Mein Kreativ-Atelier Aktuelle Maltrends (Vorschau)
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NR. 38<br />
Deutschland w 4,80 I Österreich v 5,60 I Schweiz SFR 9,60<br />
Italien v 5,70 I BeNeLux v 5,70 I Ungarn Ft 1900<br />
KREATIV<br />
ATELIER<br />
<br />
Motiv-<br />
Vorlagen<br />
KREATIV-ATELIER!<br />
<br />
Präsentation der Top-<br />
Gewinner-Bilder<br />
Extras<br />
<strong>Kreativ</strong>e Designs<br />
und Geschenkideen:<br />
kunstvoll<br />
und individuell<br />
<br />
edles Powertex-Design<br />
<br />
realistisch & dekorativ<br />
<br />
3 8<br />
4 196650 404803<br />
Bettags<br />
Malschule<br />
Mit Video-Training<br />
im Internet<br />
<strong>Aktuelle</strong><br />
<strong>Maltrends</strong><br />
in Öl, Acryl und Aquarell<br />
<br />
<br />
<br />
1<br />
<br />
2<br />
3<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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Editorial<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />
Die Aquarellmalerei hat eine lange Geschichte; schon die alten Ägypter haben ihren Papyrus mit<br />
Wasserfarben bemalt, und ohne Tusche ist die fernöstliche Malkunst undenkbar. Im europäischen<br />
Mittelalter hingegen bis ins 18. Jahrhundert wurden mit Aquarellfarben hauptsächlich Zeichnungen<br />
koloriert oder Farbskizzen angelegt; selbst für Dürer und Rembrandt waren Aquarelle bloße Vorstudien<br />
zu ihren Ölgemälden und keine eigenständigen Kunstwerke.<br />
Erst vor etwa 200 Jahren entwickelte der englische Maler William Turner die Aquarellfarben zur eigenständigen<br />
Kunstform. Auf Seite 14 laden wir Sie ein, in Anlehnung an eines seiner Meisterwerke ein<br />
eigenes Aquarell zu malen. Dabei geht es natürlich überhaupt nicht darum, das Bild zu kopieren. Dies<br />
wäre ganz und gar unrealistisch. Warum also ein Bild nach einem Meisterwerk malen? Erstens haben<br />
wir es mit einzigartigen und beeindruckenden Bildmotiven zu tun; und zweitens bekommen wir auch<br />
als Hobbymaler ein wenig davon mit, was eine künstlerische Bildkomposition ausmacht. Bildaufbau<br />
und Ausführung sind dabei stark vereinfacht, die Farben halten sich an gängige Töne und das Bildformat<br />
bedient sich üblicher Keilrahmengrößen.<br />
Und so macht auch das Malen nach unerreichbaren Vorbildern richtig Spaß – und wird belohnt durch<br />
ein eigenes Gemälde, das an ein berühmtes und meisterhaftes Bildmotiv erinnert!<br />
Ihr Redaktionsteam<br />
3
INHALT<br />
BILDMOTIVE<br />
Malen mit Acrylfarben<br />
Romantische Rosen 6<br />
Zebra mit Pfiff 10<br />
Inspiration aus Fernost 22<br />
Ziehende Schwäne 26<br />
Abendstimmung in den Dünen 60<br />
Abendliche Savanne 76<br />
Malen mit Aquarellfarben<br />
Herbstliches Stillleben 36<br />
Abstraktes & Collagen<br />
Bleibende Erinnerung 30<br />
6 Romantische<br />
Rosen<br />
26 Ziehende<br />
Schwäne<br />
Plastisches Gestalten<br />
Edle Dose 66<br />
Malen mit Ölfarben<br />
Mohnblumen im Sonnenlicht 72<br />
Berühmte Künstler<br />
Malen nach einem Bild von William Turner 14<br />
22 Inspiration<br />
aus Fernost<br />
4 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />
Service-Hotline<br />
Brauchen Sie Rat oder Hilfe?<br />
Wir sind für Sie da!<br />
service-hotline@oz-verlag.de<br />
Fax 07623 964 64 449
Auf einen Blick<br />
10<br />
Zebra mit<br />
Pfiff<br />
TECHNIKEN<br />
Bettags Malschule<br />
„Alla prima“ mit Acryl 18<br />
Kinder kreativ<br />
Malen wie Friedensreich Hundertwasser 24<br />
Workshop<br />
Farben auswaschen 32<br />
Thomas’ <strong>Atelier</strong>tipps<br />
Matte und raue Oberflächen gestalten 68<br />
JOURNAL<br />
76 Abendliche<br />
Savanne<br />
Malen auf Reisen 46<br />
Leser-Kunst 48<br />
Internet-Tipps 50<br />
Gewinnspiel 51<br />
Buch-Tipps 53<br />
Künstler-Porträt 54<br />
Gewinner des Malwettbewerbs 58<br />
Tipps, Trends, News 64<br />
SERVICE<br />
Grundlagen: Vorlagen übertragen<br />
Rastermethode – Schritt für Schritt erklärt 40<br />
60<br />
Abendstimmung<br />
in den<br />
Dünen<br />
Raster-Vorlagen 41<br />
Impressum, Herstellernachweis 80<br />
<strong>Vorschau</strong> 82<br />
Besuchen Sie uns auch auf:<br />
www.mein-kreativatelier.de<br />
5
Motiv: Isabelle Zacher-Finet, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />
Romantische
Rosen<br />
Malen mit Acrylfarben<br />
In diesem Bild wird nichts in klassischer<br />
Weise mit dem Pinsel gemalt.<br />
Den Hintergrund tragen Sie großzügig<br />
mit dem Schwamm auf; die Blüten<br />
spachteln Sie mit dem Malmesser<br />
und für die Blumenstiele sowie den<br />
Schriftzug tragen Sie die Farbe mit<br />
der Linerflasche auf. Die poetischen<br />
Worte können Sie selbst wählen.<br />
Für Blüten und Schrift brauchen<br />
Sie vermutlich etwas Übung. Beim<br />
Spachteln kommt es erstens darauf an,<br />
die richtige Farbmenge aufzunehmen,<br />
zweitens aber auf den richtigen Dreh,<br />
mit dem Sie die Blütenblätter formen.<br />
Am besten üben Sie den Farbauftrag<br />
auf einem anderen Malgrund, um im<br />
Bild selbst im Schwung die nötige<br />
Sicherheit zu haben. Dies gilt auch<br />
für das ungewohnte Schreiben mit<br />
der Flasche bzw. das gleichmäßige<br />
Auflegen des goldenen Farbstrangs als<br />
Schriftzug, der sowohl locker als auch<br />
gleichmäßig erscheinen soll; Voraussetzung<br />
dafür sind ein gleichmäßiges<br />
Andrücken und der richtige Abstand.<br />
Schließlich sollten Sie auch das<br />
Aufsprenkeln der Farbe auf Schmierpapier<br />
üben, damit Sie nicht Gefahr<br />
laufen, das Bild schlussendlich mit zu<br />
vielen Spritzern oder gar mit Patzen<br />
zu verderben.<br />
Blumen und Poesie – wie schön passt<br />
das zusammen in diesem zauberhaften<br />
Gemälde: In den dekorativen Schriftzügen<br />
finden die stilisierten Rosen sozusagen<br />
die passenden Worte …<br />
MATERIAL<br />
• Keilrahmen, 50 x 100 cm<br />
• Acrylfarbe (Aquatec Studio) in<br />
Titanweiß, Lichtem Ocker, Prussian<br />
Blue, Permanentrot, Karmesin,<br />
Gold, Marsschwarz<br />
(alles über www.gerstaecker.de)<br />
• Malmesser<br />
• Alter Pinsel mit kurzer<br />
oder harter Borste<br />
• Haushaltsschwamm<br />
• 2 leere Linerflaschen mit feiner<br />
Öffnung (z. B. alte Window-Color<br />
Flasche)<br />
• Reeves Abreißpalette<br />
7
Malen mit Acrylfarben<br />
Die Leinwand in zügigem Tempo mit dem<br />
Schwamm grundieren: in der Mitte mit<br />
Titanweiß beginnen nach unten hin Lichten<br />
Ocker hinzunehmen, sodass sich ein<br />
lebendiger Verlauf ergibt. Den Schwamm<br />
schnell säubern und nach oben Prussian<br />
Blue einziehen; auch hier den Farbverlauf<br />
nicht gleichmäßig malen, sondern hellere<br />
und dunklere Streifen belassen.<br />
Mit dem Malmesser Permanentrot für die Blüten<br />
aufnehmen, an geeigneter Stelle (frei oder nach<br />
Vorbild) ansetzen und die Farbe in unregelmäßigen<br />
Spachtelzügen kreisförmig von innen nach außen<br />
verziehen. Für dunklere Töne Karminrot hinzunehmen<br />
und ungleichmäßig aufspachteln.<br />
Mit der Spitze des Malmessers Striche<br />
in die frische Farbe kratzen und damit<br />
die einzelnen Blütenblätter andeutungsweise<br />
voneinander absetzen.<br />
Steppfotos: Isabelle Zacher-Finet<br />
Marsschwarz in<br />
eine Linerflasche<br />
füllen und damit<br />
die Stängel sowie<br />
einige freie<br />
Linien für die<br />
späteren Gräser<br />
auftragen.
Romantische Rosen<br />
Mit der flachen Seite des Malmessers<br />
ansetzen, die schwarzen Farbstränge ein<br />
wenig seitlich verziehen und das Malmesser<br />
sofort abheben. Das Malmesser<br />
vor jedem neuen Einsatz gut abwischen.<br />
Mit dem gesäuberten Malmesser etwas<br />
Titanweiß im Hintergrund verspachteln.<br />
Falls dabei feuchte schwarze<br />
Farbe mitgezogen wird, den fehlerhaften<br />
Bereich weiß abdecken und erneut<br />
schwarze Linien (Schritt 4) ziehen.<br />
Die Farbe Gold in die andere Linerflasche<br />
füllen und damit einen beliebigen, zum<br />
Bild passenden Schriftzug, am besten in<br />
Handschrift, in den Hintergrund schreiben.<br />
Eine gewollte Unordnung wirkt hier<br />
oft lockerer und künstlerischer.<br />
Zuletzt Schwarz stark mit Wasser verdünnen<br />
und auf das Bild sprenkeln; zum<br />
Beispiel mit einem harten Borstenpinsel,<br />
den man über die Finger schnipst und<br />
damit Farbtropfen wegspritzen lässt.<br />
9
Ein paar<br />
Farbtöne<br />
nehmen dem<br />
Fellmuster<br />
seine grafische<br />
Strenge, und die<br />
Blume bringt<br />
Pfiff und Witz in<br />
dieses wunderbar<br />
dekorative,<br />
mit Acrylfarben<br />
gemalte<br />
Tierporträt.<br />
Motiv: Franz-Josef Bettag, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien
Malen mit Acrylfarben<br />
Zebra<br />
mit Pfiff<br />
Im Wettbewerb um das plakativste Tiermotiv hätte<br />
das Zebra – mit oder ohne Blümchen – gewiss die<br />
Nase vorne; dafür sorgen die grafisch anmutenden<br />
Zebrastreifen. Deshalb bietet sich für dieses Acrylbild<br />
auch ein Großformat an. Maltechnisch interessant ist<br />
unter anderem, dass alleine das Weiß der Leinwand<br />
die weißen Streifen abbildet; die dunklen Streifen<br />
werden sozusagen darübergemalt. Das sieht nicht<br />
nur natürlicher aus, sondern ist auch viel einfacher zu<br />
malen, da der deckende Auftrag schon seine eigene<br />
Grenze zum (unbemalten) Weiß mit sich bringt. Ein<br />
bloßes Schwarzweiß allerdings wäre zu hart, weshalb<br />
man das dunkle Paynesgrau nehmen sollte. Noch<br />
mehr Leben ins Porträt bringen die blauen Schattentöne<br />
und die Spuren von Rot.<br />
MATERIAL<br />
• Keilrahmen Größe 60 x 80 cm<br />
• Acrylfarben Galeria von Winsor &<br />
Newton in Paynesgrau, Coelinblau,<br />
Zitronengelb, Phthalogrün, Kadmiumrot<br />
und Titanweiß<br />
• Diverse Acrylpinsel (z. B. Galeria<br />
von Winsor & Newton)<br />
• Zahnbürste oder alter Borstenpinsel<br />
Rastervorlage A auf Seite 41<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativ-atelier.de<br />
Die Vorzeichnung auf die Leinwand und<br />
den Zebrakopf mitsamt den Streifen<br />
und der Blume in Paynesgrau malen.<br />
Nach dem Trocknen die Blume mit<br />
Zitronengelb ausmalen. Coelinblau stark<br />
(aquarellartig) mit Wasser verdünnen<br />
und damit die Schatten im Kopf anlegen.<br />
Unter dem lasierenden Auftrag bleibt die<br />
dunkle Zeichnung gut erkennbar.<br />
Die Schattenbereiche auf der Blume<br />
in einer Mischung aus Gelb und<br />
Kadmiumrot malen, die Nase mit<br />
Phthalogrün und Coelinblau; gegebenenfalls<br />
etwas Weiß beimischen.<br />
Danach das Weiß stark verdünnen<br />
und Lichtpunkte mit der Zahnbürste<br />
oder einem alten Pinsel aufsprenkeln.<br />
Alles gut trocknen lassen.<br />
11
Malen mit Acrylfarben<br />
Den Hintergrund<br />
in kräftigem Ton<br />
aus Phthalogrün und<br />
Weiß flächig aufmalen;<br />
dabei die Farben immer<br />
von der Konturen<br />
des Kopfs weg und<br />
nach außen ziehen, um<br />
einen klaren Rand zu<br />
erhalten.<br />
Das Auge mit Coelinblau plastisch ausgestalten: Am<br />
unteren Rand einen Halbkreis ziehen und diesen nach<br />
innen und nach oben hin immer weiter abschwächen.<br />
Die Glanzlichter an den Lidern mit Weiß aufmalen.<br />
Den Glanz auf<br />
den Nüstern<br />
und am Maul<br />
mit einer Lasur<br />
aus verdünntem<br />
Kadmiumrot<br />
malen; weitere<br />
Lichteffekte mit<br />
stark verdünntem<br />
Weiß malen.<br />
Konturen, Details und den Stängel<br />
der Blume mit Paynesgrau malen<br />
und trocknen lassen. Danach die<br />
Fläche mit verdünntem Zitronengelb<br />
lasieren, wieder trocknen<br />
lassen und dann die Schatten mit<br />
Kadmiumrot betonen und weitere<br />
dezente Muster malen.<br />
Steppfotos: Franz-Josef Bettag<br />
12 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Zebra mit Pfiff<br />
Kadmiumrot nur leicht verdünnen und<br />
damit die Schatten und Muster verstärken.<br />
Wiederum alles trocknen lassen.<br />
TIPP<br />
Beim schichtweisen, lasierenden Farbauftrag muss die jeweils<br />
untere Schicht ganz trocken sein, damit die nächste Schicht dar<br />
überliegt und sich nicht mit der unteren Farbe vermischt. Dies<br />
gilt für die Aquarellmalerei ebenso wie hier für aquarellistische<br />
Techniken mit Acrylfarben.<br />
Die Schatten im Inneren der Blüte mit<br />
Paynesgrau mit kleinen Strichen und Tupfern<br />
vertiefen. Nun treten die helleren Bereiche<br />
deutlich hervor und die Blüte wirkt plastisch.<br />
Im letzten Schritt die Glanzlichter und Lichtstreifen<br />
auf Blüte und Stängel mit wenig verdünntem, also eher<br />
deckendem Weiß malen; die Lichteffekte bringen noch<br />
einmal ein Stück mehr Räumlichkeit in die Blume.<br />
Am fertigen Bild zeigt sich schön das Zusammenspiel<br />
von transparenter Lasur und<br />
deckendem Auftrag: Letztere bringt kraftvolle<br />
Farbigkeit ins Bild, die Lasur hingegen<br />
sorgt für Leuchtkraft und Intensität.
Motiv: Thomas Boehler, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />
Malen nach einem Bild von<br />
Turner<br />
William<br />
Der englische Maler William Turner (1775 bis 1851) war ein<br />
führender Vertreter der Romantik. Seine Hauptmotive waren Schiffe<br />
und Wasser, die sich vor der überwältigenden Kulisse von Venedig<br />
wunderbar in sein berühmtes Licht setzen ließen.
