit doppeltenNutzen: „Das Engagement der Messe Erfurt auf derMETAV adressiert neue Besucherzielgruppen und bringt denAusstellern neue Kundenkontakte. Gleichzeitig werden dieMöglichkeiten der generativen Fertigungsverfahren nochstärker in die Maschinenbaubranche hinein getragen undkönnen so Synergien aufzeigen.“ In unmittelbarer Nachbarschaftzur METAV-Sonderschau Metal meets Medical,die durch die Erfurter Rapid.Tech um <strong>das</strong> Segment generativeVerfahren ergänzt wird, gibt die „Rapid.Area“ als weitererBaustein der Kooperation einen ersten Überblick zuden Möglichkeiten generativer Fertigung für Fachbesucherund Einsteiger gleichermaßen. Hier präsentieren maßgeblicheRapid.Tech-Aussteller auf 100 Quadratmetern diegesamte Prozesskette der generativen Fertigung – vom Entwurfbis zum fertigen Produkt. Gleichzeitig gewähren führendeAnbieter einen Einblick in die semiprofessionelle undverbraucherorientierte Nutzung des 3D-Drucks.Messe Erfurt/VDW/CHIT-Anwenderforum 14.-16. Mai in Chemnitz:Digitale Anwendungen für UnternehmenMitte Mai nächsten Jahres findet <strong>das</strong> IT-Anwenderforumim Rahmen des neuen Chemnitzer Fachmesseverbundesstatt.Dabei wird es aus heutiger Sicht unter anderem um Ressourceneffiziente Produktion und Integration derInformationstechnik Konvergenz von Maschinensteuerung undMobilfunknetzen Vernetztes Energiemanagement Werkzeuge im Engineering-Bereich Sicherheit und proaktive Sicherheit bei der Nutzungvon Diensten und Maschinen sowie Outsourcing-Strategien gehen.24 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Branchenfokus: ITKDie Zukunft festim GriffSehr geehrte Leserschaft des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s,Ihr Kunde Daimler erwartet von Ihnen künftig CAD-Daten auch im NX-Format?Wappnen Sie sich für die neue Aufgabe, stärken Sie Ihre Partnerschaft.Wir unterstützen Sie dabei, zum Beispiel mit zertifizierten Trainingsund kostenlosen Schnupperkursen.Sprechen Sie uns an, vereinbaren Sie Ihren Termin.Ihr Alexander Hoffmann, GeschäftsführerARC Solutions – Ihr Software-SystemhausDienstle<strong>ist</strong>ung & Support für Produkte von Siemens PLM Software (NX, Teamcenter) und ARC Solutions (REMARC ® ) Installation, Customizing, Einführung und Betrieb Einzel- und Gruppenschulungen, Classroom oder individuell in Ihrem Haus Hotline-, Remote- und Vorort-UnterstützungBewegende Lösungen NX – CAD-CAM-CAE für die Fertigungsindustrie Teamcenter – weltweit die Nummer 1 in PLM REMARC ® – strategisches Teile- und Stammdatenmanagement MultiCAD mit Pro/ENGINEER, Inventor, AutoCAD, Catia, …Wir bieten Ihnen Kompetenz, Erfahrung, Ausdauer sowie Kreativität.In vertrauensvoller Partnerschaft mit unseren Kunden gestalten wir integrierte,zukunfts sichere Lösungen für den Produktlebenszyklus (PLM).Wir realisieren für Sie die durchgängige Integration Ihrer IT-Werkzeuge über eine zentraleInformationsplattform für <strong>das</strong> Produkt- und Prozesswissen: von der Entwicklung über <strong>das</strong>strategische Teile- und Stammdatenmanagement bis zur Fertigung, inklusive der Teamarbeitaller Beteiligten.ARC Solutions <strong>ist</strong> nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert.Ihr Erfolg und Ihre Zufriedenheit sind unser Maßstab!


Branchenfokus: ITKZukunftspfadeInformatik-Professor fordert Min<strong>ist</strong>erium für Digitale InnovationDigitale Technologien bilden die Grundlage fürwirtschaftliche Innovation und gesellschaftlichenFortschritt. Eine le<strong>ist</strong>ungsfähige, flächendeckendeBreitbandinfrastruktur <strong>ist</strong> also <strong>das</strong> notwendige„Betriebssystem“ der digitalen Gesellschaft derZukunft. Zu diesem Thema erstellte der IT-Planungsratim Auftrag des Bundesmin<strong>ist</strong>eriums des Innern undmehrerer Bundesländer eine Studie zum Thema„Zukunftspfade Digitales Deutschland 2020“. Zuderen Vorstellung im Bundespresseamt in Berlin am4. November 2013 wurde eine Expertenrunde eingeladen,welche die Kernaussagen der Studie erörterte.Entwicklung der Breitbandverfügbarkeit i__________________________________≥ 50 Mbit/s in DeutschlandEiner dieser Experten war Prof. Dieter Rombach, geschäftsführenderLeiter des Fraunhofer-Instituts für ExperimentellesSoftware Engineering IESE in Kaiserslautern, derzukunftsweisende und bahnbrechende Ideen zum Thema„Technologische Digitalisierung“ präsentierte.Ganzheitliche DigitalisierungsstrategieZiel der Studie war es, eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategiefür Deutschland 2020 zu entwerfen. Eine der wichtigstenErkenntnisse hierbei <strong>ist</strong>, <strong>das</strong>s der Staat die Digitalisierungaktiv mitgestalten und die Rolle des steuerndenModerators übernehmen muss, der eine übergreifendedigitale Strategie erstellt, koordiniert und als Vorbild bei derEinführung digitaler Technologien vorausgeht.Laut Prof. Rombach hat der flächendeckende Ausbauvon le<strong>ist</strong>ungsfähigen Breitbandanschlüssen höchste Priorität.Ein barrierefreier Zugang zu le<strong>ist</strong>ungsfähigen Internetanbindungensollte für alle Haushalte und Unternehmenin Deutschland garantiert werden.Geeignete Applikationen und VertrauenDas volkswirtschaftliche Potenzial einer solchen Breitband -infrastruktur kann allerdings erst durch geeignete Applikationen,wie beispielsweise E-Government-Produkte undintegrierte Ökosystemanwendungen im Bereich Gesundheitoder Energie/Umwelt ausgeschöpft werden. Außerdemmüsse <strong>das</strong> Vertrauen in die Verlässlichkeit dieser neuen,datenintensiven Anwendungen durch eine starke IT-Sicherheitund hohen Datenschutz sichergestellt werden: „DerSchlüssel zum Erfolg der digitalen Modernisierung liegt insbesonderedarin, die Menschen vom Nutzenfaktor des technologischenFortschritts zu überzeugen!“Erhebung des TÜV Rheinland im Auftrag des BMWi zur Breitbandverfügbarkeit in Deutschland zum StandEnde 2012.Die Erweiterung des digitalen Breitbandnetzes verlangt auchnach der Ausbildung und Förderung qualifizierter Fachkräfteim IT-Bereich sowie nach kontinuierlichen Weiterbildungsmaßnahmenfür Arbeitnehmer. Zudem hält Prof. Rombachdie Einrichtung eines nationalen Kompetenzzentrums für„breitbandbasierte digitale Innovation“ für unerlässlich. Ineiner solchen Einrichtung sollten verschiedene Experten ausden Bereichen Software, Netze, Verwaltung und Sozialwissenschaftentransdisziplinär zusammenarbeiten und alsunabhängige Beratungsinstanz für Politik und Wirtschaftdienen.Dabei geht Prof. Rombach sogar noch einen Schritt weiter:„Die nationale Bedeutung des Themas ‚Breitbandbasiertedigitale Gesellschaft‘ für die Zukunft <strong>ist</strong> so fundamental,<strong>das</strong>s dieses durch ein eigenes Min<strong>ist</strong>erium für Digitale Innovationrepräsentiert werden sollte!“Fraunhofer IESE/CH26 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Branchenfokus: ITKVernetzung von Unternehmensstandortenauf Basis modernster MPLS-NetztechnologieSie wollen Ihre Unternehmensdaten barrierefrei, sicher und immer mit der optimalen Bandbreite an jedem IhrerUnternehmensstandorte abrufen? Aber Ihr bisheriges Unternehmensnetzwerk stößt an seine Le<strong>ist</strong>ungsgrenzen?Die modernste und flexibelste Lösung heißt MPLS(Multi-Protokoll-Label-Switching). Eine Netztechnologiemit komplexen Möglichkeiten für hochindividuelleund sichere Firmennetzwerke, die fürzukünftige Anforderungen und neue Technologiennoch ausreichend Spielraum lässt.envia TEL als führender regionaler Telekommunikationsdienstle<strong>ist</strong>erund Netzbetreiber <strong>ist</strong> Ihr Partnerauf dem Gebiet der Standortvernetzung mit mo -dernster MPLS-Netztechnologie. Mit unserer Infrastrukturbetreiben wir <strong>das</strong> <strong>größte</strong> Glasfaser- undMPLS-Datennetz eines regionalen Netzbetreibersin Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg.Alles von heute auf morgen verändern geht nicht.Wir helfen Ihnen zuerst bei den kleinen Schritten undprüfen, ob sich ein mittelfr<strong>ist</strong>iger Technologiewechselauf eine MPLS-Unternehmensvernetzung trägt.Wir analysieren Ihre einzubindenden Standorte undempfehlen die notwendige Übertragungsbandbreiteund Verarbeitungstechnologien für den Datenstrom.Denn moderne MPLS-Netze können je nachStandortgröße, geforderter Bandbreite oder Datenstrommit flexiblen Übertragungsbandbreiten agieren.Darüber hinaus sorgt MPLS mit seinen Mechanismenzur Klassifizierung und Priorisierung vonDaten dafür, <strong>das</strong>s zeitkritische Anwendungen wieSprach- und Videokommunikationskanäle über <strong>das</strong>Netzwerk betrieben werden können, ohne Störungenim Datenverkehr zu verursachen. Ein wichtigerBaustein in einem Firmennetzwerk <strong>ist</strong> die zentraleBündelung Ihrer Daten in einer sicheren Geschäftsumgebung– einem hochverfügbaren Datacenter.envia TEL betreibt ab 2014 in Taucha bei Leipzig<strong>das</strong> <strong>größte</strong> und modernste Rechenzentrum.Schritt für Schritt entsteht so ein neues Konzept fürIhr Unternehmensnetzwerk. Die technische Umsetzungerfolgt anschließend in einer parallelen Umgebungzur Vermeidung von Ausfällen und mit einemtransparenten Zeitplan zur Inbetriebnahme.Sie planen Veränderungen oder eineNeuausrichtung Ihres Unternehmens -netzwerks?Umfassende Informationen rund um die Produkteenvia TEL mpls und envia TEL datacenterfinden Sie unter: www.enviaTEL.de.Für alle weiteren Fragen stehen wir Ihnengern telefonisch unter 0800 0101600 (kostenfrei)oder per E-Mail an info@enviaTEL.de zurVerfügung.Wir freuen uns auf Sie.Unter flexibler Vernetzungverstehen wir was besseres.Sichere Unternehmensvernetzung mit MPLS und Datacenter von envia TELIst Ihr Netzwerk an seine Le<strong>ist</strong>ungsgrenze angelangt? Stehen Ihnen ausreichendBandbreiten für Ihre Geschäftsprozesse zur Verfügung? Und <strong>ist</strong> Ihre Technik vorAusfällen, Manipulation, Sabotage oder Brand- und Wasserschäden geschützt?Antworten hierauf bieten Ihnen die zukunftsweisende MPLS-Technologie unddie spezialisierten Datacenter von envia TEL. Unsere individuellen Lösungen fürGeschäftskunden stehen für optimale Vernetzung und sicheren Datenaustauschsowie Schutz und Wirtschaftlichkeit Ihrer Firmentechnik.Für weitere Informationen sind wir gern für Sie da unter0800 0101600 (kostenfrei) oder www.enviaTEL.de.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201327


Branchenfokus: ITKArtfremde MöglichkeitenKPMG-Studie: Wer überlebt die digitale Revolution?Die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaftbeschleunigt nicht nur Prozesse oder eröffnet neueMöglichkeiten der ortsungebundenen Zusammenarbeit,sondern erfordert in den Unternehmen auchganz neue Denk- und Arbeitsweisen.So rechnet über die Hälfte der Unternehmen in Deutschlandaufgrund der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzungbis zum Jahr 2020 mit neuer Konkurrenz aus eineranderen Branche (61 Prozent). Das hat eine KPMG-Umfrageunter 350 Vorständen und Geschäftsführern von Unternehmenin Deutschland ergeben. Vor allem der Handelgerät zunehmend ins Visier branchenfremder Unternehmen:Über die Hälfte der Unternehmen der Telekommunikations-und Medienbranche sieht bis 2020 in diesem Segmentein neues Betätigungsfeld. Unter den Banken undVersicherungen sowie den Energieversorgern gehen jeweils42 Prozent davon aus, im Handel zusätzliche Umsätze realisierenzu können.Im Finanzsektor, in der Energie- sowie in der TelekomundMedienwirtschaft machen sich zwischen 70 und 80Prozent der Unternehmen Gedanken um neue Konkurrenzaus einer anderen Branche. Unter den TelekommunikationsundMedienunternehmen sowie Energieversorgern rechnetjeweils über die Hälfte der Befragten bis 2020 sogarmit starken oder fundamentalen Veränderungen ihresGeschäftsmodells. Weniger beunruhigt sind der Finanzsektorund die Automobilindustrie: Dort liegt dieser Wertnur bei 20 Prozent.KPMG-Vorstand Robert Gutsche: „Digitalisierung undVernetzung führen dazu, <strong>das</strong>s sich bei zahlreichen Unternehmendie Grundlagen ihres bisherigen Wirtschaftensdeutlich verschieben. In vielen Branchen verschwinden dieehemals hohen Eintrittsbarrieren, so <strong>das</strong>s neue Konkurrenzverhältnisseentstehen. Das erhöht den Wettbewerbsdruckdurch neue Marktteilnehmer, eröffnet aber auchWachstumsperspektiven. Für alle Unternehmen stellt sichdie Frage: Wer wildert in wessen Revier? Und wer überlebtdie digitale Revolution?“Steigendes Wettbewerbsrisiko undneue WachstumspotenzialeWie sehr sich Branchengrenzen verwischen, belegt dieseZahl: 69 Prozent aller Unternehmen sehen Umsatzpoten zialein einer anderen Branche. In der Telekom- und Medienbranche<strong>ist</strong> <strong>das</strong> Bestreben, in andere Branchen zu expandieren, amstärksten ausgeprägt (84 Prozent). Das Hauptaugenmerkliegt hier auf dem Handel sowie der Technologiebranche.Attraktive Zielmärkte für Technologiefirmen wiederum sinddie Automobilindustrie, der Energiesektor sowie die Te lekomundMedienbranche. Aber auch der Finanz- und Energiesektorund die Log<strong>ist</strong>ikbranche planen, in Zukunft verstärktin andere Branchen zu expandieren. In allen Fällen gilt vorallem der Handel als attraktiver Zielmarkt.Marc Ennemann, Partner bei KPMG: „Diese Studie zeigteindeutig, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Wettbewerbsrisiko in vielen Branchendurch neue Marktteilnehmer steigt und es kaum klare Frontengibt. Niemand <strong>ist</strong> vor neuen Konkurrenten gefeit. Durchdiese Dynamik ergeben sich auch neue Konstellationen fürKooperationen und Allianzen, die über Branchengrenzenhinweg geschlossen werden. In vielen Fällen dürften dieWachstumspotenziale für Unternehmen in bisher fremdenBranchen sogar größer sein als im angestammten Kernmarkt,der häufig durch Sättigung und Konsolidierunggekennzeichnet <strong>ist</strong>.“85 Prozent der befragen Unternehmen erwarten, <strong>das</strong>sder Innovationsdruck in ihrem Geschäft bis 2020 steigenwird. Das gleiche Bild ergibt sich bei der Kostenentwicklung:Neun von zehn Unternehmen prognostizieren einen steigendenKostendruck.Quelle: KPMG, 2013„Veränderungswille und Risiko -bereitschaft sind notwendige Be -dingungen für <strong>das</strong> Überleben imdigitalen Zeitalter. Wer zögert undin alten Mustern verharrt, der wirdvon der Dynamik der digitalen Weltüberrollt. Unternehmen brauchenden Mut, bestehende Produkt- undDienstle<strong>ist</strong>ungsportfolios radikal zuüberarbeiten, obsolete Produkteoder Dienstle<strong>ist</strong>ungen aufzugebenund gänzlich neue Geschäftsfelderzu erschließen. Auch die eigenePosition in der Wertschöpfungskettemuss neu justiert werden:Die Unternehmen müssen sich entscheiden,ob es für sie vielversprechender<strong>ist</strong>, näher an den Kundenheranzurücken oder ob sie eherals Zwischenlieferant oder inter -mediärer Dienstle<strong>ist</strong>er agierenwollen.“KPMG-Vorstand Robert Gutsche28 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Branchenfokus: ITKEinzigartige SchnittstellenHANSA COMPUTER bietet Integration unterschiedlicher System-Plattformen anGerald Lehmann, Gesellschafter-Geschäftsführer der HANSACOMPUTER GmbH.Foto: HANSA COMPUTER GmbHWeitere Informationen unter:www.hansa-computer.deAus einer Vielzahl von möglichen IT-Lösungen genaudie passende zu finden, <strong>ist</strong> die Spezialität der HANSACOMPUTER GmbH. Diese Kompetenz hat sie sich sukzessiveseit 1990 aufgebaut. Als einer der ersten Apple-FachhändlerOstdeutschlands gestartet, <strong>ist</strong> sie heute ein erfahrenerLiefer- und Servicepartner von plattformübergreifendenIT-Lösungen u. a. für öffentliche Einrichtungen, Verlage,Hochschulen, Druckereien und Agenturen. Gerade in Zeitenwo LifeStyle-Produkte von Apple (MacBook Pro, iPadund iPhone) in Unternehmen Einzug halten, <strong>ist</strong> die sichereIntegration in bestehende IT-Strukturen eine Herausforderungfür viele IT-Admin<strong>ist</strong>ratoren. „Wir sind in der Lage,unterschiedliche System-Plattformen wie Mac, Windows,Tablet-PCs und Smartphones zu integrieren. Das <strong>ist</strong> fast einmalig“,berichtet Geschäftsführer Gerald Lehmann stolz.Diese Le<strong>ist</strong>ung schätzt auch ein renommierter Kunde – <strong>das</strong>Schauspielhaus Leipzig: „Ihr Unternehmen zeichnet sichinsbesondere bei Installation und Betreuung der gemischtenWindows- und Mac-Umgebungen in unserem Hausaus", so Mirko Holze, dortiger Leiter für bauliche Anlagenund Hausverwaltung. Doch auch im produzierenden Gewerbefühlt sich HANSA COMPUTER zu Hause. So bieten siebeispielsweise als Autodesk Partner 3D- und CAD-Softwarelösungenfür Unternehmen aus dem Maschinenbau,der Architektur und Bauwirtschaft an.Und noch einen Vorteil können die Leipziger IT-Spezial<strong>ist</strong>enihren Kunden bieten: Sie sind in der Lage komplexeProjekte zu realisieren, selbst wenn sie ganz unterschied -liche Komponenten einer Wertschöpfungskette betreffen.Je nach Kundenanforderung steht deshalb bei HANSACOMPUTER ein qualifiziertes Mitarbeiterteam der FachgebieteDigitaldruck, Studiotechnik, multimediale Anwendungenund Netzwerke zur Verfügung. Das war auch fürdie Hochschule Merseburg bei der Ausstattung der Fotografiewerkstattentscheidend. „Hauptkriterium bei der Vergabedes Auftrages war, <strong>das</strong>s die gesamte Technik und Ausstattungvon einer Firma geliefert wird“, betont der Leiterdieser Einrichtung, Thomas Tiltmann. Als Handelsvertretungder CANCOM GmbH, die eines der drei <strong>größte</strong>n IT-SystemhäuserDeutschlands <strong>ist</strong>, kann HANSA COMPUTER zudemkurze Lieferzeiten, günstige Konditionen, sowie zusätzlichesKnow-how gewährle<strong>ist</strong>en.HANSA COMPUTERLe<strong>ist</strong>ungsstarke IT-Lösungen, kompetent aus einer HandIntegration unterschiedlicherIT-Systeme (Mac, Windows,Tablet-PCs, Smartphones)Über 20 Jahre Erfahrungals herstellerunabhängigesIT-SystemhausProfessioneller AppleGarantie- undReparaturserviceAutodesk Silber Partnerfür 3D & CAD Workflowsinkl. CAD-DrucksystemeHANSA COMPUTER GmbH :: Handelsvertretung der CANCOM GmbHHamburger Str. 3 :: 04129 Leipzig :: Tel 0341-98 20 40info@hansa-computer.dewww.hansa-computer.de<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201329


Branchenfokus: ITKVom Neben- zum MiteinanderSEMICON Europa künftig abwechselnd in Dresden und GrenobleAuf der internationalen Halbleitermesse SEMICON Europa,die vom 8. bis 10. Oktober in Dresden stattfand, stelltenüber 300 Aussteller aus 20 Nationen neue Produkte undTechnologien vor. Experten diskutierten die nächsten Schritteauf dem Weg zur ehrgeizigen Industriestrategie der EuropäischenKommission. Diese sieht vor, 100 Milliarden Euroin die Halbleiterproduktion zu investieren. Das Ziel: Bis zumJahr 2020 sollen 20 Prozent der weltweiten Chipproduktionin Europa angesiedelt sein. Im Gegensatz zu Deutschland,wo eine klare Zielstellung noch fehlt, startete die französischeRegierung in diesem Jahr <strong>das</strong> Programm „Nano2017",eine auf fünf Jahre angelegte strategische Investitionspartnerschaftzwischen der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft,mit einem Investitionsvolumen von 3,5 MilliardenEuro.Am 10. September hatten Industrie- und Wissenschafts -vertreter des Hochtechnologie-Clusters Silicon Saxony anBundeswirtschaftsmin<strong>ist</strong>er Philipp Rösler die „DresdnerPosition" übergeben. Die Forderung des Branchenverbandsan die Bundesregierung: Ein klares Bekenntnis zur Mikroelektronikin Deutschland, um die Zukunft des IndustriestandortesDeutschland langfr<strong>ist</strong>ig zu sichern.Während die deutsche Halbleiterbranche auf mehr alsnur verbale Unterstützung durch die künftige Bundesregierunghofft, gibt die Sächsische Staatsregierung erfreulichklare Signale. „Der Fre<strong>ist</strong>aat <strong>ist</strong> bereit, seinen finanziellenBeitrag zu le<strong>ist</strong>en, damit die in Aussicht gestelltenFördermittel der Europäischen Union nach Sachsen fließenkönnen", sagte Wirtschaftsmin<strong>ist</strong>er Sven Morlok am Randeder Messe. „Dies <strong>ist</strong> gleichzeitig ein Angebot, aber aucheine Aufforderung an den Bund und an die Unternehmen,sich ebenso entschlossen zu engagieren, damit Deutschland- und damit auch Sachsen - künftig ein attraktiver Halbleiterstandortbleibt und die enormen Potenziale dieser Technologiefür seine Volkswirtschaft nutzen kann." Mit mehrals 25.000 Beschäftigten in der Halbleiterbranche und über300 Unternehmen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen<strong>ist</strong> Sachsen einer der führenden Forschungs-,Entwicklungs- und Fertigungsstandorte der Halbleiterbranchein Europa. Vor allem der mittelständisch geprägte Zulieferbereichpunktet dabei mit Innovationskraft. Die StärkenSachsens liegen in den so genannten „More-than-Moore-Technologien", also Chips, die nicht nur rechnen können,sondern gleichzeitig weitere intelligente Funktionen innehaben.Sachsen behauptet sich hier im Verbund mit denweiteren europäischen Standorten Grenoble und Leuwen.Unter diesem Gesichtspunkt wurde die Nachricht, <strong>das</strong>s dieSEMICON Europa künftig abwechselnd in Dresden und Grenoblestattfinden wird, mit Verständnis aufgenommen. „Wirsind sehr stolz darauf, <strong>das</strong>s die Industrie fünf Jahre in Folgean Europas <strong>größte</strong>m Mikro- und Nanoelektronik-Standortaktuelle Themen und Trends diskutiert hat. Hier wurdenwichtige Initiativen gestartet, die zu einer Neubewertungder Halbleiterindustrie innerhalb der EuropäischenKommission geführt haben", sagte Dresdens Wirtschaftsbürgerme<strong>ist</strong>erDirk Hilbert: „Aus dem Nebeneinander dereuropäischen Halbleiterstandorte wird immer mehr ein Miteinander".Das neue Konzept basiere auf intensiven Überlegungeninnerhalb der gesamten Branche. „Die aktuellenindustriepolitischen Weichenstellungen der EuropäischenUnion zur Stärkung der europäischen Chip-Branche sowie<strong>das</strong> Feedback unserer Mitglieder und Kunden sind in dieNeuausrichtung eingeflossen" so Denny Mc Guirk, Präsidentvon SEMI International.Die SEMICON Europa <strong>ist</strong> die <strong>größte</strong> jährliche euro päischeBranchenveranstaltung für Technologien und Lösungen fürdie Mikroelektronikproduktion, einschließlich Halbleiter,MEMS, gedruckte und organische Elektronik sowie Photovoltaik,Le<strong>ist</strong>ungselektronik - und sie <strong>ist</strong> ebenso Indikatorfür die neuesten Technologietrends und Entwicklungen inder Industrie. 2014 wird die SEMICON Europa vom 7. bis10. Oktober 2014 in Grenoble und 2015 erneut in Dresdenstattfinden.Simone PflugDie DAS Environmental Expert GmbHaus Dresden stellte auf der SEMICONein neues Monitoringsystem vor, <strong>das</strong> eserlaubt, Anlagenparks von bis zu200 Systemen pro Server zu überwachen.Die DAS-Lösung <strong>ist</strong> schnell zuinstallieren und ihre nutzerfreundlicheOberfläche erlaubt <strong>das</strong> einfacheIntegrieren von Anlagen verschiedenerHersteller ohne einen Eingriff indie Software.Foto: DAS30 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Branchenfokus: ITKAnzeigeSmart Company – Special SolutionsDie EDC Electronic Design Chemnitz GmbH bezieht eigenes FirmengebäudeAufgrund des anhaltenden Wachstumsbei EDC wurde 2012 mit einem erheblichenInvestitionsvorhaben begonnen,<strong>das</strong> bis 2014 vollständig umgesetzt seinwird. Zentraler Bestandteil des Investitionsvorhabenswar die Errichtung undAusstattung des eigenen Firmengebäudesauf dem Smart System Campus derStadt Chemnitz (Bild links).EDC-Geschäftsführer Dr. Steffen Heinz,Werner Turck, Geschäftsführer derTURCK duotec GmbH und ESCHA TSL,Bernadett Heinz und Eberhard Grünert,Geschäftsführer der TURCK DuotecGmbH, im Gespräch während der Einweihungsfeier(Bild rechts).EDC Electronic Design ChemnitzGmbHTechnologie-Campus 409126 ChemnitzTelefon: 0371 52459-0Telefax: 0371 52459-10info@ed-chemnitz.dewww.ed-chemnitz.deMit 250 Freunden, Geschäftspartnern und Vertreternaus Wirtschaft und Politik feierte <strong>das</strong> TechnologieunternehmenEDC Electronic Design ChemnitzGmbH die Einweihung des neuen Firmengebäudesauf dem Smart System Campus. Wie die GeschäftsführerDr. Steffen Heinz und André Lange betonten,war der Umzug aus dem Gebäude der Techno-Park Chemnitz GmbH aufgrund der erfolgreichenEntwicklung des Unternehmens notwendig. Mit diesemSchritt schuf EDC die räumlichen und technischenVoraussetzungen, um ihre Entwicklungs- undProduktionskapazitäten auch zukünftig weiter auszubauen.„Der Standort mit der unmittelbaren Nähe zu den FraunhoferInstituten und der TU Chemnitz bringt entscheidendeVorteile für die von EDC durchgeführten Elektronikentwicklungen,die Bearbeitung gemeinsamer Projekte und<strong>das</strong> weitere Wachstum des Unternehmens mit sich“, erklärteDr. Steffen Heinz bei der Einweihungsfeier.Das neue Gebäude, <strong>das</strong> einen Reinraum beinhaltet,bietet den aktuell 24 Festangestellten von EDC auf einerFläche von 1400 Quadratmetern die Möglichkeit, mit neuestenTechnologien zu arbeiten und den weiteren Ausbauder Produktion voranzutreiben. In dem Neubau, der für biszu 40 Mitarbeiter konzipiert <strong>ist</strong>, hat auch ein Kooperationspartnervon EDC, die TURCK duotec GmbH, drei Räumebezogen. Mit dieser räumlichen Nähe wird die bisher erfolgreicheZusammenarbeit der beiden Unternehmen zukünftignoch weiter verstärkt.Die 2008 gegründete EDC Electronic Design ChemnitzGmbH hat sich auf die Entwicklung, die Fertigung und denVerkauf von kunden- und anwendungsspezifischen diskretenund integrierten elektronischen Lösungen spezialisiert.Das Unternehmen bearbeitet die Entwicklungsprojekte vonder Konzeptphase bis hin zur Lieferung getesteter und ge -prüfter Produkte in Serienstückzahlen. „Getreu dem Unternehmensmotto„Smart Company – Special Solutions” erstelltEDC in enger Zusammenarbeit mit seinen Kunden auf dieganz spezielle Problemstellung zugeschnittene Systemkonzepte,entwickelt und erprobt Prototypen und koordiniertdie notwendigen Schritte zur Serienfertigung“, soDoreen Neubert, bei EDC verantwortlich für <strong>Marke</strong>ting,gegenüber dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>. „Der bestehenden Entwicklungsvielfaltin den Bereichen industrieller Automationund Antriebstechnik sowie industrieller Sensortechnik folgteine branchenübergreifende Anwendung und Nutzung dervon EDC erbrachten Le<strong>ist</strong>ungen.“Bei der gesamten Entwicklungsarbeit bindet EDC immerneueste Technologien ein. Zu diesen innovativen Technologienzählen insbesondere analoge und mixed-signalHalbleitertechnologien, MEMS-Technologien und neueVerfahren der Aufbau- und Verbindungstechnik sowie neueHalbleitermaterialien aus dem Bereich der SmartPowerSystems. Obgleich Endmontage und Systemtest der Produkteim Herstellungsprozess vor Ort im Unternehmendurchgeführt werden, arbeitet EDC entwicklungs- undtechnologieseitig als sogenannter „fabless“-Designdienstle<strong>ist</strong>er– ein Unternehmen ohne eigene Fertigungsstrecke.Durch diese Arbeitsweise hat EDC Zugriff aufverschiedene Technologielieferanten. Die daraus resultierendetechnologische Flexibilität ermöglicht eine nachStückzahl und notwendiger Funktionalität kostenoptimierteAuswahl der verwendeten Technologien. WB<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201331


