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Arzt Kind - prometus.at

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Inhalt<br />

Univ.-Prof. Dr. Ingomar Mutz:<br />

„Bei Windpocken handelt es sich um keine<br />

harmlose Erkrankung."<br />

Fast zwei Mon<strong>at</strong>e nach der Geburt müssen<br />

sich alle Eltern mit der Frage beschäftigen, ob<br />

sie ihr <strong>Kind</strong> impfen lassen sollen oder nicht.<br />

Denn ab diesem Zeitpunkt steht nach dem<br />

Impfprogramm die erste Sechsfachimpfung<br />

auf dem Plan. Viele Eltern fragen sich, ob diese<br />

Maßnahmen überhaupt notwendig sind und<br />

wollen wissen, ob durch diese Impfungen das<br />

n<strong>at</strong>ürliche Abwehrsystem des <strong>Kind</strong>es eigentlich<br />

gestärkt wird. Durch diese Unsicherheit<br />

wenden sich Eltern in erster Linie an das Internet<br />

und recherchieren. Hier werden, wie Dr.<br />

Mutz oben schon erwähnt wurde, „die wenigen<br />

t<strong>at</strong>sächlichen und die fälschlicherweise<br />

übertriebenen Nebenwirkungen dargestellt“,<br />

sodass die Eltern noch mehr verunsichert<br />

werden. Zur Gewährleistung eines ausreichenden<br />

Impfschutzes ist es wichtig «nicht<br />

nur auf die Möglichkeit der Grundimmunisierung<br />

bei Säuglingen rechtzeitig hinzuweisen,<br />

sondern auch, den Impfschutz durch notwendige<br />

Auffrischungen zu erhalten“, erklärt<br />

Prim. Dr. Voitl. T<strong>at</strong>sache ist, dass durch diese<br />

vorbeugende Maßnahme <strong>Kind</strong>er ab dem ersten<br />

Lebensjahr vor schwerwiegenden Erkrandie<br />

spezielle Impfprogramme entworfen und<br />

kommuniziert werden sollen.“ Als wichtigste<br />

Veränderung des aktuellen Planes 2013 gilt<br />

die Ausweitung der Masern-Mumps-Röteln-<br />

Impfung (MMR-Impfung), die im Rahmen des<br />

WHO Masern/Röteln Eradik<strong>at</strong>ionsprogramms<br />

nun allen nicht ausreichend geimpften Personen<br />

bis zum Alter von 45 Jahren gr<strong>at</strong>is zur<br />

Verfügung gestellt werden soll. Der Impfplan<br />

soll sowohl allen Ärzten und Ärztinnen, als<br />

auch Interessierten, einen einfachen Überblick<br />

über alle zur Verfügung stehenden<br />

Impfungen geben. Des Weiteren soll eine<br />

foto©beigestellt<br />

„Die Impfung gegen Windpocken (Varizellen-<br />

Impfung) ist nicht im kostenfreien <strong>Kind</strong>erimpfprogramm<br />

inkludiert und muss daher<br />

priv<strong>at</strong> bezahlt werden”, sagt Prim. Dr. Voitl. Des<br />

Weiteren fügt er hinzu, dass auch eine Postexposizionsprophylaxe<br />

innerhalb von 72 Stunden,<br />

maximal innerhalb von 5 Tagen, möglich<br />

sei. Dr. Mutz erklärt, dass das Varicella-Zoster-Virus<br />

(VZV) bei 80-90% in den ersten 10<br />

Lebensjahren zur Windpockenerkrankung<br />

führt, im Körper (Ganglienzellen) verbleibt<br />

und bei Reaktivierung besonders ab dem 60.<br />

Lebensjahr bei zirka 15–25% aller Menschen<br />

die Gürtelrose (=Herpes Zoster) verursacht.<br />

Das klassische Krankheitsbild dieser Infektionskrankheit<br />

besteht laut Prim. Dr. Voitl aus<br />

einem juckenden Hautausschlag mit wasserklaren<br />

Bläschen und Fieber. Gefürchtete<br />

Komplik<strong>at</strong>ionen sind die Gehirnhautentzünbessere<br />

Differenzierung zwischen Kernimpfungen,<br />

welche im Rahmen des Gr<strong>at</strong>isimpfprogramms<br />

von der Öffentlichkeit getragen<br />

werden sowie anderen wichtigen Impfungen,<br />

die nicht in diesem Programm enthalten sind,<br />

ermöglicht werden. Priorität bei der Auswahl<br />

der Gr<strong>at</strong>isimpfungen haben einerseits sehr<br />

häufig auftretende Erkrankungen, andererseits<br />

seltene sehr schwach verlaufende Krankheiten.<br />

kungen geschützt werden (Abb. 1) und diese<br />

Schutzmaßnahmen bis zum 18. Lebensjahr<br />

(Abb. 2) und darüber hinaus angeboten werden.<br />

Paradoxerweise ist die Wirksamkeit der<br />

Impfung abgewertet worden, da durch diese<br />

Vorsorgemaßnahmen viele Erkrankungen, an<br />

denen früher tausende <strong>Kind</strong>er starben, fast<br />

völlig zurückgegangen sind und daher die<br />

Gefährlichkeit von Infektionskrankheiten aus<br />

der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden<br />

sind. Vor Einführung der ersten Pockenschutzimpfung<br />

waren Schätzungen zufolge<br />

mehr als 80 Prozent der Europäer mit diesem<br />

hoch ansteckenden Erreger infiziert. Im 19.<br />

Jahrhundert starb zum Beispiel in Deutschland<br />

jedes 5. <strong>Kind</strong> an dieser Infektion.<br />

Tab. 2:<br />

Impfkalender aller empfohlenen Impfungen für Schulkinder<br />

Alter g<br />

Impfung i<br />

Diphterie (DIP)<br />

Tetanus (TET)<br />

Pertussis (PEA)<br />

Poliomyelitis (IPV)<br />

Hep<strong>at</strong>itis B (HBV)<br />

Mumps<br />

Masern (MMR)<br />

Röteln<br />

Humane Papillomaviren (HPV)<br />

Varizellen (VZV)<br />

7. Jahr 8. Jahr 9. Jahr 10. Jahr 11. Jahr 12. Jahr 13. Jahr 14. Jahr 15. Jahr<br />

4-fach<br />

3-fach<br />

Grundimmunisierung (0/1/6 Mon<strong>at</strong>e) oder Auffrischung<br />

MMR Nachholen bei Ungeimpften<br />

3 x HPV<br />

(Erste Impfung ab dem 9. Lebensjahr)<br />

2 x VZV<br />

(Wenn nicht bereits 2 x geimpft oder Erkrankung durchgemacht)<br />

FSME FSME FSME<br />

Meningokokken (MEC4)<br />

MEC4<br />

Influenza (IV)<br />

IV jährlich<br />

Kostenfrei nicht Kostenfrei<br />

20

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