29.10.2012 Aufrufe

Leistungsbeschreibung (Stand: Januar 2012) - Caritasverband ...

Leistungsbeschreibung (Stand: Januar 2012) - Caritasverband ...

Leistungsbeschreibung (Stand: Januar 2012) - Caritasverband ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

St. Barbara<br />

K i n d e r h e i m<br />

<strong>Leistungsbeschreibung</strong><br />

<strong>Januar</strong> <strong>2012</strong>


Inhaltsverzeichnis: Inhaltsverzeichnis:<br />

Seite:<br />

Seite:<br />

0 Vorwort Vorwort<br />

03<br />

1 Leitbild 04<br />

2 <strong>Leistungsbeschreibung</strong> 05<br />

2.1 Formen der Leistungserbringung 05<br />

2.1.1 Wohngruppen 06<br />

2.1.2 Trainingswohnen 13<br />

2.1.3 Sozialpädagogisch betreutes Wohnen 16<br />

2.1.4 Flexible Hilfen 19<br />

2.2 Leistungsbereiche 21<br />

2.2.1 Aufnahme 21<br />

2.2.2 Erziehungs- und Hilfeplanung 22<br />

2.2.3 Gestaltung des Alltags 22<br />

2.2.4 Kindergarten, Schule, Ausbildung und Beruf 23<br />

2.2.5 Netzwerkpflege und soziale Integration 23<br />

2.2.6 Emotional-sozialer Bereich 24<br />

2.2.7 Gesundheitspflege 25<br />

2.2.8 Hauswirtschaftliche Leistungen und Verpflegung 25<br />

2.2.9 Beratung, Leitung 25<br />

2.2.10 Entlassung 26<br />

3 Qualitätsentwicklungsbeschreibung 27<br />

3.1 Zielorientierung 27<br />

3.2 ‚Kunden’ – Orientierung 28<br />

3.3 Prozessorientierung 29<br />

3.4 Kontinuierliche Verbesserung 29<br />

3.5 Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenorientierung 30<br />

4 Anhang Anhang<br />

31<br />

4.1 Anschriften- und Telefonverzeichnis 31<br />

2


0 Vorwort Vorwort<br />

Vorwort<br />

Mit der Gründung im Jahre 1908 weist das St. Barbara Kinderheim eine lange Tradition auf und<br />

hat selbst viel ‘Heimerziehungsgeschichte’ erlebt und aktiv mit gestaltet.<br />

Bis Ende 2007 stand das Kinderheim unter der Trägerschaft der Katholischem Klinikum<br />

Duisburg GmbH. Seit <strong>Januar</strong> 2008 gehört die Einrichtung dem <strong>Caritasverband</strong> Duisburg e. V.<br />

an und ist seit dem eingebettet in das stationäre und ambulante Jugendhilfeangebot dieses<br />

Fachverbandes.<br />

Heute bieten wir 67 Plätze in differenzierten und dezentralisierten Formen. Zudem betreuen wir<br />

je nach Bedarf Jugendliche / junge Volljährige ambulant in eigenen Wohnungen und entwickeln<br />

kurzfristig Hilfeangebote passgenau entsprechend angefragter Problemlagen.<br />

Zielgruppe unserer Arbeit sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit ihren Familien im<br />

Rahmen der Hilfe zur Erziehung nach § 27 KJHG in Verbindung mit § 34 und § 41 KJHG sowie<br />

§§ 5, 8, 36 und 37 KJHG.<br />

Mit der Einfügung der §§ 78a-g in das Achte Buch ‚Sozialgesetzbuch’ forderte der Gesetzgeber<br />

die Beschreibung von Leistungen, Qualitäten und Entgelten. Vor dem Hintergrund fachlicher<br />

und rechtlicher Rahmenbedingungen nahmen und nehmen dabei Erwartungen um die<br />

Herstellung von Ziel-, Leistungs-, Qualitäts-, Ergebnis- und Kostentransparenz zu. Diese<br />

Gedanken nimmt die vorliegende Konzeption explizit auf, indem in dem Teil 2 die<br />

<strong>Leistungsbeschreibung</strong> und in dem Teil 3 die Qualitätsentwicklungsbeschreibung in den<br />

Mittelpunkt gesetzt wird.<br />

Die Auflistung in einzelne Leistungsbereiche ist theoretisch herbeigeführt. Dabei lassen sich<br />

Überschneidungen nicht immer vermeiden und Erziehung im eigentlichen Sinne nicht<br />

segmentieren. Bei allem wollen wir uns nicht nur als Sozialisationsinstanz verstanden wissen,<br />

sondern definieren unseren Auftrag bewusst als normativen Erziehungsauftrag, der ausgehend<br />

von einem komplexen Menschenbild sich christlicher Werteorientierung verpflichtet fühlt.<br />

In der nachstehenden Konzeption wird zunächst das Leitbild unseres Hauses vorgestellt. Daran<br />

schließen sich Darstellungen zu den Formen der Leistungserbringung an, bevor im Kapitel 2 die<br />

einzelnen Leistungsbereiche beschrieben werden. Im 3. Abschnitt werden mit den Bereichen<br />

der Ziel-, Kunden-, Prozessorientierung sowie der ‚Kontinuierlichen Verbesserung’ und<br />

‚MitarbeiterInnenorientierung’ wesentliche Maximen der Qualitätsentwicklungsbeschreibung<br />

konturiert. Im Anhang findet der Leser das Anschriftenverzeichnis zur Orientierung.<br />

Wir danken für Ihr Interesse an unserer Arbeit, lassen Ihnen heute gerne unsere Angebote<br />

zukommen und freuen uns auf die Begegnung mit Ihnen.<br />

Duisburg, im <strong>Januar</strong> <strong>2012</strong><br />

3


1 Leitbild<br />

Leitbild<br />

Das St. Barbara Kinderheim ist eine Einrichtung der stationären Jugendhilfe nach Maßgabe der<br />

§§ 27, 32, 33, 34, 35a, 41 und 42 SGB VIII. Darüber hinaus bieten wir auch ambulante, flexible<br />

Hilfen zur Erziehung an.<br />

Als Kinderheim sind wir Teil des <strong>Caritasverband</strong>es, dem Wohlfahrtsverband der katholischen<br />

Kirche, und legen die christlichen Grundwerte der Nächstenliebe und der Achtung vor der<br />

Würde des Menschen zugrunde.<br />

In unserer Arbeit wenden wir uns den Kindern und Jugendlichen und deren Familien zu, die<br />

unsere Angebote in Anspruch nehmen und verwirklichen die Grundsätze unseres Leitbildes:<br />

Wir Wir, Wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtung im pädagogischen, technischen,<br />

hauswirtschaftlichen und administrativen Bereich, tragen Verantwortung dafür, eine positive<br />

Zusammenarbeit mit den zu Betreuenden und deren Familien zu ermöglichen.<br />

Wir Wir nehmen jedes Kind, jede Jugendliche und jeden Jugendlichen als einzigartige Persönlichkeit<br />

an.<br />

Wir Wir begegnen ihnen und ihren Familien mit Wertschätzung und Respekt.<br />

Wir Wir begleiten und unterstützen sie auf ihrem Lebensweg unter Berücksichtigung ihrer<br />

individuellen Schwächen und Stärken.<br />

Wir Wir tragen dazu bei, dass die Kinder und Jugendlichen ihre eigene Persönlichkeit einschätzen<br />

und annehmen können. Auf dieser Grundlage wollen wir sie befähigen, Verantwortung für sich<br />

selbst und andere zu übernehmen.<br />

Wir Wir bieten den Kindern und Jugendlichen Verlässlichkeit, Sicherheit, Geborgenheit, Zeit und<br />

vertrauensvolle Beziehung an.<br />

In unserem Handeln haben wir immer auch die Herkunftsfamilien der Kinder und Jugendlichen<br />

im Blick, die eine elementar wichtige und dauerhafte Bedeutung für sie haben und geben<br />

Hilfestellung zur Entwicklung und Stärkung von Erziehungskompetenzen.<br />

Wir Wir Wir sind offen und tolerant gegenüber allen Kulturen und Religionen.<br />

Wir Wir Wir pflegen eine verlässliche Zusammenarbeit mit unseren regionalen und überregionalen<br />

Kooperationspartnern und allen am Hilfeprozess Beteiligten.<br />

Wir Wir gewährleisten eine ständige Überprüfung und Weiterentwicklung der Qualität unserer Arbeit<br />

durch ein kontinuierliches Qualitätsmanagement, Dokumentation, Fort- und Weiterbildung,<br />

Supervision, Teamarbeit, Fachberatung und Personalführung.<br />

Leitung und MitarbeiterInnen des St. Barbara Kinderheimes<br />

4


2 Leistungsbeschreibun<br />

<strong>Leistungsbeschreibung</strong><br />

Leistungsbeschreibun<br />

2.1 Formen Formen der Leistungserbringung<br />

Wir bieten Leistungen der Jugendhilfe nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz [§§ 27, 34, 41,<br />

42 KJHG] an, die sich auf sieben differenzierte und dezentralisierte Wohngruppen und ein<br />

Trainingsapartment beziehen.<br />

Zudem betreuen wir je nach Bedarf Jugendliche / junge Volljährige ambulant in eigenen<br />

Wohnungen und entwickeln kurzfristig Hilfeangebote passgenau entsprechend angefragter<br />

Problemlagen.<br />

Zwei Zwei Zwei Zwei unserer unserer unserer unserer Wohngruppen Wohngruppen<br />

Wohngruppen<br />

Wohngruppen stellen stellen stellen stellen zudem zudem zudem zudem die die die die vorläufige vorläufige vorläufige vorläufige Notversorgung Notversorgung Notversorgung Notversorgung von von von von minderjährigen<br />

minderjährigen<br />

minderjährigen<br />

minderjährigen<br />

Kindern Kindern Kindern Kindern im im im im Alter Alter Alter Alter von von von von 1 1 1 1 ----13 13 13 13 Jahren Jahren Jahren Jahren zu zu zu zu jeder jeder jeder jeder Tages---- Tages Tages Tages und und und und Nachttttzeit Nach Nach Nach zeit zeit zeit sicher: sicher: sicher: sicher:<br />

Wohngruppe Wohngruppe<br />

Wohngruppe<br />

Wohngruppe Villa Villa Villa Villa Sonnenschein: Sonnenschein:<br />

Sonnenschein:<br />

Sonnenschein:<br />

0203 0203 0203 0203 / / / / 600 600 600 600 123 123 123 123 06 06 06 06<br />

Mädchenwohngruppe Mädchenwohngruppe Mädchenwohngruppe Mädchenwohngruppe Violetta: Violetta: Violetta: Violetta:<br />

0203 0203 0203 0203 / / / / 70 70 70 70 90 90 90 90 10 10 10 10 80 80 80 80<br />

Außerhalb Außerhalb Außerhalb Außerhalb der der der der Geschäftszeiten Geschäftszeiten Geschäftszeiten Geschäftszeiten sind sind sind sind die die die die Wohngruppen Wohngruppen Wohngruppen Wohngruppen mobil mobil mobil mobil erreichbar erreichbar erreichbar erreichbar uunter:<br />

uu<br />

nter: nter: nter:<br />

01522/ 01522/ 01522/ 01522/ 2 2 2 2 775 775 775 775 775 775 775 775<br />

Die Zeitdauer und Perspektive orientiert sich innerhalb der Leistungsformen konsequent an den<br />

Erfordernissen des Einzelfalls bzw. an den Maßgaben des Hilfeplans.<br />

Anspruch auf Hilfe besteht, wenn eine dem Wohl des Kindes oder Jugendlichen entsprechende<br />

Erziehung nicht gewährleistet ist und die Hilfe für seine Entwicklung geeignet und notwendig ist.<br />

Die Leistungen sind vom Inhaber der Personensorge als Jugendhilfe-Leistung beim öffentlichen<br />

Träger der Jugendhilfe zu beantragen. Sie werden im Bedarfsfall formell aufgrund der<br />

Hilfeplanung nach § 36 KJHG bewilligt.<br />

Die Finanzierung erfolgt aufgrund eines kostendeckenden Leistungsentgeltes. Der derzeitige<br />

Entgeltsatz liegt bei 115,06 Euro [ab 01.01.2011]. Bei mehr als 3tägiger Abwesenheit stellen wir<br />

ein Bettengeld in Höhe von 80 % des Entgeltsatzes in Rechnung. Die Fachleistungsstunde liegt<br />

bei 46,10 Euro [ab 01.01.2011].<br />

Der Einzugsbereich erstreckt sich auf das Duisburger Stadtgebiet sowie auf die umliegenden<br />

Nachbarstädte.<br />

5


2.1.1 2.1.1 Wohngruppen<br />

Wohngruppen<br />

gesetzliche gesetzliche §§ 34, 41 KJHG<br />

Grundlage:<br />

Grundlage:<br />

Jugendwohngruppe Freestyle<br />

Zielgruppe: Zielgruppe: Zielgruppe: Jugendliche ab 14 Jahre<br />

Zielsetzung: Zielsetzung: Jugendliche werden umfassend gefördert, so dass entweder (1) eine<br />