Branchenfokus: ITKVon der Fahrzeugortung mitNavigation zum mobilen BüroMaßgeschneiderte Telematik-Lösungen für fast jede Branche<strong>„Unsere</strong> Kunden und Interessenten stellen seit mehr als10 Jahren unablässig neue Anforderungen an die Leis -tungsfähigkeit unserer Produkte. Hard- und Software sindunter diesem positiven Druck vom einfachen Ortungs -system zum selbstverständlichen, vollwertigen Handwerkszeugfür mobile Arbeitsprozesse, Flottenmanagementund Controlling gereift. Da wiederum jede Brancheihre eigenen Bedürfnisse hat, entwickelte sich paralleleine entsprechende Breite im Produktportfolio“, erklärtHendrik Scherf, Geschäftsführer der YellowFox GmbH.2002 gegründet, <strong>ist</strong> <strong>das</strong> Unternehmen heute mit 11eigenen Vertriebsmitarbeitern bundesweit und in Österreich,mit Franchisepartnern in der Schweiz und Beneluxsowie knapp 150 Vertriebspartnern im deutschsprachigenRaum vertreten. Ein Team von 14 festangestellten Programmierernund Technikfachleuten sorgt für Innova -tionskraft und 99,9 % Verfügbarkeit der FahrzeugortungOnline.YellowFox-Produkte stehen für weit mehr als reine Fahrzeugortung.Ob Pkw, Lkw, Baumaschine, Bus, Bahn oderBinnenschiff – die individualisierbaren Lösungen finden injeder Fuhrparkgröße Anwendung. Einsatzzwecke wie <strong>das</strong>Auslesen digitaler Tachographen, Arbeitszeitkontrolle, Disposition,Routenoptimierung, elektronisches Fahrtenbuch,Tanküberwachung, Auftragsmanagement und Navigationund nicht zuletzt die Kontrolle der Firmenfahrzeugflotte stehenim Mittelpunkt. Funktionen wie die Erfassung von Fahrzeugdaten(Zündung, Nebenantrieb), Überwachung derLenk- und Ruhezeiten sowie <strong>das</strong> Auswerten von Kraftstoffverbräuchenund des Fahrstils der einzelnen Fahrer runden<strong>das</strong> Angebot ab.Dass sich <strong>das</strong> inhabergeführte Unternehmen auf demrichtigen Weg befindet, zeigt nicht nur der wachsende Kundenstamm.Gleich zweimal in Folge gewann YellowFox denTelematik Award, die wichtigste Branchenprämierung inDeutschland. 2013 konnte <strong>das</strong> Unternehmen aus Kesselsdorfbei Dresden mit der neuartigen Lösung „YellowNav -Ass<strong>ist</strong> Tablet“, einer Kombination aus Telematik und modernemTablet als mobiles Fahrerdisplay, überzeugen.Hendrik ScherfThomas Gräbner, Vertriebsleiter Yellow-Fox, mit dem Telematik Award 2013.Weitere Informationen unter:www.yellowfox.deYellowNavAss<strong>ist</strong> Tablet Telematik, Navigation und mobiles BüroFahrerdisplay mit PKW- oder Truck-Navigation EuropaAuftragsmanagement, Nachrichten, TankdatenerfassungArbeits- und Projektzeiterfassung mit KostenstellenElektronische Formulare mit digitaler UnterschriftAlle Eingaben mit GPS-Position und ZeitstempelAktion bis 31.12.2013:YellowFox-Portal3 Monate kostenfreiab 549,00 nettoPortalFlat ab 16,95 netto / Monat(Vertragslaufzeit 24 Monate | Preise zzgl. gesetzl. Mwst.)Lieferumfang· 7˝ Tablet Samsung Galaxy Tab II· YellowFleetApp· Fahrzeughalterung mit Stromversorgung· PKW- oder TruckNavigation EuropaOptionen· TachoRemoteDownload· Lenk- und Ruhezeiten, Doppelwoche· Kraftstoffverbräuche und Fahrverhalten· Tanküberwachung· TemperaturdatenerfassungYellowFox GmbH, Am Wüsteberg 3, D-01723 Wilsdruff OT KesselsdorfTel.: +49 (0) 35204 270-100, Fax: +49 (0) 35204 270-111info@yellowfox.de | www.yellowfox.deBeste Telematik AppGEWINNER Telematik Award 201332 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Branchenfokus: ITKLog<strong>ist</strong>ik-Cloud im Prax<strong>ist</strong>estOnline-Plattform erleichtert Abstimmung zwischen FuhrunternehmenWeitere Informationen unter:www.project-logical.euSeit 2011 arbeitet <strong>das</strong> Netzwerk Log<strong>ist</strong>ik Leipzig – Hallee. V. daran, die Vorteile des Cloud Computings für die Logis -tik nutzbar zu machen. Dafür wurde eine internetbasierteIT-Plattform entwickelt. Sie bietet in Gestalt eines virtuellenMarktplatzes eine jederzeit und überall erreichbarePlattform für die Entwicklung nachhaltiger Kooperationen.Diese sind auch <strong>das</strong> Hauptanliegen des EU-ProjektesLOGICAL, an dem neben dem Log<strong>ist</strong>iknetzwerk weitere 13Partner aus Deutschland, Polen, Ungarn, Italien, der TschechischenRepublik und Slowenien beteiligt sind. Gemeinsamstarteten sie Ende September die Testphase der „Logis -tik Cloud Leipzig-Halle“. Sie soll die Zusammenarbeit derUnternehmen erleichtern, damit sie u. a. durch Transportbündelungund Ausnutzung multimodaler Transportmöglichkeitenwettbewerbsfähiger werden.„An der Verlagerung von IT-Prozessen in die Cloud wird inabsehbarer Zeit kein Log<strong>ist</strong>ikunternehmen vorbeikommen.Mit der ‚Log<strong>ist</strong>ik Cloud Leipzig-Halle‘ setzen wir neue Standards,die den Unternehmen der Region zahlreicheMöglichkeiten zur gemeinschaftlichen Geschäftsentwicklungbieten“, betont Prof. Dr. Uwe Arnold, Netzwerkmanagerim Netzwerk Log<strong>ist</strong>ik Leipzig-Halle. Kleineund mittlere Unternehmen aus Mitteldeutschland erhaltenvom Netzwerk Unterstützung bei der Integration in die„Log<strong>ist</strong>ik Cloud Leipzig-Halle“.Bereits jetzt können vielfältige Softwareanwendungenetwa zur Fuhrpark- und Lagerverwaltung oder auch fürdie Finanzbuchhaltung ausprobiert werden. Auch der Datenaustauschfunktioniert bereits. Log<strong>ist</strong>iker können so beispielsweiseInformationen zu Leerfahrten und verfügbarenLagerflächen auf einfache Weise austauschen. Zudem <strong>ist</strong>eine Digitalisierung von Frachtpapieren mit Hilfe der Cloudmöglich und kann die Unternehmen bei der aufwändigenPapierarbeit entlasten. Die komplette Datenhaltung findetin Deutschland statt und unterliegt höchsten Sicherheitsbestimmungen.Der Cloud-Server steht an der UniversitätLeipzig.PM/CHAnzeigeDie Nadel im HeuhaufenKolumnevonMarkus Blum,Projektmanager beider TIQ SolutionsGmbH in LeipzigTIQ Solutions GmbHWeißenfelser Straße 8404229 LeipzigTelefon: 0341 355903-00info@tiq-solutions.dewww.tiq-solutions.deWer kennt <strong>das</strong> nicht: Es wird nur eine Kennzahl benötigtund die Suche danach füllt den ganzen Arbeitstag aus.Es sind verschiedene IT-Systeme im Einsatz, mehrere Mitarbeiterarbeiten in entsprechenden Abteilungen, aber <strong>das</strong>Erstellen einer Auswertung <strong>ist</strong> oft komplexer als erwartet.Die Ursachen liegen jedoch nicht am fehlenden Know-howoder schlecht funktionierenden Systemen. Me<strong>ist</strong> fehlen einfachdie Verknüpfungen zwischen den Daten aus verschiedenenAnwendungen oder die Systeme sind erst gar nichtfür Analysezwecke ausgerichtet.Beispielsweise könnten für WirtschaftlichkeitsbetrachtungenAuftragsdaten, Energiedaten, Zeiterfassungsdaten derMitarbeiter und auch Daten aus den produzierenden Maschinenverwendet werden. Aber in welchem Unternehmen stehendiese in einem einheitlichen Format in aufbereiteterForm für Auswertungen zur Verfügung?Abhilfe schaffen hier sogenannte „Business-Discovery“-Werkzeuge (z. B. QlikView). Hierbei handelt es sich umAnwendungen für Analysezwecke, die speziell darauf ausgelegtsind, verschiedenartige Daten (Excel, XML, Datenbankenetc.) aus mehreren Systemen miteinander zu kombinieren.So lassen sich ohne großen Aufwand auf einerintuitiven Oberfläche individuelle Auswertungen erstellen.Zusammenhänge werden so einfacher erkannt und damitEntscheidungsgrundlagen verbessert. Fragen können be -antwortet werden, die vorher vielleicht gar nicht gestelltwurden.Der Einstieg <strong>ist</strong> schnell möglich: Mit wenigen Klickswerden erste Ergebnisse sichtbar. Wer sich nicht gleich selbsttraut <strong>ist</strong> natürlich herzlich eingeladen, sich eine Demonstrationanhand der eigenen Daten vorführen zu lassen.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201333


Branchenfokus: ITKSicher in der WolkeBundeswirtschaftsmin<strong>ist</strong>erium startet Pilotprojekt „Datenschutz-Zertifizierung von Cloud-Diensten“Im Bundesmin<strong>ist</strong>erium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)in Berlin <strong>ist</strong> am 5. November der Startschuss für <strong>das</strong> Pilotprojekt„Datenschutz-Zertifizierung für Cloud Computing“gefallen. Ziel des Vorhabens <strong>ist</strong> es, geeignete Zertifizierungsverfahrenfür Cloud-Dienste zu entwickeln, um einhohes Datenschutzniveau für die Nutzer der Dienste sicherzustellen.Denn für einzelne Cloud-Nutzer <strong>ist</strong> es nahezuunmöglich, die Rechtskonformität der Datenverarbeitungsowie die technischen und organisatorischen Vorkehrungendes Cloud-Anbieters eigenständig zu überprüfen.Das mit Hilfe des Pilotvorhabens entwickelte Datenschutz-Zertifizierungsverfahren soll künftig von unabhängigen Zertifizierungsstellenfür alle Cloud-Anbieter zur Verfügungstehen. Das Pilotvorhaben wird vom Kompetenzzentrumdes BMWi- Technologieprogramms „Trusted Cloud“ durchgeführt.An dem Pilotprojekt sind alle maßgeblichen Akteurebeteiligt, darunter mehrere Datenschutzbehörden, Anbieterund Anwender von Cloud-Diensten sowie Unternehmenaus den Bereichen der IT-Prüfung und IT-Rechtsberatung.Das Projekt soll im Frühjahr 2015 abgeschlossen werden.Weitere Informationen unter www.trusted-cloud.deIndustrie 4.0 – die Zukunft des industriellen BusinessAnzeigeFür Deutschland und für Unternehmen <strong>ist</strong> „Indus -trie 4.0“ eine große Chance und zugleich eine gewaltigeHerausforderung.Industrie 4.0 fasst zusammen, was da auf die industrielleWelt zukommt: Cyber Physical Systems (eingebettete Systeme),Intelligente Geräte, Maschinen und Fabriken; umfangreichvernetzte Systeme (CPS) und nicht zuletzt intelligentgestaltete Unternehmen (Smart Factory) sowie Cloud- undBig Data-Lösungen. Sie ermöglichen es, den Unternehmenneue, effizientere Wege in federführenden Technologien zubeschreiten und auf dem Weltmarkt federführend zu sein.Die Unternehmen fangen nicht bei Null an. Viele sind schonaktiv unterwegs – sie erproben Konzepte und Strategien.Ein wesentlicher Knackpunkt bei Industrie 4.0 <strong>ist</strong> <strong>das</strong> Ausmaßder Vernetzung – kabelgebunden und innerhalb derFabrikhalle sowie drahtgebunden und drahtlos zu Geschäftspartnernund Zulieferern, über Unternehmen und Ländergrenzenhinweg. Wir werden es in absehbarer Zukunft miteiner derartigen Interaktion von Maschine und Mensch zutun haben die es ermöglicht, die modernen IKT-Technologienund die klassischen industriellen Prozesse zu verschmelzen.Es <strong>ist</strong> erstmalig eine Vernetzung von Ressourcen,Informationen, Objekten und Menschen im industriellenSektor möglich.In der vollen Umsetzung <strong>ist</strong> Industrie 4.0 eine sehr großeHerausforderung für den Unternehmer. Bestimmte Branchen,wie zum Beispiel der Maschinen- und Anlagenbau,werden die Herausforderung me<strong>ist</strong>ern, andere nicht. DerWeg <strong>ist</strong> <strong>das</strong> Ziel – deshalb von Anfang an aktives Handeln,konstruktive Auseinandersetzung, aktive Zusammenarbeitmit der Forschung und Wissenschaft, Mut zur operativenUmsetzung von Projekten und vor allem -konsequent denWeg der kleinen Schritte gehen.Auf diesem Weg <strong>ist</strong> der eBusiness-Lotse Chemnitz mit denregionalen sowie bundesweiten Partnern und Fachexpertenihr Wegbereiter und Ansprechpartner (http://www.ebusiness-lotse-chemnitz.de).Autor:Dagmar LangeProjektleitungeBusiness.LotseChemnitz,c/o IHK Chemnitzwww.ebusiness-lotse-chemnitz.de34 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Branchenfokus: ITKHarmonische IT-StrukturenUnternehmensweite Standardisierung sollte dennoch Bedürfnisse unterschiedliche Zielgruppen berücksichtigenHochschul-Rektor Prof. Dr. Armin Willingmann(r.) bestellte Dr. Ulrich Försterim Rahmen der Sitzung des AkademischenSenats der Hochschule Harz vom20. März 2013 zum Honorarprofessor.Nach seiner Bestellung zum Honorarprofessor fürWirtschaftsinformatik im März 2013 hielt Dr. UlrichFörster am 2. Oktober 2013 seine Antrittsvorlesungam Wernigeröder Fachbereich Automatisierung undInformatik der Hochschule Harz.Anhand praktischer Beispiele veranschaulichte Förster seinerstes Thema: „Konsolidierung und Harmonisierung vonIT-Landschaften in Unternehmen bezüglich Standardsoft -ware“. Der Experte erläuterte, vor welchen Herausforderungenglobal agierende Firmen im Bereich der Infor -mationstechnik stehen und betonte, <strong>das</strong>s die unternehmensweiteStandardisierung nicht in jedem Fall identischablaufen könne. Im Rahmen des zweiten Vortragsteils unterdem Titel „IT bei den Olympischen Spielen – BesondereHerausforderungen an die Wirtschaftsinformatik“ erklärteFörster dem Publikum wie unterschiedliche Zielgruppen,beispielsweise Sportbege<strong>ist</strong>erte, Organisatoren und dieSportler selbst, im Rahmen dieser internationalen Großveranstaltungvom IT-Einsatz profitieren können und wasbedacht werden muss. Ulrich Förster studierte von Oktober1990 bis Dezember 1996 Wirtschaftsinformatik in Braunschweigund wurde im Jahr 2000 an der Universität Hannovermit dem Gesamtprädikat „magna cum laude“ promoviert.Inzwischen blickt er auf langjährige Erfahrungenin verschiedenen leitenden Positionen zurück. Heute <strong>ist</strong> erDirektor bei ATOS SAP Deutschland und in dieser Funktionfachlicher und disziplinarischer Vorgesetzter von 1.100 Mitarbeiternan 30 Standorten in Deutschland. Seit 13 Jahren<strong>ist</strong> Förster an der Hochschule Harz als Lehrbeauftragter undPrüfer tätig. Hier initiierte er federführend ein Unternehmens-Zertifikatfür besondere studentische Zusatzle<strong>ist</strong>ungenim Bereich SAP, welches bis heute 196 Mal vergebenwerden konnte.PM/CHIT aus der Region: Die GISA GmbHSeit 20 Jahren erfolgreich am Markt. Hauptsitz in Halle. Mehr als180 Kunden aus ganz Deutschland. Hochle<strong>ist</strong>ungs-Rechenzentrum.IT-Beratung, IT-Lösungen sowie Outsourcing – alles aus einer Hand!Seit 20 Jahren steht die GISA für …… exzellentes IT-Know-how.… nachhaltiges Unternehmenswachstum.… zuverlässige Partnerschaft.… attraktive Arbeitsbedingungen.GISA – ein Unternehmen, <strong>das</strong> Verantwortung für die Region übernimmt!www.gisa.de<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201335


Branchenfokus: ITKSocial Media für UnternehmenDNUG: Unternehmensweiter Wissens- und Informationsaustausch auf höchstem NiveauLotus Notes – <strong>das</strong> Datenbanksystem mit einer le<strong>ist</strong>ungsfähigenE-Mail-Komponente – war 1994 <strong>das</strong>verbindende Element von 36 Unternehmen. Sieschlossen sich damals in der DNUG zusammen. Wasdieses Netzwerk verschiedenster IT-Anwender und-Experten heute ausmacht, verdeutlicht dessenGeschäftsführerin Dr. Roswitha Boldt im Gesprächmit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.WirtschaftsJournal: Was führte 1994 zur Gründungder DNUG?Dr. Roswitha Boldt: 36 Firmen – überwiegend aus derGroßindustrie wie Chemiebetriebe, aber auch Banken,Versicherungen – gingen damals den Schritt in RichtungAnwenderorganisation. Sie hatten sich alle für Lotus Notesals Plattform für verschiedene Geschäftsprozesse entschiedenund wollten diese optimal nutzen.WJ: Notes/Domino <strong>ist</strong> aber ein Produkt, welchesinzwischen unter dem Dach von IBM zu finden <strong>ist</strong>.Treibt daher auch der Konzern Ihr Netzwerk?Boldt: In gewissem Maße schon, aber es sind vor allemIBM Business Partner, die auf den Basisprodukten konkreteLösungen für Geschäftsprozesse entwickeln. Sie bilden<strong>das</strong> Bindeglied zu den Anwendern im Mittelstand. Im Vor -dergrund der DNUG steht somit nicht IBM als Hersteller,sondern dessen Produkte und <strong>das</strong> Networking über ihrenEinsatz.WJ: Mittlerweile <strong>ist</strong> also nicht mehr die Großindus -trie der maßgebliche Akteur Ihres Netzwerks?Boldt: Heute sind in der Tat mehr mittelständische Firmenund Hochschulen bei uns vertreten.WJ: Welche Themen treiben diese heute um?Boldt: Im Laufe der Jahre sind zu Notes/Domino weitereKernprodukte hinzugekommen, die moderne Zusammenarbeitund Kommunikation unterstützen, wie z. B. IBMConnections. Die Produkte und Anwendungen sind für alleBranchen relevant, was sich in unserem Mitgliederspektrumwiderspiegelt. So zählen wir heute ca. 1.500 Aktive ausrund 300 Mitgliedschaften von Anwenderunternehmen,IT-Dienstle<strong>ist</strong>ern, Hochschulen und Einzelpersonen.WJ: Und für diese organisieren Sie den Informations-und Erfahrungsaustausch?Boldt: Zum einen bringen wir Experten und Anwenderauf verschiedenen Konferenzen, Workshops und auchonline zusammen. Zum anderen vermitteln wir Projektpartner,u. a. für Vorhaben des Studienganges AngewandteMedienwissenschaft der TU Ilmenau. Studenten bearbeiten– natürlich auf der Grundlage von IBM-Produkten –ganz konkrete Aufgabenstellungen von Kunden. Zudemschreiben wir schon seit 1998 den Wettbewerb um besondersinnovative Abschlussarbeiten aus. Gefragt sind BachelorundMasterarbeiten mit dem Schwerpunkt IBM CollaborationSolutions.WJ: Werden Sie sich weiterhin auf Prozesse, Wissensmanagementund Social Software im Business-Bereich konzentrieren?Boldt: Ja, <strong>das</strong> sind weiterhin zentrale Themen unsererMitglieder. Ihre Gestaltung kann in einigen Jahren allerdingsganz anders aussehrn, denn schließlich hat jede Sacheihre Zeit.Gespräch: Claudia HillmannDr. Roswitha Boldt <strong>ist</strong> bereits seit 1996für die heutige AnwendervereinigungDNUG – The Enterprise CollaborationProfessionals tätig, seit 2005 alsGeschäftsführerin. Foto: DNUG36 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Branchenfokus: ITKZentraler Service für 4000 Endgerätecape IT vereinheitlichte den IT-Service des Sächsischen Krankenhauses für Psychiatrie und Neurologiein Rodewisch (SKHRO)„cape IT bot uns einebessere Flexibilität alswir bei großen Anbieternhätten erwarten dürfen.Es war eine wirklich guteZusammenarbeit.“Frank Dressel,IT-Leiter SKHRO, Rodewischc.a.p.e. IT GmbHAnnaberger Straße 24009125 ChemnitzTel.: 0371 5347-620Fax: 0371 5347-625info@cape-it.dewww.cape-it.deEin Krankenhaus <strong>ist</strong> nicht nur ein Ort der Fürsorge, sondernvor allem ein äußerst komplexes Unternehmen mit vielfältigenBetriebsabläufen. Damit diese möglichst effizientgestaltet werden können, <strong>ist</strong> zum Beispiel <strong>das</strong> SächsischeKrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie in Rodewisch(SKHRO) bereits 1990 mit einem le<strong>ist</strong>ungsfähigen IT-Systemausgestattet worden. Heute gehört die Einrichtung zu einerder bundesweit ersten, die eine vollständig elektronischePatientenakte führt, die bei der Arztvisite zudem mobil zurVerfügung steht. Allerdings stand bis vor kurzem dahinterein über die Jahre gewachsenes und unübersichtlich gewordenesGebilde an informationstechnischen Insellösungen.Deren aufwändige Pflege, die unübersichtliche Darstellungder daraus zu generierenden Informationen und nicht zuletztdie notwendige Einbeziehung krankenhausspezifischerLösungen veranlasste den langjährigen IT-Leiter Frank Dresselnach Alternativen zu suchen. Aufgrund dieser Herausforderungenwar klar, <strong>das</strong>s nur ein Service Managementnach dem international anerkannten Regelwerk IT InfrastructureLibrary (ITIL) in Frage kommt. Das Open-Source-Produkt KIX4OTRS der cape IT GmbH aus Chemnitz entsprichtdiesem Standard. „Vor allem die Integration krankenhausspezifischerProdukte, der Bereich der Medizingeräte,würde zusätzliche Entwicklungsarbeiten erfordern.Deswegen war es für uns wichtig, <strong>das</strong>s die Lösung KIX40TRSäußerst flexibel <strong>ist</strong> sowie offene Schnittstellen hat und capeIT diese Zusatzaufgaben durch frei verfügbare OTRS-Moduleoder Eigenentwicklungen zeitnah bewältigen würde“,stellte Dressel fest, nachdem er sich einen Überblick überalternative Lösungen verschafft hatte.Die UmsetzungSo bekamen die Chemnitzer OTRS-Spezial<strong>ist</strong>en im April2012 den Auftrag, den IT-Service des SKHRO zu vereinheitlichen,um deren Verwaltung effektiver zu gestalten. Imersten Schritt passte cape IT <strong>das</strong> Produkt KIX4OTRS denspezifischen Anforderungen und Wünschen des SKHRO an.Dabei wurden schrittweise Daten aus Fremdsystemen übernommenund die Datenübergabe aus anderen Systemeneingerichtet. Insgesamt ging es um die Anbindung dreierStandorte mit 60 Gebäuden, tausenden Räumlichkeiten undEndgeräten. Hinzu kamen mehrere Tausend Kostenstellenund Kreditoren. Auch <strong>das</strong> Krankenhausinformationssystem(KIS), die Personaldaten und Organisationsdaten sind angebunden.Die Übernahme der somit zahlreichen Configurationltems in die Configuration Management Database(CMDB) ließ sich automatisieren.Im Rahmen eines ersten, vertraglich vereinbarten kostenneutralenChange Requests (Änderungsanforderung) konfi -gurierte cape IT auf Wunsch einiges anders, als die Benutzeres zunächst angefordert hatten. Wachsende Erfahrungenflossen in die Nachbesserung des Service Managements ein.„cape IT war unseren Wünschen gegenüber sehr zugänglich“,lobte IT-Leiter Dressel. Vieles ging formlos. Das wareine bessere Flexibilität als wir bei großen Anbietern hättenerwarten dürfen. Es war eine wirklich gute Zusammenarbeit.“Sehr bald erwies sich <strong>das</strong> Testsystem als praxis -tauglich und bereit für den Übergang in die Produktion.Das ErgebnisSeither läuft die neue Service Management-Umgebung reibungslos.Das SKHRO hat eine einheitliche IT-Struktur ohneharte Grenzen bekommen, in der alle Daten vorhandensind bzw. eingepflegt werden. Das verhindert Redundanzen,baut Vergesslichkeiten vor, schließt Fehlerfassungenaus und schont die knappen Mitarbeiterressourcen in derIT-Abteilung. IT-Leiter Dressel nennt als wichtigsten Nutzenvon KIX4OTRS zum einen <strong>das</strong> Ticketing, <strong>das</strong> den lückenlosenVorgang von der Störungsannahme bis zur Bearbeitung deslncidents und gegebenenfalls die weitere Überführung insProblem Management verknüpft mit dem Configuration-Item ermöglicht. Eine Knowledge Base zeigt vergleichbareFehlermeldungen auf und lässt den Helpdesk schnell zueiner Lösung finden. Störungen, die vor allem bei den Medizingeräten<strong>das</strong> Eingreifen von externen Dienstle<strong>ist</strong>ern oderLieferanten erfordern, werden diesen automatisch zugeleitet,ihre Behebung überwacht. Nicht zuletzt hat die IT einenÜberblick über den Stand ihrer Projekte und damit eineMöglichkeit zur Kalkulation ihrer personellen Ressourcensowie zur Planung ihrer Vorhaben.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201337


Branchenfokus: ITKVerzahnung von Theorie und PraxisMit Studierenden der Berufsakademie Sachsen erhalten Unternehmen schon frühzeitig gezielt ihrenFachkräftenachwuchsWirtschaftsinformatiker sind <strong>das</strong> Bindeglied zwischender Informations-/Kommunikationstechnikund der Betriebswirtschaft. Stellenbörsen zeigen,<strong>das</strong>s sie exzellente Berufs- und Aufstiegschancenhaben. Dafür wird inzwischen ein umfassendes Fachwissengepaart mit ausgeprägten Sozialkompetenzenverlangt. Wie man diesen Ausbildungsabschlusserreichen kann, darüber sprach <strong>Wirtschaftsjournal</strong>mit Professor Jürgen Sachse, Leiterdes Studienganges Wirtschaftsinformatik an derBerufsakademie Sachsen am Standort in Dresden.WirtschaftsJournal: Viele Hochschulen bieten denStudiengang Wirtschaftsinformatik an. Wodurch <strong>ist</strong>er an der Berufsakademie Sachsen gekennzeichnet?Prof. Jürgen Sachse: Es gibt meines Erachtens drei Varianten:Zum einen <strong>das</strong> Studium mit einem Praxissemester,zum zweiten eine Art berufsbegleitendes Fernstudium undzum dritten einen praxisintegrierenden Studienverlauf. Diesenpraktiziert die Berufsakademie – und unterscheidet sichdamit enorm. Insgesamt sechs Praxisphasen sind bei unsin den drei Studienjahren fest eingeplant, mit jeweils einemPraxispartner pro Studierendem.WirtschaftsJournal: Wie gewinnen Sie diese Praxispartner?Prof. Jürgen Sachse: Am Anfang war es sehr schwierig.Die Berufsakademie Sachsen wurde 1991 gegründet, alsdie gesamte Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im Umbruchwar. Heute kommen interessierte Unternehmer zu uns, umrechtzeitig Kontakt zu möglichen Fachkräften aufzubauen,sie zu fördern und bei gegenseitigem Interesse in die Firmazu integrieren. Die Berufsakademie Sachsen umfasst siebenstaatliche Studienakademien: in Bautzen, Breitenbrunn,Dresden, Glauchau, Leipzig, Plauen und Riesa. Insgesamtunterhalten wir Verbindungen zu rund 20.000 Praxispartnern.Allein in Dresden sind es 800 bis 900.WirtschaftsJournal: Welchen Studienabschluss erhaltendie Absolventen?Prof. Jürgen Sachse: Die Anerkennung als Bachelor ofScience hat eine Zeitlang gedauert. Inzwischen stehen denAbsolventen attraktive Berufsmöglichkeiten offen. Sie erhaltenJobs als IT-Berater oder Beraterin, können Software entwickeln,arbeiten als Datenschutzbeauftragte, Systemanalytikeroder Software-Ingenieure. Manche starten auch inein Masterstudium, der Akademie-Abschluss <strong>ist</strong> inzwischenanerkannt.WirtschaftsJournal: Ist Wirtschaftsinformatik eineMännerdomäne?Prof. Jürgen Sachse: Hier gibt es seit einigen Jahren eineerfreuliche Entwicklung. Zunehmend interessieren sich Frauenfür diesen Studiengang, da er nicht nur durch die Vermittlungvon Fachkenntnissen, sondern auch von Sozialkompetenzgeprägt <strong>ist</strong>. In diesem Jahr <strong>ist</strong> der Anteil vonFrauen bei den Studienanfängern auf über 30 Prozent gestiegen.Und unsere hohe Vermittlungsquote zeigt, <strong>das</strong>s dieAbsolventinnen und Absolventen einen guten Start in ihrBerufsleben erwarten können.WirtschaftsJournal: Führen Sie <strong>das</strong> vor allem auf dieduale Ausbildung an der Berufsakademie zurück?Prof. Jürgen Sachse: Die Wirtschaft <strong>ist</strong> derzeit so hungrigauf diese Ausbildung, <strong>das</strong>s sich die Jobchancen erhöhthaben. Unsere Absolventen können zudem sehr gute undgute Le<strong>ist</strong>ungen vorweisen, wie der diesjährige Jahrgangsdurchschnittvon 2,13 bewe<strong>ist</strong>. Im letzten Jahr lag er sogarbei 2,05. Wir haben kaum Studienabbrecher. Tatsächlichspielt die enge Verzahnung von Theorie und Praxis sichereine bedeutsame Rolle.WirtschaftsJournal: Ist <strong>das</strong> für Studierende einezusätzliche Motivation?Prof. Jürgen Sachse: Das duale Studium gibt den angehendenWirtschaftsinformatikern die Gelegenheit, schonwährend des Studiums eine gewisse finanzielle Unabhängigkeitzu genießen. Etwa die Hälfte der Absolventen bleibtnach Ende des Studiums beim Praxispartner. Was michbesonders freut: Die jungen Wirtschaftsinformatiker tragendiese Botschaft weiter, <strong>das</strong>s sie eine sehr gute Ausbildunggenossen und Kompetenzen erworben haben, die auchUnternehmen Mut machen sollen, sich als Praxispartner beider Berufsakademie vorzustellen.Gespräch: Simone PflugProf. Jürgen Sachse studierteTechnische Verkehrskybernetikan der Hochschule für Verkehrswesen„Friedrich L<strong>ist</strong>“ in Dresden.1994 begann er als Dozentan der Berufsakademie Sachsenund <strong>ist</strong> heute StudiengangsleiterWirtschaftsinformatik am StandortDresden. Seit diesem Jahrleitet er den gesamten StudienbereichWirtschaft an derBerufsakademie Sachsen –Staatliche StudienakademieDresden.www.ba-dresden.de38 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Branchenfokus: ITKProduktionsplanung mit KöpfchenDELTA BARTH erweitert Planungsmöglichkeiten für mittelständische UnternehmenDas Zusammenspiel aus APS- undERP-System <strong>ist</strong> für KMU eine gewinnbringendeLösung zur übergreifendenPlanung der betrieblichen Prozesse.Foto: DELTA BARTH Systemhaus GmbHDELTA BARTH bietet Softwarefür den optimalen Unter -nehmensfluss.Komplettsoftware zur Unternehmenssteuerung,welche diegesamte Betriebsorganisation ineiner Lösung bündelt.Software für die zustandsorientierteund vorbeugende Instandhaltungvon Maschinen, Anlagenund Objekten.Fertigungsplanungssoftware zurinteraktiven Visualisierung vonTerminplanung, Auftragsdurchlaufund Ressourcenbelegung.DELTA BARTH Systemhaus GmbHLudwig-Richter-Straße 3D-09212 Limbach-OberfrohnaTelefon: +49 3722 7170-0Telefax: +49 3722 7170-11info@delta-barth.dewww.debas.deStellen Sie sich vor, der gesamte Ablauf Ihrer Fertigungwird exakt geplant und optimiert – nachIhren Zielvorstellungen – kapazitätsgeprüft undunter Berücksichtigung aller betrieblichen Maschinen-und Personalressourcen. In wenigen Wortenbeschreibt dies die Ziele IT-gestützter Produktionsplanungund -steuerung in fertigenden Unternehmen.Soweit die Theorie ...„In der Praxis aber sehen sich insbesondere kleine und mittlereUnternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus mithohen Anforderungen an eine derartige Produktionsfeinplanungkonfrontiert, denen die eingesetzten IT-Systemekaum gerecht werden können“, weiß Sascha Häckel alsExperte für IT-gestützte Fertigungssteuerung beim Soft ware-Spezial<strong>ist</strong>en DELTA BARTH, der im Rahmen eines Forschungs -projekts moderne Planungsmethoden aus der Wissenschaftin die Praxis überführt.Die Herausforderungen vieler Unternehmen liegen inder hohen Planungskomplexität aufgrund variantenreicherEinzel- und Kleinserienfertigung mit diskontinuierlichenMaterialflüssen, einer großen Teilevielfalt und hohen Fertigungstiefenbegründet. Darüber hinaus sind die Planungsfähigkeitenklassischer ERP-Systeme, welche häufig die Basisder Softwarelandschaft eines Unternehmens bilden, zume<strong>ist</strong>sehr eingeschränkt und gehen über eine Materialbedarfsplanungsowie eine Terminierung von Produktionsaufträgenohne Kapazitätsberücksichtigung kaum hinaus. Oft wirddaher auf eine manuelle Steuerung der Produktion zurück -gegriffen, beispielsweise mit Hilfe von Prioritätsregeln wieder Planung nach Liefertermin oder Auftragspriorisierung.Doch bei einer hohen Kapazitätsauslastung gerät die Planungvon Hand schnell an ihre Grenzen. UnvorhersehbareEreignisse wie Maschinenstörungen, mangelnde Materialverfügbarkeitoder ungeplante Rüst- und Bearbeitungszeitensorgen für zusätzliche Brisanz. Probleme bei der Einhaltungvon zugesagten Lieferterminen sind die Folge.Viele Unternehmen sehen sich daher unter dem Druck,sich mit geeigneten IT-Lösungen aus dem Bereich Ad vancedPlanning and Scheduling (APS) zu beschäftigen, welcheeine erhebliche Erweiterung der Planungsmöglichkeitenbieten. Neben konventionellen Prioritätsregeln kommen inAPS-Systemen vor allem moderne heur<strong>ist</strong>ische Algorithmenzum Einsatz. Derartige Verfahren optimieren den Fertigungsablaufund passen diesen – beispielsweise nach einemevolutionären Prinzip – schrittweise an die vorgegebenenZielstellungen an. Diese modernen Methoden stehen imFokus von Sascha Häckels Forschung: „Bei der Planung vonFertigungsprozessen werden oft Ziele verfolgt, die imKonflikt zueinander stehen. Ein Beispiel hierfür <strong>ist</strong> die Re -duzierung von Beständen über kurze Durchlaufzeiten beigleichzeitiger Maximierung der Kapazitätsauslastung – wasdaher auch als Dilemma der Ablaufplanung bekannt <strong>ist</strong>. Alsideal kann eine Planung dann verstanden werden, wennsie die unterschiedlichen Zielstellungen bestmöglich abwägtund erfüllt. Wir arbeiten an Planungsmethoden, die diesermöglichen.“ Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werdeninnerhalb des von DELTA BARTH entwickelten SoftwaretoolsDELECO ® Leitstand als APS-System für die Fertigungssteuerungbei Werkstattorganisation umgesetzt.Doch mittelständische Unternehmen stehen bei derAblaufplanung ihrer Produktion vor einer weiteren Hürde:Als Grundlage für eine exakte Planung müssen APS-Sys -teme auf umfassende und hochaktuelle Daten zugreifen.Hierzu zählen zum Beispiel die Maschinenressourcen, Fertigungsaufträgemit Arbeitsplänen und Stückl<strong>ist</strong>en, Liefertermine,Schichtpläne, Qualifikationen des Personals sowiedie aktuell rückgemeldeten Ist-Zeiten aus der Betriebsdatenerfassung.Häufig müssen die unterschiedlichen Datenüber ein Datawarehouse-System ausgetauscht werden, welchesmehrere betriebliche Informationssysteme zusammenführt.Für KMU mit ihren schlanken IT-Strukturen stellt dieseine zusätzliche Barriere dar. Wie <strong>das</strong> Zusammenspiel innerhalbder DELECO ® Produktfamilie zeigt, bietet sich für denMittelstand daher eine integrierte Lösung aus APS- undERP-System an, welches einen Großteil der zur Planung notwendigenDaten bereits vorhält. Diese Systemintegrationbietet den Vorteil einer maßgeschneiderten Lösung zur übergreifendenPlanung der betrieblichen Prozesse mit einergemeinsamen Datenhaltung und -pflege.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201339