MATERIAL<br />
• Aquarell Classic Künstleraquarellblock,<br />
36 x 48 cm,<br />
300 g (von GERSTAECKER)<br />
• Aquarellfarben (Schmincke<br />
Horadam) in Kadmiumgelb<br />
hell, Kadmiumrot hell, Permanent<br />
Karmin, Ultramarin<br />
feinst, Preußischblau, Lichtem<br />
Ocker, Englisch-Venezian Rot,<br />
Sepiabraun<br />
• Aquarellpinsel Rotmarder<br />
Kolinski Gr. 10, Nova Gr. 22<br />
(von da Vinci über Buttinette)<br />
• Lappen, Wasserbehälter,<br />
Schwämmchen<br />
• Farbmalkasten, Bleistift HB<br />
Rastervorlage E auf Seite 43<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativatelier.de<br />
Mit dem Pinsel Gr. 22 den<br />
Hintergrund in Kadmiumgelb,<br />
Blau und Ultramarin und Rot<br />
malen. Die Farben fließen auf<br />
dem feuchten Papier weich<br />
ineinander, wobei auch durch<br />
„Schieben“ mit dem Pinsel<br />
nachgeholfen werden kann.<br />
Die Gebäude auf der Insel<br />
größtenteils aussparen oder<br />
zumindest nur hell darübermalen.<br />
Trocknen lassen.<br />
2<br />
1<br />
Die Vorzeichnung auf das Aquarellpapier<br />
übertragen und dieses<br />
mit dem kleinen Schwamm mit<br />
wenig Druck und ohne unnötigen<br />
Bewegungen mit klarem Wasser<br />
befeuchten; den Bleistiftstrich<br />
nicht verwischen.<br />
TIPP<br />
Achten Sie beim Aquarellieren immer darauf, nicht von Anfang an zu<br />
dunkel zu werden. Immer zart beginnen! Da es keine weiße Aquarellfarbe<br />
gibt – für das Weiß ist das Papier zuständig –, ist ein nachträgliches<br />
Aufhellen kaum mehr möglich.<br />
Nach und nach – nicht auf einmal! – mit den<br />
gleichen Farben über die farbig angelegten<br />
Bereiche malen; sodann auch etwas Ultramarin,<br />
Ocker und Braun in die Farben mischen,<br />
die das Gelb und Blau ein wenig brechen. Den<br />
3Himmel zum Horizont etwas heller belassen.<br />
Im Alter von 26 Jahren unternahm Turner als schon berühmter Maler eine<br />
Italienreise, die ihn offenbar enorm beeindruckte – das südliche Licht sollte<br />
ihn nicht mehr loslassen. Innerhalb von vier Monaten schuf er mehr als 2000<br />
Bleistiftskizzen, die er dann in London aquarellistisch umzusetzen begann.<br />
Das Originalgemälde von William Turner:<br />
Blick auf Venedig von La Giudecca aus<br />
15
4<br />
Das Wasser und die Spiegelbilder wiederum<br />
mit Ultramarin, Braun und Ocker<br />
in waagerechten Strichen andeuten; die<br />
kleinen Wellen sollen ruhig verwaschen<br />
ausfallen. Jene Bereiche aussparen, in denen<br />
sich später die Gebäude spiegeln sollen.<br />
Den Vorgang eventuell wiederholen,<br />
bis die Farbigkeit intensiv genug ist.<br />
Da Aquarellfarben nicht decken, scheinen<br />
die unteren Schichten immer auch<br />
durch. Die lasierenden Effekte bringen<br />
Leben und Farbtiefe ins Bild.5<br />
6<br />
für<br />
Mit dem Pinsel Gr. 10 die Gebäude mit Ocker<br />
und etwas Ultramarin ein wenig nacharbeiten;<br />
die Schattenseiten dunkler. Die Formen nicht<br />
exakt ausmalen; es reicht, wenn sie durch die<br />
Bleistiftstriche angedeutet bleiben. Gleiches gilt<br />
die Spiegelungen im Wasser.<br />
7<br />
Die Konturen und Schattenbereiche der<br />
Gebäude links in einer Mischung aus Braun<br />
und Ultramarin in dünnen, unterbro chenen<br />
Strichen nachziehen. Die Spiegelungen<br />
wiederum nach unten ziehen und, um Wellen<br />
anzudeuten, da und dort quer durchkreuzen.<br />
Steppfotos: Thomas Boehler<br />
Turner gelang es, seine Auffassung von der Kraft des Lichts<br />
in unübertroffener Weise darzustellen. Die grandiosen Farbstimmungen<br />
verdanken sich nicht der leidenschaftlichen Liebe<br />
des Künstlers zu Farben, sondern auch einer Naturkatastrophe.<br />
Beim gewaltigen Ausbruch des Vulkans Tambora im Pazifik<br />
im Jahr 1815 verbreitete sich der vulkanische Staub über die<br />
gesamte Welt. Die Trübung der Atmosphäre bescherte den<br />
Zeitgenossen Sonnenuntergänge in nie da gewesener Pracht.<br />
16
Mit etwas Englisch-Venezian Rot die<br />
Wände und Dächer stellenweise ein wenig<br />
verstärken und Konturen herausheben.<br />
8<br />
9<br />
Die Boote links hinten mit Englisch-Venezian Rot,<br />
Ocker und Ultramarin malen, die vorderen Boote mit<br />
Englisch-Venezian Rot und Sepiabraun; jeweils mit<br />
stark verdünnter Farbe. Mit noch stärker verdünnter<br />
Farbe nach unten hin die Spiegelungen malen.<br />
10<br />
Für die Segelboote mehr Blau zur Farbe geben und<br />
diese weniger verdünnen, sodass diese Boot dunkler<br />
werden und damit optisch näher rücken.<br />
11<br />
Abschließend die vorderen Wellen in<br />
einer türkisfarbenen Mischung aus<br />
Preußischblau und Ocker mit kurzen<br />
waagerechten Pinselstrichen malen;<br />
nach rechts hin die Wellen mit etwas<br />
Wasser weich vermalen.<br />
Die Himmelsfarben in Rot, Orange und Violett, gelegentlich<br />
auch in Blau- und Grüntönen finden sich in Tuners Aquarellen<br />
wieder. Auch wenn sie uns in ihrer Dramatik bisweilen etwas<br />
unwirklich erscheinen, Turner hat sie tatsächlich so erlebt.<br />
Als Autodidakt ohne akademische Ausbildung war William<br />
Turner frei genug, von Anfang ein seinen eigenen, damals als<br />
revolutionär geltenden künstlerischen Weg zu gehen. Heute<br />
erzielen seine Bilder Preise in zweistelliger Millionenhöhe.<br />
17
Malschule<br />
Bettags Franz-Josef Bettag zeigt in dieser<br />
Rubrik den professionellen Umgang<br />
mit Pinsel und Farbe und<br />
stellt Ihnen in seiner Video-Malschule<br />
spannende Techniken vor.<br />
TIPPS<br />
Farben: Die Technik funktioniert<br />
mit jeder Acrylfarbe aus der Tube.<br />
Dünnfl üssige Acrylfarben sollten<br />
Sie durch Zugabe von Gelen oder<br />
Strukturpasten eindicken. Mit Liquitex<br />
Super Heavy Body erhalten<br />
Sie von vornherein sehr dicke, pastose<br />
Farbaufträge, die formstabil und<br />
farbintensiv bleiben.<br />
Strukturmedien: Die Farbe erhält<br />
durch entsprechende Medien<br />
eine dickere Konsistenz, wobei ich<br />
Gelen den Vorzug gebe. Allerdings<br />
kann die Farbe dadurch leicht milchig<br />
oder transparent werden. Welches<br />
Medium zu Ihrer Farbmarke<br />
passt, müssen Sie selbst ausprobieren;<br />
hier gibt es keine eindeutigen<br />
Bezeichnungen.<br />
Malgrund: Sie können mit Acrylfarben<br />
auf fast jedem Malgrund arbeiten,<br />
auch auf Papier. Bei Hartfaserplatten<br />
oder Keilrahmen sollten<br />
Sie den Malgrund zuvor mit Acrylfarbe<br />
oder Acrylgesso grundieren.<br />
Pinsel: Verwenden Sie gute Borstenpinsel<br />
oder harte Synthetikhaare;<br />
Letztere sind widerstandsfähiger und<br />
außerdem leichter zu reinigen. Nach<br />
der Arbeit jedenfalls sollten Sie den<br />
Pinsel mit Kernseife reinigen, fl ach<br />
hinlegen und gut trocknen lassen.<br />
www.mein-kreativatelier.de<br />
www.bettags-malschule.de<br />
„Alla prima“ mit Acryl<br />
Die Bezeichnung „alla prima“ für diese Malweise könnte man gut<br />
auch mit „Frisch-drauflos-Malerei“ übersetzen. Die Acrylfarbe<br />
wird in einem Arbeitsgang aufgetragen – ohne Vorzeichnung und<br />
ohne dass der Auftrag zwischendurch trocknen soll oder darf.<br />
Dabei geht es weniger um Details als vielmehr um die Wiedergabe<br />
von Stimmung und Atmosphäre.<br />
Die Alla-Prima-Malerei stammt aus der Ölmalerei<br />
und wurde von den Impressionisten erfunden, die<br />
gerne im Freien malten und nicht tagelang warten<br />
wollten, bis die untere Farbschicht getrocknet ist.<br />
Alles sollte vielmehr in einem Rutsch gehen. Mit<br />
Acrylfarben lassen sich ähnliche Effekte erzielen;<br />
doch haben Acrylfarben andere Eigenschaften und<br />
Konsistenzen, weshalb auch die Malweise anders<br />
ist. Vor allem trocknen Acrylfarben relativ schnell<br />
und können daher nicht ohne Weiteres nass in nass<br />
aufgetragen werden. Die Farbschichten lassen sich<br />
nicht so gut ineinander vermalen.<br />
Am einfachsten geht es, wenn man die Farbe, ohne<br />
sie mit Wasser oder Malmittel zu verdünnen, direkt<br />
aus der Tube mit dem Pinsel dick auf die Leinwand<br />
aufträgt; die Pinselspuren bleiben dabei erhalten.<br />
Diese Art des Auftrags nennt man auch „impasto“.<br />
(Das Wort „pastos“ kommt aus dem Italienischen<br />
und heißt „teigig“.) Die Malweise ermöglicht ein<br />
spontanes Arbeiten, allerdings nur mit tatsächlich<br />
pastosen Acrylfarben, die man in der Regel in der<br />
Tube bekommt. Die dünnflüssigen Sorten – und das<br />
sind die meisten Acrylfarben – verlaufen auf dem<br />
Malgrund, anstatt stehen zu bleiben.<br />
Durch die Beimischung von Strukturgel bleibt der Pinselstrich in den Wolken erhalten.<br />
Motiv & Fotos: Franz-Josef Bettag
MIT LICHT ARBEITEN<br />
Durch den unmittelbaren Farbauftrag in dicken<br />
Schichten entfaltet die Acrylfarbe eine<br />
besondere Leuchtkraft. Die Brillanz erhöht<br />
sich sogar, wenn einzelne Farbschichten übereinanderliegen.<br />
Da in dieser Technik die<br />
Acrylfarbe nicht verdünnt (also nicht verwässert)<br />
wird, deckt sie auch stark. Dem kann<br />
man entgegensteuern, indem man jeweils<br />
hellere oder dunklere Mischungen anlegt.<br />
Sowohl in der Landschaft als auch bei den Blumen ergeben sich aus den ungeplanten<br />
Malstrichen spielerische Formen und Lichteffekte.<br />
MIT STRUKTUR ARBEITEN<br />
Die Farben werden direkt auf der Palette gemischt<br />
oder pur auf dem Malgrund vermalt;<br />
nur in besonderen Fällen kann sie etwas verdünnt<br />
werden; die Konsistenz ist dann richtig,<br />
wenn schon beim Mischen der Pinselstrich<br />
sichtbar stehen bleibt. Doch kann man die<br />
Farben auch beim Auftragen auf den Malgrund<br />
mischen, indem man sie dort miteinander<br />
vermalt.<br />
In jedem Fall werden die Farben in der Alla-<br />
Prima-Malerei satt aufgetragen, und die sichtbaren<br />
Pinselspuren in der dicken Farbe wirken<br />
als sozusagen plastisches, reliefartiges Element<br />
mit. Besondere Lichteffekte ergeben sich<br />
auch durch die feinen Furchen und Rillen, die<br />
das Licht in den Farbflächen brechen.<br />
19
Bettags Malschule<br />
Formen und Farben<br />
Der kraftvolle, spontane Farbauftrag<br />
in diesem Blumenstrauß und der Verzicht<br />
auf Details bringt das Wesentliche<br />
des Blumenmotivs zum Vorschein:<br />
die lebendigen Formen<br />
ebenso wie die leuchtenden Farben.<br />
MATERIAL<br />
• Keilrahmen, 40 x 50 cm<br />
• Verschiedene harte Kunstfaserpinsel<br />
oder Borstenpinsel (z. B. Acrylix´s<br />
Pinselset von Habico)<br />
• Acrylfarbe Liquitex in den Farbtönen<br />
Kadmiumgelb hell, Permanentgrün hell,<br />
Phthalogrün, Karminrot, Kadmiumrot,<br />
Coelinblau, Ultramarinblau, Paynesgrau,<br />
Siena natur und Titanweiß<br />
Motiv & Fotos: Franz-Josef Bettag<br />
1<br />
1. Eine Farbskizze in Coelinblau anfertigen;<br />
dazu die Farbe ausnahmsweise etwas mit<br />
Wasser verdünnen und in großzügigen Strichen<br />
auftragen. An dieser Stelle geht es nur<br />
um die Festlegung der großen Formen und<br />
der Hell-Dunkel-Bereiche. Details spielen<br />
keine Rolle.<br />
2<br />
2. Den Hintergrund mit einem breiten Pinsel<br />
flächig in einer unverdünnten Mischung aus<br />
Siena natur, Titanweiß und Permanentgrün<br />
hell malen. Den Tisch mit einer hellen Mischung<br />
aus Siena natur und Titanweiß malen;<br />
die Pinselspuren sollen sichtbar bleiben.<br />
3<br />
3. Die Vase in Permanentgrün mit einer Spur<br />
Titanweiß untermalen; rechts die Schatten<br />
mit etwas Coelinblau im Grün in die feuchte<br />
Farbe malen.<br />
20 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Schauen Sie Franz-Josef Bettag beim Malen über die Schulter und lernen Sie<br />
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Malen finden Sie kostenlos auf www.bettags-malschule.de.<br />
4<br />
4. Die Schatten in einer Mischung aus Coelinblau und Paynesgrau<br />
verstärken; mit dieser Mischung sowie mit Permanentgrün die Blüten<br />
schon etwas herausarbeiten: Den Pinsel unmittelbar aufsetzen und<br />
spontane Striche ziehen.<br />
5<br />
5. Noch bevor das Blau trocken ist, mit dem Flachpinsel weiße Kreise<br />
ziehen, in denen sich die hellblauen Büten andeuten; die Farben dürfen<br />
sich dabei gerne etwas vermischen.<br />
6<br />
6. Zügig weiterarbeiten und die Formen locker andeuten, die sich<br />
zufällig und kontrastreich in unterschiedlichen Größen verteilen sollen.<br />
Die Farbe immer dick auftragen, sodass dynamische, plastische<br />
Strukturen zurückbleiben.<br />
7<br />
7. Mit Karminrot weitere klecksartige Tupfer und kleine Kringel aufmalen;<br />
die Lichtspiegelungen auf dem Tisch in Weiß andeuten und<br />
die Vase mit etwas Gelb ausformen.<br />
8<br />
8. Als Kontrast zu den Grün- und Blautönen ein paar dicke Punkte<br />
und kleinste Bögen in einer Mischung aus Kadmiumrot und Karmin<br />
auftragen; das sollen nur Farbtupfer sein, die das Bild nicht dominieren<br />
dürfen.<br />
9<br />
9. Zuletzt noch da<br />
und dort die Schatten<br />
bzw. Blautöne<br />
in den blassen Blüten<br />
mit Ultramarinblau<br />
verstärken;<br />
gegebenenfalls die<br />
Lichter mit Titanweiß<br />
noch ein wenig<br />
herausarbeiten<br />
und zu starke Kontraste<br />
mit Coelinblau<br />
abschwächen.<br />
21
Malen mit Acrylfarben<br />
Inspiration<br />
ausFernost<br />
Der wundervolle Antik effekt<br />
entsteht durch das Auftragen<br />
der Spezialstrukturpaste, die<br />
mithilfe eines Föhns schnell<br />
zum Trocknen gebracht wird<br />
und dabei unregel mäßige<br />
Ris se bildet. Die lackierten<br />
Cannastäbe und die chinesischen<br />
Schrift zeichen<br />
verstärken die fern östliche<br />
Wirkung.<br />
MATERIAL<br />
• 3 Keilrahmen, 20 x 50 cm<br />
• Acrylfarben in Karminrot,<br />
Gold und Schwarz<br />
(z. B. von Reeves)<br />
• Strukturpaste „Antik Effekt“<br />
(z. B. Solo Goya)<br />
• 3 Malkartons, 10 x 10 cm<br />
• Lackmarker Edding 780 in<br />
Schwarz<br />
• 2 Cannastäbe<br />
• Effektfolie in Rot<br />
• Folienkleber<br />
• alte Plastikkarte<br />
• Föhn • Borstenpinsel<br />
• Grafitpapier<br />
Rastervorlage H auf Seite 44<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
mein-kreativ-atelier.de<br />
1. Alle Keilrahmen mit Strukturpaste<br />
grundieren, in der Mitte<br />
etwas dünner auftragen und einen<br />
Risseffekt erarbeiten.<br />
2. Auf die Flächen Strukturpaste<br />
„Antik Effekt“ 3 bis 4 mm dick<br />
auftragen. Dabei zügig arbeiten,<br />
da die Paste nur eine gewisse<br />
Zeit verarbeitungsfähig bleibt.<br />
Die Oberflächen glatt streichen,<br />
z. B. mit einer alten Plastikkarte.<br />
3. Damit die gewünschte Struktur<br />
entsteht, die Fläche so heiß<br />
und so schnell wie möglich mit<br />
dem Föhn (mindestens 1200<br />
Watt) trocknen. Vorsichtig beginnen,<br />
dann den Föhn dicht<br />
an die Leinwand halten. Das<br />
Bild mindestens 3 – 4 Stunden<br />
durchtrocknen lassen.<br />
4. Die Linien mit der Paste direkt<br />
aus der Tube auftragen.<br />
Langsam an der gewünschten<br />
Linie entlangfahren, den Strang<br />
gleichmäßig herausdrücken.<br />
5. Die Acrylfarbe mit einem<br />
Borstenpinsel zunächst nur in<br />
die Vertiefungen des Reliefs einbringen,<br />
dabei immer nur kleine<br />
Flächen von ca. 15 x 15 cm<br />
bearbeiten. Überschüssige Farbe<br />
sofort mit einem feuchten<br />
Schwamm so weit und so<br />
gleichmäßig wie möglich über<br />
das Bild verwischen. Die in den<br />
Rillen verbliebene Farbe sorgt<br />
für zusätzliche Tiefenwirkung.<br />
6. Dies bis zur gewünschten Farbigkeit<br />
wiederholen. Besondere<br />
Effekte werden mit verschiedenen<br />
Farben erzielt. Wichtig: Immer<br />
mit der hellsten Farbe beginnen<br />
und die dunkelste zum<br />
Schluss auftragen.<br />
8. Schimmereffekt besonders<br />
auf Rot- oder Orangetönen erzielt<br />
man mit der lasierenden<br />
goldenen Acrylfarbe. Die Farbe<br />
wird wie oben beschrieben auf<br />
die Untergrundfarbe aufgetragen<br />
und verarbeitet; den Vorgang<br />
evtl. wiederholen.<br />
9. Auch auf den drei Malkartons<br />
durch dünnen Auftrag der Paste<br />
leichte Riss-Struktur bilden. Alles<br />
trocknen lassen.<br />
10. Die Rahmen und Malkartons<br />
mit Karminrot grundieren,<br />
evtl. überarbeiten. Mit<br />
einem Schwamm, an den Kan-<br />
ten ansetzend, mit Schwarz einen<br />
nach innen hin abnehmenden<br />
Verlauf malen; den noch<br />
feuchten Auftrag ggf. mit einem<br />
feuchten Schwamm korrigieren.<br />
11. Die Schriftzeichen und das<br />
Kreissymbol von der Malvorlage<br />
übertragen, mit dem Lackmarker<br />
nachziehen und mit einem<br />
Pinsel ausmalen.<br />
12. Drei Malkartons zum<br />
Schluss an den Kanten mit etwas<br />
roter Effektfolie verzieren<br />
und auf das Relief aufkleben.<br />
13. Die Cannastäbe schwarz bemalen<br />
und fixieren.<br />
Empfehlung<br />
Biermann/Blücher/Haase/Kröner/Moras<br />
Acrylbilder – Galerie<br />
erschienen im Christophorus Verlag<br />
zum Preis von 9,90 Euro (D)<br />
ISBN-10: 3-419-53349-7<br />
ISBN-13: 978-3-419-53349-9<br />
Hier findet der Leser eine Fülle von Vorlagen<br />
und Ideen für Dekoratives in Acryl:<br />
mit grafischen und ornamentalen Kompositionen<br />
und floralen Schmuckstücken.<br />
Zu beziehen über den Buchoder<br />
Hobbyfachhandel sowie<br />
direkt unter:<br />
www.shop.oz-verlag.de<br />
(Tel: 07623/964-155)<br />
Motiv: Andrea Haase, Foto: Roland Krieg<br />
22 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Eine kraftvolle Anlehnung an Asien:<br />
Rot wirkt dynamisch, anregend und<br />
wärmend – und wird in diesem<br />
Tryptichon mit antiken Effekten zum<br />
inspirierenden Blickfang.
