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AUSGABE 1 1<strong>2013</strong><br />
<strong>2013</strong><br />
<strong>UPDATE</strong><br />
NEWS OF BETTER PACKAGING<br />
Titel<br />
<strong>MULTIVAC</strong> e-concept <br />
Wegweisende Konzepte<br />
für mehr Energieeffizienz<br />
beim Verpacken<br />
Schwerpunkt<br />
IFFA <strong>2013</strong><br />
Verpackungslösungen<br />
für Handwerksbetriebe und<br />
industrielle Verpacker<br />
Weitere Themen<br />
TIC geht in Betrieb<br />
Bei <strong>MULTIVAC</strong>s neuem<br />
Training & Innovation Center<br />
steht Nachhaltigkeit im Fokus
Der Kauf einer neuen<br />
Verpackungsmaschine<br />
ist bei Klaas Pietersen<br />
eine Sparmaßnahme.<br />
Seine neue <strong>MULTIVAC</strong> Tiefziehmaschine<br />
verbraucht 25 % weniger Energie und 5 %<br />
weniger Verpackungsmaterial. Auch durch<br />
ihre lange Lebensdauer werden Ressourcen<br />
geschont.<br />
www.multivac.com
<strong>UPDATE</strong> EDITORIAL<br />
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Hans-Joachim Boekstegers<br />
Geschäftsführer und CEO<br />
von <strong>MULTIVAC</strong><br />
Liebe Leser,<br />
das Jahr <strong>2013</strong> hat sehr erfreulich für uns begonnen.<br />
Wir sind über den aktuellen Auftragseingang und den<br />
Forecast für die kommenden Monate positiv überrascht.<br />
Dies zeigt uns, dass wir mit unserer Produktoffensive<br />
richtig liegen und genau die Themen adressiert<br />
und umgesetzt haben, die für Sie relevant sind.<br />
Dazu gehören, um nur einige zu nennen, die Steigerung<br />
der Gesamtanlageneffektivität, die Ressourcenschonung<br />
sowie die Bedienerfreundlichkeit unserer<br />
Verpackungslösungen.<br />
Bei den Tiefziehverpackungsmaschinen haben wir<br />
in den letzten Monaten mehrere technische Innovationen<br />
entwickelt, die signifikant zur Verbesserung der<br />
Energieeffizienz und zur Erhöhung der Gesamtanlageneffektivität<br />
beitragen. Viele dieser Neuerungen sind<br />
beispielsweise in das Hochleistungsmodell R 535 integriert,<br />
das auch auf der IFFA zu sehen ist. Zudem ist<br />
mit der R 095 e-concept ein besonders energieeffizientes<br />
Einstiegsmodell bei den Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
in Serie gegangen.<br />
Bei den Traysealern haben wir unser Portfolio um<br />
mehrere Modelle erweitert und die Performance unserer<br />
automatischen Traysealer weiter optimiert. Auf der<br />
IFFA werden wir dem Markt erstmals unser neues<br />
Traysealermodell T 600 präsentieren.<br />
Auch unsere Tochtergesellschaft <strong>MULTIVAC</strong><br />
Marking & Inspection wartet in Frankfurt mit einer<br />
Reihe neuer Produkte im Bereich Kennzeichnungsund<br />
Inspektionssysteme auf. Dazu zählen unter<br />
anderem ein neues Röntgeninspektionssystem, der<br />
Siegelnahtscanner MVS sowie die Integrationsfähigkeit<br />
der Kennzeichnungssysteme in das HMI unserer<br />
Verpackungsmaschinen.<br />
Neue Produkte sind jedoch nur ein Teil unserer<br />
Strategie, zu der auch ein entsprechend umfassendes<br />
Serviceangebot gehört. Mit unserem weltweiten Vertriebs-<br />
und Servicenetz können wir sowohl den international<br />
agierenden Konzernen als auch lokal tätigen<br />
Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen, einheitliche<br />
Standards sowie Ersatzteile und Vor-Ort-Service<br />
anbieten.<br />
Ein weiterer wichtiger Baustein in unserem umfassenden<br />
Servicekonzept ist das neue Anwendungsund<br />
Schulungszentrum an unserem Hauptsitz in Wolfertschwenden.<br />
Mit dem Neubau setzen wir unseren<br />
Premium-Anspruch als weltweit führender Hersteller<br />
von Verpackungslösungen auch im Bereich der Anwendungstechnik<br />
und der Schulung von Kunden und<br />
Mitarbeitern um.<br />
Für heute wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen<br />
dieser <strong>UPDATE</strong>-Ausgabe.<br />
Ihr<br />
Hans-Joachim Boekstegers<br />
3
TITEL<br />
Ressourcen schonen, Energie sparen<br />
und effizienter arbeiten................................... S. 12<br />
Effizienz auf allen Ebenen................................ S. 15<br />
Weniger Folienverbrauch<br />
durch innovative Technik................................. S. 17<br />
Das Stromsparmodell für Einsteiger.............. S. 18<br />
Komplette Verpackungslinien über<br />
ein Terminal steuern.........................................S. 20<br />
Interview mit Guido Spix, CTO<br />
„Wir reduzieren den Carbon-Footprint“..............S. 22<br />
RUBRIKEN<br />
EDITORIAL...........................................................S. 3<br />
SNAPSHOT..........................................................S. 6<br />
<strong>MULTIVAC</strong> INSIDE...............................................S. 8<br />
INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
480 Packungen Aufschnitt in der Minute<br />
Ideal für überbreite Folien: die R 685..................S. 32<br />
„Der kleinste Linien-Traysealer der Welt“<br />
Flexibles Erfolgsmodell: der T 300......................S. 34<br />
Mehr Performance für die Hochleister<br />
Optimierte Traysealer-Werkzeuge<br />
auf der IFFA.........................................................S. 36<br />
Gefragte Alternativen zum Neukauf<br />
Erfolgsjahr für <strong>MULTIVAC</strong> Resale & Service.......S. 37<br />
Harmonisierte Steuerung<br />
Exakte Rückverfolgung auch für<br />
kleine Losgrößen.................................................S. 38<br />
Einwandfreie Optik<br />
Inspektionssysteme für Siegelnähte...................S. 40<br />
Qualitätscheck inklusive<br />
Intelligente Inspektionssysteme..........................S. 42<br />
Für optimale Druckergebnisse<br />
Drucker und Verbrauchsmaterial<br />
aus einer Hand.....................................................S. 44<br />
Aus dem Gefrierschrank direkt in den Ofen<br />
Neues Verpackungskonzept: Mylar ® COOK....... S. 46<br />
Im luftleeren Raum<br />
Vakuumverpackungen bieten hohe Flexibilität....S. 50<br />
Geschmack im Blick<br />
Verpackungslösungen für das Handwerk............S. 52<br />
FOOD<br />
Marktführer dank <strong>MULTIVAC</strong><br />
Integrierte Verpackungslösung<br />
für Frischkäse..................................................... S. 54<br />
Technik zum Testen<br />
Beste Infrastruktur für<br />
Neuseelands Verpacker.......................................S. 55<br />
4
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
SCHWERPUNKT<br />
Interview mit Hans-Joachim Boekstegers, CEO<br />
„Wir wollen auch bei der Ressourcenschonung<br />
Marktführer sein“...................................... S. 24<br />
Speziallösungen im Fokus<br />
Doppelter IFFA-Auftritt von <strong>MULTIVAC</strong>..................... S. 27<br />
WEITERE THEMEN<br />
Mehr Kapazität, nachhaltige Bauweise<br />
Das neue TIC in Wolfertschwenden...................S. 28<br />
Interview mit Christian Traumann, CFO<br />
„Eine energieeffiziente Bauweise<br />
rechnet sich“.......................................................S. 30<br />
INHALT<br />
Wurstspezialitäten „inline“ schneiden<br />
und verpacken<br />
Die Effizienz der R 095 e-concept überzeugt....S. 56<br />
Schweinefleischvariationen<br />
ofenfähig verpackt<br />
Farmland Foods setzt auf Mylar ® COOK.............S. 58<br />
Millimetergenau platziert<br />
Höherer Ausstoß durch neue Etikettiertechnik...S. 60<br />
Dessertgläser etikettiert und versiegelt<br />
Komplexe Etiketten zuverlässig platziert.............S. 62<br />
Flexible Etikettierlösung,<br />
sportlicher Liefertermin<br />
Der MR425 GB steigert Wirtschaftlichkeit..........S. 64<br />
Weiche Produkte ohne Deformationen<br />
Tray-Skin-Verfahren bei Brandenburg Culinair.....S. 66<br />
Kurze Produktionszyklen und ein<br />
Frischeversprechen<br />
T 300 ermöglicht besseres Frischekonzept.........S. 68<br />
Entscheidung nicht bereut<br />
Gebrauchtmaschinen: Eine zuverlässige<br />
Alternative...........................................................S. 70<br />
400 Prozent mehr Produktionsleistung<br />
QB Food steigert seine Verpackungseffizienz..... S. 71<br />
Dongjiang Fisch als Snack verpackt<br />
Neuartige Verpackung für China..........................S. 72<br />
BEYOND PACKAGING<br />
„Der perfekte Job“<br />
Weltweit im Einsatz: Die Mechatronikerin<br />
Nicole Haupt........................................................ S. 74<br />
WUSSTEN SIE EIGENTLICH<br />
RFID-Technik regelt Benutzerberechtigungen.................................................S.<br />
76<br />
MESSEKALENDER............................................S. 78<br />
IMPRESSUM......................................................S. 78<br />
5
<strong>UPDATE</strong> Snapshot<br />
Ressourcenschonung und Anlageneffektivität<br />
sind Kernthemen auf der IFFA <strong>2013</strong><br />
Vom 4. bis 9. Mai <strong>2013</strong> dreht sich auf der IFFA <strong>2013</strong> in<br />
Frankfurt am Main alles um die gesamte Wertschöpfungskette<br />
der fleischverarbeitenden Industrie. Die<br />
Stichworte Ressourcenschonung und Anlageneffektivität<br />
bilden die Schwerpunkte des Messeauftritts von<br />
<strong>MULTIVAC</strong>. Zahlreiche der neuen Maschinenkonzepte<br />
für Handwerksbetriebe, Fleischerfachgeschäfte und<br />
industrielle Verpacker integrieren Lösungen zur Reduzierung<br />
des Verbrauchs von Ressourcen wie Energie,<br />
Wasser und Verpackungsmaterial.<br />
6
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
7
<strong>UPDATE</strong> Multivac inside<br />
15.11.2012<br />
Langfristig Zukunft sichern<br />
<strong>MULTIVAC</strong> tritt VDMA-Nachhaltigkeitsinitiative<br />
Blue Competence bei<br />
<strong>MULTIVAC</strong> ist Blue Competence, der Nachhaltigkeitsinitiative<br />
des Verbands Deutscher Maschinen-<br />
und Anlagenbau (VDMA), beigetreten.<br />
Ziel der im vergangenen Jahr lancierten Kampagne<br />
ist es, die Stärken des deutschen Maschinen-<br />
und Anlagenbaus in Belangen der Nachhaltigkeit<br />
herauszustellen. Dazu gehören Technologien<br />
und Verfahren, die den Energieverbrauch<br />
verringern, Rohstoffe schonen und Emissionen<br />
auf ein Minimum reduzieren. Dazu hat Blue<br />
Competence belastbare Nachhaltigkeitskriterien<br />
und -standards definiert, die jedes Unternehmen<br />
erfüllen muss, das sich der Initiative anschließt.<br />
Bislang unterstützen deutschlandweit über 330<br />
Unternehmen aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />
des Anlagen- und Maschinenbaus Blue<br />
Competence.<br />
25.06.2012<br />
Verpackungskompetenz<br />
für BMZ-Initiative<br />
Engagement in Entwicklungs- und<br />
Schwellenländern wird weiter verstärkt<br />
<strong>MULTIVAC</strong> gehört zu den Gründungsmitgliedern<br />
der Deutschen Initiative für Agrarwirtschaft<br />
und Ernährung in Schwellen- und Entwicklungsländern<br />
(DIAE). Gemeinsam mit zahlreichen<br />
deutschen Unternehmen und der Deutschen<br />
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit<br />
haben sich die Mitglieder von DIAE zu einem<br />
gemeinsamen internationalen Engagement zur<br />
Ernährungssicherung verpflichtet. Initiator der<br />
Initiative ist das von Dirk Niebel geleitete Bundesentwicklungsministerium<br />
(BMZ), der auch<br />
Schirmherr der DIAE ist. Bereits seit 2010 unterstützt<br />
<strong>MULTIVAC</strong> die internationale SAVE<br />
FOOD-Initiative der Welternährungsorganisation<br />
FAO, die die weltweite Nahrungsmittelverschwendung<br />
bekämpft.<br />
8
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Mehr Platz für Gebrauchtmaschinen<br />
14.01.<strong>2013</strong><br />
<strong>MULTIVAC</strong> Resale & Service schafft zusätzlichen Raum für Gebrauchtmaschinengeschäft<br />
Mit einer neuen, 800 Quadratmeter großen Lagerhalle erweitert <strong>MULTIVAC</strong> Resale & Service <strong>2013</strong> seinen<br />
Standort in Nettetal-Kaldenkirchen. Erst im Dezember 2011 hatte das Unternehmen eine neue Lagerhalle<br />
mit Platz für bis zu 70 Maschinen fertiggestellt. Durch den aktiven Handel mit Gebrauchtmaschinen waren<br />
deren Kapazitäten jedoch bereits im Laufe des vergangenen Jahres ausgeschöpft. So entschloss man sich<br />
zur Projektierung einer weiteren, baugleichen Halle, die wiederum Platz für bis zu 70 Maschinen schaffen<br />
wird. <strong>MULTIVAC</strong> Resale & Service wurde 1988 als Ingenieurbüro Christoph Grundmann gegründet.<br />
2005 übernahm <strong>MULTIVAC</strong> das Unternehmen unweit der niederländischen Grenze. Fünf Jahre später<br />
wurde die Firma in die <strong>MULTIVAC</strong> Unternehmensgruppe eingegliedert und in <strong>MULTIVAC</strong> Resale & Service<br />
umbenannt.<br />
Tauschteile reduzieren<br />
Stillstandszeiten<br />
Neuer Zusatzservice von <strong>MULTIVAC</strong><br />
04.02.<strong>2013</strong><br />
Trotz der hohen Qualität unterliegen bestimmte<br />
Komponenten von <strong>MULTIVAC</strong> Maschinen allgemeinen<br />
Verschleißerscheinungen. Um die Nachfrage<br />
nach kürzeren Lieferzeiten zu erfüllen,<br />
Ausfallzeiten zu minimieren und Produktionssicherheit<br />
zu gewährleisten, hat <strong>MULTIVAC</strong><br />
Resale & Service einen neuen <strong>MULTIVAC</strong> Zusatzservice<br />
entwickelt: „Exchange Components“.<br />
Dabei werden Baugruppen wie Stanzen, Hubsysteme,<br />
Schneidwerkzeuge und Folienabwickler<br />
nicht mehr beim Kunden vor Ort instandgesetzt,<br />
sondern ausgetauscht. Dadurch lassen<br />
sich Stillstandszeiten deutlich reduzieren. In der<br />
Praxis bedeutet dies, dass auch Bauteile, die in<br />
der Regel nicht Teil der Instandsetzung sind,<br />
einer Prüfung unterzogen und bei Bedarf ausgewechselt<br />
werden. Auf diese Weise wird<br />
die Funktionstüchtigkeit der Maschine schnell<br />
wiederhergestellt. Die Austauschkomponenten<br />
befinden sich im Lagerbestand von <strong>MULTIVAC</strong><br />
Resale & Service und können flexibel an die<br />
Anforderung der jeweiligen Maschine angepasst<br />
werden.<br />
30.10.2012<br />
Ein Gorilla zum Geburtstag<br />
25-jähriges Jubiläum von <strong>MULTIVAC</strong> Inc.<br />
Im Oktober 2012 feierte <strong>MULTIVAC</strong> Inc. sein<br />
25-jähriges Bestehen. Den Auftakt der Feierlichkeiten<br />
bildeten eine Preisverleihung und Danksagungen<br />
für rund 20 Mitarbeiter, die bereits<br />
seit der Gründung im Jahr 1987 Teil des Unternehmens<br />
sind. Die Feierlichkeiten wurden mit<br />
einer Veranstaltung für alle Mitarbeiter im historischen<br />
zoologischen Garten von Kansas City<br />
fortgeführt. Dort erwarteten die Mitarbeiter und<br />
ihre Familien ein Picknick und ein Tag voller<br />
abwechslungsreicher Aktivitäten. Um auch der<br />
Stadt Kansas City, seit 25 Jahren Sitz von<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Inc., Ehre zu zollen, gab das Spendenkomitee<br />
des Unternehmens die Adoption<br />
eines Gorillas aus dem Kansas City Zoo bekannt.<br />
Ende Oktober feierten dann rund 550 Gäste<br />
mit den <strong>MULTIVAC</strong> Mitarbeitern im House of<br />
Blues in Chicago einen Abend mit exklusiven<br />
kulinarischen Kreationen, Musik, Magie und<br />
vielen Erinnerungen.<br />
9
<strong>UPDATE</strong> Multivac inside<br />
Optimierter Service für peruanische Kunden<br />
12.12.2012<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Niederlassung in Lima in voller Funktion<br />
Zwei Jahre nach der Gründung von <strong>MULTIVAC</strong> Peru ist die Niederlassung nun voll in Funktion und kann<br />
ihren Kunden einen optimierten Kundenservice bieten. In der Niederlassung ist unter anderem ein moderner<br />
Showroom untergebracht. Dieser bietet Kunden die Möglichkeit, Neumaschinen von <strong>MULTIVAC</strong><br />
und den von <strong>MULTIVAC</strong> vertretenen Firmen in Augenschein zu nehmen. Ein Lager für Ersatzteile und<br />
Verbrauchsmaterialien wie Verpackungsfolien und Vakuumbeutel bilden einen weiteren Schwerpunkt.<br />
Geleitet wird das Team von <strong>MULTIVAC</strong> Peru durch den Sales Manager Miguel Rodriguez. Der studierte<br />
Lebensmittelingenieur betont, dass er Kunden durch die neue Niederlassung ein vielfältiges Angebot<br />
sowie eine reibunglose Lieferung bieten kann. Neben Rodriguez arbeiten sechs weitere Mitarbeiter in der<br />
neuen Niederlassung, darunter zwei Techniker.<br />
01.01.<strong>2013</strong><br />
Kürzere Produktionszeiten<br />
für Nordamerika<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Inc. investiert in Fertigungskapazitäten<br />
Seit dem 1. Januar <strong>2013</strong> verfügt <strong>MULTIVAC</strong> Inc.<br />
über eine größere Fertigungskapazität und kann<br />
somit weitere Dienstleistungen für den nordamerikanischen<br />
Markt anbieten. Dazu wurde<br />
die bisherige Lagerhalle mit einer Fläche von<br />
2.600 Quadratmetern in eine Fertigungshalle<br />
umgebaut. Hier können kundenindividuelle<br />
Werkzeugsätze gefertigt werden sowie Überholungs-<br />
und Nachrüstungsdienstleistungen für<br />
Gebrauchtmaschinen durchgeführt werden.<br />
Ebenso bietet die Halle Platz für die Reparatur<br />
und die Generalüberholung von Kundenmaschinen.<br />
Auch die Herstellung von Siegeldichtungen<br />
für den US-amerikanischen Markt findet jetzt<br />
bei <strong>MULTIVAC</strong> Inc. statt. Die neue Fertigungshalle<br />
wurde zudem für die Produktion von Doppelkammermaschinen<br />
des Typs C 500 ausgerüstet.<br />
Durch die Kapazitätserweiterung will<br />
<strong>MULTIVAC</strong> die Produktionszeiten für den nordamerikanischen<br />
Markt deutlich verkürzen.<br />
Gut besuchte Innovationstage<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Bulgarien präsentiert<br />
Innovationen im neuen Showroom<br />
10.11.2012<br />
Der frisch eröffnete Showroom bildete den Rahmen<br />
der Innovationstage, die bei <strong>MULTIVAC</strong><br />
Bulgarien vom 6. bis zum 10. November 2012<br />
erstmals stattfanden. Zahlreiche Gäste genossen<br />
die Atmosphäre in den neuen Räumlichkeiten,<br />
die sich in zentraler Lage in Bulgariens<br />
Hauptstadt Sofia befinden. Dabei konnten die<br />
Gäste und Partner nicht nur zahlreiche neue<br />
Maschinen von <strong>MULTIVAC</strong> – auch im Praxisbetrieb<br />
– in genauen Augenschein nehmen. Die<br />
Besucher hatten auch Gelegenheit, unterschiedliche<br />
Vorträge zu den Themen Marketing, Verpackungen<br />
und Packstoffe, Innovationen im<br />
Portfolio von <strong>MULTIVAC</strong> sowie zu den Themen<br />
Ersatzteilservice und Instandhaltung von Maschinen<br />
zu besuchen. Anhand von Videos wurden<br />
HPP und die Tiefziehverpackungstechnologie<br />
präsentiert. Auf besonders großes Interesse der<br />
Besucher stießen dabei Innovationen im Verpackungsdesign<br />
und im Bereich der Verpackungsfolien.<br />
10
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Sommerferienprogramm<br />
für Kinder<br />
Eine Woche für junge Forscher<br />
15.10.2012<br />
Erstmals hat <strong>MULTIVAC</strong> in den Sommerferien<br />
2012 ein Forscherprogramm für Mitarbeiterkinder<br />
im Alter von sechs bis zehn Jahren angeboten.<br />
Eine Woche lang durften die Teilnehmer<br />
jeden Tag zu einem anderen Thema forschen<br />
und experimentieren und dabei ihren Fragen zu<br />
Natur, Technik und Umwelt auf den Grund<br />
gehen. Organisiert wurde das Programm von<br />
Science Lab, einer unabhängigen und gemeinnützigen<br />
Bildungseinrichtung, die Kindern die<br />
Grundlage für lebenslanges und eigenständiges<br />
Lernen eröffnet. Aufgrund der guten Resonanz<br />
wird <strong>MULTIVAC</strong> auch <strong>2013</strong> ein Sommerferienprogramm<br />
anbieten. www.science-lab.de<br />
08.12.2012<br />
Kundendienst verstärkt<br />
<strong>MULTIVAC</strong> UK erwirbt neues Gebäude<br />
Durch das starke Wachstum im Kundendienstbereich<br />
wurde es in den letzten Jahren eng im<br />
Gebäude von <strong>MULTIVAC</strong> UK in Swindon. Der<br />
Platzmangel wurde nun durch den Kauf eines<br />
neuen Gebäudes gelöst. Dieses liegt praktischerweise<br />
genau auf der anderen Straßenseite<br />
des bisherigen Standorts. Das neue Gebäude<br />
bietet ausreichend Platz für eine Werkstatt und<br />
für ein Ersatzteillager. Ebenso sind dort zusätzliche<br />
Büroräume für den technischen Service<br />
untergebracht. Das Wachstum im Kundendienstbereich<br />
begründet sich unter anderem<br />
auch darauf, dass <strong>MULTIVAC</strong> UK immer mehr<br />
technische Serviceleistungen selbst vornimmt<br />
und Maschinenbauteile direkt am Standort in<br />
Swindon überarbeitet werden können.<br />
Besserer Service für<br />
Weber-Maschinen<br />
25.01.<strong>2013</strong><br />
Mitarbeiterschulung in Lateinamerika<br />
Die Firma Weber gilt weltweit als führender Hersteller<br />
von Schneidemaschinen. In zahlreichen<br />
Ländern wird Weber von <strong>MULTIVAC</strong> vertreten.<br />
Im Rahmen einer Maschinenschulung für den<br />
lateinamerikanischen Markt durch Weber wurden<br />
Techniker von <strong>MULTIVAC</strong> im Januar hinsichtlich<br />
der Instandhaltung und Reparatur von<br />
Schneidemaschinen geschult. Dabei erwarben<br />
sie fundierte Kenntnisse, mit denen Fehlerquellen<br />
schnell diagnostiziert werden können. Auf<br />
diese Weise kann Kunden ein besserer Service<br />
geboten werden. An der einwöchigen Veranstaltung<br />
im Schulungszentrum von <strong>MULTIVAC</strong> Chile<br />
nahmen <strong>MULTIVAC</strong> Techniker aus verschiedenen<br />
lateinamerikanischen Ländern teil.<br />
02.10.2012<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Clean Design <br />
erhält Auszeichnung<br />
Innovative Verpackungslösung bei den<br />
„Asian Manufacturing Awards“ prämiert<br />
Bei der ersten Vergabe der Asian Manufacturing<br />
Awards (AMA) in Singapur wurde das<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Clean Design im September 2012<br />
mit dem „Innovative Packaging Machinery<br />
Award“ ausgezeichnet. Bei der Bewertung der<br />
Einreichungen berücksichtigten die unabhängigen<br />
Jurymitglieder der AMA die Leistung der<br />
Produkte unter anderem hinsichtlich Maschinenfunktionalität,<br />
Flexibilität, Wartung und Integrierbarkeit.<br />
Die „Asian Manufacturing Awards“ würdigen<br />
Unternehmen, die durch die Bereitstellung<br />
erstklassiger Produkte, Lösungen und Services<br />
in Asien den Weg für Höchstleistungen in der<br />
Produktion ebnen.<br />
11
<strong>UPDATE</strong> titel<br />
Ressourcen schonen,<br />
Energie sparen und<br />
effizienter arbeiten<br />
Mit der R 535 e-concept präsentiert <strong>MULTIVAC</strong> ein wegweisendes Anlagenkonzept<br />
Auf der IFFA <strong>2013</strong> präsentiert <strong>MULTIVAC</strong> mehrere technische Innovationen, die signifikant zur<br />
Verbesserung der Energieeffizienz und zur Erhöhung der Gesamtanlageneffektivität von Verpackungsmaschinen<br />
beitragen. Diese Neuerungen sind in das Hochleistungsmodell R 535<br />
e-concept integriert, das eines der Highlights auf dem Stand von <strong>MULTIVAC</strong> sein wird.<br />
12
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Die R 535 e-concept vereint mehrere innovative Lösungen zur Ressourcenschonung<br />
und zur Erhöhung der Effizienz des Verpackungsprozesses.<br />
Reduzierung Packmittelverbrauch<br />
Eine innovative Werkzeuggeometrie und die neue Prozessführung optimieren<br />
die Ausnutzung der Folienfläche und reduzieren den Folienabfall. Ein<br />
verbessertes Tiefziehverfahren sowie die Adaption des Packungsdesigns<br />
reduzieren die Foliendicke bei gleichbleibenden Packungseigenschaften.<br />
Reduzierung Energieverbrauch<br />
Die Substitution von pneumatischen Baugruppen durch servomotorisch betriebene<br />
Baugruppen reduziert den Energieverbrauch. Ein Stand-by-Modus<br />
minimiert den Energieverbrauch während der Produktionspausen und stellt<br />
die Produktionsbereitschaft zum geplanten Zeitpunkt sicher. Zudem reduziert<br />
eine Kühlwasserdurchflussregelung den Frischwasserverbrauch.<br />
Erhöhung der Gesamtanlageneffektivität<br />
Durch ein Schubladensystem wird ein schneller und ergonomischer Werkzeugwechsel<br />
ermöglicht. Der Einsatz von regelbaren, servomotorischen<br />
Baugruppen wirkt sich positiv auf die Taktleistung aus. Die Integration von<br />
Ouerbahnetikettierer, Direktdrucksystem und Bandsystem in die Steuerung<br />
beschleunigt den Produktionsstart und vereinfacht die Bedienung.<br />
<strong>MULTIVAC</strong> unterstützt die Initiative Blue Competence<br />
des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, VDMA<br />
13
<strong>UPDATE</strong> titel<br />
Energieeffiziente Konzepte stehen im Mittelpunkt der<br />
diesjährigen IFFA, der internationalen Fachmesse für<br />
die Fleischwirtschaft vom 4. bis 9. Mai in Frankfurt.<br />
Maschinen- und Anlagenbauer werden dort ihre Neuerungen<br />
präsentieren.<br />
Zu den vielversprechendsten Lösungen im Bereich<br />
der Verpackungsmaschinen zählt die Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 535 e-concept von <strong>MULTIVAC</strong>,<br />
die mit verschiedenen Innovationen ausgestattet ist,<br />
die signifikant zur Energieeffizienz und zur Erhöhung<br />
der Anlageneffektivität beitragen.<br />
„Bei der R 535 e-concept haben wir verschiedene<br />
Ansätze für mehr Energieeffizienz, Materialeffizienz<br />
und Prozesseffizienz kombiniert, die sich positiv auf<br />
die Gesamtanlageneffektivität auswirken“, erläutert<br />
