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AUSGABE 1 1<strong>2013</strong><br />

<strong>2013</strong><br />

<strong>UPDATE</strong><br />

NEWS OF BETTER PACKAGING<br />

Titel<br />

<strong>MULTIVAC</strong> e-concept <br />

Wegweisende Konzepte<br />

für mehr Energieeffizienz<br />

beim Verpacken<br />

Schwerpunkt<br />

IFFA <strong>2013</strong><br />

Verpackungslösungen<br />

für Handwerksbetriebe und<br />

industrielle Verpacker<br />

Weitere Themen<br />

TIC geht in Betrieb<br />

Bei <strong>MULTIVAC</strong>s neuem<br />

Training & Innovation Center<br />

steht Nachhaltigkeit im Fokus


Der Kauf einer neuen<br />

Verpackungsmaschine<br />

ist bei Klaas Pietersen<br />

eine Sparmaßnahme.<br />

Seine neue <strong>MULTIVAC</strong> Tiefziehmaschine<br />

verbraucht 25 % weniger Energie und 5 %<br />

weniger Verpackungsmaterial. Auch durch<br />

ihre lange Lebensdauer werden Ressourcen<br />

geschont.<br />

www.multivac.com


<strong>UPDATE</strong> EDITORIAL<br />

AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Hans-Joachim Boekstegers<br />

Geschäftsführer und CEO<br />

von <strong>MULTIVAC</strong><br />

Liebe Leser,<br />

das Jahr <strong>2013</strong> hat sehr erfreulich für uns begonnen.<br />

Wir sind über den aktuellen Auftragseingang und den<br />

Forecast für die kommenden Monate positiv überrascht.<br />

Dies zeigt uns, dass wir mit unserer Produktoffensive<br />

richtig liegen und genau die Themen adressiert<br />

und umgesetzt haben, die für Sie relevant sind.<br />

Dazu gehören, um nur einige zu nennen, die Steigerung<br />

der Gesamtanlageneffektivität, die Ressourcenschonung<br />

sowie die Bedienerfreundlichkeit unserer<br />

Verpackungslösungen.<br />

Bei den Tiefziehverpackungsmaschinen haben wir<br />

in den letzten Monaten mehrere technische Innovationen<br />

entwickelt, die signifikant zur Verbesserung der<br />

Energieeffizienz und zur Erhöhung der Gesamtanlageneffektivität<br />

beitragen. Viele dieser Neuerungen sind<br />

beispielsweise in das Hochleistungsmodell R 535 integriert,<br />

das auch auf der IFFA zu sehen ist. Zudem ist<br />

mit der R 095 e-concept ein besonders energieeffizientes<br />

Einstiegsmodell bei den Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

in Serie gegangen.<br />

Bei den Traysealern haben wir unser Portfolio um<br />

mehrere Modelle erweitert und die Performance unserer<br />

automatischen Traysealer weiter optimiert. Auf der<br />

IFFA werden wir dem Markt erstmals unser neues<br />

Traysealermodell T 600 präsentieren.<br />

Auch unsere Tochtergesellschaft <strong>MULTIVAC</strong><br />

Marking & Inspection wartet in Frankfurt mit einer<br />

Reihe neuer Produkte im Bereich Kennzeichnungsund<br />

Inspektionssysteme auf. Dazu zählen unter<br />

anderem ein neues Röntgeninspektionssystem, der<br />

Siegelnahtscanner MVS sowie die Integrationsfähigkeit<br />

der Kennzeichnungssysteme in das HMI unserer<br />

Verpackungsmaschinen.<br />

Neue Produkte sind jedoch nur ein Teil unserer<br />

Strategie, zu der auch ein entsprechend umfassendes<br />

Serviceangebot gehört. Mit unserem weltweiten Vertriebs-<br />

und Servicenetz können wir sowohl den international<br />

agierenden Konzernen als auch lokal tätigen<br />

Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen, einheitliche<br />

Standards sowie Ersatzteile und Vor-Ort-Service<br />

anbieten.<br />

Ein weiterer wichtiger Baustein in unserem umfassenden<br />

Servicekonzept ist das neue Anwendungsund<br />

Schulungszentrum an unserem Hauptsitz in Wolfertschwenden.<br />

Mit dem Neubau setzen wir unseren<br />

Premium-Anspruch als weltweit führender Hersteller<br />

von Verpackungslösungen auch im Bereich der Anwendungstechnik<br />

und der Schulung von Kunden und<br />

Mitarbeitern um.<br />

Für heute wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen<br />

dieser <strong>UPDATE</strong>-Ausgabe.<br />

Ihr<br />

Hans-Joachim Boekstegers<br />

3


TITEL<br />

Ressourcen schonen, Energie sparen<br />

und effizienter arbeiten................................... S. 12<br />

Effizienz auf allen Ebenen................................ S. 15<br />

Weniger Folienverbrauch<br />

durch innovative Technik................................. S. 17<br />

Das Stromsparmodell für Einsteiger.............. S. 18<br />

Komplette Verpackungslinien über<br />

ein Terminal steuern.........................................S. 20<br />

Interview mit Guido Spix, CTO<br />

„Wir reduzieren den Carbon-Footprint“..............S. 22<br />

RUBRIKEN<br />

EDITORIAL...........................................................S. 3<br />

SNAPSHOT..........................................................S. 6<br />

<strong>MULTIVAC</strong> INSIDE...............................................S. 8<br />

INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

480 Packungen Aufschnitt in der Minute<br />

Ideal für überbreite Folien: die R 685..................S. 32<br />

„Der kleinste Linien-Traysealer der Welt“<br />

Flexibles Erfolgsmodell: der T 300......................S. 34<br />

Mehr Performance für die Hochleister<br />

Optimierte Traysealer-Werkzeuge<br />

auf der IFFA.........................................................S. 36<br />

Gefragte Alternativen zum Neukauf<br />

Erfolgsjahr für <strong>MULTIVAC</strong> Resale & Service.......S. 37<br />

Harmonisierte Steuerung<br />

Exakte Rückverfolgung auch für<br />

kleine Losgrößen.................................................S. 38<br />

Einwandfreie Optik<br />

Inspektionssysteme für Siegelnähte...................S. 40<br />

Qualitätscheck inklusive<br />

Intelligente Inspektionssysteme..........................S. 42<br />

Für optimale Druckergebnisse<br />

Drucker und Verbrauchsmaterial<br />

aus einer Hand.....................................................S. 44<br />

Aus dem Gefrierschrank direkt in den Ofen<br />

Neues Verpackungskonzept: Mylar ® COOK....... S. 46<br />

Im luftleeren Raum<br />

Vakuumverpackungen bieten hohe Flexibilität....S. 50<br />

Geschmack im Blick<br />

Verpackungslösungen für das Handwerk............S. 52<br />

FOOD<br />

Marktführer dank <strong>MULTIVAC</strong><br />

Integrierte Verpackungslösung<br />

für Frischkäse..................................................... S. 54<br />

Technik zum Testen<br />

Beste Infrastruktur für<br />

Neuseelands Verpacker.......................................S. 55<br />

4


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

SCHWERPUNKT<br />

Interview mit Hans-Joachim Boekstegers, CEO<br />

„Wir wollen auch bei der Ressourcenschonung<br />

Marktführer sein“...................................... S. 24<br />

Speziallösungen im Fokus<br />

Doppelter IFFA-Auftritt von <strong>MULTIVAC</strong>..................... S. 27<br />

WEITERE THEMEN<br />

Mehr Kapazität, nachhaltige Bauweise<br />

Das neue TIC in Wolfertschwenden...................S. 28<br />

Interview mit Christian Traumann, CFO<br />

„Eine energieeffiziente Bauweise<br />

rechnet sich“.......................................................S. 30<br />

INHALT<br />

Wurstspezialitäten „inline“ schneiden<br />

und verpacken<br />

Die Effizienz der R 095 e-concept überzeugt....S. 56<br />

Schweinefleischvariationen<br />

ofenfähig verpackt<br />

Farmland Foods setzt auf Mylar ® COOK.............S. 58<br />

Millimetergenau platziert<br />

Höherer Ausstoß durch neue Etikettiertechnik...S. 60<br />

Dessertgläser etikettiert und versiegelt<br />

Komplexe Etiketten zuverlässig platziert.............S. 62<br />

Flexible Etikettierlösung,<br />

sportlicher Liefertermin<br />

Der MR425 GB steigert Wirtschaftlichkeit..........S. 64<br />

Weiche Produkte ohne Deformationen<br />

Tray-Skin-Verfahren bei Brandenburg Culinair.....S. 66<br />

Kurze Produktionszyklen und ein<br />

Frischeversprechen<br />

T 300 ermöglicht besseres Frischekonzept.........S. 68<br />

Entscheidung nicht bereut<br />

Gebrauchtmaschinen: Eine zuverlässige<br />

Alternative...........................................................S. 70<br />

400 Prozent mehr Produktionsleistung<br />

QB Food steigert seine Verpackungseffizienz..... S. 71<br />

Dongjiang Fisch als Snack verpackt<br />

Neuartige Verpackung für China..........................S. 72<br />

BEYOND PACKAGING<br />

„Der perfekte Job“<br />

Weltweit im Einsatz: Die Mechatronikerin<br />

Nicole Haupt........................................................ S. 74<br />

WUSSTEN SIE EIGENTLICH<br />

RFID-Technik regelt Benutzerberechtigungen.................................................S.<br />

76<br />

MESSEKALENDER............................................S. 78<br />

IMPRESSUM......................................................S. 78<br />

5


<strong>UPDATE</strong> Snapshot<br />

Ressourcenschonung und Anlageneffektivität<br />

sind Kernthemen auf der IFFA <strong>2013</strong><br />

Vom 4. bis 9. Mai <strong>2013</strong> dreht sich auf der IFFA <strong>2013</strong> in<br />

Frankfurt am Main alles um die gesamte Wertschöpfungskette<br />

der fleischverarbeitenden Industrie. Die<br />

Stichworte Ressourcenschonung und Anlageneffektivität<br />

bilden die Schwerpunkte des Messeauftritts von<br />

<strong>MULTIVAC</strong>. Zahlreiche der neuen Maschinenkonzepte<br />

für Handwerksbetriebe, Fleischerfachgeschäfte und<br />

industrielle Verpacker integrieren Lösungen zur Reduzierung<br />

des Verbrauchs von Ressourcen wie Energie,<br />

Wasser und Verpackungsmaterial.<br />

6


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

7


<strong>UPDATE</strong> Multivac inside<br />

15.11.2012<br />

Langfristig Zukunft sichern<br />

<strong>MULTIVAC</strong> tritt VDMA-Nachhaltigkeitsinitiative<br />

Blue Competence bei<br />

<strong>MULTIVAC</strong> ist Blue Competence, der Nachhaltigkeitsinitiative<br />

des Verbands Deutscher Maschinen-<br />

und Anlagenbau (VDMA), beigetreten.<br />

Ziel der im vergangenen Jahr lancierten Kampagne<br />

ist es, die Stärken des deutschen Maschinen-<br />

und Anlagenbaus in Belangen der Nachhaltigkeit<br />

herauszustellen. Dazu gehören Technologien<br />

und Verfahren, die den Energieverbrauch<br />

verringern, Rohstoffe schonen und Emissionen<br />

auf ein Minimum reduzieren. Dazu hat Blue<br />

Competence belastbare Nachhaltigkeitskriterien<br />

und -standards definiert, die jedes Unternehmen<br />

erfüllen muss, das sich der Initiative anschließt.<br />

Bislang unterstützen deutschlandweit über 330<br />

Unternehmen aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />

des Anlagen- und Maschinenbaus Blue<br />

Competence.<br />

25.06.2012<br />

Verpackungskompetenz<br />

für BMZ-Initiative<br />

Engagement in Entwicklungs- und<br />

Schwellenländern wird weiter verstärkt<br />

<strong>MULTIVAC</strong> gehört zu den Gründungsmitgliedern<br />

der Deutschen Initiative für Agrarwirtschaft<br />

und Ernährung in Schwellen- und Entwicklungsländern<br />

(DIAE). Gemeinsam mit zahlreichen<br />

deutschen Unternehmen und der Deutschen<br />

Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit<br />

haben sich die Mitglieder von DIAE zu einem<br />

gemeinsamen internationalen Engagement zur<br />

Ernährungssicherung verpflichtet. Initiator der<br />

Initiative ist das von Dirk Niebel geleitete Bundesentwicklungsministerium<br />

(BMZ), der auch<br />

Schirmherr der DIAE ist. Bereits seit 2010 unterstützt<br />

<strong>MULTIVAC</strong> die internationale SAVE<br />

FOOD-Initiative der Welternährungsorganisation<br />

FAO, die die weltweite Nahrungsmittelverschwendung<br />

bekämpft.<br />

8


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Mehr Platz für Gebrauchtmaschinen<br />

14.01.<strong>2013</strong><br />

<strong>MULTIVAC</strong> Resale & Service schafft zusätzlichen Raum für Gebrauchtmaschinengeschäft<br />

Mit einer neuen, 800 Quadratmeter großen Lagerhalle erweitert <strong>MULTIVAC</strong> Resale & Service <strong>2013</strong> seinen<br />

Standort in Nettetal-Kaldenkirchen. Erst im Dezember 2011 hatte das Unternehmen eine neue Lagerhalle<br />

mit Platz für bis zu 70 Maschinen fertiggestellt. Durch den aktiven Handel mit Gebrauchtmaschinen waren<br />

deren Kapazitäten jedoch bereits im Laufe des vergangenen Jahres ausgeschöpft. So entschloss man sich<br />

zur Projektierung einer weiteren, baugleichen Halle, die wiederum Platz für bis zu 70 Maschinen schaffen<br />

wird. <strong>MULTIVAC</strong> Resale & Service wurde 1988 als Ingenieurbüro Christoph Grundmann gegründet.<br />

2005 übernahm <strong>MULTIVAC</strong> das Unternehmen unweit der niederländischen Grenze. Fünf Jahre später<br />

wurde die Firma in die <strong>MULTIVAC</strong> Unternehmensgruppe eingegliedert und in <strong>MULTIVAC</strong> Resale & Service<br />

umbenannt.<br />

Tauschteile reduzieren<br />

Stillstandszeiten<br />

Neuer Zusatzservice von <strong>MULTIVAC</strong><br />

04.02.<strong>2013</strong><br />

Trotz der hohen Qualität unterliegen bestimmte<br />

Komponenten von <strong>MULTIVAC</strong> Maschinen allgemeinen<br />

Verschleißerscheinungen. Um die Nachfrage<br />

nach kürzeren Lieferzeiten zu erfüllen,<br />

Ausfallzeiten zu minimieren und Produktionssicherheit<br />

zu gewährleisten, hat <strong>MULTIVAC</strong><br />

Resale & Service einen neuen <strong>MULTIVAC</strong> Zusatzservice<br />

entwickelt: „Exchange Components“.<br />

Dabei werden Baugruppen wie Stanzen, Hubsysteme,<br />

Schneidwerkzeuge und Folienabwickler<br />

nicht mehr beim Kunden vor Ort instandgesetzt,<br />

sondern ausgetauscht. Dadurch lassen<br />

sich Stillstandszeiten deutlich reduzieren. In der<br />

Praxis bedeutet dies, dass auch Bauteile, die in<br />

der Regel nicht Teil der Instandsetzung sind,<br />

einer Prüfung unterzogen und bei Bedarf ausgewechselt<br />

werden. Auf diese Weise wird<br />

die Funktionstüchtigkeit der Maschine schnell<br />

wiederhergestellt. Die Austauschkomponenten<br />

befinden sich im Lagerbestand von <strong>MULTIVAC</strong><br />

Resale & Service und können flexibel an die<br />

Anforderung der jeweiligen Maschine angepasst<br />

werden.<br />

30.10.2012<br />

Ein Gorilla zum Geburtstag<br />

25-jähriges Jubiläum von <strong>MULTIVAC</strong> Inc.<br />

Im Oktober 2012 feierte <strong>MULTIVAC</strong> Inc. sein<br />

25-jähriges Bestehen. Den Auftakt der Feierlichkeiten<br />

bildeten eine Preisverleihung und Danksagungen<br />

für rund 20 Mitarbeiter, die bereits<br />

seit der Gründung im Jahr 1987 Teil des Unternehmens<br />

sind. Die Feierlichkeiten wurden mit<br />

einer Veranstaltung für alle Mitarbeiter im historischen<br />

zoologischen Garten von Kansas City<br />

fortgeführt. Dort erwarteten die Mitarbeiter und<br />

ihre Familien ein Picknick und ein Tag voller<br />

abwechslungsreicher Aktivitäten. Um auch der<br />

Stadt Kansas City, seit 25 Jahren Sitz von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Inc., Ehre zu zollen, gab das Spendenkomitee<br />

des Unternehmens die Adoption<br />

eines Gorillas aus dem Kansas City Zoo bekannt.<br />

Ende Oktober feierten dann rund 550 Gäste<br />

mit den <strong>MULTIVAC</strong> Mitarbeitern im House of<br />

Blues in Chicago einen Abend mit exklusiven<br />

kulinarischen Kreationen, Musik, Magie und<br />

vielen Erinnerungen.<br />

9


<strong>UPDATE</strong> Multivac inside<br />

Optimierter Service für peruanische Kunden<br />

12.12.2012<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Niederlassung in Lima in voller Funktion<br />

Zwei Jahre nach der Gründung von <strong>MULTIVAC</strong> Peru ist die Niederlassung nun voll in Funktion und kann<br />

ihren Kunden einen optimierten Kundenservice bieten. In der Niederlassung ist unter anderem ein moderner<br />

Showroom untergebracht. Dieser bietet Kunden die Möglichkeit, Neumaschinen von <strong>MULTIVAC</strong><br />

und den von <strong>MULTIVAC</strong> vertretenen Firmen in Augenschein zu nehmen. Ein Lager für Ersatzteile und<br />

Verbrauchsmaterialien wie Verpackungsfolien und Vakuumbeutel bilden einen weiteren Schwerpunkt.<br />

Geleitet wird das Team von <strong>MULTIVAC</strong> Peru durch den Sales Manager Miguel Rodriguez. Der studierte<br />

Lebensmittelingenieur betont, dass er Kunden durch die neue Niederlassung ein vielfältiges Angebot<br />

sowie eine reibunglose Lieferung bieten kann. Neben Rodriguez arbeiten sechs weitere Mitarbeiter in der<br />

neuen Niederlassung, darunter zwei Techniker.<br />

01.01.<strong>2013</strong><br />

Kürzere Produktionszeiten<br />

für Nordamerika<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Inc. investiert in Fertigungskapazitäten<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2013</strong> verfügt <strong>MULTIVAC</strong> Inc.<br />

über eine größere Fertigungskapazität und kann<br />

somit weitere Dienstleistungen für den nordamerikanischen<br />

Markt anbieten. Dazu wurde<br />

die bisherige Lagerhalle mit einer Fläche von<br />

2.600 Quadratmetern in eine Fertigungshalle<br />

umgebaut. Hier können kundenindividuelle<br />

Werkzeugsätze gefertigt werden sowie Überholungs-<br />

und Nachrüstungsdienstleistungen für<br />

Gebrauchtmaschinen durchgeführt werden.<br />

Ebenso bietet die Halle Platz für die Reparatur<br />

und die Generalüberholung von Kundenmaschinen.<br />

Auch die Herstellung von Siegeldichtungen<br />

für den US-amerikanischen Markt findet jetzt<br />

bei <strong>MULTIVAC</strong> Inc. statt. Die neue Fertigungshalle<br />

wurde zudem für die Produktion von Doppelkammermaschinen<br />

des Typs C 500 ausgerüstet.<br />

Durch die Kapazitätserweiterung will<br />

<strong>MULTIVAC</strong> die Produktionszeiten für den nordamerikanischen<br />

Markt deutlich verkürzen.<br />

Gut besuchte Innovationstage<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Bulgarien präsentiert<br />

Innovationen im neuen Showroom<br />

10.11.2012<br />

Der frisch eröffnete Showroom bildete den Rahmen<br />

der Innovationstage, die bei <strong>MULTIVAC</strong><br />

Bulgarien vom 6. bis zum 10. November 2012<br />

erstmals stattfanden. Zahlreiche Gäste genossen<br />

die Atmosphäre in den neuen Räumlichkeiten,<br />

die sich in zentraler Lage in Bulgariens<br />

Hauptstadt Sofia befinden. Dabei konnten die<br />

Gäste und Partner nicht nur zahlreiche neue<br />

Maschinen von <strong>MULTIVAC</strong> – auch im Praxisbetrieb<br />

– in genauen Augenschein nehmen. Die<br />

Besucher hatten auch Gelegenheit, unterschiedliche<br />

Vorträge zu den Themen Marketing, Verpackungen<br />

und Packstoffe, Innovationen im<br />

Portfolio von <strong>MULTIVAC</strong> sowie zu den Themen<br />

Ersatzteilservice und Instandhaltung von Maschinen<br />

zu besuchen. Anhand von Videos wurden<br />

HPP und die Tiefziehverpackungstechnologie<br />

präsentiert. Auf besonders großes Interesse der<br />

Besucher stießen dabei Innovationen im Verpackungsdesign<br />

und im Bereich der Verpackungsfolien.<br />

10


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Sommerferienprogramm<br />

für Kinder<br />

Eine Woche für junge Forscher<br />

15.10.2012<br />

Erstmals hat <strong>MULTIVAC</strong> in den Sommerferien<br />

2012 ein Forscherprogramm für Mitarbeiterkinder<br />

im Alter von sechs bis zehn Jahren angeboten.<br />

Eine Woche lang durften die Teilnehmer<br />

jeden Tag zu einem anderen Thema forschen<br />

und experimentieren und dabei ihren Fragen zu<br />

Natur, Technik und Umwelt auf den Grund<br />

gehen. Organisiert wurde das Programm von<br />

Science Lab, einer unabhängigen und gemeinnützigen<br />

Bildungseinrichtung, die Kindern die<br />

Grundlage für lebenslanges und eigenständiges<br />

Lernen eröffnet. Aufgrund der guten Resonanz<br />

wird <strong>MULTIVAC</strong> auch <strong>2013</strong> ein Sommerferienprogramm<br />

anbieten. www.science-lab.de<br />

08.12.2012<br />

Kundendienst verstärkt<br />

<strong>MULTIVAC</strong> UK erwirbt neues Gebäude<br />

Durch das starke Wachstum im Kundendienstbereich<br />

wurde es in den letzten Jahren eng im<br />

Gebäude von <strong>MULTIVAC</strong> UK in Swindon. Der<br />

Platzmangel wurde nun durch den Kauf eines<br />

neuen Gebäudes gelöst. Dieses liegt praktischerweise<br />

genau auf der anderen Straßenseite<br />

des bisherigen Standorts. Das neue Gebäude<br />

bietet ausreichend Platz für eine Werkstatt und<br />

für ein Ersatzteillager. Ebenso sind dort zusätzliche<br />

Büroräume für den technischen Service<br />

untergebracht. Das Wachstum im Kundendienstbereich<br />

begründet sich unter anderem<br />

auch darauf, dass <strong>MULTIVAC</strong> UK immer mehr<br />

technische Serviceleistungen selbst vornimmt<br />

und Maschinenbauteile direkt am Standort in<br />

Swindon überarbeitet werden können.<br />

Besserer Service für<br />

Weber-Maschinen<br />

25.01.<strong>2013</strong><br />

Mitarbeiterschulung in Lateinamerika<br />

Die Firma Weber gilt weltweit als führender Hersteller<br />

von Schneidemaschinen. In zahlreichen<br />

Ländern wird Weber von <strong>MULTIVAC</strong> vertreten.<br />

Im Rahmen einer Maschinenschulung für den<br />

lateinamerikanischen Markt durch Weber wurden<br />

Techniker von <strong>MULTIVAC</strong> im Januar hinsichtlich<br />

der Instandhaltung und Reparatur von<br />

Schneidemaschinen geschult. Dabei erwarben<br />

sie fundierte Kenntnisse, mit denen Fehlerquellen<br />

schnell diagnostiziert werden können. Auf<br />

diese Weise kann Kunden ein besserer Service<br />

geboten werden. An der einwöchigen Veranstaltung<br />

im Schulungszentrum von <strong>MULTIVAC</strong> Chile<br />

nahmen <strong>MULTIVAC</strong> Techniker aus verschiedenen<br />

lateinamerikanischen Ländern teil.<br />

02.10.2012<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Clean Design <br />

erhält Auszeichnung<br />

Innovative Verpackungslösung bei den<br />

„Asian Manufacturing Awards“ prämiert<br />

Bei der ersten Vergabe der Asian Manufacturing<br />

Awards (AMA) in Singapur wurde das<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Clean Design im September 2012<br />

mit dem „Innovative Packaging Machinery<br />

Award“ ausgezeichnet. Bei der Bewertung der<br />

Einreichungen berücksichtigten die unabhängigen<br />

Jurymitglieder der AMA die Leistung der<br />

Produkte unter anderem hinsichtlich Maschinenfunktionalität,<br />

Flexibilität, Wartung und Integrierbarkeit.<br />

Die „Asian Manufacturing Awards“ würdigen<br />

Unternehmen, die durch die Bereitstellung<br />

erstklassiger Produkte, Lösungen und Services<br />

in Asien den Weg für Höchstleistungen in der<br />

Produktion ebnen.<br />

11


<strong>UPDATE</strong> titel<br />

Ressourcen schonen,<br />

Energie sparen und<br />

effizienter arbeiten<br />

Mit der R 535 e-concept präsentiert <strong>MULTIVAC</strong> ein wegweisendes Anlagenkonzept<br />

Auf der IFFA <strong>2013</strong> präsentiert <strong>MULTIVAC</strong> mehrere technische Innovationen, die signifikant zur<br />

Verbesserung der Energieeffizienz und zur Erhöhung der Gesamtanlageneffektivität von Verpackungsmaschinen<br />

beitragen. Diese Neuerungen sind in das Hochleistungsmodell R 535<br />

e-concept integriert, das eines der Highlights auf dem Stand von <strong>MULTIVAC</strong> sein wird.<br />

12


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Die R 535 e-concept vereint mehrere innovative Lösungen zur Ressourcenschonung<br />

und zur Erhöhung der Effizienz des Verpackungsprozesses.<br />

Reduzierung Packmittelverbrauch<br />

Eine innovative Werkzeuggeometrie und die neue Prozessführung optimieren<br />

die Ausnutzung der Folienfläche und reduzieren den Folienabfall. Ein<br />

verbessertes Tiefziehverfahren sowie die Adaption des Packungsdesigns<br />

reduzieren die Foliendicke bei gleichbleibenden Packungseigenschaften.<br />

Reduzierung Energieverbrauch<br />

Die Substitution von pneumatischen Baugruppen durch servomotorisch betriebene<br />

Baugruppen reduziert den Energieverbrauch. Ein Stand-by-Modus<br />

minimiert den Energieverbrauch während der Produktionspausen und stellt<br />

die Produktionsbereitschaft zum geplanten Zeitpunkt sicher. Zudem reduziert<br />

eine Kühlwasserdurchflussregelung den Frischwasserverbrauch.<br />

Erhöhung der Gesamtanlageneffektivität<br />

Durch ein Schubladensystem wird ein schneller und ergonomischer Werkzeugwechsel<br />

ermöglicht. Der Einsatz von regelbaren, servomotorischen<br />

Baugruppen wirkt sich positiv auf die Taktleistung aus. Die Integration von<br />

Ouerbahnetikettierer, Direktdrucksystem und Bandsystem in die Steuerung<br />

beschleunigt den Produktionsstart und vereinfacht die Bedienung.<br />

<strong>MULTIVAC</strong> unterstützt die Initiative Blue Competence<br />

des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, VDMA<br />

13


<strong>UPDATE</strong> titel<br />

Energieeffiziente Konzepte stehen im Mittelpunkt der<br />

diesjährigen IFFA, der internationalen Fachmesse für<br />

die Fleischwirtschaft vom 4. bis 9. Mai in Frankfurt.<br />

Maschinen- und Anlagenbauer werden dort ihre Neuerungen<br />

präsentieren.<br />

Zu den vielversprechendsten Lösungen im Bereich<br />

der Verpackungsmaschinen zählt die Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 535 e-concept von <strong>MULTIVAC</strong>,<br />

die mit verschiedenen Innovationen ausgestattet ist,<br />

die signifikant zur Energieeffizienz und zur Erhöhung<br />

der Anlageneffektivität beitragen.<br />

„Bei der R 535 e-concept haben wir verschiedene<br />

Ansätze für mehr Energieeffizienz, Materialeffizienz<br />

und Prozesseffizienz kombiniert, die sich positiv auf<br />

die Gesamtanlageneffektivität auswirken“, erläutert<br />

Valeska Haux von <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

Die R 535 e-concept verbraucht zum einen deutlich<br />

weniger Druckluft und Energie. Hierfür hat<br />

<strong>MULTIVAC</strong> in die R 535 e-concept neue Baugruppen<br />

integriert, die einen geringeren Energiebedarf aufweisen<br />

als die bisher eingesetzten Module. Zum anderen<br />

wurden vielfältige Neuerungen implementiert, um die<br />

Flexibilität der Maschine weiter zu erhöhen und damit<br />

unter anderem auch die Stillstandszeiten zu reduzieren.<br />

Reduzierung des Energieverbrauchs<br />

Schnittwerkzeugen verbessert. Durch diese Neuerungen<br />

können die Stege zwischen den Packungen sowie<br />

die Folienränder reduziert werden. Der Folienabfall<br />

wird deutlich verringert.<br />

Die R 535 e-concept ist mit einer Kühlwasser-<br />

Durchflussregelung ausgestattet. Daher verbraucht<br />

das neue Maschinenkonzept auch weniger Frischwasser<br />

als herkömmliche Maschinen.<br />

Reduzierung von Stillstandszeiten<br />

Um die Stillstandszeiten für den Werkzeugwechsel zu<br />

reduzieren, hat <strong>MULTIVAC</strong> die R 535 e-concept mit<br />

einem Schubladensystem zum Wechsel des Formwerkzeugunterteils<br />

ausgestattet. Dieses rein mechanische<br />

System ermöglicht eine schnelle Inspektion und<br />

Zwischenreinigung der Werkzeuge.<br />

Linienkomponenten wie der Etikettierer OP625<br />

und der Drucker TTO von <strong>MULTIVAC</strong> sind in das<br />

Benutzerterminal HMI 2.0 der Tiefziehverpackungsmaschine<br />

integriert. Mit dieser Lösung ist das Bedienpersonal<br />

in der Lage, Verpackungsmaschine, Etikettierund<br />

Drucksystem über eine einzige Bedienlogik zentral<br />

anzusteuern. Die Inbetriebnahme und Bedienung der<br />

Systeme wird vereinfacht.<br />

Die wichtigste Neuerung zur Reduzierung des Energieverbrauchs<br />

der R 535 e-concept liegt im Bereich der<br />

Antriebe: <strong>MULTIVAC</strong> hat die wichtigsten druckluftbetriebenen<br />

