DIGITAL TESTED TV-Evolution (Vorschau)
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2 . 2011 April/Mai D: 3,99 €<br />
Österreich: 4,80 €, Schweiz: sfr 7,90,<br />
BeNeLux: 4,80 €, Italien: 5,60 €, Spanien: n: 5,60 €<br />
KAUFEMPFEHLUNGEN<br />
VON DEN TESTEXPERTEN<br />
DIE NEUE LED-LCD-GENERATION<br />
<strong>TV</strong>-EVOLUTION<br />
TEST: Macht LGs Nano-LED das <strong>TV</strong>-Bild besser?<br />
Loewe Connect „beamt“ Aufnahmen ab Seite 27<br />
2.2011 x.2010 April/Mai Monat/Monat<br />
KLANGGEWALT<br />
Vier potente Mittelklasse-AV-<br />
Receiver von Denon, Harman<br />
Kardon, Sony und Onkyo ab S. 62<br />
39 Filme im Test<br />
THE PACIFIC<br />
Seite 79<br />
39 taufrische<br />
Filme & Serien<br />
BLU-RAY-LUXUS<br />
AB 170 EURO<br />
Panasonic BDT110 und Marantz<br />
UD5005 im Testlabor ab Seite 32<br />
BEAM ME UP!<br />
Großbild ab 500<br />
Euro: Benq,<br />
JVC, Sony,<br />
Samsung ...<br />
ab Seite 19<br />
20 Seiten Multimedia-Testspecial<br />
VIELFALT PUR<br />
Couch-PCs, Web-Boxen, Soundsysteme,<br />
3D-Monitore ... ab S. 36<br />
INNOVATIONEN<br />
CES in Las Vegas<br />
zeigt die Technik<br />
der Zukunft Seite 6<br />
BLU-RAY-ABLÖSUNG?<br />
Hollywood-Studios tüfteln an<br />
Ultraviolet-Standard ab S. 13<br />
3D-SCHNÄPPCHEN<br />
Räumliche <strong>TV</strong>-Bilder für<br />
unter 400 Euro Seite 38<br />
SIGNALKETTEN<br />
Von Vorverstärkern und<br />
D/A-Wandlern ab Seite 92
Weniger irgendwas gucken.<br />
Mehr Spielfilme sehen.<br />
Mehr <strong>TV</strong>-Premieren<br />
Blockbuster zuerst<br />
sehen: Mit 20<br />
Spielfilm-<strong>TV</strong>-Premieren<br />
im Monat in HD.<br />
Mehr Freiheit<br />
Duch zeitversetzte<br />
Ausstrahlungen<br />
schauen Sie Ihre Filme,<br />
wann Sie wollen.<br />
Mehr Qualität<br />
Beste Bild- und Tonqualität<br />
mit High<br />
Definition, 3D, 16:9 und<br />
Dolby-Digital-Sound.<br />
Mehr Abwechslung<br />
Bei 10 Filmsendern<br />
mit über 80 Spielfilmen<br />
täglich findet<br />
jeder, was er sucht.<br />
Mehr vom Besten<br />
Für Fans: Die Sky<br />
Specials zu den<br />
beliebtesten Darstellern,<br />
Themen und Genres.<br />
Sherlock Holmes, im Februar auf Sky Cinema/HD, © TM & © 2008 Warner Bros. All rights reserved; Sex and the City 2, ab<br />
April auf Sky Cinema/HD, TM & © 2009 Warner Bros. All rights reserved; Slumdog Millionär, im Februar auf Sky Cinema Hits/<br />
HD, © 2009 Prokino Filmverleih GmbH; Up in the Air, im Februar auf Sky Cinema/HD, TM and © 2009 by DW Studios LLC. All<br />
rights reserved; Alice im Wunderland, ab April auf Sky Cinema/HD, © Disney Enterprises, Inc. All rights reserved; Shutter Island,<br />
ab April auf Sky Cinema/HD, © 2009 by Paramount Pictures. All rights reserved; Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen, im<br />
März auf Sky Cinema/HD, © 2009 Sony Pictures Animation Inc. All rights reserved; Das süße Leben des Grafen Bobby, im April<br />
auf Sky Nostalgie; Robin Hood – Director’s Cut, ab März auf Sky Cinema/HD, © 2010 Universal Studios. All Rights Reserved.<br />
Jetzt informieren auf sky.de/besser
Test l Multimedia-Special<br />
Gibt es einen lautlosen Mini-PC, der es auch in Sachen Ausstattung mit gehobenen Heimkinoansprüchen<br />
aufnehmen kann? Und was taugen eigentlich 3D-taugliche Computermonitore? Neben der Beantwortung dieser<br />
Fragen spannen wir den Bogen noch weiter und präsentieren Ihnen flexible multimediale Möglichkeiten, um Ihr<br />
Wohnzimmer-Kino zu bereichern.<br />
Lesen Sie hier<br />
Dass die Grenzen<br />
zwischen Wohn- und<br />
Arbeitszimmer zunehmend<br />
verschmelzen,<br />
ist nichts Neues.<br />
Wir zeigen Ihnen Beispiele<br />
für innovative<br />
Lösungen, mit denen<br />
der Brückenschlag<br />
zwischen beiden<br />
Welten gelingt. Dennis Schirrmacher<br />
3D-Computermonitor Acer HS244HQ 38<br />
3D-Computermonitor LG W236D 39<br />
Wohnzimmer-PC Shuttle XS 3510MA 41<br />
Multimedia-Box WebTube HD 44<br />
Flat-<strong>TV</strong> oder Smartphone? Android-Fernseher von Emwob 46<br />
Digitaler Bilderrahmen Braun DigiFrame 1560 47<br />
Digitaler Bilderrahmen Kodak Pulse 48<br />
Digitaler Bilderrahmen Sony DPF-VR100 54<br />
Digitaler Bilderrahmen Sony DPF-XR100 54<br />
Multimedia-Lautsprecher Philips SPA9350 56<br />
Multimedia-Lautsprecher Harman Kardon Soundsticks III 56<br />
Multimedia-Lautsprecher Teufel Concept C200 USB 57<br />
Multimedia-Lautsprecher Hercules XPS 101 57<br />
Multimedia-Lautsprecher JBL Creature III 58<br />
Multimedia-Lautsprecher Speedlink Forza 2.1 58<br />
m nachfolgenden Multimedia-Schwerpunkt schränkt. Unsere Testmannschaft erklärt Ihnen, Unser Multimedia-Special hilft Ihnen ebenfalls<br />
stellt das Team der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> die worauf Sie bei der Anschaffung achten müssen. bei Familienangelegenheiten weiter: Wir zeigen<br />
Leistung eines lautlosen Mini-PCs auf den Thema Hybrid-<strong>TV</strong>: Wenn Sie mit Ihrem Flachbildfernseher<br />
aus einer älteren Baureihe grund-<br />
Urlaubsfotos auch Ihre Liebsten in das beste<br />
Ihnen, welche digitalen Bilderrahmen neben<br />
Prüfstand. In mehrwöchigen Praxistests haben<br />
wir für Sie untersucht, wie sich ein solcher Rechenkünstler<br />
beim Einsatz im klassischen Heim-<br />
Internet-Funktionen neuerer Modelle fehlen, überzeugen zum vertretbaren Preis mit neuester<br />
sätzlich zufrieden sind und Ihnen lediglich die Licht rücken. Überraschend: Die kleinen Schirme<br />
kino-Szenario schlägt. Dabei spielte natürlich besonders<br />
die flüssige Wiedergabe von HD-Inhalten eine externe Set-Top-Box nachrüsten. Wir stellen samt LED-Hinterleuchtung auch visuell für Furore.<br />
lassen sich die interaktiven Möglichkeiten über Technik und sorgen dank hochwertiger Panels<br />
eine große Rolle, zusätzlich haben wir uns aber Ihnen die WebTube HD vor, die Ihren <strong>TV</strong> mit dem Wie es sich für die <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> gehört, kommt<br />
auch die Tauglichkeit des cleveren Winzlings für Internet vertraut macht. So haben Sie vom Sofa das Thema Klang nicht zu kurz, denn was wäre<br />
aktuelle Computerspiele und Büroanwendungen aus direkten Zugriff auf Angebote wie Youtube – Multimediagenuss ohne eine satte akustische<br />
genauer angesehen.<br />
und das sogar in HD-Qualität. Dank USB-Tastatur Bühne? Deshalb schickten wir sechs Multimedia-<br />
Unsere nächste Zwischenstation: Um Hollywood- gestaltet sich der Ausflug ins weltweite Datennetz Lautsprecher führender Hersteller ins Testlabor.<br />
Streifen in drei Dimensionen zu erleben, müssen<br />
Sie sich nicht zwingend einen neuen und Googles iOS-Konkurrent Android zum Einsatz, der Ohren und aktivierten die Messgeräte, um die<br />
erfreulich komfortabel. Als Betriebsystem kommt Unsere Audio-Redakteure spitzten die erfahrenen<br />
teuren Flachbildfernseher anschaffen. Als Alternative<br />
preisen die Hersteller vergleichsweise seher von Emwob als technischer Unterbau dient. mit Subwoofer auf die Probe zu stellen. Die Ergeb-<br />
auch beim ebenfalls vorgestellten Flachbildfern-<br />
vergleichsweise günstigen 2.1-Komplettsysteme<br />
preisgünstige 3D-taugliche Computermonitore Bei diesem überzeugt vor allem der pfeilschnelle nisse sind durchaus ansprechend.<br />
an. Hier sind zwar Abstriche bei der Bildschirmdiagonale<br />
hinzunehmen, der 3D-Eindruck kann zaubert. Leider müssen Sie aufgrund der feh-<br />
Ausflug der besonderen Art und lassen Sie<br />
Browser, der Seiten in Windeseile auf den Schirm Begleiten Sie uns also zu einem Multimediaaber<br />
trotzdem überzeugen. Im Test offenbarte lenden Flashunterstützung auf einige Inhalte verzichten,<br />
der Android-Fernseher befindet sich aber kommenden Seiten überraschen. Entdecken<br />
sich von der technischen Vielfalt auf den<br />
sich jedoch eine Einschränkung, die die Monitore<br />
in Sachen Flexibilität empfindlich ein-<br />
derzeit auch noch in einem Prototypstadium. Sie die Möglichkeiten!<br />
36 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 37<br />
Im Januar haben vier große Hollwood-Filmstudios gemeinsam mit technischen Partnern ein neues Format zur<br />
hochauflösenden Filmdistribution vorgestellt. Im Gegensatz zur Blu-ray Disc ist Ultraviolet kein Datenträger,<br />
sondern verfolgt einen rein digitalen Ansatz, um einmal gekaufte Filme auf verschiedene Plattformen – vom <strong>TV</strong><br />
über die Spielkonsole bis hin zum Smartphone – zu holen.<br />
as Digital Entertainment Content Ecosystem<br />
(DECE) begann bereits 2008<br />
Ddie Arbeit an einem Rechtemanagement-System,<br />
welches auf der diesjährigen Un-<br />
lassen sich künftig auf weitere Endgeräte streamen<br />
oder kopieren. Allerdings legt die Industrie Berieselung mit personalisierten Filmtrailern<br />
Neben vermeintlich harmlosen Szenarien wie der<br />
großen Wert auf eine strikte Reglmentierung. sind auch weniger erfreuliche Varianten vorstellbar,<br />
zumal Abspielberechtigungen theo-<br />
Unter anderem wird die Zahl der zugelassenen<br />
terhaltungselektronikmesse CES in Las Vegas Abnehmer auf zwölf limitiert. Ultraviolet sieht retisch auch entziehbar sind. Sollte ein Player<br />
unter dem Namen Ultraviolet erstmals der Weltöffentlichkeit<br />
enthüllt wurde. Der Startschuss Ergänzung zur Blu-ray Disc. Der Standard soll Weiterverkaufs aus dem eigenen Heimkino<br />
sich dabei nicht als Konkurrent, sondern als oder Fernseher aufgrund eines Defekts oder<br />
soll bereits Mitte dieses Jahres in Nordamerika nicht nur beim digitalen Filmeinkauf zum Einsatz<br />
kommen. Vielmehr werden auch Kauffilme merhin wieder rückgängig machen und für das<br />
verschwinden, lässt sich die Aktivierung im-<br />
fallen. Auf den ersten Blick mutet der Ansatz<br />
benutzerfreundlich an, denn gekaufte Videos auf Blu-ray mit einer Ultraviolet-Lizenz ausgestattet.<br />
Wir zeigen Chancen und Gefahren des<br />
angeschaffte Ersatzgerät nutzen.<br />
neuen DRM-Systems auf.<br />
Der Ansatz klingt vielversprechend, allerdings<br />
müssen Sie jedes neue Gerät für eine<br />
Wiedergabe zunächst einmalig bei einem<br />
zentralen Ultraviolet-Server registrieren und<br />
sich bei jeder neuerlichen Nutzung gegenüber<br />
diesem authentifizieren. Die Studios wissen<br />
künftig also genau, welche Inhalte Sie wann<br />
Dieses Symbol soll zukünftig auf Blu-ray Discs prangen.<br />
Die Registrierung findet über die zentrale Internetplattform<br />
www.uvvu.com statt. Dabei können Sie maximal<br />
Der Standard erlaubt es, Filme neben dem Blu-ray-Player<br />
z. B. auf Smartphones und PCs wiederzugeben zerprofilen passiert, wird die Zukunft zeigen. zwölf Geräte mit Ihrem Konto verknüpfen<br />
und wo nutzen. Was mit den zielgenauen Nut-<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 13<br />
Aus der Redaktion<br />
Durchblick trotz Fortschritt<br />
Kaum hat man sich im Heimkino daran gewöhnt, mit futuristisch wirkenden<br />
Shutter-Brillen in die dritte Dimension einzutauchen oder<br />
sich über die Hybridtechnologie Hbb<strong>TV</strong> multimedialen Teletext und<br />
aktuelle Nachrichten auf dem Fernsehschirm abzuholen, stellt die Branche<br />
die Weichen für die Zukunft. Die Consumer Electronics Show in Las Vegas hat<br />
den Besuchern mitten im eiskalten Winter brandheiße Neuheiten beschert.<br />
Wir trennen ab Seite 6 in unserem großen<br />
Messe-Rückblick die Spreu vom Weizen und<br />
verraten Ihnen, welche Prototypen das Zeug<br />
zum Star haben und bei welchen Technologien<br />
Sie sich besser schulterzuckend abwenden. Ab Seite 13 geht es dann<br />
um den jüngsten Streich der Hollywood-Studios: Auf den ersten Blick kann<br />
der neue „Ultraviolet“-Standard Ihnen die Nutzung der eigenen Filmsammlung<br />
erleichtern. Per Internet ausgeliehene Kinostreifen und aktuelle Blurays<br />
sollen künftig über die Grenzen des Wohnzimmers hinaus auch am PC<br />
oder unterwegs per Smartphone nutzbar sein. Das klingt komfortabel, birgt<br />
aber auch Gefahren. Mit einem starren Registrierungsverfahren und lästigen<br />
Schutzmechanismen legen Universal, Warner und Co. die Daumenschrauben<br />
an. Wir verraten Ihnen, was auf Sie zukommt.<br />
Testfeuerwerk: Projektoren, Fernseher, Blu-ray-Player und Multimedia<br />
MULTIMEDIALES HEIMKINO<br />
Entdecke die Möglichkeiten!<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Acer, Emwob, Hercules, Kodak , Shuttle, Stock.xchng, Webtube<br />
Im Mittelpunkt stehen selbstverständlich auch in dieser<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> Neuheiten, die Sie schon heute im<br />
Laden kaufen können. Wir zeigen Ihnen, wie Sie schon<br />
mit einem Budget im mittleren dreistelligen Bereich<br />
mit aktuellen Beamern von Herstellern wie Sony, JVC,<br />
Optoma, Samsung und Benq in die Faszination Heimkino<br />
auf Großleinwand eintauchen. Wer den klassischen<br />
Flachbildschirm vorzieht, darf sich auf zwei<br />
neue Vertreter von LG und Loewe freuen, die den beliebten<br />
LCD-Vertretern mit Nano-LED-Hinterleuchtung<br />
und multimedialen Extras neues Leben einhauchen.<br />
Marantz und Panasonic steuern ihre aktuellen Bluray-Abspieler<br />
zum Testfeld bei und zeigen, dass die neue Generation 2011 mächtig dazugelernt hat. Nahelegen<br />
möchten wir Ihnen außerdem unser Multimedia-Special ab Seite 36, das vom Heimkino-PC über digitale Bilderrahmen<br />
und 3D-taugliche PC-Monitore bis hin zu potenten Lautsprecherboxen für den Computer auch in anderen<br />
Räumen des Hauses für technische Aha-Erlebnisse sorgt. Die Audiofraktion bedienen wir mit einem kritischen<br />
Vergleichstest von vier aktuellen Mittelklassereceivern der Platzhirsche Denon, Harman Kardon, Sony und Onkyo.<br />
Gute Unterhaltung mit Spitzenfilmen<br />
Besonders ans Herz legen will ich Ihnen auch in dieser Ausgabe unser 16-seitiges<br />
Extra BLU-RAY TEST, das auf Seite 71 beginnt und in dem unsere kompetenten<br />
Filmexperten die besten Kauffilme der kommenden Monate präsentieren.<br />
Diesmal ist der Bogen vom Facebook-Film „The Social Network“ und<br />
Kinoschlagern wie „The Expendables“ oder „Wall Street 2“ über Fernsehserien<br />
wie „The Pacific“ und „Fringe“ bis hin zu Geheimtipps wie „Scott Pilgrim“<br />
oder „The Town“ besonders weit gespannt. Und wenn Ihnen das noch nicht<br />
reicht, surfen Sie doch mal auf www.digitalfernsehen.de vorbei – dort liefert<br />
Ihnen unsere frisch gestartete Blu-ray-Datenbank mehrere Tausend Tests<br />
und eine täglich aktualisierte <strong>Vorschau</strong> mit den besten Scheiben.<br />
Viel Spaß mit dieser Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>!<br />
I<br />
Bilder: Auerbach Verlag, DECE<br />
ULTRAVIOLET HOLT BLU-RAYS AUF HANDY UND COMPUTER<br />
Der jüngste Streich aus Hollywood<br />
Freiheit?<br />
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„Der geniale<br />
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für Einsteiger“<br />
Susanne Dönitz und<br />
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Alexander Rösch,<br />
Chefredakteur<br />
PS: Wir freuen uns über Lob, Kritik und Anregungen, um die <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> noch stärker nach<br />
Ihren Wünschen auszurichten. Eine E-Mail an leserbriefe@digital-tested.de genügt!
INHALT<br />
| 62<br />
AUDIO-ZAUBERLEHRLINGE<br />
Mit 3D-Wiedergabe, Netzwerkstreaming und 11.2-Surround-Sound zielt das<br />
neue AV-Receiver-Quartett von Denon, Harman Kardon, Onkyo und Sony auf<br />
gehobene Ansprüche. Welches Gerät verlässt den Testparcous als Sieger?<br />
| 06<br />
TECHNIK-<br />
PARADIES<br />
LAS VEGAS<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> hat sich auf<br />
der Branchen-Nabelschau<br />
CES für Sie nach technologischen<br />
Hinguckern umgesehen<br />
und verrät, von welchen<br />
Neuheiten Sie besser die<br />
Finger lassen<br />
| 19<br />
LICHTGESTALTEN<br />
Beamer-Spaß schon ab 500 Euro: Benq, JVC, Samsung, Sony und<br />
Optoma bieten den passenden Bildwerfer für jeden Geldbeutel<br />
Aktuelles<br />
06 CES 2011: Innovationen von der Trendsetter-Messe in Las Vegas<br />
10 ARD und ZDF schalten ab Mai 2012 weitere HD-Kanäle auf<br />
10 IP<strong>TV</strong>-Plattform von Vodafone mit Verspätung gestartet<br />
10 Denon und Marantz rüsten AV-Komponenten fürs Heimkino nach<br />
11 Kombi-DVD-Rekorder für DVB-T/DVB-C von Panasonic<br />
11 <strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>-Verlosung: Zwei glückliche Eye<strong>TV</strong>-Sat-Gewinner<br />
12 Onkyo bringt Super-HD<strong>TV</strong>-Standard 4K ins Wohnzimmer<br />
12 Forscher tüfteln an 5-Meter-Screen für 3D-Bilder ohne Brille<br />
13 Ultraviolet: Hollywood bastelt an Digitalnachfolger für die Blu-ray<br />
| 13<br />
<strong>DIGITAL</strong>E BLU-RAY:<br />
ULTRAVIOLET KOMMT<br />
Test<br />
19 Lichtgestalten: Projektoren von Benq, JVC, Samsung, Sony und Optoma<br />
27 LG 47LEX8: Revolutioniert Nano-LED das Fernsehbild?<br />
30 Loewe Connect 40: LED-LCD-<strong>TV</strong> streamt <strong>TV</strong>-Aufnahmen im Netz<br />
32 Panasonic DMP-BDT110: Blu-ray 2011 – viel Leistung für wenig Geld<br />
34 Marantz UD5005: Ambitionierter Player mit hochfliegenden Ansprüchen<br />
38 3D-Monitore von Acer und LG: Billig-Alternative zum Flachbildfernseher?<br />
41 Shuttle-Couch-PC: Grenzenloser Multimediakomfort fürs Wohnzimmer?<br />
44 WebTube und Android-Fernseher: Von der Couch ins weltweite Datennetz<br />
47 Digitale Bilderrahmen: Urlaubserlebnisse für die Ewigkeit<br />
55 Multimediasysteme: Sound-Luxus für den PC oder lahme Brüllwürfel?<br />
62 AV-Receiver: Denon, Harman, Sony und Onkyo werten Mittelklasse auf<br />
| 36<br />
20 SEITEN MULTIMEDIA<br />
3D-Monitore, Couch-PCs, digitale Bilderrahmen und Multimedialautsprecher:<br />
Wir stellen Produkte vor, mit denen Computer und<br />
Home-Entertainment enger zusammenwachsen<br />
Hollywood plant die<br />
Zukunft der digitalen<br />
Filmverteilung:<br />
Mit dem Ultraviolet-<br />
Standard wandern<br />
hochauflösende Filme<br />
einmal gekauft auf bis<br />
zu zwölf Endgeräte<br />
4 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011<br />
Bilder Titel: Acer, Denon, Harman Kardon, LG, Loewe, Marantz, Onkyo,<br />
Panasonic, Universal Pictures Home, Warner Home Video
Getestete Geräte<br />
Praxis<br />
49 Aufgeschraubt: Was das Innenleben eines Projektors verrät<br />
50 Poster: Schrecksekunde in drei Dimensionen<br />
88 Multimedial: Smartphones und Apps erobern das Heimkino<br />
92 Signalketten: Die richtige Gerätekombination für jeden Zweck<br />
Aus der Redaktion<br />
03 Editorial<br />
16 Dr. Test<br />
16 Dave & Ted<br />
17 Aus dem Testlabor<br />
18 So testen wir<br />
| 88<br />
SMARTPHONES<br />
IM WOHNZIMMER<br />
<strong>TV</strong>-Sender und Hersteller entdecken Smartphones<br />
und Tablet-PCs als neue Steuerzentralen für das<br />
Heimkino. Die <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> zeigt, wie auch Sie<br />
im Wohnzimmer von Apps und Co. profitieren<br />
69 Leserbriefe<br />
70 Lexikon<br />
94 Testübersicht<br />
96 Fachhändlerverzeichnis<br />
98 Nachgefragt/<strong>Vorschau</strong>/Impressum<br />
Seite Gerät<br />
Projektoren<br />
20 Benq W600+<br />
21 Samsung SP-A600B<br />
22 Optoma HD87<br />
23 Sony VPL-VW90ES<br />
24 JVC DLA-X7<br />
LED-LCD-Fernseher<br />
27 LG 47LEX8<br />
30 Loewe Connect 40 LED 200 DR+<br />
Blu-ray-Player<br />
32 Panasonic DMP-BDT110<br />
34 Marantz UD5005<br />
3D-Monitore<br />
38 Acer HS244HQ<br />
39 LG W2363D<br />
Multimedia-PC<br />
41 Shuttle XS 3510MA<br />
Set-Top-Box<br />
44 WebTube HD<br />
Internetfernseher<br />
46 Emwob Android-<strong>TV</strong><br />
Digitale Bilderrahmen<br />
47 Braun DigiFrame 1560<br />
47 Kodak Pulse<br />
48 Sony DPF-VR100<br />
54 Sony DPF-XR100<br />
2.1-Multimedia-Lautsprechersysteme<br />
56 Philips SPA9350<br />
56 Harman Kardon Soundsticks III<br />
57 Teufel Concept C 200 USB<br />
57 Guillemot Hercules XPS 101<br />
58 JBL Creature III<br />
58 Speedlink Forza 2.1<br />
AV-Receiver<br />
63 Denon AVR-4311<br />
64 Harman Kardon AVR660<br />
65 Sony STR-DA3600ES<br />
66 Onkyo TX-NR5008<br />
BLU-RAY TEST<br />
Aktuelle Filmnews 72<br />
DVD- und Blu-ray-Charts 72<br />
<strong>Vorschau</strong> 73<br />
Blu-ray Disc<br />
24 (8. Staffel) 79<br />
Ao, der letzte Neandertaler 80<br />
Babys 83<br />
Cats & Dogs – Die Rache der<br />
Kitty Kahlohr 3D 83<br />
Das Chaos-Experiment 76<br />
Die Girls von St. Trinian 80<br />
Die Wanderhure 80<br />
Fringe (2. Staffel) 79<br />
Ich – Einfach<br />
unverbesserlich 3D 75<br />
Im Tal von Elah 81<br />
Inside Hollywood 78<br />
Kamui – The Last Ninja 76<br />
Kiss & Kill 76<br />
Leon und die magischen<br />
Worte 83<br />
Life – Das Wunder Leben 82<br />
Lösegeld 80<br />
Luther 80<br />
Micmacs – Uns gehört Paris! 75<br />
Mindhunters 78<br />
Mother 81<br />
New York für Anfänger 76<br />
Pippi Langstrumpf in Taka-Tuka-Land 83<br />
Room In Rome 82<br />
Scott Pilgrim gegen den Rest<br />
der Welt 78<br />
Supernatural (4. Staffel) 79<br />
The Expendables 75<br />
The Pacific 79<br />
The Social Network 74<br />
The Town 81<br />
(T)raumschiff Surprise – Periode 1 82<br />
Wallace & Gromit –<br />
The Complete Collection 83<br />
DVD<br />
Die Legende von Aang 86<br />
Die Tür 84<br />
Exit Through The Gift Shop 85<br />
Five Minutes Of Heaven 85<br />
Jane’s Journey 86<br />
Memento 86<br />
Triage 84<br />
Wall Street – Geld schläft nicht 84<br />
Bilder Inhalt: Auerbach Verlag, Benq, Consumer Electronics Association, JVC, Optoma, Panasonic<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 5
Aktuelles l CES-Neuheiten<br />
CES-HIGHLIGHTS<br />
Strahlende Aussichten<br />
Rien ne va plus: Die Stadt der Jetons und Roulettetische rief zum Stelldichein und alle namhaften Hersteller<br />
folgten dem Ruf, um ihre Neuheiten in Sachen Unterhaltungselektronik in der Wüste von Las Vegas vorzuführen.<br />
Wir präsentieren Ihnen alle Technik-Highlights und Trends für das Heimkino-Jahr 2011.<br />
LGs neue 3D-Generation<br />
LGs aktuelle Serie LW9700 (Bild) vereint sämtliche<br />
Tuner und Anschlüsse in einem Gehäuse<br />
und verfügt zusätzlich über den verbesserten<br />
Nanofilter, der das Licht der vollflächig angeordneten<br />
LEDs gleichmäßig verteilt. Dank Local-Dimming<br />
und 400 Hertz frohlocken sowohl Film- als<br />
auch Sportfans. Als erstes LED-LCD-Modell von<br />
LG verfügt der Fernseher über das THX-3D-Zertifikat<br />
und darüber hinaus eine 2D-zu-3D-Konvertierung.<br />
Sollten Ihnen die Bilddiagonalen bis 55<br />
Zoll nicht ausreichen, hat LG mit dem Topmodell<br />
LZ9700 den richtigen Heimkinofernseher parat.<br />
HD- und 3D-Bilder breiten sich auf einer Bilddiagonale<br />
von 72 Zoll (1,83 m) fast lebensgroß aus.<br />
Damit der Tragekomfort der 3D-Brille nicht zu<br />
wünschen übrig lässt, legt LG 3D-Designerbrillen<br />
von Alain Mikli in die Regale. Die Edge-LED-Serie<br />
LW6500 mit 200 Hertz und Spaltendimming<br />
verfügt über einen zusätzlichen Filter, der unter<br />
Halbierung der Auflösung im 3D-Modus den Einsatz<br />
der aus den Kinos bekannten Polfilterbrillen<br />
erlaubt. Damit soll das 3D-Vergnügen unter<br />
Lichteinfluss zukünftig flimmerfrei vonstatten<br />
gehen. LG verspricht zudem einen sichtbaren<br />
Helligkeitsgewinn gegenüber bisherigen 3D-<strong>TV</strong>s.<br />
Die neue Mittelklasse wird von der Serie LW7700<br />
gestellt, die bis auf eine 200-Hertz-Bildverarbeitung<br />
und den deutlich dominanteren Rahmen<br />
mit den großen Brüdern Schritt halten kann. LG<br />
setzt weiterhin auf die Bewegungssteuerung<br />
Magic Motion und grafisch aufbereitete Menüs,<br />
damit die Technik beherrschbar bleibt. Dem Multimedia-Gedanken<br />
wird mit WLAN-Vorbereitung,<br />
Skype und Internetdiensten Rechnung getragen.<br />
Letztere werden zukünftig übersichtlicher und<br />
zugleich vielseitiger nutzbar sein. Mit der unscheinbaren<br />
Multimedia-Box STD600 erlaubt<br />
LG den einfachen Interneteinstieg für Besitzer<br />
älterer <strong>TV</strong>-Modelle.<br />
CT, DS<br />
Marke:<br />
LG<br />
Produkt:<br />
LW6500, LW7700,<br />
LW9700, LZ9700<br />
Bildgrößen:<br />
42, 47, 55, 60,<br />
72 Zoll<br />
Besonderheiten: THX-3D-Zertifikat, 2Dzu-3D-Konvertierung,<br />
helles und flimmerfreies<br />
3D-Erlebnis ( LW6500)<br />
Internet:<br />
www.lg.de<br />
Sony: Bekannte Neulinge<br />
Sony bleibt auch in diesem Jahr dem beliebten<br />
Monolith-Design treu und bietet mit den LED-<br />
LCD-Serien HX925, HX825, HX725 und EX725<br />
die bislang größte Auswahl an 3D-fähigen Monolith-<strong>TV</strong>s.<br />
Die technische Weiterentwicklung<br />
wird insbesondere am High-End-Modell HX925<br />
erkennbar: Die vollflächige LED-Hintergrundbeleuchtung<br />
merzt die Helligkeitsschwächen der<br />
Vorgängergeneration aus und garantiert bessere<br />
Kontraste in 2D und 3D. In Sachen Bildschärfe<br />
will Sony den bisherigen Vorsprung noch weiter<br />
ausbauen, der neue Motionflow-Prozess soll die<br />
Güte auf ein verbessertes 400-Hertz-Niveau steigern.<br />
Apropos steigern: Mit Bilddiagonalen von<br />
46 bis 65 Zoll kommen Fans üppiger Heimkino-<br />
Bilder in diesem Jahr voll auf ihre Kosten. Offen<br />
ist derzeit noch, ob die 3D-Darstellung von der<br />
überarbeiteten Signalverarbeitung ebenfalls profitiert.<br />
Mit im Paket enthalten sind zwei 3D-Brillen<br />
im neuen Design, während der 3D-Sensor direkt<br />
in das <strong>TV</strong>-Chassis integriert ist. Multimedia-<br />
Fans geraten dank reichhaltiger Internetangebote,<br />
Hbb<strong>TV</strong>-Unterstützung, beigelegter Skype-<br />
Videokamera und integriertem WLAN-Modul ins<br />
Schwärmen, angeschlossene USB-Datenträger<br />
erlauben zudem Programmaufzeichnungen von<br />
nicht kopiergeschützten Inhalten. Sollte Ihr Fokus<br />
vor allem auf einer flachen Bautiefe liegen,<br />
bietet Sony mit den Modellen HX825 und HX725<br />
günstigere Edge-LED-Alternativen, die einzig in<br />
Marke:<br />
Sony<br />
Produkt:<br />
HX925, HX825,<br />
HX725, EX725<br />
Bildgrößen: 32, 37, 40,<br />
46, 55, 60 Zoll<br />
Sachen Schwarzdarstellung und Bildschärfe dem<br />
HX925 unterliegen. Besonders günstig gelingt<br />
der 3D-Einstieg mit der Serie EX725, die zwar<br />
im schlichteren Gehäuse daherkommt, mit Preisen<br />
um 1 000 Euro aber den Weg in Richtung<br />
Massenmarkt weist.<br />
CT<br />
Besonderheiten: echte LED-Hintergrundbeleuchtung,<br />
Referenzbildschärfe,<br />
3D in XXL<br />
Internet:<br />
www.sony.de<br />
Bilder: LG, Samsung, Sony<br />
6 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
Samsung: Rahmenlose <strong>TV</strong>s<br />
Während Samsung im letzten Jahr die Bautiefe<br />
der LED-LCD-<strong>TV</strong>s auf die Dicke eines Bleistifts<br />
reduzierte, stand in diesem Jahr der<br />
Bildrahmen im Mittelpunkt. Dieser schrumpfte<br />
bei den aktuellen Modellen der Serien D8090<br />
und D7090 von ehemals 28 Millimetern auf<br />
nur noch 5 Millimeter. Neben einem nahezu<br />
rahmenlosen Bildvergnügen erreicht Samsung<br />
damit mehr Bildinhalt pro Fläche (das 55-Zoll-<br />
Modell besitzt die Außenmaße eines herkömmlichen<br />
50-Zoll-<strong>TV</strong>s) und die Fernseher benötigen<br />
deutlich weniger Stellfläche als vergleichbare<br />
Konkurrenten. Gerade im 3D-Betrieb erkennt<br />
man die Vorteile des schmalen Rahmens: Der<br />
Bildinhalt erscheint beeindruckender und die<br />
Begrenzungsflächen wirken weniger störend.<br />
Mittels überarbeiteter Signalverarbeitung will<br />
Samsung die 3D-Qualität immens steigern, störende<br />
Geisterbilder sollen der Vergangenheit<br />
angehören. Mangels 3D-Inhalten überarbeitete<br />
Samsung zudem die 2D-zu-3D-Konvertierung.<br />
Besonders praktisch: Die Fernseher erkennen<br />
nicht nur das 3D-Signal einer Blu-ray, sondern<br />
auch das Side-by-Side-Format der 3D-Sender<br />
automatisch und schalten ohne Tastendruck<br />
in den passenden Bildmodus. Die komplett<br />
neu entwickelten 3D-Brillen mit flexiblem Gestell<br />
sind 28 Gramm leicht und garantieren<br />
einen angenehmen Tragekomfort. Neben einer<br />
USB-Schnittstelle dient eine Ladestation der<br />
drahtlosen Energiezufuhr. Die Verbindung zum<br />
Fernseher wird nicht über Infrarot, sondern<br />
via Bluetooth hergestellt – bereits erhältliche<br />
Samsung-Brillen arbeiten leider nicht mehr mit<br />
den neuen <strong>TV</strong>-Modellen zusammen. Bei der 2D-<br />
Marke:<br />
Samsung<br />
Produkt:<br />
D8090, D7090<br />
Bildgrößen:<br />
40, 46, 55,<br />
60 Zoll<br />
Darstellung will Samsung mit besserer Bewegtbildschärfe<br />
und dank optimiertem Spaltendimming<br />
höhere Bildkontraste erreichen – als<br />
Basistechnologie dient wie in den Vorjahren die<br />
Edge-LED-Beleuchtung.<br />
CT<br />
Besonderheiten: rahmenlose Bilddarstellung,<br />
verbessertes 3D, leichte<br />
3D-Brillen mit Bluetooth<br />
Internet:<br />
www.samsung.de<br />
Anzeige<br />
<br />
So sieht man heute fern.<br />
Edles Design.<br />
Perfekte Qualität.<br />
Vollständige Ausstattung.<br />
Einfache Bedienung.<br />
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www.sky-vision.de
Aktuelles l CES-Neuheiten<br />
Panasonic auf den Spuren von Kuro<br />
Panasonics diesjährige Auswahl an Plasmafernsehern<br />
kann sich nicht nur zahlenmäßig<br />
sehen lassen. Das Design der aktuellen VT30-<br />
Serie erinnert stark an eine Mischung aus<br />
Kuro-<strong>TV</strong>s und iPhone XXL. Die Kontrastfilterscheibe<br />
schließt jetzt nahtlos mit dem Bildrahmen<br />
ab, der nunmehr mit einer schlichten<br />
Aluminiumfassung aufwartet, ohne geschwungene<br />
oder verspielte Elemente aufzuweisen.<br />
Hinsichtlich der Bilddarstellung dürfen sich<br />
Plasma-Fetischisten dank des überarbeiteten<br />
Filters Infinite Black Pro 2 sowie verbesserter<br />
Panelansteuerung auf tiefere Schwarztöne in<br />
dunkler und heller Umgebung freuen, zudem<br />
soll die Bewegtbildschärfe nochmals einen<br />
Schritt nach vorn machen und der 3D-Eindruck<br />
noch klarer ausfallen. Panasonic hat nach eigenen<br />
Angaben das Nachleuchten des Phosphors<br />
weiter reduzieren können, zudem weisen<br />
räumliche Inhalte eine bessere Schwarzdarstellung<br />
auf. Dank THX-Zertifizierung sowie<br />
ISF-Kalibrierung kommen auch Profis voll auf<br />
ihre Kosten. Die verfügbaren Bilddiagonalen<br />
der VT30-Serie belaufen sich für Deutschland<br />
auf 42, 50, 55 und gigantische 65 Zoll. Die Serie<br />
GT30 (42, 46 und 50 Zoll) definiert die neue<br />
3D-taugliche Plasmaeinstiegsklasse und wird<br />
der VT30-Serie Paroli bieten, sieht man einmal<br />
vom Fehlen des verbesserten Kontrastfilters<br />
und beigelegter 3D-Brillen ab. Erstmals veröffentlicht<br />
Panasonic mit der Edge-LED-LCD-Serie<br />
DT35 und DT30 3D-Fernseher in den Bilddiagonalen<br />
32 und 37 Zoll und ergänzt damit das ab<br />
42 Zoll beginnende Plasma-<strong>TV</strong>-Portfolio. Die<br />
Panels der DT35/DT30-Serie werden ebenso<br />
wie die der Plasmafernseher von Panasonic<br />
selbst gefertigt. Dabei setzt der Hersteller auf<br />
sogenannte IPS-Panels, die den Bildeindruck<br />
auch bei seitlicher Betrachtung aufrechterhalten.<br />
Überdies können die im Rahmen verbauten<br />
LEDs spaltenweise gedimmt werden, was in<br />
einem optimaleren Kontrast resultiert. Eine<br />
effiziente Zwischenbildberechnung (200/400<br />
Hertz) sorgt für scharfe Bewegungen. CT, DS<br />
Marke:<br />
Panasonic<br />
Produkt:<br />
VT30, GT30,<br />
DT35, DT30<br />
Bildgrößen:<br />
32, 37, 50,<br />
55, 65 Zoll<br />
Besonderheiten: verbesserte Schwarzdarstellung<br />
(Plasmas), 3D in XXL und<br />
klein, Viera Connect<br />
Internet:<br />
www.panasonic.de<br />
Toshiba zeigt 3D in XXL ohne Brille<br />
Bereits im vergangenen Jahr sorgte Toshiba mit<br />
der Veröffentlichung zweier 3D-Fernseher für<br />
Aufsehen, die gänzlich ohne Brille das Eintauchen<br />
in plastische Videowelten ermöglichten.<br />
Mit Bilddiagonalen von lediglich 12 und 20 Zoll<br />
geriet der Ausflug in die 3D-Welt aber reichlich<br />
unspektakulär. Auf der Elektronikmesse CES verneinte<br />
Toshiba die Einführung der 3D-Mini-<strong>TV</strong>s<br />
für den deutschen Markt, stattdessen will das<br />
Unternehmen bis zum ablaufenden Geschäftsjahr<br />
(März 2012) mit 3D-XXL-Fernsehern in 56<br />
und 65 Zoll auch hierzulande für Furore sorgen.<br />
Die Grundtechnologie wurde vom 20-Zoll-Modell<br />
aus dem vergangenen Jahr übernommen:<br />
Mittels ultrahochauflösender LCD-Panels (vierfache<br />
Full-HD-Auflösung) und eines speziellen<br />
Linsenrasterfilters gelingt die dreidimensionale<br />
Bilddarstellung für mehrere Sitzplätze in bester<br />
Full-HD-3D-Qualität, wohlgemerkt ohne den Einsatz<br />
von 3D-Brillen. Für die notwendige Rechenleistung<br />
sorgt die Cevo-Engine, eine Abwandlung<br />
des Cell-Prozessors, der die Playstation 3 zu<br />
Höchstleistungen antreibt. Toshiba sieht in der<br />
Verknüpfung von Rechenleistung und hochwertigem<br />
Panel den Schlüssel zur Etablierung von<br />
brillenlosen 3D-Systemen. Erste Eindrücke auf<br />
der CES bescheinigen den 3D-Prototypen eine<br />
ausgewogene Bilddarstellung, die im Optimalfall<br />
mit guten Brillensystemen Schritt halten kann.<br />
Allerdings sind Sitzabstand und Blickwinkel<br />
maßgeblich für die 3D-Qualität verantwortlich,<br />
sodass in der Praxis die Darstellungsgüte sehr<br />
stark schwankt. Ob es Toshiba zum Produktstart<br />
Marke:<br />
Toshiba<br />
Produkt:<br />
Prototyp<br />
Bildgrößen:<br />
56, 65 Zoll<br />
gelingt, bisherige 3D-Gegner zum Kauf zu bewegen,<br />
bleibt deshalb abzuwarten, zudem werden<br />
die autostereoskopischen Modelle voraussichtlich<br />
zu hohen Preisen im mittleren vierstelligen<br />
Euro-Bereich eingeführt.<br />
CT, AR<br />
Besonderheiten: 3D ohne Brille, XXL-<br />
Bilddiagonale, Cevo-Engine<br />
Internet:<br />
www.toshiba.de<br />
Nintendo: 3D für die Hosentasche<br />
Nun ist die Katze aus dem Sack: Nintendos<br />
3DS erscheint am 25. März für rund 250 Euro in<br />
schwarzer oder blauer Ausführung. Der 3DS ist<br />
ebenso kompakt wie der Vorgänger Nintendo<br />
DS, das untere der beiden Displays reagiert<br />
auf Fingerdruck, während das obere für die<br />
brillenlose 3D-Darstellung zuständig ist. Dank<br />
16 : 9-Format erscheinen die plastischen Inhalte<br />
in ansprechender Größe, die Bildauflösung fällt<br />
mit 400 × 240 Bildpunkten pro Auge akzeptabel<br />
aus. Obwohl die 3D-Wiedergabe des 3DS<br />
angenehmer als mit flackernden Shutter-Brillengerät,<br />
zeigten sich bei einigen Testern nach<br />
längerem Spielen Ermüdungserscheinungen<br />
und Kopfschmerzen. Die 3D-Qualität schwankte<br />
zudem bei den vorgestellten Spielen, nicht<br />
immer wusste die neue Bildtiefe dauerhaft zu<br />
begeistern. Nintendo war sich dieses Unsicherheitsfaktors<br />
bereits bei der Konzeption des<br />
3DS bewusst und integrierte deshalb einen<br />
kleinen Schieberegler, der die Tiefenintensität<br />
stufenlos regelt. Das Startangebot an Spielen<br />
fällt angesichts der zu erwartenden Flut an<br />
Blockbustern mager aus: Mit „Street Fighter 4“<br />
Marke:<br />
Nintendo<br />
Produkt:<br />
3DS<br />
Bildgrößen:<br />
3,53 Zoll<br />
und „Pilotwings“ stehen für je 45 Euro zumindest<br />
zwei Titel bereit, welche die 3D-Fähigkeiten<br />
des Mobilsystems ansehnlich demonstrieren.<br />
Auf einem Presseevent in Amsterdam ebenfalls<br />
vielversprechend: „Pro <strong>Evolution</strong> Soccer 2011“.<br />
Die Entwickler entschieden sich zugunsten des<br />
3D-Effekts für einen radikalen Schritt: Statt der<br />
bekannten seitlichen Spielfeldkamera verfolgen<br />
Sie sämtliche Spielzüge auf dem Rasen und<br />
sind so jederzeit mitten im Geschehen. Sollten<br />
Sie eine Spielpause einlegen, bietet der 3DS<br />
dank zweier Kameras auf der Außenseite die<br />
Möglichkeit, Fotos dreidimensional aufzunehmen.<br />
Zudem liegen jedem Gerät sechs Karten<br />
bei, die von den Kameras abgefilmt mit virtuellen<br />
3D-Überraschungen aufwarten. CT<br />
Besonderheiten: 3D ohne Brille, 3D im<br />
Hosentaschenformat, 3D-Kamera<br />
Internet:<br />
www.nintendo.de<br />
Bilder: Microsoft, Motorola, Nintendo, Panasonic, Sony, Toshiba<br />
8 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
GADGETS<br />
Multimedialer Tisch zum Anfassen<br />
Der berührungsempfindliche und interaktive<br />
Aufbau nennt sich Microsoft Surface 2.0<br />
und entspringt einer Zusammenarbeit mit<br />
Samsung. Die Koreaner spendierten dem Multimedia-Tisch<br />
ein 40-Zoll-LC-Display, welches<br />
sich mittels sogenanntem Gorilla Glass gegen<br />
Kratzer schützt. Eine neuartige Technologie<br />
in Form von Infrarotsensoren setzt dabei Berührungen<br />
um und garantiert so alternative<br />
Interaktionsmöglichkeiten. Für den Privatgebrauch<br />
wird der Surface-2.0-Tisch jedoch aller<br />
Voraussicht nicht zum Einsatz kommen, vielmehr<br />
soll er in Cafes und Kneipen die Besucher<br />
unterhalten.<br />
DS<br />
Transformer-Smartphone<br />
Das Atrix 4G von Motorola ist in erste Linie<br />
ein Smartphone mit dem beliebten Android-<br />
Betriebssystem von Google und einem 4-Zoll-<br />
Bildschirm. Als Unterbau kommt die brandneue<br />
Dualcore-Plattform Tegra von Nvidia zum<br />
Einsatz. Für ein flinkes Arbeiten hilft 1 GB<br />
Hauptspeicher aus. Der Clou bei der Sache ist<br />
aber eine Dockingstation, die den Winzling in<br />
ein ausgewachsenes Netbook mit einem größeren<br />
Bildschirm (11,6 Zoll) verwandelt. Eine<br />
vollwertige Tastatur, USB-Ports, Lautsprecher<br />
und HDMI-Anschluss runden die Ausstattung<br />
ab. Für bis zu acht Stunden Betriebszeit sorgt<br />
unterdessen ein Zusatzakku.<br />
DS<br />
Sonys 3D-Visor<br />
Mit einzigartigen Designkonzepten sorgte<br />
Sony auf der Elektronikmesse CES in Las<br />
Vegas für Aufsehen. So entpuppte sich der<br />
mit Leuchtstreifen verzierte Visor nicht als<br />
Werbeartikel für „X-Men“ oder die Science-<br />
Fiction-Serie „Star Trek“, sondern als vollwertige<br />
3D-Lösung. Mit zwei OLED-Displays<br />
und integrierten Kopfhörern können Sie auch<br />
unterwegs in 3D-Welten entfliehen. Noch ist<br />
die Designstudie von einer Marktreife weit<br />
entfernt, denn die dominante Sehhilfe muss<br />
gestützt werden und aufgrund unterschiedlicher<br />
Kopfformen ist die Sichtbarkeit der<br />
getrennten Bilder nicht immer gegeben. CT<br />
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Aktuelles<br />
Denon-Upgrade für High-End-AV-Serie<br />
Der Hi-Fi-Spezialist Denon will ab Herbst ein<br />
umfassendes Upgrade für seine AV-Vorstufe<br />
AVP-A1HDA und den Premium-AV-Verstärker<br />
AVC-A1HDA anbieten. Hardware- und Firmware-<br />
Aufrüstung müssen von einem autorisierten<br />
Service Center durchgeführt werden. Über Details<br />
und Preise will Denon zeitnah informieren.<br />
Zusätzlich zur 3D-Pass-Through-Unterstützung,<br />
mit der Besitzer von AVC- oder AVP-A1HDA das<br />
immer größer werdende Angebot an 3D-Filmen<br />
ausschöpfen können, enthält das Upgrade auch<br />
die Surround-Sound-Erweiterung Dolby Pro<br />
Logic IIz. Damit können zwei weitere Lautsprecher<br />
in der frontalen Höhe für ein noch räumlicheres<br />
Heimkinoerlebnis angesteuert werden.<br />
Dieses Erlebnis kann durch Audyssey DSX perfektioniert<br />
werden. Auch das Raumeinmesssystem<br />
Audyssey MultEQ XT32 wird ergänzt. AR<br />
Marantz rüstet Airplay-Streaming nach<br />
Ab sofort stellt der Hi-Fi-Spezialist Marantz die<br />
Airplay-Aktualisierung für das Streaming von<br />
iTunes-Musik auf ausgewählte Komponenten<br />
der hauseigenen AV-Produktpalette bereit. Die<br />
Airplay-Funktion, die als Bestandteil des neuen<br />
Apple iOS 4.2 nicht nur von Computern, sondern<br />
auch von mobilen Apple-Geräten wie iPhone,<br />
iPod Touch und iPad unterstützt wird, kann laut<br />
Marantz-Angaben via Internet nachgerüstet werden.<br />
Unterstützt werden das Lifestyle-System<br />
Melody Media (M-CR603), der Netzwerk-Audioplayer<br />
NA7004, der AV-Receiver SR7005 sowie<br />
die AV-Vorstufe AV7005. Mit dem optionalen<br />
Marantz-Upgrade auf Airplay für einmalig 49<br />
Euro können Anwender ihre iTunes-Sammlung<br />
kabellos in CD-Qualität auf die Geräte streamen.<br />
Unterstützt wird neben dem Apple-Lossless-Format<br />
(16 Bit/44.1 kHz) auch die Übermittlung von<br />
Titelinformationen und Albumcovern. Weitere<br />
Informationen zur Aktualisierung hält Marantz<br />
im Internet bereit.<br />
AR<br />
HDMI-Signale ohne Kabel übertragen<br />
Heimkinoinstallationen ohne störende Kabel<br />
will der niederländische Hersteller Marmitek<br />
mit seinem HDMI-Sender GigaVideo 810 für<br />
drahtlose Audio- und Videoverbindungen ermöglichen.<br />
Bei der 329-Euro-Lösung wird der<br />
Sender auf oder hinter dem Bildlieferanten, etwa<br />
Set-Top-Box oder Blu-ray-Player, positioniert,<br />
der Empfänger verschwindet außer Sichtweite<br />
hinter dem Fernseher. Das GigaView-System<br />
versendet das Full-HD-Signal, ohne es vorher<br />
zu komprimieren, wodurch Qualitätsverluste<br />
und Verzögerungen unterbunden werden. Davon<br />
sollen insbesondere Spielkonsolen und andere<br />
reaktionskritische Zuspieler profitieren. Die<br />
überbrückbare Entfernung beträgt maximal 10<br />
Meter. Der Marmitek GigaView810 unterstützt<br />
alle digitalen Auflösungen bis 1 080p @60pfs.<br />
Das Produkt erlaubt auch die Durchleitung von<br />
kopiergeschütztem HDCP-Material.<br />
AR<br />
ARD-DRITTE AB MAI 2012 IN HOHER AUFLÖSUNG<br />
Öffentlich-Rechtliche bauen HD<strong>TV</strong>-Programmangebot aus<br />
INTERNETFERNSEHEN MIT HYBRIDRECEIVER<br />
Vodafone mit eigenem IP<strong>TV</strong>-Angebot<br />
Nach monatelangen Verschiebungen hat der<br />
Telekommunikationsriese Vodafone Mitte Februar<br />
seine IP<strong>TV</strong>-Offensive eingeläutet. Das<br />
Komplettpaket Vodafone <strong>TV</strong> kombiniert einen<br />
bis zu 16 Megabit schnellem Internetanschluss<br />
mit DSL- und Telefonflatrate. Hinzu kommt das<br />
Basis-<strong>TV</strong>-Paket mit 50 Sendern in Standardauflösung<br />
und zwölf HD<strong>TV</strong>-Kanälen von ARD,<br />
ZDF sowie RTL und Pro Sieben Sat 1 für insgesamt<br />
39,95 Euro monatlich. Für bestehende<br />
Vodafone-DSL-Pakete kostet der Zugang zum<br />
<strong>TV</strong>-Basisangebot 10 Euro im Monat. Bereitgestellt<br />
werden ferner aufpreispflichtige Premiumpakete<br />
aus den Sparten Film, Serien,<br />
Kinder und Dokumentation, die jeweils an den<br />
kostenlosen Abruf ausgewählter, thematisch<br />
passender Video-on-Demand-Inhalte gekoppelt<br />
sind, sowie Auslandspakete unter anderem<br />
in türkischer, polnischer<br />
und russischer Sprache.<br />
Technisches Herzstück ist<br />
das sogenannte Vodafone<br />
<strong>TV</strong> Center. Dabei handelt<br />
es sich um einen HD-Receiver,<br />
der nicht nur über das<br />
Internet <strong>TV</strong>-Signale empfangen<br />
kann, sondern zusätzlich<br />
auch analoges Kabelfernsehen<br />
und digitale<br />
Satellitensignale auf den<br />
ARD und ZDF machen Ernst: Die öffentlichrechtlichen<br />
Sendeanstalten haben sich mit dem<br />
Satellitenbetreiber SES Astra auf die Anmietung<br />
von fünf zusätzlichen Transpondern verständigt,<br />
um ab Mai 2012 schrittweise weitere Dritte<br />
Programme und Spartensender in HD<strong>TV</strong> auszustrahlen.<br />
Die Kapazität wird dabei in zwei<br />
Etappen abgerufen. Im Mai 2012 mieten die<br />
Sendeanstalten zunächst drei Transponder an,<br />
die durch die großflächige Abschaltung analoger<br />
<strong>TV</strong>-Ausstrahlungen in Deutschland zum<br />
Stichtag 30. April für die Nutzung frei werden.<br />
Ab Januar 2014 stehen zwei weitere Transponder<br />
zur Verfügung, die sich ARD und ZDF gesichert<br />
haben, um die Verbreitung weiterer Programmangebote<br />
in HD<strong>TV</strong> anzustoßen. Die bislang analog<br />
genutzten, schmalbandigen 27-MHz-Transponder<br />
bieten auf Basis der derzeit von ARD<br />
und ZDF eingesetzten MPEG-4-Komprimierung<br />
mit konstanten Bitraten Platz für jeweils drei<br />
Programme in 720p-Auflösung. Damit steht<br />
ausreichend Bandbreite für zunächst neun,<br />
später 15 HD-Ausstrahlungen zur Verfügung.<br />
Die ARD-Vorsitzende Monika Piel hatte bereits<br />
Anfang Februar im Anschluss an die Intendantenkonferenz<br />
in Köln eine Verbreitung mehrerer<br />
Dritter Programme in HD-Varianten ab 2012 in<br />
Aussicht gestellt und angekündigt, dass die<br />
Umstellung nicht für alle Sendeanstalten parallel,<br />
sondern staffelweise erfolgt. „Die Entscheidung,<br />
wann mit HD<strong>TV</strong> begonnen wird, trifft jede<br />
Anstalt für sich“, erklärte Piel auf einer Pressekonferenz<br />
im Anschluss an die Sitzung auf<br />
Nachfrage. Grund sei, dass jeder ARD-Sender<br />
die Kosten für Transponderkapazitäten<br />
selbst trage. Als Vorreiter, die als Erste<br />
den Schritt ins HD<strong>TV</strong>-Zeitalter wagen wollen,<br />
nannte Piel neben ihrem Haussender<br />
WDR auch den Bayerischen Rundfunk,<br />
den Norddeutschen Rundfunk und den<br />
Südwestrundfunk. Außerdem werde mit<br />
Phoenix HD der Dokumentations- und<br />
Ereigniskanal der öffentlich-rechtlichen<br />
Sendeanstalten ebenfalls hochauflösend<br />
auf Sendung gehen.<br />
AR<br />
Bildschirm bringt. Dabei soll automatisch das<br />
beste verfügbare Signal ausgewählt werden.<br />
Die Gerätemiete ist in der Grundgebühr enthalten.<br />
Über den Receiver lässt sich auch auf eine<br />
Auswahl von Video-on-Demand-Angeboten,<br />
die „Vodafone Videothek“, zugreifen. Im Endausbau<br />
werden rund 3 000 Spielfilme, Serienfolgen<br />
sowie Dokumentationen, Sport, Erotik,<br />
Musik und Kinderprogramme versprochen. Die<br />
320 GB große Festplatte des <strong>TV</strong> Center erlaubt<br />
zeitversetztes Fernsehen und die Archivierung<br />
von bis zu 140 Stunden <strong>TV</strong>. Auch für die Wiedergabe<br />
von 3D-Inhalten ist die Box gerüstet.<br />
Zuschauer mit großer Musik- und Videosammlung<br />
werden die Unterstützung des DLNA-Standards<br />
zu schätzen wissen, der das Abholen<br />
von Multimediadateien am PC oder anderen<br />
Endgeräten unterstützt.<br />
AR<br />
Bilder: ARD, Denon, Elgato, Panasonic, Vodafone<br />
10<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
DMR-EX84C: HDD-AUFZEICHNUNG MIT DVB-T-/DVB-C-HYBRIDTUNER<br />
Panasonic rundet Rekorderflotte mit Kombigerät ab<br />
Panasonic erweitert mit dem DMR-EX84C sein Angebot<br />
an digitalen Festplattenrekordern. Das Gerät<br />
mit DVB-C- und DVB-T-Kombituner kann DVDs<br />
nicht nur wiedergeben, sondern Aufnahmen auch<br />
auf den Silberscheiben archivieren. Der Hybridtuner<br />
des Panasonic-Neulings ist nach Firmenangaben<br />
zusätzlich in der Lage, analoges Kabelfernsehen<br />
zu empfangen. DVD-Filme, Fernsehsendungen<br />
sowie Aufzeichnungen zeigt der DMR-EX84C laut<br />
Hersteller „mit nahezu High-Definition-Qualität“,<br />
verfügt aber nicht über echte HD-Tuner für HD<strong>TV</strong>.<br />
Komfortfunktionen wie zeitversetztes Fernsehen,<br />
ein USB-Eingang für Musik-, Foto- und Filmwiedergabe<br />
sowie die elektronische Programmzeitschrift<br />
runden die hervorragende Ausstattung ab.<br />
Der integrierte CI-Plus-Slot ermöglicht mit optionalem<br />
CA-Modul und Smartcard den Empfang<br />
von verschlüsselten Pay-<strong>TV</strong>-Sendern. Die integrierte<br />
Festplatte fasst 160 GB und nimmt in der<br />
niedrigsten von fünf Qualitätsstufen knapp 280<br />
Stunden <strong>TV</strong>-Programm auf. Der DVD-Player/Rekorder<br />
ist kompatibel zu allen gängigen DVD-<br />
Formaten und spielt herkömmliche Audio-CDs<br />
ab. Musik von CDs kann darüber hinaus in Originalqualität<br />
auf die Festplatte kopiert werden.<br />
Bei der elektronischen Programmzeitschrift soll<br />
eine Stichwortsuche das Auffinden der Lieblingssendung<br />
erleichtern. Außerdem setzt das<br />
Gerät automatische Kapitelmarkierungen.<br />
Über den USB-Anschluss an der Frontseite können<br />
auf einem USB-Medium gespeicherte Fotos<br />
(HD-JPEG) und Musik (MP3) abgespielt oder<br />
mit hoher Geschwindigkeit auf die Festplatte<br />
kopiert werden (High-Speed-Archiving). Darüber<br />
hinaus spielt der DMR-EX84C DivX-Filme über<br />
den USB-Eingang ab. Außerdem verwies Panasonic<br />
auf eine verbesserte Bildqualität durch<br />
aufwendige Videoanalyse und den integrierten<br />
Chroma-Prozessor, der das Upscaling auf Auflösungen<br />
bis 1 080p erlaubt. Der Panasonic DVD-/<br />
Festplattenrekorder DMR-EX84C ist ab März<br />
2011 in Schwarz oder Silber für einen Preis<br />
von 449 Euro (unverbindliche Preisempfehlung)<br />
im Handel erhältlich.<br />
AR<br />
Die Gewinner des Elgato-Gewinnspiels<br />
Andrea Freyer aus Schwarzenbeck und Norbert<br />
Hover aus Stuttgart sind die glücklichen Gewinner<br />
des Gewinnspiels aus der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> –<br />
Ausgabe 6/2010. Beide Leser dürfen sich über<br />
jeweils eine <strong>TV</strong>-Tuner-Box Eye<strong>TV</strong> Sat von Elgato<br />
im Wert von 199,95 Euro (UVP) freuen, die wir<br />
zusammen mit dem Hersteller verlost haben.<br />
Neben einem DVB-S2-tauglichen Tuner für den<br />
hochauflösenden Satellitenempfang verfügt die<br />
Eye<strong>TV</strong> Sat über einen CI-Einschub zur Entschlüsselung<br />
von Pay-<strong>TV</strong>-Programmen. Mitgeliefert wird<br />
außerdem die Software „Eye<strong>TV</strong>“ für Apple, die<br />
neben Time-Shifting und Videoschnitt auch einen<br />
intelligenten EPG mit Serienprogrammierung und<br />
Streaming-Funktionen für iPhone und iPad mitbringt.<br />
Für Windows-Rechner liegt alternativ das<br />
„THC“-Tool im Karton.<br />
AR<br />
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Aktuelles<br />
Tivoli Audio macht tragbare Radios bunt<br />
Der Bostoner Hi-Fi-Spezialist Tivoli Audio setzt<br />
für seine tragbaren Outdoor-Radios der iPAL-Serie<br />
auf knallige Optik. Extravagante Farbtöne wie<br />
Karmesinrot, Maigrün, Sonnengelb und Metallicblau<br />
sorgen für Abwechslung. Die Neuauflage<br />
der Radioempfänger, bei denen der silberfarbene<br />
Korpus des iPod-/iPhone-Partners mit einem auffälligen<br />
Lackkleid für die Frontpartie kombiniert<br />
wird, lehnt sich an die klassische iPod-Optik an.<br />
Der integrierte Akku aus Nickel-Hydrid-Zellen iPAL<br />
ist innerhalb von 3 Stunden komplett geladen und<br />
soll viele Stunden netzunabhängigen Musikgenuss<br />
ermöglichen. Für 239 Euro unverbindliche<br />
Preisempfehlung ist das 15,5 × 9,5 × 9,5 Zentimeter<br />
kleine und 900 Gramm leichte iPAL ab sofort<br />
im autorisierten Audio- und Designfachhandel<br />
erhältlich. Distributor TAD Audio vergleicht die<br />
kompakten Abmessungen treffend mit<br />
„einer Packung Bohnenkaffee“. AR<br />
Milliarden für grüne Produkte<br />
Der Elektronikkonzern Philips will<br />
bis 2015 2 Milliarden Euro in grüne<br />
Innovationen investieren. Damit<br />
sollen nachhaltige Geschäftsmodelle<br />
und Produktentwicklungen in<br />
sämtlichen Unternehmenssparten<br />
gefördert werden. Der Umsatzanteil<br />
von fast 38 Prozent, den „grüne“<br />
Produkte im abgelaufenen Jahr 2010<br />
zum Umsatz beigesteuert hätten, sei<br />
zudem ein erfreulicher Lohn für die Bemühungen<br />
des Unternehmens, nachhaltige Innovationen<br />
zu fördern. Dazu zählt der LED-LCD-Fernseher<br />
Econova, der als erstes Gerät weltweit bei der<br />
Produktion vollständig auf PVC und bromierte<br />
Flammschutzmittel verzichtet. Er darf sich außerdem<br />
mit dem EU-Energielabel „A+“ schmücken. JS<br />
LG bringt Designerchic ins 3D-Heimkino<br />
3D-Fernsehen im Heimkino wird zunehmend<br />
zum modischen Statement. Der Elektronikkonzern<br />
LG bringt ab April in Zusammenarbeit mit<br />
dem Designer Alain Mikli eine extravagante<br />
Shutter-Brille in den Handel. Im Gegensatz zu<br />
anderen 3D-Brillen soll sich das Mikli-Modell<br />
bequem über einen längeren Zeitraum tragen<br />
lassen. Dazu trägt neben der Berücksichtigung<br />
ergonomischer Gesichtspunkte auch die optimale<br />
Gewichtsverteilung des Gestells bei. Ein<br />
von Mikli und LG entworfener und patentierter<br />
Nasensteg sorge zudem für eine optimale Passform.<br />
Die Federscharniere an den Bügeln mit<br />
extralangen Enden garan-<br />
tierten darüber hinaus<br />
„einen perfekten<br />
Sitz<br />
und höchsten<br />
Tragekomfort“.<br />
AR<br />
NEUE AV-RECEIVER-FLOTTE VON ONKYO<br />
Onkyo bringt Super-HD<strong>TV</strong> mit 4K ins Heimkino<br />
Onkyo hat seine neue Generation von AV-<br />
Receivern fürs Heimkino vorgestellt. Beim<br />
Spitzenmodell ragt die Unterstützung für den<br />
erweiterten HD<strong>TV</strong>-Standard 4K heraus, der<br />
4 096 × 2 304 Pixel auflöst. Mit Ausnahme des<br />
5.1-Einstiegsmodells TX-SR309, das bereits<br />
im Februar für 299 Euro in den Handel kam,<br />
können alle in Schwarz und Silber lieferbaren<br />
Onkyo-Receiver dank Netzwerkfunktionalität<br />
Musikdienste und Internetradios per Napster,<br />
Last.fm und vTuner nutzen. Kompatibel mit<br />
Windows 7 und DLNA unterstützen sie darüber<br />
hinaus das Streaming von auf PCs und<br />
Mediacentern gespeicherter Musik. Auch die<br />
Firmware-Aktualisierung funktioniert per LAN.<br />
Der leistungsstärkste Vertreter unter den<br />
Newcomern ist der THX-Select-2-Plus-zertifizierte<br />
7.2.-Kanal-Vertreter TX-NR609, der ab<br />
April zu einem Preis von 599 Euro (UVP) in<br />
den Läden steht. Laut Onkyo handelt es sich<br />
um das weltweit erste Modell mit Marvell-<br />
Qdeo-Videoverarbeitung zur Skalierung von<br />
Standard-Videosignalen auf den Full-HD<br />
Die Forscher des japanischen National Institute<br />
of Information and Communications Technology<br />
in Kyoto haben eine 5-Meter-Bildwand (200 Zoll)<br />
entwickelt, die dem Betrachter ohne das Tragen<br />
einer 3D-Brille ein räumliches Seherlebnis beschert.<br />
Die Entwickler hatten zuvor bereits ein<br />
70-Zoll-Display als Prototyp vorgestellt, bei dem<br />
das gleiche technische Prinzip zum Einsatz kam.<br />
Mehrere Projektoren werfen aus unterschiedlichen<br />
Winkeln die Videos auf eine Leinwand.<br />
Das NICT verwies auf störende Streifen im Bild<br />
und unnatürlich wirkende räumliche Effekte, sobald<br />
sich der Zuschauer zu stark bewegte. Bei der<br />
Weiterentwicklung habe man diese Fehler durch<br />
Optimierung der Technik schrittweise reduziert<br />
und einen optimalen räumlichen Effekt aus 50<br />
unterschiedlichen Blickwinkeln sichergestellt.<br />
Dem sogenannten Streifeneffekt sei man bei der<br />
größeren Bildwand durch Optimierung von Helligkeit<br />
und Farbbalance in der Parallaxe begegnet.<br />
Unter Parallaxe versteht man die scheinbare<br />
Änderung der Position eines Objekts, wenn der<br />
Beobachter seine eigene Position verändert.<br />
(1 080p)-Nachfolger 4K. Der TX-NR609 kann<br />
sechs HDMI-Eingänge (einer frontal), den Universalport<br />
als Anschluss für Onkyo-Zubehörprodukte<br />
und eine ganze Palette an beliebten<br />
digitalen und analogen AV-Eingängen aufweisen.<br />
Die Powered-Zone-2-Funktion erlaubt<br />
die Wiedergabe einer weiteren Audioquelle in<br />
einem zweiten, mit Stereolautsprechern ausgestatteten<br />
Raum. Die 7.2-Kanal-Konfiguration<br />
des Newcomers schließt zwei Subwoofer-<br />
Vorverstärkerausgänge mit ein – auch größere<br />
Räumlichkeiten lassen sich so mit ausbalancierten,<br />
kraftvollen Bässen beschallen.<br />
Zu den Highlights der Audioverarbeitung des<br />
TX-NR609 gehört die erweiterte Audioschaltung<br />
Audyssey DSX. Damit können die rückwärtigen<br />
Surround-Lautsprecher in einer 7-Kanal-<br />
Umgebung entweder als „Front-Height“- oder<br />
„Front-Wide“-Lautsprecher konfiguriert werden.<br />
Auch Dolby Pro Logic IIz, Audyssey 2EQ<br />
zur einfachen Installation, Audyssey Dynamic<br />
Volume und Dynamic EQ für eine optimale<br />
Wiedergabe unabhängig von der eingestellten<br />
Lautstärke sind an Bord. Alle<br />
neuen Modelle tragen<br />
einen USB-Anschluss<br />
an der Vorderseite,<br />
über den sich iPod und<br />
iPhone anschließen lassen.<br />
Unterstützt wird<br />
auch die Wiedergabe<br />
von MP3-, WMA-, WMA-<br />
Lossless-, FLAC-, WAV-,<br />
Ogg-Vorbis-, AAC- und<br />
LPCM-Dateien. AR<br />
FORSCHER BEFÖRDERN AUTOSTEREOSKOPIE IN NEUE DIMENSIONEN<br />
5-Meter-Leinwand für 3D-Bilder ohne Brille<br />
Durch den Einsatz modifizierte LED-Lichtquellen<br />
und die bessere Abstimmung der Projektoren<br />
untereinander sei dies gelungen. Außerdem werden<br />
eine spezielle Diffusionsfolie an der Leinwand<br />
und eine Speziallinse zur Verdichtung des<br />
Lichtstrahls am Projektor genutzt, hieß es. Von<br />
einer Marktreife ist das Gerät derzeit aufgrund<br />
der aufwendigen Modifikationen noch weit entfernt.<br />
Auch zu dem Kostenaufwand, der für den<br />
aktuellen Prototyp betrieben wurde, wollte sich<br />
das Institut nicht äußern.<br />
AR<br />
Bilder: LG, NICT, Onkyo, TAD Audio<br />
12<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
ULTRAVIOLET HOLT BLU-RAYS AUF HANDY UND COMPUTER<br />
Der jüngste Streich aus Hollywood<br />
Im Januar haben vier große Hollwood-Filmstudios gemeinsam mit technischen Partnern ein neues Format zur<br />
hochauflösenden Filmdistribution vorgestellt. Im Gegensatz zur Blu-ray Disc ist Ultraviolet kein Datenträger,<br />
sondern verfolgt einen rein digitalen Ansatz, um einmal gekaufte Filme auf verschiedene Plattformen – vom <strong>TV</strong><br />
über die Spielkonsole bis hin zum Smartphone – zu holen.<br />
Das Digital Entertainment Content Ecosystem<br />
(DECE) begann bereits 2008<br />
die Arbeit an einem Rechtemanagement-System,<br />
welches auf der diesjährigen Unterhaltungselektronikmesse<br />
CES in Las Vegas<br />
unter dem Namen Ultraviolet erstmals der Weltöffentlichkeit<br />
enthüllt wurde. Der Startschuss<br />
soll bereits Mitte dieses Jahres in Nordamerika<br />
fallen. Auf den ersten Blick mutet der Ansatz<br />
benutzerfreundlich an, denn gekaufte Videos<br />
lassen sich künftig auf weitere Endgeräte streamen<br />
oder kopieren. Allerdings legt die Industrie<br />
großen Wert auf eine strikte Reglmentierung.<br />
Unter anderem wird die Zahl der zugelassenen<br />
Abnehmer auf zwölf limitiert. Ultraviolet sieht<br />
sich dabei nicht als Konkurrent, sondern als<br />
Ergänzung zur Blu-ray Disc. Der Standard soll<br />
nicht nur beim digitalen Filmeinkauf zum Einsatz<br />
kommen. Vielmehr werden auch Kauffilme<br />
auf Blu-ray mit einer Ultraviolet-Lizenz ausgestattet.<br />
Wir zeigen Chancen und Gefahren des<br />
neuen DRM-Systems auf.<br />
Neben vermeintlich harmlosen Szenarien wie der<br />
Berieselung mit personalisierten Filmtrailern<br />
sind auch weniger erfreuliche Varianten vorstellbar,<br />
zumal Abspielberechtigungen theoretisch<br />
auch entziehbar sind. Sollte ein Player<br />
oder Fernseher aufgrund eines Defekts oder<br />
Weiterverkaufs aus dem eigenen Heimkino<br />
verschwinden, lässt sich die Aktivierung immerhin<br />
wieder rückgängig machen und für das<br />
angeschaffte Ersatzgerät nutzen.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, DECE<br />
Dieses Symbol soll zukünftig auf Blu-ray Discs prangen.<br />
Der Standard erlaubt es, Filme neben dem Blu-ray-Player<br />
z. B. auf Smartphones und PCs wiederzugeben<br />
Freiheit?<br />
Der Ansatz klingt vielversprechend, allerdings<br />
müssen Sie jedes neue Gerät für eine<br />
Wiedergabe zunächst einmalig bei einem<br />
zentralen Ultraviolet-Server registrieren und<br />
sich bei jeder neuerlichen Nutzung gegenüber<br />
diesem authentifizieren. Die Studios wissen<br />
künftig also genau, welche Inhalte Sie wann<br />
und wo nutzen. Was mit den zielgenauen Nutzerprofilen<br />
passiert, wird die Zukunft zeigen.<br />
Die Registrierung findet über die zentrale Internetplattform<br />
www.uvvu.com statt. Dabei können Sie maximal<br />
zwölf Geräte mit Ihrem Konto verknüpfen<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 13
Aktuelles I Ultraviolet<br />
Neben der Übertragung auf andere Wiedergabegeräte<br />
soll es auch möglich sein, die digitale Version<br />
auf DVD zu brennen und Filme legal an bis<br />
zu sechs Freunde weiterzugeben. Über die zugrundeliegenden<br />
Preismodelle ist noch nichts<br />
bekannt. Vorerst soll der Fokus auf Filmen und<br />
<strong>TV</strong>-Sendungen liegen, Konzertmitschnitte und<br />
Musikvideos könnten folgen. Der Ultraviolet-<br />
Initiative haben sich bereits mehr als 60 Firmen<br />
angeschlossen. Neben den sechs Hollywood-<br />
Studios 20th Century Fox, Paramount, Sony,<br />
Universal, Warner Bros. und Lionsgate zählen<br />
auch Microsoft und Intel zu den Unterstützern.<br />
Ob es anders als beim unappetitlichen Grabenkampf<br />
zwischen Blu-ray und HD-DVD gelingen<br />
wird, die unterschiedlichen Interessen dauerhaft<br />
gegeneinander abzugleichen, bleibt abzuwartern.<br />
Das kann aber auch funktionieren, wie<br />
etwa der US-amerikanische Onlinevideoservice<br />
Hulu zeigt. Hier können Nordamerikaner<br />
auf ein umfangreiches Archiv zugreifen und<br />
aktuelle Serien und Filme über den Computer<br />
abrufen. Auch in diesem Fall liegen die Rechte<br />
der Inhalte bei vielen verschiedenen Marktteilnehmern,<br />
dennoch hat sich das Portal als<br />
äußerst praktikabel und erfolgreich erwiesen.<br />
Der Ultraviolet-Standard wird derzeit von rund 60<br />
Mitgliedern getragen. Darunter befinden sich neben<br />
vielen großen Filmstudios auch Hardware-Hersteller<br />
wie etwa der Chipgigant Intel<br />
Erfolgschancen<br />
Die Ziele sind in jedem Fall hoch gesteckt. Mitch<br />
Singer, Präsident der federführenden DECE-Initiative<br />
und zugleich Technikchef von Sony Picture<br />
Entertainment, verkündete, man wolle mit Ultraviolet<br />
„den“ digitalen Unterhaltungsstandard<br />
schlechthin erschaffen. Ein Nischendasein wird<br />
Ultraviolet sicherlich nicht fristen, dennoch versetzte<br />
die Absage zweier wichtiger potentieller<br />
Partner dem Vorhaben einen ersten Dämpfer. So<br />
distanzieren sich Apple und Disney öffentlich<br />
von Ultraviolet. Während das Micky-Maus-<br />
Studio an einem eigenen System namens<br />
Keychest tüftelt, bleibt Apple seinem hauseigenen<br />
DRM-Ansatz Fairplay treu. Den Ultraviolet-Verfechtern<br />
bleibt somit ein großes<br />