Valeska Haux von <strong>MULTIVAC</strong>.<br />
Die R 535 e-concept verbraucht zum einen deutlich<br />
weniger Druckluft und Energie. Hierfür hat<br />
<strong>MULTIVAC</strong> in die R 535 e-concept neue Baugruppen<br />
integriert, die einen geringeren Energiebedarf aufweisen<br />
als die bisher eingesetzten Module. Zum anderen<br />
wurden vielfältige Neuerungen implementiert, um die<br />
Flexibilität der Maschine weiter zu erhöhen und damit<br />
unter anderem auch die Stillstandszeiten zu reduzieren.<br />
Reduzierung des Energieverbrauchs<br />
Schnittwerkzeugen verbessert. Durch diese Neuerungen<br />
können die Stege zwischen den Packungen sowie<br />
die Folienränder reduziert werden. Der Folienabfall<br />
wird deutlich verringert.<br />
Die R 535 e-concept ist mit einer Kühlwasser-<br />
Durchflussregelung ausgestattet. Daher verbraucht<br />
das neue Maschinenkonzept auch weniger Frischwasser<br />
als herkömmliche Maschinen.<br />
Reduzierung von Stillstandszeiten<br />
Um die Stillstandszeiten für den Werkzeugwechsel zu<br />
reduzieren, hat <strong>MULTIVAC</strong> die R 535 e-concept mit<br />
einem Schubladensystem zum Wechsel des Formwerkzeugunterteils<br />
ausgestattet. Dieses rein mechanische<br />
System ermöglicht eine schnelle Inspektion und<br />
Zwischenreinigung der Werkzeuge.<br />
Linienkomponenten wie der Etikettierer OP625<br />
und der Drucker TTO von <strong>MULTIVAC</strong> sind in das<br />
Benutzerterminal HMI 2.0 der Tiefziehverpackungsmaschine<br />
integriert. Mit dieser Lösung ist das Bedienpersonal<br />
in der Lage, Verpackungsmaschine, Etikettierund<br />
Drucksystem über eine einzige Bedienlogik zentral<br />
anzusteuern. Die Inbetriebnahme und Bedienung der<br />
Systeme wird vereinfacht.<br />
Die wichtigste Neuerung zur Reduzierung des Energieverbrauchs<br />
der R 535 e-concept liegt im Bereich der<br />
Antriebe: <strong>MULTIVAC</strong> hat die wichtigsten druckluftbetriebenen<br />
Komponenten konsequent durch servomotorische<br />
Antriebe ersetzt. Betroffen sind unter anderem<br />
die Hubwerke im Bereich der Formstation und<br />
der Siegelstation sowie die Folienstanze STS 10. Darüber<br />
hinaus ist die R 535 mit einer Vakuumpumpe<br />
MVP 600 von <strong>MULTIVAC</strong> ausgestattet, die sich durch<br />
einen geringeren Energieverbrauch auszeichnet als<br />
vergleichbare Aggregate.<br />
Durch den Einsatz von Servoantrieben lassen sich<br />
auch die Bewegungsabläufe der Hubwerke im Hinblick<br />
auf Geschwindigkeit und Öffnungsweite äußerst präzise<br />
regeln. Das trägt insgesamt zur Erhöhung der<br />
Maschinenleistung bei. Auch die Verarbeitung von<br />
Packstoffen mit unterschiedlichen Dicken auf einer<br />
Maschine wird durch diese neue Technologie signifikant<br />
vereinfacht.<br />
Reduzierung des Folienverbrauchs<br />
Die Ausnutzung des Verpackungsmaterials wird durch<br />
eine servomotorisch verfahrbare Siegel- und Schneidstation<br />
sowie durch den Einsatz von segmentierten<br />
14
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Natalie Schmid<br />
Produktmanagerin von <strong>MULTIVAC</strong><br />
Effizienz<br />
auf allen Ebenen<br />
Bei Material- und Ressourcenschonung setzt die Tiefziehverpackungsmaschine R 535 e-concept , die<br />
auf der IFFA präsentiert wird, einen neuen Maßstab<br />
50 Prozent weniger Kühlwasserverbrauch, fünf Prozent weniger Folieneinsatz – das sind nur zwei Kennzahlen<br />
der neuen Tiefziehverpackungsmaschine R 535 e-concept . Mit Natalie Schmid von <strong>MULTIVAC</strong> sprachen<br />
wir darüber, weshalb das Konzept deutlich weniger Folienmaterial, Frischwasser und Energie verbraucht als<br />
ein Vergleichsmodell.<br />
Frau Schmid, was ist das Besondere<br />
an der R 535 e-concept , die Sie<br />
im Mai auf der IFFA präsentieren<br />
werden?<br />
Schmid: Die R 535 e-concept ist<br />
nicht nur besonders effizient oder<br />
besonders stromsparend. Mit<br />
„Effizienz“ meinen wir tatsächlich<br />
Effizienz auf allen Ebenen. Hierfür<br />
haben wir verschiedene Ansätze<br />
für mehr Energie-, Material- und<br />
Prozesseffizienz kombiniert, sodass<br />
ihre Gesamtanlageneffektivität besonders<br />
hoch ist.<br />
Inwiefern?<br />
Schmid: Das neue Maschinenkonzept<br />
verbraucht zum einen weniger<br />
Frischwasser als herkömmliche<br />
Maschinen und nutzt auch das eingesetzte<br />
Folienmaterial besser aus.<br />
Zum anderen laufen einzelne Maschinenprozesse<br />
noch effizienter<br />
ab als bislang. Dies wurde unter anderem<br />
durch eine bessere Integration<br />
von Modulen wie Kennzeichnungs-<br />
und Inspektionssystemen<br />
in die Liniensteuerung erreicht.<br />
Mit welcher Maßnahme haben Sie<br />
die Reduzierung des Frischwasserverbrauchs<br />
erreicht?<br />
Schmid: Wir haben die R 535<br />
e-concept mit einer Kühlwasser-<br />
Durchflussregelung ausgestattet.<br />
Dabei misst ein integrierter Sensor<br />
laufend die Temperatur des Kühlwassers.<br />
Erst wenn eine bestimmte<br />
Temperatur erreicht ist, wird<br />
dem System frisches Kühlwasser<br />
zugeführt. Das reduziert den Frischwasserverbrauch<br />
der Maschine um<br />
bis zu 50 Prozent.<br />
15
<strong>UPDATE</strong> titel<br />
Und wie sieht es beim Folienabfall<br />
aus?<br />
Schmid: Um den Abstand zwischen<br />
den Packungen zu reduzieren,<br />
haben wir die Streifenstanze<br />
STS 10 mit einem segmentierten<br />
Schnittwerkzeug ausgestattet.<br />
Die Auslegungsgeometrie dieses<br />
Werkzeugs wurde so optimiert,<br />
dass die Stege zwischen den Packungen<br />
reduziert werden konnten.<br />
Das Schnittwerkzeug besteht aus<br />
einzelnen Segmenten und ist dadurch<br />
wartungseffizienter und besser<br />
für die Verarbeitung von dünnen<br />
Folien geeignet. Zudem haben wir<br />
die Siegelstation und die Streifenstanze<br />
mit servomotorischen Verfahreinrichtungen<br />
ausgestattet.<br />
Diese Maßnahme ermöglichte es<br />
uns, die Siegelflansche zwischen<br />
den Packungen in Längsrichtung zu<br />
reduzieren. Unterm Strich konnten<br />
wir so den Folienabfall zwischen<br />
den Packungen reduzieren.<br />
Und wie konnten Sie die Folienrandstreifen<br />
verkleinern?<br />
Schmid: Wir haben im Siegelwerkzeug<br />
der R 535 e-concept eine<br />
neue Absaug- und Begasungslösung<br />
eingesetzt. Die neue Werkzeuggeometrie<br />
dieser Einheit führt<br />
zu einer Reduzierung der Randstreifenbreite<br />
des Folienmaterials.<br />
Durch diese Maßnahme kann der<br />
Abfallstreifen beträchtlich reduziert<br />
werden.<br />
Um wie viel Prozent reduzieren<br />
diese Maßnahmen den Folienverbrauch<br />
insgesamt?<br />
Schmid: Wir können bei der R 535<br />
e-concept , die wir auf der IFFA<br />
präsentieren, den Folieneinsatz um<br />
etwa fünf Prozent senken.<br />
Wie kommt diese Differenz zustande?<br />
Schmid: Durch die verbesserte<br />
Ausnutzung der Folie können wir<br />
die Abzugslänge der Werkzeuge<br />
verringern, ebenso die Maschinenbreite.<br />
Daher benötigen wir für die<br />
Herstellung derselben Anzahl an<br />
Packungen auch weniger Folienmaterial.<br />
Bei der R 535 e-concept haben<br />
Sie aber auch den Energieverbrauch<br />
reduzieren können.<br />
Schmid: Dazu haben wir die wichtigsten<br />
druckluftbetriebenen Komponenten<br />
der Maschine durch servomotorische<br />
Antriebe ersetzt. Im<br />
Bereich der Formstation und<br />
der Siegelstation ist die R 535<br />
e-concept beispielsweise mit<br />
elektrisch betriebenen Servo-Hubwerken<br />
ausgestattet. Damit konnten<br />
wir den Energieverbrauch der<br />
Hubwerke um etwa 80 Prozent reduzieren.<br />
Zusätzlich wird die Formstation<br />
der R 535 e-concept mit<br />
Vakuum anstatt mit Druckluft beheizt.<br />
Das senkt den Druckluftverbrauch<br />
in der Formstation um<br />
etwa 25 Prozent. Die in der R 535<br />
e-concept eingesetzte Vakuumpumpe<br />
MVP 600 weist im Vergleich<br />
zu anderen Pumpen ihrer<br />
Leistungsklasse einen um etwa<br />
40 Prozent geringeren Energieverbrauch<br />
auf.<br />
Welche Vorteile haben servomotorische<br />
Antriebe aus Ihrer Sicht?<br />
Schmid: Nun, die Bewegungsabläufe<br />
des Hubwerks lassen sich<br />
durch den Servoantrieb im Hinblick<br />
auf Geschwindigkeit und Öffnungsweite<br />
äußerst präzise regeln. Dadurch<br />
können wir die Hubwerksbewegungen<br />
perfekt an Anwendung<br />
und Material anpassen und im Rezeptspeicher<br />
der Maschinensteuerung<br />
abspeichern. Das trägt insgesamt<br />
zur Erhöhung der Maschinenleistung<br />
bei.<br />
In die R 535 e-concept sind mehrere<br />
Module integriert. Wie sieht<br />
es hier mit der Gesamtanlageneffizienz<br />
aus?<br />
Schmid: In der IFFA-Linie sind Linienkomponenten<br />
wie der Etikettierer<br />
OP625 und der Drucker TTO<br />
von <strong>MULTIVAC</strong> integriert; beide<br />
lassen sich über das Benutzerterminal<br />
HMI 2.0 der Tiefziehverpackungsmaschine<br />
steuern. Mit<br />
dieser Lösung ist das Bedienpersonal<br />
in der Lage, Verpackungsmaschine,<br />
Etikettier- und Drucksystem<br />
über eine einzige Bedienlogik zentral<br />
anzusteuern. Das bedeutet insgesamt<br />
weniger Kabel sowie eine<br />
einfache Inbetriebnahme und Bedienung.<br />
Verbessert wurde auch<br />
die Qualitätskontrolle. Die R 535<br />
e-concept verfügt über eine automatische<br />
Leerpackungsüberwachung.<br />
Zudem ist das angebundene<br />
Bandsystem MBS 205 für die<br />
Vereinzelung der fertigen Packungen<br />
mit einem Metalldetektor ausgestattet.<br />
16
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Weniger Folienverbrauch<br />
durch innovative Technik<br />
Durch den Einsatz und das perfekte Zusammenspiel verschiedener innovativer Techniken lassen sich<br />
bei der R 535 e-concept Folienabfall und -verbrauch deutlich senken. Mit dem gleichen Folienmaterial<br />
lassen sich daher mehr Packungen herstellen.<br />
Reduzierung der Stege<br />
Die neue Auslegungsgeometrie der Querschneidung<br />
mit segmentiertem Schnittwerkzeug ermöglicht<br />
schmalere Stege zwischen den einzelnen<br />
Packungen. Der Einsatz einer servomotorischen<br />
Verfahreinrichtung an der Siegelstation<br />
trägt ebenso zu einer Reduzierung der<br />
Stege zwischen den Packungen bei.<br />
Reduzierung des Siegelrands<br />
Eine Reduzierung des Siegelrands wird durch<br />
den Einsatz von innovativen Werkzeuggeometrien<br />
erreicht.<br />
Reduzierung der Randstreifenbreite<br />
Bei der R 535 e-concept wird eine neue<br />
Absaug- und Begasungslösung eingesetzt. Im<br />
Zusammenspiel mit einer neuen Werkzeuggeometrie<br />
lässt sich so die Randstreifenbreite<br />
minimieren.<br />
17
<strong>UPDATE</strong> titel<br />
Das Stromsparmodell<br />
für Einsteiger<br />
Die Tiefziehverpackungsmaschine R 095 e-concept <br />
Mit den steigenden Energiepreisen nimmt auch bei Fleischereien die Anforderung zu, den<br />
Energieaufwand in der Fleischverarbeitung zu reduzieren. Bei Produktion und Verpackung<br />
liegen ressourcenschonende Konzepte im Trend.<br />
Das Fleischerhandwerk zählt zu den energieintensiven<br />
Handwerken. Der meiste Strom wird für die Produktion<br />
und Kühlung der Fleischwaren benötigt, insbesondere<br />
für Systeme, die mit Druckluft oder Pumpen arbeiten.<br />
In diesen Bereichen bestehen auch die größten<br />
Einsparpotenziale. Nach Einschätzung des Bayerischen<br />
Landesamts für Umwelt könnte der Stromverbrauch in<br />
den Betrieben um bis zu 50 Prozent gesenkt werden.<br />
Mit „e-concept “ hat <strong>MULTIVAC</strong> bereits auf der<br />
IFFA 2010 ein Konzept präsentiert, mit dem sich der<br />
Ressourcenverbrauch senken lässt. Seit Ende 2012<br />
gibt es mit der R 095 e-concept ein Serienmodell, das<br />
bereits in mehreren Fleischereifachbetrieben im Einsatz<br />
ist.<br />
20 Prozent weniger Energie<br />
Anders als bei den meisten Verpackungsmaschinenherstellern<br />
verzichtet die R 095 e-concept auf eine<br />
externe Druckluft- und Wasserversorgung. „Die Drucklufterzeugung<br />
ist sehr energie- und kostenintensiv.<br />
Daher haben wir alle Großverbraucher von Pneumatik<br />
durch elektrische Systeme mit besonders hohem Wirkungsgrad<br />
ersetzt. Die noch benötigte Druckluft wird<br />
durch die eingebaute Vakuumpumpe erzeugt“, erläutert<br />
Natalie Schmid, Produktmanagerin für Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
bei <strong>MULTIVAC</strong>.<br />
Auch der Einsatz von innovativen Form- und<br />
Siegelprozessen wirkt sich positiv aus: e-concept -<br />
Maschinen verbrauchen mindestens 20 Prozent weniger<br />
Energie als vergleichbare Modelle.<br />
Geringe Betriebskosten<br />
Bei der R 095 e-concept handelt es sich um ein Einstiegsmodell,<br />
das besonders für kleine und mittelständische<br />
Betriebe geeignet ist. Hubwerke und Schneidungen<br />
werden elektrisch angetrieben. Das schlägt<br />
sich zum einen in geringen Betriebskosten nieder. Zum<br />
anderen sind die Investitionskosten für die Inbetriebnahme<br />
der Verpackungsmaschine deutlich niedriger<br />
als bei Vergleichsmodellen, für die Betriebe in zusätzliche<br />
Druckluft- und Wasseranschlüsse investieren<br />
müssen. Da die R 095 e-concept nur einen Stroman-<br />
18
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Die R 095 e-concept bewährt sich bereits in der Praxis<br />
schluss benötigt, kann die Maschine flexibel im Betrieb<br />
aufgebaut werden.<br />
Tiefziehverpacken auf kleinstem Raum<br />
Mit einer Gesamtlänge von 2,30 Metern ist die<br />
R 095 das kleinste Maschinenmodell von <strong>MULTIVAC</strong><br />
im Bereich des automatischen Tiefziehverpackens.<br />
Die kurzen Abmessungen sind dem innovativen<br />
Maschinenkonzept der R 095 zu verdanken. Natalie<br />
Schmid erläutert das Prinzip: „Das Formwerkzeug<br />
befindet sich im Maschineninnenraum, wo das Verformen<br />
der Folie stattfindet“. Trotz ihrer kompakten<br />
Bauweise verfügt die R 095 über eine großzügige<br />
Einlegefläche, die Platz für das manuelle Beladen der<br />
Tiefziehpackungen bietet.<br />
Die R 095 verfügt über ein Schnellwechselsystem für<br />
Form- und Siegelwerkzeug. Zwölf Basisformate mit<br />
Variounterteilungen decken das marktübliche Spektrum<br />
an Weichfolienverpackungen ab. Dies erleichtert<br />
das Umrüsten auf andere Packungsformate.<br />
Wie alle <strong>MULTIVAC</strong> Maschinen ist die R 095 im<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Hygiene Design gestaltet, das eine einfache<br />
Reinigung der Maschine ermöglicht.<br />
Schnelles Umrüsten<br />
19
<strong>UPDATE</strong> titel<br />
Komplette<br />
Verpackungslinien über<br />
ein Terminal steuern<br />
Die Integration von Kennzeichnungssystemen in das HMI der Verpackungsmaschine<br />
trägt zur Effizienzsteigerung bei<br />
Was im Bereich der Foliendirektdrucker schon seit einiger Zeit Standard ist, hat <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />
jetzt auch für seine Querbahn- und Transportbandetikettierer realisiert: die Integration in das Bedienterminal<br />
HMI 2.0 von <strong>MULTIVAC</strong>. Der Vorteil: Ganze Verpackungslinien lassen sich jetzt über ein einziges<br />
Terminal steuern, und zwar – ähnlich wie bei einem Smartphone – per Fingerzeig.<br />
Die Integration von Kennzeichnungssystemen in das<br />
HMI 2.0 von <strong>MULTIVAC</strong> hat für Anwender mehrere<br />
Vorteile: Das Bedienterminal bietet Nutzern die Möglichkeit,<br />
den gesamten Programmablauf in Echtzeit zu<br />
verfolgen. Zudem verfügt das HMI 2.0 über einige<br />
Besonderheiten, die das Arbeiten mit den Kennzeichnungs-<br />
und Inspektionssystemen besonders ergonomisch<br />
gestalten: Die Funktionen sind zur besseren<br />
Übersicht gruppiert dargestellt und lassen sich durch<br />
Antippen des grafischen Symbols detailliert darstellen.<br />
Die übersichtliche Strukturierung der Bedieneroberfläche<br />
sowie selbsterklärende Icons ermöglichen eine<br />
einfache Orientierung innerhalb der Systemsteuerung.<br />
„Sämtliche Daten werden über die Maschinensteuerung<br />
IPC 06 der Verpackungsmaschine oder des<br />
Kennzeichnungssystems verarbeitet und über das<br />
HMI 2.0 für den Bediener übersichtlich visualisiert“,<br />
berichtet Robert Vollenkemper, Vertriebsleiter von<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection.<br />
Piktogramme unterstützen den Benutzer bei der<br />
Bedienung der Maschine. Müssen zum Beispiel die<br />
Etiketten gewechselt werden, zeigt das HMI 2.0 die<br />
einzelnen Anwendungsschritte in Bildern an. Auch ungeübten<br />
Bedienern wird auf diese Weise ein Mittel zur<br />
Verfügung gestellt, mit dem sie schnell und ohne<br />
Probleme den Prozess des Etikettenwechsels durchführen<br />
können, ohne diesen erst in einer Bedienungsanleitung<br />
nachschlagen zu müssen.<br />
Durch die Verknüpfung von Vorgängen in einer integrierten<br />
und zentral über ein HMI 2.0 gesteuerten Verpackungslinie<br />
wird die Bedienung insgesamt intuitiver<br />
und effizienter: Bei der Rezeptauswahl an der Tiefziehverpackungsmaschine<br />
werden beispielsweise automatisch<br />
auch die Konfiguration und die Drucklayouts<br />
für den Etikettierer geladen. „Solche kombinierten Abläufe<br />
tragen dazu bei, Fehler zu vermeiden“, betont<br />
Vollenkemper. Die Schulung für Mitarbeiter, die die<br />
Kennzeichnungssysteme bedienen oder warten, ist<br />
einfacher und somit auch kostengünstiger, sofern sie<br />
schon von der Verpackungsmaschine her mit dem<br />
HMI 2.0 vertraut sind. Auch die Backup- und Restore-<br />
Funktionen sowie die Datenerfassung erfolgen zentral<br />
über ein Panel.<br />
Weniger Bedienterminals bedeuten auch weniger<br />
Verkabelung und übersichtlichere Maschinen, vor allem<br />
deshalb, weil <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />
weitere Komponenten wie die <strong>MULTIVAC</strong> Thermotransferdrucker<br />
TTO 10/20 oder das <strong>MULTIVAC</strong> Vision<br />
20
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
System (MVS) in das HMI 2.0 integriert hat. „Sowohl<br />
die Bedienung des Etikettierers als auch die Bedienung,<br />
Parametrierung, Anzeige von Fehlerbildern<br />
und Diagnosefunktionen des Druckers und des Vision<br />
Systems erfolgen über ein und dasselbe HMI 2.0“, erläutert<br />
Vollenkemper.<br />
HMI 2.0 für Querbahnetikettierer<br />
Bei den Querbahnetikettierern von MULTIVC Marking<br />
& Inspection eröffnet die Integration in das HMI 2.0<br />
verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten, je nach<br />
Auslegung der Verpackungslinie und den Anforderungen<br />
des Anwenders.<br />
Bei relativ kurzen, übersichtlichen Linien reicht jetzt<br />
ein einziges Bedienterminal aus, um die komplette Verpackungslinie<br />
inklusive aller Kennzeichnungssysteme<br />
zu bedienen. Das können beispielsweise ein oder mehrere<br />
Querbahnetikettierer, ein Foliendirektdrucker sowie<br />
der Thermotransferdrucker <strong>MULTIVAC</strong> TTO sein.<br />
Bei langen Verpackungslinien ist es dagegen sinnvoller,<br />
mit zwei HMI 2.0-Terminals zu arbeiten. „Andernfalls<br />
müssten Bedienpersonen weite Wege zurücklegen<br />
oder verlieren im schlimmsten Fall die<br />
Übersicht“, sagt Vollenkemper. Diese Konfiguration<br />
empfiehlt sich auch dann, wenn der Weißbereich durch<br />
eine Hygienewand vom Graubereich getrennt ist.<br />
Die Querbahnetikettierer können in diesen Fällen mit<br />
einem zusätzlichen HMI 2.0 ausgestattet werden, welches<br />
das Bedienterminal der Verpackungsmaschine<br />
spiegelt. Dadurch ist gewährleistet, dass das Bedienpersonal<br />
überall die gleiche Benutzeroberfläche mit<br />
den gleichen grafischen Icons vorfindet.<br />
Alternativ können Querbahnetikettierer auch mit einem<br />
Einrichtpanel („Quick Control“) ausgerüstet sein,<br />
das eine Minimalbedienung erlaubt. An diesem Panel<br />
können die grundlegenden Einrichtfunktionen für die<br />
Etikettierer vorgenommen werden, wie z. B. das<br />
Umrüsten auf andere Etikettenformate bei Chargenwechsel.<br />
Alle anderen Einstellungen erfolgen über das<br />
HMI 2.0 der Verpackungsmaschine.<br />
HMI 2.0 bietet die Möglichkeit, alle Komponenten einer Verpackungslinie zentral zu steuern<br />
21
<strong>UPDATE</strong> titel<br />
Guido Spix<br />
Geschäftsführer und CTO von <strong>MULTIVAC</strong><br />
„Wir reduzieren den<br />
Carbon-Footprint“<br />
Mit zahlreichen Innovationen reduziert <strong>MULTIVAC</strong> den Ressourcenverbrauch beim Verpacken<br />
Ressourcen schonen, weniger Energie verbrauchen und dennoch die Effizienz steigern? Guido Spix erklärt im<br />
Gespräch, weshalb sich diese drei Punkte bei Maschinen von <strong>MULTIVAC</strong> nicht ausschließen.<br />
<strong>MULTIVAC</strong> bietet ein breites Portfolio<br />
an Verpackungstechnologien:<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen,<br />
Kammermaschinen und Traysealer.<br />
Lassen sich alle Maschinentypen<br />
hinsichtlich ihres Energie- und Materialverbrauchs<br />
optimieren?<br />
Spix: Wir sehen bei allen von uns<br />
angebotenen Maschinen Potenzial<br />
zur Optimierung und setzen dies<br />
kontinuierlich um. Dies ist im Übrigen<br />
auch in unseren Konstruktionsrichtlinien<br />
verankert.<br />
Welche Maschinentypen stehen<br />
dabei zurzeit im Vordergrund?<br />
Spix: Unsere Aktivitäten beziehen<br />
sich hauptsächlich auf unsere automatischen<br />
Verpackungslösungen.<br />
Von den Verbesserungen profitieren<br />
aber letztendlich alle Produkte.<br />
Welche Maschinenkomponenten<br />
bieten einen Ansatz zur Optimierung?<br />
Spix: Wie Sie an dem Exponat auf<br />
der IFFA sehen können, bieten viele<br />
Komponenten die Möglichkeit<br />
zur Verbesserung, wie zum Beispiel<br />
Hubwerke, Vakuumpumpe<br />
oder Schneidsysteme.<br />
Ist Ressourcenschonung nur ein<br />
anderer Begriff für Energiesparen?<br />
Spix: Es geht um die Reduzierung<br />
des Energieverbrauchs der Maschine<br />
und um die Menge, Dicke und<br />
Art des Packstoffs. Das zusammen<br />
ergibt den Carbon-Footprint des<br />
Verpackungsprozesses.<br />
Bereits auf der letzten IFFA hat<br />
<strong>MULTIVAC</strong> mit e-concept einen<br />
Prototyp einer energiesparenden<br />
Tiefziehverpackungsmaschine präsentiert,<br />
der seit 2012 in Serie hergestellt<br />
wird. Warum wurde gerade<br />
eine kleine Maschine für das Thema<br />
ausgewählt?<br />
Spix: Die e-concept -Maschinen<br />
R 095 und R 105 kommen mit<br />
elektrischer Energie aus, also ohne<br />
Druckluft und Kühlwasser. Dadurch<br />
lassen sich etwa 20 Prozent Energiekosten<br />
einsparen. Für kleine<br />
Produktionsbetriebe ist die Technologie<br />
besonders interessant, da zusätzliche<br />
Einsparungen in der Bereitstellung<br />
der Infrastruktur erzielt<br />
werden können.<br />
Auf der IFFA <strong>2013</strong> wird mit der<br />
R 535 e-concept ein effizienzoptimiertes<br />
Konzept im Großformat<br />
präsentiert. Was unterscheidet die<br />
Maschine von anderen?<br />
Spix: Bei der R 535 e-concept setzen<br />
wir im Bereich der Ressourcenschonung<br />
an drei Punkten an. Erstens<br />
ersetzen wir die Pneumatikzylinder<br />
der Hubwerke und der<br />
Schneidungen durch Servomotoren.<br />
Wie Sie wissen, benötigt die<br />
Erzeugung von Druckluft viel Energie.<br />
Zum Zweiten ist die Maschine<br />
22
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
mit einem Kühlwasserdurchflussregler<br />
ausgestattet, wodurch der<br />
Verbrauch von Frischwasser reduziert<br />
wird. Und drittens haben wir<br />
an Tiefzieh-, Siegel- und Schneidstation<br />
mehrere technische Neuerungen<br />
entwickelt, mit denen wir<br />
den Folienverbrauch um etwa zehn<br />
Prozent reduzieren können. Darüber<br />
hinaus ist die Maschine mit unserer,<br />
mit einem Servomotor angetriebenen<br />
Vakuumpumpe MVP 600<br />
ausgestattet, die ein Vakuum deutlich<br />
energieeffizienter herstellt als<br />
eine übliche Vakuumpumpe. Wir betrachten<br />
nicht nur den Energieverbrauch<br />
und den Folienbedarf. Zur<br />
Beurteilung der gesamten Effektivität<br />
der Maschine (OEE) müssen<br />
wir auch Werkzeugwechselzeiten<br />
und Zuverlässigkeit der Maschine<br />
betrachten. Wir zeigen ein halbautomatisches<br />
Formatwechselsystem<br />
und Hilfesysteme zur OEE-Optimierung<br />
auf dem Bedienterminal.<br />
Welcher Part im Verpackungsprozess<br />
verbraucht am meisten<br />
Strom?<br />
Spix: Beim Tiefziehverpackungsprozess<br />
sind dies im Wesentlichen<br />
drei Bereiche. Zum einen wird für<br />
das Tiefziehen der thermoplastischen<br />
Folien Wärme benötigt,<br />
denn die Folien müssen vor dem<br />
Verformen erhitzt werden. Zum anderen<br />
erfolgen die Prozesse des<br />
Tiefziehens, Siegelns und Schneidens<br />
durch den Einsatz von Hubwerken,<br />
die angetrieben werden<br />
müssen. Und zum Dritten wird viel<br />
Energie zum Erzeugen des Vakuums<br />
benötigt.<br />
Welche Rolle spielt Druckluft im<br />
Verpackungsprozess und damit im<br />
Ressourcenverbrauch?<br />
Spix: Druckluft wird für den Antrieb<br />
der pneumatischen Hubwerke und<br />
Schneidungen benötigt. Hier gibt es<br />
die Alternative mit Elektromotoren.<br />
Zur Druckluft beim Formen der<br />
Packungen, insbesondere bei großen<br />
Formaten, gibt es heute noch<br />
keine Alternative.<br />
Die Kosten der Verpackungsfolien<br />
bestimmen im Wesentlichen die<br />
