Photoshop inside So bekämpfen Sie Bildrauschen im Camera Raw (Vorschau)

Fachverlag für Computerwissen Ausgabe 2, Februar 2011
Photoshop inside
Für atemberaubende Bildbearbeitung, um die man Sie beneiden wird!
So bekämpfen Sie Bildrauschen
in Camera Raw
Inhalt
Heico Neumeyer,
Chefredakteur
So bekämpfen Sie Bildrauschen
in Camera Raw Seite 1
Es ist schon beeindruckend, mit
welch hoher Empfindlichkeit Digitalkameras
heute aufnehmen können.
Digitale Spiegelreflexkameras bieten
eine Empfindlichkeit von ISO 25.600
und höher. Und auch einfache Kompaktkameras
lassen Sie mit bis zu ISO
6.400 fotografieren. Das sind Werte,
die früher mit einem Film nicht zu
erzielen waren. Doch dass die Kamerahersteller
ihren Apparaten nahezu
Nachtsichtfähigkeit verleihen, hat
auch eine Kehrseite: Je höher Sie
oder die Kamera-Automatik die Empfindlichkeit
einstellen, desto ausgeprägter
machen sich Bildstörungen
in Form von Helligkeits- und Farbrauschen
breit. So auch in unserem
Beispielbild, das mit einer hochwertigen
Kompaktkamera bei ISO
Optimieren Sie ganz einfach ein
falsch belichtetes Winterbild Seite 4
So nutzen Sie Smart-
Objekte voll aus Seite 6
TIPP DES MONATS:
Formen Sie Buchstabenumrisse
wie noch nie! Seite 8
vorher
Service
1. Internet-Service: Ihr Zugang zum
Ausgaben- und Download-Archiv,
inklusive Themenübersicht und Suchwortverzeichnis:
www.photoshopinside.de.
Foto: Martin Vieten
2. E-Mail-Hotline: Für all Ihre Fragen
rund um Photoshop Elements:
redaktion@photoshop-inside.de.
nachher
3. E-Mail-Newsletter: Auf www.photo
shop-inside.de können Sie sich unter
„E-Letter“ kostenlos registrieren.
Passwort
Kontrast
Wenn Ihre Aufnahme verrauscht ist (oben), beheben Sie die Bildstörung schnell
und effektiv in Camera Raw (unten).
Alle Beispielbilder und alle PDF-Ausgaben: www.photoshop-inside.de, Passwort: Kontrast.
E-Mail-Hotline rund um die Uhr für Ihre Fragen: redaktion@photoshop-inside.de.
[1]

Photoshop inside
2/2011
1.600 entstand. In der 100%-Ansicht
zeigt es deutliche Farb- und Helligkeitsstörungen,
zudem wirkt es weich
und verwaschen. Seit Photoshop CS5
gibt es glücklicherweise mit Camera
Raw ein sehr wirkungsvolles Mittel
gegen Bildrauschen. Probieren Sie es
doch einmal aus – unser Beispielbild
„Verrauscht“ finden Sie im Download-
Bereich von www.photoshop-inside.de.
Zuerst kommen die
Grundeinstellungen
Öffnen Sie unser Beispielbild in
Camera Raw. Das geht am einfachsten
via Bridge: Markieren Sie
das Bild in Bridge und drücken Sie
die Tastenkombination (Strg)+(R).
Das Bild erscheint in den Grundeinstellungen
von Camera Raw:
1. Belassen Sie den Weißabgleich bei
unserem Beispielbild auf 1 Wie
Aufnahme. Falls in Ihren Aufnahmen
ein Farbstich erkennbar
sein sollte, probieren Sie auch die
Vorgabe Automatisch.
2. Stellen Sie die Belichtung auf 2
Automatisch.
3. Erhöhen Sie Klarheit auf 3 +10,
ebenso die 4 Dynamik.
Belichtung und Kontrast stimmen
schon perfekt – jetzt können Sie sich
um das lästige Rauschen kümmern.