Kinder kreativ<br />
Krumm<br />
und<br />
und<br />
schief<br />
farbenfroh<br />
Der Künstler Friedensreich Hundertwasser hat in seinen plakativen und ornamentalen<br />
Bildern einen Malstil geschaffen, in dem es keine geraden Linien gibt,<br />
sondern alles organisch wuchern darf. Kein Wunder also, dass Kinder diese<br />
Malweise liebend gerne auf ihre Weise interpretieren …<br />
MATERIAL<br />
• Zeichenblätter DIN A3<br />
• Acrylfarben (verschiedene Farbtöne)<br />
• Pinsel Gr. 3, 6, 10<br />
• kleiner Schwamm<br />
• Faserstift in Schwarz und Gold<br />
(im Fachhandel erhältlich)<br />
• Bleistift<br />
• kleiner Teller<br />
• Gefäß für Wasser<br />
So wird’s gemacht:<br />
1. Die fantasievollen<br />
Motive freihändig<br />
und mit kräftigem<br />
Strich vorzeichnen;<br />
alles möglichst mit<br />
runden Formen,<br />
Kreisen und Spiralen<br />
und wackeligen<br />
Linien.<br />
1<br />
2<br />
2. Die vor gesehenen<br />
Acrylfarben auf den<br />
Mischteller geben, mit<br />
dem Schwamm aufnehmen<br />
und damit unterschiedlich<br />
geformte<br />
Farbfelder aufs<br />
Zeichenblatt malen.<br />
Trocknen lassen.<br />
TIPP<br />
Motive, die auf einem dunklen Hintergrund<br />
stehen, zuvor mit Weiß<br />
grundieren und nach dem Trocknen<br />
übermalen. So bleibt die Leuchtkraft<br />
der Farben erhalten.<br />
3. Die Motive mit dem großen<br />
oder mittleren Pinsel ausmalen;<br />
das muss nicht genau sein, da die<br />
Farben nach dem Trocknen die<br />
Bleistiftstriche abdecken – und<br />
wenn nicht, macht es auch nichts.<br />
3<br />
4<br />
4. Mit dem großen Pinsel<br />
mit etwas Weiß Streifen<br />
in hellere Farbflächen,<br />
dunklere Streifen in helle<br />
Farbflächen malen. Am<br />
besten geht das, wenn die<br />
Farben noch feucht sind.<br />
Fotos: Michaela Dold<br />
24 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
5<br />
5. Mit dem kleinen<br />
Pinsel andersfarbige<br />
Ornamente in die<br />
Hintergründe malen.<br />
Alle Formen sind<br />
erlaubt, nur keine<br />
geraden Striche<br />
6. Die einzelnen Motive mit den<br />
Faserstiften in Schwarz und<br />
Gold mit Punkten, Strichen und<br />
Spiralen verzieren. Zum Schluss<br />
die Umrisse der Häuser, Dächer,<br />
Sonne usw. mit dem schwarzen<br />
Faserstift hervorheben.<br />
6<br />
TIPP<br />
Schöne Effekte, an denen vor allem Mädchen<br />
ihre Freude haben, ergeben sich durch nachträgliche<br />
Verzierungen mit Perlen oder Glitzerstiften.<br />
Die kleinen Künstlerinnen mit<br />
ihren farbenprächtigen Bildern:<br />
Jennifer, 7 Jahre (links),<br />
Jasmin, 8 Jahre (mitte),<br />
Maren, 7 Jahre (rechts)
Motiv: Anja Gensert, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />
Ziehende<br />
Schwäne<br />
MATERIAL<br />
• 2 Keilrahmen, jeweils 50 x 80 cm<br />
(z. B. von GERSTAECKER)<br />
• Acrylfarben (Schmincke Akademie Acryl<br />
Color) in Coelinblau, Ultramarinblau,<br />
Vandyckbraun, Titanweiß, Schwarz,<br />
Primärgelb, Zinnoberot<br />
• Flächenpinsel Gr. 60<br />
(Forte von da Vinci)<br />
• Rotmarderpinsel Gr. 8<br />
(z. B. von da Vinci)<br />
• Flachpinsel Gr. 12 (z. B. Borst-Gussow-<br />
Pinsel über www.gerstaecker.de)<br />
• Malerrolle aus dem Baumarkt<br />
• Wassertopf<br />
• Maltuch (Lappen)<br />
• Palette<br />
Rastervorlage C auf Seite 42<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativ-atelier.de
Malen mit Acrylfarben<br />
Das Acrylbild ist im Grunde recht einfach zu malen.<br />
Die Malerrolle sorgt für ein gleichmäßig strahlendes<br />
Himmelsblau auch auf diesen großen Flächen. Die<br />
Vorzeichnung wird von der Vorlage übernommen,<br />
die Schwäne selbst brauchen nur drei einfache Malschritte:<br />
die weiße Grundierung, die Schatten und<br />
die Lichter auf dem in der Sonne glänzenden Gefieder.<br />
Die sanften Wolkenschleier werden abschließend<br />
eingeblendet. Selbstverständlich können Sie<br />
die Schwäne nach Belieben verteilen, den Himmel<br />
stärker oder schwächer bevölkern oder auch nur ein<br />
Bild anstatt zwei malen.<br />
Die Keilrahmen nebeneinanderlegen und im<br />
ersten Farbauftrag mit der Rolle eine Mischung<br />
aus Coelinblau, Ultramarinblau, Titanweiß und<br />
wenig Vandyckbraun auftragen. Die Farben<br />
flächig und gleichmäßig verteilen. Für den<br />
zweiten Auftrag etwas Weiß zur Himmelsfarbe<br />
geben und den helleren Ton nur stellenweise<br />
aufrollen: andrücken und mit immer weniger<br />
Druck ausrollen lassen. So ergeben sich<br />
wolkige Schleier. Wichtig: Auch die Ränder des<br />
Keilrahmens bemalen!<br />
Über den doppelt weiten Himmel<br />
ziehen die Schwäne ihre eleganten<br />
Bögen. Spielt und malt da nicht<br />
auch ein wenig sehnsuchtsvolles<br />
Fernweh mit?<br />
TIPP<br />
Um den richtigen „himmlischen“ Farbton zu treffen, empfi ehlt<br />
es sich, die Mischungen zuvor auf Papier auszuprobieren.<br />
27
Malen mit Acrylfarben<br />
Nach dem Trocknen der Leinwand die<br />
Schwäne auf die Keilrahmen über tragen<br />
bzw. die Konturen mit dem weißen<br />
Aquarellstift aufzeichnen.<br />
Die Schwäne mit dem kleinen<br />
Flachpinsel weiß ausmalen,<br />
gegebenenfalls auch ein zweites<br />
Mal. Bei den Flügeln nur<br />
wenig Weiß nehmen, damit das<br />
Himmelsblau ein wenig durchschimmert.<br />
Das gibt ihnen<br />
einen gewisse Leichtigkeit.<br />
Die Schnäbel mit dem<br />
Rotmarderpinsel in einer<br />
Mischung aus Zinnoberrot<br />
und Vandyckbraun malen<br />
und schwarz umranden. Die<br />
Augen schwarz auftupfen.<br />
Die abgeschatteten Bereiche unter<br />
den Flügeln und auf der Unterseite<br />
des Körpers mit einer Mischung<br />
aus Indigo und Vandyckbraun mehr<br />
oder weniger stark abdunkeln<br />
und damit die Schwäne plastisch<br />
herausmodellieren. In diesem Ton<br />
auch die Beine malen.
Ziehende Schwäne<br />
Umgekehrt nun das im Licht liegenden<br />
und glänzende Gefieder mit dem trockenen<br />
Pinsel und ganz wenig Gelb im<br />
Weiß aufhellen. Durch den sparsamen<br />
Auftrag schimmern die Federn. Die<br />
Schnäbel oben fein und weiß umranden.<br />
Alles gut trocknen lassen.<br />
Im linken Bild stark verdünntes<br />
Ultramarin auftragen<br />
und sogleich mit dem<br />
Tuch verreiben; ebenso,<br />
jedoch mit Primärgelb, im<br />
oberen Bereich des rechten<br />
Bildes verfahren. Dabei<br />
auch über die Schwäne<br />
reiben, die sich dadurch<br />
weich in den Himmel einfügen.<br />
Insgesamt soll nur<br />
ein Hauch von Farbigkeit<br />
dazukommen.<br />
Steppfotos: Anja Gensert<br />
Zu guter Letzt mit sehr<br />
wenig Weiß auf einem<br />
trockenen Pinsel ein<br />
paar Wolkenschleier<br />
über die Bilder ziehen<br />
und gründlich verreiben.<br />
29
Erinnerungen<br />
Bleibende<br />
Motiv: Anna Galkina, Foto: U2, Styling: Karin Moisel
Abstraktes & Collagen<br />
In dieser Collage werden längst vergangene Zeiten<br />
auf der Leinwand wieder lebendig. Dabei erweist sich das<br />
Familien archiv als wahre Fundgrube und die alten Fotos<br />
werden auf diese Weise zu Kunstwerken. Eine derartige Collage<br />
ist ein passendes Geschenk für nahezu jede Gelegenheit.<br />
Beim Gestalten dieser<br />
Collage gehen Sie in mehreren<br />
Durchläufen vor;<br />
auf einen Hintergrund aus<br />
alten Doku menten und<br />
Zeitschriften seiten werden<br />
nach und nach noch Fotos,<br />
Erinnerungsstücke und<br />
kleine Dekorteile aufgeklebt.<br />
Überlegen Sie sich die grobe<br />
Komposition Ihres Gesamtwerkes,<br />
bevor Sie mit dem<br />
Auftragen beginnen!<br />
MATERIAL<br />
• Keilrahmen, 30 x 30 cm<br />
• Acrylfarben in Lichtem<br />
Ocker, Sand, Himmelblau<br />
hell, Königsblau, Umbra<br />
gebrannt<br />
• Malgel, Klebestift<br />
• Flachpinsel, ca. 8 cm breit<br />
(alles über<br />
www.gerstaecker.de)<br />
• Malschwämmchen<br />
• Heißluftgerät<br />
• Lochstanzer<br />
• Anhänger (Tags)<br />
• Dymo-Prägegerät, Prägeband<br />
in Schwarz, Rot<br />
• Unterlegscheibe, Jute,<br />
Feder, Knöpfe, Spitze<br />
• Kopien handgeschriebener<br />
Texte, alter Doku mente,<br />
von Handzeichnungen aus<br />
Nachschlagewerken, alten<br />
Fotos, Notenblättern<br />
1. Fertigen Sie zunächst Kopien<br />
von alten Urkunden, Briefen<br />
und Fotos. Reißen Sie die<br />
Papiere, anstatt sie zurechtzuschneiden.<br />
Reißen Sie auch<br />
kleinere Papierschnipsel ab,<br />
um Leerstellen zwischen größeren<br />
Papierstücken zu füllen.<br />
2. Den Bildträger zunächst mithilfe<br />
des Flachpinsels satt mit<br />
Malgel bestreichen.<br />
3. Die zu übertragende Vorlage<br />
auf das Malgel legen,<br />
Luftblasen ausstreichen und<br />
das Papier vollständig trocknen<br />
lassen. Den Vorgang können<br />
Sie eventuell mit dem Bügeleisen<br />
oder Heißluftgerät<br />
beschleunigen.<br />
4. Wenn die Vorlage absolut trocken<br />
ist, feuchten Sie die Rückseite<br />
des Bildes mit dem Haushaltsschwamm<br />
gründlich an.<br />
5. Das Papier mit den Fingern<br />
abrubbeln. Dieser Vorgang<br />
braucht seine Zeit, und<br />
es kann sein, dass Sie das Bild<br />
mehrmals anfeuchten müssen,<br />
bis alle Reste vollständig entfernt<br />
sind.<br />
6. Nun die bisher entstandene<br />
Komposition mit dem Malschwämmchen<br />
und den Farben<br />
Himmelblau hell, Sand, Königsblau<br />
sowie einer Mischung<br />
aus Umbra gebrannt und Lichtem<br />
Ocker in der Wischtechnik<br />
bearbeiten. Farbe trocknen<br />
lassen.<br />
7. Übertragen Sie die aus einem<br />
Nachschlagewerk kopierte<br />
Zeichnung einer Pflanze<br />
mithilfe der oben beschriebenen<br />
Malgel-Transfermethode<br />
auf das Bild.<br />
8. Den linken Bildrand mit ein<br />
paar rechteckig zugeschnittenen<br />
Jutestücken bekleben. Anschließend<br />
die Knöpfe auf der<br />
Jute festkleben.<br />
9. Das Foto, das den zentralen<br />
Fixpunkt der Collage bilden<br />
soll, mit Malgel aufkleben.<br />
Achten Sie darauf, es nicht genau<br />
in der Mitte zu platzieren,<br />
da die Komposition sonst an<br />
Spannung verliert. Ein Stück<br />
Spitze zuschneiden und oberhalb<br />
des Bildes festkleben. Die<br />
Feder ebenfalls mit Malgel fixieren.<br />
10. Spachteln Sie ein wenig Königsblau<br />
auf zwei kleine Anhängerschildchen<br />
und kleben<br />
Sie ausgeschnittene Ziffern darauf.<br />
Bei diesem Beispiel wurde<br />
hierzu die Kopie einer alten<br />
Bingo-Karte verwendet. Alternativ<br />
können Sie die Ziffern<br />
auch stempeln.<br />
11. Den großen Anhänger gestalten<br />
Sie folgendermaßen:<br />
Zunächst die Kopie eines Fotos,<br />
dann den Ausschnitt eines<br />
handgeschriebenen Textes<br />
mit Klebstoff fixieren. Das zugeklebte<br />
Loch des Anhängers<br />
mit einem Lochstanzer wieder<br />
freilegen. Kleben Sie auf<br />
die Vorderseite des Anhängers<br />
eine Unterlegscheibe<br />
und in die rechte untere Ecke<br />
eine ausgeschnittene oder<br />
gestempelte Ziffer. Im letzten<br />
Schritt tupfen Sie mit dem<br />
Malschwämmchen rundum ein<br />
wenig Weiß auf.<br />
12. Die Fäden durch die Knopflöcher<br />
ziehen und diese zuknoten.<br />
Die Anhänger samt<br />
Knöpfen mit Malgel aufkleben.<br />
13. Die Jahrgangszahlen mit<br />
dem DYMO-Prägegerät auf<br />
das rote und schwarze Band<br />
prägen und damit die Collage<br />
vervollständigen.<br />
TIPP<br />
Für diese Transfertechnik eignen<br />
sich ausschließlich Kopien, die mit<br />
einem Laserdrucker oder in einem<br />
Copy-Shop gemacht sind. Alternativ<br />
können Sie Zeitungen verwenden.<br />
Ausdrucke von Tintenstrahldruckern<br />
sind für diese Technik nicht geeignet!<br />
Empfehlung<br />
Anna Galkina<br />
Collagen<br />
Techniken, Materialien, Bilder<br />
erschienen im Christophorus Verlag zum<br />
Preis von 16,95 Euro (D)<br />
ISBN-10: 3-838831-36-5<br />
ISBN-13: 978-3-8388-3136-7<br />
In Collagen werden unterschiedliche Materialien<br />
zu einem neuen, einheitlichen Ganzen<br />
zusammengesetzt. Die Autorin erklärt mit<br />
vielen Schritt-für Schritt-Fotos die unterschiedlichen<br />
Techniken wie Lasieren, Sprenkeln,<br />
Bildtransfer und Patinieren.<br />
Zu beziehen über den Buchoder<br />
Hobbyfachhandel sowie direkt unter:<br />
www.shop.oz-verlag.de (Tel: 07623/964-155)<br />
31
Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop<br />
Workshop<br />
Farben auswaschen<br />
Wenn Sie Acrylfarbe aus einem noch nicht trockenen Bildbereich<br />
auswaschen, ergeben sich effektvolle Farbspiele und spannende<br />
Strukturen. Die Technik macht Spaß und ist ideal für Experimente.<br />
Dabei spielt der Zufall eine wichtige Rolle, doch können Sie<br />
den Vorgang auch steuern und eine bestimmte Richtung<br />
vorgeben. Dafür ist allerdings etwas Routine erforderlich –<br />
und Mut zur Farbe! Das Prinzip ist einfach genug und beruht<br />
darauf, dass die Acrylfarbe, sofern sie nicht schon durchgetrocknet<br />
ist, wasserlöslich ist und eben darum nach dem<br />
Auftrag wieder ausgewaschen werden kann.<br />
Sinn hat das Ganze natürlich nur dann, wenn mindestens<br />
zwei Farbschichten übereinander auf der Leinwand liegen:<br />
eine oder einige bereits trocken, die darüber ungleichmäßig<br />
aufgetragenen Farben höchstens etwas angetrocknet. Nun<br />
wischen Sie mit dem nassen Schwamm darüber und nehmen<br />
dabei die feuchten Farben teilweise wieder ab. Zurück bleiben<br />
Verläufe, unregelmäßige Abrisse und exzentrische<br />
Strukturen, die Sie nun weiter ausgestalten können.<br />
32 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />
GRUNDMATERIAL<br />
• Bristolkarton mit feiner, matter<br />
Oberfläche, 500 g/qm<br />
• Acrylfarben (z. B. von Schmincke)<br />
• Flachpinsel<br />
• Schwamm<br />
• evtl. Sprühlack und Spritzflasche<br />
Die Technik eignet sich wunderbar für Abstraktionen mit kühnen<br />
Farbspielen. Doch können Sie damit auch exzentrische<br />
Hintergründe gestalten, auf denen sich dann gezielt Motive aufbauen<br />
lassen. Ein schönes Beispiel dafür bringen wir auf der<br />
übernächsten Seite. Wie die Technik selbst in den Gründzügen<br />
funktioniert, sehen Sie rechts.<br />
Die Technik des Auswaschens eignet sich<br />
gerade im Stadium des Erprobens zur Schaffung<br />
einer abstrahierten Darstellung<br />
Fantastische Welten<br />
Fotos aus Bernd Klimmer „Workshop Acryl. Experimentelle Malerei“, Englisch Verlag
Oberflächen und Hintergründe<br />
So funktioniert das Auswaschen:<br />
1. Tragen Sie mit dem breiten Flachpinsel zuerst helle Farben<br />
auf den Malgrund auf. Darüber und in die Untermalung hinein<br />
malen Sie mit einer dunkleren Farbe und verstreichen die<br />
Übergänge. Lassen Sie alles gut trocknen.<br />
1.<br />
2.<br />
2. Nehmen Sie einen noch dunkleren Farbton<br />
und malen Sie damit schwungvoll und locker<br />
über die Untermalung. Für schmalere Striche<br />
nehmen Sie die Schmalseite des Pinsels.<br />
3. Lassen Sie die dunkle Übermalung nur ein<br />
wenig antrocknen, bevor Sie mit dem Auswaschen<br />
beginnen. Zumindest einige Bereiche<br />
müssen feucht sein, was sich am Glanz zeigt.<br />
3.<br />
4.<br />
4. Wischen Sie mit dem nassen Schwamm über die<br />
entsprechenden Bereiche. Der Schwamm nimmt die<br />
feuchte Farbe auf. Sie können die Farbe auch teilweise<br />
verziehen. Die trockene Untermalung tritt wieder<br />
hervor, und so zeigen sich spektakuläre Strukturen.<br />
5. Auf dieser Grundlage oder vor diesem Hintergrund<br />
können Sie nun weitermalen. In diesem Beispiel<br />
werden mit der Kante des Schwammes Hügel<br />
aufgestrichen. Das Ergebnis ist eine an Wüsten und<br />
Vulkane erinnernde Fantasielandschaft.<br />
5.
Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop<br />
1.<br />
1. Zeichnen Sie den Verlauf des Ufers und die Burgsilhouette<br />
mit dünnen Bleistiftlinien vor. Tragen Sie für den Hintergrund<br />
Coelin- und Kobaltblau mit dem Flachpinsel auf; die Burg sparen<br />
Sie dabei aus. Lassen Sie die Blauaufträge trocknen und<br />
fügen Sie in den Uferbereichen Siena gebrannt hinzu.<br />
2. (o. Abb.) Überziehen Sie<br />
Fluss und Burg mit dick<br />
angerührtem Tapetenkleister<br />
– dieser Schutzauftrag<br />
trägt dazu bei,<br />
dass der nächste, dunklere<br />
Farbauftrag zu scharfe<br />
Konturen unterbricht. Tragen<br />
Sie Indigo und Preußischblau<br />
auf die hellblau<br />
gehaltenen Bereiche auf.<br />
Geben Sie mit der flachen<br />
Seite des Malmessers im<br />
Bereich der Uferzonen<br />
ebenfalls Tapetenkleister<br />
hinzu. Er hält den dunklen<br />
Farbauftrag wässrig, sodass<br />
diese Stellen beim<br />
späteren Auswaschen als<br />
helle Flecken wieder zu<br />
Tage treten. Sprühen Sie<br />
sodann ein wenig Kunstharzlack<br />
auf den Berg, damit<br />
dort feine Strukturen<br />
beim Auswaschen entstehen.<br />
Lassen Sie das Bild<br />
trocknen.<br />
34 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />
3.<br />
Workshop<br />
Burg am Rhein<br />
In der Auswaschtechnik lassen sich Landschaftsmotive effektvoll<br />
verfremden. In diesem Beispiel wird die Burg auf den vom<br />
Zufall mitbestimmten Hintergrund gesetzt und diesem angepasst.<br />
Die kühne Farbwahl ohne Rücksicht auf die „originale“ Farbigkeit<br />
verstärkt den abstrakten Charakter des Acrlygemäldes.<br />
MATERIAL<br />
• Malplatte oder Keilrahmen,<br />
40 x 40 cm<br />
• Acrylfarben in Weiß, Coelinblau,<br />
Kobaltblau, Indigo,<br />
Preußischblau, Krapplack,<br />
Siena gebrannt, Vandyckbraun<br />
TIPP<br />
Wenn Ihnen die Wartezeit beim<br />
Trocknen zu lang wird, können Sie<br />
auch mit einem Föhn nachhelfen.<br />
3. Manche Bildbereiche verlieren ihren Nassglanz nach nur wenigen<br />
Minuten. Waschen Sie diese Bereiche mit dem nassen<br />
Schwamm aus; sodann weitere kurz vor dem Antrocknen stehende<br />
Bereiche. So tasten Sie sich voran, wobei Sie die mit Kleister<br />
bedeckten Stellen aussparen, bis sie zu zwei Dritteln getrocknet<br />
sind. Erst dann bearbeiten Sie diese Bereiche mit dem Schwamm.<br />
• Kunstharzsprühlack in<br />
Schwarz und klar<br />
• Tapetenkleister<br />
• Flachpinsel, 25 mm breit<br />
• runder Aquarellpinsel, Gr. 12<br />
• Bleistift<br />
• Schwamm<br />
• Malmesser<br />
Empfehlung<br />
Bernd Klimmer<br />
Workshop Acryl<br />
Experimentelle Malerei<br />
erschienen im Englisch Verlag<br />
zum Preis von 16,00 Euro (D)<br />
ISBN-10: 3-8241-1326-0<br />
ISBN-13: 978-3-8241-1326-2<br />
Der Autor kombiniert in diesem Buch Acrylfarben<br />
und Sprühlacke mit Strukturmitteln<br />
zu einer spannenden Ober flächengestaltung.<br />
Die experimentellen Techniken machen Spaß<br />
und führen zu erstaunlichen Ergebnissen, wie<br />
auch dieser Workshop zeigt, der dem Buch<br />
entnommen wurde.<br />
Zu beziehen über den Buchoder<br />
Hobbyfachhandel sowie direkt unter:<br />
www.shop.oz-verlag.de (Tel: 07623/964-155)
Oberflächen und<br />
Hintergründe<br />
4. (Abb. unten) Beginnen Sie mit der Ausarbeitung<br />
der Burg, indem Sie zunächst Vandyckbraun<br />
auf Dächer und Turmfront aufbringen<br />
und stellenweise Indigo zufügen. Zu harte<br />
Kanten können Sie mit einem runden Aquarellpinsel<br />
wieder auflösen. Nehmen Sie Teile<br />
des Farbauftrags nach dem Antrocknen mit<br />
dem feuchten Schwamm ab. So entstehen ungenau<br />
die regelmäßige Strukturen, die den<br />
Eindruck eines alten Gemäuers unterstützen.<br />
Für die Burgfront nehmen Sie Siena gebrannt<br />
mit etwas Weiß. Tragen Sie auf den Hügel und<br />
teilweise auch auf die Burgfront eine leichte<br />
Lasur aus Krapplack auf. Lassen Sie das Bild<br />
trocknen und tragen Sie dann Indigo und<br />
Preußischblau auf. Waschen Sie diesen Auftrag<br />
nach einigen Minuten teilweise mit dem<br />
Schwamm aus. Überziehen Sie zum Abschluss<br />
den rechten unteren Bildbereich mit Kunstharz,<br />
um die Bildtiefe zu verstärken.<br />
Motiv aus: Bernd Klimmer „Workshop Acryl. Experimentelle Malerei“, Englisch Verlag, Foto: U2, Styling: Karin Moisel
Malen mit Aquarellfarben<br />
Herbstliches<br />
Stillleben<br />
MATERIAL<br />
• Aquarellkarton, 250 g/m 2 , DIN A4<br />
(z. B. Burgund von Hahnemühle)<br />
• Horadam-Aquarellfarben aus der<br />
Tube in Kadmiumgelb mittel, Chromorange,<br />
Manganviolett, Kobaltblau<br />
dunkel, Preußischblau, Olivgrün<br />
gelblich, Sepiabraun (von Schmincke)<br />
• Aquarellpinsel Serie Cosmotop Spin,<br />
Gr. 4 und 10 (von da Vinci)<br />
• Bleistift<br />
• Kreppband<br />
• Sperrholzplatte, passend für DIN A4<br />
• Gefäß für Wasser<br />
• Mischteller<br />
Rastervorlage G auf Seite 44<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativ-atelier.de<br />
In diesem Aquarell bestimmen zwei Techniken das Geschehen: Das Motiv<br />
selbst wird sehr nass auf trockenes Papier gemalt, das die Farben im Nu aufsaugt.<br />
Also müssen Sie sehr zügig arbeiten, um den Farbfluss steuern zu können<br />
und ohne Flecken oder ungewollte Farbränder zurückzulassen. Den Hintergrund<br />
rund um das Motiv hingegen befeuchten Sie zunächst mit Wasser; wenn<br />
Sie das feuchte Papier bemalen, lassen sich die Farben wunderschön ineinanderziehen<br />
und verschwimmen. Der Motivbereich allerdings muss trocken sein,<br />
sonst schwimmen die Farben auch dort hinein.<br />
Die Vorlage mit Bleistift (siehe<br />
Seite 40) sehr zart auf das<br />
Papier übertragen; dieses mit<br />
Kreppband auf eine glatte<br />
Platte (z. B. Sperrholz oder<br />
Glas) kleben. Mit dem großen<br />
Pinsel viel vom stark verdünnten<br />
Kadmiumgelb aufnehmen<br />
und die Umrisse ausmalen; die<br />
Lichter aussparen.<br />
Sogleich mit Manganviolett<br />
in die feuchte Farbe gehen,<br />
die Konturen mehr oder<br />
weniger breit nachziehen<br />
und Schatten in die Birne<br />
setzen.<br />
Als nächste Farbe<br />
Kadmiumgelb<br />
mittel mit Chromorange<br />
mischen<br />
und damit die Birne<br />
(ein wenig auch die<br />
Blätter) nachmalen:<br />
stets vom Rand her<br />
nach innen, um<br />
die Kontur nicht<br />
zu übermalen. Die<br />
Lichter samt Umgebung<br />
aussparen.<br />
36
Motiv: Anne Pieper, Foto: U2, Styling: Karin Moisel<br />
Reif und saftig die Birne, herbstlich gefärbt die Blätter,<br />
all dies inszeniert vor harmonischen Farbverläufen: So<br />
spielen die Aquarellfarben ihre ganze Leuchtkraft aus.
Malen mit Aquarellfarben<br />
Die Blattadern und die Ringe im Holz<br />
in einer Mischung aus Preußischblau<br />
und Olivgrün andeuten sowie Schatten<br />
und Akzente setzen.<br />
TIPP<br />
Beim Aquarellieren malen Sie in aller Regel mit dunkleren auf hellere<br />
Farben. Nachdunkeln geht immer, ein nachträgliches Aufhellen<br />
geht nur, wenn Sie etwas Wasser auf die zu dunkle Stelle geben<br />
und mit dem Pinsel oder Tuch wieder abnehmen. Versuchen<br />
Sie nicht, einen dunklen Bereich durch Übermalen mit heller Farbe<br />
aufzuhellen – die Farbe wird allenfalls stumpfer.<br />
Die untere Bildhälfte, ausgenommen den Bereich der Birne,<br />
mit dem großen Pinsel und Wasser befeuchten. Mit Manganviolett<br />
und etwas Kobaltblau dunkel großzügig in die<br />
befeuchtete Fläche malen und die Farbe vorsichtig bis an<br />
den Rand der Birne schieben; dieser Bereich ist inzwischen<br />
trocken, sodass die Farbe nicht von selbst hineinfließt.<br />
Steppfotos: Rush Print, Ingo Heyland<br />
Unter der Birne und beim rechten Blatt<br />
einen Schatten in kräftigem Sepiabraun<br />
malen, leicht antrocknen lassen, klares<br />
Wasser mit dem großen Pinsel aufnehmen<br />
und damit den Schatten nach<br />
unten verziehen und ins Blau hinein<br />
verschwimmen lassen. Mit dem kleinen<br />
Pinsel die Konturen nachziehen, Blattadern<br />
malen und kleine braune Sprenkel<br />
in die Birne tupfen. Den Zweig mit<br />
dem großen Pinsel leicht schattieren.<br />
38 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Herbstliches Stillleben<br />
Die obere Bildhälfte, ausgenommen Birne und Blätter, mit Wasser<br />
befeuchten und die befeuchtete Flächen mit Kadmiumgelb<br />
mittel ausmalen; die Stiele dürfen übermalt werden, sodass sie<br />
ein wenig verschwimmen. In die feuchte Farbe mit verdünntem<br />
Manganviolett und Kobaltblau Streifen malen.<br />
Mit Olivgrün<br />
Schatten links in<br />
die Birne malen,<br />
ebenso in einige<br />
Felder zwischen<br />
den Blattadern.
Vorlagen übertragen mit der<br />
Rastermethode<br />
Mit dieser Technik lässt sich jedes Motiv auf einen beliebigen Malgrund transferieren.<br />
Der Vorteil ist, dass sie keine Kosten verursacht. Außerdem können<br />
Vorlagen damit beliebig vergrößert und verkleinert werden und somit jedem Format<br />
eines Malgrundes (proportional zum Format der Vorlage) angepasst werden.<br />
Trennen Sie die Vorlagenseiten aus der Heftmitte heraus und<br />
legen Sie Ihre Vorlage neben den Malgrund. Teilen Sie Ihren<br />
Malgrund dann mit derselben Anzahl von Rasterlinien bzw.<br />
derselben Anzahl von Kästchen ein.<br />
1.<br />
2.<br />
Fotos: Dörte Gerasch<br />
Übertragen Sie nun die Zeichnung auf den Malgrund, zum Beispiel<br />
einen Keilrahmen: Hierzu jedes Kästchen genau betrachten und das<br />
Motiv des einzelnen Kästchens der Skizze in das jeweilige Kästchen<br />
des Malgrundes entsprechend einzeichnen.<br />
Zum Schluss die beiden Zeichnungen<br />
mit etwas Abstand betrachten<br />
und noch einmal miteinander<br />
abgleichen.<br />
TIPP<br />
Haben Sie viele Kästchen zu übertragen,<br />
so ist es hilfreich, sie auf der<br />
Vorlage und auf dem Malgrund zu<br />
nummerieren.<br />
3.<br />
INFO<br />
Wenn Sie die Motivvorlagen statt mit<br />
der Rastermethode lieber mit Transparentpapier<br />
mit der „Durchpaustechnik“<br />
auf den Malgrund übertragen<br />
möchten, so können Sie die Vorlagen<br />
auch auf unserer Internetseite unter<br />
www.oz-verlag.de/downloads herunterladen<br />
und ausdrucken.<br />
40 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Rastervorlagen KT 38<br />
D<br />
42 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Rastervorlagen KT 38<br />
H<br />
H<br />
G<br />
44 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
KREATIV<br />
ATELIER<br />
J O U R N A L<br />
Künstler-Porträt • Malen auf Reisen • Internet-Tipps • Leser-Kunst • Buch-Tipps
Zauberhaftes<br />
Venedig<br />
▲ Den beeindruckenden Himmel von Venedig haben schon<br />
viele bedeutende Maler festgehalten<br />
▼ Romantisch wie in vergangenen Zeiten:<br />
die Gondeln von Venedig<br />
Das zauberhafte Venedig mit einem faszinierenden Gewirr<br />
aus Kanälen, Brücken und Gässchen und den Prachtbauten<br />
ist ein Muss für Italientouristen. Eine Malreise verleitet<br />
die Teilnehmer zum genauen Hin sehen; auf keine andere<br />
Weise kann man das romantische Venezia so intensiv in<br />
sich aufnehmen – und genießen.<br />
„Das Venedigfieber hat mich gepackt“, gibt<br />
die Künstlerin Anja Gensert zu. „Es ist einfach<br />
wie ein Traum, hier zu malen und die einzigartige<br />
Atmosphäre und Ausstrahlung dieser<br />
magischen Stadt zu spüren und in eigenen<br />
Gemälden zu verarbeiten.“ Regelmäßig reist<br />
sie in die Lagunenstadt und entdeckt immer<br />
wieder neue Motive. So ist es kein Wunder,<br />
dass eine der Malreisen, die die Kunstdozentin<br />
im kommenden Jahr anbietet, Venedig<br />
zum Ziel hat: „Wer in Venedig gemalt hat,<br />
nimmt viel inspirative Energie und Motivation<br />
mit und kann davon lange zehren“, weiß Anja<br />
Gensert aus eigener Erfahrung. Und nicht nur<br />
das: Die individuellen, zeitgenössisch expressiven<br />
Aquarelle, die vor Ort entstehen, werden<br />
zu ganz besonderen Souvenieren. Von<br />
ihrem hübschen Dreisternehotel in Lido di<br />
Venzia aus erreichen die Kursteilnehmer alle<br />
Malziele mit dem Linienboot. So lassen sich<br />
auch zur heißen Mittagszeit schattige und<br />
idyllische Plätzchen malerisch wunderbar<br />
umsetzen, zum Beispiel am Rio del Greci mit<br />
dem schiefen Turm der San Giorgio del Greci.<br />
Zwei Malmotive stehen jeweils auf dem Plan,<br />
der Rest des Tages steht für eigene Erkundungen<br />
oder gemütliches Beisammensein mit der<br />
Gruppe zur freien Verfügung.<br />
Den Zauber einfangen<br />
Was die Materialien und Techniken angeht,<br />
will Anja Gensert den Malschülern keine Vorschriften<br />
machen: „Das Ziel der Malreise soll<br />
sein, den Zauber einzufangen, aufs Wesentliche<br />
zu reduzieren und mit den eigenen<br />
Gefühlen und Farben wiederzugeben.“ Hier<br />
eignen sich Skizzenblock und Fineliner für<br />
Schnelleindrücke, zum Ausarbeiten bieten<br />
46 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Malen auf Reisen<br />
Fotos: Anja Gensert<br />
sich Aquarell und Tusche mit ihren leicht transportierbaren<br />
Malutensilien. An Ort und Stelle gibt es zunächst<br />
eine Einführung in das Motiv, erklärt die Künstlerin.<br />
Die Gruppe bespricht die Komposition, den Ausschnitt<br />
und Details. Wer möchte, kann ihr danach beim Entwerfen<br />
eines Aquarells über die Schulter schauen und<br />
jeden Malschritt mitverfolgen. Als gelernte technische<br />
Zeichnerin lehrt Anja Gensert gerne auch die Grundzüge<br />
der perspektivischen Darstellung, zu der die fantastische<br />
Architektur Venedigs geradezu einlädt.<br />
Besondere Erlebnisse<br />
Ein Ausflug führt die Malgruppe natürlich auch auf den<br />
berühmtesten Platz Venedigs, die Piazza di San Marco.<br />
„Es ist ein ganz besonderes Erlebnis, mit Pinsel und<br />
Aquarellblock am frühen Morgen auf dem Markusplatz<br />
zu malen“, erzählt die Künstlerin. „Dann liegt ein ruhiger,<br />
manchmal auch nebliger Zauber auf dem Platz,<br />
der Blick in den Canale Grande und auf die Kathedrale<br />
ist ungestört, und die Insel San Giorgio Maggiore<br />
scheint schemenhaft durch den Dunst.“<br />
Zeitraum: 17. bis 23. Juli 2011<br />
Eigene Anreise nach Venedig<br />
Unterbringung im Hotel Riviera auf<br />
dem Lido di Venezia<br />
Kosten: Übernachtung mit Frühstück<br />
95 Euro/EZ oder 150 Euro/DZ je Nacht<br />
Malkursgebühr: 360 Euro<br />
Die Besichtigung einer Glasbläserei auf<br />
der Insel Murano ist inklusiv.<br />
Weitere Informationen:<br />
Anja Gensert<br />
Berliner Platz 6<br />
64569 Nauheim<br />
Tel: 0049-(0)163-4367378<br />
anja.gensert@gmx.de<br />
www.galerie-gensert.de<br />
▲ Die Stadt ist voll mit<br />
▼ malerischen Motiven,<br />
die sich gleich vor Ort<br />
um setzen lassen
Leser-Kunst<br />
Fotos: Felicitas Schöne<br />
Felicitas Schöne, 55 Jahre jung und Mutter<br />
von vier Kindern, praktiziert als Heilpraktikerin<br />
und lebt in Südbaden<br />
Felicitas Schöne<br />
„Am spannendsten<br />
ist immer der<br />
erste Pinselstrich“<br />
Obwohl Felicitas Schöne bereits als kleines<br />
Kind mit dem Malen begonnen hat, ist der<br />
erste Pinselstrich auf einer frischen Leinwand<br />
auch heute noch immer wieder eine außerordentliche<br />
Erfahrung für sie: „Das ist ein enorm<br />
spannungsgeladener Moment – es ist, wie auf<br />
die Welt zu kommen, noch mal einen neuen<br />
Start zu wagen.“ Schon immer war das Malen<br />
für sie eng mit Selbsterfahrung verbunden:<br />
„Ich habe schon als Mädchen gegen meine<br />
Angst gemalt, ich habe meine Probleme in<br />
der Schule, meine erste Liebe, Unfälle und<br />
so weiter über den künstlerischen Ausdruck<br />
verarbeitet“, erzählt sie. Eine Lehrerin in der<br />
Gymnasiumszeit machte ihr Mut, an der Malerei<br />
dranzubleiben und sich mit dem Expressionismus<br />
und seinen Künstlern zu beschäftigen.<br />
▲ Das <strong>Atelier</strong> von Felicitas Schöne<br />
Nach ihrem Abitur wollte sie eigentlich ein<br />
Kunst- und Mathematikstudium an der Pädagogischen<br />
Hochschule aufnehmen. Doch<br />
dann heiratete sie, bekam ihr erstes Kind –<br />
unter diesen Voraussetzungen war an Studium<br />
und Beruf zunächst nicht zu denken.<br />
Von Kunst und Mathematik<br />
blieb die Kunst<br />
Das Malen rückte in den Hintergrund, „aber es<br />
gab mir immer Nahrung“, sagt die 55-Jährige.<br />
Heute arbeitet Felicitas Schöne als Heilpraktikerin<br />
und Künstlerin und verbindet Malerei<br />
und Musik mit ihrer therapeutischen Arbeit:<br />
„Ich sehe meinen Weg darin, die Menschen<br />
über ihre Symptome hinaus zu begleiten,<br />
indem ich Malkurse und meditatives Malen<br />
anbiete. Und zur <strong>Kreativ</strong>ität und zum Heilen<br />
gehört auch noch der Klang, das Singen und<br />
Tönen, das Lauschen und auf sich selber zu<br />
hören.“<br />
„Die Motive entstehen<br />
während des Schaffens“<br />
Sie liebe das Arbeiten mit Ölfarben, sagt sie.<br />
„Ölfarben haben Substanz, die geben sich<br />
hin. Ich kann sie bearbeiten, ziehen, ganz<br />
zart beginnen, den Hauch der Farbe erahnen,<br />
ganz dünn, später mutig verstärkend Farben<br />
zusammenfinden lassen, Linien und Flächen<br />
abwechseln, die Intensität der Farbe betonen<br />
oder abschwächen.“ Die lange Trocknungsdauer<br />
gibt ihr Zeit, um in aller Ruhe Farbnuancen<br />
zu verändern und Schattierungen zu<br />
setzen. Oft entstehen mehrere Schichten, die<br />
Form schält sich nach und nach heraus. Im<br />
Moment arbeitet sie nicht an der Leinwand,<br />
sondern gestaltet mit beiden Händen eine<br />
lebensgroße Pappmachéplastik. Was daraus<br />
entsteht, ist wie immer offen: „Die Motive entstehen<br />