Gesamtkosten des Verpackungsprozesses.<br />
Wie kann hier Material<br />
im Verpackungsprozess eingespart<br />
werden?<br />
Spix: Durch einen optimalen Verformungsprozess<br />
kann die Foliendicke<br />
reduziert werden. Dieser kann auch<br />
maßgeblich durch die Werkzeuggeometrie<br />
sowie durch die Prozessparameter<br />
Wärme und Zeit beeinflusst<br />
werden. Vor allem bei<br />
Barrierefolien muss darauf geachtet<br />
werden, dass die Barriereschichten<br />
auch nach der Verformung der<br />
Folie erhalten bleiben, um die Haltbarkeit<br />
des Packguts optimal zu<br />
verlängern. Andererseits kann, wie<br />
wir auf der IFFA zeigen, auch eine<br />
optimale Prozess- und Formatauslegung<br />
zur Reduzierung des Verbrauchs<br />
von Verpackungsmaterial<br />
beitragen.<br />
Müssen Kunden bei einer Maschine<br />
dieser Bauart Abstriche bei der<br />
Leistung der Anlage machen?<br />
Spix: Keinesfalls. Wir gehen davon<br />
aus, dass mit diesem Maschinenkonzept<br />
sogar höhere Taktleistungen<br />
erzielt werden können, und,<br />
wie ich bereits beschrieben habe,<br />
werden die Prozesse durch den<br />
Einsatz von elektrischen Hubwerken<br />
sogar präziser, was sich positiv<br />
auf die Produktqualität auswirkt.<br />
Stehen auch energiesparende Traysealer<br />
und Kammermaschinen in<br />
der Pipeline?<br />
Spix: Jawohl, auch bei den Traysealern<br />
werden Baugruppen kontinuierlich<br />
durch energieeffizientere<br />
ersetzt. Strömungsoptimierung in<br />
den Werkzeugen führt zum Beispiel<br />
zu einem geringeren Verbrauch von<br />
MAP-Gasen.<br />
Ist Ressourcenschonung ein rein<br />
ökologisches Thema?<br />
Spix: Nein, das sehen wir und unsere<br />
Kunden nicht so. Die Neuerungen,<br />
die wir auf der IFFA präsentieren,<br />
sind nur deshalb marktfähig,<br />
weil aus den Energie- und Materialeinsparungen<br />
auch Kosteneinsparungen<br />
resultieren, die die Investitionen<br />
auch wirtschaftlich machen.<br />
Müssen Kunden, die ressourcenschonender<br />
verpacken wollen, auf<br />
jeden Fall in eine neue Maschine<br />
investieren?<br />
Spix: Teilweise können Module<br />
auch nachgerüstet werden, so zum<br />
Beispiel elektrische Querschneidungen.<br />
Wird <strong>MULTIVAC</strong> jetzt seine gesamte<br />
Innovationsstrategie auf das<br />
Thema Ressourcenschonung ausrichten?<br />
Spix: <strong>MULTIVAC</strong> richtet alle seine<br />
Investitionen in Forschung und Entwicklung<br />
auf zusätzlichen Kundennutzen.<br />
Beim Thema Ressourcenschonung<br />
können wir unseren<br />
Kunden Technologie anbieten, die,<br />
neben allen anderen positiven Aspekten,<br />
Kosten in der Produktion<br />
senken kann. Wir erweitern daneben<br />
unser Produktportfolio in allen<br />
Bereichen und bieten immer mehr<br />
Kompetenz in Linien- und Automatisierungslösungen.<br />
23
<strong>UPDATE</strong> schwerpunkt<br />
Hans-Joachim Boekstegers<br />
Geschäftsführer und CEO<br />
von <strong>MULTIVAC</strong><br />
„Wir wollen auch bei der<br />
Ressourcenschonung<br />
Marktführer sein“<br />
<strong>MULTIVAC</strong> stellt auf der IFFA wegweisende Konzepte für die Verpackungsbranche vor<br />
Gleich auf zwei Ständen präsentiert <strong>MULTIVAC</strong> seine Innovationen und Produkte auf der IFFA <strong>2013</strong> in Frankfurt.<br />
Hans-Joachim Boekstegers verrät, was die Besucher bei den beiden Auftritten erwartet und warum man mit<br />
weniger Ressourcenverbrauch wirtschaftlicher verpacken kann.<br />
<strong>MULTIVAC</strong> ist mit zwei Ständen<br />
auf der IFFA vertreten. Zum einen<br />
in Halle 11.0, zum anderen in Halle<br />
11.1. Welche Schwerpunkte haben<br />
die beiden Auftritte?<br />
Boekstegers: In Halle 11.0 präsentieren<br />
wir unterschiedliche Verpackungslösungen<br />
für Handwerksbetriebe<br />
und Fleischerfachgeschäfte.<br />
In Halle 11.1 zeigen wir unterschiedlichste<br />
Lösungen für industrielle<br />
Hersteller von Fleischprodukten.<br />
In der Halle 11.0 dreht sich alles<br />
rund um das Fleischerfachgeschäft.<br />
Welche Verpackungsinnovationen<br />
erwarten Ihre Besucher?<br />
Boekstegers: Wir werden dem Publikum<br />
mehrere Einstiegsmodelle<br />
für das automatische Verpacken<br />
präsentieren. Sowohl bei den<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen als<br />
auch bei den Traysealern können<br />
wir dem Markt Lösungen anbieten,<br />
die sich besonders hinsichtlich Flexibilität<br />
und Bedienerfreundlichkeit<br />
auszeichnen und dadurch kleinen<br />
Verarbeitern einen sehr einfachen<br />
Einstieg in diese Technologien bieten.<br />
24
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Worüber sollte sich der Mittelständler<br />
auf jeden Fall am<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Stand in Halle 11.0 informieren?<br />
Boekstegers: Besonders hervorheben<br />
möchte ich unsere kleinste<br />
Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 095 e-concept , die ohne externe<br />
Druckluft- und Wasseranschlüsse<br />
auskommt und deshalb sehr<br />
flexibel eingesetzt werden kann.<br />
Ebenso präsentieren wir unseren<br />
kleinsten automatischen Traysealer<br />
T 300, der sich seit seiner Markteinführung<br />
sehr gut im Markt etabliert<br />
hat.<br />
Für wen lohnt sich die Investition in<br />
solche Einstiegsmodelle?<br />
Boekstegers: Wir sprechen mit diesen<br />
Produkten zwei Kundengruppen<br />
an. Auf der einen Seite adressieren<br />
wir die Fleischerfachgeschäfte<br />
und Lebensmitteleinzelhändler,<br />
die ihre Produkte mit diesen<br />
Verpackungslösungen „direkt<br />
an der Theke“ verpacken und diese<br />
im SB-Bereich verkaufen können.<br />
Auf der anderen Seite bieten diese<br />
Einstiegsmodelle kleinen Metzgereien<br />
die Möglichkeit, ihre Produkte<br />
haltbar zu machen und gleichzeitig<br />
attraktiv zu verpacken, und mit diesen<br />
Produkten zusätzlichen Umsatz<br />
zu generieren und damit zu<br />
wachsen.<br />
Viele kleinere und mittlere Betriebe<br />
haben sicherlich ein Interesse an<br />
automatischen Verpackungslösungen,<br />
können sich aber kein zusätzlich<br />
geschultes Bedienpersonal für<br />
diese Maschinen leisten. Wie nehmen<br />
Sie potenziellen Kunden die<br />
Furcht vor der Technik?<br />
Boekstegers: Die Bedienoberfläche<br />
unserer Verpackungsmaschinen<br />
ist sehr intuitiv aufgebaut und<br />
verfügt über viele Hilfe-Funktionen.<br />
Dadurch können unsere Maschinen<br />
auch durch ungeübtes Personal bedient<br />
werden, dies bestätigen uns<br />
viele Kunden. Außerdem bieten wir<br />
unseren Kunden im Rahmen der<br />
Maschineninstallation eine umfassende<br />
Bedienerschulung an.<br />
Zur Halle 11.1: Welche Trends erwarten<br />
die Besucher hier?<br />
Boekstegers: Leitthema auf unserem<br />
Stand in Halle 11.1 ist die Erhöhung<br />
der Anlageneffektivität sowie<br />
die Reduzierung des Energie- und<br />
Materialverbrauchs unserer Verpackungslösungen.<br />
Durch den Einsatz von servomotorisch<br />
betriebenen Hubwerken<br />
können wir den Druckluftverbrauch<br />
unserer Maschinen minimieren.<br />
Ebenso präsentieren wir Möglichkeiten<br />
zur Reduzierung des Folienverbrauchs<br />
und zeigen Werkzeugwechselsysteme,<br />
die die Stillstandszeiten<br />
der Maschinen bei<br />
einem Chargenwechsel verringern.<br />
Diese vielfältigen Konzepte tragen<br />
letztendlich auch zur Erhöhung der<br />
Wirtschaftlichkeit des Verpackungsprozesses<br />
bei.<br />
<strong>MULTIVAC</strong> ist als einziger Hersteller<br />
in der Lage, die HPP-Technologie<br />
auch für MAP-Packungen anzubieten<br />
und diese in automatisierte<br />
Verpackungslinien zu integrieren.<br />
Wie entwickelt sich der Markt für<br />
die HPP-Technologie?<br />
Boekstegers: Wir glauben an diese<br />
Technologie und sind davon überzeugt,<br />
dass der Markt auch in Zukunft<br />
weiter wächst, da sich HPPbehandelte<br />
Produkte mittlerweile<br />
auch bei den Lebensmitteleinzelhändlern<br />
und Discountern etablieren.<br />
<strong>MULTIVAC</strong> hat unter anderem<br />
ein patentiertes Verfahren entwickelt,<br />
mit dem auch Schutzgas-Verpackungen<br />
HPP-behandelt werden<br />
können.<br />
Was sollte ein industrieller Verpacker<br />
auf jeden Fall auf dem<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Stand anschauen?<br />
Boekstegers: Ein Highlight ist sicherlich<br />
unsere voll integrierte Traysealer-Linie.<br />
Kernstück sind der<br />
Hochleistungstraysealer T 800 und<br />
die HPP-Anlage, die automatisch<br />
mit den Trays bestückt wird. Die<br />
Befüllung der Trays erfolgt durch<br />
eine Mehrkopfwaage. Darüber hinaus<br />
verfügt die Linie über eine Kontrollwaage<br />
mit Metalldetektor sowie<br />
über ein Etikettiersystem.<br />
Ich möchte aber auch auf unseren<br />
neuen Traysealer T 600 hinweisen,<br />
den wir dem Markt erstmals<br />
auf der IFFA präsentieren werden.<br />
Mit diesem haben wir unser Produktportfolio<br />
um ein Modell erweitert,<br />
das im mittleren Leistungsbereich<br />
angesiedelt ist und voll in<br />
automatisierte Verpackungslinien<br />
integriert werden kann.<br />
Zwei Stände, zwei Zielgruppen:<br />
Welche zentralen Themen werden<br />
die beiden Segmente in den nächsten<br />
Jahren prägen?<br />
Boekstegers: Unseres Erachtens<br />
geht es vor allem um die Reduzierung<br />
des Ressourceneinsatzes bei<br />
der Verpackungsherstellung sowie<br />
um das Haltbarmachen von Lebensmittelprodukten.<br />
Beides trägt<br />
auch unmittelbar zur Erhöhung der<br />
Wirtschaftlichkeit der Lebensmittelhersteller<br />
bei.<br />
Bedeutet Ressourcenschonung einen<br />
finanziellen Mehraufwand für<br />
die Kunden?<br />
Boekstegers: Absolut gesehen<br />
sind einige dieser innovativen Tech-<br />
25
<strong>UPDATE</strong> schwerpunkt<br />
nologien teurer als die Lösungen,<br />
die wir unseren Kunden bisher anbieten<br />
konnten. Durch die Reduzierung<br />
des Einsatzes von Energie,<br />
Kühlwasser oder Verpackungsmaterial<br />
sowie durch die Reduzierung<br />
der Stillstandszeiten der Maschinen<br />
sind diese Investitionen ganzheitlich<br />
gesehen wirtschaftlich attraktiv<br />
und deshalb auch marktfähig.<br />
Wird Ressourcenschonung zukünftig<br />
ein zentrales Verkaufsargument<br />
für <strong>MULTIVAC</strong>?<br />
Boekstegers: Wir sehen, dass dieses<br />
Thema auch in Zukunft einen<br />
hohen Stellenwert bei unseren<br />
Kunden haben wird, weshalb wir<br />
uns mit unseren innovativen Lösungen<br />
in diesem Bereich als Marktführer<br />
positionieren werden.<br />
Sind alle Innovationen, die<br />
<strong>MULTIVAC</strong> auf der IFFA präsentiert,<br />
fertig zur Auslieferung oder<br />
müssen Kunden mit längeren Wartefristen<br />
rechnen?<br />
Boekstegers: Alle Produkte, die wir<br />
auf der IFFA zeigen, sind fertig zur<br />
Auslieferung.<br />
Die Reduzierung des Material- und Energieverbrauchs sowie die Erhöhung der Anlageneffektivität stehen auf der IFFA <strong>2013</strong> im Mittelpunkt<br />
26
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Speziallösungen für<br />
Handwerksbetriebe und<br />
industrielle Verpacker<br />
Doppelter IFFA-Auftritt von <strong>MULTIVAC</strong><br />
Vom 4. bis 9. Mai wird <strong>MULTIVAC</strong> auf der IFFA, der größten internationalen Fachmesse für die Fleischwirtschaft,<br />
in Frankfurt vertreten sein. Auf zwei zielgruppenspezifisch ausgerichteten Messeständen präsentiert <strong>MULTIVAC</strong><br />
Speziallösungen für das Fleischereihandwerk und für industrielle Verarbeiter.<br />
Halle 11.0 – Lösungen für Handwerksbetriebe<br />
Der Stand in Halle 11.0 ist dem Schwerpunkt „Verkaufen<br />
– Alles rund um das Fleischerfachgeschäft“ gewidmet.<br />
Hier zeigt <strong>MULTIVAC</strong> sein umfassendes Angebot<br />
an Verpackungslösungen, die auf die Verarbeitung<br />
kleiner Chargen ausgerichtet sind. Die Maschinen<br />
zeichnen sich durch eine geringe Größe, eine einfache<br />
Bedienung sowie ein sehr gutes Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis aus und ermöglichen daher gerade kleinen<br />
und mittleren Handwerksbetrieben den Einstieg in das<br />
automatische Verpacken. „In den vergangenen Jahren<br />
haben uns immer mehr Anfragen aus diesem Segment<br />
erreicht, daher haben wir unser Produktportfolio um<br />
leistungsfähige Einstiegsmodelle bei den Tiefziehverpackungsmaschinen,<br />
den Traysealern und Kammermaschinen<br />
erweitert“, sagt Valeska Haux, Marketingleiterin<br />
bei <strong>MULTIVAC</strong>.<br />
In Halle 11.1 wird <strong>MULTIVAC</strong> integrierte Verpackungslinien<br />
sowie Lösungen für die Spezialanforderungen<br />
industrieller Verarbeiter zeigen. Neben Hochleistungs-<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen, Traysealern und Kammerbandmaschinen<br />
bietet <strong>MULTIVAC</strong> auch eine große<br />
Bandbreite an Automatisierungslösungen an. Das<br />
Spektrum reicht von ein- oder mehrspurigen Bandsystemen<br />
bis zu Handhabungsmodulen, die mit mehrachsigen<br />
Robotern ausgestattet werden können. Zuletzt<br />
hatte <strong>MULTIVAC</strong> sein Portfolio bei Linienautomation,<br />
Robotik und Palettiersystemen noch einmal<br />
deutlich ausgebaut.<br />
„Die Anforderungen der Betriebe in der Fleisch verarbeitenden<br />
Industrie an die Automatisierung ihrer<br />
Prozesse werden zunehmend individueller. Daher sind<br />
die Automatisierungslösungen, die wir auf Messen zeigen,<br />
immer nur eine von vielen möglichen Ausprägungen.<br />
Was ein Kunde dann tatsächlich an Automation<br />
benötigt und was nicht, lässt sich erst nach intensiven<br />
Gesprächen und Anwendungstests feststellen, die wir<br />
als global aufgestellter Anbieter mit unserem dicht<br />
geknüpften Vertriebs- und Servicenetz natürlich weltweit<br />
bieten können“, sagt Haux.<br />
Ein umfassendes Portfolio an Kennzeichnungs- und<br />
Inspektionslösungen rundet die Ausstellung der Exponate<br />
auf der IFFA ab.<br />
Halle 11.1 – Lösungen für industrielle Verpacker<br />
27
<strong>UPDATE</strong> weitere themen<br />
Mehr Kapazität,<br />
nachhaltige Bauweise<br />
<strong>MULTIVAC</strong> eröffnet neues Training & Innovation Center in Wolfertschwenden<br />
Anfang <strong>2013</strong> bezog <strong>MULTIVAC</strong> sein neues Training & Innovation Center (TIC). In den 6.000 Quadratmeter großen<br />
Neubau hat der Verpackungsspezialist rund neun Millionen Euro investiert und dabei auf energieeffiziente<br />
Gebäudetechnik gesetzt.<br />
Mit seinem neuen TIC am Stammsitz in Wolfertschwenden<br />
setzt <strong>MULTIVAC</strong> seinen Anspruch als<br />
weltweit führender Hersteller von Verpackungslösungen<br />
auch im Bereich der Anwendungstechnik und der<br />
Schulung von Kunden und Mitarbeitern um. Der Neubau<br />
bietet Kunden von <strong>MULTIVAC</strong> eine komplette Infrastruktur<br />
einschließlich der Beratung für die Verpackungsentwicklung:<br />
„Wir unterstützen unsere Kunden<br />
auf dem Weg zu ihrer idealen Verpackung – von der<br />
ersten Idee über das Konzept und die Materialauswahl<br />
bis zur technischen Umsetzung auf unseren Verpackungslinien.<br />
Dabei steht ihnen unser komplettes<br />
Technologiespektrum zur Verfügung, zu dem unter<br />
anderem die Hochdruckbehandlung (HPP), Automatisierungslösungen<br />
und ein Analyselabor für Packungsund<br />
Lebensmittelanalytik gehören“, erläutert Stefan<br />
Scheibel, Leiter des TIC. Durch die neuen Räumlichkeiten<br />
kann <strong>MULTIVAC</strong> die jährliche Anzahl an Bemusterungen<br />
von Verpackungslösungen in etwa verdoppeln.<br />
Zudem ist das HPP-Testzentrum von <strong>MULTIVAC</strong><br />
jetzt direkt im TIC angesiedelt. So kann der Verpackungsspezialist<br />
Bemusterungen und HPP-Beratung<br />
aus einer Hand anbieten. Auch im Bereich der Grundlagen-<br />
und Neuentwicklungen wird <strong>MULTIVAC</strong> seine<br />
Kapazitäten deutlich ausbauen.<br />
Grundlagen- und individuelle Schulungen<br />
Auch Schulungen zur Bedienung der Verpackungsmaschinen<br />
werden im TIC stattfinden. Das Schulungsprogramm<br />
wurde inhaltlich und didaktisch erweitert.<br />
„Neben den Grundlagenschulungen, die sich auf die<br />
28
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Mechanik, Pneumatik oder Elektrik unserer Verpackungsmaschinen<br />
beziehen, werden wir unseren Kunden<br />
zukünftig auch Schulungen anbieten, die wir individuell<br />
auf ihre Anforderungen abstimmen“, sagt<br />
Scheibel.<br />
die Produktabnahmen erfolgt weitgehend über Grundwasser,<br />
wobei Leistungsspitzen über Inverter-Technik<br />
abgedeckt werden.<br />
Energieeffiziente Gebäudetechnik<br />
Kunden und Mitarbeiter finden im Neubau neben modernster<br />
Technik auch ein sehr angenehmes Raumklima<br />
vor. Denn beim Gebäudekonzept hat <strong>MULTIVAC</strong><br />
von Anfang an auf Energieeffizienz gesetzt: Statt<br />
mit fossilen Brennstoffen wird das TIC mit Grundwasser<br />
beheizt und klimatisiert. Grundkonzept ist die<br />
so genannte „stille Kühlung“ beziehungsweise „stille<br />
Heizung“. Auch die Kühlung des neuen Klimaraums für<br />
29
<strong>UPDATE</strong> weitere themen<br />
Christian Traumann<br />
Geschäftsführer und CFO<br />
von <strong>MULTIVAC</strong><br />
„Eine energieeffiziente<br />
Bauweise rechnet sich“<br />
Das neue TIC überrascht nicht nur mit Grundwasserheizung und Wärmerückgewinnung<br />
Beim Neubau seines Training & Innovation Centers (TIC) in Wolfertschwenden setzt <strong>MULTIVAC</strong> auf eine energieeffiziente<br />
Gebäudetechnik. Christian Traumann, Geschäftsführer der <strong>MULTIVAC</strong> Sepp Haggenmüller GmbH<br />
& Co. KG, sprach mit <strong>UPDATE</strong> über Heizen mit Grundwasser und ein verbessertes Raumklima.<br />
Herr Traumann, zum Jahresbeginn<br />
hat <strong>MULTIVAC</strong> sein neues Training<br />
& Innovation Center in Wolfertschwenden<br />
eröffnet. Der Neubau<br />
ist unter dem Gesichtspunkt der<br />
Energieeffizienz erfolgt. Welche<br />
bautechnischen Anforderungen<br />
mussten dabei berücksichtigt<br />
werden?<br />
Traumann: Grundsätzlich benötigt<br />
man als Bauherr eine hochwertige<br />
Dämmung der Gebäudeaußenhülle,<br />
Fenster mit Dreifachverglasung,<br />
eine Wärmeschutzverglasung, um<br />
den Wärmeeintrag von außen zu<br />
vermeiden, sowie einen außenliegenden<br />
Sonnenschutz. Diese baulichen<br />
Maßnahmen haben wir beim<br />
neuen Training & Innovation Center<br />
umgesetzt.<br />
Sie erfüllen damit die Anforderungen<br />
der Energieeinsparverordnung,<br />
die seit 2009 auch für Industrieneubauten<br />
gilt.<br />
Traumann: Das stimmt. Allerdings<br />
übertreffen wir die dort beschriebenen<br />
Standards bei Weitem, weil<br />
wir bei der Primärenergieversorgung<br />
nicht mehr auf eine konventionelle<br />
Beheizung mit fossilen<br />
Brennstoffen setzen.<br />
Sondern?<br />
Traumann: Wir heizen mit Grundwasser!<br />
Wie funktioniert das?<br />
Traumann: Grundwasser hat auch<br />
im Winter eine relativ hohe Temperatur<br />
von etwa sieben bis zwölf<br />
Grad Celsius. Wärmepumpen erreichen<br />
dadurch hohe Leistungszahlen.<br />
Das Wärme- beziehungsweise<br />
Kühlmittel wird über Fußbodenheizungen<br />
und -kühlungen sowie<br />
Heiz- und Kühlsegel an den Raumdecken<br />
verteilt.<br />
30
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Reicht die innovative Grundwasserheizung<br />
aus, um die Räume im<br />
Winter ausreichend warm zu bekommen?<br />
Traumann: In der Regel schon. Zur<br />
Feinjustierung nutzen wir im Bereich<br />
Heizen und Kühlen die Lüftung,<br />
die mit minimalen Luftmengen<br />
gefahren wird. Dabei setzen<br />
wir auf die konsequente Nutzung<br />
von Wärmerückgewinnungsanlagen.<br />
Die anfallende Abwärme aus<br />
Rechenzentrum, Kompressor- sowie<br />
Vakuumpumpenraum wird in<br />
die Heizkreise eingespeist. Grundsätzlich<br />
wird die Lüftung bedarfsgerecht<br />
geregelt, in Abhängigkeit<br />
von der Luftqualität.<br />
Wie hoch ist der erwartete Energiebedarf<br />
im neuen Gebäude?<br />
Traumann: Er liegt bei 40 bis 50<br />
Prozent im Vergleich zu einer herkömmlichen<br />
Bauweise. Hieran hat<br />
auch die energieeffiziente Beleuchtungstechnik<br />
ihren Anteil.<br />
Wie sieht die konkret aus?<br />
Traumann: Dort, wo es wirtschaftlich<br />
und technisch möglich war, haben<br />
wir auf LED-Technik gesetzt,<br />
zum Beispiel im Bereich der Wegebeleuchtung.<br />
Wo jedoch die Beleuchtungsstärke<br />
und die Lichtqualität<br />
im Vordergrund standen, haben<br />
wir T8-Leuchten mit tageslichtabhängiger<br />
Steuerung verwendet.<br />
Außerdem haben wir intelligente<br />
Steuerungsinstrumente und Bewegungsmelder<br />
verbaut, um unnötigen<br />
Stromverbrauch für die Beleuchtung<br />
zu vermeiden. Bei der<br />
Installation sind wir dem europäischen<br />
EIB- beziehungsweise KNX-<br />
Standard gefolgt.<br />
Das neue TIC verfügt über einen Klimaraum<br />
für die Produktabnahmen.<br />
Ist dieser ebenfalls Teil des Energieeffizienzkonzepts?<br />
Traumann: Auch die Kühlung dieser<br />
Räume erfolgt weitestgehend über<br />
das Grundwasser. Lediglich die<br />
Leistungsspitzen der Kühlung müssen<br />
über Inverter-Technik abgedeckt<br />
werden, damit es hier nicht<br />
zu Lasten unserer Kunden Engpässe<br />
gibt.<br />
Welche Konzepte wurden hinsichtlich<br />
der Entsorgung umgesetzt?<br />
Traumann: Bei der Abwasserentsorgung<br />
unterscheiden wir zwischen<br />
Regenwasser, das direkt<br />
versickert, unbelastetem Abwasser,<br />
wie überschüssigem Kühlwasser,<br />
das direkt ins Grundwasser eingeleitet<br />
werden darf, und häuslichem<br />
Abwasser, das in die Kanalisation<br />
geleitet wird. Letzteres beschränkt<br />
sich im Wesentlichen auf Abwasser<br />
aus Sanitäranlagen, Teeküchen<br />
und Waschbecken.<br />
Und beim Müll ...?<br />
Traumann: ... trennen wir konsequent!<br />
Wir unterscheiden 26<br />
verschiedene Gebindearten, von<br />
Papier- und Biomüll über Altholz,<br />
gemischte Folienverpackungen,<br />
Kunststoffreste aus der Fertigung,<br />
Schlamm aus der Wasserstrahlschneidanlage<br />
bis hin zu Elektroschrott,<br />
Batterien ... Wir haben hierfür<br />
auch 26 verschiedene Entsorgungswege.<br />
Dieses Entsorgungskonzept<br />
verwendet <strong>MULTIVAC</strong> übrigens<br />
schon lange. Eine Besonderheit<br />
im neuen Training & Innovation<br />
Center ist jedoch, dass wir zum<br />
effizienten Entsorgen von Folienresten<br />
und -abfällen eine Zerkleinerungsanlage<br />
installiert haben, um<br />
das Transportvolumen zu reduzieren.<br />
Welche Vorteile hat das energieeffiziente<br />
Gebäudekonzept für Ihre<br />
Kunden und Mitarbeiter?<br />
Traumann: Wir schaffen für Kunden<br />
und Mitarbeiter Rahmenbedingungen,<br />
die zeitgemäß sind und die<br />
Anforderungen an die Arbeitsstättenrichtlinie<br />
weit übertreffen. Wir<br />
schaffen ganzjährig ein angenehmes<br />
Raumklima, das ein effizientes<br />
Arbeiten gewährleistet.<br />
Mal abgesehen davon, dass die<br />
Energieeinsparverordnung eine<br />
energieeffiziente Bauweise vorschreibt:<br />
Welche Vorteile hat eine<br />
solche Maßnahme für ein Unternehmen<br />
wie <strong>MULTIVAC</strong>?<br />
Traumann: Eine energieeffiziente<br />
Bauweise rechnet sich unterm<br />
Strich auch finanziell. Durch sie hat<br />
sich die Wirtschaftlichkeit dieser Investition<br />
weiter erhöht. Darüber hinaus<br />
sind Unternehmen heute mehr<br />
und mehr gefordert, ihrer gesellschaftlichen<br />
Verantwortung gerecht<br />
zu werden. <strong>MULTIVAC</strong> hat hier<br />
eine Art Vorreiterrolle, denn wir bekennen<br />
uns seit Jahren zu einem<br />
nachhaltigen Wirtschaften.<br />
31
<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />
Bis zu 480<br />
Packungen<br />
Aufschnitt<br />
in der<br />
Minute<br />
Die R 685 verarbeitet überbreite Folien für hohe<br />
Volumina an Aufschnittware<br />
Die R 685 kann Folien bis zu einer Breite von 830 Millimetern<br />
verarbeiten. Damit eignet sich die Tiefziehverpackungsmaschine<br />
ideal für die Produktion hoher<br />
Volumina an geschnittener Ware. Vorgestellt wird die<br />
Maschine auf der IFFA <strong>2013</strong>.<br />
Extrabreit: Die R 685 ist für hohe Kapazitäten ausgelegt<br />
32
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Bislang betrug die maximale Folienbreite für Standardmaschinen<br />
von <strong>MULTIVAC</strong> etwa 730 Millimeter. Mit<br />
der R 685 ist nun eine Folienbreite von 830 Millimetern<br />
möglich. Damit ist die neue Tiefziehverpackungsmaschine<br />
insbesondere für die Verpackung hoher Volumina<br />
an geschnittener Ware ausgelegt. <strong>MULTIVAC</strong><br />
reagiert mit dieser Maschine auf Anforderungen von<br />
Kunden, die bereits Slicer mit hoher Kapazität einsetzen<br />
oder einen solchen Einsatz planen. Die Verpackungsmaschine<br />
soll das Volumen an geschindelter<br />
Ware, das vom Slicer kommt, direkt abnehmen<br />
und verpacken.<br />
Doppelspindel-Technik sorgt für mehr Kraft<br />
Eine Verarbeitung von Folien in diesen Breiten ist nicht<br />
ohne Weiteres möglich. „Aufgrund ihrer Breite besteht<br />
normalerweise die Gefahr, dass die Folien in der Maschine<br />
durchhängen“, erläutert Natalie Schmid von<br />
<strong>MULTIVAC</strong>. Eine innovative Maschinen- und Steuerungstechnik<br />