Film-Portfolio vorenthalten, noch tiefere Wunden<br />
könnte jedoch der fehlende Zugang zur<br />
Apple-Hardware wie iPad und Co. schlagen.<br />
Um die Verwirrung perfekt zu machen, soll sich<br />
allerdings eine Ultraviolet-App für den Tablet-<br />
PC in Entwicklung befinden. Potenzielle Konfliktherde<br />
wird man also nicht mit der Lupe<br />
suchen müssen.<br />
DRM definiert sich neu<br />
Im Grunde handelt es sich bei Ultraviolet um ein<br />
klassisches DRM-System (Digital Rights Management),<br />
was Konsumenten verständlicherweise<br />
stets sauer aufstößt, denn dieses schränkt den<br />
Nutzer in seinen Aktivitäten ein. Ultraviolet versucht,<br />
aus der Not eine Tugend zu machen. Die<br />
Initiatoren heben zwar die Flexibilität des Systems<br />
hervor, allerdings liefern die Beschränkung<br />
auf zwölf aktivierte Geräte und die zentralisierte<br />
Zwei wichtige Partner entziehen sich der Kooperation.<br />
Vor allem die fehlende Zusammenarbeit mit Apple<br />
könnte weite Kreise ziehen, da iPad und Co. im Extremfall<br />
als Abspielgerät außen vor bleiben<br />
Kontrolle über die Nutzung der Inhalte sowie<br />
die Reizthemen Privatsphäre und Datenschutz<br />
kritischen Stimmen mehr als genügend Futter.<br />
Ultraviolet könnte nichtsdestotrotz ein Schritt<br />
in die richtige Richtung sein, denn der Konsument<br />
will sich in der Regel nicht mit Formaten<br />
und Rechtevergaben herumschlagen, sondern<br />
seine bezahlten Medien ohne Einschränkungen<br />
auf seinem gesamten Gerätepark abspielen<br />
können. Die Musikindustrie trägt diesem Trend<br />
inzwischen ebenfalls Rechnung: Seit Mitte<br />
2007 bietet Apple die Musik bei iTunes DRMfrei<br />
an, viele andere Anbieter sind dem Beispiel<br />
gefolgt. Im Zuge dessen wurden zwar die Preise<br />
angehoben, im gleichen Atemzug die Server<br />
aber auch mit qualitativ hochwertiger codierten<br />
Musikdateien gefüllt. Der Konsument nimmt<br />
das Konzept an, wie die beeindruckenden<br />
Absatzzahlen bei iTunes zeigen. Ultraviolet<br />
könnte indes im HD-Videosektor eine Lanze brechen<br />
und den DRM-überfluteten Sektor in eine<br />
andere Richtung lenken – hoffentlich, ohne<br />
auch hier an der Preisschraube zu drehen.<br />
Dennis Schirrmacher/Alexander Rösch<br />
Diese Systeme woll(t)en gekaufte Filme global verfügbar machen<br />
RealDVD – DVDs auf Festplatte tt kopieren<br />
Anfang 2008 brachte Realnetworks Inc. in den<br />
USA die Software RealDVD in den Handel, mit<br />
der Nutzer unter Berücksichtigung des Digital<br />
Millenium Copyright Act eine Kopie des Films<br />
auf der Festplatte speichern konnten. Eine<br />
klassische DVD-Kopie war hingegen nicht möglich.<br />
Die Motion Picture Association of America<br />
(MPAA) machte Realnetworks aber einen Strich<br />
durch die Rechnung und ließ die Vermarktung<br />
von RealDVD juristisch blockieren.<br />
Kaleidescape Server – HD-Inhalte im Netzwerk<br />
Der US-amerikanischen Netzwerkspezialist bietet<br />
Home-Server an, die auf Festplatten gespeicherte<br />
Blu-ray Discs und DVDs via Netzwerk im<br />
ganzen Haus verteilen. Im Jahr 2007 zog die DVD<br />
Copy Control Association (DVD CCA) gegen den<br />
Hersteller ins Feld – bislang ohne Erfolg. Die<br />
Geräte werden nach wie vor vertrieben, setzen<br />
allerdings bei kopiergeschützten Medien voraus,<br />
dass das Original im Laufwerk liegt, was<br />
den Nutzwert deutlich einschränkt.<br />
Digital Copy – DRM par excellence<br />
Auf vielen DVDs und Blu-ray Discs prangt das<br />
Digital-Copy-Logo. Dieser Ansatz ermöglicht<br />
es dem Käufer, sich eine legale Kopie des<br />
Films auf jeweils einen Computer und einen<br />
portablen Media-Player zu übertragen. Die<br />
Datei ist dann mit einem DRM-Schutz versehen<br />
und kann auch nur auf diesen Endgeräten<br />
wiedergegeben werden. Auf Digital Copy<br />
setzen unter anderem die Filmstudios Disney<br />
und Warner.<br />
Bilder: 20th Century Fox, Apple, Kaleidescape, Intel, Universal Paramount, Realnetworks<br />
14 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
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Aktuelles l Dr. Test/Dave & Ted<br />
Von Solarien und Buckelwalen<br />
Meine lieben Freunde!<br />
Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr mich<br />
die Zeit im Krankenhaus an meine persönlichen<br />
Grenzen geführt hat. Im Fernsehzimmer dem stupiden<br />
Gelächter der Mitpatienten zu lauschen, die<br />
sich stundenlang über die gesanglichen Missgeschicke<br />
geistig minderbemittelter Adoleszenten<br />
und die anschließenden Verbalinjurien eines offenbar<br />
auf dem Solarium eingeschlafenen Mittfünfzigers<br />
auf einem Privatsender amüsierten...<br />
das Zwicken in meinem Bein schien mir in solchen<br />
Momenten eher psychosomatischer Natur zu sein.<br />
Und als ich die mediale Tristesse eines Mittwochs<br />
auflockern wollte, indem ich mit Krücke und Gehstock<br />
aufs Dach des Klinikums kraxelte, um just<br />
zum rechten Zeitpunkt die Satellitenschüssel<br />
auf die ungleich fesselndere Übertragung der<br />
Bergung eines Pottwals im Indischen Ozean zu<br />
lenken – was war da der Dank? Ein infernales<br />
„Wo ist der Dieter?“ aus gefühlten tausend Kehlen<br />
anstelle des erwarteten Applaus' für meine<br />
glorreiche Tat. Grund genug, mich vorzeitig selbst<br />
zu entlassen. Bei den heutigen Zuzahlungen im<br />
gesetzlichen Versicherungsgewerbe hätte jeder<br />
weitere Tag in diesem kulturfreien Panoptikum<br />
vermutlich ohnehin den finanziellen Ruin für<br />
meine künftige Forschungstätigkeit bedeutet.<br />
Daheim in meiner kuscheligen Professorenbude<br />
durchschoss mich sogleich der nächste bahnbrechende<br />
Einfall. Ich beschloss, mich dem<br />
Phänomen der wiederbeschreibbaren DVDs zu<br />
widmen. Silberscheiben, die mir als Feind der<br />
Populärkultur bislang allenfalls als Vogelscheuche<br />
oder als Getränkeuntersetzer für gemütliche<br />
Plauderabende mit meinem guten Freund Dr.<br />
Lubomir Talfu dienten. Doch man will ja mit der<br />
Zeit gehen und sich der neuen Technik nicht<br />
verschließen. Die folgenden Stunden verbrachte<br />
ich damit – mit einem Arsenal aus Kugelschreibern,<br />
weniger tauglichen Bleistiften und umso<br />
geeigneteren Filzstiften bewaffnet – die DVDs<br />
wieder und wieder zu beschreiben. Bis zu tausend<br />
Mal solle das funktionieren, so die Hersteller.<br />
Doch ich hatte keine Probleme, auch die<br />
Zehntausender-Marke zu übertreffen, und selbst<br />
dann blieb noch ein kleiner Fleck in der oberen<br />
linken Kurve auf der Unterseite des Rundlings<br />
frei. Da sage noch jemand, die krakelige Mikroskopschrift<br />
eines Wissenschaftlers habe nicht<br />
auch ihre Vorzüge! Doch den eigentlichen Durchbruch<br />
erzielte ich nach einem aufputschenden<br />
Tässchen Mate-Tee kurz nach Sonnenaufgang<br />
des nächsten Tages, als ich mein Experiment auf<br />
nicht wiederbeschreibbare Varianten ausdehnte<br />
und es mir auch bei diesen gelang, sie wieder<br />
und wieder mit meinem Filzstift zu beschriften.<br />
Flugs setzte ich mich ans Diktaphon, um meine<br />
Erkenntnisse für die Nachwelt festzuhalten und<br />
dann als mein eigener Sekretär – Sie wissen<br />
schon: Rudi ist noch immer fort – zu Papier zu<br />
bringen. Das Faxgerät ratterte danach stundenlang<br />
auf Hochtouren, um den Herstellern in Asien<br />
von meiner bahnbrechenden Entdeckung zu berichten<br />
und mein Wissen dem Meistbietenden<br />
feilzubieten. Stellen Sie sich meine Enttäuschung<br />
vor... keiner, NICHT EINER der werten Herren in ihren<br />
japanischen Elfenbeintürmen zeigte auch nur<br />
die geringste Reaktion. Hatte mein Vater Thimothaeus,<br />
Gott sei seiner Asche gnädig, also doch<br />
recht: Die „Japsen“ wollen die Welt im Alleingang<br />
erobern und verzichten dafür zur Not sogar auf<br />
Schützenhilfe aus Europa. Haben die denn auch<br />
nach dem Krieg rein gar nichts aus der Erfindung<br />
der Kuckucksuhr gelernt? Herjesses!<br />
Frustriert verabschiedet sich<br />
Ihr Dr. h.c. Thaedaeus Test<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Pixelio/hofschlaeger<br />
16 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
w<br />
Der PC als Wohnzimmermittelpunkt<br />
Neben attraktiven neuen Heimkinoprojektoren und Flachbildfernsehern steht diese Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong><br />
<strong>TESTED</strong> ganz im Zeichen der Multimedialität. Dabei ist aber nicht alles Gold, was glänzt, und der Heimcomputer<br />
im Wohnzimmer ist Segen und Fluch zugleich.<br />
Ein PC mit aktuellen Komponenten<br />
erweist sich als ungemein leistungsstark<br />
und flexibel. Falls es<br />
doch irgendwo hapern sollte, können Sie<br />
technische überholte Komponenten, etwa<br />
die Grafikkarte, mit wenigen Handgriffen<br />
austauschen. So bleiben Sie immer am<br />
Puls der Zeit und sind für Innovationen wie<br />
3D-Filme und -Spiele gerüstet. Der Computereinsatz<br />
im Wohnzimmer birgt aber nicht<br />
nur Vorteile, denn leistungsfähige Komponenten<br />
haben ihren Preis und die komplexe<br />
Einrichtung überfordert viele Laien.<br />
Selbst unsere erfahrenen Testredakteure<br />
stießen bisweilen an ihre Grenzen und erst<br />
nach umfangreicher Lektüre und mit viel<br />
Forscherdrang lief der ab Seite 41 getestete<br />
Mini-PC von Shuttle so, wie er sollte. Die<br />
Abhängigkeitsgefüge zwischen Hardware,<br />
Treibern und Anwendungen sind eine Wissenschaft<br />
für sich. Umso tröstlicher, wenn<br />
dann ein einziger korrekt gesetzter Haken<br />
in den Optionen der Player-Software nach<br />
tagelanger Recherche vermeintlich unüberwindbare<br />
Hürden aus dem Weg räumt.<br />
Der Testteil dieser Ausgabe wird von fünf<br />
Projektoren für jeden Einsatzzweck und<br />
Geldbeutel eröffnet, dicht gefolgt von zwei<br />
aktuellen High-End-Flachbildfernsehern<br />
von LG und Loewe. Im Anschluss präsentieren<br />
wir Ihnen einen brandneuen 3D-<br />
Blu-ray-Player von Panasonic und einen<br />
ambitionierten Neuling aus dem Hause<br />
Marantz, der sich ebenfalls auf die HD-<br />
Scheiben eingeschworen hat. In unserem<br />
20-seitigen Multimedia-Special prüfen wir<br />
neben 3D-Computermonitoren als preiswerter<br />
<strong>TV</strong>-Alternative einen lautlosen Mini-<br />
PC auf seine Wohnzimmertauglichkeit. Wir<br />
nehmen die Multimediabox WebTube HD<br />
unter die Lupe, die Ihren Fernseher näher<br />
ans Internet bringt. Der Android-<strong>TV</strong> von<br />
Emwob, den wir als Prototyp testen durften,<br />
bringt dank Googles Betriebssystem<br />
die Anbindung ans weltweite Datennetz<br />
gleich selbst mit. Anschließend klopfen<br />
wir die Technik von digitalen Bilderrahmen<br />
ab und helfen Ihnen bei der Kaufentscheidung.<br />
Das Multimedia-Special schließt<br />
mit sechs Multimedia-Lautsprechern, die<br />
sonst nur im PC-Bereich Verwendung finden.<br />
Vier aktuelle AV-Receiver der Mittelklasse<br />
runden anschließend den randvoll<br />
gepackten Testteil dieser Ausgabe der<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> ab.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Getestete Geräte<br />
Seite Gerät Wertung<br />
Projektoren<br />
20 Benq W600+ 55 %<br />
21 Samsung SP-A600B 72 %<br />
22 Optoma HD87 75 %<br />
23 Sony VPL-VW90ES 82 %<br />
24 JVC DLA-X7 89 %<br />
LED-LCD-Fernseher<br />
27 LG 47LEX8 81 %<br />
30 Loewe Connect 40 LED 200 DR+ 85 %<br />
Blu-ray-Player<br />
32 Panasonic DMP-BDT110 83 %<br />
34 Marantz UD5005 88 %<br />
3D-Monitore<br />
8 Acer HS244HQ 72 %<br />
39 LG W2363D 69 %<br />
Multimedia-PC<br />
41 Shuttle XS 3510MA 78 %<br />
2.1-Multimedia-Lautsprechersysteme<br />
56 Philips SPA9350 84 %<br />
56 Harman Kardon Soundsticks III 90 %<br />
57 Teufel Concept C 200 USB 89 %<br />
57 Guillemot Hercules XPS 101 87 %<br />
58 JBL Creature III 85 %<br />
58 Speedlink Forza 2.1 79 %<br />
AV-Receiver<br />
63 Denon AVR-4311 90 %<br />
64 Harman Kardon AVR660 85 %<br />
65 Sony STR-DA3600ES 74 %<br />
66 Onkyo TX-NR5008 90 %<br />
Bewertungsschlüssel<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
Ein PC kann im Heimkino als ungemein flexibler Medienzuspieler dienen. Der Weg dorthin ist<br />
oft technisch steinig und mit viel Konfigurationsaufwand gespickt<br />
100–95 %: Referenzklasse<br />
94–90 %: ausgezeichnet<br />
89–85 %: sehr gut<br />
84–70 %: g ut<br />
69–55 %: befriedigend<br />
54–40 %: ausreichend<br />
39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 17
So testen wir<br />
So testen wir<br />
In den Tests der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> steht die objektive Beurteilung der Audio- und Videoelektronik im Vordergrund.<br />
Auf dieser Seite erläutern wir Ihnen die technischen Hintergründe unserer Testverfahren und Infografiken.<br />
Bildkontrast Kontrasteindruck Farbtemperatur<br />
Unsere Messungen unterscheiden sich<br />
deutlich von den Angaben der Hersteller,<br />
die ihre Werte meist nicht bei korrekter Farbdarstellung<br />
oder Gammakurve* ermitteln.<br />
Wir messen immer den nativen Kontrast<br />
(auch In-Bild-Kontrast genannt). Bei dieser<br />
Messung werden Schwarz- und Weißfelder<br />
gleichzeitig dargestellt. Der maximale Bildkontrast<br />
wird häufig nur bei dunklen Bildern<br />
mit vielen Schwarzanteilen erreicht.<br />
Ein hoher Maximalkontrast (> 4 000 : 1) ist<br />
ein Indiz für eine sehr gute Schwarzdarstellung.<br />
Ein niedriger Minimalkontrast weist<br />
auf Schwächen beim Tiefschwarz oder eine<br />
eingeschränkte Bildhelligkeit hin.<br />
Der subjektive Kontrasteindruck hängt, anders<br />
als eine Messung in dunkler Umgebung,<br />
nicht nur von einem möglichst hohen Kontrastwert<br />
ab, sondern maßgeblich von der<br />
Raumhelligkeit. Ist diese hoch, bestimmt die<br />
Leuchtkraft des Fernsehers, wie plastisch<br />
die Bilder wirken. Auch die Konstruktionsart<br />
der Frontscheibe des Displays spielt hierbei<br />
eine große Rolle. Erreicht ein Fernseher einen<br />
niedrigen Minimalkontrast und zeigt bei Tageslicht<br />
Schwächen, so ist dies ein klares Indiz,<br />
dass die Bildhelligkeit begrenzt ist. Zeigt<br />
unsere Bildkontrastangabe im Heimkinofeld<br />
Schwächen, so ist die Schwarzdarstellung<br />
des Displays nur befriedigend.<br />
Um neutrale Weiß-, Grau- oder Schwarzflächen<br />
nach D65-Norm darzustellen, sollten<br />
sich alle drei Grundfarben der mittleren Linie<br />
annähern. Im linken Bereich liegen dunkle<br />
Bildbereiche, rechts helle. Liegt eine Farbe<br />
oberhalb der Vorgabe, weist das Bild den<br />
jeweiligen Farbstich auf.<br />
Farbraum Frequenzgänge<br />
Damit die Farbdarstellung genauso ausfällt,<br />
wie vom Filmproduzenten vorgesehen, muss<br />
der vorgegebene Farbraum eingehalten werden.<br />
Liegen die Messpunkte auf den vorgegebenen<br />
Punkten, sind die Farben neutral.<br />
Liegen Punkte außerhalb des Dreiecks, erscheinen<br />
Farben übersättigt, liegen sie im<br />
Inneren, erscheinen sie „ausgewaschen“.<br />
Auch die Helligkeit<br />
der Farben muss exakt<br />
abgestimmt sein. Dies<br />
ist im Diagramm nicht<br />
darstellbar, bei Abweichungen<br />
weisen wir im<br />
Text darauf hin.<br />
Der Frequenzgang wird in einer Entfernung<br />
von einem Meter gemessen. Dabei ist erkennbar,<br />
ob es Abweichungen im Übertragungsverhalten<br />
gibt. Diese sind in den meisten Fällen<br />
hörbar. Der Einfluss der Raumkorrektur<br />
eines AV-Receivers wird nach dem gleichen<br />
Verfahren gemessen. Die blaue Kurve gibt<br />
dabei den Frequenzgang ohne die Korrektur<br />
an. Senkungen und Anhebungen wirken sich<br />
indes deutlich wahrnehmbar aus.<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
8 dB<br />
4 dB<br />
0 dB<br />
–4 dB<br />
–8 dB<br />
–12 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Crosstalk im 3D-Modus<br />
In unserer Ausstattungstabelle geben wir den<br />
Crosstalk (Übersprechen) in Prozent an. Eine<br />
Angabe von beispielsweise zehn Prozent bedeutet,<br />
dass fehlerhafte Konturen mit zehnprozentiger<br />
Intensität im Vergleich zu den<br />
korrekt dargestellten Bildern schimmern –<br />
je geringer das Übersprechen, desto weniger<br />
machen sich die Geisterbilder bemerkbar.<br />
Das Testlabor des Auerbach Verlags<br />
Die Testsysteme des Auerbach<br />
Verlags erfüllen die Qualitätskri-terien<br />
nach DIN EN ISO 9 001 bzw. 14 001<br />
und die Anforderungen nach AQAP 110 und<br />
150. Neben ausführlichen Vergleichstests wird<br />
jedes Gerät mit umfangreichen Messungen auf<br />
Herz und Nieren geprüft. Für Satelliten- und<br />
Fernsehsignale kommt der SFU von Rohde &<br />
Schwarz zum Einsatz. Der Signalgenerator für<br />
DVB-T, Headline<br />
DVB-S, DVB-C sowie DVB-H ist HD<strong>TV</strong>tauglich,<br />
sowohl für MPEG-2 als auch MPEG-4<br />
und DVB-S2. Ebenso sorgfältig arbeitet der<br />
UPV. Mit ihm messen die Redakteure den Frequenzgang,<br />
die Klirrfaktoren, Leistungen und<br />
weitere Werte für alle Audiokomponenten wie<br />
AV-Receiver und DVD-Player. Komplettiert wird<br />
das Trio vom Videomessgerät VSA. Die Video-<br />
Analyseeinheit ist Vektorskop, Oszilloskop und<br />
Steuereinheit in einem. HDMI-Analysen führen<br />
wir mit Messgeräten der Firmen Astro und Audio<br />
Precision durch. Bild- wie auch Tondaten können<br />
so verlustfrei analysiert werden. Für Bildschirme<br />
und Projektoren setzt das Testlabor auf das<br />
zertifizierte Lichtmessgerät CS-200 von Konica<br />
Minolta. Der hochpräzise Messkopf ermittelt<br />
die Leuchtdichte und Farbgenauigkeit von Plasmabildschirmen,<br />
LED-LCDs und Projektoren.<br />
Sämtliche Geräte werden nach der D65-Norm<br />
kalibriert und erst nach erfolgter Gamma- und<br />
Farbkorrektur gemessen. Somit stellen die<br />
Tester sicher, dass jeder Fernseher oder Projektor<br />
vor den Messungen die gleichen Voraussetzungen<br />
erfüllt und den Videonormen entspricht.<br />
Camcorder testen wir mittels „Imatest“-Software<br />
und zertifizierter Testcharts unter genormten<br />
Lichtbedingungen. Die verständliche<br />
Aufbereitung der Messergebnisse hat bei uns<br />
oberste Priorität, damit Sie eines nicht verlieren:<br />
den Durchblick für das Wesentliche.<br />
Blu-ray-Sehtests nehmen wir im Heimkinoraum<br />
des Auerbach Verlags vor<br />
Hochwertige Audiomessgeräte von<br />
Audio Precision und Tektronix im Einsatz<br />
VSA-Videoanalyzer von Rohde<br />
& Schwarz<br />
Lichtmessgerät CS-200 von<br />
Konica Minolta<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
18<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 1.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70
PROJEKTOREN ZWISCHEN 500 UND 7 000 EURO<br />
Volles Spektrum<br />
Vom Mitnahme-Artikel bis zum High-End-Prunkstück reicht die Palette<br />
der im Markt verfügbaren Projektoren. Die <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> schaut<br />
Modellen aus verschiedenen Preisklassen unter die Haube und verrät,<br />
welche Lösung am besten zu Ihren Ansprüchen passt.<br />
Lesen Sie hier<br />
Großbildprojektion<br />
gibt es für jede Anwendung<br />
und für jeden<br />
Geldbeutel. Wir<br />
spannen mit aktuellen<br />
Produkten einen<br />
Marktüberblick vom<br />
portablen Präsentationsbeamer<br />
bis hin<br />
zum 3D-Bildwerfer für<br />
höchste Ansprüche.<br />
Christian Hill<br />
Bilder: Benq, JVC, Optoma, Samsung, Sony, Stock.xchng<br />
Benq W600+ Seite 20<br />
Samsung SP-A600B Seite 21<br />
Optoma HD87 Seite 22<br />
Sony VPL-VW90ES Seite 23<br />
JVC DLA-X7 Seite 24<br />
Die technische Weiterentwicklung hat<br />
auch vor dem Thema Heimkino-Projektion<br />
nicht halt gemacht. Der anhaltende<br />
Preisverfall sorgt dafür, dass sich heute eine<br />
breite Öffentlichkeit zu überschaubaren Preisen<br />
beeindruckende Bilder mit mehreren Metern Diagonale<br />
ins Wohnzimmer holen kann. Am oberen<br />
Ende des Spektrums sorgen technisch hochwertige<br />
Lösungen, die noch vor wenigen Jahren<br />
allenfalls in kommerziellen Lichtspielhäusern<br />
denkbar waren, für verzückt aufgerissene Augen.<br />
Trotzdem ist ein Beamer noch nichts Alltägliches<br />
in unseren vier Wänden – zu tief verwurzelt ist<br />
die Liebe zum altgedienten Fernsehgerät. Dies<br />
ist auch verständlich angesichts der Bequemlichkeit,<br />
die sowohl Flachbild als auch Röhre<br />
bescheren. Weder werden eigene Lautsprecher<br />
benötigt, noch ein zusätzliches Empfangsteil<br />
für den <strong>TV</strong>-Genuss. Für einen Projektor muss dagegen<br />
ein ungleich höherer Aufwand betrieben<br />
werden – allein die Suche nach der optimalen<br />
Leinwand ist für Kenner eine Wissenschaft für<br />
sich. Weil nach den Anlaufschwierigkeiten das<br />
Aha-Erlebnis um so größer ist, erliegen trotzdem<br />
immer mehr Heimkino-Fans der Faszination von<br />
Großbildern in Kinodimensionen.<br />
Der Einstieg ist dabei bereits für weniger als 100<br />
Euro möglich, denn soviel kosten aktuelle Hosentaschenbeamer,<br />
sogenannte Picoprojektoren.<br />
Aber auch Bildwerfer mit Full-HD-Auflösung sind<br />
schon für unter 1 000 Euro zu bekommen. Zwar<br />
müssen hier einige Einschränkungen in Sachen<br />
Qualität und Ausstattung hingenommen werden,<br />
doch dafür gelingt der Einstieg auf dem Preisniveau<br />
eines modernen Flachbild-Fernsehers.<br />
Nach oben sind quasi keine Grenzen gesetzt.<br />
Um Ihnen zu demonstrieren, was Beamer im<br />
Jahr 2011 zu leisten vermögen, unternehmen wir<br />
mit Ihnen einen Streifzug durch das komplette<br />
Preisspektrum. Neben der absoluten Einstiegsklasse,<br />
vertreten durch Benq, nehmen wir Full-<br />
HD-Projektoren der Mittelklasse von Samsung<br />
und Optoma mit einigen Überraschungen sowie<br />
aktuelle High-End-Modelle der japanischen Hersteller<br />
JVC und Sony unter die Lupe.<br />
Mit dieser Auswahl geben wir Ihnen einen Überblick,<br />
welche Möglichkeiten es auf dem Projektorenmarkt<br />
aktuell gibt und wieviel Budget<br />
Sie für eine Anschaffung nach Ihren Wünschen<br />
einplanen müssen. Aufgrund der massiven Preisunterschiede<br />
erscheint uns ein direkter Vergleich<br />
nicht fair. Wir haben deshalb im konkreten Fall<br />
weder Test- noch Preis-Leistungs-Sieger gekürt.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 19
Test l Fünf Heimkino-Projektoren<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
2.2011<br />
Der DLP-Projektor von Benq markiert die absolute Einstiegsklasse, bietet aber mit<br />
720p ein adäquates Bild und verfügt über eine große Bandbreite an Anschlüssen<br />
BENQ W600+<br />
Es ist schon erstaunlich, wie wenig Geld man<br />
2011 für einen kompakt konstruierten Projektor<br />
mit HD-Fertigkeiten investieren muss. Mit einer<br />
unverbindlichen Preisempfehlung von 549 Euro<br />
kostet der Benq-Projektor weniger als ein Zehntel<br />
des teuersten Vertreters in unserem Vergleichsfeld.<br />
Die äußeren Maße und das geringe<br />
Gewicht des Benq sorgen dafür, dass er ohne<br />
Probleme mit einer Hand getragen und bequem<br />
in kleineren Taschen transportiert werden kann.<br />
Somit kann der Benq W600+ auch zu einem<br />
spontanen Filmabend bei Freunden mitgenommen<br />
werden. Möglicht wird das kompakte Gehäuse,<br />
das mit 21,6 Zentimetern Breite und<br />
30,6 Zentimetern Höhe kaum ein DIN-A4-Blatt<br />
überschreitet, sowie einer Bauhöhe von nur 9,3<br />
Zentimetern durch die scharfe Bilder garantierende<br />
DLP-Technik. Einschnitte bei Verarbeitung<br />
und Qualität der Optik machen die Schrumpfkur<br />
perfekt. Das Gehäuse ist komplett aus Kunststoff<br />
gefertigt und verfügt über große seitliche<br />
Lüftungsschlitze. Diese sind auch zwingend<br />
notwendig, denn die vom Leuchtmittel erzeugte<br />
Abwärme muss möglichst großflächig abgeführt<br />
werden. Dies gelingt dem Benq-Modell<br />
ausreichend gut. Vor allem die heiklen Bereiche<br />
in der Nähe der Bedienelemente sind jederzeit<br />
gefahrlos berührbar. Im Gegenzug muss der<br />
Nutzer das nicht zu überhörende Laufgeräusch<br />
des Lüfters verkraften, der sich selbst im Sparmodus<br />
mit 31 dB(A) bemerkbar macht und im<br />
Die Fernbedienung ist auf<br />
Wunsch hinterleuchtet. Das rote<br />
Licht wirkt in absoluter Dunkelheit<br />
jedoch manchmal irritierend<br />
auf das Auge<br />
Alles im Griff: Viele Direktzugriffe<br />
sind das Credo der Benq-<br />
Fernbedienung. Das gilt neben<br />
der Eingangswahl auch für<br />
alle wichtigen Bildparameter.<br />
Doch...<br />
…das kann mitunter zu einem<br />
Suchspiel ausarten, weil zu<br />
viele Tasten die Übersicht erschweren<br />
– da hilft dann doch<br />
nur wieder der gewohnte Umweg<br />
über das Menü<br />
befriedigend<br />
Benq<br />
W600+<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
Normalbetrieb weitere 3 dB obendrauf packt.<br />
Gespart wurde ebenfalls an der optischen gruppe. Rein äußerlich fällt der vergleichsweise<br />
Baugeringe<br />
Durchmesser der Optik auf. Dadurch<br />
wird natürlich die Flexibilität in Sachen Mindestabstand<br />
zur Leinwand eingeschränkt. Darüber<br />
hinaus gerät die korrekte Ausrichtung zur<br />
Geduldsprobe. Zunächst muss der Projektor<br />
zwingend zentral zur Leinwand ausgerichtet<br />
werden, weil in dieser Preislage auf einen Lens-<br />
Shift zur horizontalen oder vertikalen Nachregelung<br />
verzichtet werden muss. Gleiches gilt<br />
im Übrigen für eine Motorisierung der Optik.<br />
Also gilt es, selbst Hand an die optischen Regler<br />
anzulegen. Nach der korrekten Ausrichtung<br />
und der Wahl der Zoomstufe tritt jedoch beim<br />
Fokussieren das Problem auf, dass genau jener<br />
Vorgang auch die Brennweite – sprich: die<br />
Größe der Projektionsfläche – beeinflusst. Also<br />
heißt es, erneut ausrichten, wieder fokussieren<br />
und wieder ausrichten – solange bis die richtige<br />
Position für den Projektor gefunden ist. Hinzu<br />
kommt, dass sowohl Fokus- als auch Zoomring<br />
extrem viel Spiel haben, wodurch die exakte<br />
Justage ungewollt zur zittrigen Nervenpartie<br />
gerät. Eine etwas hochwertigere Optik würde<br />
dieser Geduldsprobe vorbeugen.<br />
Die weitere Inbetriebnahme gestaltet sich ungleich<br />
angenehmer. Eine Vielzahl von Anschlüssen<br />
inklusive doppelt ausgeführtem HDMI<br />
nimmt nahezu jedes gängige Videosignal bis<br />
hin zu Full-HD-Bildern entgegen. Als kleine<br />
Besonderheit verfügt der Benq-Projektor sogar<br />
über einen Audioklinkeneingang, denn<br />
der Einsteiger integriert auch einen internen<br />
Lautsprecher, der mit einer Leistung von zwei<br />
Watt allerdings eher für den kurzfristigen<br />
Einsatz im Rahmen von Präsentationen dimensioniert<br />
ist, keinesfalls als vollwertige<br />
Heimkino-Beschallung.<br />
Das Thema Präsentation findet auch bei der<br />
Bildqualität ihren Niederschlag, denn diese ist<br />
eher für Anwendungen im PC-Bereich optimiert.<br />
Das dokumentiert schon der angebotene sRGB-<br />
Farbraum. Die für das Heimkino notwendigen<br />
HD<strong>TV</strong>-Farben trifft der Projektor niemals genau.<br />
Daran ändert auch das angebotene Farbmanagement<br />
nichts. Mit den Einstellungen „Helle<br />
Max: 73,01 ˚C<br />
Der heiße Punkt ist die Lampe hinter den Lüftungsschlitzen,<br />
wichtige Teile bleiben handwarm<br />
Einstellungshilfen<br />
Allgemein Farbe 0<br />
Bildformat Real Farbton 0<br />
Bildmodus Benutzer 1 Helle Farbe Aus<br />
Referenzmodus Kino Farbtempereatur T2<br />
Helligkeit 44<br />
Farbraumumwandlung<br />
Auto<br />
Kontrast 23 Lampenmodus Sparmodus<br />
Gelungen ist das Menü des Benq, welches immer<br />
übersichtlich bleibt und mit kleinen Icons weiterhilft<br />
Farbe: Aus“ und „Farbtemperatur: T2“ ist der<br />
Bildeindruck bei Filmen ausreichend exakt. Störend<br />
macht sich bemerkbar, dass die Bildschärfe<br />
nicht beinflusst werden kann. Diese ist im<br />
Vergleich eher im Mittelfeld anzusiedeln, was<br />
nicht zuletzt auf die eingesetzte DLP-Technik zurückzuführen<br />
ist. Die interne Bildverarbeitung<br />
zeigt ebenfalls Schwächen. Eine Vollbildkonvertierung<br />
findet quasi nicht statt und die Skalierung<br />
produziert Probleme bei der Trennung<br />
der Farben. Nebenbei ist der Benq-Projektor<br />
ein Paradebeispiel, um die Hauptprobleme der<br />
DLP-Technik, den Kippspiegel- und den Regenbogeneffekt,<br />
vorzuführen. Vor allem Letzterer<br />
ist für viele Augen ein K.o.-Kriterium.<br />
Spannend ist die angepriesene 3D-Fähigkeit<br />
des Projektors. Dieser wird als „3D-ready“ vermarktet.<br />
„Alles was Sie dafür noch benötigen<br />
ist eine geeignete 3D-Brille, die passenden<br />
Bildinhalte und eine Grafikkarte – und Ihre Reise<br />
in die fantastische 3D-Welt kann beginnen“<br />
wirbt Benq selbst. In Deutschland bietet derzeit<br />
nur der Grafikkarten-Hersteller Nvidia mit dem<br />
3D-Vision-System eine entsprechende Nachrüstlösung<br />
an. Der Versuch, unser Set am Benq<br />
zum Laufen zu bekommen, scheiterte jedoch<br />
an der fehlenden Kompatibilität. Auch Nvidia<br />
führt den Beamer nicht in der Liste unterstützter<br />
Hardware auf. In diesem Punkt enttäuschte der<br />
Benq W600+ also unsere Erwartungen.<br />
Ergebnis<br />
55 %<br />
befriedigend<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Benq, Samsung<br />
20<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
2.2011<br />
Der Samsung-Projektor legt neben guter Technik auch Wert auf Design. Die gewagten<br />
geschwungenen Formen wissen auch im Wohnzimmer zu gefallen<br />
SAMSUNG SP-A600B<br />
Das schwarze Hochglanz-Kunststoffgehäuse<br />
und die berührungsempfindlichen Tasten des<br />
Samsung erwecken zunächst den Eindruck,<br />
als würde das Design Vorrang vor den inneren<br />
Werten haben. Ein Blick ins Bildmenü relativiert<br />
allerdings die anfänglichen Bedenken, denn<br />
insbesondere der Farbdarstellung widmete<br />
Samsung viel Aufmerksamkeit. Die Anpassung<br />
an unterschiedliche Farbräume (beispielsweise<br />
PAL- und HD-Norm) gelingt mittels Voreinstellung<br />
spielend und unsere nachträglichen Messungen<br />
bestätigten die mustergültige Abbildung.<br />
Mit rund 98 Prozent Genauigkeit genügt<br />
der Projektor selbst strengsten Anforderungen<br />
und bietet ohne nachträgliche Kalibrierung eine<br />
durchweg neutrale Darstellung. Dies kommt<br />
nicht nur Filmliebhabern zugute, die ihre Inhalte<br />
so erleben können, wie sie produziert wurden,<br />
sondern auch Fotografen erhalten mit dem<br />
Samsung einen wertvollen Verbündeten bei der<br />
Präsentation ihrer Aufnahmen. Die Farbtemperatur<br />
zeigt sich ebenso frei von Abweichungen,<br />
besonders den bei LCD-Projektoren auffälligen<br />
Blauschimmer in dunklen Bildbereichen werden<br />
Sie bei diesem Gerät nicht entdecken. In Sachen<br />
Bildschärfe gehört der Samsung ebenso zur<br />
Spitze, wenngleich der verwendete DLP-Chip in<br />
schnellen Bildabläufen diese Qualitäten nicht<br />
durchweg aufrechterhalten kann. Bewegungsunschärfen<br />
mindern den in ruhigen Szenen<br />
hervorragenden Eindruck. Blu-rays zeigt der<br />
DLP-Projektor in voller Pracht, dank Full-HD-Auflösung<br />
sowie 1 080 p24-Modus in kinogetreuer<br />
Die Samsung-Fernbedienung<br />
beschränkt sich bei der Tastenauswahl<br />
auf das Nötigste –<br />
etwas größer hätte sie für<br />
unseren Geschmack trotzdem<br />
ausfallen können<br />
Nahezu alle Befehle werden<br />
über das Steuerkreuz und die<br />
umliegenden Tasten getätigt.<br />
Diese Sektion wirkt wie eine<br />
verkleinerte Version einer<br />
Samsung-<strong>TV</strong>-Fernbedienung<br />
Trotz allem Minimalismus<br />
spendiert Samsung dann doch<br />
Schnellzugriffe zum Umschalten<br />
zwischen den einzelnen Videoeingängen<br />
gut<br />
Samsung<br />
SP-A600B<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
Geschwindigkeit und pixelgenau. Die gute Optik<br />
vermag selbst winzige Details klar konturiert<br />
darzustellen. Farbsäume treten nur minimal in<br />
Erscheinung.<br />
Hinter den Stärken der integrierten DLP-Technologie<br />
verbergen sich gleichfalls die größten<br />
Schwächen des Projektors, denn statt aktueller<br />
DLP-Chips der Versionen 3 oder 4 vertraut<br />
Samsung auf den in die Jahre gekommenen<br />
DLP-Darkchip2. Dieser liefert brillante Bilder,<br />
tiefschwarze Inhalte erscheinen aber leicht aufgehellt.<br />
Im Bereich der Lichtleistung besteht<br />
der Samsung hingegen den kritischen Wohnzimmertest:<br />
Bereits im Lampensparmodus ist<br />
die Bildhelligkeit überdurchschnittlich, sodass<br />
Bildbreiten bis drei Meter kein Problem darstellen.<br />
Durch die niedrige Geschwindigkeit des<br />
Farbrads gehört der Samsung zu den leisesten<br />
Projektoren seiner Klasse, der schon beim günstigen<br />
Benq zu beobachtende berüchtigte Regenbogeneffekt<br />
tritt allerdings sichtbar zutage.<br />
Zudem kann der DLP-Projektor einen gewissen<br />
Hang zum Großflächenflimmern nicht verbergen.<br />
Abgestufte Helligkeitsbereiche sind in<br />
schnellen Bildinhalten ebenfalls auszumachen.<br />
Um die bestmögliche Bildqualität zu erhalten,<br />
sollten Sie DVDs und <strong>TV</strong>-Inhalte extern aufbereiten<br />
und über HDMI zuspielen. Der SP-A600B<br />
vermag weder, die geringe SD-Auflösung fehlerfrei<br />
zu skalieren, noch Filmmaterial flimmerfrei<br />
darzustellen. Zwar verfügt Samsungs Projektor<br />
über einen abgestimmten Filmmodus, dieser<br />
bleibt bei HDMI-Zuspielung jedoch deaktiviert.<br />
Einzig die passable Rauschminderung eignet<br />
sich zur Aufwertung fehlerbehafteter Quellen.<br />
Fällt die Bildqualität durchweg überzeugend<br />
aus, hält sich Samsung bei der Ausstattung<br />
stark zurück. Auf ein gedrucktes Handbuch<br />
müssen Sie ebenso verzichten wie auf eine<br />
beleuchtete Fernbedienung, beigelegte Videokabel<br />
oder eine variable Optik. Das projizierte<br />
Bild kann weder horizontal noch vertikal verschoben<br />
werden, sodass der Projektor hängend<br />
an der Bildoberkante oder stehend an der Bildunterkante<br />
ausgerichtet werden muss. Winkeln<br />
Sie das Gerät bei der Aufstellung an, ermöglicht<br />
es eine digitale Trapezkorrektur unter Auflösungsverlusten,<br />
das Bild korrekt zur Leinwand<br />
Max: 59,70 ˚C<br />
Das Wärmebild täuscht, denn an den wichtigen Stellen<br />
wird der Projektor nur etwas mehr als handwarm<br />
Einstellungshilfen<br />
Allgemein Farbton G50 R50<br />
Modus Film 1 Farbtemperatur<br />
6500 K (alle Werte<br />
Mitte)<br />
Kontrast 55 Gamma Film<br />
Helligkeit 50<br />
Digitale Rauschminderung<br />
Aus<br />
Schärfe 15<br />
Schwarzwert Gering<br />
Farbe 47<br />
Die mutig geschwungene Formgebung verleiht dem<br />
Samsung A600B ein wahrhaft futuristisches Aussehen<br />
auszurichten. Immerhin hat Samsung seinen<br />
Schützling auf kleine Projektionsdistanzen optimiert,<br />
sodass bereits ab drei Metern Abstand<br />
eine zwei Meter breite Leinwand formatfüllend<br />
ausgeleuchtet wird. Im Stromsparmodus ist der<br />
SP-A600B angenehm leise und stört auch in<br />
ruhigen Filmszenen nicht. Erhöht man die Lichtleistung,<br />
drehen die Lüfter allerdings hörbar<br />
lauter. Infolge des kompakten Gehäuses und<br />
der stattlichen Lichtleistung fällt die Erwärmung<br />
in Lampenschachtnähe drastisch aus. Die heiße<br />
Abluft sollte bei der Aufstellung ebenfalls beachtet<br />
werden (siehe Wärmebild).<br />
Trotz der eingeschränkten Aufstellungsmöglichkeiten<br />
und Ausstattung beweist Samsung,<br />
dass eine originalgetreue Farbdarstellung keine<br />
Frage des Geldbeutels ist. Der Beamer ist derart<br />
exakt voreingestellt, dass sich besonders Hersteller<br />
kostspieliger Geräte die Frage gefallen<br />
lassen müssen, weshalb ihre Produkte meist<br />
überdeutlich von gängigen Normen abweichen.<br />
Obwohl es nicht zu einer Spitzenwertung reicht,<br />
sollten Sie den Samsung in die engere Wahl<br />
ziehen. Die leuchtstarken sowie farblich stimmigen<br />
Bilder samt guter Bildschärfe fesseln<br />
speziell im Zusammenspiel mit Blu-rays. Setzt<br />
man unsere Bildbewertung ins Verhältnis zum<br />
Preis, so fällt das Fazit besonders positiv aus:<br />
Mehr Bildqualität zum kleineren Preis gab es<br />
bislang noch nie.<br />
Ergebnis<br />
72 %<br />
gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 21
Test l Fünf Heimkino-Projektoren<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
2.2011<br />
Der Optoma HD87 präsentiert sich schlicht. Die zentrierte Optik lässt sich austauschen<br />
und so an unterschiedliche räumliche Verhältnisse anpassen<br />
OPTOMA HD87<br />
Die auf Wunsch beleuchtete<br />
Tastatur irritiert das Auge des<br />
Betrachters, das durch das<br />
blaue Licht die Beschriftung der<br />
Taste nicht mehr richtig fokussieren<br />
kann<br />
Größtenteils setzt Optoma auf<br />
Altbewährtes und ermöglicht<br />
damit ein sicheres Navigieren<br />
durch die ökonomische Menüstruktur<br />
Die Direktzugriffe für Projektorfunktionen<br />
sind äußerst<br />
zahlreich vertreten, sodass man<br />
fast meinen könnte, die „Menü“-<br />
Taste wäre überflüssig<br />
gut<br />
Optoma<br />
HD87<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
Der Hersteller Optoma ist ein wahrer Allrounder,<br />
wenn es darum geht, Projektoren für verschiedenste<br />
Anforderungen zu entwickeln. Der HD87<br />
fällt in die Kategorie Heimkino und darf als<br />
Nachfolger des letztjährigen Modells HD86 angesehen<br />
werden. Dieses hatte seinerzeit einige<br />
Probleme mit der Wiedergabe von Filmen, die<br />
in 24 Vollbildern über die Leinwand flimmern<br />
sollten. Beim HD87 hat Optoma jedoch seine<br />
Hausaufgaben gemacht und Filme können<br />
nun störungsfrei in der originalen Bildabfolge<br />
angesehen werden. Des Weiteren wertet die<br />
Pure Engine, eine Ansammlung von Bildverbesserungswerkzeugen<br />
für den Projektionsalltag,<br />
eingehende Signale auf. Zu diesen Helferlein<br />
zählt auch Pure Motion, das sich um die Bewegungsunschärfe<br />
und die Vollbildkonvertierung<br />
kümmert. Letztere Aufgabe bewältigt Pure Motion<br />
zur vollen Zufriedenheit, bei der Kantenschärfe<br />
bewegter Objekte könnte noch etwas<br />
nachgebessert werden. Die letzte Funktion im<br />
Bunde der Pure-Engine-Optionen ist Pure Color,<br />
welche die Farbwiedergabe verbessern soll, jedoch<br />
eher den Farbraum über die Norm hinaus<br />
erweitert. Dies verwundert ein wenig, denn der<br />
HD87 ist auch ohne Pure Color ein wahres Farbkalibrierungswunder.<br />
Ausgehend von der Auswahl der wichtigsten<br />
internationalen Farbskalen kann über das Color<br />
Management System (CMS+) bis ins Detail genau<br />
die Farbwiedergabe optimiert werden. Ähnlich<br />
flexibel gestaltet sich auch die Abstimmung von<br />
Gamma und Farbtemperatur, obwohl sich hier die<br />
stets leicht kühle Einfärbung nicht vollständig eliminieren<br />
ließ. Das Ergebnis jedes Vorgangs wird<br />
im Gerät abgespeichert und zwar gesondert nach<br />
Signaleingang und anliegender Bildauflösung.<br />
So gut die Vollbildkonvertierung bei Filmzuspielung<br />
funktionierte, umso unbefriedigender fällt<br />
das Ergebnis bei Video- oder Fernsehsignalen<br />
aus. Ein De-Interlacing der dabei üblichen Halbbildsignale<br />
findet quasi nicht statt und auch die<br />
Skalierung von SD-Quellen sollte besser externen<br />
Geräten überlassen werden. Das Entrauschen<br />
von digitalen Videosignalen gelingt nur in großen<br />
Flächen, wobei hier erwähnt werden sollte, dass<br />
die sonst bei DLP-Bildwerfern übliche „Unruhe“<br />
im Bild nicht störend zutage tritt. Lediglich ein<br />
gelegentliches farbiges Aufblitzen infolge des<br />
Farbrads ist zu beobachten. Hinzu kommt bei<br />
näherer Betrachtung ein das ganze Bild umrahmender,<br />
grüner Farbsaum, der allerdings leicht<br />
innerhalb der Maskierung verschwindet. Ein wesentlicher<br />
Bestandteil der Projektionsqualität<br />
des HD87 ist die austauschbare Optik. Der Käufer<br />
hat die Wahl, neben der Standardoptik auch<br />
zu einem Tele- oder einem Weitwinkelobjektiv<br />
zu greifen. Die Flexibilität der Aufstellung wird<br />
zusätzlich durch den großzügigen Lens-Shift erweitert.<br />
Sowohl Bildversatz als auch Zoom und<br />
Fokus müssen manuell betätigt werden. Motorisiert<br />
hingegen ist die Irisblende am Objektiv. Deren<br />
Öffnung lässt sich bequem per Menü in neun<br />
Stufen ändern, sodass die Iris die Grundhelligkeit<br />
reguliert. Die Änderung der Irisblende wird von<br />
einem hörbaren Motorgeräusch begleitet, davon<br />
abgesehen ist die Lautstärkeentwicklung des<br />
HD87 für einen DLP-Projektor moderat.<br />
Die Helligkeit des HD87 trägt zu gleichen Teilen<br />
zu Begeisterung und leichter Ernüchterung<br />
während der Filmvorführung bei. Die kraftvolle<br />
280-Watt-Lampe sorgt für eine gute Gesamthelligkeit,<br />
obwohl der HD87 nicht zu den hellsten<br />
Vertretern der Gattung gehört. Gleichzeitig<br />
verschlechtert sich jedoch der Schwarzwert,<br />
worunter das native Kontrastverhältnis leidet.<br />
Die Option Dynamic Black schafft etwas Abhilfe,<br />
reagiert jedoch träge und nicht in Echtzeit.<br />
Der subjektive Kontrasteindruck wird dagegen<br />
durch die überzeugende Helligkeit und die Möglichkeit<br />
zur Restlichtmaskierung am Bildrand<br />
beflügelt. Beide Optionen finden sich leicht im<br />
insgesamt übersichtlich gehaltenen Menü des<br />
HD87 wieder. Trotz der Vielzahl an Funktionen<br />
Max: 54,57 ˚C<br />
Durch das ausladende Gehäuse und die Lüftung kann<br />
der Projektor eine großflächige Erhitzung verhindern<br />
Einstellungshilfen<br />
Allgemein Offset 0<br />
Anzeigemodus Kino 2 Farbskala HD<strong>TV</strong><br />
Kontrast 0 Farbtemperatur D65<br />
Helligkeit 3<br />
Farbtemperatur<br />
Verstärkung<br />
R-1/G-3/B-3<br />
Farbe 0<br />
Farbtemperatur<br />
Gain<br />
R-7/G-7/B-0<br />
Farbton 0 Pure Detail 2<br />
Schärfe 2 Pure Color Aus<br />
Gamma<br />
Film<br />
Pure Motion nach Bedarf<br />
Kurvenart 1<br />
Das dezent gestaltete Menü leitet den Anwender gezielt<br />
zur richtigen Option<br />
muss der Filmfreund nach der Erstinbetriebnahme<br />
nur wenig nachregeln, denn Optoma liefert<br />
den HD87 ab Werk bereits mit optimierten<br />
Kinovoreinstellungen aus.<br />
Falls neben dem Kinobetrieb noch andere Quellen<br />
genutzt werden sollen, steht eine große<br />
Auswahl an verschiedenen Anschlüssen und<br />
Voreinstellungen zur Verfügung. Optoma legt<br />
erfreulicherweise gleich passende Anschlusskabel<br />
und eine zweite Minifernbedienung<br />
bei. Zu den vorhandenen Anschlüssen gehören<br />
ebenfalls zwei 12-Volt-Trigger. Eine dieser<br />
Stromversorgungsleitungen lässt sich auf eine<br />
besondere Weise programmieren: Ist eine<br />
Vorsatzlinse zur balkenfreien Superbreitbilddarstellung<br />
vor dem Projektor montiert, kann<br />
diese über den 12-Volt-Trigger automatisch<br />
vor die Linse geschoben werden, wenn der<br />
HD87 eine Quelle im Format 2.35 : 1 erkennt.<br />
Mit einer abgestimmten Leinwand kennt der<br />
Heimkinogenuss somit keine Grenzen mehr<br />
und durch den Wegfall der schwarzen Balken<br />
wird die Aufhellung in dunklen Bereichen ansprechend<br />
kaschiert. Die Pure-Detail-Schaltung<br />
zeichnet Linien feiner, schärft Kanten nach<br />
und leistet damit einen wesentlichen Beitrag<br />
zur Gesamtbildschärfe.<br />
Ergebnis<br />
75 %<br />
gut<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Optoma, Sony<br />
22<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
2.2011<br />
Auf die inneren Werte kommt es an: Äußerlich ist der VPL-VW90ES seinen Verwandten<br />
sehr ähnlich, bringt jedoch zusätzlich den Zauber von 3D ins Wohnzimmer<br />
SONY VPL-VW90ES<br />
Das ausladende Gehäuse aus dezent glänzendem,<br />
schwarzen Kunststoff wirkt wie aus<br />
einem Guss. Die zentrierte Optik umrahmen<br />
zwei Öffnungen, durch die überschüssige Hitze<br />
abgeführt wird. Die Gerätebasis samt Anschlüssen<br />
fällt wesentlich kleiner als der Überbau aus,<br />
was zu Problemen beim Anschluss der Kabel<br />
führt. Ein ähnliches Problem ergibt sich beim<br />
Wechsel der Verschleißteile. Sollte doch einmal<br />
die Lampe oder der Filter ersetzt werden, müssen<br />
Sie das Gerät auf den Kopf stellen. Positiv überrascht<br />
waren wir dagegen vom nahezu lautlosen<br />
Betrieb. Der VPL-VW90ES bleibt dank getrennter<br />
Voreinstellungen für Lampe und Lüfter auch im<br />
hohen Lampenmodus angenehm laufruhig.<br />
Wie es sich für einen Heimkinoprojektor dieses<br />
Kalibers gehört, ist das Gerät mit einer flexiblen<br />
und komplett fernbedienbaren Optik ausgestattet.<br />
Mithilfe eines Testrasters gerät die korrekte<br />
Ausrichtung des Bildes zur Leinwand zum<br />
Kinderspiel. Die Justierung der drei Farbpanels<br />
gelang exakt und Farbsäume an Objektkanten<br />
sind nur dann zu erkennen, wenn man sich<br />
direkt an die Leinwand wagt. Profis finden im<br />
Panelabgleich das richtige Werkzeug, um diese<br />
Makel auszumerzen. Demgegenüber ist die<br />
Bildabstimmung für heimkinoverwöhnte Augen<br />
Schnellzugriffe für verschiedene<br />
Bildprofile und einige<br />
Steuerungstasten für HDMI-CEC<br />
kompatible Wiedergabegeräte<br />
Die Anzahl der Tasten und deren<br />
Funktionen sind wohl durchdacht,<br />
viele Direktzugriffe auf<br />
wichtige Funktionen sind vorgesehen,<br />
doch fehlt seltsamerweise<br />
eine 3D-Taste<br />
Die Entwickler von Sony haben<br />
nur behutsam Änderungen vorgenommen,<br />
trotzdem wirkt die<br />
Fernbedienung noch etwas edler<br />
als die Vorgänger<br />
gut<br />
Sony<br />
VPL-VW90ES<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
nicht optimal ausgefallen. Die Farbtemperatur<br />
ist zu kühl, der Gammaverlauf neigt dazu, Details<br />
minimal zu verschlucken, und Rottöne zeigen<br />
eine betont dunkle Färbung. Hier schlägt die<br />
Stunde des Fachhändlers, denn an Möglichkeiten<br />
zur Korrektur und Anpassung sämtlicher<br />
Bildparameter mangelt es nicht. Der Farbtemperaturverlauf<br />
lässt sich nahezu exakt auf die<br />
Vorgaben der D65-Norm eichen. Übertroffen wird<br />
dies nur noch von den Gammaprofilen: In nicht<br />
weniger als zehn Voreinstellungen justieren Sie<br />
die Tonwertverteilung besonders exakt. Darüber<br />
hinaus kann der VPL-WV90ES über den Netzwerkanschluss<br />
mittels mitgelieferter Software<br />
„ImageDirector“ noch feinfühliger auf die Wohnumgebung<br />
abgestimmt werden. Um die korrekte<br />
Farbwiedergabe kümmert sich das ausgefeilte<br />
und umfangreiche Farbmanagement Real Color<br />
Processing (RCP).<br />
Die Bildqualität des finalen VPL-VW90ES ist ein<br />
wahrer Augenschmaus. Zwar erreicht dieser nie<br />
ein absolutes Schwarz und auch die Kontrastmessung<br />
attestiert dem Projektor keine perfekte<br />
Darstellung, doch der subjektive Kontrasteindruck<br />
ist deutlich besser, als es die Zahlen vermuten<br />
lassen. In dunklen Sequenzen werden vereinzelte<br />
helle Objekte sauber herausgestellt und<br />
strahlen kräftig, dunkle Passagen weisen kein<br />
störendes Restlicht auf. Diesen Kontrastumfang<br />
verdankt Sonys VPL-VW90ES maßgeblich der<br />
adaptiven Irisblende. Diese vermag die Helligkeit<br />
dem Inhalt der Szene anzupassen, indem sie in<br />
Echtzeit den Lichtdurchlass steuert. Gleichzeitig<br />
sorgt eine aktive Gammaanpassung für gleichbleibend<br />
brillante Details. Die Anpassung der Iris<br />
geschieht unmerklich und lautlos, sodass das<br />
Filmvergnügen nicht beeinträchtigt wird.<br />
Sonys Projektor verzichtet zwar auf eine partielle<br />
Konturverstärkung, jedoch vermag jedermann<br />
innerhalb der 100 Stufen umfassenden<br />
Schärfereglung die richtige Einstellung zu finden.<br />
Bei bewegten Objekten hilft Sonys Motionflow,<br />
Unschärfen zu vermeiden. Ein noch besseres<br />
Ergebnis erzielen Sie durch Einblendung von<br />
Schwarzbildern, allerdings kommt es je nach<br />
zugespieltem Signal zu störendem Flimmern. Im<br />
3D-Modus erzeugt der finale VPL-VW90ES eine<br />
bessere Helligkeit als das Vorserienmodell und<br />
liegt dennoch hinter den derzeitigen Referenzen.<br />
Bildbreiten bis zu zweieinhalb Metern stellen<br />
Max: 55,57 ˚C<br />
Der große Korpus und die effektiv arbeitende Lüftung<br />
lassen keine Verbrennungsgefahr aufkommen<br />
Einstellungshilfen<br />
Allgemein Verstärkung R-10/G-0/B-3<br />
Bildmodus Kino 1 Vorspannung R-0/G-0/B-10<br />
Kontrast 90<br />
MPEG-Rauschunterdrückung<br />
Aus<br />
Helligkeit 48 Gammakorrektur Aus<br />
Farbe 50<br />
Adaptive Irisblende<br />
Auto 1<br />
Farbton 50<br />
Lampenmodus Hoch<br />
Schärfe 30<br />
Farbtemperatur<br />
Niedrig 1 oder<br />
Benutzerdefiniert 2<br />
Motionflow Niedrig<br />
Das Menü im altbekannten Sony-Design hält Einstellungsmöglichkeiten<br />
en masse bereit<br />
kein Problem dar, denn der empfundene Bildkontrast<br />
ist auch im 3D-Modus tadellos.<br />
Kritische Blicke können allerdings Übersprecher<br />
und Geisterbilder ausmachen, die besonders<br />
bei im Vordergrund platzierten Objekten<br />
auftreten. Mittels Reduzierung der Helligkeit<br />
können sie diesem Effekt entgegen wirken, was<br />
aber in einer flaueren Darstellung resultiert.<br />
Als bislang einzigartig erweist sich die Kombination<br />
aus 3D-Darstellung und aktivierter Zwischenbildberechnung<br />
Motionflow: Sämtliche<br />
Kameraschwenks wirken ruckelfrei und gleichbleibend<br />
scharf, selbst schnelle Actionszenen<br />
bleiben jederzeit nachvollziehbar und können<br />
entspannt genossen werden. Weiterhin erlaubt<br />
der VPL-VW90ES als erster Projektor die Konvertierung<br />
von 2D-Material in räumliche Bilder. Dies<br />
funktioniert je nach Ausgangsmaterial gut und<br />
überbeansprucht die Zuschauer nicht. Für die<br />
Synchronisierung mit der Shutterbrille ist kein<br />
externer Infrarotemitter notwendig, denn dieser<br />
ist bereits in das Projektorengehäuse integriert.<br />
Alternativ kann ein externer Emitter an den Bildwerfer<br />
angeschlossen werden. Damit Sie gleich<br />
in das 3D-Erlebnis starten können, legt Sony<br />
zwei Shutterbrillen bei, die ebenfalls zu den <strong>TV</strong>-<br />
Modellen des Herstellers kompatibel sind.<br />
Ergebnis<br />
82 %<br />
gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 23
Test l Fünf Heimkino-Projektoren<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
2.2011<br />
Der JVC DLA-X7 zählt zu den ersten Geräten, die sich mit dem THX-3D-Logo tragen dürfen, welches 3D-Bilder in<br />
Kinoqualität verspricht<br />
JVC DLA-X7<br />
Die Fernbedienung des DLA-X7<br />
präsentiert sich dezent und aufgeräumt;<br />
sie fühlt sich mit der<br />
neuen, griffigen Oberfläche sehr<br />
angenehm an<br />
Durch große Freiräume und gut<br />
voneinander separierten Tasten<br />
ist die Blindbedienung innerhalb<br />
kürzester Zeit erlernt – ansonsten<br />
hilft die zuschaltbare<br />
Beleuchtung weiter<br />
Im Auswahlfeld für die Bildmodi<br />
prangt nun eine 3D-Taste; nach<br />
deren Betätigung aktiviert der<br />
Projektor die räumliche Bildwiedergabe<br />
und wechselt in einen<br />
speziell angepassten Modus<br />
sehr gut<br />
JVC<br />
DLA-X7<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
Nach der Aufstellung des zugegebenermaßen<br />
wuchtigen sowie schweren Projektors heißt es<br />
nur noch, Platz zu nehmen, denn die nötigen<br />
Einstellungen können Sie bequem von der Couch<br />
aus vornehmen. Die Optik ist voll motorisiert<br />
und dank großzügigem Zoom und gut dimensioniertem<br />
Lens-Shift muss das Gerät nicht<br />
zwingend zentral vor der Leinwand positioniert<br />
werden. Eine Messung der Bildcharakteristika<br />
bescheinigt dem DLA-X7, dass der Projektor das<br />
THX-Zertifikat zu Recht trägt und präziser voreingestellt<br />
ist als der in der letzten <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
vorgestellte kleinere Bruder DLA-X3.<br />
Dennoch zeigte sich der Farbraum des X7 leicht<br />
erweitert und der Farbtemperaturverlauf ist stets<br />
einen Tick zu kühl geraten. Diesen Umstand können<br />
Sie im THX-Modus nicht beheben, denn die<br />
Farbtemperaturoption ist im THX-Profil ebenso<br />
gesperrt wie die meisten erweiterten Bildeinstellungen.<br />
Bedauerlicherweise ist dies auch<br />
bei den Schärfereglern der Fall: Die Detailverbesserungen<br />
wissen noch einiges an Struktur<br />
und Plastizität aus dem Bild herauszukitzeln,<br />
sodass die Abkehr vom THX-Modus zu einer subjektiv<br />
besseren Schärfe führt. Um die gebotene<br />
Qualität auf die Bewegungsdarstellung zu übertragen,<br />
können Sie eine zweistufige Zwischenbildberechnung<br />
bemühen, die Kinobilder ruckelfrei,<br />
aber artefaktbehaftet abbildet. Um dies zu<br />
vermeiden, steht eine alternative zweistufige<br />
Schwarzbildeinblendung zur Wahl, die wiederum<br />
mit einem Helligkeitsverlust und Bildflimmern<br />
einhergeht. Dennoch kann die Bildschärfe Kritiker<br />
von 3-Chip-Projektoren überzeugen.<br />
Die Vorteile des DLA-X7 offenbaren sich vor<br />
allem im 3D-Betrieb. Mittels behutsamer Nachschärfung<br />
können Sie noch mehr Tiefe im Raum<br />
erzeugen. Mustergültige Raumtiefe und kaum<br />
noch erkennbare Doppelkonturen sorgen für<br />
ein gleichermaßen beeindruckendes wie entspanntes<br />
3D-Erlebnis in Kinoqualität. Das 3D-<br />
Bildprofil zeichnet sich durch eine erhöhte Farbtemperatur,<br />
einen angepassten Gammaverlauf<br />
und den Wechsel in den hohen Lampenmodus<br />
aus. Bislang einzigartig: Auch im 3D-Betrieb ist<br />
die Anwahl des THX-Modus erlaubt. Dieser bleibt<br />
dem Original treu, alternativ können Sie das<br />
Bild vom Fachmann kalibrieren lassen. Während<br />
im 2D-Modus Bildbreiten von drei Metern kein<br />
Problem darstellen, sollten Sie im 3D-Modus die<br />
Bildbreite auf 2,5 Meter begrenzen und Leinwände<br />
mit einem Reflexionsfaktor von 1.3 einsetzen.<br />
In unserem Heimkino konnten wir in einer Testvorführung<br />
dem Publikum so manches Staunen<br />
entlocken, einzig die Bildhelligkeit ist hier der<br />
limitierende Faktor. Natürlich gestattet der Projektor<br />
auch die Zuspielung von 3D-<strong>TV</strong>-Signalen<br />
im auflösungsreduzierten Side-by-Side-Format<br />
oder im Videospielformat 720 p 3D.<br />
Einige Bildeinstellungen – etwa die detaillierte<br />
Gammakorrektur – sind bereits vom DLA-X3 bekannt,<br />
die erweiterte Leinwandanpassung sowie<br />
umfangreiche Farbkorrekturen dagegen gänzlich<br />
neu. Letztere erlauben eine Anpassung des Farbraums<br />
in sieben unterschiedlichen Farbachsen.<br />
Kenner werden jetzt fragen, woher denn die siebte<br />
Achse kommt: Diese bildet die Farbe Orange.<br />
Der Mischfarbton soll vor allem die natürliche<br />
Darstellung von Hautfarbtönen unterstützen.<br />
Während der Justierung werden inaktive Farbkomponenten<br />
abgeschaltet und als Graustufen<br />
dargestellt. Dadurch kann man sich besser auf<br />
Max: 50,54 ˚C<br />
Die links und rechts im Projektor untergebrachten<br />
Lüftungskanäle sorgen für effektive und leise Kühlung<br />
Einstellungshilfen<br />
Allgemein Schärfe 25<br />
Bildmodus THX<br />
Detailaufwendung<br />
25<br />
Farbprofil THX NR nach Bedarf<br />
Farbtemperatur 6500 K Farbbereich Standard<br />
Gamma Normal Benutzer Gamma nach Bedarf<br />
Kontrast 0 Farbverwaltung nach Bedarf<br />
Helligkeit 0<br />
Clear Motion<br />
Drive<br />
Aus<br />
Farbe 0<br />
Optik Helligkeit Max<br />
Farbton 0<br />
Dark-/Bright-<br />
Level<br />
Dark 0, Bright 0-7 Lampenstrom nach Bedarf<br />
Mit der Auswahl des THX-Modus ist die Kalibrierung<br />
des Projektors bereits abgeschlossen<br />
die gewünschte Farbe konzentrieren und erkennt<br />
sofort Farbstiche in den umgebenden Grautönen.<br />
Über die Einstellung Dark/Bright lassen sich<br />
Über- und Unterbelichtungen in Windeseile korrigieren,<br />
ohne eine komplette Neukalibrierung vorzunehmen<br />
oder Helligkeits- und Kontrastregler zu<br />
bemühen. Abseits der Videodarstellung ist JVCs<br />
DLA-X7 ein absoluter Geheimtipp für Profifotografen<br />
und Produktionsstudios, denn mittels des<br />
in den Lichtweg geschobenen Farbfilters erreicht<br />
der Projektor auf Wunsch eine punktgenau erweiterte<br />
Farbraumabbildung auf Adobe-RGB- oder<br />
Kinofilmniveau.<br />
Das Heimkino hat mit dem DLA-X7 einen neuen<br />
Höhepunkt erreicht. 3D-Fans werden vom Tiefeneindruck<br />
begeistert sein und Enthusiasten<br />
können das letzte Quäntchen Präzision aus<br />
der Farbprojektion herauskitzeln. JVC konnte<br />
gegenüber dem DLA-X3 die Qualität nochmals<br />
steigern, was sich vor allem im etwas geringeren<br />
Farbversatz und besserer Ausleuchtungsgenauigkeit<br />
niederschlägt. Zudem bietet die<br />
THX-Voreinstellung eine neutrale Darstellung ab<br />
Werk, die der DLA-X3 erst durch Umwege über<br />
das Servicemenü und hohen Aufwand bei der<br />
Bildkalibrierung ermöglicht.<br />
Ergebnis<br />
sehr gut<br />
89 %<br />
Bilder: Auerbach Verlag, JVC<br />
24<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
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Test l Fünf Heimkino-Projektoren<br />
Fazit<br />
Unser Test untermauert, wie breitgefächert der Projektorenmarkt<br />
aufgestellt ist. An der Spitze des Feldes<br />
sind die aktuellen Modelle von JVC und Sony dabei,<br />
sich schrittweise an die absolute Perfektion heranzuarbeiten.<br />
Die Projektion dreidimensionaler Inhalte<br />
als jüngste Innovation im Heimkino wird bereits in<br />
beeindruckender Güte realisiert. Vorzeigekandidat<br />
ist hier der JVC-Projektor, der sich als eines der ersten<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller JVC Sony Optoma Samsung Benq<br />
Modell DLA-X7 VPL-VW90ES HD87 SP-A600B W600+<br />
Preis/Straßenpreis 6 999 Euro/6 969 Euro 6 490 Euro/5 499 Euro 2 999 Euro/2 999 Euro 999 Euro/770 Euro 549 Euro/459 Euro<br />
Maße B/H/T 455 × 179 × 472 mm 470 × 179 × 485 mm 430 × 181 × 340 mm 343 × 162 × 347 mm 306× 93 × 216 mm<br />
Gewicht 15,1 kg 11,8 kg 8 kg 4,7 kg 2,7 kg<br />
Informationen jdl.jvc-europe.com www.sony.de www.optoma.eu www.samsung.de www.benq.de<br />
Anschlüsse<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Geräte weltweit mit dem THX-3D-Zertifikat schmücken<br />
darf. Im Mittelfeld beweist Samsung, dass für<br />
einen heimkinofähigen Projektor kein Vermögen mehr<br />
gezahlt werden muss. Wer auf 3D verzichten kann,<br />
bekommt hier für 1 000 Euro einen nach Heimkinomaßstäben<br />
sehr gut vorkalibrierten Bildwerfer. Der<br />
Optoma hingegen ist zwar teurer, lässt bei Komfort<br />
und Bildaufbereitung aber die Muskeln spielen. Etwas<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Sonstige 2 × 12 Volt Trigger, Ethernet, RS232 Video Cinch, Ethernet, RS232 2 × 12 Volt, RS232, Video Cinch Video Cinch Video Cinch, USB, Audio Klinke<br />
Merkmale<br />
Projektortyp D-ILA SXRD DLP DLP DLP<br />
Auflösung 1 920 × 1 080 Pixel 1 920 × 1 080 Pixel 1 920 × 1 080 Pixel 1 920 × 1 080 Pixel 1 280 × 720 Pixel<br />
Formatwahl variabel, kein Overscan variabel, kein Overscan variabel, kein Overscan variabel, kein Overscan eingeschränkt, kein Overscan<br />
Lenshift vertikal (80 %), horizontal (34 %) vertikal (65 %), horizontal (25 %) vertikal (130 %), horizontal (30 %)<br />
Projektorabstand<br />
(2 m Leinwand)<br />
2,7 – 5,5 m 2,7 – 4,4 m 3,1 – 3,9 m 3,0 – 4,0 m 3,0 – 3,5 m<br />
Lampenlaufzeit max. 3000 Stunden max. 3000 Stunden max. 3000 Stunden max. 3000 Stunden max. 3000 Stunden<br />
Sonstiges THX-3D-zertifiziert, Optik motorisiert umfangreiches Farbmanagement Optik wechselbar sehr gut vorinstalliert „3D-ready“<br />
Betrieb<br />
Bildformate 480 i/p, 576 i/p, 720 i/p, 1080 i/p/p24 480 i/p, 576 i/p, 720 i/p, 1080 i/p/p24 480 i/p, 576 i/p, 720 i/p, 1080 i/p/p24 480 i/p, 576 i/p, 720 i/p, 1080 i/p/p24 480 i/p, 576 i/p, 720 i/p<br />
100/120 Hertz 100 Hz 100 Hz 100 Hz<br />
Leuchtkraft 85 – 210 cd/m 2 95 – 210 cd/m 2 90 – 300 cd/m 2 140 – 190 cd/m 2 140 – 525 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,32 – < 0,01 cd/m 2 0,6 – < 0,01 cd/m 2 0,9 – < 0,02 cd/m 2 0,3 – < 0,08 cd/m 2 1,3 – < 0,22 cd/m 2<br />
Gleichmäßigkeit der<br />
ausgezeichnet ausgezeichnet sehr gut gut gut<br />
Ausleuchtung<br />
Empfohlene Bildbreite 2 – 3 m 1,8 – 2,5 m 2,4 – 3,2 m 2,3 – 2,7 m 2,3 – 4,5 m<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· sehr guter 3D-Effekt<br />
· sehr guter Schwarzwert<br />
· 3D-Equipment integriert/beiliegend<br />
· echte Irisblende<br />
· punktgenau kalibrierbar<br />
· gute Bewegungsschärfe<br />
· exzellent voreingestellt<br />
· gute Bildschärfe<br />
· hohe Helligkeit<br />
· gute PC-Kompatibilität<br />
· hohe Schärfe<br />
· sehr gute Bewegungsschärfe<br />
Nachteile<br />
· Stromverbrauch<br />
· 3D-Zubehör nicht beiliegend<br />
· nicht optimal eingestellt<br />
· leichtes Ghosting im 3D-Betrieb<br />
· träge Kontrasthilfe<br />
· mangelhaftes De-Interlacing<br />
· schlechte interne Bildverarbeitung<br />
· spartanische Ausstattung<br />
· verschobene Farben<br />
· lauter Lüfter<br />
· derzeit nicht für 3D nutzbar<br />
Bewertung<br />
Installation ausgezeichnet 10/10 sehr gut 8/10 gut 9/10 gut 8/10 mangelhaft 3,5/10<br />
Benutzerfreundlichkeit gut 9,5/12 gut 9,5/12 ausreichend 5,5/12 befriedigend 7,5/12 ausreichend 6,5/12<br />
Stand-by:<br />
0,6 W<br />
Stand-by:<br />
0,6 W<br />
Stand-by:<br />
0,8 W<br />
Stand-by:<br />
0,7 W<br />
Stand-by:<br />
0,7 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb: 230–310 W 1/3 Betrieb: 220–275 W 1/3 Betrieb: 295–360 W 1/3 Betrieb: 230–275 W 1/3 Betrieb: 235–285 W 1/3<br />
Ausstattung ausgezeichnet 18,5/20 sehr gut 16/20 sehr gut 17,5/20 gut 13,5/20 ausreichend 10,5/20<br />
Wiedergabequalität<br />
Kontrastumfang 400 : 1 – 15 000 : 1 8,5/10 400 : 1 – 5000:1 7/10 300 : 1 – 1 600:1 5,5/10 500 : 1 – 2000:1 5/10 300 : 1 – 1 900:1 5,5/10<br />
Farbdeckung<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
aus dem Rahmen fällt der Benq W600+. Der eher<br />
auf Freizeitaktivitäten ausgerichtete Beamer wird bei<br />
unseren harten Testkriterien ein wenig nach hinten<br />
durchgereicht. Trotzdem zeigt er, dass sich selbst die<br />
absolute Einstiegerklasse der Projektoren qualitativ<br />
auf einem guten Niveau bewegt und vor allem das<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.<br />
Christian Hill, Christian Trozinski<br />
