DIGITAL TESTED LED-Knüller (Vorschau)
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5.2010 Oktober/November D: 3,99 € Österreich: 4,80 €, Schweiz: sfr 7,90, BeNeLux: 4,80 €, Italien: 5,60 €, Spanien: 5,60 €<br />
160 TESTS<br />
2 FILME KOSTENLOS LEIHEN *<br />
*Es können zwei beliebige Titel, wie z. B. „Shutter Island“ und „Alice im Wunderland“, geliehen werden. Es entsteht keine Vertragsbindung. Zur Wahl stehen die Blu-ray- oder die -DVD-Versionen..<br />
ZWEIOHRKÜKEN<br />
IRON MAN 2<br />
<strong>LED</strong>-KNÜLLER<br />
XXL-Test: Die S-Klasse der Flachbild-TVs<br />
Ausstattungswunder mit 3D- und Internet<br />
von Philips, LG, Panasonic und Co. ab Seite 36<br />
GEMOGELT<br />
Wie TV-Hersteller beim Thema<br />
Blickwinkel schummeln Seite 12<br />
BEDRÖHNT<br />
WM-Krawallmacher Vuvuzela<br />
zu Gast im Audiolabor ab Seite 21<br />
Blu-ray-Extra:<br />
41 Filmtests!<br />
IFA-FEUERWERK<br />
Die Technikhits von morgen im<br />
exklusiven Vorab-Check ab Seite 6<br />
10 Satellitenreceiver im Vergleich<br />
MEHR HDTV?<br />
RTL und Sat 1 hochauflösend –<br />
aber mit Schikanen ab Seite 24<br />
ENTHÜLLT<br />
AV-Receiver und Blu-ray-<br />
Player in Gefahr – EU kappt<br />
Maximalverbrauch ab Seite 18<br />
HEIMKINOHELDEN BEAMER-BOLIDEN MUSIKMACHER<br />
+ AV-Zentralen Ungestört Musik von Onkyo, genießen: Bose Flaggschiffe QuietComfort von 15 JVC + Full-HD-Projektor: und Netzwerkplayer: Mitsubishi MP3 HC3800 ins +<br />
Harman und Sony S. 57 Infocus getestet S. 53 Wohnzimmer streamen S. 64
AB 14. OKTOBER IM KINO<br />
www.DieLegendederWaechter.de<br />
Ganz großes 3D-Kino.<br />
Völlig neues Fernsehen – der Sharp AQUOS 3D mit Quattron Technologie.<br />
Mit dem Sharp AQUOS Quattron 3D erleben Sie Fernsehen völlig neu. Seine Quattron 4-Farb-Technologie<br />
arbeitet im Gegensatz zum herkömmlichen RGB-Farbsystem mit einer vierten Farbe – Gelb –, wodurch die Farben<br />
noch echter wirken. Quattron sorgt in Kombination mit der 3D-Technologie für ein noch nie gesehenes Fernseherlebnis.<br />
Genießen Sie Fernsehen in einer neuen Dimension. Demnächst bei Ihrem Sharp Händler.<br />
Man muss es sehen, um es zu verstehen.<br />
www.sharp.de
LG 3-D WLAN Internet-<br />
LX-Serie Ja Ja (extern) Ja DVB-C,<br />
DVB-T<br />
LE-Serie Nein Ja (extern) Ja DVB-C,<br />
DVB-T<br />
PK-Serie Nein Ja (extern) Ja DVB-C,<br />
DVB-T<br />
Tuner PVR- DLNA<br />
angebote<br />
Funktion<br />
Nein Ja<br />
Nein Ja<br />
Nein Ja<br />
Panasonic 3-D WLAN Internet-<br />
Tuner PVR- DLNA<br />
angebote<br />
Funktion<br />
VT20E- Ja Ja<br />
Ja Ja<br />
Serie<br />
(extern)<br />
DVB-S<br />
V20E- Nein Ja<br />
Ja Ja<br />
Serie<br />
(extern)<br />
DVB-S<br />
GW20- Nein Ja<br />
Ja Ja<br />
Serie<br />
(extern)<br />
DVB-S<br />
LG 3-D WLAN Internet-<br />
Nein DVB-C, DVB-T,<br />
Ja DVB-C, DVB-T,<br />
Xelos-Serie Nein Nein Nein DVB-C, DVB-T,<br />
Tuner PVR- DLNA<br />
angebote<br />
Funktion<br />
Reference- Nein Ja<br />
Ja Ja<br />
Serie<br />
(intern)<br />
DVB-S alles<br />
Doppeltuner<br />
Individual- Nein Ja<br />
Ja Ja<br />
Serie<br />
(intern)<br />
Ja Nein<br />
Primus-<br />
Serie<br />
Sirius-<br />
Serie<br />
Caleo-<br />
Serie<br />
24<br />
Metz 3-D WLAN Internet-<br />
Tuner PVR-<br />
Nein Nein Nein DVB-C, DVB-T,<br />
angebote<br />
DVB-S Do peltuner<br />
(optional)<br />
DVB-S optional<br />
DVB-S Do pel-tuner<br />
(optional)<br />
DLNA<br />
Funktion<br />
Ja Nein<br />
Ja Nein<br />
(optional)<br />
Ja Nein<br />
DVB-S (optional)<br />
Philips 3-D WLAN Internet-<br />
Tuner PVR- DLNA<br />
angebote Funktion<br />
9000er- Ja (per Firmware- Ja Ja DVB-C, Nein Ja<br />
Serie Update vorau sichtlich<br />
im August)<br />
DVB-S<br />
(intern)<br />
DVB-T,<br />
8000er- Ja (per Firmware- Ja Ja DVB-C, Nein Ja<br />
Serie Update vorau sichtlich<br />
im August)<br />
DVB-S<br />
(extern)<br />
DVB-T,<br />
7000er-<br />
Ja DVB-C, Nein Ja<br />
Serie<br />
(extern)<br />
DVB-T<br />
Sony 3-D WLAN Internet-<br />
Ja DVB-C, DVB-T,<br />
Ja DVB-C, DVB-T,<br />
Ja DVB-C, DVB-T,<br />
Ja DVB-C, DVB-T,<br />
Tuner PVR- DLNA<br />
angebote<br />
Funktion<br />
Signature- Ja Ja<br />
Nein Ja<br />
LX-Serie<br />
(intern)<br />
DVB-S<br />
Cinematic- Ja Ja<br />
Nein Ja<br />
HX-Serie<br />
(extern)<br />
DVB-S<br />
Presence- Nein Ja<br />
Nein Ja<br />
NX-Serie<br />
(intern)<br />
DVB-S<br />
Nein Ja<br />
Nein Ja<br />
EX-Serie<br />
(extern)<br />
DVB-S<br />
E sential-BX-/<br />
Nils Seib, Manager<br />
Public Relations LG<br />
Electronics Deutschland<br />
GmbH<br />
*ab 743-Nummerierung<br />
Samsung 3-D WLAN Internet-<br />
Ja DVB-C, DVB-T Ja Ja<br />
Ja DVB-C, DVB-T,<br />
Ja DVB-C, DVB-T,<br />
Tuner PVR- DLNA<br />
angebote<br />
Funktion<br />
9000er- Ja Ja<br />
Serie<br />
(extern)<br />
8000er- Ja Ja<br />
Ja Ja<br />
Serie<br />
(extern)<br />
DVB-S<br />
7000er- Ja Ja<br />
Ja Ja<br />
Serie<br />
(extern)<br />
DVB-S<br />
Toshiba 3-D WLAN Internet-<br />
Tuner PVR-<br />
X1-Serie Ja Ja (intern) Ja DVB-C, DVB-T, DVB-S,<br />
angebote<br />
para lele Aufzeichnung<br />
verschiedener<br />
Programme möglich<br />
Metz 3-D WLAN Internet-<br />
Tuner PVR-Funktion<br />
LE-Serie Nein Nein Nein DVB-C, DVB-T<br />
angebote<br />
Nur Time-Shift<br />
DLNA<br />
Funktion<br />
Ja Ja<br />
Nur Time-<br />
Shift<br />
DLNA<br />
Ja<br />
Aus der Redaktion<br />
Auf dem Rücken der Verbraucher<br />
Unterhaltungselektronik ist ein Milliardengeschäft. Gerade in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten müssen sich die Hersteller erfinderisch zeigen,<br />
um den Kunden mit vermeintlich unverzichtbaren Innovationen zum<br />
Kauf zu verleiten und sich von direkten Konkurrenten abzugrenzen. Bei<br />
LCD-Fernsehern sorgt neben dem Dauerbrenner 3-D derzeit vor allem die<br />
Hintergrundbeleuchtung per Edge-<strong>LED</strong> für Furore. Die flacheren Gehäuse<br />
