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Abschlussbericht des Projektes - Switch

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SWITCH, Werdstrasse 2, P.O. Box, CH-8021 Zürich<br />

www.switch.ch<br />

UHU-<strong>Abschlussbericht</strong>:<br />

Version 1<br />

20.09.2010<br />

Niklaus Lang, Sebastian Linxen,<br />

Rolf Brugger


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1. Management Summary<br />

An den Betrieb von Lernplattformen (LMS) an Schweizer Hochschulen werden zunehmend<br />

hohe Anforderungen gestellt. Ein LMS-Dienst soll kosteneffizient, sicher und stabil sein, ein<br />

ausreichen<strong>des</strong> Trainings- und Supportangebot bieten und zeitgemässe technische und didaktische<br />

Funktionen bieten. Zudem werden LMS-Dienste immer stärker organisationsintern<br />

integriert sowie mit anderen Hochschulen vernetzt.<br />

Die Informatikdienste, die LMS für ihre Hochschulen betreiben, stehen daher vor grossen<br />

Herausforderungen, bei deren Bewältigung sie weitgehend auf sich selber gestellt sind. In<br />

dieser Studie wird der Frage nachgegangen, ob die Zusammenlegung von Ressourcen der<br />

Hochschulen für einen gemeinsamen Betrieb von LMS realisierbar ist und ob sie qualitative<br />

und ökonomische Vorteile bietet.<br />

Um die Möglichkeiten eines von Hochschulen gemeinsam getragenen LMS-Dienstes abzuklären,<br />

wurde im Rahmen eines AAA-<strong>Projektes</strong> die Machbarkeitsstudie UHU durchgeführt.<br />

Dabei wurden in einer Umfrage die grundsätzliche Bereitschaft der Hochschulen zu einem<br />

LMS Outsourcing sowie die detaillierten Anforderungen an einen LMS-Dienst erhoben.<br />

Gleichzeitig wurden potenzielle Schweizer Anbieter von Hosting-Diensten für ILIAS, Moodle<br />

und OLAT gebeten, ein Angebot für Schweizer Hochschulen zu skizzieren. Das Projektteam<br />

stellte anschliessend die Nachfrage und das Angebot einander gegenüber und analysierte<br />

sie.<br />

Der Fragebogen für die Bedürfniserhebung wurde an die Informatikdienste einer Eidgenössisch-Technischen<br />

Hochschule (ETH), der Universitäten und der Fachhochschulen sowie an<br />

die E-Learning-Verantwortlichen der Fachhochschulen und pädagogischen Hochschulen<br />

sowie an den Bereich Lehrentwicklung und -technologie einer weiteren ETH gesandt.<br />

Zwölf Institutionen beantworteten die Anfrage, sieben davon bekundeten ihr Interesse an einem<br />

Outsourcing und füllten den Fragebogen aus.<br />

Die Bedürfnisanalyse hat ergeben, dass die Nachfrage nach ILIAS- und OLAT-Hosting-<br />

Diensten vergleichsweise gering ausfällt, und dass somit ein gemeinsamer Betrieb ökonomisch<br />

kaum sinnvoll ist. Dennoch steht es den interessierten Hochschulen frei, individuelle<br />

Verträge mit den Anbietern für ILIAS- und OLAT-Hosting-Dienste abzuschliessen. Dies ist<br />

zum Teil schon heute der Fall.<br />

Bei Moodle zeigen sich sechs Hochschulen mit einem Potenzial von insgesamt ca. 50'000<br />

Benutzern an einem Dienst interessiert. Bei den Anforderungen an die Funktionalität stellte<br />

sich heraus, dass die Grundfunktionen von Moodle ausreichend sind und nur in gewissen<br />

Fällen durch Plug-ins erweitert werden müssen. Deutlich grössere Unterschiede zeigen sich<br />

hingegen bei den Anforderungen an die Konfigurierbarkeit, die Verfügbarkeit und die Integration<br />

in die bestehende Hochschulinfrastruktur. Zurzeit gibt es drei Anbieter für Moodle, die<br />

alle eine flexible Offerte unterbreiten. Aufgrund der vorliegenden Informationen passen Angebot<br />

und Nachfrage weitgehend zueinander. Es wird hingegen unumgänglich sein, die Ver-<br />

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fügbarkeit, Skalierbarkeit und Integration für jede Hochschule individuell auszuhandeln. Da<br />

die Hochschulen keine Aussagen über ihre Preisvorstellungen gemacht haben, lassen sich<br />

eventuelle ökonomische Vorteile gegenwärtig nicht beurteilen.<br />

Die weitere Entwicklung eines skalierbaren nationalen Moodle-Diensteangebots für die<br />

Hochschulen wäre bei Bedarf in einem Folgeprojekt zu realisieren.<br />

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2. Einleitung<br />

2.1. Ausgangslage<br />

An den Fachhochschulen der Schweiz haben sich bis heute drei Learning-Management-<br />

Systeme (LMS) etabliert: Moodle, OLAT und ILIAS. Die FID (Fachkommission Informatikdienste<br />

der KFH) und ihre Subkommission SBA (Subkommission Business Applications)<br />

rechnen damit, dass die Anforderungen an die zentralen Dienste (Informatik und Businessapplikationen)<br />

für den Betrieb von LMS kontinuierlich wachsen werden. Dies ist unter anderem<br />

auf folgende Gründe zurückzuführen:<br />

• Einführung von Masterstudiengängen<br />

• steigende Anforderungen an die Performance der diversen LMS und der relevanten<br />

technischen Infrastruktur<br />

• Anbindung der E-Learning-Plattformen an die Schuladministrations- und Identity -<br />

Management-Systeme der Hochschulen<br />

• Verfügbarkeit und Support<br />

• der Wunsch nach mehr Kooperation zwischen den Schweizer Hochschulen<br />

2.2. Nutzen eines gemeinsamen Hostings<br />

Eine gemeinsam betriebene Hosting-Lösung würde den verschiedenen Institutionen der<br />

Schweizer Hochschullandschaft eine Vielzahl an Vorteilen bringen:<br />

• Durch eine Auslagerung <strong>des</strong> LMS-Hostings würden die Hochschulen eine höhere<br />

Leistungsqualität bei gleichzeitig verbesserter Kooperation auf nationaler Ebene erreichen.<br />

Dies würde sich besonders auf kooperativ betriebene Masterstudiengänge<br />

(z.B. FTAL) positiv auswirken.<br />

• Den Endbenutzern wie Dozierenden und Studierenden würde eine hohe Verfügbarkeit<br />

der Services gewährleistet werden.<br />

• Das Outsourcing bzw. der gemeinsame Betrieb von geschäftskritischen Webapplikationen<br />

wurde an Hochschulen bisher kaum praktiziert. Das durchgeführte Projekt<br />

würde sich daher durch einen starken Innovationscharakter auszeichnen.<br />

• Die Informatik- und Businessapplikationsdienste der FHs wären gemeinsam mit<br />

SWITCH in der Lage, einen qualitativ hochwertigen Service anzubieten.<br />

2.3. Projektziele<br />

Das Projekt verfolgte das Ziel, eine Machbarkeitsstudie zum gemeinsamen Betrieb eines o-<br />

der mehrerer LMS durchzuführen. Im Rahmen dieser Abklärungen wurden die Produkte<br />

Moodle, OLAT und ILIAS in Betracht gezogen, da dies in erster Linie die LMS sind, die in der<br />

Schweizer Hochschullandschaft zum Einsatz kommen. Folgende Aspekte wurden bei der<br />

Konzeption und Durchführung der Studie berücksichtigt:<br />

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• Erfassung der Bedürfnisse und Anforderungen der Businessapplikationsdienste<br />

(SBA) sowie der Informatikdienste (FID) an Hochschulen.<br />

• Klärung der Mandantenfähigkeit der derzeit verfügbaren Lösungen sowie der Anbindungsmöglichkeiten<br />

an die gängigen Schuladministrationssysteme (z.B. Evento, eAcademia,<br />

SAP etc.) und das Identity-Management-System der Hochschulen (zwingend<br />

AAI-fähig)<br />

• Evaluation der LMS<br />

• Auswahl der zu unterstützenden Plattformen<br />

• Abschätzung <strong>des</strong> Total Cost of Ownership (TCO) einer zentralisierten Lösung<br />

• Organisatorische und rechtliche Aspekte einer zentralen Lösung<br />

• Technische Aspekte einer zentralen Lösung (Skalierbarkeit, Sicherheit)<br />

• Konzept für die Erbringung der geforderten Leistungen, entweder durch den kooperativen<br />

und nachhaltigen Betrieb einer E-Learning-Plattform an einer Hochschule (intern)<br />

oder alternativ durch einen externen Dienstleistungsanbieter.<br />

• Erstellung eines Modells für bedarfsgerechte Supportleistungen<br />

2.4. Vorgehen<br />

Um ein umfassen<strong>des</strong> Bild der aktuellen Situation zu erhalten, wurde die zu untersuchende<br />

Zielgruppe auf alle Schweizer Hochschulen ausgedehnt. Aus ressourcentechnischen Gründen<br />

beschränkte sich der Untersuchungsschwerpunkt auf die drei gängigsten Learning-<br />

Management-Systeme (Moodle, OLAT, ILIAS) in der Schweizer Hochschullandschaft.<br />

In einem ersten Schritt wurde ein Fragebogen erstellt, der zum einem den Bedarf einer gemeinsam<br />

betriebenen Hosting-Lösung erheben und zum anderen über eine Ist-/Soll-Analyse<br />

den aktuellen Stand und die Bedürfnisse an ein eingesetztes LMS identifizieren sollte.<br />

In einem zweiten Schritt diskutierten E-Learning- und IT-Verantwortliche der Schweizer<br />

Hochschulen die generelle Thematik, die Ziele und das Vorgehen der Studie. Des Weiteren<br />

wurde auf die Expertise der Beteiligten zurückgegriffen und Anpassungen sowie Verbesserungen<br />

am Fragebogen wurden vorgenommen.<br />

Der Fragebogen deckte folgende Themenbereiche ab:<br />

Organisation und Management <strong>des</strong> LMS<br />

Integration <strong>des</strong> LMS in bestehende Abläufe<br />

Erweiterungsfähigkeit <strong>des</strong> LMS<br />

Sicherheit <strong>des</strong> LMS<br />

Funktionalitäten <strong>des</strong> LMS<br />

Benutzerfreundlichkeit <strong>des</strong> LMS<br />

Support<br />

Verfügbarkeit <strong>des</strong> LMS<br />

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<br />

Skalierbarkeit <strong>des</strong> LMS<br />

Jährliche Kosten <strong>des</strong> LMS<br />

In der Erhebungsphase wurde den IT- und E-Learning-Verantwortlichen von 21 Schweizer<br />