3D-Projektoren Heimkino-Mittelklasse Einstiegsklasse<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
In diesem Diagramm müssen<br />
alle Farben auf den vorgegebenen<br />
Punkten liegen. Befinden sie sich<br />
innerhalb des Farbdreiecks, sind<br />
die Farben ungesättigt, liegen<br />
sie außerhalb, sind die Farben<br />
übersättigt.<br />
Dank THX und vielfältigen Korrekturoptionen<br />
genaue Farbabbildung<br />
Neutrale Farbdarstellung, Rottönen fehlt es<br />
an Sättigung<br />
Nahezu Punktgenau dank umfangreicher Kalibrierungsmöglichkeiten<br />
Schon ab Werk trifft der Samsung-Projektor den<br />
Farbraum sehr genau<br />
Der W600+ zeigt auch nach einer Kalibrierung<br />
eine ungenaue Farbraumabdeckung<br />
Farbtemperatur ausgezeichnet 9/10 ausgezeichnet 9/10 ausgezeichnet 9/10 ausgezeichnet 9,5/10 gut 7,5/10<br />
Bildschärfe ausgezeichnet 9/10 ausgezeichnet 9/10 gut 8/10 sehr gut 8,5/10 befriedigend 6,5/10<br />
Bildverarbeitung gut 4/5 gut 4/5 befriedigend 3/5 gut 2/5 befriedigend 3/5<br />
Sehtest ausgezeichnet 9/10 ausgezeichnet 9/10 gut 8/10 gut 8,5/10 ausreichend 5/10<br />
Bildqualität sehr gut 39,5/45 gut 38/45 gut 33,5/45 gut 33,5/45 befriedigend 27,5/45<br />
Gesamt 77,5 von 87 Punkten 71,5 von 87 Punkten 65,5 von 87 Punkten 62,5 von 87 Punkten 48 von 87 Punkten<br />
Preis/Leistung gut gut gut sehr gut gut<br />
Ergebnis sehr gut gut gut gut befriedigend<br />
89 % 82 % 75 % 72 % 55 %<br />
26 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
2.2011<br />
gut<br />
LG<br />
47LEX8<br />
TESTERGEBNIS<br />
befriedigend<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
Max: 40,27 ˚C<br />
Ein Großteil der Signalelektronik ist im Standfuß angesiedelt;<br />
hier ist die Abwärme am höchsten<br />
Einstellungshilfen<br />
Allgemein<br />
Experteneinstellungen<br />
Hintergrundbeleuchtung<br />
Kontrast<br />
Dynamischer<br />
100<br />
Aus<br />
Kontrast 90<br />
Rauschunterdrückung<br />
Aus<br />
Helligkeit 50 Schwarzwert Tief<br />
H. Schärfe 60 Echtes Kino Ein<br />
V. Schärfe 60 Farbskala Standard<br />
Konturverstärkung Tief<br />
Farbe 52<br />
Farbtemperatur Warm<br />
Tint 0 True Motion<br />
Benutzer Judder 0,<br />
Blur 8<br />
LGs 47LEX8 überzeugt dank lokal dimmbarer vollflächiger LED-Hinterleuchtung mit satten Kontrasten. Auch die<br />
3D-Darstellung ist beeindruckend – störende Geisterbilder werden auf ein Minimum reduziert<br />
LG SORGT MIT NANO-FULL-LED FÜR AUFSEHEN<br />
Ultraflaches Meisterstück<br />
Die Anschlüsse sind direkt im Sockel untergebracht,<br />
was LG ein extrem filigran Gehäusedesign ermöglicht<br />
Trotz rekordverdächtig geringer Bautiefe schlummert im aktuellen High-End-Modell LEX8 von LG eine vollwertige<br />
LED-Hintergrundbeleuchtung, die in 240 Zonen die Helligkeit partiell steuert. Gelingt durch die technologische<br />
Innovation der Spagat zwischen Leistung und Design?<br />
Bilder: Auerbach Verlag, LG<br />
Filigran, edel, hochwertig: LGs Serie LEX8<br />
reiht sich wie selbstverständlich in die<br />
Riege der aktuellen High-End-Fernseher<br />
ein – ein Segment, das der Hersteller bis dato gemieden<br />
hat. Das zwölf Kilogramm leichte Display<br />
thront auf einem massiven Standfuß, der das<br />
Gesamtgewicht nahezu verdoppelt. Im Unterbau<br />
integriert sind nicht nur sämtliche Anschlüsse,<br />
sondern auch große Teile der Signalelektronik<br />
sowie die seitlich abstrahlenden Lautsprecher.<br />
Während Sie viele Signalquellen direkt mit dem<br />
Standfuß verbinden können, sind Sie bei einer<br />
Im oberen Bereich steuern Sie die<br />
gängigen Fernsehfunktionen und<br />
können zudem die Beleuchtung der<br />
Fernbedienung aktivieren<br />
Mittig navigieren Sie durch das<br />
Menü und haben Zugriff auf die<br />
3D-Darstellungsoptionen. Auch<br />
die Internetfunktionen lassen sich<br />
hier ansteuern. Der Druckpunkt ist<br />
angenehm<br />
Hier starten und stoppen Sie die<br />
Wiedergabe von Multimediadateien<br />
und rufen den Videotext<br />
auf<br />
Scart- oder Komponentenverbindung auf die<br />
beiliegenden Adapterkabel angewiesen. Wollen<br />
Sie das Display hängend installieren, hilft das<br />
längere der zwei Audio-Video-Universalkabel,<br />
um die Tuner-Box aus dem Blickfeld verschwinden<br />
zu lassen. Über den Netzwerkanschluss<br />
oder wahlweise den optional erhältlichen WLAN-<br />
USB-Stick können Sie den Fernseher nicht nur ins<br />
Netzwerk einbinden, sondern erhalten auch Zugriff<br />
auf Internetdienste. LG beschränkt sich allerdings<br />
auf wenige Informationsangebote sowie<br />
die Videoplattformen Maxdome und Youtube.<br />
Über die USB-Schnittstellen nimmt der Fernseher<br />
zahlreiche Multimedia-Formate entgegen,<br />
sogar HD-Videos im Quicktime-Format spielt der<br />
47LEX8 ruckelfrei ab.<br />
Nano-Full-LED<br />
Flacher als viele Edge-LED*-LCDs und dennoch<br />
eine vollwertige LED-Hintergrundbeleuchtung?<br />
Möglich macht dies die Kooperation zwischen<br />
LG und dem LED-Treiber-Lieferanten Austriamicrosystems.<br />
Innerhalb des acht Millimeter<br />
flachen Gehäuses (zwei Zentimeter im unteren<br />
Display-Bereich) verrichtet eine Vielzahl an LEDs,<br />
dimmbar in 240 Zonen, ihren Dienst. Der geringe<br />
Abstand zwischen Display-Fläche und LEDs birgt<br />
allerdings technische Probleme – so waren beim<br />
ehemaligen Topmodell von LG, dem LX9500,<br />
die LED-Zonen anhand einer Kachelstruktur<br />
sichtbar. Dem 47LEX8 spendierte man deshalb<br />
eine neu entwickelte Mikrolinsenschicht. Der namensgebende<br />
Nanofilter soll das Licht deutlich<br />
gleichmäßiger über die Display-Fläche verteilen.<br />
Anhand unserer Testsequenzen mit filigranen<br />
Leuchtpunkten vor schwarzem Hintergrund<br />
überprüften wir die Neuentwicklung: LG hat es<br />
tatsächlich geschafft, die Qualität zu steigern,<br />
obwohl die Bautiefe im Vergleich zum LX9500<br />
weiter reduziert werden konnte.<br />
Für Kinobilder gemacht<br />
Mit eingeschaltetem Local Dimming liefert der<br />
Fernseher kontraststarke Filmbilder ohne Detailverlust.<br />
Tiefschwarze Bereiche werden nahezu<br />
ohne Aufhellung dargestellt, in den Abendstunden<br />
ist der Kontrastvorteil im Vergleich zur<br />
Edge-LED-Technik deutlich erkennbar. Lediglich<br />
bei ganzflächig einheitlichen Hintergründen können<br />
geübte Augen weiterhin die LED-Felder in<br />
Form von leichten Schatten ausmachen, zudem<br />
fällt die Ausleuchtungsgenauigkeit mit rund 65<br />
Prozent nur befriedigend aus. Ähnlich wie bei der<br />
Edge-LED-Technologie treten minimal dunkle Flecken<br />
zutage, in tiefschwarzen Filmbildern schimmern<br />
die Randbereiche dagegen heller. Vor dem<br />
Kauf sollten Sie das Display deshalb überprüfen,<br />
da Fertigungstoleranzen diese Effekte beeinflussen<br />
können. Mit aktiviertem Local Dimming<br />
sind die genannten Nachteile aber zu verschmerzen,<br />
weil die Helligkeit zonenabhängig gesteuert<br />
und eine Aufhellung im Tiefschwarz-Bereich<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 27
Test l Direct-LED-LCD-<strong>TV</strong> LG 47LEX8<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
Sonstige<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
LG<br />
47LEX8<br />
4 999 Euro/4 999 Euro<br />
106,8 × 72,2 × 0,8 cm<br />
20,6 kg<br />
www.lg.de<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Ethernet, WLAN (extern), 2 ×USB,<br />
Digital Audio out, CI-Plus<br />
Merkmale<br />
DVB-T-/Kabel-/Sat-Tuner / /<br />
Bild-in-Bild-Darstellung<br />
EPG Einzel-/Multikanal /<br />
„HD-Ready“/1 080p /<br />
<strong>TV</strong>-Typ<br />
Direct-LED-LCD<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1080 Pixel<br />
Frontscheibe<br />
kontrastoptimiert, leicht spiegelnd<br />
Formatwahl (HDMI)<br />
frei wählbar<br />
Sonstiges<br />
DLNA, 3D-Sender integriert,<br />
zwei Brillen beiliegend<br />
Betrieb<br />
Bildformate<br />
480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p<br />
100/120 Hertz<br />
Leuchtkraft 55 – 290 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,02 – 0,24 cd/m 2<br />
Gleichmäßigkeit der<br />
befriedigend<br />
Ausleuchtung<br />
120 Grad: gut<br />
Kontrasteindruck Blickwinkel<br />
150 Grad: gut<br />
Energiekosten/Jahr<br />
31,51 Euro/Jahr<br />
Handhabung und Verarbeitung<br />
Fernbedienung<br />
gut<br />
Bedienungsanleitung<br />
befriedigend<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· Kontrast<br />
· Blickwinkel<br />
· 3D-Darstellung<br />
Nachteile<br />
· Ausleuchtung<br />
· kein DVB-S-Tuner<br />
Bewertung<br />
Installation gut 8/10<br />
Benutzerfreundlichkeit sehr gut 12,5/14<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb:<br />
55–170 W 3/3<br />
Ausstattung gut 26/33,5<br />
Wiedergabequalität<br />
Kontrastumfang 700 : 1 – 6 500 : 1 8/10<br />
Farbdeckung<br />
In diesem Diagramm müssen<br />
alle Farben auf den vorgegebenen<br />
Punkten liegen. Befinden sie sich<br />
innerhalb des Farbdreiecks, sind<br />
die Farben ungesättigt, liegen<br />
sie außerhalb, sind die Farben<br />
übersättigt.<br />
Farbtemperatur<br />
Die mittlere Linie symbolisiert die<br />
Vorgabe von 6 500 Kelvin. Befinden<br />
sich Farben über dieser Norm,<br />
färbt sich das Bild in der entsprechenden<br />
Farbe. Links befinden sich<br />
die Schwarzbereiche, rechts die<br />
Weißbereiche – dazwischen alle<br />
Graustufen.<br />
Nahezu ideale Voreinstellungen mit natürlicher<br />
Farbabstimmung, Gelb- und Rottöne dezent betont<br />
Voreinstellung mit neutraler, leicht<br />
warmer Farbtemperatur 9/10<br />
Bildschärfe sehr gut 8,5/10<br />
Bild-/Tonverarbeitung befriedigend 3/5<br />
Sehtest gut 7,5/10<br />
Bildqualität gut 36/45<br />
Gesamt<br />
82,5 von 102,5 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
befriedigend<br />
Ergebnis<br />
81 %<br />
gut<br />
vermieden wird. Zwar erreicht der 47LEX8 weder<br />
die Maximalhelligkeit noch die Kontraste der<br />
derzeitigen LED-LCD-Referenzen, im Vergleich<br />
zur Edge-LED*-Konkurrenz zeigt der Fernseher<br />
aber plastischere, wenn auch nicht unbedingt<br />
hellere Bilder. Die Analyse der Energieeffizienz<br />
dokumentiert das unübliche Eingreifen der LED-<br />
Hintergrundbeleuchtung: Erst bei Helligkeitswerten<br />
von unter 40 Prozent Intensität kommt es<br />
zu einer Drosselung der Leistung, die weiteren<br />
Graustufen werden allein durch die LCD-Schicht<br />
erzeugt, während die LEDs mit voller Leistung<br />
angesprochen werden. Dadurch fällt die Energieersparnis<br />
vorrangig bei Filmbildern mit hohen<br />
Schwarzanteilen drastisch aus, im Schnitt begnügt<br />
sich der 47LEX8 mit 130 Watt.<br />
Für die ganze Familie<br />
Ein großes Plus des Fernsehers ist der unüblich<br />
stabile Blickwinkel: Installieren Sie das Display<br />
auf Augenhöhe, darf der Blick auch zur Seite<br />
wandern, ohne dass ausbleichende Farben und<br />
schwindende Kontraste in Kauf genommen werden<br />
müssten. Lediglich die Bildhelligkeit wird<br />
dabei in Mitleidenschaft gezogen, was in hellen<br />
Verkaufsräumen schnell zur – irrigen – Annahme<br />
führen kann, dass die Bildbrillanz des LEX8 nicht<br />
optimal ausfällt. Die Voreinstellungen unseres<br />
Testmodells waren sehr gut, denn der Fernseher<br />
zeigte eine präzise, warme Farbabbildung<br />
sowie exakte Tonwertverteilung und damit ein<br />
natürliches Film- und Fernseherlebnis. Hauttöne<br />
erscheinen mit dem LEX8 ohne künstlichen<br />
Violettstich. Lediglich kritische Augen werden<br />
minimale Abstufungen bei Farbübergängen bemerken.<br />
Die Tonqualität der im Standfuß integrierten<br />
Lautsprecher konnte uns allerdings nur<br />
im Fernsehbetrieb überzeugen.<br />
Bildschärfe mit 400 Hertz<br />
Nicht nur die LED-Beleuchtung, auch die Bildverarbeitung<br />
soll Bestleistungen garantieren.<br />
Mittels Zwischenbildberechnung* auf<br />
200-Hertz-Basis sowie eingeblendeter Schwarzphasen<br />
verspricht der Hersteller die Qualität<br />
einer 400-Hertz-Signalverarbeitung. Im Idealfall<br />
meistert der 47LEX8 schnelle Inhalte tatsächlich<br />
ohne erkennbare Unschärfen; Filme behalten<br />
zudem ihr Kinoflair, denn die Weichheit von<br />
Bewegungsabläufen können Sie anhand eines<br />
separaten Reglers vordefinieren. Dank getrennter<br />
Konturanhebung für vertikale und horizontale<br />
Linien lässt sich die Gesamtbildschärfe auf ein<br />
gutes Niveau steigern, im Vergleich zu aktuellen<br />
Referenzen erscheinen Bilder aber weicher. Die<br />
Elektronik vermag es zudem nicht, das gute<br />
Niveau bei allen Bildkompositionen aufrechtzuerhalten.<br />
Bewegungen in diagonaler Richtung<br />
bringen die Schaltung aus dem Konzept: Konturen<br />
neigen zur Artefaktbildung und die Schärfe<br />
fällt nur noch durchschnittlich aus. Ähnliche<br />
Probleme bereiten dem Fernseher SD-Signale:<br />
Zwar meistert die Rauschunterdrückung selbst<br />
minderwertige Signalquellen, doch die Vollbildkonvertierung<br />
arbeitet nicht konstant, sondern<br />
hat immer wieder mit Aussetzern zu kämpfen.<br />
Wollen Sie die bestmögliche Qualität erzielen,<br />
sollten Sie externe Empfänger mit HDMI-<br />
Ausgang verwenden und die internen Tuner umgehen.<br />
Weiterhin sollte „Judder“ bei Verwendung<br />
der Zwischenbildberechnung deaktiviert<br />
werden, da Filmbilder bereits mit der geringsten<br />
Voreinstellung Artefakte aufweisen bzw. unvermittelt<br />
von einer weichen Bewegungsdarstellung<br />
in Ruckeln übergehen. Apropos Filme: Das<br />
1 080p24-Format der Blu-ray lieferte minimales<br />
Bildruckeln, das auffälliger als das vom Kino<br />
bekannte Pendant erschien. Das deutet auf eine<br />
nachträgliche interne Wandlung der Signale hin.<br />
Räumlich gesehen<br />
Während der ältere LX9500 im <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>-<br />
Labor bei seinem 3D-Auftritt enttäuschte, zeigt<br />
der LEX8 eine hochgradig natürliche plastische<br />
Darstellung: Selbst komplexe Aufnahmen erscheinen<br />
angenehm, vordere wie hintere Ebenen<br />
lassen sich problemlos fokussieren, sodass wir<br />
uns an den detailverliebten Szenen des Science-<br />
Fiction-Epos „Avatar“ kaum sattsehen konnten.<br />
Einzig um helle Leuchtpunkte bildeten sich<br />
zeitweise die irritierenden Geisterbilder, deren<br />
Intensität knapp sechs Prozent beträgt. Leider<br />
dürfen Sie im 3D-Modus keinerlei Bildeinstellungen<br />
vornehmen, was neben der Schärfe auch<br />
die subjektiv empfundene Bildtiefe mindert.<br />
Selbst wenn Sie per Tastendruck 3D-Quellen auf<br />
2D-Darstellung umschalten, bleibt der Zugang<br />
zum Bildmenü für Nachregelungen versperrt.<br />
Unsere Brillen zeigten auf dem linken Auge einen<br />
höheren Übersprechwert als auf dem rechten,<br />
fehlerhafte Konturen sind im Laufe eines Filmabends<br />
allerdings nur selten auszumachen – LG<br />
scheint eine ausgereifte Crosstalk-Reduktion zu<br />
bemühen, um Geisterbilder über eine effektive<br />
Bildberechnung zu mindern. Kinofans werden<br />
sich einzig an der 60-Hertz-Wandlung stören,<br />
die Filmbilder etwas stärker ruckeln lässt als<br />
gewöhnlich. Zudem werden die Leuchtdioden<br />
im 3D-Modus nicht mehr in Zonen gedimmt,<br />
sodass die Ungenauigkeiten in der Ausleuchtung<br />
deutlicher zutage treten als im 2D-Betrieb und<br />
die Schwarzdarstellung nur noch befriedigend<br />
ausfällt. Eine Wandlung von 2D zu 3D bietet der<br />
LEX8 nicht, dennoch zeigt sich der Fernseher flexibel<br />
bei der Formatzuspielung: Sowohl 3D-<strong>TV</strong>-<br />
Signale als auch exotische 3D-Formate stellt der<br />
LEX8 dar. Die mitgelieferten Brillen bieten einen<br />
angenehmen Tragekomfort und die integrierten<br />
Akkus können bequem via USB-Ladekabel aufgetankt<br />
werden. Die Synchronisation findet über<br />
nur einen Sensor statt, Kopfdrehungen können<br />
deshalb zu kurzen Aussetzern führen.<br />
Geglücktes Kunstwerk<br />
In der Summe gehört der 47LEX8 bereits jetzt zu<br />
den beeindruckendsten Fernsehern des Jahres,<br />
denn die Kombination aus natürlicher Darstellung<br />
und rahmenloser, ultraflacher Bauweise<br />
fasziniert. Dass der Fokus des Fernsehers nicht<br />
auf Bildschärfe und Helligkeit, sondern auf der<br />
Farb- und Kontrastdarstellung sowie einem guten<br />
Blickwinkel liegt, ist für Filmfreunde dabei<br />
sicher kein Nachteil.<br />
Christian Trozinski, Dennis Schirrmacher<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
28<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
Test l Direct-LED-LCD-<strong>TV</strong> LG 47LEX8<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
Sonstige<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
LG<br />
47LEX8<br />
4 999 Euro/4 999 Euro<br />
106,8 × 72,2 × 0,8 cm<br />
20,6 kg<br />
www.lg.de<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Ethernet, WLAN (extern), 2 ×USB,<br />
Digital Audio out, CI-Plus<br />
Merkmale<br />
DVB-T-/Kabel-/Sat-Tuner / /<br />
Bild-in-Bild-Darstellung<br />
EPG Einzel-/Multikanal /<br />
„HD-Ready“/1 080p /<br />
<strong>TV</strong>-Typ<br />
Direct-LED-LCD<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1080 Pixel<br />
Frontscheibe<br />
kontrastoptimiert, leicht spiegelnd<br />
Formatwahl (HDMI)<br />
frei wählbar<br />
Sonstiges<br />
DLNA, 3D-Sender integriert,<br />
zwei Brillen beiliegend<br />
Betrieb<br />
Bildformate<br />
480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p<br />
100/120 Hertz<br />
Leuchtkraft 55 – 290 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,02 – 0,24 cd/m 2<br />
Gleichmäßigkeit der<br />
befriedigend<br />
Ausleuchtung<br />
120 Grad: gut<br />
Kontrasteindruck Blickwinkel<br />
150 Grad: gut<br />
Energiekosten/Jahr<br />
31,51 Euro/Jahr<br />
Handhabung und Verarbeitung<br />
Fernbedienung<br />
gut<br />
Bedienungsanleitung<br />
befriedigend<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· Kontrast<br />
· Blickwinkel<br />
· 3D-Darstellung<br />
Nachteile<br />
· Ausleuchtung<br />
· kein DVB-S-Tuner<br />
Bewertung<br />
Installation gut 8/10<br />
Benutzerfreundlichkeit sehr gut 12,5/14<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb:<br />
55–170 W 3/3<br />
Ausstattung gut 26/33,5<br />
Wiedergabequalität<br />
Kontrastumfang 700 : 1 – 6 500 : 1 8/10<br />
Farbdeckung<br />
In diesem Diagramm müssen<br />
alle Farben auf den vorgegebenen<br />
Punkten liegen. Befinden sie sich<br />
innerhalb des Farbdreiecks, sind<br />
die Farben ungesättigt, liegen<br />
sie außerhalb, sind die Farben<br />
übersättigt.<br />
Farbtemperatur<br />
Die mittlere Linie symbolisiert die<br />
Vorgabe von 6 500 Kelvin. Befinden<br />
sich Farben über dieser Norm,<br />
färbt sich das Bild in der entsprechenden<br />
Farbe. Links befinden sich<br />
die Schwarzbereiche, rechts die<br />
Weißbereiche – dazwischen alle<br />
Graustufen.<br />
Nahezu ideale Voreinstellungen mit natürlicher<br />
Farbabstimmung, Gelb- und Rottöne dezent betont<br />
Voreinstellung mit neutraler, leicht<br />
warmer Farbtemperatur 9/10<br />
Bildschärfe sehr gut 8,5/10<br />
Bild-/Tonverarbeitung befriedigend 3/5<br />
Sehtest gut 7,5/10<br />
Bildqualität gut 36/45<br />
Gesamt<br />
82,5 von 102,5 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
befriedigend<br />
Ergebnis<br />
81 %<br />
gut<br />
vermieden wird. Zwar erreicht der 47LEX8 weder<br />
die Maximalhelligkeit noch die Kontraste der<br />
derzeitigen LED-LCD-Referenzen, im Vergleich<br />
zur Edge-LED*-Konkurrenz zeigt der Fernseher<br />
aber plastischere, wenn auch nicht unbedingt<br />
hellere Bilder. Die Analyse der Energieeffizienz<br />
dokumentiert das unübliche Eingreifen der LED-<br />
Hintergrundbeleuchtung: Erst bei Helligkeitswerten<br />
von unter 40 Prozent Intensität kommt es<br />
zu einer Drosselung der Leistung, die weiteren<br />
Graustufen werden allein durch die LCD-Schicht<br />
erzeugt, während die LEDs mit voller Leistung<br />
angesprochen werden. Dadurch fällt die Energieersparnis<br />
vorrangig bei Filmbildern mit hohen<br />
Schwarzanteilen drastisch aus, im Schnitt begnügt<br />
sich der 47LEX8 mit 130 Watt.<br />
Für die ganze Familie<br />
Ein großes Plus des Fernsehers ist der unüblich<br />
stabile Blickwinkel: Installieren Sie das Display<br />
auf Augenhöhe, darf der Blick auch zur Seite<br />
wandern, ohne dass ausbleichende Farben und<br />
schwindende Kontraste in Kauf genommen werden<br />
müssten. Lediglich die Bildhelligkeit wird<br />
dabei in Mitleidenschaft gezogen, was in hellen<br />
Verkaufsräumen schnell zur – irrigen – Annahme<br />
führen kann, dass die Bildbrillanz des LEX8 nicht<br />
optimal ausfällt. Die Voreinstellungen unseres<br />
Testmodells waren sehr gut, denn der Fernseher<br />
zeigte eine präzise, warme Farbabbildung<br />
sowie exakte Tonwertverteilung und damit ein<br />
natürliches Film- und Fernseherlebnis. Hauttöne<br />
erscheinen mit dem LEX8 ohne künstlichen<br />
Violettstich. Lediglich kritische Augen werden<br />
minimale Abstufungen bei Farbübergängen bemerken.<br />
Die Tonqualität der im Standfuß integrierten<br />
Lautsprecher konnte uns allerdings nur<br />
im Fernsehbetrieb überzeugen.<br />
Bildschärfe mit 400 Hertz<br />
Nicht nur die LED-Beleuchtung, auch die Bildverarbeitung<br />
soll Bestleistungen garantieren.<br />
Mittels Zwischenbildberechnung* auf<br />
200-Hertz-Basis sowie eingeblendeter Schwarzphasen<br />
verspricht der Hersteller die Qualität<br />
einer 400-Hertz-Signalverarbeitung. Im Idealfall<br />
meistert der 47LEX8 schnelle Inhalte tatsächlich<br />
ohne erkennbare Unschärfen; Filme behalten<br />
zudem ihr Kinoflair, denn die Weichheit von<br />
Bewegungsabläufen können Sie anhand eines<br />
separaten Reglers vordefinieren. Dank getrennter<br />
Konturanhebung für vertikale und horizontale<br />
Linien lässt sich die Gesamtbildschärfe auf ein<br />
gutes Niveau steigern, im Vergleich zu aktuellen<br />
Referenzen erscheinen Bilder aber weicher. Die<br />
Elektronik vermag es zudem nicht, das gute<br />
Niveau bei allen Bildkompositionen aufrechtzuerhalten.<br />
Bewegungen in diagonaler Richtung<br />
bringen die Schaltung aus dem Konzept: Konturen<br />
neigen zur Artefaktbildung und die Schärfe<br />
fällt nur noch durchschnittlich aus. Ähnliche<br />
Probleme bereiten dem Fernseher SD-Signale:<br />
Zwar meistert die Rauschunterdrückung selbst<br />
minderwertige Signalquellen, doch die Vollbildkonvertierung<br />
arbeitet nicht konstant, sondern<br />
hat immer wieder mit Aussetzern zu kämpfen.<br />
Wollen Sie die bestmögliche Qualität erzielen,<br />
sollten Sie externe Empfänger mit HDMI-<br />
Ausgang verwenden und die internen Tuner umgehen.<br />
Weiterhin sollte „Judder“ bei Verwendung<br />
der Zwischenbildberechnung deaktiviert<br />
werden, da Filmbilder bereits mit der geringsten<br />
Voreinstellung Artefakte aufweisen bzw. unvermittelt<br />
von einer weichen Bewegungsdarstellung<br />
in Ruckeln übergehen. Apropos Filme: Das<br />
1 080p24-Format der Blu-ray lieferte minimales<br />
Bildruckeln, das auffälliger als das vom Kino<br />
bekannte Pendant erschien. Das deutet auf eine<br />
nachträgliche interne Wandlung der Signale hin.<br />
Räumlich gesehen<br />
Während der ältere LX9500 im <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>-<br />
Labor bei seinem 3D-Auftritt enttäuschte, zeigt<br />
der LEX8 eine hochgradig natürliche plastische<br />
Darstellung: Selbst komplexe Aufnahmen erscheinen<br />
angenehm, vordere wie hintere Ebenen<br />
lassen sich problemlos fokussieren, sodass wir<br />
uns an den detailverliebten Szenen des Science-<br />
Fiction-Epos „Avatar“ kaum sattsehen konnten.<br />
Einzig um helle Leuchtpunkte bildeten sich<br />
zeitweise die irritierenden Geisterbilder, deren<br />
Intensität knapp sechs Prozent beträgt. Leider<br />
dürfen Sie im 3D-Modus keinerlei Bildeinstellungen<br />
vornehmen, was neben der Schärfe auch<br />
die subjektiv empfundene Bildtiefe mindert.<br />
Selbst wenn Sie per Tastendruck 3D-Quellen auf<br />
2D-Darstellung umschalten, bleibt der Zugang<br />
zum Bildmenü für Nachregelungen versperrt.<br />
Unsere Brillen zeigten auf dem linken Auge einen<br />
höheren Übersprechwert als auf dem rechten,<br />
fehlerhafte Konturen sind im Laufe eines Filmabends<br />
allerdings nur selten auszumachen – LG<br />
scheint eine ausgereifte Crosstalk-Reduktion zu<br />
bemühen, um Geisterbilder über eine effektive<br />
Bildberechnung zu mindern. Kinofans werden<br />
sich einzig an der 60-Hertz-Wandlung stören,<br />
die Filmbilder etwas stärker ruckeln lässt als<br />
gewöhnlich. Zudem werden die Leuchtdioden<br />
im 3D-Modus nicht mehr in Zonen gedimmt,<br />
sodass die Ungenauigkeiten in der Ausleuchtung<br />
deutlicher zutage treten als im 2D-Betrieb und<br />
die Schwarzdarstellung nur noch befriedigend<br />
ausfällt. Eine Wandlung von 2D zu 3D bietet der<br />
LEX8 nicht, dennoch zeigt sich der Fernseher flexibel<br />
bei der Formatzuspielung: Sowohl 3D-<strong>TV</strong>-<br />
Signale als auch exotische 3D-Formate stellt der<br />
LEX8 dar. Die mitgelieferten Brillen bieten einen<br />
angenehmen Tragekomfort und die integrierten<br />
Akkus können bequem via USB-Ladekabel aufgetankt<br />
werden. Die Synchronisation findet über<br />
nur einen Sensor statt, Kopfdrehungen können<br />
deshalb zu kurzen Aussetzern führen.<br />
Geglücktes Kunstwerk<br />
In der Summe gehört der 47LEX8 bereits jetzt zu<br />
den beeindruckendsten Fernsehern des Jahres,<br />
denn die Kombination aus natürlicher Darstellung<br />
und rahmenloser, ultraflacher Bauweise<br />
fasziniert. Dass der Fokus des Fernsehers nicht<br />
auf Bildschärfe und Helligkeit, sondern auf der<br />
Farb- und Kontrastdarstellung sowie einem guten<br />
Blickwinkel liegt, ist für Filmfreunde dabei<br />
sicher kein Nachteil.<br />
Christian Trozinski, Dennis Schirrmacher<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
28<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
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04229 Leipzig<br />
Name des Karteninhabers<br />
Kartennummer<br />
Kontoinhaber<br />
oder per Fax an:<br />
0341 14955-11<br />
Kartenprüfnummer<br />
Kontonummer<br />
Gültigkeit der Karte<br />
Bankleitzahl<br />
Geldinstitut<br />
Visa Mastercard American Express<br />
Mir ist bekannt, dass ich innerhalb von 2 Wochen nach Bestellung ohne Begründung bei der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />
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Datum, Unterschrift<br />
Einfach ausschneiden, ausfüllen und per Fax an 0341 14955-11 oder mit der Post senden.
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Max: 34,54 ˚C<br />
Loewes Edge-LED aus der Connect-Reihe bleibt auch<br />
nach einem langen Fernsehtag vergleichsweise kühl<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
2.2011<br />
sehr gut<br />
2.2011<br />
Loewe<br />
Connect 40 LED 200 DR+<br />
TESTERGEBNIS<br />
befriedigend<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
Einstellungshilfen<br />
Allgemein<br />
Digitale Rauschreduktion<br />
(DNC)<br />
Aus<br />
Kontrast<br />
0–20 (je nach<br />
Raumhelligkeit)<br />
Filmglättung Video Ein, Film Aus<br />
Farbintensität 10 Bildformat 16 : 9 PC (HD)<br />
Farbtemperatur Soft VBD+ Ein<br />
Helligkeit 10<br />
Auto-Dimmung-<br />
Raum<br />
je nach Wunsch<br />
Schärfe 2 Image Active Aus<br />
MIT LOEWE INS MULTIMEDIALE FERNSEHGLÜCK<br />
Tausendsassa für alle Fälle<br />
Der neueste Sprössling der Connect-Serie wird seinem Namen mehr<br />
als gerecht und verteilt sogar das laufende Fernsehprogramm über Ihr<br />
heimisches Netzwerk. Auf der Empfangsseite lässt der Fernseher keine<br />
Wünsche offen; auch äußerlich kann der Edge-LED-LCD voll überzeugen.<br />
Die interne Festplatte verfügt über 250 Gigabyte<br />
Speicher, was nach unserem Empfinden im HD-Zeitalter<br />
etwas zu knapp bemessen ist<br />
Loewes neue Connect-LED-Serie erreichte<br />
unser Testlabor in strahlendem Weiß und<br />
mit edlem Finish. Im Zuge des Aufbaus<br />
mussten wir feststellen, dass die Kabelabdeckung<br />
am Gerät nur unzureichend gesichert ist –<br />
eine Magnetfixierung fehlt. Typisch für Loewe<br />
zeigen die Anschlüsse nach unten, was die Mon-<br />
Im oberen Bereich stellen Sie<br />
das Bildseitenverhältnis ein und<br />
wählen Programme direkt aus<br />
Mittig klicken Sie sich durch die<br />
Menüs und aktivieren die Bildin-Bild-Funktion<br />
Der untere Abschnitt ist für<br />
Aufnahme- und Multimediafunktionen<br />
reserviert<br />
tage ein wenig erschwert. Im Gegenzug kann der<br />
Fernseher aber problemlos an der Wand aufgehängt<br />
werden.<br />
Fernsehtalent<br />
Der 40-Zöller eignet sich für den digitalen Fernsehempfang<br />
über Kabel, Antenne und Satellit,<br />
wobei der hochauflösende DVB-S2-Tuner zur kostenpflichtigen<br />
Sonderausstattung zählt. Dank<br />
der jeweils doppelt ausgelegten Hybridtuner,<br />
die auch für analoges Kabelfernsehen nutzbar<br />
sind, können Sie während einer Aufzeichnung<br />
ein anderes Programm schauen oder die überaus<br />
flexible Bild-in-Bild-Funktion aktivieren. Ferner<br />
steuern Sie im Sat-Bereich per DiSEqC 1.0 bis zu<br />
vier Orbitalpositionen an. Dank zweier CI-Pluskompatibler<br />
Common-Interface-Schächte reagieren<br />
Sie flexibel beim Empfang und können unterschiedliche<br />
Bezahlangebote wie Sky und HD Plus<br />
ohne einen Modulwechsel nutzen. Sendungen<br />
werden auf der internen Festplatte abgelegt,<br />
die über eine Kapazität von 250 Gigabyte verfügt.<br />
Bei HD-Material ist der Speicherplatz dabei<br />
nach weniger als 50 Stunden erschöpft. Aufnahmen<br />
werden entweder auf Knopfdruck oder<br />
direkt aus der übersichtlichen elektronischen<br />
Programmzeitschrift (EPG) heraus angestoßen.<br />
Dabei können Sie nicht nur eine Vor- und Nachlaufzeit<br />
festlegen, sondern auch bestimmen, ob<br />
Sie die Sendung nur einmal oder z. B. wöchentlich<br />
aufzeichnen wollen. Findet eine Aufnahme<br />
im Stand-by-Modus statt, pendelt sich der Leistungsbedarf<br />
bei rund 36 Watt (W) ein. Neuerdings<br />
stellt der Edge-LED-LCD die Mitschnitte per<br />
Streaming-Funktion DR+ über das Netzwerk für<br />
den Zugriff durch weitere Loewe-Geräte bereit<br />
(siehe Infokasten auf S. 31). Es ist sogar möglich,<br />
die Time-Shift-Funktion bei privaten HD-Sendern<br />
zu nutzen und die Inhalte während des Vorgangs<br />
vor- und zurückzuspulen. Aufnahmen lassen sich<br />
bei HD Plus ebenfalls realisieren, allerdings sind<br />
diese nur so lange abrufbar, wie die aufgezeichnete<br />
Sendung noch läuft. Auf der Anschlussseite<br />
können Sie drei Geräte per HDMI in Betrieb<br />
nehmen, an dieser Stelle vermissten wir lediglich<br />
die Unterstützung des Audio Return Channels<br />
(ARC) nach HDMI-Spezifikation 1.4. Noch etwas<br />
müssen Sie beachten: Wenn Sie Bilder analog via<br />
Komponentenkabel zuspielen wollen, benötigen<br />
Sie einen speziellen VGA-Adapter, der dem Gerät<br />
nicht beiliegt.<br />
Scharf und kontraststark<br />
Beim Connect 40 LED 200 DR+ strahlen die Strom<br />
sparenden LEDs aus dem Rahmen heraus und<br />
der Edge-LED-LCD gibt sich mit einem Durchschnittsbedarf<br />
von unter 100 W zufrieden. Die<br />
Voreinstellungen sind weitestgehend präzise,<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Loewe<br />
30<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
Fernsehen im 21. Jahrhundert<br />
Dank Onlineaktualisierung können Sie mit den<br />
LED-Geräten der Connect-, Art- und Individual-<br />
Reihe künftig auf Hbb<strong>TV</strong>-Inhalte zugreifen.<br />
Zudem wurden die Internetangebote optisch<br />
überarbeitet und lassen sich nun noch benutzerfreundlicher<br />
vom Sofa aus bedienen.<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Loewe<br />
Connect 40 LED 200 DR+<br />
3 600 Euro/3 500 Euro<br />
100,2 × 66,6 × 6,6 cm<br />
26 kg<br />
www.loewe.de<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Hbb<strong>TV</strong> total: Neben einem aufgefrischten EPG<br />
haben Sie auch Zugang zum hochauflösenden<br />
Videotext, der sich als Overlay über den laufenden<br />
Programminhalt legt<br />
aber nicht perfekt, weshalb leicht verschobene<br />
Farben in Kauf genommen werden müssen. Eine<br />
Kalibrierung ist an dieser Stelle nicht möglich. Die<br />
Edge-LED-Technik hat Loewe gut im Griff und die<br />
Ausleuchtung fällt annähernd homogen aus. In<br />
dunklen Bereichen neigt der Fernseher allerdings<br />
zu einer leicht fleckigen Helligkeitsverteilung.<br />
Wie für LCDs typisch, bricht der Bildeindruck von<br />
der Seite betrachtet ein und ein starker Blaustich<br />
durchzieht das Bild. Aus frontaler Sicht kann<br />
das Gebotene aber überzeugen, hier fällt vor<br />
allem der Kontrast positiv auf. Dank der Funktion<br />
VBD+ gelingt dem Fernseher aufgrund des geschickten<br />
Einsatzes der Hintergrundbeleuchtung<br />
im Zusammenspiel mit der Bildelektronik die<br />
Steigerung der Energieeffizienz, ohne Bildinhalte<br />
flau darzustellen. Dabei wissen sowohl der satte<br />
Schwarzwert als auch die kontrastoptimierte<br />
Frontscheibe zu gefallen – somit bleibt der gute<br />
Kontrasteindruck abends wie tagsüber erhalten.<br />
Da die Bildfläche leider spiegelt, sollten<br />
Sie den Aufstellungsort mit Bedacht auswählen.<br />
Bei der Zuspielung von SD-Material leistet der<br />
Edge-LED-LCD ganze Arbeit und zeigte DVDs<br />
Fernsehen verteilen<br />
Das Wohnzimmer hat Loewe bereits erobert –<br />
jetzt folgt der Rest des Hauses. Auf diese<br />
Weise schauen Sie dank cleverer Streaming-<br />
Ansätze einen angefangenen Film im Schlafzimmer<br />
zu Ende , die Übertragung erfolgt über<br />
Ihr Netzwerk. Einzige Voraussetzung: Beide<br />
<strong>TV</strong>s müssen von Loewe sein.<br />
Aktivieren Sie am Hauptgerät die Follow-me-<br />
Funktion, können Sie die Sendung am Zweitgerät<br />
im Schlafzimmer zu Ende schauen<br />
Viele Internetangebote wurden einer grafischen<br />
Überarbeitung unterzogen, um die Bedienung vom<br />
Sofa aus und mittels Fernbedienung zu optimieren<br />
(vorderer Fernseher)<br />
sowie Fernsehprogramme in guter Qualität. Halbbilder<br />
wurden stets flimmerfrei umgewandelt<br />
und die Skalierung auf die Full-HD-Auflösung<br />
(1 920 × 1 080 Pixel) gelingt ansprechend scharf.<br />
Apropos scharf: Loewes neue Connect-Serie arbeitet<br />
selbst feinste Details hervor und dank<br />
200-Hertz-Zwischenbildberechnung verwischen<br />
schnelle Bewegungen nicht. Leider lässt die Bildberechnung<br />
Bewegungen aber flüssiger erscheinen,<br />
was auf Kosten des typischen Filmlooks geht<br />
und obendrein insbesondere bei Kinomaterial zu<br />
Artefaktbildung führt. Infolge des sehr schlanken<br />
Gehäuses erzeugen die Lautsprecher keinen<br />
druckvollen Bassbereich, die Tonqualität ist dank<br />
direkt abstrahlender Lautsprecherchassis allerdings<br />
für den Fernseh- und Filmabend uneingeschränkt<br />
tauglich.<br />
Neu aufgelegt<br />
Loewe hat nicht nur die Streaming-Optionen ausgebaut,<br />
neuerdings können Sie neben Musik und<br />
Fotos auch Videos von USB-Sticks wiedergeben.<br />
Die Formatvielfalt lässt keine Wünsche offen und<br />
neben dem gängigen Xvid-Format werden auch<br />
HD-Filme im MKV-Container und sogar Apples<br />
Quicktime-Format unterstützt. Darüber hinaus<br />
hat Loewe die Internetfunktionen überarbeitet.<br />
In erster Linie wurde dabei die optische Präsentation<br />
angepasst. Der Internetausflug mithilfe<br />
des Opera-Browsers gestaltet sich leider nicht<br />
ganz optimal, weil die Eingabe von Adressen<br />
über die Fernbedienung umständlich gerät. Bei<br />
Erscheinen dieser <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> soll per Aktualisierung<br />
auch Loewes sogenannter MediaText<br />
freigeschaltet sein, der den Zugriff auf interaktive<br />
Dienste nach Hbb<strong>TV</strong>-Standard erlaubt. Im Zuge<br />
dessen erstrahlt etwa der Videotext dank Bildern<br />
in neuem Glanz. Der Loewe Connect 40 LED 200<br />
DR+ ist in den Farben Weiß, Schwarz und Silber<br />
erhältlich und lässt sich mit vielen Standfüßen<br />
kombinieren. Dementsprechend macht der Edge-<br />
LED-LCD äußerlich einiges her, und wie der Test<br />
dokumentiert, stimmen auch die inneren Werte.<br />
So erhalten Sie einen ausgereiften Fernseher, bei<br />
dem die Bildqualität überzeugt und der gerade in<br />
Sachen multimedialer Zusatzausstattung so gut<br />
wie keine Wünsche offenlässt.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
Sonstige<br />
Ethernet, WLAN, USB,<br />
Digital Audio out, zwei CI-Plus-Slots<br />
Merkmale<br />
DVB-T-/Kabel-/Sat-Tuner / (DVB-C)/optional (DVB-S2)<br />
Bild-in-Bild-Darstellung<br />
EPG Einzel-/Multikanal /<br />
HD-ready/1 080p /<br />
<strong>TV</strong>-Typ<br />
Edge-LED-LCD<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1080 Pixel<br />
Frontscheibe<br />
kontrastoptimiert, stark spiegelnd<br />
Formatwahl (HDMI)<br />
frei wählbar<br />
Sonstiges<br />
DLNA, MediaNet-Portal, DR+ Streaming,<br />
interne Festplatte (250 GB)<br />
Betrieb<br />
Bildformate<br />
480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p<br />
100/120 Hertz<br />
Leuchtkraft 245 – 297 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,15 – 0,05 cd/m 2<br />
Gleichmäßigkeit der<br />
gut<br />
Ausleuchtung<br />
120 Grad: ausreichend<br />
Kontrasteindruck Blickwinkel<br />
150 Grad: ausreichend<br />
Energiekosten/Jahr<br />
27,36 Euro/Jahr<br />
Handhabung und Verarbeitung<br />
Fernbedienung/Anleitung<br />
sehr gut/sehr gut<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· Doppeltuner<br />
· integrierte Festplatte<br />
· Internet und Hbb<strong>TV</strong><br />
Nachteile<br />
· Menüführung nicht optimal<br />
· Blickwinkel<br />
· Zwischenbildberechnung mit<br />
Bewegungsglättung gekoppelt<br />
Bewertung<br />
Installation ausgezeichnet 9,5/10<br />
Benutzerfreundlichkeit gut 10/14<br />
Stand-by:<br />
0,3 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb:<br />
73–119 W 3+/3<br />
Ausstattung ausgezeichnet 32,5/33,5<br />
Wiedergabequalität<br />
Kontrastumfang 700 : 1 – 4 000 : 1 7/10<br />
Farbdeckung<br />
In diesem Diagramm müssen<br />
alle Farben auf den vorgegebenen<br />
Punkten liegen. Befinden sie sich<br />
innerhalb des Farbdreiecks, sind<br />
die Farben ungesättigt, liegen<br />
sie außerhalb, sind die Farben<br />
übersättigt.<br />
Farbtemperatur<br />
Die mittlere Linie symbolisiert die<br />
Vorgabe von 6 500 Kelvin. Befinden<br />
sich Farben über dieser Norm,<br />
färbt sich das Bild in der entsprechenden<br />
Farbe. Links befinden sich<br />
die Schwarzbereiche, rechts die<br />
Weißbereiche – dazwischen alle<br />
Graustufen.<br />
Alle Farben sind leicht verschoben<br />
Farbtemperatur mit<br />
minimalem Grünstich 8/10<br />
Bildschärfe ausgezeichnet 9/10<br />
Bild-/Tonverarbeitung gut 4/5<br />
Sehtest gut 7,5/10<br />
Bildqualität gut 35,5/45<br />
Gesamt<br />
87,5 von 102,5 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
befriedigend<br />
Ergebnis<br />
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85 %<br />
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Panasonic haben wir mit Spannung<br />
entgegengefiebert. Schon die ersten Modelle<br />
mit räumlicher Bildwiedergabe entpuppten sich<br />
2010 als großer Wurf. Die Erwartungen waren entsprechend<br />
hoch, als eines der ersten exklusiven<br />
Serienmuster des nagelneuen BDT110 im <strong>DIGITAL</strong>-<br />
<strong>TESTED</strong>-Labor aufschlug. So viel sei vorweggenommen:<br />
Panasonic hat uns nicht enttäuscht<br />
und weitere Innovationen aus der 3D-Klasse<br />
herauskitzeln können.<br />
Außen und innen neu<br />
Das diesjährige Line-up der kleinen Filmunterhalter<br />
kommt nicht länger in einem unscheinbaren<br />
Karton daher, sondern steckt in einer für Panasonic-Verhältnisse<br />
ungewohnt farbenprächtigen<br />
Umverpackung. Auf den zweiten Blick stechen<br />
die kompakten Abmessungen hervor: Nach dem<br />
Auspacken steht ein gegenüber dem Vorjahresmodell<br />
deutlich geschrumpfter DMP-BDT110 vor<br />
uns. Das neue Design glänzt mit einer stark<br />
Die Fernbedienung sieht nur auf<br />
den ersten Blick wie die der Vorgängermodelle<br />
aus. Panasonic<br />
hat die Anordnung der oberen<br />
Sektion dezent überarbeitet und<br />
somit Platz für die neue 3D- und<br />
Skype-Taste geschaffen<br />
Das Material hat ebenfalls eine<br />
Überarbeitung erfahren. Die<br />
neuen gummierten Tasten<br />
schaffen ein angenehmes Gefühl<br />
bei der Bedienung<br />
Der neuen Fernbedienung fehlt<br />
leider immer noch eine Taste,<br />
die im DVD-Betrieb den direkten<br />
Sprung in das Hauptmenü ermöglicht<br />
verringerten Bauhöhe, sodass das Anschlussfeld<br />
auf der Rückseite zwangsläufig leicht in die Breite<br />
gezogen wird. Bei diesen angenehm reduzierten<br />
Dimensionen bleibt auch das Gewicht nicht außen<br />
vor. Mit lediglich 1,6 Kilogramm ist der<br />
BDT-DMP110 ein wahrer Leichtmatrose.<br />
Wie im wahren Leben zählen auch bei den Bluray-Playern<br />
nicht nur Äußerlichkeiten. Es ist vor<br />
allem wichtig, mit welchen technischen Finessen<br />
der Hersteller uns den Filmabend versüßen will.<br />
Das große Innovationsloch nach dem 3D-Hype<br />
verspüren wir beim Panasonic-Player jedenfalls<br />
nicht. Das fällt gleich beim ersten Ausflug gen<br />
Hollywood auf. Nach dem Einschalten vergehen<br />
nur wenige Sekunden, bis der DMP-BDT110 für<br />
die Medienwiedergabe oder andere Aktionen<br />
bereit ist. Kaum ist die Laufwerksschublade eingefahren,<br />
kann es losgehen. Apropos Laufwerk:<br />
Hier hatte Panasonic im letzten Jahr noch mit langen<br />
Wartezeiten bei aufwendig programmierten<br />
Blu-rays zu kämpfen. Beim DMP-BDT110 gehört<br />
dieser Effekt der Vergangenheit an. Der Start unserer<br />
BD-J-Referenzscheibe erfolgte nach weniger<br />
als 30 Sekunden. Andere Player lassen sich hier<br />
bis zu 2 Minuten Zeit. Im Vergleich zum Vorgänger<br />
BDT100 entspricht das einem Geschwindigkeitsgewinn<br />
von beeindruckenden 40 Prozent und<br />
beschert dem Panasonic einen Wert nahe dem<br />
Optimum. Auch bei anderen Aktionen zeigt sich,<br />
dass Panasonic zur Freude des Kunden mächtig<br />
an der Geschwindigkeitsschraube gedreht hat.<br />
Überfälliges Facelift<br />
Ganz nebenbei hat Panasonic eine weitere Baustelle<br />
beseitigt, die durchgängig in allen Geräteklassen<br />
ihren Niederschlag fand: Die Rede ist<br />
von der Benutzeroberfläche. Auch in diesem<br />
Bereich hat der Hersteller seine Hausaufgaben<br />
mit dem gebotenen Fleiß erledigt und präsentiert<br />
eine grafische Menügestaltung in völlig neuem<br />
Design mit spürbar vereinfachter Handhabung.<br />
Die ehemals in schlichtem Blau mit wenigen<br />
grafischen Elementen aufgewertete Oberfläche<br />
Max: 29,30 ˚C<br />
Das wärmste Element ist das Display, was bei knapp<br />
sieben Watt Leistungsaufnahme wenig verwundert<br />
weicht einer modernen, frischen und sogar individualisierbaren<br />
Optik. So kann zum Beispiel der<br />
Hintergrund in wenigen einfachen Schritten mit<br />
eigenen Bildern verschönert werden. Für weniger<br />
kreative Nutzer sind allerdings auch mehrere vorgefertigte<br />
Varianten in der Firmware hinterlegt.<br />
Zweites zentrales Element der Frischzellenkur<br />
ist die Navigation durch die verschiedenen<br />
Menüoberflächen. Auf dem Bildschirm finden<br />
sich nur noch maximal fünf verschiedene Icons<br />
mit entsprechenden Funktionen gleichzeitig wieder.<br />
Zum Aufruf einer Auswahlmöglichkeit wird<br />
lediglich die jeweilige Richtungstaste auf dem<br />
Navigationskreuz gedrückt. Eine gesonderte Bestätigung<br />
per OK-Taste ist nicht mehr notwendig.<br />
Somit bewegt sich der Nutzer bereits nach<br />
kurzer Eingewöhnungszeit gekonnt durch die<br />
auf das Wesentliche reduzierte Menüstruktur –<br />
bis er plötzlich wieder auf alte Design-Relikte<br />
trifft. Das Konzept wird leider nicht bis in die<br />
Untermenüs konsequent durchgezogen. Bei<br />
Auswahlbildschirmen mit vielen Optionen, etwa<br />
dem generellen Einstellungsmenü, ist Panasonic<br />
zum alten Konzept mit Drop-down-Listen<br />
zurückgekehrt. Trotz der nicht ganz stringenten<br />
Umsetzung macht das neue Bedienkonzept sehr<br />
viel Spaß und man will sich am liebsten nur noch<br />
auf diese Weise durch den Optionsdschungel<br />
hangeln. Auch die Fernbedienung wurde bei der<br />
Optimierung nicht vergessen. Hier haben die<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic<br />
32 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70
Das überarbeitete Design der Menüs kann mit eigenen<br />
Hintergrundbildern aufgepeppt werden<br />
Die Bildbearbeitungsoptionen finden sich etwas versteckt<br />
nur während der Wiedergabe im Menü<br />
Entwickler die Tasten des Navigationskreuzes zur<br />
einfacheren Blindbedienung deutlicher als bisher<br />
voneinander abgegrenzt.<br />
Detailverfeinerung<br />
Neben der Ergonomie hat Panasonic auch weiter<br />
an den technischen Funktionen gefeilt. Der<br />
Fokus der Ingenieure lag hier vor allem auf den<br />
gefragten 3D-Fähigkeiten. Der DMP-BDT110 ist als<br />
erster Player überhaupt in der Lage, 2D-Medien<br />
selbst in stereoskopische Bilder zu konvertieren.<br />
Das bedeutet, dass Besitzer eines 3D-Flachbildfernsehers<br />
nun unabhängig von dessen Fertigkeiten<br />
ihre gesamte Filmsammlung dreidimensional<br />
erleben können. Darüber hinaus kann man<br />
im 3D-Modus über Regler die Intensität des plastischen<br />
Effekts beeinflussen. So lässt sich z. B.<br />
mehr Tiefe in die Bilder bringen oder der lästige<br />
Geisterbildeffekt erheblich reduzieren. Möglich<br />
macht dieses Kunststück die neue Generation der<br />
hauseigenen UniPhier-Pro-Videoprozessoren, die<br />
in den 2011er-Player Einzug gehalten hat. Diese<br />
sorgen auch für die hochwertige interne Bildverarbeitung,<br />
die seit jeher zu den Stärken des<br />
Blu-ray-Lagers der Japaner zählt. So verwundert<br />
es wenig, dass auch beim DMP-BDT110 kaum<br />
etwas an der Bildschärfe auszusetzen ist. Kurz<br />
vor Redaktionsschluss stellte Panasonic zudem<br />
ein Firmware-Update auf Version 1.42 bereit,<br />
das per Videoequalizer zusätzliche Tweaking-<br />
Möglichkeiten nachreichte. Skalierung und Vollbildkonvertierung<br />
benötigen zwar manchmal ein<br />
paar Millisekunden zum „Einrasten“, verrichten<br />
dann aber umso verlässlicher ihre Arbeit.<br />
Wohnzimmertelefon<br />
Die Netzwerkfähigkeiten des Gerätes wurden<br />
ebenfalls deutlich ausgebaut. Im Mittelpunkt<br />
steht die Vernetzung des Players mit Heimnetzwerk<br />
und Internet. So benötigt der DMP-BDT110<br />
nicht mehr zwingend eine DLNA*-Software für<br />
die Wiedergabe von Multimediadateien aus dem<br />
Netzwerk, sondern kann sogar direkt auf freigegebene<br />
Verzeichnisse eines PCs mit Windows-<br />
Betriebssystem zugreifen. Besonders gelungen<br />
ist dabei die grafische Oberfläche des Mediaplayer<br />
geraten. Letztere kann sogar 3D-Aufnahmen<br />
eines Camcorders von SD-Speicherkarte abspielen<br />
– die Auswahl an Wiedergabeformaten wurde<br />
allgemein deutlich erweitert, DivX HD, AVCHD<br />
und MKV-Container werden wie selbstverständlich<br />
beherrscht. Nebenbei wurde die bekannte<br />
Internetplattform Viera Cast ausgebaut und um<br />
kommunikative Angebote ergänzt. Neben Twitter<br />
sticht hier besonders die Skype-Funktion hervor,<br />
die allgemein bei diesjährigen Panasonic-Geräten<br />
eine große Rolle spielt (siehe Kasten). Mit all<br />
diesen Faktoren, allen voran der 2D-zu-3D-Konvertierung,<br />
dem neuen Slim-Design, der überarbeiteten<br />
Oberfläche und der erwartet hohen Bildqualität<br />
bringt Panasonic mit dem DMP-BDT110<br />
eine Menge Spaß und Qualität ins Haus. Für uns<br />
stellt sich einmal mehr die Frage: Wie wird es<br />
den Entwicklern gelingen, im nächsten Jahr noch<br />
einmal eine Schippe draufzupacken?<br />
Christian Hill<br />
Das Slim-Design lässt wenig Platz für Anschlüsse, so fehlen z. B. auch Mehrkanalausgänge<br />
Heißer (Video-)Draht<br />
Im letzten Jahr gab es bereits einige Anläufe, das<br />
Thema Videokommunikation sinnvoll in Unterhaltungselektronik<br />
zu integrieren. In diesem Jahr<br />
macht Panasonic Nägel mit Köpfen. Dabei wurde<br />
auch an Funktionen gedacht, die den Einstieg<br />
in die (Video-)Telefonie per Fernseher erheblich<br />
erleichtern. Per optionaler Skype-Kamera kann<br />
der Nutzer so über eine Breitbandverbindung<br />
nicht nur hochauflösend mit Freunden in aller<br />
Welt plaudern, sondern den Blu-ray-Player sogar<br />
als Videoanrufbeantworter einsetzen. Dabei<br />
kann man sowohl eine eigene Abwesenheitsnotiz<br />
aufzeichnen als auch von der Gegenstelle Videobotschaften<br />
empfangen.<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
digitales Video<br />
RGB<br />
YUV<br />
FBAS<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Panasonic<br />
DMP-BDT110<br />
199 Euro/170 Euro<br />
430 × 35 × 179 mm<br />
1,6 kg<br />
www.panasonic.de<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
digitales Audio (koaxial/optisch) /<br />
Netzwerk (Ethernet/WLAN) /<br />
Sonstige<br />
USB, SDXC<br />
Formate<br />
Blu-ray/Blu-ray 3D /<br />
BD-R/BD-RE /<br />
DVD-Video/-Audio/SACD / /<br />
DVD-R/DVD-RW /<br />
CD-R/CD-RW /<br />
SVCD/VCD /<br />
DivX/MPEG-4/AVCHD / /<br />
MP3/WMA /<br />
JPEG/Picture-CD /<br />
Sonstiges<br />
BD-Profile 2.0 (BD-Live)/1.1 /<br />
DD True HD/DTS-HD (HR)/(MA) / / (und Bitstream)<br />
Layer-Wechsel bei DVD<br />
sichtbar<br />
Ladezeiten (Blu-ray BD-J)<br />
29 s<br />
Energiekosten/Jahr<br />
2,21 Euro/Jahr<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· sehr gute Bildverarbeitung<br />
· sehr kurze Ladezeiten<br />
· interne 2D-zu-3D-Konvertierung<br />
Nachteile<br />
· WLAN nur mit optionalem Dongle<br />
· kein Mehrkanalausgang<br />
HDMI-Messung<br />
In der Abbildung ist zu sehen, wie<br />
mit dem sinkenden Ausgangspegel<br />
des BD-Players das Verhältnis<br />
10 %<br />
der harmonischen Verzerrung und<br />
das Rauschen ansteigen. Dabei ist<br />
der Wert der Treppenstufe rechts<br />
außen bei einem Wert von –110 dB<br />
1 %<br />
0,2 %<br />
0,05 %<br />
0,01 %<br />
ermittelt.<br />
0,001 %<br />
0,0002 %<br />
0,00005 %<br />
0,00001 %<br />
5.1-Signal<br />
Verzerrungsproduktverhältnis<br />
Zu einem eingespeisten Signal<br />
erzeugt eine Audioschaltung weitere<br />
Verzerrungen. Diese können<br />
20 dB<br />
0 dB<br />
geradzahlig (harmonisch) oder<br />
ungeradzahlig (unharmonisch)<br />
–20dB<br />
sein. Sie prägen den Klang.<br />
–40dB<br />
–60dB<br />
–80dB<br />
–100dB<br />
–120 dB<br />
HDMI digital<br />
Bewertung<br />
0dB –22 dB –44 dB –66 dB –88 dB –110dB<br />
Der Mehrkanalton erlaubt sich keine Ausrutscher<br />
f 2f 3f 4f 5f 6f 7f 8f 9f 10f<br />
Der Nutzer bleibt weitgehend von Verzerrungen<br />
verschont<br />
Praxis<br />
Benutzerfreundlichkeit gut 16,5/20<br />
Ausstattung ausgezeichnet 23,5/26<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb:<br />
7,3 W 3/3<br />
Skalierung gut 8/10<br />
Vollbildkonvertierung gut 8/10<br />
Bildverbesserer ausgezeichnet 5/5<br />
Bildqualität gut 21/25<br />
Tonqualität befriedigend 10/15<br />
Gesamt<br />
71 von 86 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
sehr gut<br />
Ergebnis<br />
83 %<br />
gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 33
Test l Blu-ray-Player Marantz UD5005<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
2.2011<br />
sehr gut<br />
Marantz<br />
UD5005<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
UNIVERSALABSPIELER UD5005 VON MARANTZ<br />
Mächtiger Gegenpol<br />
Entgegen dem generellen Trend zur Verkleinerung von Geräten setzt der Hi-Fi-Spezialist Marantz unverändert<br />
auf qualitative Wertarbeit in massiven Dimensionen, verschließt sich aber trotzdem nicht vor technischen Weiterentwicklungen<br />
im Blu-ray-Player-Segment.<br />
Als schmächtigen Kerl kann man den<br />
UD5005 wahrlich nicht bezeichnen,<br />
verfügt er doch über die Ausmaße<br />
eines kleinen Hi-Fi-Verstärkers. Der neue Bluray-Player<br />
von Marantz vermittelt eine angenehm<br />
solide Ausstrahlung, die gegenüber dem<br />
Betrachter eine starke Präsenz von Qualität<br />
andeutet. Nebenbei macht das durchgängig<br />
aus Metall gefertigte Gehäuse den Eindruck, als<br />
könnte dem Gerät auch ein härterer Schlag nicht<br />
das Geringste anhaben. Mit seinem Äußeren<br />
passt sich der Player sehr gut in ein bestehendes<br />
Heimkino- oder Hi-Fi-Ensemble ein – umso<br />
mehr, wenn dies bereits aus designtechnisch<br />
sorgsam aufeinander abgestimmten Marantz-<br />
Komponenten besteht. Aus diesem Grund wird<br />
der UD5005 in den gleichen Farbvarianten angeboten<br />
wie das übrige Sortiment des Herstellers.<br />
Auffällig sind die zahlreichen Tasten, die an der<br />
Gehäusefront prangen. Diese ermöglichen eine<br />
Die Fernbedienung des Marantz<br />
weist mehr Tasten als üblich auf,<br />
da der UD5005 als Universal-<br />
Player auch für die Wiedergabe<br />
von Super-Audio-CDs und DVD-<br />
Audio konzipiert wurde<br />
Der UD5005 lässt sich per<br />
Remote-Schnittstelle auch an<br />
weiteres Marantz-Equipment<br />
anschließen. Mit der Remote-<br />
Sektion kann also auch in Teilen<br />
der Verstärker gesteuertwerden<br />
Die Tasten der Fernbedienung<br />
leuchten selbstständig im<br />
Dunkeln und sorgen durch die<br />
Gummierung für eine sichere<br />
Bedienung<br />
weitreichende Steuerung der Grundfunktionen,<br />
ohne zur Fernbedienung greifen zu müssen.<br />
Das hat konkrete Gründe: Der UD5005 wird von<br />
Marantz nicht als Blu-ray-Player, sondern als<br />
Universalplayer eingestuft, der sich auch auf<br />
die Unterstützung von High-End-Audioverfahren<br />
wie Super-Audio-CD (SACD) und DVD-Audio<br />
versteht. Für deren Nutzung muss nicht zwingend<br />
eine Bildwiedergabe aktiviert sein. Im<br />
Gegenteil: Das in jeder Bediensituation äußerst<br />
auskunftsfreudige Display liefert alle nötigen<br />
Informationen über den Gerätebetrieb, also<br />
auch den Stand der Audiowiedergabe. Falls die<br />
leuchtende Anzeige im abgedunkelten Heimkino<br />
stört, lässt sich die Helligkeit in zwei Stufen<br />
reduzieren oder komplett abschalten, sodass<br />
lediglich die winzige Stand-by-Lampe diskret<br />
den Betrieb signalisiert. Zusätzlich besitzt der<br />
Marantz-Player die bekannte Pure-Direct-Funktion,<br />
die die komplette Videosektion der Gerätehardware<br />
deaktiviert und dementsprechend<br />
auch den Kontakt zu einem angeschlossenen<br />
Display unterbricht. Damit will der Hersteller<br />
sicherstellen, dass auch im Inneren des Players<br />
keinerlei unnötige Störquellen die Wiedergabequalität<br />
im Audiomodus beeinträchtigen.<br />
Auf der Geräterückseite blickt der Audiophile<br />
jedoch buchstäblich ins Leere. Neben einem<br />
digitalen koaxialen Ausgang findet sich kein direkter<br />
Mehrkanalaudioausgang. Ein solcher hätte<br />
die Audiounterstützung abgerundet. Stattdessen<br />
beherbergt das Schnittstellenensemble<br />
zwei Remote-Anschlüsse, die für die Kommunikation<br />
mit anderen Marantz-Komponenten<br />
ausgelegt sind.<br />
Auf leisen Sohlen<br />
Im Bereich der Videowiedergabe gibt es ebenfalls<br />
einige gute Nachrichten zu vermelden. Das<br />
beginnt bereits mit dem Medienstart: Unsere<br />
Max: 29,51 ˚C<br />
Aus dem massivem Gehäuse des UD5005 dringt nur<br />
wenig Wärme nach Außen<br />
Das generelle Optionsmenü ist strickleiterartig aufgebaut<br />
und sehr übersichtlich gehalten<br />
BD-Java-Testdisc, die mit einer besonders aufwendig<br />
programmierten Struktur die Fähigkeiten<br />
von Laufwerk und Prozessor auf die Probe<br />
stellt, wurde innerhalb von 33 Sekunden (s)<br />
vollständig geladen. Das ist zwar kein Rekordwert,<br />
kündet jedoch von schnellen Ladezeiten<br />
und wenig Wartezeit auf das Filmvergnügen<br />
im Alltag. Hingegen könnte der eigentliche<br />
Systemstart schneller vonstattengehen. Etwa<br />
25 s muss sich der Anwender nach dem Erwecken<br />
des UD5005 aus dem Stand-by-Betrieb<br />
gedulden, bis die erste Eingabe erfolgen kann.<br />
Während das optische Medium im Laufwerk<br />
seine Runden dreht, macht sich dieses aku-<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Marantz<br />
34<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70
Über ein zentrales Hauptmenü erreicht man die wichtigsten<br />
Funktionen des UD5005<br />
Mit dem umfangreichen Video-EQ kann das Bild zusätzlich<br />
nachgebessert werden<br />
stisch kaum bemerkbar. Die Motorengeräusche<br />
werden durch das stabile Gehäuse sehr gut von<br />
der Umwelt abgeschirmt. Nur abrupte Positionswechsel<br />
der Leseeinheit, die vor allem beim<br />
Einladen der Disc auftreten, machen hörbar auf<br />
sich aufmerksam. Die Lautlosigkeit wird vor<br />
allem durch eine gute Lagerung des gesamten<br />
Laufwerks im Inneren des UD5005 erreicht. Die<br />
schockabsorbierenden Füße an der Unterseite<br />
verhindern eine Übertragung von Vibrationen<br />
auf die Umgebung. Sollte der Marantz im Rack<br />
unter Platzproblemen leiden, kann man diese<br />
problemlos abschrauben und somit die nicht<br />
ganz schlanke Gerätehöhe von 10,7 Zentimetern<br />
reduzieren.<br />
Flexible Videosektion<br />
Im Videobereich zeigt sich der Marantz-Player<br />
bei den unterstützten Formaten von seiner<br />
flexibelsten Seite. Neben der Blu-ray- und<br />
DVD-Wiedergabe versagen z. B. auch die antiquierten<br />
Video- und Super-Video-CD-Scheiben<br />
nicht ihren Dienst. An der moderneren Front<br />
gilt es, die Unterstützung von Blu-ray 3D zu<br />
vermelden, die bei einigen Geräten aus Lagerbeständen<br />
zunächst per Firmware-Update<br />
nachgerüstet werden muss. Im Menübereich<br />
können lediglich geringfügige Anpassungen in<br />
Bezug auf das angeschlossene 3D-Equipment<br />
vorgenommen werden, ansonsten ist man der<br />
auf der 3D-Disc vorhandenen Qualität ausgeliefert.<br />
Anders verhält es sich im herkömmlichen<br />
2D-Modus. Hier überrascht der UD5005 den<br />
Zuschauer mit äußerst umfangreichen Nachbesserungsmöglichkeiten.<br />
Von der Schärfe<br />
über Kontrast, Farbe und Helligkeit bis hin zur<br />
digitalen Rauschreduktion kann tiefgreifend<br />
und wirkungsvoll in die Bildqualität eingegriffen<br />
und nachgebessert werden. Dies wird man<br />
vor allem bei niedrig aufgelöstem DVD-Material<br />
zu schätzen wissen. Die vorgenommenen Einstellungen<br />
lassen sich in fünf unterschiedlichen<br />
persönlichen Profilen abspeichern, auf<br />
die anschließend bequem per Fernbedienung<br />
zurückgegriffen werden kann. Die Videoqualität<br />
bedarf jedoch nur bedingt einer Verbesserung,<br />
denn die Wiedergabe des Marantz-<br />
Players überzeugt mit allgemeiner Schärfe und<br />
enormem Detailreichtum. Vorbildlich gelingt<br />
dabei die Skalierung von DVD-Material, wobei<br />
die nötige Vollbildkonvertierung mit einigem<br />
Kantenflimmern wieder für Punktabzug sorgt.<br />
Kommunikationsbereit<br />
Neben klassischen Medien steht der UD5005<br />
der Netzkommunikation offen gegenüber. Erfreulich<br />
ist zunächst, dass Marantz internen<br />
Speicherplatz für nachgeladene BD-Live-Bonusinhalte<br />
aus dem Internet reserviert hat.<br />
Mit 1 Gigabyte sollte der typische Nutzer eine<br />
ganze Weile haushalten können, ohne an Kapazitätsgrenzen<br />
zu stoßen. Zusätzlich kann<br />
ein Mediaplayer mit einer DLNA*-fähigen<br />
Gegenstelle im Heimnetzwerk kommunizieren.<br />
Hier zeigt sich der UD5005 sehr flexibel<br />
und spielte sowohl Apples proprietäres<br />
Quicktime als auch geläufigere Formate wie<br />
MPEG-4 oder hochauflösende MKV-Container<br />
ab. Bei Quellen in SD-Auflösung können wie<br />
bei den optischen Medien zusätzliche Verbesserungsoptionen<br />
aufgerufen werden. Hier<br />
helfen die Schärfe-option und vor allem die<br />
MPEG-Rauschreduktion bei der Aufwertung<br />
von Videos mit niedriger Qualität. Audiophile<br />
freuen sich zusätzlich über die Wiedergabe der<br />
qualitativ hochwertigen Tonformate FLAC und<br />
AAC. Eine Option zur Wiedergabe von Videos<br />
der Youtube-Plattform ist bereits vorgesehen,<br />
kann aktuell aber noch nicht ausgewählt werden.<br />
Hierfür hat Marantz aber eine spätere<br />
Aktualisierung in Aussicht gestellt. Bereits jetzt<br />
kann sich der stolze Besitzer über ein ausgewogenes<br />
und solide verarbeitetes Abspielgerät<br />
freuen, das sich perfekt in ein bestehendes<br />
Heimkinoensemble einfügt.<br />
Christian Hill<br />
Das einzige, was dem UD5005 an Schnittstellen fehlt, ist ein Mehrkanalanschluss. Sonst kann der Universal-<br />
Player per Remote in ein bestehendes Marantz sortiment eingefügt werden oder auch einzeln werkeln<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
digitales Video<br />
RGB<br />
YUV<br />
FBAS<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Marantz<br />
UD5005<br />
599 Euro/529 Euro<br />
440 × 331 × 107 mm<br />
4,3 kg<br />
www.marantz.de<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
digitales Audio (koaxial/optisch) /<br />
Netzwerk (Ethernet/WLAN) /<br />
Sonstige<br />
USB, Remote<br />
Formate<br />
Blu-ray/Blu-ray 3D /<br />
BD-R/BD-RE /<br />
DVD-Video/-Audio/SACD / /<br />
DVD-R/DVD-RW /<br />
CD-R/CD-RW /<br />
SVCD/VCD /<br />
DivX/MPEG-4/AVCHD / /<br />
MP3/WMA /<br />
JPEG/Picture-CD /<br />
Sonstiges<br />
BD-Profile 2.0 (BD-Live)/1.1 /<br />
DD True HD/DTS-HD (HR)/(MA) / / (und Bitstream)<br />
Layer-Wechsel bei DVD<br />
unsichtbar<br />
Ladezeiten (Blu-ray BD-J)<br />
33 s<br />
Energiekosten/Jahr<br />
5,48 Euro/Jahr<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· sehr gute Geräteverarbeitung<br />
· leise und schnell<br />
· Unterstützung von SACD/DVD-Audio/<br />
FLAC/AAC<br />
Nachteile<br />
· fehlende WLAN-Unterstützung<br />
· kein Mehrkanalausgang<br />
HDMI-Messung<br />
In der Abbildung ist zu sehen, wie<br />
mit dem sinkenden Ausgangspegel<br />
10 %<br />
des BD-Players das Verhältnis<br />
der harmonischen Verzerrung und<br />
das Rauschen ansteigen. Dabei ist<br />
1 %<br />
0,2 %<br />
der Wert der Treppenstufe rechts<br />
0,05 %<br />
außen bei einem Wert von –110 dB<br />
0,01 %<br />
ermittelt.<br />
0,001 %<br />
0,0002 %<br />
0,00005 %<br />
0,00001 %<br />
5.1-Signal<br />
Verzerrungsproduktverhältnis<br />
Zu einem eingespeisten Signal<br />