schonen dank geringerer Energieaufnahme nicht nur die Stromrechnung,<br />
sondern schmeicheln auch dem designverwöhnten Auge. Dass die neue<br />
Technik mit Kompromissen bei der Bildqualität einhergeht, ist ein Aspekt,<br />
den wir Ihnen bei unserem großen Vergleichstest von neun aktuellen Geräten<br />
ab Seite 36 nicht verschweigen möchten. Im Testlabor zeigte sich,<br />
dass nicht jede Entwicklungsabteilung ihre Hausaufgaben erledigt hat.<br />
Spielraum für Verbesserungen gibt es also nach wie vor – auch bei den auf der IFA in Berlin vorgestellten<br />
Geräteneuheiten, von denen wir Ihnen die ersten bereits in diesem Heft präsentieren können.<br />
In der Kritik steht seit Monaten auch die HD-Plus-Plattform, über die der Satellitenbetreiber SES Astra<br />
die hochauflösenden Varianten der Privatsendergruppen RTL und Pro Sieben Sat 1 verbreitet. Wenig<br />
verbraucherfreundliche Aufnahmeblockaden und weiteres technisches Sperrfeuer verärgern zu Recht<br />
viele Kunden. Die Frage, warum Programminhalte, die man sich trotz Werbeunterbrechungen mit 50<br />
Euro jährlich teuer erkaufen muss, nicht uneingeschränkt vorgespult oder auf Festplatte mitgeschnitten<br />
werden dürfen, muss erlaubt sein. Ab Seite 24 durchlaufen zehn aktuelle Satellitenreceiver für HD Plus<br />
unseren Messparcours – mit überraschenden Ergebnissen.<br />
Ein heißes Eisen, das Herstellern und Verbrauchern gleichermaßen zu schaffen macht, greifen wir im<br />
Aktuell-Teil auf. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit bereitet die EU-Kommission in Brüssel<br />
hinter verschlossenen Türen einen Generalangriff auf das Heimkino vor. Die grundsätzlich sinnvollen<br />
Öko-Design-Richtlinien, die seit Jahresbeginn etwa den Stand-by-Verbrauch von TV-Geräten und Set-<br />
Top-Boxen auf maximal ein Watt begrenzen, sollen künftig auf weitere Geräteklassen ausgeweitet<br />
werden – mit zum Teil desaströsen Konsequenzen. Im Fall von Blu-ray-Playern und AV-Receivern drohen<br />
technische Rückschritte, weil Schaltungen zur Steigerung von Bild- und Tonqualität mit den strikten<br />
Vorgaben der EU nicht vereinbar wären. Wir haben mit Funktionären und Betroffenen gesprochen und<br />
klären Sie ab Seite 18 umfassend auf.<br />
Viel Spaß mit einer randvollen IFA-Ausgabe wünscht Ihnen<br />
Anzeige<br />
LASSEN SIE SICH KEINE<br />
NOTE ENTGEHEN<br />
Der ausgezeichnete UD9004 Blu-Ray Player<br />
Alexander Rösch,<br />
Chefredakteur<br />
Praxis l Workshop<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Wir freuen uns über Lob, Kritik und Anregungen!<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
Lauchstädter Straße 20<br />
04229 Leipzig<br />
Das können aktuelle Flachbildfernseher<br />
Anhand kryptischer Bezeichnungen wie etwa 46PFL8605K lässt sich mit bestem Willen lediglich die Bildschirmgröße<br />
ablesen. Wir schlüsseln die Serien aktueller Flachbildfernseher auf und zeigen, welche Funktionen<br />
die Hersteller den jeweiligen Geräteklassen spendieren.<br />
F<br />
lachbildfernseher präsentieren sich schon Tuner (DVB-C, DVB-T und DVB-S) und eine Personal-Video-Recorder-Funktion<br />
(PVR) zum Auf-<br />
schauen. Die aktue len Klassen verlieren auch<br />
Programm digital aufzeichnen und ein anderes<br />
längst nicht mehr nur als schnöde Fernsehempfänger.<br />
Aktue le Geräte lassen nehmen von Sendungen. A le hier aufgelisteten nicht den Anschluss und nehmen ferner kabellos<br />
per WLAN Kontakt mit Ihrem Netzwerk und<br />
die Vorjahresmodele in Sachen Ausstattung oft Produkte verfügen zudem über eine CI-Plusreichlich<br />
blass aussehen. Die Fu l-HD-Auflösung Schnittstele; einen zusätzlichen Receiver für dem Internet auf. Im Folgenden entschlüsseln<br />
mit 1920 × 1080 Bildpunkten gehört indes zum RTL und Pro Sieben in HDTV benötigen Sie bei wir die TV-Serien der wichtigsten Herste ler,<br />
Standard und einige Herste ler locken gar mit diesen Mode len nicht mehr. So sind Sie bestens sodass Sie genau wissen, welche Mode le für<br />
einer 3-D-Darstellung in ebendieser Auflösung. für den digitalen Empfang über Kabel, Sate lit Sie interessant sein könnten. Die Kästen starten<br />
im Übrigen immer mit dem Topmodell des<br />
Um den Fernsehalltag weiter zu verschönern, und Antenne gerüstet. Einige High-End-Modelle<br />
o ferieren Doppeltuner, so können Sie ein jeweiligen verfügen viele Geräte über sogenannte Triple-<br />
Herstellers.<br />
Bilder: LG, Loewe, Media-Saturn-Holding, Metz, Panasonic, Philips, Samsung, Sharp, Sony GmbH<br />
LG<br />
Panasonic<br />
Notizen aus dem Testlabor: LGs auch in Fu l-HD-Auflösung. Schon<br />
aktue le <strong>LED</strong>-LCD-Garde besteht in der Einstiegsklasse verfügen die<br />
aus wahren Multimedia-Wundern Geräte über Netzzugri f; beachten<br />
und spielt per USB und DLNA alle<br />
gängigen Formate ab, natürlich Sate litentuners bei a len<br />
Sie aber das Fehlen eines digitalen<br />
Klassen.<br />
Ja DVB-C, DVB-T,<br />
Ja DVB-C, DVB-T,<br />
Ja DVB-C, DVB-T,<br />
Notizen aus dem Testlabor: Panasonic<br />
macht keine Ausnahme, gerät erkennen Sie übrigens am<br />
den Serien macht 3-D. Plasma-<br />
auch die Einstiegsmodele verfügen<br />
über den vo len Funktionsum-<br />
werden mit einem „L“ vor der Bild-<br />
„P“ im Produktnamen, <strong>LED</strong>-LCDs<br />
fang. Den Unterschied zwischen schirmgröße kenntlich gemacht.<br />
Loewe<br />
Notizen aus dem Testlabor: Loewe auch die Qualität kann sich sehen<br />
grenzt klar ab und beim Einstiegsmodell<br />
müssen Sie auf Funktionen Loewe die goldene Mitte, TV-En-<br />
lassen. Wir empfehlen Ihnen bei<br />
verzichten. Die Individual-Serie thusiasten kommen aber an der<br />
überzeugt nicht nur beim Umfang, Reference-Serie nicht vorbei.<br />
Metz<br />
Nein Nein Nein DVB-C,<br />
DVB-T<br />
Nein Nein Nein DVB-C, DVB-T mit<br />
Doppeltuner,<br />
überzeugten uns. Auch bei der<br />
konzentriert sich vo l und ganz Verarbeitung punkten die Geräte.<br />