Komponenten konsequent durch servomotorische<br />

Antriebe ersetzt. Betroffen sind unter anderem<br />

die Hubwerke im Bereich der Formstation und<br />

der Siegelstation sowie die Folienstanze STS 10. Darüber<br />

hinaus ist die R 535 mit einer Vakuumpumpe<br />

MVP 600 von <strong>MULTIVAC</strong> ausgestattet, die sich durch<br />

einen geringeren Energieverbrauch auszeichnet als<br />

vergleichbare Aggregate.<br />

Durch den Einsatz von Servoantrieben lassen sich<br />

auch die Bewegungsabläufe der Hubwerke im Hinblick<br />

auf Geschwindigkeit und Öffnungsweite äußerst präzise<br />

regeln. Das trägt insgesamt zur Erhöhung der<br />

Maschinenleistung bei. Auch die Verarbeitung von<br />

Packstoffen mit unterschiedlichen Dicken auf einer<br />

Maschine wird durch diese neue Technologie signifikant<br />

vereinfacht.<br />

Reduzierung des Folienverbrauchs<br />

Die Ausnutzung des Verpackungsmaterials wird durch<br />

eine servomotorisch verfahrbare Siegel- und Schneidstation<br />

sowie durch den Einsatz von segmentierten<br />

14


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Natalie Schmid<br />

Produktmanagerin von <strong>MULTIVAC</strong><br />

Effizienz<br />

auf allen Ebenen<br />

Bei Material- und Ressourcenschonung setzt die Tiefziehverpackungsmaschine R 535 e-concept , die<br />

auf der IFFA präsentiert wird, einen neuen Maßstab<br />

50 Prozent weniger Kühlwasserverbrauch, fünf Prozent weniger Folieneinsatz – das sind nur zwei Kennzahlen<br />

der neuen Tiefziehverpackungsmaschine R 535 e-concept . Mit Natalie Schmid von <strong>MULTIVAC</strong> sprachen<br />

wir darüber, weshalb das Konzept deutlich weniger Folienmaterial, Frischwasser und Energie verbraucht als<br />

ein Vergleichsmodell.<br />

Frau Schmid, was ist das Besondere<br />

an der R 535 e-concept , die Sie<br />

im Mai auf der IFFA präsentieren<br />

werden?<br />

Schmid: Die R 535 e-concept ist<br />

nicht nur besonders effizient oder<br />

besonders stromsparend. Mit<br />

„Effizienz“ meinen wir tatsächlich<br />

Effizienz auf allen Ebenen. Hierfür<br />

haben wir verschiedene Ansätze<br />

für mehr Energie-, Material- und<br />

Prozesseffizienz kombiniert, sodass<br />

ihre Gesamtanlageneffektivität besonders<br />

hoch ist.<br />

Inwiefern?<br />

Schmid: Das neue Maschinenkonzept<br />

verbraucht zum einen weniger<br />

Frischwasser als herkömmliche<br />

Maschinen und nutzt auch das eingesetzte<br />

Folienmaterial besser aus.<br />

Zum anderen laufen einzelne Maschinenprozesse<br />

noch effizienter<br />

ab als bislang. Dies wurde unter anderem<br />

durch eine bessere Integration<br />

von Modulen wie Kennzeichnungs-<br />

und Inspektionssystemen<br />

in die Liniensteuerung erreicht.<br />

Mit welcher Maßnahme haben Sie<br />

die Reduzierung des Frischwasserverbrauchs<br />

erreicht?<br />

Schmid: Wir haben die R 535<br />

e-concept mit einer Kühlwasser-<br />

Durchflussregelung ausgestattet.<br />

Dabei misst ein integrierter Sensor<br />

laufend die Temperatur des Kühlwassers.<br />

Erst wenn eine bestimmte<br />

Temperatur erreicht ist, wird<br />

dem System frisches Kühlwasser<br />

zugeführt. Das reduziert den Frischwasserverbrauch<br />

der Maschine um<br />

bis zu 50 Prozent.<br />

15


<strong>UPDATE</strong> titel<br />

Und wie sieht es beim Folienabfall<br />

aus?<br />

Schmid: Um den Abstand zwischen<br />

den Packungen zu reduzieren,<br />

haben wir die Streifenstanze<br />

STS 10 mit einem segmentierten<br />

Schnittwerkzeug ausgestattet.<br />

Die Auslegungsgeometrie dieses<br />

Werkzeugs wurde so optimiert,<br />

dass die Stege zwischen den Packungen<br />

reduziert werden konnten.<br />

Das Schnittwerkzeug besteht aus<br />

einzelnen Segmenten und ist dadurch<br />

wartungseffizienter und besser<br />

für die Verarbeitung von dünnen<br />

Folien geeignet. Zudem haben wir<br />

die Siegelstation und die Streifenstanze<br />

mit servomotorischen Verfahreinrichtungen<br />

ausgestattet.<br />

Diese Maßnahme ermöglichte es<br />

uns, die Siegelflansche zwischen<br />

den Packungen in Längsrichtung zu<br />

reduzieren. Unterm Strich konnten<br />

wir so den Folienabfall zwischen<br />

den Packungen reduzieren.<br />

Und wie konnten Sie die Folienrandstreifen<br />

verkleinern?<br />

Schmid: Wir haben im Siegelwerkzeug<br />

der R 535 e-concept eine<br />

neue Absaug- und Begasungslösung<br />

eingesetzt. Die neue Werkzeuggeometrie<br />

dieser Einheit führt<br />

zu einer Reduzierung der Randstreifenbreite<br />

des Folienmaterials.<br />

Durch diese Maßnahme kann der<br />

Abfallstreifen beträchtlich reduziert<br />

werden.<br />

Um wie viel Prozent reduzieren<br />

diese Maßnahmen den Folienverbrauch<br />

insgesamt?<br />

Schmid: Wir können bei der R 535<br />

e-concept , die wir auf der IFFA<br />

präsentieren, den Folieneinsatz um<br />

etwa fünf Prozent senken.<br />

Wie kommt diese Differenz zustande?<br />

Schmid: Durch die verbesserte<br />

Ausnutzung der Folie können wir<br />

die Abzugslänge der Werkzeuge<br />

verringern, ebenso die Maschinenbreite.<br />

Daher benötigen wir für die<br />

Herstellung derselben Anzahl an<br />

Packungen auch weniger Folienmaterial.<br />

Bei der R 535 e-concept haben<br />

Sie aber auch den Energieverbrauch<br />

reduzieren können.<br />

Schmid: Dazu haben wir die wichtigsten<br />

druckluftbetriebenen Komponenten<br />

der Maschine durch servomotorische<br />

Antriebe ersetzt. Im<br />

Bereich der Formstation und<br />

der Siegelstation ist die R 535<br />

e-concept beispielsweise mit<br />

elektrisch betriebenen Servo-Hubwerken<br />

ausgestattet. Damit konnten<br />

wir den Energieverbrauch der<br />

Hubwerke um etwa 80 Prozent reduzieren.<br />

Zusätzlich wird die Formstation<br />

der R 535 e-concept mit<br />

Vakuum anstatt mit Druckluft beheizt.<br />

Das senkt den Druckluftverbrauch<br />

in der Formstation um<br />

etwa 25 Prozent. Die in der R 535<br />

e-concept eingesetzte Vakuumpumpe<br />

MVP 600 weist im Vergleich<br />

zu anderen Pumpen ihrer<br />

Leistungsklasse einen um etwa<br />

40 Prozent geringeren Energieverbrauch<br />

auf.<br />

Welche Vorteile haben servomotorische<br />

Antriebe aus Ihrer Sicht?<br />

Schmid: Nun, die Bewegungsabläufe<br />

des Hubwerks lassen sich<br />

durch den Servoantrieb im Hinblick<br />

auf Geschwindigkeit und Öffnungsweite<br />

äußerst präzise regeln. Dadurch<br />

können wir die Hubwerksbewegungen<br />

perfekt an Anwendung<br />

und Material anpassen und im Rezeptspeicher<br />

der Maschinensteuerung<br />

abspeichern. Das trägt insgesamt<br />

zur Erhöhung der Maschinenleistung<br />

bei.<br />

In die R 535 e-concept sind mehrere<br />

Module integriert. Wie sieht<br />

es hier mit der Gesamtanlageneffizienz<br />

aus?<br />

Schmid: In der IFFA-Linie sind Linienkomponenten<br />

wie der Etikettierer<br />

OP625 und der Drucker TTO<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> integriert; beide<br />

lassen sich über das Benutzerterminal<br />

HMI 2.0 der Tiefziehverpackungsmaschine<br />

steuern. Mit<br />

dieser Lösung ist das Bedienpersonal<br />

in der Lage, Verpackungsmaschine,<br />

Etikettier- und Drucksystem<br />

über eine einzige Bedienlogik zentral<br />

anzusteuern. Das bedeutet insgesamt<br />

weniger Kabel sowie eine<br />

einfache Inbetriebnahme und Bedienung.<br />

Verbessert wurde auch<br />

die Qualitätskontrolle. Die R 535<br />

e-concept verfügt über eine automatische<br />

Leerpackungsüberwachung.<br />

Zudem ist das angebundene<br />

Bandsystem MBS 205 für die<br />

Vereinzelung der fertigen Packungen<br />

mit einem Metalldetektor ausgestattet.<br />

16


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Weniger Folienverbrauch<br />

durch innovative Technik<br />

Durch den Einsatz und das perfekte Zusammenspiel verschiedener innovativer Techniken lassen sich<br />

bei der R 535 e-concept Folienabfall und -verbrauch deutlich senken. Mit dem gleichen Folienmaterial<br />

lassen sich daher mehr Packungen herstellen.<br />

Reduzierung der Stege<br />

Die neue Auslegungsgeometrie der Querschneidung<br />

mit segmentiertem Schnittwerkzeug ermöglicht<br />

schmalere Stege zwischen den einzelnen<br />

Packungen. Der Einsatz einer servomotorischen<br />

Verfahreinrichtung an der Siegelstation<br />

trägt ebenso zu einer Reduzierung der<br />

Stege zwischen den Packungen bei.<br />

Reduzierung des Siegelrands<br />

Eine Reduzierung des Siegelrands wird durch<br />

den Einsatz von innovativen Werkzeuggeometrien<br />

erreicht.<br />

Reduzierung der Randstreifenbreite<br />

Bei der R 535 e-concept wird eine neue<br />

Absaug- und Begasungslösung eingesetzt. Im<br />

Zusammenspiel mit einer neuen Werkzeuggeometrie<br />

lässt sich so die Randstreifenbreite<br />

minimieren.<br />

17


<strong>UPDATE</strong> titel<br />

Das Stromsparmodell<br />

für Einsteiger<br />

Die Tiefziehverpackungsmaschine R 095 e-concept <br />

Mit den steigenden Energiepreisen nimmt auch bei Fleischereien die Anforderung zu, den<br />

Energieaufwand in der Fleischverarbeitung zu reduzieren. Bei Produktion und Verpackung<br />

liegen ressourcenschonende Konzepte im Trend.<br />

Das Fleischerhandwerk zählt zu den energieintensiven<br />

Handwerken. Der meiste Strom wird für die Produktion<br />

und Kühlung der Fleischwaren benötigt, insbesondere<br />

für Systeme, die mit Druckluft oder Pumpen arbeiten.<br />

In diesen Bereichen bestehen auch die größten<br />

Einsparpotenziale. Nach Einschätzung des Bayerischen<br />

Landesamts für Umwelt könnte der Stromverbrauch in<br />

den Betrieben um bis zu 50 Prozent gesenkt werden.<br />

Mit „e-concept “ hat <strong>MULTIVAC</strong> bereits auf der<br />

IFFA 2010 ein Konzept präsentiert, mit dem sich der<br />

Ressourcenverbrauch senken lässt. Seit Ende 2012<br />

gibt es mit der R 095 e-concept ein Serienmodell, das<br />

bereits in mehreren Fleischereifachbetrieben im Einsatz<br />

ist.<br />

20 Prozent weniger Energie<br />

Anders als bei den meisten Verpackungsmaschinenherstellern<br />

verzichtet die R 095 e-concept auf eine<br />

externe Druckluft- und Wasserversorgung. „Die Drucklufterzeugung<br />

ist sehr energie- und kostenintensiv.<br />

Daher haben wir alle Großverbraucher von Pneumatik<br />

durch elektrische Systeme mit besonders hohem Wirkungsgrad<br />

ersetzt. Die noch benötigte Druckluft wird<br />

durch die eingebaute Vakuumpumpe erzeugt“, erläutert<br />

Natalie Schmid, Produktmanagerin für Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

bei <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

Auch der Einsatz von innovativen Form- und<br />

Siegelprozessen wirkt sich positiv aus: e-concept -<br />

Maschinen verbrauchen mindestens 20 Prozent weniger<br />

Energie als vergleichbare Modelle.<br />

Geringe Betriebskosten<br />

Bei der R 095 e-concept handelt es sich um ein Einstiegsmodell,<br />

das besonders für kleine und mittelständische<br />

Betriebe geeignet ist. Hubwerke und Schneidungen<br />

werden elektrisch angetrieben. Das schlägt<br />

sich zum einen in geringen Betriebskosten nieder. Zum<br />

anderen sind die Investitionskosten für die Inbetriebnahme<br />

der Verpackungsmaschine deutlich niedriger<br />

als bei Vergleichsmodellen, für die Betriebe in zusätzliche<br />

Druckluft- und Wasseranschlüsse investieren<br />

müssen. Da die R 095 e-concept nur einen Stroman-<br />

18


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Die R 095 e-concept bewährt sich bereits in der Praxis<br />

schluss benötigt, kann die Maschine flexibel im Betrieb<br />

aufgebaut werden.<br />

Tiefziehverpacken auf kleinstem Raum<br />

Mit einer Gesamtlänge von 2,30 Metern ist die<br />

R 095 das kleinste Maschinenmodell von <strong>MULTIVAC</strong><br />

im Bereich des automatischen Tiefziehverpackens.<br />

Die kurzen Abmessungen sind dem innovativen<br />

Maschinenkonzept der R 095 zu verdanken. Natalie<br />

Schmid erläutert das Prinzip: „Das Formwerkzeug<br />

befindet sich im Maschineninnenraum, wo das Verformen<br />

der Folie stattfindet“. Trotz ihrer kompakten<br />

Bauweise verfügt die R 095 über eine großzügige<br />

Einlegefläche, die Platz für das manuelle Beladen der<br />

Tiefziehpackungen bietet.<br />

Die R 095 verfügt über ein Schnellwechselsystem für<br />

Form- und Siegelwerkzeug. Zwölf Basisformate mit<br />

Variounterteilungen decken das marktübliche Spektrum<br />

an Weichfolienverpackungen ab. Dies erleichtert<br />

das Umrüsten auf andere Packungsformate.<br />

Wie alle <strong>MULTIVAC</strong> Maschinen ist die R 095 im<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Hygiene Design gestaltet, das eine einfache<br />

Reinigung der Maschine ermöglicht.<br />

Schnelles Umrüsten<br />

19


<strong>UPDATE</strong> titel<br />

Komplette<br />

Verpackungslinien über<br />

ein Terminal steuern<br />

Die Integration von Kennzeichnungssystemen in das HMI der Verpackungsmaschine<br />

trägt zur Effizienzsteigerung bei<br />

Was im Bereich der Foliendirektdrucker schon seit einiger Zeit Standard ist, hat <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />

jetzt auch für seine Querbahn- und Transportbandetikettierer realisiert: die Integration in das Bedienterminal<br />

HMI 2.0 von <strong>MULTIVAC</strong>. Der Vorteil: Ganze Verpackungslinien lassen sich jetzt über ein einziges<br />

Terminal steuern, und zwar – ähnlich wie bei einem Smartphone – per Fingerzeig.<br />

Die Integration von Kennzeichnungssystemen in das<br />

HMI 2.0 von <strong>MULTIVAC</strong> hat für Anwender mehrere<br />

Vorteile: Das Bedienterminal bietet Nutzern die Möglichkeit,<br />

den gesamten Programmablauf in Echtzeit zu<br />

verfolgen. Zudem verfügt das HMI 2.0 über einige<br />

Besonderheiten, die das Arbeiten mit den Kennzeichnungs-<br />

und Inspektionssystemen besonders ergonomisch<br />

gestalten: Die Funktionen sind zur besseren<br />

Übersicht gruppiert dargestellt und lassen sich durch<br />

Antippen des grafischen Symbols detailliert darstellen.<br />

Die übersichtliche Strukturierung der Bedieneroberfläche<br />

sowie selbsterklärende Icons ermöglichen eine<br />

einfache Orientierung innerhalb der Systemsteuerung.<br />

„Sämtliche Daten werden über die Maschinensteuerung<br />

IPC 06 der Verpackungsmaschine oder des<br />

Kennzeichnungssystems verarbeitet und über das<br />

HMI 2.0 für den Bediener übersichtlich visualisiert“,<br />

berichtet Robert Vollenkemper, Vertriebsleiter von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection.<br />

Piktogramme unterstützen den Benutzer bei der<br />

Bedienung der Maschine. Müssen zum Beispiel die<br />

Etiketten gewechselt werden, zeigt das HMI 2.0 die<br />

einzelnen Anwendungsschritte in Bildern an. Auch ungeübten<br />

Bedienern wird auf diese Weise ein Mittel zur<br />

Verfügung gestellt, mit dem sie schnell und ohne<br />

Probleme den Prozess des Etikettenwechsels durchführen<br />

können, ohne diesen erst in einer Bedienungsanleitung<br />

nachschlagen zu müssen.<br />

Durch die Verknüpfung von Vorgängen in einer integrierten<br />

und zentral über ein HMI 2.0 gesteuerten Verpackungslinie<br />

wird die Bedienung insgesamt intuitiver<br />

und effizienter: Bei der Rezeptauswahl an der Tiefziehverpackungsmaschine<br />

werden beispielsweise automatisch<br />

auch die Konfiguration und die Drucklayouts<br />

für den Etikettierer geladen. „Solche kombinierten Abläufe<br />

tragen dazu bei, Fehler zu vermeiden“, betont<br />

Vollenkemper. Die Schulung für Mitarbeiter, die die<br />

Kennzeichnungssysteme bedienen oder warten, ist<br />

einfacher und somit auch kostengünstiger, sofern sie<br />

schon von der Verpackungsmaschine her mit dem<br />

HMI 2.0 vertraut sind. Auch die Backup- und Restore-<br />

Funktionen sowie die Datenerfassung erfolgen zentral<br />

über ein Panel.<br />

Weniger Bedienterminals bedeuten auch weniger<br />

Verkabelung und übersichtlichere Maschinen, vor allem<br />

deshalb, weil <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />

weitere Komponenten wie die <strong>MULTIVAC</strong> Thermotransferdrucker<br />

TTO 10/20 oder das <strong>MULTIVAC</strong> Vision<br />

20


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

System (MVS) in das HMI 2.0 integriert hat. „Sowohl<br />

die Bedienung des Etikettierers als auch die Bedienung,<br />

Parametrierung, Anzeige von Fehlerbildern<br />

und Diagnosefunktionen des Druckers und des Vision<br />

Systems erfolgen über ein und dasselbe HMI 2.0“, erläutert<br />

Vollenkemper.<br />

HMI 2.0 für Querbahnetikettierer<br />

Bei den Querbahnetikettierern von MULTIVC Marking<br />

& Inspection eröffnet die Integration in das HMI 2.0<br />

verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten, je nach<br />

Auslegung der Verpackungslinie und den Anforderungen<br />

des Anwenders.<br />

Bei relativ kurzen, übersichtlichen Linien reicht jetzt<br />

ein einziges Bedienterminal aus, um die komplette Verpackungslinie<br />

inklusive aller Kennzeichnungssysteme<br />

zu bedienen. Das können beispielsweise ein oder mehrere<br />

Querbahnetikettierer, ein Foliendirektdrucker sowie<br />

der Thermotransferdrucker <strong>MULTIVAC</strong> TTO sein.<br />

Bei langen Verpackungslinien ist es dagegen sinnvoller,<br />

mit zwei HMI 2.0-Terminals zu arbeiten. „Andernfalls<br />

müssten Bedienpersonen weite Wege zurücklegen<br />

oder verlieren im schlimmsten Fall die<br />

Übersicht“, sagt Vollenkemper. Diese Konfiguration<br />

empfiehlt sich auch dann, wenn der Weißbereich durch<br />

eine Hygienewand vom Graubereich getrennt ist.<br />

Die Querbahnetikettierer können in diesen Fällen mit<br />

einem zusätzlichen HMI 2.0 ausgestattet werden, welches<br />

das Bedienterminal der Verpackungsmaschine<br />

spiegelt. Dadurch ist gewährleistet, dass das Bedienpersonal<br />

überall die gleiche Benutzeroberfläche mit<br />

den gleichen grafischen Icons vorfindet.<br />

Alternativ können Querbahnetikettierer auch mit einem<br />

Einrichtpanel („Quick Control“) ausgerüstet sein,<br />

das eine Minimalbedienung erlaubt. An diesem Panel<br />

können die grundlegenden Einrichtfunktionen für die<br />

Etikettierer vorgenommen werden, wie z. B. das<br />

Umrüsten auf andere Etikettenformate bei Chargenwechsel.<br />

Alle anderen Einstellungen erfolgen über das<br />

HMI 2.0 der Verpackungsmaschine.<br />

HMI 2.0 bietet die Möglichkeit, alle Komponenten einer Verpackungslinie zentral zu steuern<br />

21


<strong>UPDATE</strong> titel<br />

Guido Spix<br />

Geschäftsführer und CTO von <strong>MULTIVAC</strong><br />

„Wir reduzieren den<br />

Carbon-Footprint“<br />

Mit zahlreichen Innovationen reduziert <strong>MULTIVAC</strong> den Ressourcenverbrauch beim Verpacken<br />

Ressourcen schonen, weniger Energie verbrauchen und dennoch die Effizienz steigern? Guido Spix erklärt im<br />

Gespräch, weshalb sich diese drei Punkte bei Maschinen von <strong>MULTIVAC</strong> nicht ausschließen.<br />

<strong>MULTIVAC</strong> bietet ein breites Portfolio<br />

an Verpackungstechnologien:<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen,<br />

Kammermaschinen und Traysealer.<br />

Lassen sich alle Maschinentypen<br />

hinsichtlich ihres Energie- und Materialverbrauchs<br />

optimieren?<br />

Spix: Wir sehen bei allen von uns<br />

angebotenen Maschinen Potenzial<br />

zur Optimierung und setzen dies<br />

kontinuierlich um. Dies ist im Übrigen<br />

auch in unseren Konstruktionsrichtlinien<br />

verankert.<br />

Welche Maschinentypen stehen<br />

dabei zurzeit im Vordergrund?<br />

Spix: Unsere Aktivitäten beziehen<br />

sich hauptsächlich auf unsere automatischen<br />

Verpackungslösungen.<br />

Von den Verbesserungen profitieren<br />

aber letztendlich alle Produkte.<br />

Welche Maschinenkomponenten<br />

bieten einen Ansatz zur Optimierung?<br />

Spix: Wie Sie an dem Exponat auf<br />

der IFFA sehen können, bieten viele<br />

Komponenten die Möglichkeit<br />

zur Verbesserung, wie zum Beispiel<br />

Hubwerke, Vakuumpumpe<br />

oder Schneidsysteme.<br />

Ist Ressourcenschonung nur ein<br />

anderer Begriff für Energiesparen?<br />

Spix: Es geht um die Reduzierung<br />

des Energieverbrauchs der Maschine<br />

und um die Menge, Dicke und<br />

Art des Packstoffs. Das zusammen<br />

ergibt den Carbon-Footprint des<br />

Verpackungsprozesses.<br />

Bereits auf der letzten IFFA hat<br />

<strong>MULTIVAC</strong> mit e-concept einen<br />

Prototyp einer energiesparenden<br />

Tiefziehverpackungsmaschine präsentiert,<br />

der seit 2012 in Serie hergestellt<br />

wird. Warum wurde gerade<br />

eine kleine Maschine für das Thema<br />

ausgewählt?<br />

Spix: Die e-concept -Maschinen<br />

R 095 und R 105 kommen mit<br />

elektrischer Energie aus, also ohne<br />

Druckluft und Kühlwasser. Dadurch<br />

lassen sich etwa 20 Prozent Energiekosten<br />

einsparen. Für kleine<br />

Produktionsbetriebe ist die Technologie<br />

besonders interessant, da zusätzliche<br />

Einsparungen in der Bereitstellung<br />

der Infrastruktur erzielt<br />

werden können.<br />

Auf der IFFA <strong>2013</strong> wird mit der<br />

R 535 e-concept ein effizienzoptimiertes<br />

Konzept im Großformat<br />

präsentiert. Was unterscheidet die<br />

Maschine von anderen?<br />

Spix: Bei der R 535 e-concept setzen<br />

wir im Bereich der Ressourcenschonung<br />

an drei Punkten an. Erstens<br />

ersetzen wir die Pneumatikzylinder<br />

der Hubwerke und der<br />

Schneidungen durch Servomotoren.<br />

Wie Sie wissen, benötigt die<br />

Erzeugung von Druckluft viel Energie.<br />

Zum Zweiten ist die Maschine<br />

22


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

mit einem Kühlwasserdurchflussregler<br />

ausgestattet, wodurch der<br />

Verbrauch von Frischwasser reduziert<br />

wird. Und drittens haben wir<br />

an Tiefzieh-, Siegel- und Schneidstation<br />

mehrere technische Neuerungen<br />

entwickelt, mit denen wir<br />

den Folienverbrauch um etwa zehn<br />

Prozent reduzieren können. Darüber<br />

hinaus ist die Maschine mit unserer,<br />

mit einem Servomotor angetriebenen<br />

Vakuumpumpe MVP 600<br />

ausgestattet, die ein Vakuum deutlich<br />

energieeffizienter herstellt als<br />

eine übliche Vakuumpumpe. Wir betrachten<br />

nicht nur den Energieverbrauch<br />

und den Folienbedarf. Zur<br />

Beurteilung der gesamten Effektivität<br />

der Maschine (OEE) müssen<br />

wir auch Werkzeugwechselzeiten<br />

und Zuverlässigkeit der Maschine<br />

betrachten. Wir zeigen ein halbautomatisches<br />

Formatwechselsystem<br />

und Hilfesysteme zur OEE-Optimierung<br />

auf dem Bedienterminal.<br />

Welcher Part im Verpackungsprozess<br />

verbraucht am meisten<br />

Strom?<br />

Spix: Beim Tiefziehverpackungsprozess<br />

sind dies im Wesentlichen<br />

drei Bereiche. Zum einen wird für<br />

das Tiefziehen der thermoplastischen<br />

Folien Wärme benötigt,<br />

denn die Folien müssen vor dem<br />

Verformen erhitzt werden. Zum anderen<br />

erfolgen die Prozesse des<br />

Tiefziehens, Siegelns und Schneidens<br />

durch den Einsatz von Hubwerken,<br />

die angetrieben werden<br />

müssen. Und zum Dritten wird viel<br />

Energie zum Erzeugen des Vakuums<br />

benötigt.<br />

Welche Rolle spielt Druckluft im<br />

Verpackungsprozess und damit im<br />

Ressourcenverbrauch?<br />

Spix: Druckluft wird für den Antrieb<br />

der pneumatischen Hubwerke und<br />

Schneidungen benötigt. Hier gibt es<br />

die Alternative mit Elektromotoren.<br />

Zur Druckluft beim Formen der<br />

Packungen, insbesondere bei großen<br />

Formaten, gibt es heute noch<br />

keine Alternative.<br />

Die Kosten der Verpackungsfolien<br />

bestimmen im Wesentlichen die<br />

Gesamtkosten des Verpackungsprozesses.<br />

Wie kann hier Material<br />

im Verpackungsprozess eingespart<br />

werden?<br />

Spix: Durch einen optimalen Verformungsprozess<br />

kann die Foliendicke<br />

reduziert werden. Dieser kann auch<br />

maßgeblich durch die Werkzeuggeometrie<br />

sowie durch die Prozessparameter<br />

Wärme und Zeit beeinflusst<br />

werden. Vor allem bei<br />

Barrierefolien muss darauf geachtet<br />

werden, dass die Barriereschichten<br />

auch nach der Verformung der<br />

Folie erhalten bleiben, um die Haltbarkeit<br />

des Packguts optimal zu<br />

verlängern. Andererseits kann, wie<br />

wir auf der IFFA zeigen, auch eine<br />

optimale Prozess- und Formatauslegung<br />

zur Reduzierung des Verbrauchs<br />

von Verpackungsmaterial<br />

beitragen.<br />

Müssen Kunden bei einer Maschine<br />

dieser Bauart Abstriche bei der<br />

Leistung der Anlage machen?<br />

Spix: Keinesfalls. Wir gehen davon<br />

aus, dass mit diesem Maschinenkonzept<br />

sogar höhere Taktleistungen<br />

erzielt werden können, und,<br />

wie ich bereits beschrieben habe,<br />

werden die Prozesse durch den<br />

Einsatz von elektrischen Hubwerken<br />

sogar präziser, was sich positiv<br />

auf die Produktqualität auswirkt.<br />

Stehen auch energiesparende Traysealer<br />

und Kammermaschinen in<br />

der Pipeline?<br />

Spix: Jawohl, auch bei den Traysealern<br />

werden Baugruppen kontinuierlich<br />

durch energieeffizientere<br />

ersetzt. Strömungsoptimierung in<br />

den Werkzeugen führt zum Beispiel<br />

zu einem geringeren Verbrauch von<br />

MAP-Gasen.<br />

Ist Ressourcenschonung ein rein<br />

ökologisches Thema?<br />

Spix: Nein, das sehen wir und unsere<br />

Kunden nicht so. Die Neuerungen,<br />

die wir auf der IFFA präsentieren,<br />

sind nur deshalb marktfähig,<br />

weil aus den Energie- und Materialeinsparungen<br />

auch Kosteneinsparungen<br />

resultieren, die die Investitionen<br />

auch wirtschaftlich machen.<br />

Müssen Kunden, die ressourcenschonender<br />

verpacken wollen, auf<br />

jeden Fall in eine neue Maschine<br />

investieren?<br />

Spix: Teilweise können Module<br />

auch nachgerüstet werden, so zum<br />

Beispiel elektrische Querschneidungen.<br />

Wird <strong>MULTIVAC</strong> jetzt seine gesamte<br />

Innovationsstrategie auf das<br />

Thema Ressourcenschonung ausrichten?<br />

Spix: <strong>MULTIVAC</strong> richtet alle seine<br />

Investitionen in Forschung und Entwicklung<br />

auf zusätzlichen Kundennutzen.<br />

Beim Thema Ressourcenschonung<br />

können wir unseren<br />

Kunden Technologie anbieten, die,<br />

neben allen anderen positiven Aspekten,<br />

Kosten in der Produktion<br />

senken kann. Wir erweitern daneben<br />

unser Produktportfolio in allen<br />

Bereichen und bieten immer mehr<br />

Kompetenz in Linien- und Automatisierungslösungen.<br />

23


<strong>UPDATE</strong> schwerpunkt<br />

Hans-Joachim Boekstegers<br />

Geschäftsführer und CEO<br />

von <strong>MULTIVAC</strong><br />

„Wir wollen auch bei der<br />

Ressourcenschonung<br />

Marktführer sein“<br />

<strong>MULTIVAC</strong> stellt auf der IFFA wegweisende Konzepte für die Verpackungsbranche vor<br />