Branchenfokus: EnergieHYPOS nimmt Gestalt anAkteure des Wasserstoff-Konsortiums gründeten Förderverein als Arbeitsgrundlage für <strong>das</strong> ProjektDie Partner des Konsortiums „Hydrogen Power Storage& Solutions East Germany" (HYPOS) habenam 30. Oktober den Förderverein HYPOS e. V. mitSitz in Halle/Saale gegründet, der zukünftig alsTräger des Projektes fungieren wird. Zu den Gründungsmitgliederndes Vereins gehören u. a. <strong>das</strong>Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM,<strong>das</strong> Cluster Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland,die Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschlandsowie die Unternehmen Air Liquide DeutschlandGmbH, Siemens AG, Linde AG und VNG – VerbundnetzGas AG.„Der neue Förderverein wird zukünftig die Plattform fürdie Realisierung des Vorhabens und die Abstimmung zwischenden beteiligten Partnern bilden. Mit der Schaffungprofessioneller Organisationsstrukturen haben wir denGrundstein für erfolgreiche Arbeit an unserer gemeinsamenVision von wirtschaftlichem „grünen" Wasserstoffals Energieträger der Zukunft gelegt", erklärt Prof. Dr. RalfB. Wehrspohn vom Fraunhofer-Institut für WerkstoffmechanikIWM in seiner Funktion als Sprecher des HYPOS-Initiatorenkreises.„Über die Realisierung der Demonstrationsprojekte zurtechnischen und wirtschaftlichen Machbarkeit hinaus soll<strong>das</strong> HYPOS-Projekt als Denkfabrik zum Thema „power-togas"auf ganz Ostdeutschland ausstrahlen. Deshalb ladenwir weitere Partner, die unseren Projektansatz zur Erzeugung,Speicherung und Nutzung von regenerativ erzeugtemWasserstoff um neue Ideen erweitern, zur Zusammenarbeitein", bekräftigt Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführerder Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland.Als nächster Schritt werden bis Mitte 2014 die entlang dergesamten Wertschöpfungskette vorhandenen Schwerpunkteim Rahmen des HYPOS-Strategiekonzeptes weiter entwickelt.Darüber hinaus läuft bereits die Erweiterung derHomepage des HYPOS-Projektes zu einem InformationsundKommunikationsmedium rund um <strong>das</strong> Thema „grünerWasserstoff".Wertschöpfungskette des „grünen“ Wasserstoffs vom Stromerzeuger bis zum Gasnutzer.Darstellung: Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany e.V.Das gemeinsam von der Wirtschaftsinitiative, dem Fraunhofer-Institutfür Werkstoffmechanik IWM und dem Clus -ter Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland initiierte HYPOS-Projekt verfolgt <strong>das</strong> Ziel, bis 2020 wirtschaftliche Lösungenfür die Nutzung von Wind- und Solarstrom durch Erzeugungvon Wasserstoff via Elektrolyse sowie der Methanisierungvon Wasserstoff in groß-technischem Maßstab zuerarbeiten. Der so produzierte „grüne" Wasserstoff sollals Ausgangsstoff für die Chemieindustrie, als Grundlagefür eine flächendeckende Elektromobilität sowie als Energiequellefür die Strom- und Wärmeversorgung dienen.An dem Initialkonsortium sind aktuell 97 Unternehmender Energiewirtschaft, der Chemie und des Anlagenbaussowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus OstundWestdeutschland beteiligt. Das Bundesmin<strong>ist</strong>eriumfür Bildung und Forschung (BMBF) fördert <strong>das</strong> Vorhabenim Rahmen des Programms „Zwanzig20 – Partnerschaftfür Innovation" mit bis zu 45 Millionen Euro.Weitere Informationen unter:www.hypos-eastgermany.de40 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Branchenfokus: EnergieAbwärme in StromNanocarbon für flexible Polymere zur thermoelektrischen EnergierückgewinnungEU zur Verfügung. Geplante und im Projekt zu demonstrierendeAnwendungen sind energieautarke drahtloseSensoren sowie „energy harvester“ zur Erhöhung des Wirkungsgradesund zur Verbesserung des Wärmemanagementsvon elektronischen Komponenten.Abwärme stellt den <strong>größte</strong>n Teil der industriellen Energieverlustedar. Durch Ausnutzung des Seebeck-Effekts kannein Teil dieser Abwärme wieder in nutzbare elektrische Energieumgewandelt werden. Der Seebeck-Effekt beschreibtdie Erzeugung einer Spannung infolge einer Temperaturdifferenzin speziellen Materialien. Geräte aus diesen Materialien,sogenannte thermoelektrische Generatoren, enthaltenkeine bewegten Teile und sind damit wartungsfreiund langzeitbeständig.Drucken der Kontakte mit demDispenserdrucker.Foto: Fraunhofer IWS DresdenEffiziente thermoelektrische Generatoren und Energiespeichersind als universal einsetzbare und wartungsfreieStromversorgung geeignet. In Kombinationmit Sensoren können diese, dann energieautarkenSensorsysteme, zur Überwachung (z. B.health monitoring) eingesetzt werden. Die Entwicklungsolcher Komponenten <strong>ist</strong> Gegenstand desmultidisziplinären Projektes NanoCaTe. Die dafürzu untersuchenden Materialien (Nanocarbon) basierenauf nanostrukturierten Kohlenstoffen wie Nanoröhrenund Graphen. In der richtigen Modifikationund Kombination wandeln sie Abwärme in wiedernutzbare elektrische Energie. Zudem kann dieseMaterialklasse zur Energiespeicherung in Doppelschichtkondensatorenoder Akkumulatoren eingesetztwerden.Effiziente und kostengünstige Materialien sind die Grundlagefür umweltfreundliche, flexible gedruckte thermo -elektrische Generatoren und Energiespeicher und deshalbGegenstand des neuen Forschungsprojektes NanoCaTe.Kompositmaterialien basierend auf ein- und zweidimensionalstrukturierten nanoskaligen Kohlenstoffmaterialienwerden hinsichtlich ihrer thermoelektrischen Eigenschaftenuntersucht. Die gleiche Materialgruppe kann auch zurVergrößerung der Oberfläche von Elektroden zur Energiespeicherunggenutzt werden.Von den Partnern im Projekt werden diese Materialien zurErhöhung der Energie- und Le<strong>ist</strong>ungsdichte von Doppelschichtkondensatoren(Supercaps) und Akkumulatoren eingesetzt.Des Weiteren werden speziell gedruckte Komponentenzur Energiewandlung und -speicherung untersucht,da diese leicht miniaturisiert und damit in Endgeräte mitnur wenigen Quadratzentimeter Fläche eingebettet werdenkönnen.Das Auftakttreffen für <strong>das</strong> von der EU geförderte Projekt„Nano-carbons for versatile power supply modules“ (Nano-CaTe) fand am 6. und 7. November 2013 in Dresden statt.In dem vom Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und StrahltechnikIWS koordinierten Verbundprojekt arbeiten 5 Unternehmen,4 Universitäten und 3 Forschungseinrichtungenaus 5 europäischen Ländern an der Entwicklung innovativernanostrukturierter Kohlenstoffmaterialien. Die Projektlaufzeit<strong>ist</strong> mit 4 Jahren angesetzt, <strong>das</strong> Gesamtbudget beträgt5,5 Millionen Euro, 4 Millionen Euro Förderung stellt dieDas Ersetzen der bisher genutzten Batterien durch die Kom -bination von thermo-elektrischem Generator und Energie -speicher vermeidet Abfall, verringert den Wartungsaufwandund verlängert die Lebensdauer der damit gespe<strong>ist</strong>enGeräte.Ziel des Projekts <strong>ist</strong> die Stärkung der Position Europas aufdem Gebiet der Thermoelektrik und der Energiespeichertechnikund damit die weitere Verbreitung umweltfreundlicherTechnologien zur Energieumwandlung.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201341


Branchenfokus: EnergieZwischen Hoffen und BangenErfurt bietet der Windenergiebranche eine zentrale PlattformAm 27. November ging in Erfurt die Kongressmesse Wind.Energie – Mitteldeutsche Branchentage erfolgreich zu Ende.An dem mitteldeutschen Branchenevent nahmen 380 Teilnehmerund 35 Industrieaussteller aus ganz Deutschlandteil. „Auftrag erfüllt“, resümiert Erfurts Messechef WielandKniffka die zweite Auflage der Veranstaltung. „Mit Blick aufdie Entwicklungen in Berlin schwankt die Windenergiebranchezwischen Hoffen und Bangen. Wir haben in schwierigenZeiten der Windenergiebranche eine zentrale Plattformfür Debatten, Networking und Austausch gegeben.“Zentrales Thema waren die angekündigten Änderungender Energiepolitik durch die Große Koalition. Sylvia Pilarsky-Grosch, Präsidentin des Bundesverbandes WindenergieBWE, warnte eindringlich vor einer „Ausbremsung“ derWindenergie im Rahmen der Energiewende. „Denn es stehtfest, die Zukunft der Stromversorgung liegt in den ErneuerbarenEnergien und Windenergie wird dabei eine entscheidendeRolle spielen“.Aus Sicht der Industrie <strong>ist</strong> die Windenergie in der Diskussionum die Kosten der Energiewende gänzlich unberechtigtnegativ in den Fokus geraten. Andrej Noack, Planungsleiterder Boreas Energie GmbH erklärte dazu: „Die Energiewendebringt viele positive Effekte, insbesondere für ländliche undstrukturschwache Regionen. Der Ausbau der Windenergiehat in den betroffenen Regionen positive Auswirkungen aufWertschöpfung, Arbeitsplätze und sorgt gleichzeitig für einestabile Strompreisentwicklung.“www.mitteldeutscher-windbranchentag.deDetailgetreues Modell eines Windrads.Foto: Messe ErfurtGenießen Sie Wärme und sammeln Sie Energie.Die Weihnachtszeit bietet Gelegenheit zum Rückblick und Muße,um Kraft für Neues zu schöpfen. Verleben Sie erholsame Festtagevoller Energie und starten Sie in ein erfolgreiches Jahr 2014!Zum Weihnachtsfest 2013 unterstützt ENSO karitative Einrichtungen in Ostsachsen.www.enso.de/geschaeftskunden42 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Branchenfokus: EnergieDezentral, aber nicht autarkUBA-Studie: Autarke Energieversorgung nur selten sinnvollIn der Studie wurden für <strong>das</strong>Jahr 2050 zwei exemplarischeSiedlungsstrukturen modelliert:ein „Dorf“ in ländlicher Umgebungmit niedriger Einwohnerdichtesowie ein „Stadtteil“ mithoher Bebauungs- und Einwohnerdichte.Diese Strukturen wurdenjeweils an einem Standortin Nord- und Süddeutschlanduntersucht, um die unterschiedlichenklimatischen Bedingungenabzubilden, die sich auchauf die Stromerzeugung auserneuerbaren Quellen auswirken,insbesondere auf Solar- undWindkraft.www.umweltbundesamt.deDie lokale Eigenversorgung mit Strom als Insel ohneAnschluss an <strong>das</strong> Stromnetz <strong>ist</strong> für Städte undGemeinden nur in Einzelfällen möglich. Insbesondereder Strombedarf für Industrie und Gewerbelässt sich mit diesem Konzept nicht decken. Zu diesemErgebnis kommt <strong>das</strong> Umweltbundesamt (UBA)in seiner Studie „Modellierung einer vollständigauf erneuerbaren Energien basierenden Stromerzeugungim Jahr 2050 in autarken, dezentralenStrukturen“.Dabei wurde in einem externen Gutachten für <strong>das</strong> Jahr2050 die technisch-ökologische Machbarkeit einer Energieversorgunguntersucht, in welcher der Strom innerhalbvon kleinräumigen, dezentralen Strukturen wie Städten,Stadtteilen oder Gemeinden jeweils autark produziert wird.Diese Gebiete sind dabei weder untereinander noch nachaußen hin über Stromleitungen vernetzt. Zur Deckung desjeweiligen Strombedarfs werden also ausschließlich die vorOrt vorhandenen Potentiale der erneuerbaren Energiengenutzt, was mit der Notwendigkeit von Elektrizitätsspeicherneinhergeht. UBA-Präsident Jochen Flasbarth: „DieStudie zeigt, <strong>das</strong>s sich diese Form der lokalen Autarkie inEinzelfällen unter günstigen Bedingungen zwar umsetzenlässt und dabei die lokale Erzeugung einen beachtlichenAnteil zu einer auf erneuerbaren Energien basierendenEnergieversorgung beitragen kann. Für eine tragfähigeregenerative Energieversorgung ganz Deutschlands eignetsich dieses Konzept aber nicht. Städte und Gemeinden könnenmit dezentraler Energieerzeugung zu maßgeblichenAkteuren der Energiewende werden. Die Einbindung lokalerErzeugungsstrukturen in ein übergeordnetes Netz <strong>ist</strong>aber für ein effizientes, vollständig auf erneuerbarenEnergien basierendes Energiesystem in Deutschland unerlässlich.“AnzeigeInternationale AufmerksamkeitLEM-Software gewinnt immer mehr Interessenten für seinen LoadManagerLEM-Software trifft auf Messen undKonferenzen im arabischen un<strong>das</strong>iatischen Raum auf großes Interesse.Foto: LEMIngenieurbüro Last- undEnergiemanagementNordplatz 604105 LeipzigTelefon: 0341 124593Telefax: 0341 1245959info@lem-software.com |www.lem-software.comDer Name <strong>ist</strong> Programm: Das Ingenieurbüro LastundEnergiemanagement gibt seit rund 15 Jahrenden verschiedensten Unternehmen ein praktikablesInstrument für ein ausgefeiltes Last- und Energiemanagementin die Hand.Der LoadManager <strong>ist</strong> ein datenbankbasiertes modulartigesSoftwaresystem, <strong>das</strong> bei großen Energiedienstle<strong>ist</strong>ern sowieBetreibern von kleineren Kraftwerksparks und Industriebetriebenim Einsatz <strong>ist</strong>. Angefangen von der Analyse des tatsächlichenund künftigen Energiebedarfs bis zur gesamtenAbwicklung eines Bilanzkreismanagements einschließlichNominierungen, Prognosen und Bilanzausgleich <strong>ist</strong> allesmit ihm möglich. „Gegenwärtig legen wir unseren Fokusvor allem auf die Gewährle<strong>ist</strong>ung eines ausreichenden Risikomanagements",erklärt Dr. Ingrid Heinrich, Gründerin undGeschäftsführerin des Leipziger Ingenieurbüros.Mittlerweile schätzen nicht nur Kunden in Deutschlandden modularen Aufbau, individuelle Funktionalitäten sowiedie stets zeitnahe Anpassung an neue gesetzliche Regelungen.Erst im Sommer dieses Jahres hat LEM-Software ein großesProjekt zur Optimierung von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen(KWK) im Langfr<strong>ist</strong>bereich für einen Schweizer Kundenbegonnen und befindet sich nach der Modellierung zur Zeitin der softwaretechnischen Umsetzung. Die Verbindung mitdem Kurzfr<strong>ist</strong>bereich wird gegenwärtig erschlossen", freutsich die freundliche Fachfrau. „Der Kunde hat bereits dieVorteile erkannt, die ihm der LoadManager bietet. So kanner jetzt viel schneller als bisher Fehler erfassen und beheben."Sie und ihre Mitarbeiter erhalten derzeit zunehmendAnfragen aus Nordafrika, Jordanien, Indien und Singapur.Auch hier interessiert sich die Wirtschaft immer mehr fürModelle der dezentralen Energieversorgung sowie für dieregenerative Stromerzeugung – zum Beispiel mit Windkraftanlagen.„Wir wollen uns aber nicht verzetteln, sondernüberlegen genau, welchen Markt wir bedienen können.Schließlich muss der Kunde auch in diesen Ländernkompetent und umfassend betreut werden", betont dieerfahrene Firmenchefin. So prüft sie auch die Zusammenarbeitmit Partnern vor Ort, damit die Auftraggeber möglichstimmer in ihrer Sprache beraten werden können.Claudia Hillmann<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201343


Unternehmensführung: FachkräfteWie wird man attraktiv?Orizon Studie: Was erwarten Berufseinsteiger vom Arbeitgeber und wie sehen sie ihre Chancen?Noch kurz vor Beginn des Ausbildungsjahres2013/14 waren im August laut Bundesagenturfür Arbeit mehr als 146.000 Lehrstellenunbesetzt. Eine Ursache <strong>ist</strong> sicherlich der zahlenmäßigeRückgang der Schulabgänger. Daslässt sich kurzfr<strong>ist</strong>ig nicht ändern. Doch Unternehmenkönnen sich den verbliebenen jungenMenschen als attraktiver Arbeitgeberdarstellen. Was diese Attraktivität ausmacht,ließ <strong>das</strong> Personalunternehmen Orizon in einerOnline-Um frage unter 2.072 Arbeitnehmernsowie Schülern, Auszubildenden und Studierendendurch die Lünendonk GmbH er -mitteln.Auf die Frage „Wie schätzen Sie ihre eigenen Chancenein, heute in Deutschland einen neuen Job zufinden?" antworteten 61,9 Prozent der Azubis, Schülerund Studenten mit „eher gut" und 14,3 Prozentmit „sehr gut". Damit liegen sie deutlich über demDurchschnitt aller befragten Arbeitnehmer und Arbeit -suchenden. Insgesamt bewerteten nur 39,8 Prozentaller Befragten ihre Chancen mit „eher gut" und12,4 Prozent mit „sehr gut".Und woran liegt die optim<strong>ist</strong>ischeGrundhaltung?Die Gruppe der Azubis, Schüler und Studenten begründenihre Chancen damit, gut qualifiziert zu sein(54,8 Prozent) und eine gefragte Ausbildung zu haben(55,4 Prozent).Auch mit dieser positiven Chancenbewertung liegensie deutlich über dem Gesamtdurchschnitt. 43,6Prozent aller Befragten sehen ihre Qualifikation alsChance und 37,8 Prozent glauben, eine gefragteAusbildung zu haben.Die junge Generation scheint sich also ihres Wertesdurchaus bewusst zu sein. Der Fachkräftemangeleröffnet ihr neue Perspektiven und macht sie aufgrunddes Angebotsüberhangs heiß begehrt. Dasheißt, nun liegt es tatsächlich an den Arbeitgebern,der jungen Generation attraktive Angebote machenzu müssen, um im „war for talents" zu punkten.Begehrt und daher anspruchsvoll?Wer begehrt <strong>ist</strong>, der kann auch Forderungen stellen.Bevölkerungsrepräsentative Online-Befragung mit 2.072 Arbeitnehmern sowie Arbeitsuchenden in Deutschlandzwischen 18 und 65 Jahren. Zur Gewährle<strong>ist</strong>ung der Repräsentativität wurden vorgegebene Quoten über diesoziodemographischen Merkmale Alter, Geschlecht, Schulbildung und Bundesland etabliert. Verzerrungen wurdendurch Gewichtung aufgehoben. Die Gewichtung erfolgte nach Mikrozensus. Die Befragung wurde von dem unabhängigenMarktforschungs- und Ana lyseunternehmen Lünendonk GmbH durchgeführt.Aber sind Jugendliche wirklich so anspruchsvoll? DieWünsche erscheinen doch eher bescheiden. Die Frage„Was macht einen Arbeitgeber für Sie besondersattraktiv - Wie wichtig sind die folgenden Le<strong>ist</strong>ungen?"bewerteten junge Menschen zwischen 19 und29 Jahren wie folgt: Bei den Top-Platzierungen le<strong>ist</strong>ungsgerechteBezahlung (95,8 Prozent), Sicherheit des Arbeitsplatzes(91,7 Prozent), Abwechslung (91,7 Prozent)und Weiterbildung (88,1 Prozent) unterscheidensich die Wunschvorstellungen nicht sehrvom Durchschnitt Überdurchschnittlich werden die Werte VermögenswirksameLe<strong>ist</strong>ungen (76,8 Prozent vs. 67Prozent gesamt) bewertet Auch mit Fahrtkostenzuschüssen kann man jungeLeute bege<strong>ist</strong>ern - ein Anreiz zu mehr Mobilität(69,6 Prozent vs. 62,1 Prozent gesamt). Hohe Bewertungen erhalten die Gesundheitsvorsorge(74,4 Prozent vs. 70,5 Prozent gesamt)und auch die Möglichkeit zu Betriebssport (42,3Prozent vs. 32,2 Prozent gesamt) Für ihre Rechte setzen sie sich lieber selber ein,der Wunsch nach einem Betriebsrat <strong>ist</strong> nämlichunterdurchschnittlich vertreten (63,7 Prozentvs. 68,1 Prozent gesamt) Einen besonderen Reiz übt die Internationalitäteines Unternehmens aus (47 Prozent vs. 43,1Prozent), vielleicht auch aus der jugendlichenAbenteuerlust heraus, über die Arbeit fremde Länderkennenzulernen.Fazit: Im Wesentlichen passen die Einstellungen derjungen potenziellen Mitarbeiter zu den Erwartungen,die Unternehmen an Bewerber stellen.Orizon/CH44 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Unternehmensführung: FachkräfteFamilienfreundlichkeit:Wirtschaft macht es vorFamilienorientierte Personalpolitikin sächsischen UnternehmenUm Sachsen langfr<strong>ist</strong>ig als familienfreundlichenStandort auszubauen,bedarf es gemeinsamerAktivitäten von Wirtschaft,Gesellschaft und Politik.Deshalb fordern die sächsischenKammern: Flexibilität verbessern:vor allem hinsichtlich derKita-Öffnungszeiten Schulische Ganztagsbe -treuung flächendeckendanbieten Betreuungsinfrastruktur stattBetreuungsgeld Pflege in den Blick nehmen,Informationen bietenSabine KunzeIHK ChemnitzStraße der Nationen 2509111 ChemnitzTelefon: +49 371 6900-1215Telefax: +49 371 6900-191210kunzes@chemnitz.ihk.dewww.chemnitz.ihk24.deDok.-Nr. 14907Die Rolle der Familien <strong>ist</strong> in den letzten Jahren immerstärker in den Fokus der gesellschaftlichen Diskussiongerückt. Vor allem die Vereinbarkeit von Berufund Familie hat stark an Bedeutung gewonnen.Bereits zum dritten Mal nach 2006 und 2008 befragtendaher die sächsischen Industrie- und Handelskammern(IHKs) und Handwerkskammern (HWKs)die ansässigen Unternehmen zu ihrer Familienorientierung.Die Ergebnisse stellten die Präsidentender IHK Chemnitz, Franz Voigt, sowie der HWKChemnitz, Dietmar Mothes, am 12. November 2013im Namen der sechs Kammern in Dresden vor.An der aktuellen Befragung beteiligten sich 1.108 Unternehmenmit 68.839 Mitarbeitern – davon 178 Handwerksbetriebemit 4.327 Beschäftigten. Sie äußerten sichzu den Themen Unterstützung von Mitarbeiter/-innen mitFamilienpflichten, arbeitsorganisatorische Probleme durchFamilienpflichten und politische Rahmenbedingungen.„Die Studie zeigt, <strong>das</strong>s eine familienorientierte Personalpolitikschon lange fester Bestandteil der Unternehmenspolitikvieler sächsischer Unternehmen <strong>ist</strong>. Im Jahr2006 boten bereits 74 Prozent der IHK-Unternehmen und39 Prozent der HWK-Betriebe familienfreundliche Angebote,2013 gaben sogar 87 Prozent der Unternehmen an,Familien zu unterstützen", so Franz Voigt, Präsident der IHKChemnitz.Praxisnah und mitarbeiterorientiert werden in den Unternehmentäglich Lösungen gefunden, die es ermöglichenBeruf und Familie unkompliziert zu vereinbaren. „Mit denvorliegenden Ergebnissen werden den Unternehmern konkreteAnsatzpunkte für den Auf- und Ausbau von Aktivitätenfür eine bessere Vereinbarkeit aufgezeigt. Handwerksbetriebebieten beispielsweise den Mitarbeitern schon häufigfinanzielle Zuschüsse und auch Unterstützung bei Ferienangebotenfür Mitarbeiterkinder an. In anderen Wirtschaftszweigenengagieren sich die Unternehmer verstärktbei der Organisation bzw. Suche von Kitaplätzen oder bietenWeiterbildungen für Wiedereinstieg zum Beispiel nachElternzeit an", ergänzt Dietmar Mothes, Präsident der HWKChemnitz.Für Jens Schwendel, Geschäftsführer der ibes SystemhausGmbH, <strong>ist</strong> eine familienorientierte Personalpolitik schonseit vielen Jahren selbstverständlich. „Neben den sozialenAspekten hat dies auch wirtschaftliche Hintergründe: alsIT-Dienstle<strong>ist</strong>er stehen wir in stetiger Konkurrenz um gutausgebildetes Personal. Die bessere Vereinbarkeit von Berufund familiärer Pflege fördern wir daher gezielt mit flexiblenTeilzeit- und Arbeitszeitmodellen sowie mobilen Arbeitsplätzen.Hierbei kommt es nach unserer Erfahrung auf situationsspezifischeund bei Bedarf kurzfr<strong>ist</strong>ig anpassbareLösungen an", so Schwendel.Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage 88 Prozent der antwortenden sächsischen Unternehmenbeschäftigen Mitarbeiter/-innen mit kleinen undschulpflichtigen Kindern und/oder pflegebedürftigenAngehörigen. 95 Prozent dieser Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeiterbei ihren Familienpflichten. Flexible Arbeitszeitregelungen und/oder arbeitsorganisatorischeMaßnahmen bieten 97 Prozent der Unternehmenihren Mitarbeitern zur Unterstützung an. Jedes zweite Unternehmen gibt an, arbeitsorganisatorischeProbleme durch Mitarbeiter mit Familienpflichtenzu haben. Besonders Unternehmen, die derzeit Mitarbeiter in Elternzeithaben, sehen sich mit arbeitsorganisatorischen Problemenkonfrontiert (91 Prozent). Hingegen gibt nur einDrittel der Unternehmen, die Mitarbeiter mit kleinen undschulpflichtigen Kindern beschäftigen an, mit arbeitsorganisatorischenProblemen zu kämpfen. Kurzfr<strong>ist</strong>ige Ausfallzeiten werden in 90 Prozent der Unternehmendurch Mehrarbeit der verbliebenen Mitarbeiterkompensiert, längerfr<strong>ist</strong>ige Ausfallzeiten insbesonderedurch befr<strong>ist</strong>ete Neueinstellungen. 60 Prozent der antwortenden Unternehmen haben Kenntnisdarüber, ob ihre Mitarbeiter Angehörige pflegen odernicht. Dieser Anteil <strong>ist</strong> seit der letzten Umfrage 2008 umdrei Prozentpunkte gestiegen. Die neuen familienpolitischen Regelungen zum 1. August2013 sind dem Großteil der Unternehmen bekannt. Mehrals jedes zweite Unternehmen begrüßt die Einführungeines Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz abdem vollendeten ersten Lebensjahr. An <strong>das</strong> Betreuungsgeldrichten hingegen nur 16 Prozent der Unternehmenpositive Erwartungen.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201345