Rückkehr in die Herkunftsfamilie möglich ist oder (2) die Erziehung in einer<br />

anderen Familie vorbereitet wird oder (3) eine auf längere Zeit angelegte<br />

Lebensform geboten wird, die auf ein selbständiges Leben vorbereitet.<br />

Dieses Angebot dient zur Ergänzung unseres integrierten<br />

Handlungskonzeptes zur Verselbstständigung junger Menschen.<br />

Mitarbeiter: Mitarbeiter: 4 pädagogische MitarbeiterInnen, 1 JahrespraktikantIn<br />

1 Hauswirtschaftskraft<br />

sowie anteilig ZDL, Hausmeister, Verwaltung, Beratung und Leitung<br />

Platzzahl: Platzzahl:<br />

10 (2,0)<br />

Lage: Lage: Lage:<br />

Benedikt Benediktstr. Benedikt<br />

str. 2, 2, 47059 47059 Duisburg Duisburg Duisburg (Neuenkamp)<br />

(Neuenkamp)<br />

(Neuenkamp)<br />

Die Wohngruppe befindet sich in einem umgebauten und sanierten<br />

ehemaligen Kindergarten mit entsprechender Gartenfläche. Der Stadtteilkern<br />

ist innerhalb weniger Minuten gut zu Fuß zu erreichen. Alle wesentlichen<br />

Schulformen sind unproblematisch erreichbar. Infrastrukturell sind zudem<br />

viele Freizeitmöglichkeiten und Vereinsanbindungen gegeben. Eine<br />

Bushaltestelle befindet sich in direkter Nähe der Wohngruppe. Innerhalb<br />

vorgegebener Budgets sind zudem die privaten PKW der MitarbeiterInnen<br />

und die heimeigenen Kleinbusse nutzbar.<br />

Räume: Räume: Die Wohngruppe verfügt über eine Küche, Esszimmer, Vorratsraum, ein<br />

Wohnzimmer, einen Freizeitraum, für Jungen und Mädchen getrennte WCund<br />

Badbereiche sowie ein Bereitschaftsappartement einschließlich Bad und<br />

WC für den die Nachtbereitschaften übernehmenden MitarbeiterInnen. An<br />

der individuellen Zimmerausgestaltung können sich die Jugendlichen<br />

beteiligen. Die Jugendzimmer verteilen sich hinsichtlich Einzel- und<br />

Doppelzimmer wie folgt:<br />

6 Einzelzimmer, 2 Doppelzimmer<br />

Versorgung: Versorgung: Die Wohngruppe organisiert budgetgebunden den gesamten<br />

hauswirtschaftlichen Bereich unter altersgerechter und<br />

entwicklungsentsprechender Beteiligung der Jugendlichen selbsttätig.<br />

6


gesetzliche gesetzliche gesetzliche §§ 34, 41, 42<br />

Grundlage: Grundlage:<br />

Grundlage:<br />

Mädchenwohngruppe Violetta<br />

Zielgruppe: Zielgruppe: Zielgruppe: weibliche Kinder, Jugendliche<br />

Zielsetzung: Zielsetzung: Kinder und Jugendliche werden umfassend gefördert, so dass entweder (1)<br />

eine Rückkehr in die Herkunftsfamilie möglich ist oder (2) die Erziehung in<br />

einer anderen Familie vorbereitet wird oder (3) eine auf längere Zeit angelegte<br />

Lebensform geboten wird, die auf ein selbständiges Leben vorbereitet. Unter<br />

Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Bedürfnisse bietet „Violetta“<br />

Mädchen Schutz, Struktur, Halt und Orientierung. Die Die Die Mädchenwohngruppe<br />

Violetta Violetta stellt stellt zudem zudem die die vorläufige vorläufige Versorgung Versorgung von von von Mädchen Mädchen im Alter von 1 –<br />

13 13 Jahren Jahren sicher.<br />

sicher.<br />

Mitarbeiter: Mitarbeiter: 4 pädagogische MitarbeiterInnen, 1 JahrespraktikantIn<br />

1 Hauswirtschaftskraft<br />

sowie anteilig ZDL, Hausmeister, Verwaltung, Beratung und Leitung<br />

Platzzahl: Platzzahl:<br />

10 (2,0) / 1 Notaufnahmeplatz<br />

Lage: Lage:<br />

Kantstr. 14, 14, 47166 Duisburg (Hamborn)<br />

Die Wohngruppe befindet sich in einem umgebauten Mehrfamilienhaus zur<br />

alleinigen Nutzung. Der Stadtteilkern ist innerhalb weniger Minuten gut zu<br />

Fuß zu erreichen. Alle wesentlichen Schulformen befinden sich in<br />

unmittelbarer Nähe. Infrastrukturell sind zudem viele Freizeitmöglichkeiten<br />

und Vereinsanbindungen gegeben. Eine Bushaltestelle befindet sich direkt<br />

gegenüber dem Kinderheim. Innerhalb vorgegebener Budgets sind zudem<br />

die privaten PKW der MitarbeiterInnen und die heimeigenen Kleinbusse<br />

nutzbar.<br />

Räume: Räume: Die Wohngruppe verfügt jeweils über eine Küche, Esszimmer, Vorratsraum,<br />

ein Wohnzimmer, einen Freizeitraum, 3 WC- und Badbereiche sowie ein<br />

Bereitschaftszimmer mit separatem Bad und WC für den die<br />

Nachtbereitschaften übernehmenden MitarbeiterInnen. An der individuellen<br />

Zimmerausgestaltung können sich die Kinder und Jugendlichen beteiligen.<br />

Die Kinder- und Jugendzimmer verteilen sich hinsichtlich Einzel- und<br />

Doppelzimmer wie folgt:<br />

8 Einzelzimmer, 1 Doppelzimmer, 1 Notaufnahmezimmer<br />

Versorgung: Versorgung: Die Wohngruppe organisiert budgetgebunden den gesamten<br />

hauswirtschaftlichen Bereich unter altersgerechter und<br />

entwicklungsentsprechender Beteiligung der Kinder und Jugendlichen<br />

selbsttätig.<br />

7


Wohngruppe Grillopark<br />

gesetzliche gesetzliche §§ 34, 41 KJHG<br />

Grundlage: Grundlage:<br />

Grundlage:<br />

Zielgruppe: Zielgruppe: Kinder, Jugendliche<br />

Zielsetzung:<br />

Zielsetzung: Zielsetzung: Kinder und Jugendliche werden umfassend gefördert, so dass entweder (1)<br />

eine Rückkehr in die Herkunftsfamilie möglich ist oder (2) die Erziehung in<br />

einer anderen Familie vorbereitet wird oder (3) eine auf längere Zeit angelegte<br />

Lebensform geboten wird, die auf ein selbständiges Leben vorbereitet.<br />

Mitarbeiter: Mitarbeiter: 4 pädagogische MitarbeiterInnen [ErzieherInnen, Heilpädagoginnen],<br />

1 hauswirtschaftliche Mitarbeiterin<br />

sowie anteilig ZDL, Hausmeister, Verwaltung, Beratung und Leitung<br />

Platzzahl: Platzzahl: Platzzahl:<br />

9 [2,0]<br />

Lage: Lage: Lage:<br />

Am Am Grillopark Grillopark 25, 25, 47169 47169 Duisburg Duisburg (Marxloh) (Marxloh)<br />

(Marxloh)<br />

Die Wohngruppe befindet sich in einem großzügig gestalteten<br />

Einfamilienhaus mit Garten in unmittelbarer Stadt- bzw. Stadtteilnähe. Alle<br />

wesentlichen Schulformen sind gut erreichbar. Freizeit- und<br />

Vereinsmöglichkeiten sind im nahen Umfeld gegeben. Innerhalb<br />

vorgegebener Budgets sind zudem die privaten PKW der MitarbeiterInnen<br />

und die heimeigenen Kleinbusse nutzbar.<br />

Räume: Räume: Die Wohngruppe verfügt über eine Küche, Esszimmer, Vorratsraum, ein<br />

Wohnzimmer, für Jungen und Mädchen getrennte WC- und Badbereiche<br />

sowie ein Bereitschaftsappartement einschließlich Bad für den die<br />

Nachtbereitschaften übernehmenden Mitarbeiter. An der individuellen<br />

Zimmerausgestaltung können sich die Kinder und Jugendlichen beteiligen.<br />

Die eingerichteten Kinder- und Jugendzimmer verteilen sich hinsichtlich<br />

Einzel- und Doppelzimmer wie folgt:<br />

2 Doppelzimmer, 5 Einzelzimmer<br />

Versorgung: Versorgung: Die Wohngruppe organisiert budgetgebunden den gesamten<br />

hauswirtschaftlichen Bereich unter altersgerechter und<br />

entwicklungsentsprechender Beteiligung der Kinder und Jugendlichen<br />

selbsttätig.<br />

8


Wohngruppe Wohngruppe Wohngruppe RRegenbogen<br />

RR<br />

egenbogen egenbogen<br />

gesetzliche gesetzliche gesetzliche §§ 34, 41 KJHG<br />

Grundlage:<br />

Grundlage:<br />

Zielgruppe: Zielgruppe: Kinder, Jugendliche<br />

Zielsetzung:<br />

Zielsetzung: Zielsetzung: Kinder und Jugendliche werden umfassend gefördert, so dass entweder (1)<br />

eine Rückkehr in die Herkunftsfamilie möglich ist oder (2) die Erziehung in<br />

einer anderen Familie vorbereitet wird oder (3) eine auf längere Zeit angelegte<br />

Lebensform geboten wird, die auf ein selbständiges Leben vorbereitet.<br />

Mitarbeiter: Mitarbeiter: 4 pädagogische MitarbeiterInnen [ErzieherInnen, Heilpädagoginnen],<br />

1 hauswirtschaftliche Mitarbeiterin<br />

sowie anteilig ZDL, Hausmeister, Verwaltung, Beratung und Leitung<br />

Platzzahl: Platzzahl:<br />

9 [2,0]<br />

Lage: Lage: Lage:<br />

Prinz Prinz-Heinrich<br />

Prinz<br />

Heinrich Heinrich-Str. Heinrich Str. 8, 47139 Duisburg (Beeck)<br />

Die Wohngruppe befindet sich in einem großzügig gestalteten<br />

Einfamilienhaus mit kleinem Garten in unmittelbarer Stadt- bzw.<br />

Stadtteilnähe. Alle wesentlichen Schulformen sind gut erreichbar. Freizeit-<br />

und Vereinsmöglichkeiten sind im nahen Umfeld gegeben. Innerhalb<br />

vorgegebener Budgets sind zudem die privaten PKW der MitarbeiterInnen<br />

und die heimeigenen Kleinbusse nutzbar.<br />

Räume: Räume: Die Wohngruppe verfügt jeweils über eine Küche, Vorratsraum, ein<br />

Wohnzimmer, für Jungen und Mädchen getrennte WC- und Badbereiche<br />

sowie ein Bereitschaftsappartement für den die Nachtbereitschaften<br />

übernehmenden Mitarbeiter. An der individuellen Zimmerausgestaltung<br />

können sich die Kinder und Jugendlichen beteiligen. Die eingerichteten<br />

Kinder- und Jugendzimmer verteilen sich hinsichtlich Einzel- und<br />

Doppelzimmer wie folgt:<br />

3 Doppelzimmer, 3 Einzelzimmer<br />

Versorgung:<br />

Versorgung: Versorgung: Die Wohngruppe organisiert budgetgebunden den gesamten<br />

hauswirtschaftlichen Bereich unter altersgerechter und<br />

entwicklungsentsprechender Beteiligung der Kinder und Jugendlichen<br />

selbsttätig.<br />

9


Wohngruppe Moers<br />

gesetzliche gesetzliche §§ 34, 41 KJHG<br />

Grundlage: Grundlage:<br />

Grundlage:<br />

Zielgruppe: Zielgruppe: Kinder, Jugendliche<br />

Zielsetzung:<br />

Zielsetzung: Zielsetzung: Kinder und Jugendliche werden umfassend gefördert, so dass entweder (1)<br />

eine Rückkehr in die Herkunftsfamilie möglich ist oder (2) die Erziehung in<br />

einer anderen Familie vorbereitet wird oder (3) eine auf längere Zeit angelegte<br />

Lebensform geboten wird, die auf ein selbständiges Leben vorbereitet.<br />

Mitarbeiter: Mitarbeiter: 4 pädagogische MitarbeiterInnen [ErzieherInnen, Heilpädagoginnen],<br />