Gleich auf zwei Ständen präsentiert <strong>MULTIVAC</strong> seine Innovationen und Produkte auf der IFFA <strong>2013</strong> in Frankfurt.<br />

Hans-Joachim Boekstegers verrät, was die Besucher bei den beiden Auftritten erwartet und warum man mit<br />

weniger Ressourcenverbrauch wirtschaftlicher verpacken kann.<br />

<strong>MULTIVAC</strong> ist mit zwei Ständen<br />

auf der IFFA vertreten. Zum einen<br />

in Halle 11.0, zum anderen in Halle<br />

11.1. Welche Schwerpunkte haben<br />

die beiden Auftritte?<br />

Boekstegers: In Halle 11.0 präsentieren<br />

wir unterschiedliche Verpackungslösungen<br />

für Handwerksbetriebe<br />

und Fleischerfachgeschäfte.<br />

In Halle 11.1 zeigen wir unterschiedlichste<br />

Lösungen für industrielle<br />

Hersteller von Fleischprodukten.<br />

In der Halle 11.0 dreht sich alles<br />

rund um das Fleischerfachgeschäft.<br />

Welche Verpackungsinnovationen<br />

erwarten Ihre Besucher?<br />

Boekstegers: Wir werden dem Publikum<br />

mehrere Einstiegsmodelle<br />

für das automatische Verpacken<br />

präsentieren. Sowohl bei den<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen als<br />

auch bei den Traysealern können<br />

wir dem Markt Lösungen anbieten,<br />

die sich besonders hinsichtlich Flexibilität<br />

und Bedienerfreundlichkeit<br />

auszeichnen und dadurch kleinen<br />

Verarbeitern einen sehr einfachen<br />

Einstieg in diese Technologien bieten.<br />

24


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Worüber sollte sich der Mittelständler<br />

auf jeden Fall am<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Stand in Halle 11.0 informieren?<br />

Boekstegers: Besonders hervorheben<br />

möchte ich unsere kleinste<br />

Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 095 e-concept , die ohne externe<br />

Druckluft- und Wasseranschlüsse<br />

auskommt und deshalb sehr<br />

flexibel eingesetzt werden kann.<br />

Ebenso präsentieren wir unseren<br />

kleinsten automatischen Traysealer<br />

T 300, der sich seit seiner Markteinführung<br />

sehr gut im Markt etabliert<br />

hat.<br />

Für wen lohnt sich die Investition in<br />

solche Einstiegsmodelle?<br />

Boekstegers: Wir sprechen mit diesen<br />

Produkten zwei Kundengruppen<br />

an. Auf der einen Seite adressieren<br />

wir die Fleischerfachgeschäfte<br />

und Lebensmitteleinzelhändler,<br />

die ihre Produkte mit diesen<br />

Verpackungslösungen „direkt<br />

an der Theke“ verpacken und diese<br />

im SB-Bereich verkaufen können.<br />

Auf der anderen Seite bieten diese<br />

Einstiegsmodelle kleinen Metzgereien<br />

die Möglichkeit, ihre Produkte<br />

haltbar zu machen und gleichzeitig<br />

attraktiv zu verpacken, und mit diesen<br />

Produkten zusätzlichen Umsatz<br />

zu generieren und damit zu<br />

wachsen.<br />

Viele kleinere und mittlere Betriebe<br />

haben sicherlich ein Interesse an<br />

automatischen Verpackungslösungen,<br />

können sich aber kein zusätzlich<br />

geschultes Bedienpersonal für<br />

diese Maschinen leisten. Wie nehmen<br />

Sie potenziellen Kunden die<br />

Furcht vor der Technik?<br />

Boekstegers: Die Bedienoberfläche<br />

unserer Verpackungsmaschinen<br />

ist sehr intuitiv aufgebaut und<br />

verfügt über viele Hilfe-Funktionen.<br />

Dadurch können unsere Maschinen<br />

auch durch ungeübtes Personal bedient<br />

werden, dies bestätigen uns<br />

viele Kunden. Außerdem bieten wir<br />

unseren Kunden im Rahmen der<br />

Maschineninstallation eine umfassende<br />

Bedienerschulung an.<br />

Zur Halle 11.1: Welche Trends erwarten<br />

die Besucher hier?<br />

Boekstegers: Leitthema auf unserem<br />

Stand in Halle 11.1 ist die Erhöhung<br />

der Anlageneffektivität sowie<br />

die Reduzierung des Energie- und<br />

Materialverbrauchs unserer Verpackungslösungen.<br />

Durch den Einsatz von servomotorisch<br />

betriebenen Hubwerken<br />

können wir den Druckluftverbrauch<br />

unserer Maschinen minimieren.<br />

Ebenso präsentieren wir Möglichkeiten<br />

zur Reduzierung des Folienverbrauchs<br />

und zeigen Werkzeugwechselsysteme,<br />

die die Stillstandszeiten<br />

der Maschinen bei<br />

einem Chargenwechsel verringern.<br />

Diese vielfältigen Konzepte tragen<br />

letztendlich auch zur Erhöhung der<br />

Wirtschaftlichkeit des Verpackungsprozesses<br />

bei.<br />

<strong>MULTIVAC</strong> ist als einziger Hersteller<br />

in der Lage, die HPP-Technologie<br />

auch für MAP-Packungen anzubieten<br />

und diese in automatisierte<br />

Verpackungslinien zu integrieren.<br />

Wie entwickelt sich der Markt für<br />

die HPP-Technologie?<br />

Boekstegers: Wir glauben an diese<br />

Technologie und sind davon überzeugt,<br />

dass der Markt auch in Zukunft<br />

weiter wächst, da sich HPPbehandelte<br />

Produkte mittlerweile<br />

auch bei den Lebensmitteleinzelhändlern<br />

und Discountern etablieren.<br />

<strong>MULTIVAC</strong> hat unter anderem<br />

ein patentiertes Verfahren entwickelt,<br />

mit dem auch Schutzgas-Verpackungen<br />

HPP-behandelt werden<br />

können.<br />

Was sollte ein industrieller Verpacker<br />

auf jeden Fall auf dem<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Stand anschauen?<br />

Boekstegers: Ein Highlight ist sicherlich<br />

unsere voll integrierte Traysealer-Linie.<br />

Kernstück sind der<br />

Hochleistungstraysealer T 800 und<br />

die HPP-Anlage, die automatisch<br />

mit den Trays bestückt wird. Die<br />

Befüllung der Trays erfolgt durch<br />

eine Mehrkopfwaage. Darüber hinaus<br />

verfügt die Linie über eine Kontrollwaage<br />

mit Metalldetektor sowie<br />

über ein Etikettiersystem.<br />

Ich möchte aber auch auf unseren<br />

neuen Traysealer T 600 hinweisen,<br />

den wir dem Markt erstmals<br />

auf der IFFA präsentieren werden.<br />

Mit diesem haben wir unser Produktportfolio<br />

um ein Modell erweitert,<br />

das im mittleren Leistungsbereich<br />

angesiedelt ist und voll in<br />

automatisierte Verpackungslinien<br />

integriert werden kann.<br />

Zwei Stände, zwei Zielgruppen:<br />

Welche zentralen Themen werden<br />

die beiden Segmente in den nächsten<br />

Jahren prägen?<br />

Boekstegers: Unseres Erachtens<br />

geht es vor allem um die Reduzierung<br />

des Ressourceneinsatzes bei<br />

der Verpackungsherstellung sowie<br />

um das Haltbarmachen von Lebensmittelprodukten.<br />

Beides trägt<br />

auch unmittelbar zur Erhöhung der<br />

Wirtschaftlichkeit der Lebensmittelhersteller<br />

bei.<br />

Bedeutet Ressourcenschonung einen<br />

finanziellen Mehraufwand für<br />

die Kunden?<br />

Boekstegers: Absolut gesehen<br />

sind einige dieser innovativen Tech-<br />

25


<strong>UPDATE</strong> schwerpunkt<br />

nologien teurer als die Lösungen,<br />

die wir unseren Kunden bisher anbieten<br />

konnten. Durch die Reduzierung<br />

des Einsatzes von Energie,<br />

Kühlwasser oder Verpackungsmaterial<br />

sowie durch die Reduzierung<br />

der Stillstandszeiten der Maschinen<br />

sind diese Investitionen ganzheitlich<br />

gesehen wirtschaftlich attraktiv<br />

und deshalb auch marktfähig.<br />

Wird Ressourcenschonung zukünftig<br />

ein zentrales Verkaufsargument<br />

für <strong>MULTIVAC</strong>?<br />

Boekstegers: Wir sehen, dass dieses<br />

Thema auch in Zukunft einen<br />

hohen Stellenwert bei unseren<br />

Kunden haben wird, weshalb wir<br />

uns mit unseren innovativen Lösungen<br />

in diesem Bereich als Marktführer<br />

positionieren werden.<br />

Sind alle Innovationen, die<br />

<strong>MULTIVAC</strong> auf der IFFA präsentiert,<br />

fertig zur Auslieferung oder<br />

müssen Kunden mit längeren Wartefristen<br />

rechnen?<br />

Boekstegers: Alle Produkte, die wir<br />

auf der IFFA zeigen, sind fertig zur<br />

Auslieferung.<br />

Die Reduzierung des Material- und Energieverbrauchs sowie die Erhöhung der Anlageneffektivität stehen auf der IFFA <strong>2013</strong> im Mittelpunkt<br />

26


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Speziallösungen für<br />

Handwerksbetriebe und<br />

industrielle Verpacker<br />

Doppelter IFFA-Auftritt von <strong>MULTIVAC</strong><br />

Vom 4. bis 9. Mai wird <strong>MULTIVAC</strong> auf der IFFA, der größten internationalen Fachmesse für die Fleischwirtschaft,<br />

in Frankfurt vertreten sein. Auf zwei zielgruppenspezifisch ausgerichteten Messeständen präsentiert <strong>MULTIVAC</strong><br />

Speziallösungen für das Fleischereihandwerk und für industrielle Verarbeiter.<br />

Halle 11.0 – Lösungen für Handwerksbetriebe<br />

Der Stand in Halle 11.0 ist dem Schwerpunkt „Verkaufen<br />

– Alles rund um das Fleischerfachgeschäft“ gewidmet.<br />

Hier zeigt <strong>MULTIVAC</strong> sein umfassendes Angebot<br />

an Verpackungslösungen, die auf die Verarbeitung<br />

kleiner Chargen ausgerichtet sind. Die Maschinen<br />

zeichnen sich durch eine geringe Größe, eine einfache<br />

Bedienung sowie ein sehr gutes Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis aus und ermöglichen daher gerade kleinen<br />

und mittleren Handwerksbetrieben den Einstieg in das<br />

automatische Verpacken. „In den vergangenen Jahren<br />

haben uns immer mehr Anfragen aus diesem Segment<br />

erreicht, daher haben wir unser Produktportfolio um<br />

leistungsfähige Einstiegsmodelle bei den Tiefziehverpackungsmaschinen,<br />

den Traysealern und Kammermaschinen<br />

erweitert“, sagt Valeska Haux, Marketingleiterin<br />

bei <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

In Halle 11.1 wird <strong>MULTIVAC</strong> integrierte Verpackungslinien<br />

sowie Lösungen für die Spezialanforderungen<br />

industrieller Verarbeiter zeigen. Neben Hochleistungs-<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen, Traysealern und Kammerbandmaschinen<br />

bietet <strong>MULTIVAC</strong> auch eine große<br />

Bandbreite an Automatisierungslösungen an. Das<br />

Spektrum reicht von ein- oder mehrspurigen Bandsystemen<br />

bis zu Handhabungsmodulen, die mit mehrachsigen<br />

Robotern ausgestattet werden können. Zuletzt<br />

hatte <strong>MULTIVAC</strong> sein Portfolio bei Linienautomation,<br />

Robotik und Palettiersystemen noch einmal<br />

deutlich ausgebaut.<br />

„Die Anforderungen der Betriebe in der Fleisch verarbeitenden<br />

Industrie an die Automatisierung ihrer<br />

Prozesse werden zunehmend individueller. Daher sind<br />

die Automatisierungslösungen, die wir auf Messen zeigen,<br />

immer nur eine von vielen möglichen Ausprägungen.<br />

Was ein Kunde dann tatsächlich an Automation<br />

benötigt und was nicht, lässt sich erst nach intensiven<br />

Gesprächen und Anwendungstests feststellen, die wir<br />

als global aufgestellter Anbieter mit unserem dicht<br />

geknüpften Vertriebs- und Servicenetz natürlich weltweit<br />

bieten können“, sagt Haux.<br />

Ein umfassendes Portfolio an Kennzeichnungs- und<br />

Inspektionslösungen rundet die Ausstellung der Exponate<br />

auf der IFFA ab.<br />

Halle 11.1 – Lösungen für industrielle Verpacker<br />

27


<strong>UPDATE</strong> weitere themen<br />

Mehr Kapazität,<br />

nachhaltige Bauweise<br />

<strong>MULTIVAC</strong> eröffnet neues Training & Innovation Center in Wolfertschwenden<br />

Anfang <strong>2013</strong> bezog <strong>MULTIVAC</strong> sein neues Training & Innovation Center (TIC). In den 6.000 Quadratmeter großen<br />

Neubau hat der Verpackungsspezialist rund neun Millionen Euro investiert und dabei auf energieeffiziente<br />

Gebäudetechnik gesetzt.<br />

Mit seinem neuen TIC am Stammsitz in Wolfertschwenden<br />

setzt <strong>MULTIVAC</strong> seinen Anspruch als<br />

weltweit führender Hersteller von Verpackungslösungen<br />

auch im Bereich der Anwendungstechnik und der<br />

Schulung von Kunden und Mitarbeitern um. Der Neubau<br />

bietet Kunden von <strong>MULTIVAC</strong> eine komplette Infrastruktur<br />

einschließlich der Beratung für die Verpackungsentwicklung:<br />

„Wir unterstützen unsere Kunden<br />

auf dem Weg zu ihrer idealen Verpackung – von der<br />

ersten Idee über das Konzept und die Materialauswahl<br />

bis zur technischen Umsetzung auf unseren Verpackungslinien.<br />

Dabei steht ihnen unser komplettes<br />

Technologiespektrum zur Verfügung, zu dem unter<br />

anderem die Hochdruckbehandlung (HPP), Automatisierungslösungen<br />

und ein Analyselabor für Packungsund<br />

Lebensmittelanalytik gehören“, erläutert Stefan<br />

Scheibel, Leiter des TIC. Durch die neuen Räumlichkeiten<br />

kann <strong>MULTIVAC</strong> die jährliche Anzahl an Bemusterungen<br />

von Verpackungslösungen in etwa verdoppeln.<br />

Zudem ist das HPP-Testzentrum von <strong>MULTIVAC</strong><br />

jetzt direkt im TIC angesiedelt. So kann der Verpackungsspezialist<br />

Bemusterungen und HPP-Beratung<br />

aus einer Hand anbieten. Auch im Bereich der Grundlagen-<br />

und Neuentwicklungen wird <strong>MULTIVAC</strong> seine<br />

Kapazitäten deutlich ausbauen.<br />

Grundlagen- und individuelle Schulungen<br />

Auch Schulungen zur Bedienung der Verpackungsmaschinen<br />

werden im TIC stattfinden. Das Schulungsprogramm<br />

wurde inhaltlich und didaktisch erweitert.<br />

„Neben den Grundlagenschulungen, die sich auf die<br />

28


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Mechanik, Pneumatik oder Elektrik unserer Verpackungsmaschinen<br />

beziehen, werden wir unseren Kunden<br />

zukünftig auch Schulungen anbieten, die wir individuell<br />

auf ihre Anforderungen abstimmen“, sagt<br />

Scheibel.<br />

die Produktabnahmen erfolgt weitgehend über Grundwasser,<br />

wobei Leistungsspitzen über Inverter-Technik<br />

abgedeckt werden.<br />

Energieeffiziente Gebäudetechnik<br />

Kunden und Mitarbeiter finden im Neubau neben modernster<br />

Technik auch ein sehr angenehmes Raumklima<br />

vor. Denn beim Gebäudekonzept hat <strong>MULTIVAC</strong><br />

von Anfang an auf Energieeffizienz gesetzt: Statt<br />

mit fossilen Brennstoffen wird das TIC mit Grundwasser<br />

beheizt und klimatisiert. Grundkonzept ist die<br />

so genannte „stille Kühlung“ beziehungsweise „stille<br />

Heizung“. Auch die Kühlung des neuen Klimaraums für<br />

29


<strong>UPDATE</strong> weitere themen<br />

Christian Traumann<br />

Geschäftsführer und CFO<br />

von <strong>MULTIVAC</strong><br />

„Eine energieeffiziente<br />

Bauweise rechnet sich“<br />

Das neue TIC überrascht nicht nur mit Grundwasserheizung und Wärmerückgewinnung<br />

Beim Neubau seines Training & Innovation Centers (TIC) in Wolfertschwenden setzt <strong>MULTIVAC</strong> auf eine energieeffiziente<br />

Gebäudetechnik. Christian Traumann, Geschäftsführer der <strong>MULTIVAC</strong> Sepp Haggenmüller GmbH<br />

& Co. KG, sprach mit <strong>UPDATE</strong> über Heizen mit Grundwasser und ein verbessertes Raumklima.<br />

Herr Traumann, zum Jahresbeginn<br />

hat <strong>MULTIVAC</strong> sein neues Training<br />

& Innovation Center in Wolfertschwenden<br />

eröffnet. Der Neubau<br />

ist unter dem Gesichtspunkt der<br />

Energieeffizienz erfolgt. Welche<br />

bautechnischen Anforderungen<br />

mussten dabei berücksichtigt<br />

werden?<br />

Traumann: Grundsätzlich benötigt<br />

man als Bauherr eine hochwertige<br />

Dämmung der Gebäudeaußenhülle,<br />

Fenster mit Dreifachverglasung,<br />

eine Wärmeschutzverglasung, um<br />

den Wärmeeintrag von außen zu<br />

vermeiden, sowie einen außenliegenden<br />

Sonnenschutz. Diese baulichen<br />

Maßnahmen haben wir beim<br />

neuen Training & Innovation Center<br />

umgesetzt.<br />

Sie erfüllen damit die Anforderungen<br />

der Energieeinsparverordnung,<br />

die seit 2009 auch für Industrieneubauten<br />

gilt.<br />

Traumann: Das stimmt. Allerdings<br />

übertreffen wir die dort beschriebenen<br />

Standards bei Weitem, weil<br />

wir bei der Primärenergieversorgung<br />

nicht mehr auf eine konventionelle<br />

Beheizung mit fossilen<br />

Brennstoffen setzen.<br />

Sondern?<br />

Traumann: Wir heizen mit Grundwasser!<br />

Wie funktioniert das?<br />

Traumann: Grundwasser hat auch<br />

im Winter eine relativ hohe Temperatur<br />

von etwa sieben bis zwölf<br />

Grad Celsius. Wärmepumpen erreichen<br />

dadurch hohe Leistungszahlen.<br />

Das Wärme- beziehungsweise<br />

Kühlmittel wird über Fußbodenheizungen<br />

und -kühlungen sowie<br />

Heiz- und Kühlsegel an den Raumdecken<br />

verteilt.<br />

30


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Reicht die innovative Grundwasserheizung<br />

aus, um die Räume im<br />

Winter ausreichend warm zu bekommen?<br />

Traumann: In der Regel schon. Zur<br />

Feinjustierung nutzen wir im Bereich<br />

Heizen und Kühlen die Lüftung,<br />

die mit minimalen Luftmengen<br />

gefahren wird. Dabei setzen<br />

wir auf die konsequente Nutzung<br />

von Wärmerückgewinnungsanlagen.<br />

Die anfallende Abwärme aus<br />

Rechenzentrum, Kompressor- sowie<br />

Vakuumpumpenraum wird in<br />

die Heizkreise eingespeist. Grundsätzlich<br />

wird die Lüftung bedarfsgerecht<br />

geregelt, in Abhängigkeit<br />

von der Luftqualität.<br />

Wie hoch ist der erwartete Energiebedarf<br />

im neuen Gebäude?<br />

Traumann: Er liegt bei 40 bis 50<br />

Prozent im Vergleich zu einer herkömmlichen<br />

Bauweise. Hieran hat<br />

auch die energieeffiziente Beleuchtungstechnik<br />

ihren Anteil.<br />

Wie sieht die konkret aus?<br />

Traumann: Dort, wo es wirtschaftlich<br />

und technisch möglich war, haben<br />

wir auf LED-Technik gesetzt,<br />

zum Beispiel im Bereich der Wegebeleuchtung.<br />

Wo jedoch die Beleuchtungsstärke<br />

und die Lichtqualität<br />

im Vordergrund standen, haben<br />

wir T8-Leuchten mit tageslichtabhängiger<br />

Steuerung verwendet.<br />

Außerdem haben wir intelligente<br />

Steuerungsinstrumente und Bewegungsmelder<br />

verbaut, um unnötigen<br />

Stromverbrauch für die Beleuchtung<br />

zu vermeiden. Bei der<br />

Installation sind wir dem europäischen<br />

EIB- beziehungsweise KNX-<br />

Standard gefolgt.<br />

Das neue TIC verfügt über einen Klimaraum<br />

für die Produktabnahmen.<br />

Ist dieser ebenfalls Teil des Energieeffizienzkonzepts?<br />

Traumann: Auch die Kühlung dieser<br />

Räume erfolgt weitestgehend über<br />

das Grundwasser. Lediglich die<br />

Leistungsspitzen der Kühlung müssen<br />

über Inverter-Technik abgedeckt<br />

werden, damit es hier nicht<br />

zu Lasten unserer Kunden Engpässe<br />

gibt.<br />

Welche Konzepte wurden hinsichtlich<br />

der Entsorgung umgesetzt?<br />

Traumann: Bei der Abwasserentsorgung<br />

unterscheiden wir zwischen<br />

Regenwasser, das direkt<br />

versickert, unbelastetem Abwasser,<br />

wie überschüssigem Kühlwasser,<br />

das direkt ins Grundwasser eingeleitet<br />

werden darf, und häuslichem<br />

Abwasser, das in die Kanalisation<br />

geleitet wird. Letzteres beschränkt<br />

sich im Wesentlichen auf Abwasser<br />

aus Sanitäranlagen, Teeküchen<br />

und Waschbecken.<br />

Und beim Müll ...?<br />

Traumann: ... trennen wir konsequent!<br />

Wir unterscheiden 26<br />

verschiedene Gebindearten, von<br />

Papier- und Biomüll über Altholz,<br />

gemischte Folienverpackungen,<br />

Kunststoffreste aus der Fertigung,<br />

Schlamm aus der Wasserstrahlschneidanlage<br />

bis hin zu Elektroschrott,<br />

Batterien ... Wir haben hierfür<br />

auch 26 verschiedene Entsorgungswege.<br />

Dieses Entsorgungskonzept<br />

verwendet <strong>MULTIVAC</strong> übrigens<br />

schon lange. Eine Besonderheit<br />

im neuen Training & Innovation<br />

Center ist jedoch, dass wir zum<br />

effizienten Entsorgen von Folienresten<br />

und -abfällen eine Zerkleinerungsanlage<br />

installiert haben, um<br />

das Transportvolumen zu reduzieren.<br />

Welche Vorteile hat das energieeffiziente<br />

Gebäudekonzept für Ihre<br />

Kunden und Mitarbeiter?<br />

Traumann: Wir schaffen für Kunden<br />

und Mitarbeiter Rahmenbedingungen,<br />

die zeitgemäß sind und die<br />

Anforderungen an die Arbeitsstättenrichtlinie<br />

weit übertreffen. Wir<br />

schaffen ganzjährig ein angenehmes<br />

Raumklima, das ein effizientes<br />

Arbeiten gewährleistet.<br />

Mal abgesehen davon, dass die<br />

Energieeinsparverordnung eine<br />

energieeffiziente Bauweise vorschreibt:<br />

Welche Vorteile hat eine<br />

solche Maßnahme für ein Unternehmen<br />

wie <strong>MULTIVAC</strong>?<br />

Traumann: Eine energieeffiziente<br />

Bauweise rechnet sich unterm<br />

Strich auch finanziell. Durch sie hat<br />

sich die Wirtschaftlichkeit dieser Investition<br />

weiter erhöht. Darüber hinaus<br />

sind Unternehmen heute mehr<br />

und mehr gefordert, ihrer gesellschaftlichen<br />

Verantwortung gerecht<br />

zu werden. <strong>MULTIVAC</strong> hat hier<br />

eine Art Vorreiterrolle, denn wir bekennen<br />

uns seit Jahren zu einem<br />

nachhaltigen Wirtschaften.<br />

31


<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />

Bis zu 480<br />

Packungen<br />

Aufschnitt<br />

in der<br />

Minute<br />

Die R 685 verarbeitet überbreite Folien für hohe<br />

Volumina an Aufschnittware<br />

Die R 685 kann Folien bis zu einer Breite von 830 Millimetern<br />

verarbeiten. Damit eignet sich die Tiefziehverpackungsmaschine<br />

ideal für die Produktion hoher<br />

Volumina an geschnittener Ware. Vorgestellt wird die<br />

Maschine auf der IFFA <strong>2013</strong>.<br />

Extrabreit: Die R 685 ist für hohe Kapazitäten ausgelegt<br />

32


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Bislang betrug die maximale Folienbreite für Standardmaschinen<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> etwa 730 Millimeter. Mit<br />

der R 685 ist nun eine Folienbreite von 830 Millimetern<br />

möglich. Damit ist die neue Tiefziehverpackungsmaschine<br />

insbesondere für die Verpackung hoher Volumina<br />

an geschnittener Ware ausgelegt. <strong>MULTIVAC</strong><br />

reagiert mit dieser Maschine auf Anforderungen von<br />

Kunden, die bereits Slicer mit hoher Kapazität einsetzen<br />

oder einen solchen Einsatz planen. Die Verpackungsmaschine<br />

soll das Volumen an geschindelter<br />

Ware, das vom Slicer kommt, direkt abnehmen<br />

und verpacken.<br />

Doppelspindel-Technik sorgt für mehr Kraft<br />

Eine Verarbeitung von Folien in diesen Breiten ist nicht<br />

ohne Weiteres möglich. „Aufgrund ihrer Breite besteht<br />

normalerweise die Gefahr, dass die Folien in der Maschine<br />

durchhängen“, erläutert Natalie Schmid von<br />

<strong>MULTIVAC</strong>. Eine innovative Maschinen- und Steuerungstechnik<br />

löst dieses Problem: Die R 685 verfügt<br />

über ein Stütz- und Auslaufsystem mit Leisten. Die<br />

Folientransportkette gewährleistet dabei eine stabile<br />

Führung der Folie bis zur Siegelstation.<br />

Der Kraftaufwand für den Transport der Folien ist<br />

sehr hoch. Deshalb hat <strong>MULTIVAC</strong> die R 685 mit zweifachen<br />

Antriebssystemen für die Folientransportkette<br />

ausgestattet. Auch das Gewicht der Werkzeuge der<br />

R 685 ist deutlich höher als bei den bisherigen<br />

Standardmodellen. Um die Massen zu bewegen und<br />

ausreichend hohe Schließkräfte zu erzeugen, verfügt<br />

die R 685 über Doppelspindel-Hubwerke. Zudem<br />

wurde die R 685 mit einer entsprechenden Sensorik<br />

ausgestattet, welche die einzelnen Prozessschritte<br />

unterstützt.<br />

33


<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />

„Der kleinste Linien-<br />

Traysealer der Welt“<br />

Hohe Flexibilität, einfache Bedienung und ein attraktiver Preis – der Erfolg des Traysealers T 300<br />

beruht auf vielen Vorteilen<br />

Auf der interpack 2011 stellte <strong>MULTIVAC</strong> erstmals den neuen T 300 vor. Seither hat sich das Kompaktmodell<br />

zum Verkaufsschlager entwickelt. Über die Erfolgsfaktoren sprachen wir mit dem verantwortlichen Produktmanager<br />