Jetzt sorgen Sie für die
gewünschte Bildschärfe
Bevor Sie sich daran machen, das
Bildrauschen zu eliminieren, stellen
Sie zunächst die gewünschte Bildschärfe
ein:
1. Schärfe und Rauschen behandeln
Sie im Register 5 Details – wechseln
Sie dorthin.
2. Schalten Sie mit der Tastenkombination
(Strg)+(Alt)+(0) in die
100%-Ansicht um. Jetzt entspricht
ein Pixel auf Ihrem Bildschirm
exakt einem Pixel in Ihrer
Bilddatei – so lässt sich die Schärfe
besonders sicher beurteilen.
Tipp!
Halten Sie die Leertaste
gedrückt und ziehen Sie dann bei
gedrückter Maustaste den gewünschten
Bildausschnitt ins Fenster von
Camera Raw.
3. Erhöhen Sie die Schärfe auf 6
50. Erschrecken Sie nicht, dass
mit den Bilddetails jetzt auch das
Rauschen betont wird – darum
kümmern wir uns später.
4. Zunächst sorgen Sie mit Details
7 33 dafür, dass das Bild noch
etwas brillanter wirkt.
Bis hierhin wendet Camera Raw
das Schärfen ausnahmslos auf das
2
1
gesamte Bild an. In der Regel ist es
jedoch nicht sinnvoll, Flächen im
Foto zu schärfen, die keine Details
aufweisen. Im Gegenteil: Bei stark
verrauschten Fotos sorgen Sie so nur
dafür, dass das Rauschen in den Flächen
betont wird.
Nehmen Sie also die detailarmen
Bildbereiche vom Schärfen aus –
dazu dient der Regler Maskieren:
1. Halten Sie die (Alt)-Taste gedrückt
und klicken Sie auf den Regler
8 Maskieren. In der Vorschau
erscheint Ihr Bild komplett weiß.
Die weiße Farbe signalisiert: Hier
wird geschärft.
2. Ziehen Sie den Regler Maskieren
nun nach rechts (halten Sie
dabei die (Alt)-Taste weiterhin
gedrückt).
3. Immer mehr Bildbereiche erscheinen
jetzt 9 schwarz – hier wird
nicht mehr geschärft.
4. Bei 10 70 haben Sie genügend
Bildbereiche vom Schärfen ausgenommen,
lassen Sie also die
(Alt)-Taste jetzt los.
Sie sehen: Wo in den Flächen das
Bildrauschen nach dem Schärfen
zunächst unangenehm betont wurde,
ist es jetzt wieder auf dem Ausgangsniveau.
Schalten Sie ruhig einmal die
11 Vorschau aus und wieder ein, um
Ihre bisherige Bearbeitung und das
Original zu vergleichen.
So bekämpfen Sie
Bildrauschen effektiv
Jetzt endlich können Sie das Bildrauschen
angehen:
1. Ziehen Sie zunächst die Regler für
12 Luminanz und 13 Farbe auf 0.
Zunächst stellen Sie Belichtung und Kontrast ein.
3
4
2. Erhöhen Sie nun vorsichtig die
Reduzierung des Farbrauschens,
indem Sie den Regler Farbe langsam
nach rechts ziehen. Wenn Sie
kaum noch Farbstörungen sehen,
haben Sie die optimale Reglerstellung
gefunden – in unserem
Beispiel ist das bei 14 20.
[2]
Alle Beispielbilder und alle PDF-Ausgaben: www.photoshop-inside.de, Passwort: Kontrast.

Photoshop inside 2/2011
So geht es weiter
Sie haben Ihr Bild in Camera Raw
entrauscht. Dann können Sie es jetzt
in Photoshop öffnen, etwa um es zu
drucken. Klicken Sie dazu einfach am
unteren Fensterrand des Dialogs auf
Bild öffnen. Camera Raw speichert
Ihre Einstellungen im Bild und übergibt
es dann an Photoshop.