Unternehmensführung: FachkräfteChancen allein in der Industrieifo-Studie: Lausitz steht vor großen, aber lösbaren HerausforderungenDie Lausitz hat traditionell einen hohen Industrialisierungsgradund der bleibt auch entscheidend für die zukünftigeEntwicklung. Das <strong>ist</strong> ein zentrales Ergebnis der vomifo-Institut Dresden erstellten Studie „Industrie- und WirtschaftsregionLausitz: Bestandsaufnahme und Perspektiven.Sie wurde von der Wirtschaftsinitiative Lausitz (will)am 21. Oktober in Cottbus präsentiert. Sie hofft, nun damitgenügend Daten und Fakten zu haben, um einen „MasterplanIndustrieregion Lausitz" politisch durchsetzen zukönnen.Die Autoren der Studie kamen im Wesentlichen zufolgenden Resultaten: Die Industrie <strong>ist</strong> von maßgeblicher Bedeutung für dieLausitz. Sie umfasst 29,7 Prozent der Bruttowertschöpfungund liegt damit deutlich über dem Durchschnitt derostdeutschen Flächenländer (22,8 Prozent) und auchder westdeutschen Flächenländer (26,8 Prozent). Entscheidendfür die starke Präsenz der Industrie in der Lausitz<strong>ist</strong> der Sektor Bergbau, Energie- und Wasserversorgung(15,2 Prozent). In der Industrie der Lausitz sind 23,2 Prozent aller Beschäftigtender Region tätig (ostdeutsche Länder 17,7 %).Die Region hat in den vergangenen Jahren auch ein klaresindustrielles Profil neben der Braunkohle entwickelt.Dieses Profil wird im Wesentlichen geprägt von vier Sektorenmit großer Beschäftigtenzahl: Ernährungswirtschaft,Chemie/Kunststoffe sowie Metall und Maschinenbau. Die Industrie <strong>ist</strong> Wachstumsmotor. Der Wachstumsbeitragder Industrie von 1999 bis 2010 zum Bruttowertschöpfungswachstumder Lausitz betrug 10,5 Prozentpunkte,d. h. ohne <strong>das</strong> Produzierende Gewerbe wäre dieLausitz statt 19,7 Prozent nur 9,2 Prozent gewachsen. Ein wichtiger Faktor für die Erlangung von Wettbewerbsfähigkeiteiner Region stellen Forschung undEntwicklung (FuE) dar. Hier besteht erheblicher Nachholbedarf.FuE-Beschäftigte je 1.000 sozialversicherungspflichtigeBeschäftigte: Lausitz: 2,7 Brandenburg: 2,9 Sachsen: 7,8 Deutschland: 12,2 Baden-Württemberg: 23,12. Zukunftsperspektiven bis 2030Fachkräfteknappheit hat Einfluss auf langfr<strong>ist</strong>ige WachstumsratenWachstumsrate1995–2009(Ist)Lausitz2010–2030(Projektion) Der demographische Wandel prägt die Bevölkerungsentwicklungund Bevölkerungsstruktur der Lausitz. 1990lebten in der Lausitz noch knapp 1,4 Millionen Menschen,2012 waren es nur noch 1,1 Millionen (minus 22Prozent). Für 2030 werden 0,87 Mio. Einwohner prognostiziert(weitere minus 22 Prozent). Entscheidend <strong>ist</strong>dabei vor allem die Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials.Der Rückgang der Lausitzer Erwerbspersonenzwischen 2010 und 2030 wird mit 36 Prozent deutlichstärker ausfallen als in der gesamten Bundesrepublik (8Prozent) oder in den der Lausitz zugehörigen LändernSachsen (24 Prozent) und Brandenburg (21 Prozent). Die Fachkräfteentwicklung spitzt sich zu und beeinflusstkünftige Wachstumspotentiale dramatisch. Während von1995 bis 2009 die Lausitzer Wirtschaft um durchschnittlich1,6 Prozent wuchs, <strong>ist</strong> im Durchschnitt der Jahre 2010bis 2030 sogar von einer leichten Schrumpfung der Volkswirtschaftin Höhe von 0,2 Prozent auszugehen (inDeutschland durchschnittlich plus 0,9 Prozent). Die rückläufigen Wachstumsaussichten für die Lausitzkönnten durch eine höhere Produktivitätsentwicklung(1,7 Prozent oder 1,5 Prozent statt 1,2 Prozent pro Jahr)abgemildert werden. In diesem Zusammenhang kommtdem hohen Industrialisierungsgrad der Lausitz eine wichtigeRolle zu.1995–2009(Ist)Deutschland2010–2030(Projektion)Arbeitsvolumen -1,2 -2,2 2 0,1 -0,4Kapitalstock 4,8 0,4 2,0 0,9Totale Faktorproduktivität(auch:technischer Fortschritt)1,2 1,2 0,9 0,9Wirtschaftswachstum(BIP bzw. Produktionspotential)1,6 -0,2 1,1 0,9Industrie- und Wirtschaftsregion Lausitz 11"Die Herausforderungen sindgroß, gleichwohl lösbar", soProf. Dr. Joachim Ragnitz, StellvertretenderLeiter der ifo-Niederlassung Dresden. "Allerdingswird man sich von derVorstellung trennen müssen,<strong>das</strong>s es gelingen könnte, dieLausitz flächendeckend zueinem gleichermaßen prosperierendenWirtschaftsraum zu entwickeln.Vielmehr werden sichdie regionalen Unterschiede inZukunft wohl eher verstärkenals einebnen. Die vorhandenenGrund- und Mittelzentren derLausitz sollten zu Kr<strong>ist</strong>allisationskernenwirtschaftlicherProsperität gemacht werden.Die heutige Siedlungsstruktur inder Lausitz kann in Zukunftnicht unverändert aufrechterhaltenwerden", so Prof. Ragnitz. Erergänzt, <strong>das</strong>s eine regionalpolitischeStrategie für die Lausitzinsbesondere die Industrie inden Blick nehmen und zur Sicherungdes Fachkräftebedarfs beitragenmuss.Weitere Informationen unter:www.wil-ev.de/46 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Unternehmensführung: FachkräfteForscher und Vertriebler gefragtOstdeutscher Maschinenbau profitiert derzeit noch von gut ausgebildeten Frauen* Bedarf 2013 bis 2015;Mehrfachnennungen möglichQuelle: VDMA-Ingenieurerhebung 2013Im ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau <strong>ist</strong>der Anteil der Ingenieure in den Belegschaften fastdoppelt so hoch wie im gesamtdeutschen Maschinenbau.Auch die Zahl der Ingenieurinnen liegt deutlichhöher. Das ergab die jüngste Ingenieurerhebungdes Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau(VDMA).In Ostdeutschland beträgt die Ingenieurquote 29,2 Prozent– in der gesamten Branche 16,7 Prozent. Die Gründehierfür liegen in der h<strong>ist</strong>orisch bedingten Strukturentwicklung.„In Ostdeutschland gibt es relativ gesehen viel mehr kleineUnternehmen als in anderen Regionen. Je kleiner aberein Unternehmen, desto größer <strong>ist</strong> der Ingenieuranteil",erklärt Reinhard Pätz, Geschäftsführer des VDMA Ost, dieUnterschiede. Außerdem wirkt sich nach wie vor der hohetechnische Ausbildungsgrad älterer Generationen aus.Eine weitere Besonderheit in ostdeutschen Maschinenbau-Unternehmen<strong>ist</strong> der Frauenanteil unter den Ingenieuren.Zwischen Ostsee und Erzgebirge gibt es 15 Prozentweibliche Ingenieure - damit <strong>ist</strong> etwa jeder siebte Ingenieureine Frau. Für den gesamtdeutschen Maschinenbau wurden7,5 Prozent ermittelt. „Auch dieses Ergebnis lässt sichmit einem Blick in die Vergangenheit begründen", sagt Pätz.Demnach durchliefen in der ehemaligen DDR deutlich mehrFrauen eine technische Ausbildung als im ehemaligen Bundesgebiet.Zudem arbeiteten sie anschließend auch in diesenBerufen. Im Vergleich zur Ingenieurerhebung in 2010 <strong>ist</strong>die Zahl der Ingenieurinnen jedoch leicht rückläufig (17Prozent). „Da derzeit weiblicher Nachwuchs fehlt und sichdie Altersstrukturen in den Unternehmen infolge des demografischenWandels ändern, wird sich dieser Trend voraussichtlichfortsetzen", <strong>ist</strong> Pätz besorgt.Gleichzeitig steigt in den kommenden Jahren der Bedarfan technisch orientierten Nachwuchskräften. Der Erhebungzufolge gehen 53 Prozent der befragten Unternehmen davonaus, <strong>das</strong>s in den nächsten fünf Jahren die Zahl der Inge -nieure im ostdeutschen Maschinenbau zunehmen werde.Einstellungsbedarf bestehe dabei vor allem in den BereichenForschung/Entwicklung/Konstruktion sowie imVertrieb.Katrin Blanke/VDMA OstArbeitgeber und Bewerber im GesprächAbsolventenmesse Mitteldeutschland: 80 Firmen präsentierten sich 1400 Besuchern„Zu wissen, wo und werDu sein willst, <strong>ist</strong> diewichtigste Voraussetzungfür Deinen Erfolg.“Quintessenz des Vortrags vonLuise Köhler/Absolventa GmbHWeitere Informationen unter:www.absolventenmesse-mitteldeutschland.de/Trotz vielfältiger Präsentationsmöglichkeiten über <strong>das</strong> Internet,<strong>ist</strong> der persönliche Kontakt zwischen potenziellem Mitarbeiterund Arbeitgeber immer noch entscheidend. Undden suchten 1.400 neugierige Studenten, Absolventen undausgebildete Fachkräfte auf der Absolventenmesse Mitteldeutschlandam 19. November in Leipzig.Über 80 Unternehmen präsentierten sich und ihre offenenStellen, Praktikumsplätze und Traineeprogramme aufder Messe. Erstmals war auch der VDMA Ost, Regionalvertretungdes Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbaue.V., mit einem Gemeinschaftsstand vertreten. Dabeinutzten die Arbeitgeber die Gelegenheit des direkten Austauschsmit interessierten Bewerbern. Diese nutzten regedie Workshops zur Vorbereitung auf den Bewerbungsmarathon.Auch die verschiedenen Vorträge, u.a. zu familienfreundlichenUnternehmen, Bewerbung 2.0 oder Arbeitenim Mittelstand, lockten zahlreiche interessierte Zuhörer.Einen großen Raum nahm diesmal <strong>das</strong> Thema Gründenein, denn die Absolventenmesse lag zeitlich inmitten derdeutschlandweiten Gründerwoche. Im Rahmen einer Gründerloungebeleuchteten verschiedene Referenten die einzelnenAspekte einer Unternehmensgründung – von derNachfolge über Fragen der Finanzierung bis hin zu inspirierendenBest-practice Beispielen.CH<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201347


Unternehmensführung: FachkräfteMehr Zeit für michDresdner Fachtagung zeigt Potenziale für effizientere Arbeitsabläufe im Büro aufHaben Sie heute schon an sich gedacht? Mit dieser einfachen Frage bringtDr. Ilona Bürgel, Diplom-Psychologin, Unternehmerin und vielen bekannt alsAutorin von Kolumnen in der Tages- und Fachpresse, gern ihre Gesprächspartnerins Grübeln – so auch die Teilnehmerinnen der 16. Fachtagung für Sekretariatund Ass<strong>ist</strong>enz am 20. September in Dresden. Ja, wir denken bereits frühmorgensan so vieles: <strong>das</strong> Frühstück für die Familie, an Schulsachen für dieKinder, an Termine, Handwerker, Auto, Einkauf, Familienausflug – und einenbevorstehenden arbeitsreichen Tag. Aber wer denkt tatsächlich einen Momentan sich selbst? „Nehmen Sie sich wichtig, Sie sind es!", sagt Ilona Bürgel. Wennes uns nicht gutgeht, können wir nicht klar denken. Also kann es uns nur guttun,uns selbst Aufmerksamkeit zu schenken: bewusst Auszeiten in einen hektischenTag einzubauen, etwas Leckeres zu essen oder zu trinken – sich Zeit zunehmen für ein gutes Selbstwertgefühl. Dann lassen sich auch unangenehmeAufgaben gut bewältigen.Unter dem Titel „Effektiv und effizient arbeiten – Freiräume schaffen" fand dievon der bsw Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft gGmbH ausgerichteteFachtagung zum nunmehr 16. Mal statt. In verschiedenen Workshops konntendie Teilnehmerinnen ihr Wissen zum Zeit- und Stressmanagement auffrischen,Augenfitness fürs Büro erlernen oder sich die besten Argumente für heikle Gesprächemit dem Chef aneignen.Workshop Zeitmanagement: „Eine To-Do-L<strong>ist</strong>e sollte hässlich, sehr groß und vonHand geschrieben sein", empfahl Rayk Salzsieder, Geschäftsführer der Cresco-Akademie, sehr zum Amüsement der Teilnehmerinnen. Diese Art zeige, <strong>das</strong>s hartgearbeitet werde – die Freude am Abstreichen erledigter Aufgaben inbegriffen,betonte er.Foto: bswWie wichtig gerade Zeitmanagement im Arbeitsalltag <strong>ist</strong>, zeigte sich im gleichnamigenWorkshop mit Rayk Salzsieder, Geschäftsführer der Cresco-Akademie.Befragt nach einer Definition für Zeit, antworteten viele Teilnehmerinnen ehermit einem Stoßseufzer: „Das, was man immer zu wenig hat". Doch Zeit für sichselbst sollte man sich immer nehmen, auch wenn sie nur kurz sein kann.Simone PflugIHK. DIE WEITERBILDUNGVORBEREITUNGSLEHRGÄNGE AUF DIEIHK-FORTBILDUNGSPRÜFUNG 2014Ausbildung der AusbilderGepr. Industrieme<strong>ist</strong>er(in) Metall21.01. bis 27.03.2014 - berufsbegleitend17.03. bis 28.03.2014 - Vollzeit24.03. bis 28.05.2014 - berufsbegleitend11.04. bis 24.05.2014 - berufsbegleitend12.05. bis 23.05.2014 - Vollzeit25.03.2014 bis 10.05.2016 - berufsbegleitendGepr. Wirtschaftsfachwirt(in) 08.04.2014 bis 05.11.2015 - berufsbegleitendGepr. Fachwirt(in) im Gesundheits-und Sozialwesen 12.05.2014 bis 14.10.2015 - berufsbegleitendAlle wichtigen Information zu den Lehrgangsinhalten, Unterrichtszeiten, Kostenusw. erhalten Sie unter Telefon (0371) 6900-1412 oder -1413bzw. E-Mail: bieckenhain@chemnitz.ihk.deUnser gesamtes Weiterbildungsprogramm finden Sie auch unterwww.chemnitz.ihk24.de.Industrie- und HandelskammerChemnitzStraße der Nationen 2509111 Chemnitzwww.chemnitz.ihk24.deSachsens beste FacharbeiterAm 6. November standen Sachsens Beste im Mittelpunkt: Die sächsischenIn dustrie- und Handelskammern (IHKs) Chemnitz, Dresden und zu Leipzigzeichneten als Anerkennung für hervorragende Prüfungsle<strong>ist</strong>ungen 65 Jungfacharbeiterund Jungfacharbeiterinnen aus. Insgesamt haben die drei sächsischenIHKs in diesem Jahr zur Winterprüfung 2012/13 und Sommerprüfung2013 mehr als 16.250 Abschlussprüfungen in ca. 180 Berufen abgenommen.Neben den „gewohnten“ Berufen wie Bürokaufmann/-frau und Zerspanungsmechaniker/-in, finden sich 2013 auch „Exoten“ wie Holzblasinstrumentenmacher/-in,Manufakturporzellanmaler/-in und Weinküfer/-in. Die 65Sachsenbesten haben in ihrer Prüfung die Note „sehr gut“ erzielt, <strong>das</strong> heißtmindestens 91,50 von 100 Punkten erreicht.In diesem Jahr sind zehn Landesbeste gleichzeitig sogar die Besten deutschlandweit.Vier Bundesbeste kommen aus dem IHK-Bezirk Chemnitz (Auf -bereitungsmechaniker/-in, Holzblasinstrumentenmacher/-in, Produktgestal ter/-in Textil, Verfahrensmechaniker Hütten- und Halbzeugindustrie FachrichtungNichteisen-Metallurgie), vier Bundesbeste aus dem IHK-Bezirk Dresden (Elektroanlagenmonteur/-in,Manufakturporzellanmaler/-in, Medientechnologe/-technologinDruckverarbeitung, Physiklaborant/-in) und zwei Bundesbeste aus demIHK-Bezirk Leipzig (Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstle<strong>ist</strong>ungen,Kaufmann/Kauffrau für Verkehrsservice).48 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Unternehmensführung: FachkräfteKurz berichtetDeutsche Studien bestätigen:Der Service <strong>ist</strong> die Zukunft.www.kix4otrs.deExportschlager Bildung„Auf praktisch allen Qualifikationsebenen – vom Minenarbeiter bis zum Ingenieur – fehltder Bergbauindustrie momentan der Nachwuchs, obwohl die Gehälter in diesem Bereichdurchschnittlich höher sind als in anderen Berufen“, beschreibt Prof. Ursula Kelm vonder Universidad de Concepción die Lage in Chile. „Vor allem im Kupferbergbau planendie Unternehmen jedoch, in den kommenden zehn Jahren etwa 100 Milliarden US-Dollarzu investieren. Die erfolgreiche Umsetzung der Projekte hängt ganz wesentlich vonqualifiziertem Personal ab.“Daher will die TU Bergakademie Freiberg gemeinsam mitden Universitäten Atacama, Católica del Norte und Concepcion sowie der FachhochschuleBochum ein Exzellenzzentrum für Bergbau gründen.nDie chilenischen Bildungsexperten informierten sich über die dualeBerufsausbildung.Foto: IHKEnde Oktober war eine chilenische Delegation im Rahmen einer Berufsbildungspartnerschaftin der IHK Chemnitz zu Gast. Ihr Ziel war es, sichüber die Praxis der dualen Berufsausbildung in Sachsen zu informierensowie Kenntnisse in der Qualitätssicherung im Bildungsbereich zu erlangen.Im Einzelnen ging es um die Aufgaben einer IHK im dualen Bildungssystem,die Einbeziehung von Ausbildungsbetrieben, spezielleAusbildungsrichtungen im Bergbau in Theorie und Praxis und die Anforderungenan private und staatliche Bildungseinrichtungen. Auch derBesuch der TU Bergakademie Freiberg stand auf dem Programm, die inChile aktiv in Projekten dabei <strong>ist</strong>. Die chilenischen Teilnehmer kommenvon der Universität Atacama und dort angeschlossenen Bildungseinrichtungensowie aus einer staatlichen Einrichtung zur Zertifizierungvon Arbeitskompetenzen.nExzellenzzentrum in ChileKupfer gilt als <strong>das</strong> Metall der Energiewende, denn egal ob Windrad,Solarkollektor oder Stromkabel – überall, wo Strom produziert odergeleitet wird, findet sich dieser Rohstoff. Der <strong>größte</strong> Produzent <strong>ist</strong> Chile,auf dessen Bergbauindustrie 20 Prozent des Bruttoinlandprodukts entfallen.Ausgerechnet in diesem Bereich leidet <strong>das</strong> südamerikanischeLand jedoch unter einem starken Fachkräftemangel. Die TU BergakademieFreiberg baut deshalb mit drei chilenischen Universitäten undder Technischen Fachhochschule Bochum ein Exzellenzzentrum für Bergbauim Norden des Landes auf. Im Oktober 2012 unterzeichnete Prof.Bernd Meyer, der Rektor der Ressourcenuniversität, zusammen mit chilenischenund deutschen Amtskollegen in Santiago eine Absichtserklärung.Im Mai dieses Jahres begann für <strong>das</strong> Vorhaben die aktive Phase.Eine Investition in Wissenbringt noch immer die bestenZinsen. Benjamin Franklin (1706-1790)Ihre Investition in Weiterbildung= Investition in die ZukunftIhres UnternehmensWir können Eines:»Bildung«und <strong>das</strong>richtig gut!Wir bieten Ihnen: Bildung auf höchstem Niveau Bildungsbedarfsanalyse Qualifizierungsberatung Kompetenzentwicklung/kompetenzorientierte Weiterbildung Lernprozeßbegleitung Stärkung der SelbstlernkompetenzAuf Wunsch konzipieren wir maßgefertigte Lösungen für Ihren firmenspezifischenWeiterbildungsbedarf. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindlichesGespräch: Katja Lorenz | Telefon: 0375 303507-11E-Mail: weiterbildung@dpfa-akademiegruppe.comLebenslanges Lernen - K ita | Gr und- und Mittel schule |Gymnasium | Berufsfach- und Berufsschule | Fachoberschule| Fachschule | Hochschule | Weiterbildungwww.dpfa-akademiegruppe.com<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201349


Unternehmensführung: FachkräfteFreundliche ÜbernahmeJungunternehmer führt in sechster Generation Famlienbetrieb weiter und verdreifachte UmsatzDie Sattlerei & Raumausstattung Kübler aus Schkeuditz belegte beim Wett -bewerb „Sächsischer Meilenstein 2013 – Preis für erfolgreiche Unternehmensnachfolge“den ersten Platz in der Kategorie „Familieninterne Nachfolge“.Markus Kübler hat <strong>das</strong> Unternehmen, welches in diesem Jahr sein 180-jährigesBestehen feierte, vor drei Jahren von seinem Vater Werner übernommen. DerJungunternehmer Markus arbeitete nach seinem BWL-Studium in Frankfurt/M.und Düsseldorf. Als der Vater den Handwerksbetrieb 2010 aus altersbedingtenGründen abgeben wollte, nutzte der Sohn die Gunst der Stunde und zog zurückin seine Heimat, um den Familienbetrieb weiterzuführen. Seit der Firmenübernahmehat sich der Umsatz verdreifacht und die Mitarbeiterzahl stieg ebenso.Mit der Herstellung von Faltenbälgen für den öffentlichen Nahverkehr hat sich<strong>das</strong> nordsächsische Traditionsunternehmen einen attraktiven Markt erschlossen.Firma Kübler <strong>ist</strong>für ihre beispielhafteUnternehmensnachfolgeausgezeichnetworden.Foto: HWK LeipzigAußerdem reparieren die inzwischen neun Mitarbeiter Fahrer- und Fahrgast -sitze. Neben Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs wie der LVB GmbHgehören DHL oder Porsche, die handgefertigte Abdeckplanen für Triebwerke oderin der Montage benötigen, zu den Kunden. 50 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Unternehmensführung: TreffpunktIhre Messetermine 2014Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> begleitet die mitteldeutschen Unternehmer auffolgenden Branchentreffpunkten (Auszug)JanuarChance 2014 – 17.-18.01. 2014, Hallesaxxess 2014 – Die Mittelstandsmesse – 24.-25.01.2014, DresdenKarriereStart – 24.-26.01. 2014, DresdenFebruarE-world energy & water – Internationale Fachmesse und Kongress – 11.-13.02.2014, EssenMärzMETAV – 11.-15.03.2014, DüsseldorfACOD-Kongress – 25.-26.03. 2014, LeipzigAprilHannover Messe – 07.-11.04.2014MaiIFAT – 05.-09.05.2014, MünchenInterpack – 08.-14.05.2014, DüsseldorfILA – 20.-25.05.2014, BerlinJuniCosmeticBusiness – 05.- 06.06.2014, MünchenOT-World – 13.-16.05.2014, LeipzigMesseverbund SIT, mtex, LiMA und IT-Anwenderforum – 14.-16.05.2014, ChemnitzJuniLASYS – 24.-26.06.2014, StuttgartO&S – Internationale Fachmesse für Oberflächen & Schichten – 24.-26.06.2014, StuttgartSeptemberAMB – 16.-20.09.2014, StuttgartIAA Nutzfahrzeuge – 25.09.-02.10.2014, HannoverOktoberALUMINIUM – 07.-09.10.2014, DüsseldorfSemicon – 07.-10.10.2014, GrenobleeCarTec / MATERIALICA/sMove 360° – 21.-23.10.2014, MünchenGlasstec – 21.-24.10.2014, DüsseldorfDesigner’s Open – 23.-26.10.2014, LeipzigNew mobility – 27.-29.10.2014, LeipzigNovemberDenkmal – 06.-08.11.2014, LeipzigAbsolventenmesse Mitteldeutschland – 04.11.2014, LeipzigDezemberModerner Staat – 02.-03.12.2014, BerlinMESSEN & VERANSTALTUNGEN 201416.01. – 19.01.PARTNER PFERD show - expo - sportSparkassen-Cup · Longines FEI World Cup JumpingFEI World Cup Driving · FEI World Cup VaultingAusstellung · Sparkassen Sport-Gala ·Leipziger Pferdenachtwww.partner-pferd.de13.03. – 16.03.Leipziger Buchmesse / Lesefest Leipzig liestwww.leipziger-buchmesse.de13.05. – 16.05.OTWorldOrthopädie + Reha-Technik 2014Internationale Fachmesse und Weltkongresswww.ot-world.com31.05. – 08.06.AMI Auto Mobil Internationalwww.ami-leipzig.de31.05. – 04.06.AMITECFachmesse für Wartung, Pfl ege und Instandsetzungvon PKW, Nutzfahrzeugen und mobilen Großgerätenaller Artwww.amitec-leipzig.deAuszug · Änderungen vorbehaltenwww.leipziger-messe.de<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201351


Unternehmensführung: TreffpunktGebündelte InnovationenMesseverbund SIT, mtex, LiMA und IT-Anwenderforum: Bundesexzellenzcluster MERGE <strong>ist</strong> ein HighlightDie Le<strong>ist</strong>ungskraft von Industrie und Forschung stehtim Mittelpunkt des neuen Konzeptes der MesseChemnitz. Unter der Dachmarke „Chemnitzer Fachmessen"erhalten die wichtigsten Branchen in Sachsenwie Maschinen- und Fahrzeugbau, Metall- undKunststoffverarbeitung, Technische Textilien sowiedie vielfältigen Zuliefer-, Forschungs-, IT- und weiterenIndustrie-Dienstle<strong>ist</strong>ungen ein Podium fürPräsentation, Kommunikation und branchenübergreifendenWissens- und Technologietransfer. DiePremiere erlebt dieser neue Auftritt vom 14. bis 16.Mai 2014 mit dem Messeverbund SIT, mtex, LiMAund IT-Anwenderforum.Das Bundesexzellenzcluster MERGE an der TU Chemnitzwird beispielsweise auf der Ausstellungsfläche der mtexund LiMA näher vorgestellt. MERGE <strong>ist</strong> ein Paradebeispielfür die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Region, indem Forschung und Industrie völlig neue Technologien zurGroßserienfertigung von Leichtbaukomponenten entwickeln.Fahrzeugteile wie Heckklappen oder Armaturenbretterwerden gegenwärtig aus verschiedenen Materialien aufwändigzusammengebaut. Zukünftig sollen sie in einemSchritt entstehen – energiesparend und kostengünstig inhohen Stückzahlen.An solchen Technologiefusionen arbeiten die rund 100Wissenschaftler im Bundesexzellenzcluster MERGE. Mit diesemdeutschlandweit einzigartigen Cluster zur Erforschungund Entwicklung zukunftsträchtiger Schlüsseltechnologienfür Leichtbaustrukturen gehört die TU Chemnitz zu denGewinnern der Bundesexzellenzinitiative. Ziel des ChemnitzerForschungsprojekts um Sprecher Prof. Dr. Lothar Kroll<strong>ist</strong> es, heute noch getrennte Fertigungsprozesse bei der Verarbeitungunterschiedlicher Werkstoffgruppen wie Texti lien,Kunststoffe und Metalle zu verschmelzen (auf Englisch:merge). Durch die zusätzliche Integration von Nano- undMikroelektroniksystemen soll eine neue Ebene der Strukturintelligenzerreicht werden.Geforscht wird auf den Hauptfeldern Halbzeuge undPreform-Technologien, metallintensive Technologien, textil-und kunststoffbasierte Technologien, Mikro- und Nanosystem-Integrationsowie in den QuerschnittsdisziplinenModellierung, Simulation, Optimierung und Systemschnittstellen.Der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Arnold van Zyl,sprach zum offiziellen Start des Clusters Ende Januar 2013von einer neuen Liga, in die die TU Chemnitz mit der Zuschlagserteilungfür MERGE aufgestiegen <strong>ist</strong>. „Bis 2017 wird anunserer Universität eine Plattform geschaffen, die auf demzukunftsweisenden, stark umkämpften TechnologiefeldLeichtbau wichtige Impulse für die Wirtschaft und für dieWissenschaft setzen soll", so Professor van Zyl.Dieses transdisziplinäre Projekt habe eine Sonder stellungan der TU und werde deshalb von der Universitätsleitunghervorgehoben unterstützt: „Unter Leitung von ProfessorKroll le<strong>ist</strong>en viele Wissenschaftler eine hervorragende Forschungsarbeit,was letztendlich auch dazu beigetragen hat,<strong>das</strong>s der Bundesexzellenzcluster an der TU angesiedeltwurde."Der Bundesexzellenzcluster wurde bereits 2012 im Rahmender Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder ander TU Chemnitz eingerichtet. Er wird bis 2017 mit 34 MillionenEuro gefördert.Wolfgang BaltzerProf. Dr. Lothar Kroll <strong>ist</strong> Koordinator desBundesexzellenzclusters „MERGE –Technologiefusion für multifunktionaleLeichtbaustrukturen" an der TU Chemnitz.Ziel des Clusters <strong>ist</strong> es, derzeitnoch getrennte Fertigungsprozesse beider Verarbeitung unterschiedlicherWerkstoffgruppen, wie Metalle undKunststoffe sowie technische Textilien,zusammenzuführen.Foto: TU Chemnitz/Kr<strong>ist</strong>in Schmidt52 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Unternehmensführung: TreffpunktHightech für MobiltextilienSächsisches Textilforschungsinstitut zeigt zu mtex und LiMA, wie Carbonfasern ihre Wiedergeburt erlebenDas STFI kann Carbonfaservliesstoffeaus recycelten Fasern herstellen.Foto: Wolfgang SchmidtZum STFIAufbauend auf den Säulen KompetenzzentrumVliesstoffe, InnovationszentrumTechnische Textilien,Transferzentrum sowiePrüf- und Zertifizierungsdienstle<strong>ist</strong>ungenwidmet sich <strong>das</strong> STFIden weit gefächerten Aufgabender Forschung und EntwicklungTechnischer Textilien. Im Fokusstehen der textile Leichtbau inall seinen Facetten, beginnendbei CFK-Halbzeugen, über funktionsintegrierteund prozessoptimierteFertigungsverfahrenauf Basis textiler Technologienbis hin zur Entwicklung neuerhybrider textiler Materialverbunde.Das Recycling dieserneuen, zum Teil sehr kosten-,ressourcen- und energieintensivenWerkstoffe wird daherebenfalls an Bedeutung gewinnen.Die neuen Materialien undVerfahren fordern die Entwick -lung geeigneter Prüfverfahrenund komplexer Bewertungskriterien.Diesen Aufgaben stellensich die Mitarbeiter der PrüfundZertifizierungsstellen. ImVordergrund der Arbeiten stehenKundenanfragen und -be -dürfnisse, die letztlich denInhalt der Entwicklungsarbeitendefinieren. Das Institut <strong>ist</strong> zurUmsetzung dieser Ziele einzuverlässiger innovativer Partnerim Interesse der Stärkungder Wirtschaftlichkeit seinerKunden und Partner.Carbonfilamente werden derzeitig unter Nutzungverschiedener fadenbasierter Herstellungsverfahrenzu textilen Halbzeugen verarbeitet und findenvor allem im Verbundwerkstoffsektor als carbonfaserverstärkteKunststoffe (CFK) Anwendung. Carbonfaserabfälle,die wegen ihrer Aufmachungsformnicht mehr direkt verarbeitbar sind, können unterweitgehendem Erhalt ihrer funktionalen Eigenschafteneiner hochwertigen stofflichen und zugleichwirtschaftlichen Wiederverwertung in Vliesstoffenund anderen faserbasierten Strukturen zugeführtwerden.Analysten schätzen den CFK-Markt als solide und vor allemals einen Markt mit hohem Wachstumspotenzial ein. Mangeht von mindestens 13 Prozent jährlichem Wachstum ausund prognostiziert für 2020 einen weltweiten Bedarf von130.000 t. Bei der Verarbeitung der Carbonfilamentstrukturenanfallende oder aus der Aufbereitung von CFK-Bauteilenwiedergewonnene Carbonfaserabfälle stellen einevergleichsweise junge und damit weitgehend unerforschteAbfallgruppe dar. Das Vorliegen endlicher Carbonfasern mitausreichender Länge erfordert eine völlig neue Herangehensweise,<strong>ist</strong> Herausforderung und gleichermaßen Chancefür die Vliesstoffindustrie, am CFK-Boom teilzuhaben.Eine im Rahmen von Forschungsvorhaben erarbeiteteAufbereitungstechnologie bildet gemeinsam mit der daraufabgestimmten Vliesbildungstechnologie inzwischen dieGrundlage für alle im Technikum des Sächsischen Textilforschungsinstituts(STFI) durchgeführten Verarbeitungsversuche.Dazu steht dem STFI eine Komplettanlage mit einemMeter Arbeitsbreite zur Verfügung. Diese Anlage <strong>ist</strong> speziellauf die Verarbeitung von Carbonfasern in reiner Form aberauch in Mischungen mit anderen Fasern ausgelegt. Vernadelnund Nähwirken sind als Verfestigungsmethoden in dieAnlage integriert.Mit hohem Umformvermögen bei zugleich ausreichenderFestigkeit lassen sich die gefertigten Carbonfaservliesstoffesehr gut als Halbzeuge bei der Herstellung von CFK-Strukturen einsetzen. Die entwickelten Carbonfaservliesstoffeweisen ein Eigenschaftsprofil auf, <strong>das</strong> sie für einenEinsatz in CFK-Strukturen mit mittleren Festigkeitsanforderungenqualifiziert.Prädestinierte Einsatzmöglichkeiten sind aus heutigerSicht hauptsächlich im Bereich des funktionsintegriertenLeichtbaus, der Sport- und Rehabilitationstechnik und imFreizeitbereich (z.B. Camping) sowie im Bauwesen und derArchitektur zu finden. Carbonfaserbasierte Strukturen inForm von Vliesstoffen, Faserbändern und Garnen könntendamit Zugang zu Anwendungsbereichen erlangen, die bisheraus Kostengründen schwer oder überhaupt nicht erschließbarund/oder deren Anforderungen mit herkömmlichenMaterialien nicht realisierbar sind. Auf Grund der Verwendungvon rezyklierten Carbonfasern wird der Einsatz imFahrzeugbau zunächst auf nicht sicherheitsrelevante Bauteile,wie z. B. Sitzschalen oder Verkleidungen im InnenoderKofferraumbereich, beschränkt bleiben.Wolfgang Baltzer<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201353