auf TV-Funktionen. Hier haben die Ob die vergleichsweise magere<br />
Ingenieure ganze Arbeit geleistet,<br />
vor allem die PVR-Funktionen muss jeder selbst<br />
Ausstattung ausreichend ist,<br />
entscheiden.<br />
Notizen aus dem Testlabor: Metz<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />
024-034_DT201005_Receiver_SK.ind24 24<br />
Test l Vergleich HD-Plus-Receiver<br />
Kathrein UFS 931 SW/HD+ 26<br />
Homecast Pure HD+ 26<br />
Technotrend TT-select S845 HD+ 27<br />
Atevio AV 200 HD CI+ 27<br />
Comag SL60HD+ 28<br />
Micro M120HD+ 28<br />
Smart CX 10 30<br />
Telestar Diginova HD+ 30<br />
Videoweb 600S 31<br />
Humax iCord HD+ 31<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 91<br />
Philips<br />
HDTV-EMPFANG: ZEHN HD-PLUS-RECEIVER IM VERGLEICH<br />
Hochauflösende Blockaden<br />
Nein Ja<br />
Zoll möglich. Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale<br />
finden sich in<br />
bei Philips zieht sich die Ausstattungsvielfalt<br />
durch a le Serien. Lediglich<br />
3-D bleibt den oberen Klas-<br />
Sie aber den fehlenden Sate liten-<br />
allen Klassen wieder, beachten<br />
sen vorbehalten und ist erst ab 40 tuner in der 7000er-Serie.<br />
Notizen aus dem Testlabor: Auch<br />
Ende 2009 ging die HD-Plus-Plattform auf Astra 19,2 Grad Ost auf Sendung. Ziel des Angebotes ist es, auch<br />
die deutschen Privat-TV-Programme hochauflösend übertragen zu können. Aus Lizenzgründen muss bei der<br />
hochauflösenden Verbreitung dieser Kanäle auf eine Verschlüsselung zurückgegriffen werden, wofür neue Receiver<br />
nötig sind. Mittlerweile haben sich zahlreiche dieser Geräte im Markt etabliert. Wir nehmen für Sie zehn<br />
aktue le HD-Plus-Empfangslösungen unter die Lupe.<br />
Sony<br />
Notizen aus dem Testlabor: Vorbildlich:<br />
Sony umschreibt seine eigneten Bri len sind aber nur bei<br />
der dreidimensional dar, die ge-<br />
Serien seit Neuestem mit Begriffen,<br />
die die Ausrichtung des TVs verfügt selbst die Einstiegsklasse<br />
der LX-Reihe inklusive. Ansonsten<br />
erläutern. Zwei Serien ste len Bil-<br />
über die wichtigsten Funktionen.<br />
Sharp<br />
INTERVIEW<br />
„Gestenssteuerung von der Couch“<br />
Bieten Sie Zubehör<br />
tra Knopf auf der Fernbedienung,<br />
um direkt<br />
an, um das Interneterlebnis<br />
zu verbessern?<br />
auf Onlineangebote<br />
Etwa eine Webcam<br />
zuzugreifen. Unsere<br />
oder Tastatur?<br />
Magic-Motion-Fernbedienung<br />
beim LX9500<br />
Wir legen unseren Fokus<br />
auf die gesamte<br />
lässt die Gestensteuerung<br />
von TV-Inhalten<br />
H o m e - E n t e r t a i n -<br />
ment-Ausstattung.<br />
direkt von der Couch<br />
Angefangen von TVs<br />
aus zu. Weitere Angebote<br />
für eine einfache<br />
über Zuspieler wie<br />
Blu-ray-Player bis hin<br />
Handhabung planen<br />
zu großen 5.1-Blu-ray-<br />
wir in den nächsten<br />
Home-Cinema-Komplettanlagen.<br />
Produkte, die über auch mit Partnern.<br />
Monaten – alleine und<br />
Zugang zum Internet verfügen,<br />
haben beispielsweise einen ex-<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Samsung<br />
Notizen aus dem Testlabor: Samsung<br />
setzt vo l auf 3-D, die pas-<br />
wiedergegeben werden. Unbedingt<br />
men könne nur am selben Gerät<br />
senden aktiven Shutter-Brilen<br />
beachten: Das Topmode l verfügt<br />
müssen Sie jedoch separat erwerben.<br />
Ärgerlich: Getätigte Aufnah-<br />
nicht über einen<br />
aufgrund der geringen Bautiefe<br />
DVB-S-Tuner.<br />
Toshiba<br />
Notizen aus dem Testlabor: Format ab. Über DLNA werden<br />
Sharps aktue le <strong>LED</strong>-LCD-Generation<br />
überzeugt vor a lem bei geben. 3-D und WLAN sind bei<br />
leider keine Videos wiederge-<br />
der Multimedia-Wiedergabe und anderen Herste lern schon Standard,<br />
Sharp muss hier spielt selbst Apples Quicktime-<br />
aufholen.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xpert<br />
WL-Serie Nein Ja (extern) Ja DVB-C, DVB-T, DVB-S Nein Ja<br />
VL-Serie Nein Ja (extern) Ja DVB-C, DVB-T, DVB-S* Nein Ja<br />
SL-Serie Nein Ja (extern) Nein DVB-C, DVB-T Nein Ja<br />
XV-Serie Nein Ja (extern) Nein DVB-C, DVB-T, DVB-S* Nein Ja<br />
RV-Serie Nein Ja (extern) Nein DVB-C, DVB-T Nein Ja<br />
Notizen aus dem Testlabor: Toshiba<br />
setzt zwar vo l auf Streaming, jeden Zweifel erhaben. Aufpassen<br />
ist zumindest auf dem Papier über<br />
im Testlabor fiel aber die mangelnde<br />
Formatunterstützung auf. Die denn diese verfügt nicht über ei-<br />
müssen Kunden bei der RV-Serie,<br />
X1-Serie, der sogenannte Ce l-TV, nen Sat-Tuner.<br />
024-034_DT201005_Receiver_SK.ind25 25<br />
Das brauchen Sie zur Aufzeichnung<br />
Bei Metz und Loewe können Sie direkt<br />
loslegen, die Fernseher haben In unserem Test wurden aber nur<br />
tenspeicher per USB anschließen.<br />
die Festpla te bereits integriert. externe Festpla ten erkannt und<br />
Bei Loewe sind die Aufnahmen USB-Sticks aufgrund zu geringer<br />
aber nur an Geräten des Herstellers<br />
abspielbar. Bei den aktue len Aufnahmen sind verschlüsselt und<br />
Datenrate stets abgelehnt. Die<br />
Mode len von Panasonic und können nur mit demselben Gerät<br />
Samsung müssen Sie einen Da-<br />
wiedergegeben werden.<br />
H<br />
Lesen Sie hier<br />
HD-Plus-Receiver gibt<br />
es in den verschiedensten<br />
Preisklassen.<br />
Die finanzie le<br />
Spannbreite liegt<br />
zwischen knapp 130<br />
Euro und 500 Euro.<br />
Wir haben die Boxen<br />
für Sie getestet und<br />
zeigen ihre Vor- und<br />
Nachteile auf. Ricardo Petzold<br />
D-Plus-Receiver sind seit knapp einem<br />
Jahr im Handel erhältlich. Während<br />
sich die Auswahl in den ersten Monaten<br />
auf drei Empfänger der Herste ler Humax<br />
und Technotrend beschränkte, unterstützen zunehmend<br />
mehr Firmen die nicht unumstri tene<br />
Plattform. Im Juli vermeldete die Astra-Tochter<br />