Alexander Kult.<br />

Herr Kult, mit dem T 300 bietet<br />

<strong>MULTIVAC</strong> bei seinen automatischen<br />

Traysealern seit einiger<br />

Zeit ein Einsteigermodell an. Auf<br />

welche Marktanforderungen wurde<br />

mit dieser Produktinnovation<br />

reagiert?<br />

Kult: Bis vor wenigen Jahren waren<br />

es vor allem die großen industriellen<br />

Verpacker, die ihre Produkte mit<br />

kompletten Linien verpackt haben.<br />

Mittlerweile jedoch gibt es immer<br />

mehr kleine und mittelständische<br />

Unternehmen, die Wert auf eine<br />

professionellere Präsentation ihrer<br />

Produkte legen. Aber auch größere<br />

Kunden verpacken zunehmend<br />

kleine Chargen und benötigen mehr<br />

Flexibilität bei ihren Prozessen. Die<br />

Baugröße des T 300 ermöglicht<br />

eine sehr flexible Verwendung.<br />

Sie haben den T 300 erstmals im<br />

Mai 2011 vorgestellt. Wie kommt<br />

das Modell seither an?<br />

Kult: Die Maschine kommt bei Kunden<br />

sehr gut an. Auf Messen erlebe<br />

ich immer wieder, dass mich ein<br />

Interessent fragt, ob er das Ausstellungsmodell<br />

gleich mitnehmen<br />

kann. So etwas erlebt man normalerweise<br />

im Verpackungsmaschinengeschäft<br />

nicht.<br />

Wie sieht der typische T 300-<br />

Kunde aus?<br />

Kult: Der typische T 300-Kunde ist<br />

klein bis mittelständisch geprägt<br />

und fertigt seine Produkte in kleinen<br />

bis mittleren Stückzahlen. Dabei<br />

legt er Wert auf ein hochwertiges<br />

Produkt, für das er eine<br />

professionelle Verpackungslösung<br />

sucht. Der T 300 eignet sich aber<br />

auch für Unternehmen, die häufig<br />

wechselnde Chargen produzieren,<br />

denn der Werkzeugwechsel ist<br />

bei dieser Maschine wirklich sehr<br />

einfach.<br />

Warum ist der T 300 bei dieser<br />

Klientel so erfolgreich?<br />

Kult: Dafür gibt es im Prinzip vier<br />

Gründe. Erstens verfügt der T 300<br />

über ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Zweitens ist der<br />

Aufbau des T 300 sehr einfach, die<br />

34


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Alexander Kult<br />

Produktmanager von <strong>MULTIVAC</strong><br />

Arbeitsweise leicht verständlich.<br />

Bei seiner Konstruktion hatten<br />

sich unsere Entwickler an dem<br />

Plug-and-Play-Prinzip der Computertechnologie<br />

orientiert, sprich<br />

auspacken, an die Steckdose anschließen<br />

und loslegen. Dazu ist<br />

der T 300 mit der intuitiven Bedienoberfläche<br />

HMI 2.0 ausgestattet,<br />

die das einfache Einstellen von<br />

Produktionsparametern auch für<br />

ungeübtes Personal ermöglicht.<br />

Sie erwähnten vier Gründe ...?<br />

Kult: Drittens ist das Maschinendesign<br />

mit 2,50 Meter Länge und<br />

1,10 Meter Breite so platzsparend,<br />

dass der T 300 auch in kleinen<br />

Räumen positioniert werden kann.<br />

Viertens hat die Maschine eine<br />

hochwertige und langlebige Edelstahlkonstruktion<br />

und lässt sich<br />

dank des Hygiene Designs von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> optimal reinigen.<br />

Wo ist der T 300 im Traysealer-<br />

Portfolio von <strong>MULTIVAC</strong> angesiedelt?<br />

Kult: Mit dem T 300 ist uns der Brückenschlag<br />

zwischen den manuell<br />

zu beladenden Halbautomaten und<br />

den linienintegrationsfähigen Vollautomaten<br />

gelungen. Beim T 300<br />

ist zum Beispiel die Integration eines<br />

Tray-Entstaplers oder von Befüllkomponenten<br />

möglich. Dadurch<br />

können Anwender eine deutlich höhere<br />

Leistung erzielen. Gleichzeitig<br />

ist der T 300 aber in einem Preissegment<br />

angesiedelt, das für kleine<br />

und mittelständische Unternehmen<br />

attraktiv ist.<br />

Ist die Linienintegrationsfähigkeit<br />

der Hauptunterschied zwischen<br />

dem T 300 und den halbautomatischen<br />

Traysealern von <strong>MULTIVAC</strong>?<br />

Kult: Nein, sie ist nur ein Kriterium.<br />

Beim T 300 werden die befüllten<br />

Trays automatisch in das Maschineninnere<br />

transportiert, wo sie versiegelt<br />

werden. Die Trays werden<br />

in der Regel manuell zugeführt; sie<br />

können aber auch automatisch auf<br />

die Zuführung des T 300 entstapelt<br />

werden. Die halbautomatischen<br />

Traysealer hingegen werden mit einer<br />

Schublade beladen, die manuell<br />

auf- und zugezogen wird.<br />

Wie grenzt <strong>MULTIVAC</strong> den T 300<br />

auf der anderen Seite von den<br />

Hochleistungsmaschinen ab?<br />

Kult: Gegenüber den Hochleistungs-Traysealern<br />

unterscheidet<br />

sich der T 300 im Wesentlichen<br />

durch seine Leistung und die Anzahl<br />

der Nutzen pro Werkzeug.<br />

Was die Qualität und die Funktionalitäten<br />

der Verpackungen angeht,<br />

steht der T 300 den Hochleistern<br />

aber in nichts nach.<br />

Welche Möglichkeiten gibt es hier?<br />

Kult: Mit dem T 300 können Lebensmitteleinzelhändler<br />

und Metzgereien<br />

hochwertige und formstabile<br />

Verkaufsverpackungen mit und<br />

ohne Schutzatmosphäre in kleinen<br />

Chargen herstellen. Möglich sind<br />

auch Mehrkammer-Trays, Verpackungen<br />

nach dem FreshSAFE-<br />

Konzept, Skin-Isopaks sowie der<br />

Einsatz von Lid-Folie. Was das<br />

Materialspektrum betrifft, sind alle<br />

siegelfähigen Materialien möglich.<br />

Sie erwähnten eingangs den<br />

einfachen Werkzeugwechsel beim<br />

T 300. Wie sieht das in der<br />

Praxis aus?<br />

Kult: Der Formatwechsel beim<br />

T 300 ist softwareunterstützt. Das<br />

macht die Formatumstellung sehr<br />

einfach. Gleiches gilt für den Wechsel<br />

der Deckelfolie. Dabei benötigt<br />

das Bedienpersonal nur wenige<br />

Handgriffe. Das geringe Gewicht<br />

der auszutauschenden Komponenten<br />

macht Hilfsmittel wie zum Beispiel<br />

einen Werkzeugwechselwagen<br />

überflüssig. Die Folienzuführung<br />

ist gut zugänglich. Daher lässt<br />

sich die Folie anschließend leicht<br />

einfädeln. Hier hat <strong>MULTIVAC</strong> das<br />

Prinzip der Tiefziehverpackungsmaschine,<br />

das bei den großen Maschinen<br />

zum Einsatz kommt, auf den<br />

T 300 übertragen. Das einfache<br />

Wechselsystem ist ein Alleinstellungsmerkmal<br />

bei diesem Modell.<br />

35


<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />

Mehr<br />

Performance<br />

für die<br />

Hochleister<br />

<strong>MULTIVAC</strong> optimiert Traysealer-Werkzeuge<br />

<strong>MULTIVAC</strong> hat die Werkzeuge seiner automatischen Highend-Traysealer optimiert. Damit erhöht das Unternehmen<br />

die Zahl der Nutzen pro Werkzeug und senkt den Gasverbrauch bei MAP-Anwendungen.<br />

„Wir haben alle Werkzeuge der Traysealer-Reihen<br />

T 700, T 800 und T 850 einem Facelift unterzogen. Dadurch<br />

konnten wir die Siegelfläche der Werkzeuge vergrößern“,<br />

berichtet Alexander Kult, Produktmanager<br />

bei <strong>MULTIVAC</strong>. Dies führt dazu, dass sich bei diesen<br />

Traysealer-Modellen die Nutzenzahl pro Werkzeug –<br />

und damit die Performance – deutlich erhöht. Durch<br />

die Adaption der Werkzeuge an die Traytiefe wird zudem<br />

der Gasverbrauch der Traysealer bei der Herstellung<br />

von MAP-Verpackungen reduziert. Ebenso kann<br />

aufgrund des verringerten Evakuiervolumens der Restsauerstoff<br />

in den Packungen reduziert werden.<br />

Performance = nutzbare Werkzeugfläche x Takte<br />

pro Minute<br />

„Performance“ beschreibt in diesem Zusammenhang<br />

die Leistungsfähigkeit der Maschine. Traysealer-Kunden<br />

bewerten die Leistungsfähigkeit primär nach zwei<br />

Kriterien: Zum einen sollen sich Stillstandszeiten auf<br />

ein Minimum beschränken. Ein weiteres Kriterium ist<br />

die Anzahl an Trays, die pro Zeiteinheit verpackt werden<br />

können. „Ein Vergleich von ‚Packungen pro Zeiteinheit’<br />

muss allerdings hinsichtlich seiner Aussagekraft<br />

kritisch betrachtet werden. Je nach gewählter<br />

Traygröße ändert sich die Anzahl der Nutzen, die pro<br />

Takt verpackt werden können. Eine bessere Vergleichbarkeit<br />

erzielt man, wenn man die maximale Fläche,<br />

innerhalb der versiegelt werden kann, betrachtet. Damit<br />

löst man die Relativität von Leistungsaussagen je<br />

nach Traygröße auf“, sagt Kult.<br />

Traysealer-Portfolio erweitert<br />

Auf der IFFA <strong>2013</strong> präsentiert <strong>MULTIVAC</strong> zudem sein<br />

neuestes vollautomatisches Traysealer-Modell, das im<br />

mittleren Leistungsbereich angesiedelt ist und komplett<br />

in automatisierte Verpackungslinien integriert<br />

werden kann. Der T 600 richtet sich vor allem an kleine<br />

und mittelständische Lebensmittelproduzenten und<br />

Verpacker, die eine kompakte, aber dennoch voll integrationsfähige<br />

Lösung benötigen. In der einspurigen<br />

Variante versiegelt der T 600 bis zu 40 MAP-Trays pro<br />

Minute. „Mit dem preislich sehr attraktiven Modell bieten<br />

wir denjenigen Kunden eine Lösung, die sich einen<br />

höheren Automatisierungsgrad wünschen oder wachstumsbedingt<br />

von einer manuellen Beladung ihrer Verpackungsmaschine<br />

auf eine vollautomatisierte Lösung<br />

umsteigen wollen“, sagt Kult.<br />

36


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Roger Grundmann<br />

Managing Director von <strong>MULTIVAC</strong> Resale & Service<br />

Gefragte Alternativen<br />

zum Neukauf<br />

Großer Markterfolg für <strong>MULTIVAC</strong> Pro Selection<br />

Trotz unsicherer konjunktureller Aussichten konnte <strong>MULTIVAC</strong> Pro Selection, also OEM-instandgesetzte<br />

Verpackungsmaschinen von <strong>MULTIVAC</strong>, im Jahr 2012 ein hohes Umsatzwachstum verzeichnen.<br />

Für Roger Grundmann, Managing Director von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Resale & Service, liegt die Ursache für die<br />

positive Entwicklung auf der Hand: „Wir haben die<br />

Chance erhalten, unsere Kompetenz in der Überarbeitung<br />

von gebrauchten Verpackungsmaschinen unter<br />

Beweis zu stellen, und sie genutzt – so konnten wir<br />

den Markt von der erstklassigen Qualität und dem hohen<br />

Maß an Zuverlässigkeit unserer instandgesetzten<br />

Verpackungsmaschinen überzeugen. Die erfreuliche<br />

Folge war ein wesentlicher Anstieg der Nachfrage<br />

nach <strong>MULTIVAC</strong> Pro Selection Maschinen.“<br />

Neue Wege beschreiten<br />

Eine gebrauchte und instandgesetzte Maschine kann<br />

in vielen Fällen eine gute Alternative gegenüber einem<br />

Neukauf darstellen. So erkennen die Kunden in zunehmendem<br />

Maße, dass gebrauchte und vollständig instandgesetzte<br />

Maschinen nicht zwangsläufig alt und<br />

abgenutzt sein müssen. „Wir haben bewiesen, dass<br />

man sich hundertprozentig auf eine von <strong>MULTIVAC</strong> instandgesetzte<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Maschine verlassen kann“,<br />

bringt es Grundmann auf den Punkt. Maschinen, die<br />

älter als fünf Jahre sind, werden bei <strong>MULTIVAC</strong> Resale<br />

& Service einer vollständigen OEM-Instandsetzung unterzogen.<br />

Formate werden instandgesetzt oder neu<br />

hergestellt, und die Maschine wird entsprechend den<br />

neuesten Sicherheitsbestimmungen angepasst und in<br />

einem einwandfreien Zustand ausgeliefert.<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Pro Selection seit 2012 neue Marke<br />

Die hohen Qualitätsstandards fußen auf dem langjährigen<br />

Know-how der <strong>MULTIVAC</strong> Resale & Service,<br />

die bereits über 25 Jahre mit OEM-instandgesetzten<br />

Maschinen handelt. Im Jahr 2012 wurde dann das<br />

neue Markenzeichen „<strong>MULTIVAC</strong> Pro Selection“ für<br />

OEM-instandgesetzte <strong>MULTIVAC</strong> Maschinen eingeführt.<br />

„Unser Unternehmen ist bekannt für die kurzen<br />

Kommunikationswege und den zuverlässigen Service“,<br />

resümiert Grundmann. „Aus diesem Grund können wir<br />

voller Zuversicht in die Zukunft blicken, wenn wir auch<br />

weiterhin dafür Sorge tragen, dass unsere Kunden sich<br />

stets auf uns verlassen können.“<br />

37


<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />

Harmonisierte Steuerung<br />

Rückverfolgungskennzeichnung für das Tiefziehverpacken<br />

Damit die Herkunft eines Produkts bei Bedarf lückenlos nachvollzogen werden kann, müssen die Packungen<br />

exakt gekennzeichnet werden. Damit die richtigen Daten auf das richtige Produkt gelangen, bedarf es eines<br />

ausgeklügelten Zusammenspiels zwischen Verpackungsmaschine, Drucker, Etikettierer und EDV-System.<br />

Die <strong>MULTIVAC</strong> Gruppe bietet eine Komplettlösung für<br />

die Rückverfolgung im Bereich Tiefziehverpacken an:<br />

Sie besteht aus einer <strong>MULTIVAC</strong> Tiefziehverpackungsmaschine,<br />

einem Querbahnetikettierer für die Obenetikettierung<br />

(MR625 OP) und für die Untenetikettierung<br />

(MR635UP), einem Handscanner zum Erfassen<br />

der chargenbezogenen Daten sowie gegebenenfalls Inspektionssystemen.<br />

Seit dem Ausbruch von BSE muss die Herkunft von<br />

Fleisch und Wurst „vom Feld bis zum Tisch des Verbrauchers“<br />

lückenlos nachzuvollziehen sein. So sieht<br />

es die europäische Lebensmittelverordnung vor. Die<br />

Rückverfolgbarkeit bezieht sich dabei in der Regel auf<br />

eine in einem Arbeitsgang gemeinsam hergestellte<br />

Charge.<br />

Damit die einzelne Verpackung beziehungsweise<br />

deren Etikett die richtigen Daten zum jeweiligen Produkt<br />

enthält, bedarf es eines ausgeklügelten Zusammenspiels<br />

zwischen den beteiligten Maschinen und<br />

IT-Systemen: „Die größte Herausforderung bei der<br />

chargengenauen Kennzeichnung von Produkten ist die<br />

Kommunikation zwischen den Prozessschritten ‚Einscannen<br />

der Daten und Abspeichern in der Produktionsdatenbank‘,<br />

‚Verpacken‘, ‚Etikettieren‘ und ‚Drucken‘.<br />

Dabei muss steuerungstechnisch gelöst werden,<br />

dass diese Stationen miteinander sprechen<br />

können“, erläutert Alexander Thiel, Leiter der Elektrokonstruktion<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection.<br />

Auch für kleinste Losgrößen geeignet<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection hat sich dieser Herausforderung<br />

gestellt und ein Etikettiersystem für die<br />

Oben- und Untenetikettierung von tiefgezogenen Packungen<br />

entwickelt. Dieses ist für Anwendungen optimiert,<br />

bei denen kleinere und kleinste Losgrößen – bis<br />

hin zu Losgröße Eins – sowie häufig wechselnde Chargen<br />

gekennzeichnet werden müssen.<br />

„Zum einen haben wir den Etikettenspender unseres<br />

Querbahnetikettierers mit einer Print Engine ausgerüstet,<br />

die direkt an seiner Spendekante montiert<br />

ist. Damit wird das Etikett unmittelbar nach der Bedruckung<br />

auf die Packung gespendet und nicht, wie sonst<br />

üblich, noch ein Stück mitgeführt“, erläutert Thiel.<br />

Zum anderen – und das ist die entscheidende Neuerung<br />

– sind die Querbahnetikettierer mit der ergonomisch<br />

gestalteten Bedienoberfläche HMI 2.0 ausgestattet,<br />

die bei <strong>MULTIVAC</strong> Verpackungsmaschinen der<br />

neuen Generation zum Einsatz kommt. Damit ist das<br />

Bedienpersonal in der Lage, Verpackungsmaschine,<br />

Etikettier- und Drucksystem über eine einzige Bedienlogik<br />

zentral anzusteuern. Dabei werden die eingescannten<br />

Chargendaten erfasst und verarbeitet und<br />

übersichtlich visualisiert.<br />

„Das HMI 2.0 ist Bedienoberfläche und Kontrollterminal<br />

zugleich. Laufend werden Standardinformationen<br />

über den Produktionsauftrag angezeigt und als<br />

Statusinformationen mitgeführt. Dazu gehören unter<br />

anderem die Anzahl der fertigen Verpackungen, die<br />

Taktrate der Maschine, die Restmenge der Deckelfolie<br />

38


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Das Etikett wird direkt nach der Bedruckung auf die Packung gespendet<br />

und die Anzahl der fehlerhaften ausgeschleusten Verpackungen“,<br />

beschreibt Thiel.<br />

Praxisbeispiel Fleischverarbeitung<br />

Und so funktioniert die steuerungstechnische Integration<br />

in der Praxis: Ein Schlachtbetrieb beliefert einen<br />

verarbeitenden Betrieb mit Schweinefleisch. Das<br />

Fleisch wird dort zunächst mit einem Wareneingangsetikett<br />

versehen, das die Herkunftsangaben des<br />

Schlachtbetriebs enthält.<br />

Vor dem Verpacken werden die Chargendaten der<br />

Lieferung über einen Scanner in die Steuerung der<br />

Tiefziehverpackungsmaschine eingelesen. Hier erfolgt<br />

bereits eine Plausibilitätsprüfung. Zusätzlich gibt die<br />

Streckensteuerung der Verpackungsmaschine den<br />

Daten eine eindeutige ID-Nummer (Scan-ID) mit.<br />

Die Streckensteuerung der Tiefziehverpackungsmaschine<br />

führt die Daten des Scans und die Scan-ID<br />

bei der Verpackung des Fleisches taktgenau mit. Nach<br />

Empfang der Druckdaten lädt die Steuerung des<br />

Etikettierers automatisch das richtige Drucklayout für<br />

die aktuelle Charge und füllt die variablen Felder anhand<br />

der eingescannten Daten aus. Gleichzeitig kann<br />

der Etikettierer die Daten in Klartext auf das Etikett<br />

drucken.<br />

Integrierte Steuerung sorgt für Prozesssicherheit<br />

Die Drucklayouts werden dabei üblicherweise an<br />

einem Büro-PC erzeugt und über das IT-Netzwerk in<br />

die Print Engine eingespielt. Daher ist keine zusätzliche<br />

Software für das Layout auf der Anlage erforderlich.<br />

Die Rechnerleistung wird nicht belastet. Das fertige<br />

Drucklayout für die aktuelle Charge wird an den Drucker<br />

übergeben. Die an der Spendekante des Etikettierers<br />

montierte Print Engine druckt das Etikett, welches<br />

dann unmittelbar über den Applikator des Etikettierers<br />

auf die Packung aufgebracht wird. Dabei stellt die<br />

Steuerung von Verpackungsmaschine und Etikettierer<br />

sicher, dass nicht befüllte Packungen erfasst und nicht<br />

etikettiert werden.<br />

39


<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />

Einwandfreie Optik<br />

Optisches Inspektionssystem zur Überprüfung von Siegelnähten im Verpackungsprozess<br />

Siegelnähte müssen ausreichend dicht und frei von Fremdkörpern sein, um die sichere Verpackung eines Lebensmittels<br />

oder eines Medizinproduktes zu gewährleisten. Dabei gibt es verschiedene Systeme, um die Qualität der<br />

Siegelnaht während des Verpackungsprozesses zu überprüfen.<br />

Meist sind sie nur zwei bis sechs Millimeter breit, doch<br />

sie haben es in sich: Siegelnähte halten Packungen<br />

fest, sicher und häufig gasdicht verschlossen, dennoch<br />

sind sie sehr flexibel, was das Aufreißverhalten und<br />

das eingesetzte Material angeht. Je nach Anwendungsfall<br />

schützen sie das Packgut zuverlässig vor<br />

Diebstahl, halten Produkte steril oder ermöglichen<br />

einen Druckausgleich bei Luftfrachttransporten. Ohne<br />

Zweifel sind Siegelnähte ein wichtiger Garant für eine<br />

hohe Verpackungsqualität.<br />

Problemstelle: Siegelnaht<br />

Schon während des Verpackungsprozesses gibt es<br />

verschiedene Möglichkeiten, um die Qualität von Siegelnähten<br />

zu überprüfen. Zum einen kann die Siegelnaht<br />

mechanisch kontrolliert werden, beispielsweise<br />

durch ein leichtes Zusammenpressen der Packung.<br />

Eine zu große Nachgiebigkeit der Packung bedeutet,<br />

dass die Siegelnaht offen oder zumindest beschädigt<br />

ist. Konsumenten bewerten die Dichtigkeit von Packungen<br />

meist ebenso, indem sie auf die Packung<br />

drücken und ihre Festigkeit prüfen. Wenn sich diese<br />

ebenso stramm anfühlt wie die anderen, ist die Packung<br />

meist in Ordnung.<br />

In der Praxis sind offene Siegelnähte aber längst<br />

nicht das Hauptproblem, wie Dr. Hendrik Frank, Technischer<br />

Leiter bei der <strong>MULTIVAC</strong> Tochter <strong>MULTIVAC</strong><br />

Marking & Inspection, erläutert: „Wir wissen aus eigener,<br />

mehr als 50-jähriger Erfahrung als Verpackungsspezialist,<br />

dass grobe Siegelnahtfehler, wie zum Beispiel<br />

offene Siegelnähte, Löcher in der Folie oder<br />

Ähnliches, nur höchst selten vorkommen. Wesentlich<br />

wahrscheinlicher ist dagegen, dass Produkte in der<br />

Packung verrutschen und in die Siegelnaht hereinragen,<br />

oder dass Produktreste in die Siegelnaht geraten<br />

und dort eingesiegelt werden. Diese Verschmutzungen<br />

sind nicht nur unschön, sondern stellen vor<br />

allem einen Unsicherheitsfaktor dar, da die Naht dann<br />

sehr wahrscheinlich nicht dicht ist oder es über längere<br />

Zeit bleibt.“<br />

Besonders anspruchsvoll sind in diesem Zusammenhang<br />

Trockenprodukte, lockere Panaden, Semmelbrösel,<br />

Schinkenwürfel oder vergleichbare Produkte.<br />

„Je rieselfähiger ein zu verpackendes Produkt ist, desto<br />

höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Produktreste<br />

in die Siegelnaht geraten. Dies lässt sich nur unvollkommen<br />

durch Bürsten oder eingeblasene Luft auf der<br />

Verpackungsmaschine verhindern“, erklärt Frank.
<br />

Der Handel ist, was die Packungsqualität angeht,<br />

ohnehin höchst sensibel: Packungen, die optisch nicht<br />

einwandfrei sind, die nicht so aussehen wie alle anderen,<br />

werden häufig liegengelassen und der Konsument<br />

wählt entweder ein anderes Produkt oder kauft beim<br />

Wettbewerber ein.<br />

Neu: Optisches Inspektionssystem<br />

Um Siegelnähte auf die erwähnten Kontaminationen<br />

zu prüfen, hat <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection jüngst<br />

40


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

ein optisches, also kamerabasiertes Inspektionssystem<br />

auf den Markt gebracht: Der <strong>MULTIVAC</strong> Siegelnahtscanner<br />

scannt die Siegelnähte in der Tiefziehverpackungsmaschine<br />

mit Hilfe einer Zeilenkamera,<br />

die die Bilder aufzeichnet und ihren Inhalt – die Siegelnaht<br />

– mit verschiedenen Werkzeugen auf Unversehrtheit<br />

prüft.<br />

Der Scanbereich reicht dabei bis zu einer Breite von<br />

700 Millimetern und der Siegelnahtscanner erkennt<br />

Fremdkörper ab einer Größe von 0,5 Quadratmillimetern<br />

in der Siegelnaht. Auch unvollständige Siegelnähte<br />

oder Siegelnahtfehler wie Falten oder Blasen<br />

können detektiert werden. Die gescannten Bilder, zum<br />

Beispiel Life- oder NiO-Bilder, werden in Echtzeit auf<br />

dem Bedienterminal angezeigt. Aufnahmen von fehlerhaften<br />

Produkten werden mit Zeitangabe in einem<br />

Bildarchiv gespeichert. Dadurch lassen sich Packungen<br />

auch über einen längeren Zeitraum rückverfolgen.<br />

Das betroffene Produkt kann automatisch ausgeschleust<br />

werden.<br />

Die Zeilenkamera ist direkt in der Verpackungsmaschine<br />

integriert. Dieser Prozess, der gleich nach<br />

dem Siegelvorgang abläuft, ist sicherer als eine nachgelagerte<br />

Inspektion, wie Dr. Hendrik Frank erläutert:<br />

„In der Verpackungsmaschine wird die Folie und damit<br />

die Packung und die Siegelnaht präzise geführt. Auch<br />

Siegelnähte in Weichfolie oder anderen biegeschlaffen<br />

Materialien lassen sich sicher mit der Zeilenkamera<br />

fokussieren. Anders als auf Transportbandsystemen,<br />

auf denen die Produkte springen können, liegt die<br />

Inspektionsebene sehr genau fest. Diese Unabhängigkeit<br />

vom Folienmaterial und die erhöhte Sicherheit bei<br />

der Bildaufnahme zeigen, dass es sinnvoll ist, die Siegelnahtkontrolle<br />

direkt in den Verpackungsprozess zu<br />

integrieren.“<br />

Dabei ist der Siegelnahtscanner vergleichsweise<br />

platzsparend. Sein Einbauraum in einer <strong>MULTIVAC</strong><br />

Tiefziehverpackungsmaschine beträgt 60 Zentimeter<br />

Länge. Die Inspektion ist vollautomatisch, erfasst<br />

100 Prozent aller Packungen und erfolgt berührungslos<br />

und daher verschleißfrei. Die schnelle Bildverarbeitung<br />

des Scanners sorgt für eine hohe Durchsatzleistung.<br />

41


<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />

Qualitätscheck<br />

inklusive<br />

Inspektionssysteme im Kennzeichnungsprozess<br />

Sitzt das Etikett an der gewünschten Position? Ist die Schrift gut erkennbar, der<br />