im Tun“, sagt die Künstlerin, „die Form<br />
erschafft sich aus dem Moment heraus.“ Beim<br />
Malen habe sie oft eine Idee im Kopf, aber auf<br />
der Leinwand entwickle die Farbe ein Eigenleben.<br />
Und auch die persönliche Entwicklung<br />
nimmt darin ihren unvorhersagbaren Lauf:<br />
„Malerei ist für mich in erster Linie Weg“, sagt<br />
die Künstlerin. „Es geht darum, den eigenen<br />
Weg zu finden, sich selbst zu vertrauen, den<br />
Mut zu entwickeln, das Eigene zu tun.“<br />
Felicitas Schöne gibt regelmäßig Malkurse.<br />
Nä heres erfahren Sie auf ihrer Homepage<br />
www.institut-gesundheit-kommunikation.de<br />
„Seelenraum“, Acryl auf Leinwand, 30 x 40 cm<br />
„Kundalini“, Öl auf Leinwand, 50 x 100 cm<br />
48 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Leser-Kunst<br />
„Rose“, Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm<br />
Carola Karle<br />
Fotos: Carola Karle<br />
Carola Karle, Jahrgang 1970, lebt mit ihrem<br />
Mann und zwei Kindern in Baden-Würt temberg<br />
und malt am liebsten in großen Formaten<br />
„Faszinierende Ideen<br />
begegnen mit überall“<br />
Carola Karle hat bisher so viele Acrylbilder<br />
gemalt, dass ihr „schon die Wände ausgegangen<br />
sind“. Und deshalb stellt die 40-jährige<br />
Kauffrau nun auch im Internet (www.carolasacrylmalerei.npage.de)<br />
aus. „Ich freue mich<br />
immer wieder, wenn meine Bilder gut ankommen“,<br />
meint Carola Karle.<br />
An Kunst und <strong>Kreativ</strong>ität war sie schon ihr<br />
ganzes Leben lang interessiert: „Alles habe<br />
ich ausprobiert. Doch richtig Zeit zum Malen<br />
finde ich erst seit fünf Jahren, als mein<br />
jüngster Sohn Luca in den Kindergarten kam.“<br />
Damals begann sie auch, mit Acryl zu malen,<br />
und entdeckte darin ihre wahre Leidenschaft,<br />
obwohl sie auch nach wie vor Aquarell- und<br />
Ölmalkurse besucht. „Ich will mich einfach<br />
weiterentwickeln“, meint Carola Karle, und:<br />
„Man kann immer etwas dazulernen.“<br />
Ständige Begleiter auf ihrem Weg zur Malerei<br />
waren Zeitschriften und Malkurs-DVDs,<br />
wobei die meiste Begeisterung dem amerikanischen<br />
Fernsehmaler Bob Ross und seiner<br />
Landschaftsmalerei galt. „Faszinierende<br />
Motive und Ideen begegnen mir immer auch<br />
im Alltagsleben; und selbst beim Malen mit<br />
meinen beiden Kindern finde ich neue Inspirationen“,<br />
meint die Hobbykünstlerin.<br />
„Ich wollte mehr aus<br />
meinem Hobby machen“<br />
Ein Wendepunkt in ihrem malerischen Schaffen<br />
war ein Kuraufenthalt an der Ostsee. Zwar<br />
hatte Carola Karle schon zuvor eifrig Bilder<br />
gemalt; für sich selbst und für Bekannte. „Zu<br />
sehen, dass meine Bilder Anklang finden, war<br />
für mich immer schon ungeheuer motivierend“,<br />
erzählt sie. „Doch erst dort, auf Kur,<br />
brachte mich eine Freundin auf den Gedanken,<br />
mehr aus meinem Hobby zu machen.<br />
Die Malerei als meinen Beruf zu sehen und<br />
damit meinen Traum zu verwirklichen, dazu<br />
hatte mir bis dahin der Mut gefehlt.“ Nach<br />
ihrer Rückkehr begann sie sogleich, ihre Bilder<br />
der Öffentlichkeit zugänglich zu machen,<br />
kleinere Ausstellungen in der Region zu organisieren<br />
und ihre Bilder auch zu verkaufen.<br />
Traumhaftes Afrika<br />
Am liebsten malt Carola Karle große Formate;<br />
doch „irgendwie war mir der Keilrahmen immer<br />
zu klein. So nahm ich einfach mehrere<br />
Keilrahmen, um mich mit meinen Motiven<br />
schön ausbreiten zu können“. Aus der Not<br />
wurde eine Tugend, und nun zählen solche<br />
malerischen Ensembles zu ihren Favoriten.<br />
Zu ihren Lieblingsmotiven gehören Blumen<br />
und afrikanische Szenerien, von denen sie<br />
sagt, dass darin ihre Liebe zu warmen, intensiven<br />
Farben den besten Ausdruck fände.<br />
„<strong>Mein</strong>e Inspirationen finde ich in Fotos – oder<br />
in meiner Fantasie. Denn mein Traum, selbst<br />
nach Afrika zu reisen, blieb bislang leider ein<br />
Traum.“<br />
▲ „Afrika Collage“, Malplatten mit Holzfiguren<br />
und Tapete, 95 x 90 cm<br />
Die andere Seite in Carola Karles Malerei sind<br />
Abstraktionen und Collagen, in denen sie u. a.<br />
mit Strukturpasten und Styropor über eingearbeitete<br />
Fotos bis zu natürlichen Steinen,<br />
Glasmosaiksteinen und Muscheln arbeitet.<br />
„Hier bin ich immer auf der Suche nach Inspirationen“,<br />
erzählt die Malerin. „Und wenn<br />
mich eine Idee einmal gepackt hat, ruhe ich<br />
nicht, bis das Bild fertig ist.“<br />
„Sommerstrand“, Acryl auf Leinwand, 60 x 90 cm
Internet-Tipps<br />
DAS BESTE AUS DEM INTERNET<br />
Sind Sie reif für die Insel? Das nächste Abenteuer wartet nur ein paar Klicks entfernt: Das Internet<br />
bietet eine Fülle von kleinen <strong>Kreativ</strong>urlauben mitten im Alltag – zu Museen und Galerien, auf echten<br />
Inseln in Griechenland oder auch auf die Malinsel der Künstlerin Carola Zeisbrich.<br />
➔ Museen<br />
www.deutsche-museen.de<br />
Museumspässe gibt es mittlerweile für alle größeren<br />
Städte; einen Überblick bietet www.deutschemuseen.de<br />
in der Rubrik Museumspässe. Auch sonst<br />
findet sich hier eine umfassende Linksammlung zu<br />
allen möglichen Ausstellungen.<br />
➔ Künstler<br />
www.malferieningriechenland.de<br />
Bei einer Malreise nach Griechenland verbinden<br />
Hobbymaler einen sonnigen Urlaub mit neuen Erfahrungen<br />
in der Kunst. Zwei Wochen lang können<br />
Sie täglich an verschiedenen erprobten Malplätzen<br />
in einer bunt gemischten Gruppe kreativ werden und<br />
nebenbei Land und Leute erleben. Wie wäre es zum<br />
Beispiel mit Kreta im Winter oder eine Reise in das<br />
Herz der Kykladen? Der Künstler Wolfgang Traub lädt<br />
auf seiner Website Malinteressierte vom Anfänger<br />
bis zum erfahrenen Künstler zur Reise in sonnige Insellandschaften<br />
ein.<br />
Foto: Wolfgang Traub<br />
Kreta bietet den Malreisenden eine Vielzahl<br />
bezaubernder Motive<br />
➔ Kinderkunst-Kalender<br />
www.bsk-ev.org<br />
13 kleine Künstlerinnen und Künstler werden im Jahr<br />
2011 besonders stolz sein: Ihre Kunstwerke wurden<br />
aus über hundert Einsendungen ausgewählt, um den<br />
Kalender „Kleine Galerie 2011“ zu zieren. Einmal jährlich<br />
ruft der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter<br />
e.V. Kinder mit Behinderung in ganz Deutschland<br />
auf, ein Bild zu malen – eine Jury wählt dann<br />
die 13 Motive für den Jahreskalender aus. Titelthema<br />
der diesjährigen Ausschreibung war: „Draußen<br />
in der Natur“. Der Kalender wird in den Krautheimer<br />
Werkstätten für Behinderte hergestellt und ist nicht<br />
im Handel erhältlich. Wer ein Exemplar dieses einmaligen<br />
Kalenders (DIN-A4-Format) mit von behinderten<br />
Kindern gemalten Bildern gegen eine freiwillige<br />
Spende erhalten will, sendet eine E-Mail mit seinen<br />
Adressdaten mit Betreff „Kleine Galerie 2011“ an<br />
info@bsk-ev.org"<br />
Ein Kalender für einen guten Zweck:<br />
Kunst von behinderten Kindern<br />
➔ Onlineunterricht<br />
Foto: Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V.<br />
www.diemalinsel.de<br />
Wer reif für die Insel ist, muss deshalb nicht unbedingt<br />
in die Ferne schweifen: Die unweit von Braunschweig<br />
auf sozusagen plattem Land gelegene Malinsel<br />
der Künstlerin Carola Zeisbrich lässt sich auch<br />
online besuchen. Mit Computer, Webcam und einer<br />
schnellen Internet-Verbinung ausgestattet, können<br />
Malschüler in direktem Kontakt mit der Dozentin einen<br />
persönlichen Online-Malkurs absolvieren oder<br />
auch nur ein paar Stunden nehmen. So kann die<br />
Künstlerin per Internet unmittelbar auf den Teilnehmer<br />
eingehen und mit Anleitungen und Tipps sofort<br />
weiterhelfen. Alternativ dazu bietet Carola Zeisbrich<br />
natürlich auch Einzel- oder Gruppenunterricht vor Ort<br />
im <strong>Atelier</strong> an; Programm und Lernziel wird jeweils mit<br />
den Teilnehmern abgestimmt. Der Einzelunterricht –<br />
online oder vor Ort – ist vor allem für Anfänger interessant,<br />
die genau bei ihren jeweiligen Kenntnissen<br />
und Bedürfnissen abgeholt werden. Und noch ein<br />
spannendes Angebot findet sich auf der Malinsel:<br />
Die Künstlerin ist mit Rat und Tat zur Stelle, wenn es<br />
darum geht, ein Gemälde anzufertigen, das farblich<br />
und motivisch auf die Wohnumgebung abgestimmt<br />
ist, in der das Bild später hängen soll.<br />
Foto: Die Malinsel<br />
Fernunterricht per Internet: Carola Zeisbrich<br />
macht es Malschülern bequem.<br />
➔ Kaufen im Internet<br />
www.galerie-gensert.de<br />
Auf der Website der Malerin Anja Gensert können<br />
Sie nicht nur einen Rundgang durch ihre beeindruckende<br />
Gemäldegalerie machen, <strong>Atelier</strong>kurse und<br />
Malreisen buchen, sondern auch Poster von ausgewählten<br />
Werken der Künstlerin kaufen; und zwar<br />
abhängig vom Orginalformat der Werke, in jeder beliebigen<br />
Größe bis zu A0, immerhin 84 x 112 cm. Mit<br />
einem Klick geht es zu ihrem Postershop. Die Poster<br />
werden auf hochmodernen Tintenstrahldruckern mit<br />
speziellen Farben auf spezielles Papier gedruckt und<br />
sind – allerdings nur hinter Glas – zehn Jahre lang<br />
lichtbeständig. Vielleicht kommt Ihnen Anja Genserts<br />
Malstil bekannt vor, oder auch das eine andere Motiv:<br />
Die Künstlerin hat ihre Kunst des Öfteren auch in<br />
Malprojekten für „<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>“ demonstriert.<br />
Foto: Anja Gensert<br />
Wunderbare Gemälde als Poster:<br />
zu bestellen direkt bei der Künstlerin<br />
50 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
GEWINNSPIEL<br />
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beant wor ten, die Seite<br />
aus schnei den und an uns<br />
schicken. Wir ziehen un ter<br />
allen Ein sen dun gen<br />
die Gewinner!<br />
Fotos: screenbrush<br />
EINSENDESCHLUSS: 15. 12. 2010 (Datum des Poststempels) Wir wünschen Ihnen viel Glück!<br />
Wie gefällt Ihnen dieses Heft insgesamt?<br />
Vergeben Sie einfach Noten, indem Sie ein<br />
Kästchen ankreuzen (1 = sehr gut).<br />
1 2 3 4 5 6<br />
❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
Haben Sie sich die Zeitschrift „<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<br />
<strong>Atelier</strong>“ zum ersten Mal gekauft?<br />
❏ Ja ❏ Nein<br />
Welche <strong>Kreativ</strong>zeitschriften oder Bücher kaufen<br />
Sie außerdem (bitte Verlag und Heft- bzw.<br />
Buchtitel nennen)?<br />
Haben Sie die Reihe<br />
„<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>“ abonniert?<br />
❏ Ja ❏ Nein<br />
Blättern Sie diese Ausgabe bitte noch einmal<br />
durch und verraten Sie uns, welche Bildidee<br />
mit Anleitung Ihnen am besten gefällt (die Rubriken<br />
„Bettags Malschule“, „Thomas‘ <strong>Atelier</strong>tipps“,<br />
„Workshop“, „Künstler-Porträt“, „Leser-<br />
Kunst“, „Kinder kreativ“, „Buch-Tipps“, „Internet-<br />
Tipps“, „Tipps/Trends/News“ und „Malen auf Reisen“<br />
bitte hier nicht nennen!).<br />
Seite ______ gefällt mir sehr gut, weil<br />
Seite ______ gefällt mir sehr gut, weil<br />
Seite ______ gefällt mir sehr gut, weil<br />
MITMACHEN & GEWINNEN!<br />
51
Mitmachen & Gewinnen!<br />
Welche/s der Bilder in diesem Heft haben Sie<br />
bereits nachgemalt bzw. welche/s möchten<br />
Sie noch nachmalen (die Rubriken „Bettags<br />
Malschule“, „Thomas‘ <strong>Atelier</strong>tipps“, „Workshop“,<br />
„Künstler-Porträt“, „Leser-Kunst“, „Kinder kreativ“,<br />
„Buch-Tipps“, „Internet-Tipps“, „Tipps/Trends/ News“<br />
und „Malen auf Reisen“ bitte auch hier nicht<br />
nennen)?<br />
Bevorzugen Sie eher abstrakte Bilder oder<br />
motivische Bilder (z. B. Landschaften, Blumen,<br />
Tiere etc.)?<br />
❏ abstrakte Bilder<br />
❏ motivische Bilder<br />
Welches sind Ihre Lieblingsbildmotive?<br />
Wünschen Sie sich Ideen und Anleitungen zu<br />
Wohndekorationen (wie z. B. bemalte Ge genstände:<br />
Vasen, Kissen etc.) passend zu den Motiven<br />
auf den Bildern?<br />
❏ Ja ❏ Nein<br />
Sind Sie<br />
❏ Malanfänger(in)?<br />
❏ etwas fortgeschritten?<br />
❏ weit fortgeschritten?<br />
Seit wann malen Sie?<br />
seit _____Jahren<br />
Welche Maltechnik bevorzugen Sie<br />
(z. B. Acrylmalerei)?<br />
Welche Rubriken („Bettags Malschule“, „Thomas‘<br />
<strong>Atelier</strong>tipps“, „Workshop“, „Künstler-Porträt“,<br />
„Leser-Kunst“, „Kinder kreativ“, „Buch-Tipps“, „Internet-Tipps“,<br />
„Tipps/Trends/News“ und „Malen auf<br />
Reisen“) gefallen Ihnen am besten?<br />
Zu welchem/n speziellen Malthema/-motiven<br />
würden Sie sich ausführliche <strong>Atelier</strong>tipps wünschen<br />
(bitte hier keine Maltechnik nennen)?<br />
Zu welcher speziellen Maltechnik würden Sie<br />
sich einen ausführlichen Workshop wünschen<br />
(bitte hier keine Malmotive nennen)?<br />
Haben Sie einen Internetanschluss?<br />
❏ Ja ❏ Nein<br />
Falls ja: Informieren Sie sich im Internet über<br />
Ihr Hobby Malen?<br />
❏ Ja ❏ Nein<br />
Wie viele Personen lesen Ihre Ausgabe „<strong>Mein</strong><br />
<strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>“ (außer Ihnen)?<br />
__________ Personen<br />
Anzahl der Personen in Ihrem Haushalt?<br />
__________ Personen<br />
davon weiblich: __________ Personen<br />
davon männlich: __________ Personen<br />
Ihr Alter: ___________ Jahre<br />
Ihr Geschlecht:<br />
❏ weiblich ❏ männlich<br />
Haben Sie Kinder?<br />
❏ Ja ❏ Nein<br />
Falls ja:<br />
Wie alt sind Ihre Kinder? ________ Jahre<br />
Sind Sie berufstätig?<br />
❏ Ja, Vollzeit ❏ Ja, Teilzeit ❏ Nein<br />
Ihre Schulbildung:<br />
❏ Grund-/Hauptschule<br />
❏ weiterführende Schule/höhere Schule<br />
❏ Abitur, Studium, Hochschulreife<br />
Beruf des Hauptverdieners im Haushalt:<br />
❏ nicht berufstätig<br />
❏ selbstständig, freier Beruf<br />
❏ leitende(r) Angestellte(r) oder Beamte(r)<br />
❏ Angestellte(r) oder Beamte(r)<br />
❏ Facharbeiter(in) oder Arbeiter(in)<br />
Hauhalts-Netto-Einkommen<br />
❏ bis 1000 5 ❏ 1000 –1500 5<br />
❏ 1500– 2000 5 ❏ 2000 –2500 5<br />
❏ 2500 5 und mehr<br />
Wohnen Sie<br />
❏ zur Miete in einer Wohnung<br />
❏ in einer Eigentumswohnung<br />
❏ zur Miete in einem Haus<br />
❏ im eigenen Haus<br />
Teilnahmeberechtigt sind alle Personen, die das 15. Le bens jahr vollendet<br />
haben. Mitarbeiter oder Angehörige von Mitarbeitern des OZ-<br />
Verlages sind von der Teilnahme ausgenommen. Keine Baraus zahlung.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Senden Sie bitte den ausgefüllten Fragebogen bis zum 15. 12. 2010 an:<br />
Absender:<br />
OZ-Verlags-GmbH<br />
Redaktion „<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>“<br />
– Gewinnspiel –<br />
Römerstraße 90<br />
D -79618 Rheinfelden<br />
52 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />
Oder schicken Sie Vorder- und Rückseite als Fax an:<br />
0 76 23 – 96 44 59<br />
Bitte den Absender nicht vergessen!<br />
Unser Gewinnspiel jetzt auch<br />
im Internet unter:<br />
www.mein-kreativatelier.de<br />
Name/Vorname<br />
Straße<br />
PLZ/Ort
Bücher<br />
rund ums Malen<br />
Buch-Tipps<br />
Maya Vester<br />
„<strong>Kreativ</strong>es Zeichnen “ Mit DVD<br />
Christophorus Verlag<br />
ISBN: 978-3-4195-4101-2<br />
ERST SEHEN LERNEN,<br />
DANN ZEICHNEN<br />
In diesem kreativen Zeichenkurs<br />
von Maya Vester geht es erst<br />
um die Kunst des Sehens, dann<br />
um die Zeichenkunst. Dafür hat<br />
die Künstlerin eine eigene, spannende<br />
Methode entwickelt. All<br />
dies ist anschaulich dargestellt<br />
und gut nachvollziehbar; sehr<br />
hilfreich dabei ist auch die dem<br />
Buch beiliegende DVD.<br />
d(D) 22,95<br />
FÜR AMBITIONIERTE<br />
KÜNSTLER<br />
Der Dozent und Künstler Andrei<br />
Krioukov widmet sich in seinem<br />
neuesten Buch zur Mappenvorbereitung<br />
den klassischen Techniken<br />
der Bildenden Kunst: Grundlagen<br />
wie Zeichnung, Aquarell,<br />
Tempera, Gouache, Acryl, Öl und<br />
auch verschiedene Druck- und<br />
Mischtechniken werden eingehend<br />
erläutert.<br />
Andrei Krioukov<br />
„Mappenvorbereitung – Klassische Techniken“<br />
Englisch Verlag<br />
ISBN: 978-3-8241-1429-0<br />
d(D) 16,80<br />
MUT ZUR FARBE<br />
Müssen Zeichnungen grau in<br />
grau ausgeführt werden? Ganz<br />
und gar nicht, meint Barrington<br />
Barber und schlägt eine Bresche<br />
für den farbigen Zeichenstrich.<br />
Der Erfolgsautor vermittelt das<br />
notwendige Wissen über die verschiedenen<br />
Techniken und Materialien<br />
und zeigt mit vielen praktischen<br />
Beispielen und Übungen den<br />
zeichnerischen Umgang mit Kreiden,<br />
Buntstiften, Aquarellfarben<br />
und farbigen Tinten.<br />
Barrington Barber<br />
„Zeichnen mit Farbe“<br />
Gondrom<br />
ISBN: 978-3-8112-2865-8<br />
d(D) 12,95<br />
ANSPRUCHSVOLLE<br />
ACRYLMALEREI<br />
Wolf Wrisch legt mit seiner Meisterschule<br />
keine klassische Malschule<br />
mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen<br />
vor, sondern will seine<br />
Leser mit reich bebilderten Grundlagen-<br />
und Praxisteilen zum eigenen<br />
Stil in der Acrylmalerei führen.<br />
Als Anschauungsobjekte dienen<br />
Bilder von Seminarteilnehmern, anspruchsvolle<br />
Übungsaufgaben fordern<br />
zum Vertiefen und Erproben<br />
des Gelernten auf.<br />
Wolf Wrisch<br />
„Meisterschule Malen mit Acryl“<br />
Knaur<br />
ISBN: 978-3-426-64338-9 d(D) 19,95<br />
Peter Unbehauen<br />
„Der Kunstratgeber Kalligrafie“<br />
Englisch Verlag<br />
ISBN: 978-3-8241-1276-0<br />
DIE KUNST DES SCHREIBENS<br />
Was beim Betrachten alter Handschriften<br />
