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Alb Magazin - Ausgabe Heidengraben 4/2013

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region Heidengraben, Grabenstetten, Hülben, Erkenbrechtsweiler, Hochwang und Böhringen

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Praxis für Zahnheilkunde<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2013</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2013</strong><br />

Seelsorger und Bauer in einer Person<br />

Zahnprophylaxe - Vorsorge statt Zahnverlust<br />

Reparieren und Kitten war gestern. Mittlerweile bemühen sich Zahnärzte, Schäden am Gebiss so weit wie möglich zu<br />

vermeiden und die eigenen Zähne so lange wie möglich zu erhalten. Auch in der Praxis von Dr. Birgit Max-Sickinger in<br />

Erkenbrechtsweiler wird viel Wert auf Prophylaxe gelegt.<br />

Von schwäbischen Pfarrern und Bahnbrechern der Landwirtschaft<br />

Unsere Bauern sind bekannt für ihr starkes Beharrungsvermögen, das seine Vor- und Nachteile haben kann. „Do hot<br />

mei Großvadder gmigget, ond do migg i au, ond wenn’s da Berg nuff goht“, heißt ein altes schwäbisches Sprichwort,<br />

das bäuerlichen Redensarten entnommen ist. So verhält es sich auch mit dem Wirtschaftssystem, dem der schwäbische<br />

Bauer über ein Jahrtausend lang trotz seiner Nachteile treu blieb.<br />

Das Team der Praxis Max-Sickinger<br />

Schützen und bewahren - das ist heute das<br />

oberste Prinzip der modernen Zahnmedizin.<br />

„Seit einiger Zeit legen wir verstärkt<br />

unser Augenmerk auf die Prävention“, bestätigt<br />

Dr. Birgit Max-Sickinger. Sie selbst<br />

und alle Mitarbeiterinnen werden fortlaufend<br />

geschult und besuchen Fortbildungen<br />

um ihren Patienten in der modernen Praxis<br />

Erkenbrechtsweiler ein optimales Leistungsspektrum<br />

zu bieten.<br />

Fortbildungen sind sehr wichtig<br />

In den letzten Jahren hat sich in Sachen<br />

Vorbeugung viel getan, aktuelle Studien<br />

belegen, dass sich der Zustand der Zähne<br />

deutlich verbessert hat. Als Gründe werden<br />

fluoridhaltige Zahnpasten, regelmäßige<br />

Zahnarztbesuche und die Versiegelung<br />

von Fissuren auf den Kauflächen der<br />

Zähne angeführt.<br />

Doch nun droht dem strahlenden Lächeln<br />

von anderer Seite Gefahr. Zahnärzte se-<br />

hen heute weitaus häufiger gerötetes<br />

oder blutendes Zahnfleisch als von Karies<br />

befallene Zähne. Parodontitis führt zum<br />

Abbau des Kieferknochens, schlimmstenfalls<br />

zum Zahnverlust. „Probleme mit dem<br />

Zahnfleisch sind nicht zu unterschätzen.“<br />

warnt Dr. Max Sickinger. Abhilfe kann eine<br />

regelmäßige individuelle professionelle<br />

Zahnreinigung schaffen, zwei- bis dreimal<br />

im Jahr. Allerdings übernehmen die gesetzlichen<br />

Krankenkassen nicht die Kosten dafür.<br />

„Doch die Gesundheit sollte einem die<br />

<strong>Ausgabe</strong> wert sein“, meint die Zahnmedizinerin.<br />

Zahlreiche Neuerungen<br />

Patienten, die ein Implantat benötigen,<br />

können ab Januar 2014 bei Dr. Max-Sickinger<br />

versorgt werden. „In Zusammenarbeit<br />

mit Dr. Georg Breitenbürger werden<br />

Implantate bei uns in der Praxis eingebracht“.<br />

Eine Behandlung bei einem ex-<br />

ternen Kieferchirurgen entfällt. Obendrein<br />

werden Öffnungszeiten der Praxis arbeitnehmerfreundlicher<br />

gestaltet: Die Praxis<br />

ist montags und donnerstags bis 19 Uhr<br />

besetzt, mittwochs sind Termine ab 7 Uhr<br />

morgens möglich.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Informationen<br />