HD Plus GmbH stolz die Auslieferung der mi lionsten<br />
Smartcard. Eine Zahl, die täuscht, denn<br />
längst sind nicht a le Karten beim Kunden angekommen,<br />
sondern türmen sich als Beilage in<br />
den Gerätekartons der Großhändler. Trotzdem<br />
laufen die Geschäfte mit HD Plus gut. Laut der<br />
Gese lschaft für Konsumforschung (GfK) war im<br />
Mai 2010 fast jeder dri te neu verkaufte Receiver<br />
für HD-Satellitenempfang ein HD-Plus-Gerät.<br />
Seit dem Marktstart im November 2009 konnten<br />
rund 250 000 Einheiten abgesetzt werden.<br />
Kunden, die sich für ein HD-Plus-Gerät entscheiden,<br />
erhalten beim Kauf einen vo lwertigen<br />
HDTV-Sate litenreceiver für den Empfang von<br />
freien und verschlüsselten Sate litenprogrammen.<br />
Zudem befindet sich im Lieferumfang eine<br />
für ein Jahr freigeschaltete Smartcard, sodass<br />
die jährlichen Zusatzkosten von 50 Euro erst ab<br />
dem zweiten Jahr greifen.<br />
Kritik von Verbraucherschützern und Endkunden<br />
wird immer wieder wegen eingeschränkter<br />
Aufnahmefunktionen der hochauflösenden Programme<br />
von RTL, Sat 1, Pro Sieben, Kabel Eins<br />
und Vox laut. Die Time-Shift-Funktion – sprich<br />
das Anhalten des Liveprogramms – kann bei<br />
diesen Geräten nicht wie gewohnt genutzt werden,<br />
sondern ist bei den HD-Plus-Kanälen auf<br />
90 Minuten (min) begrenzt. Zwar erlauben die<br />
meisten Mode le das Anhalten des Programms,<br />
ein Vorspulen – egal ob Film oder Werbung – ist<br />
hingegen nicht möglich. Gleiches gilt für Aufnahmen.<br />
Auch bei der zweiten und dritten Wiedergabe<br />
muss bei RTL HD und Co. die Werbung<br />
weiterhin mitkonsumiert werden.<br />
Wenn Sie derzeit auf der Suche nach einem geeigneten<br />
HDTV-Receiver sind, können Sie sich<br />
im folgenden Test einen Überblick von der Qualität<br />
der aktue len Set-Top-Boxen für HD Plus<br />
verscha fen. Wir nehmen zehn aktue le Receiver<br />
in Augenschein. Vom Einstiegsgerät ohne Aufnahmeunterstützung<br />
über multimediale Hybridboxen,<br />
die neben Sat-Signalen auch Internetinhalte<br />
verarbeiten, bis hin zum multimedialen<br />
Alleskönner mit Twin-Tuner sind a le Gattungen<br />
im Test vertreten.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 25<br />
oder per E-Mail an: leserbriefe@digital-tested.de<br />
www.marantz.de
INHALT<br />
| 53<br />
BILDWERFER<br />
Mit den Flaggschiffen von JVC<br />
und Infocus holen Sie sich echtes<br />
Kinofeeling ins heimische Wohnzimmer.<br />
Die <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> hat<br />
den beiden Projektoren der<br />
oberen Preisklasse kritisch<br />
auf den Zahn gefühlt<br />
| 21<br />
KRACHMACHER<br />
Die Vuvuzela als Nervfaktor bei<br />
der Fußball-WM – im Audiolabor<br />
entlocken wir dem<br />
exotischen Blasinstrument<br />
seine Geheimnisse<br />
Aktuelles<br />
06 IFA-Kracher: Die spannendsten Neuheiten im DT-Kurzcheck<br />
12 Aufreger Blickwinkel: Mit diesen Tricks arbeiten TV-Hersteller<br />
15 Sky schickt drei neue HDTV-Sender an den Start<br />
15 Mehr Hörvolumen bei geringerer Bautiefe dank Fraunhofer<br />
15 DVB-T-Zuschauern droht Zwangsumstieg auf DVB-T2<br />
16 Ärger mit CI-Plus-Modulen bei Kabel Deutschland<br />
16 Sony präsentiert 360-Grad-3-D-Display<br />
16 Toshiba packt PS3-Technik in den Fernseher<br />
17 Streit um neue GEZ-Haushaltsabgabe<br />
18 Politikum Strom: EU bremst Blu-ray-Player aus<br />
21 Das Geheimnis der Vuvuzela – im DT-Labor enträtselt<br />
| 36<br />
STRAHLEMÄNNER<br />
Acht aktuelle Flat-TVs mit LCD-<strong>LED</strong>-Technik offenbaren im<br />
Messlabor der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> Stärken und Schwächen – mit<br />
überraschenden Ergebnissen<br />
| 06<br />
VERKAUFS-<br />
SCHLAGER<br />
Unterhaltungselektronik von<br />
morgen auf der IFA in Berlin –<br />
und schon heute im Labor der<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
Test<br />
24 Schärfer fernsehen: Zehn HD-Plus-Receiver im Vergleich<br />
36 Lichtstark: Acht Fernseher mit <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung<br />
53 Projektoren: Bildwerfer-Profis von Infocus und JVC<br />
57 Heimkinozentralen von Onkyo, Harman Kardon und Sony<br />
64 Netzwerkplayer: Drei Lösungen für PC-Musik im Heimkino<br />
| 57<br />
STEUER-<br />
ZENTRALEN<br />
Die aktuelle Mittelklasse der AV-Receiver im Härtetest:<br />
Was die Heimkinoschaltzentralen können … und nicht können<br />
4<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />
Bilder Titel: 20th Century Fox, Auerbach Verlag, Concorde Home Entertainment, FIFA, Humax, Kathrein, Loewe,<br />
Panasonic, Philips, Sharp, Sonos, Telestar, Warner Home Entertainment
Getestete Geräte<br />
Praxis<br />
| 88<br />
BAUERN-<br />
FÄNGER<br />
Mit welchen unfairen Tricks<br />
Werbeprospekte arbeiten, wie Sie<br />
typische Fallstricke beim Gerätekauf<br />
umschiffen und welche Rechte<br />
Sie als Kunde haben<br />
49 Aufgeschraubt: Blick auf das Innenleben einer Dreambox<br />
50 Poster: Bose Acoustic Waveguide Speaker – Technik oder Kunst?<br />
88 Kaufberatung: Die fiesen Tricks der Elektronikmärkte<br />
91 Entschlüsselt: Die kryptischen Modellbezeichnungen der TV-Hersteller<br />
Seite Gerät<br />
HD-Plus-Sat-Receiver<br />
26 Kathrein UFS 931sw/HD+<br />
26 Homecast Pure HD+<br />
27 Technotrend TT-select S845 HD+<br />
27 Atevio AV 200 HD CI+<br />
28 Comag SL60 HD+<br />
28 Micro M120 HD+<br />
30 Smart CX 10<br />
30 Telestar Diginova HD+<br />
31 Videoweb 600S<br />
31 Humax iCord HD+<br />
<strong>LED</strong>-LCD<br />
37 Philips 32PFL9705K<br />
38 Sony KDL-32EX705<br />
40 Samsung UE32C8790<br />
41 Orion TV32LB1000<br />
42 Panasonic TX-L32D28<br />
43 LG 47LE8500<br />
44 Sony KDL-46HX905<br />
46 Philips 46PFL8605K<br />
Projektoren<br />
54 Infocus SP8602<br />
55 JVC DLA-HD950<br />
AV-Receiver<br />
58 Onkyo TX-SR608<br />
