Glashütten des Spätmittelalters im Isergebirge - Nemo
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Die Land- und Forstwirtschaft hatte für die Wirtschaftsbilanz der Region weniger Bedeutung.<br />
Im Laufe <strong>des</strong> Jahres 1956 wurden fast alle unter Zwanggegründeten<br />
Produktionsgenossenschaften aufgelöst. Die Kl<strong>im</strong>a- und Bodenbedingungen <strong>des</strong><br />
Riesengebirges beschränkten die Entwicklungsmöglichkeiten der Landwirtschaft - unabhängig<br />
vom Besitztypus. Auf grund der geringeren Wirtschaftlichkeit wurden die höhergelegenen<br />
Ackerfelder in Weiden und Wiesen umgewandelt. Es vergröβerte sich auch die Fläche <strong>des</strong><br />
Brachlan<strong>des</strong>, das teilweise bewaldet wurde. Inden 70er Jahre versuchte der Staat, den Bauern<br />
durch die Einführung der sogenannnten 'Sudetenzulage' zu helfen, d.h. durch Zahlung eines<br />
Zuschlages zum Festpreis für landwirtschaftliche Produkte, der die höheren Produktionskosten<br />
in dieser Region ausgleichen sollte. Es wurden teilweise Steuervergünstigungen eingeführt<br />
usw. Auch die Forstwirtschaft <strong>im</strong> Riesengebirge kämpfte mit vielen Problemen. Sie resultierten<br />
aus den Schwierigkeiten bei der Bewirtschaftung der Gebirgsregion, aus dem Mangel an<br />
Waldarbeitern und schlieβlich aus Mangel an Geld für die Mechanisierung.<br />
Es wurden groβe Rückstände in der Bewaldung sichtbar, die zum Teil noch aus der Kriegszeit<br />
stammten. Groβe Verluste verursachten die alljährlich in den Bergen tobenden Stürme. Die<br />
Bäume wurden auβerdem von Schädlingen befallen, was durch die Fichten-Monokultur<br />
begünstigt wurde,die von den deutschen Förstern übernommen worden war. In den 80erJahren<br />
kam der negative Einfluβ der Luftverschmutzung auf den Zustand der Wälder klarer zum<br />
Vorschein. Die ökologische Katastrophe, die sich <strong>im</strong> benachbarten <strong>Isergebirge</strong> vollzog, war ein<br />
eindringliches Memento mori für das Riesengebirge. Die durchgeführten Messungen von<br />
Schadstoffener wiesen mehrfache Überschreitungen der Grenzwerte, vor allem bei<br />
Schwefelwasserstoff sowie Ruβ. Dies war der hohe Preis für die Industrieentwicklung in den<br />
Nachbargebieten, sowohl in Polen, als auch in der Tschechoslowakei und der DDR. Die<br />
Situation verschlechterte sich bis zum Ende der 80er Jahre. Zwar wurde auf dieses Problem<br />
von Wissenschaftlern sowie Ökologen wiederholt aufmerksam gemacht, aber die Reaktion der<br />
Machthaber beschränkte sich auf Deklarationen. Ein bezeichnen<strong>des</strong> Beispiel für das Verhältnis<br />
zum Umweltschutz ist die Geschichte der Kläranlage bei der Papierfabrik in Petersdorf, die<br />
jahrelang viele Havarien hatte und deren Wirkung gleich Null war. Das Wasser wurde nicht nur<br />
durch die Industrieabwässer der Papierfabriken oder der <strong>Glashütten</strong> verseucht, sondern auch<br />
durch kommunale Abwässer aus den sich entwickelnden Orten. Es kam auch zu einem<br />
Interessenkonflikt zwischen dem Nationalpark Riesengebirge und den umliegenden<br />
Gemeinden, die Übernachtungskapazität und touristische Infrastruktur vergröβern wollten,<br />
z.B. durch die Anlage von Pisten für die Skiläufer. Die <strong>im</strong>mer deutlicher zutagetretende<br />
Umweltverschmutzung führte Anfang der 80er Jahre zur Gründung von ökologischen<br />
Bewegungen. Dagegen ignorierten die Machthaber, auch die lokalen, die Gefahr, was sich<br />
etwa in ihrem Laissez-faire-Verhalten gegenüber der Hirschberger Celwiskoza zeigte.<br />
Die Wende von 1989 schlug eine neue Seite in der Geschichte <strong>des</strong> Riesengebirges auf. Die<br />
Bedeutung der lokalen Selbstverwaltung nahm zu, esflossen mehr Gelder in den<br />
Umweltschutz. Die Umweltverschmutzung verringerte sich auch aufgrund der Auflösung vieler<br />
Industriebetriebe in den Bergen - eine Nebenerscheinung der wirtschaftlichen Transformation.<br />
Neue Ideen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wurden entwickelt. Die Gemeinden<br />
<strong>des</strong> Riesengebirges gehören inzwischen zur Euroregion Neiβe, die 1991 gegründet wurde und<br />
die die Nachbargebiete in Deutschland, Polen und Tschechien umfaβt. Zu den alten Problemen<br />
und Gefahren kommen jedoch neue hinzu, die - so ist zu hoffen -besser und schneller gelöst<br />
werden.<br />
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