Barcode lesbar? Inspektionssysteme überprüfen, ob die Qualität stimmt.<br />

In modernen Verpackungslinien flitzen die Packungen<br />

im Sekundentakt durch das Kennzeichnungssystem.<br />

Um fehlerhafte Exemplare weitgehend zu vermeiden,<br />

muss jede einzelne Packung überprüft werden. Diese<br />

Aufgabe übernehmen heute Inspektionssysteme, von<br />

denen es zahlreiche Varianten gibt, denn bei einem Etikett<br />

gibt es höchst unterschiedliche Aspekte zu prüfen.<br />

Vom einfachen Sensor bis zum<br />

PC-basierten System<br />

Zu den am häufigsten genutzten Inspektionssystemen<br />

zählen Sensoren, Barcodeleser, intelligente Kameras<br />

sowie PC-basierte Systeme. Bei den Sensoren unterscheidet<br />

man je nach Funktionalität zwischen Lumineszenz-,<br />

Kontrast- und Farbsensoren sowie Barcodesensoren.<br />

Lumineszenztaster erkennen lumineszierende Partikel,<br />

die in Papieretiketten zum Teil bereits enthalten<br />

sind oder über einen Lack aufgebracht werden. Kontrast-<br />

und Farbsensoren nehmen Kontrast- und Farbunterschiede<br />

wahr, was im Zusammenhang mit Markenfarben<br />

bedeutsam sein kann. Barcodesensoren überprüfen,<br />

ob der Barcode vorhanden ist, können dessen<br />

Inhalt aber nicht analysieren. Diese Aufgabe übernehmen<br />

Barcodeleser, die neben der Anwesenheit des<br />

Barcodes überprüfen, ob sein Inhalt mit dem Packgut<br />

übereinstimmt.<br />

42


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Vision Sensoren sind mit einer Kamera vergleichbar:<br />

Sie benötigen ein Objektiv und die entsprechende<br />

Beleuchtung, über die der Kontrast zwischen Merkmal<br />

und Hintergrund eingestellt wird. Ihr Spektrum reicht<br />

von Anwesenheitskontrolle über Mustererkennung,<br />

OCR-Texterkennung, OCV-Textprüfung und Barcodekontrolle.<br />

Intelligente Kameras benötigen ebenfalls ein Objektiv<br />

und eine Beleuchtung. Ihre Inspektionsfläche ist jedoch<br />

größer als die der Vision Sensoren. Ähnlich wie<br />

bei den Vision Sensoren können intelligente Kameras<br />

mehrere Arten der Inspektion gleichzeitig durchführen.<br />

Darüber hinaus ist eine interne Bildanalyse möglich.<br />

PC-basierte Systeme hingegen bestehen aus einem<br />

Kamerasystem mit austauschbarem Objektiv und<br />

einer Benutzerschnittstelle. Sie ermöglichen eine statistische<br />

Auswertung und Kommunikation mit anderen<br />

Systemen. Neben den erwähnten Inspektionsarten erlauben<br />

sie die Suche nach Fehlern an der Siegelnaht in<br />

den eingelernten Konturen.<br />

Inspektionssysteme aus dem Hause <strong>MULTIVAC</strong><br />

Bei der Wahl der passenden Inspektionssysteme tun<br />

sich Anwenderunternehmen naturgemäß schwer, zumal<br />

das am Markt vorhandene Spektrum relativ groß<br />

ist. Daniel Siegenbrink, Bereichsleiter Steuerungstechnik<br />

bei <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspektion, erklärt: „Die<br />

Entscheidung für ein bestimmtes Inspektionssystem<br />

hängt beispielsweise davon ab, aus welchem Material<br />

Verpackung und Etikett sind und welche Form sie haben.<br />

Entscheidend sind aber auch die Taktgeschwindigkeit<br />

der eingesetzten Verpackungsmaschine, ob die<br />

Inspektion von oben oder unten erfolgt, der Einfluss<br />

von Fremdlicht und die jeweilige Systemumgebung.“<br />

nimmt jede Prüfaufgabe eine bestimmte Zeit zur Auswertung<br />

in Anspruch. Dabei spielt auch die Genauigkeit<br />

der Zuführung eine Rolle. Je größer das vorgegebene<br />

Suchfeld, desto länger dauert die Suchzeit.<br />

Auch die Beleuchtung muss passend zur Geschwindigkeit<br />

und zur Größe der zu erkennenden Merkmale<br />

und Farben ausgewählt werden.<br />

Der Anspruch bei jedem neuen Projekt ist es, herauszufinden,<br />

was ein Kunde genau geprüft haben will.<br />

Geklärt werden muss, ob die Solldaten aus dem Prozessleitsystem<br />

kommen oder ob ein Bediener oder<br />

Servicetechniker das System einlernt. Danach folgt die<br />

Frage, wie geprüft werden soll, von oben, unten oder<br />

von der Seite, im Stillstand oder im Durchlauf der Maschine.<br />

Oftmals, so Siegenbrink, sei es empfehlenswert,<br />

Tests mit Musterpackungen vorzunehmen, um<br />

wirklich jedes Detail zu berücksichtigen: „Schrift ist<br />

nicht gleich Schrift“, betont Siegenbrink; „Es kann vorkommen,<br />

dass ein Kamerasystem zwar eine vier Millimeter<br />

hohe Schrift in Arial lesen kann, die drei Millimeter<br />

hohe Schrift in Times New Roman aber nicht.“<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection hat Inspektionssysteme<br />

verschiedener Hersteller in seine Kennzeichnungssysteme<br />

standardmäßig eingebaut. Darüber hinaus<br />

hat die <strong>MULTIVAC</strong> Tochter auch eigene Inspektionssysteme<br />

im Programm, darunter das PC-basierte<br />

Kamerasystem <strong>MULTIVAC</strong> MVS und den Siegelnahtscanner<br />

für Tiefziehverpackungsmaschinen. Diese<br />

Systeme sind vollständig in die <strong>MULTIVAC</strong> Steuerung<br />

IPC 06 / HMI 2.0 integriert.
<br />

Test mit Musterpackungen durchführen<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection deckt das gesamte<br />

Lösungsspektrum für Aufgaben der Qualitätskontrolle<br />

ab. Das Unternehmen bindet Inspektionssysteme verschiedenster<br />

Hersteller in seine Kennzeichnungssysteme<br />

ein und berät Kunden bei der Auswahl der<br />

Systeme.<br />

Sollen beispielsweise auf einem Produkt viele<br />

Prüfungen gleichzeitig vorgenommen werden und<br />

ist die Taktleistung der Verpackungsmaschine hoch,<br />

muss das Kamerasystem so leistungsfähig sein, dass<br />

es die Bilder in kurzer Zeit auswerten kann. Schließlich<br />

43


<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />

Für optimale<br />

Druckergebnisse<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection bietet Drucker und Verbrauchsmaterial aus einer Hand<br />

Für seinen neuen Thermotransferdrucker TTO bietet <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection jetzt passendes<br />

Verbrauchsmaterial: Thermotransferfolie, Thermoleisten und Reinigungsmaterial sind speziell auf den TTO<br />

abgestimmt.<br />

44


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Optimal auf den Drucker abgestimmtes Verbrauchsmaterial sorgt für perfekte Druckergebnisse<br />

Die Druckqualität hängt stark vom Zusammenspiel<br />

zwischen Drucker, Verbrauchsmaterial und dem zu<br />

bedruckenden Untergrund ab. Daher bietet <strong>MULTIVAC</strong><br />

Marking & Inspection für seinen neuen Thermotransferdrucker<br />

TTO jetzt auch eigene Thermotransferfolien<br />

in vier Qualitäten an. Alle Qualitäten sind ISEGA-zertifiziert<br />

und damit unbedenklich für den Lebensmittelbereich.<br />

Die Folien unterscheiden sich in ihrem Anteil<br />

an Wachs und Harz. „Wachsbänder sind geeignet für<br />

strukturierte Oberflächen, beispielsweise Papieretiketten,<br />

um die Farbpigmente aufzunehmen. Je glatter<br />

die Oberfläche bei Verpackungsfolien, Folienetiketten<br />

oder lackierten Oberflächen, umso höher muss der<br />

Harzanteil im Farbband sein“, erläutert Matthias Lüdtke,<br />

Verantwortlicher für den Vertrieb von Verbrauchsmaterial<br />

bei <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection.<br />

Hohe Verfügbarkeit<br />

Um maximale Verfügbarkeit zu gewährleisten, bietet<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection Thermotransferfolienrollen<br />

an, deren Lauflänge für die Aufnahmefähigkeit<br />

des Druckers optimiert ist. „Das verringert Stillstandszeiten<br />

beim Farbbandwechsel“, so Lüdtke.<br />

Der Rollenkern ist aus Kunststoff, der besser an die<br />

höhere Lauflänge angepasst ist: „Ab einem bestimmten<br />

Druck der aufgewickelten Thermotransferfolie<br />

können Pappkerne verformt werden. Sie passen dann<br />

nicht mehr auf die Aufnahmerolle des Druckers“, ergänzt<br />

Lüdtke.<br />

Kunden durch, um die optimale Farbbandqualität zu<br />

ermitteln. Anschließend erhalten Kunden eine Musterrolle,<br />

um das Farbband unter Produktionsbedingungen<br />

zu testen. „Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Fettgehalt<br />

der Luft vor Ort beim Kunden weichen meist<br />

von den Bedingungen in unserem Testraum ab“, erläutert<br />

Lüdtke.<br />

Darüber hinaus überprüft <strong>MULTIVAC</strong> Marking &<br />

Inspection defekte Thermoleisten mikroskopisch.<br />

„Einer der Hauptgründe für den Ausfall von Thermoleisten<br />

oder einzelner Dots auf der Thermoleiste sind<br />

Verunreinigungen“, weiß Lüdtke. Diese können von<br />

Staub oder fetthaltigen Partikeln aus der Umgebungsluft<br />

stammen, aber auch ausgetretener Kleber aus<br />

dem Etikettenmaterial kann zu Verschmutzung führen.<br />

Zudem liefert <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />

auch das passende Etikettenmaterial. So kann sichergestellt<br />

werden, dass alle verwendeten Materialien<br />

und Maschinen perfekt aufeinander abgestimmt sind.<br />

Ergänzende Services<br />

Auf Wunsch führt <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />

Tests mit dem Etiketten- und Folienmaterial seiner<br />

45


<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />

46


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Aus dem Gefrierschrank<br />

direkt in den Ofen<br />

Neuer Trend bei der Fleischzubereitung<br />

Der Absatz von tiefgefrorenen Fleischprodukten sank in den letzten zehn Jahren um 23,3 Prozent, so das<br />

Deutsche Tiefkühlinstitut e. V. in Berlin. Das Mylar ® COOK-Verpackungskonzept könnte das jetzt ändern.<br />

Was die Zubereitung und den Verzehr von Lebensmitteln<br />

angeht, so sind die USA in Europa immer noch<br />

Trendsetter. Hamburger, Sandwiches und Tiefkühlpizza<br />

sind bei Verbrauchern beliebt, nicht zuletzt deshalb,<br />

weil sie schnell und einfach zum Verzehr bereitstehen.<br />

Zukünftig könnte ein neuer Trend seinen Weg über<br />

den Atlantik antreten und dem Markt für tiefgefrorene<br />

Fleischprodukte Auftrieb geben: Filets, Steaks oder<br />

Braten werden, gewürzt und in ofenfähiger Folie verpackt,<br />

aus dem Gefrierschrank direkt in den Ofen oder<br />

die Mikrowelle gelegt und dort gegart.<br />

Unter der Warenmarke „Oven Perfect “ hat zum<br />

Beispiel der US-Lebensmittelhersteller Farmland eine<br />

Produktserie auf den amerikanischen Markt gebracht,<br />

bei der frisches Schweinefleisch in ofenfähiger Folie<br />

verpackt und tiefgekühlt wird. Von „Parmesan Garlic<br />

Herb“ über „Onion Garlic“ bis hin zu „Southwest<br />

Style Peppercorn“ können Verbraucher dabei zwischen<br />

insgesamt sechs Zubereitungsvariationen wählen.<br />

Der neue Convenience-Trend bietet Lebensmittelbetrieben<br />

die Möglichkeit, ihren tiefgefrorenen Produkten<br />

Rohproteine durch die Beigabe von Marinaden,<br />

Gewürzen und Saucen zusätzlichen Wert und mehr<br />

Attraktivität am PoS zu verleihen.<br />

Eine Frage des Verpackungskonzepts<br />

Aus dem Gefrierschrank in den Ofen: Die ofenfertige<br />

Verpackung für gekühlte beziehungsweise tiefgefrorene<br />

Lebensmittel basiert auf dem Mylar ® COOK-<br />

Konzept des amerikanisch-japanischen Joint Ventures<br />

DuPont Teijin Films, das bislang einzigartig am Markt<br />

ist. Vertrieben werden die Mylar ® COOK-Folien von<br />

<strong>MULTIVAC</strong>, die auch die entsprechenden Verpackungsmaschinen<br />

bereitstellt.<br />

„Mylar ® COOK sind tiefziehfähige Folien, die speziell<br />

für die Zubereitung von Lebensmitteln im hohen<br />

Temperaturbereich entwickelt wurden und von minus<br />

60 bis 218 Grad Celsius einsetzbar sind“, erläutert<br />

Robert Wild von <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

Hohe Produktqualität<br />

Die Struktur der Mylar ® COOK-Folien ist so beschaffen,<br />

dass sich die Siegelnaht der Packung bei Erreichen<br />

eines definierten Drucks im Ofen selbst öffnet und<br />

die beim Garen entstehenden Dämpfe entweichen<br />

können. Infolgedessen entsteht aus dem nassen Kochzyklus<br />

ein trockener Vorgang und das Lebensmittel<br />

47


<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />

wird in der offenen Packung gebräunt. Es werden also<br />

keine zusätzlichen Ventile benötigt.<br />

Aromen, Vitamine, Mineralien sowie die produkteigene<br />

Feuchtigkeit bleiben während des Garprozesses<br />

weitgehend erhalten. Der Einsatz von Salz und Gewürzen<br />

lässt sich um bis zu 20 Prozent reduzieren.<br />

Im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens zeigt<br />

das Mylar ® COOK-Konzept eine positive Bilanz: Die<br />

konstante Hitzeübertragung während der beiden Garphasen<br />

sorgt für gleichmäßige Garergebnisse und reduziert<br />

die Kochzeit um bis zu 30 Prozent. Auch das<br />

Verpackungsvolumen ist im Vergleich zu Verbundfolien<br />

um ein Vielfaches geringer. Durch das unabhängige<br />

Kochsystem reduzieren sich auch der Säuberungsaufwand<br />

und der Wasserverbrauch in der Küche.<br />

Hohe Lebensmittelsicherheit<br />

Mylar ® COOK bietet Anwendern eine hohe Lebensmittelsicherheit.<br />

Köche und Privatverbraucher kommen<br />

beim Kochen beispielsweise nicht mit rohem Fleisch in<br />

Berührung. Dadurch wird das Risiko von Salmonellen<br />

oder einer Kreuzkontamination mit Bakterien gesenkt.<br />

Da es sich um eine Vakuumverpackung handelt, reduziert<br />

sich die Gefahr von Gefrierbrand und Oxidation.<br />

Auch dem Konsumenten bietet das Verpackungskonzept<br />

mit Mylar ® COOK eine zusätzliche Sicherheit,<br />

da innerhalb der Verpackung kein Überdruck entstehen<br />

kann. Somit ist das Öffnen der Verpackung nach dem<br />

Kochen sicher.<br />

Anwender erhalten das Mylar ® COOK-Konzept bei<br />

<strong>MULTIVAC</strong> aus einer Hand. <strong>MULTIVAC</strong> stellt sein umfassendes<br />

Know-how in Bezug auf Prozesssicherheit<br />

und Verpackungslösungen zur Verfügung. Die Anwendungszentren<br />

der <strong>MULTIVAC</strong> Tochtergesellschaften<br />

stellen technische Unterstützungs- und Beratungskapazitäten<br />

für die Verarbeitung von Mylar ® COOK<br />

bereit.<br />

„Wir haben mit den Mylar ® COOK-Folien von<br />

DuPont Teijin Films bereits einige Projekte erfolgreich<br />

umgesetzt, darunter zum Beispiel im vergangenen<br />

Jahr bei der Tassal Group, einem australischen Betreiber<br />

von Lachsfarmen“, betont Robert Wild von<br />

<strong>MULTIVAC</strong>.<br />

Auch die besonders haltbaren Siegelnähte gewährleisten<br />

maximale Verbrauchersicherheit während und<br />

Mylar ® COOK erleichtert den Kochvorgang und erhöht die Hygiene in der Küche<br />

48


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

nach dem Garprozess. Die hervorragenden mechanischen<br />

Eigenschaften sorgen für eine hohe Durchstichfestigkeit.<br />

Dadurch wird auch das Verpacken von<br />

scharfkantigen Produkten oder Knochen möglich.<br />

Prozessvorteile bei der Verarbeitung<br />

Sie können in herkömmlichen Umluftöfen und Mikrowellenherden<br />

verwendet werden. Die Herstellung von<br />

Mylar ® COOK erfolgt entsprechend den Vorgaben<br />

des weltweiten Verpackungsstandards BRC/IOP und<br />

ist zertifiziert nach ISO 9001, IMS und HACCP.<br />

Mylar ® COOK wurde ursprünglich für die Verpackung<br />

von proteinhaltigen Lebensmitteln entwickelt. Mittlerweile<br />

gibt es weitere Anwendungsbereiche, wie zum<br />

Beispiel die Verpackung von Teiglingen für Bäckereibetriebe,<br />

die im Ofen gebacken werden können. Hierfür<br />

hat DuPont Teijin eigens die Produktreihe Mylar ®<br />

BAKE entwickelt.<br />

Mylar ® COOK-Folien lassen sich auf allen Standard-<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen von <strong>MULTIVAC</strong> einfach<br />

und sicher verarbeiten. Die kurzen Form- und Siegelzeiten<br />

ermöglichen eine hohe Taktleistung. Der<br />

breite Form- und Siegeltemperaturbereich der Folien<br />

macht die Verarbeitung einfach und sicher. Mylar ®<br />

COOK-Folien entsprechen den Richtlinien der US Food<br />

and Drug Administration (FDA), der Europäischen Union<br />

sowie der Canadian Food Inspection Agency (CFIA).<br />

Durch die innovative Folie kann der Einsatz von Salz und Gewürzen deutlich reduziert werden<br />

49


<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />

Im luftleeren<br />

Raum<br />

Vakuumverpackungen in Beuteln bieten hohe Flexibilität<br />

Vakuumverpackte Lebensmittel in Beuteln sind im Handel nach wie vor erfolgreich. Der Grund: Sie sind sehr<br />

flexibel, was Produktgröße, Chargengröße und Produktgeometrie angeht.<br />

„Der große Vorteil der vakuumierten Beutelverpackungen<br />

ist ihre Flexibilität. Betriebe, die Produkte in unterschiedlichen<br />

Größen oder Geometrien verpacken,<br />

müssen ihre Maschine nicht jedes Mal umrüsten. Es<br />

reicht, wenn sie unterschiedliche Beutelgrößen auf<br />

Lager haben“, sagt Dr. Ingo Renner von <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

Vakuumverpackungen in Beuteln werden bevorzugt<br />

auch für kleine Produktchargen sowie für Verpackungen<br />

im Thekenbereich beziehungsweise in der Gastronomie<br />

eingesetzt. „Die Vakuumbeutelverpackung ist<br />

kostengünstig und einfach herzustellen. Durch die Verwendung<br />

unterschiedlicher Beutelmaterialien kann die<br />

Verpackung in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt<br />

werden. Hierzu gehören unter anderem Beutel aus bedruckten<br />

oder metallisierten Folien oder die bekannten<br />

Kochbeutel“, ergänzt Renner.<br />

Im Bereich der Industrie- und Konsumgüter schützt<br />

die Vakuumverpackung die Produkte vor Umgebungseinflüssen<br />

wie Staub oder Feuchtigkeit. Vakuumverpackungen<br />

sind heute allerdings größtenteils im Lebensmittelbereich<br />

im Einsatz: Der Entzug von Sauerstoff<br />

verhindert die Vermehrung von Mikroorganismen<br />

und bremst den Oxidationsprozess.<br />

Einfache Bedienung – großes Spektrum<br />

Vakuumverpackungen in Beuteln werden mit so genannten<br />

Kammermaschinen hergestellt. Das Maschinenprogramm<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> deckt das gesamte<br />

Größen-, Leistungs- und Ausstattungsspektrum ab:<br />

kompakte Tisch- und Standmodelle, Doppelkammermaschinen,<br />

vollautomatische Bandmaschinen und<br />

komplette Schrumpfverpackungslinien.<br />

Die Handhabung der Maschinen ist vergleichsweise<br />

einfach. Das zu verpackende Produkt wird in dem Folienbeutel<br />

in die geöffnete Vakuumkammer eingelegt.<br />

Dann wird der Deckel der Vakuumkammer geschlossen.<br />

Die Luft wird über ein Ventil aus der Kammer gesaugt,<br />

bis das gewünschte Vakuum erreicht ist. „Bei<br />

Kammermaschinen von <strong>MULTIVAC</strong> werden die Druckwerte<br />

in der Kammer über einen Drucksensor absolut<br />

gemessen und in der Steuerung in einem Display angezeigt“,<br />

erläutert Renner.<br />

Um die Haltbarkeit der Produkte zusätzlich zu verlängern<br />

oder sie vor Druckstellen oder Ähnlichem zu<br />

schützen, gibt es die Möglichkeit, die Packungen mit<br />

einer Schutzgasatmosphäre (MAP-Packungen) zu versehen.<br />

Dabei werden die Schutzgase über Düsen aus<br />

Edelstahl in den Folienbeutel und das Innere der Kammer<br />

geblasen. Wichtig bei der Herstellung von Schutzgasverpackungen<br />

ist der Einsatz von Beutelmaterialien<br />

mit Sauerstoffbarriere, um den Gasaustausch zwischen<br />

Beutelinnerem und Umgebung zu vermeiden.<br />

Ist der Evakuiervorgang abgeschlossen, wird der<br />

Beutel mit den Lebensmitteln versiegelt. Dabei werden<br />

die beiden Beutelinnenseiten durch eine erhitzte<br />

Siegelschiene zusammengepresst und luftdicht miteinander<br />

verschmolzen.<br />

50


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Im letzten Arbeitsschritt wird die Kammer über ein<br />

Ventil belüftet. Wenn sich der Druck im Inneren der<br />

Kammer an den Umgebungsdruck angepasst hat, öffnet<br />

sich der Deckel automatisch durch einen Federzug.<br />

Nach dem Belüften ist die Maschine für das nächste<br />

Produkt bereit.<br />

Um die Vakuumverpackung in Beuteln noch anwenderfreundlicher<br />

zu machen, bietet <strong>MULTIVAC</strong> zusätzliche<br />

Funktionen wie eine Öffnungs- beziehungsweise<br />

Aufreißhilfe sowie Verpackungen mit mehreren<br />

Kleinverpackungen, Schrumpfverpackungen und Ähnlichem<br />

an.<br />

Die Temperatur ist entscheidend<br />

sich im Wasser Dampfblasen: „Das Wasser siedet,<br />

obwohl die Temperatur nur 20 Grad Celsius beträgt.<br />

Der Druck in der Kammer nimmt dann nicht mehr<br />

ab. Es wird also keine Luft mehr abgesaugt, sondern<br />

nur noch Wasserdampf“, sagt Renner. Der maximale<br />

Enddruck ist erreicht.<br />

Bei flüssigen Produkten wie Soßen kann die Dampfblasenbildung<br />

sehr heftig und schlagartig einsetzen, so<br />

dass das Produkt aus der Folie herausgeschleudert<br />

wird. Vakuumpumpen, die nicht für einen hohen<br />

Dampfanteil ausgelegt sind, können dabei Schaden<br />

nehmen. Verschmutzungen oder Schäden am Produkt<br />

können durch ein langsames, dem Produkt entsprechendes<br />

Evakuieren vermieden werden.<br />

Bei wasserhaltigen Produkten hängt die Qualität des<br />

Vakuums maßgeblich von deren Temperatur ab. Je<br />

trockener und kühler beispielsweise ein Produkt ist,<br />

desto besser ist das Vakuum. „Ein Vakuumbeutel ist<br />

ein abgeschlossener Raum, in dem das im Produkt<br />

enthaltene Wasser eine Dampfatmosphäre bildet. Umgangssprachlich<br />

könnte man sagen, es schwitzt. Die<br />

Dampfatmosphäre passt sich dem Umgebungsdruck<br />

an. Beim Evakuieren nimmt der Umgebungsdruck in<br />

der Kammer ab. Die Folge: Das im Produkt gebundene<br />

Wasser verdampft“, erläutert Renner. Ist die Eigentemperatur<br />

des Produkts hoch, beginnt das darin enthaltene<br />

Wasser früher zu verdampfen. Hat der Druck in<br />

der Kammer bis auf 23 Millibar abgenommen, bilden<br />

51


<strong>UPDATE</strong> innovationen & Produkte<br />

Geschmack im Blick<br />

Drei Verpackungslösungen für das Handwerk<br />

Immer mehr kleine und mittlere Fleischereifachbetriebe legen Wert auf eine professionellere Präsentation ihrer<br />

Produkte. Bei der Suche nach dem am besten geeigneten Verpackungskonzept haben sie die Wahl.<br />

Je ansprechender und kundenfreundlicher Lebensmittelprodukte<br />

verpackt sind, desto eher finden sie ihren<br />

Käufer. „Die Möglichkeiten moderner Verpackungskonzepte<br />

und Verpackungstechnologien sind groß.<br />

Daher sollten sich kleine und mittelständische Unter-<br />

nehmer im Vorfeld umfassend beraten lassen, beziehungsweise<br />

sich auf Fachmessen, wie zum Beispiel<br />

der IFFA in Frankfurt am Main, einen ersten Überblick<br />

verschaffen“, rät Valeska Haux, Marketingleiterin von<br />

<strong>MULTIVAC</strong>.<br />

52


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Vakuumbeutel: kostengünstig und flexibel<br />

Bei Handwerksbetrieben im Lebensmittelbereich nach<br />

wie vor stark verbreitet ist die klassische Vakuumverpackung<br />

in Beuteln. Während des Verpackungsprozesses<br />

wird die Atmosphäre und damit der Sauerstoff<br />

aus der Verpackung abgesaugt. Das verhindert die Vermehrung<br />

der von Sauerstoff abhängigen Mikroorganismen<br />

und verlangsamt den Oxidationsprozess des<br />

Packguts. Dadurch lässt sich die Haltbarkeit von Lebensmitteln<br />

ohne den Zusatz von Konservierungsstoffen<br />

verlängern.<br />

Vakuumverpackungen in Beuteln sind vergleichsweise<br />

kostengünstig und einfach zu produzieren. Sie<br />

werden mit so genannten Kammermaschinen hergestellt.<br />

Deren Handhabung ist denkbar einfach:<br />

„Deckel aufmachen, Produkt im Folienbeutel in die<br />

Vakuumkammer einlegen, Deckel schließen. Die Luft<br />

wird über ein Ventil aus der Kammer gesaugt, bis das<br />

gewünschte Vakuum erreicht ist“, sagt Valeska Haux.<br />

Zum Maschinenprogramm von <strong>MULTIVAC</strong> gehören<br />

kompakte Tisch- und Standmodelle, Doppelkammermaschinen,<br />

vollautomatische Bandmaschinen sowie<br />

komplette Verpackungslinien zur Herstellung von<br />

Schrumpfverpackungen.<br />

Vakuumverpackungen in Beuteln eignen sich also<br />

sehr gut für Betriebe, die unterschiedliche Produkte in<br />

kleinen Mengen verpacken, da die Kammermaschine<br />

nicht umgerüstet werden muss. Es reicht, wenn man<br />

unterschiedliche Beutelgrößen und Beutelmaterialien<br />

auf Lager hat.<br />

Trays: Individualität in Form und Material<br />

Eine Alternative bilden Trayverpackungen. Fachbetriebe<br />

sind vor allem sehr flexibel, was die Packungsform<br />

und das Traymaterial angeht. Form und Material lassen<br />

sich individuell auf das zu verpackende Produkt abstimmen.<br />

So gibt es eine große Auswahl von Trays aus<br />

Kunststoff, Karton oder Aluminium. Ebenso existieren<br />

am Markt mittlerweile Trays mit Zusatzfunktionen wie<br />

zum Beispiel mit mehreren Kammern.<br />

Der derzeit kleinste halbautomatische Traysealer ist<br />

der T 100 von <strong>MULTIVAC</strong>. Er kann auf einem Tisch<br />

oder einer Verkaufstheke aufgestellt werden. Trotz<br />

seiner Kompaktheit ist der T 100 mit einem Vakuumierund<br />

Begasungssystem ausgestattet. Er kann daher<br />

auch Packungen mit Schutzgasatmosphäre produzieren.<br />

Auch das Herstellen von Trays mit Aufreißecken<br />

ist möglich. „Mit dem T 100 können Metzgereifachbetriebe<br />

die ausgewählten Produkte direkt vor den<br />

Augen der Kunden qualitativ hochwertig, sicher und<br />

hygienisch verpacken“, sagt Valeska Haux. Für seinen<br />

Betrieb reicht ein Stromanschluss.<br />

Sein großer Bruder, der T 300, ist deutlich leistungsfähiger<br />

und für das Verpacken größerer Mengen<br />

geeignet. Mit ihm können Lebensmitteleinzelhändler<br />

und Metzgereien formstabile Verkaufsverpackungen<br />

mit und ohne Schutzatmosphäre in kleinen und mittleren<br />

Chargen herstellen. Zusätzlich zu der Verarbeitung<br />

von Standard-Trays sind auch Mehrkammer-Trays,<br />

Verpackungen nach dem FreshSAFE-Konzept, Skin-<br />

Isopak sowie die Verarbeitung von Lid-Folie möglich.<br />

Tiefziehverpackung: ein Material,<br />

verschiedene Formen<br />

Die dritte Alternative ist das Tiefziehverpacken. Ein<br />

Bereich, in dem <strong>MULTIVAC</strong> mittlerweile ein umfassendes<br />

Portfolio an Einstiegsmodellen zur Verfügung<br />

stellt. Tiefziehverpackungen können sowohl aus<br />

Weichfolie als auch aus Hartfolie hergestellt werden,<br />

die Formgebung der Verpackung erfolgt in der Verpackungsmaschine.<br />

Zu den Einstiegsmodellen, die <strong>MULTIVAC</strong> im Bereich<br />

des automatischen Tiefziehverpackens anbietet,<br />

gehört zum Beispiel die R 095 e-concept . Die<br />

2,30 Meter lange Maschine benötigt weder einen<br />

Druckluft- noch einen Wasseranschluss und ist daher<br />

für kleine und mittelständische Lebensmittelfachbetriebe<br />

geeignet.<br />

Die R 095 e-concept zählt zu den besonders energieeffizienten<br />

Maschinen. Ihre Hubwerke und Schneidungen<br />

werden elektrisch angetrieben. Das schlägt<br />

sich zum einen in vergleichsweise geringen Betriebskosten<br />

nieder. Zum anderen sind die Investitionskosten<br />

für die Inbetriebnahme der Maschine deutlich geringer<br />

als bei Vergleichsmodellen. Da die R 095 nur einen<br />

Stromanschluss benötigt, kann die Maschine flexibel<br />

im Betrieb aufgebaut werden. Sie verfügt zudem über<br />

eine Schnittstelle für Schneidemaschinen.<br />

53


<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Marktführer dank<br />

<strong>MULTIVAC</strong><br />

Chilenischer Hersteller von Frischkäse setzt auf integrierte Verpackungslösungen<br />