erzeugt eine Audioschaltung weitere<br />
Verzerrungen. Diese können<br />
0 dB<br />
20 dB<br />
geradzahlig (harmonisch) oder<br />
–20dB<br />
ungeradzahlig (unharmonisch)<br />
–40dB<br />
sein. Sie prägen den Klang.<br />
–60dB<br />
–80dB<br />
–100dB<br />
–120 dB<br />
HDMI digital<br />
Bewertung<br />
0dB –22 dB –44 dB –66 dB –88 dB –110dB<br />
Ein linearer Anstieg zeugt von guter Qualität<br />
f 2f 3f 4f 5f 6f 7f 8f 9f 10f<br />
Eines High-End-Gerätes würdige, nahezu<br />
verzerrungsfreie Wiedergabe<br />
Praxis<br />
Benutzerfreundlichkeit gut 16,5/20<br />
Ausstattung ausgezeichnet 26/26<br />
Stand-by:<br />
0,2 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb:<br />
18,4 W 2/3<br />
Skalierung ausgezeichnet 9/10<br />
Vollbildkonvertierung gut 7/10<br />
Bildverbesserer ausgezeichnet 5/5<br />
Bildqualität gut 21/25<br />
Tonqualität gut 12/15<br />
Gesamt<br />
75,5 von 86 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
gut<br />
Ergebnis<br />
sehr gut<br />
88 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 35
Test l Multimedia-Special<br />
MULTIMEDIALES HEIMKINO<br />
Entdecke die Möglichkeiten!<br />
Gibt es einen lautlosen Mini-PC, der es auch in Sachen Ausstattung mit gehobenen Heimkinoansprüchen<br />
aufnehmen kann? Und was taugen eigentlich 3D-taugliche Computermonitore? Neben der Beantwortung dieser<br />
Fragen spannen wir den Bogen noch weiter und präsentieren Ihnen flexible multimediale Möglichkeiten, um Ihr<br />
Wohnzimmer-Kino zu bereichern.<br />
Lesen Sie hier<br />
Dass die Grenzen<br />
zwischen Wohn- und<br />
Arbeitszimmer zunehmend<br />
verschmelzen,<br />
ist nichts Neues.<br />
Wir zeigen Ihnen Beispiele<br />
für innovative<br />
Lösungen, mit denen<br />
der Brückenschlag<br />
zwischen beiden<br />
Welten gelingt.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Acer, Emwob, Hercules, Kodak , Shuttle, Stock.xchng, Webtube<br />
36<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
3D-Computermonitor Acer HS244HQ 38<br />
3D-Computermonitor LG W2363D 39<br />
Wohnzimmer-PC Shuttle XS 3510MA 41<br />
Multimedia-Box WebTube HD 44<br />
Flat-<strong>TV</strong> oder Smartphone? Android-Fernseher von Emwob 46<br />
Digitaler Bilderrahmen Braun DigiFrame 1560 47<br />
Digitaler Bilderrahmen Kodak Pulse 48<br />
Digitaler Bilderrahmen Sony DPF-VR100 54<br />
Digitaler Bilderrahmen Sony DPF-XR100 54<br />
Multimedia-Lautsprecher Philips SPA9350 56<br />
Multimedia-Lautsprecher Harman Kardon Soundsticks III 56<br />
Multimedia-Lautsprecher Teufel Concept C 200 USB 57<br />
Multimedia-Lautsprecher Hercules XPS 101 57<br />
Multimedia-Lautsprecher JBL Creature III 58<br />
Multimedia-Lautsprecher Speedlink Forza 2.1 58<br />
Im nachfolgenden Multimedia-Schwerpunkt<br />
stellt das Team der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> die<br />
Leistung eines lautlosen Mini-PCs auf den<br />
Prüfstand. In mehrwöchigen Praxistests haben<br />
wir für Sie untersucht, wie sich ein solcher Rechenkünstler<br />
beim Einsatz im klassischen Heimkino-Szenario<br />
schlägt. Dabei spielte natürlich besonders<br />
die flüssige Wiedergabe von HD-Inhalten<br />
eine große Rolle, zusätzlich haben wir uns aber<br />
auch die Tauglichkeit des cleveren Winzlings für<br />
aktuelle Computerspiele und Büroanwendungen<br />
genauer angesehen.<br />
Unsere nächste Zwischenstation: Um Hollywood-<br />
Streifen in drei Dimensionen zu erleben, müssen<br />
Sie sich nicht zwingend einen neuen und<br />
teuren Flachbildfernseher anschaffen. Als Alternative<br />
preisen die Hersteller vergleichsweise<br />
preisgünstige 3D-taugliche Computermonitore<br />
an. Hier sind zwar Abstriche bei der Bildschirmdiagonale<br />
hinzunehmen, der 3D-Eindruck kann<br />
aber trotzdem überzeugen. Im Test offenbarte<br />
sich jedoch eine Einschränkung, die die Monitore<br />
in Sachen Flexibilität empfindlich einschränkt.<br />
Unsere Testmannschaft erklärt Ihnen,<br />
worauf Sie bei der Anschaffung achten müssen.<br />
Thema Hybrid-<strong>TV</strong>: Wenn Sie mit Ihrem Flachbildfernseher<br />
aus einer älteren Baureihe grundsätzlich<br />
zufrieden sind und Ihnen lediglich die<br />
Internet-Funktionen neuerer Modelle fehlen,<br />
lassen sich die interaktiven Möglichkeiten über<br />
eine externe Set-Top-Box nachrüsten. Wir stellen<br />
Ihnen die WebTube HD vor, die Ihren <strong>TV</strong> mit dem<br />
Internet vertraut macht. So haben Sie vom Sofa<br />
aus direkten Zugriff auf Angebote wie Youtube –<br />
und das sogar in HD-Qualität. Dank USB-Tastatur<br />
gestaltet sich der Ausflug ins weltweite Datennetz<br />
erfreulich komfortabel. Als Betriebsystem kommt<br />
Googles iOS-Konkurrent Android zum Einsatz, der<br />
auch beim ebenfalls vorgestellten Flachbildfernseher<br />
von Emwob als technischer Unterbau dient.<br />
Bei diesem überzeugt vor allem der pfeilschnelle<br />
Browser, der Seiten in Windeseile auf den Schirm<br />
zaubert. Leider müssen Sie aufgrund der fehlenden<br />
Flashunterstützung auf einige Inhalte verzichten,<br />
der Android-Fernseher befindet sich aber<br />
derzeit auch noch in einem Prototypstadium.<br />
Unser Multimedia-Special hilft Ihnen ebenfalls<br />
bei Familienangelegenheiten weiter: Wir zeigen<br />
Ihnen, welche digitalen Bilderrahmen neben<br />
Urlaubsfotos auch Ihre Liebsten in das beste<br />
Licht rücken. Überraschend: Die kleinen Schirme<br />
überzeugen zum vertretbaren Preis mit neuester<br />
Technik und sorgen dank hochwertiger Panels<br />
samt LED-Hinterleuchtung auch visuell für Furore.<br />
Wie es sich für die <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> gehört, kommt<br />
das Thema Klang nicht zu kurz, denn was wäre<br />
Multimediagenuss ohne eine satte akustische<br />
Bühne? Deshalb schickten wir sechs Multimedia-<br />
Lautsprecher führender Hersteller ins Testlabor.<br />
Unsere Audio-Redakteure spitzten die erfahrenen<br />
Ohren und aktivierten die Messgeräte, um die<br />
vergleichsweise günstigen 2.1-Komplettsysteme<br />
mit Subwoofer auf die Probe zu stellen. Die Ergebnisse<br />
sind durchaus ansprechend.<br />
Begleiten Sie uns also zu einem Multimedia-<br />
Ausflug der besonderen Art und lassen Sie<br />
sich von der technischen Vielfalt auf den<br />
kommenden Seiten überraschen. Entdecken<br />
Sie die Möglichkeiten!<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 37
Test l Multimedia-Special: 3D-Computermonitore<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
2.2011<br />
gut<br />
Acer<br />
HS244HQ<br />
TESTSIEGER<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
Max: 36,85 ˚C<br />
Der Acer-Monitor zeigt sich bei der Leistungsaufnahme<br />
genügsam und bleibt dementsprechend kühl<br />
Einstellungshilfen<br />
Allgemein<br />
Helligkeit 100<br />
Kontrast 50<br />
Farbtemperatur<br />
Anwender<br />
Rot 100<br />
Grün 100<br />
Blau 100<br />
Der HS244HQ setzt auf eine LED-Hinterleuchtung nebst geringen Schaltzeiten und ist so uneingeschränkt spieletauglich.<br />
Dank HDMI-1.4-Schnittstelle können Sie auch einem 3D-Blu-ray-Player plastische Bilder entlocken<br />
ACER HS244HQ<br />
3D-taugliche Computermonitore mit Full-HD-<br />
Auflösung (1920 × 1080 Bildpunkte) im 16 : 9-Format<br />
gibt es schon seit einiger Zeit. Nur sind die<br />
120-Hertz-fähigen Geräte ausschließlich mit dem<br />
Nvidia-3D-System nebst einer kompatiblen Grafikkarte<br />
des Herstellers nutzbar. Acer beschreitet<br />
mit dem 24-Zoller HS244HQ neue Wege.<br />
Dank HDMI-1.4-Schnittstelle können Anwender<br />
mit einem 3D-fähigen Blu-ray-Player oder Sonys<br />
Spielkonsole Playstation 3 in räumliche Filmund<br />
Spielewelten eintauchen. Damit Sie dafür<br />
umfassend gerüstet sind, ist eine aktive Shutterbrille<br />
im Lieferumfang des Displays enthalten.<br />
Der zur Synchronisierung nötige Sensor ist direkt<br />
im Rahmen des HS244HQ verbaut. Wir testen,<br />
wie sich der Computermonitor als Alternative<br />
zum deutlich hochpreisigeren 3D-Fernseher unter<br />
Heimkinobedingungen schlägt.<br />
Neben den zwei HDMI-Buchsen finden sich an<br />
der Rückseite lediglich noch ein VGA- und ein<br />
Line-in-Anschluss, womit sich der Ton über die<br />
Lautsprecher des Monitors ausgeben lässt. Die<br />
Audioqualität fällt jedoch sehr bescheiden aus<br />
und eignet sich allenfalls für die Wiedergabe der<br />
Windows-Systemklänge. Der Standfuß ist wie der<br />
Acers 3D-Monitor HS244HQ agiert flexibel bei der plastischen<br />
Darstellung<br />
Monitor selbst komplett aus Plastik gefertigt und<br />
erlaubt lediglich ein Kippen des Screens. Eine<br />
Höhenverstellung ist dagegen nicht vorgesehen.<br />
Die Voreinstellungen des Acer HS244HQ fallen<br />
zufriedenstellend aus. Der Farbraum wird<br />
minimal erweitert dargestellt, zudem sind alle<br />
Sekundärfarben leicht verschoben. Die Farbtemperatur<br />
präsentiert sich in hellen Bildbereichen<br />
weitgehend neutral, bei der Schwarzdarstellung<br />
fällt jedoch ein starker Blaustich auf, der bei<br />
seitlicher Betrachtung vehement zunimmt. In<br />
den Tiefen des Menüs können Sie zwar Hand<br />
an die Farbtemperatur legen, dennoch war es<br />
uns im Test nicht möglich, den Blauschimmer<br />
vollständig auszugleichen. Auch die Auflösung<br />
von Helligkeitsabstufungen gelingt dem Acer<br />
nicht optimal, Schuld daran ist eine nicht der<br />
Norm entsprechende Gamma-Kurve, durch die<br />
Abstufungen bei dunklen Bildinhalten schlicht<br />
verschluckt werden. Kritisieren müssen wir ferner<br />
den nicht optimalen Kontrast, der dem<br />
schlechten Schwarzwert zuzuschreiben ist.<br />
Im kalibrierten Zustand strahlt der Bildschirm<br />
ausreichend hell, der Betrieb ist so selbst bei<br />
Einfall von hellem Sonnenlicht durch das Fenster<br />
gesichert. Die Reaktionszeit fällt angenehm niedrig<br />
aus und schnelle Actionspiele werden nahezu<br />
ohne Schlieren dargestellt. Trotz des 120-Hertz-<br />
Panel müssen Sie auf die aus dem <strong>TV</strong>-Bereich bekannte<br />
Zwischenbildberechnung verzichten, was<br />
bei schnellen Bewegungen zu Verwischeffekten<br />
führt. Dank der LED-Hinterleuchtung gibt sich<br />
der HS244HQ dafür vergleichsweise sparsam<br />
und begnügt sich bei ausreichender Leuchtkraft<br />
mit maximal 30 Watt (W). Bei der Skalierung<br />
von niedrigen Auflösungen macht die Elektronik<br />
alles richtig und bildet Zuspielungen ansprechend<br />
scharf ab. Für die originalgetreue Filmwiedergabe<br />
stellt der Monitor auch Zuspielungen<br />
Auf eine DVI-Schnittstelle müssen Sie verzichten, dafür<br />
bietet der Monitor zwei HDMI-1.4-Anschlüsse<br />
mit 23,976 Bildern pro Sekunde korrekt dar.<br />
Den 3D-Eindruck haben wir anhand unserer Referenz-Blu-ray-3D<br />
„Avatar“ getestet. Dabei überzeugte<br />
die Bildqualität von der ersten Sekunde<br />
an. Die gefürchteten Doppelkonturen halten sich<br />
selbst in anspruchsvollen Szenen in Grenzen<br />
und die räumliche Abbildung kann sich durchaus<br />
mit der Darstellungsgüte von aktuellen Flachbildfernsehern<br />
messen. Der einzige Nachteil<br />
ist die eingeschränkte Leuchtkraft, denn durch<br />
das stetige Öffnen und Schließen der aktiven<br />
Shutterbrille gelangt nur ein Bruchteil der Helligkeit<br />
zum Auge. 3D-Fernsehsender, etwa Sky<br />
3D, können Sie mit dem Monitor leider nicht<br />
betrachten, weil er das bei der Übertragung zum<br />
Einsatz kommende Side-by-Side-Format nicht<br />
interpretieren kann.<br />
Trotz der nicht optimalen Bildparameter bietet<br />
Acer mit dem HS244HQ einen attraktiven und<br />
vor allem vergleichsweise preiswerten 3D-Bildschirm<br />
an, der auch unter Heimkinobedingungen<br />
eine gute Figur abgibt. Vor allem die saubere<br />
dreidimensionale Abbildung hat uns im Zuge<br />
des Tests in den Bann gezogen. Im Computeralltag<br />
bleiben ebenfalls kaum Wünsche offen und<br />
ein strahlendes Bild garantiert ein angenehmes<br />
Arbeiten und Spielen. Das Projekt „3D-Einstieg<br />
zum Kampfpreis“ ist dem taiwanesischen Elektronikkonzern<br />
gelungen.<br />
Ergebnis<br />
72 %<br />
gut<br />
Bilder: Acer, Auerbach Verlag, LG<br />
38<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
Max: 45,37 ˚C<br />
Da der W2363D nicht von stromsparenden LEDs hinterleuchtet<br />
wird, entsteht etwas mehr Abwärme<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
2.2011<br />
befriedigend<br />
LG<br />
W2363D<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
Einstellungshilfen<br />
Allgemein<br />
Farben<br />
Helligkeit 100 Vorein. 6500K<br />
Kontrast 70 Rot 54<br />
Grün 50<br />
Gamma 0<br />
Blau 45<br />
Schärfe 3<br />
Schwarzwert Hoch<br />
Overscan<br />
Aus<br />
LGs 3D-fähiger 23-Zoller unterstützt Full-HD-Auflösung mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten, 3D-Inhalte sind ausschließlich<br />
mit Nvidias proprietärer 3D-Vision-Lösung darstellbar<br />
LG W2363D<br />
Aufgrund fehlender Lautsprecher müssen Sie für die Audiowiedergabe<br />
auf die Kopfhörerbuchse ausweichen<br />
LGs schreibtischtauglicher Beitrag zur 3D-Darstellung<br />
brüstet sich mit einer Bildschirmdiagonale<br />
von 23 Zoll (rund 50 Zentimeter) und stellt<br />
Inhalte mit einem Bildseitenverhältnis von 16 : 9<br />
dar – das sind beste Voraussetzungen, um sich<br />
die Zeit im Arbeitszimmer mit einem Film oder<br />
Videospiel zu vertreiben. Dabei fällt vor allem<br />
die 3D-Darstellung positiv auf, die dank dem<br />
leuchtstarken Panel auch ausreichend hell gerät.<br />
Dennoch müssen Sie im dreidimensionalen<br />
Betrieb mit einer grundlegenden technischen<br />
Einschränkung leben. Doch dazu später.<br />
Der Monitor ist ausschließlich in schwarz erhältlich<br />
und verfügt über eine entspiegelte und<br />
minimal kontrastoptimierte Front. In Verbindung<br />
mit der hohen Leuchtkraft des W2363D sind so<br />
stets knackige Bilder garantiert. Auf Wunsch<br />
können Sie auch den automatischen Lichtsensor<br />
aktivieren, der die Leuchtkraft automatisch an<br />
die Umgebungsbeleuchtung anpasst. Das spart<br />
nicht nur Energie, sondern schont vor allem die<br />
Augen beim Arbeiten. Ist der Sensor aktiviert,<br />
wird der Leistungsbedarf um rund die Hälfte<br />
gedrosselt. Bei voller Helligkeit fällt er mit rund<br />
45 Watt vergleichsweise hoch aus, da LG statt effizienter<br />
LEDs zur Hinterleuchtung auf klassische<br />
Leuchtstoffröhren (CCFL) setzt. Die Aufstellung<br />
des Monitors gestaltet sich zudem etwas eingeschränkt,<br />
weil der Standfuß lediglich eine leichte<br />
Neigung des Bildschirms erlaubt. Auch optisch<br />
kann die Konstruktion nicht überzeugen, das<br />
verwendete Plastik wirkt alles andere als hochwertig.<br />
Die Bedienung erfolgt über berührungsempfindliche<br />
Flächen, die leider nicht beleuchtet<br />
sind – in dunkler Umgebung ist das Anpassen<br />
von Parametern so nahezu unmöglich. Auf der<br />
Anschlussseite erwarten Sie ein DVI-Anschluss,<br />
zwei seitlich platzierte HDMI-1.3-Buchsen sowie<br />
ein Line-in-Eingang, über den Sie den Ton von<br />
Ihrem Computer an den Monitor weiterleiten<br />
können. Leider verfügt der W2363D nicht über<br />
interne Lautsprecher, dafür steht eine Buchse<br />
für Kopfhörer parat.<br />
Bei den Voreinstellungen überzeugt vor allem<br />
die Farbdarstellung. An dieser Stelle können wir<br />
dem Display eine nahezu perfekte Reproduktion<br />
attestieren, auch bei seitlicher Betrachtung<br />
bleibt die Abbildung weitestgehend stabil.<br />
Die Farbtemperatur ist in hellen und dunklen<br />
Bildbereichen von einem Farbstich durchzogen.<br />
Eine neutrale Darstellung lässt sich trotz vorhandener<br />
Menüparameter zur Einreglung nicht<br />
erzielen. Die Kontrastdarstellung kann nur in<br />
einer hellen Umgebung überzeugen, im abgedunkelten<br />
Heimkino fällt umgehend der nicht<br />
optimale Schwarzwert ins Auge. Ferner werden<br />
bereits kleinste Abweichungen von der mittigen<br />
Sitzposition mit einer aufgehellten Darstellung<br />
quittiert. Dank einem reaktionsschnellen Panel<br />
erscheinen selbst schnelle Actionspiele nahezu<br />
schlierenfrei. Aufgrund der fehlenden Zwischenbildberechnung<br />
werden zügige Bewegungen<br />
dennoch verwischt dargestellt. Da der W2363D<br />
über keine HDMI-1.4-Schnittstelle verfügt, muss<br />
Rückseitig führen Sie Bilder digital per DVI zu, seitlich<br />
stehen zwei HDMI-Schnittstellen zur Verfügung<br />
die dreidimensionale Abbildung mittels 3D-Bluray-Player<br />
oder Playstation 3 außen vor bleiben<br />
und Sie sind auf die Zuspielung über einen PC<br />
angewiesen. Dafür benötigen Sie zwingend eine<br />
Grafikkarte von Nvidia und das 3D-Vision-Kit<br />
des Herstellers, für das noch einmal rund 130<br />
Euro zusätzlich zu veranschlagen sind. Im Set<br />
ist eine aktive Shutterbrile nebst Sensor enthalten.<br />
Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind<br />
und Ihr Heimcomputer darüber hinaus über<br />
genügend Leistung verfügt, kann ein Großteil<br />
der aktuellen PC-Spiele in 3D ausgegeben werden.<br />
Im Test hat uns der aktuelle First-Person-<br />
Shooter „Call of Duty: Black Ops“ förmlich vom<br />
Hocker gerissen. Die Plastizität war enorm und<br />
steigerte den Spielspaß immens. Theoretisch<br />
ist mit dieser Lösung auch die Wiedergabe von<br />
Blu-ray 3Ds möglich, im Test wurde die Wiedergabe<br />
mit der Abspielsoftware Power DVD 10<br />
jedoch stets verweigert.<br />
LG bietet mit dem W2363D einen durchaus heimkinotauglichen<br />
3D-Monitor an. Die Schwächen<br />
im Kontrast lassen aber den eigentlichen Ursprung<br />
des Gerätes durchblitzen. In einer hellen<br />
Büroumgebung fühlt sich das Display eindeutig<br />
mehr zuhause. Bei der 3D-Darstellung stößt lediglich<br />
die Einschränkung auf das Nvidia-System<br />
sauer auf, die erzielte räumliche Tiefenwirkung<br />
kann hingegen voll überzeugen.<br />
Ergebnis<br />
befriedigend<br />
69 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 39
Test l Multimedia-Special: 3D-Computermonitore<br />
Fazit<br />
Um eines gleich vorwegzunehmen:<br />
Beide Computermonitore machen im<br />
Büro- und Spielealltag eine sehr gute<br />
Figur und überzeugen mit einem<br />
leuchtstarken und scharfen Bild. Unter<br />
Heimkinobedingungen verschiebt<br />
sich die Gewichtung allerdings. Hier<br />
spielt in erster Linie ein überzeugender<br />
Kontrast die Hauptrolle, denn<br />
Filme wirken erst mit einem strahlenden<br />
Weiß und knackigem Schwarz<br />
richtig fesselnd. Genau an dieser<br />
Stelle lassen beide Geräte wichtige<br />
Punkte liegen und ziehen sich mit einer<br />
lediglich befriedigenden Leistung<br />
aus der Affäre.<br />
Die dreidimensionale Darstellung<br />
gelingt beiden Kandidaten hingegen<br />
sehr ansprechend. Aufgrund einer<br />
im Vergleich zu aktuellen Flachbildfernsehern<br />
eingeschränkten Panelqualität<br />
– etwa in Form der fehlenden<br />
Zwischenbildberechnung –<br />
ziehen sie im direkten Vergleich<br />
trotzdem den Kürzeren. Der W2363D<br />
von LG rückt sich bei der plastischen<br />
Wiedergabe aufgrund seiner<br />
Leuchtkraft etwas in den Vordergrund,<br />
dennoch sollten Sie sich für<br />
den optimalen 3D-Genuss in einem<br />
dunklen Raum befinden. Bei der Trennung<br />
der Bilder nehmen sich beide<br />
Monitore nicht viel und Doppelkonturen<br />
werden effizient unterdrückt.<br />
Dank HDMI-1.4-Schnittstelle agieren<br />
Sie mit dem Acer HS244HQ deutlich<br />
flexibler und können neben dem<br />
3D-Ansatz von Nvidia (siehe Kasten)<br />
auch auf die Wiedergabe<br />
mittels 3D-Blu-ray-Player und Sonys<br />
Playstation 3 zurückgreifen. Bei der<br />
Filmdarstellung kann sich der Kandidat<br />
von Acer klar an die Spitze setzen,<br />
denn er versteht sich auf die Wiedergabe<br />
mit der originalen Bildwiederholfrequenz<br />
(24p) aus dem Kino.<br />
Nvidia 3D Vision – so geht’s<br />
Um Ihren PC zur plastischen Bildausgabe<br />
zu überreden, benötigen<br />
Sie in jedem Fall eine aktuelle Grafikkarte<br />
von Nvidia und das Nvidia<br />
3D-Vision-Kit (130 Euro), welches<br />
eine aktive Shutterbrille nebst Sensor<br />
enthält. In Verbindung mit einem<br />
120-Hertz-tauglichen Monitor steht<br />
dem Eintauchen in dreidimensionale<br />
Welten dann nichts mehr im Weg. Neuerdings<br />
können Sie auch aktuelle 3D-<br />
Flachbildfernseher über Nvidias System<br />
mit plastischen Bildern versorgen.<br />
Dafür ist jedoch eine Grafikkarte des<br />
Herstellers, die über eine HDMI-1.4-<br />
Schnittstelle verfügt, zwingende Voraussetzung.<br />
Als günstigste Lösung<br />
bietet sich in dem Fall eine Karte mit<br />
der Geforce-GTX-260-Architektur an.<br />
Der LG W2363D führt hingegen immer<br />
einen sogenannten 3:2-Pulldown<br />
durch, und stellt Bilder mit einer Frequenz<br />
von 60 Hertz dar. Dieser Prozess<br />
geht zwangsläufig immer mit Mini-Rucklern<br />
einher. Bei der Gleichmäßigkeit<br />
der Ausleuchtung sind beide Displays<br />
auf Augenhöhe und wissen gleichermaßen<br />
zu überzeugen. Abschließend<br />
bleibt zu sagen, dass sich die<br />
Lösungen von LG und Acer durchaus,<br />
wenn auch mit Abstrichen, für<br />
den Heimkinoeinsatz im Arbeitszimmer<br />
eignen. Die 3D-Darstellung<br />
kann sich wirklich sehen lassen – um<br />
so mehr, wenn man die im Vergleich<br />
zum stereoskopischen Fernseher deutlich<br />
niedrigeren Anschaffungskosten<br />
berücksichtigt.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Ausstattung<br />
Testsieger<br />
Allgemein<br />
Hersteller Acer LG<br />
Modell HS244HQ W2363D<br />
Preis/Straßenpreis 399 Euro/ 394 Euro 379 Euro/279 Euro<br />
Maße B/H/T 57,5 × 42,3 × 4 cm 55,5 × 41,9 × 7 cm<br />
Gewicht 5,2 kg 5,2 kg<br />
Informationen www.acer.de www.lg.de<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
DVI<br />
Eingänge<br />
Sonstige – Kopfhöreranschluss<br />
Merkmale<br />
Monitor-Typ LED-LCD LCD<br />
Auflösung 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel<br />
Reaktionszeit<br />
2 ms 3 ms<br />
(Herstellerangabe)<br />
Frontscheibe leicht kontrastoptimiert, entspiegelt leicht kontrastoptimiert, entspiegelt<br />
Standfuß drehbar höhenverstellbar<br />
neigbar drehbar höhenverstellbar<br />
neigbar<br />
Formatwahl (HDMI)<br />
VGA<br />
frei wählbar,<br />
stellt Inhalte auch unskaliert dar<br />
HDMI<br />
DVI<br />
VGA<br />
frei wählbar,<br />
stellt Inhalte auch unskaliert dar<br />
Sonstiges 3D-Brille beiliegend –<br />
Betrieb<br />
3D-Betrieb<br />
120 Hertz HDMI 1.4 Playstation 3 120 Hertz HDMI 1.4 Playstation 3<br />
(Nvidia) (Blu-ray 3D)<br />
(Nvidia) (Blu-ray 3D)<br />
Filme<br />
und Spiele<br />
Leuchtkraft 230 – 276 cd/m 2 334 – 390 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,2 – 0,5 cd/m 2 0,4 – 0,7 cd/m 2<br />
Gleichmäßigkeit der<br />
sehr gut<br />
sehr gut<br />
Ausleuchtung<br />
120 Grad: ausreichend<br />
120 Grad: ausreichend<br />
Kontrastverlust Blickwinkel<br />
150 Grad: ausreichend<br />
150 Grad: ausreichend<br />
Energiekosten/Jahr 8,46 Euro/Jahr 11,61 Euro/Jahr<br />
Handhabung und Verarbeitung<br />
Bedienungsanleitung gut gut<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· 3D-Darstellung<br />
· geringe Leistungsaufnahme<br />
· 3D-Darstellung<br />
· leuchtstark<br />
Nachteile<br />
· niedriger Kontrast<br />
· Blaustich<br />
· eingeschränkter Blickwinkel<br />
· 3D-Betrieb nur mit Nvidia-System möglich<br />
· suboptimaler Blickwinkel<br />
· schwacher Kontrast<br />
BEWERTUNG<br />
Installation befriedigend 7,5/12 befriedigend 7/12<br />
Benutzerfreundlichkeit gut 6,5/9 befriedigend 5,5/9<br />
Stand-by:<br />
1,3 W<br />
Stand-by:<br />
1,3 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb:<br />
16–29 W 3/3 Betrieb: 22,6–45,1 W 3/3<br />
Ausstattung gut 9/11,5 gut 9/11,5<br />
Wiedergabequalität<br />
Kontrastumfang 500 : 1–1 400 : 1 5,5/10 500:1–1 000:1 5/10<br />
Farbdeckung<br />
Das müssen Sie bei 3D-Computermonitoren beachten<br />
Wenn ein Monitor mit 120 Hertz gekennzeichnet<br />
ist, können Sie dem<br />
Bildschirm ausschließlich mit Nvidias-3D-Vision-System<br />
greifbare Bilder<br />
entlocken. An dieser Stelle dürfen jedoch<br />
keine Adapterkabel zum Einsatz<br />
kommen, denn die Übertragung funktioniert<br />
nur von DVI auf DVI respektive<br />
von HDMI auf HDMI reibungslos.<br />
Verfügt der Bildschirm hingegen über<br />
eine HDMI-1.4-Schnittstelle, ist er mit<br />
dem offiziellen 3D-Standard der Bluray<br />
3D kompatibel und Sie können neben<br />
einem geeigneten Blu-ray-Player<br />
auch Sonys Playstation 3 zur dreidimensionalen<br />
Bildausgabe bewegen.<br />
In diesem Diagramm müssen alle<br />
Farben auf den vorgegebenen<br />
Punkten liegen. Befinden sie<br />
sich innerhalb des Farbdreiecks,<br />
sind die Farben ungesättigt,<br />
liegen sie außerhalb, sind die<br />
Farben übersättigt.<br />
Farbtemperatur<br />
Die mittlere Linie symbolisiert<br />
die Vorgabe von 6500 Kelvin.<br />
Befinden sich Farben über dieser<br />
Norm, färbt sich das Bild in der<br />
entsprechenden Farbe. Links befinden<br />
sich die Schwarzbereiche,<br />
rechts die Weißbereiche - dazwischen<br />
alle Graustufen.<br />
minimal erweitert, verschobene Sekundärfarben<br />
nicht ausreichend kalibrierbar,<br />
starker Blaustich im Schwarz 8/10<br />
nahezu perfekte Farbraumabbildung<br />
in hellen Bildbereichen zu kühl,<br />
dunkle Inhalte erscheinen zu warm 9/10<br />
Bildschärfe gut 8/10 gut 8/10<br />
Aufbereitung ausgezeichnet 2/2 ausreichend 0,5/2<br />
Sehtest gut 7/10 gut 7/10<br />
Bildqualität gut 30,5/42 gut 29,5/42<br />
Gesamt 53,5 von 74,5 Punkten 51 von 74,5 Punkten<br />
3D-Eindruck gut gut<br />
Preis/Leistung gut gut<br />
ERGEBNIS gut befriedigend<br />
72 % 69 %<br />
Bilder: Nvidia<br />
40 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
gut<br />
Shuttle<br />
XS 3510MA<br />
TESTERGEBNIS<br />
befriedigend<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
2.2011<br />
Ob unter Last oder im Desktopbetrieb - der Mini-PC weist nahezu konsequent eine<br />
Temperatur von rund 56 Grad Celsius auf und überzeugt durch extreme Laufruhe<br />
MINI-PC IM HEIMKINO<br />
Klein, lautlos und multimedial<br />
Mit dem XS 3510MA bietet der Computerspezialist Shuttle einen vollwertigen Mini-PC an, der nur geringfügig<br />
größer als eine Blu-ray-Hülle ist und darüber hinaus lautlos seinen Dienst verrichtet. Nichtsdestotrotz werkelt im<br />
Inneren die aktuellste (Mobil-)Technik. Wir wagen den Praxistest unter Heimkinobedingungen.<br />
So geben Sie Full-HD-Videos flüssig wieder<br />
Mit den richtigen Einstellungen im VLC-<br />
Player machen Sie Ihren Mini-PC für die Wiedergabe<br />
von Full-HD-Filmen mit 1920 × 1080<br />
Pixeln fit. Dafür wählen Sie unter Extras<br />
den Menüpunkt Optionen aus und setzen<br />
im Reiter Videoeinstellungen die Haken wie<br />
im Bild gezeigt. Außerdem sollte unbedingt<br />
die Videoausgabe über DirectX (Direct-<br />
Draw) aktiviert werden. Im Anschluss war<br />
es uns möglich, Filme im MKV-Container<br />
mit höchster Auflösung weitestgehend<br />
flüssig abzuspielen.<br />
Klein, aber oho! Der XS 3510MA überzeugt<br />
nicht nur äußerlich durch kompakte<br />
Abmessungen – auch das technische<br />
Innenleben erscheint auf den ersten<br />
Blick äußerst attraktiv. So sorgt ein bisher eher<br />
in Netbooks anzutreffender, extrem sparsamer<br />
Prozessor der Atom-Familie (D510) für die nötige<br />
Rechenpower. Dabei handelt es sich um<br />
eine Doppelkern-CPU, die alltägliche Aufgaben<br />
spürbar flüssiger als ein Single-Core abarbeitet.<br />
Dank Hyper-Threading-Technologie stehen<br />
Ihnen im Betrieb zwei weitere virtuelle Kerne<br />
zur Verfügung. Der Prozessor ist zwar lediglich<br />
mit 1,6 Gigahertz getaktet, was für Büroarbeiten<br />
und Ausflüge ins Internet aber völlig ausreichend<br />
ist. Bei Spielen und der Wiedergabe von<br />
Videos springt ein Grafikprozessor von Nvidia<br />
auf Basis der aktuellen ION2-Plattform in die<br />
Bresche. Daten finden auf der Festplatte mit<br />
einer Kapazität von 500 Gigabyte (GB) Platz, der<br />
Arbeitsspeicher ist mit 2 GB RAM etwas gering<br />
dimensioniert. Wie schlägt sich der XS 3510MA<br />
in der Praxis? Wir haben den Mini-PC unter<br />
Heimkinobedingungen getestet und zeigen Ihnen,<br />
wie er sich bei Ausflügen in multimediale<br />
Unterhaltungswelten aus der Affäre zieht.<br />
Fürs Wohnzimmer gemacht<br />
Aufgrund seiner kompakten Größe und der<br />
enormen Laufruhe ist der XS 3510MA geradezu<br />
Mit diesen Einstellungen und den Haken an den richtigen<br />
Stellen können Sie Full-HD-Videos flüssig wiedergeben<br />
für den Einsatz im Wohnzimmer prädestiniert,<br />
denn so bettet sich der Mini-PC zurückhaltend<br />
in Ihre Wohnlandschaft ein. Bequem:<br />
Dank der HDMI-Schnittstelle können Sie Ihren<br />
Flachbildfernseher respektive den AV-Receiver<br />
mittels nur einer Strippe mit digitalen Bild- und<br />
Tonströmen versorgen und dank des verbauten<br />
DVD-Brenners auch die Spielfilm-Sammlung<br />
direkt abspielen. Medien sind dank großzügig<br />
dimensionierter fünf USB-Anschlüsse bequem<br />
auch über externe Datenträger zuspielbar.<br />
Shuttle hat sogar an einen SD-Slot gedacht,<br />
der SDHC-Karten und das Memorystick-Format<br />
von Sony verdaut.<br />
Full-HD-Filme<br />
Von der Hardwareseite ist der Mini-PC der Wiedergabe<br />
von Full-HD-Videos mit 1920 x 1080<br />
Bildpunkten problemlos gewachsen, Videos<br />
vom Online-Portal Youtube werden in dieser<br />
Auflösung ruckelfrei wiedergegeben. Bei der<br />
lokalen Wiedergabe erweist sich das Abspielen<br />
von hochauflösendem Material jedoch als<br />
überraschend problematisch. An dieser Stelle<br />
verkomplizieren Kompatibilitätsprobleme einzelner<br />
Videocodecs und fehlerhafte Treiber der<br />
noch jungen ION2-Plattform den ungetrübten<br />
Videogenuss. Full-HD-Videodateien im Quicktime-Container<br />
(MOV-Format, H.264 codiert)<br />
lassen sich bereits im Auslieferungszustand<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 41
Test l Multimedia-Special: Shuttle-Couch-PC<br />
mit dem vorinstallierten Windows Media Player<br />
nahezu unterbrechungsfrei abspielen. Anders<br />
sieht es bei Filmen im weitverbreiteten MKV-<br />
Containerformat (H.264) aus. Hier streikt<br />
der Microsoft-Player, weil er nicht über die<br />
notwendigen Codecs verfügt. Nach der Installation<br />
des kostenlosen K-Lite Codec<br />
Packs konnten wir den Player zumindest zur<br />
Wiedergabe überreden, das Bild war jedoch<br />
von Artefakten durchzogen. Auch der auf<br />
die HD-Wiedergabe spezialisierte Media Player<br />
Classic – Home Cinema (Bezugsquelle:<br />
http://mpc-hc.sourceforge.net) stellt HD-<br />
Filme in 1 080p nur als ruckelnde Dia-Show<br />
dar. Dennoch ist es möglich, mit dem Mini-<br />
PC Full-HD-Inhalte zu genießen. Die ION2-<br />
Grafikeinheit von Nvidia ist nämlich von Haus<br />
aus auf die Dekodierung von H.264-Videos<br />
spezialisiert, was der Abspielsoftware aber<br />
explizit durch Aktivierung der Hardwarebeschleunigung<br />
in den Tiefen der Einstelldialoge<br />
mitgeteilt werden muss. Als Problem<br />
erweist sich an dieser Stelle, dass viele Player<br />
aufgrund der noch jungen Treiberarchitektur<br />
seitens Nvidia trotz aktivierter Hardwarebeschleunigung<br />
zum Ruckeln neigen. Allein<br />
mit der aktuellen Version (1.1.7) des VLC-<br />
Players war es uns möglich, Full-HD-Videos<br />
(nahezu) ruckelfrei abzuspielen (siehe Kasten<br />
S. 41). Dank der auf die Videowiedergabe<br />
optimierten ION2-Grafikeinheit pendelt sich<br />
die CPU-Auslastung bei zurückhaltenden 20<br />
Prozent ein. Bei Filmen mit der „kleinen“ HD-<br />
Auflösung 720p mit 1 280 × 720 Bildpunkten<br />
gestaltet sich die Wiedergabe hingegen mit<br />
allen Playern fehlerfrei. Für den echten Kino-<br />
Look können Sie Filme auch mit der originalgetreuen<br />
Bildwiederholfrequenz von 23,967<br />
Bildern pro Sekunde ausgeben. Voraussetzung<br />
ist hier aber ein kompatibler Monitor<br />
respektive Flachbildfernseher. Mehrkanalton<br />
leiten Sie überdies direkt per HDMI weiter.<br />
Spielgefährte?<br />
Grafikkartenhersteller Nvidia bewirbt die<br />
ION2-Grafikprozessor explizit für Computerspieler.<br />
So soll der Chip der etablierten<br />
GMA-Architektur von Intel den Rang ablaufen<br />
und deren Leistung durchschnittlich um den<br />
Faktor 10 übertrumpfen. Das klingt auf dem<br />
Papier fantastisch und das Versprechen löste<br />
die ION2-Architektur auch im Testlabor ein.<br />
Nur gibt es einen Haken: So läuft etwa ein<br />
Spiel auf einem GMA-Chipsatz mit unspielbaren<br />
zwei Bildern pro Sekunde (fps) und<br />
dank ION2 werden – wie versprochen – 20 fps<br />
wiedergegeben. Wirklich spielbare Gefilde<br />
Max: 55,88 ˚C<br />
Ob unter Last oder im Desktopbetrieb – der Mini-PC<br />
weist in der Regel nie mehr als 56 Grad Celsius auf<br />
Über den MSI Afterburner war es uns möglich, die<br />
Grafikkarte stabil um mehr als 20 Prozent zu übertakten<br />
Viel Rechenleistung: Der Intel-Atom-Prozessor D510<br />
wartet mit zwei echten und zwei virtuellen Kernen auf<br />
Der Weg zum perfekten Multimedia-Erlebnis<br />
Wenn man auf dem Sofa liegt und ein Filmabend<br />
bevorsteht, möchte man sich nicht<br />
mit einer Maus durch schnöde Ordnerstrukturen<br />
klicken. Abhilfe schafft hier beispielsweise<br />
das Media Center von Microsoft, das<br />
bei Windows 7 bereits zum Lieferumfang<br />
gehört. Die Anwendung macht Ihre Mediensammlung<br />
über eine ansprechende gestaltete,<br />
für die <strong>TV</strong>-Darstellung optimierte Benutzeroberfläche<br />
zugänglich und lässt sich<br />
zügig und komfortabel bedienen. An dieser<br />
Stelle möchten wir Ihnen das XBMC Media<br />
Center als Alternative ans Herz legen. Dabei<br />
handelt es sich um eine freie Software,<br />
deren Anfänge im Umfeld der Xbox von<br />
Microsoft zu suchen sind. Diverse Hobby-<br />
Entwickler wollten die Spielkonsole um flexible<br />
Multimedia-Funktionen erweitern und<br />
mittlerweile ist die Anwendung auch für<br />
Computer und andere Endgeräte zugänglich.<br />
XBMC trumpft mit einem ansprechenden<br />
Interface auf, welches auf dem Shuttle-<br />
Mini-PC leider nicht ganz flüssig dargestellt<br />
wird. Neben umfassenden Funktionalitäten<br />
zur Medienwiedergabe stehen unzählige Erweiterungen<br />
bereit. Per Internet-Verbindung<br />
lassen sich beispielsweise aktuelle Wetterdaten<br />
von Ihrem Wohnort abrufen, auch die<br />
Abfrage von E-Mail-Konten direkt aus XBMC<br />
heraus ist möglich. Das Media Center lässt<br />
sich optional mittels Fernbedienung, etwa<br />
einer Logitech Harmony, bedienen. Nennen<br />
Sie ein Handy mit Android-Betriebssystem<br />
Ihr eigen, können Sie über eine kostenlose<br />
App die Medienbibliothek bequem über den<br />
Touchscreen des Smartphones durchforsten.<br />
Dabei werden auch Cover und weiterführende<br />
Informationen übersichtlich präsentiert.<br />
Diese Informationen lädt XBMC im Übrigen<br />
selbstständig aus dem Internet nach. Zudem<br />
werden Titel auf Wunsch automatisch<br />
benannt und einsortiert. Ist die Wiedergabe<br />
eines Films abgeschlossen, lässt sich der PC<br />
bequem über die App herunterfahren.<br />
Besitzer eines Android-Handy steuern Sie das XBMC<br />
ausgesprochen komfortabel per Gratis-App<br />
Neben der Medienwiedergabe haben Sie Zugriff auf<br />
viele weitere Zusatzfunktionen, wie etwa das Wetter<br />
Wenn Sie einen DVB-T-Tuner via USB nutzen, können Sie<br />
Inhalte über das Windows Media Center abrufen<br />
Das XBMC Media Center ist kostenlos und verwandelt<br />
Ihren PC in eine komfortable Multimedia-Maschine<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Shuttle<br />
42<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
werden allerdings erst ab 30 Frames erreicht.<br />
Im Test konnten wir immerhin den aktuellen<br />
3D-Strategiehit „Starcraft 2“ auf der<br />
niedrigsten Detailstufe im 720p-Modus weitestgehend<br />
flüssig spielen. Der 2D-Knobler<br />
„Bejeweled 3“ entpuppte sich hingegen als<br />
unspielbar. Über die kostenlose Anwendung<br />
MSI Afterburner gelang es uns zwar, die<br />
Grafikkarte zwar um über 20 Prozent stabil<br />
zu übertakten, bei Messungen mit verschiedenen<br />
Benchmarks war aber kein Leistungszugewinn<br />
zu verbuchen. Der ION2-Chipsatz<br />
hält aber in Form der CUDA-Technik noch ein<br />
Schmankerl für alle Videofans bereit. Mit<br />
einer geeigneten Anwendung, etwa MediaCoder,<br />
können Sie die Umwandlung von Videos<br />
auf die Grafikkarte (GPU) auslagern, was den<br />
Konvertierungsprozess im Schnitt viermal<br />
schneller vonstatten gehen lässt.<br />
Computeralltag<br />
Die Windows-7-Oberfläche Aero Glass präsentiert<br />
sich auf dem Shuttle stets flüssig,<br />
auf Transparenzeffekte und diverse Designs<br />
muss nicht verzichtet werden. Für alltägliche<br />
Aufgaben ist die Prozessorleistung mehr als<br />
ausreichend, auch die 2 GB Arbeitsspeicher<br />
schlagen sich wacker, allerdings fehlt es hier<br />
an Nachrüstreserven (siehe Wertungstabelle).<br />
Dank eingebautem WLAN-Modul nehmen Sie<br />
kabellos Kontakt zum Internet auf. An dieser<br />
Stelle noch ein Tipp: Anfangs versuchten<br />
wir vergeblich, eine kabellose Verbindung zu<br />
unserem Netzwerk aufzubauen. Die WLAN-<br />
Funktion muss zunächst über das Icon „ControlAP“<br />
auf dem Desktop aktiviert werden. Im<br />
Betrieb präsentiert sich der Mini-PC nahezu<br />
lautlos, denn die Hardwarearchitektur des XS<br />
3510MA bassiert auf einem lüfterlosen Design.<br />
Die Temperatur steigt selbst unter Vollast<br />
nicht über 60 Grad Celsius. Auch bei der<br />
Leistungsaufnahme kann der Mini-PC punkten<br />
und kommt im Schnitt auf wenig mehr als 20<br />
Watt (W). Im Energiesparmodus von Windows<br />
7 pendelt sich der Wert bei rund 2,5 W ein, bei<br />
längerer Abwesenheit empfiehlt es sich, den<br />
Netzstecker zu ziehen, weil auch ausgeschaltet<br />
noch 1,3 W beansprucht werden. Aufgrund der<br />
vergleichsweise geringen Leistungsaufnahme<br />
im Betrieb eignet sich der Mini-PC ideal für den<br />
Einsatz als Medienserver und kann als Schaltzentrale<br />
Lieblingsmusik oder Filme für Abnehmer<br />
im gesamten Haus zur Verfügung stellen.<br />
Heimkinotauglich?<br />
Grundsätzlich können wir dem Mini-PC volle<br />
Tauglichkeit für den Wohnzimmereinsatz<br />
attestieren. High-End-Enthusiasten werden<br />
sich dennoch an der nicht optimalen Full-HD-<br />
Unterstützung stoßen. Mit dem erwähnten<br />
Trick funktioniert die Wiedergabe zwar, dennoch<br />
treten beim MKV-Format immer noch<br />
vereinzelt Mikroruckler auf. Beim Abspielen<br />
von SD-Inhalten, etwa von einer DVD, und<br />
HD-Inhalten in 720p treten hingegen keinerlei<br />
Probleme auf – hier läuft alles butterweich.<br />
Bei Spielen müssen Sie sich mit den<br />
niedrigsten Detailstufen zufriedengeben, in<br />
dem meisten Fällen sind aktuelle Titel dann<br />
aber nahezu unspielbar. Insofern taugt der<br />
XS 3501MA zwar nicht zur Gaming-Machine,<br />
definiert sich aber dennoch als stimmiges<br />
Gesamtpaket und vollwertiger Couch-PC mit<br />
umfassenden Multimedia-Ambitionen. Auch<br />
wenn Sie für den Preis bereits einen wesentlich<br />
leistungsfähigeren Desktop-PC erhalten:<br />
Die minimalistische und flüsterleise Shuttle-<br />
Lösung macht im Wohnzimmer einfach eine<br />
ungleich bessere Figur.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
LAN<br />
USB<br />
HDMI<br />
Shuttle<br />
XS 3510MA<br />
629 Euro/550 Euro<br />
38 × 16,2 × 25,2 cm<br />
1,9 kg<br />
www.shuttle.eu<br />
VGA<br />
Kopfhörer<br />
Eingänge 5<br />
Ausgänge<br />
Sonstige<br />
WLAN, SD-Slot (SDHC, SD, MS, MS-pro)<br />
Merkmale<br />
Prozessor<br />
Intel Atom D510 (Dualcore)<br />
2 Gigabyte (ein Slot,<br />
RAM<br />
derzeit auf 2 GB limitiert)<br />
Grafikkarte<br />
Nvidia ION2 (on board)<br />
Festplattenkapazität<br />
500 Gigabyte<br />
Laufwerk<br />
DVD-Brenner<br />
Betriebssystem<br />
Windows 7 Home (vorinstalliert)<br />
Lautheit<br />
17–19 dBA<br />
Stromverbrauch Desktop: 22 W, Last: 25 W,<br />
Energie sparen: 2,5 W, Aus: 1,3 W<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· klein, lautlos, sparsam<br />
· vollwertiger PC<br />
· ausreichende Performance für Surfund<br />
Büroalltag<br />
Nachteile<br />
· flüssige Full-HD-Wiedergabe nur mit<br />
Tuning möglich<br />
· begrenzt für Computerspiele geeignet<br />
· etwas hoher Preis<br />
Bewertung<br />
Ausstattung befriedigend 9/15<br />
Schnittstellen gut 12/15<br />
Inbetriebnahme gut 8/10<br />
Videowiedergabe gut 15/20<br />
Internet und Büroarbeiten gut 8/10<br />
Lautheit ausgezeichnet 5/5<br />
Leistungsaufnahme ausgezeichnet 5/5<br />
Gesamt<br />
62 von 80 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
befriedigend<br />
Ergebnis<br />
78 %<br />
Mikrofon<br />
gut<br />
Der Mini-PC macht seiner Bezeichnung alle Ehre und überzeugt zudem mit einem lüfterlosen<br />
Design. Auf der Vorder- und Rückseite finden Sie genügend Anschlüsse vor<br />
Mittels einer speziellen VESA-Halterung (PV01) kann der XS 3510MA auch an<br />
der Rückseite eines Monitors montiert werden<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40<br />
40 %: ausreichend, end 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 43
Test l Multimedia-Special: WebTube HD<br />
WEBTUBE HD: SET-TOP-BOX MIT ANDROID-OS<br />
Google auf dem Fernsehschirm<br />
Immer mehr Set-Top-Boxen bieten den Zugriff auf Mediatheken, Internet und Video-on-Demand. Doch mit<br />
Ausnahme von Hbb<strong>TV</strong> fehlen Standards. Ob Geräte mit dem Betriebssystem Android als Alternative infrage<br />
kommen, haben wir anhand der WebTube-HD-Box auf die Probe gestellt.<br />
Mit dem WebTube HD, der für rund 200<br />
Euro bei zahlreichen Online-Händlern<br />
verfügbar ist, fand die erste<br />
Set-Top-Box den Weg in unserer Testlabor, die<br />
den Zugriff auf das World Wide Web samt Youtube<br />
gewährt und sich durch aus dem Internet<br />
beziehbare Zusatzprogramme (Apps) flexibel<br />
erweitern lässt. Ähnliche Funktionen bieten bereits<br />
moderne Set-Top-Boxen von Humax, Smart<br />
und Videoweb bzw. Netzwerk-<strong>TV</strong>s von Herstellern<br />
wie Philips, Samsung oder Panasonic.<br />
Erste Einblicke<br />
Die WebTube HD ist nur wenig größer als eine<br />
Handfläche. Das Gerät verfügt über eine HDMI-<br />
Schnittstelle für den Anschluss an <strong>TV</strong>-Gerät oder<br />
Computermonitor. Ein USB-2.0-Port ist ebenfalls<br />
vorhanden, er soll später dem Anschluss einer<br />
schnurlosen Tastatur oder eines WLAN-Adapters<br />
dienen. Die Anbindung an das Internet erlaubt<br />
die Netzwerkschnittstelle (10/100 Megabit pro<br />
Sekunde). Der Box stehen 512 Megabyte Arbeitsspeicher<br />
zur Verfügung, auf einer vorinstallierten<br />
SD-Speicherkarte mit 2 GB Kapazität finden<br />
nachinstallierte Apps Platz. Die WebTube HD<br />
unterstützt das Videoformat MPEG-4/H.264 mit<br />
bis zu 720p und ist somit auch für HD-Übertragungen<br />
geeignet. Die relativ kleine, beigelegte<br />
Fernbedienung erlaubt eine zügige Bedienung<br />
des Geräts, ist sehr handlich und wertiger, als<br />
sie auf den ersten Blick erscheint.<br />
Ausflüge ins Android-Universum<br />
Nach dem Herstellen der Internetverbindung<br />
bezieht der WebTube HD via DHCP automatisch<br />
eine Netzwerkadresse und findet somit<br />
blitzschnell Anschluss an das weltweite Datennetz.<br />
Wenn Sie schon einmal einen Blick auf<br />
ein iPhone oder Android-Smartphone geworfen<br />
haben, wird Ihnen der Startbildschirm vertraut<br />
vorkommen. Auf dem <strong>TV</strong>-Schirm wirkt er größer<br />
als gewohnt und ist gespickt mit Widgets für<br />
Uhrzeit, Wetterbericht und Kalender. Zusätzliche<br />
Anwendungen rufen Sie mit einem Druck<br />
auf die „Apps“-Taste auf. Der Marktplatz beinhaltet<br />
jedoch lediglich Erweiterungen, die vom<br />
Hersteller des WebTube HD explizit für die Box<br />
freigegeben wurden. Die volle Vielfalt des Android<br />
Market mit über 100 000 Apps erschließt<br />
sich leider nicht. Spannend sind im Moment<br />
vor allem drei Anwendungen. Da wäre zum<br />
einen der Webbrowser, der mit nahezu allen<br />
getesteten Internet-Angeboten zurecht kommt.<br />
Über die zweite Anwendung, das Youtube-<br />
Widget, schauen Sie Videos aus dem Internet<br />
via <strong>TV</strong>-Schirm. Die Navigation ist intuitiv, alle<br />
getesteten Formate werden – auch ohne Adobe<br />
Flash – fehlerfrei dargestellt. Zuletzt hat uns<br />
Google Maps in seinen Bann gezogen. Virtuelle<br />
Landkarten auf dem <strong>TV</strong>-Schirm darzustellen,<br />
ist ein faszinierendes Unterfangen. Nachteilig<br />
wirkt sich der Verzicht auf einen Signalgeber mit<br />
alphanumerischer Tastatur aus, wie er etwa den<br />
Google-<strong>TV</strong>-Geräten beiliegen soll.<br />
Thomas Köhre<br />
Der integrierte Marktplatz erlaubt das Herunterladen weiterer Anwendungen. Der offizielle Android Market, der<br />
eine weitaus größere Auswahl von mehr als 100 000 Apps anbietet, wird von der WebTube HD nicht unterstützt<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />
44 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
Vom Kühlschrank bis zur Pulsuhr,<br />
vom unbestechlichen Test bis zum leckeren Rezept<br />
PRAKTISCH GUT BERATEN<br />
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DAS NEUE VERBRAUCHERMAGAZIN FÜR HAUS UND GARTEN
Test l Multimedia-Special: Android-Box<br />
EMWOB-PROTOTYP IM EXKLUSIVEN VORABTEST<br />
Android-<strong>TV</strong> drängt ins Wohnzimmer<br />
Internetplattformen auf Heimunterhaltungsgeräten galten vor wenigen Jahren noch als undenkbar, doch mittlerweile<br />
hat jeder große Hersteller sein eigenes System etabliert. Mit dem ersten Fernseher auf Basis von<br />
Google-Android wird die Funktionsvielfalt aber schlagartig erweitert.<br />
Moderne Mobiltelefone mit Internetfunktionen,<br />
sogenannte Smartphones,<br />
sind in aller Munde und<br />
bereits in vieler Leute Taschen. Ein wahrer<br />
Global Player auf dem Markt ist das Internetunternehmen<br />
Google mit dem Betriebssystem<br />
Android, das bereits eine große Fangemeinde<br />
von Nutzern um sich geschart hat und auf<br />
einer Vielzahl von mobilen Geräten beheimatet#<br />
ist. Als Grundlage für dieses Betriebssystem<br />
dient der Linux-Kernel 2.6. Eine ganz<br />
neue Geräteklasse gesellt sich nun durch den<br />
skandinavischen Entwickler Emwob hinzu,<br />
denn dieser hat Android in ein <strong>TV</strong>-Gerät mit<br />
Edge-LED-Technik integriert.<br />
Empfang<br />
Natürlich ist in dem Fernseher auch ein Empfangsteil<br />
enthalten. Im Moment verbirgt sich<br />
lediglich ein DVB-T-Modul im Gehäuse des<br />
Emwob. Sat- oder Kabelnutzer müssten noch<br />
zum externen Receiver greifen. Hier macht sich<br />
die Fokussierung auf den nordeuropäischen<br />
Markt bemerkbar, wo dem DVB-T-Empfang eine<br />
erheblich größere Bedeutung zukommt.<br />
Der DVB-T-Tuner verrichtet seine Arbeit zur<br />
vollen Zufriedenheit und der Fernsehbetrieb<br />
kann bereits als alltagstauglich beschrieben<br />
werden. Im übersichtlichen 7-Tage-EPG ist ein<br />
Ausschnitt für das aktuell laufende Programm<br />
reserviert und aus der Senderübersicht lassen<br />
sich bequem Erinnerungen und Aufnahmen<br />
programmieren. Eine USB-Schnittstelle erweitert<br />
das Gerät durch Anschluss eines externen<br />
Datenträgers zum digitalen Videorekorder. Unser<br />
Entwicklermodell gab sich bei der Auswahl<br />
der Festplatten wählerisch. Wie es sich für ein<br />
Multimedia-Gerät gehört, wird die Wiedergabe<br />
von USB oder über das Heimnetzwerk unterstützt.<br />
Proprietäre Formate bleiben außen vor,<br />
dafür spielt der Android-<strong>TV</strong> auch hochauflösende<br />
Dateien weitgehend ruckelfrei ab.<br />
Zusatznutzen<br />
„Integriert“ beschreibt den Entwicklungsstatus<br />
des Android-<strong>TV</strong>s von Emwob nicht ganz.<br />
Vielmehr wurde die Hardware, die mit Android<br />
betrieben wird, im <strong>TV</strong>-Gehäuse untergebracht.<br />
Dabei wird die grafische Ausgabe der Software<br />
nicht direkt zum Panel, sondern über<br />
ein HDMI-Kabel an einen der insgesamt drei<br />
HDMI-Ports übertragen, der dadurch dauerhaft<br />
belegt ist. Das Gerät ist derzeit noch eine –<br />
wenn auch bereits sehr gut funktionierende –<br />
Vorserienstudie, die uns vom deutschen Exklusivvertriebspartner<br />
HDShop24.de zur Verfügung<br />
gestellt wurde. Die zugrundeliegende<br />
Display-Technologie hinkt neueren Modellen<br />
etwas hinterher. Bewegte Objekte im Bild zeigen<br />
Unschärfen, was auf eine 100-Hertz-Bildverarbeitung<br />
schließen lässt. Außerdem leidet<br />
der Emwob unter den gleichen Krankheiten wie<br />
alle Edge-LED-Geräte und zeigt Schwächen in<br />
der Ausleuchtung.<br />
Freiheit Internet<br />
Das eigentliche Objekt der Begierde des<br />
47-Zoll-Gerätes ist die Android-Oberfläche.<br />
Diese heißt Sie mit einem klassischen Desktop<br />
mit Wetterprognose, Uhr und Kalender willkommen.<br />
Über den „Application Markt“ lassen<br />
sich weitere Apps beziehen, deren Darstellung<br />
auf die Android-<strong>TV</strong>-Umgebung angepasst ist.<br />
Aufgrund der notwendigen Optimierung für<br />
den großen Schirm stehen zurzeit nur wenige<br />
Programme zur Verfügung. Ein Highlight<br />
ist der integrierte Browser mit extrem hoher<br />
Geschwindigkeit. Leider ist derzeit noch kein<br />
Abspielen von Flash-Inhalten möglich, was<br />
die Videodarstellung stark einschränkt. Zur<br />
Texteingabe und Navigation hat der Hersteller<br />
eine Fernbedienung mit kompletter Tastatur<br />
mitgeliefert. Gewöhnungsbedürftig ist die<br />
Zwei- und Dreifachbelegung mit System- und<br />
Fernsehfunktionen.<br />
Vorfreude<br />
Der Android-<strong>TV</strong> von Emwob könnte sich mit dem<br />
nötigen Feinschliff als Allheilmittel für alle entpuppen,<br />
die klassische Fernseh- und moderne<br />
Internetunterhaltung in einem Gerät miteinander<br />
verknüpfen wollen. Noch kann das Vorserienmodell<br />
dieses Ziel zwar nicht erreichen,<br />
doch bereits in diesem frühen Stadium spielt<br />
der ungewöhnliche Ansatz sein Potenzial aus.<br />
Durch die vollwertige Integration von Googles<br />
Android profitiert das Gerät von einer riesigen<br />
Entwicklergemeinde, die tagtäglich an der<br />
Ausgestaltung von Zusatzanwendungen feilt.<br />
Wenn die finale Version des Emwob Googles<br />
Android fehlerfrei auf den Markt bringt, ist<br />
dieser Fernseher eine interessante Alternative<br />
zu den auf Eigenentwicklungen festgefahrenen<br />
Plattformen der großen Hersteller.<br />
Christian Hill, Thomas Köhre<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Google<br />
46<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
DAS LEISTEN <strong>DIGITAL</strong>E FOTORAHMEN<br />
Erinnerungen für die Ewigkeit<br />
Bilder vom letzten Urlaub oder der Familienfeier lassen sich mit einem digitalen Fotorahmen bequem von der<br />
Digitalkamera ins Wohnzimmer oder auf die Kommode im Flur entführen. Wir haben Modellen von Braun, Kodak<br />
und Sony genau auf das Pixel geschaut.<br />
Bilder: Sony<br />
Digitalen Fotorahmen haftet nach wie<br />
vor das negative Image an, nur Spielzeug<br />
mit veralteten Komponenten aus<br />
der Flachbildschirmproduktion zu sein. Das unterstellt,<br />
dass die Ausstattung nicht mehr auf<br />
der Höhe der Zeit ist und deshalb ernsthaft den<br />
Spaß an der Sache schmälert. Fakt ist, dass<br />
eine Vielzahl von verschiedenen Modellen mit<br />
innovativen Zusatzfunktionen auf dem Markt<br />
angeboten wird und ständig neue Varianten<br />
das Sortiment erweitern. Das unterstreicht neben<br />
dem großen Interesse auf Kundenseite,<br />
dass sich der resultierende Konkurrenzkampf<br />
unter den Herstellern positiv auf die Qualität<br />
auswirkt. Tatsächlich sind die Entwickler nicht<br />
unkreativ und versuchen, mit Besonderheiten<br />
das Interesse der Fotofreunde zu wecken. Dazu<br />
zählen moderne Erweiterungen im Bereich der<br />
Multimediafähigkeiten der Fotorahmen, eine<br />
verbesserte Bedienung durch berührungsempfindliche<br />
Bildschirme oder mehr oder minder<br />
umfangreiche Netzwerk- und Internetfunktionen<br />
bis hin zur direkten Verknüpfung mit Onlineprofilen<br />
des Nutzers. Doch was nützt die beste<br />
Zusatzausstattung, wenn die Urlaubsschnappschüsse<br />
nicht in ausreichender Qualität dargestellt<br />
werden können?<br />
Lichtbild-Goliath<br />
Der Vertreter der Firma Braun Photo Technik fällt<br />
im Test vor allem durch seine Größe auf. Mit 15<br />
Zoll (38 Zentimeter) Bilddiagonale übertrifft<br />
der DigiFrame 1560 alle anderen Konkurrenten<br />
bei Weitem und ist somit auch größer als reguläre<br />
Fotobilderrahmen. Die ebenso mächtige<br />
Bautiefe lässt auf ein aus CCFL-Leuchtmitteln<br />
bestehendes Hintergrundlicht und die<br />
damit einhergehenden Probleme schließen.<br />
Das Gerät ist sowohl für die Wandmontage mit<br />
handelsüblichen Schrauben als auch für den<br />
Standbetrieb geeignet. Der im Lieferumfang<br />
enthaltene Ständer ist mit seiner einfachen<br />
Schraubverbindung schnell befestigt. Bei der<br />
Wandanbringung sollte beachtet werden, dass<br />
der Rahmen aufgrund der hohen Bautiefe von<br />
vier Zentimetern von der Wand absteht. Außerdem<br />
besitzt der DigiFrame 1560 keinen internen<br />
Akku, weshalb für den Betrieb eine permanente<br />
Stromversorgung per Netzteil erforderlich ist.<br />
Dementsprechend hängt das Kabel fortwährend<br />
vom Rahmen herunter, was den optischen<br />
Gesamteindruck schmälert. Außerdem benötigt<br />
der Braun-Vertreter im Alltagsbetrieb etwas<br />
mehr als 15 Watt (W), was angesichts der Größe<br />
und des CCFL-Hintergrundlichts ein akzeptabler<br />
Wert ist, sich aber durchaus auf der jährlichen<br />
Stromrechnung niederschlägt. Wird der Rahmen<br />
mit der beiliegenden Fernbedienung deaktiviert,<br />
bleibt der Energiebedarf mit fünf Watt oberhalb<br />
der ökologischen und ökonomischen Normen<br />
moderner Haushaltsgeräte. Daher empfiehlt es<br />
sich, außerhalb der Einsatzzeiten den Netzschalter<br />
für die vollständige Trennung zu nutzen.<br />
Der DigiFrame 1560 lässt sich im Übrigen komplett<br />
ohne Signalgeber steuern, das Tastenfeld<br />
befindet sich auf der Rückseite und erfordert<br />
zur Blindbedienung etwas Übung. Der Braun<br />
besitzt für alle gängigen und in Digitalkameras<br />
verwendeten Arten von Speicherkarten eine<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 47
Test l Multimedia-Special: Fotorahmen<br />
Auch bei den digitalen Fotorahmen ist die Edge-LED-Technik angekommen. Das ermöglicht<br />
geringere Gehäusetiefen und die Beleuchtung gelingt aufgrund kleinerer<br />
Display-Größen genauer<br />
Ein wichtiges Kriterium sind die verfügbaren Schnittstellen. Deswegen sollte<br />
vor dem Kauf auf den passenden Einschub für die eigene Speicherkarte<br />
geachtet werden<br />
adäquate Schnittstelle. Sollte die Karte doch<br />
nicht passen, hilft der USB-Anschluss weiter.<br />
Wer die Speicherkarte sowohl zum Fotografieren<br />
als auch für den Betrieb im Rahmen verwenden<br />
will, wird sich über den integrierten Festspeicher<br />
freuen. So können selbst dann weiterhin Bilder<br />
angezeigt werden, wenn die Speicherkarte gerade<br />
anderweitig im Einsatz ist. Das Rahmendesign<br />
weicht etwas vom üblichen Aussehen der<br />
digitalen Fotodarsteller ab: Das LC-Display wird<br />
nicht von spiegelndem Kunststoff, sondern von<br />
mattschwarzem Acryl umrandet. Ebenso matt<br />
erscheint jedoch auch die Bildqualität. Dunkle<br />
Bildpartien auf den Fotos zeigen sich aufgehellt,<br />
worunter der Kontrast leidet. Darüber hinaus<br />
besitzt die Hintergrundbeleuchtung nicht das<br />
Potenzial, um direkt einfallendem Licht Paroli<br />
zu bieten. Zusätzlich schwindet bei seitlicher<br />
Betrachtung der optimale Bildeindruck – für ein<br />
unverfälschtes Bilderlebnis sollte der Betrachter<br />
frontal vor dem Rahmen stehen. Die Skalierung<br />
großer Fotos meistert der DigiFrame 1560 bis<br />
zu einer Originalgröße von 16 Megapixeln zur<br />
vollen Zufriedenheit. Sie sollten dabei jedoch<br />
darauf achten, dass Sie in den Basiseinstellungen<br />
des Gerätes nicht die Verzerrung des<br />
Bildseitenverhältnisses aktivieren. Die Bedienoberfläche<br />
könnte eine Überarbeitung vertragen:<br />
Hintergrund, Schrift und verwendete Grafiken<br />
wirken antiquiert und die Auswahlmöglichkeiten<br />
für die Ausgestaltung der Diashow sind sehr begrenzt.<br />
Der DigiFrame 1560 ist ferner in der Lage,<br />
Musik und Videos (im Format MPEG-1, -2 oder<br />
-4) wiederzugeben. Für das akustische Beiwerk<br />
sorgen integrierte Stereolautsprecher, die naturgemäß<br />
nicht an Hi-Fi-Klang heranreichen.<br />
In Berührung bleiben<br />
Der digitale Fotorahmen Kodak Pulse sticht durch<br />
zwei Details aus dem Testfeld hervor, wovon das<br />
vordergründig auffälligste Ausstattungsmerkmal<br />
der Touchscreen ist. Mit Ausnahme der<br />
Inbetriebnahme bzw. des Ausschaltens werden<br />
sämtliche Funktionen des Pulse über den berührungsempfindlichen<br />
Bildschirm gesteuert. Dazu<br />
ist der Nutzer sogar gezwungen, denn die bei<br />
den Konkurrenten selbstverständliche Fernbedienung<br />
sucht man vergeblich im Lieferumfang.<br />
Dafür fällt die Steuerung des Rahmens über den<br />
Bildschirm sehr gelungen aus. Das Gerät reagiert<br />
meist sehr direkt auf Eingaben, die Anzahl der<br />
bei Berührung erscheinenden Steuerelemente<br />
ist übersichtlich und deren Symbole sind ausreichend<br />
groß gestaltet. Innerhalb der Diaschau<br />
reagiert der Bildschirm auch auf Wischgesten<br />
und erlaubt so das Vor- oder Zurückspringen<br />
innerhalb der Sequenz. Das vom Smartphone<br />
bekannte Auslösen von speziellen Funktionen<br />
durch Gesten mehrerer Finger (Multitouch) ist<br />
dagegen nicht möglich. Oberflächlich betrachtet,<br />
sind die Möglichkeiten des Kodak Pulse eingeschränkt.<br />
Die Arten der Diaschau-Gestaltung<br />
fallen begrenzt auund Multimedia-Funktionen<br />
beherrscht das Gerät nicht. Dafür glänzt der<br />
Rahmen mit einer anderen Besonderheit: Er<br />
kann über das heimische Funknetzwerk kommunizieren.<br />
Mithilfe der einmaligen Identifikationsnummer<br />
des Geräts darf sich der Besitzer des<br />
Rahmens kostenfrei eine Online-Bildergalerie<br />
beim Hersteller Kodak einrichten. Der Clou dabei:<br />
Sobald eine Veränderung vorgenommen<br />
wird, wird dies vom Rahmen registriert und ein<br />
Abgleich der Fotosammlung durchgeführt. Beim<br />
Registrierungsprozess erhält der Nutzer außerdem<br />
eine eigene E-Mail-Adresse zugeteilt, über<br />
die sich Schnappschüsse z. B. vom Handy direkt<br />
zum Pulse übermitteln lassen. Zusätzlich überwacht<br />
der Kodak-Vertreter auf Wunsch die eigene<br />
oder auch jede beliebige Facebook-Galerie<br />
auf Veränderungen. Die Bilder werden auf den<br />
internen Festspeicher abgelegt, der jedoch mit<br />
512 Megabyte etwas zu klein bemessen ist. Um<br />
Platz zu sparen, rechnet das Gerät die Bilder auf<br />
die Bildschirmauflösung (800 × 600 Pixel) um.<br />
Das passiert auch, wenn man Bilder manuell von<br />
externen Speichermedien auf den Festspeicher<br />
transferiert, und lässt sich nicht unterbinden.<br />
Bei näherer Betrachtung der Bilder lässt sich<br />
dadurch eine durchgängige Unschärfe beobachten.<br />
Großer Vorteil des Bildschirms ist seine nicht<br />
Erleichterte Bedienung: Viele digitale Bilderrahmen verfügen über eine Fernbedienung,<br />
welche das Erfühlen der Tasten an der Geräterückseite erspart. Deren<br />
Qualität und Funktionsumfang schwankt jedoch stark<br />
Sonys Hochleistungsgrafikchip BionZ sorgt für eine blitzschnelle interne Bildverarbeitung<br />
und unterstützt kleine Bearbeitungsvorgänge wie z. B. das Drehen<br />
eines Fotos<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Braun, Kodak, Sony<br />
48<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
Aufgeschraubt: Single-Chip-DLP-Projektor Planar 7150<br />
1 Anschlussfeld<br />
Ein Projektor ist immer zwingend auf die Zulieferung<br />
des Videosignales von außen angewiesen,<br />
da solche Geräte nur ganz selten über einen<br />
Tuner verfügen. Für maximale Flexibilität sollte<br />
die Schnittstellenauswahl möglichst breit gefächert<br />
sein. Vergoldete Anschlüsse reduzieren<br />
den Signalverlust an den Schnittstellen auf ein<br />
Minimum. Damit auch im Geräteinneren keine<br />
Störungen entstehen, ist die Elektronik zusätzlich<br />
abgeschirmt.<br />
2 Optik<br />
Ohne die Optik geht es nicht. Diese wird beim<br />
Planar-Gerät komplett manuell justiert. Bei immer<br />
mehr Heimkinoprojektoren ist die Optik mehr oder<br />
weniger motorisiert, sodass der stolze Besitzer die<br />
Bildausrichtung zur Leinwand bequem vom Sessel<br />
aus mit der Gerätefernbedienung erledigen kann.<br />
Im rechten Bild sieht man gut das Schneckengewinde<br />
des Zooms am Objektiv sowie rechts daneben<br />
die Welle des Lens-Shifts, mit der das gesamte<br />
Bild horizontal verschoben werden kann.<br />
3 Lüfter<br />
Vielleicht eines der wichtigsten Bauteile des<br />
Bildwerfers. Die potente Lichtquelle sorgt im<br />
laufenden Projektionsbetrieb für sehr viel<br />
Abwärme. Ohne Kühlung droht der Elektronik<br />
der schnelle Hitzetod.<br />
5 Chip<br />
Der DLP-Chip ist das Herzstück des Beamers,<br />
das für die Bildgenerierung sorgt. Auf ihm<br />
befinden sich zwei Millionen bewegliche<br />
Mikrospiegel, die das Full-HD-Bild erzeugen.<br />
Rechts daneben zum Größenvergleich der<br />
Chip eines Pico-Projektors, wie er vereinzelt<br />
bereits in Handys verbaut wird.<br />
4 Brenner<br />
Ohne Licht geht nichts. Dieser kraftvolle Brenner sorgt<br />
für die nötige Helligkeit. Naturgemäß verliert dieser mit<br />
der Zeit an Leuchtkraft und muss ausgetauscht werden.<br />
Dies ist im Schnitt nach ca. 3 000 Stunden der Fall. Einen<br />
Wechsel kann der Anwneder problemlos selbst erledigen.<br />
6 Mikrospiegel und Farbrad<br />
Die Bilderzeugung erfolgt durch gezieltes Ansteuern<br />
der Mikrokippspiegel, sodass das Licht in Richtung<br />
der Projektionsoptik geleitet oder abgelenkt wird. Für<br />
die entsprechende Kolorierung sorgt ein schnell rotierendes<br />
Farbrad.