Sie können aber auch gleich in Camera
Raw eine Kopie Ihres bearbeiteten
Fotos speichern, etwa als JPEG-Datei.
Klicken Sie dazu rechts unten auf Bild
speichern.
11
9
5
6
7
8 10
Mit einem hohen Maskieren-Wert sorgen Sie dafür, dass nur Kontrastkanten
geschärft werden.
Tipp!
Der Regler 15 Farbdetails
steht standardmäßig bei 50. In der
Regel ist das ein guter Wert. Nur
wenn Sie Farbe sehr weit erhöhen,
sollten Sie auch Farbdetails etwas
nach rechts ziehen.
3. Ziehen Sie jetzt auch den Regler
für 12 Luminanz gefühlvoll hoch.
Je weiter Sie ihn nach rechts
ziehen, desto stärker nimmt das
Rauschen ab, aber es verschwinden
auch immer mehr Bilddetails.
In unserem Beispielbild erreichen
Sie mit 16 20 eine gute Balance
zwischen Rauschunterdrückung
und Detaildarstellung.
Tipp!
Wenn Ihr Bild durch die
Rauschunterdrückung jetzt sehr flach
wirken sollte, erhöhen Sie den 17
Luminanzkontrast.
Das Rauschen im Bild sind Sie jetzt
also los – zumindest fast. Klicken Sie
jetzt nur noch auf Fertig.
In der Randspalte rechts lesen Sie,
wie Sie Ihr frisch entrauschtes Bild
weiter bearbeiten können.
Die Bildgröße ist
entscheidend
Wie stark eine Kamera rauscht, hängt
nicht nur von der eingestellten ISO-
Zahl ab. Ebenso großen Einfluss haben
die Sensorgröße und die Pixelzahl. Je
mehr Pixel sich auf einem Sensor drängeln,
desto stärker rauscht es. Dabei
sind kleine Sensoren in Kompaktkameras
im Vergleich zu den großen Sensorflächen
einer DSLR deutlich im Nachteil.
Sie können das Rauschen bereits deutlich
reduzieren, wenn Sie Ihr Bild schon
in Camera Raw auf die vorgesehene
Ausgabegröße verkleinern. Für einen
Ausdruck in der Größe 15 x 10 cm
reicht eine Dateigröße von ca. 3 Megapixel
vollkommen aus:
1. Nachdem Sie Ihr Bild in Camera
Raw geöffnet haben, klicken Sie
unten in der Mitte auf den Link,
der die aktuelle Bildgröße anzeigt.
12
16
2. Im nachfolgenden Dialog wählen
Sie unter Größe die Vorgabe, die
am nächsten an 3 Megapixel liegt.
Bestätigen Sie mit OK.
17
13
Um das Bildrauschen kümmern Sie sich erst zum Schluss.
15
14
[mv]
3. Wenn Sie nun in Camera Raw die
100%-Ansicht einschalten, wird
Ihr Bild deutlich kleiner angezeigt.
Angenehmer Nebeneffekt: Das
Rauschen stört längst nicht mehr
so stark – stellen Sie also die
Rauschunterdrückung entsprechend
moderat ein.
E-Mail-Hotline rund um die Uhr für Ihre Fragen: redaktion@photoshop-inside.de.
[3]

Photoshop inside 2/2011
Optimieren Sie ganz einfach
ein falsch belichtetes Winterbild
Das Bild ist nun schon deutlich heller.
Doch Farbe und Kontrast stimmen
immer noch nicht. Darum kümmern
Sie sich jetzt:
vorher
nachher
1. Erzeugen Sie eine weitere Einstellungsebene
vom Typ Tonwertkorrektur,
wie oben beschrieben.
Mit ein paar Korrekturen in Photoshop wird aus einem unterbelichteten,
farbstichigen Winterfoto (links) ein Bild, das überzeugt (rechts).
Fotografieren im Winter – das hat so
seine Tücken. Besonders wenn die
Sonne nicht scheint. Dann zeigt das
Foto schnell ein konturloses, dunkles
Etwas, oft noch mit einem Blaustich
garniert – so wie in unserem Beispiel.