59 Harman Kardon AVR 260<br />
60 Sony STR-DN1010<br />
Netzwerkplayer<br />
65 Philips Streamium NP 2500<br />
66 Sonos ZP 90<br />
67 Logitech Squeezebox Touch<br />
Aus der Redaktion<br />
03 Editorial<br />
94 Testübersicht<br />
22 Aus dem Testlabor<br />
96 Fachhändlerverzeichnis<br />
69 Leserbriefe<br />
98 Nachgefragt/<strong>Vorschau</strong>/<br />
70 Lexikon<br />
Impressum<br />
5.2010 x.2010 Oktober/November Monat/Monat<br />
BLU-RAY TEST<br />
Aktuelle Filmnews 72<br />
<strong>Vorschau</strong> 73<br />
Blu-ray Disc<br />
007 – Lizenz zum Töten 80<br />
A Serious Man 75<br />
An Education 75<br />
Astro Boy 76<br />
Ausgequetscht 83<br />
Bad Lieutenant 76<br />
Battle In Seattle 78<br />
Date Night 83<br />
Daybreakers 78<br />
Der fantastische Mr. Fox 81<br />
Der Junge und der Wolf 82<br />
Die Fremde 80<br />
Die Super Ex 79<br />
Evet, ich will! 80<br />
Garfield 2 79<br />
Kampf der Titanen 75<br />
Karate Kid 81<br />
Legion 78<br />
Lieber verliebt 80<br />
Monsters vs. Aliens 3-D 76<br />
Nightmare On Elm Street 83<br />
Ninja Assassin 79<br />
Not The Messiah 83<br />
Robots 79<br />
Secret Defense 80<br />
Shutter Island 74<br />
Stille Hochzeit 83<br />
Total Recall 81<br />
Unsere Welt 82<br />
Wolfman 82<br />
Wolkig mit Aussicht auf<br />
Fleischbällchen 3-D 76<br />
DVD<br />
Adam 86<br />
CSI: Miami Staffel 7.2 85<br />
Blind Side 86<br />
Du sollst nicht lieben 85<br />
Friendship! 84<br />
In meinem Himmel 86<br />
Mitfahrgelegenheit 84<br />
Mitte Ende August 86<br />
Nine 85<br />
Prince Of Persia 84<br />
41 Filme im Test<br />
DER FANTASTISCHE MR. FOX<br />
Seite 81<br />
SHUTTER ISLAND<br />
KAMPF DER TITANEN<br />
PRINCE OF PERSIA<br />
74 75 84<br />
Bilder Inhalt: Auerbach Verlag, Harman Kardon, Infocus, Media Saturn Holding, Messe Berlin, Siemens<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 5
Aktuelles<br />
SUBLINE SUBLINE<br />
IFA-HIGHLIGHTS 2010<br />
Zurück in die Zukunft<br />
Ob Hersteller, Medien oder Konsumenten: Sie alle treffen sich jedes Jahr im Schatten des Funkturms<br />
der Berliner Messe, wo sich an sechs Tagen im September der Blick in Richtung unserer elektronischen<br />
Zukunft richtet.<br />
Die Berliner Messe war schon immer<br />
eine international renommierte Plattform<br />
für Innovationen aus allen Bereichen<br />
der Unterhaltungselektronik. Das untermauert<br />
auch die Entwicklung im vergangenen<br />
Jahr, als es die wichtigen Unternehmen der<br />
Branche ungeachtet der Wirtschaftskrise in die<br />
Bundeshauptstadt zog. Die IFA selbst ging aus<br />
dem Prozess gestärkt hervor – und so verwundert<br />
es nicht, dass die diesjährige Neuauflage<br />
wieder einmal Rekorde bricht und das Messegelände<br />
aus allen Nähten platzt. Bereits Anfang<br />
August konnte das IFA-Management die Vergabe<br />
der letzten Standfläche vermelden, eine zusätzliche<br />
temporäre Halle wurde errichtet und die<br />
Ausstellerzahl kletterte gegenüber dem Vorjahr<br />
noch einmal um zehn Prozent. Und alle kommen,<br />
um zu gratulieren, denn die Messe feiert in<br />
diesem Jahr ihr 50. Jubiläum und beschenkt sich<br />
selbst mit fantastischen Rekorden und bedeutenden<br />
Weltneuheiten.<br />
Im Fokus der Aussteller steht eindeutig das<br />
Thema 3-D, das zwar im letzten Jahr bereits auf<br />
der IFA eine erste Visitenkarte abgab, jedoch<br />
2010 erstmals in der gesamten Bandbreite der<br />
Unterhaltungselektronik vertreten ist. Etwas weniger<br />
beachtet, jedoch nicht minder interessant<br />
ist die digitale Vernetzung aller Bereiche des<br />
häuslichen Lebens. Wir haben für Sie exklusiv<br />
den spannendsten IFA-Neuheiten auf den Zahn<br />
gefühlt. Unsere <strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>-Experten geben<br />
Ihnen mit einer grafischen Wertung zwischen<br />
einem und fünf Funktürmen eine Einschätzung<br />
mit auf den Weg, welches Hitpotenzial in den<br />
Geräteinnovationen der Hersteller steckt.<br />
Christian Hill<br />
Bilder: Denon, LG, Messe Berlin, Metz, Panasonic, Pure, Samsung, Sharp, Toshiba<br />
6 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Toshiba Cell-TV<br />
Der japanische Elektronikkonzern zieht mit seinem<br />
Top-Flachbildschirm alle Register und zeigt,<br />
was aktuell unter Ausreizung aller technischen<br />
Möglichkeiten im HDTV-Segment machbar ist. Der<br />
Cell-TV strotzt geradezu vor Superlativen. Im Inneren<br />
verrichtet der namensgebende Cell-Prozessor<br />
sein Werk, der bereits bei Sonys Playstation 3<br />
für Höchstleistungen sorgt. Toshiba verspricht<br />
eine einzigartige, grafisch opulent aufbereitete<br />
Benutzeroberfläche und die beste Bildqualität<br />
am Markt – in 2-D und 3-D. Statt Edge-<strong>LED</strong>s<br />
ist eine vollwertige Hintergrundbeleuchtung mit<br />
4 096 <strong>LED</strong>s im Einsatz, 512 unabhängige Sektoren<br />
sorgen für satte Bildkontraste in allen<br />
Bildszenen. Verglichen mit herkömmlichen <strong>LED</strong>-<br />
LCDs soll der Cell-TV die doppelte Bildhelligkeit<br />
realisieren können. Im Gegensatz zu aktuellen<br />
3-D-Fernsehern, deren Shutter-Brillen mit 48 bis<br />
60 Hertz (Hz) pro Auge arbeiten, plant Toshiba,<br />
die räumlichen Sehhilfen mit 100 bzw. 120 Hz<br />
anzusteuern und so dem Bildflimmern den Garaus<br />
zu machen. Neben WLAN und umfangreicher<br />
Netzwerkunterstützung sind Digitaltuner für<br />
sämtliche TV-Empfangswege an Bord; eine integrierte<br />
Festplatte dient der Archivierung. Der<br />
Großteil der Sonderausstattung wurde zugunsten<br />
einer kompakten Bauweise in einen separaten<br />
Media-Receiver ausgelagert. Dieser wird mittels<br />
HDMI-Anschluss mit dem Display verbunden, das<br />
trotz komplexer Hintergrundbeleuchtung weniger<br />
als fünf Zentimeter flach ist und eine vollwertige<br />
Lautsprecherleiste für guten Klang offeriert. Im<br />
Hinblick auf diese umfangreiche Ausstattung<br />