löst dieses Problem: Die R 685 verfügt<br />
über ein Stütz- und Auslaufsystem mit Leisten. Die<br />
Folientransportkette gewährleistet dabei eine stabile<br />
Führung der Folie bis zur Siegelstation.<br />
Der Kraftaufwand für den Transport der Folien ist<br />
sehr hoch. Deshalb hat <strong>MULTIVAC</strong> die R 685 mit zweifachen<br />
Antriebssystemen für die Folientransportkette<br />
ausgestattet. Auch das Gewicht der Werkzeuge der<br />
R 685 ist deutlich höher als bei den bisherigen<br />
Standardmodellen. Um die Massen zu bewegen und<br />
ausreichend hohe Schließkräfte zu erzeugen, verfügt<br />
die R 685 über Doppelspindel-Hubwerke. Zudem<br />
wurde die R 685 mit einer entsprechenden Sensorik<br />
ausgestattet, welche die einzelnen Prozessschritte<br />
unterstützt.<br />
33
<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />
„Der kleinste Linien-<br />
Traysealer der Welt“<br />
Hohe Flexibilität, einfache Bedienung und ein attraktiver Preis – der Erfolg des Traysealers T 300<br />
beruht auf vielen Vorteilen<br />
Auf der interpack 2011 stellte <strong>MULTIVAC</strong> erstmals den neuen T 300 vor. Seither hat sich das Kompaktmodell<br />
zum Verkaufsschlager entwickelt. Über die Erfolgsfaktoren sprachen wir mit dem verantwortlichen Produktmanager<br />
Alexander Kult.<br />
Herr Kult, mit dem T 300 bietet<br />
<strong>MULTIVAC</strong> bei seinen automatischen<br />
Traysealern seit einiger<br />
Zeit ein Einsteigermodell an. Auf<br />
welche Marktanforderungen wurde<br />
mit dieser Produktinnovation<br />
reagiert?<br />
Kult: Bis vor wenigen Jahren waren<br />
es vor allem die großen industriellen<br />
Verpacker, die ihre Produkte mit<br />
kompletten Linien verpackt haben.<br />
Mittlerweile jedoch gibt es immer<br />
mehr kleine und mittelständische<br />
Unternehmen, die Wert auf eine<br />
professionellere Präsentation ihrer<br />
Produkte legen. Aber auch größere<br />
Kunden verpacken zunehmend<br />
kleine Chargen und benötigen mehr<br />
Flexibilität bei ihren Prozessen. Die<br />
Baugröße des T 300 ermöglicht<br />
eine sehr flexible Verwendung.<br />
Sie haben den T 300 erstmals im<br />
Mai 2011 vorgestellt. Wie kommt<br />
das Modell seither an?<br />
Kult: Die Maschine kommt bei Kunden<br />
sehr gut an. Auf Messen erlebe<br />
ich immer wieder, dass mich ein<br />
Interessent fragt, ob er das Ausstellungsmodell<br />
gleich mitnehmen<br />
kann. So etwas erlebt man normalerweise<br />
im Verpackungsmaschinengeschäft<br />
nicht.<br />
Wie sieht der typische T 300-<br />
Kunde aus?<br />
Kult: Der typische T 300-Kunde ist<br />
klein bis mittelständisch geprägt<br />
und fertigt seine Produkte in kleinen<br />
bis mittleren Stückzahlen. Dabei<br />
legt er Wert auf ein hochwertiges<br />
Produkt, für das er eine<br />
professionelle Verpackungslösung<br />
sucht. Der T 300 eignet sich aber<br />
auch für Unternehmen, die häufig<br />
wechselnde Chargen produzieren,<br />
denn der Werkzeugwechsel ist<br />
bei dieser Maschine wirklich sehr<br />
einfach.<br />
Warum ist der T 300 bei dieser<br />
Klientel so erfolgreich?<br />
Kult: Dafür gibt es im Prinzip vier<br />
Gründe. Erstens verfügt der T 300<br />
über ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Zweitens ist der<br />
Aufbau des T 300 sehr einfach, die<br />
34
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Alexander Kult<br />
Produktmanager von <strong>MULTIVAC</strong><br />
Arbeitsweise leicht verständlich.<br />
Bei seiner Konstruktion hatten<br />
sich unsere Entwickler an dem<br />
Plug-and-Play-Prinzip der Computertechnologie<br />
orientiert, sprich<br />
auspacken, an die Steckdose anschließen<br />
und loslegen. Dazu ist<br />
der T 300 mit der intuitiven Bedienoberfläche<br />
HMI 2.0 ausgestattet,<br />
die das einfache Einstellen von<br />
Produktionsparametern auch für<br />
ungeübtes Personal ermöglicht.<br />
Sie erwähnten vier Gründe ...?<br />
Kult: Drittens ist das Maschinendesign<br />
mit 2,50 Meter Länge und<br />
1,10 Meter Breite so platzsparend,<br />
dass der T 300 auch in kleinen<br />
Räumen positioniert werden kann.<br />
Viertens hat die Maschine eine<br />
hochwertige und langlebige Edelstahlkonstruktion<br />
und lässt sich<br />
dank des Hygiene Designs von<br />
<strong>MULTIVAC</strong> optimal reinigen.<br />
Wo ist der T 300 im Traysealer-<br />
Portfolio von <strong>MULTIVAC</strong> angesiedelt?<br />
Kult: Mit dem T 300 ist uns der Brückenschlag<br />
zwischen den manuell<br />
zu beladenden Halbautomaten und<br />
den linienintegrationsfähigen Vollautomaten<br />
gelungen. Beim T 300<br />
ist zum Beispiel die Integration eines<br />
Tray-Entstaplers oder von Befüllkomponenten<br />
möglich. Dadurch<br />
können Anwender eine deutlich höhere<br />
Leistung erzielen. Gleichzeitig<br />
ist der T 300 aber in einem Preissegment<br />
angesiedelt, das für kleine<br />
und mittelständische Unternehmen<br />
attraktiv ist.<br />
Ist die Linienintegrationsfähigkeit<br />
der Hauptunterschied zwischen<br />
dem T 300 und den halbautomatischen<br />
Traysealern von <strong>MULTIVAC</strong>?<br />
Kult: Nein, sie ist nur ein Kriterium.<br />
Beim T 300 werden die befüllten<br />
Trays automatisch in das Maschineninnere<br />
transportiert, wo sie versiegelt<br />
werden. Die Trays werden<br />
in der Regel manuell zugeführt; sie<br />
können aber auch automatisch auf<br />
die Zuführung des T 300 entstapelt<br />
werden. Die halbautomatischen<br />
Traysealer hingegen werden mit einer<br />
Schublade beladen, die manuell<br />
auf- und zugezogen wird.<br />
Wie grenzt <strong>MULTIVAC</strong> den T 300<br />
auf der anderen Seite von den<br />
Hochleistungsmaschinen ab?<br />
Kult: Gegenüber den Hochleistungs-Traysealern<br />
unterscheidet<br />
sich der T 300 im Wesentlichen<br />
durch seine Leistung und die Anzahl<br />
der Nutzen pro Werkzeug.<br />
Was die Qualität und die Funktionalitäten<br />
der Verpackungen angeht,<br />
steht der T 300 den Hochleistern<br />
aber in nichts nach.<br />
Welche Möglichkeiten gibt es hier?<br />
Kult: Mit dem T 300 können Lebensmitteleinzelhändler<br />
und Metzgereien<br />
hochwertige und formstabile<br />
Verkaufsverpackungen mit und<br />
ohne Schutzatmosphäre in kleinen<br />
Chargen herstellen. Möglich sind<br />
auch Mehrkammer-Trays, Verpackungen<br />
nach dem FreshSAFE-<br />
Konzept, Skin-Isopaks sowie der<br />
Einsatz von Lid-Folie. Was das<br />
Materialspektrum betrifft, sind alle<br />
siegelfähigen Materialien möglich.<br />
Sie erwähnten eingangs den<br />
einfachen Werkzeugwechsel beim<br />
T 300. Wie sieht das in der<br />
Praxis aus?<br />
Kult: Der Formatwechsel beim<br />
T 300 ist softwareunterstützt. Das<br />
macht die Formatumstellung sehr<br />
einfach. Gleiches gilt für den Wechsel<br />
der Deckelfolie. Dabei benötigt<br />
das Bedienpersonal nur wenige<br />
Handgriffe. Das geringe Gewicht<br />
der auszutauschenden Komponenten<br />
macht Hilfsmittel wie zum Beispiel<br />
einen Werkzeugwechselwagen<br />
überflüssig. Die Folienzuführung<br />
ist gut zugänglich. Daher lässt<br />
sich die Folie anschließend leicht<br />
einfädeln. Hier hat <strong>MULTIVAC</strong> das<br />
Prinzip der Tiefziehverpackungsmaschine,<br />
das bei den großen Maschinen<br />
zum Einsatz kommt, auf den<br />
T 300 übertragen. Das einfache<br />
Wechselsystem ist ein Alleinstellungsmerkmal<br />
bei diesem Modell.<br />
35
<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />
Mehr<br />
Performance<br />
für die<br />
Hochleister<br />
<strong>MULTIVAC</strong> optimiert Traysealer-Werkzeuge<br />
<strong>MULTIVAC</strong> hat die Werkzeuge seiner automatischen Highend-Traysealer optimiert. Damit erhöht das Unternehmen<br />
die Zahl der Nutzen pro Werkzeug und senkt den Gasverbrauch bei MAP-Anwendungen.<br />
„Wir haben alle Werkzeuge der Traysealer-Reihen<br />
T 700, T 800 und T 850 einem Facelift unterzogen. Dadurch<br />
konnten wir die Siegelfläche der Werkzeuge vergrößern“,<br />
berichtet Alexander Kult, Produktmanager<br />
bei <strong>MULTIVAC</strong>. Dies führt dazu, dass sich bei diesen<br />
Traysealer-Modellen die Nutzenzahl pro Werkzeug –<br />
und damit die Performance – deutlich erhöht. Durch<br />
die Adaption der Werkzeuge an die Traytiefe wird zudem<br />
der Gasverbrauch der Traysealer bei der Herstellung<br />
von MAP-Verpackungen reduziert. Ebenso kann<br />
aufgrund des verringerten Evakuiervolumens der Restsauerstoff<br />
in den Packungen reduziert werden.<br />
Performance = nutzbare Werkzeugfläche x Takte<br />
pro Minute<br />
„Performance“ beschreibt in diesem Zusammenhang<br />
die Leistungsfähigkeit der Maschine. Traysealer-Kunden<br />
bewerten die Leistungsfähigkeit primär nach zwei<br />
Kriterien: Zum einen sollen sich Stillstandszeiten auf<br />
ein Minimum beschränken. Ein weiteres Kriterium ist<br />
die Anzahl an Trays, die pro Zeiteinheit verpackt werden<br />
können. „Ein Vergleich von ‚Packungen pro Zeiteinheit’<br />
muss allerdings hinsichtlich seiner Aussagekraft<br />
kritisch betrachtet werden. Je nach gewählter<br />
Traygröße ändert sich die Anzahl der Nutzen, die pro<br />
Takt verpackt werden können. Eine bessere Vergleichbarkeit<br />
erzielt man, wenn man die maximale Fläche,<br />
innerhalb der versiegelt werden kann, betrachtet. Damit<br />
löst man die Relativität von Leistungsaussagen je<br />
nach Traygröße auf“, sagt Kult.<br />
Traysealer-Portfolio erweitert<br />
Auf der IFFA <strong>2013</strong> präsentiert <strong>MULTIVAC</strong> zudem sein<br />
neuestes vollautomatisches Traysealer-Modell, das im<br />
mittleren Leistungsbereich angesiedelt ist und komplett<br />
in automatisierte Verpackungslinien integriert<br />
werden kann. Der T 600 richtet sich vor allem an kleine<br />
und mittelständische Lebensmittelproduzenten und<br />
Verpacker, die eine kompakte, aber dennoch voll integrationsfähige<br />
Lösung benötigen. In der einspurigen<br />
Variante versiegelt der T 600 bis zu 40 MAP-Trays pro<br />
Minute. „Mit dem preislich sehr attraktiven Modell bieten<br />
wir denjenigen Kunden eine Lösung, die sich einen<br />
höheren Automatisierungsgrad wünschen oder wachstumsbedingt<br />
von einer manuellen Beladung ihrer Verpackungsmaschine<br />
auf eine vollautomatisierte Lösung<br />
umsteigen wollen“, sagt Kult.<br />
36
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Roger Grundmann<br />
Managing Director von <strong>MULTIVAC</strong> Resale & Service<br />
Gefragte Alternativen<br />
zum Neukauf<br />
Großer Markterfolg für <strong>MULTIVAC</strong> Pro Selection<br />
Trotz unsicherer konjunktureller Aussichten konnte <strong>MULTIVAC</strong> Pro Selection, also OEM-instandgesetzte<br />
Verpackungsmaschinen von <strong>MULTIVAC</strong>, im Jahr 2012 ein hohes Umsatzwachstum verzeichnen.<br />
Für Roger Grundmann, Managing Director von<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Resale & Service, liegt die Ursache für die<br />
positive Entwicklung auf der Hand: „Wir haben die<br />
Chance erhalten, unsere Kompetenz in der Überarbeitung<br />
von gebrauchten Verpackungsmaschinen unter<br />
Beweis zu stellen, und sie genutzt – so konnten wir<br />
den Markt von der erstklassigen Qualität und dem hohen<br />
Maß an Zuverlässigkeit unserer instandgesetzten<br />
Verpackungsmaschinen überzeugen. Die erfreuliche<br />
Folge war ein wesentlicher Anstieg der Nachfrage<br />
nach <strong>MULTIVAC</strong> Pro Selection Maschinen.“<br />
Neue Wege beschreiten<br />
Eine gebrauchte und instandgesetzte Maschine kann<br />
in vielen Fällen eine gute Alternative gegenüber einem<br />
Neukauf darstellen. So erkennen die Kunden in zunehmendem<br />
Maße, dass gebrauchte und vollständig instandgesetzte<br />
Maschinen nicht zwangsläufig alt und<br />
abgenutzt sein müssen. „Wir haben bewiesen, dass<br />
man sich hundertprozentig auf eine von <strong>MULTIVAC</strong> instandgesetzte<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Maschine verlassen kann“,<br />
bringt es Grundmann auf den Punkt. Maschinen, die<br />
älter als fünf Jahre sind, werden bei <strong>MULTIVAC</strong> Resale<br />
& Service einer vollständigen OEM-Instandsetzung unterzogen.<br />
Formate werden instandgesetzt oder neu<br />
hergestellt, und die Maschine wird entsprechend den<br />
neuesten Sicherheitsbestimmungen angepasst und in<br />
einem einwandfreien Zustand ausgeliefert.<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Pro Selection seit 2012 neue Marke<br />
Die hohen Qualitätsstandards fußen auf dem langjährigen<br />
Know-how der <strong>MULTIVAC</strong> Resale & Service,<br />
die bereits über 25 Jahre mit OEM-instandgesetzten<br />
Maschinen handelt. Im Jahr 2012 wurde dann das<br />
neue Markenzeichen „<strong>MULTIVAC</strong> Pro Selection“ für<br />
OEM-instandgesetzte <strong>MULTIVAC</strong> Maschinen eingeführt.<br />
„Unser Unternehmen ist bekannt für die kurzen<br />
Kommunikationswege und den zuverlässigen Service“,<br />
resümiert Grundmann. „Aus diesem Grund können wir<br />
voller Zuversicht in die Zukunft blicken, wenn wir auch<br />
weiterhin dafür Sorge tragen, dass unsere Kunden sich<br />
stets auf uns verlassen können.“<br />
37
<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />
Harmonisierte Steuerung<br />
Rückverfolgungskennzeichnung für das Tiefziehverpacken<br />
Damit die Herkunft eines Produkts bei Bedarf lückenlos nachvollzogen werden kann, müssen die Packungen<br />
exakt gekennzeichnet werden. Damit die richtigen Daten auf das richtige Produkt gelangen, bedarf es eines<br />
ausgeklügelten Zusammenspiels zwischen Verpackungsmaschine, Drucker, Etikettierer und EDV-System.<br />
Die <strong>MULTIVAC</strong> Gruppe bietet eine Komplettlösung für<br />
die Rückverfolgung im Bereich Tiefziehverpacken an:<br />
Sie besteht aus einer <strong>MULTIVAC</strong> Tiefziehverpackungsmaschine,<br />
einem Querbahnetikettierer für die Obenetikettierung<br />
(MR625 OP) und für die Untenetikettierung<br />
(MR635UP), einem Handscanner zum Erfassen<br />
der chargenbezogenen Daten sowie gegebenenfalls Inspektionssystemen.<br />
Seit dem Ausbruch von BSE muss die Herkunft von<br />
Fleisch und Wurst „vom Feld bis zum Tisch des Verbrauchers“<br />
lückenlos nachzuvollziehen sein. So sieht<br />
es die europäische Lebensmittelverordnung vor. Die<br />
Rückverfolgbarkeit bezieht sich dabei in der Regel auf<br />
eine in einem Arbeitsgang gemeinsam hergestellte<br />
Charge.<br />
Damit die einzelne Verpackung beziehungsweise<br />
deren Etikett die richtigen Daten zum jeweiligen Produkt<br />
enthält, bedarf es eines ausgeklügelten Zusammenspiels<br />
zwischen den beteiligten Maschinen und<br />
IT-Systemen: „Die größte Herausforderung bei der<br />
chargengenauen Kennzeichnung von Produkten ist die<br />
Kommunikation zwischen den Prozessschritten ‚Einscannen<br />
der Daten und Abspeichern in der Produktionsdatenbank‘,<br />
‚Verpacken‘, ‚Etikettieren‘ und ‚Drucken‘.<br />
Dabei muss steuerungstechnisch gelöst werden,<br />
dass diese Stationen miteinander sprechen<br />
können“, erläutert Alexander Thiel, Leiter der Elektrokonstruktion<br />
von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection.<br />
Auch für kleinste Losgrößen geeignet<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection hat sich dieser Herausforderung<br />
gestellt und ein Etikettiersystem für die<br />
Oben- und Untenetikettierung von tiefgezogenen Packungen<br />
entwickelt. Dieses ist für Anwendungen optimiert,<br />
bei denen kleinere und kleinste Losgrößen – bis<br />
hin zu Losgröße Eins – sowie häufig wechselnde Chargen<br />
gekennzeichnet werden müssen.<br />
„Zum einen haben wir den Etikettenspender unseres<br />
Querbahnetikettierers mit einer Print Engine ausgerüstet,<br />
die direkt an seiner Spendekante montiert<br />
ist. Damit wird das Etikett unmittelbar nach der Bedruckung<br />
auf die Packung gespendet und nicht, wie sonst<br />
üblich, noch ein Stück mitgeführt“, erläutert Thiel.<br />
Zum anderen – und das ist die entscheidende Neuerung<br />
– sind die Querbahnetikettierer mit der ergonomisch<br />
gestalteten Bedienoberfläche HMI 2.0 ausgestattet,<br />
die bei <strong>MULTIVAC</strong> Verpackungsmaschinen der<br />
neuen Generation zum Einsatz kommt. Damit ist das<br />
Bedienpersonal in der Lage, Verpackungsmaschine,<br />
Etikettier- und Drucksystem über eine einzige Bedienlogik<br />
zentral anzusteuern. Dabei werden die eingescannten<br />
Chargendaten erfasst und verarbeitet und<br />
übersichtlich visualisiert.<br />
„Das HMI 2.0 ist Bedienoberfläche und Kontrollterminal<br />
zugleich. Laufend werden Standardinformationen<br />
über den Produktionsauftrag angezeigt und als<br />
Statusinformationen mitgeführt. Dazu gehören unter<br />
anderem die Anzahl der fertigen Verpackungen, die<br />
Taktrate der Maschine, die Restmenge der Deckelfolie<br />
38
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Das Etikett wird direkt nach der Bedruckung auf die Packung gespendet<br />
und die Anzahl der fehlerhaften ausgeschleusten Verpackungen“,<br />
beschreibt Thiel.<br />
Praxisbeispiel Fleischverarbeitung<br />
Und so funktioniert die steuerungstechnische Integration<br />
in der Praxis: Ein Schlachtbetrieb beliefert einen<br />
verarbeitenden Betrieb mit Schweinefleisch. Das<br />
Fleisch wird dort zunächst mit einem Wareneingangsetikett<br />
versehen, das die Herkunftsangaben des<br />
Schlachtbetriebs enthält.<br />
Vor dem Verpacken werden die Chargendaten der<br />
Lieferung über einen Scanner in die Steuerung der<br />
Tiefziehverpackungsmaschine eingelesen. Hier erfolgt<br />
bereits eine Plausibilitätsprüfung. Zusätzlich gibt die<br />
Streckensteuerung der Verpackungsmaschine den<br />
Daten eine eindeutige ID-Nummer (Scan-ID) mit.<br />
Die Streckensteuerung der Tiefziehverpackungsmaschine<br />
führt die Daten des Scans und die Scan-ID<br />
bei der Verpackung des Fleisches taktgenau mit. Nach<br />
Empfang der Druckdaten lädt die Steuerung des<br />
Etikettierers automatisch das richtige Drucklayout für<br />
die aktuelle Charge und füllt die variablen Felder anhand<br />
der eingescannten Daten aus. Gleichzeitig kann<br />
der Etikettierer die Daten in Klartext auf das Etikett<br />
drucken.<br />
Integrierte Steuerung sorgt für Prozesssicherheit<br />
Die Drucklayouts werden dabei üblicherweise an<br />
einem Büro-PC erzeugt und über das IT-Netzwerk in<br />
die Print Engine eingespielt. Daher ist keine zusätzliche<br />
Software für das Layout auf der Anlage erforderlich.<br />
Die Rechnerleistung wird nicht belastet. Das fertige<br />
Drucklayout für die aktuelle Charge wird an den Drucker<br />
übergeben. Die an der Spendekante des Etikettierers<br />
montierte Print Engine druckt das Etikett, welches<br />
dann unmittelbar über den Applikator des Etikettierers<br />
auf die Packung aufgebracht wird. Dabei stellt die<br />
Steuerung von Verpackungsmaschine und Etikettierer<br />
sicher, dass nicht befüllte Packungen erfasst und nicht<br />
etikettiert werden.<br />
39
<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />
Einwandfreie Optik<br />
Optisches Inspektionssystem zur Überprüfung von Siegelnähten im Verpackungsprozess<br />
Siegelnähte müssen ausreichend dicht und frei von Fremdkörpern sein, um die sichere Verpackung eines Lebensmittels<br />
oder eines Medizinproduktes zu gewährleisten. Dabei gibt es verschiedene Systeme, um die Qualität der<br />
Siegelnaht während des Verpackungsprozesses zu überprüfen.<br />
Meist sind sie nur zwei bis sechs Millimeter breit, doch<br />
sie haben es in sich: Siegelnähte halten Packungen<br />
fest, sicher und häufig gasdicht verschlossen, dennoch<br />
sind sie sehr flexibel, was das Aufreißverhalten und<br />
das eingesetzte Material angeht. Je nach Anwendungsfall<br />
schützen sie das Packgut zuverlässig vor<br />
Diebstahl, halten Produkte steril oder ermöglichen<br />
einen Druckausgleich bei Luftfrachttransporten. Ohne<br />
Zweifel sind Siegelnähte ein wichtiger Garant für eine<br />
hohe Verpackungsqualität.<br />
Problemstelle: Siegelnaht<br />
Schon während des Verpackungsprozesses gibt es<br />
verschiedene Möglichkeiten, um die Qualität von Siegelnähten<br />
zu überprüfen. Zum einen kann die Siegelnaht<br />
mechanisch kontrolliert werden, beispielsweise<br />
durch ein leichtes Zusammenpressen der Packung.<br />
Eine zu große Nachgiebigkeit der Packung bedeutet,<br />
dass die Siegelnaht offen oder zumindest beschädigt<br />
ist. Konsumenten bewerten die Dichtigkeit von Packungen<br />
meist ebenso, indem sie auf die Packung<br />
drücken und ihre Festigkeit prüfen. Wenn sich diese<br />
ebenso stramm anfühlt wie die anderen, ist die Packung<br />
meist in Ordnung.<br />
In der Praxis sind offene Siegelnähte aber längst<br />
nicht das Hauptproblem, wie Dr. Hendrik Frank, Technischer<br />
Leiter bei der <strong>MULTIVAC</strong> Tochter <strong>MULTIVAC</strong><br />
Marking & Inspection, erläutert: „Wir wissen aus eigener,<br />
mehr als 50-jähriger Erfahrung als Verpackungsspezialist,<br />
dass grobe Siegelnahtfehler, wie zum Beispiel<br />
offene Siegelnähte, Löcher in der Folie oder<br />
Ähnliches, nur höchst selten vorkommen. Wesentlich<br />
wahrscheinlicher ist dagegen, dass Produkte in der<br />
Packung verrutschen und in die Siegelnaht hereinragen,<br />
oder dass Produktreste in die Siegelnaht geraten<br />
und dort eingesiegelt werden. Diese Verschmutzungen<br />
sind nicht nur unschön, sondern stellen vor<br />
allem einen Unsicherheitsfaktor dar, da die Naht dann<br />
sehr wahrscheinlich nicht dicht ist oder es über längere<br />
Zeit bleibt.“<br />
Besonders anspruchsvoll sind in diesem Zusammenhang<br />
Trockenprodukte, lockere Panaden, Semmelbrösel,<br />
Schinkenwürfel oder vergleichbare Produkte.<br />
„Je rieselfähiger ein zu verpackendes Produkt ist, desto<br />
höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Produktreste<br />
in die Siegelnaht geraten. Dies lässt sich nur unvollkommen<br />
durch Bürsten oder eingeblasene Luft auf der<br />
Verpackungsmaschine verhindern“, erklärt Frank. <br />
Der Handel ist, was die Packungsqualität angeht,<br />
ohnehin höchst sensibel: Packungen, die optisch nicht<br />
einwandfrei sind, die nicht so aussehen wie alle anderen,<br />
werden häufig liegengelassen und der Konsument<br />
wählt entweder ein anderes Produkt oder kauft beim<br />
Wettbewerber ein.<br />
Neu: Optisches Inspektionssystem<br />
Um Siegelnähte auf die erwähnten Kontaminationen<br />
zu prüfen, hat <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection jüngst<br />
40
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
ein optisches, also kamerabasiertes Inspektionssystem<br />
auf den Markt gebracht: Der <strong>MULTIVAC</strong> Siegelnahtscanner<br />
scannt die Siegelnähte in der Tiefziehverpackungsmaschine<br />
mit Hilfe einer Zeilenkamera,<br />
die die Bilder aufzeichnet und ihren Inhalt – die Siegelnaht<br />
– mit verschiedenen Werkzeugen auf Unversehrtheit<br />
prüft.<br />
Der Scanbereich reicht dabei bis zu einer Breite von<br />
700 Millimetern und der Siegelnahtscanner erkennt<br />
Fremdkörper ab einer Größe von 0,5 Quadratmillimetern<br />
in der Siegelnaht. Auch unvollständige Siegelnähte<br />
oder Siegelnahtfehler wie Falten oder Blasen<br />
können detektiert werden. Die gescannten Bilder, zum<br />
Beispiel Life- oder NiO-Bilder, werden in Echtzeit auf<br />
dem Bedienterminal angezeigt. Aufnahmen von fehlerhaften<br />
Produkten werden mit Zeitangabe in einem<br />
Bildarchiv gespeichert. Dadurch lassen sich Packungen<br />
auch über einen längeren Zeitraum rückverfolgen.<br />
Das betroffene Produkt kann automatisch ausgeschleust<br />
werden.<br />
Die Zeilenkamera ist direkt in der Verpackungsmaschine<br />
integriert. Dieser Prozess, der gleich nach<br />
dem Siegelvorgang abläuft, ist sicherer als eine nachgelagerte<br />
Inspektion, wie Dr. Hendrik Frank erläutert:<br />
„In der Verpackungsmaschine wird die Folie und damit<br />
die Packung und die Siegelnaht präzise geführt. Auch<br />
Siegelnähte in Weichfolie oder anderen biegeschlaffen<br />
Materialien lassen sich sicher mit der Zeilenkamera<br />
fokussieren. Anders als auf Transportbandsystemen,<br />
auf denen die Produkte springen können, liegt die<br />
Inspektionsebene sehr genau fest. Diese Unabhängigkeit<br />
vom Folienmaterial und die erhöhte Sicherheit bei<br />
der Bildaufnahme zeigen, dass es sinnvoll ist, die Siegelnahtkontrolle<br />
direkt in den Verpackungsprozess zu<br />
integrieren.“<br />
Dabei ist der Siegelnahtscanner vergleichsweise<br />
platzsparend. Sein Einbauraum in einer <strong>MULTIVAC</strong><br />
Tiefziehverpackungsmaschine beträgt 60 Zentimeter<br />
Länge. Die Inspektion ist vollautomatisch, erfasst<br />
100 Prozent aller Packungen und erfolgt berührungslos<br />
und daher verschleißfrei. Die schnelle Bildverarbeitung<br />
des Scanners sorgt für eine hohe Durchsatzleistung.<br />
41
<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />
Qualitätscheck<br />
inklusive<br />
Inspektionssysteme im Kennzeichnungsprozess<br />
Sitzt das Etikett an der gewünschten Position? Ist die Schrift gut erkennbar, der<br />
Barcode lesbar? Inspektionssysteme überprüfen, ob die Qualität stimmt.<br />
In modernen Verpackungslinien flitzen die Packungen<br />
im Sekundentakt durch das Kennzeichnungssystem.<br />