Unternehmensführung: TreffpunktPositives FazitRegionale Wirtschaft zeigte ihre Facetten zur Kooperationsbörse Zulieferindustrie Erzgebirge 2013Das Erzgebirge hat sich zum bedeutendsten Wirtschafts-und Technologiestandort Sachsens entwickelt.Davon <strong>ist</strong> Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises,überzeugt. Die regionale Wirtschaftboomt, allen voran die Zulieferbranche. Das stelltedie Kooperationsbörse Zulieferindustrie Erzgebirge2013 unter Beweis, die im Oktober zum achtenMal in Annaberg-Buchholz stattfand. Die regionaleIndustrieschau war mit 110 Ausstellern erneut restlosausgebucht. Mehr als 500 Fachbesucher fandenden Weg in die Silberlandhalle und sorgten damitfür einen neuen Besucherrekord.Aus den Reihen der Aussteller gab es überwiegend einepositive Resonanz. Zu den Stammgästen der Kooperationsbörsezählt mittlerweile die Laser-Tech OlbernhauGmbH. „Wir haben wieder viele qualitativ hochwertigeGespräche geführt“, freute sich Gesellschafter HeinzZickmantel. „Ich werte immer Aufwand und Ergebnis. Miteinem minimalen Aufwand konnten wir den Bekanntheitsgradunseres Unternehmens enorm erweitern. Die Kooperationsbörsebringt uns neue Kunden. Jeder neue Kunde <strong>ist</strong>neuer Umsatz. Wir lernen immer wieder neue Unternehmenkennen, die hier in der Region entstanden sind undmit denen wir kooperieren können. Die müssen wir nichterst in Nürnberg, München oder sonst wo suchen.“„Die Plasmanitriertechnik Dr. Böhm GmbH präsentiert sichzum dritten Mal auf der Kooperationsbörse“, betonteGeschäftsführer Andreas Böhm. „Für unser ChemnitzerUnternehmen hat sich die Teilnahme immer gelohnt. Hiertreffen wir tatsächlich qualifiziertes Fachpublikum und könnenordentlich Kundenpflege betreiben und neue Geschäftsbeziehungenknüpfen.“Ihr Programm an Technischen Federn stellte die Bahner &Schäfer GmbH aus Oelsnitz/Erzgebirge zur Kooperationsbörsevor. „Wir gehören hier zu den traditionellen Teilnehmern“,versicherte Geschäftsführerin Tabea Schäfer. „DieKooperationsbörse bietet uns die Möglichkeit, mit unserenKunden und Geschäftspartnern ins Gespräch zu kommen,die Beziehungen zu vertiefen und neue Kunden zu gewinnen.Außerdem können wir einem interessierten Publikumunsere Erfahrungen in der Konstruktion, Fertigung und Veredlungvon Technischen Federn in verschiedenen Variantenerläutern.“Auf einen neuen Aspekt der Kooperationsbörse machte Dr.-Ing. Ulrich Bobe vom ICM – Institut Chemnitzer Maschinen-und Anlagenbau e. V. aufmerksam: „In diesem Jahrsind viel mehr tschechische Besucher in die Silberlandhallegekommen als sonst. An unserem Stand konnte ich vieleGespräche mit tschechischen Partnern führen, mit denenwir auch gemeinsame Projekte verwirklichen. Ich denke daan <strong>das</strong> Ziel 3-Projekt, bei dem es um die Förderung dergrenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen dem Fre<strong>ist</strong>aatSachsen und der Tschechischen Republik geht. DieFreunde aus dem Nachbarland haben sich sehr für <strong>das</strong> Formatder Messe interessiert und könnten sich vorstellen, eineähnliche Veranstaltung in Nordböhmen zu organisieren.Jetzt wollen sie tschechische Firmen animieren, sich imnächsten Jahr ebenfalls an der Kooperationsbörse zu beteiligen.“Dr. Bobe geht davon aus, <strong>das</strong>s ICM auch bei dernächsten Kooperationsbörse im Herbst 2014 wieder mitvon der Partie <strong>ist</strong>, „weil die Verbindung unseres Instituts inChemnitz zu den innovativen Firmen des Erzgebirges sehrnutzbringend <strong>ist</strong>.“„Sich bei Messen zu präsentieren halte ich für außer ordentlichwichtig“, sagte Manfred Grafe von der Firma IndustriebarfGrafe im Limbach-Oberfrohnaer Ortsteil Kändler. „Deshalbsind wir auch bei der Kooperationsbörse Zulieferindustriedes Erzgebirges mit von der Partie. Hier können wir dieLandrat Frank Vogel und Matthias Lißke,Geschäftsführer der WirtschaftsförderungErzgebirge, (von links) statten demStand der Firma WOBEK einen Besuchab.Foto: Stefan Hohme<strong>ist</strong>er54 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Unternehmensführung: TreffpunktGesellschafter Heinz Zickmantel (links) und ThomasKr<strong>ist</strong>en von der Laser-Tech Olbernhau GmbH haben dieKooperationsbörse zum Knüpfen neuer Kundenkontaktegenutzt.Fotos: Wolfgang BaltzerAuch Andreas Böhm, Geschäftsführer der PlasmanitriertechnikDr. Böhm GmbH, war mit dem Verlauf derKooperationsbörse Zulieferindustrie sehr zufrieden.„Wir gehören zu den traditionellen Ausstellern derKooperationsbörse“, betonte Tabea Schäfer, Geschäftsführerinder Bahner & Schäfer GmbH.Erzgebirge. Diese Messe war für uns immer ein Riesen erfolg.Deshalb kommen wir auch jedes Jahr wieder. Hier treffenwir unsere Kunden, <strong>das</strong> sind beispielsweise viele Maschinenbauer,die Übersetzungen und Sprachkurse benötigen.“„Wir wollen als Sprachanbieter die regionale Wirtschaftbeim Wachsen über die europäischen Grenzen hinaus unterstützen“,ergänzte René Thiemann, Kundenbetreuer bei derChemnitzer SprachUnion.Dr. Ulrich Bobe vom ICM (2. von rechts)im Gespräch mit Almut Beck von derIHK Annaberg-Buchholz und Gert Bauer,Präsident der RegionalversammlungErzgebirge und Geschäftsführer der CurtBauer GmbH.Kooperation mit unseren Partnern aufrechterhalten, ausbauenund vertiefen. Da <strong>ist</strong> es schon interessant, wenn mannach einigen Jahren fragt, wo haben wir uns kennen ge -lernt? Auf der Kooperationsbörse!“„Als SprachUnion sind wir <strong>das</strong> vierte Mal auf der Kooperationsbörsevertreten“, so Kundenbetreuerin Janine Hamann.„Wir bieten vor allem Fachübersetzungen und industrienaheDienstle<strong>ist</strong>ungen an. So viele wertvolle Kontakte indieser Dichte gibt es nur hier auf der Kooperationsbörse im„Mittelständische Unternehmen brauchen kompetentePartner“ stimmte Hartmut Schauerte, ParlamentarischerStaatssekretär a. D. im Bundeswirtschaftsmin<strong>ist</strong>erium, deneinhelligen Meinungen der Teilnehmer an der Kooperationsbörsezu. „Wir wollen unseren Firmen eine Plattformbieten, um alte Kontakte zu pflegen und neue Geschäftspartnerkennen zu lernen“, bestätigte dann auch MatthiasLißke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Erzgebirge.„Deshalb nehmen ebenso Industrievertreter aus denangrenzenden Regionen Zwickau, Chemnitz und Freibergteil. „Das spiegelt die Kooperation innerhalb des gesamtenWirtschaftsraumes wider. Und die Zulieferer des Erzge birgessind nicht nur verlängerte Werkbank anderer. Sie betreibenselbst Forschung und Entwicklung. Das wurde zur Kooperationsbörseerneut deutlich.“ Damit <strong>das</strong> auch in Zukunftso bleiben kann, soll dem Trend immer rarer werdenderFachkräfte entgegengewirkt werden. Lißke und seine Mitstreiterhaben deshalb die Sicherung von Fachkräften alseine Schwerpunktaufgabe des nächsten Jahres erklärt.Wolfgang BaltzerJanine Hamann und René Thiemann (rechts) stellten die Chemnitzer SprachUnionals professionellen Partner für Übersetzungen, Dolmetschen und Sprachkurse vor.Als Partner in der Beschaffung präsentierten Vera und Manfred Grafe <strong>das</strong> Limbach-Oberfrohnaer Unternehmen Industriebedarf Grafe zur Kooperationsbörse.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201355


Unternehmensführung: TreffpunktVom Holz zur KohleDresdner Gründerwettbewerb forderte erneut mit ungewöhnlicher Aufgabe den Unternehmerge<strong>ist</strong> herausErneut beteiligten sich Studierende der TU Dresden im Rahmender diesjährigen Gründerwoche vom 18. bis 24. Novemberam Gründerwettbewerb. Die Wochenaufgabe lautetdiesmal: „Vom Holz zur Kohle". Als Startkapital stand einekleine Holzplatte, freundlicherweise gesponsert von derHolzindustrie Dresden GmbH, zur Verfügung.Ziel war es, in einer Woche so viel Wert wie möglichmit dem ausgehändigten Stück Holz zu generieren. Unterstütztvom Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovationund dresden|ex<strong>ist</strong>s konnten die 540 Studentinnen und Studentenihr unternehmerisches Denken und Handeln inDreierteams unter Beweis stellen. Ihre Aktivitäten, angefangenvon der Ideenfindung über die Umsetzung und denVerkauf bis hin zur Auswertung mussten sie täglich im Blogauf der Internetseite nachweisen. Auch wenn die Verwendungvon Hilfsmitteln gestattet war, sollten sie doch demGrundsatz folgen, mit kreativen Ideen aus wenig Startkapitalmöglichst viel Wert zu generieren. Der Begriff Wertkonnte monetär, künstlerisch, sozial oder ökologisch interpretiertwerden.Ob Weihnachtsschmuck, Stempel, Vogelhäuschen,Schlüsselanhänger oder Einkaufstasche, die zahlreichenIdeen waren wieder mit Erfahrungsgewinn im Management,in der Betriebswirtschaft, auf handwerklichem und auchsozialem Gebiet verbunden. Die me<strong>ist</strong>en Teams spendetenihr erwirtschaftetes Geld an gemeinnützige Organisationenund soziale Einrichtungen.Am 20. Januar 2014 werden die besten der 179 Teamsihre Gründungsideen im Rahmen einer BWL-Vorlesung vorstellen.Eine Experten-Jury wird die Gewinner prämieren.Simone PflugDas Startkapital bestand aus einer kleinenHolzplatte. Foto: dresden ex<strong>ist</strong>sWeitere Informationen unter:www.gruenderwochedresden.deVertriebsexperten laden zum „Vrühstück“Chemnitzer Beratungsunternehmen richtet künftig <strong>das</strong> „VertriebsVrühstück“ ausMit dem Thema: „Vertrieb – die (fast) erotischste Sacheder Welt" hat Frau Dr. Heike Fischer am 8. November zum40. Dresdner Vertriebsfrühstück ganz neue Sichtweiseneröffnet. So zog sie überraschende Parallelen zwischen einerPaar- und einer Kundenbeziehung. Ob die intensive Zeit des„Anbaggerns", <strong>das</strong> Gewinnen des Herzens des Auserwähltenoder <strong>das</strong> Aufrechterhalten einer „in die Jahre gekommenen"Liebe – Analogien zwischen den Themen Beziehungund Vertrieb gibt es durchaus genug.Genau wie in einer Ehe <strong>ist</strong> es mühsam, aber lohnenswertin eine dauerhaft stabile Kundenbeziehung zu in -vestieren. Nachdem die Verbindung von Vertrieb undErotik für viele Gäste vielleicht schon neu war, gab es beim40. Dresdner Vertriebsfrühstück eine weitere Neuigkeit zuverkünden. Michael Noack übergab nach sechs Jahrener folgreicher Netzwerkarbeit den Staffelstab an dietradu4you ® gmbh. Ab Januar 2014 übernimmt <strong>das</strong> Beratungsunternehmen<strong>das</strong> Steuerrad des Dresdner Vertriebsfrühstücks.Der Kurs soll aber nicht komplett geändert,sondern Bewährtes fortgeführt werden. Dazu gehören dieIdee des Netzwerkgedankens in Verbindung mit Frühstück,<strong>das</strong> art`otel als Veranstaltungsort oder der entspannteFreitag als Eventzeit. Allerdings wird es auch die eine oderandere Neuerung geben. Das wohl Auffälligste: Das VertriebsVrühstückwird nunmehr, um den Vertriebsgedankenzu unterstreichen und um aus „der Masse" herauszustechen,mit „V" geschrieben.Das Team der tradu4you GmbHund die Partner der Veranstaltungfreuen sich darauf, Sie als Gastam 17.01.14 – zum erstenVertriebsVrühstück unter neuerFlagge – im art’otel Dresdenbegrüßen zu dürfen.56 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Unternehmensführung: RechtMehr Akzeptanz?Die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung – ein neues Instrument der VorhabengenehmigungE X P E R T E NTIPPDr. Mirjam Lang, Fachanwältin für Verwaltungsrecht,LeipzigDie RechtsanwaltskanzleiDr. Lang <strong>ist</strong> eine auf <strong>das</strong> Ver -waltungsrecht spezialisierteKanzlei. Sie berät und vertrittUnternehmen, öffentlich-recht -liche Körperschaften sowie Planungsgesellschaftenin allenFragen des Öffentlichen Rechts,insbesondere des ÖffentlichenBau- und Planungsrechts, desUmweltrechts sowie des Wirtschaftsverwaltungsrechts.Seit dem 07.06.2013 besteht für Genehmigungsbehördendie Pflicht, Vorhabenträger zur Durchführungeiner frühen Öffentlichkeitsbeteiligunganzuhalten. Noch vor Beginn des Genehmigungsverfahrenssoll der Vorhabenträger die betroffeneÖffentlichkeit über <strong>das</strong> Vorhaben informieren. Gleichzeitigsoll er ihr die Möglichkeit zur Erörterung undStellungnahme geben. Mit dieser Novelle reagiertder Gesetzgeber auf Stuttgart 21. Erklärtes Ziel <strong>ist</strong>es, die Vorhabenakzeptanz zu steigern und die Zahlder Gerichtsverfahren zu verringern. Zweifel sindinsoweit jedoch angebracht.Konkret betroffen von der frühen Öffentlichkeitsbeteiligungsind Vorhaben, die „nicht nur unwesentliche Auswirkungenauf die Belange einer größeren Zahl von Dritten habenkönnen" (§ 25 Abs. 3 VwVfG). Beispielhaft zu nennen sindinsoweit Infrastrukturvorhaben. Aber auch kleinräumigeVorhaben wie der Bau einer Biogasanlage, einer Fertigungsanlageoder eines Einkaufszentrums können die Interesseneines größeren Personenkreises nachteilig berühren.In diesem Fall <strong>ist</strong> die Genehmigungsbehörde verpflichtet,auf eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung durch den Vorhabenträgerhinzuwirken. Dieser soll: (1) die betroffene Öffentlichkeitvor Antragstellung über die Vorhabenziele, die Mittelund die Vorhabenwirkungen informieren, (2) ihr Gelegenheitzur Äußerung und Erörterung geben und (3) der Behörde<strong>das</strong> Ergebnis unverzüglich mitteilen. Auf diese Weise sollder Vorhabenträger in die Lage versetzt werden, Einwändeund Anregungen noch während des Planungsstadiumsberücksichtigen zu können. Gleichzeitig verspricht sich derGesetzgeber davon ein größeres Maß an Vorhabenak zeptanzund Rechtssicherheit. Tatsächlich hat die frühe Öffentlichkeitsbeteiligungjedoch kein zusätzliches Maß an Rechts -sicherheit zur Folge. Das liegt zum einen daran, <strong>das</strong>s ge -nehmigungsrelevante Gesichtspunkte in der frühen Öffentlichkeitsbeteiligungnicht rechtsverbindlich geklärt werdenkönnen. Zum anderen hat die frühe Öffentlichkeitsbeteiligungkeinen Einwendungsausschluss zur Folge. Das heißtEinwände Dritter sind im Genehmigungsverfahren u. U.auch dann zu berücksichtigen, wenn sie nicht im Rahmender frühen Öffentlichkeitsbeteiligung geltend gemacht wurden.Vor diesem Hintergrund hat es der Gesetzgeber in <strong>das</strong>freie Belieben des Vorhabenträgers gestellt, eine früheÖffentlichkeitsbeteiligung durchzuführen. Eine Rechtspflichthierzu besteht nicht. Folglich kann die Genehmigungsbehördeden Vorhabenträger nicht zur Durchführung einer frühenÖffentlichkeitsbeteiligung zwingen. Auch hat die Nichtdurchführungder frühen Öffentlichkeitsbeteiligung keinerleirechtliche Nachteile zur Folge.Fazit: Es bleibt abzuwarten, welche Rolle die frühe Öffentlichkeitsbeteiligungbei der Vorhabenzulassung spielen wird.Mit Blick auf die aktuelle Streitkultur erscheint es jedochfraglich, ob sie die ihr zugedachte Aufgabe erfüllen kann.Die Vorhabenträger sind deshalb gut beraten genau abzuwägen,ob und ggf. welche Vorteile ihnen eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligungbringt. In jedem Fall <strong>ist</strong> die frühe Öffentlichkeitsbeteiligungmit einem Mehraufwand an Zeit undKosten verbunden.Studie: Bürger fordern mehr MitspracherechtDie Bürger in Deutschland wünschen sich eine stärkere Einbindung in Infrastrukturvorhabenwie den Bau von Straßen, Bahnhöfen, Flugplätzen oder Stromleitungen.Dies gilt insbesondere dann, wenn sie unmittelbar davon berührt sind.Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Kompetenzzentrums Öffentliche Wirtschaft,Infrastruktur und Daseinsvorsorge e. V. an der Universität Leipzig, unterstütztvon der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM), Chemnitz, und demenviaM-Netzbetreiber Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZSTROM), Halle (Saale). Dafür wurden wurden 2012 knapp 400 Kommunen, 150Unternehmen des Infrastrukturbereichs und 1500 Haushalte zu ihrer Einstellung,Bewertung und Nutzung moderner Beteiligungsformen bei Infrastrukturvorhabenbefragt.Während die befragten Kommunen und Unternehmen mit den bestehendenBeteiligungsmöglichkeiten bei Infrastrukturvorhaben weitestgehend zufriedensind, gilt dies für die breite Mehrheit der Bevölkerung nicht. Bemängelt wird vorallem, <strong>das</strong>s die gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren der Bürgerbeteiligungnicht befriedigend seien. Insbesondere kritisieren die Befragten, <strong>das</strong>s die Anliegender Bürger bei Planungen zu spät berücksichtigt und Alternativvorschlägedeshalb häufig nicht beachtet würden. Andererseits nehmen die Bürger diebestehenden Angebote offenbar kaum wahr. Die gesetzlich vorgeschriebenenVerfahren seien ihnen vielfach nicht bekannt und für diese häufig nicht nachvollziehbar.Die Autoren schlagen daher alternative Beteiligungsmöglichkeitenwie Open-Space-Konferenzen oder Planungswerkstätten vor.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201357


Panorama: JahresrückblickDas Jahr 2013 im Rückblick:Ausgewählte HöhepunkteJanuarMittelstandsinitiative gestartetZu Jahresbeginn 2013 startete die neue „Mittelstandsinitiative Energiewende“,eine gemeinsame Initiative des Bundesmin<strong>ist</strong>eriums für Wirtschaft und Technologie(BMWi), des Bundesmin<strong>ist</strong>eriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit(BMU), des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) unddes Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Die Mittelstandsinitiativeunterstützt die Unternehmen des Mittelstandes mit fachkundiger Informationund Expertise rund um die Energiewende.FebruarExzellenzcluster gestartetDie Sächsische Staatsmin<strong>ist</strong>erin für Wissenschaft und Kunst, Sabine vonSchorlemer, hat am 27. Februar <strong>das</strong> Exzellenzcluster „Center for AdvancingElectronics Dresden (cfaed)“ der Technischen Universität (TU) Dresden offizielleröffnet. Anwesend waren auch die Dresdner Oberbürgerme<strong>ist</strong>erin Helma Oroszsowie zahlreiche Vertreter aus Wissenschaft und Industrie. Das Exzellenzcluster,<strong>das</strong> mit insgesamt 28 Millionen Euro gefördert wird, sucht neue Wege in derMikro- und Nanoelektronik für elektronische Informationsverarbeitungssystemeder Zukunft.MärzIn Asien gestartetEnde März 2013 präsentierten sich erstmals sieben Thüringer Unternehmen derBranche auf der „Seoul Motor Show“ in Korea und damit auf der wichtigstenMesse der asiatischen Automobilbranche. „In Thüringen gibt es eine le<strong>ist</strong>ungsstarkeAutomobil- und Automobilzulieferbranche mit mehr als 500 Unternehmenund innovativen Konzepten, die weltweit in immer mehr Fahrzeugen zumEinsatz kommen“, erklärte Andreas Krey, Geschäftsführer der Landesentwick -lungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen) im Vorfeld der Messe.AprilProduktion erweitertAuf einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern am Chemiestandort Leunahat die FP-Pigments GmbH nach ihrer Gründung im Jahr 2008 bereits im Spätsommer2009 ihre Produktionsanlage in Betrieb genommen. Ende April beganndie Erweiterung der Produktionskapazität. Dazu wird bis Ende 2013 eine zweiteProduktionslinie und eine Lagerhalle errichtet. Die Gesamtinvestition vonmehreren Mio Euro wird erneut durch Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt,des Bundes und der Europäischen Union unterstützt. Dadurch erhöht sich dieZahl der Arbeitsplätze von derzeit 22 auf mindestens 30 Vollzeitarbeitsplätze.MaiGemeinsam für die LausitzBrandenburg und Sachsen wollen ihre Zusammenarbeit zur Sicherung der Zukunftder Lausitz ausbauen. Dazu unterzeichneten Ende Mai die Wirtschaftsfördergesellschaftenbeider Länder – die ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB) und dieWirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) – gemeinsam mit der Stadt Spremberg,der Gemeinde Spreetal und der Altstadtsanierungsgesellschaft SprembergmbH (ASG) als Wirtschaftsförderung der Stadt Spremberg und der GemeindeSpreetal eine Kooperationsvereinbarung. Vorgesehen <strong>ist</strong> insbesondere die ge -genseitige Unterstützung bei der Ansiedlung von Industrieunternehmen amländerübergreifenden Standort „Schwarze Pumpe“. Auch bei der Suche nachFachkräften und der Betreuung ansässiger Unternehmen wollen die Wirtschaftsfördereraus beiden Bundesländern enger zusammenwirken.JuniRobotik-Zentrum eröffnetDie Voith Engineering Services GmbH, Road & Rail, hat Ende Juni in Chemnitzein Kompetenzzentrum für Automation und Robotik in Betrieb genommen. DerEngineering-Dienstle<strong>ist</strong>er für Schienen- und Straßenfahrzeugentwicklung sowiefür Planung und Steuerung von Produktionsprozessen erweiterte damit seinKnow-how im Bereich der Automatisierung. „Wir bilden mit diesem Zentrumdie Roboterstandards der deutschen Automobilhersteller vollständig ab und verfügendamit über einzigartige Voraussetzungen für Entwicklungen und Qualifizierungenauf diesem Gebiet“, erläuterte der Vorsitzende der Geschäftsführung,Dr.-Ing. Volkmar Vogel.INDUSTRIE-VERPACKUNGENEmpfindlichessicherverpackenwww.isl-serba.deTelefon: 03 66 91/ 465-058 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Panorama: Jahresrückblick„Als mittelständisches Familienunternehmen sind wir stolz, <strong>das</strong>s wir nach 2010auch dieses Jahr wieder ausgezeichnet wurden“, sagt Dr. Marcus Lingel,der die Merkurbank nach seinem Vater bereits in zweiter Generationin persönlicher Eigentümerschaft erfolgreich führt.SeptemberFinal<strong>ist</strong> des Jahres„Final<strong>ist</strong> des Jahres 2013“ – diese Auszeichnung darf Vollack Radefeld seit Septembertragen. Damit gehört der Spezial<strong>ist</strong> für methodische Gebäudekonzeptionzu den Gewinnern, die beim bundesweiten Wettbewerb um den „GroßenPreis des Mittelstandes 2013“ geehrt wurden. „Ich freue mich sehr, diesen Preisentgegennehmen zu dürfen, und danke auch meinen Mitarbeitern, die mit ihremEngagement und ihren Ideen diesen Erfolg ermöglicht haben“, sagte FrankBornemann, Vollack Partner und Geschäftsführer, bei der festlichen Gala am7. September im Dresdner Hotel Maritim.OktoberGroßer Preis des MittelstandesIm Rahmen einer feierlichen Gala zeichnete die Oskar-Patzelt-Stiftung EndeOktober in Berlin zum Abschluss ihres 19. Wettbewerbs herausragende Persönlichkeiten,Unternehmen und Institutionen mit dem „Großen Preis des Mittelstandes2013“ aus. Der deutschlandweite Sonderpreis „Premier-Bank 2013“ging an die inhabergeführte Privatbank Merkur Bank.NovemberAndere am eigenen Erfolg teilhaben lassenZur Feier des 20-jährigen Bestehens seiner Niederlassung in Kesselsdorf un -terstützt <strong>das</strong> Volvo Group Truck Center Ost die Lebenshilfe Dresden. Bei einemJubiläumsfest sammelte <strong>das</strong> Team mit Hilfe eines Charity Trucks Geld für denVerein. „Seit 1993 haben wir Kesselsdorf als eine von acht Niederlassungen desVolvo Group Truck Center Ost zu einem erfolgreichen Standort ausgebaut“,sagte Geschäftsführer Falk Fiala. „Diesen Erfolg möchten wir gern teilen.“Ausblick 2014Entdeckungstour: Das Schöne in der RegionDie Volksbank Chemnitz versteht sich als Bank für Mittelstand und Familie imRaum Chemnitz, Zwickau und Erzgebirge. Das wird auch in ihrer Kalender-Edition deutlich. Die aktuelle Auflage für <strong>das</strong> Jahr 2014 <strong>ist</strong> bereits die 22. „Kalendertour2014 Aktiv Werden – Mit allen Sinnen” zeigt zwölf interessante regionaleAusflugs- und Freizeittipps für die ganze Familie.AnzeigeVom ElektronikJahr ins ApplikationsJahrIMM noch konsequenter in den Elektronikmärkten unterwegsIMM zeigt über seine Applikationszentrenregionale Präsenz.Das Zentrum für Unterhaltung, MedienundMedizintechnik (ZUMM) vereintalle IMM Applikationsbereiche.IMM Holding GmbHLeipziger Straße 3209648 MittweidaTelefon: 03727 6205-0Telefax: 03727 6205-220info@imm-gruppe.dewww.imm-gruppe.deEin ereignisreiches und spannendes ElektronikJahr gehtzu Ende – ein Jahr, in dem sich IMM verstärkt auf seineWurzeln im elektronischen Gerätebau besonnen hat.Für 2014 liegt <strong>das</strong> Hauptaugenmerk der IMM Gruppeauf der Applikation, der Verwendung und dem Gebrauchvon Geräten und Gerätesystemen. IMM hat sich in denletzten Jahren weiterentwickelt, längst liegen die Kernkompetenzender nunmehr 22-jährigen Unternehmensgruppenicht mehr nur in der Entwicklung und Produktionvon elektronischen Baugruppen und Geräten. Vielmehrzeigt sich IMM flexibel auf die Bedürfnisse der Kunden undPartner ausgerichtet und bietet inzwischen die gesamteWertschöpfungskette einschließlich Log<strong>ist</strong>ikdienstle<strong>ist</strong>ungenaus einer Hand an – immer passend auf den Marktzugeschnitten.Die Konzentration auf <strong>das</strong> Applizieren von Geräten undGerätesystemen beginnt mit dem Wunsch des Kunden:eine Idee wird geboren, nimmt Gestalt an. Bereits hiersteht die IMM Gruppe dem Kunden zur Seite, begleitet dieIdee sozusagen, bis sie konkrete Form annimmt.Die IMM Holding GmbH als Kompetenzzentrum bietet demKunden hierbei <strong>das</strong> gesamte Know-How des Strategischen -Ma nage ments mit den Bereichen Forschung, Bildung,Projekt und Netzwerk, des OperativenManagements mitden Bereichen Auftrag, Lager, Versand und Service, des<strong>Marke</strong>tingManagements mit den Bereichen Angebot, Produkt,Ver trieb und Kommunikation sowie des Ressourcen-Managements mit den Bereichen Personal, Finanzen, Technikund Immobilien.Im regionalen Markt sind <strong>das</strong> vor allem die ApplikationsfirmenIMM prostartup, die IMM proagil GmbH undIMM prounique GmbH. Diese drei Einzelfirmen stehen fürdie Hauptmärkte, in denen sich die IMM Gruppe seit Jahrzehntenbewegt: Technik/Automation, Gesundheit/Medi -zintechnik und Unterhaltung/Medientechnik. Längst sinddie Applikationsfirmen auch überregional tätig, testen, evaluierenund liefern Anwendungserfahrungen.Das IMM ApplikationsJahr 2014 wird <strong>das</strong> vorhandeneKompetenzspektrum erweitern und den Fokus auf die Erschließungneuer Märkte richten.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201359


Panorama: JahresrückblickAnzeigeNäher am KundenMit der Fusion verstärkte die Volksbank Chemnitz regionale Verankerung und Beratungsle<strong>ist</strong>ungIm Dezember 2011 hatte <strong>das</strong> <strong>Wirtschaftsjournal</strong> dieVolksbank Chemnitz eG ausgiebig interviewt. Damalswar die Fusion mit der Volksbank Erzgebirge nochfrisch geplant. Heute, zwei Jahre später, gibt derVorstandsvorsitzende Wolfgang Müller im Gesprächmit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong> Auskunft über denFusionsverlauf und vor allem wie es der Regionalbankheute damit geht.Der Vorstand der Volksbank ChemnitzeG: Vorstandsvorsitzender WolfgangMüller mit Vorstandskollegen GerdKoschmieder und Gunnar Bertram(v.l.n.r.).<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Die damals noch im Planungsstatusbefindliche Fusion <strong>ist</strong> nun seit eineinhalb Jahrenbeschlossene Sache. Was hat sich für Ihre Kundenverändert?Wolfgang Müller: Insbesondere die strukturellen Veränderungen.Nach wie vor sind wir im Erzgebirge, natürlichauch in den Bereichen Chemnitz und Zwickau, persönlich mitfür den Kunden bekannten Ansprechpartnern vor Ort. Deutlichausgebaut haben wir die Berateranzahl und die Räumlichkeitenin den Geschäftsstellen im Bereich Erzgebirge.Zahlreiche Neueinstellungen erhöhen die Beratungsintensitätin den Filialen und Beratungszentren deutlich. Selbstverständlichhaben Veränderungsprozesse die letzten eineinhalbJahre geprägt. Die Zufriedenheit unserer Mitgliederund Kunden war uns dabei immer eine wichtige Voraussetzung.Dass uns dies gelungen <strong>ist</strong>, wird durch <strong>das</strong> sehr guteNeugeschäft, gerade auch im Erzgebirgsbereich, belegt.WJ: Wo sehen Sie Ihre Stärken für Gewerbekundenund Mittelständler?Müller: Zweifelsfrei in unserem Geschäftsmodell! Ehrlichkeit,Nachhaltigkeit, Vertrauen und regionale Verankerungsind uns wichtiger als Gewinnmaximierung – und genaudiese nachhaltige Beratung schätzen auch unsere Kunden,v. a. in Gewerbe und Mittelstand. Neben unserer Geschäftsphilosophiesind natürlich auch die Inhalte für unsere Kundenentscheidend. Wir bieten individuelle Beratung durchunsere Firmenkundenexperten in allen unseren Beratungszentrenund Filialen im gesamten Geschäftsgebiet. Zusätzlichhalten wir für unsere Kunden aus den Branchen Agrarund Ausland Spezial<strong>ist</strong>en vor. Beratungsniveau, kundenindividuelleLösungen und nachhaltige Betreuung sind unsereStrategie für zufriedene und bestens aufgestellte FirmenundGewerbekunden.WJ: Auch im Vorstand hat es Veränderungen gegeben.Wie gestaltet sich die neue Struktur?Müller: Der Vorstand unserer Bank setzt sich aus drei Personenzusammen. Meine Person als Vorstandsvorsitzendergemeinsam mit meinen Vorstandskollegen Gunnar Bertramund Gerd Koschmieder. Herr Bertram <strong>ist</strong> dabei als Marktvorstandfür <strong>das</strong> Kundengeschäft verantwortlich. HerrKoschmieder und ich steuern die internen Unternehmensbereiche.Wie im Fusionsprozess geplant haben wir nachdem positiven Beschluss durch die Vertreterversammlungvorerst mit 4 Personen im Vorstand die Bank gesteuert. VorstandskollegeGert Maisenhelder <strong>ist</strong> zur Jahresmitte wohlverdientin den Ruhestand eingetreten.WJ: SEPA, der neue einheitliche Zahlungsverkehr inEuropa, <strong>ist</strong> aktuell in aller Munde. Bewegt <strong>das</strong> ThemaIhr Haus auch?Müller: Die Umstellung auf SEPA steht schon seit langerZeit ganz oben in unseren Aktivitäten. Zum einen habenauch wir, wie jedes andere Unternehmen, unseren Zahlungsverkehrauf SEPA umgestellt. Viel wichtiger und um -fangreich waren doch aber die Vorbereitungen, die wir imSinne unserer Kunden seit mehr als ca. drei Jahren umsetzen.Bereits seit Mitte 2012 sind wir für unsere Kunden„SEPA-startbereit“.WJ: Können Ihre Firmenkunden mit Ihrer Unterstützungals Hausbank im SEPA-Umstellungsprozessrechnen?Müller: Selbstverständlich – und <strong>das</strong> erleben unsere Firmen-und Gewerbekunden auch schon seit 2012. UmfangreicheInformationsmaßnahmen, Kundenveranstaltungenund persönliche Gespräche begleiten unsere Kunden bereits<strong>das</strong> ganze Jahr. Und auch jetzt, kurz vor dem Umstellungsterminam 1. Februar 2014, suchen wir aktiv <strong>das</strong> persönlicheGespräch zu den Kunden, die sich noch nicht im Umstellungsprozessbefinden. Unser dringender Rat an alle Firmen<strong>ist</strong> es, die Vorbereitungen auf SEPA, wenn noch nichterfolgt, unbedingt schnellstmöglich umzusetzen.Wolfgang Müller, Vorstandsvorsitzenderder Volksbank Chemnitz eG.Volksbank Chemnitz eGInnere Klosterstraße 1509111 ChemnitzTelefon: 0371 4903-0Telefax: 0371 4903-290infovoba@volksbank-chemnitz.dewww.volksbank-chemnitz.de60 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Panorama: JahresrückblickAnzeigeDer König der KantinenChemnitzer Speise-Service im Solaris Turm fährt weiter erfolgreich auf VolldampfKönig und Königin: Claus-Dieter Reschmit seiner Frau Marion.Foto: Wolfgang SchmidtChemnitzer Speise-Serviceim Solaris-TurmNeefestraße 8809116 ChemnitzTelefon: 0371 9097097Telefax: 0371 9007096www.chemnitzer-speise-service.deClaus-Dieter Resch <strong>ist</strong> ein König. Sein Zepter <strong>ist</strong> ein Kochlöffel,sein Königreich die Küche. Gekrönt wurde er von niemandem,aber <strong>das</strong>, was Claus-Dieter Resch seit den 90-erJahren mit seinem Speiseservice in Chemnitz gele<strong>ist</strong>et hat,adelt ihn. Damals <strong>ist</strong> er mit seiner MEGA GmbH ganz großrausgekommen, produzierte mit 120 Mitarbeitern zwischen2000 und 4000 Essensportionen täglich, führte 43 Kantinenfür Arbeiter und Angestellte und bewirtschaftete denChemnitzer Ratskeller. Dann ging alles den Bach runter. Eskriselte in Unternehmen der Stadt, die Arbeitslosenquoteschnellte in die Höhe, die Essenteilnehmer wurden wenigerund weniger. Resch schiebt <strong>das</strong> noch heute einer seinerMeinung nach verfehlten Wirtschaftspolitik des damaligenBundeskanzlers Schröder in die Schuhe. Die MEGA GmbHgeriet in die Krise, der Chef verschuldete sich bis über beideOhren und musste sein „Königreich" aufgeben. Von da anentschied er sich, kleinere Brötchen zu backen.2003 schufen sich er und seine Frau Marion mit CSS,dem Chemnitzer Speise-Service im Solaris Turm, ein neues,kleineres Reich. Bis heute stehen die Kunden täglich vorder Qual aus 15 Essen eins zu wählen. Dem guten Ruf derKüche, aus der stets Schmackhaftes kommt, <strong>ist</strong> es zu danken,<strong>das</strong>s da die Wahl nicht immer leicht fällt, zumal sichdie äußerst günstigen Preise seit 2003 nicht geändert haben!Bis zu 1000 Essenportionen mit steigender Tendenz wurdenin der relativ kleinen Küche bis 2012 täglich produziert,nicht nur für die Gaststube im Solaris Turm, sondernauch für Schulen, Seniorenheime und Leute, die den Außerhaus-Bestell-Servicevon CSS nutzten. „Wir freuten uns,<strong>das</strong>s unser Angebot so gut angenommen wurde", sagt CSS-Chef Claus-Dieter Resch. „Aber die Dimension, die <strong>das</strong>annahm, wuchs langsam über unsere Kapazitäten hinaus."Und weil auch die Gerüche aus der Küche nicht aus jedemBüro im Solaris Turm zu bannen waren, entschied sich Resch,die Speisenproduktion nach Klaffenbach zu verlegen. Voneiner Bekannten übernahm er im Einvernehmen mit demaus den alten Bundesdländern stammenden Eigentümerden Mietvertrag für eine Kantine und investierte für verschiedeneMaßnahmen zig tausend Euro. Am 8. April 2013startete Claus-Dieter Resch dort die Speisenproduktion.Doch er hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. „Vondem Augenblick an, beschloss der Eigentümer des Objektesuns gehörig zu melken", erinnert sich der Chef von CSS.„Entgegen vorheriger Absprachen wurde die Miete plötzlichverdoppelt und wir sollten sogar Altschulden vergangenerJahre übernehmen." Für Resch war damit der Ofenaus. „Zunächst war mir wie sterben. Ich konnte nächtelangnicht schlafen", gesteht er. „Ich bin in diesem Jahr 65 Jahrealt geworden und könnte mich eigentlich zur Ruhe setzen.Aber was sollte aus meinen 20 Mitarbeitern, <strong>das</strong> sind Köchinnen,Küchenarbeiter, Kraftfahrer und Kantinenverkäufer, die<strong>das</strong> Essen an den Schulen ausgeben, werden? Denen gegenüberhabe ich doch eine soziale Verantwortung, <strong>das</strong>s sieweiter in Lohn und Brot stehen."Sein Versuch einer gütlichen Einigung mit dem Vermieterin Klaffenbach schlug fehl. Da fackelte er nicht lange undmachte sich auf die Suche nach einem neuen Objekt für dieSpeisenproduktion. Das fand er dann auch im GewerbegebietWirkbau auf der Lothringer Straße 11 in Chemnitz undsteckte nochmals rund 50.000 Euro in <strong>das</strong> neue Objekt.Seit 20. Oktober wird dort produziert. Resch und sein Teambetreuen hier auch eine kleine Tagesgaststätte. „UnserUnternehmen <strong>ist</strong> damit gerettet", freut sich Claus-DieterResch. So werden auch die Kantine im Solaris Turm, dieSchulen, Seniorenheime weiter mit schmackhaften Speisenvon CSS versorgt.Die soziale Ader des Claus-Dieter Resch kommt nichtnur in seinem Beruf zum Ausdruck. Seit vielen Jahren hater dem Chemnitzer Sport sein Herz geöffnet. So macht ersich als Präsident für den Kunstturnverein stark. Er unterstütztdie Radsportler und Volleyballer vom CBSV und dieHandballerinnen vom HVC.Da soll mal einer sagen, der Claus-Dieter Resch sei keinKönig.Wolfgang Baltzer<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201361