Momentaufnahme<br />
Bilder: Philips
Schreckmoment in drei Dimensionen: Der niederländische<br />
Elektronikkonzern Philips nimmt die plastische Wirkung<br />
von 3D-Bildern im Heimkino humorvoll auf die Schippe.<br />
Geben Sie zu: Bei diesem potenziellen Milchunfall wären Sie<br />
ebenfalls erschrocken zusammengezuckt, oder?<br />
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3<br />
5<br />
4<br />
2<br />
1<br />
Aufgeschraubt<br />
Bilder: Auerbach Verlag, DLP, Yamaha<br />
6
Unser Tipp, wenn Sie wirklich<br />
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Test l Multimedia-Special: Fotorahmen<br />
spiegelnde Oberfläche. In Kombination mit einer<br />
ausreichenden Leuchtkraft kann bis zu einem gewissen<br />
Maß externen Lichtquellen getrotzt werden.<br />
Leider schwinden auch beim Kodak Pulse Farbsättigung<br />
und Kontrast bei seitlicher Betrachtung.<br />
LED-Traumpaar<br />
Sonys Vertreter im Test machen ihren großen<br />
Geschwistern, den Flachbildfernsehern des Herstellers,<br />
so einiges nach. Sofort fällt ins Auge,<br />
dass die digitalen Bilderrahmen der neuesten<br />
Generation optisch an das minimalistische, kantige<br />
Design der Monolith-<strong>TV</strong>-Modellreihe angepasst<br />
wurden. Ein verchromter Metallstab als<br />
Standhilfe rundet das optische Konzept ab. Bei<br />
den technischen Merkmalen beginnen die Augen<br />
aber ebenso zu leuchten. Das LED-Hintergrundlicht<br />
erhellt die Bildfläche und ermöglicht<br />
gleichzeitig das schmale Design. Bedingt durch<br />
die geringe Bildfläche fällt die Ausleuchtungsgenauigkeit<br />
besser aus als bei den großen <strong>TV</strong>-<br />
Brüdern. Natürlich macht sich der Stromspareffekt<br />
ebenfalls bemerkbar. Der durchschnittliche<br />
Energiebedarf liegt bei unter fünf Watt (0,1 W<br />
im Stand-by). Trotz des geringen Verbrauchs<br />
strahlen die Farben kräftig und das angezeigte<br />
Motiv präsentiert sich äußerst kontrastreich.<br />
Gerade hier offenbart sich der feine Unterschied<br />
zwischen beiden Modellen: Während sich VR100<br />
und XR100 äußerlich sowie auf dem Datenblatt<br />
wie eineiige Zwillinge gleichen, liefert der XR100<br />
dank einem hocheffektiven Filter für ein Produkt<br />
seiner Preisklasse einen wahrhaft erstaunlichen<br />
Kontrast, vor allem durch das satte Schwarz<br />
und die hohe Bildhelligkeit. Der VR100 kann<br />
hier nicht ganz mithalten und muss auch bei<br />
der Blickwinkelstabilität Abstriche hinnehmen.<br />
Sieht man von diesem Aspekt ab, machen beide<br />
Der digitale Fotorahmen von Kodak verbindet sich nicht nur per WLAN mit dem Heimnetzwerk, sondern reagiert<br />
auch automatisch auf Veränderungen in einem eigens für den Rahmen angelegten Onlineprofil bei Kodak. Über<br />
eine zugeteilte Emailadresse können auch Bilder direkt an den Rahmen gesendet werden<br />
Modelle einfach nur Spaß – sei es durch die einfache<br />
Bedienung (vielen Sony-Kamera-Besitzern<br />
wird die aufgeräumte Menüstruktur bekannt<br />
vorkommen), die umfangreiche Zahl an Darstellungsmöglichkeiten<br />
oder die besonderen Details<br />
und Extras. So haben beide Rahmen einen Hochleistungsgrafikchip<br />
integriert, der eine saubere<br />
Bildverarbeitung garantiert – und dies bei Fotos<br />
mit einer Auflösung von bis zu 211 Megapixeln.<br />
Durchwachsene Momentaufnahme<br />
Die Stichprobe im Segment der digitalen Fotorahmen<br />
hat alles zu bieten: Das Spektrum der<br />
Messergebnisse reicht von „Technik vergangener<br />
Tage“ bis hin zu „vergleichbar mit aktuellen Spitzenfernsehern“.<br />
Gerade der größte Vertreter von<br />
Braun konnte nicht mit Aktualität oder besonderen<br />
Ideen glänzen. CCFL-Hintergrundlicht, zu<br />
hoher Stromverbrauch, wenig Möglichkeiten und<br />
überholtes Gerätedesign sind die größten Kritikpunkte<br />
der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>-Redaktion. Manche<br />
davon treffen auch auf das Kodak-Gerät zu, jedoch<br />
rettet sich dieser Rahmen mit Touchscreen,<br />
WLAN und Internetfunktionen in die Gegenwart.<br />
Dies kann aber nicht über die mittelmäßige Panelqualität<br />
und die unzureichende Bildverarbeitung<br />
hinwegtäuschen. Die beiden Sony-Vertreter<br />
bilden den Silberstreif am Horizont. Moderne<br />
Panels mit LED-Hintergrundlicht und hohem<br />
Kontrast, ein geringer Verbrauch und das ansehnliche<br />
Design lassen die Sparte der digitalen<br />
Bilderrahmen wieder in einem besseren Licht<br />
erscheinen. Es sind innovative Kleinigkeiten wie<br />
der Lagesensor, der das Bild bei Drehung des<br />
Rahmens anpasst, mit denen Sony den Zweiflern<br />
den Wind aus den Segeln nimmt. Hinzu kommt<br />
das gute Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Christian Hill<br />
Die Testmodelle im Vergleich<br />
Braun DigiFrame 1560 Kodak Pulse Sony DPF-VR100 Sony DPF-XR100<br />
Größe 15 Zoll (38 cm) 10,4 Zoll (26 cm) 10,2 Zoll (26 cm) 10,2 Zoll (26 cm)<br />
Informationen www.braun-phototechnik.de www.kodak.de www.sony.de www.sony.de<br />
Bildqualität gut befriedigend sehr gut sehr gut<br />
Bildschärfe gut befriedigend sehr gut sehr gut<br />
Bildkontrast befriedigend befriedigend gut sehr gut<br />
Farbdarstellung* gut gut gut gut<br />
Blickwinkel befriedigend befriedigend gut gut<br />
Besonderheiten<br />
großes Display,<br />
interner Speicher<br />
Touchscreen, WLAN,<br />
Onlinebildergalerie<br />
auch in Weiß erhältlich,<br />
Lagesensor<br />
Preis 399 Euro 190 Euro 199 Euro 249 Euro<br />
* kalibrierbar<br />
kontraststarkes Display, LED-<br />
Hintergrundlicht, Lagesensor<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Braun, Kodak, Sony<br />
54<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
SECHS MULTIMEDIA-LAUTSPRECHERSYSTEME IM TEST<br />
De-luxe-Klanggenuss<br />
am Schreibtisch<br />
Internetradios erfreuen sich großer Beliebtheit, die MP3-Sammlung wächst<br />
und Youtube steht bei den täglichen Ausflügen ins Netz hoch im Kurs. Wir<br />
vergleichen sechs PC-Lautsprechersysteme mit Subwoofer, die dafür<br />
sorgen, dass der gute Ton auch im Arbeitszimmer nicht zu kurz kommt.<br />
Lesen Sie hier<br />
Wer am Computer nicht<br />
auf Musik verzichten<br />
und sich dabei nicht<br />
mit integrierten Systemen<br />
oder Laptop-Lautsprechern<br />
zufriedengeben<br />
will, investiert in<br />
separate PC-Speaker.<br />
Dass sich die Anschaffung<br />
lohnt, untermauert<br />
unser Test.<br />
Torsten Pless<br />
Bilder: Harman Kardon, Hercules, JBL, Philips, Speedlink, Teufel<br />
Philips SPA9350 Seite 56<br />
Harman Kardon Soundsticks III Seite 56<br />
Teufel Concept C 200 USB Seite 57<br />
Guillemot Hercules XPS 101 Seite 57<br />
JBL Creature III Seite 58<br />
Speedlink Forza 2.1 Seite 58<br />
Laut einer aktuellen Studie nutzen 98 Prozent<br />
der Jugendlichen den Computer für<br />
schulische oder private Zwecke. Auch unser<br />
Alltag ist längst von der digitalen Rechenmaschine<br />
geprägt, egal ob auf der Arbeit oder nach Feierabend.<br />
Wir nutzen den Computer tagtäglich und<br />
schenken ihm dabei meist unsere volle akustische<br />
Aufmerksamkeit. Dies führt zu einer Dauerbeschallung<br />
im Alltag, die nichts mehr mit dem entspannten<br />
Hören vergangener Jahre gemein hat. Unsere<br />
Zeit ist mitunter zu schnelllebig geworden, um sich<br />
eine bewusste Auszeit zu gönnen und diese dem<br />
Hi-Fi-Genuss zu widmen. Damit die akustische<br />
Reizüberflutung nicht zum zusätzlichen Stressfaktor<br />
wird und auch kleinere Lautsprechersysteme<br />
zur Entspannung beitragen, gilt es, einige grundlegende<br />
Regeln zu beachten. Die erste Frage, die man<br />
sich stellen sollte: Was will ich eigentlich hören? Zur<br />
Wiedergabe des Computer-Starttons oder für Mailund<br />
Kalendererinnerungen reicht bereits ein einfaches<br />
und kostengünstiges Lautsprecherpaar aus,<br />
denn auf gehobene Klangqualität kommt es hierbei<br />
nicht an. Für den täglichen Musikgenuss sind Billigboxen<br />
vom Discounter jedoch nicht geeignet. In<br />
dieser Disziplin verlangen unsere Ohren nach mehr.<br />
Die Anzahl der Lautsprecher ist ebenfalls nicht unwichtig<br />
und sollte vor dem Kauf gründlich überlegt<br />
sein. Gerade, wer den Computer nicht nur zur reinen<br />
Musikwiedergabe, sondern auch als Gaming-<br />
Zentrale oder Blu-ray-Player nutzt, sollte das Paar<br />
Stereolautsprecher unbedingt um einen Subwoofer<br />
erweitern. Die Satelliten, so werden die Mini-Lautsprecher<br />
ohne eigenen Tieftöner auch genannt,<br />
schaffen es nicht, ohne zusätzliche Unterstützung<br />
in die tiefsten Frequenzbereiche vorzudringen. Für<br />
den ambitionierten Film-, Musik- und Spielefreund<br />
steht diese zusätzliche Anschaffung deshalb außer<br />
Frage. Wer jetzt um den freien Platz auf seinem<br />
Schreibtisch fürchtet, kann beruhigt sein, denn der<br />
Subwoofer findet aus akustischen Gründen unter<br />
dem Tisch seinen Platz. Rein optisch müssen sich<br />
die 2.1-Lautsprechersysteme längst nicht mehr<br />
verstecken. Moderne Kombinationen passen sich<br />
mittlerweile perfekt ihrer Umgebung an und werten<br />
den schnöden Arbeitsplatz zum Teil sogar erheblich<br />
auf. Die Zeiten von einfallslosen grauen Gehäusen<br />
links und rechts des Monitors sind längst vorbei.<br />
Wir haben sechs zum Teil extravagant gestaltete<br />
Varianten mit jeder Menge Zusatzfunktionen für<br />
unseren Vergleichstest zusammengetragen und<br />
wurden dabei auch akustisch positiv überrascht:<br />
Mini-Systeme können brüllen!<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 55
Test l Multimedia-Special: 2.1-Lautsprechersysteme<br />
PHILIPS SPA9350<br />
Um dem Computer druckvolle Töne zu entlocken, sind<br />
separate Lautsprecher unverzichtbar, die unter anderem<br />
von Philips in Form des SPA9350-Sets angeboten<br />
werden. Dieses besteht aus insgesamt vier Einzelkomponenten:<br />
zwei Satellitenlautsprechern, einem Subwoofer<br />
und einem separaten Verstärker, der zugleich<br />
als Basisstation dient. Optisch sind alle Komponenten<br />
aufeinander abgestimmt und wissen mit moderner Klavierlackbeschichtung<br />
zu gefallen. Die Lautsprecher sind<br />
an allen Seiten formschön abgerundet, wodurch sie<br />
sich nicht in der Ecke verstecken müssen. Lediglich die<br />
Verstärkereinheit nimmt zusätzlichen Platz in Anspruch<br />
und verlangt nach einer gut organisierten Umgebung.<br />
Ist diese erst einmal geschaffen, bietet die Steuerzentrale<br />
sämtliche Funktionen direkt auf Griffhöhe. Direkt auf<br />
ihrer Front befinden sich je ein Stand-by-Schalter, Lautstärkesteller,<br />
2-Band-Equalizer für Höhen und Bässe<br />
sowie ein dreistufiger Eingangswahlschalter. An Inputs<br />
bietet das SPA9350 zwei 3,5-Millimeter-Anschlüsse und<br />
eine analoge Cinch-Buchse. Während die Miniklinke auf<br />
der Gehäuserückseite für eine dauerhafte PC-Verbindung<br />
vorgesehen ist, empfiehlt sich die Frontvariante<br />
beispielsweise für den temporären Anschluss des MP3-<br />
Players. Die Verbindung des Satelliten zum Subwoofer<br />
erfolgt per Cinch, die passenden Kabel sind bereits<br />
an den drei Klangstrahlern fixiert. Beide Satelliten<br />
enthalten ein Breitbandchassis, das von einer Bassreflexöffnung<br />
ergänzt wird. Der Reflexkanal erweitert den<br />
Frequenzgang der Minilautsprecher und stabilisiert den<br />
Übergang zum angekoppelten Subwoofer. Mit ähnlicher<br />
Bestückung, jedoch ohne geschwungenes Gehäuse, findet<br />
dieser dank ausreichender Kabellänge seinen Platz<br />
bequem unter dem Schreibtisch. Seine Verarbeitung ist<br />
vorbildlich und könnte nur noch durch stabilisierende<br />
Verstrebungen im Gehäuseinneren ergänzt werden.<br />
Im Klangtest sollte sich zeigen, ob Optik und Aufbau<br />
auch durch einen ebenso hervorragenden Klang ergänzt<br />
werden. Schnell stellte sich heraus, dass es<br />
den kleinen Satelliten an der nötigen Bissigkeit<br />
und Durchsetzungskraft mangelte.<br />
Mit einer Anhebung der Höhen<br />
am 2-Band-EQ ließ sich dem<br />
jedoch entgegenwirken. Auch<br />
gut<br />
Philips<br />
SPA9350<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
der Subwoofer könnte für unseren Geschmack etwas<br />
mehr Fülle vertragen, die sich mit dem Bassregler ein<br />
Stück weit hinzuaddieren ließ. Kräftige Impulse brachten<br />
den Subwoofer jedoch merklich ins Schwanken<br />
und die Gehäuseseiten zum Mitschwingen. Mit einigen<br />
Equalizer-Optimierungen präsentiert sich das<br />
Philips SPA9350 als gut aufeinander abgestimmtes PC-<br />
Lautsprechersystem und kann sowohl beim Klang als<br />
auch bei der Optik punkten.<br />
Ergebnis<br />
84 %<br />
gut<br />
HARMAN KARDON SOUNDSTICKS III<br />
Das ausgefallene transparente Design macht das Soundsticks<br />
III von Harman Kardon zu einem wahren Hingucker.<br />
Dank der Verwendung eines durchsichtigen Kunststoffgehäuses<br />
wird der Blick auf das gesamte technische<br />
Innenleben freigegeben. Auf diese Weise kann sich der<br />
Käufer einen Eindruck davon verschaffen, welch erstaunlicher<br />
elektronischer Aufwand für das Lautsprechersystem<br />
des in New York gegründeten Hi-Fi-Spezialisten<br />
betrieben wird. Der Subwoofer, der optisch ein wenig an<br />
einen Zimmerbrunnen erinnert, beherbergt alle wichtigen<br />
Komponenten. An seiner Vorderseite befindet sich auch<br />
der Netzschalter, der mit dem Regler für die Subwoofer-<br />
Intensität kombiniert ist. Gewöhnungsbedürftig ist der<br />
Umstand, dass das Einschalten nicht durch ein Drehen<br />
am Knopf erfolgt, sondern dieser gedrückt werden muss.<br />
Ein sinnvoller Einfall der Entwickler, weil auf diese Weise<br />
nicht bei jeder Inbetriebnahme der Pegel neu zu justieren<br />
ist. Abgesehen vom Anschluss für das Netzteil werden<br />
alle weiteren Verbindungen über eine kurze Kabelpeitsche<br />
ausgeführt. Ein fester Einbau der Buchsen in das Gehäuse<br />
hätte uns besser gefallen. Die Anschlusssicherheit ist<br />
trotzdem gegeben. Nach Konnektierung der Miniklinke<br />
am Rechner steht einem Klangbad nichts mehr im Wege.<br />
Die beiden Bassreflex-Klangsäulen mit ihren jeweils<br />
vier Breitbandlautsprechern haben einen sehr stabilen<br />
und rutschfesten Stand. Die Lautstärkesteuerung erfolgt<br />
ungemein praktisch an einer der beiden Säulen über<br />
zwei berührungsempfindliche Tasten. An dieser Stelle sei<br />
erwähnt, dass keine eigenen Klangregler vorhanden sind,<br />
sodass für Einstellungen wie Höhen und Tiefen auf die<br />
Vorkonfigurationen des Betriebssystems zurückgegriffen<br />
werden muss. Der manuelle Eingriff beschränkt sich jedoch<br />
auf das Wesentliche. Die klangliche Abstimmung ist von<br />
Haus aus sehr gelungen. Allenfalls bei der Tieftonintensität<br />
empfiehlt sich eine dezente Nachregelung. Und wohin<br />
nun mit dem wirkungsgradstarken Subwoofer, der Pegel<br />
erzeugen kann, die selbst an die Grenzen seiner Gehäusebelastung<br />
heranreichen? Wenn erst einmal das Kabelgewirr<br />
auf dem Tisch verschwunden ist, beginnen die klanglichen<br />
Exkursionen mit dem Soundsticks III. Die Kabellängen<br />
erlauben eine bequeme Positionierung des Subs unter dem<br />
Tisch, wobei sich die Abbildung der räumlichen Tiefe der<br />
Musikwiedergabe jedoch verschlechtert. Wer also Wert<br />
auf dieses Attribut legt, sollte den Woofer in unmittelbarer<br />
Nähe der Klangsäulen positionieren. Dann entfalten sich<br />
alle positiven Eigenschaften dieses Systems. Ein in den<br />
Mitten sauberer und sehr räumlicher Klang brilliert mit<br />
nicht überzogenen Hochtönen, die bei vielen anderen<br />
Systemen insbesondere bei datenreduzierter Musik aus<br />
den Weiten des Internets häufig störend zutage treten. Das<br />
seitliche Abstrahlverhalten ist so gut, dass eine Anordnung<br />
im Stereodreieck nicht zwingend nötig ist.<br />
Ergebnis<br />
ausgezeichnet<br />
Harman Kardon<br />
Soundsticks III<br />
TESTSIEGER<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
ausgezeichnet<br />
90 %<br />
Bilder: Harman Kardon, Guillemot, Philips, Teufel<br />
56<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
TEUFEL CONCEPT C 200 USB<br />
Das Stereolautsprecher-Set Teufel Concept C 200<br />
für den PC beherrscht eindeutig mehr, als man gemeinhin<br />
von einer entsprechenden Lösung erwartet.<br />
Schon beim Auspacken verbreiten die lackschwarzen<br />
Satelliten ein Flair von Eleganz. Zusammen<br />
mit dem Subwoofer, der sämtliche Anschlüsse an<br />
seiner Rückseite vereint, steht hier ein interessantes<br />
2.1-Stereowiedergabesystem parat. Im Vergleich zu<br />
anderen Testkandidaten schickt der Berliner Hersteller<br />
ein echtes Schwergewicht an Leistung und<br />
Schalldruck ins Rennen. Dagegen geraten die kleinen<br />
Satelliten so leicht, dass sie auch an der Wand<br />
angebracht werden können, wofür an der Rückwand<br />
eingelassene Ösen vorgesehen sind. Für die<br />
Tischaufstellung werden Füße mitgeliefert, die bedauerlicherweise<br />
nicht in der Höhe verstellbar sind.<br />
Der Teufel-Zubehörshop bietet allerdings höhere<br />
Standfüße und schwenkbare Wandhalterungen als<br />
optionale Ergänzung an.<br />
Hervorzuheben ist, dass lediglich die sogenannte<br />
Connect-Variante des Systems neben den Anschlusskabeln<br />
mit sämtlichen Lautsprecherverbindungen<br />
ausgeliefert wird. Bei der Basisversion lässt der Hersteller<br />
dem Kunden freie Hand bei der Wahl des Materials.<br />
Eine der nützlichsten serienmäßigen Zugaben<br />
ist die massiv verarbeitete Tischfernbedienung,<br />
die mit einem flexiblen Kabel am Sub angeschlossen<br />
wird. Sie erlaubt die Kontrolle des Lautstärkepegels,<br />
wobei eine um den Drehregler herum platzierte<br />
blaue Leuchtanzeige optische Rückmeldung über<br />
die gewählte Einstellung gibt. Ist der Regler ganz geschlossen,<br />
werden auch alle Lautsprecher via Relais<br />
abgeschaltet. Die Remote bietet weiterhin eine Steuerung<br />
der Subwoofer-Intensität und einen Power-<br />
Taster, um das System in den Stand-by-Modus zu<br />
versetzen. Ein Anschluss für Kopfhörer und Mikrofon<br />
ist ebenfalls vorgesehen.<br />
Dank der USB-Schnittstelle des Concept C 200 wird<br />
das System von aktuellen Betriebssystemen als<br />
Soundkarte erkannt und mit den typischen Funktionen<br />
unterstützt. Der Sub bietet darüber hinaus<br />
einen Cinch-Anschluss an, der unter Verwendung<br />
eines Adapterkabels die Anbindung weiterer Geräte<br />
oder des Soundkartenausgangs gestattet. Die<br />
Satelliten bilden einen<br />
nahezu sehr guten Klang<br />
ab, mitunter fehlt es<br />
ihnen lediglich an etwas<br />
Lebendigkeit. Dieser<br />
Effekt wird durch<br />
die geringe Höhe der<br />
Abstrahlebene, die<br />
nicht auf Ohrhöhe<br />
liegt, noch verstärkt.<br />
Etwas mehr Frische in den<br />
Höhen und weniger Seidigkeit<br />
in den Mitten würde die<br />
räumlichen Abbildungsmöglichkeiten<br />
vollständig ausschöpfen.<br />
Das lässt aber in keinem Moment<br />
Zweifel an der Ernsthaftigkeit des stabilen<br />
Stereoklangbildes aufkommen. Der Subwoofer<br />
ist ohnehin in der Lage, auch kritische Ansprüche<br />
zufriedenzustellen. Sein enormer Schalldruck<br />
und der Tiefgang sind in unserem Testfeld ein<br />
klares Alleinstellungsmerkmal.<br />
Ergebnis<br />
sehr gut<br />
Teufel<br />
Concept C 200 USB<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
sehr gut<br />
89 %<br />
GUILLEMOT HERCULES XPS 101<br />
Bereits der Name Hercules lässt ein kraftvolles<br />
2.1-Set vermuten, das mit seiner Produktbezeichnung<br />
XPS 101 noch eine Portion Geschwindigkeit<br />
mit ins Spiel bringt. Auf den ersten Blick erinnert<br />
die Form der Satellitenkombo eher an ein Mikrofon<br />
aus vergangenen Zeiten. Mit moderner<br />
Klavierlackbeschichtung ist das Set jedoch definitiv<br />
auf Höhe der Zeit. Die Lautsprechersockel<br />
gewährleisten sicheren Stand und liefern mit integriertem<br />
Reflexkanal zugleich einen kräftigeren<br />
Tiefgang. Schade ist, dass Lautsprecher und<br />
Halterung fest miteinander verbunden sind und<br />
im Winkel nicht justiert werden können. Bei direkter<br />
Platzierung auf dem Schreibtisch strahlen<br />
die beiden Kleinen meist unterhalb des Kopfes<br />
ab. Für eine Wiedergabe auf Ohrhöhe sollten die<br />
Lautsprecher entsprechend angehoben werden.<br />
Im Gehäuse befindet sich ein Breitbandlautsprecher,<br />
der für die Wiedergabe der hohen und mittleren<br />
Frequenzen zuständig ist. Die tiefsten Töne<br />
übernimmt standardmäßig der Subwoofer, der<br />
ein aktives und zwei passive Chassis enthält. Da<br />
die Verstärkereinheit der Satelliten ebenfalls in<br />
dessen Gehäuse angesiedelt ist, dient der Woofer<br />
als Steuerzentrale des Komplettsystems und ist<br />
Ausgangspunkt sämtlicher Kabelverbindungen.<br />
Ein besonderes Feature des XPS 101 ist sein<br />
externer Volume-Controller in Form eines Shuttle-<br />
Wheels. Per Tastendruck bewegt man sich durch<br />
das Menü, das neben der Lautstärke auch einen<br />
Equalizer für Höhen und Bässe parat hält. Die kabelgebundene<br />
Minifernbedienung wartet zusätzlich<br />
mit einem Kopfhörer und einem Line-Input<br />
auf, der beispielsweise mit einem Headset gekoppelt<br />
werden kann. Eine Anzeige der Linearstellung<br />
sowie eine Mute-Funktion hätten den externen<br />
Pegelsteller zusätzlich abgerundet.<br />
Im Praxistest wollten wir herausfinden,<br />
ob die verbauten Breitbandchassis,<br />
die trotz der<br />
geringen<br />
Maße einen<br />
Großteil<br />
des<br />
Frequenzbereiches<br />
übernehmen,<br />
diesen<br />
Bereich auch linear<br />
übertragen können.<br />
Dem systembedingten Nachteil<br />
des Prinzips, bei steigender<br />
Membrangröße einen Höhenverlust<br />
in Kauf nehmen zu müssen,<br />
konnte auch das XPS-101-Set nicht<br />
entgegenwirken. In voll aufgedrehter<br />
Höhenstellung erfuhren die Satelliten einen<br />
deutlichen Schub, der für unseren Geschmack<br />
jedoch noch ein paar Stellungen weiter hätte<br />
steigerbar sein dürfen. Umso einsatzfreudiger<br />
zeigte sich der Subwoofer, der äußerst kräftig zu<br />
Werke ging. Insgesamt bietet das Set einen sehr<br />
ausgewogenen Klang, der mit 1 bis 2 Dezibel mehr<br />
an Höhen vollends überzeugen würde.<br />
Ergebnis<br />
sehr gut<br />
Guillemot<br />
Hercules XPS 101<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
sehr gut<br />
87 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 57
Test l Multimedia-Special: 2.1-Lautsprechersysteme<br />
JBL CREATURE III<br />
Sollte sich George Lucas jemals entscheiden, einen<br />
weiteren „Star Wars“-Teil zu drehen, bietet JBL bereits<br />
jetzt die passenden Lautsprecher an, um die Filmkulisse<br />
auszustatten. Das Creature-Set geht mittlerweile<br />
in die dritte Runde und orientiert sich dabei offensichtlich<br />
an seinen Vorgängern. Das Komplettsystem –<br />
bestehend aus zwei Satellitenlautsprechern und<br />
einem Subwoofer – ist wahlweise in den Farbvarianten<br />
Hochglanzschwarz und -weiß erhältlich. Damit<br />
harmonieren die Modelle optisch mit allen gängigen<br />
PC-Systemen. Die Geräteverarbeitung bietet keinen<br />
Grund zur Beanstandung und die Gummifüße unter<br />
dem Plastikgehäuse verleihen dem Set seinen sicheren<br />
Halt. Während Aussehen und Verarbeitung auf<br />
hohem Niveau spielen, fällt eines dagegen deutlich<br />
ab: der Preis. Mit 99 Euro ist das Komplettpaket sehr<br />
kostengünstig zu haben.<br />
Kommandozentrale und Verstärker des Systems<br />
ist der Subwoofer. Er trägt die beiden<br />
5-Watt-Endstufen für die Satelliten<br />
sowie seine eigene 15-Watt-Verstärkereinheit.<br />
Diese wiederum<br />
treibt den 3 Zoll großen<br />
Downfiring-Lautsprecher<br />
an, der für die Wiedergabe<br />
der tieffrequenten Signale<br />
zuständig ist. Falls es vielleicht<br />
etwas mehr Bass sein<br />
darf oder ein paar weniger<br />
Höhen, so lässt sich dies mit<br />
sehr gut<br />
JBL<br />
Creature III<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
dem zweibandigen Equalizer am Subwoofer-Gehäuse<br />
nachregeln. Die Drehpotis liegen gut in der Hand<br />
und verharren auf Wunsch in der Nullrasterstellung.<br />
Die an den Minilautsprechern fix installierten Audioübertragungskabel<br />
werden mit der Kommandozentrale<br />
verbunden und diese wiederum per beiliegender<br />
3,5-Millimeter-Klinkenleitung mit dem Computer. Das<br />
externe Steckernetzteil, das jede Menge Platz auf der<br />
Verteilerdose in Anspruch nimmt, setzt das System in<br />
Betrieb und bringt die grüne Status-LED zum Leuchten.<br />
Die Lautstärkeregulierung<br />
erfolgt berührungsempfindlich<br />
direkt auf dem<br />
rechten Satelliten<br />
unterhalb des<br />
Breitbandlautspre-<br />
chers. Einziges Manko des Systems sind die recht<br />
knapp bemessenen Kabellängen zwischen Subwoofer<br />
und den einzelnen Satelliten, die ungewöhnlich weite<br />
Aufstellungen untersagen. Standardpositionierungen<br />
links und rechts des Laptops oder Computermonitors<br />
sind jedoch kein Problem. Klanglich bewies das komplette<br />
System eine gelungene Abstimmung zwischen<br />
den kleinen Kompakten und dem Tieftonstrahler.<br />
Letzterer steigt ausgesprochen kräftig ein, was in<br />
den meisten Anwendungen gefiel, mitunter jedoch zu<br />
übermütig wirkte und sich in leichtem Dröhnen äußerte.<br />
Diesem Effekt kann jedoch mit einer Absenkung<br />
des Basses begegnet werden. Die Satelliten wirken<br />
sehr ausgeglichen und geben Stereomusik sehr<br />
detailliert wieder. Bei Bedarf können ruhigen Gewissens<br />
ein paar Höhen nachgeregelt werden,<br />
um den Klang noch durchsetzungsfähiger<br />
zu gestalten.<br />
Ergebnis<br />
sehr gut<br />
85 %<br />
SPEEDLINK FORZA 2.1<br />
Das 2.1-Subwoofer-System Forza von Speedlink bietet<br />
einen aktiven 16-Zentimeter-Tieftöner und zwei kleinere<br />
passive 2-Wege-Lautsprecher für die Tischaufstellung.<br />
Diese werden über fest installierte Kabel an die<br />
Lautsprecherklemmen des Bassreflex-Subwoofers angeschlossen.<br />
Daraus ergibt sich ein vollwertiges 3-Wege-<br />
System. Die beiden akustisch geschlossenen Desktoplautsprecher<br />
beherbergen jeweils einen 3,5-Zentimeter-<br />
Hochtöner und einen 6,5-Zentimeter-Tiefmitteltöner, der<br />
mit einer langlebigen Gewebesicke versehen ist. Trotz<br />
ihres Metallfußes neigen die Speaker allerdings dazu,<br />
sehr leicht nach hinten abzukippen.<br />
An dem Sub befinden sich zwei Audioanschlüsse, die<br />
als Miniklinke und Cinch ausgeführt sind und beispielsweise<br />
mit Spielekonsole oder DVD-Player Kontakt aufnehmen.<br />
Weiterhin sind an der Rückwand des Woofers<br />
der Netzschalter und die Regler für die Lautstärke sowie<br />
für die Bass- und Hochtonintensität platziert. Leider<br />
erschwert das kurzfristige Korrekturen an den Klangparametern,<br />
weil quasi blind hinter das Element gegriffen<br />
werden muss. Überzeugt hat uns die Wirksamkeit der<br />
Klangregelung, bei der sich der Bass allerdings stärker<br />
absenken als anheben lässt. Das Gleiche trifft auf den<br />
Hochtonregler zu.<br />
Zum weiteren Lieferumfang gehört eine Anschlussbox für<br />
Kopfhörer und Mikrofon, die dezent auf dem Tisch platziert<br />
werden kann und gleichzeitig eine Lautstärkeregelung<br />
beinhaltet. Hierfür muss allerdings der Volumenregler<br />
an der Subwoofer-Einheit geöffnet sein. Mit den<br />
mitgelieferten Kabellängen ist eine Platzierung des Subs<br />
gut<br />
Speedlink<br />
Forza 2.1<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
unter dem Tisch und der Lautsprecher auf der Arbeitsfläche<br />
problemlos möglich. Bei der technischen Ausstattung<br />
vermissten wir die bei vielen Herstellern gängige<br />
Stummschaltungsfunktion, die die Schallwandler zugleich<br />
in einen energiesparenden Modus versetzt. Die<br />
Verarbeitungsqualität des Speedlink-Sets ist rundherum<br />
solide, etwas billig wirkt dagegen das massive Plopp-<br />
Geräusch beim Einschalten und das Grundrauschen aus<br />
den Lautsprechern, solange keine Musik abgespielt wird.<br />
Eine angenehme Überraschung bescherte uns das klangliche<br />
Verhalten des Forza-Systems. Die Übertragung<br />
im Hochtonbereich ist besser als bei manch anderem<br />
Anbieter. Beispielsweise kommt es nicht zum Zischeln,<br />
wenn die Klangreglung zur Verstärkung herangezogen<br />
wird. Ebenfalls recht gut in Form präsentierte sich der<br />
Bereich der mittleren Frequenzen, der vom Tiefmitteltöner<br />
abgedeckt wird. So ist es kein Wunder, dass die<br />
Desktoplautsprecher eine gute bis sehr gute räumliche<br />
Wiedergabe erreichen. Zusammen mit dem Tieftöner<br />
ergibt sich ein ausgewogenes Klangbild, das den heruntergeschraubten<br />
Ansprüchen an eine Soundlösung für<br />
den Computer vollauf gerecht wird.<br />
Ergebnis<br />
79 %<br />
gut<br />
Bilder: JBL, Speedlink<br />
58<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
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Test l Multimedia-Special: 2.1-Lautsprechersysteme<br />
Fazit<br />
Ein Vergleich zwischen mehreren Lautsprechersets<br />
in unterschiedlichen Preissegmenten birgt<br />
immer zahlreiche Klippen, bei denen der eine<br />
oder andere Kandidat abstürzen kann. Dazu<br />
ist es im vorliegenden Test erfreulicherweise<br />
nicht gekommen. Für jeden Anspruch und jeden<br />
Geldbeutel halten die Hersteller eine adäquate<br />
Lösung bereit. Als ausgezeichnetem Testteilnehmer<br />
können wir dem Harman Kardon Soundsticks<br />
III mit seinen klanglichen und räumlichen<br />
Abbildungsfähigkeiten einen hauchdünnen Vorsprung<br />
vor dem Hauptfeld der Mitbewerber attestieren.<br />
Die Abstimmung ist so günstig gewählt,<br />
dass es keiner Klangregelung bedarf und die<br />
Veränderung der Subwoofer-Intensität eher eine<br />
Reminiszenz an den persönlichen Geschmack<br />
des Anwenders darstellt. Hinzu kommen die<br />
ideal auf das Design abgestimmten funktionellen<br />
Möglichkeiten – etwa die Ausrichtung der<br />
Säulenlautsprecher. Das Teufel Concept C 200<br />
verpasste knapp den Sprung in die Kategorie der<br />
Ausgezeichneten, weil es im klanglichen Verhalten<br />
gegenüber dem Testsieger eine geringfügig<br />
schwächere Performance bot. Hervorzuheben<br />
ist hier die Qualität des Subwoofers und der<br />
Tischfernbedienung, die mit sehr sinnvollen Features<br />
gekoppelt ist. Die Bronzemedaille unseres<br />
großen Vergleichs sicherte sich Guillemot mit<br />
dem Hercules XPS 101, das uns besonders durch<br />
das innovative Design der Satellitenspeaker<br />
angesprochen hat. Die in das Set integrierte Bedieneinheit<br />
mit Lautstärkeregler, Equalizer und<br />
Zusatzanschlüssen rundet das Ausstattungsangebot<br />
überzeugend ab. Etwas mehr Bissigkeit im<br />
Klang hätte den Franzosen mit seinem kräftigen<br />
Tiefbass zusätzlich ausgezeichnet.<br />
Nur einen Prozentpunkt dahinter erspielte sich<br />
das Creature-III-Set von JBL den vierten Rang.<br />
Besonders die ausgefallene Optik dürfte für<br />
viele Anwender kaufentscheidend sein, weil<br />
sie mit modern eingerichteten Arbeitsplätzen<br />
harmoniert. Hinzu kommt der sehr günstige<br />
Preis, der über einen leicht übermütigen Bass<br />
hinwegsehen lässt. Mit der integrierten Klangschaltung<br />
lässt sich das System an die eigenen<br />
Hörgewohnheiten anpassen. Mit einem guten<br />
Ergebnis ging das Philips SPA9350 aus unserem<br />
Vergleichstest. Zugleich nimmt diese Lösung<br />
mit ihrem separatem Verstärker den meisten<br />
Platz auf dem Schreibtisch ein. Klanglich vermissten<br />
wir ein wenig die Durchsetzungskraft<br />
und Bissigkeit. Auch der Subwoofer hätte für unseren<br />
Geschmack gerne etwas kräftiger agieren<br />
können. Mit dem integrierten Equalizer ließen<br />
sich die kleinen Schwächen jedoch weitgehend<br />
ausgleichen. Immer noch gut ordnete sich das<br />
Speedlink Forza 2.1 in unser Ranking ein. Es<br />
konnte mit einem durchdachten klanglichen<br />
Konzept, seinen 2-Wege-Tischlautsprechern und<br />
passendem Subwoofer sowie einer sauberen<br />
Verarbeitung bestechen. In der Bedienbarkeit<br />
zeigten sich einige Schwächen. Zwar war der<br />
gut gemeinte Grundgedanke der Entwickler zu<br />
erkennen, wurde aber letztlich nicht konsequent<br />
genug umgesetzt.<br />
Torsten Pless/Jens Voigt<br />
Ausstattung<br />
Testsieger<br />
Allgemein<br />
Hersteller Harman Kardon Teufel Guillemot<br />
Modell Soundsticks III Concept C 200 USB Hercules XPS 101<br />
Preis/Straßenpreis 199 Euro/140 Euro 199 Euro/199 Euro 179,95 Euro/155 Euro<br />
Informationen www.harmankardon.com www.teufel.de www.hercules.com<br />
Lautsprechermaße (H/B/T); Satellit 25,4 × 5,1 × 5,1 cm 12,5 × 9 × 9,8 cm 15,5 × 11 × 11 cm<br />
Lautsprechermaße (H/B/T); Subwoofer 25,8 × 23,2 × 23,2 cm 43 × 24,7 × 38 cm 27 × 24,5 × 24,5 cm<br />
Gewicht 2,9 kg 13,5 kg k. A.<br />
Anzahl eingebauter Lautsprecher 9 5 6<br />
erhältliche Farben transparent Schwarz Hochglanz Schwarz<br />
Technische Daten<br />
Arbeitsweise 2-Wege, aktiv 3-Wege, teilaktiv 2-Wege, aktiv<br />
Bauform Bassreflex mit Öffnung an Sats und Sub Bassreflex (Subwoofer), Satelliten (geschlossen) Bassreflex mit Öffnung auf der Rückseite<br />
Frequenzgang nach Herstellerangaben 44 Hz – 22 kHz keine Angabe 30 Hz – 20 kHz<br />
Verstärkerleistung Satelliten 10 W RMS pro Sat 100 W Impulsbelastbarkeit (IEC-Short Term) 20,5 W<br />
Verstärkerleistung Subwoofer 20 W (RMS) 135 W (RMS) 60 W<br />
Leistungsaufnahme in Ruhe/maximal 4 W/65 W 9 W/170 W 0,6 W/52 W<br />
Features<br />
Klangregelung nur Subwoofer-Pegel Subwoofer-Intensität Höhen und Bässe<br />
Kabellänge Sub zu Satellit 2,1 m frei wählbar 2 m<br />
USB-Anschluss/Miniklinke / / (an der Fernbedienung) /<br />
Bewertung<br />
Bässe sehr gut 2,5/3 ausgezeichnet 3/3 ausgezeichnet 3/3<br />
Mitten ausgezeichnet 3/3 sehr gut 2,5/3 ausgezeichnet 3/3<br />
Höhen ausgezeichnet 3/3 sehr gut 2,5/3 sehr gut 2,5/3<br />
Lebendigkeit ausgezeichnet 3/3 sehr gut 2,5/3 sehr gut 2,5/3<br />
Dynamikverhalten sehr gut 2,5/3 ausgezeichnet 3/3 sehr gut 2,5/3<br />
Wiedergabequalität sehr gut 14/15 sehr gut 13,5/15 sehr gut 13,5/15<br />
Ausstattung/Verarbeitung sehr gut 8/9 sehr gut 8/9 gut 7,5/9<br />
Benutzerfreundlichkeit sehr gut 6/7 sehr gut 6/7 sehr gut 6/7<br />
Gesamt 28 von 31 Punkten 27,5 von 31 Punkten 27 von 31 Punkten<br />
Preis/Leistung sehr gut sehr gut sehr gut<br />
Ergebnis ausgezeichnet sehr gut sehr gut<br />
90 % 89 % 87 %<br />
Ausstattung<br />
Sieger Preis/Leistung<br />
Allgemein<br />
Hersteller JBL Philips Speedlink<br />
Modell Creature III SPA9350 Forza 2.1 Subwoofer System<br />
Preis/Straßenpreis 99 Euro/75 Euro 119,99 Euro/79,99 Euro 89,99 Euro/84 Euro<br />
Informationen www.jbl.com www.philips.de www.speedlink.com<br />
Lautsprechermaße (H/B/T); Satellit 7,5 × 7 × 7,5 cm 14,5 × 10 × 10 cm 19,5 × 8,5 × 9 cm<br />
Lautsprechermaße (H/B/T); Subwoofer 23 × 23 × 2 cm 28,5 × 19,5 × 25 cm 25,5 × 24,5 × 32,9 cm<br />
Gewicht 2,1 kg k. A. k. A.<br />
Anzahl eingebauter Lautsprecher 3 3 5<br />
erhältliche Farben Hochglanz Schwarz, Weiß Hochglanz Schwarz Schwarz<br />
Technische Daten<br />
Arbeitsweise 2-Wege, aktiv 2-Wege, aktiv 3-Wege, teilaktiv<br />
Bauform Bassreflex (Subwoofer), geschlossen (Satelliten) Bassreflex (Satelliten und Subwoofer) Bassreflex (Subwoofer), geschlossen (Satelliten)<br />
Frequenzgang nach Herstellerangaben 50 Hz – 20 kHz 50 Hz – 20 kHz keine Angabe<br />
Verstärkerleistung Satelliten 5 W 12,5 W keine Angabe<br />
Verstärkerleistung Subwoofer 15 W 25 W 40 W (RMS)<br />
Leistungsaufnahme in Ruhe/maximal 2,2 W/80 W 4,2 W/k. A. 8,5 W/64 W<br />
Features<br />
Klangregelung Höhen und Bässe Höhen und Bässe<br />
Kabellänge Sub zu Satellit 2 m 1,5 m 2,08 m<br />
USB-Anschluss/Miniklinke / / /<br />
Bewertung<br />
Bässe befriedigend 2/3 sehr gut 2,5/3 sehr gut 2,5/3<br />
Mitten ausgezeichnet 3/3 ausgezeichnet 3/3 sehr gut 2,5/3<br />
Höhen ausgezeichnet 3/3 befriedigend 2/3 sehr gut 2,5/3<br />
Lebendigkeit ausgezeichnet 3/3 sehr gut 2,5/3 sehr gut 2,5/3<br />
Dynamikverhalten gut 2/3 sehr gut 2,5/3 gut 2/3<br />
Wiedergabequalität gut 13/15 gut 12,5/15 sehr gut 12/15<br />
Ausstattung/Verarbeitung gut 7,5/9 sehr gut 8/9 gut 6,5/9<br />
Benutzerfreundlichkeit sehr gut 6/7 sehr gut 5,5/7 sehr gut 6/7<br />
Gesamt 26,5 von 31 Punkten 26 von 31 Punkten 24,5 von 31 Punkten<br />
Preis/Leistung sehr gut sehr gut gut<br />
Ergebnis sehr gut gut gut<br />
85 % 84 % 79 %<br />
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BeNeLux: 4,80 €, Italien: 5,60 €, Spanien: 5,60 €<br />
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VON DEN TESTEXPERTEN<br />
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*Es können zwei beliebige Titel, wie z. B. „Shutter Island“ und „Alice im Wunderland“, geliehen werden. Es entsteht keine Vertragsbindung. Zur Wahl stehen die Blu-ray- oder die -DVD-Versionen<br />
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+ Wir Ungestört erklären Musik den Nutzen genießen: Bose Das QuietComfort sind die Unterschiede<br />
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5.2010 Oktober/November D: 3,99 € Österreich: 4,80 €, Schweiz: sfr 7,90, BeNeLux: 4,80 €, Italien: 5,60 €, Spanien: 5,60 €<br />
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+ AV-Zentralen Ungestört Musik von Onkyo, genießen: Bose Flaggschiffe QuietComfort von 15 JVC + Full-HD-Projektor: und Netzwerkplayer: Mitsubishi MP3 HC3800 ins +<br />
Harman und Sony S. 57 Infocus getestet S. 53 Wohnzimmer streamen S. 64<br />
Harman und Son<br />
Onkyo, on v<br />
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HEIMKINOHELDEN<br />
Infocus getestet<br />
von JVC und<br />
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BEAMER-BOLIDEN<br />
und Sat 1 hochauflösend –<br />
RTL<br />
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10 Satellitenreceiver im Vergleich<br />
Technikhits von morgen im<br />
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Blickwinkel schummeln Seite 12<br />
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zu Gast im Audiolabor ab Seite 21<br />
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Maximalverbrauch ab Seite 18<br />
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AUSGABE 6.2010<br />
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das Angebot hinkt nach ab S. 6<br />
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AUSGABE 1.2011<br />
1 . 2011 Februar/März D: 3,99 €<br />
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Öffentlich-rechtliches HD<strong>TV</strong> nur<br />
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Datum, Unterschrift<br />
Bitte gewünschte Ausgabe(n) ankreuzen<br />
2005<br />
1.2005<br />
3.2005<br />
5.2005<br />
2006<br />
1.2006<br />
2.2006<br />
3.2006<br />
5.2006<br />
6.2006<br />
2007<br />
1.2007<br />
2.2007<br />
3.2007<br />
4.2007<br />
5.2007<br />
6.2007<br />
2008<br />
1.2008<br />
2.2008<br />
3.2008<br />
4.2008<br />
5.2008<br />
6.2008<br />
2009<br />
1.2009<br />
2.2009<br />
3.2009<br />
4.2009<br />
6.2009<br />
2010<br />
2.2010<br />
3.2010<br />
4.2010<br />
5.2010<br />
6.2010<br />
Bitte einsenden an<br />
Auerbach Verlag<br />
und Infodienste GmbH<br />
– Leserservice –<br />
Lauchstädter Straße 20<br />
04229 Leipzig<br />
2011<br />
1.2011<br />
0 TESTS<br />
6 TESTS<br />
ERATUNG<br />
STEXPERTEN
Test l Vier AV-Receiver im Vergleich<br />
HEIMKINO-STEUERZENTRALEN<br />
Moderne Alleskönner<br />
Zu den aktuellen Tugenden der AV-Receiver-Mittelklasse zählen 3D-<br />
Wiedergabe, Netzwerkstreaming und 11.2-Surround-Sound. Lohnt es<br />
sich, ein paar Euro mehr in die Hand zu nehmen, um für die Anforderungen<br />
der Heimkinozukunft gerüstet zu sein?<br />
Lesen Sie hier<br />
Vier ausgewachsene<br />
AV-Receiver der gehobenen<br />
Klasse treten<br />
gegeneinander an. Bei<br />
der opulent geführten<br />
Schlacht um das beste<br />
Material und die<br />
perfekte Ausstattung<br />
kommt es zum Kopfan-Kopf-Rennen<br />
beim<br />
Zieleinlauf.<br />
Torsten Pless<br />
Denon AVR-4311 Seite 63<br />
Harman Kardon AVR660 Seite 64<br />
Onkyo TX-NR5008 Seite 65<br />
Sony STR-DA3600ES Seite 66<br />
In den vergangenen Monaten drehten sich<br />
die Räder in den Entwicklungslaboren für<br />
hochwertige Hi-Fi-Elektronik auf Hochtouren.<br />
Immer wieder schickten die führenden Anbieter<br />
überarbeitete Modellgenerationen auf<br />
den Markt, die mit zusätzlichen Funktionen<br />
versuchen, dem Kunden Anreize zur Aufrüstung<br />
seines Heimkinofuhrparks zu bieten. Der Heimanwender<br />
wird dabei immer wieder vor die Wahl<br />
gestellt, ob er den neuesten Trends folgen oder<br />
vorerst doch seinen vorhandenen Geräten treu<br />
bleiben soll. Die Kaufentscheidung ist in den<br />
meisten Fällen nicht allein von der Kauflust,<br />
sondern vielmehr vom Budget abhängig. Bieten<br />
Einstiegsgeräte mitunter bereits Ausstattungsmerkmale,<br />
die ihren größeren Geschwistern in<br />
fast nichts nachstehen, kommen in den höheren<br />
Preisstufen oft hochwertigere Bauteile zum Einsatz,<br />
die auch die Wiedergabequalität nachhaltig<br />
steigern. Fehlende Software-Funktionen<br />
lassen sich dagegen auch zu einem späteren<br />
Zeitpunkt per Update freischalten, sofern der<br />
Hersteller mitspielt. Was man sich vor dem Kauf<br />
eines neuen Gerätes genauestens überlegen<br />
sollte, ist die Anzahl der Lautsprecher, die man<br />
betreiben möchte. Die Größe der akustischen<br />
Bühne ist maßgeblich vom weiteren Signalverlauf<br />
abhängig. Die moderne AV-Receiver-Geräteklasse<br />
ist dank Matrizierungsverfahren in der<br />
Lage, zusätzliche Kanäle auf Basis der vorhandenen<br />
Tonspuren zu generieren. Damit werden<br />
frontale Höhen- und Weitenkanäle angeboten,<br />
die ein komplettes 11.2-Surround-System in die<br />
eigenen vier Wände holen – eine 5.1-Anlage gehört<br />
damit fast schon zum alten Eisen. Während<br />
das Arsenal analoger und digitaler Eingänge<br />
zwischen den verschiedenen Preiskategorien<br />
kaum mehr variiert, trumpft die gehobene AV-<br />
Receiver-Klasse meist mit unabhängigen HDMI-<br />
Ausgängen auf. Das ermöglicht die getrennte<br />
Bild- und Tonausgabe an den Beamer im Heimkino<br />
sowie den parallel betriebenen Fernseher.<br />
Zu den jüngsten <strong>Evolution</strong>sstufen gehört die Option,<br />
Bild und Ton über das Netzwerk zu übertragen<br />
und direkt über die Heimkinosteuerzentrale<br />
zu kontrollieren. Nahezu alle aktuellen Vertreter<br />
bringen eine entsprechende Ausstattung mit.<br />
Die Zeiten, in denen die Netzwerkverbindung<br />
lediglich Software-Updates vorbehalten war, gehören<br />
damit endgültig der Vergangenheit an. Die<br />
gehobene Klasse aktueller AV-Receiver macht<br />
solch eine Kooperation möglich.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Denon, Harman Kardon, Onkyo, Sony<br />
62 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
Max: 48,54 ˚C<br />
Die Wärmeentwicklung im Inneren ist angenehm zurückhaltend,<br />
die Hitze verteilt sich gleichmäßig<br />
Dank des umfangreichen Panels steht der Anschlusskreativität nichts im Weg. Der AV-<br />
Receiver eignet sich sowohl für die 3-Zonen-Beschallung als auch für ein komplettes<br />
Surround-System mit Höhen- und Weitenkanälen<br />
DENON AVR-4311<br />
Der Denon AVR-4311 hat von allem ein bisschen<br />
mehr. Das Verhältnis der HDMI-Eingänge zu den<br />
-Ausgängen beträgt sieben zu zwei, wodurch gleich<br />
zwei Räume parallel mit einem Videosignal versorgt<br />
werden können. Den passenden Ton liefern<br />
die elf Lautsprecheranschlüsse in Verbindung mit<br />
den neun integrierten Endstufen. Der audiophile<br />
Anwender wird sich besonders über den analogen<br />
Mehrkanaleingang freuen. Auch die Vorverstärker-<br />
Ausgangssektion ist mit zwei Subwoofer-Anschlüssen<br />
sowie den Höhen- und Weitenkanälen üppig<br />
bestückt. Im Preamp-Modus umgeht der AVR seine<br />
eigene Endstufensektion und bietet sich für das<br />
Zusammenspiel mit externen Endstufen an. Die Vielzahl<br />
an Anschlussmöglichkeiten wird noch um einen<br />
Phonovorverstärker ergänzt, der sich auf Schallplattenspieler<br />
mit MM-Tonabnehmern (Moving Magnet)<br />
spezialisiert hat. Ist der Receiver an ein Bildausgabegerät<br />
angeschlossen, präsentiert sich die für Denon<br />
Das Display der Fernbedienung<br />
zeigt die aktuell ausgewählte<br />
Quelle an<br />
Schnellwahltasten in Griffhöhe<br />
ermöglichen eine komfortable<br />
Bedienung<br />
Sämtliche Audioparameter von<br />
Dynamiksteuerung bis MP3-Restorer<br />
sind auch auf der Fernbedienung<br />
enthalten<br />
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Denon<br />
AVR-4311<br />
TESTSIEGER<br />
sehr gut<br />
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2.2011<br />
typische Benutzeroberfläche als Overlay-Menü. Die<br />
Steuerung erfolgt über eine weiterentwickelte Fernbedienung,<br />
die auf ihrer Aluminiumfront über ein<br />
LCD-Display zur Quellenanwahl verfügt. Wird der<br />
Receiver mit dem Netzwerk verbunden, eröffnen<br />
sich weitreichende Möglichkeiten. Die kabellose<br />
Musikübertragung via UPnP-Protokoll und über das<br />
kostenpflichtige Apple-Airplay-Update funktionierte<br />
tadellos. Der AVR-4311 ist auch im Videobereich<br />
auf dem aktuellsten Stand der Technik und leitet<br />
3D-Zuspielungen problemlos weiter. Für die Videoverarbeitung<br />
zeichnet ein Anchor-Bay-ABT2015-Chip<br />
verantwortlich, der mit nahezu durchweg sehr guter<br />
Leistung überzeugt. So werden SD-Zuspielungen<br />
sichtbar aufgewertet und neben der Skalierung auf<br />
die Full-HD-Auflösung bewegt sich auch das De-<br />
Interlacing auf hohem Niveau. Video- und Filmzuspielungen<br />
werden automatisch erkannt, lediglich<br />
komplexe Szenen bringen den Chip aus dem Tritt.<br />
Die Rauschunterdrückung arbeitet leider zu zaghaft<br />
und verringert Bildrauschen nur bedingt. Bei<br />
der Bildbearbeitung gefiel uns der sogenannte Erweiterungsregler,<br />
der Videomaterial deutlich nachschärft.<br />
Ein exzessiver Einsatz provoziert jedoch<br />
Doppelkonturen. Neben der neunkanaligen Endstufe<br />
tragen nicht zuletzt viele Ausstattungsdetails<br />
zum opulenten Klang des Receivers bei. Eine der<br />
größten Innovationen des Receivers ist sein neues<br />
Einmesssystem Audyssey XT32. Hatte der Vorgänger<br />
noch die eine oder andere Schwäche aufzuweisen,<br />
beweist der Denon AVR-4311 eindrucksvoll,<br />
was eine automatische Einmessung zu leisten vermag.<br />
Zu Beginn müssen – sofern angeschlossen –<br />
beide Subwoofer auf einen Schalldruckpegel von<br />
maximal 75 Dezibel (dB) begrenzt werden. Ist dies<br />
geschehen, geht der weitere Einmessverlauf wie<br />
gewohnt vonstatten. Wurden die gemessenen Abstände<br />
noch mit äußerster Genauigkeit ermittelt,<br />
Der Denon-AV-Receiver wird dank Apple Airplay auch von<br />
iTunes, egal ob auf Windows oder Mac, erkannt<br />
erhielt unsere Begeisterung im anschließenden<br />
Hörtest wieder einen Dämpfer. Der bereits lineare<br />
Frequenzverlauf in unserem Hörraum wies nach<br />
der Einmessung eine Absenkung der unteren Mitten<br />
auf und brachte den Subwoofer zum leichten<br />
Dröhnen. Ähnlich wie Audyssey XT scheint auch die<br />
Neuauflage eher auf bombastische Effekte denn auf<br />
Linearität ausgelegt zu sein. Denons Erweiterung<br />
um das Dynamikbegrenzungstool Dolby Volume<br />
empfanden wir hingegen als äußerst lobenswert.<br />
Im direkten Vergleich mit Audysseys Dynamic Volume<br />
konnte uns auch diesmal die Dolby-Variante<br />
mit einem zurückhaltenderen Bassbereich deutlich<br />
mehr überzeugen. Bei Deaktivierung sämtlicher<br />
Klang- und Dynamikveränderungen erlebten wir<br />
ein weitgehend ausgeglichenes Frequenzbild ohne<br />
drastische Ausbrüche. Details wurden fein aufgelöst<br />
wiedergegeben. Besonders Bewegungsabläufe<br />
ließen sich exakt nachvollziehen, selbst über die<br />
Breite der Lautsprecher hinaus. In unserem Messlabor<br />
wurde der Klangeindruck mit einem referenzverdächtigen<br />
Wert bei der Übersprechdämpfung<br />
bestätigt. Bassimpulse wurden kräftig und dabei<br />
trocken reproduziert, ohne den Raum zu stark anzuregen.<br />
Nur eine leichte tiefmittige Färbung zog sich<br />
durch unseren Hörtest, die dem Denon etwas die<br />
Natürlichkeit nahm. Auch im zweikanaligen Betrieb<br />
steht der AVR-4311 seinen Mann und profitiert dabei<br />
von den hervorragenden Übersprechungswerten,<br />
die für eine weitläufige Bühne sorgten. Wer es noch<br />
audiophiler mag, kann dank des integrierten HDMI-<br />
Decoders seinen Super-Audio-CD-Player direkt mit<br />
dem Receiver verbinden und so im Pure-Audio-<br />
Modus unverfälschtes Stereo genießen.<br />
Ergebnis<br />
ausgezeichnet<br />
90 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 63
Test l Vier AV-Receiver im Vergleich<br />
Max: 67,69 ˚C<br />
Die Videosektion erzeugt die höchste Wärmeentwicklung<br />
im Innerendes Gerätes<br />
Sämtliche AV-Anschlüsse wurden vergoldet und hochwertig verarbeitet. An den Bridge-<br />
Port kann eine iPod-Dockingstation angeschlossen werden<br />
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Harman Kardon präsentiert sich optisch im typisch<br />
eleganten Hausdesign. Hinter der aufklappbaren<br />
Frontblende verbergen sich die wichtigsten Steuerelemente<br />
sowie Schnellanschlüsse für temporäre<br />
Verbindungen. Die Zugabe einer HDMI-Schnittstelle<br />
wäre an dieser Stelle jedoch wünschenswert gewesen.<br />
Diese befinden sich jedoch ausschließlich auf<br />
der Geräterückseite. Vier Eingänge und ein Ausgang<br />
warten auf ihren Einsatz. Bis zu sieben Lautsprecher<br />
werden von der internen Endstufe versorgt, die im<br />
Bassbereich durch zwei Subwoofer ergänzt werden<br />
kann. Alternativ lassen sich die Surround-Back-<br />
Kanäle als 2.1-Stereopaar in einer weiteren Hörzone<br />
betreiben. Die USB-Schnittstelle dient der Datenwiedergabe<br />
von externen Festplatten, ein iPhone kann<br />
über eine als Zubehör verfügbare Dockingstation<br />
angeschlossen werden. Der Name Netzwerkreceiver<br />
klingt verheißungsvoll, doch der Umgang mit den<br />
neuen Medien steckt beim AVR660 noch in den<br />
Angewählte Quellen werden<br />
sowohl direkt am Gerät als<br />
auch auf der Fernbedienung<br />
angezeigt<br />
Die Video- und Audiobearbeitungsmöglichkeiten<br />
befinden<br />
sich über dem numerischen<br />
Tastenfeld<br />
Die Abspieltasten könnten für<br />
eine bequemere Bedienbarkeit<br />
etwas mittiger angeordnet sein<br />
Kinderschuhen. Software-Updates müssen nach<br />
wie vor über einen USB-Stick aufgespielt werden<br />
und die Streaming-Formatvielfalt fällt mit Unterstützung<br />
für MP3 und WMA doch recht eingeschränkt<br />
aus. Auf Bild- und Videostreaming wurde komplett<br />
verzichtet. Die Internetradiowiedergabe funktioniert<br />
hingegen tadellos und wird durch umfangreiche<br />
Senderlisten und eine opulente Genreauswahl abgerundet.<br />
Für die Bearbeitung von Videosignalen<br />
zeichnet ein Faroudja-DCDi-Cinema-Chip verantwortlich.<br />
Dieser wertet SD-Zuspielungen, etwa von<br />
einer DVD, sichtbar auf. Der De-Interlacer* erkennt<br />
das Anliegen von Film- und Videomaterial automatisch,<br />
nur bei Filmbildern in 60 Hertz griff die Automatik<br />
nicht und wir mussten die 3 : 2-Erkennung<br />
manuell aktivieren. Einmal eingerastet, meistert die<br />
Vollbildwandlung auch komplexe Szenen. Bei Videomaterial<br />
fällt das Bildflimmern minimal aus. Die<br />
Skalierung auf die Full-HD-Auflösung (1 920 × 1 080<br />
Pixel) gelingt ansprechend scharf, zusätzliche<br />
Schärferegler lassen Bilder noch plastischer erscheinen.<br />
Ein übertriebener Einsatz provoziert vor<br />
allem bei einer SD-Zuspielung störende Artefakte.<br />
Die Rauschunterdrückung greift effektiv, kann ein<br />
Bildrauschen aber nicht vollends verhindern, im<br />
Gegenzug bleibt die Schärfe gleichwohl in höchster<br />
Stufe weitestgehend erhalten. Im Test kam es<br />
ärgerlicherweise zu vereinzelten Bildaussetzern. In<br />
diesen Fällen mussten wir das HDMI-Kabel entfernen<br />
und wieder einstecken, anschließend kam es zu<br />
keinen weiteren Komplikationen beim Handshake.<br />
Wie Harman Kardon gegenüber <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
bestätigte, kann der verbaute Chipsatz um volle<br />
3D-Kompatibilität erweitert werden. Das Update zur<br />
plastischen Bildwiedergabe soll kurz nach Erscheinen<br />
dieser Ausgabe als Download zur Verfügung<br />
stehen. Für die klangliche Anpassung des AV-Receivers<br />
an seine Umgebung greift Harman Kardon auf<br />
das selbst entwickelte EzSet/EQ-System zurück.<br />
Die Ergebnisse des Einmessvorgangs überzeugten<br />
mit nur geringen Abweichungen. Die Überprüfung<br />
der automatischen Frequenzgangkorrektur zeigte im<br />
Test ein sehr gut ermitteltes Resultat. Akustisch anspruchsvolle<br />
Räume profitieren vom Einmesssystem<br />
in jeder Hinsicht. Auch klanglich lieferte der Receiver<br />
ein sehr ausgeglichenes Ergebnis, das seine Priorität<br />
auf Linearität und nicht auf Effekthascherei legt.<br />
Zwar verzichtet der Harman-Kardon-Receiver auf<br />
einen Pure-Audio-Modus, dafür spielt das System<br />
auch bei abgeschaltetem Einmesssystem groß auf.<br />
Bassimpulse wurden in Filmkampfszenen äußerst<br />
trocken und ohne nennenswerte Raumanregung<br />
reproduziert. Der Mittenbereich versprühte eine<br />
angenehme Natürlichkeit die Sprecherstimmen zu<br />
einer realitätsnahen Wiedergabe verhalf. Details<br />
kamen ebenso feinfühlig aus unseren Surround-<br />
Lautsprechern und klangen zu keiner Zeit überzogen.<br />
Hatte uns der AV-Receiver mit seiner hohen<br />
Linearität bereits überzeugt, setzte die räumliche<br />
Wiedergabequalität dem AVR660 noch das i-Tüpfelchen<br />
auf. Unser ermittelter Übersprechungswert<br />
von –85 dB zwischen den Kanälen attestierte dem<br />
Testgerät auch im Messlabor enorme Weite. Bewegungen<br />
durch den Raum nahmen wir um unseren<br />
Hörplatz herum so weitläufig wahr, dass wir<br />
uns direkt in das Filmgeschehen hineinversetzt<br />
fühlten. Fehlt es dem Receiver an der einen oder<br />
anderen Stelle noch an Ausstattungsmerkmalen,<br />
macht dies seine klangliche Qualität mehr als<br />
wett. Negativ fielen uns lediglich die sehr hohen<br />
Leistungsaufnahmewerte auf. Allein im Stand-by-<br />
Betrieb benötigt der AVR660 29 Watt (W). Im Bereitschaftsmodus<br />
ohne weiteres Zutun steigt der Wert<br />
auf beachtliche 129 W an.<br />
Ergebnis<br />
sehr gut<br />
85 %<br />
Bilder: .Auerbach Verlag, Harman Kardon, Onkyo<br />
64<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70
Max: 51,31 ˚C<br />
Die Wärmeentwicklung beschränkt sich größtenteils<br />
auf die Videosektion des Receivers<br />
In einem Heimnetzwerk wird der Receiver sofort erkannt,<br />
sämtliche Einstellungen erfolgen automatisch<br />
Ob digitale oder analoge Zuspieler, der Onkyo TX-NR5008 hält für fast jedes<br />
Heimkinogerät den passenden Anschluss parat<br />
ausgezeichnet<br />
Onkyo<br />
TX-NR5008<br />
TESTSIEGER<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
ONKYO TX-NR5008<br />
Der Onkyo TX-NR5008 ist das aktuelle Flaggschiff<br />
des hauseigenen AV-Receiver-Programms. Im Aluminiumgehäuse<br />
mit aufklappbarer Frontblende unterliegt<br />
der Receiver dem typischen Onkyo-Design,<br />
das auch in diesem Fall für eine hervorragende Verarbeitung<br />
steht. Ist der AV-Receiver erst einmal platziert,<br />
können bis zu acht Zuspielgeräte an die dafür<br />
vorgesehenen HDMI-Eingänge angeschlossen<br />
werden. Die digitale Bildausgabe erfolgt parallel<br />
über die beiden HDMI-Ausgänge. Alle Anschlüsse<br />
haben den Audio Return Channel* implementiert,<br />
der Bild und Ton gleichzeitig vom und zum Fernsehgerät<br />
transportiert. Für Filmliebhaber bieten die<br />
Anschlüsse volle 3D-Kompatibilität, die in Verbindung<br />
mit einem passenden Blu-ray-Player und <strong>TV</strong>-<br />
Gerät das Heimkinoerlebnis plastisch machen. Der<br />
Sämtliche Eingänge sind per<br />
Tastendruck auf dem oberen<br />
Bedienfeld anwählbar<br />
Eine Klangregelung ist vom mittleren<br />
Tastenblock aus steuerbar<br />
Das numerische Tastenfeld darf<br />
auch auf Onkyos Fernbedienung<br />
nicht fehlen<br />
dafür unabdingbare Surround-Klang wird mit einer<br />
neunkanaligen Endstufe realisiert. Bei Bedarf können<br />
die Surround-Back-Lautsprecher mit Höhenoder<br />
Weitenkanälen ausgetauscht oder mit einem<br />
weiteren Verstärker auf bis zu elf Kanäle ausgebaut<br />
werden. Das THX*-Ultra-2-Plus-Zertifikat erweitert<br />
den Funktionsumfang nicht nur um zahlreiche<br />
Klangpresets und Dynamikmodi, es erlaubt auch<br />
die getrennte Ansteuerung zweier Subwoofer. Der<br />
TX-NR5008 wurde im Inneren mit einem Ringkerntrafo<br />
und einem 32-Bit-Digital-zu-Analog-Wandler<br />
von Burr-Brown ausgestattet. Dank des DLNA*-1.5-<br />
Zertifikats ist es dem Receiver möglich, vom PC<br />
oder anderen Quellen gestreamte Musik entgegenzunehmen<br />
und wiederzugeben. Beschränkungen<br />
gibt es lediglich bei hochauflösenden Files. Komprimierte<br />
Audiodateien von FLAC bis MP3 nimmt<br />
der Receiver problemlos an, Bild- und Videomaterial<br />
bleibt jedoch gänzlich außen vor. Im Videosektor<br />
kommt ein HQV-Reon-VX-Chip zur Skalierung und<br />
Vollbildkonvertierung zum Einsatz. DVDs werden<br />
dadurch deutlich aufgewertet und erstrahlen in<br />
einer vorher nicht dagewesenen Schärfe. Beim De-<br />
Interlacing werden Film- und Videozuspielungen<br />
automatisch erkannt. Die Vollbildwandlung gelingt<br />
sehr gut, das Bild wirkt durch die Kantenglättung<br />
jedoch leicht unscharf. Schlechte Bildquellen wertet<br />
der Onkyo mit seiner Rauschunterdrückung<br />
ansehnlich auf, ohne dabei die Plastizität einzuschränken.<br />
Durch das ISF-Zertifikat soll das ausgegebene<br />
Bild so originalgetreu erstrahlen wie einst<br />
vor den Augen des Regisseurs. Erreicht wird dies<br />
mit für jeden Kanal getrennt regelbaren Kontrast-,<br />
Farb- und Helligkeitsverhältnissen. Das automatische<br />
Raumeinmesssystem wurde einem Update<br />
unterzogen und soll nun genauere Ergebnisse als<br />
die Vorgängerversion erzielen. Der Einmessverlauf<br />
und die ermittelten Ergebnisse unterschieden sich<br />
jedoch kaum von der bisher bekannten Audyssey-<br />
Routine. Unserem sonst linearen Frequenzgang<br />
wurden einige unnötige Wellenberge hinzuaddiert.<br />
Im deaktivierten Zustand zeigte sich dann das<br />
wahre Gesicht des Onkyo, der ohne klangliche<br />
Überbetonungen sehr detailfreudig agierte. Bewegungen<br />
um den Haupthörplatz herum bildete<br />
der Receiver sehr weitläufig ab, was in unserem<br />
Messlabor mit einem guten Übersprechungswert<br />
von 58 dB bestätigt wurde. Gewaltige Actionszenen<br />
untermalte der Onkyo mit straffen Bassimpulsen,<br />
die uns zu keiner Zeit undefiniert erschienen. Auch<br />
Sprecherstimmen klangen aus dem Center-Kanal<br />
sehr ausgeglichen – zurückzuführen ist das auf den<br />
sehr linearen Frequenzverlauf. Soll der AV-Receiver<br />
auch zu späterer Stunde kinoähnliche Klänge in<br />
die eigene Wohnung bringen, bieten sich die beiden<br />
Dynamikbegrenzungstools von Audyssey und<br />
Dolby an. Auch bei diesem AV-Receiver bestätigte<br />
sich unsere Präferenz für Dolby Volume, das tiefe<br />
Frequenzen etwas zurückhaltender anbietet. Im<br />
Stereomodus profitiert der Onkyo-Receiver ebenfalls<br />
von den genannten Eigenschaften und gibt<br />
Höhen und Bässe mit angenehmer Zurückhaltung<br />
wieder. Bindet man einen Super-Audio-CD-Player<br />
ins Heimkinogespann mit ein, lässt sich die Qualität<br />
der Zweikanal-Wiedergabe dank implementierter<br />
SACD-Decoder sogar noch steigern.<br />
Ergebnis<br />
ausgezeichnet<br />
90 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 65
Test l Vier AV-Receiver im Vergleich<br />
Max: 66,61 ˚C<br />
Während sich das Gehäuseinnere aufheizt, bleibt der<br />
Außenmantel des STR-DA3600 relativ kühl<br />
Die größte Auffälligkeit bei der Sony-Ausstattung ist der Vierfach-Ethernet-Port, der<br />
eine Internetverbindung für weitere Geräte zugänglich machen kann<br />
SONY STR-DA3600ES<br />
gut<br />
Sony<br />
STR-DA3600ES<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
2.2011<br />
Die grafische Gestaltung der Einmessautomatik ist<br />
Sony sehr gut gelungen<br />
Das numerische Tastenfeld<br />
erlaubt dank Doppelbelegung<br />
auch das Wechseln zwischen<br />
den Quellen<br />
Die Gerätesteuerung findet ganz<br />
klassisch über den mittleren<br />
Bedienblock statt<br />
Über die Receiver-Fernbedienung<br />
lassen sich auch weitere<br />
Sony-Zuspieler steuern<br />
Die Gehäuseverarbeitung des STR-DA3600ES ist<br />
von ausgezeichneter Qualität und verleiht dem Receiver<br />
mit der aluminiumgeschliffenen Frontblende<br />
ein edles Auftreten. Der massive Lautstärkensteller<br />
liegt angenehm griffig in der Hand und hebt sich<br />
damit von den weiteren Plastikreglern deutlich<br />
ab. Die Kombination aus vier HDMI-Eingängen und<br />
einem -Ausgang bietet im Heimkinoverbund Platz<br />
für die wichtigsten Geräte, fällt jedoch nicht so üppig<br />
aus wie bei der Konkurrenz. Tonsignale können<br />
entweder digital oder über den analogen Mehrkanaleingang<br />
entgegengenommen werden, was den<br />
Einsatz eines separaten Surround-Vorverstärkers<br />
ermöglicht. Ebenso lässt sich die Endstufensektion<br />
über die Vorverstärkerausgänge gegen eine externe<br />
Variante austauschen. Die verbaute 7-Kanal-Endstufe<br />
bietet ausreichend Leistungsreserven, um ein<br />
7.1-Surround-Lautsprecherset mit heimkinoverträglichen<br />
Pegeln zu füttern. Die Surround-Back-Kanäle<br />
können wahlweise zu Höhenkanälen oder als Stereopärchen<br />
für eine weitere Hörzone umfunktioniert<br />
werden. Wer neben dem Surround-Set noch ein<br />
eigenständiges Stereolautsprecherpaar sein Eigen<br />
nennt, kann dies am zweiten Front-Speaker-Ausgang<br />
betreiben. Zwischen beiden Paaren lässt sich<br />
auf komfortable Weise hin- und herschalten. Dank<br />
HDMI-1.4-Schnittstelle leitet Sonys STR-DA3600ES<br />
auch 3D-Zuspielungen weiter und Sie können den<br />
Audio Return Channel (ARC)* nutzen. Bei der Videobearbeitung<br />
separiert der AV-Receiver und bearbeitet<br />
lediglich analog zugespieltes Material. Die<br />
Skalierung auf die Full-HD-Auflösung gelingt fehlerfrei,<br />
das Ergebnis fällt jedoch sichtbar unscharf aus.<br />
Der De-Interlacer* braucht stets kurze Zeit, um<br />
zu erkennen, ob Film- oder Videomaterial anliegt,<br />
leistet dann aber gute Arbeit. Hochwertigere Videochips<br />
garantieren ein ausgereiftes Ergebnis. Auf<br />
Wunsch leitet der AV-Receiver auch ausgeschaltet<br />
Bilder an den Fernseher weiter. Dies funktioniert<br />
jedoch ausschließlich über die HDMI-Schnittstelle,<br />
weil der Videochip im Stand-by-Betrieb deaktiviert<br />
ist. Der Leistungsbedarf pendelt sich im Zuge der<br />
Durchleitung bei üppigen 47 Watt ein. Ein besonderes<br />
Highlight des Receivers ist die Möglichkeit,<br />
ihn als Ethernet-Hub verwenden zu können. Mit<br />
seinen vier Verbindungen integriert er sich nicht<br />
nur problemlos ins eigene Heimnetzwerk, sondern<br />
kann das Routersignal selbst an weitere Geräte<br />
verteilen. Mit einer passenden UPnP-Software<br />
werden Musik-, Bild- und selbst Videofiles vom<br />
Computer oder einer Netzwerkfestplatte an den Receiver<br />
gestreamt. Die kabellose Datenübertragung<br />
funktionierte anstandslos, mittlerweile etablierte<br />
Formate wie FLAC und AVI werden vom AV-Receiver<br />
jedoch nicht unterstützt. Anders als die meisten<br />
Mitbewerber setzt der Sony STR-DA3600ES nicht<br />
das Audyssey-System zur automatischen Raumanpassung<br />
ein. Sony vertraut stattdessen auf eigene<br />
Entwicklungen. Wird der Einrichtungsvorgang im<br />
Menü ausgewählt, beginnt der Receiver mit der<br />
Wiedergabe einer kurzen musikalischen Sequenz<br />
aus allen angeschlossenen Lautsprechern. Die ermittelten<br />
Messergebnisse wiesen Abweichungen<br />
von maximal zehn Zentimetern auf, was im direkten<br />
Vergleich als eher mittelmäßig bewertet werden<br />
muss. Die Anhebung des Center-Speakers um drei<br />
Dezibel (dB) machte sich im Hörtest mit zu dominanten<br />
Sprecherstimmen bemerkbar. Einzelne Effekte,<br />
die in der klanglichen Mitte platziert wurden,<br />
überdeckten zum Teil das klangliche Geschehen.<br />
Der Bassbereich neigte in unserem Hörraum zum<br />
leichten Dröhnen, was aber mit einer Anpassung<br />