Hochschulen ein Fragebogen gesandt. Gleichzeitig erhielten Hosting-Anbieter von Learning-<br />

Management-Systemen eine angepasste Version <strong>des</strong> Fragebogens, um einen Eindruck der<br />

Leistungsfähigkeit und <strong>des</strong> Funktionsumfangs der Dienste zu erhalten.<br />

In der anschliessenden Analysephase wurden die erhaltenen Antworten ausgewertet und<br />

anhand der gewonnen Daten wurde ein Einsatzszenario für die LMS entwickelt. Dieses wurde<br />

an diverse Hosting-Anbieter gesandt, damit diese anhand dieses Szenarios und der damit<br />

verknüpften Systemanforderungen ein passen<strong>des</strong> Angebot erstellen konnten.<br />

In der Konklusionsphase wurden die Angebote ausgewertet und Empfehlungen für das weitere<br />

Vorgehen definiert.<br />

Fragebogen<br />

Hochschulen<br />

Szenario 1<br />

Fragebogen<br />

Anbieter<br />

Analysephase<br />

Erstellung <strong>des</strong> Fragebogens<br />

+ Erhebungsphase<br />

Konklusionsphase<br />

Schaubild 1: Schematischer Ablaufplan der Machbarkeitsstudie<br />

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3. Bedarfserhebung und Ergebnisse<br />

Der Fragebogen wurde an 21 Hochschulen gesandt. Die angepasste Version für Hosting-<br />

Anbieter wurde ebenfalls an alle Hochschulen und zusätzlich an zwei Unternehmen verteilt.<br />

Vier Hochschulen kommunizierten, dass aktuell kein Bedarf an einem möglichen gemeinsamen<br />

Hosting besteht und nahmen somit nicht an der Umfrage teil. Die positive Rücklaufquote<br />

der Fragebogen, die versandt wurden, belief sich auf sieben. Zusätzlich gingen sechs<br />

Antworten potenzieller Hosting-Anbieter ein.<br />

3.1. LMS-Verteilung<br />

Tabelle 2 zeigt die LMS, die an den befragten Schweizer Hochschulen eingesetzt werden.<br />

Einige Einrichtungen bieten ihren Dozierenden und Studierenden mehrere LMS zur Auswahl<br />

an.<br />

Moodle ILIAS OLAT<br />

6 1 3<br />

Tabelle 2: Übersicht der eingesetzten LMS an den Schweizer Hochschulen. Mehrfachnennungen möglich.<br />

3.2. Anforderungen an ein LMS<br />

Der Anforderungskatalog wurde anhand der eingegangenen Antworten der diversen Hochschulen<br />

erstellt. Da die produktspezifischen Ansprüche in der Regel allgemein formuliert und<br />

auf alle einbezogenen Produkte (Moodle, OLAT, ILIAS) übertragbar waren, setzt sich der<br />

folgende Anforderungskatalog aus den kumulierten Bedürfnissen der Hochschulen an ein<br />

LMS zusammen.<br />

3.2.1. Organisation und Management<br />

Abbildung der hochschulspezifischen Organisationsstrukturen auf das LMS-<br />

Strukturverzeichnis<br />

Das eingesetzte System muss eine individuelle Konfiguration und Abbildung aller gewünschten<br />

hochschulspezifischen Organisationsstrukturen ermöglichen.<br />

Anpassung <strong>des</strong> "Look and Feel" an Kundenwünsche<br />

Das eingesetzte System muss eine Anpassung <strong>des</strong> Layouts (Themes, Blocks) auf verschiedenen<br />

Organisationsebenen erlauben. Dabei müssen die Corporate-Identity-Vorgaben der<br />

jeweiligen Hochschule integrierbar sein.<br />

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Anpassung <strong>des</strong> Standard-Toolsets<br />

Das eingesetzte System soll eine einfache Anpassung <strong>des</strong> Standard-Toolsets (Hinzufügen/Entfernen)<br />

auf unterschiedlichen Organisationsstrukturen ermöglichen, ohne dass sich<br />

dies auf die Gesamtstruktur auswirkt.<br />

Struktur der Rollen und Rollenmodelle<br />

Das eingesetzte System soll neben Standardrollen auch die Adaption der Rechte vorhandener<br />

Rollen und die Generierung neuer Rollen unterstützen.<br />

3.2.2. Integration<br />

Integration <strong>des</strong> LMS in bestehende Arbeitsprozesse<br />

Das genutzte System soll eine Automatisierung diverser Verwaltungsprozesse ermöglichen.<br />

Neben einer Erstellung von Nutzer-Accounts, Kursen und Einschreibungen aus der jeweiligen<br />

hochschulspezifischen Verwaltungssoftware müssen auch Rückmeldungen aus dem<br />

LMS (z.B. Noten, Kursabschluss etc.) an die Verwaltungssoftware möglich sein.<br />

Anforderungen an Schnittstellen bezüglich der Integration externe Systeme<br />

Die Hochschulen spezifizierten keine Anforderungen bezüglich der Integration externer Systeme.<br />

3.2.3. Erweiterungsmöglichkeiten<br />

Vorgehensweise für die Entwicklung und Installation von Erweiterungen<br />

Ein standardisiertes und umsichtiges Vorgehen für die Entwicklung und Installation von Erweiterungen<br />

ist gefordert. Das genutzte System soll bei Bedarf auch die Installation von Erweiterungen<br />

bei einzelnen Organisationsstrukturen ermöglichen.<br />

Upgrade-Verfahren für Erweiterungen<br />

Bezüglich der Implementierung von Erweiterungen wird eine standardisierte Kommunikationspolitik<br />

mit den Endnutzern vorausgesetzt. Das genutzte System soll eine Deinstallation<br />

oder Deaktivierung von Erweiterungen bei einzelnen Organisationsstrukturen ermöglichen.<br />

Anforderungen an Schnittstellen (APIs) in Bezug auf Erweiterungen<br />

Es wurden keine speziellen Anforderungen spezifiziert. Die Anforderungen an Schnittstellen<br />

ergeben sich aus den Ansprüchen, die diverse Erweiterungen mit sich bringen werden.<br />

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3.2.4. Sicherheit<br />

Eingesetztes Authentifikationsverfahren<br />

Das genutzte System soll neben den gängigen Authentifikationsverfahren auch eine Authentifizierung<br />

über die von SWITCH zur Verfügung gestellte Authentication and Authorization<br />

Infrastructure (AAI) unterstützen.<br />

Sicherheit von Kursdaten<br />

Die Zugriffsrechte auf Kursdaten sollen über Rollen, AAI-Attribute, Gruppenzugehörigkeit<br />

und Verfügbarkeitszeiträume gesteuert werden.<br />

Sicherheit von Userdaten<br />

Das genutzte System sollte die Anonymisierung von Nutzerdaten erlauben sowie eine Deaktivierung<br />

der Erfassung von Userdaten auch auf den verschiedenen Organisationsebenen<br />

ermöglichen.<br />

Sichere E-Assessments<br />

Diese Funktionalität wird aktuell nur vereinzelt verwendet. Lediglich eine Institution fordert<br />

die Möglichkeit, sichere E-Assessments durchzuführen, und erwartet eine Exportfunktion der<br />

Ergebnisse.<br />

3.2.5. Funktionalitäten<br />

Verwendetes LMS<br />

Tabelle 3 zeigt die LMS, die an den befragten Schweizer Hochschulen eingesetzt werden.<br />

Einige Einrichtungen bieten ihren Dozierenden und Studierenden mehrere LMS zur Auswahl<br />

an.<br />

Nur eine der Einrichtungen zieht eine Migration auf eine andere LMS-Lösung in Betracht. Die<br />

meisten Hochschulen streben eine Aktualisierung bzw. ein Upgrade <strong>des</strong> verwendeten LMS<br />

in absehbarer Zeit an.<br />

Moodle ILIAS OLAT<br />

6 1 3<br />

Tabelle 3: Übersicht der eingesetzten LMS an den Schweizer Hochschulen. Mehrfachnennungen möglich.<br />

Integrierte Autorentools<br />

Das genutzte System muss eine breite Palette an integrierten Autorentools bieten. Ebenso<br />

muss die Einbindung externer Lernpakete (z.B. SCORM) unterstützt werden.<br />

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Unterstützte Importformate<br />

Gängige Importformate, wie SCORM, IMS, AICC, GIFT, XML, IMS-CP etc., müssen durch<br />

das eingesetzte LMS unterstützt werden.<br />

Unterstütze Exportformate<br />

Neben dem Export- und Import von Anwendungsdaten innerhalb eines LM-Systems müssen<br />

die gängigsten Exportformate, wie XML, HTML, TXT etc., unterstützt werden.<br />

Unterstützung kollaborativer Arbeit<br />

Das LMS soll nach Möglichkeit Schnittstellen zu diversen Kollaborationstools unterstützen.<br />

Unterstützung von Mobile Learning<br />

Das LMS muss in naher Zukunft grundlegende Mobile-Learning-Funktionen unterstützen.<br />

Unterstützung von Web 2.0 Funktionalitäten<br />

Neben der Unterstützung von Web-2.0-Funktionalitäten durch Bordmittel wie Blog- und Wiki-<br />

Funktionen muss das LMS aktuelle Standards unterstützen und Schnittstellen zu externen<br />

Applikationen ermöglichen.<br />

Unterstützung von E-Portfolios<br />

Das genutzte System soll die Integration von E-Portfolio-Modulen und die Verbindung zu externen<br />

Lösungen (z.B. Mahara) unterstützen.<br />

Unterstützung von Assessment- und Test-Applikationen<br />

Neben den gängigen Bordmitteln zur Test- und Assessment-Erstellung muss die Integration<br />

von Tests und Assessments unterstützt werden, die mit externen Applikationen erstellt wurden.<br />

Unterstützung von Anti-Plagiat-Software<br />

Diese Thematik wird aktuell zwar aktiv an den befragten Hochschulen diskutiert, allerdings<br />

wird Anti-Plagiat-Software momentan kaum eingesetzt. Ein zukünftiger Einsatz von Anti-<br />

Plagiat-Software ist an einigen Hochschulen jedoch wahrscheinlich.<br />

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Umfrage und Evaluationsfunktionalitäten<br />