so leicht und schwungvoll<br />
wirkt, ist das Ergebnis absoluter<br />
Beherrschung der Feder: Die<br />
Kunst des Schönschreibens ist seit<br />
der Erfindung des Buchdrucks mehr<br />
und mehr in Vergessenheit geraten.<br />
Im Kunstratgeber Kalligrafie nimmt<br />
sich der Autor dieser faszinierenden<br />
Technik an und zeigt mit detaillierten<br />
Nahaufnahmen, wie Buchstaben mit<br />
gut einstudierten Bewegungsabläufen<br />
zu kleinen Kunstwerken mit persönlicher<br />
Note werden.<br />
d(D) 16,90<br />
Gabriele Templin-Kirz<br />
„Acrylmalerei. Wohnambiente durch Bilderserien“<br />
Englisch Verlag<br />
ISBN: 978-3-8241-1372-9<br />
KUNST FÜR DIE WAND<br />
Bilder schaffen Atmosphäre in<br />
der Wohnung. Der Kunstratgeber<br />
vermittelt in verständlichen<br />
Texten und vielseitigen Motiven,<br />
wie schmückende Bilderserien in<br />
Acryl erstellt werden können. Themen<br />
sind unter anderem ausgefallene<br />
Techniken wie das Vergolden<br />
mit Blattgold, der bewusste Umgang<br />
mit der Wirkung bestimmter<br />
Farbklänge, verschiedene Darstellungsformen<br />
und Motivwahl.<br />
d(D) 15,80<br />
53
Künstler-Porträt<br />
kin, selbst als Architekt tätig, begeisterte sich<br />
für die Farbgebung, Komposition und expressive<br />
Ausdruckskraft der damals Siebenjährigen;<br />
die Mutter schenkte ihr Lehrbücher, die<br />
von der kleinen Anna eifrig studiert wurden.<br />
„Das Sehen lernen braucht<br />
Zeit und Übung“<br />
Im Laufe der Zeit und den Kinderschuhen<br />
entwachsen, malte Anna Galkina immer emotionaler<br />
und lebendiger, experimentierte mit<br />
Gouache und Aquarellfarben, versuchte zeitweise<br />
Bilder von berühmten Künstlern nachzumalen;<br />
auf diese Weise – und ohne akademische<br />
Ausbildung – eignete sie sich ihr<br />
Wissen über Farbmischungen und Komposition<br />
an. Anna Galkina vergleicht die Annäherung<br />
an die bildende Kunst gerne mit der<br />
Musik: So wie man ein ausgeprägtes Musikgehör<br />
brauche, um ein Musikstück ohne Notenvorlage<br />
nachzuspielen, brauche man als<br />
Maler einen geschulten Blick, um Farben so<br />
zu mischen, dass dabei genau jener Farbton<br />
entsteht, den man sich vorgestellt habe. Dieses<br />
Sehenlernen braucht Übung und Zeit –<br />
„aber irgendwann machte ich die Erfahrung,<br />
dass mich die Farben, denen ich im Alltag<br />
„Titel“, Technik, XX x XX cm<br />
Die Künstlerin Anna Galkina in einem Selbstporträt<br />
ZU GAST BEI:<br />
ANNA GALKINA<br />
„Für mich öffnete sich eine neue Welt“<br />
Bisweilen sind es kleine Geschehnisse, die<br />
einen ganzen Lebensweg bestimmen können.<br />
Bei der gebürtigen Moskauerin und nun in<br />
Bonn lebenden Malerin Anna Galkina war es<br />
eine Schachtel mit Ölpastellstiften, die ihr die<br />
Mutter eines Tages schenkte. Im Kindergarten<br />
gab es nämlich nur Buntstifte, und das Zeichnen<br />
mit ihnen kam ihr zu trocken vor. Von<br />
den Pastellen allerdings war Anna so begeistert,<br />
dass ihr die Malerei – von Unterbrechungen<br />
abgesehen – zum Lebensthema wurde.<br />
„Die Farben haben so wunderbar<br />
geleuchtet“<br />
„Für mich eröffnete sich eine neue Welt“, erinnert<br />
sich die Malerin. „Die Farben haben so<br />
brillant und leuchtend geleuchtet, ich konnte<br />
sie pastos auftragen und plötzlich ganz andere<br />
Bilder malen.“ Glücklicherweise war ihre<br />
Mutter von Anfang an von ihrem künstlerischen<br />
Talent überzeugt und förderte sie nach<br />
Kräften. Vor allem ihr Cousin Alexander Gal-<br />
„ Traces of Time“, Rost, Patina & Collage auf<br />
Leinwand, 30 x 30 cm<br />
begegnete, in mich aufnehmen und besonders<br />
spannende Farbkompositionen in meinen<br />
Bildern wiedergeben konnte.“<br />
„<strong>Mein</strong>e Leidenschaft<br />
wurde zum Beruf“<br />
Mittlerweile hat die Künstlerin ihre frühe Leidenschaft<br />
zum Beruf gemacht und arbeitet als<br />
Dozentin von <strong>Kreativ</strong>workshops, als Kunstbuch-Autorin<br />
und freie Fotografin für mehrere<br />
Verlage und Bildagenturen. Seit 2005 hat sie<br />
über zehn Bücher über die Techniken der<br />
Malerei und Collage veröffentlicht. Viele ihrer<br />
54 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Anna Galkina<br />
„Engel“, Mischtechnik auf Holz, 24 x 32 cm<br />
denken: „Ich musste wieder zu mir kommen<br />
und nahm zunächst einen Urlaub, um mir<br />
über mich selbst und meine Lebensplanung<br />
klarer zu werden.“ Sie habe begriffen, dass<br />
sie endlich den „Weg des Herzens“ gehen<br />
sollte, und habe sich die entscheidende Frage<br />
gestellt: „Was wollte ich eigentlich schon immer<br />
machen, was hat mich daran gehindert<br />
und wie soll das alles weitergehen?“<br />
So fing sie nach jahrelanger Pause wieder an<br />
zu malen, zunächst wie in ihren kindlichen<br />
Anfängen mit Ölpastellkreiden, später in Acryl.<br />
Als sie ihre ersten Bilder über eBay verkaufte,<br />
gab sie ihren Job auf und machte sich<br />
selbstständig. Die meisten Bekannten hatten<br />
wenig Verständnis dafür, erzählt die Künstlerin:<br />
„Sie hielten mich für verrückt, eine gut<br />
bezahlte feste Stelle gegen das Leben als freie<br />
„Slides“, Zwölf Collagen auf Diarahmen<br />
„ Traumgarten“, Mischtechnik auf Leinwand,<br />
18 x 24 cm<br />
Fotos: Anna Galkina<br />
meist in Acryl auf Leinwand gemalten Bilder<br />
und Collagen haben in Europa und den USA<br />
private und öffentliche Käufer gefunden.<br />
Doch von den Anfängen als Hobbymalerin<br />
bis zum jetzigen Leben als freischaffende<br />
Künstlerin sollte Anna Galkina verschlungene<br />
Weg gehen.<br />
Nach dem Abitur zog sie mit ihrer Familie von<br />
Moskau in die lettische Hauptstadt Riga um,<br />
wo die junge Frau eine Anstellung als Englischlehrerin<br />
in einem Fremdsprachenzentrum<br />
annahm. Obwohl diese Arbeit mit der Malerei<br />
gar nichts zu tun hatte, stellten sich nun<br />
wieder neue Weichen für ihre künstlerische<br />
Entwicklung: „Ich kannte niemanden in dieser<br />
Stadt und musste meinen Freundeskreis ganz<br />
neu aufbauen. Und dann lernte ich durch<br />
Zufall einige Musiker und Maler, unter anderem<br />
den Surrealisten Igor Leontyew kennen.<br />
Es war eine wunderbare und künstlerisch inspirierende<br />
Zeit, ein Leben in einer Art esoterisch<br />
angehauchter Bohème“, erzählt sie<br />
augenzwinkernd.<br />
„Ich musste den Weg<br />
des Herzen gehen“<br />
1996 wanderte die Familie nach Deutschland<br />
aus. Das Vorhaben, Psychologie zu studieren,<br />
scheiterte daran, dass ihr russisches Abitur<br />
nicht anerkannt wurde. Stattdessen arbeitete<br />
sie in einem Softwarehaus und ging in die<br />
Abendschule. Doch dann brachte sie eine<br />
Liebeskrise dazu, ihre Zukunftspläne zu über-
Künstler-Porträt<br />
Künstlerin auszutauschen, mit all den finanziellen<br />
Unsicherheiten und Schwierigkeiten.<br />
Auch Verwandte mahnten mich an, ich solle<br />
lieber was Vernünftiges machen“.<br />
„Oft malte ich bis in<br />
die Morgenstunden hinein“<br />
Tatsächlich war der Schritt in die Selbstständigkeit<br />
beschwerlich. „Als ich als freischaffende<br />
Malerin angefangen habe, musste ich<br />
meine materiellen Bedürfnisse arg zurückstellen.<br />
Statt ein neues Kleid oder ein paar<br />
Schuhe zu kaufen, die ich wirklich nötig hatte,<br />
kaufte ich Künstlermaterialien“, erinnert sich<br />
die Malerin. Als die alleinerziehende Mutter<br />
2004 ihren ersten Buchvertrag abschloss, war<br />
ihr Sohn gerade zwei Monate alt geworden.<br />
„Da musste ich meine Arbeitszeit auf die<br />
Nachtstunden verschieben – oft habe ich bis<br />
um halb fünf morgens gearbeitet.“ Dennoch<br />
bereut sie ihre Entscheidung für das Leben<br />
als Künstlerin und Buchautorin mit zahlreichen<br />
Veröffentlichungen nicht und betont,<br />
„Der blaue Engel“, Acryl auf Leinwand, 80 x 60 cm<br />
wie erfüllend es für sie sei, ihre Leidenschaft<br />
zum Beruf habe machen zu können.<br />
„Ich male emotional und impulsiv“<br />
Während sich die Malerin bei Buchprojekten<br />
und Auftragsarbeiten an Vorgaben von außen<br />
zu halten hat, nutzt Anna Galkina ihre „freie“<br />
Malerei als Möglichkeit, das zu malen, was<br />
sie innerlich bewegt – hier kann sie sich ganz<br />
dem Spiel mit den Farben hingeben. Inspirationen<br />
für ihre Bilder findet sie überall in ihrer<br />
Umgebung: in der freien Natur, bei einem<br />
Stadtbummel, in Schaufenstern, auf Märkten,<br />
Ausstellungen, in Büchern, Zeitschriften und<br />
im Fernsehen. Mit ihrer Kamera hält sie die<br />
Eindrücke fest, um sie danach in ihrem Bonner<br />
<strong>Atelier</strong> in Bildern und Collagen zu verarbeiten.<br />
Am liebsten malt sie mit Acrylfarben und ergänzt<br />
ihre Kompositionen mit Ölpastellen<br />
oder Kompositionsgold; vielen Bildern ist ihre<br />
Liebe zur russischen Volkskunst anzusehen.<br />
Ölmalerei würde ihrem Naturell nicht entsprechen,<br />
gibt sie zu: „Da ich gerne emotional<br />
und impulsiv male und folglich sehr ungeduldig<br />
bin, muss alles schnell trocknen. Deshalb<br />
sind Acrylfarben für mich ideal.“<br />
„Kunst ist meine Lebensweise“<br />
Für Anna Galkina ist die Kunst Teil ihres Lebens,<br />
eine Art Besessenheit und zugleich eine<br />
Lebensweise, die stets Priorität hat. Als sie als<br />
„Birds“, Collage, 20 x 20 cm<br />
„Ms Schmetterling“, Collage, 30 x 30 cm<br />
56 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Künstler-Porträt<br />
„Trends“, Acryl & Collage auf Leinwand, 100 x 120 cm<br />
Fotos: Anna Galkina<br />
freischaffende Malerin anfing, habe sie ihre<br />
„weltlichen“ Bedürfnisse arg zurückstellen<br />
müssen, um statt eigentlich nötiger Schuhe<br />
Künstlermaterialien kaufen zu können. Nun<br />
ist sie als Malerin, Autorin und Fotografin und<br />
außerdem als freie Mitarbeiterin bei einer<br />
Rundfunkanstalt tätig – „nicht immer einfach<br />
mit zwei Kindern“. In ihrer Eigenschaft als<br />
Autorin hat Anna Galkina seit 2005 knapp ein<br />
Dutzend Bücher zu Mal- und Collagetechniken<br />
veröffentlicht, darunter das jüngst im<br />
Christophorus Verlag erschienene Buch „Collage.<br />
Alterungseffekte, Rost und Patina“. Hier<br />
zeigt sie, wie mithilfe von flüssigen Metallgrundierungen<br />
und Oxidationslösungen natürliche<br />
Patina- oder Rosteffekte auf Leinwand,<br />
Papier, Holz oder jeder anderen<br />
Oberfläche erzielt werden können.<br />
KONTAKT<br />
Anna Galkina<br />
Kölnstraße 78<br />
53111 Bonn<br />
Tel. +49 (0) 228 – 243 72 73<br />
Tel. +49 (0) 1578 – 655 93 59<br />
E-Mail: info@anna-galkina.de<br />
www.anna-galkina.de<br />
Mehr über die Malerei von Anna Galkina<br />
erfahren Sie auf ihrer Homepage.<br />
Individual- und Gruppenworkshops<br />
können auf Anfrage gebucht werden.
KREATIV-ATELIER!<br />
Die Gewinner<br />
1. Platz<br />
In ihrem spektakulären Acrylbild „Tulpen Prinses Irene“ im plakativen<br />
Breitwandformat (50 x 100 cm) bringt Ria Stelling aus Annen<br />
in Holland ihre Blumen wunderbar zur Geltung – und darf sich nun<br />
über den ersten Preis und eine Woche Malferien auf Rügen freuen.<br />
Ria Stelling stellen wir in<br />
der nächsten Ausgabe in der Rubrik<br />
Leserkunst ausführlich vor.<br />
2. Platz 3. Platz<br />
Zart, filigran und voller Leuchtkraft: In ihre<br />
Pfingstrosenblüte (50 x 40 cm) bringt Nina<br />
Vahrenkampf aus Bad Hönningen phänomenale<br />
Aquarelleffekte. Als Anerkennung<br />
gibt es eine Staffelei von Gerstaecker.<br />
Joke van der Wal aus Wilsum bringt mit Acrylfarben<br />
und Seidenpapier plastische Akzente ins Mohnfeld.<br />
58 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
unseres Malwettbewerbs<br />
Ein wahrhaft überwältigendes Ergebnis: 181 begeisterte Hobbymaler haben am großen<br />
Jubiläums-Wettbewerb teilgenommen. Wir freuen uns, Ihnen hier die Werke der zehn<br />
Preisträger zu präsentieren – für die Jury eine schwierige Wahl angesichts der Überfülle<br />
von preisverdächtigen Bildern. Allen Einsendern gilt unser herzlichster Dank und den<br />
Preisträgern unser Glückwünsch!<br />
4. Ilonka Münsterer-Mahr lässt auf<br />
50 x 60 cm ihren Klatschmohn in<br />
Acrylfarben leuchten und blühen.<br />
5. Fantastisch plastisch – und zum Greifen<br />
nah – tritt uns Steffi Deckers Magnolie in<br />
Pastell (Format 20 x 28 cm) entgegen.<br />
6. Mit dramatischer Farbgebung erzielt<br />
Sibylle Rosin in ihrem „Bunten Blumenstrauß“<br />
(Acryl, 30 x 40 cm) große Wirkung.<br />
7. Klaus Drescher setzt seinen mit Acrylfarben<br />
fast impressionistisch gemalten „Goldflieder“<br />
großformatig (70 x 100 cm) in Szene.<br />
Gerne hätten wir Ihnen noch viel mehr<br />
Bilder aus den eingesandten Werken zeigen<br />
wollen. Deshalb unsere Bitte an alle Teilnehmer<br />
– und alle Hobby maler: Stellen Sie<br />
Ihre Bilder in unserer Internet-Galerie aus<br />
und damit anderen Lesern vor. Tauschen<br />
Sie sich mit ihnen aus und lassen Sie sich<br />
von deren Motiven und ihrem Malstil inspirieren!<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf<br />
www.mein-kreativatelier.de<br />
8. Von Edeltraud Woydeck mit Ölfarben gemalt<br />
und gespachtelt, beeindruckt ihr „Mohnzauber“<br />
durch Tiefe, Farbkraft und plastische Effekte.<br />
9. Stilsicher<br />
reduziert in Form,<br />
Farbigkeit und<br />
Komposition:<br />
die Orchidee in<br />
Acryl (50 x 50 cm)<br />
von Lydia Günthör.<br />
10. Kraftvoll und dynamisch bis fast<br />
zur Abstraktion setzt Klaus Karall seine<br />
„Blaue Nelke“ ins Bild (Acryl, 25 x 70 cm).<br />
59
Malen mit Acrylfarben<br />
Vor Sonnenuntergang bricht die Sonne noch<br />
einmal kraftvoll durch die Wolken, tönt den<br />
Himmel und lässt das Meer und den menschenleeren<br />
Strand aufleuchten. So verbreitet<br />
dieses Acrylbild eindrucksvoll friedvolle Stille.<br />
Das Motiv ist aus wenigen Elementen<br />
komponiert und gewinnt seine<br />
Tiefe durch deren Anordnung. Der<br />
Vordergrund wird durch den dunklen<br />
Strandhafer bestimmt. Der Lichtstreifen<br />
hinten zwischen Horizont<br />
und Wolken bringt einen Durchblick<br />
in die Ferne. Die Dünen selbst<br />
wirken durch die weichen Farbverschmelzungen<br />
und durch die harten<br />
Schatten sehr plastisch. Die Farben<br />
werden im Meer und am Himmel<br />
deckend aufgetragen, in den Schattenbereichen<br />
dünn und lasierend in<br />
mehreren Schichten. Wo es darum<br />
geht, weiche Verläufe herauszuarbeiten,<br />
werden die Farben durch<br />
trockenes Einbürsten verblendet.<br />
MATERIAL<br />
• Keilrahmen, 80 x 100 cm<br />
(über www.gerstaecker.de)<br />
• Acrylfarben in Coelinblau, Ultramarinblau,<br />
Vandyckbraun, Titanweiß,<br />
Saftgrün, Indigo (Acrycolor<br />
von Schmincke) sowie Altweiß,<br />
Goldocker, Permanentgelb, Zitronengelb<br />
(Acrlyfarben von Lascaux)<br />
• Flächenpinsel Gr. 50 (Forte Set<br />
von da Vinci), Flächenpinsel Gr. 40<br />
(breiter Borstenpinsel), Flachpinsel<br />
Gr. 18 Borst-Gussow-Pinsel<br />
(z. B. über www.gerstaecker.de),<br />
Schreibpinsel Linierer Gr. 16<br />
(z. B. Serie 1088 Firma Springer)<br />
• Mallappen • Pinseltopf<br />
• Mischplatte • Aquarellstift<br />
Rastervorlage F auf Seite 43<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativ-atelier.de<br />
Mit einem Aquarellstift das<br />
Motiv einteilen; der Himmel<br />
nimmt das obere Bild drittel<br />
ein und die Uferlinie teilt das<br />
Bild. Zum Malen der Horizontlinie<br />
mit dem Flachpinsel das<br />
Bild am besten drehen, so geht<br />
es einfacher. Das Wasser am<br />
Horizont mit einer Mischung<br />
aus Indigo, Coelinblau, Vandyckbraun<br />
und Weiß malen, das<br />
ergibt ein gebrochenes, dunkles<br />
Blau. Zum Strand hin das<br />
Wasser mit Coelinblau, Weiß<br />
und Vandyckbraun deckend<br />
malen.<br />
TIPP<br />
Achten Sie beim Keilrahmen auf gute Qualität, besonders wichtig für<br />
mehrschichtige Lasuren. Auf minderwertigen Keilrahmen verbindet sich<br />
die Acrylfarbe nicht so gut mit der Leinwand.<br />
60 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Abendstimmung<br />
in den Dünen<br />
Motiv: xxx, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien
Malen mit Acrylfarben<br />
Die Sandfläche mit dem<br />
Flächenpinsel Gr. 40 in<br />
Mischungen aus Altweiß, Weiß<br />
und Goldocker malen und<br />
dabei die Striche so ziehen,<br />
dass sich daraus weiche, sanft<br />
gewellte Dünen ergeben.<br />
Steppfotos: Anja Gensert<br />
TIPP<br />
Für Grundierungen eignen sich die Borstenpinsel gut,<br />
da sie viel Farbe aufnehmen können und man mit einem<br />
gewissen Druck die Farbe deckend auf die Leinwand<br />
bringen kann.<br />
Für den Himmel die Mischungen aus<br />
Schritt 1 verdünnen und die Fläche zügig<br />
ausmalen; durch die Verdünnung wirkt<br />
der Himmel heller.<br />
TIPP<br />
Sollten Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein,<br />
können Sie die feuchte Farbe wieder entfernen:<br />
Die Fläche mit Wasser einsprühen und die Farbe<br />
mit einem Tuch wegwischen. Nach dem Trocknen<br />
kann man frisch anfangen.<br />
Die Wolken am besten mit den Fingern<br />
in den Himmel malen. Die wolkigen<br />
Gebilde entstehen, wenn Sie die Finger,<br />
insbesondere den Mittelfinger, flache<br />
Ovale beschreiben lassen.<br />
62 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Abendstimmung in den Dünen<br />
Den Sonnenstreifen am Horizont mit dem<br />
Flachpinsel in Zitronengelb und Permanentgelb<br />
malen. Ausläufer des Lichts kommen<br />
oberhalb der Wolken wieder zum Vorschein.<br />
Reste mit einem Lappen verreiben.<br />
Die Grasbüschel in einer<br />