Das Wetter war zwar trübe. Aber
so dunkel, wie es auf dem Foto den
Anschein hat, war es nicht. Und der
Schnee war weiß, nicht graublau.
Fotos: Martin Vieten
Einstellungsebene erstellen und
wählen Sie Tonwertkorrektur.
3. Für den Weißpunkt geben Sie 2
207 ein. Mittleres Grau erhöhen
Sie auf 3 1,2.
2. Klicken Sie bei gedrückter (Alt)-
Taste auf 4 Auto.
3. Aktivieren Sie 5 Dunkle und
helle Farben suchen. Schalten
Sie auch 6 Neutrale Mitteltöne
ausrichten ein. Bestätigen Sie
mit OK.
4. Die Farben sind jetzt perfekt. Doch
ganz leicht darf der Schnee ins
Blaue changieren – das vermittelt
einen Eindruck von Kühle. Senken
Sie deshalb noch die Deckkraft
Mit Photoshop lassen sich diese Probleme
glücklicherweise schnell korrigieren.
Wir brauchen dafür nur zwei
Befehle: Die Tonwertkorrektur, um
Helligkeit und Farbe zu korrigieren.
Und mit Unscharf maskieren sorgen
wir für knackige Kontraste. Wir
nehmen hier Photoshop CS5, doch
mit den beiden Vorgängerversionen
funktioniert es ebenso gut. Unser Beispielbild
„Winterlandschaft“ erhalten
Sie im Download-Bereich von www.
photoshop-inside.de.
Per Tonwertkorrektur sorgen Sie zunächst für eine optimale Helligkeit.
3
2
1
So hellen Sie Ihr Bild
richtig auf
Als Erstes passen Sie die Bildhelligkeit
an. Nutzen Sie dazu die Einstellungsebenen
von Photoshop – so
bleibt Ihr Originalbild im gesamten
Bearbeitungsprozess erhalten:
4
7
8
1. Öffnen Sie unser Beispielbild
„Winterlandschaft“. Sie benötigen
außerdem die Ebenen-Palette –
mit (F7) holen Sie sie auf den
Schirm.
2. Klicken Sie am Fuß der Ebenen-
Palette auf das Symbol 1 Neue
5
6
Die Tonwertkorrektur hilft, auch den Farbstich loszuwerden.
[4]
Alle Beispielbilder und alle PDF-Ausgaben: www.photoshop-inside.de, Passwort: Kontrast.

Photoshop inside 2/2011
13
der Ebene 7 Tonwertkorrektur
2 auf 8 80 %.
Wie Sie für knackige
Kontraste sorgen
11
Für knackige Kontraste sorgen Sie mit dem Filter Unscharf maskieren.
Farben und Helligkeit stimmen
inzwischen. Doch das Bild wirkt weiterhin
matt und schlapp – es mangelt
an Kontrasten. Zur Kontrastverbesserung
nehmen wir diesmal den Filter
Unscharf maskieren:
1. Aktvieren Sie die 9 Bildebene,
gehen Sie ins Filter-Menü und
nehmen Sie Für Smartfilter konvertieren.
2. Öffnen Sie das Filter-Menü erneut.
Diesmal nehmen Sie Scharfzeichnungsfilter,
Unscharf maskieren.
3. Für Stärke geben Sie 10 50 % vor.
Den Radius stellen Sie auf 11 35,0
Pixel ein, Schwellenwert setzen
Sie auf 12 0 Stufen. Bestätigen Sie
mit OK.
10
12
9
14
3. Öffnen Sie mit einem Klick auf
das 15 kleine Dreieck die Pinselvorgaben
und aktivieren Sie die
Vorgabe rund, weich, 48. Die
Deckkraft reduzieren Sie auf 16
50 %.
4. Übertünchen Sie die 17 Bildbereiche,
die Sie aufhellen möchten.