Das eingesetzte LMS soll durch eine ausgewogene integrierte Batterie an Funktionen Umfragen<br />

und Evaluationen ermöglichen. Auch die Einbindung (Import) extern erstellter Umfragen<br />

soll unterstützt werden.<br />

Weitere Tools<br />

Aktuell bieten die Hochschulen ihren Kunden eine Sammlung diverser Tools an. Neben generellen<br />

externen Tools, die der Optimierung der Lehre dienen, stehen auch administrative<br />

Tools zu Verfügung. Spezielle Wünsche (must-haves) richten sich zum einen an eine erweiterte<br />

Suchfunktion <strong>des</strong> ILIAS-LMS (Lucene-Suche), die im Idealfall auch das CMS der entsprechenden<br />

Hochschule durchsucht (1 Nennung). Wünsche an das LMS (Moodle) bezogen<br />

sich auf das Dokumenten-Management (Versionierung, Datenaustausch).<br />

Generelle Anforderungen an die Funktionalitäten<br />

Ein gutes Dateimanagement wurde mehrfach gefordert (Versionierung, Sharing). Auch der<br />

Einsatz von Metadaten wird teilweise eingesetzt und gefordert (<strong>Switch</strong>-Cast).<br />

3.2.6. Benutzerfreundlichkeit (Usability)<br />

Benutzeroberfläche<br />

Das genutzte System muss ein gutes und einfaches Dateimanagement unterstützen. Massenoperationen<br />

wie das Hochladen mehrerer Dateien und "Drag & Drop"-Funktionalitäten<br />

sollen unterstützt werden. Theme-Anpassungen für Personen mit körperlichen Einschränkungen<br />

sollen ermöglicht werden.<br />

Hilfefunktionen<br />

Die Hochschulen sind mit der vorhandenen integrierten Hilfe der jeweiligen LMS zufrieden.<br />

Diese Angebote werden zusätzlich noch durch selbst erstellte oder externe Schulungs- und<br />

Hilfematerialien erweitert. Viele Hochschulen sehen jedoch Bedarf an verbesserten Hilfsmaterialien,<br />

die sich an diversen Tasks und den unterschiedlichen Zielgruppen orientieren, die<br />

im Rahmen der LMS-Nutzung auftreten. In diesem Rahmen werden nicht nur text- und bildbasierte<br />

Hilfen, sondern auch videobasierte Tutorials gewünscht.<br />

3.2.7. Support<br />

1st-Level-Support<br />

Alle Hochschulen bieten den 1st-Level-Support vor Ort an. Es besteht ein sehr geringes Interesse<br />

daran, den 1st-Level-Support an ein externes Dienstleistungsunternehmen auszulagern.<br />

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2nd-Level-Support<br />

Alle Hochschulen bieten den 2nd-Level-Support vor Ort durch feste Einrichtungen an. Eine<br />

Hochschule will den 2nd-Level-Support auslagern. Eine andere Hochschule erwartet ein E-<br />

Mail-Help<strong>des</strong>k, sowie eine klare Kommunikations- und Erreichbarkeitspolitik für diesen Supportlevel.<br />

3rd-Level-Support<br />

Ungefähr die Hälfte der Hochschulen ist bereit, diesen Dienst an externe Anbieter auszulagern<br />

– entweder an kommerzielle Anbieter oder die entsprechenden hochschultechnischen<br />

Pendants. Für zukünftig geforderte Entwicklungen zeichnet sich eine Tendenz zur Auslagerung<br />

<strong>des</strong> 3rd-Level-Supports vor.<br />

Didaktische Unterstützung<br />

Alle Hochschulen decken den Bedarf an didaktischen Schulungen über interne Einrichtungen<br />

ab. Komplexe und spezielle Themen könnten durch externe Anbieter übernommen werden<br />

(Anforderung einer Hochschule).<br />

Training und Tutorials<br />

Das Angebot an Schulungen und Tutorials wird an allen Einrichtungen durch interne Ressourcen<br />

abgedeckt. Nur eine Institution will Trainingsaufgaben an externe Anbieter auslagern.<br />

3.2.8. Verfügbarkeit<br />

Wartungsfenster und Uptime<br />

Die Anforderungen der Hochschulen sind sehr unterschiedlich. Einzelne Einrichtungen verlangen<br />

Wartungen zu Abend- und Randzeiten, andere nehmen auf Prüfungsphasen keine<br />

Rücksicht. Es ist wahrscheinlich, dass sich für die Hochschulen keine gemeinsamen Wartungsfenster<br />

finden lassen würden.<br />

Eine hohe Verfügbarkeit wird von allen Institutionen gefordert, unter anderem weil auch Studierende<br />

in anderen Zeitzonen auf die Plattform zugreifen. Konkret soll keine Downtime länger<br />

als acht Stunden (in den Semesterferien) dauern. Eine maximale Downtime von zwei<br />

Stunden innerhalb der Bürozeiten bei vier bis acht Wartungsfenstern pro Jahr wird gefordert.<br />

Downtimes müssen einen Monat vorher angekündigt werden.<br />

Daten- und Kurs-Management, Backup, Archivierung<br />

Erwünscht sind tägliche System-Backups und regelmässige Kurs-Level-Backups sowie die<br />

Archivierung nicht mehr benötigter Kurse nach ca. einem Jahr. Backup und Archivierung sind<br />

wichtige Themen, aber die Vorstellungen darüber sind nicht immer genau spezifiziert.<br />

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3.2.9. Skalierbarkeit<br />

Mengengerüst und Erweiterungsfähigkeit<br />

ILIAS – Anzahl Accounts und weitere Entwicklung<br />

Insgesamt eine Institution interessiert sich für ein ausgelagertes ILIAS-Hosting.<br />

Aktuelle Anzahl Accounts: ~9'000<br />

Durchschnittliches tägliches Maximum: ~170. Maximale Spitzenlast: ~500<br />

Storage: ~0.7T<br />

Erwartete Nutzeranzahl bis 2015: ~ + 20%<br />

Erwartete Storage-Kapazität bis 2015: vierfaches Wachstum<br />

Moodle – Anzahl Accounts und weitere Entwicklung<br />

Insgesamt sieben Institutionen interessieren sich für ein ausgelagertes Moodle-Hosting.<br />

Aktuelle Anzahl Accounts: ~50'000<br />

Maximale Anzahl gleichzeitiger Nutzer: ~1500<br />

Storage: ~2TB<br />

Erwartete Nutzeranzahl bis 2015: ~ + 20% (maximal +100%)<br />

Erwartete Storage-Kapazität bis 1015: zwei- bis vierfaches Wachstum<br />

OLAT – Anzahl Accounts und weitere Entwicklung<br />

Insgesamt drei Institutionen nutzen bereits ein ausgelagertes OLAT-Hosting.<br />

Aktuelle Anzahl Accounts: ~10'000<br />

Maximale Anzahl gleichzeitiger Nutzer: aufgrund der Datenlage ist keine Aussage möglich<br />

Storage: aufgrund der Datenlage ist keine Aussage möglich<br />

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4. Entwickelte Szenarien der LMS-Hostinganbieter<br />

4.1. ILIAS<br />

Zwei Institutionen traten im Rahmen der UHU-Befragung als potenzielle ILIAS-Hosting-<br />

Anbieter in der Schweiz in Erscheinung. Die angebotenen Dienstleistungen werden nachfolgend<br />

in komprimierter Form präsentiert. Alle Funktionen, die im ILIAS-Core-System enthalten<br />

sind, werden dem Kunden obligatorisch angeboten und daher in der Zusammenfassung<br />

nicht weiter ausgeführt. Eine genaue Auflistung der ILIAS-Standardfunktionen findet sich unter<br />

http://www.ilias.de/docu/.<br />

4.1.1. ETH 1<br />

Das ILIAS-Hosting-Angebot der ETH 1 entspricht weitgehend dem Angebot für Moodle (siehe<br />

4.2.2). Der Kunde erhält eine eigene ILIAS-Installation zu einem jährlichen Fixpreis.<br />

4.1.2. HS 1<br />

Organisation und Management<br />

Kunden erhalten eine komplette ILIAS-Installation (independent ILIAS installation). Mit Hilfe<br />

von Mandanten (getrennten Datenbankbereichen) können diverse unabhängige Instanzen<br />

der abgebildeten Institutionen umgesetzt werden.<br />

Integration<br />

Zur Übernahme der Personen und Kursdaten wurden Schnittstellen aus der Evento-<br />

Verwaltungssoftware geschaffen: Personendatensätze können auf der Lernplattform angelegt<br />

und Studierende in bereits angelegte Kurs- und Gruppen-Objekte eingetragen werden.<br />

Strukturen der Studienangebote Kurs-Objekte und Gruppen-Objekte können partiell kopiert<br />

werden, müssen aber anschliessend manuell angepasst werden. Studierende haben nach<br />

Beendigung <strong>des</strong> Studienganges ein Jahr Zugriff auf alle belegten Studienangebote.<br />

Erweiterungsmöglichkeiten<br />

Anpassungswünsche und Wünsche für zusätzliche Funktionalitäten werden von der Fachstelle<br />

geprüft und bei einer ausreichenden Trägerschaft realisiert.<br />

Sicherheit<br />

Die Authentifizierung erfolgt mit AAI, lokalen Accounts oder via WebDAV-Schnittstelle.<br />

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Funktionalitäten<br />

Es gelten zum einem die Standardfunktionen von ILIAS mit den oben erwähnten Erweiterungen,<br />

zum anderen besteht Zugriff auf eine Media-Wiki-Farm.<br />

Benutzerfreundlichkeit (Usability)<br />

Neben der offiziellen Dokumentation werden zielgruppen- und aufgabenspezifische Tutorials<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Support<br />

Es werden 1st-, 2nd- und 3rd-Level-Support, didaktischer Support sowie Schulungen und<br />

Tutorials angeboten. Anfragen an den 3rd-Level-Support werden von den internen IT-<br />

Services mit Unterstützung der ILIAS-Entwickler-Community beantwortet.<br />

Verfügbarkeit<br />

Im Rahmen eines täglichen Wartungsfensters von 2:00 Uhr bis 5:00 Uhr werden ein Backup<br />

und notwendige Wartungsarbeiten durchgeführt.<br />

Skalierbarkeit<br />

Die Storage capacity kann ab 2011 nach Bedarf erweitert und ohne systemtechnische Veränderung<br />

auf ~1.0 Petabyte erhöht werden.<br />

Kosten<br />

• Gebühr pro Kurs pro Jahr<br />

• Gebühr pro Student pro Jahr<br />

• In den Kosten ist der Support (1st-, 2nd- uns 3rd-Level) über eine Hotline (montags<br />

bis freitags von 8:00–17:00 Uhr) enthalten. Nicht inbegriffen sind Aufwände, die für<br />

die inhaltliche Unterstützung entstehen.<br />

Integrationskosten hängen von den vorhandenen Systemen an der jeweiligen Hochschule ab<br />

und können von Fall zu Fall variieren.<br />

4.2. Moodle<br />

Für einen Moodle-Hosting-Dienst konnten drei Anbieter in der Schweiz gefunden werden.<br />