1 hauswirtschaftliche Mitarbeiterin<br />

sowie anteilig ZDL, Hausmeister, Verwaltung, Beratung und Leitung<br />

Platzzahl: Platzzahl:<br />

9 [2,0]<br />

Lage: Lage:<br />

Hülsdonkerstr. Hülsdonkerstr. 32, 47441 Moers<br />

Die Wohngruppe befindet sich in einem großzügig gestalteten<br />

Einfamilienhaus mit kleinem Garten in unmittelbarer Stadt- bzw.<br />

Stadtteilnähe. Alle wesentlichen Schulformen sind gut erreichbar. Freizeit-<br />

und Vereinsmöglichkeiten sind im nahen Umfeld gegeben. Innerhalb<br />

vorgegebener Budgets sind zudem die privaten PKW der MitarbeiterInnen<br />

und die heimeigenen Kleinbusse nutzbar.<br />

Räume: Räume: Die Wohngruppe verfügt jeweils über eine Küche, Esszimmer, Vorratsraum,<br />

ein Wohnzimmer, einen Freizeitraum, für Jungen und Mädchen getrennte<br />

WC- und Badbereiche sowie ein Bereitschaftsappartement für den die<br />

Nachtbereitschaften übernehmenden Mitarbeiter. An der individuellen<br />

Zimmerausgestaltung können sich die Kinder und Jugendlichen beteiligen.<br />

Die eingerichteten Kinder- und Jugendzimmer verteilen sich hinsichtlich<br />

Einzel- und Doppelzimmer wie folgt:<br />

1 Doppelzimmer, 7 Einzelzimmer<br />

Versorgung: Versorgung: Die Wohngruppe organisiert budgetgebunden den gesamten<br />

hauswirtschaftlichen Bereich unter altersgerechter und<br />

entwicklungsentsprechender Beteiligung der Kinder und Jugendlichen<br />

selbsttätig.<br />

10


Wohngruppe Villa Sonnenschein<br />

gesetzliche gesetzliche §§ 34, 41, 42 KJHG<br />

Grundlage: Grundlage:<br />

Grundlage:<br />

Zielgruppe: Zielgruppe: Kinder, Jugendliche<br />

Zielsetzung:<br />

Zielsetzung: Zielsetzung: Kinder und Jugendliche werden umfassend gefördert, so dass entweder (1)<br />

eine Rückkehr in die Herkunftsfamilie möglich ist oder (2) die Erziehung in<br />

einer anderen Familie vorbereitet wird oder (3) eine auf längere Zeit angelegte<br />

Lebensform geboten wird, die auf ein selbständiges Leben vorbereitet.<br />

Die Die Wohngruppe Wohngruppe Villa Villa Sonnenschein Sonnenschein stellt stellt zudem zudem die die vorläufige vorläufige Versorgung<br />

Versorgung<br />

von von Kindern Kindern im im Alter Alter von von 1 1 – 13 Jahren sich sicher. sich<br />

er.<br />

Mitarbeiter: Mitarbeiter: 4 pädagogische MitarbeiterInnen, 1 JahrespraktikantIn<br />

1 Hauswirtschaftskraft<br />

sowie anteilig ZDL, Hausmeister, Verwaltung, Beratung und Leitung<br />

Platzzahl: Platzzahl:<br />

10 [2,0] / 1 Notaufnahmeplatz<br />

Lage: Lage:<br />

Am Am Grillopark Grillopark 21 21, 21 , 47169 Duisburg ( (Marxloh) (<br />

Marxloh)<br />

Die Wohngruppe befindet sich in einer großzügig gestalteten Villa mit Garten<br />

in unmittelbarer Stadt- bzw. Stadtteilnähe. Alle wesentlichen Schulformen<br />

sind gut erreichbar. Freizeit- und Vereinsmöglichkeiten sind im nahen Umfeld<br />

gegeben. Innerhalb vorgegebener Budgets sind zudem die privaten PKW<br />

der MitarbeiterInnen und die heimeigenen Kleinbusse nutzbar.<br />

Räume: Räume: Die Wohngruppe verfügt jeweils über eine Küche, Esszimmer, Vorratsraum,<br />

ein Wohnzimmer, einen Freizeitraum, für Jungen und Mädchen getrennte<br />

WC- und Badbereiche sowie ein Bereitschaftsappartement für den die<br />

Nachtbereitschaften übernehmenden Mitarbeiter. An der individuellen<br />

Zimmerausgestaltung können sich die Kinder und Jugendlichen beteiligen.<br />

Die eingerichteten Kinder- und Jugendzimmer verteilen sich hinsichtlich<br />

Einzel- und Doppelzimmer wie folgt:<br />

2 Doppelzimmer, 6 Einzelzimmer, 1Notaufnahmezimmer<br />

Versorgung: Versorgung: Die Wohngruppe organisiert budgetgebunden den gesamten<br />

hauswirtschaftlichen Bereich unter altersgerechter und<br />

entwicklungsentsprechender Beteiligung der Kinder und Jugendlichen<br />

selbsttätig.<br />

11


Kleinkinder-Notaufnahme<br />

(Sozialpädagogische Lebensgemeinschaft)<br />

gesetzliche gesetzliche §§ 34, 42 KJHG<br />

Grundlage: Grundlage:<br />

Grundlage:<br />

Zielgruppe: Zielgruppe: Kinder im Alter von 0 – 6 Jahre<br />

Zielsetzung:<br />

Zielsetzung: Zielsetzung: In akuten Krisensituationen, in denen Eltern ihre Erziehungsaufgabe nicht<br />

wahrnehmen können oder in denen Kinder körperliche oder seelische<br />

Misshandlung erleiden, können bis zu 4 Kinder unter 6 Jahren in Obhut<br />

genommen werden. Die Kinder werden in einer geschützten Umgebung<br />

versorgt und betreut. Sie können so lange in der Wohngruppe verbleiben,<br />

bis die weiteren Perspektiven geklärt sind.<br />

Mitarbeiter: Mitarbeiter: 1 pädagogische<br />

pädagogischer pädagogische<br />

r r Mitarbeiter Mitarbeiter und und Ehefrau, Ehefrau, die die in in der der Wohngruppe Wohngruppe leben, leben<br />

2 pädagogische MitarbeiterInnen, 1 JahrespraktikantIn<br />

1 Hauswirtschaftskraft, 1 FSJ<br />

sowie anteilig ZDL, Hausmeister, Verwaltung, Beratung und Leitung<br />

Platzzahl: Platzzahl:<br />

4 [2,0]<br />

Lage: Lage:<br />

Die Wohngruppe befindet sich in einem großzügig gestalteten<br />

Einfamilienhaus (ehemaliges Pfarrhaus) mit großem Garten in unmittelbarer<br />

Stadt- bzw. Stadtteilnähe. Bei der Wahl des <strong>Stand</strong>ortes wurde das<br />

Vorhandensein einer guten Infrastruktur (Kindergarten, Kinderärzte,<br />

Bewegungsmöglichkeiten, etc.) berücksichtigt. Innerhalb vorgegebener<br />

Budgets sind zudem die privaten PKW der MitarbeiterInnen und die<br />

heimeigenen Kleinbusse nutzbar.<br />

Räume: Räume: Holtener Holtener Str. 160, 47167 Duisburg (Neumühl)<br />

Die Wohngruppe verfügt jeweils über eine Küche, Esszimmer, Vorratsraum,<br />

ein Wohnzimmer, 2 Bäder sowie ein Bereitschaftszimmer und Büro. Die<br />

liebevoll und kindgerecht eingerichteten Kinderzimmer verteilen sich<br />

hinsichtlich Einzel- und Doppelzimmer wie folgt:<br />

2 Doppelzimmer<br />

Versorgung: Versorgung: Die Wohngruppe organisiert budgetgebunden den gesamten<br />

hauswirtschaftlichen Bereich selbsttätig.<br />

12


2.1.2 Trainingswohnen<br />

Trainingswohnen<br />

Die Konzeption des Trainingswohnens (Trainingsapartment) zielt darauf ab, dem Jugendlichen<br />

(jungen Erwachsenen) ein auf Selbsterfahrung basierendes Lernfeld zu schaffen, das die<br />

Möglichkeit eröffnet, pädagogisch begleitete Entwicklungsschritte in Richtung selbstständiger<br />

Lebensführung zu gehen. Innerhalb des Trainingswohnens wird dem jungen Menschen<br />

verdeutlicht, das Autonomie unmittelbar an die Bereitschaft geknüpft ist, Verantwortung für die<br />

eigene Lebensgestaltung zu übernehmen.<br />

Unter dieser Prämisse stellt das Trainingswohnen eine weitere Stufe zwischen den Verselbstständigungsbemühungen<br />

innerhalb unserer Wohngruppen und dem Sozialpädagogisch<br />

Betreuten Wohnen (SBW) außerhalb unserer Einrichtung dar.<br />

• Zielgruppe ielgruppe<br />

Das Trainingswohnen ist eine geeignete Hilfeform für Jugendliche und junge Volljährige, in der<br />

Regel ab 16 Jahre, die aufgrund ihrer Reifeentwicklung noch nicht völlig selbstständig leben<br />

können, insbesondere für:<br />

- Jugendliche / junge Volljährige, die auf dem Weg zur Verselbstständigung sind, aber noch<br />

nicht ganz allein leben können<br />

- Jugendliche / junge Volljährige mit vielen Beziehungsabbrüchen<br />

- Jugendliche / junge Volljährige, deren Eltern ihnen keine stabile Beziehung bieten können.<br />

• Zi Zielsetzung Zi elsetzung<br />

- Mithilfe bei der Entwicklung von Perspektiven des/der Jugendlichen und Sinnfindung für ein<br />

selbstständiges Leben<br />

- Krisen-/Konfliktbewältigung im unmittelbaren Lebensumfeld<br />

- Aufarbeitung negativer sozialer Erfahrungen und individueller Problemlagen/Unterstützung bei<br />

der Bewältigung emotionaler Krisen<br />

- Sicherung der sozialen, materiellen und finanziellen Existenzgrundlage des jungen Menschen<br />

- Unterstützung bei der Strukturierung des Alltags des jungen Menschen<br />

- Übernahme von Selbstverantwortung durch den/die Jugendlichen<br />

• Rechtliche Rechtliche Grundlage<br />

Grundlage<br />

§§ 34, 35 und 41 KJHG<br />

• Klientenbezogene Klientenbezogene Leistungen<br />

Leistungen<br />

Pädagogische Pädagogische Pädagogische Lei Leistungen Lei tungen<br />

Die pädagogische Arbeit basiert auf einer engen Zusammenarbeit zwischen dem jungen<br />

Menschen, Schule, Jugendamt und anderen Beteiligten und den Betreuungsfachkräften. Die<br />

Hilfe findet im Trainingsapartment des Jugendlichen und seinem unmittelbaren sozialen Umfeld<br />

statt.<br />

Voraussetzung für den Einzug in diese betreute Wohnform ist, dass sich die/der Jugendliche in<br />

Ausbildung befindet bzw. eine Schule besucht. Sollte dies nicht der Fall sein, wird mit Beginn<br />

der Aufnahme gemeinsam mit dem/der Jugendlichen nach einem Ausbildungs- bzw. Schulplatz<br />

gesucht.<br />

13


Das sozialpädagogische Handeln der pädagogischen Mitarbeiter/-innen beruht auf<br />

unterschiedlichen fachlichen Ansätzen:<br />

- situations- und handlungsorientiert<br />

- lebenswelt- und gemeinwesenorientiert<br />

- wachstums- und entwicklungsorientiert<br />

- verhaltensorientiert<br />

Das Angebot bietet die Möglichkeit folgende Fertigkeiten zur selbstständigen Haushalts- und<br />

Lebensführung zu erlangen:<br />

- Haushaltsplanung, Einkaufen, Preis-<br />

vergleich, Haushaltsbuchführung<br />

- den Alltag strukturieren und planen<br />

- Wäsche waschen, bügeln, putzen,<br />

spülen, kochen<br />

- Behördengänge erledigen<br />

- schulische/berufliche Integration<br />

- Freizeitgestaltung<br />

- Beziehungsgestaltung<br />

Weitere unmittelbare Leistungen sind:<br />

- Mitwirkung beim Hilfeplan, der<br />

Betreuungsplanung, Zielabstimmung<br />

und Zielformulierung<br />

- Planung, Organisation und Begleitung<br />

des pädagogischen Prozesses.<br />

Schulische Schulische / / Berufliche Berufliche Berufliche Förderung<br />

Förderung<br />

Die Kooperation mit den Schulen ist in Fällen von negativen Schulkarrieren von besonderer<br />

Bedeutung. Ein regelmäßiger Kontakt und Austausch mit den zuständigen Lehrer/-innen soll<br />

dazu führen, dass sie sich auf die Besonderheiten der pädagogischen Versorgung und auf<br />

Maßnahmen zur sozialen Integration der Jugendlichen einlassen können.<br />

Arbeitsinhalte in der Betreuung junger Menschen in der beruflichen Ausbildung sind vor allem:<br />

- Motivierung zur und Begleitung bei der<br />

Jobsuche<br />

- Motivierung und Vermittlung von<br />

berufsbegleitenden oder –fördernden<br />

Maßnahmen<br />

- flexibler Umgang mit Störungen und<br />

Krisen im Lern- und Leistungsbereich<br />

• Personal Personal- Personal und und Leistungsorganisation<br />

Leistungsorganisation<br />

<strong>Stand</strong>ort <strong>Stand</strong>ort / / Räumlichkeiten<br />

Räumlichkeiten<br />

Das eineinhalb Zimmer umfassende Trainingsapartment ist an unserer Außenwohngruppe „Villa<br />

Sonnenschein“ (Am Grillopark 21, 47169 Duisburg) angegliedert und befindet sich im Souterrain<br />

des Hauses. Das Apartment hat einen separaten Eingang und ist somit unabhängig von der<br />

Außenwohngruppe, bietet aber durch die räumliche Nähe zur Wohngruppe einen durchaus<br />

geschützten Rahmen. Das Apartment liegt in einem Umfeld mit guter Infrastruktur, wie Schulen,<br />

Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitangeboten.<br />

14


Mit den betreffenden Jugendlichen wird ein Betreuungs- und Wohnraumnutzungsvertrag<br />

abgeschlossen.<br />

Zugang<br />

Zugang<br />

Diese betreute Wohnform muss als Jugendhilfeleistung beim öffentlichen Jugendhilfeträger<br />

beantragt und von ihm aufgrund von Hilfeplanung gemäß § 36 KJHG gewährt werden.<br />

Einz Einzugsbereich<br />

Einz ugsbereich<br />

Stadtgebiet Duisburg sowie auch umliegende Städte und Gemeinden.<br />

Öffnungs Öffnungs-/Betreuungszeiten<br />

Öffnungs /Betreuungszeiten<br />

Die Betreuungszeiten werden auf den Bedarf der jungen Menschen abgestimmt – dazu gehören<br />

auch Kriseninterventionen in den Abendstunden und an Wochenenden.<br />

Personalausstattung<br />

Personalausstattung<br />

Pädagogische Fachkräfte: 0,25 VB<br />

Pädagogische / Leitung: 0,05 VB<br />

_______<br />

Gesamt Personalaufwand: 0,30 VB<br />

Leistungsumfa<br />

Leistungsumfang<br />

Leistungsumfa ng<br />

Das Trainingsapartment bietet Platz für 1jungen Menschen im Alter ab 16 Jahren.<br />

Finanzierung<br />

Finanzierung<br />

Finanzierung<br />

Zwischen dem Jugendamt Duisburg und dem <strong>Caritasverband</strong> Duisburg als Träger des<br />

St. Barbara Kinderheims ist ein Tagesentgelt in Höhe von 65,00 Euro (01.01.2011) zuzüglich<br />

Taschengeld und Bekleidungsgeld vereinbart.<br />

15


2.1.3 Sozialpädagogisch<br />

Sozialpädagogisch-Betreutes Sozialpädagogisch<br />

Betreutes Wohnen (SBW)<br />

(SBW)<br />

Grundsätzlich steht unser Angebot „Sozialpädagogisch betreutes Wohnen“ im Kontext unserer<br />

Leistungs- u. Qualitätsentwicklungsbeschreibung, so dass im Folgenden nur die spezifischen<br />

konzeptionellen Inhalte dargestellt werden.<br />

Das Angebot ist sowohl für Jugendliche, junge Volljährige aus den ‚eigenen Heimgruppen’ als<br />

auch für Jugendliche, junge Volljährige offen, die nicht zuvor im St. Barbara Kinderheim gelebt<br />

haben.<br />

• Zielgruppe<br />

Zielgruppe<br />

Jugendliche, junge Erwachsene als Fortsetzung vorausgegangener Hilfen zur Erziehung<br />

Jugendliche, junge Volljährige aus der Herkunftsfamilie zum Aufbau einer selbständigen<br />

Lebensführung<br />

Jugendliche, junge Volljährige, bei denen im Hilfeplanverfahren individuelle und flexible Hilfen<br />

vereinbart werden<br />

Jugendliche, junge Volljährige bei denen lt. Hilfeplan der Betreuungsschlüssel aufgrund<br />

erfolgreicher Verselbständigungsarbeit reduziert werden kann<br />

Jugendliche, junge Volljährige mit mangelnder Gruppenfähigkeit, Schul- und<br />

Ausbildungsproblematiken, etc.<br />

• Zielsetzung<br />

Zielsetzung<br />

Jugendliche, junge Volljährige erhalten sozialpädagogische Hilfestellungen, um ein eigenes<br />

selbständiges Leben führen zu können.<br />

• Rechtliche Rechtliche Grundlag Grundlage Grundlag<br />

§§ 34, 35 und 41 KJHG<br />

• Betreuungsdichte<br />

Betreuungsdichte<br />

Die Betreuungsstunden werden im Hilfeplanverfahren entsprechend dem individuellen<br />

Hilfebedarf vereinbart. Als Finanzierungsinstrument dient die Fachleistungsstunde. Der<br />

Fachleistungsstundensatz liegt derzeit bei 46,10 Euro. Über das Steuerungselement der<br />

Fachleistungsstunde lässt sich das Angebot sowohl intensiv-pädagogisch als auch<br />

ausgesprochen niederschwellig konzipieren.<br />

• Mitarbeiterqualifikation<br />

Mitarbeiterqualifikation<br />

Sozial- oder heilpädagogische Fachkraft mit FHS-Abschluss<br />

• Betreuungsform<br />

etreuungsform<br />

Die Jugendlichen, jungen Volljährigen werden in angemieteten Wohnungen betreut. Bei<br />

Volljährigkeit unterzeichnen die Klienten selbst den Mietvertrag; bei minderjährigen unterzeichnet<br />

der gesetzliche Vertreter. Der <strong>Caritasverband</strong> Duisburg e.V. als Rechtsträger des Kinderheimes<br />

16


mietet selbst keine Wohnungen an. Eine Wohnungsanmietung und damit auch Fallübernahme<br />

setzt die Zustimmung der betreuenden Stelle voraus.<br />

Als Wohnungsgröße gelten 45 qm als Höchstgrenze vereinbart; die Höchstgrenze für Miet- und<br />

Mietnebenkosten wird durch die Rahmenbedingungen des Arbeitslosengeldes II bestimmt.<br />

Anpassungen erfolgen bei der Erhöhung des Arbeitslosengeldes II automatisch. Der Träger des<br />

Kinderheimes geht hier in Vorleistung, überweist zur Sicherstellung des Wohnraumes die<br />

Wohnungsmiete unmittelbar auf das Konto des Vermieters und stellt dem Jugendamt mit der<br />

Heimkostenabrechnung den Betrag in Rechnung.<br />

Hinsichtlich evt. geforderter Kautionszahlungen des Vermieters besteht gegenüber dem<br />

Jugendamt ein Erstattungsanspruch von maximal 900,00 Euro. Das JA sichert seine Rechte<br />

durch eine Abtretungserklärung. Auch hier geht der Träger des Kinderheimes in Vorleistung,<br />

überweist den Betrag unmittelbar auf das Konto des Vermieters und fordert den Betrag zum<br />

Monatsende mit der Heimkostenabrechnung wieder an. Je nach Höhe des Einkommens des<br />

Jugendlichen, jungen Volljährigen erfolgt nach Aufforderung an ihn durch die wirtschaftliche<br />

Jugendhilfe die Ratenrückzahlung der Kaution.<br />

Hinsichtlich der Erstausstattung gilt eine Obergrenze von 920,00 Euro bei einer Wohnung, 614<br />

Euro bei einem Appartement und 205 Euro bei einem Zimmer als vereinbart. Der Betrag ist<br />

nicht wieder zurückzuzahlen. Der Träger des Kinderheimes geht in Vorleistung und fordert mit<br />

der Heimkostenabrechnung den Betrag wieder an.<br />

• Leistungsbereiche<br />

Leistungsbereiche<br />

-siehe Leistungs- u. Qualitätsentwicklungsbeschreibung-<br />

• Hauswirtschaftliche, Hauswirtschaftliche, Hauswirtschaftliche, technische technische Leistungen Leistungen<br />

Leistungen<br />

Die Jugendlichen, jungen Volljährigen erhalten Hilfen bei der Beschaffung von Wohnraum,<br />

Unterstützung zur Ausstattung, zum Bezug und zur Gestaltung der eigenen Wohnung,<br />

Anleitung zur Selbstversorgung [Einkaufen, Kochen, Wäsche- u. Raumpflege] und<br />

Hilfestellungen zur eigenverantwortlichen Gestaltung eines Mietverhältnisses und bei klärenden<br />

Gesprächen mit Vermietern und Nachbarn.<br />

• Sonstige Sonstige Leistungen<br />

Leistungen<br />

Der Jugendliche, junge Volljährige erhält über den Träger des Kinderheimes den jeweils gültigen<br />

Regelsatz des Haushaltsvorstandes auf sein Konto zu Beginn des Monats überwiesen [374,00<br />

Euro]. Sofern der Jugendliche, junge Volljährige zur eigenverantwortlichen Geldverwendung<br />

noch nicht in der Lage ist, erfolgt eine Budgetierung durch den betreuenden Mitarbeiter des<br />

Kinderheimes. Der Träger des Kinderheimes geht in Vorleistung und fordert mit der<br />

Heimkostenabrechnung den Betrag wieder an.<br />

Sofern die jungen Menschen im Kontext ihrer Schul-, Berufsausbildung Fahrtkosten haben und<br />

diese durch Dritte nicht finanziert werden, geht auch hier der Träger des Kinderheimes in<br />

Vorleistung und fordert mit der Heimkostenabrechnung den Betrag wieder an. Weitere<br />

Leistungen, die im Zusammenhang mit der Schul-, Berufsausbildung stehen sind über Anträge<br />

an das jeweilige Jugendamt ggf. refinanzierbar.<br />

Der Jugendliche, junge Volljährige wird von dem betreuenden Mitarbeiter darauf hingewiesen,<br />

dass er dem Mitarbeiter der wirtschaftlichen Jugendhilfe gegenüber durch Vorlage der jeweils<br />

gültigen Verdienstbescheinigung seine Einkünfte offen zu legen hat. Von diesem erhält er einen<br />

Bescheid zur Heranziehung an den Kosten. Der Einkommen erzielende Jugendliche, junge<br />

Volljährige richtet bei seiner Bank einen Dauerauftrag in Höhe des Eigenanteils ein. Der<br />

Eigenanteil geht auf das Konto des <strong>Caritasverband</strong>es Duisburg e.V. Mit der mtl.<br />

Heimkostenabrechnung wird dem Kostenträger der Betrag gut geschrieben. Sofern der<br />

Eigenanteilsbetrag von einem Jugendlichen, jungen Volljährigen nicht dem <strong>Caritasverband</strong><br />

17


Duisburg e.V. zugeht, hat sich der Kostenträger selbst um den Erhalt der Zahlungen zu<br />

bemühen.<br />

Als Einkünfte gelten auch evt. Kindergeldzahlungen, etc … .Telefon-, Kabel- u.<br />

Rundfunkgebühren sind nicht refinanzierbar.<br />

• Beendigung Beendigung Beendigung der der Hilfe<br />

Hilfe<br />

Die Hilfe endet, wenn im Hilfeplangespräch festgestellt wird, dass die Hilfe ihr Ziel erreicht hat<br />

oder der zu Betreuende die Hilfeleistungen nicht mehr wünscht.<br />

18


2.1.4 Fl Flexible Fl<br />

exible Hilfen<br />

Hilfen<br />

• Grundgedanke<br />

Grundgedanke<br />

Beim Konzept flexibler Erziehungshilfen stand das Arbeitsprinzip zentral und dieses soll zugleich<br />

auch Paradigma des Verständnisses flexibler Erziehungshilfen im St. Barbara Kinderheim sein,<br />

für jeden Einzelfall entsprechend seinen Bedürfnissen und Bedarf, Wünschen und<br />

Notwendigkeiten ein einmaliges Betreuungssetting zu konstruieren und zu realisieren.<br />

• Rechtsgrundlage<br />

Rechtsgrundlage<br />

Rechtsgrundlage<br />

Hier wird in dem § 27, Abs. 1 KJHG der Hauptbezugspunkt gesehen und gefolgert, dass<br />

Jugendhilfe strukturell so zu organisieren sei, dass maßgeschneiderte sozialpädagogische<br />

Arrangements für den Einzelfall kreativ neu zu schaffen sein könnten. Damit ändere sich der<br />

Blickwinkel: Nicht das ‘Vorhalten' von einzelnen Hilfeformen , denen dann Kinder und<br />

Jugendliche zugewiesen werden, wäre strukturell sicherzustellen sondern die Einrichtungen der<br />

Jugendhilfe wären so lern- und wandlungsfähig zu organisieren, dass sie ad hoc in der Lage<br />

sind, für jeden Jugendlichen und für jedes Kind eine Betreuungsform zu generieren. Eine solche<br />

Sichtweise bedeute, dass die Organisationen und die in ihnen enthaltenen Ressourcen an die<br />

Bedarfe und Problemlagen der Klientel angepasst würden. Auch orientiere sich so eine<br />

erzieherische Hilfe eher nach dem Bedarf im Einzelfall unter Einbeziehung des engeren sozialen<br />

Umfeldes und passt sich flexibel den verändernden Bedürfnissen der Leistungsempfänger im<br />

Verlaufe der Leistungsgewährung an. Erzieherische Hilfen orientieren sich so an den<br />

Lebenswelten der Leistungsempfänger, sind individuell, flexibel und werden unter Einbeziehung<br />

des sozialen Umfeldes, also ortsnah und sozialraumbezogen, durchgeführt.<br />

• Definition Definition<br />

Definition<br />

In Anlehnung an das skizzierte theoretische Modell werden im St. Barbara Kinderheim Hilfen zur<br />

Erziehung dann als ,Flexible Erziehungshilfen’ definiert, wenn mit einer Hilfe zur Erziehung<br />

die sozialräumlichen Verhältnisse, die maßgeblichen Anteil an den Lebensbedingungen der<br />