Um fehlerhafte Exemplare weitgehend zu vermeiden,<br />
muss jede einzelne Packung überprüft werden. Diese<br />
Aufgabe übernehmen heute Inspektionssysteme, von<br />
denen es zahlreiche Varianten gibt, denn bei einem Etikett<br />
gibt es höchst unterschiedliche Aspekte zu prüfen.<br />
Vom einfachen Sensor bis zum<br />
PC-basierten System<br />
Zu den am häufigsten genutzten Inspektionssystemen<br />
zählen Sensoren, Barcodeleser, intelligente Kameras<br />
sowie PC-basierte Systeme. Bei den Sensoren unterscheidet<br />
man je nach Funktionalität zwischen Lumineszenz-,<br />
Kontrast- und Farbsensoren sowie Barcodesensoren.<br />
Lumineszenztaster erkennen lumineszierende Partikel,<br />
die in Papieretiketten zum Teil bereits enthalten<br />
sind oder über einen Lack aufgebracht werden. Kontrast-<br />
und Farbsensoren nehmen Kontrast- und Farbunterschiede<br />
wahr, was im Zusammenhang mit Markenfarben<br />
bedeutsam sein kann. Barcodesensoren überprüfen,<br />
ob der Barcode vorhanden ist, können dessen<br />
Inhalt aber nicht analysieren. Diese Aufgabe übernehmen<br />
Barcodeleser, die neben der Anwesenheit des<br />
Barcodes überprüfen, ob sein Inhalt mit dem Packgut<br />
übereinstimmt.<br />
42
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Vision Sensoren sind mit einer Kamera vergleichbar:<br />
Sie benötigen ein Objektiv und die entsprechende<br />
Beleuchtung, über die der Kontrast zwischen Merkmal<br />
und Hintergrund eingestellt wird. Ihr Spektrum reicht<br />
von Anwesenheitskontrolle über Mustererkennung,<br />
OCR-Texterkennung, OCV-Textprüfung und Barcodekontrolle.<br />
Intelligente Kameras benötigen ebenfalls ein Objektiv<br />
und eine Beleuchtung. Ihre Inspektionsfläche ist jedoch<br />
größer als die der Vision Sensoren. Ähnlich wie<br />
bei den Vision Sensoren können intelligente Kameras<br />
mehrere Arten der Inspektion gleichzeitig durchführen.<br />
Darüber hinaus ist eine interne Bildanalyse möglich.<br />
PC-basierte Systeme hingegen bestehen aus einem<br />
Kamerasystem mit austauschbarem Objektiv und<br />
einer Benutzerschnittstelle. Sie ermöglichen eine statistische<br />
Auswertung und Kommunikation mit anderen<br />
Systemen. Neben den erwähnten Inspektionsarten erlauben<br />
sie die Suche nach Fehlern an der Siegelnaht in<br />
den eingelernten Konturen.<br />
Inspektionssysteme aus dem Hause <strong>MULTIVAC</strong><br />
Bei der Wahl der passenden Inspektionssysteme tun<br />
sich Anwenderunternehmen naturgemäß schwer, zumal<br />
das am Markt vorhandene Spektrum relativ groß<br />
ist. Daniel Siegenbrink, Bereichsleiter Steuerungstechnik<br />
bei <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspektion, erklärt: „Die<br />
Entscheidung für ein bestimmtes Inspektionssystem<br />
hängt beispielsweise davon ab, aus welchem Material<br />
Verpackung und Etikett sind und welche Form sie haben.<br />
Entscheidend sind aber auch die Taktgeschwindigkeit<br />
der eingesetzten Verpackungsmaschine, ob die<br />
Inspektion von oben oder unten erfolgt, der Einfluss<br />
von Fremdlicht und die jeweilige Systemumgebung.“<br />
nimmt jede Prüfaufgabe eine bestimmte Zeit zur Auswertung<br />
in Anspruch. Dabei spielt auch die Genauigkeit<br />
der Zuführung eine Rolle. Je größer das vorgegebene<br />
Suchfeld, desto länger dauert die Suchzeit.<br />
Auch die Beleuchtung muss passend zur Geschwindigkeit<br />
und zur Größe der zu erkennenden Merkmale<br />
und Farben ausgewählt werden.<br />
Der Anspruch bei jedem neuen Projekt ist es, herauszufinden,<br />
was ein Kunde genau geprüft haben will.<br />
Geklärt werden muss, ob die Solldaten aus dem Prozessleitsystem<br />
kommen oder ob ein Bediener oder<br />
Servicetechniker das System einlernt. Danach folgt die<br />
Frage, wie geprüft werden soll, von oben, unten oder<br />
von der Seite, im Stillstand oder im Durchlauf der Maschine.<br />
Oftmals, so Siegenbrink, sei es empfehlenswert,<br />
Tests mit Musterpackungen vorzunehmen, um<br />
wirklich jedes Detail zu berücksichtigen: „Schrift ist<br />
nicht gleich Schrift“, betont Siegenbrink; „Es kann vorkommen,<br />
dass ein Kamerasystem zwar eine vier Millimeter<br />
hohe Schrift in Arial lesen kann, die drei Millimeter<br />
hohe Schrift in Times New Roman aber nicht.“<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection hat Inspektionssysteme<br />
verschiedener Hersteller in seine Kennzeichnungssysteme<br />
standardmäßig eingebaut. Darüber hinaus<br />
hat die <strong>MULTIVAC</strong> Tochter auch eigene Inspektionssysteme<br />
im Programm, darunter das PC-basierte<br />
Kamerasystem <strong>MULTIVAC</strong> MVS und den Siegelnahtscanner<br />
für Tiefziehverpackungsmaschinen. Diese<br />
Systeme sind vollständig in die <strong>MULTIVAC</strong> Steuerung<br />
IPC 06 / HMI 2.0 integriert. <br />
Test mit Musterpackungen durchführen<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection deckt das gesamte<br />
Lösungsspektrum für Aufgaben der Qualitätskontrolle<br />
ab. Das Unternehmen bindet Inspektionssysteme verschiedenster<br />
Hersteller in seine Kennzeichnungssysteme<br />
ein und berät Kunden bei der Auswahl der<br />
Systeme.<br />
Sollen beispielsweise auf einem Produkt viele<br />
Prüfungen gleichzeitig vorgenommen werden und<br />
ist die Taktleistung der Verpackungsmaschine hoch,<br />
muss das Kamerasystem so leistungsfähig sein, dass<br />
es die Bilder in kurzer Zeit auswerten kann. Schließlich<br />
43
<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />
Für optimale<br />
Druckergebnisse<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection bietet Drucker und Verbrauchsmaterial aus einer Hand<br />
Für seinen neuen Thermotransferdrucker TTO bietet <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection jetzt passendes<br />
Verbrauchsmaterial: Thermotransferfolie, Thermoleisten und Reinigungsmaterial sind speziell auf den TTO<br />
abgestimmt.<br />
44
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Optimal auf den Drucker abgestimmtes Verbrauchsmaterial sorgt für perfekte Druckergebnisse<br />
Die Druckqualität hängt stark vom Zusammenspiel<br />
zwischen Drucker, Verbrauchsmaterial und dem zu<br />
bedruckenden Untergrund ab. Daher bietet <strong>MULTIVAC</strong><br />
Marking & Inspection für seinen neuen Thermotransferdrucker<br />
TTO jetzt auch eigene Thermotransferfolien<br />
in vier Qualitäten an. Alle Qualitäten sind ISEGA-zertifiziert<br />
und damit unbedenklich für den Lebensmittelbereich.<br />
Die Folien unterscheiden sich in ihrem Anteil<br />
an Wachs und Harz. „Wachsbänder sind geeignet für<br />
strukturierte Oberflächen, beispielsweise Papieretiketten,<br />
um die Farbpigmente aufzunehmen. Je glatter<br />
die Oberfläche bei Verpackungsfolien, Folienetiketten<br />
oder lackierten Oberflächen, umso höher muss der<br />
Harzanteil im Farbband sein“, erläutert Matthias Lüdtke,<br />
Verantwortlicher für den Vertrieb von Verbrauchsmaterial<br />
bei <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection.<br />
Hohe Verfügbarkeit<br />
Um maximale Verfügbarkeit zu gewährleisten, bietet<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection Thermotransferfolienrollen<br />
an, deren Lauflänge für die Aufnahmefähigkeit<br />
des Druckers optimiert ist. „Das verringert Stillstandszeiten<br />
beim Farbbandwechsel“, so Lüdtke.<br />
Der Rollenkern ist aus Kunststoff, der besser an die<br />
höhere Lauflänge angepasst ist: „Ab einem bestimmten<br />
Druck der aufgewickelten Thermotransferfolie<br />
können Pappkerne verformt werden. Sie passen dann<br />
nicht mehr auf die Aufnahmerolle des Druckers“, ergänzt<br />
Lüdtke.<br />
Kunden durch, um die optimale Farbbandqualität zu<br />
ermitteln. Anschließend erhalten Kunden eine Musterrolle,<br />
um das Farbband unter Produktionsbedingungen<br />
zu testen. „Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Fettgehalt<br />
der Luft vor Ort beim Kunden weichen meist<br />
von den Bedingungen in unserem Testraum ab“, erläutert<br />
Lüdtke.<br />
Darüber hinaus überprüft <strong>MULTIVAC</strong> Marking &<br />
Inspection defekte Thermoleisten mikroskopisch.<br />
„Einer der Hauptgründe für den Ausfall von Thermoleisten<br />
oder einzelner Dots auf der Thermoleiste sind<br />
Verunreinigungen“, weiß Lüdtke. Diese können von<br />
Staub oder fetthaltigen Partikeln aus der Umgebungsluft<br />
stammen, aber auch ausgetretener Kleber aus<br />
dem Etikettenmaterial kann zu Verschmutzung führen.<br />
Zudem liefert <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />
auch das passende Etikettenmaterial. So kann sichergestellt<br />
werden, dass alle verwendeten Materialien<br />
und Maschinen perfekt aufeinander abgestimmt sind.<br />
Ergänzende Services<br />
Auf Wunsch führt <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />
Tests mit dem Etiketten- und Folienmaterial seiner<br />
45
<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />
46
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Aus dem Gefrierschrank<br />
direkt in den Ofen<br />
Neuer Trend bei der Fleischzubereitung<br />
Der Absatz von tiefgefrorenen Fleischprodukten sank in den letzten zehn Jahren um 23,3 Prozent, so das<br />
Deutsche Tiefkühlinstitut e. V. in Berlin. Das Mylar ® COOK-Verpackungskonzept könnte das jetzt ändern.<br />
Was die Zubereitung und den Verzehr von Lebensmitteln<br />
angeht, so sind die USA in Europa immer noch<br />
Trendsetter. Hamburger, Sandwiches und Tiefkühlpizza<br />
sind bei Verbrauchern beliebt, nicht zuletzt deshalb,<br />
weil sie schnell und einfach zum Verzehr bereitstehen.<br />
Zukünftig könnte ein neuer Trend seinen Weg über<br />
den Atlantik antreten und dem Markt für tiefgefrorene<br />
Fleischprodukte Auftrieb geben: Filets, Steaks oder<br />
Braten werden, gewürzt und in ofenfähiger Folie verpackt,<br />
aus dem Gefrierschrank direkt in den Ofen oder<br />
die Mikrowelle gelegt und dort gegart.<br />
Unter der Warenmarke „Oven Perfect “ hat zum<br />
Beispiel der US-Lebensmittelhersteller Farmland eine<br />
Produktserie auf den amerikanischen Markt gebracht,<br />
bei der frisches Schweinefleisch in ofenfähiger Folie<br />
verpackt und tiefgekühlt wird. Von „Parmesan Garlic<br />
Herb“ über „Onion Garlic“ bis hin zu „Southwest<br />
Style Peppercorn“ können Verbraucher dabei zwischen<br />
insgesamt sechs Zubereitungsvariationen wählen.<br />
Der neue Convenience-Trend bietet Lebensmittelbetrieben<br />
die Möglichkeit, ihren tiefgefrorenen Produkten<br />
Rohproteine durch die Beigabe von Marinaden,<br />
Gewürzen und Saucen zusätzlichen Wert und mehr<br />
Attraktivität am PoS zu verleihen.<br />
Eine Frage des Verpackungskonzepts<br />
Aus dem Gefrierschrank in den Ofen: Die ofenfertige<br />
Verpackung für gekühlte beziehungsweise tiefgefrorene<br />
Lebensmittel basiert auf dem Mylar ® COOK-<br />
Konzept des amerikanisch-japanischen Joint Ventures<br />
DuPont Teijin Films, das bislang einzigartig am Markt<br />
ist. Vertrieben werden die Mylar ® COOK-Folien von<br />
<strong>MULTIVAC</strong>, die auch die entsprechenden Verpackungsmaschinen<br />
bereitstellt.<br />
„Mylar ® COOK sind tiefziehfähige Folien, die speziell<br />
für die Zubereitung von Lebensmitteln im hohen<br />
Temperaturbereich entwickelt wurden und von minus<br />
60 bis 218 Grad Celsius einsetzbar sind“, erläutert<br />
Robert Wild von <strong>MULTIVAC</strong>.<br />
Hohe Produktqualität<br />
Die Struktur der Mylar ® COOK-Folien ist so beschaffen,<br />
dass sich die Siegelnaht der Packung bei Erreichen<br />
eines definierten Drucks im Ofen selbst öffnet und<br />
die beim Garen entstehenden Dämpfe entweichen<br />
können. Infolgedessen entsteht aus dem nassen Kochzyklus<br />
ein trockener Vorgang und das Lebensmittel<br />
47
<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />
wird in der offenen Packung gebräunt. Es werden also<br />
keine zusätzlichen Ventile benötigt.<br />
Aromen, Vitamine, Mineralien sowie die produkteigene<br />
Feuchtigkeit bleiben während des Garprozesses<br />
weitgehend erhalten. Der Einsatz von Salz und Gewürzen<br />
lässt sich um bis zu 20 Prozent reduzieren.<br />
Im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens zeigt<br />
das Mylar ® COOK-Konzept eine positive Bilanz: Die<br />
konstante Hitzeübertragung während der beiden Garphasen<br />
sorgt für gleichmäßige Garergebnisse und reduziert<br />
die Kochzeit um bis zu 30 Prozent. Auch das<br />
Verpackungsvolumen ist im Vergleich zu Verbundfolien<br />
um ein Vielfaches geringer. Durch das unabhängige<br />
Kochsystem reduzieren sich auch der Säuberungsaufwand<br />
und der Wasserverbrauch in der Küche.<br />
Hohe Lebensmittelsicherheit<br />
Mylar ® COOK bietet Anwendern eine hohe Lebensmittelsicherheit.<br />
Köche und Privatverbraucher kommen<br />
beim Kochen beispielsweise nicht mit rohem Fleisch in<br />
Berührung. Dadurch wird das Risiko von Salmonellen<br />
oder einer Kreuzkontamination mit Bakterien gesenkt.<br />
Da es sich um eine Vakuumverpackung handelt, reduziert<br />
sich die Gefahr von Gefrierbrand und Oxidation.<br />
Auch dem Konsumenten bietet das Verpackungskonzept<br />
mit Mylar ® COOK eine zusätzliche Sicherheit,<br />
da innerhalb der Verpackung kein Überdruck entstehen<br />
kann. Somit ist das Öffnen der Verpackung nach dem<br />
Kochen sicher.<br />
Anwender erhalten das Mylar ® COOK-Konzept bei<br />
<strong>MULTIVAC</strong> aus einer Hand. <strong>MULTIVAC</strong> stellt sein umfassendes<br />
Know-how in Bezug auf Prozesssicherheit<br />
und Verpackungslösungen zur Verfügung. Die Anwendungszentren<br />
der <strong>MULTIVAC</strong> Tochtergesellschaften<br />
stellen technische Unterstützungs- und Beratungskapazitäten<br />
für die Verarbeitung von Mylar ® COOK<br />
bereit.<br />
„Wir haben mit den Mylar ® COOK-Folien von<br />
DuPont Teijin Films bereits einige Projekte erfolgreich<br />
umgesetzt, darunter zum Beispiel im vergangenen<br />
Jahr bei der Tassal Group, einem australischen Betreiber<br />
von Lachsfarmen“, betont Robert Wild von<br />
<strong>MULTIVAC</strong>.<br />
Auch die besonders haltbaren Siegelnähte gewährleisten<br />
maximale Verbrauchersicherheit während und<br />
Mylar ® COOK erleichtert den Kochvorgang und erhöht die Hygiene in der Küche<br />
48
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
nach dem Garprozess. Die hervorragenden mechanischen<br />
Eigenschaften sorgen für eine hohe Durchstichfestigkeit.<br />
Dadurch wird auch das Verpacken von<br />
scharfkantigen Produkten oder Knochen möglich.<br />
Prozessvorteile bei der Verarbeitung<br />
Sie können in herkömmlichen Umluftöfen und Mikrowellenherden<br />
verwendet werden. Die Herstellung von<br />
Mylar ® COOK erfolgt entsprechend den Vorgaben<br />
des weltweiten Verpackungsstandards BRC/IOP und<br />
ist zertifiziert nach ISO 9001, IMS und HACCP.<br />
Mylar ® COOK wurde ursprünglich für die Verpackung<br />
von proteinhaltigen Lebensmitteln entwickelt. Mittlerweile<br />
gibt es weitere Anwendungsbereiche, wie zum<br />
Beispiel die Verpackung von Teiglingen für Bäckereibetriebe,<br />
die im Ofen gebacken werden können. Hierfür<br />
hat DuPont Teijin eigens die Produktreihe Mylar ®<br />
BAKE entwickelt.<br />
Mylar ® COOK-Folien lassen sich auf allen Standard-<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen von <strong>MULTIVAC</strong> einfach<br />
und sicher verarbeiten. Die kurzen Form- und Siegelzeiten<br />
ermöglichen eine hohe Taktleistung. Der<br />
breite Form- und Siegeltemperaturbereich der Folien<br />
macht die Verarbeitung einfach und sicher. Mylar ®<br />
COOK-Folien entsprechen den Richtlinien der US Food<br />
and Drug Administration (FDA), der Europäischen Union<br />
sowie der Canadian Food Inspection Agency (CFIA).<br />
Durch die innovative Folie kann der Einsatz von Salz und Gewürzen deutlich reduziert werden<br />
49
<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />
Im luftleeren<br />
Raum<br />
Vakuumverpackungen in Beuteln bieten hohe Flexibilität<br />
Vakuumverpackte Lebensmittel in Beuteln sind im Handel nach wie vor erfolgreich. Der Grund: Sie sind sehr<br />
flexibel, was Produktgröße, Chargengröße und Produktgeometrie angeht.<br />
„Der große Vorteil der vakuumierten Beutelverpackungen<br />
ist ihre Flexibilität. Betriebe, die Produkte in unterschiedlichen<br />
Größen oder Geometrien verpacken,<br />
müssen ihre Maschine nicht jedes Mal umrüsten. Es<br />
reicht, wenn sie unterschiedliche Beutelgrößen auf<br />
Lager haben“, sagt Dr. Ingo Renner von <strong>MULTIVAC</strong>.<br />
Vakuumverpackungen in Beuteln werden bevorzugt<br />
auch für kleine Produktchargen sowie für Verpackungen<br />
im Thekenbereich beziehungsweise in der Gastronomie<br />
eingesetzt. „Die Vakuumbeutelverpackung ist<br />
kostengünstig und einfach herzustellen. Durch die Verwendung<br />
unterschiedlicher Beutelmaterialien kann die<br />
Verpackung in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt<br />
werden. Hierzu gehören unter anderem Beutel aus bedruckten<br />
oder metallisierten Folien oder die bekannten<br />
Kochbeutel“, ergänzt Renner.<br />
Im Bereich der Industrie- und Konsumgüter schützt<br />
die Vakuumverpackung die Produkte vor Umgebungseinflüssen<br />
wie Staub oder Feuchtigkeit. Vakuumverpackungen<br />
sind heute allerdings größtenteils im Lebensmittelbereich<br />
im Einsatz: Der Entzug von Sauerstoff<br />
verhindert die Vermehrung von Mikroorganismen<br />
und bremst den Oxidationsprozess.<br />
Einfache Bedienung – großes Spektrum<br />
Vakuumverpackungen in Beuteln werden mit so genannten<br />
Kammermaschinen hergestellt. Das Maschinenprogramm<br />
von <strong>MULTIVAC</strong> deckt das gesamte<br />
Größen-, Leistungs- und Ausstattungsspektrum ab:<br />
kompakte Tisch- und Standmodelle, Doppelkammermaschinen,<br />
vollautomatische Bandmaschinen und<br />
komplette Schrumpfverpackungslinien.<br />
Die Handhabung der Maschinen ist vergleichsweise<br />
einfach. Das zu verpackende Produkt wird in dem Folienbeutel<br />
in die geöffnete Vakuumkammer eingelegt.<br />
Dann wird der Deckel der Vakuumkammer geschlossen.<br />
Die Luft wird über ein Ventil aus der Kammer gesaugt,<br />
bis das gewünschte Vakuum erreicht ist. „Bei<br />
Kammermaschinen von <strong>MULTIVAC</strong> werden die Druckwerte<br />
in der Kammer über einen Drucksensor absolut<br />
gemessen und in der Steuerung in einem Display angezeigt“,<br />
erläutert Renner.<br />
Um die Haltbarkeit der Produkte zusätzlich zu verlängern<br />
oder sie vor Druckstellen oder Ähnlichem zu<br />
schützen, gibt es die Möglichkeit, die Packungen mit<br />
einer Schutzgasatmosphäre (MAP-Packungen) zu versehen.<br />
Dabei werden die Schutzgase über Düsen aus<br />
Edelstahl in den Folienbeutel und das Innere der Kammer<br />
geblasen. Wichtig bei der Herstellung von Schutzgasverpackungen<br />
ist der Einsatz von Beutelmaterialien<br />
mit Sauerstoffbarriere, um den Gasaustausch zwischen<br />
Beutelinnerem und Umgebung zu vermeiden.<br />
Ist der Evakuiervorgang abgeschlossen, wird der<br />
Beutel mit den Lebensmitteln versiegelt. Dabei werden<br />
die beiden Beutelinnenseiten durch eine erhitzte<br />
Siegelschiene zusammengepresst und luftdicht miteinander<br />
verschmolzen.<br />
50
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Im letzten Arbeitsschritt wird die Kammer über ein<br />
Ventil belüftet. Wenn sich der Druck im Inneren der<br />
Kammer an den Umgebungsdruck angepasst hat, öffnet<br />
sich der Deckel automatisch durch einen Federzug.<br />
Nach dem Belüften ist die Maschine für das nächste<br />
Produkt bereit.<br />
Um die Vakuumverpackung in Beuteln noch anwenderfreundlicher<br />
zu machen, bietet <strong>MULTIVAC</strong> zusätzliche<br />
Funktionen wie eine Öffnungs- beziehungsweise<br />
Aufreißhilfe sowie Verpackungen mit mehreren<br />
Kleinverpackungen, Schrumpfverpackungen und Ähnlichem<br />
an.<br />
Die Temperatur ist entscheidend<br />
sich im Wasser Dampfblasen: „Das Wasser siedet,<br />
obwohl die Temperatur nur 20 Grad Celsius beträgt.<br />
Der Druck in der Kammer nimmt dann nicht mehr<br />
ab. Es wird also keine Luft mehr abgesaugt, sondern<br />
nur noch Wasserdampf“, sagt Renner. Der maximale<br />
Enddruck ist erreicht.<br />
Bei flüssigen Produkten wie Soßen kann die Dampfblasenbildung<br />
sehr heftig und schlagartig einsetzen, so<br />
dass das Produkt aus der Folie herausgeschleudert<br />
wird. Vakuumpumpen, die nicht für einen hohen<br />
Dampfanteil ausgelegt sind, können dabei Schaden<br />
nehmen. Verschmutzungen oder Schäden am Produkt<br />
können durch ein langsames, dem Produkt entsprechendes<br />
Evakuieren vermieden werden.<br />
Bei wasserhaltigen Produkten hängt die Qualität des<br />
Vakuums maßgeblich von deren Temperatur ab. Je<br />
trockener und kühler beispielsweise ein Produkt ist,<br />
desto besser ist das Vakuum. „Ein Vakuumbeutel ist<br />
ein abgeschlossener Raum, in dem das im Produkt<br />
enthaltene Wasser eine Dampfatmosphäre bildet. Umgangssprachlich<br />
könnte man sagen, es schwitzt. Die<br />
Dampfatmosphäre passt sich dem Umgebungsdruck<br />
an. Beim Evakuieren nimmt der Umgebungsdruck in<br />
der Kammer ab. Die Folge: Das im Produkt gebundene<br />
Wasser verdampft“, erläutert Renner. Ist die Eigentemperatur<br />
des Produkts hoch, beginnt das darin enthaltene<br />
Wasser früher zu verdampfen. Hat der Druck in<br />
der Kammer bis auf 23 Millibar abgenommen, bilden<br />
51
<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />
Geschmack im Blick<br />
Drei Verpackungslösungen für das Handwerk<br />
Immer mehr kleine und mittlere Fleischereifachbetriebe legen Wert auf eine professionellere Präsentation ihrer<br />
Produkte. Bei der Suche nach dem am besten geeigneten Verpackungskonzept haben sie die Wahl.<br />
Je ansprechender und kundenfreundlicher Lebensmittelprodukte<br />
verpackt sind, desto eher finden sie ihren<br />
Käufer. „Die Möglichkeiten moderner Verpackungskonzepte<br />
und Verpackungstechnologien sind groß.<br />
Daher sollten sich kleine und mittelständische Unter-<br />
nehmer im Vorfeld umfassend beraten lassen, beziehungsweise<br />
sich auf Fachmessen, wie zum Beispiel<br />
der IFFA in Frankfurt am Main, einen ersten Überblick<br />
verschaffen“, rät Valeska Haux, Marketingleiterin von<br />
<strong>MULTIVAC</strong>.<br />
52
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Vakuumbeutel: kostengünstig und flexibel<br />
Bei Handwerksbetrieben im Lebensmittelbereich nach<br />
wie vor stark verbreitet ist die klassische Vakuumverpackung<br />
in Beuteln. Während des Verpackungsprozesses<br />
wird die Atmosphäre und damit der Sauerstoff<br />
aus der Verpackung abgesaugt. Das verhindert die Vermehrung<br />
der von Sauerstoff abhängigen Mikroorganismen<br />
und verlangsamt den Oxidationsprozess des<br />
Packguts. Dadurch lässt sich die Haltbarkeit von Lebensmitteln<br />
ohne den Zusatz von Konservierungsstoffen<br />
verlängern.<br />
Vakuumverpackungen in Beuteln sind vergleichsweise<br />
kostengünstig und einfach zu produzieren. Sie<br />
werden mit so genannten Kammermaschinen hergestellt.<br />
Deren Handhabung ist denkbar einfach:<br />
„Deckel aufmachen, Produkt im Folienbeutel in die<br />
Vakuumkammer einlegen, Deckel schließen. Die Luft<br />
wird über ein Ventil aus der Kammer gesaugt, bis das<br />
gewünschte Vakuum erreicht ist“, sagt Valeska Haux.<br />
Zum Maschinenprogramm von <strong>MULTIVAC</strong> gehören<br />
kompakte Tisch- und Standmodelle, Doppelkammermaschinen,<br />
vollautomatische Bandmaschinen sowie<br />
komplette Verpackungslinien zur Herstellung von<br />
Schrumpfverpackungen.<br />
Vakuumverpackungen in Beuteln eignen sich also<br />
sehr gut für Betriebe, die unterschiedliche Produkte in<br />
kleinen Mengen verpacken, da die Kammermaschine<br />
nicht umgerüstet werden muss. Es reicht, wenn man<br />
unterschiedliche Beutelgrößen und Beutelmaterialien<br />
auf Lager hat.<br />
Trays: Individualität in Form und Material<br />
Eine Alternative bilden Trayverpackungen. Fachbetriebe<br />
sind vor allem sehr flexibel, was die Packungsform<br />
und das Traymaterial angeht. Form und Material lassen<br />
sich individuell auf das zu verpackende Produkt abstimmen.<br />
So gibt es eine große Auswahl von Trays aus<br />
Kunststoff, Karton oder Aluminium. Ebenso existieren<br />
am Markt mittlerweile Trays mit Zusatzfunktionen wie<br />
zum Beispiel mit mehreren Kammern.<br />
Der derzeit kleinste halbautomatische Traysealer ist<br />
der T 100 von <strong>MULTIVAC</strong>. Er kann auf einem Tisch<br />
oder einer Verkaufstheke aufgestellt werden. Trotz<br />
seiner Kompaktheit ist der T 100 mit einem Vakuumierund<br />
Begasungssystem ausgestattet. Er kann daher<br />
auch Packungen mit Schutzgasatmosphäre produzieren.<br />
Auch das Herstellen von Trays mit Aufreißecken<br />
ist möglich. „Mit dem T 100 können Metzgereifachbetriebe<br />
die ausgewählten Produkte direkt vor den<br />
Augen der Kunden qualitativ hochwertig, sicher und<br />
hygienisch verpacken“, sagt Valeska Haux. Für seinen<br />
Betrieb reicht ein Stromanschluss.<br />
Sein großer Bruder, der T 300, ist deutlich leistungsfähiger<br />
und für das Verpacken größerer Mengen<br />
geeignet. Mit ihm können Lebensmitteleinzelhändler<br />
und Metzgereien formstabile Verkaufsverpackungen<br />