Ihre Angebote werden nachfolgend kurz zusammengefasst. Alle Funktionen, die im Moodle-<br />

Core System enthalten sind, werden dem Kunden grundsätzlich angeboten und sind daher in<br />

der Zusammenfassung nicht aufgelistet. Eine genaue Auflistung der Moodle-<br />

Standardfunktionen findet sich unter http://www.moodle.org.<br />

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4.2.1. HS 2<br />

Organisation und Management<br />

Kunden erhalten eine komplette Moodle-Installation (independent Moodle installation).<br />

Integration<br />

Gemäss der Standard-Policy werden Nutzer nach 90 Tagen Inaktivität in einem Kurs aus<br />

diesem ausgetragen. Kundenspezifische Policies können ausgehandelt werden, um z.B.<br />

Alumni dauerhaften Zugang zu den Kursen zu ermöglichen.<br />

Erweiterungsmöglichkeiten<br />

Es werden einige von der HS 2 entwickelte Extensionen angeboten. Zusätzlich stehen den<br />

Kunden die Erweiterungen Turnitin (Anti-Plagiat-Service) und LAMS (Visualisierung von Studierendeaktivitäten)<br />

zur Verfügung.<br />

Sicherheit<br />

Die Authentifizierung erfolgt via AAI oder über lokale Accounts.<br />

Funktionalitäten<br />

Es gelten die Standardfunktionen von Moodle mit den oben erwähnten Erweiterungen.<br />

Benutzerfreundlichkeit (Usability)<br />

Neben der offiziellen Dokumentation bietet die HS 2 einige angepasste Tutorials und Handbücher<br />

an.<br />

Support<br />

Die HS 2 bietet folgende Support-Dienste an: 1st-, 2nd- und 3rd-Level-Support, didaktischen<br />

Support sowie Schulungen und Tutorials.<br />

Verfügbarkeit<br />

Maximal ein Wartungsfenster von zwei Stunden pro Monat. Keine Wartung in Prüfungsperioden.<br />

Maximal ein Tag Serviceunterbruch pro Jahr in den Semesterferien für grössere Systemupgra<strong>des</strong>.<br />

Jeder Kurs wird täglich mit einer Vorhaltezeit von einem Tag gesichert. Tägliches Systembackup,<br />

wobei von jeder Datei die fünf letzten Versionen verfügbar sind. Pro Monat bleibt ein<br />

Systembackup für ein Jahr verfügbar.<br />

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Skalierbarkeit<br />

Aufgrund der Datenlage ist keine Aussage möglich.<br />

Kosten<br />

Grobe Schätzungen:<br />

• Einmalige Setup-Gebühr<br />

• Kosten für Hardware<br />

• Gebühr pro Kurs pro Jahr<br />

• Gebühr pro Student pro Jahr<br />

• Optional:<br />

o Gebühr für Support<br />

o Gebühren für Schulungen<br />

o Gebühren für kostenpflichtige Software<br />

(Siehe Auswertung in Kapitel 5.)<br />

4.2.2. ETH 1<br />

Organisation und Management<br />

Kunden erhalten eine komplette Moodle-Installation (independent Moodle installation).<br />

Integration<br />

Kundenspezifische Integrationen werden angeboten.<br />

Erweiterungsmöglichkeiten<br />

Grundsätzlich werden nur Kernfunktionen sowie gut unterstützte und gewartete Erweiterungen<br />

angeboten. Der Kunde entscheidet, welche Erweiterungen installiert oder entwickelt<br />

werden sollen und zu welchem Zeitpunkt sie installiert werden. Die Erweiterungen müssen<br />

den Qualitätsanforderungen der ETH 1 genügen.<br />

Sicherheit<br />

Die Authentifizierung erfolgt mit AAI (empfohlen) oder lokalen Accounts.<br />

Funktionalitäten<br />

Es gelten die Standardfunktionen von Moodle.<br />

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Benutzerfreundlichkeit (Usability)<br />

Eine Dokumentation wird angeboten.<br />

Support<br />

Die ETH 1 bietet 1st-, 2nd- und 3rd-Level-Support (keine Softwareentwicklung), didaktischen<br />

Support sowie Schulungen und Tutorials an.<br />

Verfügbarkeit<br />

Die Verfügbarkeit wird mit dem Kunden vereinbart.<br />

Skalierbarkeit<br />

Die Skalierbarkeit wird mit dem Kunden vereinbart.<br />

Kosten<br />

Grobe Schätzungen:<br />

• Jährlicher Fixpreis<br />

• Optional:<br />

o Stundentarif für kundenspezifische Integrationen oder Anpassungen<br />

(Siehe Auswertung in Kaptitel 5.)<br />

4.2.3. Kommerzieller Anbieter 1<br />

Organisation und Management<br />

Kunden erhalten bei Bedarf eine komplette Moodle-Installation (independent Moodle installation).<br />

Integration<br />

Kundenspezifische Integrationen werden angeboten.<br />

Erweiterungsmöglichkeiten<br />

Innerhalb der jeweiligen Instanzen können individuelle Installationen von Erweiterungen eingesetzt<br />

werden. Der kommerzielle Anbieter 1 bietet unter anderem das E-Portfolio Mahara<br />

als Erweiterung an. Entwicklung und Integration von Erweiterungen und Anbindung externer<br />

Applikationen können in Auftrag gegeben werden.<br />

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Sicherheit<br />

Identifikation über LDAP, Active Directory, lokale Accounts und AAI.<br />

Funktionalitäten<br />

Es werden die Standardfunktionen von Moodle unterstützt. Kundenwünsche können berücksichtigt<br />

werden.<br />

Benutzerfreundlichkeit (Usability)<br />

Aufgrund der Datenlage ist keine Aussage möglich.<br />

Support<br />

Der kommerzielle Anbieter 1 ist für die Applikationswartung zuständig, ein Hosting-Partner<br />

für den Betrieb der Infrastruktur. Es wird 2nd- sowie 3rd-Level-Support geleistet. Das SLA<br />

kann an die Anforderungen der Hochschule angepasst werden. Didaktischer Support kann<br />

über Partnerfirmen erfolgen.<br />

Verfügbarkeit<br />

Die garantierte Verfügbarkeit und der Preis hängen von dem gewählten Hosting-Anbieter<br />

und dem vereinbarten SLA ab.<br />

Skalierbarkeit<br />

Die Skalierbarkeit wird mit dem Kunden vereinbart.<br />

Kosten<br />

Zusammensetzung der Kostenpakete:<br />

Einmalig für die Gesamt-Plattform<br />

o Detailanalyse und Konzeption<br />

o Installation und Konfiguration der Initial-Infrastruktur<br />

Einmalig pro Hochschule<br />

o Analyse <strong>des</strong> aktuellen Moodle Source Co<strong>des</strong><br />

o Sicherheitsanalyse aller eingesetzten Moodle-Module<br />

o Datenmigration aus bestehender Moodle-Installation<br />

o Testing und Deployment<br />

Jährliche/monatliche Kosten<br />

o für die Gesamt-Plattform oder Hochschule (nach Vereinbarung)<br />

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o<br />

o<br />

4.3. OLAT<br />

Kosten für Hosting<br />

Supportkosten gemäss SLA<br />

Im Rahmen der Befragungsphase traten eine kommerzielle und eine universitäre Einrichtung<br />

als OLAT-Hosting-Anbieter auf dem Schweizer Markt auf. Die angebotenen Dienstleistungen<br />

werden nachfolgend in komprimierter Form präsentiert. Alle Funktionen, die im OLAT-Core-<br />

System enthalten sind, werden obligatorisch angeboten und daher in der Zusammenfassung<br />

nicht weiter ausgeführt. Eine genaue Auflistung der OLAT-Standardfunktionen findet sich unter<br />

http://www.olat.org.<br />

4.3.1. HS 3<br />

Organisation und Management<br />

Kunden nutzen die OLAT-Instanz der HS 3.<br />

Integration<br />

Aktuell können Daten wie Noten oder Kreditpunkte mit Hilfe einer Excel-Tabelle in das Campus-Management-System<br />

übertragen werden. Die OLAT-Instanz der HS 3 muss von den<br />

Kunden genutzt werden.<br />

Erweiterungsmöglichkeiten<br />

Es werden in erster Linie die Standardfunktionen angeboten.<br />

Sicherheit<br />

AAI/Shibboleth, AAI-VHO für externe Nutzer. Der Kunde muss Mitglied der AAI-Föderation<br />

sein und einen eigenen Identity Provider betreiben.<br />

Funktionalitäten<br />

Es gelten die Standardfunktionen von OLAT. Zusätzlich besteht Zugriff auf ein externes Anti-<br />

Plagiat-Tool. Der Zugriff auf Kurselemente kann unter anderem durch die Nutzerkompetenz<br />

gesteuert werden, die an der erreichten Punktzahl gemessen wird.<br />

Benutzerfreundlichkeit (Usability)<br />

Es besteht Zugriff auf eine mehrsprachige offizielle Dokumentation. Des Weiteren stehen<br />

eine kontextspezifische Hilfe, aufgaben- und anwenderorientierte Quick-Gui<strong>des</strong> sowie Video-<br />

Tutorials zur Verfügung.<br />

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Support<br />

Es wird kein 1st-Level-Support angeboten. Pro Monat erhalten Kunden zwei Stunden 2nd-<br />

Level-Support und einmalig einen 3rd-Level- und didaktischen Support sowie eine Schulung<br />

und den Zugriff auf Tutorials.<br />

Verfügbarkeit<br />

Je<strong>des</strong> Jahr werden zwei grössere sowie bis zu sechs kleinere Releases gefahren. Für je<strong>des</strong><br />

Release bestehen zwei Stunden Downtime. Jede Nacht wird ein automatisches Backup<br />

durchgeführt.<br />

Nutzerprofile und Lernressourcen werden gesichert und nach zwei Jahren Inaktivität mit<br />

