Der folgende Bericht ist in RC-<strong>Heli</strong>-Action, Ausabe 3/2010 erschienen. www.rc-heli-action.de www.modell-aviator.de
pilot’slounge | heli-hangar | www.heli-shop.com geschnittenes Gewinde gerolltes Gewinde Selbst Die geschnittene Prinzipskizze Gewinde verdeutlicht sind aufgrund die Vorteile der entstehenden von Kerbwirkung und der damit verbunden Bruchgefahr nicht zu empfehlen. gerollten Weitaus Gewinden, sicherer sind industriell die nicht aufgerollte zuletzt wegen Gewinde. desDiese passen Durchmessers dann auch direkt weniger in den Kerbwirkung Aufnahmeschaft als der gerollte zumeist in M2,3 ausgeführten Gewinde Kugelköpfe haben (es gibt natürlich auch M2,5-Kugelköpfe) führt dann eben zu einer schlabberigen Anlenkung und kann ebenso nicht gut geheißen werden. Resümee: Man muss strikt auf den Nenndurchmesser von Kugel und Kugelkopf achten! Von Gestängen und Gewinden Unser Kugelkopf verfügt aber noch über einen weiteren Nenndurchmesser, nämlich der des Gestänge-Anschlusses. Je nach Modellgröße variiert der Durchmesser der Anlenkgestänge. Bei Hubschraubern der Sportklasse – also Modellen von 1.000 bis etwa 1.600 Millimeter Rotordurchmesser – haben sich in der Regel Anlenkgestänge mit einem M2,3-Gewinde durchgesetzt. Kleine Auswahl an diversen gerollten Gestängen und Kunststoff-Kugelgelenken Diese auf den ersten Blick exotisch anmutende Dimension entsteht durch den fertigungsbedingten Gewinde-Rollvorgang. Ein gerolltes Gewinde reduziert die Kerbwirkung zwischen den einzelnen Gewindegängen und ist daher weitaus haltbarer als ein geschnittenes M2,5-Gewinde. In der Folge erhält man ein merklich leichteres und wesentlich haltbareres Gestänge. Die Königsklasse aller Kugelköpfe besitzt ein angespritztes Pressbündchen. Je weiter das Bündchen eingepresst wird, um so strammer sitzt der Kugelkopf. Optimalerweise legt man derartige Kugelköpfe vorher einige Minuten in kochendes Wasser. Das sorgt für Dauerelastizität Attention: Self-Made Dennoch werden in vielen Fällen Anlenkgestänge selbst hergestellt, wogegen grundsätzlich natürlich nichts einzuwenden ist. Leider werden jedoch im Home-Build-Segment aufgrund fehlender Werkzeuge zumeist gewöhnliche M2,5-Gewinde auf einen entsprechenden Draht aufgeschnitten und anschließend in diese M2,3-Kugelköpfe eingedreht. Dadurch entsteht jedoch ein gefährlicher Doppeleffekt. Einerseits brechen geschnittene Gewinde aufgrund der entstanden Kerbwirkung sehr schnell ab, andererseits wird der kleinere M2,3- Kugelkopf überdehnt und kann sich in der Folge im Bereich des Gewindes spalten. Aus diesem Grunde ist bei Kugel köpfen auch auf den Nenndurchmesser des Gestänges zu achten. Die richtige Montage Fast alle Kugelköpfe besitzen eine Vorzugs-Montagerichtung. Jeder Kugelkopf ist also mit dem größeren Ende der Kugelbohrung voran zu montieren. Anderenfalls besteht die Gefahr, den Kopf während der Montage zu weit zu dehnen und dadurch zu schädigen. In den meisten Fällen ist die Außenseite des Kugelkopfs mit einem Schriftzug gekennzeichnet. Dies vereinfacht die Erkennung der Zu streng sitzende Kugelköpfe sind mindestens ebenso schädlich wie zu lockere. Mit einer Kugelkopf-Reibahle gibt man streng sitzenden Kugelköpfen den letzten Schliff. Meist genügt eine Umdrehung der Reibahle, um einen perfekten Sitz herzustellen Werden Anlenkkugeln ohne Passsitz verwendet, so ist stets eine hochwertige Schraube, passend zum jeweiligen Bauteil, zu verwenden. In jedem Falle ist aber auf einen festen Sitz der Befestigungsschraube zu achten. Lose Schrauben