Malen Sie mehrmals über
eine Partie, wenn sie im ersten
Durchgang noch nicht hell genug
geworden ist.
Zum Schluss sorgen Sie noch für die
richtige Bildschärfe: Rufen Sie den
Filter Unscharf maskieren erneut
auf. Diesmal nehmen Sie für Stärke
100 %, den Radius stellen Sie auf 1,5
Pixel ein, den Schwellenwert auf 2.
Unser Winterbild wirkt auf einmal
viel ansprechender, finden Sie nicht?
Wenn Sie mit den Korrekturen zufrieden
sind, gehen Sie ins Ebenen-Menü
und nehmen Auf Hintergrundebene
reduzieren. Dann speichern Sie Ihr
Werk als JPEG-Datei.
So korrigieren Sie Ihr Bild
in Camera Raw
Die Korrektur eines dunklen, blaustichigen
Winterbildes in Photoshop ist
Ihnen zu kompliziert? Dann optimieren
Sie das Foto doch in Camera Raw. Der
RAW-Konverter von Photoshop kann
nämlich auch TIFF- und JPEG-Dateien
verarbeiten:
1. Damit Sie TIFF- und JPEG-Dateien
in Camera Raw öffnen können,
starten Sie zunächst die Bildverwaltung
Bridge.
Tipp!
Sie können den Ordner mit
Ihrem Winterbild direkt in Bridge
öffnen: Klicken Sie im Windows-
Explorer mit der rechten Maustaste
auf das entsprechende Ordner-
Symbol und wählen Sie Browse in
Adobe Bridge.
2. Markieren Sie unser Beispielbild
in Bridge mit einem Klick. Dann
drücken Sie (Strg)+(R), um es in
Camera Raw zu öffnen.
3. Als Erstes kümmern Sie sich um
den Farbstich: Erhöhen Sie die
Farbtemperatur auf +10, den
Farbton auf +5.
4. Für die richtige Belichtung sorgen
Sie mit einem Klick auf Automatisch.
Falls Ihnen das Bild etwas
zu flau vorkommt, ziehen Sie den
Schwarz-Regler auf 10. Noch
knackiger wird das Foto, wenn Sie
Klarheit auf den Maximalwert
+100 erhöhen.
Ein kleines Problem ist durch unsere
Kontrastkorrektur entstanden: Ganz
dunkle Bildbereiche haben nun an
Zeichnung verloren, etwa die 13
Schatten. Nehmen Sie diese Bildbereiche
einfach von der Kontrastkorrektur
aus:
1. Klicken Sie auf die 14 Miniatur
der Smartfilter-Ebene.
2. Aktivieren Sie mit der Taste (B)
den Pinsel. Drücken Sie darauf
erst (D) und dann (X), um Schwarz
als Malfarbe zu wählen.
15 16
17
Mit einer kleinen Retusche in der
Smartfilter-Maske hellen Sie zum
Schluss ganz dunkle Bildbereiche
etwas auf.
[mv]
5. Wechseln Sie ins Register Details.
Erhöhen Sie im Bereich Schärfen
den Betrag auf 60, für Radius
geben Sie 0,7 vor.
6. Klicken Sie auf Fertig. Wenn Sie
später Ihr Bild erneut in Camera
Raw öffnen, können Sie alle Einstellungen
wieder zurücknehmen.
E-Mail-Hotline rund um die Uhr für Ihre Fragen: redaktion@photoshop-inside.de.
[5]

Photoshop inside 2/2011
So nutzen Sie Smart-Objekte voll aus
vorher
Smart-Objekte machen’s möglich: Tauschen Sie eingesetzte Bildebenen komfortabel
gegen neue Motive aus. Größe, Drehung und Perspektive werden automatisch
übernommen.
Was ist eigentlich so smart an den
so genannten Smart-Objekten? Wir
besprechen wichtige Eigenschaften
der „smarten“ Ebenen mit einer Beispielmontage
in Photoshop CS5. Für
die Aufgabe hier eignet sich aber
auch Photoshop CS2.