Mischung aus Vandyckbraun<br />
und Saftgrün<br />
mit dem Borstenpinsel<br />
schwungvoll von unten<br />
nach oben malen; die<br />
Halme mit verdünnter<br />
Farbe mit dem Linierer<br />
ziehen. Diesen Schritt<br />
am besten zuvor auf<br />
Schmierpapier üben.<br />
Die Schatten unter den Gräsern mit dem Flächenpinsel<br />
Gr. 50 in einer Mischung aus Indigo<br />
und Vandyckbraun lasieren; dies bis zur richtigen<br />
Tönung wiederholen. Die Schatten links und<br />
rechts weich auslaufen lassen und dort gegebenenfalls<br />
mit dem Lappen sanft verreiben. Im<br />
Kontrast von Licht und Schatten formen sich die<br />
Hügel plastisch heraus.<br />
Zuletzt die durch die Lasuren entstandenen<br />
harten Übergänge an den Schatten<br />
sowie die Horizontlinie folgendermaßen<br />
weich zeichnen: Mit dem trockenen<br />
Flachpinsel eine Mischung aus Weiß und<br />
Goldocker aufnehmen, den Pinsel mit dem<br />
Lappen abwischen und die verbliebene<br />
Farbe förmlich einreiben; durch dieses<br />
Verblenden entstehen weiche Verläufe.<br />
63
Nützliches & Praktisches<br />
Tipps •Trends •News<br />
■ Digitale Gemälde<br />
Experimentierfreudige Künstler und Künstlerinnen können mit dem<br />
kostenlosen Malprogramm Screenbrush im Handumdrehen tolle Weihnachtsgeschenke<br />
zaubern. Gemalt wird dabei allerdings nicht mit dem<br />
Pinsel, sondern mit einem Grafiktablett oder Touchscreen. Mithilfe des<br />
einfach zu bedienenden Malprogramms werden die Motive ganz nach<br />
den eigenen Vorstellungen am eigenen PC gestaltet und können schnell<br />
mit vielen verblüffenden Effekten versehen werden. Das fertige Gemälde<br />
wird auf Künstlerleinwand oder Poster gedruckt oder auf Porzellan<br />
gebrannt – hier ist viel Spielraum für individuelle Geschenk ideen! Die<br />
pfiffige Anwendung gibt es für<br />
Windows-basierte PCs und kann<br />
unter www.screenbrush.de kostenlos<br />
heruntergeladen werden.<br />
Fotos: Screenbrush.de<br />
Das digitale Malen funktioniert mit allen<br />
Eingabemedien kinderleicht. Jede Handbewegung<br />
wird exakt erfasst – alles ist<br />
möglich, ob großflächige Hintergründe oder<br />
kleine Detailskizzen. Über die Werkzeugeinstellungen<br />
werden die einzelnen Malwerk<br />
zeuge an die jeweiligen Erfordernisse<br />
angepasst; mit dem Farbwähler kommen frische<br />
Farben auf den Bildschirm, die in ihrer<br />
Helligkeit variiert werden können. Und wenn<br />
mal etwas schiefläuft, ist mit einem Klick<br />
alles rückgängig gemacht. Auf diese Weise<br />
wird die Maus zum Pinsel und der Bildschirm<br />
zur Leinwand.<br />
Wer sein Kunstwerk nicht<br />
nur auf dem Monitor be trachten<br />
will, sondern sich und<br />
an deren damit eine bleibende<br />
Freude machen will, hat auf der<br />
Screenbrush-Webseite verschiedene<br />
Mög lichkeiten: Man kann<br />
das Bild als brillantes Kunstdruckposter oder auf Keilrahmen ausdrucken – und<br />
sogar auf Porzellan brennen lassen, wo die Motive z. B. auf Tassen oder Tellern<br />
wunderbar zur Geltung kommen.<br />
www.screenbrush.de<br />
64 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Nützliches & Praktisches<br />
Foto: Heindesign<br />
■ Blüten für die Bettlektüre<br />
Selbst gemachte Lesezeichen sind eine wunderbare Idee für ein kleines<br />
Mitbringsel oder ein schlichtes „Dankeschön“ – und Sie werden damit<br />
immer richtig liegen: Wer viel liest, kann nie zu viel Lesezeichen haben. Und<br />
vielleicht gönnen Sie sich selbst ein paar neue bunte Merkzettel für Ihre<br />
eigene Bettlektüre und die Lieblingsschmöker! Die Batikmotive mit floralen<br />
Mustern sind schnell hergestellt: Alles was sie brauchen, sind Papierstreifen<br />
in verschiedenen Farben, flächige Stempelmotive, ein mehrfarbiges<br />
Stempelkissen, Micro Glaze Wachs, goldene Metalleffektfarbe, einen Leafing<br />
Pen und „Bömmelkes“. Die Stempelmotive werden versetzt in verschiedenen<br />
Farben aufgedruckt – so entstehen immer neue, bunte Muster! Die<br />
goldene Metallicfarbe als letzter Stempelauftrag gibt dem Arrangement<br />
noch einen besonderen Akzent. Ein goldener Rand (Leafing Pen Gold) und<br />
ein Bömmelkes-Schmuckband bilden den krönenden Abschluss für das florale<br />
Lesezeichen. Ziehen Sie mit dem Leafing Pen einen goldenen Rand um<br />
Ihr Lesezeichen und ziehen Sie ein Bömmelken durch ein Loch in der oberen<br />
Mitte.<br />
www.heindesign.de<br />
■ Traumhaft schöne Lichttüten<br />
Eine schöne Lichtstimmung schafft eine unvergleichliche Atmosphäre – mit den Lichttüten<br />
von KnorrPrandell wird die Beleuchtung auch noch ganz individuell: Von eleganter<br />
Illuminierung mit romantisch verspielten Ornamenten bis hin zu weihnachtlich-winterlichen<br />
Kreationen bieten die Lichttüten alle Möglichkeiten zur kreativen Gestaltung. Die<br />
Papiertüten lassen alles mit sich machen, was der kreative Ideenreichtum hergibt: Sie<br />
laden ein zum Bemalen und Bekleben, zum Verzieren mit Serviettentechnik und Folien,<br />
sie wirken mit Lochmustern, Glitter und Glamoursteinen. So können sie ganz passend<br />
zu verschiedenen Gelegenheiten ausgestaltet werden: als bunte Lichtpunkte für die<br />
Geburtstagsparty, als schaurige Akzente für Halloween oder als stilvolle Details für die<br />
Silvesternacht. Wenn Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen, wird jede Tüte zum charmanten<br />
Unikat – und mit einem Teelicht im Inneren machen die Lichtertüten jedes Fest<br />
zu einem leuchtenden Erlebnis.<br />
Die Sicherheit ist dabei garantiert: Die Lichtüten bestehen aus feuerfestem und witterungsbeständigem<br />
Papier und eignen sich für den Einsatz in der Wohnung ebenso wie<br />
für die Beleuchtung im Garten oder auf der Terrasse. Nach dem Gestalten einfach etwas<br />
Sand zur Beschwerung einfüllen, ein Teelicht einsetzen – und sich über die stimmungsvolle<br />
Illumination freuen!<br />
www.knorrprandell.com<br />
Foto: KnorrPrandell<br />
Foto: C. Kreul<br />
■ Traumhafter Schimmer<br />
Liebhaber von Glanz und Glamour werden an den Art Deco Blattmetallen<br />
von Home Design ihre Freude haben. Zur Auswahl stehen Ihnen Blattmetalle<br />
in Gold, Silber und Kupfer sowie Blattmetall-Flocken in unterschiedlichen<br />
Tönen, beispielsweise in grün-goldenem „Smaragd“ oder<br />
in rot-gold geflammtem „Flower“. Mit dem Blattmetallüberzug entstehen<br />
raffinierte Einzelstücke mit wunderschönem, edlem Glanz. Die hauchdünnen<br />
Metallblättchen werden einfach mit Anlegemilch auf den jeweiligen<br />
Untergrund geklebt. Zum Veredeln eignen sich die unterschiedlichsten<br />
Materialien: Holz, Glas, Papier, Leinwand, Kunststoff, Porzellan, Metall,<br />
Leder und vieles mehr. Das Ergebnis ist ein traumhafter Schimmer! Passend<br />
zu den Blattmetallen sind auch Anlegemilch und Überzugslack beim<br />
Anbieter erhältlich.<br />
www.c-kreul.de<br />
65
Plastisches Gestalten<br />
<br />
<br />
Selbst geschaffen im<br />
zauberhaften Antik-<br />
Design: Wäre so eine<br />
dekorative Skulptur<br />
nicht auch ein tolles<br />
Weihnachtsgeschenk?<br />
Das Powertex-System macht es Ihnen<br />
einfach, dieses schmucke Stück anzufertigen.<br />
Dank der Vielzahl von<br />
aufeinander abgestimmten Materialien<br />
und Elementen gelingen Bildcollagen,<br />
Reliefs oder, wie hier gezeigt, Skulpturen<br />
auf verblüffend einfache Weise.<br />
Einige Möglichkeiten haben wir Ihnen<br />
bereits in der vorletzten Ausgabe dieser<br />
Zeitschrift vorgestellt. Hier zeigen<br />
wir die wichtigsten Schritte bei der<br />
Entstehung dieses zauberhaften, antik<br />
anmutenden Stücks, das bestimmt ein<br />
prominentes Plätzchen bei Ihnen zu<br />
Hause oder bei Freunden finden wird.<br />
Eine ausführliche Anleitung zu diesem<br />
Modell finden Sie im Internet auf<br />
www.mein-kreativatelier.de.<br />
Das Material können Sie<br />
direkt bestellen unter<br />
www.powertex-stoneart.de<br />
MATERIAL<br />
• Powertex Bronce, 500 g<br />
• Stone Art, 250 g<br />
• Ganze Köpfe Art. 0027<br />
• 1/2 Styroporkugel, Ø 15 cm<br />
• Easy Varnish Powercolor Pigment<br />
in Grün und Türkis<br />
• Colorticx Pigment Rich Gold Fixativ<br />
für Trockentechniken<br />
• Perlen und Nylonfaden oder<br />
Modeschmuck<br />
• Pinsel • Messer<br />
• leere Glasflasche<br />
• Plastikfolie • Plastikschüssel<br />
• Einmalhandschuhe • Schwamm<br />
• Pappteller<br />
Den überstehenden Rand der Styroporhalbkugel abschneiden,<br />
die hohlen Randstellen mit Powertex-Modelliermasse<br />
füllen und die Halbkugel innen und außen mit Powertex<br />
Bronce (Handschuhe!) bestreichen. Stone Art Pulver aufstreuen,<br />
verteilen und festdrücken. Nach 5 Minuten das<br />
überschüssige Pulver mit der Hand abnehmen.<br />
66 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Edle Dose<br />
Den Vorgang so lange wiederholen,<br />
bis die Oberfläche<br />
hart ist; dann verschiedene<br />
Pigmente einreiben.<br />
Stone Art und Powertex zusammen<br />
zu einer teigartigen Masse<br />
kneten; sie darf nicht mehr an<br />
der Hand kleben. Sollte der Teig<br />
zu fest oder aber zu klebrig sein,<br />
etwas Powertex bzw. Stone Art<br />
Pulver hinzugeben.<br />
Die Masse mit einer Glasflasche<br />
auf 1 cm Stärke ausrollen.<br />
Mit der Styroporhalbkugel als Schablone einen Kreis<br />
als Deckel ausschneiden Die Pigmente vorsichtig mit<br />
der flachen Hand auf der Platte verteilen und mit der<br />
Flasche einwalzen. Dadurch entstehen Krakelüren.<br />
Den Gipskopf mit<br />
Powertex Bronce<br />
einstreichen.<br />
In die Mitte des Deckels ein Stückchen<br />
Masse setzen, den Kopf eindrücken und<br />
den Kragen modellieren. Perlen etc.<br />
aus der Masse gestalten, mit Pigmenten<br />
einfärben und damit die Büste dekorieren.<br />
Zur farblichen Ausgestaltung verschiedene<br />
Pigmente mit dem feuchten Schwamm auf<br />
die ganze Skulptur auftragen.<br />
Eine detaillierte Anleitung<br />
fi nden Sie im Internet unter<br />
www.mein-kreativatelier.de<br />
8. (ohne Abb.) Um die Pigmente<br />
dauerhaft zu erhalten,<br />
empfehlen wir ein Fixativ<br />
für Trockentechniken.<br />
67
Thomas’ ATELIERTIPPS<br />
Matte und raue<br />
Oberflächen gestalten<br />
Farbstrich und Farbfläche bestimmen ein Motiv und lassen es<br />
ins Bild treten. Dabei geht es auch um die Abbildung der Oberflächenbeschaffenheit.<br />
Heute zeige ich Ihnen, wie Sie matte<br />
und raue Oberflächen („Texturen“) gestalten können; im nächsten<br />
Heft wird es um glänzende Oberflächen gehen.<br />
Foto: Nicole Kemper<br />
Thomas Boehler arbeitet als freiberuflicher<br />
Illustrator und Grafiker. Er<br />
illustriert Mal- und Zeichenbücher<br />
und ist für Fachzeitschriften tätig. Bei<br />
seiner künstlerischen Tätigkeit greift<br />
er auf eine große Bandbreite an Materialien<br />
und Techniken zurück. Er gibt<br />
sein Wissen gerne an andere weiter<br />
und begleitet Sie daher von Ausgabe<br />
zu Ausgabe und versorgt Sie mit wertvollen<br />
Tipps.<br />
Zwei Tontöpfe<br />
Das Aufstupfen von Farbe mit einem groben<br />
Pinsel hinterlässt eine raue, körnige Textur,<br />
passend zu unglasierten Tontöpfen.<br />
Ein grobes, dickwandiges Gefäß mit matter, gleichmäßiger<br />
Oberfläche lässt sich gut mit Acrylfarbe<br />
und einem Borstenpinsel malen. Als Grundlage<br />
dient ein dünner, flächiger Auftrag. Vor einem Farbgrund<br />
heben sich die Tontöpfe besser heraus.<br />
1<br />
Alles Greifbare, das uns umgibt, hat<br />
eine Oberfläche. Manche Dinge<br />
fühlen sich gut an, wir berühren sie<br />
gerne; andere Oberflächen sind<br />
widerborstig und unsympathisch.<br />
Die Beschaffenheit der Textur teilt<br />
sich dem Auge und dem Tastsinn<br />
mit, doch beim Malen kommt es<br />
natürlich auf die Abbildung dessen<br />
an, was wir sehen. Für grobe,<br />
raue Texturen gilt, dass sie das<br />
Licht in der Reflexion erstens<br />
streuen, was sie auch in der<br />
Farbe eher uneinheitlich erscheinen<br />
lässt. Zum anderen<br />
schlucken sie mehr Licht als<br />
glatte Oberflächen, die Kontraste<br />
sind weniger hart und<br />
die Farbverläufe daher auch<br />
eher weich und fließend –<br />
natürlich auch die Licht-<br />
Schatten-Verläufe, wie<br />
das Beispiel des Tontopfes<br />
zeigt.<br />
2<br />
Ausgeformt werden<br />
die Töpfe durch die<br />
Eigenschatten innen<br />
und außen; dafür<br />
mischen Sie einfach<br />
einen dunkleren Ton<br />
zur Terracotta-Farbe<br />
und malen weich von<br />
dunkel nach hell.<br />
Wenn Sie die dem Licht zugewandten Bereiche mit etwas Gelb<br />
und Weiß zum Terracotta malen, gewinnen die Formen mehr<br />
Räumlichkeit. Malen Sie in die noch feuchte Farbe stufenlos<br />
weich ineinander übergehehend. Jetzt zeigt sich die Dicke der<br />
Wände, doch die Oberfläche wirkt noch ziemlich glatt.<br />
4<br />
3<br />
Das ändert sich, wenn Sie mit dem<br />
Stupf- oder Schablonierpinsel Farbe<br />
aufstupfen, um Bereiche aufzuhellen<br />
oder abzudunkeln. Dazu verstreichen<br />
Sie die unverdünnte Farbe mit dem<br />
Spachtel flach auf der Palette, nehmen<br />
mit der Pinselspitze etwas Farbe auf und<br />
stupfen sie sparsam auf; nicht vermalen!<br />
Man kann dazu auch einen alten Pinsel<br />
nehmen, dessen Haare zuvor mit dem<br />
Cutter sauber gekürzt werden.
Alte Bretter<br />
Verwittertes Holz hat seinen speziellen Charme. So spröde<br />
wie die Bretter ist auch der Farbauftrag; die Maserungen<br />
werden zuletzt aufgemalt.<br />
2<br />
Mit einem weichen<br />
Pinsel übermalen Sie das<br />
Holz in einem dunkleren<br />
Farbton. Der Pinsel kann<br />
fast trocken sein, damit<br />
der Farbauftrag spärlich<br />
und brüchig genug<br />
ausfällt; zu viel Farbe<br />
auf dem Pinsel wird im<br />
Lappen ausgewischt.<br />
Am besten probieren Sie<br />
den trockenen Auftrag<br />
auf Schmierpapier aus.<br />
1<br />
Im ersten Schritt werden die<br />
noch recht glatten Bretter in<br />
wässrigen grün-blauen Tönen<br />
grundiert und müssen trocknen.<br />
Selbstverständlich können Sie die<br />
Bretter auch in einem natürlichen<br />
Holzton streichen.<br />
3<br />
Zuletzt malen Sie mit dem feinen Pinsel die Risse<br />
und die Maserungen in einem dunkleren Farbton.<br />
Je weiter hinten Sie den Pinsel halten, desto<br />
einfacher ist es, zufällige Striche zu malen. Setzen<br />
Sie den Pinsel auch immer wieder ab und ziehen<br />
Sie keine Linien komplett durch. Nun sehen die<br />
lasierten Bretter verwittert und rissig aus.<br />
Krug<br />
Wenn Sie aquarellierte Flächen mit Pastellkreide nacharbeiten,<br />
ergibt dies eine matte, unregelmäßige Struktur.<br />
Die Oberfläche des Krugs soll zwar matt (auf keinen<br />
Fall glänzend) erscheinen, doch auch etwas fleckig.<br />
1<br />
Das beginnt schon in<br />
der Grundierung mit<br />
einem sehr nassen<br />
Farbauftrag mit stark<br />
verdünner Aquarelloder<br />
Acrylfarbe in<br />
Terracotta oder einem<br />
ähnlichen Ton. Die<br />
Unregelmäßigkeit<br />
spiegelt die typische<br />
Oberfläche wider.<br />
2<br />
Nach dem Trocknen wird mit Pastellkreide nachgearbeitet:<br />
hell für die im Licht liegenden, dunkel für<br />
die abgeschatteten Bereiche. Die Kreide wird flächig<br />
aufgetragen, Striche sollen keine stehen bleiben. Von<br />
der Härte der verwendeten Pastellkreide hängt es ab,<br />
wie stark Sie dabei andrücken müssen. Die Übergänge<br />
kann man zuletzt gut mit dem Finger verwischen.<br />
Fotos: Thomas Boehler<br />
69
Thomas’ ATELIERTIPPS<br />
Kürbis<br />
Ölkreide stößt Wasser und damit auch die über Kreidestriche<br />
aufgetragene Aquarellfarbe ab. In dieser Mischtechnik<br />
lassen sich schöne Texturen erzeugen.<br />
Malen Sie in die Vorzeichnung mit weißer und<br />
beigefarbener Ölkreide Flecken und Strukturen.<br />
Dabei drücken Sie nur ganz sanft an, die Ölkreide<br />
soll die Poren im Papier nicht ausfüllen.<br />
1<br />
2<br />
Wenn Sie nun mit grüner Aquarellfarbe schön flüssig<br />
darübermalen, perlt die Farbe von der fetthal tigen<br />
Kreide ab und färbt nur das bloße Papier.<br />
Im zweiten Durchgang werden die<br />
abgeschatteten Bereiche in einem<br />
dunkleren Ton verstärkt; dazu malen<br />
Sie am besten von unten nach oben.<br />
3<br />
4<br />
Nach dem Trocknen lassen<br />
sich mit weißer Ölkreide<br />
die im Licht liegenden<br />
Bereiche aufhellen,<br />
wodurch der Kürbis noch<br />
plastischer in Erscheinung<br />
tritt. Mit der beigefarbenen<br />
Kreide können Sie<br />
auch die Textur zuletzt<br />
noch deutlicher herausarbeiten<br />
Fotos: Thomas Boehler<br />
70
Rostiges Ziergitter<br />
Das Auftupfen von Farbe mit dem Schwamm erzeugt<br />
natürliche Zufallsstrukturen, die in diesem Beispiel das<br />
Gitter rostig erscheinen lassen.<br />
Grundieren Sie das Gitter<br />
flächig z. B. in Siena<br />
natur, es reicht, die Farbe<br />
dünn aufzutragen.<br />
1<br />
2<br />
Für die abgeschatteten<br />
Bereiche mischen Sie<br />
z. B. Umbra zum Siena.<br />
Schatten sollten überall<br />
auf der gleichen Seite<br />
liegen!<br />
Die Farbe wird<br />
auf der Palette<br />
flach verteilt.<br />
Von hier kann<br />
sie gleichmäßig<br />
und dünn mit<br />
dem Schwämmchen<br />
aufgenommen<br />
werden.<br />
Nun tupfen Sie<br />
die Textur damit<br />
auf. Um nicht<br />
auch die Umgebung<br />
einzufärben,<br />
könnten Sie<br />
den Hintergrund<br />
auch mit Schablonen<br />
abdecken.<br />
3<br />
4<br />
Mit deckenden<br />
dunklen Farben<br />
als Hintergrund<br />
lassen sich<br />
Malfehler einfach<br />
übertünchen.<br />
Malen Sie von<br />
den Konturen<br />
weg, dann erhalten<br />
Sie saubere<br />
Ränder.