Panorama: JahresrückblickAnzeigeDas wertvollste Gutsind unsere MitarbeiterDie Geschäftstelle Chemnitz derakzent personalleasing gmbh hatsich nach Ansicht von akzent-Geschäftsführer Rainer Hilbert indiesem Jahr sehr positiv entwickelt.„Dem tun auch die gestiegenenLohn- und Lohnnebenkosten keinenAbbruch", betonte er gegenüberdem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.„Der Preisdruck für Zeitarbeitsfirmen, deren Hauptaugenmerkauf der Überlassung von gering qualifiziertem Personalliegt, <strong>ist</strong> enorm. Und der wird sich durch eine neuehöhere Mindestlohnregelung einer künftigen Großen Koalitionnoch erhöhen. Zudem <strong>ist</strong> zu befürchten, <strong>das</strong>s dieBranche der Zeitarbeit nur als Manövriermasse für die Politikdient und wir durch weitere gesetzliche Reglementierungen,die es in der Vergangenheit bereits gab und eventuellwieder zum Leben erweckt werden, wieder in die„Zeitarbeitssteinzeit“ zurückfallen. Aber auch dieser Problematikwerden sich die Unternehmen der Branche stellenund Lösungen erarbeiten, denn Flexibilität wird bei unsgroß geschrieben.“Aber zurück zum Thema. Es <strong>ist</strong> unstrittig, <strong>das</strong>s sich derMarkt für gut qualifizierte Fachkräfte immer mehr verengt.„Dem müssen wir entgegenwirken. ÜbertariflicheBezahlung , Angebote einer Weiterqualifizierung im laufendenEinsatz und selbstverständlich eine hohe sozialeKompetenz des akzent-Führungspersonals sind Voraussetzungfür eine erfolgreiche und nachhaltige Personalrekrutierung.Denn stimmen die Rahmenbedingungen und<strong>das</strong> Umfeld im Unternehmen, fühlt sich jeder Mitarbeitergut aufgehoben und arbeitet beim Kunden motiviert undzufrieden“ davon <strong>ist</strong> Rainer Hilbert überzeugt.Dennoch bleibt die Rekrutierung von geeignetem Personaldie <strong>größte</strong> Herausforderung.Akzent <strong>ist</strong> da seit langem auf dem richtigen Weg. Nichtohne Stolz macht Rainer Hilbert darauf aufmerksam, <strong>das</strong>ses nicht wenige Mitarbeiter sind, die schon seit 15 Jahrenund mehr im Unternehmen tätig sind. „Das sprichtdoch für sich, für ein gutes Betriebsklima, wenn man nichtwechselt, sondern dem Unternehmen die Treue hält."Zufriedene Mitarbeiter üben auch eine positive Wirkungnach außen aus. Das spricht sich bei Kunden, wo andereZeitarbeitnehmer eingesetzt sind, herum. Rainer Hilbertspekuliert mit Recht darauf, <strong>das</strong>s der eine oder andereZeitarbeitnehmer früher oder später eine Entscheidung füreinen Wechsel zu akzent trifft.Ursula Göhler, die Leiterin der Chemnitzer Geschäftsstellekann jedenfalls in diesem Jahr auf eine weitere Steigerungder Mitarbeiterzahl um 20 % verweisen. „Die Auftragslage<strong>ist</strong> sehr gut. Wir können so schnell gar nicht die Leuteheranschaffen, wie wir sie brauchen." Auch Rainer Hilbertgibt sich optim<strong>ist</strong>isch: „Sachsen <strong>ist</strong> Automobilland und imMaschinenbau stark. In diesen Branchen sieht die wirtschaftlichePrognose sehr gut aus. Selbst der Maschinenbau,der in diesem Jahr etwas geschwächelt hat, vermeldetfürs nächste Jahr volle Auftragsbücher. Für uns sind <strong>das</strong>gute Voraussetzungen, unsere Kunden mit hochqualifiziertemFachpersonal zu unterstützen. Ich erwarte auch für2014 ein gutes Ergebnis mit hohen Steigerungsraten."Wolfgang Baltzerakzent ChemnitzNeefestraße 4209119 ChemnitzTelefon: 0371 40169-13Telefax: 0371 40169-14chemnitz@akzentpersonalleasing.deakzent ZwickauBahnhofstraße 5208056 ZwickauTelefon: 0375 303427-0Telefax: 0375 303427-22zwickau@akzentpersonalleasing.deakzent ErfurtNeuwerkstraße 5099084 ErfurtTelefon: 0361 554587-0Telefax: 0361 554587-22erfurt@akzent-personalleasing.deakzent Gotha18.-März-Straße 23a99867 GothaTelefon: 03621 7344-04Telefax: 03621 7344-06gotha@akzent-personalleasing.dewww.akzent-personalleasing.de62 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Panorama: JahresrückblickAnzeigeAls Doppel unschlagbarFamiliengeführte Firmen MMB Kändler und Industriebedarf Grafe erfolgreich an einem StandortDas freundliche Team beiderUnternehmen.Am Standort über 10.000 Artikel vorrätig.Aufarbeitung einer Bügelmaschine.Industriebedarf Grafe e.K.Hauptstraße 6909212 Limbach-Oberfrohna/OT KändlerTelefon: 03722 4018-50Telefax: 03722 4018-60info@industriebedarf-grafe.dewww.www.grafe-shop.deFür Qualität aus Sachsen stehen heute im Limbach-Oberfrohnaer Ortsteil Kändler zwei Unternehmen,die vor 20 Jahren von Manfred Grafe aus der Taufegehoben wurden – die Firma MMB Kändler undder Industriebedarf Grafe. MMB Kändler, heute mit15 Mitarbeitern, hat sich auf die Generalüberholungvon gewerblichen Wäschereimaschinen spezialisiert.Industriebedarf Grafe mit seinen achtMitarbeitern entwickelte sich als Handelsunternehmenzu einem le<strong>ist</strong>ungsfähigen Partner fürIndus trie und Gewerbe.Für den Erfolg in den vergangenen zwei Jahrzehnten derzwei voneinander unabhängigen Unternehmen stehen vorallem Manfred Grafe und seine Frau Vera. Ihnen <strong>ist</strong> es gelungen,MMB zu einem der führenden unabhängigen Anbieternfür gebrauchte gewerbliche Wäschereimaschinen aufzubauenund die Firma Industriebedarf zu einem unverzichtbarenPartner und Lieferanten für die Bereiche Maschinenbau,Landwirtschaft und Instandhaltung zu etablieren.Jetzt zieht sich der Senior-Chef langsam aus dem operativenGeschäft zurück und legt die Führung in jüngere Hände.Alles bleibt natürlich in der Familie. An der Spitze von MMBagiert jetzt Schwiegersohn Heiko Hoppe als Geschäftsführer,beim Industriebedarf hat Sohn Jens Grafe <strong>das</strong> Sagen.„Ich habe es als wichtig empfunden, die Unternehmensnachfolgerechtzeitig zu regeln und in jüngere Hände zulegen", begründet Manfred Grafe seinen Schritt. „Um dieZukunft beider Firmen <strong>ist</strong> mir nicht bange, weiß ich sie dochin kompetenten Händen, zumal ich mich ja nicht ganz zurück -ziehe, sondern als Inhaber beider Firmen im Hintergrundmit Rat und Tat zur Verfügung stehe."MMB Kändler bereitet Wäschereimaschinen auf und stelltdiese vor allem großen Wäschereien, die im Auftrag vonSeniorenheimen, Krankenhäusern und Hotels waschen, zurVerfügung. „Wir kaufen Waschmaschinen von Wäschereienauf, die – aus welchem Grund auch immer – ihre Geschäftstätigkeitbeendet haben", erläutert Heiko Hoppe. In Kändlerwerden die Maschinen regeneriert, umgebaut, mit neuerSteuerung versehen und dem Markt mit Garantie und demVorteil eines Preisgewinns für den Kunden wieder zur Verfügunggestellt. Genau auf diese Aufgabe hat sich die Firmaspezialisiert. Dabei wollen Heiko Hoppe und seine Mannschaftden Maschinen nicht nur die Funktionseigenschaftenzurückgeben, sondern auch den Gebrauchswert wieder herstellen.„Die Wäschereimaschine hat nach der Aufarbeitungdie ursprüngliche Zuverlässigkeit, die Verfügbarkeit, die attraktiveOptik und kann viele Jahre wieder ohne Probleme imBetrieb eingesetzt werden", verspricht der Geschäftsführer.Für ihn hat die Aufarbeitung von Wäschereimaschinen definitivihre Ex<strong>ist</strong>enzberechtigung. „Die Weiterentwicklung vonWäschereimaschinen durch technische Innovationen verläuftlangsam, aber der technische Verschleiß <strong>ist</strong> aufgrundder Einsatzbedingungen sehr hoch", betont Hoppe. „Außerdembietet die überholte Maschine ein besseres Preis-Le<strong>ist</strong>ungsverhältnis als eine neue Maschine, da für gleichwertigeProduktionseigenschaften wesentlich wenigerInvestitionsmittel eingesetzt werden müssen. Und durch dieAufarbeitung werden Rohstoffressourcen geschont."Produktvielfalt und eine umfassende Lagerhaltung machendie Firma Industriebedarf Grafe zu einem le<strong>ist</strong>ungsfähigenPartner von Maschinenbauunternehmen. „Die Vorgängerfirmahatte früher nur Antriebstechnik im Angebot. Längstsind wir als Komplettanbieter für den Maschinenbau nichtnur regional, sondern weltweit aktiv", versichert Jens Grafe.„Wir punkten mit einem breit gefächerten Sortiment anMaschinenbauteilen, kompetenter Beratung, schneller undzuverlässiger Auftragsbearbeitung, kurzen Lieferzeiten sowiefreundlichen Mitarbeitern."Beide Unternehmen hatten sich am Standort Kändlerbisher gemeinsam eine Halle geteilt. Im vergangenen Jahrwurde für die Firma Industriebedarf ein neues Gebäudeerrichtet, um den Kunden eine bessere Übersicht über <strong>das</strong>Angebot zu gewährle<strong>ist</strong>en und die Lagerhaltung zu optimieren.„Eine qualitätssichernde Lagerhaltung <strong>ist</strong> bei unsoberstes Prinzip", so Jens Grafe. Gute Voraussetzungen,um <strong>das</strong> erfolgreiche Doppel in Kändler auch in Zukunft fortzusetzen.Wolfgang Baltzer<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201363


Panorama: JahresrückblickAnzeigeIm neuen GlanzOberlichtenauer Baugesellschaft steht seit Jahrzehnten für beständige Qualität und ZuverlässigkeitEines ihrer jüngsten Referenzobjekte dürfen nun die Mitarbeiterder Oberlichtenauer Baugesellschaft mbH selbstnutzen. „Das Bestandsgebäude wurde um 280 Quadratmetererweitert. Dafür wurden die angrenzenden Lagerhallenabgerissen und auf dieser Fläche erfolgte der Neubau.Das Bestandsgebäude <strong>ist</strong> in dem Zusammenhang auchumfassend saniert worden. So erneuerten wir u. a. <strong>das</strong> Dachsowie sämtliche Türen. Es wurde eben alles fein gemacht",berichtet Geschäftsführerin Inge Oehme stolz. Jetzt leuchtetder Firmensitz in Weiß, Grau und Orange und inspiriertdamit so manchen Kunden. Doch nicht nur <strong>das</strong>: Es <strong>ist</strong> auchein beeindruckendes Symbol für die Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit desUnternehmens. Diese spricht sich seit Jahrzehnten rum, so<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Unternehmen sein Personal aufstocken musste.50 Beschäftigte sind mittlerweile für die verschiedenstenKunden im Einsatz. Diese schätzen die qualitätsgerechteund termingetreue Abwicklung sämtlicher Baumaßnahmen.Allein in diesem Jahr realisierten die Oberlichtenauer in vierSchwerpunktfeldern ihrer Le<strong>ist</strong>ungspalette – Industrie- undGewerbebau, Wohnungsbau, Schlüsselfertiges Bauen sowieSanierung – zahlreiche Projekte. Dazu gehört zum Beispieldie Ausführung der Rohbauarbeiten für EDC Chemnitz sowiefür eine neue Produktionshalle der Optischen PrüfsystemeDr. Günther in Meerane. In Dresden und Leipzig realisierteder erfahrene Baudienstle<strong>ist</strong>er die Rohbauarbeiten für einigeMehrfamilienhäuser. Schlüsselfertig wurde <strong>das</strong> Multifunktionszentrumeines EDEKA-Marktes in Chemnitz übergeben.Ebenso entstanden Lidl-Märkte in Weinböhla, BadLobenstein und Leipzig. Im Norden der Messestadt <strong>ist</strong> zudemjüngst die Gebäudehülle des neuen Wohn- und Geschäftshausesmit integriertem ROSSMANN-Markt fertig gestelltworden. Und am Sachsenring sanierte die OberlichtenauerBaugesellschaft den ADAC-Kontrollturm.Damit auch künftig die Anforderungen der Kunden aufhöchstem Qualitätsniveau erfüllt werden können, investiertdie Baugesellschaft umfassend in die Ausbildung ihres Fachkräftenachwuchses.Derzeit erlernen bei ihr sechs jungeLeute einen Beruf und ein Student setzt seine bisherigenTheoriekenntnisse in die Praxis um. Claudia HillmannOberlichtenauerBaugesellschaft mbHObere Hauptstraße 7009244 LichtenauTelefon: 037208 817-0Telefax: 037208 817-29info@oberlichtenauer.dewww.oberlichtenauer.de„Zukunftspreis Kommunikation" verliehenAm 28. Oktober 2013 wurde im Museum für KommunikationFrankfurt zum achten Mal der „Zukunftspreis Kommunikation"durch den Deutschen Verband für Post, Informationstechnologieund Telekommunikation e. V. (DVPT)an wegweisende Kommunikationsprojekte an Studentenverliehen.Den ersten Platz, der mit einem Preisgeld von 3.000Euro dotiert <strong>ist</strong>, belegte die interaktive Schaufensterinstallation„DRESSAFFAIR" von Anika Sanwald und StefanieSteinbach (Hochschule Augsburg), welche zugleich eineMobile Lifestyle-App beinhaltet. Damit schließt DRESS -AFFAIR die Lücke zwischen Onlinehandel und realem Einkaufserlebnis,die somit miteinander verbunden werden.Das Informationsdisplay „GI:K – Global Interactive Knowledge"(Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd)belegte den zweiten Platz, dotiert mit 2.000 Euro Preisgeld.Die interaktive Medieninstallation von Olga Rau und AdrianAbele ermöglicht es, sehr komplexe Themen und Wissen ineiner neuartigen Form darzustellen.Der dritte Platz mit 1.500 Euro ging an Martin Stappen,Diana Schmitz und Alexander Kryska (Hochschule Niederrhein).Die Studenten wurden für ihr Projekt „seeders –Mach dich auf den Acker!" welches helfen soll, gesundeLebensmittel aus der Region für jeden einfach zugänglichzu machen und einen direkteren Kontakt zu den Bauernherzustellen, ausgezeichnet.Zusätzlich konnten sich die Studenten dieses Jahr überdrei Sonderpreise freuen, die jeweils mit 1.000 Euro dotiertwaren. Verliehen wurden diese von AVM, SKY Deutschlandund LPR Hessen.Die Preisgelder (Plätze 1-10 gestiftet von der WirtschaftsförderungFrankfurt) wurden im Rahmen der „Fu -ture Convention – Next Level Communication" überreicht.Der „Zukunftspreis Kommunikation“wurdevom <strong>Wirtschaftsjournal</strong>als Medienpartner unterstützt.Weitere Informationen unter: :www.zukunftspreiskommunikation.de.64 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Panorama: JahresrückblickAnzeigeWirtschaftsstandort ErzgebirgeInnovative Unternehmen liefernErfolgsgeschichtenEin Zabag-Mitarbeiter montiert dieAntriebseinheit auf eines der Sicherheitstore.Foto: René JungnickelRegionalmanagementErzgebirgec/o WirtschaftsförderungErzgebirge GmbHAdam-Ries-Straße 1609456 Annaberg-BuchholzTelefon: 03733 145-140www.wirtschaft-im-erzgebirge.deFast 17.000 kleine und mittelständische Unternehmenbestimmen die wirtschaftliche Struktur des Erzgebirges.Einen Schwerpunkt bildet hierbei die verarbeitende Indus -trie, deren Branchenvielfalt von der Metallverarbeitung überMaschinenbau, Automotive oder Elektrotechnik bis zur Textil-und Holzindustrie reicht. Die erzgebirgischen, häufiginhabergeführten Unternehmen überzeugen mit Hightech,Innovation und Flexibilität und liefern Spezialanfertigungenfür Kunden in der ganzen Welt. Auch in 2013 habendiese aufstrebenden Firmen für Aufmerksamkeit gesorgtund die eine oder andere Erfolgsgeschichte geschrieben.Eines dieser weltweit agierenden Unternehmen <strong>ist</strong> dieZabag Security Engineering GmbH in Grünhainichen.Hätten Sie gewusst, <strong>das</strong>s die Sicherung von Botschaften,Regierungsvierteln oder Justizvollzugsanstalten ganz engmit dem Wirtschaftsstandort Erzgebirge verbunden <strong>ist</strong>? BeiZabag werden Schiebetoranlagen, Flügeltore, Drehkreuzeund Schranken entwickelt und gefertigt, die damit Objekteauf der ganzen Welt sichern. In den vergangenen 23 Jahrenhat man sich zu einem der Marktführer dieser Brancheentwickelt. Nach 2009 <strong>ist</strong> <strong>das</strong> erzgebirgische Unternehmenin diesem Jahr nun zum 2. Mal mit dem Wachstumspreisder Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau ausgezeichnetworden. Und Zabag expandiert weiter. Eine gestiegene Auftragslageund damit entstandene Kapazitätsengpässe habenes notwendig gemacht, die Fertigungsfläche am StandortGrünhainichen zu vergrößern. Die derzeitigen 4.500 Quadratmeterwerden auf 7.000 Quadratmeter Produktionsflächeerweitert.Eine weitere Erfolgsgeschichte hat auch die GebrüderFicker GmbH geschrieben, die als traditionelles Familienunternehmenseit mehr als 100 Jahren im Formen- undWerkzeugbau tätig <strong>ist</strong>. Als le<strong>ist</strong>ungsstarker Zulieferer verschiedenerIndustriezweige werden in Marienberg Vor -serien- und Serienformen im Spritzgieß-, Druckguss- undMehrkomponentenbereich gefertigt. Als Mitglied des RegionalenWachstumskerns „thermoPre“ tüfteln die Erzgebirgerseit Ende vergangenen Jahres an der Entwicklung einerneuen innovativen Technologie – sogenannte Faserverbundefür die Großserie. Der aus 19 Unternehmen und dreiForschungsinstituten bestehende Wachstumskern hat essich zur Aufgabe gemacht, bis 2015 diese Faserverbund-Technologie, die bereits in Formel 1-Wagen für höchsteSicherheit sorgt, nun für die Großserie zu entwickeln undzu erproben. Was bisher nur in einem sehr aufwendigenund zeitintensiven Verfahren möglich war, soll danach ingroßen Stückzahlen in Serie herstellbar sein. TragendesUnternehmen im Bereich Werkzeug-und Formenbau <strong>ist</strong>dabei die Gebrüder Ficker GmbH.Und auch <strong>das</strong> kann <strong>das</strong> Erzgebirge: Die biostep GmbHin Jahnsdorf hat sich unter anderem auf die Entwicklungvon innovativen Kameras fokussiert und damit auf demWeltmarkt eine Nische besetzt. 1997 von Diplom-IngenieurHeiko Mixtacki gegründet, beschäftigte sich <strong>das</strong> erzgebirgischeUnternehmen in den Anfangsjahren vorwiegend mitanalytischer Radioaktivitätsmesstechnik und sogenanntenBio-Imaging-Systemen. Im Laufe der Firmenentwicklungverlagerte sich der Schwerpunkt in Richtung Biotechnologie.Heute <strong>ist</strong> die biostep GmbH Spezial<strong>ist</strong> für analytischeMesstechnik, Molekularbiologie, Elektrophorese und Bio-Imaging. Die Produkte kommen dabei hauptsächlich in derGrundlagenforschung, in der pharmazeutischen Industrie,bei Medikamententests oder bei Lebensmittelkontrollenzum Einsatz. Ein Prunkstück der systematischen ForschungsundEntwicklungsaktivitäten sind sogenannte messtechnischeKameras, die unter anderem in Geräten für Lebensmittelkontrollenzum Einsatz kommen. Die aufwendigenund langwierigen Prozesse bei diesen Kontrollen stellenhohe Ansprüche an die Funktionalität dieser Kameras, dievon biostep bestens erfüllt werden. Am bestehenden Firmensitzin Jahnsdorf gelangt man nun langsam an seineKapazitätsgrenzen – besonders im Entwicklungs-, Produktions-und Lagerbereich. Mit insgesamt 2.000 Quadratmeternwird der neue Firmensitz doppelt so groß sein wie derjetzige und, wenn alles nach Plan läuft, im nächsten Sommereröffnet.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201365


Panorama: JahresrückblickAnzeigeSLF spielt seine Trümpfe ausSpindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH begeht mit Erfolgsbilanz FirmenjubiläumIn der Glauchauer Sachsenlandhalle geht es hoch her. Dort wird zünftig gefeiert. Der Anlass: die Spindel-und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH (SLF) begeht ihr 20-jähriges Firmenjubiläum. Über 600 Gäste,dies sind Geschäftspartner sowie jetzige und ehemalige Mitarbeiter und deren Angehörige, die der Einladungdes Firmenchefs Dr. Frank Schlegel gefolgt sind. „Es <strong>ist</strong> bei uns gute Tradition, <strong>das</strong>s wir alle fünfJahre in größerem Rahmen gemeinsam feiern, um allen Dank zu sagen, die zum Erfolg unseres Unternehmensbeigetragen haben“, betont der Geschäftsführer gegenüber dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>. „Aberbei einem solchen Jubiläum wie dem unseren, haben wir besonderen Grund zum feiern, haben wir docheinen erfolgreichen Weg zurückgelegt.“Patrick Astermann bei der Vernietungeines Messingkäfigs an einer Warmnietmaschine(links).Geschäftsführer Dr. Frank Schlegel(rechts).Fotos (4): Wolfgang SchmidtSLF produziert am traditionsreichen Standort seit zwei JahrzehntenWälzlager und Spindeln für Werkzeugmaschinenund exportiert sie in alle Welt. Auf allen fünf Kontinentender Erde drehen sich in Maschinen Kugellager und Spindeleinheitenaus Fraureuth. 367 Mitarbeiter entwickelnund produzieren heute für mehr als 1000 Kunden in über40 Ländern Klein- und Mittelserien und sorgen so für denweltweit guten Ruf des Unternehmens. Beim Start der Spindel-und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH am 1. November1993 waren lediglich 29 Mitarbeiter an Bord. 15 vonihnen haben SLF bis heute die Treue gehalten. Von Anfangsteht Dr. Frank Schlegel, unterstützt von den GesellschafternSiegfried Huster, Gerd Kahl und Heinz Peinl, an derSpitze des Unternehmens.SLF hat es in den vergangenen 20 Jahren zu einem GlobalPlayer mit festen Wurzeln in Deutschland gebracht,der für höchsten Standard und technischen Fortschritt aufdem Gebiet der Herstellung von Wälzlagern und Spindel -einheiten steht. Das sächsische Unternehmen entwickeltKugel- und Rollenlager, konstruiert und produziert im Standard-und Sonderlagerbereich von 30 bis 1600 mm Außendurchmesser.Inzwischen wurde begonnen, Komponentenzu fertigen und mit anderen Materialien zu arbeiten. Dasermöglicht die Herstellung von Zylinderrollen und Tonnenrollenaus Stahl sowie Zylinderrollen aus Keramik. Zudemwurde in diesem Jahr begonnen, Wälzlagerringe aus Keramikherzustellen. „Damit wollen wir weitere neue EinsatzundAnwendungsgebiete für unser Unternehmen erschließen“,begründet der Firmenchef. „Wertarbeit und hohePräzision sind uns dabei immer Maßstab“, so der Firmenchef.Da kann man Frank Schlegel prompt beim Wort nehmen,denn der in allen Teilen erzielte Qualitätsstandardentspricht dem vergleichbarer Wälzlagermarken.Zur Jubiläumsfeier kann Dr. Frank Schlegel eine eindrucksvolleBilanz ziehen. Dazu gehört in erster Linie diegrundlegende Erneuerung des traditionellen Industriestandortesmit Investitionen von rund 55 Millionen Euro,und <strong>das</strong> bei einem Gesamtumsatz von etwa 500 Millionen66 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Panorama: JahresrückblickPaul Thalmann mit dem Azubi MarkusTrompelt (rechts im Bild) beim Messender Rundheit eines Wälzlager-Außen -ringes (rechts).Swetlana Hermann beim Vermessen vonWälzlagerrringen (links).Spindel- und LagerungstechnikFraureuth GmbHFabrikgelände 508427 Fraureuth/SachsenTelefon: +49 3761 801-0Telefax: +49 3761 801-150slf@slf-fraureuth.dewww.slf-fraureuth.deEuro in den vergangenen 20 Jahren. „Dahinter verbirgtsich sowohl die Erneuerung der Technik und Gebäude, zumBeispiel der Neubau einer Produktionshalle für die Lagerfertigung,als auch der Neu- und Anbau einer Produktionshallefür den Bereich Spindelbau und der Neubau vonzwei Bürogebäuden“, zählt der Firmenchef auf. Als weitereErfolgsfaktoren nennt er noch die Beschaffung moderns -ter Technik für die Wälzlagerfertigung, den Spindelbau unddie Qualitätssicherung sowie die Verbesserung der Arbeitsundsozialen Bedingungen, beispielsweise durch den NeuundAusbau von Sozialräumen.Ganz besonders stolz <strong>ist</strong> der SLF-Geschäftsführer aufdie Schaffung einer modernen Lehrausbildung in den BerufenZerspanungsmechaniker und Industriekauffrau. Über100 Jugendliche durchliefen in den vergangenen beidenJahrzehnten eine Ausbildung bei SLF. Davon arbeiten heutenoch 79 im Unternehmen, ein untrügliches Zeichen für eingutes Betriebsklima. Gegenwärtig stehen 26 junge Leutein der Ausbildung.Nicht alles lief bei SLF in den zurückliegenden Jahrenreibungs- und problemlos. Frank Schlegel, als Mann derklaren Worte bekannt, hält damit nicht hinterm Berg. „Alsdamals die Bankenkrise ausbrach, war ich der Meinung,die kann unserem Unternehmen nicht viel anhaben. Daswar eine totale Fehleinschätzung und führte 2009 zu einemerheblichen Umsatzeinbruch“, gesteht er. „Erstmals muss -ten wir uns mit dem Thema Kurzarbeit auseinandersetzen.Doch auch diese Krise haben wir gut geme<strong>ist</strong>ert. Schon2010 ging es deutlich nach oben und führte 2011 zu unseremumsatzstärksten Jahr mit 55,9 Millionen Euro.“ Da<strong>ist</strong> es ein erheblicher Wermutstropfen, <strong>das</strong>s dieses Top-Ergebnis in den Folgejahren aufgrund geringerer Nachfragenicht wiederholt werden konnte.Allen Widrigkeiten zum Trotz, blickt Dr. Frank Schlegeloptim<strong>ist</strong>isch in die Zukunft. „Unser Unternehmen <strong>ist</strong> gutaufgestellt. Da <strong>ist</strong> mir um die Zukunft nicht bange“, gibter sich überzeugt. „Wir werden, wie bereits praktiziert,unsere Produktionspalette weiter vervollständigen und denEntwicklungen am Markt immer offen gegenüberstehen.Dazu werden wir den Maschinenpark entsprechend ergänzen,erneuern beziehungsweise überholen.“SLF hat bereits vier selbstkalibrierende Messautomatenfür Mai 2014 bestellt. Diese Automaten sollen demUnternehmen ermöglichen, 100-prozentige Maßkontrollenam Außen- und Bohrungsdurchmesser im Abmessungsbereichvon 35 bis 160 mm Außendurchmesser, ab25 mm Innendurchmesser sowie einer maximalen Ringbreitevon 60 mm durchzuführen. Zudem werden gleichzeitigdie Laufbahnen vermessen und in Gruppen sortiert.Geplant <strong>ist</strong> der Einsatz dieser Automaten für die BaureihenRillenkugel-, Zylinderrollen-, Pendelkugel- und Pendelrollenlager.Auch für Schräg kugellager gibt es hier Einsatzmöglichkeiten.Entwicklungspotenzial sieht Dr. Schlegel bei den ke -ramischen Wälzlagern. Im Spindelbau wird sich die Entwicklungspeziell im Bereich der großen Spindeln weiterpositiv fortsetzen. Zudem will SLF die Kontakte zu verschiedenenMaschinenbauern weiter ausbauen, so <strong>das</strong>sauch im kleineren Abmessungsbereich größere Stückzahlenpro Type realisiert werden können.Eine neue Halle, die gegenwärtig ausgebaut wird, sollim Frühjahr 2014 in Betrieb genommen werden. Sie wirdkünftig den Bereich Spindelbau beherbergen und somit dieProduktivität des Unternehmens optimieren. Bisher sindSpindelbau und Härterei in einer Halle untergebracht. Inder neuen Halle entstehen auch Sozial- und Betriebsräume.„Mit der Inbetriebnahme des neuen Objektes optimierenwir die Betriebsabläufe und verbessern die Arbeitsbedingungenunserer Mitarbeiter“, so der Firmenchef. AlleBaumaßnahmen werden von Firmen der Region durchgeführt.„Für uns <strong>ist</strong> <strong>das</strong> selbstverständlich, <strong>das</strong>s einheimischeGewerke zum Zuge kommen“, versichert der SLF-Geschäftsführer. „Das <strong>ist</strong> für beide Seiten eine Win-win-Situation. Wir haben bei eventuellen Reparaturen denBetrieb vor Ort und diese Firmen profitieren davon, <strong>das</strong>ssie ihren Mitarbeitern Arbeitsplätze bieten und Reverenzobjektevorweisen können.“Geschäftsführung und Mitarbeiter freuen sich, <strong>das</strong>s SLFals erstes Unternehmen in Deutschland zum zweiten Malmit der Ehrenplakette des Großen Preises des Mittelstandesdurch die Oskar-Patzelt-Stiftung ausgezeichnet unddamit die insgesamt erfolgreiche Entwicklung des FraureutherUnternehmens gewürdigt wurde. Für die SpindelundLagerungstechnik Fraureuth GmbH <strong>ist</strong> <strong>das</strong> Ansporn,auch künftig ihre Stärken auszuspielen und weiterhin einenerfolgreichen Weg zu beschreiten. Wolfgang Baltzer<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201367