Die chilenische Produktionsfirma für Frischkäse La Vaquita ist mit Hilfe der Verpackungstechnologie von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> zu Chiles führendem Hersteller von Käseprodukten geworden.<br />

Mit Niederlassungen in Santiago, Codigua und Purranque<br />

ist La Vaquita bereits seit dreißig Jahren auf<br />

dem chilenischen Markt vertreten, hinzu kommt der<br />

Export von Käseprodukten nach Korea und Mexiko.<br />

Einsatz, Ausdauer und ein klares Konzept machten diese<br />

Erfolgsgeschichte möglich. 1994 wurde eine mit<br />

der neuesten Technologie ausgestattete Anlage gebaut,<br />

um mit dem schnell wachsenden Markt Schritt<br />

halten zu können. 2003 kam noch ein Distributionszentrum<br />

mit großer Lagerungskapazität hinzu. Seit 2006<br />

wird La Vaquita von <strong>MULTIVAC</strong> Chile bei der Verpackung<br />

der Käseprodukte unterstützt. „Mit <strong>MULTIVAC</strong><br />

konnten wir einen strategischen Partner gewinnen.<br />

Die integrierten Verpackungslösungen erlauben es<br />

uns, große Mengen in möglichst kurzer Zeit zu verpacken,<br />

um unseren Kunden ein sicher verpacktes, hygienisches<br />

und attraktives Produkt bieten zu können“,<br />

freut sich La Vaquita-Geschäftsführer Rodrigo Tobar.<br />

Qualität im Fokus<br />

Bei La Vaquita hat die Technologie von <strong>MULTIVAC</strong> Chile<br />

nicht nur zu einer effizienteren Produktion, sondern<br />

auch zum Umsatzwachstum beigetragen. Garant für<br />

vollste Kundenzufriedenheit ist, dass die Qualität der<br />

Produkte stets im Mittelpunkt steht. Dank <strong>MULTIVAC</strong><br />

kann La Vaquita seinen Kunden ein natürliches, vertrauenswürdiges<br />

und hochwertiges Produkt bieten.<br />

Darüber hinaus kann der Frischkäsehersteller auf optimalen<br />

Kundensupport bauen: „Wir haben vollstes<br />

Vertrauen in <strong>MULTIVAC</strong> Chile. Wir wissen, dass wir<br />

stets auf eine einwandfreie Leistung zählen können.<br />

<strong>MULTIVAC</strong> steht uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite,<br />

wenn wir in unseren verschiedenen Anlagen Hilfe<br />

benötigen“, erklärt Tobar.<br />

54


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Technik zum Testen<br />

Neues Anwendungszentrum bietet innovative Verpackungslösungen<br />

Mit einem neuen Anwendungs- und Schulungszentrum in Neuseeland bietet <strong>MULTIVAC</strong> Bestands- und potenziellen<br />

Neukunden die Möglichkeit, ihre Verpackungskonzepte für Lebensmittel zu entwickeln, zu testen und zu<br />

realisieren. Als Teil dieses <strong>MULTIVAC</strong> Services werden auch innovative Lösungen, wie zum Beispiel Mylar ® COOK,<br />

bereitgestellt.<br />

Das Anwendungszentrum in Wiri (Auckland) ist ein einzigartiges<br />

Angebot für Kunden jeder Größe. Ganz<br />

gleich, ob es sich um das Testen eines neuen Produkts<br />

oder um die Erweiterung einer vorhandenen Produktlinie<br />

handelt, <strong>MULTIVAC</strong> stellt die erforderlichen Voraussetzungen,<br />

die Technologie, das Know-how und<br />

auch die Infrastruktur bereit, um die ideale Verpackungslösung<br />

zu entwickeln. Von der ersten Idee bis<br />

hin zur technischen Umsetzung erhalten Kunden eine<br />

umfassende Unterstützung. Da auch Kleinserien produziert<br />

werden können, profitieren Kunden zudem von<br />

der Möglichkeit, Studien zur Marktakzeptanz durchführen<br />

zu können.<br />

Für den Entwicklungsprozess werden reale Produkte<br />

und Folien verwendet. Zu den bereitgestellten wegweisenden<br />

Verpackungslösungen gehören beispielsweise<br />

die innovativen Mylar ® COOK-Folien von DuPont<br />

Teijin Films. <strong>MULTIVAC</strong> ist exklusiver Vertriebspartner<br />

für Mylar ® COOK.<br />

Die umfassenden Dienstleistungen von <strong>MULTIVAC</strong><br />

nutzt unter anderem Fresh Pork, ein privat geführtes<br />

Familienunternehmen in Neuseeland und spezialisierter<br />

Schweinefleisch-Großhändler. Fresh Pork hat vor<br />

Kurzem die für den Einzelhandel bestimmte Produktlinie<br />

„Perfect Pork“ eingeführt. Das Produkt wird auf<br />

einer Tiefziehverpackungsmaschine von <strong>MULTIVAC</strong><br />

in Mylar ® COOK verpackt. Die Sekundärverpackung<br />

des Produkts ist mit Bildern, Kochanweisungen sowie<br />

dem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen. Zudem enthält<br />

die Sekundärverpackung auch Saucen, die nach<br />

dem Kochen hinzugefügt werden können.<br />

55


<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Die Fleischerei Weber GmbH wurde 1992 von Karl-Heinz<br />

Weber im thüringischen Reinholterode gegründet. Der<br />

Schlacht- und Verarbeitungsbetrieb spezialisierte sich von<br />

Anfang an auf die Herstellung von Eichsfelder Wurstspezialitäten.<br />

Wurstspezialitäten „inline“<br />

schneiden und verpacken<br />

Fleischerei Weber setzt auf die Effizienz der R 095 e-concept <br />

Aufgrund der steigenden Nachfrage nach kleineren Portionen verpackt die Fleischerei Weber GmbH ihre Produkte<br />

seit Anfang 2012 mit einer automatischen Tiefziehverpackungsmaschine von <strong>MULTIVAC</strong>. Das Kompaktmodell<br />

R 095 benötigt weder einen externen Druckluftanschluss noch einen externen Wasseranschluss.<br />

„Wir schlachten Schweine, Rinder und Jungschafe aus<br />

der heimischen Region selbst und verarbeiten das<br />

Fleisch in noch schlachtwarmem Zustand. Dadurch benötigen<br />

wir weder Starterkulturen noch andere Reifezusätze.<br />

Unsere Wurstwaren werden nach altem Familienrezept<br />

mit Naturgewürzen hergestellt“, berichtet<br />

Tobias Weber, der die Fleischerei Weber in Reinholterode<br />

in zweiter Generation leitet. Durch die Reifezeit<br />

in Klimakammern erhalten die Spezialitäten den unverwechselbaren<br />

Geschmack, der die Eichsfelder Wurstspezialitäten<br />

auszeichnet.<br />

Derzeit verarbeiten die 16 Mitarbeiter rund drei<br />

Tonnen Fleisch pro Woche. 40 Prozent der Produktion<br />

werden über die hauseigenen Metzgereifachbetriebe,<br />

60 Prozent über den Lebensmitteleinzelhandel vertrieben.<br />

56


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Einstieg in das automatische Tiefziehverpacken<br />

Im Laufe des 20-jährigen Firmenbestehens veränderten<br />

sich die Bedürfnisse der Kunden: „Zunehmend<br />

werden kleinere Mengen Wurst, vorzugsweise in<br />

Scheiben, nachgefragt. Daher haben wir unser Produktangebot<br />

erweitert, hatten aber lange nicht das<br />

richtige Verpackungskonzept“, berichtet Weber.<br />

Bis 2011 verpackte der Fachbetrieb Bratwürste und<br />

kleinere Mengen an Wurstscheiben auf einer Doppelkammermaschine:<br />

„Das Verpacken von geschnittener<br />

Wurst auf Doppelkammermaschinen lässt sich schwer<br />

in die Produktionsabläufe integrieren, da das Material<br />

erst geschnitten und dann ‚offline‘ in der Kammermaschine<br />

verpackt werden muss. Dies bedeutet einen<br />

hohen Aufwand und ist hinsichtlich der Hygienebestimmungen<br />

nicht ohne Weiteres durchführbar“, erläutert<br />

Weber. Daher beschlossen die Firmeninhaber,<br />

ins automatische Tiefziehverpacken einzusteigen. Bei<br />

der Wahl des geeigneten Maschinenherstellers richtete<br />

sich das Augenmerk der Webers schnell auf<br />

<strong>MULTIVAC</strong>. Die Fleischereiinhaber interessierten sich<br />

anfangs für das Einstiegsmodell R 105. „Die R 105<br />

benötigt jedoch einen externen Kühlwasser- und<br />

Druckluftanschluss. In wirtschaftlicher Hinsicht hätte<br />

sich der Aufwand für die Installation der Maschine<br />

nicht gelohnt. Daher haben wir Weber mit der R 095<br />

e-concept ein Maschinenmodell angeboten, das ohne<br />

externe Anschlüsse auskommt“, berichtet Thomas<br />

Dömer, Vertriebsmitarbeiter von <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

erfolgen mussten, waren keine Zusatzinvestitionen<br />

notwendig. Die Maschine ist so flexibel gestaltet, dass<br />

der Slicer bei Bedarf abgenommen werden kann. Die<br />

Reinigung der Maschine und des Slicers ist daher sehr<br />

einfach.<br />

Integriert Schneiden und Verpacken<br />

Auf der R 095 mit integriertem Slicer verarbeitet<br />

die Fleischerei Weber heute Vierkilogrammwürste zu<br />

Packungen zu je vier Scheiben. Die Scheiben werden<br />

unter Schutzgas verpackt. Daher kleben sie nicht aneinander<br />

und sind somit in der Packung attraktiver.<br />

„Durch das integrierte Schneiden und Verpacken wird<br />

die Arbeit stark vereinfacht, da die Wurst nur in den<br />

Slicer gelegt werden muss. Der Rest läuft automatisch“,<br />

berichtet Weber. Durch den integrierten Prozess<br />

werden auch die Hygieneanforderungen erfüllt.<br />

„Durch den Kauf der R 095 konnten wir größere<br />

Investitionen in die Infrastruktur sparen“, sagt Weber.<br />

Auch der geringe Energieverbrauch der Maschine ist<br />

ein wichtiger Aspekt, da die Fleischerei aufgrund der<br />

installierten Klimatechnik für die Reiferäume ohnehin<br />

einen sehr hohen Energiebedarf hat. Für die Mitarbeiter<br />

der Fleischerei verlief der Einstieg in das automatische<br />

Tiefziehverpacken problemlos. „Unser Bedienpersonal<br />

hat rundum positive Erfahrungen mit der<br />

Maschine gemacht. Dem Team macht das Arbeiten<br />

mit der Maschine Spaß, da auch Bedienung und Reinigung<br />

sehr einfach sind“, berichtet Weber.<br />

Kompakte Bauweise, großzügige Einlegefläche<br />

Das Maschinenkonzept der R 095 macht Tiefziehverpacken<br />

auf kleinstem Raum möglich. „Das Verformen<br />

der Folie findet im Maschineninnenraum statt. Dadurch<br />

verfügt die R 095 trotz ihrer kompakten Bauweise über<br />

eine großzügige Einlegefläche für das manuelle Beladen<br />

der Tiefziehpackungen“, erläutert Dömer.<br />

Elektrische Antriebe für Hubwerk und Schneidungen<br />

sorgen für eine hohe Energieeffizienz und vergleichsweise<br />

geringe Betriebskosten. „Außer einem<br />

Stromanschluss benötigt die Maschine keine weiteren<br />

externen Anschlüsse und kann flexibel im Betrieb aufgebaut<br />

werden“, beschreibt Dömer.<br />

Die R 095 verfügt über ein Schnellwechselsystem<br />

für Form- und Siegelwerkzeug. Dies erleichtert das<br />

Umrüsten der Maschine auf andere Packungsformate.<br />

Darüber hinaus ist sie mit einer Schnittstelle für den<br />

Anbau von Schneidemaschinen ausgestattet.<br />

Anfang 2012 ging die R 095 e-concept in Reinholterode<br />

in Betrieb. Da im Betrieb keine Umbauten<br />

57


<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Schweinefleischvariationen<br />

ofenfähig verpackt<br />

Farmland Foods setzt auf Mylar ® COOK-Konzept<br />

Direkt mit der Verpackung im Ofen werden die „Oven Perfect ® “-Produkte von Farmland Foods zubereitet. Der<br />

US-Lebensmittelproduzent nutzt dabei Mylar ® COOK-Folie, die exklusiv von <strong>MULTIVAC</strong> vertrieben wird.<br />

Farmland Foods Inc. gehört mit einem Umsatz von mehr als<br />

4,4 Milliarden US-Dollar (2012) zu den größten Verarbeitern<br />

von Schweinefleisch in den USA. Das Unternehmen bedient<br />

US- und internationale Märkte mit frischem sowie industriell<br />

verpacktem Fleisch. Seit 2003 gehört Farmland zu<br />

Smithfield Foods, dem weltweit größten Produzenten von<br />

Schweinefleisch.<br />

58


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Innovative und verbraucherfreundliche Konzepte gehören<br />

von jeher zur Marketingstrategie von Farmland<br />

Foods: „Die Einkaufsgewohnheiten der Verbraucher<br />

haben sich in den vergangenen Jahren verändert. Es<br />

wird wieder mehr zu Hause gekocht, doch bei Fleisch<br />

sind verkaufs- und verzehrfertige Produkte gefragt.<br />

2011 dachten wir über ein ofenfähiges Schweinefleischprodukt<br />

in verschiedenen Geschmacksrichtungen<br />

nach, das direkt in der Folie zubereitet wird“,<br />

berichtet Mike Witt, Product Manager Fresh Pork<br />

bei Farmland Foods.<br />

Im November 2011 lernte Farmland Foods auf<br />

dem Trade Summit in Chicago das einzigartige Mylar ®<br />

COOK-Konzept von DuPont Teijin Films kennen. Dabei<br />

handelt es sich um tiefziehfähige Folien, die für die<br />

Zubereitung von Lebensmitteln im Temperaturbereich<br />

bis 218 Grad Celsius entwickelt wurden. Das gekühlte<br />

oder tiefgefrorene Produkt wird direkt in den Ofen oder<br />

in die Mikrowelle gelegt und dort in der geschlossenen<br />

Packung gegart. Wird ein bestimmter Druck erreicht,<br />

öffnet sich die Siegelnaht der Packung von selbst. Ab<br />

diesem Zeitpunkt beginnt der Bräunungsprozess in der<br />

offenen Verpackung.<br />

„Wir waren so begeistert von Mylar ® COOK, dass<br />

wir mit Hilfe von Olek Foods Product Development<br />

direkt mit der Entwicklung der ersten Produktideen<br />

begannen, als wir aus Chicago zurückkehrten. Kurze<br />

Zeit später haben wir erste Testreihen durchgeführt“,<br />

erinnert sich Witt.<br />

Farmland Foods nutzte dafür seine vorhandenen<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen von <strong>MULTIVAC</strong>. Auf<br />

deren Standardmaschinen lassen sich die Folien einfach<br />

und sicher verarbeiten. Darüber hinaus besitzt<br />

<strong>MULTIVAC</strong> die Vertriebsrechte für Mylar ® COOK-<br />

Folien. „Damit Farmland Foods die Produkttests<br />

durchführen konnte, mussten wir den Radius der<br />

Werkzeugeinsätze der Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

ändern“, so Matt Malott, Sales Director Key Accounts<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> Inc.<br />

Auf Grundlage der Tests entwickelte Farmland<br />

Foods ein ofenfähiges Schweinefleischprodukt und<br />

gab ihm den Markennamen „Oven Perfect ® “. Im Juli<br />

2012 kam es auf den Markt. Zunächst konnten<br />

Verbraucher zwischen sechs Zubereitungsvarianten<br />

wählen.<br />

Das neue Verpackungskonzept bietet Farmland<br />

Foods die Möglichkeit, frischen Proteinen durch die<br />

Beigabe von Marinaden, Gewürzen und Saucen mehr<br />

Attraktivität am PoS zu verleihen. Aromen, Vitamine,<br />

Mineralien sowie die produkteigene Feuchtigkeit bleiben<br />

während des Garprozesses weitgehend erhalten.<br />

Der Einsatz von Salz und Gewürzen lässt sich um bis<br />

zu 20 Prozent reduzieren. Auch das Verpackungsvolumen<br />

ist im Vergleich zu Verbundfolien deutlich<br />

geringer. Zudem reduzieren sich Säuberungsaufwand<br />

und Wasserverbrauch in der Küche.<br />

Weniger Energieverbrauch beim Garen<br />

Das Mylar ® COOK-Konzept zeigt auch im Sinne<br />

eines nachhaltigen Wirtschaftens eine positive Bilanz:<br />

Die konstante Hitzeübertragung während der Garphasen<br />

sorgt für gleichmäßige Ergebnisse und kann<br />

die Kochzeit um bis zu 30 Prozent reduzieren.<br />

Anwendern bietet das Mylar ® COOK-Konzept eine<br />

hohe Lebensmittelsicherheit. Köche und Privatverbraucher<br />

kommen beispielsweise nicht mit rohem<br />

Fleisch in Berührung. Dadurch wird das Risiko einer<br />

Kreuzkontamination mit Bakterien gesenkt. Da es sich<br />

um eine Vakuumverpackung handelt, wird die Gefahr<br />

von Gefrierbrand und Oxidation reduziert. Die mechanischen<br />

Eigenschaften der Folien gewährleisten eine<br />

hohe Durchstichfestigkeit.<br />

Maschinen und Folien aus einer Hand<br />

Heute verwendet Farmland Foods Mylar ® COOK-Folien<br />

für frische, marinierte und Trockenfleischprodukte.<br />

Verpackt werden die ofenfähigen Produkte mit<br />

Mylar ® COOK-Folie auf Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

von <strong>MULTIVAC</strong>, die in kürzester Zeit vom lokalen<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Serviceteam umgerüstet wurden.<br />

Anwender erhalten das Mylar ® COOK-Konzept inklusive<br />

Folien und Verpackungsmaschinen aus einer<br />

Hand – bei <strong>MULTIVAC</strong>. Der Verpackungsspezialist<br />

stellt sein umfassendes Know-how in Bezug auf<br />

Prozesssicherheit und Verpackungslösungen zur Verfügung.<br />

Die Anwendungszentren der <strong>MULTIVAC</strong><br />

Tochtergesellschaften stellen technische Unterstützungs-<br />

und Beratungskapazitäten für die Verarbeitung<br />

von Mylar ® COOK bereit.<br />

59


<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Millimetergenau platziert<br />

Vergeer setzt auf Etikettiertechnik von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />

Die niederländische Firma Vergeer ist Spezialist für das hochwertige und bedarfsgerechte Abpacken von Käseprodukten.<br />

Dazu gehören auch Käsescheiben, die tiefgezogen verpackt und anschließend etikettiert werden. Mit<br />

dem Einsatz des Transportbandetikettierers MR333 TQ von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection konnte Vergeer im<br />

Herbst 2012 seinen Ausstoß erhöhen.<br />

Mit Hilfe modernster Technologien verarbeitet Vergeer<br />

jährlich mehrere zehntausend Tonnen Käse. Kernkompetenz<br />

des niederländischen Unternehmens sind<br />

kundenspezifische Produkt- und Verpackungslösungen<br />

für die Segmente Groß- und Einzelhandel, Industriekunden<br />

sowie den Out-of-Home-Sektor. Dabei wird<br />

jeder Vergeer-Kunde individuell beraten und betreut.<br />

Zum Leistungsspektrum zählen auch die Entwicklung<br />

von Produkten und Innovationen.<br />

Linerless Etikettieranlage abgelöst<br />

An seinen Produktionsstandorten setzt Vergeer auf<br />

modernste Verpackungs- und Etikettiertechnik. Im<br />

Sommer 2012 suchte der niederländische Käsespezialist<br />

eine neue Etikettierlösung für Tiefziehverpackungen,<br />

in denen Käsescheiben verpackt werden. Die<br />

Produkte werden auf einer <strong>MULTIVAC</strong> Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 535 verpackt und mit Weichfolie<br />

versiegelt. Anschließend wird die Packung noch mit<br />

einem Stülpdeckel versehen, auf dem das Produktetikett<br />

appliziert wird. Es wird nach Art einer Banderole<br />

umgelegt und sichert so gleichzeitig den Packungsdeckel.<br />

„Wir haben bis dahin eine Linerless Etikettieranlage<br />

eingesetzt. Es gab jedoch zu viele Probleme mit<br />

der Einstellung der Maschine, und der Service des Herstellers<br />

war auch nicht zufriedenstellend. Daher haben<br />

wir uns bei unserem Partner <strong>MULTIVAC</strong> Niederlande<br />

nach einer neuen Lösung umgesehen“, berichtet<br />

Erwin van Rijswijk, technischer Leiter bei Vergeer.<br />

Die neue Etikettierlösung musste hohe Anforderungen<br />

erfüllen: Sie sollte in der Lage sein, die 296 mal<br />

50 Millimeter großen Papier- und Kunststoffetiketten<br />

so exakt auf der Packung zu platzieren, dass die beiden<br />

Etikettenenden sich auf der Unterseite der Packung<br />

fast berühren. „Die Etikettierung erfolgt nach Art einer<br />

Banderole, also von oben, über die Seiten und mit anschließendem<br />

Andruck des Etiketts auf der Unterseite.<br />

Die Lücke zwischen den beiden Etikettenenden wird<br />

durch das Etikett des Preisauszeichners überklebt“, erläutert<br />

Gerard Brockhoff, Spezialist für Kennzeichnungstechnik<br />

bei <strong>MULTIVAC</strong> Niederlande. Benötigt<br />

wurde eine Ausstoßgeschwindigkeit von 60 Packungen<br />

pro Minute, wobei die Etikettierlösung auch<br />

90 oder mehr Packungen pro Minute problemlos leisten<br />

sollte.<br />

Wirtschaftlich etikettieren<br />

Im September 2012 entschied sich Vergeer für den<br />

Transportbandetikettierer MR333 TQ von <strong>MULTIVAC</strong><br />

Marking & Inspection.<br />

Die Etikettierer der Baureihe MR300 sind modular<br />

aufgebaut und bieten eine hohe Flexibilität bei der<br />

Etikettierung unterschiedlicher Produkte wie Becher,<br />

Dosen, Faltschachteln, Schlauchbeutel, Tiefziehpackungen<br />

oder Trays. „Unsere Transportbandsysteme<br />

können Etiketten von allen Seiten auf das verpackte<br />

Produkt aufbringen – von oben, unten, auf Seitenflächen<br />

oder übereck“, erläutert Udo Kästing von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection. Transportbandetikettierer<br />

werden entweder als Stand-alone-Systeme<br />

eingesetzt oder in eine Verpackungslinie integriert.<br />

Der MR333 TQ wird über die <strong>MULTIVAC</strong> Benutzer-<br />

60


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Das im niederländischen Reeuwijk ansässige Unternehmen<br />

Vergeer konfektioniert seit 1934 holländische und<br />

internationale Hartkäsesorten in verschiedensten Verpackungsformen<br />

und -größen genau nach Kundenwunsch.<br />

Die Produkte werden sowohl als Eigenmarke als auch<br />

unter Handels- und Herstellermarken vertrieben. Der<br />

Familienbetrieb beschäftigt derzeit 600 Mitarbeiter an<br />

drei Standorten.<br />

Charakteristisch: Die aufwändige Banderolen-Verpackung von Vergeer<br />

oberfläche HMI 2.0 bedient. „Die nach Bedienfunktionen<br />

gegliederte Menüstruktur erlaubt eine einfache<br />

und schnelle Umrüstung bei Produkt- oder Etikettenwechsel.<br />

Durch passwortgeschützte Bedienerebenen<br />

wird der Menüzugriff geregelt. Meldungen und Parameternamen<br />

werden in Klartext in der jeweiligen Landessprache<br />

angezeigt“, erläutert Kästing.<br />

Technischer Kundendienst unterstützt<br />

Der Transportbandetikettierer MR333 TQ wurde im<br />

Oktober 2012 an Vergeer geliefert. „Die Installationsphase<br />

dauerte anderthalb Tage und wurde vom technischen<br />

Kundendienst von <strong>MULTIVAC</strong> hervorragend<br />

unterstützt“, lobt Claus van Straaten, technischer Projektleiter<br />

bei Vergeer.<br />

Der MR333 TQ übernimmt die Packungen aus der<br />

Tiefziehverpackungsmaschine R 535, die über einen<br />

angeschlossenen Stülpdeckelaufsetzer verfügt. Zur<br />

Sicherung des Deckelsitzes auf den Packungen ist der<br />

Einlaufbereich des Etikettierers mit einem Kopfband<br />

ausgerüstet. Es dient gleichzeitig als Zuteiler, um die<br />

Produkte auf den zur Etikettierung erforderlichen Abstand<br />

zu bringen.<br />

Der Etikettenspender ist mit einer Spendekante mit<br />

Bürste für 300 Millimeter breite Etikettenbänder beziehungsweise<br />

296 Millimeter breite Etiketten ausgestattet.<br />

Er appliziert die Etiketten von oben auf die Packungen.<br />

„In der Andrücksektion werden die überstehenden<br />

Etiketten zunächst mit je einer Andrückrolle um die<br />

Seiten gefaltet und dann mit einer weiteren Rolle unten<br />

auf die Packung gerollt“, erläutert Udo Kästing.<br />

Derzeit arbeitet das Etikettiersystem mit bis zu 100<br />

Takten pro Minute. „Dadurch konnte der Ausstoß im<br />

Vergleich zur Vorgängerlösung bereits nach einer Woche<br />

um 50 Prozent erhöht werden“, lobt van Straaten.<br />

Die Positionstoleranz beträgt gerade mal zwei Millimeter<br />

Winkelversatz an den Etikettenenden.<br />

Volle Integration<br />

Zur Einbindung in die Produktionslinie ist ein Signalaustausch<br />

mit vor- und nachgeschalteten Maschinen vorgesehen.<br />

Bei einer Störung der nachfolgenden Anlage<br />

wird die Produktzufuhr im Einlauf der Etikettieranlage<br />

unterbrochen. Um Folgefehler zu vermeiden, werden<br />

die bereits etikettierten guten Produkte über eine Ausschleusweiche<br />

gesammelt. Somit ist nach Störungsbeseitigung<br />

ein störungsfreier Wiederanlauf gewährleistet.<br />

Über ein Beschleunigungsband werden die<br />

Produkte anschließend auf die für die nachgeschaltete<br />

Kontrollwaage passende Geschwindigkeit gebracht<br />

und an diese übergeben.<br />

61


<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Dessertgläser etikettiert<br />

und versiegelt<br />

Verbau setzt auf Etikettiertechnik von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />

Auf der Suche nach einer Etikettierlösung für seine Dessertgläser entschied sich die Confiserie Verbau für die<br />