Mohnblumen<br />
im Sonnenlicht<br />
Motiv: Franz-Josef Bettag, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien
Malen mit wasserlöslichen Ölfarben<br />
Kraftvoll leuchten die Blüten aus dem Grün und stehen<br />
vor einem Himmel, dessen Licht sie förmlich schweben<br />
lässt. Solche malerischen Effekte lassen sich mit Ölfarben<br />
und wenigen Pinselstrichen recht einfach ins Bild bringen.<br />
Dieses Motiv wurde mit wasserlöslichen Ölfarben direkt,<br />
flink und mit einzelnen, kraftvollen Pinselstrichen<br />
gemalt. Es ist dies eine stark vereinfachten Version der<br />
sogenannten Alla-prima-Technik, in der nass in nass<br />
gemalt wird, ohne dass die Farbe zwischendurch trocknen<br />
müsste – was bei Ölfarben zu lange dauern würde.<br />
Man legt die Farben sozusagen übereinander, ohne sie<br />
miteinander zu vermalen. Wie das im Detail geht, sehen<br />
Sie im Lehrvideo auf www.mein-kreativatelier.de,<br />
wo Sie Franz-Josef Bettag beim Malen über die Schulter<br />
schauen. Eine ähnliche Technik mit Acrylfarben<br />
stellt er Ihnen in Bettags Malschule auf Seite 18 vor.<br />
MATERIAL<br />
• Keilrahmen, 60 x 80 cm<br />
• Wasserlösliche Ölfarben (Artisan<br />
von Winsor & Newton) in Ultramarinblau,<br />
Neapelgelb, Phthalogrün,<br />
Kadmiumgelb hell, Permanentkarmesin,<br />
Magenta, Coelinblau und<br />
Titanweiß<br />
• Verschiedene Borstenpinsel z. B.<br />
von Winton<br />
• Artisan Leinöl<br />
• Artisan schnell trocknendes<br />
Malmittel<br />
• Artisan Thinner (Verdünner)<br />
(alles über www.gerstaecker.de)<br />
Rastervorlage B auf Seite 41<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativ-atelier.de<br />
Den Keilrahmen mit Neapelgelb und<br />
Phthalogrün grundieren und trocknen lassen.<br />
Danach mit einem dünnen Katzenzungenpinsel<br />
ein grobes Muster (Entwurf,<br />
Skizze) in Phthalogrün aufmalen.<br />
Den Hintergrund deckend mit<br />
Coelinblau, Ultramarinblau<br />
und Titanweiß auftragen und<br />
die Schattenbereiche zwischen<br />
den Blüten in unterschiedlichen<br />
Mischungen aus Phthalogrün,<br />
Ultramarinblau und Paynesgrau<br />
abdunkeln; die Blüten aussparen.<br />
73
Malen mit wasserlöslichen Ölfarben<br />
Die Blüten mit einem breiten<br />
Flachpinsel kraftvoll mit Permanentkarmesin<br />
auftragen; das Blüteninnere<br />
aussparen und keine Details, sondern<br />
nur die Form malen. Die rote Farbe<br />
darf sich am Rand gerne mit dem<br />
dunklen Grün vermischen. So ergeben<br />
sich von selbst Schatteneffekte.<br />
Magenta mit Titanweiß ein wenig aufhellen<br />
und damit und dem gleichen Pinsel die<br />
Lichter auftragen. Die Farbe nicht mit der<br />
darunterliegenden Farbschicht vermalen<br />
und vermischen, sondern eher auflegen.<br />
Phthalogrün<br />
mit Leinöl und<br />
Thinner etwas<br />
vermischen, so<br />
lässt sich beim<br />
Malen der Stängel<br />
mit der Kante<br />
des Flachpinsels<br />
besser ziehen.<br />
Die Knospen<br />
mit Phthalogrün<br />
und Permanentgrün<br />
malen, die<br />
Lichtseiten in<br />
einer Mischung<br />
aus Titanweiß<br />
und Phthalogrün<br />
und die Glanzlichter<br />
mit reinem<br />
Titanweiß.<br />
74 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Mohnblumen im Sonnenlicht<br />
Die Lichtseiten der<br />
Blüten ebenfalls mit<br />
Titanweiß malen, und<br />
zwar jeweils mit einem<br />
einzigen und nicht in<br />
mehreren Pinselstrichen.<br />
Das Innere der Blüten<br />
mit Paynesgrau<br />
malen und darauf<br />
einzelne kadmiumgelbe<br />
Punkte tupfen.<br />
Den Pinsel umdrehen<br />
und mit der<br />
Spitze des Stiels<br />
das Schwarz nach<br />
außen ziehen, sodass<br />
eine Art Fächer<br />
entsteht.<br />
Alle Elemente im Bild in der beschriebenen<br />
Weise ausarbeiten. Beim Betrachten<br />
des Zwischenergebnisses zeigt sich,<br />
dass sich die Blüten noch nicht deutlich<br />
genug vom Hintergrund abheben.<br />
Zuletzt die<br />
Lichteffekte<br />
auf den Blütenblättern<br />
mit Titanweiß<br />
verstärken,<br />
jedoch in<br />
Maßen und<br />
erst nach<br />
eingehender<br />
Betrachtung.<br />
Steppfotos: Franz-Josef Bettag
Malen mit Acrylfarben<br />
So einfach lässt sich<br />
afrikanische Stimmung<br />
ins Bild bringen: Die<br />
Erdfarben werden vom<br />
Abendhimmel aufgenommen,<br />
vor dem sich<br />
Bäume und die hohen<br />
Gestalten der Massai<br />
deutlich abzeichnen.<br />
In diesem fünfteiligen Acrylgemälde<br />
bietet sich die ganze Weite der Savanne<br />
eindrucksvoll dar. Selbstverständlich<br />
können Sie auch nur das<br />
eine oder andere dieser Bilder im<br />
beliebigen Format malen. In dieser<br />
Anordnung jedoch verstärkt das<br />
Hochformat des zentralen Bildes<br />
den hoheitsvollen Gestus der Menschen,<br />
während sich die Landschaft<br />
auf beiden Seiten ausbreitet und<br />
links und rechts auch in die Ferne<br />
zurückweicht. Für all dies brauchen<br />
Sie nur Schwarz, Weiß und ein paar<br />
Erdtöne und als Pinsel einen mittleren<br />
Rundpinsel sowie einen mittleren<br />
Malerpinsel für die großen Flächen.<br />
Während die Figuren einfach ausgemalt<br />
werden, leben Himmel und Erde<br />
von weichen, nass in nass angelegten<br />
Farbverläufen.<br />
Motiv: Isabelle Zacher-Finet, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />
76 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Malen mit Acrylfarben<br />
MATERIAL<br />
• Je 2 Keilrahmen, 20 x 20 cm<br />
und 30 x 40 cm<br />
• 1 Keilrahmen, 30 x 60 cm<br />
• Acrylfarbe (Rubens Premia Feinste<br />
Künstleracrylfarbe) in Titanweiß,<br />
Echtgelb hell, Lichtem Ocker, Siena<br />
natur, Umbra gebrannt, Schwarz<br />
• Aquarellstifte oder Pastellkreide<br />
in heller Farbe<br />
(alles über www.gerstaecker.de)<br />
• Rundpinsel, Gr. 12 (z. B. von Kolibri)<br />
• Malerpinsel, 5 bis 10 cm breit<br />
• Reeves Abreißpalette<br />
• Pinselwascher<br />
Alle Keilrahmen genau<br />
nebeneinander positionieren<br />
und über alle fünf Keilrahmen<br />
hinweg Himmel und Erde in<br />
großzügigen Farbverläufen<br />
malen: Mit dem Horizont<br />
jeweils in der Bildmitte beginnend,<br />
mit dem Malerpinsel<br />
großzügig Weiß auftragen und<br />
die Farbe zum oberen Bildrand<br />
hin wechselnd mit Gelb und<br />
Lichtem Ocker vermalen. Nach<br />
unten hin sehr sparsam ungleichmäßige<br />
Streifen in Siena<br />
natur und Umbra einziehen<br />
und alles gut trocknen lassen.<br />
Rastervorlage D auf Seite 42<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativ-atelier.de<br />
Steppfotos: Isabelle Zacher-Finet<br />
Die Linie des Bergkamms nach Anleitung von S. 40 oder nach originalgroßer<br />
Vorlage (www.mein-kreatiatelier.de) mit Pastellkreide auf die Keilrahmen<br />
übertragen, oder aber frei Hand vorzeichnen. Korrekturen sind jederzeit mit<br />
einem feuchten Tuch möglich. Die Berge mit Schwarz vormalen und dann nach<br />
unten hin wechselnd mit Lichtem Ocker, Gelb, Siena natur, Umbra und Weiß<br />
weitermalen. Beim zügigen Malen in die nasse Farbe lassen sich weiche Verläufe<br />
gestalten und Farbverläufe immer noch verändern. Gut trocknen lassen.<br />
78 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />
Die Bildmotive mit Menschen und<br />
Bäumen übertragen und mit dem Rundpinsel<br />
in einem mit Wasser verdünnten<br />
Schwarz ausmalen. Für die Schattierungen<br />
das Schwarz nach und nach<br />
immer weiter verdünnen; die Laubgruppen<br />
mit dem trockenen Pinsel und<br />
sehr wenig Farbe lediglich auftupfen.
Abendliche Savanne<br />
TIPP<br />
Durch druckvolles, mehrmaliges Verstreichen einer<br />
Farbe wird der Auftrag ruhiger und einheitlicher,<br />
durch gezielte Pinselstriche mit unterschiedlichen<br />
Farben erhält die Landschaft Struktur und Dynamik.<br />
Am besten kombinieren Sie die beiden Malweisen.
Impressum<br />
KREATIV<br />
ATELIER<br />
erscheint 8 x im Jahr<br />
in der OZ-Verlags-GmbH<br />
Römerstr. 90<br />
D-79618 Rheinfelden<br />
www.oz-verlag.de<br />
Tel.: 07623/964-0<br />
Herausgeber: H. + E. Medweth<br />
Verlagsleitung: Sandra Linsin<br />
Programmleitung: Sandra Kocheise<br />
Konzept & Koordination: Christine Asal<br />
Textredaktion: Nikolaus Lenz, Nicole Kemper<br />
Motive: Isabelle Zacher-Finet,<br />
Cilia de Munnik,<br />
Ann Galinka,<br />
Anja Gensert,<br />
Wolfgang Hein,<br />
Michaela Dold,<br />
Thomas Boehler,<br />
Franz-Josef Bettag u.a.<br />
Fotos & Styling: Oswald Visuelle Medien u.a.<br />
Produktion: KIM Verlag GmbH<br />
Layout: Doris Wiese<br />
Herstellungsleitung: Dirk Siemsen<br />
Marketingleitung: Gabriela Schwald<br />
Head of Marketing: Daniela Dempfle<br />
Vertriebsleitung: Bernd Mantay<br />
Fax: 07623/964-159<br />
Vertrieb: BPV Medien Vertrieb<br />
GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 90<br />
79618 Rheinfelden<br />
www.bpv-medien.com<br />
Anzeigenleitung: Sabine Mecklenburg<br />
Anzeigenverkauf: Veronika Mainka<br />
Tel.: 0761/70578-565<br />
Fax: 0761/70578-650<br />
anzeigen@familymedia.de<br />
Heftbestellung: Tel. 07623/964-155<br />
bestellservice@oz-verlag.de<br />
Service-Hotline: Fax: 07623/964 64 449<br />
service-hotline@oz-verlag.de<br />
Druck: OZ Druck & Medien GmbH<br />
Rheinfelden, Germany<br />
© 2010 by OZ-Verlags-GmbH/Rheinfelden.<br />
Printed in Germany.<br />
Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Modelle stehen un ter<br />
Urheberschutz, gewerbliches Nacharbeiten ist un tersagt.<br />
Für unverlangte Einsendungen von Fotos, Zeichnungen und<br />
Manuskripten übernehmen Verlag und Redaktion kei nerl<br />
ei Haftung. Alle Anleitungen ohne Gewähr. Die veröffentlichten<br />
Modelle wurden von Re daktion und Verlag sorgfältig<br />
erstellt und geprüft. Eine Garantie wird jedoch nicht übernommen.<br />
Redaktion und Verlag können für eventuell auftretende<br />
Fehler oder Schäden nicht haftbar gemacht werden.<br />
<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong> erscheint 8 x pro Jahr. Der Jah resabopreis<br />
beträgt D € 38,40/A € 54,40, weitere Auslandspreise<br />
auf Anfrage.<br />
Aboservice Deutschland und Schweiz: Aboservice,<br />
Römerstraße 90, 79618 Rheinfelden, Tel.: 07623/964-156,<br />
Fax.: -451, E-Mail: abo@oz-verlag.de<br />
Einzelbestellservice Deutschland und Schweiz: OZ-Bestellservice,<br />
Römerstraße 90, 79618 Rheinfelden, Tel.:<br />
07623/964-155, Fax: - 255, E-Mail: bestellservice@ozverlag.de.<br />
Bei einer Bestellung berechnen wir Ihnen Versandkosten<br />
in Höhe von € (D) 2,20. Ausland auf Anfrage.<br />
Abo- und Einzelbestellservice Österreich: Valora Services<br />
Austria GmbH, Abteilung Leserservice, St. Leonharder Str.<br />
10, A-5081 Anif/Salzburg, Tel.: 06246/882-5381, Fax: -5299.<br />
E-Mail: welcome@leserservice.at. Bei Einzelbestellungen<br />
zzgl. Versandkosten.<br />
Vertrieb Österreich: Valora Services Austria GmbH, St.-<br />
Leonharder-Str. 10, A-5081 Anif/Salzburg, Tel.: 06246/882-0,<br />
www.valoraservices.at<br />
HERSTELLER:<br />
C.Kreul GmbH & Co. KG<br />
Carl-Kreul-Straße 2<br />
D-91352 Hallerndorf<br />
info@c-kreul.de<br />
www.c-kreul.de<br />
ColArt Deutschland GmbH<br />
Gutenbergstraße 4<br />
D-63477 Maintal<br />
Fax: 06109/7646-89<br />
info@colart.de<br />
da Vinci Künstlerpinselfabrik<br />
DEFET GmbH<br />
Tillystraße 39–41<br />
D-90431 Nürnberg<br />
order@davinci-defet.com<br />
www.davinci-defet.com<br />
Edding International GmbH<br />
Bookkoppel 7<br />
D-22926 Ahrensburg<br />
info@edding.de<br />
www.edding.com<br />
Habico-Künstlerpinselfabrik<br />
Bieringer GmbH<br />
Liebersdorfer Straße 4<br />
D-91572 Bechhofen<br />
www.habico.info<br />
Hahnemühle FineArt GmbH<br />
Hahnestraße 5<br />
D-37586 Dassel/Relliehausen<br />
tfa@hahnemuehle.de<br />
www.hahnemuehle.de<br />
Heindesign – Bei Stempel´s<br />
Wolfgang Hein<br />
Eilper Straße 76<br />
D-58091 Hagen<br />
wolfgang.hein@heindesign.de<br />
www. heindesign.de<br />
H. Schmincke & Co. GmbH & Co. KG<br />
Otto-Hahn-Straße 2<br />
D-40699 Erkrath<br />
info@schmincke.de<br />
www.schmincke.de<br />
Kolibri<br />
Feurer & Sohn GmbH<br />
Beyerberger Str. 1<br />
D-91596 Burk<br />
info@feurer-sohn.de<br />
www.kolibri-pinsel.de<br />
Lascaux Colours & Restauro<br />
Barbara Diethelm AG<br />
Zürichstrasse 42<br />
CH-8306 Brüttisellen<br />
info@lascaux.ch<br />
www.lascaux.ch<br />
Liquitex über ColArt<br />
Powertex Exklusiv-Vertretung Deutschland<br />
Dietmar Gapski<br />
Stenerner Weg 25<br />
D-46397 Bocholt<br />
info@powertex-stoneart.de<br />
www.powertex-stoneart.de<br />
Reeves über ColArt<br />
Rubens<br />
von Dr. Fr. Schoenfeld GmbH & Co.<br />
Postfach 10 47 41<br />
D-40038 Düsseldorf<br />
info@lukas-germany.de<br />
www.lukas-germany.de<br />
Screenbrush GmbH<br />
Auf der Haide 2<br />
92665 Altenstadt a.d. Waldnaab<br />
service@screenbrush.de<br />
www.screenbrush.de<br />
Springer Pinsel GmbH<br />
Walter Beck<br />
Münsterstr. 37<br />
D-91572 Bechhofen<br />
info@springer-pinsel.de<br />
www. springer-pinsel.de<br />
STAEDTLER Mars GmbH & Co.KG<br />
(ehemals Eberhard Faber)<br />
Moosäckerstraße 3<br />
D-90427 Nürnberg<br />
info@staedtler.de<br />
www.staedtler.de<br />
Winsor & Newton über ColArt<br />
VERSENDER:<br />
buttinette Textil-Versandhaus GmbH<br />
Industriestraße 22<br />
D-86637 Wertingen<br />
service@buttinette.de<br />
www.buttinette.com<br />
Johannes Gerstäcker Verlag GmbH<br />
Wecostr. 4<br />
D-53783 Eitorf<br />
Deutschland:<br />
Tel.: 0049/ (0)2243-88995<br />
info@gerstaecker.de<br />
www.gerstaecker.de<br />
Österreich:<br />
Tel.: 0043/ (0)800-292240<br />
www.gerstaecker.at<br />
Schweiz:<br />
Gerstäcker Schweiz AG<br />
Solothurnerstr. 231<br />
CH-4600 Olten,<br />
Tel.: 0041/ (0)62-2060000<br />
www.gerstaecker.ch<br />
kreativ.de Hobby-Versand GmbH<br />
Wecostraße 4<br />
D-53783 Eitorf<br />
Tel.: 02243/ 84747-47<br />
Fax: 02243/ 84747-50<br />
info@kreativ.de<br />
www.kreativ.de<br />
80 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
• Winterliche Landschaft<br />
VORSCHAU<br />
• Am blauen Meer<br />
• Plakativer Blickfang<br />
Workshop:<br />
Stupfen und Verblenden<br />
mit Acrylfarben<br />
Leserkunst:<br />
Die Gewinnerin des<br />
Malwettbewerbs<br />
KREATIV<br />
ATELIER<br />
• Transparentes Stillleben<br />
• Porträt im Mexico-Stil<br />
ATELIER Ihr nächstes <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong> erscheint erscheint am 15.12.2010 am 03.06.09