Vorankündigung gelöscht.<br />

Skalierbarkeit<br />

Die Kapazität kann bei steigenden Nutzerzahlen und den damit verbundenen Begleiterscheinungen<br />

entsprechend angepasst werden.<br />

Kosten<br />

Fixer Preis pro Jahr und Institution bei bis zu 10'000 Nutzern.<br />

4.3.2. Kommerzieller Anbieter 2<br />

Organisation und Management<br />

Kunden erhalten eine komplette OLAT-Installation (independent OLAT installation).<br />

Integration<br />

Aktuell können Daten mit Hilfe einer Excel-Tabelle exportiert und User importiert werden.<br />

Zusätzlich werden kundenspezifische Integrationen angeboten. Eine Webservice Schnittstelle<br />

(REST API) bietet die Möglichkeit externe Systeme anzubinden.<br />

Erweiterungsmöglichkeiten<br />

Bei Bedarf können zusätzliche Erweiterungen entwickelt und implementiert werden. Erweiterungen,<br />

die von einem Zusammenschluss mehrerer Hochschulen entwickelt wurden, können<br />

vom kommerziellen Anbieter 2 implementiert werden. Erweiterungen werden je nach Eignung<br />

in das Standard-Release übernommen. Erweiterungen, die nicht in das Standard-<br />

Release übernommen werden, werden gegen einen geringen Aufpreis ebenfalls gewartet.<br />

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Sicherheit<br />

Die Authentifizierung erfolgt mit AAI/Shibboleth, LDAP-Authentifizierung oder lokalen Accounts.<br />

Funktionalitäten<br />

Es gelten die Standardfunktionen von OLAT mit den oben erwähnten Erweiterungen. Zusätzlich<br />

besteht Zugriff auf ein externes Anti-Plagiat-Tool. Es existieren weitere Funktionalitäten,<br />

die nur im Release <strong>des</strong> kommerziellen Anbieters 2 enthalten sind.<br />

Benutzerfreundlichkeit (Usability)<br />

Neben der offiziellen, als OLAT-Kurs integrierten Dokumentation, wird zusätzlich eine kontextabhängige<br />

Hilfe zur Verfügung gestellt.<br />

Support<br />

Es wird kein 1st-Level-Support angeboten. 2nd- und 3rd-Level-Support werden für SLA<br />

Standard montags bis freitags von 08:00–18:00 Uhr mit einer Reaktionszeit von acht Stunden<br />

angeboten. SLA Premium wird montags bis sonntags von 06:00–22:00 Uhr an 365 Tagen<br />

im Jahr mit drei Stunden Reaktionszeit angeboten.<br />

Ein didaktischer Support wird bereitgestellt und zielgruppenorientierte Trainings werden angeboten.<br />

Verfügbarkeit<br />

Die Verfügbarkeit von OLAT hängt vom SLA ab und kann in Zusammenarbeit mit den Kunden<br />

spezifiziert werden.<br />

Skalierbarkeit<br />

Die Kapazität kann bei steigenden Nutzerzahlen und den damit verbundenen Begleiterscheinungen<br />

entsprechend angepasst werden.<br />

Kosten<br />

Die entstehenden Kosten hängen vom Setup und der Anzahl der Nutzer ab. Die Summe<br />

setzt sich aus einem Anschaffungs- und einem monatlichen Grundpreis zusammen, der von<br />

der Anzahl der User abhängt.<br />

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5. Ergebnisse und Diskussion der Szenarien<br />

Wie aus den Umfrageergebnissen hervorgeht, gibt es für alle in der Studie berücksichtigten<br />

Lernplattformen potenzielle Anbieter und Bezüger von Hosting-Diensten. Die nachfolgende<br />

Tabelle 4 zeigt eine Übersicht darüber, wie viele Institutionen aktuell die analysierten LMS<br />

nutzen, wie viele an einem Outsourcing interessiert sind und wie viele Dienstanbieter es gibt.<br />

Die Tabelle zeigt kein vollständiges Bild für die Situation in der Schweiz, weil als Basis ausschliesslich<br />

die Antworten auf die Umfrage dienen. Dies betrifft insbesondere die Anzahl der<br />

aktuellen Installationen an den Institutionen, die für alle drei LMS tatsächlich höher ist.<br />

ILIAS Moodle OLAT<br />

Von Institutionen aktuell verwendet 2 8 3<br />

Institutionen, die daran interessiert<br />

sind, LMS als Hosting-Dienst zu beziehen<br />

1 6<br />

(+1)<br />

3<br />

Anbieter von Hosting-Diensten 2 3 2<br />

Tabelle 4: Anzahl der Institutionen, die bestimmte LMS verwenden, Anzahl der an Outsourcing interessierten Institutionen<br />

sowie Anzahl potenzieller Hosting-Anbieter<br />

Grundsätzlich zeigt sich, dass Institutionen, die aktuell ein LMS nutzen, mit deren Leistung<br />

und Funktionsumfang weitgehend zufrieden sind. Ein Umstieg auf ein alternatives LMS wird<br />

praktisch nie in Erwägung gezogen.<br />

Ein Teil der Hochschulen, die gegenwärtig ein eigenes LMS betreiben, erwägt kein Outsourcing.<br />

Begründet wird dies in den meisten Fällen mit der Befürchtung, dass durch das<br />

Outsourcing der Einfluss auf die Konfigurier- und Erweiterbarkeit <strong>des</strong> LMS beeinträchtigt<br />

würde. Ausserdem seien die kurzen Kommunikationswege zwischen E-Learning-Support<br />

und technischen Betreibern von Vorteil. Darüber hinaus ist an jenen Institutionen kein ökonomischer<br />

Vorteil durch Outsourcing zu erwarten, an denen die Betreiber der LMS keine<br />

Vollkostenrechnungen anstellen müssen.<br />

5.1. ILIAS<br />

Zwei der an der Umfrage beteiligten Institutionen haben angegeben, ILIAS zu nutzen, und<br />

eine davon ist prinzipiell bereit, ILIAS mit ca. 9'000 Usern als Hosting-Dienst zu beziehen.<br />

Zurzeit gibt es zwei Diensteanbieter.<br />

Aufgrund der niedrigen Zahl an potenziellen Dienstebezügern ist die weitere Entwicklung eines<br />

skalierbaren nationalen Diensteangebots wenig sinnvoll. Dennoch steht es den interessierten<br />

Hochschulen frei, individuelle Verträge mit den Anbietern für ILIAS-Hosting-Dienste<br />

abzuschliessen.<br />

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5.2. Moodle<br />

Acht der an der Umfrage beteiligten Institutionen nutzen aktuell Moodle. Nur ein Teil davon<br />

ist an einem Outsourcing interessiert. Dazu kommen einige wenige Institutionen, die zu einer<br />

Migration auf Moodle bereit wären, oder die gegenwärtig noch kein LMS verwenden. Daraus<br />

ergeben sich sechs Interessenten für ein Outsourcing. Eine Institution sieht sich mit zahlreichen<br />

ungeklärten Fragen konfrontiert, die ein Outsourcing zur Folge hätte. Sie möchte sich<br />

aber dennoch die Option offenhalten, Moodle demnächst als Dienst zu beziehen. Alle Interessenten<br />

eingeschlossen ergäbe sich eine potenzielle Nutzerbasis von ca. 50'000 Usern.<br />

Selbst wenn sich nur ein Teil der Interessenten zu einem Outsourcing von Moodle-Diensten<br />

entschlösse, dürften sich dank der Bündelung von Know-how und aufgrund von Skaleneffekten<br />

ökonomisch und organisatorisch interessante Perspektiven eröffnen. Mit drei ernsthaften<br />

Anbietern wäre auch gewährleistet, dass sich ein gesunder Markt für Moodle-Dienste bilden<br />

könnte.<br />

Vergleich von Angebot und Nachfrage<br />

Alle Institutionen, die an einem Moodle-Dienst interessiert sind, fordern eine hohe Flexibilität<br />

bezüglich Konfigurierbarkeit, Integrierbarkeit, Erweiterbarkeit und Verwaltung der Lernplattform.<br />

Da Moodle die Mandantenfähigkeit fehlt, ist dies praktisch nur dadurch zu erreichen,<br />

dass jeder Institution eine eigene Instanz bereitgestellt wird. Alle Diensteanbieter offerieren<br />

separate Moodle-Instanzen, unterscheiden sich aber bezüglich Virtualisierungsgrad und Skalierungsmöglichkeiten<br />

auf der System- und Hardwareebene. Der kommerzielle Anbieter 1<br />

bietet separate Instanzen auf virtualisierter Hardware gemäss Architekturmodell 8.1.2 basierend<br />

auf deren eigener virtueller Server-Infrastruktur. Der kommerzielle Anbieter 1 bietet<br />

ebenfalls separate Instanzen auf einer virtuellen Serverinfrastruktur an, die bei einem Hosting-Partner<br />

eingekauft werden kann. Der kommerzielle Anbieter 1 kann die Architekturmodelle<br />

8.1.1, 8.1.2, 8.1.3, 8.1.4 realisieren, betont jedoch dass das Modell 8.1.3. die Hardware<br />

besonders effizient nutzt und gleichzeitig sehr weitreichende Skalierungsmöglichkeiten bietet.<br />

Alle Anbieter offerieren sämtliche Supportlevels. Allerdings möchten die Dienstebezüger den<br />

1st- und 2nd-Level-Support inhouse behalten, und nur die Hälfte von ihnen kann sich vorstellen,<br />

den 3rd-Level-Support auszulagern. Ähnlich sieht es aus mit Schulungen und Tutorials.<br />

Während die Anbieter weitreichende Schulungsofferten machen, planen die Institutionen,<br />

diese selber anzubieten. Lediglich bei sehr spezifischen oder komplexen Schulungsaufgaben<br />

ist ein Outsourcing punktuell denkbar.<br />

Bezüglich Verfügbarkeit scheinen die Anbieter die teilweise recht hohen Anforderungen zu<br />

erfüllen. Da die Anbieter flexibel sind, kann bzw. muss die Verfügbarkeit von Fall zu Fall<br />

ausgehandelt werden, was sich gegebenenfalls auf die Kosten auswirkt. Das gleiche gilt für<br />

die Skalierbarkeit.<br />

Es ist schwierig, Aussagen darüber zu machen, ob die Preis- und Kostenvorstellungen von<br />

Anbietern und Nachfragern zueinander passen. Zum einen haben die Hochschulen, die Interesse<br />

an einer gemeinsam betriebenen Lösung bekundet haben, ihre derzeitigen Vollkosten<br />

nicht offengelegt und somit keinen Rahmen für die Orientierung geliefert, zum anderen<br />

machen auch die Hochschulen, die Moodle-Dienste anbieten, keine öffentlichen Aussagen<br />