mit und ohne Schutzatmosphäre in kleinen und mittleren<br />
Chargen herstellen. Zusätzlich zu der Verarbeitung<br />
von Standard-Trays sind auch Mehrkammer-Trays,<br />
Verpackungen nach dem FreshSAFE-Konzept, Skin-<br />
Isopak sowie die Verarbeitung von Lid-Folie möglich.<br />
Tiefziehverpackung: ein Material,<br />
verschiedene Formen<br />
Die dritte Alternative ist das Tiefziehverpacken. Ein<br />
Bereich, in dem <strong>MULTIVAC</strong> mittlerweile ein umfassendes<br />
Portfolio an Einstiegsmodellen zur Verfügung<br />
stellt. Tiefziehverpackungen können sowohl aus<br />
Weichfolie als auch aus Hartfolie hergestellt werden,<br />
die Formgebung der Verpackung erfolgt in der Verpackungsmaschine.<br />
Zu den Einstiegsmodellen, die <strong>MULTIVAC</strong> im Bereich<br />
des automatischen Tiefziehverpackens anbietet,<br />
gehört zum Beispiel die R 095 e-concept . Die<br />
2,30 Meter lange Maschine benötigt weder einen<br />
Druckluft- noch einen Wasseranschluss und ist daher<br />
für kleine und mittelständische Lebensmittelfachbetriebe<br />
geeignet.<br />
Die R 095 e-concept zählt zu den besonders energieeffizienten<br />
Maschinen. Ihre Hubwerke und Schneidungen<br />
werden elektrisch angetrieben. Das schlägt<br />
sich zum einen in vergleichsweise geringen Betriebskosten<br />
nieder. Zum anderen sind die Investitionskosten<br />
für die Inbetriebnahme der Maschine deutlich geringer<br />
als bei Vergleichsmodellen. Da die R 095 nur einen<br />
Stromanschluss benötigt, kann die Maschine flexibel<br />
im Betrieb aufgebaut werden. Sie verfügt zudem über<br />
eine Schnittstelle für Schneidemaschinen.<br />
53
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Marktführer dank<br />
<strong>MULTIVAC</strong><br />
Chilenischer Hersteller von Frischkäse setzt auf integrierte Verpackungslösungen<br />
Die chilenische Produktionsfirma für Frischkäse La Vaquita ist mit Hilfe der Verpackungstechnologie von<br />
<strong>MULTIVAC</strong> zu Chiles führendem Hersteller von Käseprodukten geworden.<br />
Mit Niederlassungen in Santiago, Codigua und Purranque<br />
ist La Vaquita bereits seit dreißig Jahren auf<br />
dem chilenischen Markt vertreten, hinzu kommt der<br />
Export von Käseprodukten nach Korea und Mexiko.<br />
Einsatz, Ausdauer und ein klares Konzept machten diese<br />
Erfolgsgeschichte möglich. 1994 wurde eine mit<br />
der neuesten Technologie ausgestattete Anlage gebaut,<br />
um mit dem schnell wachsenden Markt Schritt<br />
halten zu können. 2003 kam noch ein Distributionszentrum<br />
mit großer Lagerungskapazität hinzu. Seit 2006<br />
wird La Vaquita von <strong>MULTIVAC</strong> Chile bei der Verpackung<br />
der Käseprodukte unterstützt. „Mit <strong>MULTIVAC</strong><br />
konnten wir einen strategischen Partner gewinnen.<br />
Die integrierten Verpackungslösungen erlauben es<br />
uns, große Mengen in möglichst kurzer Zeit zu verpacken,<br />
um unseren Kunden ein sicher verpacktes, hygienisches<br />
und attraktives Produkt bieten zu können“,<br />
freut sich La Vaquita-Geschäftsführer Rodrigo Tobar.<br />
Qualität im Fokus<br />
Bei La Vaquita hat die Technologie von <strong>MULTIVAC</strong> Chile<br />
nicht nur zu einer effizienteren Produktion, sondern<br />
auch zum Umsatzwachstum beigetragen. Garant für<br />
vollste Kundenzufriedenheit ist, dass die Qualität der<br />
Produkte stets im Mittelpunkt steht. Dank <strong>MULTIVAC</strong><br />
kann La Vaquita seinen Kunden ein natürliches, vertrauenswürdiges<br />
und hochwertiges Produkt bieten.<br />
Darüber hinaus kann der Frischkäsehersteller auf optimalen<br />
Kundensupport bauen: „Wir haben vollstes<br />
Vertrauen in <strong>MULTIVAC</strong> Chile. Wir wissen, dass wir<br />
stets auf eine einwandfreie Leistung zählen können.<br />
<strong>MULTIVAC</strong> steht uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite,<br />
wenn wir in unseren verschiedenen Anlagen Hilfe<br />
benötigen“, erklärt Tobar.<br />
54
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Technik zum Testen<br />
Neues Anwendungszentrum bietet innovative Verpackungslösungen<br />
Mit einem neuen Anwendungs- und Schulungszentrum in Neuseeland bietet <strong>MULTIVAC</strong> Bestands- und potenziellen<br />
Neukunden die Möglichkeit, ihre Verpackungskonzepte für Lebensmittel zu entwickeln, zu testen und zu<br />
realisieren. Als Teil dieses <strong>MULTIVAC</strong> Services werden auch innovative Lösungen, wie zum Beispiel Mylar ® COOK,<br />
bereitgestellt.<br />
Das Anwendungszentrum in Wiri (Auckland) ist ein einzigartiges<br />
Angebot für Kunden jeder Größe. Ganz<br />
gleich, ob es sich um das Testen eines neuen Produkts<br />
oder um die Erweiterung einer vorhandenen Produktlinie<br />
handelt, <strong>MULTIVAC</strong> stellt die erforderlichen Voraussetzungen,<br />
die Technologie, das Know-how und<br />
auch die Infrastruktur bereit, um die ideale Verpackungslösung<br />
zu entwickeln. Von der ersten Idee bis<br />
hin zur technischen Umsetzung erhalten Kunden eine<br />
umfassende Unterstützung. Da auch Kleinserien produziert<br />
werden können, profitieren Kunden zudem von<br />
der Möglichkeit, Studien zur Marktakzeptanz durchführen<br />
zu können.<br />
Für den Entwicklungsprozess werden reale Produkte<br />
und Folien verwendet. Zu den bereitgestellten wegweisenden<br />
Verpackungslösungen gehören beispielsweise<br />
die innovativen Mylar ® COOK-Folien von DuPont<br />
Teijin Films. <strong>MULTIVAC</strong> ist exklusiver Vertriebspartner<br />
für Mylar ® COOK.<br />
Die umfassenden Dienstleistungen von <strong>MULTIVAC</strong><br />
nutzt unter anderem Fresh Pork, ein privat geführtes<br />
Familienunternehmen in Neuseeland und spezialisierter<br />
Schweinefleisch-Großhändler. Fresh Pork hat vor<br />
Kurzem die für den Einzelhandel bestimmte Produktlinie<br />
„Perfect Pork“ eingeführt. Das Produkt wird auf<br />
einer Tiefziehverpackungsmaschine von <strong>MULTIVAC</strong><br />
in Mylar ® COOK verpackt. Die Sekundärverpackung<br />
des Produkts ist mit Bildern, Kochanweisungen sowie<br />
dem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen. Zudem enthält<br />
die Sekundärverpackung auch Saucen, die nach<br />
dem Kochen hinzugefügt werden können.<br />
55
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Die Fleischerei Weber GmbH wurde 1992 von Karl-Heinz<br />
Weber im thüringischen Reinholterode gegründet. Der<br />
Schlacht- und Verarbeitungsbetrieb spezialisierte sich von<br />
Anfang an auf die Herstellung von Eichsfelder Wurstspezialitäten.<br />
Wurstspezialitäten „inline“<br />
schneiden und verpacken<br />
Fleischerei Weber setzt auf die Effizienz der R 095 e-concept <br />
Aufgrund der steigenden Nachfrage nach kleineren Portionen verpackt die Fleischerei Weber GmbH ihre Produkte<br />
seit Anfang 2012 mit einer automatischen Tiefziehverpackungsmaschine von <strong>MULTIVAC</strong>. Das Kompaktmodell<br />
R 095 benötigt weder einen externen Druckluftanschluss noch einen externen Wasseranschluss.<br />
„Wir schlachten Schweine, Rinder und Jungschafe aus<br />
der heimischen Region selbst und verarbeiten das<br />
Fleisch in noch schlachtwarmem Zustand. Dadurch benötigen<br />
wir weder Starterkulturen noch andere Reifezusätze.<br />
Unsere Wurstwaren werden nach altem Familienrezept<br />
mit Naturgewürzen hergestellt“, berichtet<br />
Tobias Weber, der die Fleischerei Weber in Reinholterode<br />
in zweiter Generation leitet. Durch die Reifezeit<br />
in Klimakammern erhalten die Spezialitäten den unverwechselbaren<br />
Geschmack, der die Eichsfelder Wurstspezialitäten<br />
auszeichnet.<br />
Derzeit verarbeiten die 16 Mitarbeiter rund drei<br />
Tonnen Fleisch pro Woche. 40 Prozent der Produktion<br />
werden über die hauseigenen Metzgereifachbetriebe,<br />
60 Prozent über den Lebensmitteleinzelhandel vertrieben.<br />
56
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Einstieg in das automatische Tiefziehverpacken<br />
Im Laufe des 20-jährigen Firmenbestehens veränderten<br />
sich die Bedürfnisse der Kunden: „Zunehmend<br />
werden kleinere Mengen Wurst, vorzugsweise in<br />
Scheiben, nachgefragt. Daher haben wir unser Produktangebot<br />
erweitert, hatten aber lange nicht das<br />
richtige Verpackungskonzept“, berichtet Weber.<br />
Bis 2011 verpackte der Fachbetrieb Bratwürste und<br />
kleinere Mengen an Wurstscheiben auf einer Doppelkammermaschine:<br />
„Das Verpacken von geschnittener<br />
Wurst auf Doppelkammermaschinen lässt sich schwer<br />
in die Produktionsabläufe integrieren, da das Material<br />
erst geschnitten und dann ‚offline‘ in der Kammermaschine<br />
verpackt werden muss. Dies bedeutet einen<br />
hohen Aufwand und ist hinsichtlich der Hygienebestimmungen<br />
nicht ohne Weiteres durchführbar“, erläutert<br />
Weber. Daher beschlossen die Firmeninhaber,<br />
ins automatische Tiefziehverpacken einzusteigen. Bei<br />
der Wahl des geeigneten Maschinenherstellers richtete<br />
sich das Augenmerk der Webers schnell auf<br />
<strong>MULTIVAC</strong>. Die Fleischereiinhaber interessierten sich<br />
anfangs für das Einstiegsmodell R 105. „Die R 105<br />
benötigt jedoch einen externen Kühlwasser- und<br />
Druckluftanschluss. In wirtschaftlicher Hinsicht hätte<br />
sich der Aufwand für die Installation der Maschine<br />
nicht gelohnt. Daher haben wir Weber mit der R 095<br />
e-concept ein Maschinenmodell angeboten, das ohne<br />
externe Anschlüsse auskommt“, berichtet Thomas<br />
Dömer, Vertriebsmitarbeiter von <strong>MULTIVAC</strong>.<br />
erfolgen mussten, waren keine Zusatzinvestitionen<br />
notwendig. Die Maschine ist so flexibel gestaltet, dass<br />
der Slicer bei Bedarf abgenommen werden kann. Die<br />
Reinigung der Maschine und des Slicers ist daher sehr<br />
einfach.<br />
Integriert Schneiden und Verpacken<br />
Auf der R 095 mit integriertem Slicer verarbeitet<br />
die Fleischerei Weber heute Vierkilogrammwürste zu<br />
Packungen zu je vier Scheiben. Die Scheiben werden<br />
unter Schutzgas verpackt. Daher kleben sie nicht aneinander<br />
und sind somit in der Packung attraktiver.<br />
„Durch das integrierte Schneiden und Verpacken wird<br />
die Arbeit stark vereinfacht, da die Wurst nur in den<br />
Slicer gelegt werden muss. Der Rest läuft automatisch“,<br />
berichtet Weber. Durch den integrierten Prozess<br />
werden auch die Hygieneanforderungen erfüllt.<br />
„Durch den Kauf der R 095 konnten wir größere<br />
Investitionen in die Infrastruktur sparen“, sagt Weber.<br />
Auch der geringe Energieverbrauch der Maschine ist<br />
ein wichtiger Aspekt, da die Fleischerei aufgrund der<br />
installierten Klimatechnik für die Reiferäume ohnehin<br />
einen sehr hohen Energiebedarf hat. Für die Mitarbeiter<br />
der Fleischerei verlief der Einstieg in das automatische<br />
Tiefziehverpacken problemlos. „Unser Bedienpersonal<br />
hat rundum positive Erfahrungen mit der<br />
Maschine gemacht. Dem Team macht das Arbeiten<br />
mit der Maschine Spaß, da auch Bedienung und Reinigung<br />
sehr einfach sind“, berichtet Weber.<br />
Kompakte Bauweise, großzügige Einlegefläche<br />
Das Maschinenkonzept der R 095 macht Tiefziehverpacken<br />
auf kleinstem Raum möglich. „Das Verformen<br />
der Folie findet im Maschineninnenraum statt. Dadurch<br />
verfügt die R 095 trotz ihrer kompakten Bauweise über<br />
eine großzügige Einlegefläche für das manuelle Beladen<br />
der Tiefziehpackungen“, erläutert Dömer.<br />
Elektrische Antriebe für Hubwerk und Schneidungen<br />
sorgen für eine hohe Energieeffizienz und vergleichsweise<br />
geringe Betriebskosten. „Außer einem<br />
Stromanschluss benötigt die Maschine keine weiteren<br />
externen Anschlüsse und kann flexibel im Betrieb aufgebaut<br />
werden“, beschreibt Dömer.<br />
Die R 095 verfügt über ein Schnellwechselsystem<br />
für Form- und Siegelwerkzeug. Dies erleichtert das<br />
Umrüsten der Maschine auf andere Packungsformate.<br />
Darüber hinaus ist sie mit einer Schnittstelle für den<br />
Anbau von Schneidemaschinen ausgestattet.<br />
Anfang 2012 ging die R 095 e-concept in Reinholterode<br />
in Betrieb. Da im Betrieb keine Umbauten<br />
57
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Schweinefleischvariationen<br />
ofenfähig verpackt<br />
Farmland Foods setzt auf Mylar ® COOK-Konzept<br />
Direkt mit der Verpackung im Ofen werden die „Oven Perfect ® “-Produkte von Farmland Foods zubereitet. Der<br />
US-Lebensmittelproduzent nutzt dabei Mylar ® COOK-Folie, die exklusiv von <strong>MULTIVAC</strong> vertrieben wird.<br />
Farmland Foods Inc. gehört mit einem Umsatz von mehr als<br />
4,4 Milliarden US-Dollar (2012) zu den größten Verarbeitern<br />
von Schweinefleisch in den USA. Das Unternehmen bedient<br />
US- und internationale Märkte mit frischem sowie industriell<br />
verpacktem Fleisch. Seit 2003 gehört Farmland zu<br />
Smithfield Foods, dem weltweit größten Produzenten von<br />
Schweinefleisch.<br />
58
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Innovative und verbraucherfreundliche Konzepte gehören<br />
von jeher zur Marketingstrategie von Farmland<br />
Foods: „Die Einkaufsgewohnheiten der Verbraucher<br />
haben sich in den vergangenen Jahren verändert. Es<br />
wird wieder mehr zu Hause gekocht, doch bei Fleisch<br />
sind verkaufs- und verzehrfertige Produkte gefragt.<br />
2011 dachten wir über ein ofenfähiges Schweinefleischprodukt<br />
in verschiedenen Geschmacksrichtungen<br />
nach, das direkt in der Folie zubereitet wird“,<br />
berichtet Mike Witt, Product Manager Fresh Pork<br />
bei Farmland Foods.<br />
Im November 2011 lernte Farmland Foods auf<br />
dem Trade Summit in Chicago das einzigartige Mylar ®<br />
COOK-Konzept von DuPont Teijin Films kennen. Dabei<br />
handelt es sich um tiefziehfähige Folien, die für die<br />
Zubereitung von Lebensmitteln im Temperaturbereich<br />
bis 218 Grad Celsius entwickelt wurden. Das gekühlte<br />
oder tiefgefrorene Produkt wird direkt in den Ofen oder<br />
in die Mikrowelle gelegt und dort in der geschlossenen<br />
Packung gegart. Wird ein bestimmter Druck erreicht,<br />
öffnet sich die Siegelnaht der Packung von selbst. Ab<br />
diesem Zeitpunkt beginnt der Bräunungsprozess in der<br />
offenen Verpackung.<br />
„Wir waren so begeistert von Mylar ® COOK, dass<br />
wir mit Hilfe von Olek Foods Product Development<br />
direkt mit der Entwicklung der ersten Produktideen<br />
begannen, als wir aus Chicago zurückkehrten. Kurze<br />
Zeit später haben wir erste Testreihen durchgeführt“,<br />
erinnert sich Witt.<br />
Farmland Foods nutzte dafür seine vorhandenen<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen von <strong>MULTIVAC</strong>. Auf<br />
deren Standardmaschinen lassen sich die Folien einfach<br />
und sicher verarbeiten. Darüber hinaus besitzt<br />
<strong>MULTIVAC</strong> die Vertriebsrechte für Mylar ® COOK-<br />
Folien. „Damit Farmland Foods die Produkttests<br />
durchführen konnte, mussten wir den Radius der<br />
Werkzeugeinsätze der Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
ändern“, so Matt Malott, Sales Director Key Accounts<br />
von <strong>MULTIVAC</strong> Inc.<br />
Auf Grundlage der Tests entwickelte Farmland<br />
Foods ein ofenfähiges Schweinefleischprodukt und<br />
gab ihm den Markennamen „Oven Perfect ® “. Im Juli<br />
2012 kam es auf den Markt. Zunächst konnten<br />
Verbraucher zwischen sechs Zubereitungsvarianten<br />
wählen.<br />
Das neue Verpackungskonzept bietet Farmland<br />
Foods die Möglichkeit, frischen Proteinen durch die<br />
Beigabe von Marinaden, Gewürzen und Saucen mehr<br />
Attraktivität am PoS zu verleihen. Aromen, Vitamine,<br />
Mineralien sowie die produkteigene Feuchtigkeit bleiben<br />
während des Garprozesses weitgehend erhalten.<br />
Der Einsatz von Salz und Gewürzen lässt sich um bis<br />
zu 20 Prozent reduzieren. Auch das Verpackungsvolumen<br />
ist im Vergleich zu Verbundfolien deutlich<br />
geringer. Zudem reduzieren sich Säuberungsaufwand<br />
und Wasserverbrauch in der Küche.<br />
Weniger Energieverbrauch beim Garen<br />
Das Mylar ® COOK-Konzept zeigt auch im Sinne<br />
eines nachhaltigen Wirtschaftens eine positive Bilanz:<br />
Die konstante Hitzeübertragung während der Garphasen<br />
sorgt für gleichmäßige Ergebnisse und kann<br />
die Kochzeit um bis zu 30 Prozent reduzieren.<br />
Anwendern bietet das Mylar ® COOK-Konzept eine<br />
hohe Lebensmittelsicherheit. Köche und Privatverbraucher<br />
kommen beispielsweise nicht mit rohem<br />
Fleisch in Berührung. Dadurch wird das Risiko einer<br />
Kreuzkontamination mit Bakterien gesenkt. Da es sich<br />
um eine Vakuumverpackung handelt, wird die Gefahr<br />
von Gefrierbrand und Oxidation reduziert. Die mechanischen<br />
Eigenschaften der Folien gewährleisten eine<br />
hohe Durchstichfestigkeit.<br />
Maschinen und Folien aus einer Hand<br />
Heute verwendet Farmland Foods Mylar ® COOK-Folien<br />
für frische, marinierte und Trockenfleischprodukte.<br />
Verpackt werden die ofenfähigen Produkte mit<br />
Mylar ® COOK-Folie auf Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
von <strong>MULTIVAC</strong>, die in kürzester Zeit vom lokalen<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Serviceteam umgerüstet wurden.<br />
Anwender erhalten das Mylar ® COOK-Konzept inklusive<br />
Folien und Verpackungsmaschinen aus einer<br />
Hand – bei <strong>MULTIVAC</strong>. Der Verpackungsspezialist<br />
stellt sein umfassendes Know-how in Bezug auf<br />
Prozesssicherheit und Verpackungslösungen zur Verfügung.<br />
Die Anwendungszentren der <strong>MULTIVAC</strong><br />
Tochtergesellschaften stellen technische Unterstützungs-<br />
und Beratungskapazitäten für die Verarbeitung<br />
von Mylar ® COOK bereit.<br />
59
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Millimetergenau platziert<br />
Vergeer setzt auf Etikettiertechnik von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />
Die niederländische Firma Vergeer ist Spezialist für das hochwertige und bedarfsgerechte Abpacken von Käseprodukten.<br />
Dazu gehören auch Käsescheiben, die tiefgezogen verpackt und anschließend etikettiert werden. Mit<br />
dem Einsatz des Transportbandetikettierers MR333 TQ von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection konnte Vergeer im<br />
Herbst 2012 seinen Ausstoß erhöhen.<br />
Mit Hilfe modernster Technologien verarbeitet Vergeer<br />
jährlich mehrere zehntausend Tonnen Käse. Kernkompetenz<br />
des niederländischen Unternehmens sind<br />
kundenspezifische Produkt- und Verpackungslösungen<br />
für die Segmente Groß- und Einzelhandel, Industriekunden<br />
sowie den Out-of-Home-Sektor. Dabei wird<br />
jeder Vergeer-Kunde individuell beraten und betreut.<br />
Zum Leistungsspektrum zählen auch die Entwicklung<br />
von Produkten und Innovationen.<br />
Linerless Etikettieranlage abgelöst<br />
An seinen Produktionsstandorten setzt Vergeer auf<br />
modernste Verpackungs- und Etikettiertechnik. Im<br />
Sommer 2012 suchte der niederländische Käsespezialist<br />
eine neue Etikettierlösung für Tiefziehverpackungen,<br />
in denen Käsescheiben verpackt werden. Die<br />
Produkte werden auf einer <strong>MULTIVAC</strong> Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 535 verpackt und mit Weichfolie<br />
versiegelt. Anschließend wird die Packung noch mit<br />
einem Stülpdeckel versehen, auf dem das Produktetikett<br />
appliziert wird. Es wird nach Art einer Banderole<br />
umgelegt und sichert so gleichzeitig den Packungsdeckel.<br />
„Wir haben bis dahin eine Linerless Etikettieranlage<br />
eingesetzt. Es gab jedoch zu viele Probleme mit<br />
der Einstellung der Maschine, und der Service des Herstellers<br />
war auch nicht zufriedenstellend. Daher haben<br />
wir uns bei unserem Partner <strong>MULTIVAC</strong> Niederlande<br />
nach einer neuen Lösung umgesehen“, berichtet<br />
Erwin van Rijswijk, technischer Leiter bei Vergeer.<br />
Die neue Etikettierlösung musste hohe Anforderungen<br />
erfüllen: Sie sollte in der Lage sein, die 296 mal<br />
50 Millimeter großen Papier- und Kunststoffetiketten<br />
so exakt auf der Packung zu platzieren, dass die beiden<br />
Etikettenenden sich auf der Unterseite der Packung<br />
fast berühren. „Die Etikettierung erfolgt nach Art einer<br />
Banderole, also von oben, über die Seiten und mit anschließendem<br />
Andruck des Etiketts auf der Unterseite.<br />
Die Lücke zwischen den beiden Etikettenenden wird<br />
durch das Etikett des Preisauszeichners überklebt“, erläutert<br />
Gerard Brockhoff, Spezialist für Kennzeichnungstechnik<br />
bei <strong>MULTIVAC</strong> Niederlande. Benötigt<br />
wurde eine Ausstoßgeschwindigkeit von 60 Packungen<br />
pro Minute, wobei die Etikettierlösung auch<br />
90 oder mehr Packungen pro Minute problemlos leisten<br />
sollte.<br />
Wirtschaftlich etikettieren<br />
Im September 2012 entschied sich Vergeer für den<br />
Transportbandetikettierer MR333 TQ von <strong>MULTIVAC</strong><br />
Marking & Inspection.<br />
Die Etikettierer der Baureihe MR300 sind modular<br />
aufgebaut und bieten eine hohe Flexibilität bei der<br />
Etikettierung unterschiedlicher Produkte wie Becher,<br />
Dosen, Faltschachteln, Schlauchbeutel, Tiefziehpackungen<br />
oder Trays. „Unsere Transportbandsysteme<br />
können Etiketten von allen Seiten auf das verpackte<br />
Produkt aufbringen – von oben, unten, auf Seitenflächen<br />
oder übereck“, erläutert Udo Kästing von<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection. Transportbandetikettierer<br />
werden entweder als Stand-alone-Systeme<br />
eingesetzt oder in eine Verpackungslinie integriert.<br />
Der MR333 TQ wird über die <strong>MULTIVAC</strong> Benutzer-<br />
60
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Das im niederländischen Reeuwijk ansässige Unternehmen<br />
Vergeer konfektioniert seit 1934 holländische und<br />
internationale Hartkäsesorten in verschiedensten Verpackungsformen<br />
und -größen genau nach Kundenwunsch.<br />
Die Produkte werden sowohl als Eigenmarke als auch<br />
unter Handels- und Herstellermarken vertrieben. Der<br />
Familienbetrieb beschäftigt derzeit 600 Mitarbeiter an<br />
drei Standorten.<br />
Charakteristisch: Die aufwändige Banderolen-Verpackung von Vergeer<br />
oberfläche HMI 2.0 bedient. „Die nach Bedienfunktionen<br />
gegliederte Menüstruktur erlaubt eine einfache<br />
und schnelle Umrüstung bei Produkt- oder Etikettenwechsel.<br />
Durch passwortgeschützte Bedienerebenen<br />
wird der Menüzugriff geregelt. Meldungen und Parameternamen<br />
werden in Klartext in der jeweiligen Landessprache<br />
angezeigt“, erläutert Kästing.<br />
Technischer Kundendienst unterstützt<br />
Der Transportbandetikettierer MR333 TQ wurde im<br />
Oktober 2012 an Vergeer geliefert. „Die Installationsphase<br />
dauerte anderthalb Tage und wurde vom technischen<br />
Kundendienst von <strong>MULTIVAC</strong> hervorragend<br />
unterstützt“, lobt Claus van Straaten, technischer Projektleiter<br />
bei Vergeer.<br />
Der MR333 TQ übernimmt die Packungen aus der<br />
Tiefziehverpackungsmaschine R 535, die über einen<br />
angeschlossenen Stülpdeckelaufsetzer verfügt. Zur<br />
Sicherung des Deckelsitzes auf den Packungen ist der<br />
Einlaufbereich des Etikettierers mit einem Kopfband<br />
ausgerüstet. Es dient gleichzeitig als Zuteiler, um die<br />
Produkte auf den zur Etikettierung erforderlichen Abstand<br />
zu bringen.<br />
Der Etikettenspender ist mit einer Spendekante mit<br />
Bürste für 300 Millimeter breite Etikettenbänder beziehungsweise<br />
296 Millimeter breite Etiketten ausgestattet.<br />
Er appliziert die Etiketten von oben auf die Packungen.<br />
„In der Andrücksektion werden die überstehenden<br />
Etiketten zunächst mit je einer Andrückrolle um die<br />
Seiten gefaltet und dann mit einer weiteren Rolle unten<br />
auf die Packung gerollt“, erläutert Udo Kästing.<br />
Derzeit arbeitet das Etikettiersystem mit bis zu 100<br />
Takten pro Minute. „Dadurch konnte der Ausstoß im<br />
Vergleich zur Vorgängerlösung bereits nach einer Woche<br />
um 50 Prozent erhöht werden“, lobt van Straaten.<br />
Die Positionstoleranz beträgt gerade mal zwei Millimeter<br />
Winkelversatz an den Etikettenenden.<br />
Volle Integration<br />
Zur Einbindung in die Produktionslinie ist ein Signalaustausch<br />
mit vor- und nachgeschalteten Maschinen vorgesehen.<br />
Bei einer Störung der nachfolgenden Anlage<br />
wird die Produktzufuhr im Einlauf der Etikettieranlage<br />
unterbrochen. Um Folgefehler zu vermeiden, werden<br />
die bereits etikettierten guten Produkte über eine Ausschleusweiche<br />
gesammelt. Somit ist nach Störungsbeseitigung<br />
ein störungsfreier Wiederanlauf gewährleistet.<br />
Über ein Beschleunigungsband werden die<br />
Produkte anschließend auf die für die nachgeschaltete<br />
Kontrollwaage passende Geschwindigkeit gebracht<br />
und an diese übergeben.<br />
61
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Dessertgläser etikettiert<br />
und versiegelt<br />
Verbau setzt auf Etikettiertechnik von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />
Auf der Suche nach einer Etikettierlösung für seine Dessertgläser entschied sich die Confiserie Verbau für die<br />
Gliederbandetikettierer MR413 GB von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection. Drei dieser Systeme kennzeichnen<br />
rund 100.000 Gläser täglich. Das vierte ist bereits in Planung.<br />