Erzeugen Sie ein erstes
Smart-Objekt
nachher
Verschiedene Wintersport-Fotos
sollen innerhalb eines Fernsehers
erscheinen. So beginnen Sie:
1. Öffnen Sie das Bild „Snowboard“,
wählen Sie es mit (Strg)+(A) aus,
kopieren Sie es mit (Strg)+(C) in
die Zwischenablage und schließen
Sie diese Aufnahme wieder.
nachher
1. Blenden Sie die Ebene 1 mit dem
2 Augensymbol aus.
2. Verwenden Sie das 3 Schnellauswahlwerkzeug
mit den Optionen
4 Alle Ebenen aufnehmen und
Automatisch verbessern und ziehen
Sie über die bläuliche Mattscheibe.
3. Photoshop wählt die Bildfläche
mühelos aus.
4. Blenden Sie das Schneefoto mit
dem Augensymbol wieder ein.
4
Fotos: Getty Images
5. Klicken Sie auf 5 Ebenenmaske
hinzufügen. Die neue 6 Ebenenmaske
zeigt den Skifahrer nur
noch innerhalb des TV-Geräts.
Klicken Sie noch die 7 Gliederkette
weg. Dadurch können Sie
den Skifahrer unabhängig von der
Maske umformen.
Passen Sie das Bild
perfekt an
Die Wintersport-Ebene passt nicht
richtig in den schräg fotografierten
Fernseher. Klicken Sie im Bedienfeld
einmal auf die Fotominiatur der
Ebene 1 und starten Sie das Freie
Transformieren mit (Strg)+(T). So
geht’s weiter:
1. Halten Sie die (ªñ)-Taste gedrückt
und ziehen Sie das Bild mit einem
Eck-Anfasser ungefähr auf die
passende Größe.
2. Bei dauerhaft gedrückter (Strg)-
Taste ziehen Sie die 8 Bildecken
einzeln auf die Ecken der Mattscheibe.
So ergibt sich die perspektivische
Verzerrung.
3. Eventuell erscheint das Foto etwas
gedehnt oder gestaucht. Dann las-
2. Öffnen Sie das Fernseher-Bild
und fügen Sie den Snowboardfahrer
mit (Strg)+(C) ein. Das
Foto erscheint als neue Ebene 1
im Ebenenbedienfeld und überdeckt
das Wohnzimmer großteils.
Klicken Sie rechts neben
die Miniatur und wählen Sie In
Smart-Objekt konvertieren (je
nach Photoshop-Version auch In
Smart Objekt gruppieren). Die
Snowboarder-Miniatur zeigt nun
rechts unten das schwarzweiße
1 Smart-Objekt-Symbol. Später
beim Freien Transformieren
blendet Photoshop dieses Symbol
zeitweise aus.
Nun passen Sie den Wintersportler in
die Mattscheibe ein:
3
Fügen Sie das neue Bild ein und verwandeln Sie es sofort in ein Smart-Objekt.
Eine Ebenenmaske verdeckt den Außenbereich. Noch passt das Foto nicht
perfekt in den Fernseher.
2
7
1
5
6
[6]
Alle Beispielbilder und alle PDF-Ausgaben: www.photoshop-inside.de, Passwort: Kontrast.

Photoshop inside 2/2011
8
9
Und es gibt noch einen tollen Trick.
Tauschen Sie das Winterbild besonders
bequem aus:
1. Klicken Sie im Ebenen-Bedienfeld
mit der rechten Maustaste 9
neben die Bezeichnung Ebene 1
und wählen Sie dann Inhalt
ersetzen.
2. Im Dialogfeld klicken Sie doppelt
auf die geplante neue Aufnahme,
hier das „Ski“-Foto. Wunderbar:
Photoshop setzt das neue Motiv
ein und passt auch gleich die Perspektive
an – das ist Service!