Panorama: JahresrückblickAnzeigeKooperation ohne GrenzenSächsisches Forschungsinstitut unterstützt Kooperationen mit TschechienEine Hand <strong>ist</strong> mehr als die Summe von fünf Fingern.Gleiches gilt für kleine und mittlere Unternehmen(KMU). Wenn es also gelingt, KMU so miteinanderzu vernetzen, <strong>das</strong>s sich vorhandene Stärken gutergänzen, dann können Größennachteile dauerhaftausgeglichen werden und der wirtschaftliche Erfolgsteigt. Insbesondere in internationalen Zusammenhängenspielt Größe eine wichtige Rolle und so wundertes nicht, <strong>das</strong>s schlagkräftige Netzwerke deutlicherfolgreicher agieren als Einzelkämpfer. DasICM – Institut Chemnitzer Maschinen-und Anlagenbaue. V. engagiert sich schon seit vielen Jahrenals Ansprechpartner für Kooperationen nach SüdundOsteuropa, am stärksten zum südlichen Nachbarlandnach Tschechien.Deshalb <strong>ist</strong> <strong>das</strong> Institut als Mitwirkender in verschiedenengrenzübergreifenden Vorhaben gefragt, zum Beispiel um inÚstí nad Labem ein Innovationszentrum für den BezirkÚstecký Kraj aufzubauen. Das Programm ZIEL 3 zwischenSachsen und der Tschechischen Republik unterstützt diesesGroßprojekt finanziell. Neben dem Verwaltungsamt desBezirkes sind die Bezirkswirtschaftskammer Ústí nad Labemund die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH involviert.Außer der Entwicklung von Innovationen in Nordböhmensind vor allem internationale Verflechtungen, auch nachSachsen über den Erzgebirgskamm, geplant.Die Purkyne-Universität ˇ und die ansässigen Forschungs -institute bereiten sich auf grenzübergreifende Aktivitätenzugunsten der im Verbund mit ihnen agierenden Firmen vor.Nicht nur HORIZONT 2020, sondern auch Programme speziellfür KMU oder bilaterale Programme sind für die Periode2014-2020 für eine starke Nutzung vorgesehen. IhreIdeen für diesen Prozess bringen unter anderem die Technologieagenturder Tschechischen Republik und die TechnologiezentrenSachsens ein. Ein wichtiger Faktor für erfolgreicheForschungsarbeit sind die gut ausgebildeten Fachkräfte.Firmen freuen sich über Absolventen mit technischemProfil von den hiesigen Hochschulen und Universitäten.Eine Besonderheit stellt der deutsch-tschechische Masterstudiengangmit Doppeldiplom zwischen der TU Chemnitzund der TU Brno dar. Leider wird dieses Angebot noch vielzu selten wahrgenommen. Desto mehr freut es uns, <strong>das</strong>sderzeit ein tschechischer Student seine Masterarbeit in derFirma LSA GmbH schreibt. Bekanntermaßen sind die persönlichenKontakte zwischen zusammen arbeitenden Einrichtungen<strong>das</strong> wichtigste Element für eine erfolgreicheKooperation.Damit die privaten gemeinnützigen ForschungseinrichtungenSachsens noch besser als potenzielle Partner für dieIndustrieforschung ausgemacht werden können, hatte derVerband Innovativer Unternehmen (VIU e. V.) 2012 die Idee,einen „Forschungsatlas Sachsen“ als Sonderpublikationdes Verlags <strong>Wirtschaftsjournal</strong> in Deutsch-Englisch herauszugeben.Im Rahmen des ZIEL 3 – Projektes „Vernetzte FuEfür KMU in der sächsisch-tschechischen Grenzregion“ wurde<strong>das</strong> Dokument in die deutsch-tschechische Version übersetztund steht unter anderem zum Download auf der Homepagebereit: http://www.technologie-transfer-sncz.eu/DE/8_mp/.Die Informationen über die Forschungseinrichtungen,deren Partner und forschungstreibende KMUstehen den tschechischen Unternehmern nun in ihrer Muttersprachezur Verfügung.Treffen der Projektpartner in Ústí nadLabem – Ing. Jana Nedrdová, KÚÚK(Bezirksamt Ústí) und Ing. JaroslavJasanský, TACR ˇ (Technologieagentur derTschechischen Repulik).68 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Panorama: JahresrückblickDer deutsche Botschafter in Prag Detlef Lingemann im Gespräch mit MarekHavlicek am Stand der Firma HyPneu GmbH auf der MSV Brünn.Tschechische Besucher auf der Kooperationsbörse in Annaberg-Buchholz.ICM – Institut ChemnitzerMaschinen- und Anlagenbaue. V.Otto-Schmerbach-Straße 1909117 ChemnitzTelefon: 0371 27836-101Telefax: 0371 27836-104info@icm-chemnitz.dewww.icm-chemnitz.deEine Begegnungsstätte für kooperationswillige Unternehmerim Erzgebirge <strong>ist</strong> die Kooperationsbörse der Zulieferindustrie,die vor kurzem bereits zum wiederholten Malstattfand und dieses Jahr in Annaberg auch unter stärkererBeachtung tschechischer Besucher stand. Für <strong>das</strong> nächsteJahr besteht <strong>das</strong> Interesse erster tschechischer Firmen,sich als Aussteller zu präsentieren, zum Beispiel die reissrobotics s.r.o. aus Chomutov.Eine Messe ganz anderer Art im großen Stil und Format<strong>ist</strong> die Internationale Maschinenbaumesse in Brünn. AmGemeinschaftsstand des Bundesmin<strong>ist</strong>eriums für Bildungund Forschung nahmen aus Chemnitz die Firma HyPneuGmbH und <strong>das</strong> ICM teil. Auch mit Unterstützung durchdie Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammerfanden zahlreiche interessante Gespräche, in denen dieWünsche nach gemeinsamen Entwicklungen von Produktenund Prozessen zum Ausdruck kamen, statt. Seit Beginndes Ziel 3-Projektes „Vernetzte FuE für KMU in der sächsisch-tschechischenGrenzregion“ beschäftigt <strong>das</strong> Instituteinen slowakischen Mitarbeiter, der die Sprache und dieMentalität der tschechischen und slowakischen Kooperationspartnerversteht.Verlagssonderpublikationwww.wirtschaftsjournal.deForschungsatlas Sachsen 2012Výzkumný atlas Sasko 2012Industrieforschung – KMU, gemeinnützige Forschungseinrichtungen und PartnerPrůmyslový výzkum – MSP, neziskové výzkumné instituce a partneřiAnsprechpartner für <strong>das</strong> Projekt„Ziel 3“:Dr. Ulrich BobeTelefon: 0371 27836-155u.bobe@icm-chemnitz.deMichal PálTelefon: 0371 27836-152m.pal@icm-chemnitz.deDas ICM unterstützte einen Workshop der WirtschaftsförderungSachsen GmbH am Rande der Messe in Brünnzum Thema „Innovative Lichttechnik“. Die sächsischenUnternehmen, die sich dort präsentierten, wurden weiterenAusstellern am Gemeinschaftsstand des BMBF vorgestellt,um Synergieeffekte herzustellen.Weil jedoch in der grenzüberschreitenden Forschung, Entwicklungund Qualifizierung noch erhebliche Potenziale derVerbesserung und Erweiterung stecken, hat der Beauftragteder Bundesregierung für die Neuen Bundesländer zueinem Wettbewerb aufgerufen. Gesucht werden die erfolgreichstengrenzüberschreitenden Kooperationen von kleinenund mittelständischen Unternehmen (KMU) in den ostdeutschenBundesländern mit Beteiligten in Tschechien/Polen auf diesem Sektor. Eine Auswertung der Ergebnisseund Honorierung der Sieger wird Ende März 2014 auf einerKonferenz in Chemnitz vorgenommen.Dr. Ulrich Bobe am Stand des ICM in Brünn mit Prof. BohuslavMašek, Westböhmische Universität Pilsen.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201369


Panorama: JahresrückblickEbay – behind the scenesThe Yesterday and Today of a shopping ParadiseThe world largest online marketplace ebay has got 3,800employees in Ireland, 650 of them in Dublin. Even if Dublinis the European center of ebay there are a lot of multiculturalemployees, for example employees from Germany, theUK, the USA and India work there together. An amazingfact is that in 2012 goods of a total value of $68.6 billionwere sold, meaning that, $2,100 was spent per second inthe whole world. Because of that the main mission of ebayIreland has always been „Being the Best“. Today more than120 million active members use the online platform fromover 37 countries of the world. Further new markets joinand grow like Brazil, Russia, India, and China (BRIC). Butwhat do all those people buy and sell on ebay? The biggestsales field is fashion with 11,000 dresses and 12,000 shirtssold per day. Following a lot of items of “Home and Garden“and “TV's and furniture” are sold. The craziest andmost expensive things ever sold were a lunch with WarrenBuffet, an old war plane and a firm jet. Besides, it is forbiddento sell human body parts and illegal stuff like gunsand drugs.But not only the customers are kings, also the employeesgot nice working conditions. The teams work in differentareas called Antarctica, Rainforest or Earth. For theirbreaks they got game rooms and gyms with relaxing music.Ebay looks back at 18 years of success. Everything startedin September 1995 when Pierre Omidyar created a tradingplatform for his wife because she wanted to get rid of herPEZ dispenser. That was the hour of birth for AuctionWeb,later renamed in ebay.First it was a consumer-to-consumer market, like a fleamarket.The company started to rise quickly and expanded into areal business by buying out other auction houses. Also abig deal was the purchase of PayPal in 2002. This led to agreat opportunity for the company because 2/3 of all auctionscan easily be and quickly paid via this online-payingsystem.In the last ten years the sales were sextupled andthe way of disposal changed into a business-to-consumermarket.Make Simple Things Simple!A trip to SAP Dublin – Software that changes the worldWhen we were informed that we would visit SAP, wedidn't realize that it is the third largest independent softwaremanufacturer. This company was originally foundedin Germany, but today it is localised in 130 countries andhas more than 65,000 employees.41 years ago it started with a little shop and now it hasabout 250,000 customers in 188 countries.The CEO of SAP Ireland Liam Ryan is really proud that 67%of the Fortune 500 companies use software made by SAP.The innovative systems by SAP are used from many wellknowncompanies, e.g. Lufthansa, Apple, and Porsche.SAP responds to everybody, no matter which gender, originor religion.Sprachcampus on Tour – Firmenbesuche in Irland70 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Panorama: JahresrückblickSAP’s Bill of Rights forBusiness Users: Make simple things simple Do not get in my Way Do not waste my time Know what I am doing Let me personalize Know my preference I have other things to doThe Design Thinking mindset at SAP can be seen in the nextgeneration offices. With writable walls, post-its every whereand movable walls and tables, it allows fast group buildingand great communication.The Idea of the set-up of the offices is an unfinished look.You can see the monetary focus that shows the start upfeeling. This is also another description of ”Software is neverfinished”.SAP as an IT-company that creates software for many differentcompanies. In terms of accounting, controlling, marketing,production and human resource management theyproduce some of the best software products. Their traditionaloffer to the customers is SAP Enterprise-Resource-Planning (ERP). That helps their clients to use their resourc -es optimally.One of their most successful products is SAP Hana. This issoftware for analysing different sources in real time. Throughthe latest developments they are able to analyse 100,000times faster.Recently they have been designing apps in the fashion andsports industries, which are understandable and innova tive.A piece of rainforest in the middle of DublinPlaying mini golf in a place you would not expectThe enterprise, which takes you to the rainforest for a fewhours, had their two-year anniversary this October. Thereare no similar companies in Ireland and today it is one ofthe main attractions of Dublin. The mini golf course is locat -ed next to the biggest shopping center of Ireland's capital,the Dundrum Town Centre. Inside you dive into the rain -forest and the area is split into the Aztec- and the Mayancourse,each with 18 holes and different difficulty levels.You don't have to be a pro golfer to play there; it is fun foreveryone - from three to ninety-three years. But you canmeet a famous golfer because some of them have alreadybeen there. In the tropical setting you can find an invitingsnack bar where you can recharge your batteries from allthe golfing. For the good cause you can buy typical rain -forest souvenirs like jewelry or toys for kids. While you aremini-golfing, you can easily learn a lot about the Aztec andMayan culture and their h<strong>ist</strong>ory. Across the whole courses,there are numerous info boards.But you can't only play mini golf; there are many specialsyou can use. First of all the Rainforest has many familyfriendlyoffers. Many birthday parties for kids take place inthe golf area, because of the special atmosphere with typicaljungle sounds like screaming monkeys and falling rain.You can choose if you want one or the two golf coursesand furthermore select which food you would like. But therearen't only offers for kids. Rainforest offers Bring-A-DateMondays and Bring-Your-Own-Bottle, where you can bringalcoholic drinks. There are also price offers: If you comebefore noon you can play two rounds for the price of one.For all these specials, they do lots of advertisement such asat local radio stations, TV spots, newspapers and advertisementposters at big golf events. Rainforest also has sponsorshipswith schools and sport clubs. To conclude you cansay that Rainforest Adventure Golf is a great activity foreveryone. For more information you can find them on Facebookand Twitter.Sprachcampus on Tour – Firmenbesuche in Irland<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201371


Panorama: GesundheitswirtschaftAnzeigeGesundheit steht imHandel ganz obenAuftaktveranstaltung zum Bundesprojekt „Gesunde Arbeit Sächsischer Handel“ erläutert die HintergründeEr stellt in Sachsen jeden achten Arbeitsplatz zurVerfügung und bildet damit die dritt<strong>größte</strong> Wirtschaftsbrancheim Fre<strong>ist</strong>aat – der Handel. Nach wievor sind die Tätigkeiten dieses Berufszweigs jedochwenig untersucht. Im Bundesprojekt zur „Förderungvon Arbeitsfähigkeit und Gesundheit in den Handelsunternehmendes Fre<strong>ist</strong>aates Sachsen – GesundeArbeit Sächsischer Handel“ soll <strong>das</strong> nun tiefgründigerbetrachtet werden.Bernd Kippig, Präsident des Handels -verbandes Sachsen e. V. bei seinemImpulsvortrag „Gesunde Mitarbeiter –entscheidender Erfolgsfaktor inHandelsunternehmen“.Das Projekt wird im Rahmen der Initiative Neue Qualitätder Arbeit vom Bundesmin<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales(BMAS) gefördert und durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutzund Arbeitsmedizin fachlich begleitet. Durchgeführtwird es vom Kompetenzzentrum für Gesunde Arbeit GmbH– unterstützt von seinen Partnern, dem HandelsverbandSachsen e. V., der Obstland Dürrweitzschen AG und derBerufsgenossenschaft für Handel und Warend<strong>ist</strong>ribution.Gestartet <strong>ist</strong> <strong>das</strong> Projekt bereits im April 2013. Seither wurdendie Grundlagen für die weitere Arbeit gelegt. So erfolgtein den vergangenen Monaten die Akquise zahlreicherkleiner und mittelständischer Unternehmen, die sich in denkommenden drei Jahren am Projekt beteiligen. Am Mittwoch,dem 13. November, waren alle beteiligten Unternehmennun zur offiziellen Auftaktveranstaltung geladen.Die Wichtigkeit des Themas wurde dabei durch die Anwesenheitvon Herrn Bernd Kippig, Präsident des HandelsverbandesSachsen e. V. verdeutlicht, der zum Thema „GesundeMitarbeiter – entscheidender Erfolgsfaktor in Handelsunternehmen“,referierte. Darüber hinaus erklärte HerrGunther Seifert Vorstandsvorsitzender von der KonsumDresden eG, warum die betriebliche Gesundheitsförderungden Weg zur Fachkräftesicherung und Produktivitätsentwicklungim Konsum Dresden darstellt.Aber neben einigen großen Handelsunternehmen beschäftigtsich <strong>das</strong> Projekt hauptsächlich mit kleinen und mittelständischenUnternehmen. So legte Herr Rainer Gommlichvom Autohaus Gommlich in Radebeul in seinem Beitrag zurAuftaktveranstaltung seine Motive, Hintergründe und Erwartungenan <strong>das</strong> Projekt dar. Damit sprach er vielen anwesendenUnternehmern aus der Seele, die sich und ihre Problemein den Worten der Vortragenden wiederfanden.Anschließend standen unter anderem die Motive und Vorstellungender einzelnen Unternehmen zur Diskussion.Mit dem offiziellen Auftakt startet <strong>das</strong> Projekt nun in dieInterventionsphase, wie Projektleiter Stephan Schulze undProjektkoordinatorin Katharina Sende vom Kompetenzzentrumfür Gesunde Arbeit GmbH erklärten. Sie stelltendie nächsten Schritte und die Vorgehensweise der Untersuchungenin den Unternehmen dar und waren für alle Fragender Unternehmer offen.In den kommenden Monaten ermittelt <strong>das</strong> Kompetenzzentrumfür Gesunde Arbeit nun bei den Mitarbeitern die entsprechendenBedarfe und zeigt individuelle Lösungswegeauf, die mit dem Unternehmen unbürokratisch abgestimmtwerden. Dabei werden sowohl verhaltens- als auch verhältnisbezogeneAnsätze berücksichtigt. Speziell zu Themender physischen und psychischen Belastung am Arbeitsplatzstehen kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.Anhand der vorliegenden Informationen aus den sächsischenHandelsunternehmen wird die Gesamtbedarfslage inden KMU des Handels ermittelt. Die grundlegenden Aussagenzu beschäftigungssichernden Maßnahmen am Arbeitsplatzfließen in die Entwicklung eines branchenspezifischenTools zur Erfassung physischer und psychischer Belastungenim Handel ein. Ebenfalls werden E-Learning-Systemefür die Fort- und Weiterbildung erstellt. Diese Programmewerden nach Abschluss des Projektes „gesund HANDELn“für interessierte Handelsunternehmen deutschlandweit zurVerfügung gestellt.Ihr Ansprechpartner:Kompetenzzentrum fürGesunde Arbeit GmbHPrager Straße 301069 DresdenTelefon: 0351 481 8807Telefax: 0351 481 8820info@gesunde-arbeit.dewww.gesund-handeln.de72 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Panorama: GesundheitswirtschaftBitte locker bleibenE X P E R T E NTIPPAutor undAnsprechpartner:Matthias Jakob,Referent fürGesundheitswesen/Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitDer schnellste Weg zurTK in Sachsen:www.tk.de/lv-sachsenIhr TK-ServiceTeam:Telefon: 0800 2858585(24 Stunden täglich an365 Tagen im Jahr –bundesweit gebührenfrei).Fast sechs von zehn Deutschen empfinden ihr Lebenals stressig – jeder Fünfte steht sogar unter Dauerdruck,<strong>das</strong> zeigt die aktuelle TK-Stressstudie„Bleib locker, Deutschland!“ Der Stresspegel steigt:Mehr als jeder Zweite hat <strong>das</strong> Gefühl, <strong>das</strong>s seinLeben in den letzten drei Jahren stressiger geworden<strong>ist</strong>. Besonders betroffen <strong>ist</strong> die Generation derMittdreißiger bis -vierziger – im Spagat zwischenKind, Karriere und den eigenen Eltern, die auchimmer mehr Hilfe brauchen. In dieser Rushhourdes Lebens sind acht von zehn gestresst, jeder Drittesogar ständig.Stressfaktor ArbeitDer <strong>größte</strong> Stresstreiber der Menschen <strong>ist</strong> der Job. ZweiDrittel der Berufstätigen nennen ihn als Stressfaktor. Allerdings:Schon an zweiter Stelle stehen die hohen Ansprücheder Menschen an sich selbst, die den Stresspegel indie Höhe treiben. Bei den Stressauslösern zeigt sich: Es <strong>ist</strong>selten die Arbeitslast im Job allein, die den Stresspegel indie Höhe treibt. Kritisch wird es, wenn entweder sozialeBelastungsfaktoren wie mangelnde – auch finanzielle –Anerkennung, zu wenig Handlungsspielraum und Konfliktemit Kollegen oder dem Chef hinzukommen. Oder wennaufgrund von privatem Stress der Ausgleich neben derArbeit fehlt. Dies <strong>ist</strong> besonders oft bei berufstätigen Elternder Fall. Eine Herausforderung <strong>ist</strong> zudem, <strong>das</strong>s sich Arbeitund Freizeit immer schlechter trennen lassen. Vier von zehnBerufstätigen geben an, <strong>das</strong>s sie ständig erreichbar sind,mehr als jedem dritten gelingt es auch nach Feierabendund am Wochenende nicht, richtig abzuschalten. Und„always on“, also stets im Bereitschaftsmodus zu sein,geht auf Dauer an die Substanz. So bleibt der Stresspegelauch in der Freizeit oben, die so wichtigen Regenerationsphasenfür Körper und Seele kommen zu kurz.Psychische ErkrankungenAuch der TK-Gesundheitsreport belegt: Bei psychischenErkrankungen sind neben den Fallzahlen vor allem dieTrends beunruhigend. Insgesamt haben psychisch bedingteFehlzeiten seit 2006 um mehr als 75 Prozent zugenommen.Auch die Anzahl stationärer Behandlungen aufgrundpsychischer Erkrankungen <strong>ist</strong> innerhalb der letztenfünf Jahre um 25 Prozent angestiegen – die Kosten dafürsogar um 33 Prozent.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201373


Panorama: PersonalienPersonalienNostalgie der ZukunftErfahrene MedienfrauErweiterte GeschäftsleitungSerge Dorny wurde 1962 in Belgien geboren. Er studiertean der Staatlichen Universität Gent Kunstgeschichte,Archäologie, Musikwissenschaften, Presseund Kommunikation, am Institut Saint-Luc in GentArchitektur und am Königlichen Musikkonservatoriumebenfalls in Gent Komposition und Musikanalyse. Erwar Mitglied des Dramaturgieteams am Theatre Royalde la Monnaie in Brüssel, leitete viele Jahre <strong>das</strong> LondonPhilharmonic Orchestra und <strong>ist</strong> seit 2003 Generaldirektorder Opéra National de Lyon.Foto: Matthias CreutzigerDie Dresdner Semperoper hat einen neuen Intendanten.Nach monatelanger Suche konnte dafür SergeDorny, Generaldirektor der Opéra National de Lyonund international hochgeschätzter Künstler, gewonnenwerden. Er tritt am 1. September 2014 die Nachfolgeder verstorbenen Ulrike Hessler an, die bis zumSommer 2012 die künstlerische Leitung und Programmgestaltungder Semperoper innehatte. Auchwenn sich sein Wirken erst auf die Programmplanungder Spielzeit 2015/2016 auswirken wird, hatSerge Dorny schon klare Vorstellungen. „Das wichtigste<strong>ist</strong> die Qualität!“, betonte er zum Pressegesprächam 17. Oktober in Dresden. Man dürfe <strong>das</strong>Publikum nicht unterschätzen, <strong>das</strong> hier sehr anspruchsvollsei. „Die Semperoper <strong>ist</strong> sehr von Traditiongeprägt“, sagte er weiter. „Diese soll gewürdigt undlebendig gehalten werden, aber mit einer Nostalgieder Zukunft.“ Die Handschrift der Semperoper sollestärker herausgearbeitet und alle Sparten – ob Oper,Ballett, Orchester oder Gastspiele – auf hohem Niveauweiterentwickelt werden. Zudem versprach er, Kontakteins australische Sydney und zur MetropolitanOpera in New York zu vermitteln. In Lyon <strong>ist</strong> SergeDorny anerkannt für seine innovative Programmgestaltung,die Oper für alle Bevölkerungsschichtenzugänglich macht.Simone Pflug nUta Georgi. Foto: KOMSA Norbert Demarczyk. Foto: ACTechUta Georgi, bisher Moderatorin und Reporterin beimMDR-Fernsehen, <strong>ist</strong> seit dem 7. Oktober 2013 Unternehmenssprecherinder KOMSA-Gruppe. In dieserFunktion verantwortet sie auch den Bereich ExterneKonzernkommunikation. „Wir freuen uns, mit UtaGeorgi eine erfahrene Medienfrau an Bord zu haben,die sowohl die Sprache der Journal<strong>ist</strong>en als auch dieder Wirtschaft versteht“, so Vorstand Dr. GunnarGrosse.Die Diplom-Journal<strong>ist</strong>in Uta Georgi hat seit 2007beim MDR-Fernsehen gearbeitet. Davor war sie Moderatorinund Redakteurin beim Nachrichtensendern-tv in Berlin und Köln. Mit der ITK-Branche <strong>ist</strong> sielangjährig vertraut, da sie bei n-tv unter anderem<strong>das</strong> ITK-Magazin „Tiscali-NetNews“ moderierte unddarüber hinaus regelmäßig von großen Branchentreffenwie der CeBIT in Hannover, der IFA in Berlinoder der SYSTEMS in München berichtete. „Durchmeine Tätigkeit als Fernsehjournal<strong>ist</strong>in kenne ich dieKOMSA-Gruppe seit Jahren. Deshalb freue ich michsehr über diese neue Herausforderung in einem dynamischenUnternehmen, <strong>das</strong> mit Erfolg und Gespüreinen wachsenden Markt bedient und bei dem derMitarbeiter im Mittelpunkt steht“, so die 43-jährige.Uta Georgi wird in ihrer neuen Funktion Ansprechpartnerinfür alle Journal<strong>ist</strong>en sein, die über <strong>das</strong>Unternehmen und die Branche berichten. Darüberhinaus <strong>ist</strong> sie für KOMSAs „Gesicht nach außen“ verantwortlich,was neben der Pressearbeit auch dieInternetauftritte der KOMSA-Gruppe sowie alle externenAktivitäten einschließt, die in den Bereich derPublic Relations fallen. Uta Georgi berichtet dabeidirekt an den Vorstand.nDer Dipl.-Ing. Norbert Demarczyk rückt in die Geschäftsführungder ACTech GmbH auf. Damit hat die ACTechGmbH, Entwickler und Hersteller von Gussteilprototypenmit Hauptsitz in Freiberg, ihren Kreis derGeschäftsführer auf drei Personen vergrößert. Seit10. Oktober gehört der bisherige Prokur<strong>ist</strong> NorbertDemarczyk (42) der Geschäftsführung an und trittdamit an die Seite von Dr. Florian Wendt und Dipl.-Ing. Ray Wünsche. Schon seit seiner Diplomarbeit imJahr 1996 <strong>ist</strong> Demarczyk dem Freiberger High-Tech-Unternehmen verbunden, und bereits seit Dezember1998 <strong>ist</strong> er als Leiter Fertigung bei der ACTech GmbHtätig. Der gelernte Gießereimodellbauer studierteWerkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie ander TU Bergakademie Freiberg. Seine Diplomarbeitentstand bei der Honsel AG, Meschede, und beiACTech. Von Januar 1997 an arbeitete Demarczykdann in Freiberg zunächst als Projektleiter, von Dezember1998 an als Leiter Fertigung, und 2008 erhielter Prokura.n74 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Transferbrief„Denn eine Investitionin Wissen bringt nochimmer die besten Zinsen“Benjamin Franklinwww.transferbrief.de


TransferbriefSachsens Innovativste geehrtWirtschaft und Wissenschaft kamen beim Innovationsgipfel in Chemnitz ins GesprächIn Chemnitz fand am 14. November der 3. SächsischeInnovationsgipfel statt. Rund 200 Teilnehmertauschten sich zu der Frage aus, wie Wirtschaft undWissenschaft im Innovationsprozess stärker miteinanderkooperieren können. Der Besuch der Werkstättenund Labore des Fraunhofer IWU, FraunhoferENAS und des Instituts für Strukturleichtbau derTU Chemnitz ermöglichte den Teilnehmern, direktmit den Wissenschaftlern zu diskutieren und Kooperationsmöglichkeitenauszuloten.Im Rahmen des sächsischen Innovationsgipfels wurdenauch die Gewinner des 17. Innovationspreises des Fre<strong>ist</strong>aatesSachsen bekannt gegeben und geehrt. Sieger desmit insgesamt 50.000 Euro dotierten Staatspreises <strong>ist</strong> dieSURAGUS GmbH aus Dresden. Den zweiten Platz teilen sichdie GICON – Großmann Ingenieur Consult GmbH (Dresden)und die theratecc GmbH & Co. KG (Chemnitz). DerSonderpreis der sächsischen Handwerkskammern in Höhevon 5.000 Euro geht an die Götz Lamm & Co. OHG Metalltechnikaus Großenhain.„Die diesjährigen Pre<strong>ist</strong>räger sind ein gutes Beispiel für diehohe Innovationskraft sächsischer Unternehmen“, betonteSven Morlok, Staatsmin<strong>ist</strong>er für Wirtschaft, Arbeit undVerkehr, bei der Übergabe der Preise. „Viele Bewerberbieten innovative Lösungen für wichtige Zukunftsfelderunserer Gesellschaft, zu den Themen, die uns alle angehenwie Umwelt, Energie, Mobilität, Digitale Kommunikation. “Für den Innovationspreis des Fre<strong>ist</strong>aates Sachsen bewarbensich insgesamt 40 sächsische Unternehmen, davon 14Handwerksbetriebe. Neben Maschinenbauern, Softwareentwicklern,Lebensmittel- und Geräteherstellern habensich Handwerker, Technologieunternehmen und Dienstleis -ter verschiedenster Branchen um den Preis beworben.„Der Bewerberkreis war in diesem Jahr besonders vie lfältig“,so Sven Morlok. „Diese Vielfalt zeigt sich nicht nur bei denBewerbern, sondern auch bei den Pre<strong>ist</strong>rägern. So konntedie SURAGUS GmbH mit einer neuen Technologie zur Prüfungvon Carbonfasermaterialien, die GICON – GroßmannIngenieur Consult GmbH mit einem Biogasverfahren zurnachhaltigen Energieerzeugung aus organischen Abfällenund die theratecc GmbH & Co. KG mit einem Gerät für zahnmedizinischeDiagnosen überzeugen.“1. Preis geht an die SURAGUS GmbH aus DresdenDie Ende 2010 gegründete SURAGUS GmbH aus Dresden<strong>ist</strong> der Sieger des 17. Wettbewerbs um den Innovationspreisdes Fre<strong>ist</strong>aates Sachsen. Das Unternehmen erhält fürseine neue Technologie zur berührungslosen und zerstörungsfreienPrüfung von Carbonfasermaterialien den Siegerpokalund ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro.Die SURAGUS GmbH <strong>ist</strong> eine Ausgründung aus demFraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie PrüfverfahrenDresden (IZFP). Das Unternehmen entwickelt, fertigt undvertreibt Wirbelstromprüftechnik. Das Unternehmen nutztneue technologische Möglichkeiten durch Fortschritte inder Signalverarbeitung, die Verfügbarkeit le<strong>ist</strong>ungsfähigererRechentechnik sowie neue Fertigungs- und Miniaturisierungsverfahren.Anwendungsfelder sind beispielsweisedie Qualitätsprüfung von strukturierten und unstrukturier-Die Trophäe für den Sieger.Foto: Heimrich & Hannot76 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