markiert der Cell-TV einen der Höhepunkte der<br />
diesjährigen IFA.<br />
CH<br />
Sony NX815<br />
Der japanische Hersteller Sony war einer der<br />
3-D-Heimkinoprotagonisten, die im Sommer<br />
2010 ein für den Massenmarkt taugliches Flachbildportfolio<br />
vorweisen konnten. Obwohl dieser<br />
Termin noch nicht allzu lange zurückliegt,<br />
schickt Sony zur IFA bereits eine überarbeitete<br />
zweite Modellgeneration ins Rennen. Ein besonderes<br />
Augenmerk gilt hier dem NX815, der<br />
neben räumlichen Bildern die Motionflow-Pro-<br />
Technologie mit einer Wiederholrate von 200<br />
Hertz beherrscht und so auch in bewegten<br />
Abläufen gestochen scharfe Bilder ohne störende<br />
Artefakte präsentiert. Im 3-D-Modus wirft<br />
der NX815 die von den Vorgängermodellen gewohnte<br />
Qualität mit beeindruckender Plastizität<br />
in die Waagschale. Neu ist, dass beim Kauf bereits<br />
eine Brille und der zusätzlich benötigte Infrarotsender<br />
mitgeliefert werden, die der Kunde<br />
bislang separat nachkaufen musste. Die <strong>LED</strong>-<br />
Hinterleuchtung wurde ebenfalls überarbeitet<br />
und um eine entscheidende Funktion zur Kontrastverbesserung<br />
erweitert: Die Zusammenfassung<br />
der im Rahmen platzierten Leuchtmittel<br />
zu Gruppen macht ein spaltenweises Abdunkeln<br />
des Bildinhalts möglich. Dadurch heben sich<br />
hellere Bildausschnitte deutlich kontrastreicher<br />
von dunkleren Objekten ab. Der NX815<br />
ist erneut mit alternativem Monolith-Standfuß<br />
lieferbar, der aber nicht länger ein tristes Dasein<br />
als passives Bauelement fristet. Vielmehr<br />
wurde der edle Aluminiumblock, der bislang<br />
nur für eine direkte Abstrahlung der Töne Richtung<br />
Zuschauer sorgte, um ein integriertes<br />
aktives 3.1-Soundsystem erweitert. Damit verstärkt<br />
er positiv das vom NX815 generierte<br />
Klanggemälde.<br />
CH<br />
Metz Primus 42 <strong>LED</strong> 200 twin R<br />
Umfangreiche Ausstattung und hohe Verarbeitungsqualität<br />
sind seit jeher die Markenzeichen<br />
des deutschen Herstellers Metz. Dieser legt bei<br />
der Entwicklung seiner Produkte immer höchste<br />
Maßstäbe an, wovon wir uns in der Redaktion<br />
zuletzt beim Modell Primus 55 überzeugen<br />
konnten. Diese Erfolgsserie wird nun erweitert<br />
und erscheint jetzt ebenfalls in einer kleineren<br />
Variante mit 42 Zoll (107 Zentimeter) Bilddiagonale.<br />
Von außen sieht das geschrumpfte Modell<br />
dem Primus 55 zum Verwechseln ähnlich: Das<br />
äußerst stabile Gehäuse bietet das gleiche edle<br />
Design mit klaren optischen Linien, das von einer<br />
entspiegelten, kontrastoptimierten Frontscheibe<br />
abgerundet wird. Im Gehäuseinneren erwartet<br />
den Kunden eine Technik, die vollkommen auf<br />
der Höhe der Zeit ist. Das LCD-Panel wird direkt<br />
von Leuchtdioden erhellt, die in einzelnen Zonen<br />
zusammengefasst das lokale Abdimmen<br />
einzelner Bildteile erlauben. Dadurch kann der<br />
Primus 42 einen sehenswerten Schwarzwert<br />
und somit hohen Kontrast vorweisen. Eine 200-<br />
Hertz-Zwischenbildberechnung sorgt für eine<br />
effektive Verringerung von Nachzieheffekten bei<br />
bewegten Bildobjekten. Wie beim Samsung ist<br />
auch beim Metz ein Satellitentuner nicht Bestandteil<br />
der Basisausstattung, lässt sich jedoch<br />
als Zubehör nachrüsten. Dafür erwartet den<br />
Käufer eine serienmäßige PVR-Funktion. Auf der<br />
integrierten 500-Gigabyte-Festplatte finden ungefähr<br />
100 Stunden hochauflösendes Fernsehen<br />
Platz. Zeitversetzte Wiedergabe (Time-Shift) ist<br />
natürlich ebenfalls möglich. Zur Verbesserung<br />
des Sounds kann optional eine passende Soundbar<br />
am Primus 42 angeschlossen werden. CH<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 7
Aktuelles<br />
LG EL9500<br />
Zwei primäre Bilderzeugungstechnologien<br />
konkurrieren auf dem europäischen Markt um<br />
die Gunst des Kunden: das Flüssigkristalldisplay<br />
(LCD) und das Plasmapanel. Um die dritte<br />
Variante, den O<strong>LED</strong>-Bildschirm, ist es seit<br />
Sonys Erstling XEL-1 sehr ruhig geworden. Dies<br />
ändert sich mit der diesjährigen Ausstellung,<br />
denn LG unternimmt mit dem EL9500 einen<br />
weiteren Anlauf, um die innovative Display-<br />
Technologie im Massenmarkt zu verankern.<br />
Aus dem Handy-Alltag sind die organischen<br />
Leuchtdioden im Display nicht mehr wegzudenken.<br />
Größere Bilddiagonalen bereiten der<br />
Branche jedoch nach wie vor Kopfzerbrechen.<br />
Da erstaunt es umso mehr, dass LG bei genau<br />
diesem Parameter nachlegt und mit 15 Zoll (38<br />
Zentimeter) das bislang größte Panel seiner<br />
Art präsentiert. Im Gegensatz dazu ist die Bautiefe<br />
von lediglich 4,2 Millimetern verschwindend<br />
gering. Dies wird dadurch ermöglicht,<br />
dass O<strong>LED</strong>-Bildpunkte selbstleuchtend sind<br />
und somit kein platzraubendes Backlight benötigt<br />
wird. In schwarzen Bildbereichen werden<br />
die Leuchtdioden kurzerhand deaktiviert,<br />
während deren Leuchtkraft im angeschalteten<br />
Zustand die Werte herkömmlicher LCDs um<br />
das bis zu Eineinhalbfache übertrifft. Damit<br />
erreicht das O<strong>LED</strong>-Display mit Leichtigkeit<br />
gewaltige Kontrastwerte. Hinzu gesellt sich<br />
dank der schnellen Reaktionszeit eine nahezu<br />
perfekte Bewegtbildschärfe, die im EL9500<br />
zusätzlich durch LGs Live-Scan-Technologie<br />
(100/120 Hertz) unterstützt wird. Weitere Eckpunkte<br />
des Produkts sind eine ISF-Zertifizierung<br />
des Displays, ein Media-Player mit<br />
umfangreicher Formatunterstützung und der<br />
naturgemäß niedrige Energiebedarf der O<strong>LED</strong>-<br />
Technologie.<br />
CH<br />
Sharp LE925<br />
Sharp komplettiert auf der nunmehr 50. IFA sein<br />
Sortiment im Bereich 3-D-Fernseher und wartet<br />