Klientel haben, in die Arbeit mit einbezogen werden [Sozialraumbezogenheit],<br />

unmittelbar aufgrund konkreter Problemlagen von Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen<br />

und / oder ihrer Familien mit Hilfeangebote reagiert wird [Individualität],<br />

im Hilfeverlauf selbst ggf. veränderten Bedürfnissen solange Rechnung getragen wird bis<br />

Unterstützungsleistungen des formellen Systems in keiner Weise mehr erforderlich sind<br />

[Flexibilität] und<br />

trotz der veränderten Hilfebedarfe der zu Betreuenden zu einem Vermeiden eines Einrichtungs-<br />

und Personenwechsels beigetragen wird [Kontinuität oder auch ‘Exklusivität einer Beziehung’].<br />

Dabei wird eine Hilfe zur Erziehung abgegolten aufgrund einer quantitativ und qualitativ dem<br />

Einzelfall angemessene Finanzierung [Fachleistungsstunde].<br />

• Zielgruppe<br />

Zielgruppe<br />

Im Kontext von Heimerziehung spezifizieren sich die Zielgruppen wie folgt: Familien , in denen<br />

eine Heimunterbringung eines oder mehrerer Kinder ansteht, Familien, in denen Kinder und /<br />

oder Mitglieder des Familiensystems auf eine anstehende oder bereits erfolgte außerfamiliäre<br />

Unterbringung mit massivem Widerstand reagieren, Familien, in denen eine Rückführung der<br />

Kinder in den elterlichen bzw. teilelterlichen Haushalt ansteht, wobei die Eltern jedoch ohne<br />

weitere Unterstützungen überfordert sind, sowie Jugendliche, die sich auf eine Heimgruppe<br />

nicht einlassen können und junge Erwachsene mit Bedarf hinsichtlich eines Angebotes mit<br />

niedrigem Betreuungsaufwand [SBW-Schnittstelle].<br />

19


Grundsätzliche Voraussetzung der Hilfen ist die prinzipielle Bereitschaft zur Annahme.<br />

• Leistungs Leistungs- Leistungs und und Zielkatalog<br />

Zielkatalog<br />

Vermeidung einer außerhäuslichen Unterbringung, Verkürzung von außerhäuslicher<br />

Unterbringung, Reintegration in das familiäre Umfeld, Krisen- und Konfliktbewältigung,<br />

Sicherung der sozialen und materiell / finanziellen Existenzgrundlage von Familien, Sicherung<br />

und Förderung der Entwicklung der Kinder in der Familie, Unterstützung der Eltern bei<br />

Erziehungsfragen, Beratung der Bezugspersonen und der Kinder und Jugendlichen,<br />

Verselbständigung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, Unterstützung in Schule und<br />

Ausbildung, Clearingphase zur Überprüfung des Hilfebedarfes, Übernahme von<br />

Selbstverantwortung durch die Familie, Neustrukturierung des Alltags junger Menschen, Mithilfe<br />

bei der Perspektiventwicklung und Sinnfindung für ein eigenständiges Leben des jungen<br />

Menschen, Menschen mit Konflikten, Stütze von Hilfesuchenden, Berater und Helfer zur<br />

Selbsthilfe, Einbeziehung von Bezugspersonen, Vermittlung therapeutisch ausgebildeter Kräfte,<br />

Fähigkeit zur selbständigen und eigenverantwortlichen Lebensführung, Begleitung bei der<br />

Wohnraumbeschaffung, Hilfestellung bei der Wohnraumsicherung, Sicherstellung der<br />

wirtschaftlichen Verhältnisse, Beratung und Begleitung im Umgang mit Ämtern und Behörden,<br />

Organisation des alltäglichen Lebens, Hilfen bei der Überwindung sozialer Krisen, Integration in<br />

Schule und Beruf, Hilfsangebote zur Lösung individueller Schwierigkeiten.<br />

20


2.2 Leistungsbereiche<br />

Im Folgenden werden wir auf wesentliche Leistungsbereiche, die wir als Schlüsselprozesse<br />

definieren, genauer eingehen:<br />

• ‚Aufnahme’<br />

• ‚Erziehungs- und Hilfeplanung’<br />

• ‚Gestaltung des Alltags’<br />

• ‚Kindergarten, Schule, Ausbildung und Beruf’<br />

• ‚Netzwerkpflege und soziale Integration’<br />

• ‚Emotional - sozialer Bereich’<br />

• ‚Gesundheitspflege’<br />

• ‚Hauswirtschaftliche Leistungen und Verpflegung’<br />

• ‚Beratung, Leitung’<br />

• ‚Entlassung’<br />

2.2.1 2.2.1 ‘Aufnahme’<br />

‘Aufnahme’<br />

Am Am Am Am Anfang Anfang Anfang Anfang steht steht steht steht die dd<br />

die<br />

ie ie Welt Welt Welt Welt ‚Kopf’: ‚Kopf’: ‚Kopf’: ‚Kopf’: ‚Trennung’ ‚Trennung’ ‚Trennung’ ‚Trennung’ von von von von der der der der eigenen eigenen eigenen eigenen Familie, Familie, Familie, Familie, ‚Verlust’ ‚Verlust’ ‚Verlust’ ‚Verlust’ bisheriger bisheriger bisheriger bisheriger<br />

Freunde Freunde Freunde Freunde und und und und Klassenkameraden, Klassenkameraden, Klassenkameraden, Klassenkameraden, ‚Abschied’ ‚Abschied’ ‚Abschied’ ‚Abschied’ vom vom vom vom bisher bisher bisher bisher gewohnten gewohnten gewohnten gewohnten Umfeld, Umfeld, Umfeld, Umfeld, traumatische<br />

traumatische<br />

traumatische<br />

traumatische<br />

Erlebnisse Erlebnisse Erlebnisse Erlebnisse und und und und Angst Angst Angst Angst vor vor vor vor dem dem dem dem ‚Neuen’. ‚Neuen’. ‚Neuen’. ‚Neuen’. Der Der Der Der Gestaltung Gestaltung Gestaltung Gestaltung der der der der Aufnahme Aufnahme Aufnahme Aufnahme und und und und Aufnahmephase<br />

Aufnahmephase<br />

Aufnahmephase<br />

Aufnahmephase<br />

kommt kommt kommt kommt daher daher daher daher große groß groß große<br />

e e Relevanz Relevanz Relevanz Relevanz hinsichtlich hinsichtlich hinsichtlich hinsichtlich des des des des Gelingens Gelingens Gelingens Gelingens einer einer einer einer erzieherischen erzieherischen erzieherischen erzieherischen Hilfe Hilfe Hilfe Hilfe zu. zu. zu. zu.<br />

Ziel: Ziel: Jede Aufnahme wird sorgfältig vorbereitet.<br />

Qualitätsstandard Qualitätsstandard [ [-merkmal]: [ merkmal]:<br />

-Zur Aufnahmevorbereitungsphase<br />

• Erörterung der telefonischen Anfrage des Jugendamtsmitarbeiters / der<br />

Jugendamtsmitarbeiterin, Erfragung der Problemlage und kurzfristige Rückmeldung zur<br />

Aufnahmemöglichkeit<br />

• Aneignung von Fallkompetenz aufgrund der vor dem Aufnahmegespräch<br />

•<br />

eingegangenen Unterlagen<br />

Klärung der Raumfrage<br />

• Vorbereitung der Gruppe auf den Neuzugang [Information der anderen Mitbewohner,<br />

Vorbereitung des Zimmers, etc.]<br />

• Sekretariatsprozedere<br />

-Zum Aufnahmegespräch<br />

• Bewusste Gestaltung des ‚klimatischen Kontextes’ des Aufnahmegespräches<br />

• Vorstellung und Besichtigung der Gruppe<br />

• Schaffung eines Raumes für Fragen von Kindern und Eltern und ihrer Artikulation von<br />

Wünschen, Vorstellungen und Bedürfnissen<br />

• Herstellung einer objektiven Wirklichkeit über die Fremdunterbringung und der<br />

Erwartungen<br />

• Phase konkreter Aufnahmemodalitäten [Probewohnmöglichkeit, Einzugsdatum u. –<br />

weise, Unterlagen]<br />

-Zur Aufnahme<br />

• Kennen lernen der Hauptbezugspersonen des Kindes<br />

• Führung eines Austauschgespräches mit der bisherigen Schule und Kontaktgestaltung<br />

zur neuen Schule<br />

• Gesundheitlichen Zustand checken lassen<br />

• Vertraut machen mit den Mitbewohnern<br />

• Durchführung des umfassenden Antrags-, Organisations- und<br />

Datenerfassungsprozedere<br />

21


-Zur Nachbereitung der Aufnahme:<br />

• Einholung von Zufriedenheitsrückmeldungen des Kindes und der Eltern<br />

• Heiminterne, fachliche Reflexionsgespräche zum bisherigen Hilfeverlauf<br />

2.2.2 2.2.2 2.2.2 ‚Erziehungs ‚Erziehungs- ‚Erziehungs und und Hilfeplanung’<br />

Hilfeplanung’<br />

Streit, Streit, Streit, Streit, unvereinbare unvereinbare unvereinbare unvereinbare Positionen, Positionen, Positionen, Positionen, festgefahrene festgefahrene festgefahrene festgefahrene Bahnen, Bahnen, Bahnen, Bahnen, Übergriffe, Übergriffe, Übergriffe, Übergriffe, Verletzungen Verletzungen Verletzungen Verletzungen und und und und<br />

Entbehrungen, Entbehrungen, Entbehrungen, Entbehrungen, unangemessene unangemessene unangemessene unangemessene Verhaltensweisen Verhaltensweisen Verhaltensweisen Verhaltensweisen sowohl sowohl sowohl sowohl auf auf auf auf Seiten Seiten Seiten Seiten des des des des Kindes, Kindes, Kindes, Kindes, des des des des<br />

Jugendlichen Jugendlichen Jugendlichen Jugendlichen als als als als auch auch auch auch auf auf auf auf Seiten Seiten Seiten Seiten der der der der Eltern Eltern Eltern Eltern und uu<br />

und<br />

nd nd fehlgeschlagene fehlgeschlagene fehlgeschlagene fehlgeschlagene bisherige bisherige bisherige bisherige Hilfeangebote<br />

Hilfeangebote<br />

Hilfeangebote<br />

Hilfeangebote<br />

kennzeichnen kennzeichnen kennzeichnen kennzeichnen die die die die schwierige schwierige schwierige schwierige Aufgabe, Aufgabe, Aufgabe, Aufgabe, wenn wenn wenn wenn es es es es im im im im Bereich Bereich Bereich Bereich der der der der Erziehungs Erziehungs---- Erziehungs Erziehungs und und und und Hilfeplanung<br />

Hilfeplanung<br />

Hilfeplanung<br />

Hilfeplanung<br />

um um um um das das das das gemeinsame gemeinsame gemeinsame gemeinsame Aushandeln Aushandeln Aushandeln Aushandeln von von von von Zielen Zielen Zielen Zielen und und und und Perspektiven Perspektiven Perspektiven Perspektiven geht. geht. geht. geht. Entsprechend Entsprechend Entsprechend Entsprechend des des des des in in in in<br />

unserem unserem unserem unserem Leitbild Leitbild Leitbild Leitbild skizzierten skizzierten skizzierten skizzierten Verständnisses Verständniss<br />

Verständniss<br />

Verständnisses<br />

es es von von von von Erziehung Erziehung Erziehung Erziehung kommt kommt kommt kommt der der der der Erziehungs---- Erziehungs Erziehungs Erziehungs und und und und<br />

Hilfeplanung Hilfeplanung Hilfeplanung Hilfeplanung große große große große Bedeutung Bedeutung Bedeutung Bedeutung zu. zu. zu. zu.<br />

Ziel: Ziel: Für jedes Kind, jeden Jugendlichen wird Erziehung geplant und die Effekte geprüft sowie<br />

eine umfassende Hilfeplanung durchgeführt.<br />

Qualitätsstandard Qualitätsstandard [ [-merkmal]: [ merkmal]:<br />

-Zur Erziehungsplanung:<br />

• Reflexion der intendierten Erziehungswirkungen innerhalb Teamsitzungen<br />

• Permanenter Abgleich mit der Hilfeplanung<br />

• Besprechung von Rückschritten, Stagnationen und Fortschritten mit dem Kind, den<br />

Jugendlichen und den Eltern<br />

• Dokumentation der Erziehungsplanungen<br />

-Zur Hilfeplanung, Vorbereitung:<br />

• Vorbereitung der in der Regel halbjährlich stattfindenden Hilfeplangespräche innerhalb<br />

der einzelnen Teams [Informationen einholen, Evaluation des bisherigen<br />

Zielerreichungsgrades, Erstellung der Vorlage, Besprechung der Vorlage mit dem Kind,<br />

dem Jugendlichen, etc.]<br />

-Zur Hilfeplanung, Hilfeplangespräch<br />

• Informationen zum Hilfeverlauf geben<br />

• Zielvereinbarungen für zukünftigen Zeitraum treffen<br />

-Zur Hilfeplanung, Nachbereitung<br />

• Schriftliche Erfassung neuer Daten und Perspektiven<br />

• Dokumentation<br />

• Information der anderen Teammitglieder<br />

• Besprechung des HPG-Protokolls mit dem Kind / dem Jugendlichen<br />

2.2.3 2.2.3 ‚Gestaltung ‚Gestaltung des des Alltags’<br />

Die Die Die Die Gestaltung Gestaltung Gestaltung Gestaltung und und und und Bewältigung Bewältigung Bewältigung Bewältigung des des des des Alltags Alltags Alltags Alltags ist ist ist ist ein ein ein ein zentrales zentrales zentrales zentrales Leistungsmerkmal Leistungsmerkmal Leistungsmerkmal Leistungsmerkmal unseres unseres unseres unseres<br />