Verbau wurde 2010 von Johan Bauwens und Antoon<br />
Verscheiden im belgischen Leuzeen-Hainaut gegründet.<br />
Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Desserts<br />
spezialisiert. Dazu verwendet Verbau ausschließlich<br />
hochwertige Zutaten. Die Produkte werden genau<br />
nach Kundenwunsch hergestellt und sind gekühlt oder<br />
tiefgekühlt erhältlich. Vertrieben werden sie über Supermärkte<br />
und Einzelhandel – sowohl unter der Verbau-<br />
Eigenmarke „Les amuses du Chef“ oder unter Händlermarken.<br />
Kurz nach der Unternehmensgründung sahen sich<br />
Johan Bauwens und Antoon Verscheiden nach einer<br />
Etikettierlösung um, mit der die Desserts automatisiert<br />
gekennzeichnet werden sollten. Luftiges Schokoladen-<br />
Mousse, verziert mit Obstvariationen, feinste Crèmes<br />
und Fruchtmousses in verschiedenen Geschmacksrichtungen<br />
sollten hochwertig und zuverlässig präsentiert<br />
werden.<br />
Die beiden Unternehmer hatten zwar wenig Erfahrung<br />
mit Kennzeichnungssystemen, dafür aber eine<br />
klare Vision dessen, was sie benötigten: „Die Füllmengen<br />
unserer Gläser betragen 60 oder 85 Gramm. Die<br />
Gläser sind 70 bis 80 Millimeter hoch, der obere Durchmesser<br />
ist circa 40 Millimeter breit. Der Ausstoß des<br />
Etikettierers sollte mindestens 100 Produkte pro Minute<br />
betragen“, berichtet Johan Bauwens.<br />
Die Kunststoff-Etiketten sind circa 170 mm lang.<br />
Sie bestehen aus einem Mittelteil, der auf die Deckel<br />
aufgebracht wird, sowie aus zwei seitlichen Flügeln,<br />
die beidseitig auf das Glas gedrückt werden. Mittelteil<br />
62
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
und seitliche Etiketten sind über Stege verbunden, die<br />
über den Deckelrand geführt werden. Sie versiegeln<br />
das Glas und fixieren den Stülpdeckel.<br />
Eine besondere Herausforderung für die Etikettierung<br />
stellen die Formen der Gläser dar. Sie sind entweder<br />
zylindrisch, ballig oder konisch. Vor allem auf balligen<br />
Gläsern ist es nicht möglich, Etiketten faltenfrei<br />
auf den Seiten aufzubringen. Daher werden die Etiketten<br />
so hergestellt, dass die untere Hälfte der Flügel<br />
kleberfrei ist. So haften die Etiketten im oberen Teil<br />
sicher an, werden im unteren Teil trotzdem faltenfrei<br />
über die Glasrundung geführt.<br />
Integrierte Etikettierlösung<br />
Ein Hersteller von Etiketten brachte die Unternehmer<br />
Bauwens und Verscheiden in Kontakt mit <strong>MULTIVAC</strong><br />
Belgien und dem Kennzeichnungsspezialisten<br />
<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection. <strong>MULTIVAC</strong> unterbreitete<br />
zunächst ein Angebot, die Dessertgläser mit<br />
einer voll integrierten Lösung zu etikettieren.<br />
Alternativ hätte Verbau nur den Etikettierkopf von<br />
<strong>MULTIVAC</strong> kaufen und die Zuführeinheit selber bauen<br />
können. „Unsere Gesamtlösung war zwar etwas<br />
teurer, dennoch hat sich Verbau für den Gliederbandetikettierer<br />
MR 413 GB mit einer speziellen Zuführeinheit<br />
entschieden“, berichtet Christian Vlasselaer<br />
von <strong>MULTIVAC</strong> Belgien.<br />
Der MR 413 GB eignet sich speziell für die Rundumoder<br />
Teilrundumetikettierung von zylindrischen Produkten,<br />
wie Flaschen, Dosen oder Gläser. Alle Etikettierer<br />
der Baureihe MR 400 sind hygienegerecht<br />
konstruiert. Das Gestell ist nicht geschlossen, sondern<br />
besteht aus einem offenen Rahmenunterbau aus<br />
Rundrohren.<br />
Im September 2010 lieferte <strong>MULTIVAC</strong> Marking &<br />
Inspection zwei Gliederbandetikettierer dieses Typs an<br />
Verbau. Die Etikettierlösung wurde in der neuen Produktionsstätte<br />
der Confiserie implementiert und die<br />
Mitarbeiter wurden darauf geschult.<br />
Dann erfolgt die Etikettierung von oben auf den<br />
Deckel. Im nächsten Schritt werden die seitlichen Etikettenlaschen<br />
mit pneumatisch bewegten Andrückschwämmen<br />
beidseitig auf die Gläser gedrückt. Um<br />
die geforderte Geschwindigkeit zu erreichen, werden<br />
immer drei Gläser gleichzeitig in der Andrückeinrichtung<br />
verarbeitet. Außerdem fahren die Andrückschwämme<br />
in Produktgeschwindigkeit mit den Gläsern<br />
mit. So wird eine Leistung von 120 Gläsern pro<br />
Minute erzielt.<br />
Die fertig etikettierten Gläser werden auf einem<br />
Auslaufdrehteller gesammelt und noch von Hand in<br />
Steigen gepackt. Zukünftig sollen Beschickung und<br />
Entnahme der Gläser durch einen Roboter erfolgen.<br />
Bei den Gliederbandetikettierern von <strong>MULTIVAC</strong><br />
Marking & Inspection stehen einem Kunden verschiedene<br />
Druckeroptionen zur Verfügung, um zusätzliche<br />
Daten, wie zum Beispiel Inhaltsstoffe, EAN oder 2D-<br />
Codes und Chargennummern, aufdrucken zu können.<br />
Bei Verbau wurde der Etikettierer für die Aufnahme<br />
eines Thermal-Inkjet-Druckers vorbereitet, der dann<br />
vor Ort von Verbau montiert wurde.<br />
Verbau ist mit der Qualität der Maschinen hochzufrieden:<br />
„Ausstoß, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit<br />
der Linie sind top. Mittlerweile haben wir drei<br />
Gliederbandetikettierer von <strong>MULTIVAC</strong> Marking &<br />
Inspection im Einsatz, die zusammen rund 100.000<br />
Gläser pro Tag produzieren“, sagt Bauwens. Die Installation<br />
von Gliederbandetikettierer Nummer vier ist bereits<br />
für Mitte <strong>2013</strong> in Planung.<br />
120 Gläser pro Minute<br />
Bei Verbau sind die Gliederbandetikettierer voll in die<br />
Produktion integriert. Ein Produktzuteiler bringt die befüllten<br />
und mit Deckel versehenen Gläser auf den zur<br />
Etikettierung erforderlichen Abstand. Dieser richtet<br />
sich nach Form und Größe des Produkts, Länge des<br />
Etiketts sowie der gewünschten Leistung.<br />
63
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Die belgische International Spice & Food Import (ISFI)<br />
wurde 1982 in Brain-l’Alleud in der Nähe von Brüssel<br />
gegründet. Das Unternehmen hat sich auf die Veredelung<br />
von Gewürzen und Würzmischungen spezialisiert,<br />
die ISFI in vielen Ländern einkauft.<br />
Flexible Etikettierlösung,<br />
sportlicher Liefertermin<br />
ISFI vertraut der Etikettiertechnik von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />
Eklatante Qualitätsmängel führten dazu, dass die International Spice & Food Import (ISFI) im Juli 2012 ihre<br />
vorhandene Etikettierlösung für Kunststoffdosen ablösen musste. Mit dem Gliederbandetikettierer MR425 GB<br />
von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection implementierte das belgische Unternehmen innerhalb kürzester Zeit eine<br />
wirtschaftliche Alternative.<br />
Paprika, Anis und Safran aus Spanien, grüner Kardamom<br />
aus Guatemala oder Senfkörner aus Kanada: In<br />
den Hallen von ISFI werden die Rohmaterialien gereinigt,<br />
gemahlen und zu Gewürzmischungen kombiniert.<br />
Die Gewürze sind zum Teil für die industrielle Weiterverarbeitung<br />
bestimmt, um Soßen, Fertiggerichte,<br />
Pizzen oder Fleischprodukte zu verfeinern. Wichtige<br />
Abnehmer sind auch der Großhandel, Supermärkte<br />
und die Gastronomie.<br />
Bis Sommer 2012 war bei ISFI eine Etikettierlösung<br />
im Einsatz, bei der zwei Etiketten mit zwei Spendern<br />
unterschiedlicher Bauart auf die Gewürzdosen appliziert<br />
wurden: ein über 20 Jahre alter MR 4000 sowie<br />
ein Harland-Etikettenspender.<br />
Fehlende Synchronisation<br />
Die Etikettierlösung führte jedoch immer wieder zu<br />
Qualitätsmängeln: „Die beiden Etikettenspender ließen<br />
sich weder mit dem Zuführsystem noch mit dem<br />
Abstandssystem synchronisieren. Daher waren die<br />
Etiketten nicht optimal auf den Dosen positioniert und<br />
64
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
hafteten auch nicht fest an“, berichtet Geert Vermoesen,<br />
Werksleiter bei ISFI. Zudem bot die Etikettierlösung<br />
keinen Mechanismus, um die beiden Etiketten<br />
auf dem Produkt anzudrücken. „Am Ende der Linie<br />
hatten wir Mitarbeiter postiert, die die Etiketten manuell<br />
andrücken mussten“, so Vermoesen.<br />
Neue Lösung in acht Wochen<br />
Mitte Juli 2012 spitzte sich die Situation zu: „Ein Kunde<br />
aus Großbritannien klagte über erhebliche Qualitätsmängel<br />
und drohte damit, den Vertrag aufzulösen. Wir<br />
konnten die Angelegenheit nur entschärfen, indem wir<br />
ihm garantiert haben, dass die nächste Lieferung tipptopp<br />
sein würde“, ergänzt Vermoesen.<br />
Für alle Beteiligten war der Fall klar: Eine neue<br />
Etikettierlösung musste her – und zwar so schnell wie<br />
möglich: Mitte September 2012 musste die nächste<br />
Lieferung bei dem britischen Kunden sein. ISFI blieben<br />
knapp acht Wochen für die Auswahl, das Customizing<br />
und die Inbetriebnahme der neuen Etikettierlösung im<br />
eigenen Haus.<br />
Der Gewürzspezialist wandte sich in dieser<br />
Situation an seinen aktuellen Lieferanten, <strong>MULTIVAC</strong><br />
Marking & Inspection. Nach Beratung durch den Vertriebsmitarbeiter<br />
von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />
entschied sich die ISFI für die Anschaffung eines<br />
Gliederbandetikettierers MR425 GB.<br />
Dieses Etikettierermodell von <strong>MULTIVAC</strong> ist sehr<br />
flexibel und kann für unterschiedliche Packungsformate<br />
sowohl zur Rundumetikettierung als auch zur Vorder-<br />
und Rückseitenetikettierung eingesetzt werden.<br />
Möglich wird diese Flexibilität durch den modularen<br />
Aufbau der Gliederbandetikettierer der Baureihe<br />
MR400 GB: „Aus verschiedenen Standardelementen<br />
erstellen wir die für die jeweilige Branchenanforderung<br />
passende Maschine“, erläutert Udo Kästing, Area<br />
Sales Manager von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection.<br />
Trotz Urlaubszeit fertigte <strong>MULTIVAC</strong> Marking &<br />
Inspection die Maschine in weniger als acht Wochen.<br />
„Der Liefertermin war extrem sportlich; trotzdem<br />
konnten wir den Etikettierer am 7. September 2012 in<br />
Betrieb nehmen“, berichtet Kästing. Mit einem Ausstoß<br />
von 90 Dosen pro Minute und einer Positionstoleranz<br />
von maximal plus-minus einem Millimeter entsprach<br />
der Gliederbandetikettierer MR425 GB auch<br />
den Anforderungen des Gewürzspezialisten.<br />
Die neue Etikettierlösung ist vollständig in die Fertigungslinie<br />
von ISFI integriert. Die befüllten Gewürzdosen<br />
werden aus der Füll- und Verschließanlage übernommen,<br />
über einen Doppelrollenzuteiler vereinzelt<br />
und in die Ausrichteinrichtung geführt. Diese besteht<br />
aus Greifbacken, die der Produktform angepasst sind.<br />
Um eine akkurate Etikettierung zu erreichen, werden<br />
die Dosen in der Ausrichteinrichtung exakt positioniert<br />
und dann unter einem Kopfband fixiert. Anschließend<br />
applizieren zwei Etikettenspender das Vorder- und das<br />
Rückseitenetikett.<br />
Mitlaufende Andrückschwämme sorgen dann dafür,<br />
dass die Etiketten perfekt auf dem Produkt haften.<br />
„Wir bieten für jedes Produkt die optimale Vorrichtung:<br />
Neben Andrückschwämmen haben wir auch einen<br />
Riemenandruck im Programm, der sich speziell für<br />
konische Becher und Etikettierungen bis zu 180 Grad<br />
um den Umfang eignet“, berichtet Kästing.<br />
Bei den <strong>MULTIVAC</strong> Gliederbandetikettierern werden<br />
die zu etikettierenden Produkte auf einer Scharnierbandkette<br />
befördert. Im Gegensatz zum Transportband<br />
ist die Kunststoffkette glatt und erlaubt daher<br />
eine Bewegung des Produkts sowie ein Aufstauen am<br />
Einlauf. Die Scharnierbandkette ist zudem leichter zu<br />
reinigen als das Transportband und muss für die Reinigung<br />
nicht abgenommen werden.<br />
Mit seinem hygienegerechten Design in Edelstahlausführung<br />
entspricht der MR425 GB den Anforderungen<br />
der Nahrungsmittelindustrie. Kunden stehen zudem<br />
verschiedenste Druckeroptionen zur Verfügung,<br />
um zusätzliche Daten, wie zum Beispiel Inhaltsstoffe,<br />
EAN oder 2D-Codes und Chargennummern aufdrucken<br />
zu können.<br />
Andrückschwämme fürs Etikett<br />
65
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Tray-Skin-Verfahren:<br />
weiche Produkte<br />
ohne Deformationen<br />
<strong>MULTIVAC</strong> implementiert Traysealer mit Vorheizstation bei Brandenburg Culinair<br />
Um Filets und andere Gourmet-Fleischprodukte in Skin-Verpackungen zu verpacken, vertraut die niederländische<br />
Qualitätsmetzgerei Brandenburg Culinair ganz auf <strong>MULTIVAC</strong>. Der Verpackungsspezialist hat eine Vorheizstation<br />
für seinen Hochleistungs-Traysealer entwickelt, dank deren sich Skinfolie etwas weniger straff über das Produkt<br />
spannt. Auf diese Weise kommt es bei weichen Produkten nicht zu Deformationen.<br />
Produkt- und Technologieinnovationen genießen bei<br />
Brandenburg Culinair einen hohen Stellenwert. Das<br />
niederländische Familienunternehmen hat hier in seiner<br />
Geschichte verschiedentlich Akzente gesetzt:<br />
2008 kam Brandenburg als erster Anbieter mit Double-<br />
Web-Verpackung auf den Markt. 2009 wurde die<br />
Dampfspülverpackung Steampack zum Patent angemeldet,<br />
mit der Brandenburg Convenience-Spezialitäten<br />
verpackt. Um mehrere Hunderttausend Kilo Fleisch<br />
pro Woche in gleichbleibend guter Qualität zu produzieren,<br />
investiert Brandenburg in modernste Produktionsanlagen<br />
und setzt bei seinen Produktverpackungen<br />
auf innovative, margenstarke Konzepte.<br />
Höhere Leistung, drei Packungsvarianten<br />
Am Standort Oudewater benötigte das Unternehmen<br />
im vergangenen Jahr zusätzliche Kapazitäten für die<br />
Verpackung von Schweinefilets in MAP- und Tray-Skin-<br />
Packungen. Skin ist ein Verfahren zur Herstellung von<br />
Vakuumverpackungen, bei denen sich die Oberfolie<br />
wie eine zweite Haut direkt um die Konturen des Pack-<br />
In über dreißig Jahren hat sich Brandenburg Culinair<br />
vom einfachen Metzgereibetrieb zum Trendsetter in<br />
Sachen kulinarische Fleischspezialitäten und zu einem<br />
professionellen Marktteilnehmer im Retail- und Foodservices-Markt<br />
entwickelt. Am Standort Oudewater<br />
stellt das niederländische Familienunternehmen Fleischspezialitäten<br />
nach eigenen Rezepten her. Dazu gehören<br />
zum Beispiel der roh gepökelte Hinterschinken,<br />
schmackhafte Schweinefiletvariationen, Rouladen in<br />
verschiedenen Geschmacksrichtungen, kulinarische<br />
Backofengerichte sowie Barbeque- und Convenience-<br />
Spezialitäten. Darüber hinaus berät Brandenburg Culinair<br />
andere Unternehmen aktiv bei ihrem Fleisch- und<br />
Fleischwarensortiment und initiiert exklusive Vorschläge<br />
für Private-Label-Aktivitäten.<br />
66
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
guts legt. Auf diese Weise wird das Produkt besonders<br />
plastisch und ansprechend präsentiert. Die vollflächige<br />
Versiegelung der Skinfolie mit dem Tray bietet<br />
zudem einen sehr guten Schutz, zum Beispiel vor Aussaften<br />
oder Verkleben.<br />
Das Skin-Verfahren eignet sich vor allem für formstabile<br />
Produkte wie Rindersteaks, Würstchen oder<br />
Gefriergüter. Bei weichen Produkten wie Filetstücken<br />
kann es jedoch zu Druckstellen oder Deformationen<br />
kommen, wenn die Folie zu straff über das Packgut<br />
gespannt wird.<br />
Bei Brandenburg war eine Traysealer-Linie mit zwei<br />
hintereinander geschalteten Modellen für die Herstellung<br />
dieser Verpackungen bereits im Einsatz. Bei der<br />
Verpackung von weichen Produkten im Skin-Verfahren<br />
kam es jedoch immer wieder zu den erwähnten unerwünschten<br />
Deformationen. „In solchen Fällen können<br />
wir die Filets im Lebensmittelregal nicht mehr optimal<br />
präsentieren. Deshalb legen wir bei der Verpackung<br />
unserer kulinarischen Schweinefilets sehr großen Wert<br />
darauf, dass die Originalform der Filetstücke durch den<br />
Verpackungsprozess nicht beeinträchtigt wird“, sagt<br />
Geschäftsführer Loek Brandenburg.<br />
Da die beiden Traysealer-Modelle, die vor mehreren<br />
Jahren bei Brandenburg installiert worden waren, nicht<br />
den Anforderungen entsprachen, entschied sich die<br />
Geschäftsführung für die Modernisierung der Verpackungslinie.<br />
Die neuen Traysealer sollten in der Lage<br />
sein, 60 MAP-Packungen beziehungsweise 40 Tray-<br />
Skin-Verpackungen pro Minute zu fertigen. Zudem sollten<br />
die neuen Hochleister so flexibel sein, dass Brandenburg<br />
Culinair drei Packungsvarianten mit unterschiedlichen<br />
Formen, Größen und Materialien, darunter<br />
auch Aluminium, fertigen kann.<br />
Anfang 2012 nahm die Geschäftsführung von Brandenburg<br />
Culinair Kontakt mit der niederländischen Vertriebsniederlassung<br />
von <strong>MULTIVAC</strong> auf, die bereits einige<br />
Lösungen bei Brandenburg Culinair installiert<br />
hatte. Die Zusammenarbeit wurde von beiden Partnern<br />
stets als sehr positiv eingeschätzt. „<strong>MULTIVAC</strong><br />
ist für uns immer dann der bevorzugte Partner, wenn<br />
es um Spezialanwendungen geht“, so Brandenburg.<br />
Ganz neu musste <strong>MULTIVAC</strong> das Rad in diesem Fall<br />
allerdings nicht erfinden. Der Verpackungsspezialist<br />
verfügt nämlich bei seinen Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
über eine langjährige Erfahrung im Bereich<br />
der Skin-Verpackungen. Hier werden die Oberfolien<br />
mit Hilfe einer Vorheizplatte aufgeheizt und anschließend<br />
im Oberteil des Siegelwerkzeugs, dem so genannten<br />
Dom, zum zweiten Mal erhitzt und gedehnt.<br />
Dadurch kann sich die Folie völlig spannungsfrei über<br />
die Konturen des Produkts legen. Auch bei weichen<br />
Produkten entstehen keine Druckstellen, die Form<br />
bleibt weitgehend unverändert.<br />
Die Entwickler von <strong>MULTIVAC</strong> beschlossen, das<br />
Skin-Verfahren der Tiefziehverpackungsmaschine auf<br />
den Traysealer T 800 zu übertragen. Das Modell entsprach<br />
leistungsmäßig den Anforderungen von Brandenburg<br />
Culinair. Jetzt sollte es noch die gewünschten<br />
Vorteile bei den Skin-Verpackungen bieten können.<br />
<strong>MULTIVAC</strong> entwickelte sowohl eine Vorheizung für<br />
den T 800 als auch einen Dom, der vergleichbar mit<br />
dem kuppelförmig gestalteten Siegelwerkzeugoberteil<br />
der Tiefziehverpackungsmaschine funktioniert. Nachdem<br />
die ein oder andere „harte Nuss“ geknackt war,<br />
befanden sich die Entwickler auf der Erfolgsspur:<br />
„Dank der neuen Vorheizstation können wir auf dem<br />
T 800 jetzt auch sehr weiche Produkte skin-verpacken.<br />
Die Folien legen sich locker und einwandfrei über die<br />
Filetstücke, ohne sie flach zu drücken oder zu deformieren“,<br />
sagt Brandenburg. Alexander Kult von<br />
<strong>MULTIVAC</strong> ergänzt: „Der Vorteil unseres breiten Produktspektrums<br />
ist ja unter anderem, dass wir<br />
Anwendungen und Verfahren, die bei einem Verpackungsmaschinentyp<br />
gut funktionieren, auf andere<br />
Modelle übertragen können. Zwischen unseren Konstruktionsabteilungen<br />
findet regelmäßig ein Erfahrungsaustausch<br />
statt, der in Fällen wie dem von Brandenburg<br />
Culinair zu innovativen Neuansätzen führt“.<br />
Im April 2012 wurden die beiden Hochleistungs-<br />
Traysealer mit der neuen Vorheizstation bei Brandenburg<br />
Culinair installiert. Die T 800 stehen in einer Verpackungslinie<br />
hintereinander. Der eine produziert<br />
MAP-Packungen, der andere die Outside-Cut-Tray-<br />
Skin-Verpackung. Letztere durchlaufen anschließend<br />
noch eine weitere Station, in der eine zusätzliche Oberfolie<br />
aufgesiegelt wird. Dadurch wird die Packung einfach<br />
stapelbar und lässt sich einfach etikettieren. Bei<br />
Brandenburg ist sie im Corporate Design gehalten.<br />
Skinverfahren von Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
auf Traysealer übertragbar?<br />
67
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Im Jahr 1956 eröffneten Tommy, Joe und Gus Longo<br />
ihr erstes Obst- und Gemüsegeschäft in Toronto.<br />
Heute gehören mehr als 25 „Longo’s“-Geschäfte in<br />
der kanadischen Metropolregion zu Longo Brothers<br />
Fruit Markets Inc.<br />
Kurze Produktionszyklen<br />
und ein Frischeversprechen<br />
Mit dem Traysealer-Modell T 300 kann Longo Brothers Fruit Markets sein Frischekonzept ausbauen<br />
Um die Produktionszyklen für seine MME-Produkte zu verkürzen, setzt die kanadische Lebensmittelkette Longo’s<br />
auf einen Traysealer von <strong>MULTIVAC</strong>. Das Kompaktmodell T 300 bietet eine hohe Flexibilität bei Verpackungsprozessen,<br />
ist sparsam im Energieverbrauch und einfach zu bedienen.<br />
68
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Die vor zwei Jahren eingeführten MME-Gerichte und<br />
Salatmischungen, die die kanadische Lebensmittelkette<br />
Longo’s unter eigener Marke vertreibt, erfreuen<br />
sich großer Beliebtheit. „Bei unseren MME-Produkten<br />
handelt es sich um Fertiggerichte mit Gourmet-<br />
Qualität für zwei Personen, die zu Hause nur noch aufgewärmt<br />
werden müssen“, erläutert David Ashlee,<br />
Production Facility Development Manager bei Longo’s.<br />
Die Art der Verpackung und die Verpackungstechnologie<br />
haben bei Longo’s einen hohen Stellenwert. Zum<br />
einen gilt es, MME-Gerichte und Salate so attraktiv<br />
Da die bislang eingesetzten Traysealer nicht den<br />
Produktionsanforderungen entsprachen, investierte<br />
Longo‘s Anfang 2012 in ein neues, automatisches Traysealer-Modell<br />
vom Typ T 300. Mit dem Kompaktmodell<br />
kann der Lebensmittelhersteller hochwertige<br />
und formstabile Verkaufsverpackungen mit und ohne<br />
Schutzatmosphäre in kleinen Chargen herstellen. Der<br />
T 300 ist flexibel genug, um die gewünschten kurzen<br />
Produktionszyklen bei häufig wechselnden Produktchargen<br />
realisieren zu können.<br />
In diesem Zusammenhang überzeugten das Management<br />
von Longo’s das kompakte Design des<br />
T 300, seine Edelstahlkonstruktion sowie das Schnellwechselsystem<br />
für Werkzeuge. Die Formatumstellung<br />
ist beim T 300 sehr einfach, da der Formatwechsel<br />
softwareunterstützt ist. Das geringe Gewicht der Komponenten<br />
macht Hilfsmittel, wie zum Beispiel einen<br />
Werkzeugwechselwagen, überflüssig.<br />
Da <strong>MULTIVAC</strong> bei der Konstruktion des T 300 auf<br />
elektrische Hubwerke gesetzt hat, benötigt der Traysealer<br />
weniger Energie als Vergleichsmodelle. Druckluft<br />
wird nur noch für den Siegelprozess benötigt.<br />
38 Packungen pro Minute<br />
Die spezielle Verpackung bringt den Inhalt besonders gut zur Geltung<br />
zu verpacken, dass Verbraucher im Laden zugreifen.<br />
„Da Frische bei uns höchste Priorität hat, möchten wir,<br />
dass die Verpackung die Frische unserer Produkte angemessen<br />
präsentiert“, betont Ashlee.<br />
Zum anderen stellt Longo’s seine Produkte in der<br />
Regel ohne Konservierungsstoffe her, was ihre kurze<br />
Haltbarkeitsdauer erklärt. „Unser Ziel besteht jedoch<br />
nicht darin, Produkte mit einer längeren Haltbarkeit<br />
herzustellen. Vielmehr möchten wir kürzere Produktionszyklen<br />
für Produkte erreichen, die sich am PoS<br />
schneller verkaufen“, sagt Ashlee.<br />
Das Kundenprojekt wurde von <strong>MULTIVAC</strong> Canada Inc.<br />
umgesetzt. Ende März 2012 wurde der T 300 bei<br />
Longo‘s in Vaughan installiert. Die Maschine ist seit<br />
gut einem Jahr in Betrieb und hat laut Ashlee einen<br />
positiven Eindruck hinterlassen.<br />
Zurzeit werden zwei große PET-Schalen gleichzeitig<br />
unter modifizierter Atmosphäre versiegelt. Dabei<br />
erreicht der T 300 einen Durchsatz von 38 Packungen<br />
pro Minute.<br />
Nachdem die Trays mit den MME-Gerichten und<br />
die Salatmischungen versiegelt wurden, wird jede Verpackung<br />
an der Längsseite mit einer farbigen Kartonbanderole<br />
versehen. Dort sind alle erforderlichen Produktinformationen<br />
und Anweisungen zur Zubereitung<br />
aufgeführt. „Wir haben die Banderolen für unsere<br />
MME-Gerichte und Fertigsalate verkleinert, damit der<br />
Kunde das Produkt besser sehen kann. Das neue Verpackungsdesign<br />
wurde von den Kunden sehr gut angenommen“,<br />
erläutert Ashlee.<br />
Dank der speziellen Verpackung können Kunden<br />
80 Prozent des verpackten Produkts sehen und sich<br />
so vor dem Kauf von dessen Frische überzeugen.<br />
Ein Traysealer für kleine Chargen<br />
69
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Die Marke Quorn bietet eine breite Auswahl an fleischfreien<br />
Produkten, die mit Hilfe einer patentrechtlich<br />
geschützten Technologie aus Mykroprotein hergestellt<br />
werden und den Geschmack und die Textur von Fleisch<br />
nachbilden.<br />
Entscheidung nicht bereut<br />
Quorn Foods in Norfolk vertraut der Zuverlässigkeit einer Gebrauchtmaschine<br />
Vor Kurzem hat Quorn Foods einen „gebrauchten“ Traysealer vom Typ T 400 für seine Anlage in Norfolk erworben.<br />
Der T 400 ist die erste überholte Maschine, die von dem Unternehmen erworben wurde. Richard Fathers, Site<br />
Engineering Manager bei Quorn Foods, teilt mit uns seine ersten Eindrücke.<br />
Was war der ausschlaggebende<br />
Grund dafür, dass Sie sich für einen<br />
gebrauchten T 400 entschieden<br />
haben?<br />