obendrein mit einigen echten Alleinstellungsmerkmalen<br />
auf. Den beiden Spitzenmodellen<br />
LE925 in 46 und 55 Zoll spendiert Sharp eine<br />
echte 200-Hertz-Bildverarbeitung und Edge-<br />
<strong>LED</strong>-Beleuchtung, die im Gegensatz zur aktuellen<br />
<strong>LED</strong>-Randbeleuchtung nicht von oben und<br />
unten, sondern von links und rechts das Licht<br />
zur Bildmitte leitet. Im 3-D-Modus simuliert<br />
Sharp durch gezieltes Ein- und Ausschalten der<br />
seitlichen Beleuchtungselemente wandernde<br />
Schwarzbalken, die ähnlich wie bei Sonys<br />
HX905-Serie synchron zum Bildsignal aufblinken<br />
und Nachzieheffekte sowie Geisterbilder auf<br />
ein Minimum reduzieren. Ganz nebenbei ermöglicht<br />
diese Leutelementeanordnung, bei Filmzuspielungen<br />
im anamorphen 21 : 9-Format –<br />
wie sie häufig bei Hollywood-Filmen zum Ein-<br />
satz kommen – die schwarzen Balken oberund<br />
unterhalb des Bildes in einem besonders<br />
satten Schwarz darzustellen und damit einen<br />
immensen Kontrast zum Bild zu erzeugen. Hierzu<br />
muss die <strong>LED</strong>-Steuerelektronik lediglich die<br />
Hinterleuchtung für diese horizontalen Bereiche<br />
komplett deaktivieren. Des Weiteren ist natürlich<br />
auch das Modell LE925 mit der von Sharp<br />
entwickelten Quattron-Technologie ausgerüstet.<br />
Hierbei versucht Sharp, das jahrzehntelang<br />
genutzte System, das aus den drei Grundfarben<br />
Rot, Grün und Blau alle zur Farbbilddarstellung<br />
nötigen Farben herstellt, sinnvoll zu erweitern.<br />
Zu diesem Zweck wird zusätzlich ein gelbes<br />
Subpixel zur Bilderzeugung verwendet. Dadurch<br />
rückt bei Sharps Quattron-Panel das ehemals<br />
als Sekundärfarbe bezeichnete Gelb stärker<br />
in den Mittelpunkt und wird dadurch deutlich<br />
gesättigter dargestellt.<br />
CH<br />
Philips Econova<br />
3-D ist ohne Frage das dominierende Thema auf<br />
der diesjährigen IFA in Berlin. So auch bei Philips –<br />
jedoch nicht ausschließlich. Der Econova-Fernseher<br />
ist von A bis Z auf eine möglichst hohe<br />
Umweltverträglichkeit getrimmt. Der Schirm<br />
auf Basis aktueller Edge-<strong>LED</strong>-LCD-Technik<br />
verfügt über eine Bilddiagonale von 42 Zoll<br />
(107 Zentimeter), ist jedoch nur 22 Millimeter<br />
tief. Das komplette Gehäuse wird dabei aus<br />
recyceltem Aluminium gefertigt. Der Schwerpunkt<br />
des Econova liegt dabei natürlich auf<br />
dem Stromverbrauch. Hierbei verfolgt Philips<br />
verschiedene Strategien, um möglichst wenig<br />
Energie aus der Steckdose des Kunden<br />
zu ziehen. Ein Netzschalter, der das Gerät<br />
komplett vom Stromnetz trennt, ist dabei fast<br />
schon selbstverständlich. Im Betrieb erhellen<br />
einige wenige im Display-Rahmen verbaute<br />
Leuchtdioden den kompletten Flüssigkristallbildschirm.<br />
Alles in allem verbraucht der<br />
Econova im Stromsparmodus lediglich ca. 40<br />
Watt. Dies sind weniger als ein Watt pro Zoll<br />
Bilddiagonale – absolut rekordverdächtig und<br />
schonend für den Geldbeutel des Kunden.<br />
Abgerundet wird das Konzept durch die per<br />
Licht aufladbare Fernbedienung, die zu diesem<br />
Zweck über Solarzellen auf der Rückseite verfügt.<br />
Summa summarium verfolgt der Econova<br />
einen ökologischen Ansatz, der es verdient, im<br />
Hinblick auf eine umweltfreundlichere Zukunft<br />
weiterhin verfolgt zu werden. Im Gegenzug<br />
muss der Kunde nicht auf eine gute Ausstattung<br />
verzichten. In diesem Punkt wird bei Philips,<br />
wie gewohnt, eher geklotzt als gekleckert. CH<br />
8 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Denon AVR-3311<br />
Nicht nur die IFA in Berlin zelebriert in diesem<br />
Jahr ein großes Jubiläum. Auch der Audiospezialist<br />
Denon kann nahezu zeitgleich auf 100<br />
Jahre Firmengeschichte zurückblicken. Gefeiert<br />
wird dies mit einer großen Palette neuer<br />
Produkte. Im Mittelpunkt stehen die aktuellen<br />
AV-Receiver, die dank HDMI-1.4-Schnittstelle<br />
voll kompatibel zum neuen 3-D-Standard sind.<br />
Zudem werden Besitzer aktueller Flachbildfernseher<br />
mit Audio Return Channel (ARC) kein<br />
separates optisches Kabel mehr benötigen,<br />
um den Ton vom Fernseher zum AV-Receiver<br />
zu übertragen – wie bereits bei Denons<br />
Cara-System demonstriert, reicht ein HDMI-<br />
Kabel aus. Im Inneren der AV-Receiver hat<br />
Denon gehörig aufgeräumt: Die Signalwege<br />
wurden verkürzt und entschlackt, die Audioplatinen<br />
sind strikter voneinander getrennt<br />
und die diskreten Endstufen für alle Kanäle bekommen<br />
mehr Raum zur Entfaltung. Den neuen<br />
Spitzenmodellen spendiert Denon ähnlich wie<br />
Onkyo bei seinen Produkten TX-NR3008 und<br />
TX-NR5008 das Einmesssystem Audyssey Multi<br />
EQ XT32. Anders als der Name vermuten lässt,<br />
werden dabei nicht 32 Messpunkte analysiert;<br />
das System besitzt stattdessen die 32-fache<br />
Filterauflösung im Vergleich zur Vorgängerversion.<br />
Bassfrequenzen werden in feineren<br />
Schritten bearbeitet und statt bislang 8 000<br />
Frequenzmesspunkten werden 16 000 erfasst.<br />
Besonders Standlautsprecher bzw. als „large“<br />
deklarierte Regallautsprecher sollen von der<br />
gesteigerten Präzision profitieren. Damit steht<br />
dem perfekten Raumklang im eigenen Heimkino<br />
nichts mehr im Wege und Denons neue 3-Dfähige<br />
AV-Receiver-Serie sorgt mit Sicherheit<br />
für Aufhorchen auf dem Messegelände. CH<br />
Panasonic SC-BFT800 Soundbar<br />
Und noch mal 3-D, diesmal jedoch in einer ganz<br />
neuen Verpackung, denn Panasonic will mit dieser<br />
Soundbar eine noch bestehende Lücke im<br />
boomenden 3-D-Equipment-Bereich schließen.<br />
Diese kompakte Lautsprechererweiterung für das<br />
Heimkino macht mit einem entscheidenden Unterschied<br />
auf sich aufmerksam: Die Soundbar ist<br />