Praxis für Zahnheilkunde<br />

Dr. med. dent. Birigit Max-Sickinger<br />

Silcherstr. 1<br />

73268 Erkenbrechtsweiler<br />

Tel.: 07026 / 33 13<br />

info@zahnarzt-sickinger.de<br />

www.zahnarzt-sickinger.de<br />

Arbeit auf dem Feld im Jahre 1960<br />

Es ist hier allerdings zu berücksichtigen,<br />

dass der Bauer seinen Hof lange genug<br />

nicht zu vollem Eigentum besaß, deshalb<br />

sah er sich veranlasst, über das Notwendige<br />

hinaus für Bodenbearbeitung und<br />

Feldbestellung Arbeit oder Geld aufzuwenden.<br />

Und wo es sich um Allmandteile<br />

handelte, wachten die Gemeindegenossen<br />

in ihrem eigenen Interesse darüber, dass<br />

die Weide darauf nicht zu Neuerungen<br />

geschmälert wurde. So blieb man beim<br />

althergebrachten Zustand, mochten sich<br />

auch die Missernten und Hungersnöte häufen.<br />

Ja, man deutete diese als eine Strafe<br />

Gottes und fand sich damit ab, ohne über<br />

bessere Anbaumethoden nachzusinnen.<br />

Da ist es umso bezeichnender, dass eine<br />

ganze Reihe schwäbischer Pfarrer im 18.<br />

und 19. Jahrhundert die von auswärts<br />

kommenden landwirtschaftlichen Neuerungen<br />

ihren Bauern durch Wort und Tat<br />

nahe brachten. In Kupferzell im damaligen<br />

Oberamt Öhringen warb Pfarrer J. F. Mayer<br />

von 1744 an mit seinen landwirtschaftlichen<br />

Versuchen für den Anbau verschiedener<br />

Kleearten. Er führte auch als erster<br />

in seiner Gegend den Kartoffelbau ein, ließ<br />

Angersen (Kuhrüben) aus England kommen,<br />

förderte den Obst- und Gartenbau<br />

und trat in Wort und Schrift für das Gipsen<br />

der Felder ein, was ihm schließlich den Namen<br />

„Gipsapostel“ eintrug.<br />

Dass entkalkte saure Böden entsäuert<br />

und gekalkt werden müssen, war damals<br />

noch nicht genügend bekannt, und so<br />

setzte sich auch Pfarrer Jeremias Höslin<br />

(1722-1789) in Böhringen auf der Uracher<br />

<strong>Alb</strong> mit Nachdruck für eine Mergelung der<br />

Böden ein, wie sie sich besonders in den<br />

Weinbergen bewährte, auf den <strong>Alb</strong>äckern<br />

aber nicht in Frage kommt. Seine weitere<br />

Erkenntnis war die Notwendigkeit des Anbaus<br />

von Futterpflanzen, nachdem man<br />

bis zum 19. Jahrhundert nur den Weidgang,<br />

aber keine Stallfütterung kannte.<br />

Auch forderte er den Ersatz der Brachrübe<br />

durch den Bodenkohlraben und die Ansaat<br />

von Haber. „Aber die <strong>Alb</strong>bauern wollen keine<br />

Neuerungen“, klagte der Pfarrer, „und<br />

haben zu wenig Gemeinsinn“.<br />

Als der „erste Verbesserer unserer vaterländischen<br />

Landwirtschaft“ gilt Pfarrer<br />

Johann Gottlieb Steeb (1742-1799), der<br />

in Grabenstetten Seelsorger und „Ortsbauernführer“<br />

in einer Person war. Auch<br />

er machte eigene landwirtschaftliche<br />

Versuche, weil er sich als gelehrter Bauernpfarrer<br />

sagte, dass nur das bessere<br />

Beispiel den Bauern überzeugen könne.<br />

Seine Vorliebe galt dem Anbau des Espers<br />

oder der Esparsette, ein heute auf der <strong>Alb</strong><br />

nur noch selten anzutreffender Schmetterlingsblütler.<br />

Seinen Bemühungen zufolge<br />

ordnete die Regierung den Esperbau für<br />

die ganze <strong>Alb</strong> an. Pfarrer Steeb erntete dafür<br />

den Übernamen „Apostel des Espers“.<br />

Auf sein Betreiben war auch 1799 die<br />

Gründung der ersten landwirtschaftlichen<br />

Gesellschaft in Württemberg zurückzuführen.<br />

Den ersten „Landwirtschaftlichen Bezirksverein<br />

für die raue <strong>Alb</strong>“ gründete schon<br />

1835 Pfarrer Konrad Dieterich in Böttingen,<br />

wo er von 1830-1862 Seelsorger war<br />

und das umfangreiche Pfarrgut in eigene<br />

Verwaltung nahm. Dadurch vertiefte er<br />

sich in die bäuerliche Arbeit und übte einen<br />

nachhaltigen Einfluss auf die Hebung<br />

der Landwirtschaft in weitem Umkreis aus.<br />

Auch Viktor August Luz, von 1778-1787<br />

Pfarrer in Bernloch, sowie August Johann<br />

Friedrich Weinland (1778-1857), lange<br />

Zeit Pfarrer in Grabenstetten, werden als<br />

eifrige Förderer der Landwirtschaft in ihren<br />

Gemeinden gerühmt. In diesem Sinne<br />

verdienen noch hervorgehoben zu werden<br />

der Prälat von Adelberg, Balthasar Sprenger<br />

(1724-1791) und der Direktor des Kirchenrates,<br />

Christian Hochstetter von Hochenstatt<br />

(1707-1785).<br />

Es muss auffallen, dass so viele Pfarrer fast<br />

zu gleicher Zeit mit landwirtschaftlichen<br />

Ideen auf den Plan traten. Aber die Pfarrer<br />

waren durch ihr zur Pfarrstelle gehörendes<br />

Gut im Nebenamt auch Bauern, sofern sie<br />

ihre Felder nicht verpachteten, was auch<br />

häufig geschah. Durch Bildung, Reisen<br />

und eine ausgedehnte Korrespondenz gewannen<br />

die Bauernpfarrer Vergleichsmaßstäbe<br />

und konnten in ihren Gemeinden<br />

dem erst viel später einsetzenden landwirtschaftlichen<br />

Unterricht vorgreifen. Für<br />

die selbst erzielten landwirtschaftlichen<br />

Verbesserungen waren sie jedenfalls dank<br />

ihrer Beherrschung von Wort und Schrift<br />

die gegebenen Propagandisten.<br />

Text: Ernst Wintergerst<br />

Fotografie: Gerhard Dümmel, Hülben<br />

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