Gliederbandetikettierer MR413 GB von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection. Drei dieser Systeme kennzeichnen<br />

rund 100.000 Gläser täglich. Das vierte ist bereits in Planung.<br />

Verbau wurde 2010 von Johan Bauwens und Antoon<br />

Verscheiden im belgischen Leuzeen-Hainaut gegründet.<br />

Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Desserts<br />

spezialisiert. Dazu verwendet Verbau ausschließlich<br />

hochwertige Zutaten. Die Produkte werden genau<br />

nach Kundenwunsch hergestellt und sind gekühlt oder<br />

tiefgekühlt erhältlich. Vertrieben werden sie über Supermärkte<br />

und Einzelhandel – sowohl unter der Verbau-<br />

Eigenmarke „Les amuses du Chef“ oder unter Händlermarken.<br />

Kurz nach der Unternehmensgründung sahen sich<br />

Johan Bauwens und Antoon Verscheiden nach einer<br />

Etikettierlösung um, mit der die Desserts automatisiert<br />

gekennzeichnet werden sollten. Luftiges Schokoladen-<br />

Mousse, verziert mit Obstvariationen, feinste Crèmes<br />

und Fruchtmousses in verschiedenen Geschmacksrichtungen<br />

sollten hochwertig und zuverlässig präsentiert<br />

werden.<br />

Die beiden Unternehmer hatten zwar wenig Erfahrung<br />

mit Kennzeichnungssystemen, dafür aber eine<br />

klare Vision dessen, was sie benötigten: „Die Füllmengen<br />

unserer Gläser betragen 60 oder 85 Gramm. Die<br />

Gläser sind 70 bis 80 Millimeter hoch, der obere Durchmesser<br />

ist circa 40 Millimeter breit. Der Ausstoß des<br />

Etikettierers sollte mindestens 100 Produkte pro Minute<br />

betragen“, berichtet Johan Bauwens.<br />

Die Kunststoff-Etiketten sind circa 170 mm lang.<br />

Sie bestehen aus einem Mittelteil, der auf die Deckel<br />

aufgebracht wird, sowie aus zwei seitlichen Flügeln,<br />

die beidseitig auf das Glas gedrückt werden. Mittelteil<br />

62


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

und seitliche Etiketten sind über Stege verbunden, die<br />

über den Deckelrand geführt werden. Sie versiegeln<br />

das Glas und fixieren den Stülpdeckel.<br />

Eine besondere Herausforderung für die Etikettierung<br />

stellen die Formen der Gläser dar. Sie sind entweder<br />

zylindrisch, ballig oder konisch. Vor allem auf balligen<br />

Gläsern ist es nicht möglich, Etiketten faltenfrei<br />

auf den Seiten aufzubringen. Daher werden die Etiketten<br />

so hergestellt, dass die untere Hälfte der Flügel<br />

kleberfrei ist. So haften die Etiketten im oberen Teil<br />

sicher an, werden im unteren Teil trotzdem faltenfrei<br />

über die Glasrundung geführt.<br />

Integrierte Etikettierlösung<br />

Ein Hersteller von Etiketten brachte die Unternehmer<br />

Bauwens und Verscheiden in Kontakt mit <strong>MULTIVAC</strong><br />

Belgien und dem Kennzeichnungsspezialisten<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection. <strong>MULTIVAC</strong> unterbreitete<br />

zunächst ein Angebot, die Dessertgläser mit<br />

einer voll integrierten Lösung zu etikettieren.<br />

Alternativ hätte Verbau nur den Etikettierkopf von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> kaufen und die Zuführeinheit selber bauen<br />

können. „Unsere Gesamtlösung war zwar etwas<br />

teurer, dennoch hat sich Verbau für den Gliederbandetikettierer<br />

MR 413 GB mit einer speziellen Zuführeinheit<br />

entschieden“, berichtet Christian Vlasselaer<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> Belgien.<br />

Der MR 413 GB eignet sich speziell für die Rundumoder<br />

Teilrundumetikettierung von zylindrischen Produkten,<br />

wie Flaschen, Dosen oder Gläser. Alle Etikettierer<br />

der Baureihe MR 400 sind hygienegerecht<br />

konstruiert. Das Gestell ist nicht geschlossen, sondern<br />

besteht aus einem offenen Rahmenunterbau aus<br />

Rundrohren.<br />

Im September 2010 lieferte <strong>MULTIVAC</strong> Marking &<br />

Inspection zwei Gliederbandetikettierer dieses Typs an<br />

Verbau. Die Etikettierlösung wurde in der neuen Produktionsstätte<br />

der Confiserie implementiert und die<br />

Mitarbeiter wurden darauf geschult.<br />

Dann erfolgt die Etikettierung von oben auf den<br />

Deckel. Im nächsten Schritt werden die seitlichen Etikettenlaschen<br />

mit pneumatisch bewegten Andrückschwämmen<br />

beidseitig auf die Gläser gedrückt. Um<br />

die geforderte Geschwindigkeit zu erreichen, werden<br />

immer drei Gläser gleichzeitig in der Andrückeinrichtung<br />

verarbeitet. Außerdem fahren die Andrückschwämme<br />

in Produktgeschwindigkeit mit den Gläsern<br />

mit. So wird eine Leistung von 120 Gläsern pro<br />

Minute erzielt.<br />

Die fertig etikettierten Gläser werden auf einem<br />

Auslaufdrehteller gesammelt und noch von Hand in<br />

Steigen gepackt. Zukünftig sollen Beschickung und<br />

Entnahme der Gläser durch einen Roboter erfolgen.<br />

Bei den Gliederbandetikettierern von <strong>MULTIVAC</strong><br />

Marking & Inspection stehen einem Kunden verschiedene<br />

Druckeroptionen zur Verfügung, um zusätzliche<br />

Daten, wie zum Beispiel Inhaltsstoffe, EAN oder 2D-<br />

Codes und Chargennummern, aufdrucken zu können.<br />

Bei Verbau wurde der Etikettierer für die Aufnahme<br />

eines Thermal-Inkjet-Druckers vorbereitet, der dann<br />

vor Ort von Verbau montiert wurde.<br />

Verbau ist mit der Qualität der Maschinen hochzufrieden:<br />

„Ausstoß, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit<br />

der Linie sind top. Mittlerweile haben wir drei<br />

Gliederbandetikettierer von <strong>MULTIVAC</strong> Marking &<br />

Inspection im Einsatz, die zusammen rund 100.000<br />

Gläser pro Tag produzieren“, sagt Bauwens. Die Installation<br />

von Gliederbandetikettierer Nummer vier ist bereits<br />

für Mitte <strong>2013</strong> in Planung.<br />

120 Gläser pro Minute<br />

Bei Verbau sind die Gliederbandetikettierer voll in die<br />

Produktion integriert. Ein Produktzuteiler bringt die befüllten<br />

und mit Deckel versehenen Gläser auf den zur<br />

Etikettierung erforderlichen Abstand. Dieser richtet<br />

sich nach Form und Größe des Produkts, Länge des<br />

Etiketts sowie der gewünschten Leistung.<br />

63


<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Die belgische International Spice & Food Import (ISFI)<br />

wurde 1982 in Brain-l’Alleud in der Nähe von Brüssel<br />

gegründet. Das Unternehmen hat sich auf die Veredelung<br />

von Gewürzen und Würzmischungen spezialisiert,<br />

die ISFI in vielen Ländern einkauft.<br />

Flexible Etikettierlösung,<br />

sportlicher Liefertermin<br />

ISFI vertraut der Etikettiertechnik von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />

Eklatante Qualitätsmängel führten dazu, dass die International Spice & Food Import (ISFI) im Juli 2012 ihre<br />

vorhandene Etikettierlösung für Kunststoffdosen ablösen musste. Mit dem Gliederbandetikettierer MR425 GB<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection implementierte das belgische Unternehmen innerhalb kürzester Zeit eine<br />

wirtschaftliche Alternative.<br />

Paprika, Anis und Safran aus Spanien, grüner Kardamom<br />

aus Guatemala oder Senfkörner aus Kanada: In<br />

den Hallen von ISFI werden die Rohmaterialien gereinigt,<br />

gemahlen und zu Gewürzmischungen kombiniert.<br />

Die Gewürze sind zum Teil für die industrielle Weiterverarbeitung<br />

bestimmt, um Soßen, Fertiggerichte,<br />

Pizzen oder Fleischprodukte zu verfeinern. Wichtige<br />

Abnehmer sind auch der Großhandel, Supermärkte<br />

und die Gastronomie.<br />

Bis Sommer 2012 war bei ISFI eine Etikettierlösung<br />

im Einsatz, bei der zwei Etiketten mit zwei Spendern<br />

unterschiedlicher Bauart auf die Gewürzdosen appliziert<br />

wurden: ein über 20 Jahre alter MR 4000 sowie<br />

ein Harland-Etikettenspender.<br />

Fehlende Synchronisation<br />

Die Etikettierlösung führte jedoch immer wieder zu<br />

Qualitätsmängeln: „Die beiden Etikettenspender ließen<br />

sich weder mit dem Zuführsystem noch mit dem<br />

Abstandssystem synchronisieren. Daher waren die<br />

Etiketten nicht optimal auf den Dosen positioniert und<br />

64


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

hafteten auch nicht fest an“, berichtet Geert Vermoesen,<br />

Werksleiter bei ISFI. Zudem bot die Etikettierlösung<br />

keinen Mechanismus, um die beiden Etiketten<br />

auf dem Produkt anzudrücken. „Am Ende der Linie<br />

hatten wir Mitarbeiter postiert, die die Etiketten manuell<br />

andrücken mussten“, so Vermoesen.<br />

Neue Lösung in acht Wochen<br />

Mitte Juli 2012 spitzte sich die Situation zu: „Ein Kunde<br />

aus Großbritannien klagte über erhebliche Qualitätsmängel<br />

und drohte damit, den Vertrag aufzulösen. Wir<br />

konnten die Angelegenheit nur entschärfen, indem wir<br />

ihm garantiert haben, dass die nächste Lieferung tipptopp<br />

sein würde“, ergänzt Vermoesen.<br />

Für alle Beteiligten war der Fall klar: Eine neue<br />

Etikettierlösung musste her – und zwar so schnell wie<br />

möglich: Mitte September 2012 musste die nächste<br />

Lieferung bei dem britischen Kunden sein. ISFI blieben<br />

knapp acht Wochen für die Auswahl, das Customizing<br />

und die Inbetriebnahme der neuen Etikettierlösung im<br />

eigenen Haus.<br />

Der Gewürzspezialist wandte sich in dieser<br />

Situation an seinen aktuellen Lieferanten, <strong>MULTIVAC</strong><br />

Marking & Inspection. Nach Beratung durch den Vertriebsmitarbeiter<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />

entschied sich die ISFI für die Anschaffung eines<br />

Gliederbandetikettierers MR425 GB.<br />

Dieses Etikettierermodell von <strong>MULTIVAC</strong> ist sehr<br />

flexibel und kann für unterschiedliche Packungsformate<br />

sowohl zur Rundumetikettierung als auch zur Vorder-<br />

und Rückseitenetikettierung eingesetzt werden.<br />

Möglich wird diese Flexibilität durch den modularen<br />

Aufbau der Gliederbandetikettierer der Baureihe<br />

MR400 GB: „Aus verschiedenen Standardelementen<br />

erstellen wir die für die jeweilige Branchenanforderung<br />

passende Maschine“, erläutert Udo Kästing, Area<br />

Sales Manager von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection.<br />

Trotz Urlaubszeit fertigte <strong>MULTIVAC</strong> Marking &<br />

Inspection die Maschine in weniger als acht Wochen.<br />

„Der Liefertermin war extrem sportlich; trotzdem<br />

konnten wir den Etikettierer am 7. September 2012 in<br />

Betrieb nehmen“, berichtet Kästing. Mit einem Ausstoß<br />

von 90 Dosen pro Minute und einer Positionstoleranz<br />

von maximal plus-minus einem Millimeter entsprach<br />

der Gliederbandetikettierer MR425 GB auch<br />

den Anforderungen des Gewürzspezialisten.<br />

Die neue Etikettierlösung ist vollständig in die Fertigungslinie<br />

von ISFI integriert. Die befüllten Gewürzdosen<br />

werden aus der Füll- und Verschließanlage übernommen,<br />

über einen Doppelrollenzuteiler vereinzelt<br />

und in die Ausrichteinrichtung geführt. Diese besteht<br />

aus Greifbacken, die der Produktform angepasst sind.<br />

Um eine akkurate Etikettierung zu erreichen, werden<br />

die Dosen in der Ausrichteinrichtung exakt positioniert<br />

und dann unter einem Kopfband fixiert. Anschließend<br />

applizieren zwei Etikettenspender das Vorder- und das<br />

Rückseitenetikett.<br />

Mitlaufende Andrückschwämme sorgen dann dafür,<br />

dass die Etiketten perfekt auf dem Produkt haften.<br />

„Wir bieten für jedes Produkt die optimale Vorrichtung:<br />

Neben Andrückschwämmen haben wir auch einen<br />

Riemenandruck im Programm, der sich speziell für<br />

konische Becher und Etikettierungen bis zu 180 Grad<br />

um den Umfang eignet“, berichtet Kästing.<br />

Bei den <strong>MULTIVAC</strong> Gliederbandetikettierern werden<br />

die zu etikettierenden Produkte auf einer Scharnierbandkette<br />

befördert. Im Gegensatz zum Transportband<br />

ist die Kunststoffkette glatt und erlaubt daher<br />

eine Bewegung des Produkts sowie ein Aufstauen am<br />

Einlauf. Die Scharnierbandkette ist zudem leichter zu<br />

reinigen als das Transportband und muss für die Reinigung<br />

nicht abgenommen werden.<br />

Mit seinem hygienegerechten Design in Edelstahlausführung<br />

entspricht der MR425 GB den Anforderungen<br />

der Nahrungsmittelindustrie. Kunden stehen zudem<br />

verschiedenste Druckeroptionen zur Verfügung,<br />

um zusätzliche Daten, wie zum Beispiel Inhaltsstoffe,<br />

EAN oder 2D-Codes und Chargennummern aufdrucken<br />

zu können.<br />

Andrückschwämme fürs Etikett<br />

65


<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Tray-Skin-Verfahren:<br />

weiche Produkte<br />

ohne Deformationen<br />

<strong>MULTIVAC</strong> implementiert Traysealer mit Vorheizstation bei Brandenburg Culinair<br />

Um Filets und andere Gourmet-Fleischprodukte in Skin-Verpackungen zu verpacken, vertraut die niederländische<br />

Qualitätsmetzgerei Brandenburg Culinair ganz auf <strong>MULTIVAC</strong>. Der Verpackungsspezialist hat eine Vorheizstation<br />

für seinen Hochleistungs-Traysealer entwickelt, dank deren sich Skinfolie etwas weniger straff über das Produkt<br />

spannt. Auf diese Weise kommt es bei weichen Produkten nicht zu Deformationen.<br />

Produkt- und Technologieinnovationen genießen bei<br />

Brandenburg Culinair einen hohen Stellenwert. Das<br />

niederländische Familienunternehmen hat hier in seiner<br />

Geschichte verschiedentlich Akzente gesetzt:<br />

2008 kam Brandenburg als erster Anbieter mit Double-<br />

Web-Verpackung auf den Markt. 2009 wurde die<br />

Dampfspülverpackung Steampack zum Patent angemeldet,<br />

mit der Brandenburg Convenience-Spezialitäten<br />

verpackt. Um mehrere Hunderttausend Kilo Fleisch<br />

pro Woche in gleichbleibend guter Qualität zu produzieren,<br />

investiert Brandenburg in modernste Produktionsanlagen<br />

und setzt bei seinen Produktverpackungen<br />

auf innovative, margenstarke Konzepte.<br />

Höhere Leistung, drei Packungsvarianten<br />

Am Standort Oudewater benötigte das Unternehmen<br />

im vergangenen Jahr zusätzliche Kapazitäten für die<br />

Verpackung von Schweinefilets in MAP- und Tray-Skin-<br />

Packungen. Skin ist ein Verfahren zur Herstellung von<br />

Vakuumverpackungen, bei denen sich die Oberfolie<br />

wie eine zweite Haut direkt um die Konturen des Pack-<br />

In über dreißig Jahren hat sich Brandenburg Culinair<br />

vom einfachen Metzgereibetrieb zum Trendsetter in<br />

Sachen kulinarische Fleischspezialitäten und zu einem<br />

professionellen Marktteilnehmer im Retail- und Foodservices-Markt<br />

entwickelt. Am Standort Oudewater<br />

stellt das niederländische Familienunternehmen Fleischspezialitäten<br />

nach eigenen Rezepten her. Dazu gehören<br />

zum Beispiel der roh gepökelte Hinterschinken,<br />

schmackhafte Schweinefiletvariationen, Rouladen in<br />

verschiedenen Geschmacksrichtungen, kulinarische<br />

Backofengerichte sowie Barbeque- und Convenience-<br />

Spezialitäten. Darüber hinaus berät Brandenburg Culinair<br />

andere Unternehmen aktiv bei ihrem Fleisch- und<br />

Fleischwarensortiment und initiiert exklusive Vorschläge<br />

für Private-Label-Aktivitäten.<br />

66


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

guts legt. Auf diese Weise wird das Produkt besonders<br />

plastisch und ansprechend präsentiert. Die vollflächige<br />

Versiegelung der Skinfolie mit dem Tray bietet<br />

zudem einen sehr guten Schutz, zum Beispiel vor Aussaften<br />

oder Verkleben.<br />

Das Skin-Verfahren eignet sich vor allem für formstabile<br />

Produkte wie Rindersteaks, Würstchen oder<br />

Gefriergüter. Bei weichen Produkten wie Filetstücken<br />

kann es jedoch zu Druckstellen oder Deformationen<br />

kommen, wenn die Folie zu straff über das Packgut<br />

gespannt wird.<br />

Bei Brandenburg war eine Traysealer-Linie mit zwei<br />

hintereinander geschalteten Modellen für die Herstellung<br />

dieser Verpackungen bereits im Einsatz. Bei der<br />

Verpackung von weichen Produkten im Skin-Verfahren<br />

kam es jedoch immer wieder zu den erwähnten unerwünschten<br />

Deformationen. „In solchen Fällen können<br />

wir die Filets im Lebensmittelregal nicht mehr optimal<br />

präsentieren. Deshalb legen wir bei der Verpackung<br />

unserer kulinarischen Schweinefilets sehr großen Wert<br />

darauf, dass die Originalform der Filetstücke durch den<br />

Verpackungsprozess nicht beeinträchtigt wird“, sagt<br />

Geschäftsführer Loek Brandenburg.<br />

Da die beiden Traysealer-Modelle, die vor mehreren<br />

Jahren bei Brandenburg installiert worden waren, nicht<br />

den Anforderungen entsprachen, entschied sich die<br />

Geschäftsführung für die Modernisierung der Verpackungslinie.<br />

Die neuen Traysealer sollten in der Lage<br />

sein, 60 MAP-Packungen beziehungsweise 40 Tray-<br />

Skin-Verpackungen pro Minute zu fertigen. Zudem sollten<br />

die neuen Hochleister so flexibel sein, dass Brandenburg<br />

Culinair drei Packungsvarianten mit unterschiedlichen<br />

Formen, Größen und Materialien, darunter<br />

auch Aluminium, fertigen kann.<br />

Anfang 2012 nahm die Geschäftsführung von Brandenburg<br />

Culinair Kontakt mit der niederländischen Vertriebsniederlassung<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> auf, die bereits einige<br />

Lösungen bei Brandenburg Culinair installiert<br />

hatte. Die Zusammenarbeit wurde von beiden Partnern<br />

stets als sehr positiv eingeschätzt. „<strong>MULTIVAC</strong><br />

ist für uns immer dann der bevorzugte Partner, wenn<br />

es um Spezialanwendungen geht“, so Brandenburg.<br />

Ganz neu musste <strong>MULTIVAC</strong> das Rad in diesem Fall<br />

allerdings nicht erfinden. Der Verpackungsspezialist<br />

verfügt nämlich bei seinen Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

über eine langjährige Erfahrung im Bereich<br />

der Skin-Verpackungen. Hier werden die Oberfolien<br />

mit Hilfe einer Vorheizplatte aufgeheizt und anschließend<br />

im Oberteil des Siegelwerkzeugs, dem so genannten<br />

Dom, zum zweiten Mal erhitzt und gedehnt.<br />

Dadurch kann sich die Folie völlig spannungsfrei über<br />

die Konturen des Produkts legen. Auch bei weichen<br />

Produkten entstehen keine Druckstellen, die Form<br />

bleibt weitgehend unverändert.<br />

Die Entwickler von <strong>MULTIVAC</strong> beschlossen, das<br />

Skin-Verfahren der Tiefziehverpackungsmaschine auf<br />

den Traysealer T 800 zu übertragen. Das Modell entsprach<br />

leistungsmäßig den Anforderungen von Brandenburg<br />

Culinair. Jetzt sollte es noch die gewünschten<br />

Vorteile bei den Skin-Verpackungen bieten können.<br />

<strong>MULTIVAC</strong> entwickelte sowohl eine Vorheizung für<br />

den T 800 als auch einen Dom, der vergleichbar mit<br />

dem kuppelförmig gestalteten Siegelwerkzeugoberteil<br />

der Tiefziehverpackungsmaschine funktioniert. Nachdem<br />

die ein oder andere „harte Nuss“ geknackt war,<br />

befanden sich die Entwickler auf der Erfolgsspur:<br />

„Dank der neuen Vorheizstation können wir auf dem<br />

T 800 jetzt auch sehr weiche Produkte skin-verpacken.<br />

Die Folien legen sich locker und einwandfrei über die<br />

Filetstücke, ohne sie flach zu drücken oder zu deformieren“,<br />

sagt Brandenburg. Alexander Kult von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> ergänzt: „Der Vorteil unseres breiten Produktspektrums<br />

ist ja unter anderem, dass wir<br />

Anwendungen und Verfahren, die bei einem Verpackungsmaschinentyp<br />

gut funktionieren, auf andere<br />

Modelle übertragen können. Zwischen unseren Konstruktionsabteilungen<br />

findet regelmäßig ein Erfahrungsaustausch<br />

statt, der in Fällen wie dem von Brandenburg<br />

Culinair zu innovativen Neuansätzen führt“.<br />

Im April 2012 wurden die beiden Hochleistungs-<br />

Traysealer mit der neuen Vorheizstation bei Brandenburg<br />

Culinair installiert. Die T 800 stehen in einer Verpackungslinie<br />

hintereinander. Der eine produziert<br />

MAP-Packungen, der andere die Outside-Cut-Tray-<br />

Skin-Verpackung. Letztere durchlaufen anschließend<br />

noch eine weitere Station, in der eine zusätzliche Oberfolie<br />

aufgesiegelt wird. Dadurch wird die Packung einfach<br />

stapelbar und lässt sich einfach etikettieren. Bei<br />

Brandenburg ist sie im Corporate Design gehalten.<br />

Skinverfahren von Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

auf Traysealer übertragbar?<br />

67


<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Im Jahr 1956 eröffneten Tommy, Joe und Gus Longo<br />

ihr erstes Obst- und Gemüsegeschäft in Toronto.<br />

Heute gehören mehr als 25 „Longo’s“-Geschäfte in<br />

der kanadischen Metropolregion zu Longo Brothers<br />

Fruit Markets Inc.<br />

Kurze Produktionszyklen<br />

und ein Frischeversprechen<br />

Mit dem Traysealer-Modell T 300 kann Longo Brothers Fruit Markets sein Frischekonzept ausbauen<br />

Um die Produktionszyklen für seine MME-Produkte zu verkürzen, setzt die kanadische Lebensmittelkette Longo’s<br />

auf einen Traysealer von <strong>MULTIVAC</strong>. Das Kompaktmodell T 300 bietet eine hohe Flexibilität bei Verpackungsprozessen,<br />

ist sparsam im Energieverbrauch und einfach zu bedienen.<br />

68


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Die vor zwei Jahren eingeführten MME-Gerichte und<br />

Salatmischungen, die die kanadische Lebensmittelkette<br />

Longo’s unter eigener Marke vertreibt, erfreuen<br />

sich großer Beliebtheit. „Bei unseren MME-Produkten<br />

handelt es sich um Fertiggerichte mit Gourmet-<br />

Qualität für zwei Personen, die zu Hause nur noch aufgewärmt<br />

werden müssen“, erläutert David Ashlee,<br />

Production Facility Development Manager bei Longo’s.<br />

Die Art der Verpackung und die Verpackungstechnologie<br />

haben bei Longo’s einen hohen Stellenwert. Zum<br />

einen gilt es, MME-Gerichte und Salate so attraktiv<br />

Da die bislang eingesetzten Traysealer nicht den<br />

Produktionsanforderungen entsprachen, investierte<br />

Longo‘s Anfang 2012 in ein neues, automatisches Traysealer-Modell<br />

vom Typ T 300. Mit dem Kompaktmodell<br />

kann der Lebensmittelhersteller hochwertige<br />

und formstabile Verkaufsverpackungen mit und ohne<br />

Schutzatmosphäre in kleinen Chargen herstellen. Der<br />

T 300 ist flexibel genug, um die gewünschten kurzen<br />

Produktionszyklen bei häufig wechselnden Produktchargen<br />

realisieren zu können.<br />

In diesem Zusammenhang überzeugten das Management<br />

von Longo’s das kompakte Design des<br />

T 300, seine Edelstahlkonstruktion sowie das Schnellwechselsystem<br />

für Werkzeuge. Die Formatumstellung<br />

ist beim T 300 sehr einfach, da der Formatwechsel<br />

softwareunterstützt ist. Das geringe Gewicht der Komponenten<br />

macht Hilfsmittel, wie zum Beispiel einen<br />

Werkzeugwechselwagen, überflüssig.<br />

Da <strong>MULTIVAC</strong> bei der Konstruktion des T 300 auf<br />

elektrische Hubwerke gesetzt hat, benötigt der Traysealer<br />

weniger Energie als Vergleichsmodelle. Druckluft<br />

wird nur noch für den Siegelprozess benötigt.<br />

38 Packungen pro Minute<br />

Die spezielle Verpackung bringt den Inhalt besonders gut zur Geltung<br />

zu verpacken, dass Verbraucher im Laden zugreifen.<br />

„Da Frische bei uns höchste Priorität hat, möchten wir,<br />

dass die Verpackung die Frische unserer Produkte angemessen<br />

präsentiert“, betont Ashlee.<br />

Zum anderen stellt Longo’s seine Produkte in der<br />

Regel ohne Konservierungsstoffe her, was ihre kurze<br />

Haltbarkeitsdauer erklärt. „Unser Ziel besteht jedoch<br />

nicht darin, Produkte mit einer längeren Haltbarkeit<br />

herzustellen. Vielmehr möchten wir kürzere Produktionszyklen<br />

für Produkte erreichen, die sich am PoS<br />

schneller verkaufen“, sagt Ashlee.<br />

Das Kundenprojekt wurde von <strong>MULTIVAC</strong> Canada Inc.<br />

umgesetzt. Ende März 2012 wurde der T 300 bei<br />

Longo‘s in Vaughan installiert. Die Maschine ist seit<br />

gut einem Jahr in Betrieb und hat laut Ashlee einen<br />

positiven Eindruck hinterlassen.<br />

Zurzeit werden zwei große PET-Schalen gleichzeitig<br />

unter modifizierter Atmosphäre versiegelt. Dabei<br />

erreicht der T 300 einen Durchsatz von 38 Packungen<br />

pro Minute.<br />

Nachdem die Trays mit den MME-Gerichten und<br />

die Salatmischungen versiegelt wurden, wird jede Verpackung<br />

an der Längsseite mit einer farbigen Kartonbanderole<br />

versehen. Dort sind alle erforderlichen Produktinformationen<br />

und Anweisungen zur Zubereitung<br />

aufgeführt. „Wir haben die Banderolen für unsere<br />

MME-Gerichte und Fertigsalate verkleinert, damit der<br />

Kunde das Produkt besser sehen kann. Das neue Verpackungsdesign<br />

wurde von den Kunden sehr gut angenommen“,<br />

erläutert Ashlee.<br />

Dank der speziellen Verpackung können Kunden<br />

80 Prozent des verpackten Produkts sehen und sich<br />

so vor dem Kauf von dessen Frische überzeugen.<br />

Ein Traysealer für kleine Chargen<br />

69


<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Die Marke Quorn bietet eine breite Auswahl an fleischfreien<br />

Produkten, die mit Hilfe einer patentrechtlich<br />

geschützten Technologie aus Mykroprotein hergestellt<br />

werden und den Geschmack und die Textur von Fleisch<br />

nachbilden.<br />

Entscheidung nicht bereut<br />

Quorn Foods in Norfolk vertraut der Zuverlässigkeit einer Gebrauchtmaschine<br />

Vor Kurzem hat Quorn Foods einen „gebrauchten“ Traysealer vom Typ T 400 für seine Anlage in Norfolk erworben.<br />

Der T 400 ist die erste überholte Maschine, die von dem Unternehmen erworben wurde. Richard Fathers, Site<br />