TransferbriefLinkes Bild: Sachsens Wirtschafts -min<strong>ist</strong>er Sven Morlock (re.) mit dendrei Pre<strong>ist</strong>rägern.Fotos: Uwe WinklerWeitere Informationen unterwww.innovationspreis.futuresax.deten Funktionsschichten, von Faser- und Verbundwerkstoffensowie von klassischen Werkstoffen.2. Preis geht an GICON – Großmann IngenieurConsult GmbH und die theratecc GmbH & Co. KGBeim 17. Innovationspreis des Fre<strong>ist</strong>aates Sachsen gibt esgleich zwei Zweitplazierte. Die GICON – Großmann IngenieurConsult GmbH aus Dresden und die theratecc GmbH& Co. KG aus Chemnitz wurden von der Fachjury punktgleichbewertet und teilen sich damit den 2. Platz. BeideUnternehmen erhalten jeweils 12.500 Euro Preisgeld.Die 1994 gegründete GICON Großmann IngenieurConsult GmbH <strong>ist</strong> ein unabhängiges, international tätigesConsulting- und Engineeringunternehmen aus Dresden.Rund 300 festangestellte und 15 freie Mitarbeiter arbeitenfür GICON. Seine Le<strong>ist</strong>ungen erbringt <strong>das</strong> Unternehmen insbesonderein den Bereichen Energie und Umwelt, AnlagenundGenehmigungsplanung, Ökosysteme, Boden- und Gewässermanagement,Technische Informatik und TechnologischeEntwicklungen.Das von der GICON entwickelte Biogasverfahren eignetsich vor allem dazu, aus organischen Abfällen und LandschaftspflegegutBioenergie, insbesondere Biogas, zu gewinnen.Bei dem von GICON entwickelten Verfahren wird dermikrobiologische Abbauprozess in zwei zeitlich und räumlichentkoppelte Stufen getrennt.Die theratecc GmbH & Co. KG aus Chemnitz <strong>ist</strong> seit ihrerGründung im Jahr 2010 im Bereich Gerätetechnik tätig. DerSchwerpunkt des Unternehmens liegt dabei auf Herstellungund Vertrieb von speziellen Geräten für die Zahnmedizinund Zahntechnik.Das Unternehmen hat ein spezielles zahnmedizinischesGerät für die digitale Kieferrelationsbestimmung entwickelt.Das Gerät ermöglicht dem Zahnmediziner, in kurzer Zeiteine komplette instrumentale Funktionsanalyse zur eindeutigenDiagnose von Kieferfehlstellungen durchzuführen.Sonderpreis der sächsischen Handwerkskammerngeht an die Götz Lamm & Co. OHG – Metalltechnikaus GroßenhainDie Götz Lamm & Co. OHG Metalltechnik aus Großenhainproduziert Zulieferteile in Lohnfertigung. Das Spektrumdes Unternehmens reicht dabei von der CNC-Dreh- und– Fräsbearbeitung über den Werkzeug- und Vorrichtungsbaubis hin zur Konstruktion und Herstellung von Sondermaschinen.Das Unternehmen hat einen multifunktionalen Rasenmäherentwickelt. Der Rasenmäher <strong>ist</strong> in der Lage, über einefrontseitig angeordnete Zapfwelle zahlreiche Zusatzmaschinenanzutreiben. Mittels dieser Zusatzmaschinen lässtsich <strong>das</strong> Gerät auch als Schneeräumer, Kehrmaschine, Balkenmäherund Generator einsetzen. Das Auswechseln derZusatzmaschinen <strong>ist</strong> dabei schnell und unkompliziert ohneEinsatz von Werkzeugen möglich.Mit dem Innovationspreis würdigt Sachsen herausragendeLe<strong>ist</strong>ungen von Unternehmen, die im Fre<strong>ist</strong>aat ansässig sindund bis zu 500 Mitarbeiter beschäftigen. Geehrt werdenwegweisende Ideen, die in Produkt-, Dienstle<strong>ist</strong>ungs-, Prozess-oder Organisationsinnovationen Eingang gefundenhaben und am Markt platziert werden konnten.Bis zum 17. Mai 2013 konnten sich sächsische Mittelständlerund Handwerker für den diesjährigen Innovationspreisbewerben. Aus den eingereichten Unterlagen hat eine Fachjurydie zwölf besten Bewerber ermittelt. Diese wurden zueiner Präsentation ihres Wettbewerbsbeitrages am 19. September2013 nach Dresden eingeladen. Dort mussten siedie Jury insbesondere in den Kategorien Innovationsgrad,unternehmerisches Engagement sowie wirtschaftlicher Erfolgüberzeugen. Zu den Jurymitgliedern gehörten Vertreter ausHochschulen, Wirtschaftsverbänden und -medien, Bankensowie Wirtschaftsberatungs- und -prüfungsgesellschaften.Wirtschaftsstaatssekretär Hartmut Fiedler hatte den Vorsitzder Jury inne.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201377


TransferbriefDen Blickwinkel erweiternNeue Technologie der Messdatenerfassung schafft zusätzlichen ErkenntnisgewinnViele Herausforderungen lassen sich besser bewältigen,wenn man einfach die gewohnte Perspektiveverlässt und den Sachverhalt aus einem neuenBlickwinkel betrachtet. Gewiss <strong>ist</strong> <strong>das</strong> nicht immerleicht. Im Bereich der Messdatenerfassung ermöglichtdie Technologie der Airclip GmbH genau diesenPerspektivwechsel.Airclip stellt seit Herbst 2012 kleine, wendige und äußerstflexible Flugplattformen zur Messdatenerfassung her undunterstützt Universitäten, Forschungsinstitute, Architekten,Ingenieurbüros und Fotografen bei der Erfüllung ihrer jeweiligenAufgaben. Dabei kommt die Eigenentwicklung HORUSzum Einsatz. Diese teilautonom agierende Flugplattformträgt verschiedene, auf die jeweilige Aufgabe abgestimmteSensoren. Dies können zum Beispiel Foto- und Video -kameras sowie Temperatursensoren, Infrarotkameras oderFeinstaub-Messgeräte sein.Eine neuartige Methode, die vor allem aufgrund derhohen Beweglichkeit der Flugplattform möglich wird, <strong>ist</strong>die photogrammetrische Erzeugung von 3D-Modellen überflogenerGebäude oder Landschaften. Dazu umkre<strong>ist</strong> dieFlugplattform <strong>das</strong> zu modellierende Objekt mit einer hochauflösendenDigitalkamera binnen weniger Minuten. DieBilder durchlaufen danach einen Verarbeitungsprozess beidem innerhalb kurzer Zeit ein virtuelles 3D-Modell desObjektes generiert wird. Derartige Modelle lassen sich hervorragendfür Vermessungsaufgaben oder Visualisierungenvon Baumaßnahmen verwenden.Das Team von Airclip konzipiert mit den Kunden dieMesskampagne, programmiert die Flugplattform, führt dieMessung durch und kümmert sich auch um die Daten -auswertung. Dazu Gerd Schaufelberger, einer der beidenGeschäftsführer der Airclip GmbH: ,,Wir verfolgen <strong>das</strong> Konzept,ein Gesamtpaket von der Missionsplanung bis zur Datenauswertunganzubieten, da wir so unsere Kunden besonderseffektiv unterstützen können. Oftmals können wir mit sehrguten Ergebnissen überraschen, die nur durch die verbessertePerspektive erreicht werden können.“Aus den Drohnendaten lassen sichschnell und einfach 3D- Modelleerzeugen.Foto: AirclipStarker AuftrittMitteldeutsche Chemie- und Kunststoffindustrie beeindruckte auf der K 2013Die 800 Unternehmen der mitteldeutschen Chemie- undKunststoffindustrie mit über 84.100 Beschäftigten habenim Jahr 2012 rund 22 Milliarden Euro umgesetzt. Mehr alsein Drittel ihrer Produkte geht ins Ausland. Diese Le<strong>ist</strong>ungsundInnovationskraft zeigten die über 90 Aussteller ausBrandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringenauch auf der K 2013, der welt<strong>größte</strong>n Messe für Kunststoffund Kautschuk, an Einzel- und Gemeinschaftsständen.Ein Höhepunkt war dabei der Mitteldeutsche Tag am 17.Oktober, der bereits zum dritten Mal in Folge veranstaltetwurde. Im Rahmen eines Pressegespräches, Messerundgängenmit Landesvertretern sowie einer Abendveranstaltungam Gemeinschaftsstand der deutschen Hauptstadtregionkam die Bedeutung der Kunststoffindustrie in diesemWirtschaftsraum zum Tragen. Diese schlägt sich auch eindrucksvollin den aktuellen Zahlen des neuen Clusteratlas„Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland“ nieder, der auf derK 2013 erstmalig präsentiert wurde. Auf eine ganz andereWeise belegte die Modenschau mit eigens für die K Messeangefertigten Kleidern aus Kunststoffen mitteldeutschenUrsprungs die Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit dieser Branche.Welche technischen Trends darüber hinaus für die mitteldeutschenKunststoffbetriebe entscheidend für ihre weitereEntwicklung sein könnten, ermittelten so genannte „Innovations-Scouts“.Deren Ergebnisse – neue Technologien,Produkte und deren Verwertungsmöglichkeiten – wird <strong>das</strong><strong>Wirtschaftsjournal</strong> gemeinsam mit dem Netzwerk Polykumim nächsten Transferbrief darstellen.Schillernd schön – die Haute Coutureaus Kunststoff: Jungdesigner der Schulefür Mode & Design haben anlässlich derK 2013 modische Kreationen aus Plasteund Elaste vorgeführt.Foto: Messe DüsseldorfWeitere Informationen unter:www.cluster-chemiekunststoffe.de78 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Panorama: LeseeckeEin Anti-Aufschrei:Gegen Genderwahn, Quoten-Zwangsbeglückung und die Diktatur des Feminismus – Eine Empfehlung vonMichael Sitte-Zöllner von der Agentur WortReichBirgit KelleDann mach doch die Bluse zuEin Aufschrei gegen den Gleichheitswahn.adeo Verlag (Verlagsgruppe RandomHouse): Asslar, 2013.Gebunden, 192. Seiten.17,99 EuroAls der „Fall Brüderle" (viele Monate nach dem eigentlichenGeschehen von der „betroffenen" Journal<strong>ist</strong>in voller Empörungans Licht gebracht) in ganz Deutschland zu einer erregtenSexismus-Debatte führte, ergriff die Journal<strong>ist</strong>in BirgitKelle <strong>das</strong> Wort. Ihr provokanter Artikel „Dann mach dochdie Bluse zu" im Magazin The European führte zu einerWelle von Zustimmung und löste zugleich eine öffentlicheKontroverse aus. Die Branchenzeitschrift Werben & Verkaufenkürte den Beitrag zum „Social-Media-Phänomendes Jahres".In Deutschland wird heftig diskutiert, über Frauenquote,Krippenplätze, Sexismus, die Gleichstellung von Mannund Frau. Der eigentliche Skandal <strong>ist</strong> aber, <strong>das</strong> diejenigen,die zu Hause bleiben und ihre Kinder erziehen, die Dummensind. „Jeder darf auf ihnen herumtrampeln. Jeder darfsie als Heimchen am Herd beleidigen" (Birgit Kelle). Warumeigentlich? Es <strong>ist</strong> doch <strong>das</strong> gute Recht jeder Frau, ihr Lebenso zu leben, wie es sie glücklich macht. War der Feminismusnicht einst genau dafür eingetreten? Auf dem Weg der gleichenRechte <strong>ist</strong> etwas verlorengegangen: die Freude, einfachFrau zu sein.Das durchgehend gut lesbare, flott geschriebene Buchbefasst sich mit Kampfbegriffen wie „Mein Bauch gehörtmir", debattiert über Sexismus, Krippenplätze, die unselige„Herdprämien-Diskussion" , befasst sich mit Dresscodes(„Hirn oder Hintern“) und den Gründen, weshalb Vorstandschefsim Büro keine Hawaihemden tragen, <strong>ist</strong> einvitales Plädoyer für die traditionelle Elternerziehung gegenstaatliche Betreuung und kommt am Ende auch zu demBirgit Kelle wurde 1975 in Heltau, Siebenbürgen, geboren.Als Rumäniendeutsche kam sie 1984 in die Bundesrepublik.Sie <strong>ist</strong> Kolumn<strong>ist</strong>in beim Meinungs- und Debattenportal TheEuropean.In zahlreichen Medienbeiträgen (u.a. Die Welt, Focus) streitetsie dafür, <strong>das</strong>s Frauen ihren Lebensweg frei wählen könnenund fordert staatliche Unterstützung für diejenigen, die Kinderbekommen und selbst erziehen.Sie <strong>ist</strong> Vorsitzende des Vereins 2000plus, Vorstandsmitglieddes EU-Dachverbandes New Women For Europe und war 2012als Sachverständige in der Betreuungsgeld-Debatte vor denFamilienausschuss des Deutschen Bundestags geladen.Birgit Kelle <strong>ist</strong> verheiratet und Mutter von vier Kindern.Foto: Kerstin Pukallbemerkenswerten Schluss: „Echte Männer braucht <strong>das</strong>Land". Die nicht für Konservatismus bekannte TAZ wagtedie Frage: „Ist sie (Birgit Kelle) also die Sarrazinin der Familiendebatte?"und kam in einer Rezension zu bemerkenswertenErkenntnissen: „Das Buch <strong>ist</strong> ein neues Plädoyer fürdie Anerkennung des Berufsbildes Hausfrau geworden undeine Anleitung für Mütter, ihre Mutterschaft wieder ausgiebigzu genießen. Das Buch setzt eingefahrenen, oft nurnoch zynisch und gebetsmühlenartig vorgetragenen femin<strong>ist</strong>ischenStandpunkten etwas entgegen. Kelle bittet inihrem sehr persönlich geschriebenen Buch jene Frauen undMänner wieder zurück an den Verhandlungstisch, die sichbisher überrollt fühlten von dieser oft nervenaufreibenden –auch von immer mehr Frauen als aggressiv empfundenen –eingefahrenen femin<strong>ist</strong>ischen Dialektik. „Dann mach dochdie Bluse zu“ hat <strong>das</strong> Zeug, eine von Alice Schwarzer, BaschaMika oder Elisabeth Badinter dominierte Debatte zu beleben– und tatsächlich zum Bestseller zu werden. Einemlängst überfälligen."Leseprobe:„Es macht mich wütend, und ich bin es leid, <strong>das</strong>s HunderttausendeFrauen in Deutschland, die zu Hause ihre Kindergroßziehen – und <strong>das</strong> auch noch gern –, mit dem Vorwurfbedrängt werden, sie seien unterdrückt, unglücklichoder gar unemanzipiert. Und <strong>das</strong> sind noch die schönerenBegriffe. Inzwischen verblödet man ja auch zu Hause amHerd, hält die Kinder von wertvoller Bildung in Krippen fern,wie wir wissen und verweigert sich der Eigenverantwortungder Frau, indem sie sich bequem vom Mann aushaltenlässt. Nein, wir müssen nicht befreit werden aus derSituation….wir lieben unsere Kinder, unsere Ehemänner,unsere Familien. Was wir nicht mehr hören wollen, <strong>ist</strong> diepauschale Diffamierung, <strong>das</strong>s Frau zu Hause nichts wert <strong>ist</strong>.Eine Beleidigung, die salonfähig geworden <strong>ist</strong> und übrigensan Sexismus kaum zu überbieten."<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201379


Panorama: ReisereportageSchnee auf „brennenden“ LärchenDas ruhige, idyllische Ultental gilt als eines der romantischsten Täler SüdtirolsDas „Flammende Ulten“ wurde durch ein Schneegestöberjäh abgekühlt. Am Tag zuvor leuchtetendie brennend roten Lärchenwälder noch in der Sonne.Plötzlich schimmern sie, von weißen Flocken überzuckert,wie rosa Lachs. Föhn und die südliche Hochwetterlagehaben diese Laune der Natur längstberichtigt, die Vorboten des Winters weggeleckt.Bis in den November hinein kann man im romantischstenaller Südtiroler Täler bei mildem Klimaund herbstlicher Sonne wandern. Besonders malerisch<strong>ist</strong> der Höhenweg, der an Jahrhunderte altenBauernhöfen vorbei führt. Sie stehen unter Denkmalschutz,werden aber fast alle noch bewirtschaftet.In der Jausenstation Greitwies am Pawigl werden wir bewirtet.Die Wirtin hat die Spezialität des Tages zubereitet:schmalzbackene Mohnkrapferln, eine köstliche Kalorienbombe.Auch Speck und <strong>das</strong> in Stücke gebrochene Schüttelbrotstehen bald auf dem großen Bauerntisch mit Eckbankund Herrgottswinkel. Der selbstgebrannte Obstschnapsgehört dazu.Dass <strong>das</strong> Ultental nicht zum Dorado für törggelnde Kegelclubsgeworden <strong>ist</strong> (obwohl es natürlich auch hier naturreinenheimischen Wein gibt), haben die besonnenen Fremdenverkehrsstrategender Region unter anderem dem Baueines Staudammes in St. Walburg zu verdanken. Vor 50 Jahren,wo anderenorts Betonklötze und Hotelburgen aus demBoden gestampft wurden, dachte man hier, in der idyllischenAbgeschiedenheit zwischen Nationalpark Stilfser Jochund Lana im Meraner Land, an Elektrizität. Die Ultener liefernbis heute Strom in <strong>das</strong> nahe Meran und können denStrombedarf von 84.500 Familien decken. Und dieser „sanfte“Industriezweig hat der Landschaft auch nichts von ihrerSchönheit geraubt. 25 glasklare Gewässer we<strong>ist</strong> die Gegendauf, einen Stausee zum Angeln und an die 200 Arten verschiedenerBergblumen. Zahlreiche Orchideenarten, vomSeidelbast über den Türkenbund bis zur Paradieslilie, entfaltenim Frühjahr ihre Pracht.Das Ultental, auf italienisch Val d’Ultimo, dehnt sich vomKessel mit seinen türkisfarbenen Gewässern über Weinberge,Lärchenwälder und Almwiesen, bis hinauf zu denSchneebedeckte Gipfel sind schon imSeptember in den Höhenlagen der italienischenAlpen keine Seltenheit.Fotos: Wolfgang BaltzerDer Peilstein bringt es auf 2542 Meter Höhe. Er beherrscht die Ortschaft St. Walburgim Ultental nordwestlich. Auf dem Gipfel hat man eine besonders umfassendeRundumsicht über <strong>das</strong> Ultental. Beim Gipfelkreuz lädt eine Bank zur Rast ein.Die Laugenspitze (italienisch Monte Luco oder Monte Lucco) <strong>ist</strong> mit 2434 Meternder höchste Berg der Nonsberggruppe in Südtirol. Ihr markanter Doppelgipfelbesteht aus dem Großen Laugen und dem Kleinen Laugen.80 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Panorama: ReisereportageDas sehenswerte Schloss Lebenberg steht über der OrtschaftTscherms in Südtirol inmitten von Weinbergen und Obstplantagen(links). Die Anlagen von Schloss Trauttmansdorff bietenüber achtzig verschiedene faszinierende Gärten (rechts).Die Wirtin Bruni mit ihrer Tochter Elisa bringen im BergrestaurantSteinrast Ausgefallenes wie Pressknödel mit wildem Spinatund Alpenrosenblüten auf den Tisch. Und ab und zu spieltder Sepp mit seinem Akkordeon auf.Darf bei einer Jause nicht fehlen, Südtiroler Speck.Gletschern der Hinteren Eggenspitze, mit 3443Metern der höchste Gipfel über dem Ultental.Dass der Wanderer angesichts solcher Vielfaltnicht nur gemütliche Pfade findet, wurde uns beider Besteigung des Nagelsteins klar. Wir startetenin St. Gertraud am Talende. Das Kirchlein indieser winzigen Gemeinde <strong>ist</strong> ebenso berühmt,wie <strong>das</strong> Wirtshaus. Ersteres umrankt eine schaurige(aber wahre) Moritat. Vor fast vierJahrzehntenwurde die Pfarrerköchin ermordet, der ge<strong>ist</strong>licheHerr angeklagt und mangels Beweisen freigesprochen.Zweiteres, dem Ultener Hof, eiltder Ruf voraus, seinen Gästen <strong>das</strong> beste Spinatsoufleeund <strong>das</strong> schmackhafteste Bollito m<strong>ist</strong>oweit und breit zu servieren.Beim steilen, steinigen Dre<strong>ist</strong>unden-Anstiegzum 2470 Meter hohen Nagelstein vergeht allerdingsjeder Wunsch nach tirolerisch-italienischenSchmankerl. Die Rast am Gipfelkreuz mit Blicküber <strong>das</strong> gesamte Tal belohnt dann wieder fürdie Mühe. Und sogar ein Flachlandtiroler aus Leipzig,der bisher höchstens drei Sanddünen erklomm,hat die überstandene Qual vergessen.Weil es plötzlich zu schneien begonnen hat,ersetzen wir die Tour auf den 2542 hohen Peilsteindurch eine mittelschwere, wenn auch etwasrutschige Wanderung zum Riemerbergl, einer Almwie aus dem Märchenbuch mit bullerndem Küchenofen,und über Geröllfelder, zur Marschnellalm.Dort warten Schüsseln aus Brotteig, gefüllt mitPolenta und Gulasch. Das „Geschirr“ wird späterden Schweinen verfüttert. Ein paar Tage spätergenießen wir dann doch aus 2542 Meter Höhedie grandiose Aussicht vom Peilstein ins Ultentalund bis hinüber zu den Dolomiten.Um die ruhigen Wintermonate zu beleben,hat Ulten vor Jahren sein kleines aber feines Skigebieterweitert. Mit einer Schwebebahn überwindetman mühelos fast 1000 Höhenmeter vonder Talstation Kuppelwies zur Bergstation an derSchwemmalm auf 2162 Meter Höhe. Ein Dreisesselliftführt auf 2600 Meter Höhe. Die P<strong>ist</strong>enunter dem Mutegg sollen zu den schönsten Südtirolszählen, und auch ein Selfservice-Restaurantmit zivilen Preisen und einer Sonnenterasse <strong>ist</strong>vorhanden. Das Wander- und Skigebiet Schwemm -alm in der Mitte des Ultentals bege<strong>ist</strong>ert im Wintermit bestens präparierten, schneesicheren P<strong>ist</strong>enund im Sommer als vielseitiges Wandergebiet mitzahlreichen Einkehrmöglichkeiten und einem gutausgeschilderten Wegenetz. Des Weiteren gibtes eine Langlaufloipe von St. Nikolaus nach St.Gertraud. Somit <strong>ist</strong> <strong>das</strong> bisher vom Massentourismusverschont gebliebene Tal ein Geheimtippfür jede Jahreszeit.Wolfgang BaltzerRomantisches Plätzchen: Der idyllische See gehört zur HaselgruberSeenplatte, die man auf rund 2500 Meter Höhe von St.Gertraud durch <strong>das</strong> Kirchbachtal erreicht.740 Kilometer markierte Tal- und Bergwanderwege, urige Almen und Schutzhütten umgeben von einerursprünglichen Naturlandschaft erwarten den Gast im Ultental und am Deutschnonsberg. Schöne Bergseenund lohnende Gipfel, so mancher Dreitausender <strong>ist</strong> auch darunter, locken in der Höhe oben.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 201381


Panorama: GlossiertGenau hinhören!Das letzte Wort hat der Kabarett<strong>ist</strong> Erik LehmannErik Lehmann, Jahrgang `84, <strong>ist</strong>Kabarett<strong>ist</strong> an der HerkuleskeuleDresden. Sein scharfzüngiges, bissiges,politisches Kabarett brachteihm bereits den OstdeutschenKleinkunstpreis und weitereKabarettpreise ein.Foto: Mike HätterichTermineErik Lehmann <strong>ist</strong> am 10. und 21.12. in Zwickau 11.12. in Halle 12. und 18.12. inBischofswerda sowie am 17./19./20./28./29.12.in DresdenFirmen-Event,Betriebs-Weihnachtsfeier,Brigade-Fest?Herr Lehmann <strong>ist</strong> käuflichund auf Wunsch auchbestellbar!Mehr Informationen unter:www.knabarett.deDas muss man sich mal vorstellen: Da hat die NSA unsere Kanzlerinabgehört! Während in Deutschland jeder zur Fernbedienunggreift, sobald Frau Merkel auf dem Bildschirm erscheint, gibt esin Amerika doch tatsächlich Menschen, die aufmerksam zuhören,wenn unsere Chefin spricht. Und man fragt sich: Wo haben dieAmis Freiwillige für diesen Job gefunden? Oder <strong>ist</strong> Guantánamodeswegen immer noch in Benutzung? Nach Waterboarding, Schlafentzugund sensorischer Deprivation der neueste Schrei unter denFoltermethoden.In China <strong>ist</strong> man da fortschrittlicher! Da sollen jetzt die Arbeitslageraufgelöst werden. Bravo! Das freut den deutschen Menschenrechtlerin uns allen. Stolz können wir sein, auf unsereKanzlerin, deren behutsames Ansprechen von Menschenrechtsverletzungenscheinbar doch Früchte trägt. Und spätestens beimspürbaren Preisanstieg des iPhone 6 wird dann wieder geschimpft.Menschenrechte ja, aber nicht auf Kosten des Konsumenten! ZumalDiktaturen und Länder in der Dritten Welt, die noch zuverlässigKinder- und Zwangsarbeit für Weltkonzerne anbieten, immer seltenerwerden. Fast schon so selten, wie Länder, die EdwardSnowden Asyl anbieten. Hans-Chr<strong>ist</strong>ian Ströbele verlangt,Snowden aufzunehmen. In Deutschland! In einem Land, in demdie Telekom droht, die Surfgeschwindigkeit zu drosseln. Ein Land,in dem man außerhalb von großen Städten verzweifelt schnellesInternet sucht. Asyl in Deutschland wäre für Snowden unter IT-Gesichtspunkten so etwas wie sibirische Lagerhaft.Apropos Winter: Während in Russland für olympische Winterspieleim subtropischen Sotschi tausende Bürger zwangsenteignet undumgesiedelt wurden, konnten sich einige Bürger Bayerns für Winterspielenicht erwärmen. Der Skispringer Sven Hannawald resümierte:„Die Bürger haben entschieden. Sie wolln`s nicht. Unddementsprechend bringt`s jetzt, glaub ich, auch nix, sich dann für2026 zu bewerben, weil natürlich auch genau die Bürger, die jetztgesagt haben „Nein“, ähm… spä… in ein paar Jahren immernoch… leben.“Tja, die Bayern! Haben halt die Lederhosen voll. Weil sie genauwissen, <strong>das</strong>s beim Bau von riesigen Sportanlagen, oft viele ausländischeArbeiter ins Land strömen und dann schlechte Launeverbreiten, wenn mal der Lohn nicht pünktlich gezahlt wird. Undüberhaupt: Ausländer in Bayern! Erst wieder, wenn für die dieAutobahnmaut gilt! Und als Ausländer gilt in Bayern fast jeder:Preußen, Sachsen und sogar Franken. Die Millionen, die UliHoeneß am bayerischen Fiskus vorbeigeschleust hat und wofür erbei der Jahreshauptversammlung seines FC vom Pöbel frenetischbeklatscht wurde, müssen ja irgendwie wieder reingeholt werden.Das sind sie eben, diese feinen Unterschiede im Ton der Empörung.Da heißt es: Genau hinhören!ImpressumVWJ Verlag <strong>Wirtschaftsjournal</strong> GmbHOtto-Schmerbach-Straße 19, 09117 Chemnitzwww.wirtschaftsjournal.dekontakt@wirtschaftsjournal.deGeschäftsführer:Jörg Winkler (V.i.S.d.P.)Redaktion:Chefredakteurin/VerlagsleiterinClaudia HillmannTelefon: 0341 3916105hillmann@wirtschaftsjournal.deLeiter Sonderpublikationen:Wolfgang BaltzerTelefon: 0371 33492-13baltzer@wirtschaftsjournal.deRedakteurin:Simone PflugAss<strong>ist</strong>enz:Kathrin SchiffmannTelefon: 0371 33492-0Telefax: 0371 33492-20Foto:Wolfgang SchmidtRedaktionsschluss dieser Ausgabe:26. Novemberr 2013Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträgerund Fotos wird keine Haftung übernommen. Für dieRichtigkeit der Beiträge sind die Autoren verantwortlich.Die Beiträge geben die Meinung der Autoren, je dochnicht unbedingt die Ansicht der Re daktion wieder. Nachdrucknur mit Ge nehmigung des Ver lages und unterAngabe der Quelle.Titelbild:Wolfgang SchmidtAnzeigenverkauf/Projektmanager:Monika Fröhlich, Stefan Hohme<strong>ist</strong>er,Lothar Mätzold, Joachim Porstein,Mara Lisa StrohbehnLayout/Satz/Grafik:Andreas LorenzWerbung & KommunikationTelefon: 0371 33492-14Mobil: 0179 5054087Druck:Druckhaus Dresden GmbHTelefon: 0351 31870-13CO2-klimaneutral gedrucktClimatePartnerID: 53211-1301-1001www.climatepartner.comErscheinungshinweise:Monatlich. Die nächste Ausgabe erscheint in der3. KW 2014Redaktionsschluss: 17.12.2013Es gilt die Anzeigenpreisl<strong>ist</strong>e Nr. 2 vom Januar 200782 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November/Dezember 2013


Die Bildungs-, Job- undGründermesse in SachsenMESSE DRESDEN,24. – 26. JanuarFr. 9–17 Uhr, Sa./So. 10–17 UhrFakten KarriereStart 2014Fläche: über 15.000 qmAussteller: über 350Vorträge: über 100Auszug Vortragsprogramm:Freitag, 24. Januar10:15 - 10:45 Gründertipps für’s 1. Jahr –Raum 3.1 Worauf es beim Unternehmensstartwirklich ankommt10:15 - 10:45 Fördermöglichkeiten fürRaum 3.3 Ex<strong>ist</strong>enzgründer im Le<strong>ist</strong>ungsbezugArbeitslosengeld II11:00 - 11:30 Von einer Idee über denRaum 3.1 Patentschutz zu einerWeltneuheit11:45 - 12:15 Die Zukunft der Arbeitswelt.Raum 3.1 Ein kleiner Blick in <strong>das</strong>Morgen, um heute <strong>das</strong>Richtige zu tun.12:30 - 13:15 Chancen und Risiken amRaum 3.1 Arbeitsmarkt14:00 - 15:00 Bankgespräche erfolgreichRaum 3.1 vorbereiten15:15 - 15:45 Lebenslanges Lernen –Raum 3.3 Wie die HTW Dresden dieWeiterbildung im Bereichder Unternehmensführungunterstützt15:30 - 15:45 Full-Service für GründerinnenBMWi- und GründerMessestand16:00 - 16:30 Der Weg zu GebrauchsmusternRaum 3.3 und Patenten – die Grundlagejeden innovativenUnterehmensSamstag, 25. Januar10:30 - 11:15 Im Gespräch: Freier Beruf oderBMWi-Forum Gewerbe: entscheiden,anmelden und starten10:45 - 11:45 Crowdfunding für Gründer,Raum 3.1 Selbständige und Kreativköpfe11:05 - 11:45 Wann <strong>ist</strong> eine Gewerbe-Raum 3.3 anmeldung erforderlich?11:20 - 11:50 Im Gespräch: Twitter,BMWi-Forum Facebook und Co.: E-Businessfür Gründerinnen, Gründer undjunge Unternehmen11:30 - 11:45 „Behördendschungel” warBMWi- gesternMessestand11:55 - 12:40 Wie bootstrappe ich einRaum 3.1 Online-Portal?12:00 - 12:15 Den Chefsessel übernehmenBMWi-Messestand13:15 - 14:00 Im Gespräch: Gründungen ausBMWi-Forum der Hochschule: Starthilfen,Förderung, Erfahrungen13:15 - 14:00 Wie gestalte ich dieRaum 3.1 NachFOLGE RICHTIG?Chancen und Herausforderungenfür einenUnternehmensnachfolger14:05 - 15:00 Im Gespräch: PersönlicheBMWi-Forum Absicherung für Selbständige:Kranken- und Pflegeversicherung,Arbeitslosen-, RentenundUnfallversicherung14:30 - 15:00 Wir machen Kraftstoffe ausRaum 3.1 Luft – trotz Risikokapital15:05 - 16:00 Businessplan vorbereiten:BMWi-Forum Wichtige Inhalte – typischeFehler15:15 - 15:45 Kapital – Know-how –Raum 3.1 Kontakte15:30 - 15:45 Full-Service für GründerinnenBMWi- und GründerMessestandDie MittelstandsmesseEnergiemanagement/Technologietransfer/InnovationsförderungIT-Trends/IT-SicherheitFinanzierung/FörderungRecht und Steuern16:00 - 16:15 „Gründer zum Anfassen” …Raum 3.1 stellen sich vor!16:00 - 16:30 Im Gespräch: Klein- undBMWi-Forum Nebenerwerbsgründungen:Beratung und FörderungSonntag, 26. Januar11:05 - 11:35 Im Gespräch: Freier Beruf oderBMWi-Forum Gewerbe: entscheiden,anmelden und starten12:15 - 12:45 Sachsens InnovationsplattformRaum 3.1 futureSAX – Impulsgeber fürGründer und nachhaltigerWachstumsmotor12:20 - 12:50 Im Gespräch: Gründungen inBMWi-Forum der Kultur- und Kreativbranche:Alles, nur keinUnternehmer?13:00 - 13:30 <strong>Marke</strong>ting mit kleinem BudgetRaum 3.114:50 - 15:20 Wege in die Selbständigkeit –Raum 3.1 Gründen aus der Arbeitslosigkeit– Was <strong>ist</strong> neu 2014?15:35 - 16:25 Im Gespräch:BMWi-Forum Ex<strong>ist</strong>enzgründungsfinanzierungsichern:Förderprogramme des Bundesund des Fre<strong>ist</strong>aates Sachsenfür Ex<strong>ist</strong>enzgründung undUnternehmensentwicklungÄnderungen vorbehalten!Beachten Sie auch dieParallelveranstaltung saxxess.Was Sachsens Unternehmer interessiert!SicheresUnternehmenUnternehmensnaheDienstle<strong>ist</strong>ungen/GewerbestandorteAbsatzförderung/Kooperationsanbahnung<strong>Marke</strong>ting/VertriebWeitere Informationen unter: www.messe-karrierestart.deVeranstalter:ORTEC Messe und Kongress GmbHTel.: 0351 315330 · karrierestart@ortec.deIdeeller Träger:Landeshauptstadt DresdenAmt für Wirtschaftsförderung


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