der Pegelverhältnisse in beiden Fällen regulierbar<br />
war. Die weiteren Messergebnisse zeugten von hoher<br />
Linearität, die in jedem akustisch unzulänglich<br />
bearbeiteten Raum zu besseren Klangerlebnissen<br />
führen wird. Ist der Hörraum bereits ausreichend<br />
akustisch optimiert, empfiehlt es sich dennoch, die<br />
Einmessung zu deaktivieren. Ohne Beeinflussung<br />
des Frequenzgangs wurden Bassimpulse trocken<br />
repräsentiert und hochfrequente Signalanteile sehr<br />
direkt wiedergegeben. Der allgemein leicht kühle<br />
Klangeindruck ist dem hohen Anteil an unharmonischen<br />
Verzerrungen geschuldet. Die Weitläufigkeit<br />
der akustischen Bühne ist eher eingeschränkt<br />
und lässt Bewegungsabläufe kaum über die Lautsprecher<br />
hinaus verfolgen. Der Klangeindruck wurde<br />
im Messlabor mit einem ungenügenden Übersprechungswert<br />
von weniger als 50 dB bestätigt.<br />
Im Stereobetrieb versprühte der kühle Eindruck<br />
des Receivers seinen ganz eigenen Charme, der<br />
besonders modernen Musikproduktionen gut zu<br />
Gesicht steht. Nur das eingeengte Stereopanorama<br />
war nicht zu überhören.<br />
Ergebnis<br />
74 %<br />
gut<br />
Bilder: .Auerbach Verlag, Sony<br />
66<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70
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Test l Vier AV-Receiver im Vergleich<br />
Fazit<br />
Die erfreuliche Nachricht gleich zu Beginn:<br />
In unserem Vier-Geräte-Vergleichstest gibt<br />
es keinen echten Verlierer. Den ersten Rang<br />
teilen sich gleich zwei Receiver: der Denon<br />
AVR-4311 und der Onkyo TX-NR5008. Beide<br />
Modelle lieferten sich eine wahre Materialschlacht,<br />
was die Qualität der verwendeten<br />
Bauteile und die Anschlussvielfalt betrifft.<br />
Der Onkyo-Vertreter hat gleich acht HDMI-<br />
Eingänge im Angebot, deren Auslastung<br />
selbst uns eine Menge Fantasie abverlangt.<br />
Dank vorhandener Decoder lassen sich beide<br />
Receiver zu einem 11.2-Surround-Set erweitern.<br />
Zudem ist der Onkyo THX*-zertifiziert,<br />
was unter anderem die getrennte Ansteuerung<br />
zweier Subwoofer ermöglicht. Auch der<br />
Denon-Receiver ließ sich nichts vormachen.<br />
Unser Testgerät war bereits mit der neuen<br />
Streaming-Technologie Apple Airplay ausgestattet,<br />
die vorzüglich abgestimmt war. Auch<br />
in ihrer Wiedergabequalität liegen beide Geräte<br />
Kopf an Kopf: Während der Denon mit<br />
dem neuen Audyssey-MultEQ-XT-Einmessverfahren<br />
voranschreitet, punktet der Onkyo<br />
vor allem mit seiner gelungenen Videoaufbereitung.<br />
Den zweiten Platz sicherte sich der<br />
Harman Kardon AVR-660, der sich klanglich<br />
locker mit den beiden Spitzenreitern messen<br />
kann. In der räumlichen Wiedergabe spielt<br />
er sich im Testfeld sogar ganz nach vorne.<br />
Insbesondere an seinem überragenden<br />
Crosstalk-Wert bissen sich die Mitbewerber<br />
ihre Zähne aus. Leider merkt man dem AV-<br />
Receiver an, dass er nicht mehr der Jüngste<br />
ist. Das Wort „Netzwerk“ hat er sich zwar<br />
groß auf die Front geschrieben, er bietet in<br />
dieser Disziplin jedoch nur eingeschränkte<br />
Funktionalitäten. Ein 3D-Update soll in Kürze<br />
folgen, ebenso besteht die Hoffnung auf eine<br />
Erweiterung der Streaming-Talente. Den preisgünstigsten<br />
AV-Receiver des Vergleichstests<br />
steuerte Sony mit dem STR-DA3600 bei. Die<br />
Preisspanne zu den Topplatzierten spiegelt<br />
sich letztlich auch in der komprimierteren<br />
Ausstattung wieder. Dennoch verfügt auch<br />
dieses Modell über Funktionen, mit denen<br />
es sich vom Wettbewerb abgrenzt. Der AV-<br />
Receiver zeigt sich dabei als wahrer Vorreiter<br />
bezüglich der Netzwerkkompatibilität. Als<br />
Einziger nimmt er auch Videodateien aus dem<br />
Netzwerk entgegen und verteilt LAN-Signale<br />
an bis zu drei Abnehmer. Alle Testteilnehmer<br />
haben mindestens ein Alleinstellungsmerkmal,<br />
das sie von ihren Kollegen unterscheidet.<br />
Die Kaufentscheidung ist damit letztlich<br />
eine Frage der persönlichen Präferenzen.<br />
Torsten Pless/Dennis Schirrmacher<br />
Ausstattung Testsieger Testsieger Sieger Preis/Leistung<br />
Allgemein<br />
Hersteller Denon Onkyo Harman Kardon Sony<br />
Modell AVR-4311 TX-NR5008 AVR660 STR-DA3600ES<br />
Preis/Straßenpreis 2 199 Euro Euro 2 599 Euro 1 999 Euro 1 199 Euro<br />
Maße B/H/T 434 × 171 × 414 mm 435 × 198,5 × 463,5 mm 440 × 165 × 420 mm 430 × 157,5 × 388 mm<br />
Gewicht 17,3 kg 25 kg 18,6 kg 13 kg<br />
Informationen www.denon.eu www.eu.onkyo.com/de www.harmankardon.com www.sony.de<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
HDMI<br />
Eingänge 6 3 2 2 15 8 3 3 4 14 4 3 4 4 11 4 3 3 4 14<br />
Ausgänge 2 1 0 1 16 2 1 0 0 11 1 1 1 1 9 1 2 0 1 9<br />
sonstige Anschlüsse Dock Control, UKW, LAN Remote Control, Trigger Out, Universal Port The Bridge, UKW Remote Control, Trigger Out, UKW<br />
Datenschnittstellen RS-232C, USB Ethernet, RS-232, 2 × USB, VGA Ethernet, RS-232, USB 4 × Ethernet, RS-232<br />
Features<br />
Klangregelung<br />
Lautsprecher-Set-up<br />
Einmessautomatik<br />
Audyssey DSX/Pro Logic IIz / / / /<br />
LAN/WLAN / / / /<br />
Onlineradio/Musikdienste / / / /<br />
Streaming/DLNA* / / / /<br />
Streaming-Formate<br />
WAV (24 Bit/96kHz), WMA, MP3, FLAC WAV (24Bit/96kHz), WMA (Lossless),<br />
– WAV (16 Bit/44,1 kHz), WMA, MP3, AAC<br />
(24Bit/96kHz), AAC, Ogg Vorbis<br />
MP3, FLAC, AAC, Ogg Vorbis<br />
Messdaten<br />
Frequenzabweichung ohne EQ 0,48 dB 0,022 dB 0,22 dB 0,022 dB<br />
SNR bei –20 dB HDMI-Strecke 74 dB 86 dB 76 dB 76 dB<br />
Übersprechen* HDMI-Strecke –83 dB 58 dB 85 dB 47,5 dB<br />
Verstärkerleistung Stereo 85 W 120 W 96 W 85 W<br />
Dynamikverhalten nach AES 17 74 dB 86 dB 78 dB 76 dB<br />
Mehrkanalausgangsleistung 208 W 190 W 190 W 190 W<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· Audyssey MultEQ XT32<br />
· analoger Mehrkanaleingang<br />
· SACD-Decodierung<br />
· Audio-Netzwerkstreaming<br />
· THX*-Zertifikat<br />
· Skalierung + Vollbildkonvertierung<br />
· sehr gute Räumlichkeit<br />
· Qualität des De-Interlacers*<br />
· edles Design<br />
· Ethernet-Hub<br />
· Netzwerk-Videostreaming<br />
· Anschluss von zwei Stereopaaren<br />
Nachteile · keine HDMI-Signale in Zone 2/3<br />
· Bild-Rauschunterdrückung<br />
· keine HDMI-Signale in Zone 2/3<br />
· kein Foto- und Videostreaming<br />
· eingeschränkte Netzwerkfunktionen<br />
· Bildaussetzer über HDMI<br />
· keine USB-Schnittstelle<br />
· geringe Streaming-Formatvielfalt<br />
Bewertung<br />
Audiomesswerte gut 21/25 gut 20,5/25 gut 21/25 befriedigend 16,5/25<br />
Videomessergebnisse sehr gut 18/21 ausgezeichnet 20,5/21 ausgezeichnet 19,5/21 ausreichend 11/21<br />
Basswiedergabe gut 5/6 gut 5/6 gut 5/6 gut 4,5/6<br />
Mittenwiedergabe gut 5/6 gut 5/6 gut 5/6 gut 4,5/6<br />
Höhenwiedergabe ausgezeichnet 5,5/6 gut 5/6 gut 5/6 gut 4,5/6<br />
Qualität Mehrkanalaufbereitung ausgezeichnet 6/6 ausgezeichnet 6/6 gut 5/6 gut 5/6<br />
Wiedergabequalität gut 60,5/70 sehr gut 62/70 sehr gut 60,5/70 befriedigend 46/70<br />
Bedienung/Installation ausgezeichnet 30/32 Referenzklasse 30,5/32 sehr gut 28/32 gut 23/32<br />
Ausstattung/Verarbeitung ausgezeichnet 53/58 sehr gut 51/58 gut 47/58 sehr gut 49/58<br />
Gesamt 143,5 von 160 Punkten 143,5 von 160 Punkten 135,5 von 160 Punkten 118 von 160 Punkten<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
Preis/Leistung sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut<br />
Ergebnis ausgezeichnet ausgezeichnet sehr gut gut<br />
90 % 90 % 85 % 74 %<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
HDMI<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
68 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70
Leserbriefe<br />
Universalfernbedienung für PS3<br />
HD-Inhalte immer in 16:9?<br />
T-Entertain 3D<br />
Bilder: Bose, Logitech<br />
Mit großem Interesse habe ich den Vergleichstest<br />
diverser Universalfernbedienungen in der<br />
letzten Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> gelesen.<br />
Nun spielt aber Sonys Playstation 3 die zentrale<br />
Rolle in meinem Wohnzimmer und diese<br />
lässt sich, wie mir ein Freund sagte, mit keiner<br />
Universalfernbedienung steuern. Können Sie<br />
mir an dieser Stelle weiterhelfen?<br />
Tim H.<br />
Ihr Freund hat vollkommen recht: Die Playstation 3<br />
lässt sich mit keiner der getesteten Universalfernbedienungen<br />
steuern. Das liegt daran, dass<br />
die Spielekonsole lediglich über das Bluetooth-<br />
Protokoll angesprochen werden kann und alle<br />
frei programmieren Lösungen lediglich auf Infrarot<br />
und allenfalls noch Funk setzen. Für sämtliche<br />
Signalgeber der Logitech-Harmony-Reihe<br />
können Sie jedoch einen Bluetooth-Adapter für<br />
rund 50 Euro nachkaufen. Anschließend lässt<br />
sich die PS3 komplett über die Universalfernbedienung<br />
steuern. Für die Harmony-Serie ist<br />
darüber hinaus auch ein Funkadapter erhältlich,<br />
der etwa die Steuerung von Funksteckdosen<br />
ermöglicht. Auch die Xsight Touch von One For<br />
All bietet diese Option an.<br />
Mit dem Bluetooth-Adapter von Logitech steuern Sie<br />
auch Ihre PS3 per Universalfernbedienung<br />
Camcorder-Tests<br />
Ich bin begeisterter Hobby-Filmer und habe<br />
schon seit Mitte letzten Jahres keine Camcorder-<br />
Tests mehr in der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> gelesen. Das<br />
finde ich schade, denn die Tests haben mir<br />
immer sehr gut gefallen und maßgeblich bei der<br />
Kaufentscheidung geholfen, denn Sie haben vor<br />
allem die technische Seite immer sehr leicht<br />
verständlich beschrieben. Kann man denn in<br />
Zukunft wieder mit derartigen Tests rechnen?<br />
Frank M..<br />
Wie es der Zufall so will, wird der nächsten<br />
Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> (ab dem 13. Mai<br />
2011 am Kiosk erhältlich) das Special „Filmen<br />
und Fotografieren“ als Heft im Heft beiliegen.<br />
Es hat einen Umfang von 16 Seiten und versorgt<br />
Sie mit Informationen, Produktvorstellungen<br />
und Marktübersichten aus den Bereichen Camcorder<br />
und digitale Fotografie. Dabei unterziehen<br />
wir aktuelle Geräte ausführlichen Tests in<br />
unserem eigens dafür eingerichteten Testlabor<br />
und helfen Ihnen somit bei der Kaufentscheidung.<br />
Das Erscheinen der Beilage ist aktuell<br />
zweimal jährlich vorgesehen.<br />
Ich spiele momentan mit dem Gedanken, mir<br />
den 21 : 9-Fernseher 58PFL9955H von Philips<br />
zu kaufen. Nun las ich jedoch im Test in der<br />
vorigen Ausgabe, dass HD-Inhalte immer in<br />
16 : 9 vorliegen und der Fernseher, wie Sie ja<br />
bereits geschrieben haben, die Inhalte immer<br />
interpolieren muss. Warum ist das so und war<br />
das bei der DVD nicht anders gelöst?<br />
Tobias F.<br />
In den Anfangszeiten der HD-Produktion legten<br />
diverse Gremien fest, dass hochauflösende Bilder<br />
immer mit einem Bildseitenverhältnis von<br />
16 : 9 gespeichert werden. Diese Entscheidung<br />
fußt aller Wahrscheinlichkeit nach darauf, dass<br />
es nur eine verschwindend geringe Anzahl von<br />
Geräten gibt, die ein Bildseitenverhältnis von<br />
21 : 9 aufweisen. Wenn also ein Film im Cinemascope-Format<br />
auf einer Blu-ray abgelegt<br />
wird, werden die schwarzen Balken mitcodiert<br />
und die Auflösung pendelt sich effektiv nur<br />
bei rund 1 920 × 800 Bildpunkten ein. Es geht<br />
also Auflösung verloren. Auf der DVD war dieser<br />
Umstand indes schlauer gelöst und Filme lagen<br />
im anamorphen Format auf der Disc vor. Hier<br />
sind die Bilder gestreckt und werden vom Player<br />
wieder entzerrt dargestellt. Das hatte den Vorteil,<br />
dass die maximale Auflösung ausgenutzt<br />
werden konnte. In Zeiten der DVD wurde das<br />
21 : 9-Format jedoch auch mit Balken dargestellt,<br />
in der Vergangenheit ging es vielmehr um<br />
eine hohe Kompatibilität zwischen der 4 : 3- und<br />
16 : 9-Darstellung. Wir hätten, wie auch Millionen<br />
andere Filmfans, die anamorphe Speicherung<br />
im Zeitalter der Blu-ray sehr begrüßt. Nur wird<br />
es dazu aller Wahrscheinlichkeit nach selbst in<br />
Zukunft nicht kommen, weil die aktuellen Abspielgeräte<br />
bei der Wiedergabe darüber stolpern<br />
würden. Den Philips 58PFL9955H können wir<br />
Ihnen dennoch bedenkenlos empfehlen, denn<br />
die Interpolation leistet sehr gute Arbeit und<br />
lässt wahrhaft echtes Kinofeeling aufkommen.<br />
<strong>TV</strong> und Internet<br />
Grundsätzlich bin ich mit meinem aktuellen<br />
Flachbildfernseher zufrieden, nur würde ich<br />
gerne auf Internetfunktionen wie etwa Youtube<br />
vom Sofa aus zugreifen können. Gibt es da eine<br />
Möglichkeit, fernab vom Kauf eines neuen <strong>TV</strong>s?<br />
S. Porteck<br />
An dieser Stelle können wir Ihnen den Hybridreceiver<br />
Videoweb 600S empfehlen, der<br />
neben einem digitalen Satellitentuner eben<br />
auch umfangreiche Internetfunktionen<br />
mitbringt. So haben Sie mit dem Gerät etwa<br />
Zugriff auf Hbb<strong>TV</strong>-Angebote und auch die<br />
Videoplattform Youtube. Darüber hinaus legen<br />
wir Ihnen den Artikel in dieser Ausgabe<br />
der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> auf Seite 44 ans Herz,<br />
denn dort stellen wir ihnen die Multimediabox<br />
Webtube HD vor, die Ihren Bedürfnissen<br />
ebenfalls entgegenkommt.<br />
Ich stehe kurz davor, ein Abo bei T-Entertain abzuschließen.<br />
Ich verfüge auch über einen aktuellen<br />
3D-Fernseher und frage mich nun, ob ich<br />
noch andere Komponenten benötige, um über<br />
das Angebot 3D-Inhalte schauen zu können?<br />
Karl D.<br />
Neben dem geeigneten Fernseher samt Shutter-<br />
Brille benötigen Sie eigentlich nichts mehr, denn<br />
der Media Receiver von T-Entertain versteht sich<br />
von Werk aus auf die plastische Darstellung. Neben<br />
Fußballspielen auf „Liga total!“ stehen auch<br />
im Videoload-Bereich zahlreiche dreidimensionale<br />
Inhalte zum kostenpflichtigen Abruf bereit.<br />
Surround mit zwei Lautsprechern?<br />
Immer wieder lese ich – etwa bei Soundbars –<br />
von Surround-Sound in Verbindung mit nur<br />
zwei Lautsprechern. Können Sie mir das zugrunde<br />
liegende Konzept näher erläutern?<br />
Jens K.<br />
Die Ingenieure setzen in derartigen Fällen auf<br />
akustische Tricks und wollen anhand von Laufzeitverzögerungen<br />
und vor allem Reflexionen für<br />
Rundumklang sorgen. Bei Erstgenanntem werden<br />
Signale zeitlich leicht versetzt wiedergegeben,<br />
was zu einer Art Echoeffekt führt. Bei den Reflexionen<br />
werden Klänge gezielt an schallharte<br />
Wände gespielt, um von dort reflektiert zu werden.<br />
So können Sounds vermeintlich hinter den<br />
Hörer wandern, auch wenn hinter diesem gar<br />
kein Lautsprecher positioniert ist. Die Vorgehensweise<br />
funktioniert natürlich nur begrenzt und<br />
die Räumlichkeit eines vollwertigen Surround-<br />
Aufbaus wird nicht erreicht. Boses Videowave-<br />
System ist ein gutes Beispiel, wie überzeugend<br />
die Soundprojektion funktionieren kann. Dafür<br />
misst das System Ihren Raum aufwendig ein, um<br />
Klänge effizienter platzieren zu können.<br />
Sieben speziell ausgerichtete Lautsprecher lassen<br />
bei Bose in Verbindung mit einem Einmesssystem<br />
einen beeindruckenden Rundumklang entstehen<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Ihre Fragen schicken Sie bitte an:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
Lauchstädter Straße 20,<br />
04229 Leipzig<br />
oder per E-Mail an:<br />
leserbriefe@digitaltested.de<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 69
Lexikon<br />
Das Potenzial von HDMI 1.4<br />
Fast drei Jahre hatte die HDMI Licensing LLC<br />
bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verstreichen<br />
lassen, weil sie zunächst keinen<br />
Bedarf für eine Erweiterung der 1.3-Spezifikationen<br />
gesehen hatte. Doch die Zeichen standen<br />
auf Revolution, besonders im Hinblick auf<br />
einen neuen Versuch, das 3D-Erlebnis in die<br />
Wohnzimmer der Konsumenten zu bringen.<br />
Wir zeigen Ihnen noch weitere Möglichkeiten<br />
der universellen Strippe auf<br />
Audio Return Channel<br />
Eine wesentliche Neuerung von HDMI 1.4 ist<br />
der Audio Return Channel (ARC), der z. B. in<br />
aktuellen Fernsehgeräten meist zur Grundausstattung<br />
zählt. Dieser erleichtert insbesondere<br />
Besitzern von AV-Receivern die Installation,<br />
denn der Audioreceiver erhält vom<br />
Fernseher den erzeugten Ton, während das<br />
<strong>TV</strong>-Gerät umgekehrt die Bilddaten externer<br />
Quellen entgegennimmt – die Datenautobahn<br />
verläuft nunmehr in zwei Richtungen. Hierzu<br />
muss aber die HDMI-Schnittstelle zwingend<br />
das ARC-Kürzel tragen, denn nur dann ist<br />
der Anschluss technisch in der Lage, den<br />
Audiorückkanal aufzubauen. Somit stellt die<br />
Kennzeichnung „HDMI 1.4“ allein keine Garantie<br />
für das Vorhandensein des ARC dar.<br />
Qualitätsvorteile ergeben sich nicht, weil die<br />
gleichen Tonformate wie bei optischen bzw.<br />
koaxialen Digitalschnittstellen unterstützt<br />
werden. Der Kauf eines neuen HDMI-Kabels<br />
ist überflüssig, denn an der Pin-Belegung<br />
ändert sich nichts.<br />
High Speed with Ethernet<br />
Mit Einführung der Spezifikation 1.4 erlaubt<br />
HDMI Ethernet, Netzwerkdaten über das<br />
Multimediakabel zu transportieren. Dies ist<br />
insofern interessant, als dass immer mehr<br />
Endgeräte eine – in der Regel herstellereigene –<br />
Internetplattform oder die Möglichkeit zum<br />
Bezug von Multimediadateien über das Heimnetzwerk<br />
anbieten (DLNA). Weil die Vielfalt an<br />
internet- und DLNA-fähiger Hardware stetig<br />
wächst, steht der Anwender vor der Wahl, sich<br />
entweder für die Plattform eines der vorhandenen<br />
Geräte zu entscheiden oder sämtliche<br />
Komponenten mit dem Heimnetzwerk zu verkabeln.<br />
Mit dem HDMI-Ethernet-Kanal würde<br />
dies überflüssig. Der Datenverkehr kann hier<br />
über das bereits vorhandene HDMI-Kabel abgewickelt<br />
werden. Dabei fungiert eines der<br />
internetfähigen Geräte als Router, das als einziges<br />
direkt an das Heimnetzwerk angeschlossen<br />
sein muss. Bei Datenanfragen fungiert es<br />
dann als Vermittlungsstelle zwischen Heimnetzwerk<br />
und Endgerät. Die Spezifikation erlaubt<br />
eine Übertragungsgeschwindigkeit von<br />
100 Megabit pro Sekunde in beide Richtungen,<br />
verlangt im Gegensatz zum ARC aber nach<br />
einem speziellen HDMI-Kabel. „High Speed<br />
HDMI Cable with Ethernet“ lautet die angedachte<br />
Bezeichnung. Es wäre zugleich kompatibel<br />
zu allen übrigen HDMI-Anwendungen.<br />
Zukunft<br />
Während sich der Audio Return Channel bereits<br />
großflächig durchgesetzt hat, ist von der<br />
Netzwerkvariante bislang noch nichts zu sehen.<br />
Das mag vor allem daran liegen, dass die<br />
Verbreitung von Funknetzwerken eine noch<br />
einfachere Installation ermöglicht als die<br />
jüngste HDMI-Spezifikation. Viele Hersteller<br />
setzen bereits auf die Wireless-Technologie.<br />
Somit steht der HDMI-Ethernet-Kanal unter<br />
keinem guten Stern. Das wird aber dem HDMI-<br />
Kabel selbst nicht die Zukunftsperspektive<br />
rauben, denn hier steht bereits die nächste<br />
Revolution bereit: HDMI 1.4 erlaubt auch die<br />
Übertragung von Bildern in einer Auflösung<br />
von 4 096 × 2 160 Pixeln – dem sogenannten<br />
4K-Format wird bereits eine große Zukunft bei<br />
autostereoskopischen 3D-Fernsehern vorhergesagt,<br />
also Displays, die ohne den Einsatz<br />
einer Shutter-Brille als Sehhilfe räumliche<br />
Bildeindrücke erzeugen können.<br />
Das HDMI-Kabel will einziger Unterhaltungslieferant<br />
im Wohnzimmer werden und integriert dazu<br />
Audio- und Netzwerkfunktionalitäten<br />
Ab sofort darf statt der Versionsnummer nur noch<br />
mit den Fähigkeiten des HDMI-Kabels geworben<br />
werden<br />
optisch<br />
HDMI ARC<br />
with<br />
Ethernet<br />
Ethernet<br />
HDMI with<br />
Ethernet<br />
Ethernet Ethernet<br />
Mit ARC und „HDMI with Ethernet“ sparen Sie zusätzlich<br />
Kabel in der Geräteanordnung ein und die<br />
Strippe wird zum Universalkabel<br />
Optik<br />
Die Optik ist einer der wichtigsten Bestandteile von<br />
projektoren. Sie besteht aus einer Anordnung verschiedener<br />
Linsen, die das Bild passend zur Leinwand<br />
vergrößern, und hilft, dieses der Entfernung entsprechend<br />
zu fokussieren.<br />
Gammakurve<br />
Die Gammakurve beschreibt die Tonwertverteilung<br />
hinsichtlich Schatten, Mitteltönen und Lichtern. Vordefinierte<br />
Gammakurven sollen eine einheitliche Darstellung<br />
des Bildes sicherstellen, bei HD<strong>TV</strong> wird diese<br />
mit 2,2 beschrieben. Das Verhältnis ist exponential<br />
und die gemessene Kurve sollte nicht von der Vorgabe<br />
abweichen. Ist dies der Fall, bleicht das Bild entweder<br />
aus (kleinerer Wert) oder Details in dunklen Bereichen<br />
sind schlechter erkennbar (größerer Wert). Abhängig<br />
von Eingangssignal und Raumbeleuchtung sind Werte<br />
zwischen 2,2 und 2,5 ideal.<br />
Übersprechen (Crosstalk)<br />
3D-Fernseher und -Projektoren generieren die greifbaren<br />
Bilderwelten nicht durch Magie, sondern durch<br />
die Verknüpfung zweier unterschiedlicher Bilder – jeweils<br />
abgestimmt für das linke und rechte Auge. Erst<br />
die Kombination aus Display und Brille lässt Sie in<br />
3D-Welten schwelgen, doch nicht immer gelingt die<br />
Bildtrennung exakt. Fehlerhafte Konturen und Geisterschatten<br />
sind die Konsequenz.<br />
THX (3D)<br />
THX ist kein Tonformat wie etwa Dolby Digital 5.1,<br />
sondern ein Qualitätssiegel von „Star Wars“-Schöpfer<br />
George Lucas und seinem Toningenieur Tomlinson<br />
Holman. Es soll ein möglichst authentisches Hör- und<br />
Seherlebnis garantieren, indem Bild und Ton genauso<br />
wie vom Produzenten beabsichtigt abgespielt werden.<br />
Es gibt mehrere Deutungen der Abkürzung THX, die<br />
wahrscheinlichste lautet „Tomlinson Holman Experience“.<br />
Das THX-3D-Logo bescheinigt dem Gerät eine<br />
unverfälschte plastische Wiedergabe auf Kinoniveau.<br />
Zwischenbildberechnung<br />
Aufgrund der Bilderzeugung ist die Reaktionszeit<br />
von LC-Displays nicht optimal und Bewegungen werden<br />
unscharf dargestellt – sie wirken verwischt. Die<br />
100/200-Hertz-Zwischenbildberechnung errechnet<br />
künstliche Bilder, die das Reaktionsdefizit ausgleichen.<br />
Bewegungen wirken damit flüssiger.<br />
De-Interlacer<br />
In den Anfängen des Fernsehens entschied man sich<br />
aufgrund geringer Bandbreiten, Bildinhalte im Halbbildverfahren<br />
(interlaced) zu übertragen. Ein De-Interlacer<br />
fügt die Bilder wieder zu Vollbildern (progressive)<br />
zusammen. Das Ergebnis ist stark von der Qualität des<br />
De-Interlacers abhängig.<br />
Direct-LED (Local Dimming)<br />
Bei diesem Ansatz sind die LEDs vollflächig hinter dem<br />
Bildschirm angeordnet und können in der Regel in<br />
Zonen angesteuert und gedimmt werden. So wird die<br />
Leuchtkraft bildinhaltsabhängig geregelt, womit etwa<br />
ein Mond vor einem pechschwarzen Himmel strahlend<br />
hell erscheint.<br />
Edge-LED<br />
Bei LED-LCDs dieser Bauart sind die Strom sparenden<br />
LEDs lediglich im Rahmen des Displays verbaut. Eine<br />
Diffusorschicht verteilt das Licht über die gesamte<br />
Bildschirmfläche. Konstruktionsbedingt sind die Ausleuchtungsgenauigkeit<br />
und auch der Schwarzwert<br />
respektive Kontrast nicht ideal. Auf der anderen Seite<br />
ermöglicht Edge-LED Bautiefen von weniger als einem<br />
Zentimeter.<br />
Audio Return Channel (ARC)<br />
ARC bezeichnet einen Rückkanal, der über die HDMI-<br />
1.4-Schnittstelle realisiert wird. Mit seiner Hilfe übertragen<br />
Sie über das HDMI-Kabel das Bild zu Ihrem<br />
Fernseher und parallel den Ton des <strong>TV</strong>-Geräts zurück<br />
an den AV-Receiver – eine separate optische<br />
Leitung entfällt.<br />
DLNA<br />
Die Digital Living Network Alliance wurde 2003 von<br />
den Firmen Sony und Intel ins Leben gerufen. Im Laufe<br />
der Zeit haben sich weitere große Unternehmen dem<br />
Verbund angeschlossen. Sein Ziel ist es, eine einheitliche<br />
Kommunikation von Geräten unterschiedlicher<br />
Hersteller innerhalb eines Netzwerks zu garantieren.<br />
Dabei sind DLNA-zertifizierte Geräte in der Lage, Multimediadateien<br />
in verschiedensten Formaten vorzuhalten<br />
und über das Netzwerk zu übertragen bzw.<br />
entgegenzunehmen und wiederzugeben.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Denon, HDMI Licensing LLC, Panasonic, Sommer Cable<br />
70<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
2.2011 x.2010 April/Mai Monat/Monat<br />
39 Filme im Test<br />
THE SOCIAL NETWORK<br />
SCOTT PILGRIM<br />
THE PACIFIC<br />
Seite 79<br />
ICH – EINFACH UNVERBESSERLICH<br />
74 78 75
Blu-ray-Test<br />
Unterhaltung mit Folgen<br />
Auch für etablierte Filmstars wie Anna Paquin sind<br />
Hauptrollen in großen Serien inzwischen lukrativ<br />
Episch, realistisch und mit riesigem Aufwand inszeniert:<br />
„The Pacific“ ist ein absolutes <strong>TV</strong>-Ereignis<br />
Anfang des Jahrtausends definierten <strong>TV</strong>-<br />
Meilensteine wie „Six Feet Under“ und<br />
vor allem „Die Sopranos“ völlig neue<br />
Standards für das, was eine Fernsehserie leisten<br />
kann – nicht selten hörte man die Meinung,<br />
dass die großen, von den finanzstarken amerikanischen<br />
Pay-<strong>TV</strong>-Networks finanzierten Serien<br />
Hollywood in Sachen Storytelling und Anspruch<br />
über kurz oder lang den Rang ablaufen würden.<br />
Zehn Jahre später haben sich die Wogen etwas<br />
geglättet, nachdem die Vorreiter dieses mutigen<br />
Qualitätsfernsehens mittlerweile alle in den<br />
wohlverdienten Ruhestand gegangen sind – inklusive<br />
der „zweiten Welle“ mit Shows wie „The<br />
Shield“, „Lost“ oder „Battlestar Galactica“.<br />
Ist das neue goldene Zeitalter der Serie also<br />
etwa schon wieder vorbei? Vielversprechende<br />
Neustarts wie „Heroes“ oder „Prison Break“ erlitten<br />
nach starken ersten Staffeln einen beängstigenden<br />
Qualitätseinbruch. Sucht man gezielt<br />
nach neuen und lohnenswerten Serien (noch<br />
dazu auf Blu-ray), dann ist die Auswahl noch<br />
immer relativ begrenzt. Die zu Recht hochgelobten<br />
„Mad Men“ erreichen im Digitalbouquet<br />
des ZDF nur eine verschwindend geringe Zielgruppe<br />
und lassen in Deutschland auf Blu-ray<br />
weiter auf sich warten. Toptitel wie „Breaking<br />
Bad“ oder „In Treatment“ werden auf Arte und<br />
3 Sat mehr oder minder unbemerkt am Gros des<br />
Publikums vorbeigesendet oder wie im Fall der<br />
Spielberg-Produktion „United States Of Tara“<br />
im ARD-Nachtprogramm versteckt. Im Heimkino<br />
bleiben solche Produktionen damit weitgehend<br />
kundigen DVD-Käufern vorbehalten. Ausnahmeserien<br />
wie „True Blood“ schaffen kaum mehr den<br />
Sprung über den großen Teich und harren seit<br />
Jahren einer deutschen Free-<strong>TV</strong>-Premiere. Zum<br />
Glück hat RTL 2 im März ein Einsehen – und ab<br />
15. April erwartet uns dieses Highlight endlich<br />
auch auf Blu-ray.<br />
Doch auch ganz aktuell gibt es einige Lichtblicke,<br />
die wir Ihnen auf Seite 79 genauer vorstellen.<br />
Allen voran erfreut Warner die Fans<br />
mit hochwertigen Neuerscheinungen in Serie:<br />
„Fringe“, „Supernatural“ und „The Pacific“<br />
könnten unterschiedlicher kaum sein und untermauern<br />
doch allesamt eindrucksvoll, dass auch<br />
bei der Lieblingsserie die Blu-ray eindeutig das<br />
Medium der Wahl sein sollte.<br />
Tiemo Weisenseel<br />
Blu-ray- und DVD-Charts aus der Redaktion<br />
Top-10-Blu-rays der Redaktion<br />
1 Ich – Einfach unverbesserlich<br />
2 The Social Network<br />
3 Scott Pilgrim<br />
4 The Town<br />
5 Wall Street – Geld schläft nicht<br />
6 Wallace & Gromit – The Complete Collection<br />
7 The Pacific<br />
8 Micmacs – Uns gehört Paris<br />
9 Life – Das Wunder Leben<br />
10 Fringe (2. Staffel)<br />
Top-10-DVDs der Redaktion<br />
1 Memento<br />
2 Moon<br />
3 Die Tür<br />
4 Inception<br />
5 Friday Night Lights (1. Staffel)<br />
6 Leon und die magischen Worte<br />
7 Exit Through The Gift Shop<br />
8 Mary und Max<br />
9 The Expendables<br />
10 Babys<br />
Die Saga auf Blu-ray: Star Wars<br />
Endlich ist es offiziell: Mit einer pompös<br />
inszenierten Ankündigung im Rahmen<br />
der Consumer Electronics Show<br />
in Las Vegas machte Fox-Home-Entertainment-Präsident<br />
Mike Dunn unlängst<br />
„Star Wars“-Jünger in aller Welt<br />
glücklich. Ende September 2011 wird<br />
George Lucas’ sechsteilige Sternensaga<br />
zum ersten Mal vollständig in einer Box<br />
für den Heimkinomarkt erscheinen –<br />
und das in feinster High-Definition-Qualität<br />
auf sage und schreibe neun Blu-rays.<br />
Neben 13 Stunden klassischer „Star<br />
Wars“-Unterhaltung erwarten uns mehr<br />
als 30 Stunden an Bonusmaterial, inklusive<br />
nie zuvor gesehener geschnittener<br />
und alternativer Szenen – was so manchem<br />
Hardcore-Fan schon jetzt unruhige<br />
Nächte bescheren dürfte. Das Interesse<br />
ist riesengroß: Nicht umsonst hält sich<br />
das Komplettset seit der Ankündigung<br />
kontinuierlich in den Top-100-Listen der<br />
einschlägigen Internethändler. Beim<br />
Preis wird man wohl knapp unter der<br />
magischen 100-Euro-Grenze bleiben.<br />
Smallville: Staffel 9 auf BD<br />
Während sich die Fangemeinde in den<br />
USA langsam, aber sicher auf das große<br />
Serienfinale im Mai dieses Jahres vorbereitet,<br />
wird Warner hierzulande erst einmal<br />
die lang erwartete neunte und damit<br />
vorletzte Staffel der Abenteuer des<br />
jungen Superman veröffentlichen. Da<br />
im Free-<strong>TV</strong> bislang noch nicht einmal angekündigt<br />
ist, wann es mit Clark und Co.<br />
endlich weitergeht, kann man sich gleich<br />
doppelt auf die für Anfang April gelistete<br />
Blu-ray-Box freuen. Die erstaunlich<br />
düstere Season neun markiert nun endgültig<br />
den Übergang zum klassischen<br />
Setting der Comics, denn Clark nimmt<br />
seine Rolle als Beschützer von Metropolis<br />
immer mehr an und wächst hinein in<br />
das gefährliche und stressige Doppelleben<br />
zwischen Journalist und Retter der<br />
Welt. Neue Freunde und Feinde bereichern<br />
wie jedes Jahr den Cast: So gibt es<br />
ein Wiedersehen mit (einem verjüngten)<br />
Zod sowie eine spektakuläre Doppelfolge<br />
mit dem allerersten Superheldenteam<br />
des DC-Universums, der „Justice<br />
Society Of America“.<br />
So testet <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> DVDs und Blu-rays<br />
Bild<br />
Die DVD oder Blu-ray wird nicht nur am klassischen Fernseher<br />
geprüft, sondern auch über einen HD<strong>TV</strong>-Beamer auf einer<br />
Leinwand mit einer Bilddiagonale von 3,35 Metern. Wir<br />
prüfen wiederum fünf Kategorien, wobei jeweils maximal<br />
zwei Punkte zu erreichen sind. Insgesamt kann die Disc<br />
im Bildtest also zehn Punkte erhalten. <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
achtet auf „Kontrast“ und „Schärfe“, „Nachzieheffekte/<br />
Artefakte“ (also Ruckler, Standbilder, digitale Fehler,<br />
doppelte Konturen), „Farbdarstellung“ (feine Farbabstufungen<br />
sollten zur Geltung kommen) und „Schwarzwert“<br />
(d. h., am Fernseher wird getestet, wie tief das Schwarz in<br />
dunklen Szenen wirklich ist).<br />
Ton<br />
Wir prüfen Tonformat und Klang, wobei nicht gemessen,<br />
sondern gehört wird. Schließlich geht es<br />
beim Thema Heimkino um den Spaß am Erlebnis.<br />
Dabei berücksichtigen wir in jedem Fall die Originalmischung<br />
eines Films. Zum Testen ziehen wir jeweils die<br />
deutsche Tonspur und die Originalsprache heran. Die<br />
Disc muss sich in fünf Kategorien bewähren: Je zwei<br />
Punkte sind maximal zu erreichen bei „Tonformat“,<br />
„Raumklang/Raumtiefe“, „Rauschen“, „Dynamik“<br />
(erleben wir beim Test einen lebendigen Ton, der die<br />
Lautsprecher entsprechend der Filmhandlung belastet?)<br />
und „Verständlichkeit der Dialoge“.<br />
Extras<br />
DVDs und Blu-rays machen viel Spaß, weil sie Zusatzmaterial<br />
mit einem echten Mehrwert enthalten. Wir prüfen,<br />
ob ein Booklet vorhanden ist und bewerten die „Gestaltung<br />
des Menüs“. Maximal zwei Punkte sind hierbei zu<br />
erreichen, wenn es animiert ist oder sonstige Besonderheiten<br />
aufweist. Der „Umfang des Bonusmaterials“<br />
wird ebenfalls mit maximal zwei Punkten bewertet. Beim<br />
„Inhalt“ achtet die Redaktion darauf, ob das Material interessant<br />
und vielschichtig ist, dann gibt es zwei Punkte.<br />
Zudem honorieren wir das Fehlen von „Werbung“. Hier<br />
gibt es Punktabzug, wenn das Bonusmaterial lediglich<br />
aus Werbung für diesen oder andere Filme besteht.<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
72<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
<strong>Vorschau</strong> März 2011<br />
11.3.<br />
17. 3.<br />
17. 3.<br />
18.3.<br />
18. 3.<br />
18. 3.<br />
18. 3.<br />
18. 3.<br />
24. 3.<br />
24. 3.<br />
24. 3.<br />
25. 3.<br />
30. 3.<br />
Das Leben ist zu lang<br />
Land/Jahr/Genre: DE/2010/Tragikomödie<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Dani Levy<br />
Laufzeit: 83 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 11. März 2011<br />
Daredevil – Director’s Cut<br />
Land/Jahr/Genre: US/2002/Comicverfilmung<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Mark Steven Johnson<br />
Laufzeit: 133 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 17. März 2011<br />
Piranha 3D<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Horror<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Alexandre Aja<br />
Laufzeit: 88 min<br />
FSK:<br />
ab 18 Jahren<br />
Veröffentlichung: 17. März 2011<br />
The Road<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Drama<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Regie:<br />
John Hillcoat<br />
Laufzeit: 108 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 18. März 2011<br />
Goethe!<br />
Land/Jahr/Genre: DE/2010/Drama<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: Dolby True HD 5.1<br />
Regie:<br />
Philipp Stölzl<br />
Laufzeit: 104 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 18. März 2011<br />
Unstoppable<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Action<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Tony Scott<br />
Laufzeit: 98 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 18. März 2011<br />
Family Guy – Triologie<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Animation<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
Bildformat: 1.78 : 1/1.33 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Peter Shin<br />
Laufzeit: 160 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 18. März 2011<br />
Ponyo<br />
Land/Jahr/Genre: JP/2008/Anime<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 6.1<br />
Regie:<br />
Hayao Miyazaki<br />
Laufzeit: 100 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Veröffentlichung: 18. März 2011<br />
Die etwas anderen Cops<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Komödie<br />
Vertrieb: Ascot Elite Home<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Adam McKay<br />
Laufzeit: 116 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 24. März 2011<br />
Die Konferenz der Tiere 3D<br />
Land/Jahr/Genre: DE/2010/Animation<br />
Vertrieb: Paramount Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD HR 5.1<br />
Regie:<br />
Reinhardt Klooß<br />
Laufzeit: 93 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Veröffentlichung: 24. März 2011<br />
Die Queen<br />
Land/Jahr/Genre: GB, IT, FR/2006/Drama<br />
Vertrieb: Concorde Home<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Stephen Frears<br />
Laufzeit: 103 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 24. März 2011<br />
Der kleine Nick<br />
Land/Jahr/Genre: FR/2009/Familie<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Laurent Tirard<br />
Laufzeit: 91 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Veröffentlichung: 25. März 2011<br />
R.E.D. – Älter. Härter. Besser<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Actionkomödie<br />
Vertrieb: Concorde Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Robert Schwendtke<br />
Laufzeit: 101 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 30. März 2011<br />
<strong>Vorschau</strong> April 2011<br />
1. 4.<br />
7. 4.<br />
7. 4.<br />
8. 4.<br />
8. 4.<br />
8. 4.<br />
8. 4.<br />
14. 4.<br />
15. 4.<br />
15. 4.<br />
15. 4.<br />
15. 4.<br />
21. 4.<br />
Adèle und das Geheimnis des Pharaos<br />
Land/Jahr/Genre: FR/2010/Abenteuer<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Regie:<br />
Luc Besson<br />
Laufzeit: 107 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 1. April 2011<br />
Sammys Abenteuer 3D<br />
Land/Jahr/Genre: BE/2009/Animation<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Ben Stassen<br />
Laufzeit: 85 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Veröffentlichung: 7. April 2011<br />
Ice Road Truckers (3. Staffel)<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Dokumentation<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
div.<br />
Laufzeit: 13 × 45 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Veröffentlichung: 7. April 2011<br />
The Informers<br />
Land/Jahr/Genre: US/2008/Thriller<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Gregor Jordan<br />
Laufzeit: 98 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 8. April 2011<br />
Black – Straßen in Flammen<br />
Land/Jahr/Genre: FR/2009/Thriller<br />
Vertrieb: Koch Media<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Pierre Lafargue<br />
Laufzeit: 119 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 8. April 2011<br />
Soylent Green<br />
Land/Jahr/Genre: US/1973/Science-Fiction<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DD 1.0<br />
Regie:<br />
Richard Fleischer<br />
Laufzeit: 97 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 8. April 2011<br />
König der Könige<br />
Land/Jahr/Genre: US/1961/Monumentalfilm<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DD 1.0, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Nicholas Ray<br />
Laufzeit: 171 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 8. April 2011<br />
Gainsbourg<br />
Land/Jahr/Genre: FR/2009/Biopic<br />
Vertrieb: Prokino<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Joann Sfar<br />
Laufzeit: 121 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 14. April 2011<br />
Death Note<br />
Land/Jahr/Genre: JP/2006/Fantasy<br />
Vertrieb: Splendid<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Shusuke Kaneko<br />
Laufzeit: 127 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 15. April 2011<br />
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1<br />
Land/Jahr/Genre: US, GB/2010/Fantasy<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Regie:<br />
David Yates<br />
Laufzeit: 146 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 15. April 2011<br />
Arthur und die Minimoys 3<br />
Land/Jahr/Genre: FR/2010/Animation<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Luc Besson<br />
Laufzeit: 101 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 15. April 2011<br />
Nausicaä – Aus dem Tal der Winde<br />
Land/Jahr/Genre: JP/1984/Anime<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Regie:<br />
Hayao Miyazaki<br />
Laufzeit: 117 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 15. April 2011<br />
Asterix – Sieg über Cäsar<br />
Land/Jahr/Genre: FR/1986/Animation<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 1.66 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Gaëtan Brizzi, Paul Brizzi<br />
Laufzeit: 77 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 21. April 2011<br />
<strong>Vorschau</strong> April/Mai 2011<br />
Chaplin<br />
Land/Jahr/Genre: US, FR/1992/Drama<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
21. 4.<br />
Tonformat: DTS-HD MA 2.0<br />
Regie:<br />
Richard Attenborough<br />
Laufzeit: 144 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 21. April 2011<br />
Léon der Profi – Blu Cinemathek<br />
21. 4.<br />
29. 4.<br />
29. 4.<br />
5. 5.<br />
5. 5.<br />
5. 5.<br />
5. 5.<br />
6. 5.<br />
6. 5.<br />
6. 5.<br />
19. 5.<br />
27. 5.<br />
Land/Jahr/Genre: FR, US/1994/Drama<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD 7.1<br />
Regie:<br />
Luc Besson<br />
Laufzeit: 133 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 21. April 2011<br />
The Killer Inside Me<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Thriller<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Michael Winterbottom<br />
Laufzeit: 109 min<br />
FSK:<br />
ab 18 Jahren beantragt<br />
Veröffentlichung: 29. April 2011<br />
Hunt To Kill<br />
Land/Jahr/Genre: CA/2010/Action<br />
Vertrieb: WVG<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1<br />
Regie:<br />
Keoni Waxman<br />
Laufzeit: 93 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 29. April 2011<br />
And Soon The Darkness<br />
Land/Jahr/Genre: US, AR, FR/2010/Horror<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Marcos Efron<br />
Laufzeit: 91 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 5. Mai 2011<br />
Spurlos<br />
Land/Jahr/Genre: FR/2010/Thriller<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />
Regie:<br />
Grégoire Vigneron<br />
Laufzeit: 95 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 5. Mai 2011<br />
Saw VII – Vollendung 3D<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Horror<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Kevin Greutert<br />
Laufzeit: 89 min<br />
FSK:<br />
ab 18 Jahren<br />
Veröffentlichung: 5. Mai 2011<br />
I Spit On Your Grave<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Horror<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />
Regie:<br />
Steven R. Monroe<br />
Laufzeit: 100 min<br />
FSK:<br />
ab 18 Jahren beantragt<br />
Veröffentlichung: 5. Mai 2011<br />
Die letzte Legion<br />
Land/Jahr/Genre: US/2007/Abenteuer<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Doug Lefler<br />
Laufzeit: 102 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 6. Mai 2011<br />
M – Eine Stadt sucht einen Mörder<br />
Land/Jahr/Genre: DE/1931/Drama<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: 1.19 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD 2.0<br />
Regie:<br />
Fritz Lang<br />
Laufzeit: 111 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 6. Mai 2011<br />
Kiss Of The Dragon<br />
Land/Jahr/Genre: FR/2001/Action<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 6.1<br />
Regie:<br />
Chris Nahon<br />
Laufzeit: 98 min<br />
FSK:<br />
ab 18 Jahren<br />
Veröffentlichung: 6. Mai 2011<br />
The Tourist<br />
Land/Jahr/Genre: FR, US/2010/Thriller<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Florian Henckel von Donnersmarck<br />
Laufzeit: 104 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 19. Mai 2011<br />
Red, White And Blue<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Drama<br />
Vertrieb: Splendid<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Simon Rumley<br />
Laufzeit: 100 min<br />
FSK:<br />
ab 18 Jahren<br />
Veröffentlichung: 27. Mai 2011<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 73
Blu-ray-Test<br />
The Social Network<br />
Handlung: Es ist noch gar nicht so lange her, da tippte<br />
Mark Zuckerberg als harmloser Psychologie- und Informatikstudent<br />
auf seiner Tastatur herum, um mittels<br />
kleinerer Programmierarbeiten seine Haushaltskasse<br />
aufzubessern. Und dann kam Facebook. Man mag es<br />
kaum glauben, wie sehr sich die Welt seit dem Start dieser<br />
Seite verändert hat. Soziale Netzwerke gab es zwar<br />
schon vorher, jedoch schaffte es keines, sich derart zu<br />
etablieren. Plötzlich stand Zuckerberg im Rampenlicht,<br />
scheffelte Milliarden und konnte sich auf eine Stufe mit<br />
den Gründern von Google, Ebay, Amazon und anderen<br />
Online-Diensten stellen, deren Angebote für Menschen<br />
in aller Welt unverzichtbar geworden sind. Doch wie<br />
kann es eigentlich sein, dass ein heute gerade einmal<br />
26-jähriger Studienabbrecher die Onlinewelt so nachhaltig<br />
prägen konnte? Dieser Frage widmet sich David<br />
Finchers („Sieben“, „Fight Club“) vorliegender Film, frei<br />
nach Ben Mezrichs Buchvorlage „Milliardär per Zufall“.<br />
Den Einstieg übernimmt eine Art Prolog, der eigentlich<br />
schon alles über die Hauptfigur aussagt. In einer Bar<br />
unterhalten sich Zuckerberg und Freundin Erica Albright<br />
(Rooney Mara) über die Möglichkeiten, in einen der begehrten<br />
Final-Clubs der Harvard-Universität zu kommen.<br />
Der schnell geschnittene Wortwechsel überfrachtet den<br />
Zuschauer förmlich mit multiplen, sich vermengenden<br />
Themenebenen – Missverständnisse zwischen den<br />
beiden Dialogpartnern sind quasi vorprogrammiert.<br />
Letztendlich beendet die Trennung der beiden das Wortgefecht<br />
– eine folgenschwere Inspirations- und Motivationsquelle<br />
für den zurückbleibenden und nun sehr<br />
einsamen Jungakademiker.<br />
Film: Wo es ums große Geld geht, ist der nächste<br />
Rechtsstreit nicht weit. Quasi jeder möchte ein<br />
Stück vom großen Kuchen abhaben und das Wort<br />
Originaltitel: The Social Network US 2010<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35:1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: David Fincher<br />
Darsteller: J. Eisenberg, A. Garfield,<br />
J. Timberlake<br />
Laufzeit: 120 min<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 15 Euro<br />
Starttermin: 10. März 2011<br />
Filmwertung 9/10<br />
Keinem anderen Film gelingt es derzeit, den amerikanischen Traum<br />
emotional so präzise einzufangen wie „The Social Network“. Die Entzauberung<br />
erfolgt ausschließlich durch kurzweilige Nüchternheit.<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Die Red-One-Aufnahmen machen sich sehr bezahlt. Dank der extrem<br />
guten Schärfe lassen sich sogar die Laubblätter des<br />
Universitätscampus wunderbar zählen.<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Die Dynamik und der Detailreichtum des Sounds sind die Stars der<br />
gelungenen Abmischung. Nur bei der zurückhaltenden Räumlichkeit<br />
hapert es ein bisschen.<br />
Bonusmaterial 3/10<br />
„Idee“ ist schließlich ein dehnbarer Begriff. Wem<br />
gebührt also die Ehre, Facebook erfunden zu haben,<br />
und wo beginnt eigentlich die Idee dazu? Eine<br />
denkbare Variante ist, dass Mark Zuckerberg das<br />
Konzept der Winklevoss-Zwillinge (Armie Hammer<br />
in einer Doppelrolle) stahl, während er vorgab, die<br />
von ihnen in Auftrag gegebene Website zu programmieren.<br />
Andererseits könnte auch alles allein auf<br />
seinem Mist gewachsen sein, wer weiß das schon?<br />
Der Film bleibt in dieser Hinsicht bemerkenswert<br />
neutral und verpackt sämtliche Vorkommnisse, die<br />
mit der Entstehungsgeschichte des Portals zu tun<br />
haben, in subjektive Zeugenaussagen vor Gericht.<br />
Ohne eine eigene Wertung abzugeben, lässt er so<br />
bestimmte Phasen der Entwicklung von den betreffenden<br />
Personen beschreiben, wodurch dem Zuschauer<br />
mehrere Interpretationsmöglichkeiten zur<br />
Auswahl stehen. Bedenkt man, dass Ben Mezrichs<br />
Buchvorlage mehr Konversation als Handlung vorsieht,<br />
legt der Film doch ein überraschend hohes<br />
Tempo an den Tag. So wird Mark Zuckerbergs oben<br />
geschilderte Nacht-und-Nebel-Aktion z. B. durch adrenalingeschwängerte<br />
Einblicke in das laute Party-Leben<br />
der Phoenix-Club-Mitglieder bereichert –<br />
ebenjenes Leben, das dem Film-Zuckerberg selbst<br />
verwehrt bleibt und das er nun in digitalisierter Form<br />
so nachhaltig prägt.<br />
Blu-ray: Handwerklich ist der Film von höchster<br />
Güte und äußerster Präzision. Für die Beweisführung<br />
dieser These genügt es, sich eine der markantesten<br />
Stellen herauszupicken und zu betrachten. Mark<br />
und Sean Parker (Justin Timberlake) unterhalten<br />
sich in der Disco über Victoria‘s Secret, Geld und<br />
den richtigen Zeitpunkt für den großen Durchbruch.<br />
Genau in diesen Taumel der Gewöhnung und der<br />
wohligen Zufriedenheit bricht nach einem harten<br />
Schnitt die Helligkeit des Tages herein. Wir befinden<br />
uns auf einem Fluss mitten in einem Ruderwettstreit.<br />
Unheimlich starke Nahaufnahmen beobachten die<br />
Winklevoss-Zwillinge bei ihrer Anstrengung. Mächtige<br />
Tiefenunschärfen lassen nur die Gesichter im<br />
Vordergrund erkennen, ihre Emotionen in stets greifbarer<br />
Klarheit, ultrascharf eingefangen durch das<br />
untrügerische Auge einer digitalen Red-One-Kamera.<br />
Innerhalb von nur einer Nacht entwirft Mark Zuckerberg<br />
(J. Eisenberg) ein in seiner Idee innovatives Programm<br />
Seiner Exfreundin Erica (R. Mara) gefällt Marks sexistisches<br />
„Spaß“-Projekt hingegen überhaupt nicht<br />
Egal wie sehr sie auch schwitzen, sich winden und<br />
abrackern – sie können nicht mehr gewinnen, ihre<br />
mühevollen Vorbereitungen waren umsonst. Hier ist<br />
schon lange nicht mehr nur vom Rudern die Rede. Die<br />
Farben in dieser überbelichteten Szene sind befremdlich<br />
übersättigt und stehen in massivem Kontrast zu den<br />
sonstigen warmen Gelb- und Brauntönen der dunklen<br />
Clubs, Studentenbuden, Büros und Universitätsräume.<br />
Dem Kontrastwert mangelt es nur an einem ordentlichen<br />
Schwarz, das sich hier leider manchmal zu stark zurückzieht.<br />
Die angestrebte Club-Atmosphäre wird durch<br />
eine gelungene Mischung erzielt. Wer sich traut, kann<br />
seine Surround-Sound-Anlage auch mal ein wenig lauter<br />
stellen, um wirklich alle Facetten der großartigen Musik<br />
und der Atmo-Töne zu erfassen. Schade, dass die Räumlichkeit<br />
der Partys hier nicht offensiver auf alle Kanäle<br />
verlegt wurde. Die anderthalb Punkte zur Referenz gehen<br />
durch Nachlässigkeiten in diesem Bereich verloren.<br />
Alles andere ist perfekt, denn solch akkurat eingesetzte<br />
Dynamiksprünge und fein aufgelöste Klangstrukturen<br />
erlebt man nicht alle Tage.<br />
FT<br />
Wer neben den Audiokommentaren noch weitere Bonusbeiträge haben<br />
möchte, sollte sich unbedingt die 2-Disc-Variante zulegen, die wir<br />
leider nicht rechtzeitig vorliegen hatten.<br />
Kurzfazit<br />
Gefällt mir! Was soll man mehr dazu sagen. Ihrem Facebook-Account<br />
können Sie diese Gefällt-mir-Angabe bedenkenlos hinzufügen,<br />
damit liegen Sie garantiert nicht falsch.<br />
Der Aufnahmetest in den begehrten Phoenix-Club ist hinterhältig. Wer auf die verbalen Hürden reinfällt und eine<br />
falsche Antwort gibt, muss sich eines weiteren Kleidungsstückes entledigen – und das bei Eiseskälte!<br />
Bilder: Sony Pictures Home<br />
74<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
Ich – Einfach unverbesserlich 3D<br />
Handlung: Superschurke Gru hat schon lange keinen<br />
großen Coup mehr gelandet. Er heckt einen perfiden Plan<br />
aus, mit dem er die ganze Welt in Angst und Schrecken<br />
versetzen und gleichzeitig seinem Erzrivalen Vector kräftig<br />
eins auswischen kann: Dessen neuestes Beutestück,<br />
ein Schrumpfstrahler, muss her, mit dem Gru den Mond<br />
vom Himmel stehlen und seine Reputation als Bösewicht<br />
gründlich aufpolieren will. Um die schier uneinnehmbare<br />
Festung zu stürmen, sollen ihm drei herzige Waisenmädchen<br />
helfen, die Vector mit selbst gebackenen Cookies<br />
um den Finger wickeln. Doch die drei erweichen bald<br />
auch das Herz des gar nicht so garstigen Gru und verändern<br />
sein Leben nachhaltiger, als er sich das in seinen<br />
kühnsten Träumen jemals vorgestellt hatte.<br />
Film: „Ich – Einfach unverbesserlich“ war zweifellos<br />
der Überraschungshit unter den Animationsfilmen des<br />
letzten Jahres. Als erstes Projekt aus Chris Meledandris’<br />
Gru und seine Rasselbande aus knuffigen Dreikäsehochs<br />
verbreiten von Minute eins an gute Laune<br />
neuer Schmiede für Familienunterhaltung („Illumination<br />
Entertainment“) blieb das Projekt lange unter den<br />
Radarschirmen der Öffentlichkeit – nur, um dann zum<br />
Kinostart umso wirkungsvoller einzuschlagen. Die Gründe<br />
für den immensen Erfolg dieses Debüts (über eine<br />
halbe Milliarde Dollar Einspielergebnis bei moderaten 60<br />
Millionen Budget) sind leicht auf den Punkt zu bringen:<br />
Unglaublich gut ausgearbeitete, durch die Bank liebenswerte<br />
Charaktere spielen und scherzen sich durch<br />
eine straffe, nicht zu komplexe Story, die mit perfekt<br />
getimtem Humor in Bild und Sprache das James-Bond-<br />
Universum und das gesamte Superhelden-Genre genüsslich<br />
gegen den Strich bürstet. Gleichzeitig wird eine<br />
erstaunlich warmherzige Familiengeschichte erzählt, die<br />
unter die Haut und ans Herz geht – eine Kombination, die<br />
gewagt klingt, allerdings zur beinahe perfekten Familienunterhaltung<br />
gerät. Ach ja, und nicht zu vergessen die<br />
zum Brüllen komischen „Minions“ (von Gru zum Leben<br />
erweckte Maiskörner) die mit ihrem hysterischen Kauderwelsch<br />
für so manchen heftigen Lachkrampf sorgen!<br />
Blu-ray: Die Umsetzung des in nativem 3D geplanten und<br />
produzierten Films auf Blu-ray 3D ist nahezu makellos.<br />
Abzüge gibt es für die „nur“ gute Tiefenausdehnung und<br />
(sehr selten) zu entdeckende Doppelkonturen (besonders<br />
bei scharfkantigen Häuserfronten gut zu erkennen).<br />
Ansonsten begeistern zahlreiche dynamische „Into-the<br />
Face“-Effekte (Nahaufnahmen der Gesichter, schwereloser<br />
Minion, Spitze von Grus Fahrzeug) und auch die<br />
spektakuläre Achterbahnfahrt im Vergnügungspark wirkt<br />
ähnlich mitreißend wie im Kino.<br />
TW<br />
Originaltitel: Despicable Me US 2010<br />
Genre: Animation<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home<br />
Bildformat: MVC, 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie: Chris Renaud, Pierre Coffin<br />
Sprecher: Oliver Rohrbeck, Jan<br />
Delay, Nana Spier<br />
Laufzeit: 95 min<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
Preis: 28 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Filmwertung 8,5/10<br />
Von vorne bis hinten gelungener Unterhaltungsfilm, der mit<br />
sympathisch-treffsicherem Humor und unfassbar liebenswerten<br />
Figuren für allerbeste Laune sorgt.<br />
Bildqualität 10/10<br />
Perfekt, ohne jedes Wenn und Aber. Brillante Schärfe und Farben<br />
formen ein makelloses visuelles Erlebnis, das dem Begriff „High Definition“<br />
wirklich alle Ehre macht.<br />
Tonqualität 9/10<br />
Leichte Defizite in der Räumlichkeit (besonders die Signalortung war<br />
uns in manchen eigentlich gut geeigneten Szenen etwas zu undifferenziert)<br />
– ansonsten alles tipptopp!<br />
3D-Effekt 8,5/10<br />
Sehr runder, angenehmer und in ausgewählten Szenen (Achterbahn!!)<br />
spektakulärer Einsatz der 3D-Technik. Die Tiefenausdehnung kann<br />
leider nicht ganz mit Referenztiteln mithalten.<br />
Kurzfazit<br />
Der ideale Familienfilm in einer toll ausgestatteten Edition, die mit<br />
großartigen Extras und vorbildlich umgesetzter Technik zum Glanzstück<br />
in jeder Blu-ray-Sammlung avanciert.<br />
The Expendables<br />
Bilder: Kinowelt Home, Splendid, Universal Pictures<br />
Handlung: Der Boss einer Truppe<br />
hartgesottener und schon<br />
leicht angegrauter Söldner, Barney<br />
Ross (Sylvester Stallone),<br />
bekommt vom CIA-Agenten<br />
„Church“ (Bruce Willis) einen<br />
Job angeboten: Church schickt<br />
die „Expendables“ (übersetzt<br />
etwa: die Entbehrlichen) auf<br />
eine kleine Insel. Dort gibt es einen bösen Diktator zu<br />
erledigen und ein unterdrücktes Volk zu befreien.<br />
Film: Thin Lizzy singen im Abspann „The Boys Are Back<br />
In Town“, und das wäre auch ein durchaus treffender<br />
Titel für unsere Rezension gewesen. Denn der Cast, den<br />
Hauptdarsteller, Koautor und Koproduzent Sylvester Stallone<br />
hier zusammengebracht hat, kommt nicht nur auf<br />
einen beachtlichen Altersdurchschnitt, sondern vereint<br />
auch mehr Ikonen der alten Actiongarde, als man jemals<br />
auf Zelluloid – und nun auch auf Blu-ray – zusammen<br />
gesehen hat. Es hat schon was, wenn Dolph Lundgren und<br />
Hier bekommt man, was man erwartet: Sylvester<br />
Stallone liefert einen Actionblockbuster erster Kajüte!<br />
Jet Li aufeinander losgehen oder wenn Jason Statham und<br />
Mickey Rourke ihre Messer um die Wette durch die Gegend<br />
fliegen lassen. Aber eine Szene des Filmes hat schon jetzt<br />
unbestreitbar Kultcharakter: Wenn Bruce Willis, Sylvester<br />
Stallone und Arnold Schwarzenegger in einer Kirche (sic!)<br />
über den Auftrag verhandeln, bleibt kein Auge trocken!<br />
Schade, dass sich diese feingeschliffene Ironie nicht öfter<br />
im Film findet. Denn nicht jeder zwischen Explosionen<br />
und blutigen Prügeleien abgelassene Oneliner trifft ins<br />
Schwarze. Überhaupt ist das Skript nicht die Stärke dieses<br />
Films. Die besteht eher in der Aneinanderreihung knallharter<br />
Actionszenen im Stile der 1980er Jahre.<br />
Blu-ray: Das Bild weist zwar das typische Kinofilmkorn<br />
auf, das aber aufgrund seiner Feinheit selbst die Korngegner<br />
nicht groß stören dürfte. Dass dabei in Sachen Schärfe<br />
und Detailgrad keine Referenzwerte erreicht werden können,<br />
ist klar. Dennoch wirkt das Bild rundum scharf und<br />
auch Schwarzwert und Kontrast stimmen. Eine Klasse für<br />
sich ist der Sound. Wenn zu Beginn des Films die Biker in<br />
die Garagen einfahren, dann ist schnell klar, was einen in<br />
Sachen Tonqualität erwartet: eine beinahe perfekte Signalortung<br />
dank der 7.1.-Abmischung, unterstützt von einem<br />
Bass, der Gänsehaut erzeugt. Was auffällt, ist der endlich<br />
einmal wieder große Umfang an meist hochaufgelösten<br />
Extras auf der Scheibe – vor allem, da inzwischen fast nur<br />
noch Special Editions damit punkten.<br />
UF<br />
Originaltitel: The Expendables US 2010<br />
Genre: Action<br />
Film 7,5/10<br />
Vertrieb: Splendid<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1 Bild 8/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />
Regie: Sylvester Stallone<br />
Ton 8,5/10<br />
Darsteller: Sylvester Stallone,<br />
Bonus 7/10<br />
Jason Statham, Eric<br />
Roberts, Jet Li<br />
Laufzeit: 104 min<br />
Wenig Skript, viel Action und eine Menge Superstars<br />
– Stallones ansehnlicher Actionkracher ist<br />
FSK: ab 18 Jahren<br />
was für echte Männer und echte Heimkinos.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Micmacs<br />
Nur ein Blick auf die sepiagetränkten<br />
ersten Einstellungen<br />
von „Micmacs“ genügt und<br />
es ist sonnenklar, womit man<br />
es hier zu tun hat: nämlich<br />
dem neuesten Streich von<br />
Jean-Pierre Jeunet. Der zumindest<br />
in seinen Filmen<br />
grenzenlos exzentrische<br />
Franzose hat wohl eine der unverkennbarsten Handschriften<br />
in der zeitgenössischen Filmemacherlandschaft.<br />
Vor allem visuell fasziniert er stets aufs Neue<br />
mit überbordendem szenischen Einfallsreichtum und<br />
detailverliebter Ausstattung: So auch in „Micmacs“,<br />
einer skurrilen und überdrehten Außenseitergeschichte<br />
um einen vom Leben gebeutelten Videothekar (Danny<br />
Boon), der wider Willen über sich hinauswächst<br />
und schließlich mithilfe einer Bande von gescheiterten<br />
Existenzen und eines waghalsigen Plans gleich zwei obskuren<br />
Waffenhändlern das schmutzige Handwerk legt.<br />
Normale Maßstäbe an diese offensichtlich fern jeder Realität<br />
befindlichen Bilder anzulegen, fällt schwer. Das alles<br />
ist so sehr Stilmittel, dass die objektive Bewertung der<br />
Technik schon fast zur subjektiven Geschmacksfrage wird.<br />
Abzüge gibt es (mit Bauchziehen) für die Farbdarstellung,<br />
den Schwarzwert und das weichgezeichnete Licht. TW<br />
Originaltitel: Micmacs À Tire-Larigot FR 2009<br />
Genre: Komödie<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Bild 8,5/10<br />
Regie: Jean-Pierre Jeunet<br />
Ton 8,5/10<br />
Darsteller: Danny Boon,<br />
Dominique Pinon,<br />
Bonus 5/10<br />
Yolande Moreau<br />
Laufzeit: 104 min<br />
Visuell berauschender Trip in Jeunets unerschöpflichen<br />
Fundus an skurrilen Figuren und Geschichten.<br />
Eine kauzige, unvergessliche Komödie.<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 75
Blu-ray-Test<br />
New York für Anfänger<br />
Handlung: Sidney Young<br />
(Simon Pegg) ist ein junger, idealistischer<br />
Journalist, der nach<br />
New York geht, um beim angesehenen<br />
„Sharps Magazine“ Karriere<br />
zu machen. Doch zunächst<br />
muss sich der Brite an die raue<br />
und oberflächliche Umgangsart<br />
seiner Mit-New-Yorker gewöhnen,<br />
insbesondere was die Frauen betrifft, denn diese sind<br />
von seiner schusselig-direkten Art gar nicht begeistert.<br />
Film: Wie alle witzigen Geschichten stammt auch diese<br />
aus dem wahren Leben, genauer gesagt aus der Bestseller-<br />
Biografie „How To Lose Friends And Alienate People“ des<br />
englischen Journalisten Toby Young. Dieser versuchte Ende<br />
der 1990er Jahre sein Glück beim Star-Blatt „Vanity Fair“,<br />
kehrte aber nur fünf Jahre später wieder ins Vereinigte<br />
Königreich zurück, um die hier behandelte Satire auf Basis<br />
seiner eigenen Erlebnisse niederzuschreiben. Sein Glück,<br />
denn das Buch wurde nicht nur viel gelesen, sondern auch<br />
mit einem Star-gespickten Cast (Jeff Bridges, Megan Fox,<br />
Kirsten Dunst, Danny Huston, Gillian Anderson) filmisch<br />
umgesetzt. Und das auf die gleiche komisch-nüchterne<br />
Art, wie es die Vorlage vorsieht. Für alle Nicht-New-Yorker<br />
mögen einige Scherze zu trocken sein, dafür ist es aber<br />
auch eine Satire und keine der sonstigen Ulknummern, die<br />
die Traumfabrik so gerne produziert. Zum Glück sind die<br />
Fettnäpfchen, in die Simon Peggs Charakter ständig hineinstolpert,<br />
nicht so tief, dass sie (bis auf eine Ausnahme zu<br />
Anfang) unter die Gürtellinie reichen.<br />
Blu-ray: Als Komödie muss „New York für Anfänger“ nicht<br />
zwingend technische Referenzwerte vorweisen – eher bodenständige<br />
Technik, die ein unterkühltes New York mit<br />
nicht ganz gesättigter Farbgebung zeigt. Hier und da gibt es<br />
Unschärfen, obwohl diese nur wie kurze Momentaufnahmen<br />
erscheinen, da sich der Schärfegrad oftmals schnell wieder<br />
in ordentliche Bereiche hochpegelt. Bei Nacht sieht die<br />
Metropole übrigens auch nicht weniger attraktiv aus, hier<br />
schwindet das Schwarz nur geringfügig während der Übergänge<br />
bzw. Ausblicke auf die Stadt der Städte. Klanglich<br />
weiß die Blu-ray mangels räumlicher Verteilung keineswegs<br />
zu begeistern, enttäuscht aber auch nicht, denn die Qualität<br />
des Tons gestattet sich keine Schwächen. Die entfallenen<br />
Szenen (16 Minuten) und Outtakes (26 Minuten) sind angenehm<br />
witzig. Eine Dokumentation über das wahre Leben<br />
Youngs wäre noch wünschenswert gewesen. FT<br />
Kamui – The Last Ninja<br />
Dies ist definitiv kein Mainstream-Film<br />
und erfüllt auch<br />
nicht den Qualitätsanspruch<br />
gängiger Hollywood-Produktionen.<br />
Allerdings bedient<br />
er die wichtigsten Ninja-<br />
Klischees (besonders, was<br />
die blutige Schwertaction<br />
angeht) und bewegt sich im<br />
Rahmen eines traditionellen japanischen Melodrams.<br />
Das macht ihn wiederum für jene attraktiv, die bei<br />
Spezialeffekten wie etwa fliegenden CGI-Haien beide<br />
Augen zudrücken können, weil ihnen fantasiereiche<br />
Darstellungen besser gefallen als Realismus. Ähnlich<br />
wie vergangene Japano-Klassiker besitzt das Bild einen<br />
unreinen Kontrast sowie staubig-blasses Schwarz.<br />
Am helllichten Tag können die reichen Landschaftspanoramen<br />
noch überzeugen, nach der Dämmerung verschwindet<br />
aber selbst die Schärfe in der Dunkelheit.<br />
Der klangliche Unterschied zwischen der japanischen<br />
6.1- und der deutschen 5.1-Tonspur ist immens. Auch<br />
wenn Letztere flacher klingt, sind hier viele unsaubere<br />
Nebengeräusche ausgeblendet und man versteht die<br />
Stimmen der Figuren wesentlich deutlicher. An Extras<br />
gibt es einige Beobachtungen vom Set wie etwa die<br />
Vorbereitung des Hauptdarstellers auf seine Rolle FT<br />
Hätten Sie ihn erkannt? Jeff Bridges spielt hier den<br />
extrovertierten Verlagsboss<br />
Originaltitel: How To Lose Friends And Alienate People UK 2008<br />
Genre: Satire<br />
Vertrieb: Concorde<br />
Film 6,5/10<br />