Engineering Manager bei Quorn Foods, teilt mit uns seine ersten Eindrücke.<br />

Was war der ausschlaggebende<br />

Grund dafür, dass Sie sich für einen<br />

gebrauchten T 400 entschieden<br />

haben?<br />

Fathers: Ganz einfach. Ich arbeite<br />

bereits seit 27 Jahren auf diesem<br />

Gebiet, und meiner Ansicht nach<br />

ist der T 400 von <strong>MULTIVAC</strong> einer<br />

der besten Traysealer auf dem<br />

Markt. Er stellt sehr zuverlässige<br />

Trayverpackungen her. Darüber hinaus<br />

erhalten wir zusätzlich den<br />

Service und die hohe Zuverlässigkeit<br />

von <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

Wieso haben Sie sich für eine überholte<br />

Maschine entschieden?<br />

Fathers: Mir wurden Mittel für eine<br />

neue Maschine zugeteilt. Allerdings<br />

musste ein Teil des Budgets<br />

aufgrund von Umständen, auf die<br />

ich keinen Einfluss hatte, für unerwartete<br />

Posten aufgewendet werden.<br />

Dadurch, dass wir uns für eine<br />

überholte Maschine entschieden,<br />

blieb das Projekt innerhalb des vorgesehenen<br />

Budgets. Hätten wir<br />

Zweifel an der Qualität des T 400<br />

gehegt, hätten wir auch eine neue<br />

Maschine kaufen können.<br />

Unsere Entscheidung habe ich<br />

nicht bereut. Bis auf die Plakette<br />

sieht der Traysealer wie eine neue<br />

Maschine aus. Da es sich bei<br />

allen relevanten Bauteilen um neue<br />

Teile von <strong>MULTIVAC</strong> handelt, kann<br />

nichts schiefgehen. Für alle unsere<br />

Maschinen haben wir zusätzlich<br />

einen Wartungsvertrag mit<br />

<strong>MULTIVAC</strong> abgeschlossen. Dadurch<br />

können die meisten Probleme<br />

beseitigt werden, bevor sie<br />

überhaupt auftreten. Sollte doch<br />

etwas schiefgehen, steht uns der<br />

lokale Techniker von <strong>MULTIVAC</strong> in<br />

Norwich zur Verfügung, sodass<br />

jegliche Schwierigkeiten in kürzester<br />

Zeit ausgeräumt werden können.<br />

Allerdings benötigen wir nur<br />

selten seine Unterstützung – die<br />

meisten unserer Maschinen sind<br />

von <strong>MULTIVAC</strong>, und unsere eigenen<br />

Techniker wurden von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> geschult, sodass sie<br />

theoretisch nahezu jede Maschine<br />

auseinander- und anschließend<br />

wieder zusammenbauen können.<br />

Haben Sie die Entscheidung für<br />

eine überholte Maschine bereut?<br />

Fathers: Hätten wir irgendwelche<br />

Zweifel gehabt, hätten wir diesen<br />

Weg nicht beschritten.<br />

70


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

400 Prozent mehr<br />

Produktionsleistung<br />

QB Food steigert mit <strong>MULTIVAC</strong> seine Verpackungseffizienz<br />

Die QB Food Trading Pte Ltd ist eines der führenden Unternehmen im Lebensmittelhandel in Singapur. Sein<br />

Hackfleisch verpackt das Unternehmen seit Kurzem mit Technik von <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

Aus der ganzen Welt kommen die Lebensmittel, die<br />

QB Food Trading nach Singapur importiert und dort<br />

vertreibt: Das Sortiment des 1989 in Singapur gegründeten<br />

Unternehmens reicht dabei von gekühlten<br />

Produkten wie Schinken, Wurst oder Salami über Tiefkühlkost<br />

wie Huhn, Schwein, Rind oder Lamm, verschiedenste<br />

Milch- und Trockenprodukte bis hin zu<br />

verarbeiteten Tiefkühlprodukten wie verzehrfertigem<br />

Huhn oder Meeresfrüchten. Ein weiterer wichtiger<br />

Posten im Sortiment sind Halal-Produkte.<br />

In den vergangenen 23 Jahren ist QB Food stetig<br />

gewachsen und hat sich heute als einer der bedeutendsten<br />

Lieferanten für Feinkost und Lebensmittel in<br />

Singapur etabliert und will in der nächsten Zukunft<br />

weiter expandieren. Basis für diese Strategie ist der<br />

Einsatz neuer, effizienter Verpackungskonzepte. Daher<br />

arbeitet QB Food seit September 2012 mit <strong>MULTIVAC</strong><br />

zusammen. Das lokale Vertriebsteam von MULTVAC<br />

konnte QB Food unter anderem mit seinem umfassenden<br />

Angebot an integrierten Verpackungslösungen<br />

überzeugen. Großen Anklang fand auch der erstklassige<br />

Support durch <strong>MULTIVAC</strong>, sowohl vonseiten des<br />

Vertriebs als auch vonseiten des technischen Service.<br />

Als erste Verpackungslösung von <strong>MULTIVAC</strong> entschied<br />

sich QB Food für einen Traysealer T 800. Auf<br />

ihm verpackt das Unternehmen Hackfleisch. Nach<br />

Inbetriebnahme dieser Verpackungslösung rechnet QB<br />

Food mit einer Ausbringung von zunächst 5.000 Trays<br />

je Produktionstag. Das entspricht einer Steigerung der<br />

Produktionsleistung um 400 Prozent. Gleichzeitig reduziert<br />

sich der Personalbedarf beim Verpacken deutlich.<br />

Langfristig will QB Food mit der T 800 ein Maximum<br />

von 24.000 Trays pro Tag erreichen. Auch die dafür<br />

benötigten Hartschalen bezieht das Unternehmen<br />

von <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

71


<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Hunan Linwu Shunhua Duck Industrial Development<br />

wurde 1999 in der Stadt Linwu in der Provinz Hunan gegründet<br />

und ist mit einem Umsatz von mehr als 60 Millionen<br />

Euro jährlich einer der größten Produzenten von<br />

Entenfleisch in China. Zum umfangreichen Portfolio<br />

gehören neben der bekannten Linwu-Ente mehr als<br />

200 verschiedene Lebensmittelprodukte aus Fisch,<br />

Rindfleisch oder auch Reis.<br />

Dongjiang Fisch<br />

als Snack verpackt<br />

Chinesischer Lebensmittelproduzent setzt auf <strong>MULTIVAC</strong><br />

Den wachsenden Markt für Convenience-Produkte bedient der chinesische Lebensmittelproduzent Linwu<br />

Shunhua seit Kurzem mit einem gesunden Fisch-Snack aus der Provinz Hunan. Linwu Shunhua ist der erste<br />

Lebensmittelverarbeiter Chinas, der hierfür ein automatisches Verpackungskonzept einsetzt.<br />

Als Anbieter qualitativ hochwertiger chinesischer Spezialitäten<br />

ist Linwu Shunhua gut positioniert, zumal die<br />

Lebensmittelbranche in China boomt. Bereits 2011 hat<br />

das Reich der Mitte die USA als weltweit größten<br />

Lebensmittelmarkt abgelöst und wird nach einer Prognose<br />

der britischen Beratungsgesellschaft IGD bis zum<br />

Jahr 2015 auf 1,45 Billionen US-Dollar wachsen. Entscheidenden<br />

Anteil daran hat die immer größer werdende<br />

Mittelschicht, die sich zum einen zunehmend<br />

gesundheitsbewusster ernährt und zum anderen eine<br />

Mischung aus traditionellen und modernen Nahrungsmitteln<br />

bevorzugt. „Vor allem in den Städten geht<br />

der Trend zu abgepackten, verzehrfertigen Lebensmitteln<br />

und Convenience Food. Auch das Qualitätsund<br />

Markenbewusstsein der Verbraucher nehmen<br />

zu“, berichtet Jens Richter, Managing Director von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> China.<br />

Innovative Verpackung<br />

Im vergangenen Jahr beschloss die Unternehmensleitung<br />

von Shunhua unter der Marke Dongjiang Fisch<br />

eine Reihe gesunder Snack-Produkte im Markt zu positionieren.<br />

Der Dongjiang Fisch ist für dieses Vorhaben<br />

denkbar gut geeignet: Er stammt aus dem klaren Gebirgswasser<br />

des Dongjiang Sees, der sich im Süden<br />

der Provinz Huang auf einer Fläche von 160 Quadratkilometern<br />

erstreckt. Die Gegend ist als Nationalpark<br />

ausgewiesen; die Wasserqualität entsprechend hoch.<br />

Der Fisch besitzt einen hohen Nährwert, ist äußerst<br />

delikat und schmeckt leicht würzig.<br />

Bei der Verpackungslösung wollte Shunhua eine für<br />

den chinesischen Markt völlig neuartige Packungsvariante<br />

entwickeln: „Unsere Idee war es, den verarbeiteten<br />

Fisch in kleinen Snack-Packungen aus Aluminium<br />

72


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Die farblich ansprechende Verpackung aus Aluminium ist neuartig für den chinesischen Markt<br />

anzubieten, die beidseitig farblich ansprechend bedruckt<br />

sein sollten und die der Konsument einfach aufreißen<br />

kann“, sagt Jianwen Hu, Präsident von Linwu<br />

Shunhua. Der Fisch sollte in mehreren Geschmacksrichtungen<br />

produziert, automatisch verpackt und anschließend<br />

bei 121 Grad Celsius sterilisiert werden.<br />

Kosten senken, Produktivität erhöhen<br />

Um das Snack-Produkt verpacken zu können, sah sich<br />

Shunhua nach einer neuen Verpackungslösung um.<br />

Denn bis zu diesem Zeitpunkt verfügte das Unternehmen<br />

zwar über mehr als 150 Doppelkammermaschinen,<br />

mit denen Produkte in klassischen Vakuumbeuteln<br />

verpackt wurden. Im Vergleich zu modernen<br />

Verpackungsverfahren ist deren Herstellung jedoch<br />

vergleichsweise zeit- und kostenaufwändig „Wir wollten<br />

die Snack-Produkte auf eine schnellere, kosteneffizientere<br />

Art und Weise verpacken, mit der wir unterm<br />

Strich die Produktivität erhöhen und die Personalkosten<br />

senken können“, ergänzt Hu.<br />

Bei der Suche nach der optimalen Verpackungslösung<br />

für das neue Snack-Produkt griff der Lebensmittelproduzent<br />

auf seinen Kontakt zur lokalen Niederlassung<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> China zurück. <strong>MULTIVAC</strong> analysierte<br />

die Anforderungen von Shunhua und empfahl,<br />

die Packungen im Tiefziehverfahren herzustellen, da<br />

diese Technik hinsichtlich des Verpackungsmaterials<br />

und der Packungsform sehr flexibel ist.<br />

Mitte 2012 entschied sich Linwu Shunhua für den<br />

Kauf von zwei Hochleistungs-Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

vom Typ R 245. Dieses Maschinenmodell<br />

ist modular erweiterbar und für die Integration in automatisierte<br />

Linien geeignet. Ihre langlebige Edelstahlkonstruktion<br />

und ihr wegweisendes Hygiene-Design<br />

machen die Maschine für anspruchsvolle Lebensmittelprodukte<br />

geeignet: „Das Maschineninnere ist durch<br />

leicht zu öffnende Seitenverkleidungen für die Reinigung<br />

komplett zugänglich. Hygieneoptimiert sind Folientransportkette,<br />

Kettenführung, Hubwerke und mechanische<br />

Baugruppen, Motoren, Ventile und Verkabelung.<br />

Zudem ist die R 245 komplett wash-downfähig“,<br />

sagt Jens Richter. Ihre Steuerung erfolgt auf<br />

Chinesisch über den Industrie-PC (IPC) 06 auf der grafischen<br />

Benutzeroberfläche HMI 2.0.<br />

Die R 245 ist sehr flexibel, was den Einsatz von<br />

Packstoffen, Schneidungen und Formaten angeht. Für<br />

die Ober- und Unterfolie der Fisch-Snacks von Shunhua<br />

kommt Aluminiumfolie zum Einsatz. Die Packung<br />

ist so konzipiert, dass sie an der kurzen Seite vom Verbraucher<br />

leicht geöffnet werden kann.<br />

Beide Maschinen wurden Anfang <strong>2013</strong> bei Shunhua<br />

installiert. Nach einer Testphase, die bis Ende Januar<br />

dauerte, ist Präsident Hu optimistisch, was die<br />

weitere Zusammenarbeit mit <strong>MULTIVAC</strong> angeht: „Wir<br />

müssen sehen, ob die chinesischen Konsumenten diese<br />

neue Art der Verpackung akzeptieren. Falls ja, eröffnet<br />

uns das sehr große Chancen, da Chinesen Snack-<br />

Produkte lieben.“<br />

73


<strong>UPDATE</strong> Beyond Packaging<br />

„Der<br />

perfekte<br />

Job“<br />

Als Mechatronikerin bei<br />

<strong>MULTIVAC</strong> kümmert sich Nicole<br />

Haupt rund um den Globus um<br />

die Inbetriebnahme von<br />

Verpackungsmaschinen.<br />

Schon als kleines Kind hat Nicole<br />

Haupt das Innenleben eines Weckers<br />

mehr interessiert als eine<br />

Puppe. Aus den Weckern sind mittlerweile<br />

Verpackungsmaschinen<br />

geworden.<br />

Seit wann interessieren Sie sich für<br />

Technik?<br />

Eigentlich schon immer. Ich habe<br />

schon als kleines Kind alle Sachen,<br />

die nicht mehr funktioniert haben,<br />

zerlegt und untersucht. Meistens<br />

habe ich zwar nicht gefunden, wo<br />

das Problem ist. Aber reinschauen<br />

musste ich auf jeden Fall. Die typischen<br />

Mädchen-Spielzeuge haben<br />

mich eher nicht interessiert.<br />

Und wann hatten Sie dann zum ersten<br />

Mal daran gedacht, aus der<br />

Technikliebe einen Beruf zu machen?<br />

Ein Lehrer hat mich auf die Idee gebracht.<br />

Wir mussten während unserer<br />

Schulzeit mehrere Praktika<br />

machen. Er hat mir eine Stelle als<br />

Technische Zeichnerin vermittelt.<br />

Das war zwar gut, aber nicht ganz<br />

das Richtige für mich. Später hat<br />

er mich dann noch mal ausführlich<br />

beraten und mir vorgeschlagen,<br />

Mechanikerin auszuprobieren. Anschließend<br />

habe ich noch ein Praktikum<br />

als Elektronikerin gemacht.<br />

Beides fand ich dann so toll, dass<br />

ich mich nicht entscheiden konnte,<br />

in welche Richtung meine Ausbildung<br />

gehen sollte. Mein Lehrer hat<br />

dann gesagt, dass ich als Mechatronikerin<br />

doch beides verbinden<br />

könne. Bis dahin war mir dieses Berufsbild<br />

nicht bekannt.<br />

Was gefällt Ihnen am Alltag einer<br />

Mechatronikerin?<br />

Der Beruf ist unglaublich vielseitig.<br />

Ganz allgemein lässt sich das gar<br />

nicht eingrenzen. Ich habe mich im<br />

Sondermaschinenbau auf die Inbetriebnahme<br />

spezialisiert und führe<br />

dabei eine große Bandbreite von<br />

Tätigkeiten durch. Das beginnt mit<br />

der Montage von Baugruppen,<br />

geht über Reparaturen bis hin zur<br />

74


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

kompletten Inbetriebnahme. Ich liege<br />

genauso unter der Maschine<br />

wie ich an der Verkabelung am<br />

Schaltschrank arbeite oder am<br />

Terminal Einstellungen optimiere.<br />

Das macht für mich den Beruf so<br />

spannend.<br />

Wie sind Sie zu <strong>MULTIVAC</strong> als Ausbildungsbetrieb<br />

gekommen?<br />

Lustigerweise hat sich mein Vater<br />

bei <strong>MULTIVAC</strong> beworben, als ich<br />

auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle<br />

war. Ich habe ihm<br />

bei seinem Bewerbungsschreiben<br />

geholfen und dabei gesehen, dass<br />

<strong>MULTIVAC</strong> auch Mechatroniker<br />

ausbildet. Die Firma hat einen guten<br />

Ruf, also habe ich die Gelegenheit<br />

genutzt und mich auch gleich<br />

beworben. Die gut ausgestattete<br />

Lehrwerkstatt und die kompetenten<br />

Ausbilder waren für mich ausschlaggebend.<br />

Was ist bei <strong>MULTIVAC</strong> besonders?<br />

Die Vielfalt bei meiner Arbeit ist<br />

einmalig. <strong>MULTIVAC</strong> baut Sondermaschinen,<br />

die auf den Kunden zugeschnitten<br />

sind. Daher unterscheidet<br />

sich jede Maschine von der<br />

anderen. Selbst wenn wir mit vielen<br />

Standardbaugruppen arbeiten,<br />

hat jede Maschine eine andere<br />

Funktion. Eintönigkeit kommt hier<br />

nicht auf.<br />

Das zeigt auch, dass die werksinterne<br />

Ausbildung einen hohen Stellenwert<br />

bei <strong>MULTIVAC</strong> genießt.<br />

Aber dann dachte ich: Das ist der<br />

perfekte Job. Ich sehe die Welt und<br />

erledige dabei unglaublich vielseitige<br />

Aufgaben und kann mich immer<br />

wieder neu beweisen.<br />

Gab es eine besondere Schulung<br />

für die Tätigkeit?<br />

<strong>MULTIVAC</strong> hat eine interne Schulungsabteilung,<br />

die einen auf die<br />

Funktion und die Besonderheiten<br />

der einzelnen Maschinenteile<br />

schult. Da habe ich inzwischen viele<br />

Schulungen mitgemacht. Aber<br />

das eigentliche Standbein dieses<br />

Jobs ist Erfahrung. Und die erarbeite<br />

ich mir jetzt nach und nach.<br />

Man wird also eigentlich ins kalte<br />

Wasser geworfen?<br />

Nein, gar nicht. Ich bin in dem einen<br />

Jahr, seitdem ich das jetzt<br />

mache, immer gemeinsam mit einem<br />

erfahrenen Kollegen unterwegs<br />

oder habe hier im Haus mit<br />

erfahrenen Endmonteuren gearbeitet.<br />

Von deren Erfahrung konnte ich<br />

sehr viel lernen. So sammelt man<br />

langsam das notwendige Wissen.<br />

Zudem ist in der Regel auch beim<br />

Kunden ein Kollege der Tochtergesellschaft<br />

des jeweiligen Landes<br />

mit an der Maschine.<br />

Noch mal von ganz vorne alle Möglichkeiten<br />

durchdenken, Schritt für<br />

Schritt jede mögliche Fehlerursache<br />

ausschließen, bis man weiß,<br />

woran es liegt. Hilft das auch nicht<br />

weiter oder es fehlen Ersatzteile,<br />

dann wird unser Helpdesk um Hilfe<br />

gebeten und erst mal improvisiert,<br />

um die Maschine so weit zum Laufen<br />

zu bringen, dass der Kunde<br />

weiterproduzieren kann, bis das<br />

Problem endgültig behoben werden<br />

kann.<br />

Haben Sie bei Einsätzen Zeit, Städte<br />

und Länder kennenzulernen?<br />

Gleich mein erster Einsatz ging<br />

zweieinhalb Wochen nach Australien.<br />

Das Unternehmen war am<br />

Sonntag geschlossen und wir durften<br />

nicht an die Maschine. Also hatten<br />

wir zwei Tage die Möglichkeit,<br />

uns Melbourne anzuschauen und<br />

Kängurus zu streicheln. Allerdings<br />

ist das eher die Ausnahme. In der<br />

Regel sieht man ein Land nur aus<br />

dem Fenster des Taxis.<br />

Hat man nach all den Reisen noch<br />

Lust, ins Ausland in den Urlaub zu<br />

gehen?<br />

Auf jeden Fall! Ich habe gerade<br />

Lust auf Spanien. Aber mein Freund<br />

will lieber zu Hause bleiben.<br />

Das Angebot, in den internationalen<br />

Kundenservice zu gehen, haben<br />

Sie ja noch während der Ausbildung<br />

bekommen. Was war damals<br />

Ihr erster Gedanke?<br />

Ganz ehrlich? Das meinen die<br />

nicht ernst! Mich hat es sehr<br />

überrascht, dass eine Stelle, für die<br />

normalerweise in der Stellenausschreibung<br />

ein Technikerabschluss<br />

und Serviceerfahrung gefordert<br />

werden, jemand in Ausbildung<br />

angeboten wird, der noch keine<br />

Berufserfahrung hat. Anschließend<br />

habe ich mich wahnsinnig gefreut.<br />

Meistens kommt man im internationalen<br />

Businessalltag mit Englisch<br />

ganz gut durch. Gab es schon Fälle,<br />

in denen das nicht geklappt hat?<br />

Es kommt schon mal vor, dass man<br />

den ein oder anderen Fachausdruck<br />

nicht kennt. Aber mit Händen und<br />

Füßen – wie man so schön sagt –<br />

kann man sich immer verständigen.<br />

Bisher hat das immer geklappt.<br />

Was macht man, wenn man in<br />

den USA oder in Brasilien an einer<br />

Maschine steht und nicht weiter<br />

weiß?<br />

75


<strong>UPDATE</strong> WUSSTEN SIE EIGENTLICH<br />

Wussten<br />

Sie eigentlich,<br />

dass sich mit RFID-Technik Benutzerberechtigungen an einer<br />

Verpackungsmaschine von <strong>MULTIVAC</strong> regeln lassen?<br />

Wer darf was an einer Verpackungsmaschine machen?<br />

Bislang wurde diese Frage zumeist über die Eingabe<br />

eines Passworts an der Bedieneinheit geklärt.<br />

<strong>MULTIVAC</strong> bietet aber auch eine Lösung mit Hilfe von<br />

RFID-Technik an – und kann damit auch zur Prozesssicherheit<br />

bei seinen Kunden beitragen.<br />

<strong>MULTIVAC</strong> bietet die Radiofrequenz-Technologie –<br />

kurz RFID – optional zur Benutzeridentifikation an den<br />

IPC-Steuerungen seiner Verpackungsmaschinen an.<br />

Bislang geschieht die Benutzeridentifikation meist mit<br />

Hilfe eines Passworts. „Ein Verfahren, das erfahrungsgemäß<br />

nicht hundertprozentig sicher ist, da der<br />

Nutzer sein Passwort vergessen kann oder Passwörter<br />

ja auch geknackt werden können“, erklärt Alois<br />

Allgaier, Hauptbereichsleiter Steuerungstechnik von<br />

<strong>MULTIVAC</strong>. Mit der zum Patent angemeldeten Lösung<br />

auf RFID-Basis lassen sich diese Risiken minimieren,<br />

da sich der jeweilige Bediener kontaktlos über seinen<br />

Mitarbeiterausweis an der Maschine identifiziert. Der<br />

Ausweis enthält dazu einen eindeutigen Schlüssel,<br />

der per Funk übertragen wird und auch für unterschiedliche<br />

Berechtigungskonzepte genutzt werden kann.<br />

Dazu wird in der IPC-Steuerung der Verpackungsmaschine<br />

ein mehrstufiges Bedienkonzept hinterlegt.<br />

So kann beispielsweise nur der Nutzer die Maschine<br />

warten, der auch dazu berechtigt ist. Das verbessert<br />

die Bediensicherheit. Auch Änderungen von Maschinenparametern<br />

lassen sich auf diese Weise jederzeit<br />

beschränken und nachvollziehen.<br />

Gleichzeitig verwendet <strong>MULTIVAC</strong> dabei das gleiche<br />

System, das als Zugangskontrollsystem zum Verpackungsraum<br />

verwendet wird. Der Mitarbeiter muss<br />

also nicht unterschiedliche Chipkarten verwenden und<br />

sich eventuell unterschiedliche Passwörter merken,<br />

sondern bekommt nur eine einzige Chipkarte.<br />

Automatischer Abgleich beim Anmelden<br />

Zur Steuerung des Berechtigungssystems wird ein<br />

kombinierter RFID-Lese-/Schreib-Kopf in die Maschinensteuerung<br />

integriert. Für die Benutzeridentifikation<br />

wird dabei allerdings nur die Lesefunktion verwendet.<br />

Die Daten werden vom Lesegerät über eine Standard-<br />

USB-Schnittstelle in das Steuerprogramm der Maschine<br />

übertragen und dort verarbeitet. Auch die Identnummern<br />

der zu lesenden Karten werden in der<br />

Steuerung verwaltet und den entsprechenden Rollen<br />

oder Benutzerlevels zugeordnet. Beim Anmelden erfolgt<br />

automatisch ein Abgleich: Ist der Bediener berechtigt,<br />

wird die entsprechende Rolle gesetzt.<br />

76


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

77


<strong>UPDATE</strong> Messekalender<br />

Messe von bis Stadt Land<br />

Shanghai International Hospitality 01.04.13 03.04.13 Shanghai China<br />

Equipment & Supply Expo (Hotelex)<br />

Food Industry Minsk 02.04.13 05.04.13 Minsk Bielarus<br />

Japan Meat and Industrial Fair 03.04.13 05.04.13 Tokyo Japan<br />

EPMT-EPHJ-SMT 11.04.13 14.04.13 Genf Switzerland<br />

Alimentaria 14.04.13 17.04.13 Lissabon Portugal<br />

Protein Innovation Summit 15.04.13 16.04.13 Chicago USA<br />

Congreso Internacional de la Carne 16.04.13 18.04.13 Mexico City Mexico<br />

Canadian Produce Marketing<br />

17.04.13 19.04.13 Toronto Canada<br />

Association Trade Show<br />

Wisconsin Cheese 17.04.13 17.04.13 LaCrosse USA<br />

easyfairs Verpackung 17.04.13 18.04.13 Zürich Switzerland<br />

Djazagro 22.04.13 25.04.13 Algiers Algeria<br />

SPE 23.04.13 25.04.13 Brüssel Belgium<br />

PACKPRINT 24.04.13 27.04.13 Tunis Tunisia<br />

The 10th China (Qingdao) International 27.04.13 29.04.13 Qingdao China<br />

Meat Industry Exhibition (MIE)<br />

Sial Canada <strong>2013</strong> 30.04.13 02.05.13 Toronto Canada<br />

april<br />

IFFA 04.05.13 09.05.13 Frankfurt Germany<br />

APAS 06.05.13 09.05.13 São Paulo Brazil<br />

FIAR 08.05.13 11.05.13 Rosario Argentina<br />

PackEx 14.05.13 16.05.13 Toronto Canada<br />

United Fresh 14.05.13 16.05.13 San Diego USA<br />

Seoul Food 14.05.13 17.05.13 Seoul Korea<br />

Professional Foodservice, Industry 15.05.13 17.05.13 Fukuoka Japan<br />

& Creation<br />

Expo Campeche 16.05.13 18.05.13 Campeche Mexico<br />

Novi Sad Agricultural exhibition 18.05.13 24.05.13 Novi Sad Serbia<br />

Iran Food Tec. 20.05.13 23.05.13 Tehran IRAN<br />

Expo Cacia 28.05.13 29.05.13 Heredia Costa Rica<br />

Tecnoalimentos 29.05.13 30.05.13 Guatemala Guatemala<br />

mai<br />

Impressum<br />

<strong>UPDATE</strong> – ein Magazin der <strong>MULTIVAC</strong><br />

Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG<br />

Bahnhofstr. 4, 87787 Wolfertschwenden, Deutschland<br />

Tel. +49 8334 601-0, Fax +49 8334 601-199<br />

muwo@multivac.de, www. multivac.com<br />

V. i. S. d. P.: Valeska Haux<br />

Gestaltung: becker GmbH (www.agentur-becker.de)<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung,<br />

auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher<br />

Zustimmung der Redaktion.<br />

78


AUSGABE 1 <strong>2013</strong><br />

Fachtage über die Sterilisation 05.06.13 06.06.13 Regensdorf/Zürich Switzerland<br />

FITHEP 10.06.13 14.06.13 Buenos Aires Argentina<br />

International Food Machinery<br />

11.06.13 14.06.13 Tokyo Japan<br />

& Technology Exhibition<br />

PACKOLOGY “Exhibition of Technology 11.06.13 14.06.13 Rimini Italy<br />

for Packaging and Processing”<br />

Exphotel 13.06.13 15.06.13 Mexico City Mexico<br />

EastPack 18.06.13 20.06.13 Philadelphia USA<br />

EXPO PACK 18.06.13 21.06.03 Mexico City Mexico<br />

Rosupack 18.06.13 21.06.13 Moscow Russia<br />

Sapporo Pack 19.06.13 21.06.13 Sapporo Japan<br />

Fispal Food 25.06.13 28.06.13 São Paulo Brazil<br />

Vietfish 25.06.13 27.06.13 Ho Chi Minh City Vietnam<br />

Fispal Tecnologia 25.06.13 28.06.13 São Paulo Brazil<br />

juni<br />

Interphex 10.07.13 12.07.13 Tokyo Japan<br />

NACUFS 11.07.13 12.07.13 Minneapolis USA<br />

Expomaq 16.07.13 19.07.13 Juiz de Fora Brazil<br />

American Association of Meat<br />

18.07.13 20.07.13 Charleston USA<br />

Processing<br />

Food Pack Malaysia 19.07.13 22.07.13 Kuala Lumpur Malaysia<br />

Envase / Alimentek 06.08.13 09.08.13 Buenos Aires Argentina<br />

II Seminario Técnico de Embutidos 08.08.13 10.08.13 San José, CR Costa Rica<br />

y Carnes<br />

Tecnocarne 13.08.13 15.08.13 São Paulo Brazil<br />

august juli<br />

China-Eurasia Expo <strong>2013</strong> 01.09.13 05.09.13 Urumqi China<br />

Hotelga 02.09.13 05.09.13 Buenos Aires Argentina<br />

PacTec 03.09.13 05.09.13 Helsinki Finland<br />

China International Exhibition on 05.09.13 08.09.13 Beijing China<br />

Financial Banking Technology &<br />

Equipment (CIFTEE)<br />

Feria Alimentaria 09.09.13 11.09.13 Guatemala Guatemala<br />

INPRODMASH & UPAKOVKA 11.09.13 14.09.13 Kyiv Ukraine<br />

Asia Food Expo 11.09.13 14.09.13 Manila Philippines<br />

OrthoTec Europe 12.09.13 13.09.13 Regensdorf Switzerland<br />

Slavakto 17.09.13 19.09.13 Utrecht Netherlands<br />

PACK EXPO (PMMI) 23.09.13 25.09.13 Las Vegas USA<br />

Polagra-Tech 23.09.13 26.09.13 Poznań Poland<br />

FachPack 24.09.13 26.09.13 Nürnberg Germany<br />

Saudi Agro Food 24.09.13 27.09.13 Riyadh Saudi Arabia<br />

Medtec 25.09.13 26.09.13 Shanghai China<br />

CFIA MAROC 25.09.13 27.09.13 Casablanca Morocco<br />

september<br />

79


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