könnten im Betrieb verbiegen, abreißen oder sich einfach heraus drehen. Optimierung Ein Kugelgelenk ist optimal ausgelegt, wenn es möglichst spielarm und leichtgängig ist. Beide Parameter, also Leichtgängigkeit und Spielarmut, besitzen dieselbe Priorität. Zudem sollte man auf einen möglichst direkten Verlauf der Gestänge achten. Es gibt nun also einige Möglichkeiten, die Anlenkung diesbezüglich zu optimieren. Je nach Hersteller sind ausgeprägte Maßtoleranzen bei Kugelbolzen keine Seltenheit. Durch Selektion – also dem nacheinander Durchprobieren verschiedener Kugelbolzen – kann der jeweils am besten passende Kugelbolzen gefunden werden. Eine Kugelkopfzange erleichtert die Montage ungemein. Doch Vorsicht! Die Kugeln dürfen keinesfalls zerkratzt werden. Oftmals kann es sehr hilfreich sein, die Kugelkopfzange etwas an die Gegebenheiten der Modelle anzupassen. Dies kann durch leichtes Biegen der Gabeln oder auch durch einen leichten Anschliff des Ausrückzapfens geschehen Besonders gedrehte Kugelbolzen können oftmals Maßtoleranzen aufweisen. Es kann sich unter Umständen lohnen, die Kugeldurchmesser zu bestimmen, um anschließend die bestmöglichen Paarungen zu erstellen Montagerichtung. Dabei gilt: Der Schriftzug muss stets von außen lesbar sein. Wird zur Montage oder Demontage eine Kugelkopfzange verwendet, so ist dabei höchste Vorsicht geboten. Keinesfalls darf die Anlenkkugel verkratzt oder der Kugelkopf beschädigt werden. Zerkratzte Anlenkkugeln führen zu einem extremen Verschleiß und unnötigem Spiel in der Anlenkung. Nicht weniger wichtig ist die korrekte Verschraubung der Anlenkkugel mit dem jeweiligen Bauteil. Während Kugelbolzen über ein angeflanschtes Gewinde verfügen, benötigen Anlenkkugeln eine passende Befestigungsschraube. Hochwertige Exemplare besitzen am oberen Ende einen Passsitz für den jeweils in Frage kommenden Schraubenkopf. Dies verbessert den Sitz der Kugel erheblich, erfordert im Gegenzug aber auch die genaue Einhaltung der vorgegebenen Schraubenspezifikation. Anpassung durch Ausreiben Sehr oft kommt es vor, dass Kugelgelenke schwergängig oder ruckelig laufen. Um den Kugelkopf optimal anzupassen, bedient man sich in diesem Falle einer so genannten Kugelkopf-Reibahle. Dabei handelt es sich um einen kleinen Kugelfräser mit Handgriff. Mittels einer kleinen Stellschraube am vorderen Ende des Werkzeuges kann die Vorspannung eingestellt werden. Meist genügt eine einzige Umdrehung, um den Kugelkopf auf das optimale Maß zu trimmen. Mit diesem Werkzeug ist jedoch Vorsicht geboten. Übertriebt man es mit dem Ausreiben, so ist der Kugelkopf dem Mülleimer geweiht. Justierbare Kugelköpfe Ja, auch das gibt es! Zweifelsohne die eleganteste Variante, eine optimale Verbindung herzustellen, sind verformbare Kugelköpfe mit Fransen-Bündchen. Das Fransen-Bündchen wird herstellerseitig maschinell beim Spritzvorgang in den Kugelkopf eingelassen. Es befindet sich auf der Innenseite der Kugelbohrung. Das bedeutet, ein derartiger Kugelkopf wird mit dem Bündchen voran auf die Kugel montiert. Für den Fall dass der Kugelkopf zu locker sitzt, wird das Fransenbündchen mit einem Schraubstock vorsichtig tiefer in die Bohrung gepresst. Optimalerweise werden verstellbare Kugelköpfe vorher etwa fünf Minuten in klarem Wasser gekocht; so wird die Elastizität des Kunststoffes über einen langen Zeitraum hinweg gewährleistet. Das bedeutet im Gegenzug, dass trockene Heizungsluft generell nicht besonders zuträglich für viele Kunststoffarten ist. n 50 www.rc-heli-action.de www.rc-heli-action.de 51