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Ansprechen?<br />
• Sprechen Sie die Betroffene alleine an. Zeigen Sie Verständnis, ohne das<br />
problematische Essverhalten gut zu heissen. Geben Sie ihren Gefühlen<br />
Ausdruck, ohne verletzend zu sein.<br />
• Übernehmen Sie nicht die Verantwortung oder eine Kontrollfunktion für<br />
das Verhalten der Betroffene. Bieten sie aber in regelmässigen<br />
Abständen das Gespräch an.<br />
• Falls Dritte kontaktiert werden müssen, nur nach Absprache mit der<br />
Betroffenen.<br />
• Nehmen Sie selbst Kontakt zu einer unterstützenden Fachperson auf.<br />
• Machen Sie die Betroffene auf Fachstellen und Hilfsangebote<br />
aufmerksam. Bieten Sie Hilfe bei der Suche an.<br />
• Reduzieren Sie die Betroffen nicht auf Essverhalten oder Gewicht und<br />
schaffen Sie keinen künstlichen Schonraum. Versuchen Sie vielmehr, die<br />
gesunden Anteile zu stärken.<br />
Therapeutische Ziele<br />
• Langsame Normalisierung von Gewicht und EV (verhindert<br />
Fortschreiten/Tod resp. Jojo-Effekt und Entwicklung Bulimie)<br />
• Auslösende und aufrechterhaltende Faktoren des Essverhaltens<br />
Zusammenhänge zwischen Essverhalten, Emotionen und Selbstwert<br />
• Wahrnehmung von Hunger und Sättigung<br />
• Abbau des dichotomen Denkens (Schwarz-Weiss-Denken)<br />
• Identifizierung dysfunktionaler Überzeugungen betreffend<br />
Körperbild und Selbstwertregulation<br />
• Alternativer Umgang mit spannungsreichen psychischen<br />
Verfassungen<br />
• Hilfe bei Aufbau adäquater Beziehungen, Nachholen verpasster<br />
Entwicklungsschritte<br />
• Verhinderung von Risiken und Spätschäden<br />
• Chirurgie ist die Ultima Ratio in der Adipositastherapie<br />
Nach: Herpertz S, Dtsch Arztebl 2003; 100: A 1367–1373<br />
Indikationen für Psychopharmaka<br />
• Depressive Verstimmung<br />
• Zwänge und Ängste, die<br />
Verhaltensmodifikationen<br />
verhindern<br />
• Selbstverletzungen<br />
• Inappetenz<br />
• Food-Craving, Binges<br />
• Körperwahrnehmung stark verzerrt<br />
• V.a. Antidepressiva, teilw.<br />
Neuroleptika und Mood-Stabilizer<br />
Indikationen für Hospitalisation<br />
• Kritische Zustands-<br />
Verschlechterung, v.a.<br />
Elektrolyte, kardial<br />
• BMI < 13, > 50 kg/m 2 ?<br />
• Schwere Depression, Zwänge,<br />
akute Suizidalität<br />
id • Eskalierende<br />
Impulskontrollstörung<br />
• Mehrfachabhängigkeit<br />
• Zunehmende soziale Isolation<br />
• Trennung des sozialen Systems<br />
akut erforderlich