Hauses. Haus Haus Hauses.<br />

es. es. Junge Junge Junge Junge Menschen Menschen Menschen Menschen leben leben leben leben in in in in den den den den Wohngruppen Wohngruppen Wohngruppen Wohngruppen und und und und haben haben haben haben hier hier hier hier für für für für eine eine eine eine wichtige wichtige wichtige wichtige<br />

Entwicklungsphase Entwicklungsphase Entwicklungsphase Entwicklungsphase ihr ihr ihr ihr Zuhause. Zuhause. Zuhause. Zuhause. Hierzu Hierzu Hierzu Hierzu sind sind sind sind normale, normale, normale, normale, altersentsprechende altersentsprechende altersentsprechende altersentsprechende Wohnräume Wohnräume Wohnräume Wohnräume ebenso ebenso ebenso ebenso<br />

notwendig notwendig notwendig notwendig wie wie wie wie gestaltete gestaltete gestaltete gestaltete Beziehungen Beziehungen Beziehungen Beziehungen in in in in einem einem einem einem auf auf auf auf eine eine eine eine bestimmte bestimmte bestimmte bestimmte Zeit Zeit Zeit Zeit hin hin hin hin angelegten angelegten angelegten angelegten<br />

Beziehungssystem. Bezie Bezie Beziehungssystem.<br />

hungssystem. hungssystem. Strukturmerkmale Strukturmerkmale Strukturmerkmale Strukturmerkmale des des des des Alltags Alltags Alltags Alltags sind sind sind sind wiederkehrende wiederkehrende wiederkehrende wiederkehrende Rhythmen, Rhythmen, Rhythmen, Rhythmen, Aufgaben Aufgaben Aufgaben Aufgaben<br />

und und und und <strong>Stand</strong>ardsituationen <strong>Stand</strong>ardsituationen <strong>Stand</strong>ardsituationen <strong>Stand</strong>ardsituationen wie wie wie wie etwa etwa etwa etwa Hausaufgaben, Hausaufgaben, Hausaufgaben, Hausaufgaben, Mahlzeiten, Mahlzeiten, Mahlzeiten, Mahlzeiten, Freizeit Freizeit Freizeit Freizeit und und und und Routinen Routinen Routinen Routinen etc., etc., etc., etc., die die die die<br />

der der der der Erfüllung Erfüllung Erfüllung Erfüllung von von von von Grundbedürfnissen Grundbedürfnissen Grundbedürfnissen Grundbedürfnissen der der der der bei bei bei bei uns uns uns uns lebenden lebenden lebenden lebenden Kinder Kinder Kinder Kinder dienen. dienen. dienen. dienen.<br />

Ziel: Ziel: Der Alltag wird geplant, strukturiert, atmosphärisch gestaltet, schafft elementare<br />

Voraussetzungen des sich Wohl- und Zuhausefühlens und trägt als Lern- und Übungsfeld zur<br />

22


Gestaltung des eigenen Lebens und eigenverantwortlicher Lebensführung bei. Der komplexe<br />

Leistungsbereich beinhaltet die Teilbereiche: ‚Nahrung und Malzeiten’, ‚Kleidung’,<br />

‚Zimmergestaltung und Zimmerpflege’, ‚Umgang mit Geld’, ‚Verkehrserziehung’,<br />

‚Kulturtechniken’ und ‚Dokumentenmappe’.<br />

Qualitätsstandard Qualitätsstandard Qualitätsstandard [ [-merkmal]: [ merkmal]: merkmal]:<br />

• ‘Nahrung und Mahlzeiten’ [Hilfestellungen u. a. bei: Planung und Durchführung von<br />

Einkäufen, Zubereitung von Mahlzeiten]<br />

• ‘Kleidung’ [Hilfestellungen u. a. bei: Einkauf und Budgetgrenzen, Zweckmäßigkeit von<br />

Kleidung, Kleidungspflege]<br />

• ‘Zimmergestaltung und Zimmerpflege’ [Hilfestellungen u. a. bei: Individuellen<br />

Ausgestaltungsmöglichkeiten des Zimmers, Aufräumen und Pflegen eines Zimmers,<br />

umweltgerechter Müllentsorgung]<br />

• ‘Umgang mit Geld’ [Hilfestellungen u. a. bei: Einrichtung eines Taschen- und<br />

Bekleidungsgeldkontos, Führung eines Kontos, Training von Bankgeschäften]<br />

• ’Verkehrserziehung’ [Hilfestellungen u. a. bei: Lesen eines Stadtplans, Nutzung öffentlicher<br />

Verkehrsmittel]<br />

• ‘Kulturtechniken’ [Hilfestellungen u. a. bei: Umgangsformen, Verhaltensweisen in Restaurant-<br />

, Theater- und Konzertbesuchen]<br />

• ‘Dokumentenmappe’ [Hilfestellungen u. a. bei: Anlage und Führung eines Ordners zur<br />

Sammlung wichtiger Unterlagen].<br />

2.2.4 2.2.4 ‘Kindergarten, ‘Kindergarten, Schule, Schule, Schule, Ausbildung Ausbildung Ausbildung und und Beruf’<br />

Beruf’<br />

In In In In vielen vielen vielen vielen Fällen Fällen Fällen Fällen sind sind sind sind gerade gerade gerade gerade diese diese diese diese Bereiche Bereiche Bereiche Bereiche defizitär: defizitär: defizitär: defizitär: ‚Kein ‚Kein ‚Kein ‚Kein Bock Bock Bock Bock auf auf auf auf Sch Schule’, Sch Schule’,<br />

ule’, ule’, erhebliche erhebliche erhebliche erhebliche<br />

Wissenslücken, Wissenslücken, Wissenslücken, Wissenslücken, gepaart gepaart gepaart gepaart mit mit mit mit Problemen Problemen Problemen Problemen im im im im Sozialverhalten.<br />

Sozialverhalten.<br />

Sozialverhalten.<br />

Sozialverhalten.<br />

Ziel: Ziel: Jedes Kind, jeder Jugendliche erhält schulische Förderung und Begleitung, weil heute mehr<br />

denn je Bildung über soziale Teilhabechancen definiert wird.<br />

Qualitätsstandard Qualitätsstandard [ [-mer [ mer merkmal]:<br />

kmal]:<br />

• Regelmäßige Kontaktpflege zu Erziehungs-, Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen<br />

• Hilfestellungen bei den Hausaufgaben, ohne jedoch speziellen Nachhilfeunterricht –<br />

Zusatzleistung-<br />

• Unterstützungen bei Ausbildungs- und Stellengesuchen<br />

• Hilfestellungen beim Bearbeiten von Anträgen<br />

2.2.5 ‘Netzwerkpflege und soziale Integration’<br />

Nicht Nicht Nicht Nicht nur nur nur nur hinsichtlich hinsichtlich hinsichtlich hinsichtlich der der der der Kinder Kinder Kinder Kinder und und und und Jugendlichen, Jugendlichen, Jugendlichen, Jugendlichen, sondern sondern sondern sondern auch auch auch auch bezüglich bezüglich bezüglich bezüglich ihrer ihrer ihrer ihrer Eltern Eltern Eltern Eltern ist ist ist ist<br />

festzustellen, festzustellen, festzustellen, festzustellen, dass dass dass dass sie sie sie sie nur nur nur nur unzureichend unzureichend unzureichend unzureichend in in in in unsere unsere unsere unsere Gesellschaft Gesellschaft Gesellschaft Gesellschaft integriert integriert integriert integriert sind. sind. sind. sind. Vielfach Viel Viel Vielfach<br />

fach fach sind sind sind sind sie sie sie sie<br />

stigmatisiert stigmatisiert stigmatisiert stigmatisiert und und und und ausgegrenzt.<br />

ausgegrenzt.<br />

ausgegrenzt.<br />

ausgegrenzt.<br />

Netzwerke definieren sich in der Anzahl und in der Qualität der Beziehungen derjenigen<br />

Personen, zu denen ein Individuum Kontakt unterhält. Das Netzwerkkonzept erweitert somit<br />

den engen familiären Bezug auf die vielfältigen Netzwerkkonfigurationen bei der gesamten<br />

sozialen Einbettung eines Individuums.<br />

Die Bedeutsamkeit des Netzwerkgedankens wird einführend in vielen Veröffentlichungen mit<br />

historisch gehaltvollen Rekursen antiker und biblischer Zitate belegt: „Und Gott der Herr sprach:<br />

Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei, ich will ihm eine Hilfe schaffen als sein gegenüber.“<br />

Auch bei Aristoles sind Ansätze eines sozialen Unterstützungsgedankens zu finden: „Außerdem<br />

aber gilt uns der Freund als eines der größten Güter, umgekehrt Freundlosigkeit und Einsamkeit<br />

als schlimmstes Übel.“<br />

23


Kernaussage des Netzwerkkonzeptes ist, dass in Netzwerken soziale Ressourcen vorhanden<br />

sind. Diese in Netzwerken vorhandene soziale Unterstützung meint die psychosoziale<br />

Unterstützung und Hilfe in nichtprofessionellen Beziehungen zwischen Menschen in ihren<br />

alltäglichen Netzwerkbezügen. Es sind Fremdhilfen, die dem einzelnen durch Beziehungen und<br />

Kontakte mit seiner sozialen Umwelt zugänglich sind und die dazu beitragen, Probleme zu lösen<br />

und das Leben zu meistern. Es sind Bewältigungsbeträge aus Hilfe- und Unterstützungsquellen<br />

der Lebenswelt der einzelnen.<br />

Ziel Ziel: Ziel Wir betreiben aktiv Netzwerkpflege, um Kindern und Eltern soziale informelle Hilfebezüge<br />

zukommen zu lassen, damit sie langfristig unabhängig von formellen Hilfegebern werden.<br />

Zugleich wollen wir damit Kinder und Eltern in unsere Gesellschaft integrieren.<br />

Qualitätsstandard Qualitätsstandard [ [-merkmal]: [ merkmal]:<br />

• Hilfestellungen beim Beachten von Grenzen<br />

• Vermittlung von Werten und Normen [Kooperationsfähigkeit, Empathie, etc.]<br />

• Interessengebundene Initiierung und Begleitung von Mitgliedschaften des Kindes, des<br />

Jugendlichen und Einbeziehung der Eltern bei dieser Aufgabe<br />

• Hilfestellungen beim Aufbau eines Freundeskreises<br />

• Gruppenabende [Erarbeitung von Konfliktstrategien, Aufbau von Sozialverhalten,<br />

Partizipation, etc.]<br />

• Begleitung von Maßnahmen zur Legalbewährung<br />

• Regelmäßige telefonische und persönliche Kontakte des Bezugserziehers zu den Eltern<br />

des Kindes [Hausbesuche, Tür- und Angelgespräche beim Abholen und Zurückbringen<br />

der Kinder, gemeinsame Ausrichtung von Festen und Feiern, Beteiligung der Eltern bei<br />

alltäglichen Aufgabenbereiche wie beispielsweise Bekleidungseinkäufe,<br />

•<br />

Elternsprechtagen]<br />

Sofern sinnvoll, Einbeziehung von Freunden und Verwandten des Familiensystems<br />

• Dokumentation der Beurlaubungen in quantitativer und qualitativer Hinsicht<br />

2.2.6 2.2.6 ‚Emotional ‚Emotional-sozialer ‚Emotional<br />

sozialer Bereich’<br />

Bereich’<br />

Kinder Kinder Kinder Kinder und und und und Jugendliche Jugendliche Jugendliche Jugendliche sind sind sind sind manches manches manches manches Mal Mal Mal Mal in in in in ihrem ihrem ihrem ihrem ‚Innern’ ‚Innern’ ‚Innern’ ‚Innern’ tief tief tief tief gekränkt. gekränkt. gekränkt. gekränkt. Verletzungen Verletzungen Verletzungen Verletzungen werden werden werden werden<br />

auf auf auf auf ganz ganz ganz ganz unterschiedliche unterschiedliche unterschiedliche unterschiedliche Weisen Weisen Weisen Weisen ausagiert. aa<br />

ausagiert.<br />

usagiert. usagiert. Daher Daher Daher Daher kommt kommt kommt kommt dem dem dem dem emotional emotional emotional emotional –––– sozialen sozialen sozialen sozialen Bereich Bereich Bereich Bereich<br />

eine eine eine eine große große große große Bedeutung Bedeutung Bedeutung Bedeutung zu. zu. zu. zu.<br />

Ziel Ziel: Ziel Kinder und Jugendliche sollen sich angenommen und verstanden fühlen.<br />