über ihre Preise. Lediglich der kommerzielle Anbieter 1 wagt eine (wie vom Projektteam erbetene)<br />

sehr grob geschätzte und unverbindliche Preisvorstellung. Die Preise liegen für die<br />

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Gesamtplattform in der Grössenordnung von 50’000-150'000 Franken einmalig und 3’000-<br />

6'000 Franken monatlich. Diese Kosten sind durch die Anzahl beteiligter Hochschulen zu teilen.<br />

Einmalig sind pro Hochschule für das Setup und die Datenmigration zusätzlich 20’000-<br />

30'000 Franken zu veranschlagen. Nicht inbegriffen sind hier Support und Training.<br />

5.3. OLAT<br />

Gegenwärtig verwenden drei an der Umfrage beteiligte Institutionen OLAT. Eine Besonderheit<br />

im Vergleich zu Moodle und ILIAS ist, dass alle drei Institutionen bereits OLAT als<br />

Dienst beziehen und damit auch weitgehend zufrieden sind. Bei einer Institution hängt die<br />

künftige Nutzung von OLAT vom Ergebnis der Evaluation ab, die zurzeit durchgeführt wird.<br />

Einer weiteren Institution ist die Zusammenarbeit mit Partnerschulen wichtig. Falls sich an<br />

den Partnerschulen ein anderes LMS als OLAT etablieren sollte, würde daher ein Umstieg<br />

erwogen. Die Benutzerbasis dieser Einrichtung beträgt ca. 5'000 Nutzer.<br />

Die Schweizweite Benutzerbasis von OLAT an Hochschulen umfasst aktuell ca. 50'000 Nutzer.<br />

Den drei Dienstebezügern stehen zwei Anbieter gegenüber. Aufgrund der niedrigen Anzahl<br />

von potenziellen Dienstebezügern und der relativ kleinen Benutzerbasis der an der Umfrage<br />

beteiligten Hochschulen erscheint die weitere Entwicklung eines skalierbaren nationalen<br />

Diensteangebots wenig sinnvoll. Dennoch steht es den interessierten Hochschulen frei, individuelle<br />

Verträge mit den Anbietern für OLAT-Hosting-Dienste abzuschliessen.<br />

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6. Konklusion und weiteres Vorgehen<br />

Anhand der gewonnenen Ergebnisse zeigte sich, dass die Anzahl an potenziellen Dienstbezügern<br />

für das Learning Management System Moodle am stärksten ausgeprägt ist. Eine weitere<br />

Entwicklung eines skalierbaren nationalen Dienstangebots an den (Fach-)Hochschulen,<br />

die einen Hosting-Dienst für Moodle beziehen wollen, ist in einem Folgeprojekt zu prüfen.<br />

Die Ergebnisse der Umfrage zeigten, dass bei den teilnehmenden Institutionen das Interesse<br />

und die Anzahl potenzieller Dienstbezüger für die Plattformen OLAT und ILIAS für die weitere<br />

Entwicklung eines skalierbaren nationalen Dienstangebots nicht stark genug ausgeprägt<br />

sind (siehe Tabelle 5).<br />

ILIAS Moodle OLAT<br />

Von Institutionen aktuell verwendet 2 8 3<br />

Institutionen, die daran interessiert<br />

sind, LMS als Hosting-Dienst zu beziehen<br />

1 6<br />

(+1)<br />

3<br />

Anbieter von Hosting-Diensten 2 3 2<br />

Tabelle 5: Anzahl der Institutionen, die bestimmte LMS verwenden, Anzahl der an Outsourcing interessierten Institutionen<br />

sowie Anzahl potenzieller Hosting-Anbieter<br />

6.1. Zielerreichung<br />

Die Beteiligung der angeschriebenen Hochschulen war sehr unterschiedlich. Daher dürfen<br />

die Ergebnisse einzig und allein auf die beteiligten Hochschulen bezogen werden und dürfen<br />

nicht verallgemeinert werden.<br />

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie sollten die Möglichkeiten eines gemeinsamen Betriebes<br />

eines oder mehrerer LMS geprüft werden. Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der Ziele,<br />

die im Rahmen der Machbarkeitsstudie erreicht werden sollten, sowie die damit verknüpften<br />

Ergebnisse.<br />

Ziel<br />

Ergebnisse<br />

Erfassung der Bedürfnisse und Anforderungen<br />

der Businessapplikationsdienste (SBA)<br />

und der Informatikdienste (FID) an den<br />

Hochschulen<br />

Ziel erreicht.<br />

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Klärung der Mandantenfähigkeit der derzeit<br />

verfügbaren Lösungen sowie der Anbindungsmöglichkeiten<br />

an die gängigen Schuladministrationssysteme<br />

(z.B. Evento, eAcademia,<br />

SAP etc.) und dem Identity-<br />

Management-System der Hochschulen<br />

(zwingend AAI-fähig)<br />

Evaluation und Vorschlag zu unterstützender<br />

Plattformen<br />

Abschätzung der Total Cost of Ownership<br />

(TCO) einer zentralisierten Lösung<br />

Organisatorische und rechtliche Aspekte einer<br />

zentralen Lösung<br />

Technische Aspekte einer zentralen Lösung<br />

(Skalierbarkeit, Sicherheit)<br />

Konzept für die Erbringung der geforderten<br />

Leistungen, entweder durch den kooperativen<br />

und nachhaltigen Betrieb einer eLearning-Plattform<br />

an einer Hochschule (intern)<br />

oder alternativ durch einen externen Dienstleistungsanbieter<br />

Erstellung eines Modells für bedarfsgerechte<br />

Supportleistungen<br />

Ziel teilweise erreicht. Mandantenspezifische<br />

Anpassungen müssen in der Regel durch<br />

spezialisierte Unternehmen realisiert werden.<br />

Die Anbindungsmöglichkeiten an die gängigen<br />

Schuladministrationssysteme sind nicht<br />

restlos geklärt. Dies müsste in einem möglichen<br />

Folgeprojekt geklärt werden.<br />

Ziel erreicht.<br />

Ziel teilweise erreicht.<br />

Die internen Kosten der jeweiligen Hochschulen<br />

konnten teilweise nicht oder nicht<br />

ausreichend detailliert erhoben werden. Die<br />

TCO müssen von den beteiligten Institutionen<br />

intern selber erstellt werden.<br />

Dies müsste in einem möglichen Folgeprojekt<br />

geklärt werden.<br />

Ziel nicht erreicht.<br />

Aufgrund der kantonalen Unterschiede und<br />

der damit verbundenen zeit- und ressourcenintensiven<br />

Arbeiten konnte dieser Aspekt<br />

nicht bearbeitet werden.<br />

Dies müsste in einem möglichen Folgeprojekt<br />

zu klären sein.<br />

Ziel teilweise erreicht.<br />

Dies müsste in Form eines SLAs im möglichen<br />

Folgeprojekt mit dem <strong>des</strong>ignierten Anbieter<br />

ausgearbeitet werden.<br />

Ziel erreicht.<br />

Ziel teilweise erreicht.<br />

Dies müsste in Form eines SLAs im möglichen<br />

Folgeprojekt mit dem <strong>des</strong>ignierten Anbieter<br />

ausgearbeitet werden.<br />

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Tabelle 6: Ziele und Ergebnisse der Machbarkeitsstudie<br />

6.2. Weiteres Vorgehen<br />

Der vorliegende Bericht wird von der Fachkommission Informatikdienste (FID) verabschiedet<br />

und den verantwortlichen Stellen der Konferenz der Fachhochschulen der Schweiz (KFH)<br />

vorgestellt.<br />

6.3. Ausblick auf ein mögliches Folgeprojekt<br />

Die Entwicklung <strong>des</strong> Learning-Management-Systems Moodle steht bis Ende 2010 vor einem<br />

wichtigen Evolutionsschritt (Wechsel der Releases von 1.9.x auf 2.0). Dies bedeutet einen<br />

erhöhten Migrationsaufwand für alle Hochschulen, die Moodle aktuell einsetzen. Es bietet<br />

sich also an, mit den interessierten Hochschulen ein Folgeprojekt für Moodle-Hosting zu starten,<br />

das folgende Ziele verfolgt:<br />

Ziel:<br />

Evaluation eines geeigneten Hosting-<br />

Anbieters<br />

Bemerkung<br />

Eventuell ist eine Ausschreibung notwendig.<br />

Dies könnte unter der Leitung von SWITCH<br />

für alle interessierten Hochschulen geschehen.<br />

Anbindungsmöglichkeiten an die gängigen<br />

Schuladministrationssysteme (z.B. Evento,<br />

eAcademia, SAP etc.) bewerkstelligen<br />

Abschätzung der Total Cost of Ownership<br />

(TCO) einer zentralisierten Lösung<br />

Die internen Kosten der jeweiligen Hochschulen<br />

können aufgrund der aktuellen Datenlage<br />

nicht angegeben werden und müssen<br />

von den beteiligten Hochschulen intern<br />

zur Abschätzung selber erstellt werden.<br />

Organisatorische und rechtliche Aspekte einer<br />

zentralen Lösung<br />

Technische Aspekte einer zentralen Lösung<br />

(Skalierbarkeit, Sicherheit)<br />

Erstellung eines Modells für bedarfsgerechte<br />

Supportleistungen<br />

Dies ist in Form eines SLAs mit dem <strong>des</strong>ignierten<br />

Anbieter auszuarbeiten.<br />

Dies ist in Form eines SLAs mit dem <strong>des</strong>ignierten<br />

Anbieter auszuarbeiten.<br />

Tabelle 7: Ziele <strong>des</strong> möglichen Folgeprojektes<br />

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6.4. Kostenrahmen für eine Gesamtplattform<br />

Die möglichen Kosten für eine Gesamtplattform hängen von diversen Aspekten ab. So beeinflussen<br />

unter anderem die vorhandene Infrastruktur, hochschulspezifische Systemanpassungen<br />

und Service-Level-Agreements die entstehenden Kosten.<br />

Tabelle 8 zeigt einen möglichen Kostenrahmen für eine gemeinsam betriebene Moodle-<br />

Lernplattform. Dieser Kostenrahmen basiert auf den geschätzten Preisvorstellungen, die der<br />

kommerzielle Anbieter 1 auf Bitten der Projektgruppe erstellt hat. Die Kostenmodelle der als<br />