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1 Bild 7/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Robert B. Weide<br />
Ton 6,5/10<br />
Darsteller: Simon Pegg,<br />
Bonus<br />
Megan Fox, Kirsten<br />
3/10<br />
Dunst, Jeff Bridges<br />
Laufzeit: 111 min<br />
Erfrischend hintergründige Komödie, die fast<br />
sämtliche Eigenheiten des New Yorker Stadt- und<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
Star-Lebens aufs Korn nimmt.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Originaltitel: Kamui Gaiden JP 2009<br />
Genre: Action/Drama<br />
Vertrieb: New KSM<br />
Film 6/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Bild 5,5/10<br />
Regie: Yoichi Sai<br />
Ton 5,5/10<br />
Darsteller: Kenichi Matsuyama,<br />
Bonus<br />
Koyuki,<br />
5,5/10<br />
Hideaki Itô<br />
Laufzeit: 119 min<br />
„Kamui“ trägt das Herz am rechten Fleck, ist<br />
aber ausschließlich für Freunde trashig-brutaler<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Schwertkampf-Epen empfehlenswert.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Kiss & Kill<br />
Handlung und Film: Bei einem<br />
Titel wie „Kiss & Kill“ sollte<br />
man schon davon ausgehen<br />
dürfen, dass Küssen und Töten<br />
paritätisch verteilt sind. Jedoch<br />
stellt letzterer Aspekt wenig<br />
mehr als ein Feigenblatt dar,<br />
mit dem man die offensichtliche<br />
Romcom-Natur dieses Filmes zu<br />
verbergen und damit den arglosen Mann in die Falle, sprich<br />
ins Kino, zu locken trachtet. Auf den ersten Blick erinnert<br />
„Kiss & Kill“ stark an den zeitnah gestarteten „Knight<br />
And Day“, in beiden Filmen trifft ein Spezialagent auf eine<br />
gutaussehende Durchschnittsfrau und man verliebt sich.<br />
Im Gegensatz zum Konkurrenten startet „Kiss & Kill” aber<br />
nicht zu einer Action-Achterbahnfahrt durch, sondern<br />
verliert sich in der Darstellung der aufblühenden Romanze<br />
und folgenden Ehe der beiden Protagonisten, welche mit<br />
den genreüblichen Problemen zu kämpfen hat. Erst in<br />
der zweiten Hälfte setzt die Thriller-Handlung um ein auf<br />
Romantisch: Ein Kuss über den Dächern von Nizza ist<br />
der süße Beginn einer turbulenten Beziehung<br />
unsere Helden angesetztes Killerkommando ein. Die wuschelweiche<br />
Wohlfühlstimmung weicht milder Spannung<br />
inklusive flott montierter Actionszenen. Dazwischen gibt<br />
es aber immer wieder Albereien, Reibereien und Eifersüchteleien<br />
– gern genutzte Zutaten für erfolgreiches Frauenkino.<br />
Der biedere Humor und die klischeehaft dargestellte<br />
Liebesbeziehung stehen dabei in deutlichem Kontrast zu<br />
den überraschend harten Gewaltszenen, welche ausgerechnet<br />
das Publikum verschrecken könnten, das man mit<br />
der harmlosen ersten Hälfte für sich zu gewinnen hoffte.<br />
Besänftigend dürfte die etwas gebremste Tondynamik<br />
wirken, Schüsse, Kicks und Explosionen klingen weniger<br />
aufdringlich als bei der Actionkonkurrenz. Auch die visuelle<br />
Präsentation schmeichelt dem Auge mit attraktivem<br />
Postkartenchic. Apropos attraktiv: Ashton Kutcher macht<br />
als staatlicher Auftragskiller vor allem physisch eine gute<br />
Figur, bleibt darstellerisch aber genauso blass wie seine<br />
schnutenziehende Filmpartnerin Katherine Heigl. Beide<br />
agieren nicht unsympathisch, aber sehr oberflächlich.<br />
Blu-ray: Mehr als nur oberflächlich kann die Blu-ray<br />
begeistern: Das Bild ist scharf, kontrastreich sowie weitestgehend<br />
rausch- und artefaktfrei, die Farben sind<br />
warm und kräftig, der Ton ausgesprochen harmonisch<br />
und räumlich präzise. Enttäuschend dagegen ist das<br />
Bonusmaterial, weder Outtakes noch Making-of sind<br />
wirklich erhellend.<br />
MG<br />
Originaltitel: Killers US 2010<br />
Genre: Actionkomödie<br />
Film 6/10<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 8,5/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Robert Luketic<br />
Ton 8/10<br />
Darsteller: Ashton Kutcher,<br />
Bonus 3/10<br />
Katherine Heigl,<br />
Tom Selleck<br />
Laufzeit: 100 min<br />
„Kiss & Kill“ ist wenig inspiriert, atmosphärisch<br />
unausgewogen, aber attraktiv anzuschauen und<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
nicht frei von Unterhaltungswert.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Das Chaos Experiment<br />
„Eine unbequeme Wahrheit“<br />
trifft „Saw“ – das Resultat<br />
könnte in etwa so aussehen<br />
wie „Das Chaos Experiment“.<br />
Zum einen verfolgt man, wie<br />
ein von Val Kilmer verkörperter<br />
Charakter versucht, den Chefredakteur<br />
einer Lokalzeitung<br />
zum Abdruck eines Manifests<br />
gegen die Klimaerwärmung zu bewegen. Als Druckmittel<br />
benutzt er dabei sechs Geiseln, die er zur Verdeutlichung<br />
seines edlen Ansinnens in einem Dampfbad einsperrt,<br />
um dann den Dampf aufzudrehen. Das Schicksal dieser<br />
Geiseln höchst unterschiedlicher Herkunft steht im Mittelpunkt<br />
der zweiten Handlungsebene. Im Dampfbad<br />
steigt der Druck in jeder Hinsicht, und es dauert nicht<br />
lange, ehe er sich entlädt. Der Film sieht recht gediegen<br />
aus, das Cinemascope-Format suggeriert Kinogröße,<br />
übersteuerte Farben und Kontraste sowie absichtliche<br />
Unschärfen heben die sichtbar heißen Dampfbadszenen<br />
visuell von der in dunkeltürkisem Farbton gewandeten<br />
Val-Kilmer-Ebene ab. Letztere liegt in einer unglaublichen<br />
Schärfe vor, die dank des immensen Detailgrades und<br />
des ordentlichen Kontrasts enorm hervorsticht. Der Ton<br />
ist allerdings überaus frontlastig und flächig, nur selten<br />
wird er von Raumklangeffekten akzentuiert. MG<br />
Originaltitel: The Steam Experiment US 2009<br />
Genre: Thriller/Horror<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Film 6/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Bild 8,5/10<br />
Regie: Phillipe Martinez<br />
Ton 5,5/10<br />
Darsteller: Val Kilmer,<br />
Eric Roberts,<br />
Bonus 1/10<br />
Armand Assante<br />
Laufzeit: 91 min<br />
Eine attraktive Besetzung, ein brisantes Thema<br />
als Aufhänger, leider aber auch ein etwas unausgegorenes<br />
Drehbuch.<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: Concorde, Kinowelt Home, New KSM, Sunfilm<br />
76<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 76
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Ihr Ratgeber für den Blu-ray-Kauf
Blu-ray-Test<br />
Inside Hollywood<br />
Um sich in Hollywood, der glamourösen<br />
Traumfabrik, über<br />
Wasser zu halten, muss man hart<br />
im Nehmen sein. Davon kann<br />
auch Filmproduzent Ben (Robert<br />
De Niro) ein Liedchen singen.<br />
Seine Erfolge liegen schon weit<br />
zurück, er steckt mitten in einer<br />
Ehekrise, seine 17-jährige Tochter<br />
leidet unter Liebeskummer und dann sind da auch noch<br />
Probleme im Job: Sein neuester Film „Fiercely“ (mit Sean Penn<br />
in der Hauptrolle) droht, ein Flop zu werden, da das (Hunde-)<br />
Ende zu brutal erscheint. Doch damit nicht genug – einer seiner<br />
Klienten (niemand Geringeres als Bruce Willis) bekommt<br />
Starallüren und weigert sich, seinen seit sechs Monaten gewachsenen<br />
Vollbart zu rasieren. War‘s das mit Bens Karriere?<br />
Der Streifen bietet besonders in der Bildkomposition einige<br />
Highlights. So vermitteln Zeitrafferaufnahmen auf<br />
dem lichtdurchfluteten abendlichen Freeway den Eindruck<br />
ständiger Hektik. Soundeffekte werden dagegen nur sporadisch<br />
eingesetzt. Der HD-Ton ist sehr stark auf die Front<br />
abgemischt, wodurch Räumlichkeit nur zaghaft erzeugt wird.<br />
Der Bonusteil der Blu-ray enthält neben dem Making-of, das<br />
die Entstehungsgeschichte von „Inside Hollywood“ erzählt,<br />
auch ausgemusterte Szenen sowie – als besonders empfehlenswertes<br />
Easteregg – „Kein Tier kam zu Schaden“. LF<br />
Originaltitel: What Just Happened US 2008<br />
Genre: Satire<br />
Vertrieb: Concorde Home<br />
Film 8/10<br />
Bildformat: VC-1, 2.40 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Bild 6,5/10<br />
Regie: Barry Levinson<br />
Ton 7,5/10<br />
Darsteller: Robert De Niro,<br />
Sean Penn, Bruce<br />
Bonus 5/10<br />
Willis<br />
Laufzeit: 104 min<br />
Eine amüsante Satire über die Gesellschaft<br />
Hollywoods, die schon allein wegen Bruce Willis’<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Rauschebart absolut sehenswert ist.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Mindhunters<br />
Handlung: Eine Handvoll angehender<br />
FBI-Profiler verbringt<br />
ein Wochenende auf einer Insel<br />
für militärische Übungseinsätze.<br />
Das Ziel: Im Laufe der praktischen<br />
Prüfung sollen sie ihre<br />
Teamfähigkeit unter Beweis<br />
stellen und gemeinsam ein<br />
psychisches Profil von einem<br />
ominösen Täter abliefern. Doch außer ihnen ist noch<br />
jemand anderes auf der Insel, den die Agenten bald sehr<br />
gut kennenlernen werden. Er trägt die Bezeichnung „der<br />
Puppenspieler“ und geht sehr rüde mit seinen Opfern um.<br />
Als der erste Tote in ihren eigenen Reihen auftaucht (und<br />
der ist nach seinem eisigen Abgang definitiv tot), wird aus<br />
der Übung ein Ernstfall, der ihrer aller Leben bedroht.<br />
Film: Solange der Film jene Ungewissheit (ist das Ganze<br />
nun echt oder nur Show?) aufrechterhält, steigt die<br />
Spannung konstant an. Als Zuschauer sucht man immer<br />
wieder nach dem Trick, mit dem die Profiler hinters Licht<br />
Wer ist wohl der ominöse Puppenspieler? Vorsicht ist<br />
hier die Mutter der Porzellankiste<br />
geführt werden bzw. mit dem sich dann doch noch alles<br />
zu einem harmlosen Theaterstück entwickelt. Ab dem<br />
Punkt, an dem jedwede Eventualität fallen gelassen und<br />
der anfängliche Zweifel zur tödlichen Gewissheit reift,<br />
zerfällt das zuvor so präzise konstruierte Kartenhaus.<br />
Der Wechsel zur paranoiden „Wer ist der Täter“-Frage<br />
verspricht zwar ein unterhaltsames Sozialexperiment,<br />
verzerrt das Bild allerdings noch weiter in Richtung eines<br />
oberflächlichen Slasher-Streifens. Regisseur Renny Harlin<br />
(„Zwölf Runden“) ließ den Film daher mehrere Male umschneiden,<br />
um das Timing eines Schweizer Uhrwerks perfekt<br />
hinzubekommen. Das Einzige, was er damit jedoch erreichte,<br />
war letztlich eine stilistische Unentschlossenheit<br />
Blu-ray: Bis auf die leicht veralteten Spezialeffekte hinterlässt<br />
das visuelle Geschehen einen frischen Eindruck.<br />
Überbordender Kontrast taucht die düsteren Korridore<br />
in pures Schwarz. Alles, was aus dem Schatten ragt,<br />
ist hingegen voller Unebenheiten und Details. Glasklare<br />
Texturen spiegeln meist eine türkisfarbene Note wider und<br />
akzentuieren dadurch die bräunlich-orangen Hauttöne der<br />
jungen Agenten. Beim intelligenten Soundarrangement<br />
hat das Authoring-Studio nicht gespart. So schockt z. B.<br />
die unterkühlte Geräuschkulisse gern einmal mit unerwarteten<br />
Effekten oder die räumliche Größe wird durch<br />
eine hörbare Atmosphäre noch erweitert. Making-of und<br />
Musikclip decken standardmäßig die Extras ab. FT<br />
Originaltitel: Mindhunters US 2004<br />
Genre: Thriller<br />
Film 6,5/10<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 8,5/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Renny Harlin<br />
Ton 8/10<br />
Darsteller: Christian Slater,<br />
Bonus 3,5/10<br />
Kathryn Morris,<br />
Val Kilmer<br />
Laufzeit: 106 min<br />
Der Film möchte genialer wirken, als er in Wirklichkeit<br />
ist, schafft das aber nur bedingt, bevor seine<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
oberflächliche Natur zum Vorschein kommt.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt<br />
Handlung: Anfangs gerät Scott (Michael Cera) lediglich in<br />
ein dynamisch erzähltes Liebesgeplänkel, das aus seiner<br />
17-jährigen, leicht nervigen Überbrückungsfreundin Knives<br />
Chau (Ellen Wong) und seiner echten Flamme besteht.<br />
Ramona Flowers (Mary Elizabeth Winstead) ist eben eine<br />
Klasse für sich und deshalb stark umkämpft. Um ihr Herz<br />
vollends für sich zu gewinnen, muss Scott daher zunächst<br />
ihre sieben Exliebhaber besiegen – wie in einem Videospiel.<br />
Selbstverständlich besitzt die „Liga der bösen Exfreunde“<br />
übernatürliche Kräfte und fordert zu schräg choreografierten<br />
Bollywood-Martial-Arts-Kämpfen heraus.<br />
Film: Im Kino ging Edgar Wrights („Shaun Of The Dead“,<br />
„Hot Fuzz“) jüngster Geniestreich wegen falschen Marketings<br />
und einer extrem eng gesteckten Zielgruppe leider<br />
ein wenig unter. Umso höher sind daher die Erwartungen<br />
im Home-Video-Bereich. Wird die rasante Komödie hier den<br />
gleichen Kultstatus erreichen wie Wrights frühere Ergüsse?<br />
Scotts (Michael Cera) T-Shirt spricht Bände über sein<br />
Selbstwertgefühl. Momentan ist er noch eine Null<br />
Sie wird! Ohne Frage ist „Scott Pilgrim gegen den Rest<br />
der Welt“ ein innovatives Feuerwerk an neuen Ideen und<br />
bietet atemberaubende Over-the-Top-Action der Extraklasse.<br />
Zahlreiche Querverweise auf Videospielklassiker sowie<br />
Filmzitate machen jeden Nerd glücklich.<br />
Blu-ray: Sage und schreibe 327 Minuten umfassen die<br />
liebevoll ausgearbeiteten Extrabeiträge, die hier aus Platzgründen<br />
nur stichprobenartig erläutert werden sollen. Unter<br />
den 21 entfernten Szenen befindet sich ein alternatives<br />
Ende, das uns besser gefällt als das Original. Die Musikpromos<br />
halten ein paar Liveauftritte der Sex Bob-ombs bereit<br />
und natürlich dürfen die Osymosy-Musik-Remixe nicht<br />
fehlen. Über die Bild-in-Bild-Funktion lassen sich zudem<br />
problemlos Storyboard-Vergleiche ziehen. Neben der normalen<br />
Tonspur können übrigens vier Audiokommentare von<br />
Regisseur und Besetzung angewählt werden. Der Soundmix<br />
hält so einige Überraschungen für die Ohren parat. Wie ein<br />
hyperaktiver Rockstar alterniert die Lautstärke zwischen<br />
energiegeladenen Musikstücken und ruhigen Dialogen.<br />
Die Fülle an Effekten garantiert eine intensive Befeuerung<br />
der Rundumkanäle. Übrigens: Sollten Sie an einigen Stellen<br />
das Gefühl haben, nur 8-Bit-Videospielmusik zu hören –<br />
das ist Absicht! Die Optik ist nahezu makellos und lässt<br />
sich aufgrund unterschiedlichster Grafikstile nur schwer<br />
in eine Schublade stecken. Gelegentlich findet sich Scott<br />
z. B. in seiner persönlichen Wüste der Einsamkeit wieder<br />
und das überbelichtete Bild wechselt in das 2.35 : 1-Format.<br />
Trotz exzessiven Filtereinsatzes bleibt alles sehr scharf,<br />
was unter anderem den extremen Hochgeschwindigkeitsaufnahmen<br />
zu verdanken ist.<br />
FT<br />
Originaltitel: Scott Pilgrim vs. The World US 2010<br />
Genre: Actionkomödie<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Edgar Wright<br />
Darsteller: M. Cera, K. Culkin,<br />
M. E. Winstead<br />
Laufzeit: 112 min<br />
FSK: ab 12 Jahren (beantragt)<br />
Preis: 20 Euro<br />
Starttermin: 24.2.2011<br />
Filmwertung 8,5/10<br />
Der Film ist perfekt … für Nerds. Ein paar Szenen mehr zur Beziehung<br />
zwischen Scott und Ramona und er wäre auch für den Rest der Welt<br />
perfekt gewesen.<br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Dieser Film ist wie ein Energydrink für die Augen. Man kann den Blick<br />
einfach nicht davon abwenden. Zu schnell könnten einem grafische<br />
Leckerbissen entgehen.<br />
Tonqualität 10/10<br />
Dieses „Beck-Konzert“ pumpt pures Adrenalin in Ihre Ohren! Neben<br />
dem rasanten Soundtrack sorgen überraschende Rundum-Effekte für<br />
anhaltende Begeisterung.<br />
Bonusmaterial 10/10<br />
Wie bei jedem Edgar-Wright-Film gibt es Tonnen an innovativem,<br />
witzigem Bonusmaterial. Sogar sein täglicher Fotoblog vom Dreh ist<br />
enthalten. Unbedingt anschauen!<br />
Kurzfazit<br />
64-Hit-Combo! „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ ist ganz<br />
klar ein Gewinner und sicherlich das innovativste Spektakel des<br />
letzten Jahres. Edgar, wir lieben dich!<br />
Bilder: Concorde Home, Universal Pictures Home, Universum<br />
78<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
24 – Die finale Season (8. Staffel)<br />
Kiefer Sutherland gibt diesmal<br />
den Helden wider Willen,<br />
stolpert zum starken und<br />
emotionalen Auftakt von Tag<br />
acht (als er sich eigentlich<br />
auf ein ruhiges Leben in der<br />
Nähe seiner Tochter vorbereitet)<br />
völlig unvermittelt in den<br />
Konflikt zwischen einer fiktiven<br />
islamischen Republik und Amerika. Was folgt, ist das<br />
altbekannte und bewährte Konzept: Jack Bauer hetzt als<br />
Ein-Mann-Armee durch eine undurchsichtige Story voller<br />
Hintermänner und dunkler Machenschaften, inklusive<br />
regelmäßiger (Beinahe-)Katastrophen und dem obligatorischen<br />
Cliffhanger am Ende jeder Folge. Das ist routiniert<br />
gemacht und hat durchaus seine spannenden Momente –<br />
dennoch zeigt diese letzte Staffel, dass die Serie ihren<br />
Zenit schon länger überschritten hat. Für alle Fans ist<br />
die Blu-ray-Box dennoch ein tolles Abschiedsgeschenk.<br />
Der gewohnt realistische, etwas unterkühlte Look wurde<br />
beibehalten – das virtuelle New York (gedreht wurde<br />
fast ausschließlich in Los Angeles) erstrahlt in einer<br />
für eine <strong>TV</strong>-Produktion angemessenen Qualität, die nur<br />
in den Hintergründen mit einigen Schärfeproblemen zu<br />
kämpfen hat. Besonders zu erwähnen ist der Ton, der<br />
den Schritt zum Kinoniveau längst vollzogen hat. TW<br />
Fringe (2. Staffel)<br />
Handlung und Film: Wer hätte<br />
gedacht, dass das neueste<br />
<strong>TV</strong>-Baby von „Lost“-Erfinder J.J.<br />
Abrams sich in der zweiten Staffel<br />
so rasant entwickeln würde?<br />
Anfangs verschrien als seelenloser<br />
„Akte X“-Klon, war schon<br />
gegen Ende der ersten Staffel<br />
ein deutlicher Aufwärtstrend zu<br />
spüren, der sich nun in den 22 neuen Episoden weiter<br />
fortsetzt. Die bekannte und bewährte Figurenkonstellation<br />
wird zunächst beibehalten: Zwei dynamische Spezialagenten<br />
ermitteln für die „Fringe Division“ (eine Sondereinheit des<br />
FBI) in Fällen, die sich mit dem Paranormalen auseinandersetzen.<br />
Die Chemie zwischen den Protagonisten Olivia Dunham<br />
(Anna Torv) und Peter Bishop (Joshua Jackson) hat sich<br />
spürbar weiterentwickelt – beide erkennen langsam, dass<br />
sie im Anderen viel mehr als nur einen verlässlichen Kollegen<br />
gefunden haben, wobei man von einer ausgewachsenen<br />
Liebesgeschichte aber noch einige Staffeln entfernt ist. Hinzu<br />
Originaltitel: 24 – Season 8 US 2010<br />
Genre: Actionserie<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Film 6,5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1 Bild 7/10<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.) Ton 8,5/10<br />
Regie: div.<br />
Darsteller: Kiefer Sutherland,<br />
Bonus 6/10<br />
Katee Sackhoff<br />
Laufzeit: 24 × 43 min<br />
Jack Bauer verabschiedet sich mit einer routinierten<br />
Vorstellung in den <strong>TV</strong>-Ruhestand. Wir<br />
FSK: ab 18 Jahren<br />
freuen uns auf ein Wiedersehen im Kino!<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Professionell, energisch, entschlossen: Das Team der<br />
„Fringe Division“ ist für die neuen Fälle bereit<br />
kommt der kauzige, aber geniale Wissenschaftler Walter<br />
Bishop (John Noble), Peters Vater und sowohl verantwortlich<br />
für regelmäßige Geistesblitze als auch für die komödiantischen<br />
Elemente der Serie, die bei aller Düsternis der Fälle<br />
für willkommene Auflockerung sorgen. Die entscheidende<br />
Änderung, die „Fringe“ mittlerweile zu einer jener Serien<br />
macht, bei denen man am Ende einer Episode kaum noch<br />
die nächste abwarten kann, ist die Abkehr vom altbackenen<br />
„Monster der Woche“-Konzept zugunsten eines folgen- und<br />
mittlerweile sogar staffelübergreifenden Handlungsbogens.<br />
Die mysteriösen Männer im schwarzen Anzug haben sich<br />
als Beobachter aus einer Parallelwelt entpuppt, die der<br />
unsrigen bis auf wenige Details gleicht. Nach und nach wird<br />
klar, dass im Verborgenen ein ausgewachsener kalter Krieg<br />
zwischen den Universen tobt – für Spannung ist also gesorgt!<br />
Blu-ray: Dass „Fringe“ im Gegensatz zu den meisten aktuellen<br />
Fernsehproduktionen nicht komplett digital, sondern<br />
ganz klassisch auf Film gedreht wird, schlägt sich im Ergebnis<br />
nicht so deutlich nieder, wie man das erwarten könnte. Korn<br />
ist so gut wie nicht zu entdecken; die leicht kühle Farbgebung<br />
sorgt für einen modernen, eher technischen Look, der<br />
ausgezeichnet zur Grundstimmung der Serie passt. Dass<br />
die deutsche Tonspur nur in Stereo vorliegt, ist besonders<br />
deswegen schade, weil das Original deutlich aufzeigt, dass<br />
gerade Serien von einem gut gemachten Surround-Sound<br />
noch einmal entscheidend profitieren können. TW<br />
Originaltitel: Fringe – Season 2 US 2010<br />
Genre: Mysteryserie<br />
Film 8/10<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1 Bild 7,5/10<br />
Tonformat: DD 2.0<br />
Regie: div.<br />
Ton 7/10<br />
Darsteller: Joshua Jackson,<br />
Bonus 7/10<br />
Anna Torv, John<br />
Noble<br />
Laufzeit: 22 × 44 min<br />
Aufsehenerregende Staffel einer Serie, die ihre<br />
zähen Anfänge vergessen macht und eine zweite<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Chance mehr als verdient hat!<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Supernatural (4. Staffel)<br />
Zum Dauerbrenner um die beiden<br />
Winchester-Brüder muss<br />
man inzwischen nicht mehr viel<br />
sagen: Dean und Sam (Jensen<br />
Ackles und Jared Padalecki)<br />
schlagen sich seit mittlerweile<br />
fünfeinhalb Jahren regelmäßig<br />
mit allerlei unangenehmem Gesindel<br />
herum, das den Pforten<br />
der Hölle entkommen ist und mittels cooler Sprüche und<br />
großkalibriger Waffengewalt umgehend wieder dorthin zurückgeschickt<br />
werden muss. Staffel sechs läuft derzeit erfolgreich<br />
in den Staaten; von den Hauptdarstellern wurden<br />
bereits erste Gerüchte gestreut, dass eine siebte Season<br />
nicht unwahrscheinlich ist – die Serie ist zu einer Erfolgsgeschichte<br />
geworden, von der wohl selbst die Macher um<br />
Erfinder Eric Kripke zu Beginn nicht zu träumen wagten.<br />
Die Jungs sind bei ihrem Kampf gegen die Unterwelt<br />
vornehmlich nachts unterwegs – klasse Kontraste, ein<br />
größtenteils überzeugender Schwarzwert und nur vereinzelt<br />
sichtbares Bildrauschen helfen da natürlich, um eine<br />
passend düstere und dennoch technisch hochwertige<br />
Atmosphäre auf den Bildschirm zu zaubern. Die deutsche<br />
Tonspur in Dolby Digital 2.0 ist eine kleine Enttäuschung<br />
und bringt nicht das ganz große Plus an Atmosphäre, das<br />
man sich durch guten Surround-Sound erhofft. TW<br />
The Pacific<br />
Handlung und Film: Tom Hanks<br />
und Steven Spielberg haben es<br />
wieder getan: Mit 150 Millionen<br />
Dollar Produktionsbudget in der<br />
Hinterhand hoben sie mit „The<br />
Pacific“ den Quasinachfolger zu<br />
ihrer Erfolgsminiserie „Band Of<br />
Brothers“ aus der Taufe. Diesmal<br />
beackern sie allerdings nicht das<br />
vom Zweiten Weltkrieg zerrüttete Europa, sondern stellen<br />
mit dem Pazifikkrieg die Kampfhandlungen zwischen Japan<br />
und den USA auf der anderen Seite der Erde in den Mittelpunkt.<br />
Ausstattung und Aufwand für das zehnteilige Epos<br />
sprengen dabei erneut jeglichen <strong>TV</strong>-üblichen Rahmen –<br />
was man jeder Sekunde des Materials auch ansieht. Man<br />
hat tatsächlich das Gefühl, einen überlangen Kinofilm zu<br />
sehen. Das fängt schon mit dem fast dreiminütigen Vorspann<br />
an, der in kunstvoll verfremdeten Collagen und<br />
zum heroisch-getragenen Hauptthema von Hans Zimmer<br />
die epische Marschrichtung für jede Folge vorgibt. Die<br />
Drehbücher nehmen sich Zeit für ausladende Expositionen<br />
und Exkurse in die Heimat; einer der Hauptkritikpunkte<br />
von „Band Of Brothers“, dass im Grunde eine Schlacht<br />
auf die andere folgte, wird somit geschickt umgangen.<br />
Diesmal wird neben dem Kampf deutlich mehr Wert auf das<br />
Leben in Zeiten des Krieges gelegt, auch abseits der Front.<br />
Blu-ray: Das in gediegenen Brauntönen gehaltene, ausklappbare<br />
Digipack ist mit sehr schönem Artwork aus der<br />
Serie ausgestaltet und kommt in einer schweren Klappbox<br />
aus Metall daher. Das Angebot an Extras auf den insgesamt<br />
sechs Discs lässt einen ganz tief eintauchen in die<br />
historischen Hintergründe der Serie. So beschäftigen sich<br />
spezielle „Profile“ mit den realen Vorbildern der Figuren –<br />
in Interviews und mit Archivaufnahmen kommt man der<br />
Vergangenheit Schritt für Schritt näher. Was einem auf der<br />
rein technischen Seite geboten wird, sucht seinesgleichen<br />
im Seriensegment. Sowohl das knackscharfe und unglaublich<br />
realistisch anmutende Bild als auch die überwältigend<br />
präsente Tonspur sind absolut auf einem Level mit den anspruchsvollsten<br />
und aktuellsten Kinoproduktionen. Speziell<br />
der Sound beschert einem regelmäßig Gänsehaut: Wenn<br />
im nachtschwarzen Dschungel plötzlich die Hölle auf Erden<br />
losbricht und Hundertschaften von Japanern aus allen Rohren<br />
feuernd aus dem Dickicht hervorstürmen, dann erzielt das<br />
eine unglaubliche Wirkung und man fühlt sich selbst im<br />
heimischen Fernsehsessel körperlich unwohl. TW<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
Originaltitel: Supernatural – Season 4 US 2009<br />
Genre: Horrorserie<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1<br />
Tonformat: DD 2.0<br />
Bild 7,5/10<br />
Regie: div.<br />
Ton 6,5/10<br />
Darsteller: Jensen Ackles,<br />
Jared Padalecki,<br />
Bonus 6/10<br />
Misha Collins<br />
Laufzeit: 22 × 42 min<br />
Neues Personal, ein epischer Spannungsbogen<br />
und die gewohnten Tugenden der Serie formen<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
eine der besten Staffeln überhaupt.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
„The Pacific“ ist ein fast zehnstündiges Epos, das den<br />
Antikriegsgedanken in jeder einzelnen Minute lebt<br />
Originaltitel: The Pacific US 2010<br />
Genre: Antikriegsdrama/<br />
Miniserie<br />
Film 8/10<br />
Vertrieb: Warner Home Video Bild 9,5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 Ton 10/10<br />
Regie: div.<br />
Darsteller: J. Mazello, J. Badge<br />
Bonus 7,5/10<br />
Dale, J. Seda<br />
Laufzeit: 10 × 50 min<br />
Die intensive Stimmung der Schlachtszenen von<br />
„Band Of Brothers“ wird gehalten – hinzu kommt<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
die interessante Perspektive von der Heimatfront.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 79
Blu-ray-Test<br />
Lösegeld<br />
Stanislas Graff ist Hauptaktionär<br />
einer millionenschweren<br />
Firma, trifft schon mal den<br />
Präsidenten zum Shakehands<br />
und diniert abends mit seiner<br />
Vorzeigefamilie. Hinter der<br />
schillernden Fassade jedoch<br />
lauern Abgründe: Seine Geliebten<br />
und die chronische<br />
Spielsucht versucht er, um jeden Preis geheim zu halten.<br />
Als Graff plötzlich entführt wird, beginnt sein Leben zu<br />
zerbröckeln, denn nach und nach kommen die dunklen<br />
Geheimnisse ans Licht. „Lösegeld“ geht vor allem darauf<br />
ein, wie sich Entführung und Freilegung seines Schattenlebens<br />
auf die Psyche Graffs und seiner Mitmenschen<br />
auswirken. Dabei wartet der Film nicht, wie das Cover<br />
der BD verspricht, „mit fesselnden Action-Sequenzen“<br />
auf, sondern konzentriert sich sehr ruhig und emotional<br />
auf die Dekonstruktion eines Erfolgsmenschen.<br />
Folgerichtig wurde eher minimalistisch inszeniert, so<br />
ist der wirksame, aber spärlich eingesetzte Score das<br />
Einzige, das Surround-Sound-Feeling aufkommen lässt.<br />
Bei den Extras wurde leider ebenfalls auf Minimalismus<br />
gesetzt und das Bild ist nicht das schärfste, es<br />
wartet aber dafür mit ansehnlichen Kontrasten und<br />
natürlicher Farbgebung auf.<br />
TN<br />
AO, der letzte Neandertaler<br />
Handlung: Nach der erfolgreichen<br />
Verteidigung des Reviers vor einem<br />
Eisbären findet der Neandertaler<br />
Ao (Simon Paul Sutton) bei seiner<br />
Rückkehr nur noch die leblosen<br />
Körper seiner Clanmitglieder vor.<br />
Von der Grundlosigkeit des Massenmordes<br />
zutiefst erschüttert,<br />
beschließt Ao, in den Süden Europas<br />
zu ziehen, um seinen Zwillingsbruder Oa aufzusuchen<br />
und sich ihm anzuschließen. Auf dem Weg dorthin begegnet<br />
er den vielen Kreaturen der Natur, die ihm allesamt weniger<br />
Angst einjagen als die gefährlichste unter ihnen: der Mensch.<br />
Film: Man kann es nicht verbergen, den französischen <strong>TV</strong>-<br />
Serien- und Dokumentarfilmer Jacques Malaterre faszinieren<br />
die Wurzeln der Menschheit mehr als alles andere. Seit<br />
er 2003 zusammen mit Frankreichs Paläontologie-Koryphäe<br />
Yves Coppens das ambitionierte Projekt über die Entwicklung<br />
der Menschheit „L‘Odyssée De L‘Espèce“ (2003) verwirklichte,<br />
lässt ihn das Thema nicht mehr los. Nun feiert<br />
Originaltitel: Rapt BE, FR 2009<br />
Genre: Thriller/Drama<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Lucas Belvaux<br />
Darsteller: Yvan Attal, Anne<br />
Consigny<br />
Laufzeit: 125 min<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Film 6,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bonus 5/10<br />
Kein Actionfilm, sondern eine Charakterstudie mit<br />
viel Suspense, die ihre Geschichte von der Dekonstruktion<br />
eines Erfolgsmenschen zu erzählt.<br />
Ao (Simon Paul Sutton) hat die Fähigkeit mit Tieren zu<br />
kommunizieren noch nicht verloren<br />
er sein Kinodebüt, in dem er das vermutlich erste Drama<br />
der Menschheit inszeniert. Einige könnten jetzt behaupten,<br />
Roland Emmerichs „10.000 B. C.“ habe bereits das Gleiche<br />
getan, doch das ist weit gefehlt. In Emmerichs Vision dient die<br />
Urzeit lediglich als exotischer Hintergrund für ein actionreiches<br />
Fantasy-Abenteuer, das sich vor Konstruiertheit kaum noch<br />
retten kann. „Ao, der letzte Neandertaler“ ist anders und geht<br />
den Hollywood-Klischees weitestgehend aus dem Weg. Der<br />
Film erscheint mehr wie Mel Gibsons Meilenstein „Apocalypto“,<br />
schürt die Spannung durch authentische Darstellungen<br />
und setzt so gut wie keine computergenerierten Effekte ein.<br />
Blu-ray: Glücklicherweise ist die Technik der Blu-ray alles<br />
andere als steinzeitlich, auch wenn die Erdtöne das Farbspektrum<br />
der dominierenden Eislandschaften – neben dem<br />
unendlichen Weiß des Schnees – beherrschen. Je weiter Ao<br />
in den wärmeren Süden vordringt, desto mehr Grün sowie<br />
warme Töne schleichen sich in das Bild. In puncto Schärfe kann<br />
man der Scheibe nur wenig ankreiden. Der Gesamteindruck<br />
bleibt über dem Durchschnitt und auch der Kontrast zeigt<br />
trotz vieler dunkler Höhlenaufnahmen kaum Schwächen. Der<br />
Soundmix nimmt es gelassen, statt eines epischen Musikscores<br />
stechen die Naturgeräusche hervor, ohne allerdings<br />
einer zu großen Räumlichkeit zu frönen. Sowohl Menschen<br />
als auch Neandertaler sprechen zwar eine eigens entwickelte<br />
Sprache, die Bedeutung wird aber durch einen darübergelegten<br />
inneren Monolog klar, der in Deutsch gehalten ist. FT<br />
Originaltitel: AO, Le Dernier Néandertal FR 2010<br />
Genre: Abenteuer/Drama<br />
Film 7,5/10<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Bildformat: MPEG-2, 2.35 : 1 Bild 7/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />
Regie: Jacques Malaterre<br />
Ton 7/10<br />
Darsteller: Simon Paul Sutton,<br />
Bonus 4/10<br />
Aruna Shields,<br />
Craig Morris<br />
Laufzeit: 83 min<br />
Aos epische Reise funktioniert sowohl als Abenteuer<br />
als auch als Denkzettel für den zivilisierten<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Menschen, der vergessen hat, woher er kommt.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Luther<br />
Martin Luther, dem so einflussreichen<br />
Mönch und<br />
großen Rebellen des Christentums,<br />
wurde mit diesem Film<br />
ein eindrucksvolles Denkmal<br />
gesetzt. Dabei wird darauf<br />
verzichtet, die Geschichte zu<br />
sehr dramatisch zu überspitzen,<br />
sodass „Luther“ historisch<br />
seriös bleibt, aber dennoch zu unterhalten weiß.<br />
Politische Entwicklungen im Zuge der Reformationsbewegung<br />
werden hier jedoch außen vor gelassen, der<br />
Fokus liegt auf Luthers Leben. So achtete Hauptdarsteller<br />
Joseph Fiennes sehr darauf, die Menschlichkeit des<br />
Reformators darzustellen, dessen größte Stärke seine<br />
Zweifel sind, an denen er jedoch auch zu zerbrechen<br />
droht. Bemerkenswert ist die Riege der hochklassigen<br />
Nebendarsteller: Neben Sir Peter Ustinov glänzen in der<br />
deutschen Produktion auch Bruno Ganz, Uwe Ochsenknecht<br />
und Alfred Molina. Qualitativ gibt die Blu-ray keinen<br />
Grund zum Protestieren, zwar sind die Farben meist<br />
sehr überdreht, das ist jedoch für den Filmgenuss nicht<br />
störend. Der Ton ist ordentlich und in der Bonusabteilung<br />
findet man eine erfreulich große Zahl von Interviews;<br />
abgesehen von einem Making-of und einer Zeittafel ist<br />
das dann aber schon alles.<br />
TN<br />
Originaltitel: Luther DE 2003<br />
Genre: Historienfilm/<br />
Biografie<br />
Film 7,5/10<br />
Vertrieb: Warner Home Video Bild 7/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 Ton 8/10<br />
Regie: Eric Till<br />
Darsteller: J. Fiennes, P.<br />
Bonus 6/10<br />
Ustinov, A. Molina<br />
Keine Reformation der Filmwelt, aber eine technisch<br />
Laufzeit: 123 min<br />
solide, historisch präzise und lehrreiche Biografie<br />
FSK: ab 12 Jahren des Mönchs mit den folgenschweren Thesen.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Die Wanderhure<br />
Der Sat-1-Film „Die Wanderhure“<br />
ist die Bildschirmadaption<br />
des gleichnamigen Historienromans.<br />
Mit Alexandra<br />
Neldel in der Hauptrolle und<br />
einer gigantischen Werbekampagne<br />
erzielte der Sender<br />
fantastische Einschaltquoten.<br />
Die Geschichte spielt im 15.<br />
Jahrhundert in Konstanz, wo sich die bürgerliche Marie<br />
Schärer ihrer Zwangsverheiratung widersetzt und dafür<br />
vergewaltigt und verstoßen wird. Fortan zieht sie mit einer<br />
Gruppe Wanderhuren durch das Land und sinnt auf Rache<br />
an den verantwortlichen Männern. Dabei bleibt das Mittelalter<br />
in der „Wanderhure“ dunkel, die Sitten sind rau<br />
und die Menschen dreckig – genau so, wie es das Klischee<br />
eben vorschreibt. Dennoch bietet der Film die Story einer<br />
starken und emanzipierten Frau, die in einer Männerwelt<br />
ihren Weg geht. Die Bildgüte ist für eine <strong>TV</strong>-Produktion<br />
in Ordnung, nur von der mangelhaften Schärfe und dem<br />
leichten Rauschen wird das Filmvergnügen getrübt. In der<br />
Abteilung Sound gibt es klare Dialoge von der Front, die<br />
hinteren Boxen werden fast nur von den dramatischen<br />
Streichern in den zahlreichen emotionalen Szenen in Anspruch<br />
genommen. Die Bonussektion wirkt leider etwas<br />
hastig zusammengestellt.<br />
TN<br />
Originaltitel: Die Wanderhure DE 2010<br />
Genre: Historiendrama<br />
Vertrieb: Universum<br />
Film 5,5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1 Bild 6/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Hansjörg Thurn<br />
Ton 7/10<br />
Darsteller: Alexandra Neldel,<br />
Nadja Becker,<br />
Bonus 4,5/10<br />
Attila Árpa<br />
Laufzeit: 125 min<br />
Ordentliche <strong>TV</strong>-Produktion, die inhaltlich viele Klischees<br />
bedient und dank solider Umsetzung und rührender<br />
Handlung die Erwartungen nicht enttäuscht.<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Die Girls von St. Trinian<br />
Das englische Königreich<br />
steht der immer lauer werdenden<br />
Disziplin und Lernbereitschaft<br />
der Schüler<br />
ratlos gegenüber und möchte<br />
deshalb am schlimmsten<br />
Mädcheninternat des Landes<br />
ein Exempel statuieren. Doch<br />
was den Abgeordneten Geoffrey<br />
Thwaites (Colin Firth) auf St. Trinian erwartet,<br />
wäre ihm nicht einmal in seinen schlimmsten Träumen<br />
untergekommen. Eine Wodka-Schwarzbrennerei, ein<br />
Schießstand und im Aquarium ertränkte Schülerinnen<br />
sind noch das geringste Übel dieser Brutstätte der<br />
Regellosigkeit. Gewöhnen Sie sich besser an den rüden<br />
schwarzen Humor – es ist ja nur Spaß! Und<br />
da auch noch eine Topriege an britischen Stars die<br />
Hauptrollen bekleidet, ist die schauspielerische Darbietung<br />
keineswegs zu verachten. Beim durchschnittlichen<br />
Bild stören hauptsächlich der blasse Kontrast<br />
und die ausgebleichten Farben. Die Schärfe ist auch<br />
nicht gerade optimal, Bildrauschen gibt es nirgends zu<br />
entdecken. Der angenehme und sinnvoll eingesetzte<br />
Lautstärkeanstieg macht das klare Soundbild rund.<br />
Höchstens die akustische Projektion des Raumes geriet<br />
nicht ganz so akkurat.<br />
FT<br />
Originaltitel: St. Trinian’s GB 2007<br />
Genre: Komödie<br />
Vertrieb: Concorde Home<br />
Film 6,5/10<br />
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1 Bild 6/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: O. Parker,<br />
Ton 7/10<br />
B. Thompson<br />
Darsteller: G. Arterton, R.<br />
Bonus 3/10<br />
Everett, C. Firth<br />
Laufzeit: 101 min<br />
Vorsicht: Diese Teenager-Komödie ist alles andere<br />
als politisch korrekt, quasi der Horror aller Eltern –<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
und zum Schreien komisch!<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: Concorde Home, Sunfilm, Universum, Warner Home Video<br />
80<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
The Town – Stadt ohne Gnade<br />
Handlung: Im Bostoner Stadtteil Charlestown, angeblich<br />
dem Ort mit der weltweit höchsten Bankräuber-Dichte,<br />
hat Doug MacRay (Ben Affleck) mit vier Freunden<br />
schon einige erfolgreiche Raubzüge unternommen. Als<br />
„Architekt“ der Überfälle versucht er, jedem Risiko aus<br />
dem Weg zu gehen, doch beim nächsten Coup nimmt<br />
sein Freund Jem ungeplant eine Geisel, die sie erst<br />
nach gelungener Flucht freilassen. Das Risiko, nun von<br />
Filialleiterin Claire identifiziert werden zu können, ist<br />
erheblich, also beginnt Doug, sie zu observieren. Wie<br />
das (Hollywood-)Leben so spielt, lernen sich die beiden<br />
dabei kennen und lieben – eine hoffnungsvolle Beziehung<br />
beginnt. Natürlich ahnt die traumatisierte Claire<br />
nicht, dass sie sich auf ihren Entführer einlässt. Der<br />
wiederum erkennt in ihr seine Chance, aus dem Netz der<br />
verhängnisvollen Abhängigkeiten, das ihn in Charlestown<br />
gefangen hält, auszubrechen. Allerdings haben ein<br />
Ben Affleck als Doug MacRay bei Hollywoods Lieblingsverbrechen,<br />
inklusive wilder Schießereien mit dem FBI<br />
ehrgeiziger FBI-Agent, Dougs bester Freund Jem und der<br />
„Florist“, Auftraggeber der Überfälle und Drahtzieher im<br />
Viertel, allesamt etwas dagegen.<br />
Film: Nach Megaflops à la „Pearl Harbor“ sowie der Blitzlichtbeziehung<br />
zu J-Lo war Ben Afflecks Image ernsthaft<br />
ramponiert. Im Regiestuhl erobert sich der gebürtige<br />
Bostoner nun seine Seriosität zurück, sein Zweitling „The<br />
Town“ fand Anklang bei Kritik und Publikum. Zwar erfindet<br />
der Streifen das Gangster-Genre nicht neu, er ist aber<br />
doch absolut sehenswert: Treffsicher sind die Konflikte<br />
inszeniert, sehr solide die darstellerischen Leistungen<br />
und die Spannung bleibt bis zum Schluss auf konstant<br />
hohem Niveau. Sicher kann man dem Film vorwerfen,<br />
in Story und Machart starke Ähnlichkeit mit Klassikern<br />
des Genres wie „Heat“ aufzuweisen, dennoch wirkt „The<br />
Town“ zu keinem Zeitpunkt wie ein Abklatsch und bietet<br />
gut zwei Stunden lang zuverlässige Unterhaltung.<br />
Blu-ray: Die Blu-ray von „The Town“ erlaubt sich weder<br />
bei Bild noch Ton Schwächen. Scharfe Konturen, starke,<br />
aber nicht überzogene Kontraste und die manchmal<br />
überpointierte Farbgebung vermitteln das gute Gefühl,<br />
eine Hochglanzproduktion zu erleben. Auch der Sound<br />
ist mit ordentlicher Abmischung und guten Surround-Effekten<br />
auf der Scheibe gelandet. Im Bonusteil finden sich<br />
zwar nur Extras von einer guten halben Stunde Länge,<br />
ihre Qualität ist aber nicht zu bestreiten: So werden Hintergrundinformationen<br />
zu Produktion und Story geboten,<br />
eine Digital Copy steht zum Download bereit und Blu-rayexklusiv<br />
kann der circa 25 Minuten längere Extended Cut<br />
geschaut werden, allerdings nur im Originalton. TN<br />
Originaltitel: The Town US 2010<br />
Genre: Gangster-Drama<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie: B e nA f fl e c k<br />
Darsteller: Ben Affleck,<br />
Rebecca Hall<br />
Laufzeit: 124/150 min<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 18 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Filmwertung 8/10<br />
Ben Affleck etabliert sich nach seinem begeisternden Debüt „Gone<br />
Baby Gone“ langsam aber sicher als wirklich ernst zu nehmender Regisseur.<br />
Auf seine nächsten Werke darf man mehr als gespannt sein.<br />
Bildqualität 8/10<br />
Sehr gute Schärfe, absolut ordentlicher Kontrast und nur manchmal<br />
etwas überdrehte Farben sorgen für ein tolles Seherlebnis mit Hochglanzgefühl<br />
und High-Definition-Qualität.<br />
Tonqualität 8/10<br />
Klar und verständlich in den Dialogen und es scheppert ordentlich,<br />
wo es scheppern soll – in Sachen (Surround-)Sound gibt es kaum<br />
etwas zu beanstanden.<br />
Bonusmaterial 7,5/10<br />
Zwar gibt es nur eine gute halbe Stunde Extras, dafür aber inhaltlich<br />
wertvolle Infos, den circa 25 Minuten längeren Extended Cut und eine<br />
Digital Copy als Dreingabe.<br />
Kurzfazit<br />
Eine Blu-ray, bei der alle Gangster- und Actionfans bedenkenlos zuschlagen<br />
können. Von der anspruchsvollen Technik getragen, sind<br />
zwei Stunden gute Hollywood-Unterhaltung garantiert.<br />
Bilder: Ascot Elite Home, Concorde Home, Warner Home Video<br />
Im Tal von Elah<br />
Handlung und Film: Paul Haggis,<br />
einer der gefragtesten<br />
Drehbuchautoren der letzten<br />
Jahre (u. a. „Million Dollar<br />
Baby“, „L.A. Crash“, „Casino<br />
Royale“), legt mit „Im Tal von<br />
Elah“ seinen zweiten eigenen<br />
Kinofilm vor. Das ruhig erzählte,<br />
zuweilen dennoch beklemmend<br />
intensive Drama nimmt sich mit dem Irakkrieg eines Themas<br />
an, das den amerikanischen Filmemachern in jüngster<br />
Vergangenheit gleich reihenweise auf der Seele brannte.<br />
Haggis verquickt die entscheidenden Fragen nach Sinn<br />
und Wahnsinn dieses erneuten „Wüstensturms“ der USA<br />
mit einer klassischen Krimihandlung, in der Tommy Lee<br />
Jones als Militärpolizist a. D. Hank Deerfield das mysteriöse<br />
Verschwinden seines Sohnes aufklären will – der ist<br />
nämlich seit der Rückkehr vom Persischen Golf fahnenflüchtig.<br />
Gegen den immer stärker werdenden Widerstand<br />
der Army (Vorgesetzte und Kameraden seines Sohnes<br />
Tommy Lee Jones liefert erneut eine brillante Vorstellung<br />
als kantiger einsamer Wolf<br />
haben offensichtlich etwas zu verbergen) verbündet sich<br />
dieser in Würde ergraute Patriot, der das Herz am rechten<br />
Fleck trägt, mit der Polizistin Emily Sanders (Charlize<br />
Theron) und kommt der grausamen und schmerzlichen<br />
Wahrheit unaufhaltsam näher.<br />
Je länger man der tief in menschliche Abgründe führenden<br />
Spurensuche folgt (und umso mehr blutige Details ans<br />
Tageslicht kommen), desto stärker wird der Eindruck, dass<br />
das Skript als direkter Kommentar zum Folterskandal von<br />
Abu Ghraib entstanden ist. Haggis zeigt eine Armee, die<br />
vom rechten Weg abgekommen ist; in einem Amerika, das<br />
in Not ist und weder aus noch ein weiß, angesichts dieses<br />
scheinbar unlösbaren Konflikts, in den man sich auf der<br />
anderen Seite der Welt hineinmanövriert hat.<br />
Blu-ray: Das ernste, realistische Sujet fordert genau<br />
das Bild, das die Blu-ray liefert: Natürliche, eher unauffällige<br />
Farben (mit gelegentlichen Akzenten, die den<br />
Blick des Zuschauers bewusst lenken) formen im Zusammenspiel<br />
mit einer klaren, präzisen Schärfe einen<br />
nüchternen, sachlichen, dennoch charakteristischen<br />
Look. Der stark dialoglastige Streifen kann beim Sound<br />
verständlicherweise weniger punkten, bringt die Stimmen<br />
allerdings immer perfekt rüber und beschränkt sich<br />
ansonsten auf wenige, gut getimte Surround-Tupfer.<br />
Als Extras finden sich gute Interviews, Making-ofs und<br />
entfallene Szenen.<br />
TW<br />
Originaltitel: In The Valley Of Elah US 2007<br />
Genre: Antikriegsdrama<br />
Film 7,5/10<br />
Vertrieb: Concorde Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 9/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Paul Haggis<br />
Ton 7/10<br />
Darsteller: Tommy Lee Jones,<br />
Bonus 6/10<br />
Charlize Theron,<br />
Susan Sarandon<br />
Laufzeit: 122 min<br />
Schwerer Brocken Zeitgeschichte – mit einer guten<br />
Krimihandlung unterfüttert und von einem starken<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
und überzeugenden Hauptdarsteller getragen.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Mother<br />
Bong Joon-Ho, Südkoreas wohl<br />
bekanntester und wichtigster<br />
Regisseur dieser Tage („The<br />
Host“ von 2006 ist der erfolgreichste<br />
koreanische Film aller<br />
Zeiten) porträtiert in seinem<br />
neuen Werk die grenzenlose<br />
Liebe einer Mutter, die ihr Ein<br />
und Alles (ihren geistig leicht<br />
zurückgebliebenen Sohn) aufgrund eines Verbrechens,<br />
das er nicht begangen hat, an einen amoralischen und korrupten<br />
Polizeiapparat zu verlieren droht. Ihr Kampf gegen<br />
diesen scheinbar übermächtigen Gegner ist ein kaum zu<br />
kategorisierender Mix aus raffiniertem Psychothriller und<br />
klassischem Whodunit-Krimi, artifiziellem Kopfkino und<br />
absurder Komödie. Die Bilder dieses Pionierstücks zeigen<br />
sich absolut auf internationalem Niveau – der Film, der erfolgreich<br />
auf unzähligen Festivals lief (u. a. in Cannes und<br />
München, wo er den Preis für die beste ausländische Produktion<br />
gewann), hätte lediglich eine Spur mehr Schärfe in<br />
den Details vertragen; auch gelegentliches Bildrauschen<br />
sorgt für Abzüge in der Wertung. Der Sound wirkt insgesamt<br />
weniger überzeugend: Kaum Dynamik, sparsame<br />
Räumlichkeit und die bei einigen wichtigen Figuren leider<br />
etwas abfallende deutsche Synchronisation sind hier die<br />
entscheidenden Kritikpunkte.<br />
TW<br />
Originaltitel: Mother KR 2009<br />
Genre: Tragikomödie<br />
Vertrieb: Ascot Elite Home<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 8/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Bong Joon-Ho<br />
Ton 6/10<br />
Darsteller: Kim Hye-Ja,<br />
Won Bin,<br />
Bonus 5,5/10<br />
Jin Ku<br />
Laufzeit: 129 min<br />
Furioser Genremix aus Thriller, Krimi und Komödie,<br />
der alle Grenzen sprengt und sich um keinerlei<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
althergebrachte Kinokonventionen schert.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 81
Blu-ray-Test<br />
(T)raumschiff Surprise – Periode 1<br />
Die schrullige „Star Trek“-<br />
Persiflage „(T)raumschiff<br />
Surprise“ spielt im Jahr 2304,<br />
als die Marsianer drohen, die<br />
Bevölkerung der Erde auszulöschen.<br />
Es gibt nur noch eine<br />
Möglichkeit, die Erdbewohner<br />
vor den Außerirdischen zu<br />
schützen: Eine mutige Besatzung<br />
muss eine Zeitreise in die Vergangenheit antreten<br />
und so die Kolonialisierung auf dem Mars verhindern.<br />
Nur die Crew der „Surprise“ wäre in der Lage, diesen<br />
Ausweg aus der intergalaktischen Misere zu realisieren,<br />
allerdings steckt sie gerade inmitten der Vorbereitungen<br />
ihrer Tanznummer zur „Miss Waikiki Wahl“...<br />
Was als Sketchreihe in der „Bullyparade“ hervorragend<br />
funktionierte, muss als abendfüllender<br />
Spielfilm nicht unbedingt den gleichen Effekt erzielen.<br />
Wortwitz und Overacting sollen die Story vorantreiben,<br />
wirken aber nach kurzer Zeit ermüdend.<br />
Das Bildmaterial zeichnet sich durch eine gute Qualität<br />
aus, besonders der Schwarzwert ist optimal. Ab und zu<br />
fehlt es an der nötigen Schärfe. Soundtechnisch überzeugt<br />
die Blu-ray mit vielen Surround-Effekten. Im Bonusteil<br />
gibt es neben entfallenen Szenen, <strong>TV</strong>-Auftritten und<br />
Outtakes auch das Musikvideo „Space Taxi“ zu sehen. LF<br />
Originaltitel: (T)raumschiff Surprise – Periode 1 DE 2004<br />
Genre: Komödie<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.20 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Michael Herbig<br />
Darsteller: Michael Herbig,<br />
Rick Kavanian,<br />
Christian Tramitz<br />
Laufzeit: 87 min<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Film 6/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Bonus 5,5/10<br />
Bullys zweiter abendfüllender Spielfilm überzeugt<br />
mit aufwendigen Kostümen und stimmigen Kulissen,<br />
die Gags ermüden jedoch mit ihrer Flachheit.<br />
Room In Rome<br />
Handlung: Ein lauer Sommerabend<br />
in Rom: Zwei junge<br />
Frauen lernen sich kennen,<br />
schätzen, lieben – in nur einer<br />
durchwachten Nacht voller<br />
Leidenschaft und Emotionalität<br />
kommen sie sich so nahe, wie<br />
es einem nur ganz selten im Leben<br />
geschieht. Die gegenseitige<br />
Anziehungskraft ist so groß, dass alles bis dahin sicher<br />
Geglaubte mit einem Mal ins Wanken gerät: Natasha beginnt,<br />
an den Hochzeitsplänen mit ihrem Freund zu zweifeln –<br />
Alba, deren Herz im Kampf um ihre große Liebe tiefe Wunden<br />
davongetragen hat, erkennt, dass eine neue Zukunft<br />
möglich ist. Doch mit dem ersten Morgenlicht erwachen<br />
die Zweifel: War alles nur ein schöner Traum? Ein Rausch<br />
der Hormone, der an der Wirklichkeit der wachen Welt<br />
zerbricht? Oder haben die beiden tatsächlich eine Chance?<br />
Film: „Room In Rome“ ist ein klassisches Kammerspiel, das<br />
mit seiner rigorosen Beschränkung auf besagtes (Hotel-)<br />
Die lesbische Komponente wird nicht überbetont, der<br />
Film erzählt eine universelle Liebesgeschichte<br />
Zimmer in der Ewigen Stadt eine stark verdichtete Atmosphäre<br />
kreiert, in der sich die guten Hauptdarstellerinnen<br />
ganz auf ihren intensiven Seelenstriptease konzentrieren<br />
können. Dabei wird so viel nackte Haut gezeigt, dass das<br />
Aufreizende daran bald verblasst und die Konzentration<br />
auf das Wesen der Charaktere und die sich ständig verändernde<br />
Dynamik zwischen ihnen enorm verstärkt wird.<br />
Der Film ist auch ein Verwirrspiel: darum, wer diese beiden<br />
Frauen wirklich sind, die sich körperlich so freizügig geben<br />
und doch lange ein komplexes Konstrukt aus massivem<br />
Selbstschutz und fantasievollen Lügengeschichten aufrechterhalten.<br />
Die Karten kommen hier spät auf den Tisch,<br />
dann allerdings mit Macht und ohne Rücksicht auf Verluste.<br />
Die ruhig-schwebende Kamera bleibt dabei stets neutraler<br />
Beobachter und wagt lediglich in den immer wieder eingeschobenen<br />
Sexszenen etwas mutigere und dynamischere<br />
Einstellungen.<br />
Blu-ray: Der Mangel an Motiven wird durch verschiedene<br />
Lichtstimmungen wirkungsvoll ausgeglichen, wobei tags<br />
wie nachts durchwegs gute Schwarzwerte erzielt werden<br />
und der Kontrastumfang nur in dunklen Aufnahmen zu<br />
wünschen übrig lässt. Das Klangbild wird beherrscht vom<br />
leitmotivisch eingesetzten Soundtrack; ansonsten bleibt<br />
die Tonspur nüchtern und ohne große Höhepunkte. Extras<br />
finden sich leider nur online über BD-Live – bisher lohnt<br />
das Angebot den Ausflug ins Netz aber noch nicht. TW<br />
Originaltitel: Habitación En Roma ES 2010<br />
Genre: Erotikdrama<br />
Film 6,5/10<br />
Vertrieb: Capelight Pictures<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 7,5/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Julio Medem<br />
Ton 6/10<br />
Darsteller: Elena Anaya,<br />
Bonus 1/10<br />
Natasha Yarovenko,<br />
Enrico Lo Verso<br />
Laufzeit: 108 min<br />
Ein Zimmer, zwei Frauen und die ganz großen Fragen<br />
der Liebe und des Lebens. Ein ungewöhnlicher,<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
sehr intimer L-Film mit klitzekleinen Längen.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Life – Das Wunder Leben<br />
Handlung: Zerpflückt man den Inhalt der ersten Staffel<br />
auf Blu-ray, so wird schnell deutlich, welche Sorgfalt<br />
und Präzision die Produzenten bei der Gliederung<br />
walten ließen. So widmet sich Folge eins zunächst<br />
einmal allgemein den Überlebensstrategien, beleuchtet<br />
das Jagd- und Fortpflanzungsverhalten verschiedenster<br />
Tiere, die Jungenpflege, das Leben im Verband, das<br />
Tarnen und Täuschen, kreative Fluchtmanöver, die Anpassung<br />
an verschiedene Lebensräume, Tierwanderungen,<br />
Energiespartricks usw. – also einfach alles, um<br />
die immense Fülle an interessanten Verhaltensweisen<br />
aufzuzeigen. Die nachfolgenden Episoden konzentrieren<br />
sich wiederum gezielt auf jeweils eine Tiergattung<br />
und skizzieren deren Besonderheit beim Kampf ums<br />
Überleben anhand repräsentativer, oftmals aber auch<br />
skurriler Gattungsvertreter. Selbst wenn es sich bei dem<br />
Gezeigten um eine weitgehend bekannte Tierart wie z. B.<br />
Fliegende Hunde en masse: Wenn diese Tiere unterwegs<br />
sind, verdunkelt sich der Himmel<br />
das Chamäleon handelt, wird doch immer wieder durch<br />
überraschende Tatsachen darauf hingewiesen, dass<br />
Mutter Natur ein komplett durchgedrehter, aber auch<br />
genialer Wissenschaftler sein muss. Oder hätten Sie<br />
gedacht, dass ein Wüstenchamäleon seine Tarnfähigkeit<br />
u. a. auch dazu nutzt, um mit Artgenossen zu kommunizieren<br />
oder um die Hitze der Sonne für die eiskalte Nacht<br />
zu speichern? „Das Wunder Leben“ schafft es daher, bei<br />
all seiner Vielseitigkeit mit jedem bahandelten Tier aufs<br />
Neue zu faszinieren.<br />
Film: Die Dokumentation von BBC-Legende David Attenborough<br />
und seinem Team bietet die interessantesten<br />
Kuriositäten aus dem Ideenwettbewerb der Natur und<br />
erzählt knapp 130 Tiergeschichten, von denen 54 Arten<br />
so noch nie gezeigt wurden – inhaltlich ist das nur<br />
schwer zu toppen. Der Kommentar erklärt alles von<br />
Anfang an transparent und nachvollziehbar. Die Premiumdoku<br />
macht also vieles richtig, weshalb sie sich auch<br />
so perfekt als Genrereferenz für das Heimkino eignet.<br />
Blu-ray: Für eine <strong>TV</strong>-Produktion ist die Optik generell<br />
bemerkenswert klar. Einige Landschaftstotalen sind<br />
manchmal unscharf, wobei sich die Tieraufnahmen<br />
selbst keine solche Schwäche erlauben. Superzeitlupen,<br />
Zeitraffer und Makroaufnahmen von Insekten oder<br />
auch Pflanzen wie der Venusfliegenfalle garnieren die<br />
fünf Folgen mit reichlich perspektivischer Abwechslung.<br />
Auch die Farben erfahren eine solide Wiedergabe,<br />
der Kontrast lässt nur in wenigen Sequenzen,<br />
wie der Begegnung von Kröte und Vogelspinne, zu<br />
wünschen übrig.<br />
FT<br />
Originaltitel: Life GB 2009, 2010<br />
Genre: Dokumentation<br />
Vertrieb: Polyband<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD HR 5.1<br />
Regie: div.<br />
Sprecher: David Attenborough<br />
Laufzeit: 242 min<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
Preis: 20 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Filmwertung 9,5/10<br />
Erstaunlich, was sich die Natur so alles ausdenkt, um das Leben<br />
voranzutreiben. Solch vielseitige Betrachtungen findet man selten<br />
im Doku-Sektor.<br />
Bildqualität 8/10<br />
Die Erfahrung der BBC-Truppe zahlt sich in phänomenalen Bildern<br />
aus. Manchmal kommt das <strong>TV</strong>-Niveau zum Vorschein, das relativiert<br />
sich aber mit den schönen HD-Aufnahmen.<br />
Tonqualität 7/10<br />
Solide Audiokost, bei der sich nur manchmal zusätzliche Geräusche<br />
bemerkbar machen, der Kommentator und die Musik allerdings ansprechend<br />
miteinander korrelieren.<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Zu jeder Folge gibt es ein zehnminütiges Making-of, das die vielfälltigen<br />
Schwierigkeiten und Kuriositäten des langwierigen Episoden-<br />
Drehs aufzeigt.<br />
Kurzfazit<br />
Wer nach hochwertigen Dokumentationen Ausschau hält, kann seine<br />
Sammlung getrost mit „Life – Das Wunder Leben“ aufstocken.<br />
Hier wurde einfach alles richtig gemacht.<br />
Bilder: Capelight Pictures, Polyband, Universum Film<br />
82<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
Cats & Dogs – Die Rache der Kitty Kahlohr (Blu-ray 3D)<br />
Handlung und Film: Ach wie<br />
süß! Heldenhafte Hunde – die<br />
auch noch sprechen können –<br />
rennen und hecheln durch eine<br />
kindgerechte Achterbahnstory<br />
voller rasanter Action und regelmäßig<br />
eingestreuter Lacher –<br />
eigentlich eine Formel, bei<br />
der nicht allzu viel schiefgehen<br />
dürfte, sollte man meinen … oder etwa doch? Der<br />
Originaltitel „Revenge Of Kitty Galore“ gibt die Richtung,<br />
in die der Film steuert, deutlicher vor als der<br />
deutsche Verleihtitel: An allen Ecken und Enden hagelt<br />
es James-Bond-Zitate, auch „Mission Impossible“ und<br />
andere Agentenklassiker stehen Pate für die leidlich<br />
amüsanten Versuche einer bunt zusammengewürfelten<br />
Vierbeinertruppe, die Welt vor einer größenwahnsinnigen<br />
Katze zu retten. Diese Anbiederung an die ins Kino mitgeschleiften<br />
Eltern funktioniert nur leider genauso wenig,<br />
wie die seltsam blutleeren Wortgefechte zwischen den<br />
Die Verschmelzung von tierischen Darstellern und<br />
moderner CGI-Animation ist weitgehend gelungen<br />
auf ewig verfeindeten Parteien, die witzig sein wollen<br />
und doch einfach nie so recht in Schwung kommen.<br />
Blu-ray: Technisch hat die Scheibe schon mehr zu bieten.<br />
Zwar haben wir es hier einmal mehr mit einem<br />
Titel zu tun, der nicht in nativem 3D konzipiert und<br />
gefilmt, sondern nachträglich in die dritte Dimension<br />
konvertiert wurde (was bekanntlich schon bei Produktionen<br />
wie „Kampf der Titanen“, die auf die Schnelle<br />
vom aktuellen 3D-Hype profitieren wollten, gründlich<br />
in die Hose gegangen ist). Allerdings können wir Entwarnung<br />
geben, das Ergebnis bei „Cats & Dogs“ ist<br />
weit weniger enttäuschend. Es sorgt zwar nicht für<br />
Begeisterungsstürme, schadet dem Film aber auch in<br />
keiner Weise. Dennoch muss die Frage gestattet sein,<br />
ob es tatsächlich einen triftigen Grund gab, diese mehr<br />
als harmlose Agentenparodie auf vier Pfoten in die dritte<br />
Dimension zu holen. Vom künstlerischen Gesichtspunkt<br />
her macht es kaum einen Unterschied, ob man sich nun<br />
für die herkömmliche oder die dreidimensionale Variante<br />
entscheidet. Letztere bietet keinerlei Effekte, die man<br />
anderswo nicht schon spektakulärer gesehen hätte; für<br />
die Handlung sind sie gänzlich irrelevant und auch die<br />
generelle Tiefenwirkung ist eher durchschnittlich. Der<br />
Gesamteindruck ist dennoch positiv, von Geisterbildern<br />
oder sonstigen auffälligen Bildfehlern bleibt das Auge<br />
weitestgehend verschont. TW<br />
Originaltitel: Cats & Dogs: The Revenge Of Kitty Galore US, AU 2010<br />
Genre: Familienfilm<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Film 5/10<br />
Bildformat: MVC, 1.78 : 1 Bild 9/10<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Regie: Brad Peyton<br />
Ton 8/10<br />
Sprecher: Joseline Gassen,<br />
Claudia Lössl,<br />
3-D-Effekt 7/10<br />
Reiner Schöne<br />
Laufzeit: 82 min<br />
Etwas bemühte Agentenfilm-Parodie, deren Gags<br />
im Sande verlaufen und die mit ihren tierischen<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
Stars nur die ganz Kleinen glücklich machen wird.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Pippi Langstrumpf in Taka-Tuka-Land<br />
Wohlige Erinnerungen an die<br />
Kindheit werden wach, sobald<br />
man die ersten vertrauten Bilder<br />
von Pippi Langstrumpfs<br />
Abenteuern in der Südsee über<br />
den heimischen Bildschirm<br />
flimmern sieht. Der dritte<br />
von vier Filmen zur beliebten<br />
schwedischen Fernsehserie<br />
ist nun in erstaunlich ansehnlicher Qualität auf Blu-ray<br />
erhältlich, sodass man eines der schönsten Abenteuer<br />
aus der Feder von Astrid Lindgren bedenkenlos zur heimischen<br />
Sammlung hinzufügen kann. Die farbenfrohe<br />
Geschichte steckt voller liebenswerter Ideen mit dem<br />
typischen „Langstrumpf“-Charme: Wenn die drei mit<br />
einem selbstgebastelten Fluggefährt Richtung Taka-Tuka-Land<br />
abheben, oder eine ganze Schar von grimmigen<br />
Piraten mit Witz und kindlicher Unbefangenheit aufs<br />
Kreuz legen, dann erinnert man sich bald daran, was man<br />
an diesen Figuren und Geschichten einst so geliebt hat.<br />
Am aufpolierten Bildmaterial dieses über 40 Jahre alten<br />
Klassikers gibt es wenig zu meckern: Die Schärfe ist wirklich<br />
nett (besonders in den Nahaufnahmen); Bildfehler<br />
finden sich nur vereinzelt. Der auf die Frontlautsprecher<br />
verteilte Mono-Ton unterscheidet sich kaum von der Originalfassung;<br />
erwähnenswerte Extras fehlen leider. TW<br />
Originaltitel: Pippi Långstrump På De Sju Haven SE, DE 1970<br />
Genre: Kinderfilm<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1 Bild 7/10<br />
Tonformat: DTS 2.0<br />
Regie: Olle Hellboom<br />
Ton 4/10<br />
Darsteller: Inger Nilsson,<br />
Maria Persson,<br />
Bonus 1/10<br />
Pär Sundberg<br />
Laufzeit: 91 min<br />
Die unvergessenen Abenteuer der berühmtesten<br />
Figur von Astrid Lindgren kann man auf dieser<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
Remastered-Version erstmals in HD erleben.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: Concorde Home, Kinowelt Home, Sunfilm, Warner Home Video, Universum Film<br />
Leon und die magischen Worte<br />
Der einfühlsame und fantasieanregende<br />
Zeichentrickfilm<br />
wurde von Dominique Monfery<br />
geschaffen, der sein Animationstalent<br />
bereits in Disneys<br />
„Tarzan“, „Hercules“ und „Der<br />
Glöckner von Notre Dame“ unter<br />
Beweis stellte. Mit großem<br />
Aufwand kreierte er vielseitige<br />
Figuren, die alle „durchpsychologisiert“ sind und entsprechende<br />
Charaktereigenschaften aufweisen. Ähnlich komplex<br />
ist die Darstellung von Leons Furcht vor dem Lesen. In<br />
seinen Träumen wird die Versagensangst durch ein riesiges<br />
Buchstabenmeer versinnbildlicht, in dem er zu ertrinken<br />
droht und von monströsen Buchseiten erschlagen wird.<br />
„Leon und die magischen Worte“ ist nicht nur hochgradig<br />
kindertauglich, der Streifen bietet auch Erwachsenen<br />
allerlei Interpretationsmöglichkeiten und lässt durch seine<br />
anspruchsvolle Story niemals Langeweile aufkommen.<br />
Obwohl der Animationsfilm nur im MPEG-2-Format abgespeichert<br />
wurde, ist das Material auf hohem Niveau. Nur gelegentlich<br />
treten Artefakte auf und die Schärfe wird schwächer.<br />
Der Ton wurde als DTS-HD-MA-7.1-Sound abgemischt und<br />
ist stark auf die Front ausgerichtet. Die Dialoge werden nur<br />
flach über den Center-Lautsprecher ausgegeben, Soundeffekte<br />
eher sporadisch eingesetzt.<br />
LF<br />
Originaltitel: Kérity Et La Maison Des Contes FR 2010<br />
Genre: Animation<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Film 8/10<br />
Bildformat: MPEG-2, 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />
Bild 8,5/10<br />
Regie: Dominique<br />
Ton 7/10<br />
Monfery<br />
Sprecher: Gisela Fritsch,<br />
Bonus 0,5/10<br />
Karin Buchholz<br />
Laufzeit: 74 min<br />
Anspruchsvolles Zeichentrickabenteuer, das<br />
durch märchenhafte Figuren und Animationen<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringt.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Wallace & Gromit – The Complete Collection<br />
Nicht nur in Großbritannien<br />
sind die Knetmännchen Wallace<br />
und Gromit zu wahren<br />
Kultfiguren geworden, auch<br />
in Deutschland hat das ungleiche<br />
Paar zahlreiche Fans.<br />
Lange haben diese darauf gewartet,<br />
ihre Lieblingshelden in<br />
HD zu sehen. Concorde macht<br />
es möglich und veröffentlicht in einer Complete Collection<br />
alle vier Kurzfilme („Alles Käse“, „Die Techno-Hose“, „Unter<br />
Schafen“ sowie „Auf Leben und Brot“) auf einer Disc.<br />
