01 inhalt - Salzgehalt.org
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02<br />
editorial<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
in Lüneburg ist einiges in Bewegung, im Guten wie im<br />
Schlechten. Internationale Küche hält, noch stärker als<br />
bisher, Einzug. Die erste Sushibar Lüneburgs hat sich<br />
harmonisch in die Schröderstraße integriert: ein echter<br />
Pluspunkt! Kulinarisch geht es also bergauf, an der<br />
Kulturfront hingegen ziehen Wolken auf: Die<br />
Finanzsituation Lüneburger Kulturschaffender ist<br />
durchwachsen. Zwar sind bei den diesjährigen<br />
Kürzungsrunden im Landeshaushalt einige<br />
Institutionen vergleichsweise gut weggekommen. Das<br />
ändert jedoch nichts daran, dass die Ausstattung schon<br />
vorher alles andere als üppig war. Deutschland, das<br />
Land der Dichter und Denker. Bildung, unsere Chance<br />
für die Zukunft. Humankapital, PISA-Studie, kulturelle<br />
Vielfalt... das alles eignet sich bestens für<br />
Sonntagsreden und flammende Appelle, geht es um<br />
das liebe Geld, sieht die Sache oft ganz anders aus.<br />
Der Direktor des Ostpreußischen Landesmuseums, Dr.<br />
Ronny Kabus, wurde vom Stiftungsrat der<br />
Ostpreußischen Kulturstiftung fristlos entlassen. Zwar<br />
wird das Museum komplett durch öffentliche Gelder<br />
finanziert, das steht dem starken Einfluss landsmannschaftlicher<br />
Kräfte aber bisher nicht entgegen. Weil Dr.<br />
Kabus, als er einen Fragenkatalog der Enquete-<br />
Kommission "Kultur in Deutschland" beantworten<br />
sollte, genau dies kritisierte, musste er seinen Hut nehmen.<br />
Am 4. Februar wird der Fall das Arbeitsgericht<br />
Lüneburg beschäftigen - dem Ostpreußischen<br />
Landesmuseum stehen in jedem Fall turbulente<br />
Wochen bevor.<br />
Beim unsäglichen Kampf ums Fahrradparken fällt es<br />
mittlerweile schwer, die ausgefochtenen Runden zu<br />
zählen. Aktueller Stand der Dinge: Am 1. Februar startet<br />
ein bundesweiter Modellversuch, Kurzparken auf<br />
dem Bahnhofsvorplatz ist bis zu 15 Minuten erlaubt -<br />
die Stadt markiert mit Banderolen, nach einigen<br />
Stunden wird abgeschleppt und es werden ein<br />
Eigentumsnachweis (es gilt auch der passende<br />
Schlüssel fürs Fahrradschloss) nebst 18 Euro fällig.<br />
Endlich ist also ein Mittel gegen das Dauerärgernis<br />
Fahrrad gefunden! Was sind schon Autolärm und<br />
Abgase im Vergleich zu einem ordentlichen, gut sortierten<br />
Bahnhofsvorplatz!<br />
Bei alledem gibt es aber auch Positives zu berichten,<br />
pragmatische, zukunftsorientierte Vorschläge, die<br />
Lüneburg nach vorn bringen können. Die Lünepost<br />
berichtet, die Arbeitsgemeinschaft Lüneburger<br />
Altstadt (ALA) schlage einen Yachthafen in der<br />
Lüneburger Innenstadt vor. Kaufkräftige<br />
Bootstouristen kurbeln die Gastronomieumsätze an,<br />
während ihre Yachten im Stintwasser schaukeln und<br />
die Passanten erfreuen. Zum nächsten Stadtfest geht<br />
es dann hoffentlich richtig los (unseren Vorschlag<br />
sehen Sie links). Abschließend noch ein Nachtrag in<br />
eigener Sache: Bei der letzten Ausgabe haben wir leider<br />
versäumt, das Redaktionsverzeichnis zu aktualisieren.<br />
Das Schriftgut mit Geschenktipps von Lüneburger<br />
Bücherfreunden stellte Sandra Landsfried zusammen,<br />
den Leitartikel über die geplante Sanierung der<br />
Johanniskirche schrieb Oliver Wasse und das Titelfoto<br />
stammte von Jens Rufenach.<br />
Einen schönen Februar und viel Spaß<br />
mit diesem Heft wünscht Ihnen<br />
Karin Christmann