Fathers: Ganz einfach. Ich arbeite<br />
bereits seit 27 Jahren auf diesem<br />
Gebiet, und meiner Ansicht nach<br />
ist der T 400 von <strong>MULTIVAC</strong> einer<br />
der besten Traysealer auf dem<br />
Markt. Er stellt sehr zuverlässige<br />
Trayverpackungen her. Darüber hinaus<br />
erhalten wir zusätzlich den<br />
Service und die hohe Zuverlässigkeit<br />
von <strong>MULTIVAC</strong>.<br />
Wieso haben Sie sich für eine überholte<br />
Maschine entschieden?<br />
Fathers: Mir wurden Mittel für eine<br />
neue Maschine zugeteilt. Allerdings<br />
musste ein Teil des Budgets<br />
aufgrund von Umständen, auf die<br />
ich keinen Einfluss hatte, für unerwartete<br />
Posten aufgewendet werden.<br />
Dadurch, dass wir uns für eine<br />
überholte Maschine entschieden,<br />
blieb das Projekt innerhalb des vorgesehenen<br />
Budgets. Hätten wir<br />
Zweifel an der Qualität des T 400<br />
gehegt, hätten wir auch eine neue<br />
Maschine kaufen können.<br />
Unsere Entscheidung habe ich<br />
nicht bereut. Bis auf die Plakette<br />
sieht der Traysealer wie eine neue<br />
Maschine aus. Da es sich bei<br />
allen relevanten Bauteilen um neue<br />
Teile von <strong>MULTIVAC</strong> handelt, kann<br />
nichts schiefgehen. Für alle unsere<br />
Maschinen haben wir zusätzlich<br />
einen Wartungsvertrag mit<br />
<strong>MULTIVAC</strong> abgeschlossen. Dadurch<br />
können die meisten Probleme<br />
beseitigt werden, bevor sie<br />
überhaupt auftreten. Sollte doch<br />
etwas schiefgehen, steht uns der<br />
lokale Techniker von <strong>MULTIVAC</strong> in<br />
Norwich zur Verfügung, sodass<br />
jegliche Schwierigkeiten in kürzester<br />
Zeit ausgeräumt werden können.<br />
Allerdings benötigen wir nur<br />
selten seine Unterstützung – die<br />
meisten unserer Maschinen sind<br />
von <strong>MULTIVAC</strong>, und unsere eigenen<br />
Techniker wurden von<br />
<strong>MULTIVAC</strong> geschult, sodass sie<br />
theoretisch nahezu jede Maschine<br />
auseinander- und anschließend<br />
wieder zusammenbauen können.<br />
Haben Sie die Entscheidung für<br />
eine überholte Maschine bereut?<br />
Fathers: Hätten wir irgendwelche<br />
Zweifel gehabt, hätten wir diesen<br />
Weg nicht beschritten.<br />
70
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
400 Prozent mehr<br />
Produktionsleistung<br />
QB Food steigert mit <strong>MULTIVAC</strong> seine Verpackungseffizienz<br />
Die QB Food Trading Pte Ltd ist eines der führenden Unternehmen im Lebensmittelhandel in Singapur. Sein<br />
Hackfleisch verpackt das Unternehmen seit Kurzem mit Technik von <strong>MULTIVAC</strong>.<br />
Aus der ganzen Welt kommen die Lebensmittel, die<br />
QB Food Trading nach Singapur importiert und dort<br />
vertreibt: Das Sortiment des 1989 in Singapur gegründeten<br />
Unternehmens reicht dabei von gekühlten<br />
Produkten wie Schinken, Wurst oder Salami über Tiefkühlkost<br />
wie Huhn, Schwein, Rind oder Lamm, verschiedenste<br />
Milch- und Trockenprodukte bis hin zu<br />
verarbeiteten Tiefkühlprodukten wie verzehrfertigem<br />
Huhn oder Meeresfrüchten. Ein weiterer wichtiger<br />
Posten im Sortiment sind Halal-Produkte.<br />
In den vergangenen 23 Jahren ist QB Food stetig<br />
gewachsen und hat sich heute als einer der bedeutendsten<br />
Lieferanten für Feinkost und Lebensmittel in<br />
Singapur etabliert und will in der nächsten Zukunft<br />
weiter expandieren. Basis für diese Strategie ist der<br />
Einsatz neuer, effizienter Verpackungskonzepte. Daher<br />
arbeitet QB Food seit September 2012 mit <strong>MULTIVAC</strong><br />
zusammen. Das lokale Vertriebsteam von MULTVAC<br />
konnte QB Food unter anderem mit seinem umfassenden<br />
Angebot an integrierten Verpackungslösungen<br />
überzeugen. Großen Anklang fand auch der erstklassige<br />
Support durch <strong>MULTIVAC</strong>, sowohl vonseiten des<br />
Vertriebs als auch vonseiten des technischen Service.<br />
Als erste Verpackungslösung von <strong>MULTIVAC</strong> entschied<br />
sich QB Food für einen Traysealer T 800. Auf<br />
ihm verpackt das Unternehmen Hackfleisch. Nach<br />
Inbetriebnahme dieser Verpackungslösung rechnet QB<br />
Food mit einer Ausbringung von zunächst 5.000 Trays<br />
je Produktionstag. Das entspricht einer Steigerung der<br />
Produktionsleistung um 400 Prozent. Gleichzeitig reduziert<br />
sich der Personalbedarf beim Verpacken deutlich.<br />
Langfristig will QB Food mit der T 800 ein Maximum<br />
von 24.000 Trays pro Tag erreichen. Auch die dafür<br />
benötigten Hartschalen bezieht das Unternehmen<br />
von <strong>MULTIVAC</strong>.<br />
71
<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />
Hunan Linwu Shunhua Duck Industrial Development<br />
wurde 1999 in der Stadt Linwu in der Provinz Hunan gegründet<br />
und ist mit einem Umsatz von mehr als 60 Millionen<br />
Euro jährlich einer der größten Produzenten von<br />
Entenfleisch in China. Zum umfangreichen Portfolio<br />
gehören neben der bekannten Linwu-Ente mehr als<br />
200 verschiedene Lebensmittelprodukte aus Fisch,<br />
Rindfleisch oder auch Reis.<br />
Dongjiang Fisch<br />
als Snack verpackt<br />
Chinesischer Lebensmittelproduzent setzt auf <strong>MULTIVAC</strong><br />
Den wachsenden Markt für Convenience-Produkte bedient der chinesische Lebensmittelproduzent Linwu<br />
Shunhua seit Kurzem mit einem gesunden Fisch-Snack aus der Provinz Hunan. Linwu Shunhua ist der erste<br />
Lebensmittelverarbeiter Chinas, der hierfür ein automatisches Verpackungskonzept einsetzt.<br />
Als Anbieter qualitativ hochwertiger chinesischer Spezialitäten<br />
ist Linwu Shunhua gut positioniert, zumal die<br />
Lebensmittelbranche in China boomt. Bereits 2011 hat<br />
das Reich der Mitte die USA als weltweit größten<br />
Lebensmittelmarkt abgelöst und wird nach einer Prognose<br />
der britischen Beratungsgesellschaft IGD bis zum<br />
Jahr 2015 auf 1,45 Billionen US-Dollar wachsen. Entscheidenden<br />
Anteil daran hat die immer größer werdende<br />
Mittelschicht, die sich zum einen zunehmend<br />
gesundheitsbewusster ernährt und zum anderen eine<br />
Mischung aus traditionellen und modernen Nahrungsmitteln<br />
bevorzugt. „Vor allem in den Städten geht<br />
der Trend zu abgepackten, verzehrfertigen Lebensmitteln<br />
und Convenience Food. Auch das Qualitätsund<br />
Markenbewusstsein der Verbraucher nehmen<br />
zu“, berichtet Jens Richter, Managing Director von<br />
<strong>MULTIVAC</strong> China.<br />
Innovative Verpackung<br />
Im vergangenen Jahr beschloss die Unternehmensleitung<br />
von Shunhua unter der Marke Dongjiang Fisch<br />
eine Reihe gesunder Snack-Produkte im Markt zu positionieren.<br />
Der Dongjiang Fisch ist für dieses Vorhaben<br />
denkbar gut geeignet: Er stammt aus dem klaren Gebirgswasser<br />
des Dongjiang Sees, der sich im Süden<br />
der Provinz Huang auf einer Fläche von 160 Quadratkilometern<br />
erstreckt. Die Gegend ist als Nationalpark<br />
ausgewiesen; die Wasserqualität entsprechend hoch.<br />
Der Fisch besitzt einen hohen Nährwert, ist äußerst<br />
delikat und schmeckt leicht würzig.<br />
Bei der Verpackungslösung wollte Shunhua eine für<br />
den chinesischen Markt völlig neuartige Packungsvariante<br />
entwickeln: „Unsere Idee war es, den verarbeiteten<br />
Fisch in kleinen Snack-Packungen aus Aluminium<br />
72
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Die farblich ansprechende Verpackung aus Aluminium ist neuartig für den chinesischen Markt<br />
anzubieten, die beidseitig farblich ansprechend bedruckt<br />
sein sollten und die der Konsument einfach aufreißen<br />
kann“, sagt Jianwen Hu, Präsident von Linwu<br />
Shunhua. Der Fisch sollte in mehreren Geschmacksrichtungen<br />
produziert, automatisch verpackt und anschließend<br />
bei 121 Grad Celsius sterilisiert werden.<br />
Kosten senken, Produktivität erhöhen<br />
Um das Snack-Produkt verpacken zu können, sah sich<br />
Shunhua nach einer neuen Verpackungslösung um.<br />
Denn bis zu diesem Zeitpunkt verfügte das Unternehmen<br />
zwar über mehr als 150 Doppelkammermaschinen,<br />
mit denen Produkte in klassischen Vakuumbeuteln<br />
verpackt wurden. Im Vergleich zu modernen<br />
Verpackungsverfahren ist deren Herstellung jedoch<br />
vergleichsweise zeit- und kostenaufwändig „Wir wollten<br />
die Snack-Produkte auf eine schnellere, kosteneffizientere<br />
Art und Weise verpacken, mit der wir unterm<br />
Strich die Produktivität erhöhen und die Personalkosten<br />
senken können“, ergänzt Hu.<br />
Bei der Suche nach der optimalen Verpackungslösung<br />
für das neue Snack-Produkt griff der Lebensmittelproduzent<br />
auf seinen Kontakt zur lokalen Niederlassung<br />
von <strong>MULTIVAC</strong> China zurück. <strong>MULTIVAC</strong> analysierte<br />
die Anforderungen von Shunhua und empfahl,<br />
die Packungen im Tiefziehverfahren herzustellen, da<br />
diese Technik hinsichtlich des Verpackungsmaterials<br />
und der Packungsform sehr flexibel ist.<br />
Mitte 2012 entschied sich Linwu Shunhua für den<br />
Kauf von zwei Hochleistungs-Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
vom Typ R 245. Dieses Maschinenmodell<br />
ist modular erweiterbar und für die Integration in automatisierte<br />
Linien geeignet. Ihre langlebige Edelstahlkonstruktion<br />
und ihr wegweisendes Hygiene-Design<br />
machen die Maschine für anspruchsvolle Lebensmittelprodukte<br />
geeignet: „Das Maschineninnere ist durch<br />
leicht zu öffnende Seitenverkleidungen für die Reinigung<br />
komplett zugänglich. Hygieneoptimiert sind Folientransportkette,<br />
Kettenführung, Hubwerke und mechanische<br />
Baugruppen, Motoren, Ventile und Verkabelung.<br />
Zudem ist die R 245 komplett wash-downfähig“,<br />
sagt Jens Richter. Ihre Steuerung erfolgt auf<br />
Chinesisch über den Industrie-PC (IPC) 06 auf der grafischen<br />
Benutzeroberfläche HMI 2.0.<br />
Die R 245 ist sehr flexibel, was den Einsatz von<br />
Packstoffen, Schneidungen und Formaten angeht. Für<br />
die Ober- und Unterfolie der Fisch-Snacks von Shunhua<br />
kommt Aluminiumfolie zum Einsatz. Die Packung<br />
ist so konzipiert, dass sie an der kurzen Seite vom Verbraucher<br />
leicht geöffnet werden kann.<br />
Beide Maschinen wurden Anfang <strong>2013</strong> bei Shunhua<br />
installiert. Nach einer Testphase, die bis Ende Januar<br />
dauerte, ist Präsident Hu optimistisch, was die<br />
weitere Zusammenarbeit mit <strong>MULTIVAC</strong> angeht: „Wir<br />
müssen sehen, ob die chinesischen Konsumenten diese<br />
neue Art der Verpackung akzeptieren. Falls ja, eröffnet<br />
uns das sehr große Chancen, da Chinesen Snack-<br />
Produkte lieben.“<br />
73
<strong>UPDATE</strong> Beyond Packaging<br />
„Der<br />
perfekte<br />
Job“<br />
Als Mechatronikerin bei<br />
<strong>MULTIVAC</strong> kümmert sich Nicole<br />
Haupt rund um den Globus um<br />
die Inbetriebnahme von<br />
Verpackungsmaschinen.<br />
Schon als kleines Kind hat Nicole<br />
Haupt das Innenleben eines Weckers<br />
mehr interessiert als eine<br />
Puppe. Aus den Weckern sind mittlerweile<br />
Verpackungsmaschinen<br />
geworden.<br />
Seit wann interessieren Sie sich für<br />
Technik?<br />
Eigentlich schon immer. Ich habe<br />
schon als kleines Kind alle Sachen,<br />
die nicht mehr funktioniert haben,<br />
zerlegt und untersucht. Meistens<br />
habe ich zwar nicht gefunden, wo<br />
das Problem ist. Aber reinschauen<br />
musste ich auf jeden Fall. Die typischen<br />
Mädchen-Spielzeuge haben<br />
mich eher nicht interessiert.<br />
Und wann hatten Sie dann zum ersten<br />
Mal daran gedacht, aus der<br />
Technikliebe einen Beruf zu machen?<br />
Ein Lehrer hat mich auf die Idee gebracht.<br />
Wir mussten während unserer<br />
Schulzeit mehrere Praktika<br />
machen. Er hat mir eine Stelle als<br />
Technische Zeichnerin vermittelt.<br />
Das war zwar gut, aber nicht ganz<br />
das Richtige für mich. Später hat<br />
er mich dann noch mal ausführlich<br />
beraten und mir vorgeschlagen,<br />
Mechanikerin auszuprobieren. Anschließend<br />
habe ich noch ein Praktikum<br />
als Elektronikerin gemacht.<br />
Beides fand ich dann so toll, dass<br />
ich mich nicht entscheiden konnte,<br />
in welche Richtung meine Ausbildung<br />
gehen sollte. Mein Lehrer hat<br />
dann gesagt, dass ich als Mechatronikerin<br />
doch beides verbinden<br />
könne. Bis dahin war mir dieses Berufsbild<br />
nicht bekannt.<br />
Was gefällt Ihnen am Alltag einer<br />
Mechatronikerin?<br />
Der Beruf ist unglaublich vielseitig.<br />
Ganz allgemein lässt sich das gar<br />
nicht eingrenzen. Ich habe mich im<br />
Sondermaschinenbau auf die Inbetriebnahme<br />
spezialisiert und führe<br />
dabei eine große Bandbreite von<br />
Tätigkeiten durch. Das beginnt mit<br />
der Montage von Baugruppen,<br />
geht über Reparaturen bis hin zur<br />
74
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
kompletten Inbetriebnahme. Ich liege<br />
genauso unter der Maschine<br />
wie ich an der Verkabelung am<br />
Schaltschrank arbeite oder am<br />
Terminal Einstellungen optimiere.<br />
Das macht für mich den Beruf so<br />
spannend.<br />
Wie sind Sie zu <strong>MULTIVAC</strong> als Ausbildungsbetrieb<br />
gekommen?<br />
Lustigerweise hat sich mein Vater<br />
bei <strong>MULTIVAC</strong> beworben, als ich<br />
auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle<br />
war. Ich habe ihm<br />
bei seinem Bewerbungsschreiben<br />
geholfen und dabei gesehen, dass<br />
<strong>MULTIVAC</strong> auch Mechatroniker<br />
ausbildet. Die Firma hat einen guten<br />
Ruf, also habe ich die Gelegenheit<br />
genutzt und mich auch gleich<br />
beworben. Die gut ausgestattete<br />
Lehrwerkstatt und die kompetenten<br />
Ausbilder waren für mich ausschlaggebend.<br />
Was ist bei <strong>MULTIVAC</strong> besonders?<br />
Die Vielfalt bei meiner Arbeit ist<br />
einmalig. <strong>MULTIVAC</strong> baut Sondermaschinen,<br />
die auf den Kunden zugeschnitten<br />
sind. Daher unterscheidet<br />
sich jede Maschine von der<br />
anderen. Selbst wenn wir mit vielen<br />
Standardbaugruppen arbeiten,<br />
hat jede Maschine eine andere<br />
Funktion. Eintönigkeit kommt hier<br />
nicht auf.<br />
Das zeigt auch, dass die werksinterne<br />
Ausbildung einen hohen Stellenwert<br />
bei <strong>MULTIVAC</strong> genießt.<br />
Aber dann dachte ich: Das ist der<br />
perfekte Job. Ich sehe die Welt und<br />
erledige dabei unglaublich vielseitige<br />
Aufgaben und kann mich immer<br />
wieder neu beweisen.<br />
Gab es eine besondere Schulung<br />
für die Tätigkeit?<br />
<strong>MULTIVAC</strong> hat eine interne Schulungsabteilung,<br />
die einen auf die<br />
Funktion und die Besonderheiten<br />
der einzelnen Maschinenteile<br />
schult. Da habe ich inzwischen viele<br />
Schulungen mitgemacht. Aber<br />
das eigentliche Standbein dieses<br />
Jobs ist Erfahrung. Und die erarbeite<br />
ich mir jetzt nach und nach.<br />
Man wird also eigentlich ins kalte<br />
Wasser geworfen?<br />
Nein, gar nicht. Ich bin in dem einen<br />
Jahr, seitdem ich das jetzt<br />
mache, immer gemeinsam mit einem<br />
erfahrenen Kollegen unterwegs<br />
oder habe hier im Haus mit<br />
erfahrenen Endmonteuren gearbeitet.<br />
Von deren Erfahrung konnte ich<br />
sehr viel lernen. So sammelt man<br />
langsam das notwendige Wissen.<br />
Zudem ist in der Regel auch beim<br />
Kunden ein Kollege der Tochtergesellschaft<br />
des jeweiligen Landes<br />
mit an der Maschine.<br />
Noch mal von ganz vorne alle Möglichkeiten<br />
durchdenken, Schritt für<br />
Schritt jede mögliche Fehlerursache<br />
ausschließen, bis man weiß,<br />
woran es liegt. Hilft das auch nicht<br />
weiter oder es fehlen Ersatzteile,<br />
dann wird unser Helpdesk um Hilfe<br />
gebeten und erst mal improvisiert,<br />
um die Maschine so weit zum Laufen<br />
zu bringen, dass der Kunde<br />
weiterproduzieren kann, bis das<br />
Problem endgültig behoben werden<br />
kann.<br />
Haben Sie bei Einsätzen Zeit, Städte<br />
und Länder kennenzulernen?<br />
Gleich mein erster Einsatz ging<br />
zweieinhalb Wochen nach Australien.<br />
Das Unternehmen war am<br />
Sonntag geschlossen und wir durften<br />
nicht an die Maschine. Also hatten<br />
wir zwei Tage die Möglichkeit,<br />
uns Melbourne anzuschauen und<br />
Kängurus zu streicheln. Allerdings<br />
ist das eher die Ausnahme. In der<br />
Regel sieht man ein Land nur aus<br />
dem Fenster des Taxis.<br />
Hat man nach all den Reisen noch<br />
Lust, ins Ausland in den Urlaub zu<br />
gehen?<br />
Auf jeden Fall! Ich habe gerade<br />
Lust auf Spanien. Aber mein Freund<br />
will lieber zu Hause bleiben.<br />
Das Angebot, in den internationalen<br />
Kundenservice zu gehen, haben<br />
Sie ja noch während der Ausbildung<br />
bekommen. Was war damals<br />
Ihr erster Gedanke?<br />
Ganz ehrlich? Das meinen die<br />
nicht ernst! Mich hat es sehr<br />
überrascht, dass eine Stelle, für die<br />
normalerweise in der Stellenausschreibung<br />
ein Technikerabschluss<br />
und Serviceerfahrung gefordert<br />
werden, jemand in Ausbildung<br />
angeboten wird, der noch keine<br />
Berufserfahrung hat. Anschließend<br />
habe ich mich wahnsinnig gefreut.<br />
Meistens kommt man im internationalen<br />
Businessalltag mit Englisch<br />
ganz gut durch. Gab es schon Fälle,<br />
in denen das nicht geklappt hat?<br />
Es kommt schon mal vor, dass man<br />
den ein oder anderen Fachausdruck<br />
nicht kennt. Aber mit Händen und<br />
Füßen – wie man so schön sagt –<br />
kann man sich immer verständigen.<br />
Bisher hat das immer geklappt.<br />
Was macht man, wenn man in<br />
den USA oder in Brasilien an einer<br />
Maschine steht und nicht weiter<br />
weiß?<br />
75
<strong>UPDATE</strong> WUSSTEN SIE EIGENTLICH<br />
Wussten<br />
Sie eigentlich,<br />
dass sich mit RFID-Technik Benutzerberechtigungen an einer<br />
Verpackungsmaschine von <strong>MULTIVAC</strong> regeln lassen?<br />
Wer darf was an einer Verpackungsmaschine machen?<br />
Bislang wurde diese Frage zumeist über die Eingabe<br />
eines Passworts an der Bedieneinheit geklärt.<br />
<strong>MULTIVAC</strong> bietet aber auch eine Lösung mit Hilfe von<br />
RFID-Technik an – und kann damit auch zur Prozesssicherheit<br />
bei seinen Kunden beitragen.<br />
<strong>MULTIVAC</strong> bietet die Radiofrequenz-Technologie –<br />
kurz RFID – optional zur Benutzeridentifikation an den<br />
IPC-Steuerungen seiner Verpackungsmaschinen an.<br />
Bislang geschieht die Benutzeridentifikation meist mit<br />
Hilfe eines Passworts. „Ein Verfahren, das erfahrungsgemäß<br />
nicht hundertprozentig sicher ist, da der<br />
Nutzer sein Passwort vergessen kann oder Passwörter<br />
ja auch geknackt werden können“, erklärt Alois<br />
Allgaier, Hauptbereichsleiter Steuerungstechnik von<br />
<strong>MULTIVAC</strong>. Mit der zum Patent angemeldeten Lösung<br />
auf RFID-Basis lassen sich diese Risiken minimieren,<br />
da sich der jeweilige Bediener kontaktlos über seinen<br />
Mitarbeiterausweis an der Maschine identifiziert. Der<br />
Ausweis enthält dazu einen eindeutigen Schlüssel,<br />
der per Funk übertragen wird und auch für unterschiedliche<br />
Berechtigungskonzepte genutzt werden kann.<br />
Dazu wird in der IPC-Steuerung der Verpackungsmaschine<br />
ein mehrstufiges Bedienkonzept hinterlegt.<br />
So kann beispielsweise nur der Nutzer die Maschine<br />
warten, der auch dazu berechtigt ist. Das verbessert<br />
die Bediensicherheit. Auch Änderungen von Maschinenparametern<br />
lassen sich auf diese Weise jederzeit<br />
beschränken und nachvollziehen.<br />
Gleichzeitig verwendet <strong>MULTIVAC</strong> dabei das gleiche<br />
System, das als Zugangskontrollsystem zum Verpackungsraum<br />
verwendet wird. Der Mitarbeiter muss<br />
also nicht unterschiedliche Chipkarten verwenden und<br />
sich eventuell unterschiedliche Passwörter merken,<br />
sondern bekommt nur eine einzige Chipkarte.<br />
Automatischer Abgleich beim Anmelden<br />
Zur Steuerung des Berechtigungssystems wird ein<br />
kombinierter RFID-Lese-/Schreib-Kopf in die Maschinensteuerung<br />
integriert. Für die Benutzeridentifikation<br />
wird dabei allerdings nur die Lesefunktion verwendet.<br />
Die Daten werden vom Lesegerät über eine Standard-<br />
USB-Schnittstelle in das Steuerprogramm der Maschine<br />
übertragen und dort verarbeitet. Auch die Identnummern<br />
der zu lesenden Karten werden in der<br />
Steuerung verwaltet und den entsprechenden Rollen<br />
oder Benutzerlevels zugeordnet. Beim Anmelden erfolgt<br />
automatisch ein Abgleich: Ist der Bediener berechtigt,<br />
wird die entsprechende Rolle gesetzt.<br />
76
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
77
<strong>UPDATE</strong> Messekalender<br />
Messe von bis Stadt Land<br />
Shanghai International Hospitality 01.04.13 03.04.13 Shanghai China<br />
Equipment & Supply Expo (Hotelex)<br />
Food Industry Minsk 02.04.13 05.04.13 Minsk Bielarus<br />
Japan Meat and Industrial Fair 03.04.13 05.04.13 Tokyo Japan<br />
EPMT-EPHJ-SMT 11.04.13 14.04.13 Genf Switzerland<br />
Alimentaria 14.04.13 17.04.13 Lissabon Portugal<br />
Protein Innovation Summit 15.04.13 16.04.13 Chicago USA<br />
Congreso Internacional de la Carne 16.04.13 18.04.13 Mexico City Mexico<br />
Canadian Produce Marketing<br />
17.04.13 19.04.13 Toronto Canada<br />
Association Trade Show<br />
Wisconsin Cheese 17.04.13 17.04.13 LaCrosse USA<br />
easyfairs Verpackung 17.04.13 18.04.13 Zürich Switzerland<br />
Djazagro 22.04.13 25.04.13 Algiers Algeria<br />
SPE 23.04.13 25.04.13 Brüssel Belgium<br />
PACKPRINT 24.04.13 27.04.13 Tunis Tunisia<br />
The 10th China (Qingdao) International 27.04.13 29.04.13 Qingdao China<br />
Meat Industry Exhibition (MIE)<br />
Sial Canada <strong>2013</strong> 30.04.13 02.05.13 Toronto Canada<br />
april<br />
IFFA 04.05.13 09.05.13 Frankfurt Germany<br />
APAS 06.05.13 09.05.13 São Paulo Brazil<br />
FIAR 08.05.13 11.05.13 Rosario Argentina<br />
PackEx 14.05.13 16.05.13 Toronto Canada<br />
United Fresh 14.05.13 16.05.13 San Diego USA<br />
Seoul Food 14.05.13 17.05.13 Seoul Korea<br />
Professional Foodservice, Industry 15.05.13 17.05.13 Fukuoka Japan<br />
& Creation<br />
Expo Campeche 16.05.13 18.05.13 Campeche Mexico<br />
Novi Sad Agricultural exhibition 18.05.13 24.05.13 Novi Sad Serbia<br />
Iran Food Tec. 20.05.13 23.05.13 Tehran IRAN<br />
Expo Cacia 28.05.13 29.05.13 Heredia Costa Rica<br />
Tecnoalimentos 29.05.13 30.05.13 Guatemala Guatemala<br />
mai<br />
Impressum<br />
<strong>UPDATE</strong> – ein Magazin der <strong>MULTIVAC</strong><br />
Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG<br />
Bahnhofstr. 4, 87787 Wolfertschwenden, Deutschland<br />
Tel. +49 8334 601-0, Fax +49 8334 601-199<br />
muwo@multivac.de, www. multivac.com<br />
V. i. S. d. P.: Valeska Haux<br />
Gestaltung: becker GmbH (www.agentur-becker.de)<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung,<br />
auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher<br />
Zustimmung der Redaktion.<br />
78
AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />
Fachtage über die Sterilisation 05.06.13 06.06.13 Regensdorf/Zürich Switzerland<br />
FITHEP 10.06.13 14.06.13 Buenos Aires Argentina<br />
International Food Machinery<br />
11.06.13 14.06.13 Tokyo Japan<br />
& Technology Exhibition<br />
PACKOLOGY “Exhibition of Technology 11.06.13 14.06.13 Rimini Italy<br />
for Packaging and Processing”<br />
Exphotel 13.06.13 15.06.13 Mexico City Mexico<br />
EastPack 18.06.13 20.06.13 Philadelphia USA<br />
EXPO PACK 18.06.13 21.06.03 Mexico City Mexico<br />
Rosupack 18.06.13 21.06.13 Moscow Russia<br />
Sapporo Pack 19.06.13 21.06.13 Sapporo Japan<br />
Fispal Food 25.06.13 28.06.13 São Paulo Brazil<br />
Vietfish 25.06.13 27.06.13 Ho Chi Minh City Vietnam<br />
Fispal Tecnologia 25.06.13 28.06.13 São Paulo Brazil<br />
juni<br />
Interphex 10.07.13 12.07.13 Tokyo Japan<br />
NACUFS 11.07.13 12.07.13 Minneapolis USA<br />
Expomaq 16.07.13 19.07.13 Juiz de Fora Brazil<br />
American Association of Meat<br />
18.07.13 20.07.13 Charleston USA<br />
Processing<br />
Food Pack Malaysia 19.07.13 22.07.13 Kuala Lumpur Malaysia<br />
Envase / Alimentek 06.08.13 09.08.13 Buenos Aires Argentina<br />
II Seminario Técnico de Embutidos 08.08.13 10.08.13 San José, CR Costa Rica<br />
y Carnes<br />
Tecnocarne 13.08.13 15.08.13 São Paulo Brazil<br />
august juli<br />
China-Eurasia Expo <strong>2013</strong> 01.09.13 05.09.13 Urumqi China<br />
Hotelga 02.09.13 05.09.13 Buenos Aires Argentina<br />
PacTec 03.09.13 05.09.13 Helsinki Finland<br />
China International Exhibition on 05.09.13 08.09.13 Beijing China<br />
Financial Banking Technology &<br />
Equipment (CIFTEE)<br />
Feria Alimentaria 09.09.13 11.09.13 Guatemala Guatemala<br />
INPRODMASH & UPAKOVKA 11.09.13 14.09.13 Kyiv Ukraine<br />
Asia Food Expo 11.09.13 14.09.13 Manila Philippines<br />
OrthoTec Europe 12.09.13 13.09.13 Regensdorf Switzerland<br />
Slavakto 17.09.13 19.09.13 Utrecht Netherlands<br />
PACK EXPO (PMMI) 23.09.13 25.09.13 Las Vegas USA<br />
Polagra-Tech 23.09.13 26.09.13 Poznań Poland<br />
FachPack 24.09.13 26.09.13 Nürnberg Germany<br />
Saudi Agro Food 24.09.13 27.09.13 Riyadh Saudi Arabia<br />
Medtec 25.09.13 26.09.13 Shanghai China<br />
CFIA MAROC 25.09.13 27.09.13 Casablanca Morocco<br />
september<br />
79
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