Qualitätsstandard Qualitätsstandard [ [-merkmal]: [ merkmal]:<br />

• Dienstplangestaltung unter Berücksichtigung der Bedürfnisse von Kindern und<br />

Jugendlichen<br />

• Aufbau von Beziehungen und Anbieten von Verlässlichkeit<br />

• Aktive Ansprache der Kinder und Jugendlichen durch die MitarbeiterInnen<br />

• Schaffen von Freiräumen für Gespräche<br />

• Ansprechpartner bei Problemen<br />

• Abkehr von ausschließlich defizitorientierten Sichtweisen und Orientierung an den<br />

Stärken der Kinder und Jugendlichen<br />

24


2.2.7 2.2.7 ‘Gesundheitspflege’<br />

Vielfach Vielfach Vielfach Vielfach ist ist ist ist zum zum zum zum Zeitpunkt Zeitpunkt Zeitpunkt Zeitpunkt der der der der Aufnahme Aufnahme Aufnahme Aufnahme der der der der Gesundheitszustand Gesundheitszustand Gesundheitszustand Gesundheitszustand von von von von Kindern Kindern Kindern Kindern und und und und<br />

Jugendlichen Jugendlichen Jugendlichen Jugendlichen nicht nicht nicht nicht ausreichend. ausreichend. ausreichend. ausreichend. Schlechter Schlechter Schlechter Schlechter allgemeiner allgemeiner allgemeiner allgemeiner Gesundheitszustand, Gesundhei Gesundhei Gesundheitszustand,<br />

tszustand, tszustand, ‚schlimme ‚schlimme ‚schlimme ‚schlimme<br />

Zähne’, Zähne’, Zähne’, Zähne’, kein kein kein kein ausreichender ausreichender ausreichender ausreichender Impfschutz, Impfschutz, Impfschutz, Impfschutz, kein kein kein kein Gesundheitsbewusstsein Gesundheitsbewusstsein Gesundheitsbewusstsein Gesundheitsbewusstsein für für für für den den den den eigenen eigenen eigenen eigenen Körper Körper Körper Körper<br />

und und und und schon schon schon schon lang lang lang lang zurück zurück zurück zurück liegende liegende liegende liegende Arztbesuche Arztbesuche Arztbesuche Arztbesuche sind sind sind sind nur nur nur nur einige einige einige einige Beispiele. Beispiele. Beispiele. Beispiele.<br />

Ziel: Ziel: Kinder und Jugendliche werden in ihrer gesundheitlichen Entwicklung umfassend<br />

gefördert.<br />

Qualitätsstandard Qualitätsstandard Qualitätsstandard [ [-merkmal]: [ merkmal]:<br />

• Initiierung und Begleitung regelmäßiger Arztbesuche, Gesundheits - Check up bei<br />

Aufnahme<br />

• Anleitung zum selbständigen Aufsuchen eines Arztes<br />

• Dokumentation der Arztbesuche<br />

• Anleitung zu Körperpflege und Körperbewusstsein<br />

• Erklärungen zum Umgang mit AU-Bescheinigungen<br />

• Ggf. Initiierung, Begleitung und Motivationshilfen zur Wahrnehmung therapeutischer<br />

Angebote<br />

• Weiterführung der therapeutischen Empfehlungen in der Gruppe und Protokollierung der<br />

Therapiemaßnahmen<br />

2.2.8 2.2.8 ‚Hauswirtschaftliche Leistungen und und Verpflegung’<br />

Hauswirtschaftliche Hauswirtschaftliche Hauswirtschaftliche Hauswirtschaftliche Leistungen Leistungen Leistungen Leistungen tragen tragen tragen tragen wesentlich wesentlich wesentlich wesentlich zum zum zum zum Gelingen Gelingen Gelingen Gelingen des des des des pädagogischen pädagogischen pädagogischen pädagogischen Alltags Alltags Alltags Alltags bei. bei. bei. bei.<br />

Vielfach Vielfach Vielfach Vielfach sind sind sind sind es es es es die die die die ‚kleinen ‚kleinen ‚kleinen ‚kleinen Dinge’ Dinge’ Dinge’ Dinge’ des des des des Lebens, Lebens, Lebens, Lebens, die die die die für für für für die die die die Bewohner Bewohner Bewohner Bewohner wichtig wichtig wichtig wichtig sind, sind, sind, sind, damit damit damit damit sie sie sie sie<br />

sich sich sich sich in in in in den de de den<br />

n n verschiedenen verschiedenen verschiedenen verschiedenen Lebensgruppen Lebensgruppen Lebensgruppen Lebensgruppen wohlfühlen wohlfühlen wohlfühlen wohlfühlen können. können. können. können.<br />

Ziel: Ziel: Alle Leistungen, die sich auf die materielle Versorgung beziehen, werden in einem<br />

unmittelbaren Zusammenhang mit unserem pädagogischen Auftrag gesehen. Verpflegung,<br />

Wäsche- und Raumpflege und in einigen Wohngruppen auch ‚Gartenarbeit’ sind wesentliche<br />

Lernfelder, in denen junge Menschen das Heineinwachsen in selbstverantwortliches Handeln<br />

üben können. Daher ist der hauswirtschaftliche Bereich auch ganz in dezentraler<br />

Selbstversorgung organisiert.<br />

Qual Qualitätsstandard Qual itätsstandard [ [-merkmal]: [ merkmal]:<br />

• Beteiligung junger Menschen an den nachstehenden Aufgabenbereichen je nach Alter<br />

und Entwicklungstand [Einkauf und Zubereitung von Mahlzeiten, Reinigung der<br />

Räumlichkeiten, etc. sowie Kleidungseinkauf, -pflege und –wäsche]<br />

2.2. 2.2.9 2.2. ‚Beratung, Leitung’<br />

• Konzeptionsentwicklung<br />

• Unterstützung der Leistungsbereiche<br />

• Fachliches Controlling und Qualitätsentwicklung<br />

• Interne Vernetzung<br />

• Externe Vernetzung und Jugendhilfeplanung<br />

• Jugendhilfeplanung<br />

• Krisenintervention<br />

• Fort- und Weiterbildung<br />

• Einbindung der Einrichtung in die Trägerstruktur<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

25


• Social-Sponsoring<br />

• Allgemeine Sekretariats-, Büro- und Verwaltungsarbeiten [Korrespondenz, Ablage,<br />

Bescheinigungen, Stammblätter, Materialbestellungen, Besucherbetreuung, Bearbeitung<br />

Versicherungsfälle, etc.]<br />

• An-, Ab- und Ummeldungen<br />

• Belegstatistiken, Gruppengeldabrechnungen und Antragswesen<br />

2.2.1 2.2.10 2.2.1 ‘Entlassung’<br />

‘Entlassung’<br />

Ein Ein Ein Ein Abschnitt Abschnitt Abschnitt Abschnitt in in in in der der der der Lebensbiografie Lebensbiografie Lebensbiografie Lebensbiografie geht geht geht geht zu zu zu zu Ende. Ende. Ende. Ende. Freude Freude Freude Freude und und und und Hoffnung Hoffnung Hoffnung Hoffnung auf auf auf auf das das das das ‚neue, ‚neue, ‚neue, ‚neue, alte alte alte alte<br />

Zuhause’, Zuhause’, Zuhause’, Zuhause’, Erinnerungen Erinnerungen Erinnerungen Erinnerungen an an an an den den den den Heimaufenthalt, Heima Heima Heimaufenthalt,<br />

ufenthalt, ufenthalt, an an an an MitbewohnerInnen MitbewohnerInnen MitbewohnerInnen MitbewohnerInnen und und und und ErzieherInnen, ErzieherInnen, ErzieherInnen, ErzieherInnen, an an an an<br />

schöne schöne schöne schöne und und und und auch auch auch auch an an an an ‚stressige ‚stressige ‚stressige ‚stressige Zeiten’ Zeiten’ Zeiten’ Zeiten’ –––– aber aber aber aber auch auch auch auch Unsicherheit Unsicherheit Unsicherheit Unsicherheit und und und und Zweifel, Zweifel, Zweifel, Zweifel, wie wie wie wie es es es es in in in in Zukunft Zukunft Zukunft Zukunft<br />

wohl wohl wohl wohl weitergehen weitergehen weitergehen weitergehen wird, wird, wird, wird, prägen prägen prägen prägen diese diese diese diese gefühlsintensive gefühlsintensive gefühlsintensive gefühlsintensive Phase. Phase. Phase. Phase.<br />

Ziel Ziel: Ziel Entsprechend der individuellen Perspektive werden Kinder und Jugendliche in der<br />

Entlassungsphase intensiv begleitet.<br />

Qualitätsstandard Qualitätsstandard Qualitätsstandard [ [-merkmal]: [ merkmal]:<br />

• Ausrichtung einer Abschiedsfeier in der Gruppe<br />

• Vergabe eines Fotoalbums als Abschiedspräsent<br />

• Unterstützung des Rückführungsprozesses in den elterlichen oder teilelterlichen<br />

Haushalt<br />

• Erstellung eines Abschlussberichtes<br />

• bei Bedarf: Informationsweitergabe und Abstimmungsgespräche bei Anschlusshilfen<br />

26


3 Qualitätsentwicklungsbeschreibung<br />

Qualitätsentwicklungsbeschreibung<br />

Bereits im vorhergehenden Kapitel sind wir auf Teile der Qualitätsentwicklungsbeschreibung<br />

eingegangen.<br />

Dies haben wir getan, weil nach unserem Verständnis Leistungs- und<br />

Qualitätsentwicklungsbeschreibungen –sofern es um die inhaltliche Sichtweise geht- eine<br />

Einheit bilden. Insofern wurde diese inhaltliche Perspektive schon in unserer<br />

<strong>Leistungsbeschreibung</strong> zielorientiert durch Qualitätsmerkmale hinsichtlich identifizierter<br />

Schlüsselprozesse beschrieben und Grundsätze sowie Maßstäbe der Bewertung der Qualität<br />

von Leistungsangeboten transparent gemacht.<br />

Daher geht es in diesem nun folgenden Kapitel nicht mehr darum, Qualitätsstandards für<br />

pädagogische Inhalte festzulegen, sondern um die Beschreibung installierter und für sinnvoll<br />

erachteter Qualitätsentwicklungsmaßnahmen.<br />

Die Motivation hierzu sehen wir einerseits darin, dass die mit sozialer Arbeit notwendig<br />

einhergehenden Unschärfen zur Lösung gebracht werden sollen. Dies geschieht quasi dadurch,<br />

dass Unschärfen umschleust werden durch die Einführung sichtbarer Markierungen im<br />

Organisationsablauf, durch die das Verfahren der Qualitätsentwicklung –nicht aber die Qualität<br />

selbst- festgelegt wird. Die dem betriebswirtschaftlichen Verständnis suggerierte immanente<br />

Verfahrensperfektion tritt also als kompensatorische Antwort neben diese Unschärfen.<br />

Damit kann andererseits Qualität selbst mit Mitteln der Qualitätsentwicklung nicht unmittelbar<br />

eingesehen werden; vielmehr wird unterstellt, dass zwischen der Gestaltung der<br />

Organisationsverhältnisse und der Dienstleistungsqualität ein starker korrelativer<br />

Zusammenhang besteht.<br />

Unter Qualitätsentwicklung verstehen wir einen einrichtungsinternen, praxisorientierten und<br />

partizipativen Evaluationsprozess, bei dem Konsequenzen aus gemeinsamen Bewertungen<br />

immer gleich in Verbesserungsprozesse umgesetzt werden. Vor dem Hintergrund des damit<br />

skizzierten und unseren Ausführungen zugrundeliegenden TQM-Modells ergeben sich die<br />

nachstehenden Grundpositionen:<br />

3.1 Zielorientierung<br />

Die Formulierung und Verfolgung von Zielen ist für uns ein wichtiger Bestandteil zur<br />

Qualitätsentwicklung. Ziele leiten sich aus unserem Leitbild ab und berühren sowohl die<br />

strategische als auch die operationale Ebene. Auf der letzten Ebene formulieren wir Ziele<br />

operational, damit sie als Handlungsorientierung nutzbar werden und eine Beurteilung<br />

hinsichtlich der Zielerreichung –gerade auch im Sinne der Selbstevaluation- möglich wird.<br />

Mit der Zielorientierung ergibt sich zugleich unser grundlegendes Modell zur<br />

Qualitätsentwicklung:<br />

Interne u. externe Vorgaben 1<br />

Qualitätsoptimierung 6<br />

Zielsetzung: Soll 2 Soll-Ist-Abstimmung 5 Leistung 4<br />

Qualitätsstandards 3<br />

27


Ziel: Ziel: Der Zielerreichungsgrad der Leistungserbringung soll regelmäßig festgestellt werden.<br />

Maßnahmen:<br />

Maßnahmen:<br />

• Erziehungs- und Hilfeplangespräche: Die Ergebnisse des Hilfeprozesses werden anhand<br />

der festgelegten Ziele im Rahmen der Erziehungs- und Hilfeplanung regelmäßig geprüft<br />

und schriftlich dokumentiert. Angestrebte Ziele werden mit dem tatsächlich erreichten<br />