Die Bild- und Tonqualität der einzelnen Streifen ist sehr<br />
unterschiedlich. Während „Unter Schafen“ und „Auf Leben<br />
und Brot“ von hohem Niveau sind, sind die Erstlingswerke<br />
„Alles Käse“ und „Die Techno-Hose“ besonders in<br />
Bezug auf die Soundtechnik eher unterer Durchschnitt.<br />
Problematisch hierbei ist, dass der Ton stark auf die Front<br />
abgemischt ist, die hinteren Boxen nur für die Musik<br />
eingesetzt werden und somit Räumlichkeit verloren geht.<br />
Allerdings entpuppt sich die Bonusabteilung der Blu-ray<br />
als ein wahres Highlight: Neben mehreren Making-ofs<br />
werden auch zehn weitere wunderliche Erfindungen von<br />
Wallace vorgestellt. Und wer danach immer noch nicht<br />
genug hat, darf über Wallaces und Gromits Erfolg als Werbefiguren<br />
einer erfolgreichen Modekette schmunzeln. LF<br />
Originaltitel: Wallace & Gromit – The Complete Collection GB 1989 – 2008<br />
Genre: Animation<br />
Vertrieb: Concorde Home<br />
Film 9/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.33 : 1 Bild 8/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Nick Park<br />
Ton 7/10<br />
Sprecher: Peter Kirchberger<br />
(orig.: Peter Sallis)<br />
Bonus 5,5/10<br />
Laufzeit: 115 min<br />
Alle „Wallace & Gromit“-Filme auf einer Disc –<br />
FSK: ab 6 Jahren Platz machen im Blu-ray-Regal! Die Kultstreifen<br />
gehören definitiv in jede gute Sammlung.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Babys<br />
Was es heißt, in der heutigen<br />
Zeit auf die Welt zu kommen,<br />
veranschaulicht Alain Chabats<br />
(„Science Of Sleep“) aufwendige<br />
Kino-Produktion „Babys“.<br />
Und keine Sorge, hierbei<br />
handelt es sich nicht um einen<br />
idealisierenden, kitschig-verniedlichenden<br />
Film, den sich<br />
nur werdende Mütter anschauen sollten. Die Bezeichnung<br />
„intelligente Milieustudie über unterschiedlichste<br />
Lebensweisen“ trifft es hier wesentlich genauer. Je ein<br />
Jahr lang filmten mehrere Drehteams vier Babies und<br />
beobachteten die rasante Entwicklung vom ersten Atemzug<br />
bis zu den ersten Schritten: Ponijao in Namibia, Mari<br />
in Japan, Hattie in den USA und Bayar in der Mongolei.<br />
Die Beobachtungen geschehen sämtlich ohne Kommentar,<br />
sodass sich jeder Zuschauer eine eigene Meinung<br />
bilden kann. In der Farbgebung sind die Aufnahmen<br />
in den Großstädten trister als die Panoramen der<br />
natürlichen Weiten der Mongolei und von Namibia.<br />
Die Schärfe ist leider nicht immer das Gelbe vom Ei, man<br />
verliert jedoch nie das Gefühl, eine Kinoproduktion vor<br />
sich zu haben. Die Musikwahl erscheint als etwas ganz<br />
Besonderes, denn sie macht aus den überleitenden Collagen<br />
eine gefühlvolle, lebensfreudige Angelegenheit. FT<br />
Originaltitel: Bébé(s) FR 2010<br />
Genre: Dokumentation<br />
Film 8,5/10<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Bild 6,5/10<br />
Tonformat: DTS 5.1<br />
Ton 6,5/10<br />
Regie: Thomas Balmès<br />
Darsteller: –<br />
Bonus 6,5/10<br />
Laufzeit: 75 min<br />
Keine großen Flugaufnahmen, keine Raubtiere<br />
FSK: ab 0 Jahren und kein erklärender Kommentar – einfach nur<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Babies. Eine scharfsinnige und witzige Doku.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 83
Blu-ray-Test I DVD<br />
Wall Street – Geld schläft nicht<br />
Handlung und Film: „Money never sleeps“ – das ist<br />
jener legendäre Satz, mit dem Michael Douglas im Original<br />
von 1987 Charlie Sheen aus dessen beruflichem<br />
Dornröschenschlaf weckte. Er bringt wie kein anderer das<br />
auf den Punkt, was „Wall Street“ ausmacht. Es geht um<br />
Gier und um Macht, ums Gewinnen und das ganz große<br />
Geld. Dass Oliver Stone fast ein Vierteljahrhundert nach<br />
diesem ersten Höhepunkt seiner Karriere (die Klassiker<br />
„Platoon“ und „Geboren am 4. Juli“ fallen ebenfalls in<br />
diese frühe Schaffensphase) im vergangenen Jahr noch<br />
einmal zum hektischen Treiben an der weltberühmten<br />
New Yorker Börse zurückkehrte, kam trotz aktuellem Anlass<br />
(Stichwort Wirtschaftskrise) doch ein wenig überraschend.<br />
Aber nachdem sein Herzblutprojekt „Pinkville“,<br />
in dem er erneut das Thema Vietnamkrieg aufnehmen<br />
wollte, kurz vor Drehbeginn 2007 doch noch scheiterte,<br />
schien die Zeit wohl endgültig reif, um die Geschichte des<br />
Ein Generationenduell, das von Anfang an knistert: Michael<br />
Douglas und Shia LaBeouf überzeugen<br />
eiskalten Börsenhais Gordon Gekko zu Ende zu erzählen.<br />
Michael Douglas hatte sein Interesse an einer Fortsetzung<br />
mehrfach bekundet und war sofort mit an Bord; das<br />
Drehbuch nahm schnell Formen an und verwob die weltweiten<br />
Bankencrashs geschickt mit einem emotionalen<br />
Familiendrama rund um Gekko, seine Tochter und deren<br />
ebenfalls an der Wall Street tätigen Mann. Heraus kam –<br />
bis auf das ärgerliche und inkonsequente Ende, das so<br />
gar nicht zu Oliver Stone passen will – ein erstaunlich<br />
moderner, komplexer und sehr guter Film, mit dem in<br />
dieser Form wohl nur die Wenigsten gerechnet hätten.<br />
DVD: In Sachen Technik geht das Material einen überzeugenden<br />
Mittelweg zwischen traditionellem Filmlook<br />
und modernem Heimkino-Anspruch. Die glänzende und<br />
glattgeschliffene Welt des New Yorker Bankenviertels<br />
erstrahlt in all ihrer kalten Schönheit, ohne dass das minimale<br />
Korn durch exzessiv angewendete Antirauschfilter<br />
ganz vom Bildschirm verbannt worden wäre. Das seit<br />
einiger Zeit scheinbar unumgängliche Farbschema, das<br />
den Aufnahmen in der Postproduktion „übergestülpt“<br />
wird (Orange für die Hauttöne, Blaugrün für die Hintergründe),<br />
ist auch hier sichtbar, allerdings in sehr moderater<br />
Form. Das Sounddesign überrascht für einen stark<br />
dialoggetriebenen Film wie diesen, bietet es doch fast<br />
im Minutentakt kleine und größere Surround-Highlights<br />
(zum Beispiel das Motorradduell), die die Anlage richtig<br />
fordern. Die Bonusabteilung ist im Vergleich zur üppig<br />
ausgestatteten Blu-ray ein ganz schlechter Witz – wer die<br />
Wahl hat, sollte also trotz sehr guter Technik unbedingt<br />
zur HD-Version greifen.<br />
TW<br />
Originaltitel: Wall Street – Money Never Sleeps US 2010<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
Bildformat: Widescreen (2.35 : 1), anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Regie: Oliver Stone<br />
Darsteller: Michael Douglas, S.LaBeouf<br />
Laufzeit: 128 min<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 13 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Filmwertung 8/10<br />
Oliver Stone fügt die Themen Wirtschaftskriminalität, Familienbande<br />
und Moral im Kapitalismus zu einem komplexen Ganzen zusammen,<br />
das über zwei Stunden ohne jegliche Längen auskommt.<br />
Bildqualität 9/10<br />
Die DVD liefert einen überzeugenden Kompromiss aus traditionellem<br />
Filmlook und modernem, scharfem Heimkino-Anspruch. Einige Szenen<br />
sind farblich eine Spur zu heftig nachbearbeitet.<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Differenziertes Sounddesign, wie man es von einem Film dieser<br />
Größenordnung erwarten darf – die permanente Räumlichkeit, die im<br />
Minutentakt für Surround-Highlights sorgt, überrascht jedoch.<br />
Bonusmaterial 1/10<br />
Verstehen Sie uns richtig, wir lieben High Definition – aber es ist<br />
schon sehr dreist, wie man die Kunden mit knauserigen Extras schon<br />
fast zum Umstieg auf Blu-ray zwingt.<br />
Kurzfazit<br />
Man muss einfach den Hut ziehen vor Oliver Stone, der seinem unvergessenen<br />
Klassiker von 1987 ein inhaltlich wie formal würdiges<br />
Sequel zur Seite gestellt hat, das absolut auf der Höhe der Zeit ist.<br />
Die Tür<br />
Triage<br />
Handlung: Wer kennt sie nicht, die<br />
verführerische Fantasie, einmal<br />
nur in der Zeit zurückzureisen, um<br />
eine falsche Entscheidung oder<br />
ein großes Unglück aus der Vergangenheit<br />
ungeschehen zu machen?<br />
Für David (Mads Mikkelsen),<br />
der durch einen tragischen Unfall<br />
seine kleine Tochter verloren hat,<br />
wird dieser Wunschtraum zur Realität. Er bekommt eine<br />
zweite Chance, kann seine Fehler von einst wiedergutmachen,<br />
um fortan ein besseres, sein wahres Leben zu führen.<br />
Doch das Schicksal, Gott oder der Teufel, wer oder was auch<br />
immer diese Tür in die Vergangenheit geöffnet hat, verlangt<br />
einen Preis: Sein jüngeres Alter Ego steht seinem Glück im<br />
Weg, muss folgerichtig verschwinden; seine nun gerettete<br />
Tochter spürt instinktiv, dass mit diesem ihr so fremden<br />
Vater irgendetwas nicht stimmt.<br />
Film: Und so liegt auch auf dieser scheinbar idealen Welt<br />
von Anfang an ein riesenhafter Schatten aus Schuld,<br />
Jessica Schwarz und Mads Mikkelsen stehen als Ehepaar<br />
vor einer schweren Zerreißprobe<br />
Paranoia und Wahn. Dem bisher eher für leichtere Stoffe<br />
bekannten deutschen Regisseur Anno Saul gelingt mit<br />
dieser Adaption von Akif Pirinçcis Roman „Die Damalstür“<br />
ein elegischer Mystery-Thriller, der ruhig beginnt, bald<br />
eine fesselnde Spannungskurve aufbaut und nur im hektischen<br />
Finale ein wenig übers Ziel hinausschießt. Hauptattraktion<br />
der faszinierenden Geschichte ist das unerhört<br />
intensive Schauspiel des Dänen Mads Mikkelsen, der den<br />
gebrochenen Vater mit sparsamer Mimik und schroffer<br />
Körpersprache von Beginn an in all seiner Tragik begreifbar<br />
macht. Jessica Schwarz hat es als Frau an seiner Seite entsprechend<br />
schwer, Akzente zu setzen, die im Gedächtnis<br />
bleiben; sie geht allerdings auch keineswegs unter, wie man<br />
dies vielleicht vermuten könnte.<br />
DVD: Die technische Umsetzung der doch relativ kleinen<br />
deutschen Produktion kann sich durchaus sehen lassen.<br />
Probleme gibt es vor allem in den Nachtszenen, weil hier<br />
das sonst kaum störende Filmkorn schon etwas unangenehmer<br />
wird. Das Sounddesign lebt von den leisen Momenten:<br />
Einzelne Klavieranschläge und Streicherpizzicati<br />
werden im Raum verteilt, schleichen sich unterschwellig in<br />
die Gehörgänge – hier und da ertönt ein vorbeirauschender<br />
Zug im Hintergrund. Das ist zurückhaltend, unaufdringlich<br />
und doch wirkungsvoll. Die Extras umfassen den üblichen<br />
Audiokommentar, ein kurzes Making-of und entfallene Szenen<br />
sowie Interviews und Aufnahmen direkt vom Set. TW<br />
Originaltitel: Die Tür DE 2009<br />
Genre: Mystery-Thriller<br />
Film 7,5/10<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: Widescreen Bild 8/10<br />
(2.35 : 1), anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 7,5/10<br />
Regie: Anno Saul<br />
Bonus 6/10<br />
Darsteller: Mads Mikkelsen,<br />
Jessica Schwarz<br />
Laufzeit: 99 min<br />
Sympathische und gelungene Romanadaption, die<br />
eine faszinierende Grundidee mit den Mitteln eines<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Mystery-Thrillers zu einem spannenden Film formt.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Kurdistan, 1988: Zwei Kriegsfotografen,<br />
die seit Jahren gemeinsam<br />
die Krisenherde dieser Welt<br />
bereisen, geraten an ihre Grenzen.<br />
Mark (Colin Farrell) wird bei<br />
einem Angriff schwer verletzt,<br />
ringt mit dem Tod, trägt ein<br />
schweres Trauma davon; David<br />
(Jamie Sives) hat die Reißleine<br />
scheinbar noch rechtzeitig gezogen und will zu seiner<br />
hochschwangeren Frau nach England zurückkehren.<br />
Doch in der Heimat soll er niemals ankommen. Die fieberhafte<br />
Suche nach dem Verschollenen und die therapeutische<br />
Auseinandersetzung mit den einschneidenden<br />
Erfahrungen im Kriegsgebiet macht die zweite Hälfte des<br />
Films zum spannenden Psychothriller, der sich gekonnt<br />
mit dem schwierigen Thema auseinandersetzt.<br />
Die engagierte Produktion von Danis Tanovic, der mit<br />
„No Man‘s Land“ vor zehn Jahren den Oscar® für den<br />
besten ausländischen Film gewinnen konnte, punktet<br />
mit starken Leistungen der Darsteller und einem guten,<br />
weitgehend in natürlichen Farben gehaltenen Bild. Die<br />
Soundkulisse sowie die Bonusabteilung sind überdurchschnittlich,<br />
letztere bietet ausführliche Interviews mit<br />
den Darstellern und dem Regisseur, ein gutes Making-of<br />
und erhellende Einblicke in die Dreharbeiten. TW<br />
Originaltitel: Triage IE, ES, BE, FR 2009<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: Ascot Elite Home<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: Widescreen Bild 7/10<br />
(2.35 : 1), anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 7,5/10<br />
Regie: Danis Tanovic<br />
Darsteller: Colin Farrell,<br />
Bonus 6/10<br />
Paz Vega<br />
Laufzeit: 96 min<br />
Bewegendes Drama, das mit psychologischer Tiefe<br />
und eindrücklichen Darstellern den Auswirkungen<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
von verdrängten Kriegstraumata nachspürt.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Ascot Elite Home, Universum<br />
84<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
Exit Through The Gift Shop – Ein Banksy Film<br />
Das Phänomen Banksy allein wäre<br />
schon einen ausgewachsenen Dokumentarfilm<br />
wert gewesen. Doch<br />
was die Street-Art-Ikone aus dem<br />
Vereinigten Königreich mit seinem<br />
ersten Film abliefert, ist neben<br />
einem erfreulich uneitlen Selbstporträt<br />
gleichzeitig eine hintergründige<br />
Auseinandersetzung mit<br />
unserer Wahrnehmung und eine entlarvende Abrechnung<br />
mit den Mechanismen eines nicht mehr ernst zu nehmenden<br />
Kunstmarktes geworden. Aus dem kunstverrückten Thierry<br />
Guetta, der ihn verehrt und der seiner unsteten Street Art in<br />
den Großstädten dieser Welt mit seiner Videokamera ein unvergängliches<br />
Denkmal setzen will, formt er im Laufe der Zeit<br />
ein Abbild seiner selbst, das schließlich seine eigene Ausstellung<br />
eröffnet und Millionen mit am Fließband produzierten<br />
Exponaten verdient. Wie schmal der Grat zwischen visionärer<br />
Kunst und totaler Hybris ist, lässt sich anhand dieses besessenen,<br />
völlig von sich überzeugten Dilettanten in einem stets<br />
überraschenden und sehr unterhaltsamen Film ablesen.<br />
Die technische Komponente sollte man bei dieser Produktion<br />
nicht überbewerten: Der leicht verwackelte Videolook (inklusive<br />
unspektakulärem Sound) hat seinen eigenen Charme<br />
und passt zum Inhalt wie die Faust aufs Auge. TW<br />
Five Minutes Of Heaven<br />
Handlung: Nordirland, 1975: Der<br />
17-jährige Alistair Little wird vor<br />
ein Wohnhaus gefahren, er steigt<br />
aus, zieht eine Waffe und erschießt<br />
durch das Fenster einen jungen<br />
Mann. Dabei wird er von Joe, dem<br />
jüngeren Bruder des Opfers, aus<br />
nächster Nähe beobachtet. Die Tat<br />
ist eine von vielen im Strudel aus<br />
Mord und Rachemord zwischen UVF und IRA im gespaltenen<br />
Nordirland. Ein Vierteljahrhundert danach versucht<br />
ein Fernsehteam, den Täter und den Bruder des Opfers<br />
miteinander zu konfrontieren. Alistair (Liam Neeson) hat<br />
inzwischen seine Strafe abgesessen, der Gewalt vollständig<br />
abgeschworen und als Konfliktberater Karriere gemacht.<br />
Die Dämonen der Vergangenheit aber, die Last der Schuld,<br />
hat er nie ganz abstreifen können. Joe (James Nesbitt) führt<br />
derweil ein unzufriedenes Leben, hat nach dem Mord an seinem<br />
Bruder durch Krankheiten auch den Rest seiner Familie<br />
Bilder: Alive, Koch Media<br />
Originaltitel: Exit Through The Gift Shop US, GB 2010<br />
Genre: Dokumentation/Komödie<br />
Vertrieb: Alive<br />
Film 8/10<br />
Bildformat: Widescreen (1.78 : 1), Bild 4,5/10<br />
anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 6/10<br />
Regie: Banksy<br />
Darsteller: Thierry Guetta,<br />
Bonus 6,5/10<br />
Banksy, Rhys Ifans<br />
Laufzeit: 86 min<br />
Ein wilder, unglaublicher, überraschender Trip,<br />
der einen mit einem unsicheren Lächeln im Gesicht<br />
und einem Kopf voller Fragen zurücklässt.<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Das Attentat wird Alistair für immer verfolgen, die Bürde<br />
der Schuld erlaubt ihm kein unbeschwertes Leben<br />
verloren, macht sich Vorwürfe und wird von Rachegedanken<br />
heimgesucht. Wie wird die Begegnung der beiden verlaufen?<br />
Film: „Five Minutes Of Heaven“ behandelt als dialoglastiges,<br />
psychologisierendes Drama im Stil eines Kammerspiels die<br />
Themen Vergeltung, Vergeben und Vergangenheitsbewältigung.<br />
Dabei bildet der Nordirlandkonflikt nur eine mögliche<br />
Bühne, die universelle Thematik könnte genauso gut in<br />
Israel, Bosnien oder Tschetschenien abgebildet werden. Die<br />
allgegenwärtige Frage nach Schuld und Vergebung wird in<br />
der BBC-Produktion hauptsächlich von den sehr intensiven<br />
Auftritten der Hauptdarsteller getragen. Beide – Neeson wie<br />
Nesbitt – sind gebürtige Nordiren und als solche mit dem<br />
Konflikt aufgewachsen.<br />
DVD: Das Bild der DVD zeigt sich etwas kontrastschwach.<br />
Mag dieser Umstand in den Rückblenden noch gut zur<br />
eingesetzten 1970er-Jahre-Bildästhetik passen, die durch<br />
entsättigte Farben erreicht wird, so stört er doch ein wenig<br />
in den Gegenwartsszenen. In der Abteilung Audio gibt es nur<br />
wenige Überraschungen. Immerhin kann neben der Dolby-<br />
Digital- auch eine DTS-Spur gewählt werden, aufgrund der<br />
dialogfokussierten Story spielt sich hier das Gros des Sounds<br />
jedoch im Frontbereich ab. Für alle Interessierten gibt es als<br />
Zusatz noch sehenswerte Interviews mit Darstellern, Autor<br />
und Regisseur Oliver Hirschbiegel („Der Untergang“) sowie<br />
einige Aufnahmen von den Dreharbeiten.<br />
TN<br />
Originaltitel: Five Minutes Of Heaven GB, IE 2009<br />
Genre: Drama<br />
Film 7/10<br />
Vertrieb: Koch Media<br />
Bildformat: Widescreen Bild 6/10<br />
(1.85 : 1), anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1, DTS Ton 7/10<br />
Regie: Oliver Hirschbiegel<br />
Bonus 6/10<br />
Darsteller: Liam Neeson,<br />
James Nesbitt<br />
Laufzeit: 85 min<br />
Mit viel Ruhe und psychologischer Tiefe wird hier<br />
ein starker Film über Schuld, Sühne und die langen<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Schatten der Vergangenheit geboten.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Anzeige<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 85
Blu-ray-Test l DVD<br />
Jane’s Journey – Die Lebensreise der Jane Goodall<br />
Eine Lebensreise, das ist es tatsächlich,<br />
was dieser Film versucht.<br />
Der deutsche Dokumentarfilmspezialist<br />
Lorenz Knauer<br />
beschränkt sich in seinem Porträt<br />
von Jane Goodall nicht auf ihre<br />
zweifellos größte Leistung (die<br />
bahnbrechende Langzeitstudie<br />
über das Sozialverhalten von wilden<br />
Schimpansen in Tansania), sondern beleuchtet viele<br />
verschiedene Facetten dieser faszinierenden Frau. Angefangen<br />
in ihrer Jugend (mit sympathisch unprofessionellem<br />
Archivmaterial) bis hin zu ihren Projekten im hohen<br />
Alter, beleuchtet er das unermüdliche Wirken einer<br />
vom Leben Besessenen, einer absoluten Philanthropin<br />
und Kämpferin für die Rechte der Tiere. Die teilweise<br />
fantastischen Naturaufnahmen glänzen mit einer sehr<br />
guten Schärfe, die durch entsprechendes Upscaling<br />
beinahe Blu-ray-Qualität erreichen. Was auffällt, ist die<br />
schwankende Farbkomposition: Mit beinahe jedem neuen<br />
Schauplatz muss man sich an eine neue Farbdarstellung<br />
gewöhnen, die von erdigen Gelb- und Brauntönen<br />
über stark entsättigte, kalt wirkende Landschaften bis<br />
hin zu schmeichelnd warmen Lichtstimmungen reicht.<br />
Der Sound überraschte uns positiv – als Extra findet sich<br />
ein interessanter Vortrag von Mrs. Goodall. TW<br />
Die Legende von Aang<br />
Handlung: Nach Jahrhunderte<br />
währendem Schlaf ist der Avatar<br />
(Noah Ringer) endlich wieder erwacht<br />
und soll nun die inzwischen<br />
zerstrittenen Element-Nationen<br />
erneut friedlich vereinen. Mit seinen<br />
zwei Freunden Katara (Nicola<br />
Peltz) und Sokka (Jackson Rathbone)<br />
zieht er daher aus, um seine<br />
Bändiger-Fähigkeiten zu trainieren. Dicht gefolgt vom<br />
gescheiterten Prinzen der Feuernation (Dev Patel) erleben<br />
sie aufregende Abenteuer nach der erfolgreichen Trickserie.<br />
Film: Mit Ruhm hat sich „Sixth Sense“-Schöpfer M. Night<br />
Shyamalan bei der Realverfilmung der Zeichentrickserie<br />
„Avatar – Die Legende von Aang“ nicht gerade bekleckert.<br />
Doch obwohl die Kritiken weltweit verheerend ausfielen,<br />
spielte das Fantasy-Debakel weit mehr als das Doppelte<br />
der Produktionskosten ein, was das gesteigerte Interesse<br />
der Serienfans widerspiegelt. Was also ist schiefgelaufen<br />
bei diesem Film? Zunächst einmal kann man nicht<br />
gerade behaupten, dass das Casting misslungen sei: Die<br />
Hauptdarsteller sehen den Zeichentrickfiguren ausgesprochen<br />
ähnlich und geben sich alle Mühe, deren Charakter<br />
wiederzugeben. Auch das Set-Design ist ausgesprochen<br />
ansehnlich, während es Shyamalan vermag, einige wunderschöne<br />
Perspektiven beim Einsatz der Bändigerkräfte<br />
herbeizuzaubern. Nun zum Negativen: Kann man als Zuschauer<br />
noch mit der Unbeholfenheit der Jungdarsteller<br />
und den eher mittelmäßigen visuellen Effekten leben,<br />
so stößt die extrem gedrungene Handlung umso bitterer<br />
auf. In nur etwas mehr als einhundert Minuten soll die<br />
komplette erste Staffel der Nickelodeon-Serie erzählt werden<br />
– ein Unterfangen, das von Anfang an zum Scheitern<br />
verurteilt ist. Um der Kürze willen wurde zudem der<br />
wichtigste Serienbestandteil komplett getilgt: der Spaß.<br />
DVD: Akustisch wartet „Die Legende von Aang“ mit einem<br />
reizvollen Rundumgewitter auf, besonders größere Elementbändigungen<br />
beeindrucken mit einer starken Präsenz auf<br />
allen Kanälen. In der deutschen Synchronfassung scheinen<br />
übrigens teilweise die Originalsprecher der Serie beibehalten<br />
worden zu sein. In den Hintergründen gibt es viel zu<br />
entdecken, auch wenn sie oft wie sterile Theaterkulissen<br />
wirken. Ohne die gelegentlichen Fokusschwächen wäre<br />
die Schärfe weit mehr als nur zufriedenstellend. Die vier<br />
entfernten Szenen füllen leider kaum die Handlungslücken,<br />
dafür wissen die anderen Extras zu gefallen. FT<br />
Originaltitel: Jane’s Journey DE 2010<br />
Genre: Dokumentation<br />
Vertrieb: Universum<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: Widescreen Bild 8/10<br />
(1.78 : 1), anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 7,5/10<br />
Regie: Lorenz Knauer<br />
Darsteller: Jane Goodall, Judy<br />
Bonus 5,5/10<br />
Waters, Mary Lewis<br />
Laufzeit: 107 min<br />
Ambitioniertes Projekt, das dem beeindruckenden<br />
Lebenswerk einer Ikone der Naturforschung mit<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
sicherer Hand und großer Ruhe nachspürt.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Schade, dass Aang (Noah Ringer) im Film nicht so lebensfreudig<br />
rüberkommt wie in der Trickserie<br />
Originaltitel: The Last Airbender US 2010<br />
Genre: Fantasy<br />
Vertrieb: Paramount Home<br />
Film 5/10<br />
Bildformat: Widescreen Bild 8/10<br />
(2.35 : 1) anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 8/10<br />
Regie: M. Night Shyamalan<br />
Darsteller: Noah Ringer, Dev<br />
Bonus 6/10<br />
Patel, Nicola Peltz<br />
Laufzeit: 99 min<br />
Den Charme der Serie büßt der Film leider durch<br />
seine komprimierte Handlung ein. Fans dürfen sich<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
trotzdem über einige Aha-Momente freuen.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Memento<br />
Wem kann Leonard (Guy Pearce) überhaupt trauen? Ist<br />
Teddy (J. Pantoliano) wirklich der Mörder seiner Frau?<br />
Handlung: Leonard (Guy Pearce) besitzt infolge eines<br />
„Unfalls“ kein Kurzzeitgedächtnis mehr und kann sich<br />
daher rein gar nichts merken. Trotz dieses Defizits ist er<br />
von der Idee besessen, den Mörder seiner Frau zu finden<br />
und ihn zu töten. Die einzigen Hilfsmittel bei der Suche<br />
sind die auf seinem ganzen Körper eintätowierten<br />
Fakten und sein Verstand. Doch es ist nicht alles so,<br />
wie es scheint. Theoretisch könnten Leonards Freunde<br />
Teddy (Joe Pantoliano) und Natalie (Carrie-Anne Moss)<br />
seine größten Feinde sein. Und auch Tattoos lassen<br />
sich fälschen ...<br />
Film: Wie gelingt es einem Film formal, dem Zuschauer<br />
Leonards Situation komplett verständlich zu machen?<br />
Die Idee dahinter ist so genial wie innovativ: Man erzählt<br />
die Geschichte in der chronologisch umgekehrten<br />
Reihenfolge, damit das Publikum auf dem gleichen Wissensstand<br />
ist wie der Protagonist. Schon die rückwärtslaufende<br />
Eröffnungsszene bereitet auf das Kommende<br />
vor. Einen Schnitt später findet sich der Zuschauer in<br />
einer Schwarz-Weiß-Sequenz wieder. Angenehm überrascht<br />
von der nun wieder vorwärts laufenden Handlung<br />
bemerkt man erst viel später, dass es sich hierbei um<br />
den Anfang der Geschichte handelt. Und so springt die<br />
Handlung vor und zurück, zeigt im Wechsel die farbige<br />
Zukunft in verkehrter Reihenfolge sowie die monochrome<br />
Vergangenheit in ständiger Vorwärtsbewegung,<br />
bis sich beide Erzählstränge in der Mitte treffen und<br />
eine wirklich überraschende Auflösung bieten.<br />
DVD: Im Gegensatz zur älteren 2-Disc-Edition der DVD<br />
liegt die Neuauflage lediglich als Standardversion mit<br />
nur zwei zusätzlichen Bonusfeatures (Nolan-Interview<br />
und Anatomie einer Szene) auf der Filmscheibe vor. Alle<br />
weiteren Extras bleiben der zeitgleichen Blu-ray-Veröffentlichung<br />
vorbehalten. Neben dem ganzen Textmaterial<br />
(u. a. Originalkurzgeschichte von Jonathan Nolan,<br />
interaktive Onlineseite, Produktionsnotizen) fehlt auch<br />
noch die chronologisch korrekt geordnete Filmversion,<br />
die die Handlung in gewohnter Weise von Anfang bis<br />
Ende zeigt. Visuell hat sich nichts verändert: Die Atmosphäre<br />
erscheint fast monochrom schmutzig, grobkörnig<br />
und trotz vieler blass-heller Tagesaufnahmen<br />
düster. Aus dem gelblich-braunen Gesamtbild stechen<br />
höchstens die rötlichen Hautfarben hervor. Dröhnend<br />
machen sich beim Ton die Tiefen und teilweise leider<br />
auch die Mitten bemerkbar. Trotz dieser belastenden<br />
Dumpfheit erscheinen die Höhen der nachdenklichen<br />
Klavier- und Streicherklänge ausgeglichen. FT<br />
Originaltitel: Memento US 2000<br />
Genre: Thriller<br />
Vertrieb: Ascot Elite Home<br />
Bildformat: Widescreen (2.35 : 1)<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Regie: Christopher Nolan<br />
Darsteller: Guy Pearce, Carrie-Anne<br />
Moss, Joe Pantoliano<br />
Laufzeit: 108 min<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 13 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Filmwertung 9/10<br />
Mit „Memento“ hob Christopher Nolan das Thriller-Genre auf eine<br />
intelligente Ebene. Daher ist dieser Wendepunkt in seiner Kariere ein<br />
Pflichtkauf für jeden Nolan-Fan.<br />
Bildqualität 6/10<br />
Typisch für einen düsteren Thriller erscheinen die Motive trostlos<br />
eintönig, grobkörnig und übermäßig kontrastiert. Die farbigen Sequenzen<br />
sind leicht übersättigt.<br />
Tonqualität 5/10<br />
Der Regisseur verwendet kaum Musik, selbst in Actionsequenzen gibt<br />
es hauptsächlich nur metallisches Geschrammel zu hören. Das passt<br />
jedoch zur Grundstimmung des Films.<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
Schade, dass es die alternative, lineare Filmversion nicht auf die<br />
Scheibe geschafft hat. Zumindest das Nolan-Interview und ein<br />
Behind-the-Scenes-Bericht unterhalten.<br />
Kurzfazit<br />
Was soll man zu diesem Must-Have-Film noch groß sagen – außer<br />
dieser rückwärts geschriebenen Botschaft: !nelhef gnulmmaS reniek<br />
ni frad glofrerekitirK reßorg restre snaloN rehpotsirhC<br />
Bilder: Ascot Elite Home, Paramount Home, Universum<br />
86<br />
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Hosentaschen-Helfer<br />
Der technische Fortschritt treibt seine Blüten in sämtliche Richtungen. So tragen immer mehr Menschen<br />
potente Smartphones mit sich herum, die sich auch im multimedialen Alltag als überaus nützliche Assistenten<br />
erweisen – wenn man es denn richtig anstellt.<br />
Wer als Technikfanatiker oder gut informierter<br />
Mensch etwas auf sich<br />
hält, besitzt heutzutage nicht lediglich<br />
ein Telefon, um Gespräche zu führen, sondern<br />
versüßt sich den Alltag mit einem mobilen<br />
Alleskönner. In den letzten Monaten haben sich<br />
Auswahl und Einsatzmöglichkeiten der Smartphones<br />
erheblich erweitert. Mittlerweile pochen<br />
mit mobilen Dualcore-Prozessoren meist zwei<br />
potente Herzen in der Brust dieser Multitalente<br />
und steigern damit die Produktivität im Multimediabereich.<br />
Durch flexible Betriebssysteme<br />
mit nachrüstbaren Anwendungen lässt sich der<br />
Nutzen nochmals deutlich steigern. Die Giganten<br />
der Computerwelt – Apple und Google – haben<br />
mit ihren Handybetriebssystemen iOS und Android<br />
Plattformen erschaffen, auf denen Apps<br />
in sechsstelliger Anzahl die Herzen des mobilen<br />
Nutzers erfreuen. Mit Windows Phone 7 mischt<br />
bereits ein weiterer Anwärter am Markt mit,<br />
obwohl Microsoft aufgrund des späten Markteintritts<br />
zunächst mit einer Aufholjagd gegenüber<br />
den Konkurrenten beschäftigt ist. Die Zusatzprogramme<br />
können dabei helfen, den Alltag in<br />
den eigenen vier Wänden angenehmer zu gestalten.<br />
Unter dieser immensen Zahl an Software-<br />
Lösungen sind Programme zu finden, die sich<br />
dem Medienkonsum zu Hause verschrieben<br />
haben. Wie allgemein üblich, sind diese kostenlos<br />
oder zu geringen Beträgen über den jeweiligen<br />
App Store zu beziehen und zu installieren. Mit<br />
unserer Zusammenstellung wollen wir Sie dabei<br />
unterstützen, die nützlichsten Heimkinohelferlein<br />
für Ihr Mobiltelefon zu finden und das Maximum<br />
aus dem jeweiligen Endgerät herauszukitzeln.<br />
Christian Hill/Christian Trozinski<br />
Panasonics Viera Tablet<br />
Unter dem Namen Viera Tablet hat Panasonic<br />
auf der diesjährigen Elektronikmesse CES völlig<br />
überraschend einen portablen Alleskönner<br />
nach iPad-Vorbild vorgestellt. Den Verweis zum<br />
Konkurrenten Apple nimmt man bei Panasonic<br />
allerdings nicht wohlwollend auf, der Hersteller<br />
bezeichnet das Tablet stattdessen selbstbewusst<br />
als Fernbedienung der Zukunft. In den<br />
Bildgrößen 4, 7 und 10 Zoll liefert das berührungsempfindliche<br />
Display die gewünschten<br />
Informationen auf Fingerdruck. Noch hält sich<br />
der Hersteller mit Angaben zur Produkteinführung<br />
bedeckt und auf der CES war es noch nicht<br />
möglich, sämtliche <strong>TV</strong>-Funktionen zu steuern.<br />
Doch Panasonics Ausblick macht bereits Lust<br />
auf mehr: So gestattet das Tablet neben dem<br />
Zugriff auf Internet – die Google-Software<br />
Android dient als Motor – sowie E-Books den<br />
nahtlosen Zugang zu Programminformationen.<br />
Während der Fernseher das laufende Programm<br />
zeigt, nutzen Sie einfach das Viera Tablet,<br />
um durch die EPG-Daten zu blättern oder<br />
in alten Aufnahmen zu stöbern. Haben Sie den<br />
gewünschten Inhalt ausfindig gemacht, reicht<br />
ein Wischen mit dem Finger, um das Material<br />
auf dem Fernseher darzustellen; alternativ<br />
können Tablet und Fernseher mit unterschiedlichen<br />
Inhalten versorgt werden. Gerade im<br />
Hinblick auf die Möglichkeiten von Hbb<strong>TV</strong> sind<br />
dem neuen Bedienkonzept keine Grenzen gesetzt:<br />
Interaktive Spiele sind ebenso denkbar<br />
wie Zuschauerumfragen. Dank der vom iPad<br />
bekannten Software-Tastatur sind komplexe<br />
Eingaben kein Problem und der Fernseher<br />
mutiert zum sozialen Bindeglied. Noch befindet<br />
sich das interessante Bedienkonzept in<br />
der Erprobungsphase, doch die ersten Demos<br />
versprechen bereits eine gelungene Symbiose<br />
zweier bislang konkurrierender Unterhaltungswelten.<br />
Wenn es Panasonic gelingt, die <strong>TV</strong>- und<br />
Internetapplikationen parallel, gleichberechtigt<br />
sowie nachvollziehbar ablaufen zu lassen,<br />
dürfen sich Fernsehzuschauer auf eine echte<br />
Bedieninnovation freuen.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Google, Motorola, Panasonic, Stock.xchng<br />
88<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
Media-Remote<br />
Mit dieser App gibt Elektronikhersteller<br />
Sony den Nutzern<br />
ein Programm an die Hand,<br />
das es ermöglicht, zahlreiche<br />
aktuelle Blu-ray-Player<br />
dieser Marke bequem per Smartphone<br />
zu steuern. Die App spiegelt ziemlich exakt<br />
das Layout der physischen Fernbedienung<br />
wider und erlaubt damit den Zugriff auf<br />
alle gängigen Funktionen des Players. Damit<br />
dies funktioniert, muss der Blu-ray-Player zwingend<br />
mit dem Heimnetzwerk verbunden sein,<br />
denn anstelle von Infrarot dient WLAN als<br />
Kommunikationsschnittstelle. Als einige der<br />
wenigen vorgestellten Apps steht sie sowohl<br />
für Android- als auch iOS-Geräte zur Verfügung.<br />
<strong>TV</strong>-Remote<br />
Dreambox Air Control<br />
Samsung überraschte<br />
bereits<br />
im letzten Jahr die<br />
stolzen Besitzer<br />
der 9000er-LCD-<br />
Serie mit einer Smartphoneähnlichen<br />
Fernbedienung samt<br />
Touchscreen, WLAN und einigen<br />
anderen Fähigkeiten, von denen<br />
Besitzer herkömmlicher Tastengeber<br />
nur träumen konnten. Es<br />
war letztlich nur eine Frage der<br />
Zeit, diesen Bedienkomfort auch<br />
in einer Smartphone-Version zugänglich<br />
zu machen. Diese App<br />
ist ebenfalls sowohl für AndroidGeräte<br />
als auch für das iPhone<br />
von Apple gratis erhältlich.<br />
Auch der renommierte<br />
Receiver-<br />
Hersteller Dream<br />
Multimedia lässt<br />
sich nicht lange<br />
bitten und bietet für iOS und Android<br />
eine Smartphone-basierte<br />
Fernbedienung für die hauseigenen<br />
Set-Top-Boxen an. Das verwundert<br />
kaum, da das Unternehmen<br />
ein Linux-Betriebssystem<br />
als technischen Unterbau nutzt<br />
und es Fremdentwicklern gestattet,<br />
Erweiterungsmodule zu programmieren<br />
und in einer Art App<br />
Store anzubieten. Damit war es<br />
nur einer kleiner Schritt hin zur<br />
Smartphone-Erweiterung.<br />
Denon Remote App/AVR Remote<br />
Die Sparte der Audiokomponenten<br />
wird ebenfalls nicht<br />
vernachlässigt. Der AV-Spezialist<br />
Denon bietet seine offizielle<br />
App derzeit nur für Apple-<br />
Endgeräte an. Wir warnen vor Verwechslungsgefahr,<br />
denn innerhalb des Stores gibt es<br />
noch ein zweites Angebot, das jedoch nicht<br />
vom Hersteller stammt und auch nicht kostenlos<br />
zur Verfügung gestellt wird. Anders verhält<br />
es sich bei Android: Hier ist ebenfalls eine<br />
fremdentwickelte Lösung zu haben, für die jedoch<br />
fairerweise niemand zur Kasse gebeten<br />
wird. Allgemein gilt, dass nur Denon-Geräte<br />
mit integriertem Netzwerkanschluss über die<br />
App fernsteuerbar sind.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 89
Praxis l Schwerpunkt Smartphone-Apps<br />
Sonos Controller Sky Sport<br />
Hi-Fi-Spezialist<br />
Sonos bewegt sich<br />
mit Musikstreaming-Lösungen<br />
für<br />
die eigenen vier<br />
Wände am Puls der Zeit. Aus diesem<br />
Grund liegt es für den Hersteller<br />
nahe, seinen Kunden ebenfalls<br />
eine App für die bequeme<br />
Steuerung per Smartphone zu<br />
Verfügung zu stellen. Die Kommunikation<br />
per Netzwerk beherrschen<br />
die Sonos-Geräte ohnehin<br />
schon. Die App ist kostenlos und<br />
sowohl für Android als auch für<br />
das iPhone erhältlich. Bei Android<br />
wird sogar die integrierte<br />
Sprachsuche unterstützt, die man<br />
für das Durchforsten des eigenen<br />
Musikkatalogs einsetzen kann.<br />
Die Nutzung der Lautstärketasten<br />
am Smartphone funktioniert<br />
hier ebenfalls. Bei der Version für<br />
Apple ist das leider nicht der Fall.<br />
Mit dieser App<br />
bringt Sky wieder<br />
Frieden in die eigenen<br />
vier Wände,<br />
denn Sky-Abonnenten<br />
können damit die Sender<br />
Sky Sport 1, Sky Sport 2,<br />
Sky Fußball Bundesliga und Sky<br />
Sport Austria rund um die Uhr<br />
auf das iPad streamen. Sport 1<br />
und Sport 2 sind per WLAN sogar<br />
in ihren HD-Varianten verfügbar.<br />
Die App funktioniert prinzipiell<br />
auch auf dem iPhone, jedoch ist<br />
hier aus lizenzrechtlichen Gründen<br />
die Übertragung der Fußball-<br />
Bundesliga nicht möglich. Nur mit<br />
der Version der App für das iPad,<br />
dem Lifestyle-Tablet vom Apple,<br />
funktioniert dies. Die App kann<br />
kostenlos aus dem App Store heruntergeladen<br />
werden. Für Abonnenten<br />
des Sky-Sportpakets ist<br />
die Nutzung bislang kostenlos.<br />
<strong>TV</strong>-Programmzeitschriften<br />
IMDb Filme & <strong>TV</strong><br />
Wer sich schnell<br />
einen Überblick<br />
über das aktuell<br />
und zukünftig laufende<br />
Programm<br />
verschaffen will, ist mit den<br />
verfügbaren EPG-Apps mehr<br />
als gut bedient. Die App <strong>TV</strong><strong>TV</strong><br />
greift dabei auf die Inhalte der<br />
gleichnamigen Webseite zurück<br />
und bietet auch Bilder und<br />
Inhaltsinformationen zu einzelnen<br />
Sendungen. Teleboy punktet<br />
mit einer sehr schnellen<br />
Übersicht aller gerade parallel<br />
laufenden Programme und kann<br />
ebenfalls blitzschnell auf Zusatzinformationen<br />
zugreifen. <strong>TV</strong><br />
Spielfilm und <strong>TV</strong> Movie bringen<br />
ihre gedruckten Informationen<br />
auf das Handydisplay. Teleboy,<br />
<strong>TV</strong> Spielfilm und <strong>TV</strong> Movie sind<br />
für beide Plattformen erhältlich,<br />
<strong>TV</strong><strong>TV</strong> nur für Android.<br />
Wie hieß gleich<br />
die Schauspielerin?<br />
Die hat doch<br />
in diesem Film aus<br />
den Neunzigern<br />
mitgespielt – wie war noch mal<br />
der Titel? Ratlosigkeit beim Filmabend<br />
gehört der Vergangenheit<br />
an. IMDb ist wohl die weltgrößte<br />
Filmwebseite und -community,<br />
deren Informationsvielfalt einem<br />
allumfassenden Filmkompendium<br />
gleichkommt und beständig<br />
sowohl redaktionell als auch von<br />
der eigenen Fangemeinde aktualisiert<br />
und gepflegt wird. Mit<br />
der passenden App für Android<br />
und iOS fällt bei einer ungelösten<br />
Frage der Weg zum Computer<br />
weg, denn dieser kleine Helfer<br />
für Smartphones hilft auch vom<br />
Sessel aus dem Filmgedächtnis<br />
auf die Sprünge – und das natürlich<br />
vollkommen gratis.<br />
Bilder: ... Auerbach Verlag, Samsung<br />
90<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
Media Tracker Twonky Mobile<br />
Als Heimkinobesitzer<br />
ist man fast<br />
automatisch auch<br />
Filmfan und sammelt<br />
dementsprechend<br />
eine große Anzahl verschiedener<br />
Medien an. Da verliert man<br />
schnell einmal den Überblick. Eine<br />
sinnvolle Archivierung ist hier<br />
angebracht. Wer dafür keine Zeit<br />
findet oder einfach der Lage nicht<br />
Herr wird, findet im Tool „Media<br />
Tracker“ einen wertvollen Partner.<br />
Diese App archiviert nahezu jedes<br />
Medium, so z. B. auch Computerspiele.<br />
Besonders praktisch: Für<br />
die Aufnahme in die Datenbank<br />
reicht meist das Einscannen des<br />
Barcodes auf der Verpackung aus,<br />
den Rest besorgt sich die App<br />
aus Onlinedatenbanken. Die Bequemlichkeit<br />
kostet etwas mehr<br />
als zwei Euro und bleibt Android-<br />
Nutzern vorbehalten.<br />
Ein Thema, dem<br />
immer größere<br />
Bedeutung in der<br />
Heimunterhaltung<br />
beigemessen und<br />
das dementsprechend von immer<br />
mehr Geräten unterstützt wird, ist<br />
das Streamen von Multimedia per<br />
DLNA. Twonky ist bereits als DL-<br />
NA-Software für den PC bekannt.<br />
Doch Twonky Mobile macht das<br />
Smartphone selbst zum Server. So<br />
kann das Telefon in den DLNAfähigen<br />
Gerätepark integriert werden.<br />
Mit der App lassen sich alle<br />
kompatiblen Medien direkt vom<br />
Smartphone auf den Fernseher<br />
oder sonstige Geräte streamen.<br />
Twonky Mobile gibt es für beide<br />
großen Plattformen, jedoch ist ungerechterweise<br />
die Version für Android-Nutzer<br />
kostenlos, während<br />
iOS-Geräte-Besitzer 2,39 Euro für<br />
das Vergnügen berappen müssen.<br />
Eine App von ganz klein bis ganz groß<br />
Unter dem Motto „Smart <strong>TV</strong>“ hat Samsung<br />
auf der Consumer Electronics Show die neue<br />
Internetplattform der kommenden LED-<br />
LCDs vorgestellt. Ähnlich wie bei LG dient<br />
das übersichtliche Startfenster als Tor zur<br />
Multimediawelt, während das <strong>TV</strong>-Programm<br />
im separaten Fenster weiter verfolgt werden<br />
kann. Stark ausbauen will Samsung das<br />
Angebot an sogenannten Apps – Miniprogrammen,<br />
die flexibel in die Darstellung eingebettet<br />
werden können. Via Webbrowser<br />
durchforsten Sie Internetseiten und die<br />
Touchscreen-Fernbedienung hilft, längere<br />
Texteingaben in Windeseile zu meistern.<br />
Alternativ können Sie die Oberfläche auch<br />
mit Smartphones steuern und Samsung-<br />
Galaxy-Tab-Besitzer dürfen sich auf eine enge<br />
Vernetzung freuen. Damit die Darstellung<br />
aktueller Internetseiten fehlerfrei vonstattengeht,<br />
ist Samsung eine Kooperation mit Adobe<br />
eingegangen, sodass Flash-Videos in der<br />
aktuellsten Version verarbeitet werden. Somit<br />
können Sie nahezu alle aktuellen Videoangebote<br />
in bester Qualität genießen, ohne<br />
den Computer einschalten zu müssen.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 91
Praxis l Know-how: Signalketten<br />
INDIVIDUELLER KLANG MIT EINZELNEN KOMPONENTEN<br />
Eine Signalkette für jede Gelegenheit<br />
Egal, ob klassisches Stereo-Hi-Fi oder mehrkanaliges Surround: Die Anzahl der wiederzugebenden Kanäle und<br />
das Speichermedium des Quellsignals sind nicht unerheblich für die optimale Zusammenstellung der eigenen<br />
Signalkette. Wir verraten Ihnen, mit welchen Gerätekombinationen Sie für welche Anwendungsszenarien am<br />
besten ausgestattet sind und wo in Ihrem eigenen Heimkino möglicherweise noch Optimierungsbedarf besteht.<br />
Ob Zweikanal-Ton von CD und Netzwerk<br />
oder mehrkanalig wie im Kino. Wir zeigen<br />
die gängigsten Varianten.<br />
Stereowiedergabe von CD<br />
Am Anfang jeder Signalkette steht ein Quellgerät<br />
mit dem wiederzugebenden Medium,<br />
das Bild und/oder Ton an weitere Abnehmer<br />
übermittelt. Für die Stereowiedergabe von CD<br />
könnte beispielsweise ein reiner Audio-CD-<br />
Player zum Einsatz kommen. SACD-, DVD- oder<br />
Blu-ray-Player sind aber ebenso denkbar. Letzterer<br />
kann den Musikgenuss aufgrund deutlich<br />
längerer Ladezeiten mitunter jedoch trüben.<br />
Die Signalübertragung erfolgt idealerweise<br />
über eine digitale Verbindung mittels optischer<br />
oder koaxialer Leitung zum Stereovollverstärker.<br />
Dieser übernimmt sowohl die Digital-zu-<br />
Analog-Wandlung als auch die eigentliche<br />
Sieht aus wie ein AV-Receiver ist aber eine Vorstufe.<br />
Sämtliche Quellgeräte finden hier Anschluss<br />
Signalverstärkung. Qualitative Unterschiede<br />
können etwa anhand der Attribute Signal-<br />
Rauschabstand und Übersprechdämpfung zwischen<br />
den beiden Kanälen ausgemacht werden.<br />
Die Endstufe macht nicht viel, das jedoch mit voller<br />
Kraft, denn sie übernimmt die Signalverstärkung<br />
Bilder: Arcam, Auerbach Verlag, Butt Kicker, Denon, Elac, German Maestro, Logitech, Mcubed, Onkyo<br />
92<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011
Die im Verstärker implementierten Endstufen<br />
erledigen die Signalverstärkung und geben den<br />
Ton an ein angeschlossenes Paar Stereolautsprecher<br />
aus.<br />
Streaming aus dem Netzwerk<br />
Netzwerkstreaming zählt zu den modernsten<br />
Musikübertragungsvarianten in den eigenen<br />
vier Wänden. Das Verfahren macht der herkömmlichen<br />
CD-Wiedergabe Konkurrenz und<br />
kann je nach Quellsignal sogar deren Qualität<br />
übertreffen. Gespeichert werden die komprimierten<br />
oder hochauflösenden Audiofiles entweder<br />
auf einem Computer oder einer Netzwerkfestplatte,<br />
die mit dem Router verbunden<br />
sind. Die Kommunikation mit dem Netzwerkplayer<br />
erfolgt entweder kabellos per Wireless-LAN<br />
oder klassisch via Netzwerkkabel. Streaming-<br />
Clients, wie diese Geräteklasse auch genannt<br />
wird, verfügen zudem über die Möglichkeit,<br />
auf Internetradios und Onlinemusikdienste zuzugreifen.<br />
Deutlich aufwerten lässt sich die<br />
Klangqualität eines Netzwerkplayers mit einem<br />
externen Digital-zu-Analog-Wandler. Über eine<br />
Koaxialverbindung nimmt der Wandler das digitale<br />
Signal entgegen und gibt es anschließend<br />
per Cinch-Kabel analog wieder aus. Am Ende<br />
der Signalkette steht erneut ein Stereovollverstärker,<br />
an den ein Lautsprecherset angeschlossen<br />
wird.<br />
Surround-Wiedergabe<br />
Am Anfang der Signalkette findet sich in diesem<br />
Beispiel ein Blu-ray-Player, der die Scheiben mit<br />
hochauflösendem Bild und Ton aufnimmt und<br />
das Signal anschließend verlustfrei weitergibt.<br />
Die beste Wahl für die Heimkinoverkabelung<br />
ist derzeit das HDMI-Kabel, das sowohl hochauflösende<br />
Video- als auch unkomprimierte<br />
Audiosignale in modernen Mehrkanalvarianten<br />
wie DTS-HD Master Audio oder Dolby True HD<br />
ohne Qualitätseinbußen transportiert. Ein AV-<br />
Receiver gilt als zentrale Schaltstelle des Heimkinosystems,<br />
er nimmt die ihm zugespielten<br />
Signale entgegen und verteilt sie je nach Bedarf<br />
an die verschiedenen Ausgabegeräte. Viele AV-<br />
Receiver besitzen unter anderem hochwertige<br />
Denon DBP-1611UD<br />
(Blu-ray-Player)<br />
Onkyo PR-SC 5507<br />
(Vorstufe)<br />
Elac Linie 240<br />
(Lautsprecher-System)<br />
Mcubed RipNAS<br />
(Netzwerk-Festplatte)<br />
Denon PMA 1510 AE<br />
(Vollverstärker)<br />
Logitech Squeezebox Touch<br />
(Streaming-Client)<br />
Arcam rDAC<br />
(D/A-Wandler)<br />
German Maestro HD-PF 200<br />
(Lautsprecher-System<br />
Dass die neuesten Technologien nicht immer teuer sein müssen, beweist diese Signalkette. Die Musik befindet<br />
sich auf einer Netzwerkfestplatte und der Streaming-Client wird mit einem externen D/A-Wandler aufgewertet<br />
Videoprozessoren, die niedrig aufgelöste Bilder<br />
in adäquater Qualität für Full-HD-Endgeräte aufbereiten<br />
können. Anstelle eines herkömmlichen<br />
AV-Receivers als Heimkinomittelpunkt empfiehlt<br />
sich alternativ eine getrennte Vor-/Endstufen-<br />
Kombination, weil sie flexibel einsetzbar und<br />
zukunftssicher agiert.<br />
Getrennte Vor- und Endstufe<br />
Eine Vorstufe, häufig auch als Vorverstärker bezeichnet,<br />
bereitet eingehende Audiosignale auf<br />
ihre eigentliche Verstärkung vor und bündelt<br />
angeschlossene Quellgeräte an ihrem Terminal.<br />
Die Auswahl des jeweiligen Zuspielers erfolgt<br />
ebenfalls über die Vorstufe. Bei der Vorbereitung<br />
zur Signalverstärkung werden die eingespeisten<br />
Signale etwa hinsichtlich Impedanz<br />
und Pegel angepasst. Auch manuelle Eingriffe<br />
wie beispiesweise eine Equalizer-Anpassung,<br />
Lautstärkejustierung und eine Einmessautomatik<br />
werden hier vollzogen. Nur auf den ersten<br />
Blick wirkt eine separate AV-Vorstufe wie<br />
ein herkömmlicher AV-Receiver. Integrierte<br />
Endstufen und Lautsprecheranschlüsse unterscheiden<br />
sie jedoch von einem Komplettgerät.<br />
Die externe Endstufe ist der eigentliche Leistungsverstärker<br />
und schickt das verstärkte<br />
Onkyo PA-MC5500<br />
(Endstufe)<br />
Das ganz große Kinoerlebnis holt man sich mit einem Blu-ray-Player, AV-Receiver und einem Surround-Lautsprecher-Set<br />
nach Hause. Klanglich überlegen sind als Alternative nur noch eine getrennte Vor- und Endstufe<br />
Steht die HDMI-Übertragung auf Bitstream, erhält man<br />
die bestmögliche Übertragungsqualität<br />
Signal an den Lautsprecher. In der Regel wartet<br />
die Endstufe lediglich mit einem Power-Button<br />
als einzigem Bedienelement auf. Vollverstärker<br />
sowie Vor-/Endstufen-Kombinationen haben jeweils<br />
ihre Vor- und Nachteile. Für einen höheren<br />
Preis erhält man eine Kombination aus zwei<br />
eigenständigen Produkten, die bei technischen<br />
Neuentwicklungen flexibler agieren. Wenn sich<br />
neue Soundstandards etablieren, etwa neue<br />
Surround-Formate auf den Markt drängen,<br />
muss lediglich die Vorstufe ausgetauscht werden.<br />
Bei höherem Leistungsbedarf ersetzt man<br />
stattdessen die Endstufe.<br />
Heimkinoverkabelung<br />
Die empfehlenswerteste Verbindung zwischen<br />
Blu-ray-Player und AV-Receiver ist ein HDMI-<br />
Kabel, das über eine zentrale Leitung HD-Audio-<br />
und HD-Videomaterial überträgt. Um die<br />
volle Audioauflösung ausnutzen zu können,<br />
müssen Sie die Tonausgabe Ihres Players den<br />
Fähigkeiten Ihres AV-Receivers anpassen. Mit<br />
der Einstellung „Bitstream“ wird das Tonsignal<br />
über HDMI ausgegeben und anschließend vom<br />
AV-Receiver decodiert und wiedergegeben. Damit<br />
kommen Sie in den Genuss der aktuellen<br />
HD-Tonformate Dolby True HD, DTS-HD MA und<br />
Dolby Digital Plus. Sollte Ihr Receiver die HD-<br />
Formate nicht decodieren können, müssen Sie<br />
den Ausgang im Menü auf „PCM“ stellen. Für<br />
HD-Video gilt: Player und AV-Receiver auf „Auto“<br />
oder „1080p“ konfigurieren, damit die hochauflösenden<br />
Bilder ohne Skalierung auf niedrigere<br />
Auflösungen zum Display gelangen.<br />
Torsten Pless<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 93
Testübersicht<br />
Produkt Test in DT Preis in € Wertung<br />
Flachbildfernseher LED-LCD/LCD<br />
Produkt Test in DT Preis in € Wertung<br />
Projektoren<br />
Mitsubishi HC3800 * 1.2010 1 399 66 % befriedigend<br />
Acer H7530D * 1.2010 999 60 % befriedigend<br />
Samsung UE46C8790 Panasonic TX-L42V20 Philips 32PFL8605<br />
Philips 58PFL9955H * 58 Zoll 1.2011 4 199 85 % sehr gut<br />
Philips 46PFL9705K * 46 Zoll 6.2010 2 999 85 % sehr gut<br />
Samsung UE46C8790 * 46 Zoll 4.2010 2 799 85 % sehr gut<br />
Philips 32PFL9705 * 32 Zoll 5.2010 1 499 84 % gut<br />
Benq Joybee GP1 * 5.2009 499 40 % ausreichend<br />
DVD-Komplettsysteme<br />
Samsung HT-TX715 2.2009 769 76 % gut<br />
Philips CinemaOne CTS4000 1.2009 450 73 % gut<br />
Blu-ray-Player<br />
Samsung UE46C7700 46 Zoll 3.2010 2 500 84 % gut<br />
Sharp LC-52XS1 52 Zoll 1.2010 9 000 84 % gut<br />
Sony KDL-46HX905 * 46 Zoll 5.2010 2 899 84 % gut<br />
Panasonic TX-L32D28 * 32 Zoll 5.2010 1 199 82 % gut<br />
Panasonic TX-L42V20 * 42 Zoll 4.2010 1 499 82 % gut<br />
Philips 40PFL9904 40 Zoll 1.2010 4 000 82 % gut<br />
Samsung UE32C8790 * 32 Zoll 5.2010 1 399 82 % gut<br />
Samsung UE40B8090 40 Zoll 1.2010 2 100 82 % gut<br />
Loewe Xelos A32 32 Zoll 5.2009 2 000 81 % gut<br />
Philips 46PFL8705 * 46 Zoll 5.2010 2 199 81 % gut<br />
Samsung LE32B679 32 Zoll 5.2009 1 099 81 % gut<br />
Sony KDL-55NX815 * 32 Zoll 6.2010 3 499 81 % gut<br />
Toshiba 46SV685 46 Zoll 6.2009 2 499 81 % gut<br />
LG 47LX9500 * 47 Zoll 6.2010 2 999 80 % gut<br />
Philips 32PFL8605 * 32 Zoll 4.2010 1 399 80 % gut<br />
Sharp LC-46LE925E * 46 Zoll 6.2010 2 899 80 % gut<br />
Sony KDL-46NX705 * 46 Zoll 4.2010 1 399 80 % gut<br />
LG 42SL9000 42 Zoll 1.2010 1 700 78 % gut<br />
Sony 32EX705 * 32 Zoll 5.2010 899 76 % gut<br />
Sharp LC-46LE820E * 46 Zoll 4.2010 1 999 75 % gut<br />
LG 46LE8500 * 46 Zoll 5.2010 2 149 74 % gut<br />
LG 47LE7500 * 47 Zoll 4.2010 1 899 73 % gut<br />
Toshiba 46VL733G * 46 Zoll 4.2010 1 599 71 % gut<br />
Orion <strong>TV</strong>32FX555BD 32 Zoll 2.2010 629 67 % befriedigend<br />
Enox MPL-9519LED 19 Zoll 6.2009 299 60 % befriedigend<br />
Orion <strong>TV</strong>32LB1000 * 32 Zoll 5.2010 599 57 % befriedigend<br />
Flachbildfernseher Plasma<br />
Panasonic TX-P42V20E<br />
Panasonic TX-P50VT20 50 Zoll 3.2010 2 600 89 % sehr gut<br />
Panasonic TX-P42VT20E* 42 Zoll 6.2010 1 999 85 % gut<br />
Panasonic TX-P42V20E* 42 Zoll 4.2010 1 599 80 % gut<br />
Samsung PS50B679 50 Zoll 5.2009 1 799 80 % gut<br />
Projektoren<br />
JVC DLA-HD950 * 5.2010 6 999 85 % sehr gut<br />
JVC DLA-X3 * 1.2011 3 999 84 % gut<br />
Epson EH-TW4400 * 3.2010 2 800 82 % gut<br />
Panasonic PT-AE4000 * 3.2010 2 700 81 % gut<br />
Mitsubishi HC6800 * 3.2010 2 500 76 % gut<br />
Sony VPL-HW15 * 3.2010 2 800 76 % gut<br />
Infocus SP8602 * 5.2010 3 490 72 % gut<br />
Samsung BD-C6500<br />
Sony BDP-S570<br />
Marantz UD9004 2.2010 5 500 91 % ausgezeichnet<br />
Panasonic DMP-BDT300 3.2010 499 91 % ausgezeichnet<br />
Philips BDP9500 2.2010 550 89 % sehr gut<br />
Samsung BD-C6900 3.2010 399 89 % sehr gut<br />
Samsung BD-C6500 * 4.2010 299 88 % sehr gut<br />
Sony BDP-S570 * 4.2010 229 88 % sehr gut<br />
Panasonic DMP-BD85 2.2010 329 88 % sehr gut<br />
Philips BDP7500 2.2010 299 87 % sehr gut<br />
Sony BDP-S370 3.2010 179 87 % sehr gut<br />
Samsung BD-P4610 2.2010 449 85 % sehr gut<br />
LG BD-390 2.2010 349 84 % gut<br />
Panasonic DMP-BD65 3.2010 199 84 % gut<br />
Denon DBP-1611UD * 1.2011 429 83 % gut<br />
Panasonic DMP-BD60 3.2009 329 83 % gut<br />
LG BD-370 2.2010 279 82 % gut<br />
Sony PS3 Slim 6.2009 299 82 % gut<br />
Onkyo DV-BD507 6.2009 399 81 % gut<br />
Philips BDP8000 * 6.2010 349 80 % gut<br />
Harman Kardon BDP 10 4.2009 699 77 % gut<br />
Panasonic DMP-B15 2.2010 799 76 % gut<br />
Panasonic DMP-BDT100 * 6.2010 299 75 % gut<br />
Samsung BD-C6800 * 6.2010 349 71 % gut<br />
Sharp BD-HP90S * 6.2010 449 69 % befriedigend<br />
LG BX580 * 6.2010 399 67 % befriedigend<br />
Blu-ray-Rekorder<br />
Panasonic DMR-BS750 2.2010 999 91 % ausgezeichnet<br />
Panasonic DMR-BS785 * 6.2010 849 90 % ausgezeichnet<br />
Blu-ray-Komplettsysteme<br />
Panasonic SC-BT200 4.2009 799 85 % sehr gut<br />
LG HB954PB 5.2009 999 84 % gut<br />
Sony HTP-BD36SF 5.2009 849 82 % gut<br />
Samsung HT-C9959W * 6.2010 1 999 81 % gut<br />
Philips HTS9520 * 6.2010 1 250 80 % gut<br />
Sony BDV-E970W * 6.2010 799 77 % gut<br />
Samsung HT-BD2 1.2009 1 649 74 % gut<br />
JVC NX-BD3 1.2009 999 73 % gut<br />
Teufel Impaq 3000 * 1.2011 699 66 % befriedigend<br />
Blu-ray-Soundbars<br />
Philips HTS8160B 1.2010 1 200 81 % gut<br />
Samsung HT-BD8200 1.2010 1 000 80 % gut<br />
LG HLB54S 1.2010 1 000 79 % gut<br />
Bilder: Adam Audio, Auerbach Verlag, Canon, Denon, JVC, Kenwood, Onkyo, Panasonic, Philips, Piega, Quadral, Samsung, Sony<br />
94<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011<br />
* nach neuem Bewertungssystem bewertet<br />
neu aufgenommene Testergebnisse sind farbig markiert
Produkt Test in DT Preis in € Wertung<br />
Blu-ray-Soundbars<br />
Philips HTS9140 1.2011 1 249 75 % gut<br />
Panasonic SC-BFT800 1.2011 799 68 % befriedigend<br />
DVD/HDD-Rekorder<br />
Sony RDR-AT105 3.2009 339 87 % sehr gut<br />
Samsung BD-C8500 * 6.2010 599 85 % sehr gut<br />
LG HR570S * 6.2010 549 81 % gut<br />
Panasonic DMR-EX93 * 4.2010 499 78 % gut<br />
HD<strong>TV</strong>-Receiver (Satellit)<br />
Vantage VT-1 * 3.2010 649 89 % sehr gut<br />
Produkt Test in DT Preis in € Wertung<br />
Internetradios<br />
Pure Sensia * 6.2010 349 81 % gut<br />
Sonoro Elements W * 6.2010 399 80 % gut<br />
Logitech Squeezebox Boom * 6.2010 289 80 % gut<br />
Terratec Noxon iRadio for iPod * 6.2010 249 77 % gut<br />
Xoro HMT 350 * 6.2010 129 75 % gut<br />
Muvid IR 815 * 6.2010 169 73 % gut<br />
Scott RXI 100 WL * 6.2010 149 51 % ausreichend<br />
Netzwerkplayer<br />
Kathrein UFS 922 * 2.2010 629 88 % sehr gut<br />
VU+ Duo * 2.2010 479 87 % sehr gut<br />
Eycos S82.15 HD * 1.2011 299 85 % sehr gut<br />
Humax iCord HD+ * 5.2010 649 85 % sehr gut<br />
Telestar Diginova HD+ * 5.2010 319 85 % sehr gut<br />
Ferguson Ariva TT HD PVR * 2.2010 409 83 % gut<br />
Topfield SRP-2100 * 2.2010 619 82 % gut<br />
Technotrend TT-select850HD<strong>TV</strong> * 2.2010 190 81 % gut<br />
Opticum 9600HD * 2.2010 191 80 % gut<br />
Microelectronic Micro M200HD * 2.2010 169 78 % gut<br />
Smart CX 10 * 5.2010 199 78 % gut<br />
Skymaster DXH 90 * 2.2010 80 77 % gut<br />
Smart CX 42 * 1.2011 199 77 % gut<br />
Kathrein UFS 931 HD+ * 5.2010 209 75 % gut<br />
Homecast Pure HD+ * 5.2010 129 74 % gut<br />
Nanoxx Alpha HD * 2.2010 169 73 % gut<br />
Logitech Squeezebox Philips NP 2500 Sonos ZP 90<br />
Logitech Squeezebox Touch * 5.2010 299 83 % gut<br />
Philips Streamium NP 2500 * 5.2010 229 74 % gut<br />
Sonos ZP 90 * 5.2010 349 69 % befriedigend<br />
Stereo-Standlautsprecher<br />
Nubert nuVero 14 * 3.2010 3 880 (Paar) 95 % ausgezeichnet<br />
Teufel Ultima 800 * 3.2010 3 000 (Paar) 90 % ausgezeichnet<br />
Heco The Statement * 3.2010 4 000 (Paar) 88 % sehr gut<br />
Canton Karat 790.2 DC * 1.2011 2 498 (Paar) 86 % sehr gut<br />
Nubert nuLine 102 1.2010 1 500 (Paar) 83 % gut<br />
PSB Speakers Imagine T 1.2010 2 000 (Paar) 77 % gut<br />
Yamaha Soavo 3 1.2010 1 900 (Paar) 76 % gut<br />
German Maestro HD-PF 200 * 1.2011 598 (Paar) 74 % gut<br />
Stereo-Regallautsprecher<br />
SKT SDR502HD * 2.2010 100 73 % gut<br />
Technotrend TT-select S845 HD+ * 5.2010 259 73 % gut<br />
Comag SL60 HD+ * 5.2010 149 72 % gut<br />
Megasat Twin HD * 1.2011 169 71 % gut<br />
HD<strong>TV</strong>-Receiver (Kabel)<br />
Vantage HD 8000C 3.2009 529 86 % sehr gut<br />
AV-Receiver<br />
Denon AVR-4810 * 1.2010 3 000 90 % ausgezeichnet<br />
Onkyo TX-NR5007 * 1.2010 2 500 89 % sehr gut<br />
Harman Kardon AVR760 * 1.2010 2 500 89 % sehr gut<br />
Denon AVR-3310 * 2.2010 1 299 84 % gut<br />
Denon AVR-2310 5.2009 900 83 % gut<br />
Onkyo TX-SR707 5.2009 799 81 % gut<br />
Harman Kardon AVR260 * 5.2010 699 78 % gut<br />
Marantz SR 6004 * 2.2010 980 78 % gut<br />
Sony STR-DA3500ES * 2.2010 999 75 % gut<br />
Onkyo TX-SR 608 * 5.2010 499 74 % gut<br />
Onkyo TX-SR 577 6.2009 399 74 % gut<br />
Sony STR-DN1010 * 5.2010 599 73 % gut<br />
Sony STR-DH800 6.2009 449 72 % gut<br />
Yamaha RX-V465 6.2009 399 72 % gut<br />
Adam Audio Cl. Comp. Mk3 Piega Premium 1 Quadral Aurum Altan VIII<br />
Adam Audio Classic Compact Mk3 4.2010 2 000 (Paar) 90 % ausgezeichnet<br />
Bowers & Wilkins CM5 2.2010 1000 86 % sehr gut<br />
Piega Premium 1 4.2010 1 700 (Paar) 85 % sehr gut<br />
Quadral Aurum Altan VIII 4.2010 1 400 (Paar) 85 % sehr gut<br />
Swans M1 Monitor 4.2010 1 400 (Paar) 84 % gut<br />
Focal Chorus 807V 2.2010 250 83 % gut<br />
Dynaudio Excite X16 2.2010 560 81 % gut<br />
Surround-Lautsprecher<br />
Bowers & Wilkins 600er-Serie 5.1 2.2009 3 200 86 % sehr gut<br />
Wharfedale Diamond 10 Serie 5.2009 995 86 % sehr gut<br />
ASW Opus 4.2009 3 160 85 % sehr gut<br />
Elac Linie 50 * 3.2010 1 000 83 % gut<br />
Nubert nuBox Serie 5.2009 1 050 83 % gut<br />
Quadral Agentum Serie 5.2009 1 260 83 % gut<br />
Elac Serie 50 5.2009 930 82 % gut<br />
Teufel System 5 THX Select 2 5.2009 1 599 82 % gut<br />
PSB Speakers Alpha * 3.2010 2 000 76 % gut<br />
Stereo-Komplettanlagen<br />
Universalfernbedienungen<br />
One For All Xsight Touch * 1.2011 179 87 % sehr gut<br />
Logitech Harmony One * 1.2011 139 87 % sehr gut<br />
Philips Prestigo SRT9320 * 1.2011 149 73 % gut<br />
Marmitek Easy Icon 10 RF * 1.2011 79 72 % gut<br />
Schwaiger UFB2000 * 1.2011 79 67 % befriedigend<br />
Sony RM-VL1400T * 1.2011 129 51 % ausreichend<br />
Philips MCD900 Kenwood K-1000 Denon D-F107<br />
Philips MCD900 4.2010 799 78 % gut<br />
Kenwood K-1000 4.2010 799 77 % gut<br />
Denon D-F107 4.2010 649 76 % gut<br />
Harman Kardon MAS 100 4.2010 799 75 % gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
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91207 Lauf an der Pegnitz<br />
Telefon (0 91 23) 1 28 87<br />
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Dieselstraße 7, 48485 Neuenkirchen<br />
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Adalbertsteinweg 58, 52070 Aachen<br />
Telefon (02 41) 5 68 42 43<br />
Fax (02 41) 5 68 42 44<br />
E-Mail info@uzak.de<br />
URL www.uzak.de<br />
GPE ELEKTRONISCHE SYSTEME<br />
Magdalenenstraße 2a, 53842 Troisdorf<br />
Telefon (0 22 41) 9 32 65 76<br />
Fax (0 22 41) 9 32 65 78<br />
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FH-SAT GMBH SATELLITENTECHNIK<br />
Gewerbering 2, 76351 Linkenheim<br />
Telefon (0 72 47) 2 07 00<br />
Fax (0 72 47) 2 07 06 00<br />
E-Mail info@fh-sat.de<br />
URL www.fh-sat.de<br />
CS-MULTIMEDIA GMBH<br />
Langstraße 8, 79331 Teningen-Nimburg<br />
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Redaktion | <strong>Vorschau</strong><br />
Herr Wilmes, „Life’s Good“ lautet<br />
der aktuelle Claim von LG Electronics.<br />
Wie wollen Sie diese Aussage<br />
als neuer Public-Relations-Manager<br />
der Deutschland-Zentrale mit<br />
Leben füllen?<br />
Indem wir klarmachen, dass unsere<br />
Produkte das Leben der Kunden<br />
verbessern. Das gelingt uns mit<br />
Innovation. Egal ob das weltweit<br />
erste 3D-Smartphone, die ersten<br />
Fernseher mit passiver, flimmerfreier<br />
3D-Technologie oder die<br />
erste Waschmaschine, die Milben verlässlich<br />
eliminiert: Das Leben wird besser mit LG. Das<br />
versuchen wir in unserer Produkt- und Markenkommunikation<br />
zu verdeutlichen.<br />
Auf welche Neuheiten aus dem LG-Portfolio<br />
2011 sind Sie persönlich ganz besonders neugierig?<br />
Schon jetzt darf ich mit dem LG P990 Optimus<br />
Speed das schnellste Smartphone der Welt<br />
nutzen. Darüber hinaus freue ich mich darauf,<br />
die ersten Cinema-3D-<strong>TV</strong>s zu erleben, die Kollegen<br />
sind jedenfalls begeistert. Außerdem<br />
weiß ich von diversen Innovationen im Bereich<br />
Hausgeräte und auch im Monitorbereich. Hier<br />
haben wir gerade mit dem LG E2290V den<br />
schmalsten Bildschirm der Welt präsentiert.<br />
Zu vielen Neuheiten darf ich leider noch nichts<br />
sagen, nur so viel sei verraten: Das Jahr 2011<br />
wird ein spannendes Jahr voller Innovationen.<br />
Auch vor LG macht das Thema Vernetzung<br />
nicht halt. Der Zuschauer kann sich über Ihre<br />
Geräte Filme etwa bei Maxdome ausleihen.<br />
Sind diese Möglichkeiten schon in den Wohnzimmern<br />
angekommen?<br />
Sicherlich sprechen wir bei diesen Anwendern<br />
noch nicht von der breiten Masse, aber das<br />
wird sich in den kommenden zwei Jahren nach<br />
Nachgefragt<br />
„OLED ist im Moment noch Zukunftsmusik“<br />
LG-Manager Wilmes setzt auch zu Hause auf Multimedia<br />
Michael Wilmes,<br />
Manager Public Relations,<br />
LG Electronics<br />
Deutschland GmbH<br />
und nach ändern. Wir haben auf<br />
der CES schon einen Ausblick auf<br />
Smart <strong>TV</strong> gegeben: Der Fernseher<br />
wird zur vernetzten Multimediazentrale<br />
mit integriertem Web-<br />
Browser und angebundenem App<br />
Store. Diese Entwicklung ist noch<br />
nicht abgeschlossen, sie wird sich<br />
aber durchsetzen.<br />
LG deckt im <strong>TV</strong>-Bereich mit OLED,<br />
LED-LCD, LCD und Plasma alle<br />
wichtigen Technologien zur Bilddarstellung<br />
ab. Warum vermeiden Sie im Gegensatz<br />
zu vielen Konkurrenten die Entscheidung<br />
Plasma oder LCD?<br />
Eigentlich fällt mir nur ein Mitbewerber ein,<br />
der sich hier klar festlegt. LG-Plasmafernseher<br />
werden wir vornehmlich in den Kategorien „ab<br />
50 Zoll“ und „Full-HD-3D“ vorstellen, ansonsten<br />
liegt der Fokus klar auf der LED-LCD-Technologie.<br />
OLED ist im Moment als marktrelevante<br />
Kategorie noch Zukunftsmusik, hier geht<br />
es darum, vorne dabei zu sein. Das sind wir.<br />
Welche Rolle spielt Unterhaltungselektronik<br />
für Sie selbst nach Feierabend?<br />
Nachdem ich mich tagsüber ausgiebig mit Unterhaltungselektronik<br />
beschäftige, spielt nach<br />
Feierabend zunächst die Familie die wichtigste<br />
Rolle. So ab 21 Uhr rückt dann die Technik<br />
wieder in Vordergrund: Als Film- und Musikfan<br />
und – wenn Zeit ist – Gamer, nutze ich verschiedenste<br />
Plattformen. Da mein Fernseher<br />
eben noch keine Internet-/Multimediazentrale<br />
ist, hat er in letzter Zeit deutlich gegenüber<br />
meinem Laptop und auch Smartphone an<br />
Attraktivität verloren. Ich bin selbst gespannt,<br />
ob sich das mit den neuen Möglichkeiten<br />
bald ändert.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, LG, Philips, Satking<br />
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