Beim Freien Transformieren ziehen Sie die Ecken des eingefügten Bildes auf
die Ecken des Bildschirms. So entsteht die passende Perspektive. Dank Smart-
Objekt-Technik können Sie ohne Qualitätsprobleme immer wieder korrigieren.
sen Sie die (Strg)-Taste los und
ziehen an einem mittleren Anfasspunkt,
bis die Wirkung stimmt.
4. Sie wollen die Bildgröße ändern,
aber die perspektivische Verzerrung
behalten? Ziehen Sie bei
gedrückter (ªñ)-Taste an einem
Eck-Anfasser.
Smart-Objekten: Photoshop behält
immer eine unverzerrte Originalversion
der „smarten“ Ebene in Reserve.
Jede neue Änderung leitet das
Programm aus der Original-Fassung
ab, Sie können unbegrenzt experimentieren.
Allerdings!
Das neue Motiv erscheint
etwas zu klein. Es hat hier weniger
Pixel oder eine andere Druckauflösung
als die vorherige Datei. Das
macht aber nichts. Starten Sie das
Transformieren mit (Strg)+(T) und
ziehen Sie bei gedrückter (Alt)+(ªñ)-
Taste an einem 10 Eckanfasser, bis
die Größe stimmt. An der Perspektive
müssen Sie ja zum Glück nichts mehr
ändern. Und wenn Sie von vornherein
identisch große Austauschbilder
nutzen, brauchen Sie die Größe gar
nicht mehr anzupassen.
So praktisch sind Smart-Objekte in
der täglichen Arbeit!
5. Wenn alles passt, bestätigen Sie
die Änderung mit der (¢)-Taste.
Tipp!
Wenn Sie das Freie Transformieren
mit (Strg)+(T) starten,
verschwinden einige Anfasspunkte
vielleicht jenseits des Programmfensters.
Drücken Sie (Strg)+(0), dann
stellt Photoshop eine besser geeignete
Zoomstufe ein.
10
Und jetzt zu den „smarten“
Tricks
Wenn Ihnen Bildausschnitt oder
Perspektive noch nicht ganz gefallen,
starten Sie jederzeit wieder das
Transformieren mit (Strg)+(T) und
ziehen Sie an den Anfasspunkten.
Solche wiederholten Änderungen
drücken normalerweise die Bildqualität
in den Keller, nicht aber bei
Der Befehl Inhalt ersetzen tauscht das ursprünglich eingebaute Bild gegen ein
neues Motiv aus. Die Perspektive wird sofort übernommen, allerdings müssen
wir hier die Größe noch korrigieren.
[hn]
E-Mail-Hotline rund um die Uhr für Ihre Fragen: redaktion@photoshop-inside.de.
[7]

Photoshop inside 2/2011
TIPP DES MONATS:
Formen Sie Buchstabenumrisse
wie noch nie!
Sie wollen Buchstaben individuell
biegen? Und Sie nutzen Photoshop
CS5? Dann haben wir einen tollen
Tipp für Sie. Erleben Sie, wie
Sie die Lettern beliebig passend zur
Umgebung modellieren. Eine faszinierende
Gestaltungsmöglichkeit,
die allerdings zwingend das aktuelle
Photoshop CS 5 erfordert.
Zunächst legen Sie
eine Textebene an
So bereiten Sie das umformbare Textobjekt
vor:
1. Mit dem 1 Textwerkzeug klicken
Sie links ins Bild und tippen
Ihre Worte. Bestätigen Sie mit
(Strg)+(¢).
2. Per (Strg)+(T) starten Sie das
Freie Transformieren und ziehen
die Lettern in die gewünschte
Größe. Mit der (¢)-Taste schließen
Sie den Schritt ab.
3. Wählen Sie Filter, Für Smartfilter
konvertieren.
4. Für unsere spezielle Aufgabe
brauchen Sie noch einen weiteren
Schritt: Senken Sie die 2
Fläche auf 0. Klicken Sie auf 3
1
4
5
Ebenenstil hinzufügen, dann auf
Abgeflachte Kante und Relief,
dort nehmen Sie Relief an allen
Kanten.