Zustand verglichen.<br />

• Entwicklung von Merkmalen und Indikatoren zur Qualitätssicherung<br />

3. 3.2 3. ‚Kunden’ ‚Kunden’- ‚Kunden’ Orientierung<br />

Orientierung<br />

Orientierung<br />

Die in der Erwerbswirtschaft fest installierte Maxime der Kundenorientierung als eine wesentliche<br />

Erfolgsgröße hat auch den sozialen Sektor erreicht. Konstituierend im erwerbswirtschaftlichen<br />

Bereich war, dass sich die Wirtschaft von einem Nachfrage- in einen Anbietermarkt gewandelt<br />

hatte, was zu einem verschärften Wettbewerb um die Gunst des Kunden führte, den Wandel<br />

zur Kundenorientierung zur Folge hatte und so zum bedeutsamen Garant wirtschaftlichen<br />

Wachstums avancierte.<br />

Die Zunahme der Hilfeempfänger, zu deren Versorgung den öffentlichen Haushalten immer<br />

weniger Mittel zur Verfügung stehen, beklagte Managementdefizite im tertiären Bereich, nur<br />

schwer nachzuweisende Wirkungen sozialer Arbeit, Erfolge verschiedenster<br />

Selbsthilfebewegungen, Umstrukturierungsbemühungen öffentlicher Verwaltungen, erhöhte<br />

Anforderungen der Nutzer sozialer Organisationen, Hoffnungen auf Einspareffekte,<br />

Paradigmenwechsel und der Verlust allgemeingültiger Werte sind nur einige Ursachen, die zur<br />

Adaption des in der Erwerbswirtschaft verankerten Qualitätsmanagements mit Betonung der<br />

Kundenorientierung im sozialen Bereich beigetragen haben.<br />

Sozialpädagogische Arbeit vollzieht sich aber vielfach in anderen sachlogischen<br />

Zusammenhängen. Zu nennen ist insbesondere, dass<br />

- die Wertigkeiten der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität im pädagogischen Bereich<br />

anders sind als im erwerbswirtschaftlichen Sektor,<br />

- QM - Konzepte an Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge ausgerichtet sind, Jugendhilfe<br />

hingegen über keine kausal wirkenden Techniken zur planmäßigen Veränderung von<br />

Menschen verfügt, wegen der Personenbezüge in der Erziehung auch gar nicht über solche<br />

Methode verfügen kann und unter dem Aspekt der Würde des Menschen auch gar nicht<br />

verfügen sollte,<br />

- sich Wünsche durchaus widersprechen können,<br />

- Bedarfe subjektiv und objektiv definiert sein können,<br />

- es bei der Erfassung von Qualität im sozialpädagogischen Bereich immer zugleich auch um<br />

Werte und Normen geht,<br />

- die Erfassung der Kundenzufriedenheit durch alters- und entwicklungsbedingt<br />

eingeschränktes Vermögen erschwert sein kann,<br />

- Kundenorientierung nur schwerlich umzusetzen ist, wenn Maßnahmen gegen den Willen der<br />

Nutzer durchgeführt werden und<br />

- es grundsätzlich keine Affinitäten zwischen der Kunden- und Klientenrolle gibt.<br />

Insofern votieren wir eher für den ‚einheimischen’ Begriff der Klientenrolle bzw.<br />

Klientenorientierung, verschaffen uns aber über die Einführung der ’Kunden’-Orientierung<br />

innerhalb der Qualitätsentwicklung die Möglichkeit, über regelmäßige Daten aus<br />

Feedbackprozessen zu verfügen. Wir erhalten Anhaltspunkte wie sich das Anforderungsprofil<br />

der ’Kunden’ darstellt und entwickelt; denn –so schon lang währende sozialpädagogische<br />

Erkenntnis- ohne Einbeziehung der Betroffenen wird Hilfegestaltung ein vergebliches<br />

Unterfangen sein.<br />

28


Ziel: Ziel: Es sollen ’Kunden’-Wahrnehmungen ermittelt und bedarfs- und ’kunden’-orientierte<br />

Qualitätsziele entwickelt werden.<br />

Maßnahmen:<br />

Maßnahmen:<br />

• Beschwerdenanalyse: Mündliche und schriftliche Beschwerden werden schriftlich<br />

dokumentiert, hinsichtlich der Problemhäufigkeit und der Bedeutung des Problems<br />

analysiert und an MitarbeiterInnen-Konferenzen rückgebunden.<br />

• Analyse von Hilfeabbrüche: Hilfeabbrüche werden schriftlich dokumentiert und<br />

hinsichtlich der Ursachen analysiert.<br />

3.3 Prozess Prozessorientierung<br />

Prozess<br />

orientierung<br />

Mit dieser Maxime konzentrieren wir uns im Kontext von Qualitätsentwicklung auf die Prozesse,<br />

die einer Leistungserbringung zugrunde liegen. Dabei gehen wir davon aus, dass gut geregelte<br />

Prozesse zu einer guten Dienstleistung beitragen und Qualität nicht erst durch nachträgliche<br />

Kontrolle entsteht, sondern direkt entsteht.<br />

Es gilt vor allem solche Prozesse zu regeln, zu beschreiben und zu verbessern, die häufig und<br />

regelmäßig im Alltag vorkommen und tatsächlich wesentlich sind- sogenannte<br />

Schlüsselprozesse-. Dabei sollen möglichst alle Prozessbeteiligte miteinbezogen werden.<br />

Ziel: Ziel: Schlüsselprozesse sollen identifiziert und beschrieben werden, sie sollen regelmäßig<br />

überprüft werden, um festzustellen, ob sie tatsächlich so, wie sie geregelt sind, ablaufen bzw.<br />

verbessert werden können. Prozessbeschreibungen und Arbeitshinweise in Form von<br />

Checklisten, Formularen und Vorlagen werden in einem Handbuch dokumentiert, dienen der<br />

Orientierung und erleichtern neuen MitarbeiterInnen die Einarbeitungsphase.<br />

Maßnahmen:<br />

Maßnahmen:<br />

Maßnahmen:<br />

• Auflistung und Beschreibung von Schlüsselprozessen mittels<br />

•<br />

Prozessablaufskizzen und Arbeitshinweisen<br />

Mit dem örtlichen Jugendamt werden regelmäßige Qualitätsdialoge geführt.<br />

3.4<br />

Kontinuierliche Verbesserung<br />

Hiermit betonen wir, dass Vorgänge im Allgemeinen immer verbesserungswürdig sind. Die<br />

tägliche Verbesserung findet an den Arbeitsplätzen statt. Es kommt dabei nicht darauf an, auf<br />

den genialen Einfall zu warten sondern sofort wirksam, in vielen kleinen Taten die Veränderung<br />

im Sinne der gemeinsamen Ziele zu unterstützen. Zudem zielt kontinuierliche Verbesserung<br />

darauf ab, vermeidbare Fehler bereits im Vorfeld zu erkennen und bedeutet letztlich eine<br />

dauernde Quelle der Innovation.<br />

Ziel: Ziel: Bereits bei der Prozessbeschreibung werden vielfach aktuelle Probleme erkannt, die bereits<br />

dort Verbesserungsvorschläge und entsprechende Umsetzungen nach sich ziehen. Unabhängig<br />

davon führt die Prozessbeschreibung nicht selten zur Entdeckung von Problemstellen, die<br />

gesondert angegangen werden müssen. Ziel ist dabei, in einem überschaubaren Rahmen mit<br />

lösungsorientierten Ansätzen an aktuellen Problemen oder Prozessverbesserung zu arbeiten.<br />

Maßnahmen:<br />

Maßnahmen:<br />

• Qualitätszirkel<br />

• ErzieherInnen- / MitarbeiterInnenkonferenz<br />

29


3.5 Mitarbeiter MitarbeiterInnen<br />

Mitarbeiter<br />

Innen Innenorientierung<br />

Innen orientierung<br />

MitarbeiterInnen bringen ihr Fachwissen zur ständigen Verbesserung sämtlicher Prozesse im<br />

Hinblick auf Qualität und Produktivität ein. Eine systematische Wahrnehmung, Sicherung und<br />

Verbesserung der Qualität sozialer Arbeit hängt neben der fachlichen Kompetenz auch von<br />

sozialer Kompetenz, weitsichtigem und innovativem Denken, der ’Gabe’ der richtigen Erfassung<br />

der ’Kunden’-Wünsche und ’Kunden’-Bedürfnisse und dem organisatorischen Umfeld, in dem<br />

die Dienstleistungen erbracht wird, zusammen.<br />

Ziel Ziel: Ziel MitarbeiterInnen sollen sich im umfassenden Sinne als Person zur ständigen Verbesserung<br />

sämtlicher Prozesse im Hinblick auf Qualität und Produktivität einbringen können.<br />

Maßnahmen:<br />

Maßnahmen:<br />

Maßnahmen:<br />

• Ausbildung: MitarbeiterInnen verfügen über eine qualifizierte pädagogische Ausbildung.<br />

• Einführungskurs ’Neue MitarbeiterInnen’<br />

• MitarbeiterInnen-Pflege / Betriebsfest / Betriebsausflug<br />

• Mitarbeiterbeteiligung<br />

• Teamberatung<br />

• GruppenleiterInnenrunde<br />

• ErzieherInnen / MitarbeiterInnenkonferenz:<br />

• Interne und externe Fort- und Weiterbildung, Supervision<br />

• Ad-hoc Dienstbesprechungen<br />

30


4 Anhang Anhang<br />

4.1 Anschriften Anschriften- Anschriften und und Telefonverzeichnis<br />

Telefonverzeichnis<br />

Träger: Träger: <strong>Caritasverband</strong> Duisburg e. V., Wieberplatz 2, 47051 Duisburg,<br />

Tel.: 0203 – 295920, Fax: 0203 – 2959270<br />

info@caritas-duisburg.de<br />

Vorstand Vorstand: Vorstand : Caritasdirektor Ulrich Fuest, Thomas Güttner, Adresse, Telefon wie oben<br />

Einrich Einrichtungsleitung<br />

Einrich Einrichtungsleitung<br />

tungsleitung:<br />

tungsleitung : Andreas Kollöchter<br />

Kantstr. 14, 47166 Duisburg, Tel.: 0203 / 70 90 10 - 10, Fax: 0203 / 70 90 10 - 70<br />

st.barbara@caritas-duisburg.de<br />

ako@caritas-duisburg.de<br />

Päd. Päd. Leitung Leitung und und stv. stv. Einrichtungsleitung<br />

Einrichtungsleitung:<br />

Einrichtungsleitung : Susanne Grabowski<br />

Kantstr. 14, 47166 Duisburg, Tel: 0203 / 70 90 10 - 20, Fax: 0203 / 70 90 10 - 70<br />

sgr@caritas-duisburg.de<br />

Verwaltung/<br />

Verwaltung/Sekretariat<br />

Verwaltung/ Sekretariat Sekretariat: Sekretariat Brigitte Wichmann<br />

Kantstr. 14, 47166 Duisburg, Tel: 0203 / 70 90 10 - 0, Fax: 0203 / 70 90 10 - 70<br />

bw@caritas-duisburg.de<br />

Jugendwohngruppe Jugendwohngruppe Freestyle Freestyle, Freestyle Freestyle Benediktstr. 2, 47059 Duisburg, Tel: 0203 / 79 91 15 – 10<br />

bkhawg7@caritas-duisburg.de<br />

Mädchenwohngruppe Mädchenwohngruppe Mädchenwohngruppe Violetta Violetta, Violetta Kantstr. 14, 47166 Duisburg, Tel: 0203 / 70 90 10 – 80<br />

bkhawg6@caritas-duisburg.de<br />

Wohngruppe Wohngruppe Grillopark, Grillopark, Am Grillopark 25, 47169 Duisburg, Tel: 0203 / 40 14 52<br />

bkhawg1@caritas-duisburg.de<br />

Wohngruppe<br />

Wohngruppe Wohngruppe Regenbogen<br />

Regenbogen,<br />

Regenbogen<br />

, Prinz-Heinrich-Str. 8, 47139 Duisburg, Tel: 0203 / 600 12 88<br />

bkhawg2@caritas-duisburg.de<br />

Wohngruppe<br />

Wohngruppe Wohngruppe Moers, Hülsdonkerstraße 32, 47441 Moers, Tel: 02841 / 94 999 05<br />

bkhawg3@caritas-duisburg.de<br />

Wohngruppe Wohngruppe Wohngruppe Villa Villa Sonnenschein<br />

Sonnenschein, Sonnenschein Am Grillopark 21, 47169 Duisburg, Tel: 0203 / 600 123 06<br />

bkhawg5@caritas-duisburg.de<br />

Kleinkinder Kleinkinder-No<br />

Kleinkinder No Notaufnahme<br />

taufnahme, taufnahme Holtener Str. 160, 47167 Duisburg, Tel: 0203 / 799 118 35<br />

bkhawg4@caritas-duisburg.de<br />

Sozialpädagogisch<br />

Sozialpädagogisch-Betreutes Sozialpädagogisch Betreutes Wohnen Wohnen / Ambulante Erzieherische Hilfen Hilfen<br />

Shabije Reuter<br />

Kantstr. 14, 47166 Duisburg, Tel: 0203 / 70 90 10 - 30 oder 0173/5925462,<br />

Fax: 0203 / 70 90 10 - 70<br />

sre@caritas-duisburg.de<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!