Hosting-Anbieter auftretenden Hochschulen sind nicht öffentlich einsehbar und können daher<br />

nicht in der unten stehenden Kalkulation berücksichtigt werden. In dieser Tabelle fehlen jedoch<br />

die internen Kosten der beteiligten Hochschulen. Um die Total Cost of Ownership zu<br />

erhalten, müssen die internen Kosten von jeder interessierten Institution geschätzt und auf<br />

das unten stehende Kostenmodell addiert werden.<br />

Einmalige Kosten Gesamtplattform<br />

(durch Anzahl<br />

beteiligter Hochschulen<br />

zu teilen)<br />

Einmalige Kosten pro<br />

Hochschule<br />

Monatliche Kosten<br />

pro Hochschule<br />

Weitere Kosten<br />

50'000 - 150'000 CHF 20'000 - 30'000 CHF 3'000 - 6'000 CHF 1st-, 2nd-, 3rd-Level-<br />

Support, didaktischer<br />

Support, Trainings<br />

Tabelle 8: Möglicher Kostenrahmen für eine gemeinsam betriebene Moodle-Lernplattform<br />

Die Kosten sind in einem Folgeprojekt mit den aktuellen Betriebskosten der jeweiligen teilnehmenden<br />

Hochschule zu vergleichen.<br />

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7. Anhang: Lastenheft – Anfrage an Hosting-Anbieter<br />

7.1. Situation<br />

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie UHU - Universities Hosting United wurden im März 2010<br />

Fragebogen an alle Schweizer Hochschulen (ETHs, kantonale Universitäten, Fachhochschulen,<br />

pädagogische Hochschulen) gesandt. Die Umfrage hatte zum Ziel, die Bereitschaft<br />

und Anforderungen der Hochschulen für das Outsourcing <strong>des</strong> Betriebs von Lernplattformen<br />

zu erheben.<br />

Insgesamt meldeten zehn Institutionen ein grundsätzliches Interesse an LMS-Outsourcing.<br />

Gewünscht wurden Hosting Services für Moodle (7x), OLAT (3x) und ILIAS (1x). OLAT stellt<br />

einen Sonderfall dar, weil alle drei Institutionen, die OLAT fordern, diese Plattform bereits<br />

heute als ausgelagerten Dienst nutzen.<br />

Die in diesem Dokument aufgeführten Anforderungen stellen die zusammengefassten Antworten<br />

der an einem LMS Outsourcing interessierten Institutionen dar. Das Ziel ist nun, Hosting-Modelle<br />

für LMS zu entwickeln, die den Anforderungen so weit wie möglich Genüge<br />

leisten.<br />

Dabei ist es wichtig anzumerken, dass UHU keine formelle Ausschreibung mit Evaluation ist,<br />

sondern lediglich eine Machbarkeitsstudie. Die von den Institutionen gelieferten Anforderungen<br />

sind uneinheitlich und oft unterschiedlich genau formuliert. Ebenso sind sie nicht verbindlich,<br />

und es besteht seitens der Institutionen keine Verpflichtung, auf ein passen<strong>des</strong> Angebot<br />

einzugehen.<br />

Daher wird von potenziellen Diensteanbietern auch keine Offerte im eigentlichen Sinne erbeten.<br />

Vielmehr soll den Diensteanbietern die Möglichkeit gegeben werden, ein oder mehrere<br />

passende Hosting-Angebote zu entwickeln und grob geschätzte Preisvorstellungen zu formulieren.<br />

Die Anforderungen und Angebote werden im UHU-Schlussbericht zusammengefasst und<br />

diskutiert. Falls für die potenziellen Dienstnutzer und -anbieter die Aussicht auf eine erfolgversprechende<br />

Kooperation besteht, wird deren Realisierung in einem Folgeprojekt gesondert<br />

angegangen werden.<br />

7.2. Vorgehen<br />

Potenzielle Diensteanbieter werden gebeten, ein oder mehrere generelle Hosting-Szenarien<br />

zu entwickeln. Als Basis dienen die unten aufgelisteten Anforderungen mit dem im vorliegenden<br />

Lastenheft zu Grunde gelegten Mengengerüst. Dort, wo für die Szenarienentwick-<br />

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lung oder Preiskalkulation nötige Angaben fehlen, kann der Diensteanbieter entweder vernünftige<br />

Annahmen machen (und deklarieren!) oder mit der Projektleitung Rücksprache halten.<br />

Die in Kapitel 7.3.1 und 7.3.7 genannten Anforderungen sind entweder sehr individuell oder<br />

besonders unscharf deklariert. Hier werden die Diensteanbieter gebeten, einige typische<br />

Szenarien zu entwickeln, die als Optionen bezogen werden könnten. Das Ziel soll sein, den<br />

Institutionen einige plastische Beispiele für optionale Dienstleistungspakete und deren Preis<br />

zu geben.<br />

Praktisch ausnahmslos ist für die Institutionen die Migration auf ein alternatives LMS ausgeschlossen.<br />

Auf die in Kapitel 7.3.4, 7.3.5. und 7.3.6 genannten Anforderungen muss daher<br />

nicht speziell eingegangen werden, da diese LMS-Basisfunktionalitäten betreffen, die den<br />

aktuellen Erfordernissen der Institutionen genügen.<br />

Die in Kapitel 8 skizzierten Hosting-Architekturen bilden keine abschliessende Aufzählung.<br />

Sie dienen der Definition von Begriffen, auf die sich ein Diensteangebot beziehen kann.<br />

7.3. Umfrage: Fragebogen<br />

7.3.1. Organisation und Management<br />

Abbildung der hochschulspezifischen Organisationsstrukturen auf das LMS-<br />

Strukturverzeichnis<br />

Das eingesetzte System muss eine individuelle Konfiguration und Abbildung aller gewünschten<br />

hochschulspezifischen Organisationsstrukturen ermöglichen.<br />

Anpassung <strong>des</strong> "Look and Feel" an Kundenwünsche<br />

Das eingesetzte System muss eine Anpassung <strong>des</strong> Layouts (Themes, Blocks) auf<br />

verschiedenen Organisationsebenen erlauben. Dabei müssen die Corporate-Identity-<br />

Vorgaben der jeweiligen Hochschule integrierbar sein.<br />

Anpassung <strong>des</strong> Standard-Toolsets<br />

Das eingesetzte System soll eine einfache Anpassung <strong>des</strong> Standard-Toolsets (Hinzufügen/Entfernen)<br />

bei unterschiedlichen Organisationsstrukturen ermöglichen, ohne<br />

dass sich dies auf die Gesamtstruktur auswirkt.<br />

Struktur der Rollen und Rollenmodelle<br />

Das eingesetzte System soll neben Standardrollen auch die Adaption der Rechte<br />

vorhandener Rollen und die Generierung neuer Rollen unterstützen.<br />

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7.3.2. Integration<br />

Integration <strong>des</strong> LMS in bestehende Arbeitsprozesse<br />

Das genutzte System soll eine Automatisierung diverser Verwaltungsprozesse ermöglichen.<br />

Neben der Erstellung von Nutzer-Accounts, Kursen und Einschreibungen<br />

aus der jeweiligen, hochschulspezifischen Verwaltungssoftware müssen auch Rückmeldungen<br />

aus dem LMS (z.B. Noten, Kursabschluss etc.) an die Verwaltungssoftware<br />

möglich sein.<br />

Anforderungen an Schnittstellen bezüglich der Integration externer Systeme<br />

Die Hochschulen spezifizierten keine Anforderungen bezüglich der Integration externer<br />

Systeme.<br />

7.3.3. Erweiterungsmöglichkeiten<br />

Vorgehensweise für die Entwicklung und Installation von Erweiterungen<br />

Ein standardisiertes und umsichtiges Vorgehen für die Entwicklung und Installation<br />

von Erweiterungen ist gefordert. Das genutzte System soll bei Bedarf auch die Installation<br />

von Erweiterungen bei einzelnen Organisationsstrukturen ermöglichen.<br />

Bezüglich der Implementierung von Erweiterungen wird eine standardisierte Kommunikationspolitik<br />

mit den Endnutzern vorausgesetzt. Das genutzte System soll eine<br />

Deinstallation oder Deaktivierung von Erweiterungen bei einzelnen Organisationsstrukturen<br />

ermöglichen.<br />

Anforderungen an Schnittstellen (APIs) in Bezug auf Erweiterungen<br />

Es wurden keine speziellen Anforderungen spezifiziert. Die Anforderungen an<br />

Schnittstellen ergeben sich aus den Ansprüchen, die diverse Erweiterungen mit sich<br />

bringen werden.<br />

7.3.4. Sicherheit<br />

Eingesetztes Authentifikationsverfahren<br />

Das genutzte System soll neben den gängigen Authentifikationsverfahren auch eine<br />

Authentifizierung über die von SWITCH zur Verfügung gestellte Authentication and<br />

Authorization Infrastructure (AAI) unterstützen.<br />

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Sicherheit von Kursdaten<br />

Die Zugriffsrechte auf Kursdaten sollen über Rollen, AAI-Attribute, Gruppenzugehörigkeit<br />

und Verfügbarkeitszeiträume gesteuert werden.<br />

Sicherheit von Userdaten<br />

Das genutzte System sollte die Anonymisierung von Nutzerdaten erlauben sowie eine<br />

Deaktivierung der Erfassung von Userdaten auch auf den verschiedenen Organisationsebenen<br />

ermöglichen.<br />

Sichere E-Assessments<br />

Diese Funktionalität wird aktuell nur vereinzelt verwendet. Nur eine Institution fordert<br />

die Möglichkeit, sichere E-Assessments durchzuführen, und erwartet eine Exportfunktion<br />

der Ergebnisse.<br />

7.3.5. Funktionalitäten<br />

• Verwendetes LMS<br />

Moodle ILIAS OLAT<br />

6 1 3<br />

Nur eine der Einrichtungen zieht eine Migration auf eine andere LMS-Lösung in Betracht.<br />

Die meisten Hochschulen streben eine Aktualisierung bzw. ein Upgrade <strong>des</strong><br />

verwendeten LMS in absehbarer Zeit an.<br />

Integrierte Autorentools<br />

Das genutzte System muss eine breite Palette an integrierten Autorentools bereitstellen.<br />

Ebenso muss die Einbindung externer Lernpakete (SCORM) unterstützt werden.<br />

Unterstützte Importformate<br />

Gängige Importformate, wie SCORM, IMS, AICC, GIFT, XML, IMS-CP etc., müssen<br />

durch das eingesetzte LMS unterstützt werden.<br />

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Unterstütze Exportformate<br />