Damit ist Ihr Textobjekt fertig, noch
hat es die übliche Form.
Wie die Buchstaben
biegsam werden
Wählen Sie Bearbeiten: Formgitter
und verbiegen Sie jeden Buchstaben
nach Maß. Ein Beispiel:
1. Klicken Sie zwei sogenannte 4
Pins in die oberen Enden des „M“.
2. Klicken Sie zwei weitere Pins in
das rechte untere Bein des „M“
und markieren Sie die beiden
unteren Pins bei gedrückter (ª_)-
Taste.
3. Ziehen Sie das 5 rechte Bein des
„M“ nach unten.
4. Formen Sie auch andere Lettern
und beenden Sie das Manöver mit
der (¢)-Taste.
Das 6 Augensymbol blendet die Verformung
aus, per Doppelklick auf 7
Formgitter biegen Sie weiter.
Mit dem Formgitter gestalten Sie Buchstabenumrisse nach Maß. Das Ergebnis
lässt sich jederzeit verlustfrei umformen.
[hn]
6
7
3
2
Foto: Getty Images
Vorschau
Neue Farben für Ihr Hauptmotiv
Ein Auto, eine Fassade, ein Pullover
oder vielleicht auch nur die Augen:
Immer wieder will man Bildteile
umfärben und natürlich soll niemand
die Veränderung bemerken. Wir zeigen
darum, wie Sie Ihre Motive mit
geänderten Farben neu herausputzen.
Mühelos zeigen Sie einen Bildteil in
unterschiedlichsten Farben.
Scharfzeichnen für Tüftler
und Profis
Photoshop bietet mehrere Befehle
zum Scharfzeichnen. Doch manche
Profis sind damit noch nicht zufrieden:
Sie nutzen die Scharfzeichner nur in
Verbindung mit weiteren Befehlen und
Überblendtricks. Unser Beitrag erklärt
die raffinierten Verfahren und zeigt,
wie Sie wirklich optimale Schärfe aus
Ihren Aufnahmen herauskitzeln.
Versetzen Sie Ihr Motiv in
Bewegung
Ein schnittiger Rennwagen oder ein
flotter Läufer – solche Motive dürfen
ruhig etwas Bewegungsunschärfe zeigen.
Wenn Ihnen das bei der Aufnahme
nicht gelungen ist, holen Sie es in
Photoshop nach. Unser Beitrag zeigt,
wie’s gemacht wird.
TIPP DES MONATS:
Schnelle Kontrastkorrektur
per Ebenenkopie
Sie möchten die Kontraste in Ihrem
Bild verbessern, wissen aber nicht
so recht, wie? Da haben wir einen
cleveren Trick für Sie: Verrechnen Sie
eine Ebenenkopie mit dem passenden
Modus. Das ist blitzschnell erledigt.
Impressum
ISSN: 1863-9224
Verlag: VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG,
Theodor-Heuss-Str. 2–4,
53177 Bonn (Bad Godesberg)
Chefredakteur: Heico Neumeyer
Autoren (v.i.S.d.P.): Heico Neumeyer (hn),
Martin Vieten (mv)
Gutachter: Harald Korten, Horst-Raimund Wulle
Produktmanager: Michael Thelen, Heike Baumgart
Druck: Zimmermann Druck + Verlag, Balve
Auszubildende, Schüler, Studenten, Trainees und
Volontäre erhalten gegen Nachweis 25 % Rabatt auf
den Ausgabenpreis.
Die Beiträge in Photoshop inside wurden mit
Sorgfalt recherchiert und überprüft. Sie basieren
jedoch auf der Richtigkeit uns erteilter Auskünfte
und unterliegen Veränderungen. Daher ist eine
Haftung – auch für telefonische Auskünfte –
ausgeschlossen. Vervielfältigungen jeder Art sind nur
mit Genehmigung des Verlags gestattet.
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[8]
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