25.02.2014 Aufrufe

Alb Magazin - Ausgabe Heidengraben 4/2013

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region Heidengraben, Grabenstetten, Hülben, Erkenbrechtsweiler, Hochwang und Böhringen

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region Heidengraben, Grabenstetten, Hülben, Erkenbrechtsweiler, Hochwang und Böhringen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

"Ein Pfund, mit dem man wuchern kann"<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2013</strong><br />

Aus einer kleinen Gruppe Höhlen-Enthusiasten ist zwischenzeitlich eine der größten höhlenkundlichen Vereinigungen<br />

Deutschlands geworden. Rund 150 Mitglieder zählt die Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst (Arge) zwischenzeitlich<br />

in Grabenstetten. Anerkennung für ihre (Forschungs-) Arbeit genießen die Frauen und Männer im In- und Ausland. Im<br />

November wurde 40-jähriges Jubiläum in der Falkensteinhalle in Grabenstetten gefeiert.<br />

Nur einige der Gründungsmitglieder neben Michael Rahnefeld (zweiter von rechts hinten) und dem heutigen<br />

Vorsitzenden Fritz Mammel (ganz rechts). Viele sind von Anfang an dabei<br />

Jede Menge Anschauungsmaterial lockte Besucher<br />

am Abend zum Entdecken<br />

„Das Individualistentum unter Höhlenforschern<br />

ist groß“, verraten Vereinsmitglieder<br />

mit einem Augenzwinkern.<br />

Unwegsame Klippen galt es zu umschiffen<br />

„Aus einer Pflanze ist zwischenzeitlich<br />

ein großer Baum geworden“, brachte es<br />

Vereinsmitgründer Michael Rahnefeld am<br />

Festabend auf den Punkt. Unwegsame<br />

Klippen habe es in jener Zeit einige zu<br />

umschiffen gegeben, fügt er an. Grabenstettens<br />

Bürgermeister Harald Steidl bezeichnete<br />

den Verein gar als „ein Pfund,<br />

mit dem man wuchern kann“. Weiter: „Es<br />

sind Botschafter erster Klasse – für die Gemeinde<br />

ebenso wie für die Region und das<br />

Land“, unterstrich der Hausherr. Ob aktiver<br />

Höhlenschutz, insbesondere für Fledermäuse,<br />

Forschung und Entdeckung oder<br />

Höhlenrettung – diese Arbeit sei für die<br />

Gesellschaft einfach unbezahlbar, zählte<br />

Steidl auf. Das konnte auch Ralph Müller<br />

vom Landesverband der Höhlen und Karstforschung<br />

unterstreichen.<br />

Gewonnene Erkenntnisse sind für den<br />

Straßenbau bedeutsam<br />

Internationale Ausbildungslager und die<br />

Teilnahme an weltweiten Expeditionen<br />

sowie das Mitgestalten der Höhlen- und<br />

Karstkunde, stünden für den quirligen Verein.<br />

Mit anderen Worten: „Die Forschungsarbeit<br />

findet im In- und Ausland Beachtung,<br />

nicht nur in Wissenschaftskreisen,<br />

sondern auch in der Bevölkerung“.<br />

Bescheidene Ausrüstung zur Gründerzeit<br />

So seien die gewonnenen Erkenntnisse<br />

untertage, nicht nur für den Straßenbau<br />

von höchster Bedeutung, auch der Schutz<br />

des natürlichen Umfeldes basiere auf aufwendiger<br />

Höhlenforschung, unterstrich<br />

Müller. Wolfgang Ufrecht vom Höhlen- und<br />

Heimatverein Laichingen lobte den „gut organisierten<br />

und strukturierten Verein“.„Er<br />

ist eine wesentliche Stütze der Höhlenforschung<br />

auf der Schwäbischen <strong>Alb</strong>“. Nicht<br />

nur die Vermessung der Falkensteinhöhle,<br />

die seit Jahren ein breiter (touristischer)<br />

Anziehungspunkt ist, und viele weitere<br />

Höhlenmeter gingen auf das Konto und die<br />

„ausgezeichnete Arbeit“ des Vereins. Dabei<br />

sei die Ausrüstung zur Gründerzeit doch<br />

recht bescheiden gewesen, wie Rahnefeld<br />

anschaulich schildert. „Bauhelm, Turnschuhe,<br />

Trainingshose und mehrere Lagen<br />

Pullis, waren die Grundausrüstung vor über<br />

40 Jahren“, weiß er lebhaft zu berichten.<br />

„Später kamen Fackeln, Taschenleuchten<br />

und eine Karbid-Elektrohelmlampe neben<br />

Rohrstiefeln und Baumwoll-Drillich hinzu“.<br />

Am Wochenende sei unterhalb der Falkensteinhöhle<br />

und des Elsachbröllers immer<br />

gezeltet worden. Urgestein Siegfried Hönig<br />

(einst Gründer und Vorsitzender der Arge)<br />

wohnte sogar irgendwann vor der Höhle<br />

im Zelt. „Mit eigener Postadresse“, steht<br />

in den alten Unterlagen des Vereins vermerkt.<br />

Während die Arge auch für Ehe- und<br />

Lebenspartnerschaften stehe, sind romantische<br />

Höhlenfeste mit Fackeln und Kerzen<br />

heute schlicht undenkbar, resümiert<br />

Rahnefeld in der vollen Falkensteinhalle in<br />

Grabenstetten.<br />

Text: Patricia Kozjek<br />

Fotografie: Patricia Kozjek (2)<br />

Informationen<br />

ARGE Höhle & Karst Grabenstetten e.V.<br />

Fritz Mammel (1. Vorsitzender)<br />

Ringstraße 129<br />

89081 Ulm<br />

E-Mail: info@arge-grabenstetten.de<br />

Eingang Falkensteiner Höhle<br />

14 15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!