Neben Export- und Import von Anwendungsdaten innerhalb eines LM-Systems müssen<br />

die gängigsten Exportformate, wie XML, HTML, TXT etc., unterstützt werden.<br />

Unterstützung kollaborativer Arbeit<br />

Das LMS soll nach Möglichkeit Schnittstellen zu diversen Kollaborationstools unterstützen.<br />

Unterstützung von Mobile Learning<br />

Das LMS sollte in naher Zukunft grundlegende Mobile-Learning-Funktionen unterstützen.<br />

Unterstützung von Web-2.0-Funktionalitäten<br />

Neben der Unterstützung von Web-2.0-Funktionalitäten durch Bordmittel wie Blogund<br />

Wiki-Funktionen muss das LMS aktuelle Standards unterstützen und Schnittstellen<br />

zu externen Applikationen ermöglichen.<br />

Unterstützung von E-Portfolios<br />

Das genutzte System soll die Integration von E-Portfolio-Modulen und die Verbindung<br />

zu externen Lösungen (z.B. Mahara) unterstützen.<br />

Unterstützung von Assessment- und Test-Applikationen<br />

Neben den gängigen Bordmitteln zur Test- und Assessmenterstellung muss die Integration<br />

von Tests und Assessments unterstützt werden, die mit externen Applikationen<br />

erstellt wurden.<br />

Unterstützung von Anti-Plagiat-Software<br />

Die Integration von Anti-Plagiat-Software in ein bestehen<strong>des</strong> LMS wird aktuell nicht<br />

von den Hochschulen gefordert. Die Thematik wird aktuell jedoch von den Hochschulen<br />

aufgegriffen. Eine zukünftige Unterstützung von Anti-Plagiat-Software durch das<br />

eingesetzte LMS ist jedoch wahrscheinlich und soll unterstützt werden.<br />

Umfrage und Evaluationsfunktionalitäten<br />

Das eingesetzte LMS soll durch eine ausgewogene integrierte Batterie an Funktionen<br />

Umfragen und Evaluationen ermöglichen. Auch die Einbindung (Import) extern erstellter<br />

Umfragen soll unterstützt werden.<br />

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Weitere Tools<br />

Aktuell bieten die Hochschulen ihren Kunden eine Sammlung diverser Tools an. Neben<br />

generellen externen Tools, die der Optimierung der Lehre dienen, stehen auch<br />

administrative Tools zu Verfügung. Wünsche an das LMS (Moodle) bezogen sich auf<br />

das Dokumenten-Management (Versionierung, Datenaustausch).<br />

Generelle Anforderungen an die Funktionalitäten<br />

Ein gutes Datei-Management wurde mehrfach gefordert (Versionierung, Sharing).<br />

7.3.6. Benutzerfreundlichkeit (Usability)<br />

Benutzeroberfläche<br />

Das genutzte System muss ein gutes und einfaches Datei-Management unterstützen.<br />

Massenoperationen wie das Hochladen mehrerer Dateien und "Drag & Drop"-<br />

Funktionalitäten sollen unterstützt werden. Theme-Anpassungen für Personen mit<br />

körperlichen Einschränkungen sollen ermöglicht werden.<br />

Hilfefunktionen<br />

Die Hochschulen sind mit der vorhandenen On-Board-Hilfe der jeweiligen LMS zufrieden.<br />

Diese Angebote werden zusätzlich noch durch selbst erstellte oder externe<br />

Schulungs- und Hilfsmaterialien erweitert. Jedoch sehen viele Hochschulen Bedarf an<br />

verbesserten Hilfsmaterialien, die sich an diversen Tasks und den unterschiedlichen<br />

Zielgruppen orientieren, die im Rahmen der LMS-Nutzung auftreten. Im diesen Rahmen<br />

werden nicht nur text- und bildbasierte Hilfen, sondern auch videobasierte Tutorials<br />

gewünscht.<br />

7.3.7. Support<br />

1st-Level-Support<br />

Alle Hochschulen bieten den 1st-Level-Support inhouse an. Es besteht ein geringes<br />

Interesse daran, den 1st-Level-Support an einen externen Dienstleister auszulagern.<br />

2nd-Level-Support<br />

Alle Hochschulen bieten den 2nd-Level-Support inhouse durch feste Einrichtungen<br />

an. Eine Hochschule will den 2nd-Level-Support auslagern. Eine Hochschule macht<br />

ein E-Mail-Help<strong>des</strong>k sowie eine klare Kommunikations- und Erreichbarkeitspolitik zur<br />

Bedingung.<br />

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3rd-Level-Support<br />

Hier zeichnet sich ein gemischtes Bild ab: Ungefähr die Hälfte der Hochschulen nutzt<br />

auch hier internen Support, während die andere Hälfte diesen Dienst an externe Anbieter<br />

ausgelagert hat. (Entweder kommerzielle Anbieter oder die entsprechenden<br />

hochschultechnischen Pendants). Die Tendenz für zukünftige geforderte Entwicklungen<br />

sieht eine Auslagerung <strong>des</strong> 3rd-Level-Supports vor. Auch eine Erhöhung der finanziellen<br />

Mittel wird gefordert (1 HS).<br />

Didaktischer Support<br />

Alle Hochschulen decken den Bedarf an didaktischen Schulungen über interne Einrichtungen<br />

ab. Komplexe und spezielle Themen könnten durch externe Anbieter<br />

übernommen werden (Anforderung einer HS).<br />

Training und Tutorials<br />

Auch der Training Support wird durch interne Ressourcen abgedeckt. Es werden<br />

überwiegend regelmässige Workshops angeboten. Für spezielle Themen oder bei<br />

Anfrage werden extra Kurse/Schulungen generiert und angeboten. Das Angebot an<br />

Tutorials spielt ebenfalls eine wichtige Rolle – wie auch die Workshops sollen sie aktuelle<br />

Entwicklungen und Trends abbilden. Auch wurde hier einmal die Erstellung videobasierter<br />

Daten als Soll-Zustand genannt.<br />

Nur eine Institution will Trainingsaufgaben an externe Einrichtungen abgeben.<br />

7.3.8. Verfügbarkeit<br />

Wartungsfenster und Uptime<br />

Aktuell stehen vielerorts wöchentliche oder gar tägliche Wartungsfenster offen. Bei<br />

zwei Institutionen wird im Quartalsrhythmus gewartet. Wartungen finden oft zu<br />

Abend- und Randzeiten statt. Nur vereinzelt wird auf Prüfungsphasen Rücksicht genommen.<br />

Gewünscht wird eine hohe Verfügbarkeit, unter anderem weil auch Studierende in<br />

anderen Zeitzonen auf die Plattform zugreifen. Must-have: keine Downtime länger als<br />

acht Stunden (in den Semesterferien), maximal eine Downtime von zwei Stunden innerhalb<br />

der Bürozeiten bei vier bis acht Wartungsfenstern pro Jahr. Downtimes müssen<br />

im Vorfeld einen Monat vorher angekündigt werden.<br />

Daten- und Kurs-Management, Backup, Archivierung<br />

Aktuell täglich ein Systembackup. An einzelnen Schulen auch Kursbackup. Vorhaltezeit<br />

drei Monate bis unbegrenzt. Unbenutzte Kurse und Accounts werden entweder<br />

gar nicht, nach Rücksprache oder nach ca. einem Jahr gelöscht.<br />

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Erwünscht sind Kurs-Level-Backups und die Archivierung nicht mehr benötigter Kurse<br />

nach ca. einem Jahr. Backup und Archivierung sind wichtige Themen, aber die Vorstellungen<br />

darüber sind nicht immer genau.<br />

7.3.9. Erweiterungsfähigkeit<br />

ILIAS<br />

• Anzahl Accounts und weitere Entwicklung<br />

Insgesamt eine Institution interessiert sich für ein ausgelagertes ILIAS-Hosting.<br />

Aktuelle Anzahl Accounts: ~9'000<br />

Durchschnittliches tägliches Maximum: ~170. Maximale Spitzenlast: ~500<br />

Storage: ~0.7T<br />

Erwartete Anzahl User bis 2015: ~ + 20%<br />

Erwartete Storage-Kapazität bis 2015: vierfaches Wachstum<br />

Moodle<br />

• Anzahl Accounts und weitere Entwicklung<br />

Insgesamt sieben Institutionen interessieren sich für ein ausgelagertes Moodle-<br />

Hosting.<br />

Aktuelle Anzahl Accounts: ~50'000<br />

Maximale Anzahl gleichzeitiger Nutzer: ~1500<br />

Storage: ~2TB<br />

Erwartete Anzahl User bis 2015: ~ + 20% (maximal +100%)<br />

Erwartete Storage-Kapazität bis 1015: vierfaches Wachstum<br />

OLAT<br />

• Anzahl Accounts und weitere Entwicklung<br />

Insgesamt drei Institutionen nutzen bereits ein ausgelagertes OLAT-Hosting.<br />

Aktuelle Anzahl Accounts: ~5'000<br />

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Maximale Anzahl gleichzeitiger Nutzer: Aufgrund der Datenlage ist keine Aussage<br />

möglich.<br />

Storage: Aufgrund der Datenlage ist keine Aussage möglich.<br />

8. Anhang: Hosting-Architekturen<br />

Nachfolgend werden einige mögliche Architekturmodelle skizziert, die für das Hosting von<br />

LMS für mehrere Hochschulen in Frage kommen könnten. Die Liste ist nicht vollständig,<br />

sondern dient dazu, allgemeine Begriffe einzuführen, auf die in Offerten verwiesen werden<br />

kann.<br />

8.1.1. Independent LMS Installations<br />

Each LMS installation is operated on its own hardware infrastructure.<br />

8.1.2. Multiple LMS Copies<br />

Independent LMS installations are operated on a dedicated or virtualized hardware infrastructure<br />

(i.e. on a cluster of web servers behind a load balancer).<br />

Options: The different LMS installations may be copies of the same code base, or alternatively<br />

copies of different LMS versions.<br />

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8.1.3. Virtualized LMS<br />

Multiple LMS instances (and Apache) are operated on a cluster of web servers behind a load<br />

balancer. The LMS instances are instantiated from the same common code base. Each LMS<br />

instance has its own URL/domain.<br />

Options: The different LMS instances may alternatively be copies of different LMS versions.<br />

8.1.4. Behemoth LMS<br />

One single LMS instance is operated on a dedicated, virtualized or clustered hardware infrastructure.<br />

The LMS is virtualized on the application level by creating separate categories/groups<br />

for each university.<br />

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