zusätzlich mit einem 3-D-fähigen Blu-ray-Player<br />
ausgestattet. Damit ist im modernen 3-D-Heimkino<br />
nicht nur die Einsparung, eines zusätzlichen<br />
Geräts möglich, sondern die Verlegung von Kabelsträngen<br />
reduziert sich ebenfalls deutlich.<br />
Dem Anwender kommt ferner zugute, dass die<br />
BFT800 über einen HDMI-1.4.-Anschluss verfügt,<br />
der den Audio Return Channel unterstützt. Damit<br />
entfällt eine weitere Verbindung zwischen Bilderzeuger<br />
und Soundbar. Durch gerichteten Schall<br />
erzeugt die Soundbar einen virtuellen 7.1-Surround-Sound,<br />
ohne dass der Nutzer rückwärtig<br />
im Raum zusätzliche Lautsprecher installieren<br />
muss. Der Tieftonbereich erhält durch einen<br />
bereits im Lieferumfang enthaltenen Subwoofer<br />
von Kelton willkommene Verstärkung. Dank<br />
Funkübertragung fällt eine weitere Kabelstrecke<br />
weg. Weiterer Vorzug: Auf diese Weise lässt<br />
sich der Subwoofer ohne Probleme frei im Raum<br />
positionieren. Außerdem ist die Komponente<br />
Wi-Fi-ready, ein entsprechender Adapter liegt<br />
allerdings nicht mit im Karton. Neben aktuellen<br />
3-D-Blu-rays kann die Soundbar eine Reihe weiterer<br />
Medienformate wiedergeben, die wahlweise<br />
auch via USB-Anschluss oder SDXC-Speicherkarteneinschub<br />
zuspielbar sind.<br />
CH<br />
Gadgets<br />
Was wären IFA und Elektronikbranche ohne<br />
Produkte mit Hingucker-Effekt, bei denen der<br />
Spaßfaktor im Vordergrund steht? So verwundert<br />
es kaum, dass auch in diesem Jahr einige<br />
spannende Gadgets auf der Messe zu bestaunen<br />
sind.<br />
Den Anfang macht eine Produktkategorie, die<br />
schon einige Anläufe hinter sich hat, um beim<br />
breiten Publikum Anklang zu finden. Erst Apple<br />
gelang es in diesem Jahr mit seinem iPad,<br />
tastaturlosen Computern für den Mobileinsatz<br />
zum Durchbruch zu verhelfen. Natürlich will<br />
die Konkurrenz nachziehen, jedoch hinken alle<br />
im Nachgang erschienenen Geräte in einzelnen<br />
Disziplinen hinterher. Das könnte sich mit Samsungs<br />
Galaxy Tab endlich ändern. Dessen Touchscreen<br />
ist zwar mit sieben Zoll kleiner als das iPad-<br />
Pendant, jedoch wird Samsungs Tablet-Rechner<br />
mit seinem Google-Betriebssystem Android 2.2<br />
und dem potenten 1,2-Gigahertz-Prozessor als<br />
ernst zu nehmende Konkurrenz gehandelt.<br />
Eher einen Schritt rückwärts wagt das Design des<br />
Evok-1S in der Marshall-Edition. Dieses DAB-Plus-<br />
Radio orientiert sich optisch an den bekannten<br />
Gitarrenverstärkern, die in der Musikszene schon<br />
seit Jahrzehnten eine Legende sind. Alles andere<br />
als altbacken ist jedoch die Technik unter<br />
der Haube. Neben dem bereits erwähnten Digitalradioempfänger<br />
kann der Evok-1S ebenfalls<br />
Musik von angeschlossenen iPods oder MP3-<br />
Playern abspielen. Das Anzeigeelement ist ein<br />
O<strong>LED</strong>-Display, das kontinuierlich durch einen<br />
integrierten Lichtsensor in seiner Lesbarkeit<br />
optimiert wird. Ein als Zubehör lieferbarer Akku<br />
lässt dabei auch einen Einsatz fernab einer<br />
Steckdose zu.<br />
CH<br />
Zeitgemäße<br />
Technik im<br />
Retro-Look:<br />
das Evok-1S<br />
im Marshall-<br />
Design<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 9
Aktuelles<br />
Panasonic HDC-SDT750<br />
Wer nicht auf die nur spärlich und meist zurzeit<br />
lediglich im Bundle mit Blu-ray-Playern sowie<br />
anderer 3-D-Technik erhältlichen 3-D-Filme auf<br />
Blu-ray warten will, kann sich in seiner Freizeit<br />
ab sofort als stereoskopischer Kameramann<br />
versuchen. Nachdem Panasonic bereits<br />
im Frühjahr einen professionellen Camcorder<br />
für räumliche Aufnahmen präsentierte, kann<br />
nun auch der ambitionierte Hobbyfilmer seine<br />
Meisterwerke in die dritte Dimension transportieren.<br />
Der SDT750 bekommt dazu eine spezielle<br />
Vorsatzlinse aufgestülpt und nimmt danach<br />
3-D-Filme im Side-Side-Format auf. Das aufgeschraubte<br />
Zusatzobjektiv erfasst auf diese Weise<br />
ein und dieselbe Szene aus zwei verschiedenen<br />
Blickwinkeln. Nachteil dieser Methode<br />
ist, dass dadurch die horizontale Auflösung<br />
halbiert wird und das Ergebnis somit nicht mehr<br />
in Full-HD (1 920 × 1 080 Bildpunkte) vorliegt.<br />
Zudem reduziert sich durch die Vorsatzlinse<br />
der Weitwinkel von 35 auf 58 Millimeter Kleinbild-Äquivalent.<br />
Der Konvergenzpunkt (Schnittpunkt<br />
der optischen Achse beider Augen) liegt<br />
konstant zwei Meter vor der Kamera und kann<br />
nicht – wie bei größeren Modellen – korrigiert<br />
werden. Neben dem besonderen 3-D-Setting<br />
bekommt der Freizeitkameramann einen vollwertigen,<br />
üppig ausgestatteten Camcorder, wie<br />
man es auch von den anderen Panasonic-Modellen<br />
her kennt. Drei Aufnahmechips sorgen<br />
für Farbtreue und hohe Lichtempfindlichkeit,<br />
was sich gerade in schwach ausgeleuchteten<br />
Aufnahmeszenarien in guter Sicht und wenig<br />
Rauschen niederschlägt. Der szenische Filmer<br />
findet seine Freude an einer Vielzahl von manuellen<br />
Funktionen, Freizeitfilmer greifen auf die<br />
Automatikfeatures zurück. Alles in allem wieder<br />
ein gelungener Schritt in Richtung 3-D im Alltag,<br />
wenn auch derzeit nur für Besitzer von 3-D-Wiedergabetechnik<br />
sinnvoll nutzbar.<br />
CH<br />
Philips GoGear Connect<br />
Der Gerätesparte der mobilen Medienplayer<br />
geht es schlecht. Das belegen Studien, die<br />
kontinuierlich rückgängige Verkaufszahlen in<br />
diesem Bereich attestieren. Das ist kaum erstaunlich,<br />
nachdem aktuelle Generationen von<br />
Mobiltelefonen mit umfangreichen Features<br />
zur Medienwiedergabe auftrumpfen. Damit<br />
lohnt sich die Anschaffung von entsprechend<br />
spezialisierten Geräten für die meisten Kunden<br />
nicht mehr. Eine Ausnahme sind Player, die<br />
mit Besonderheiten punkten und im digitalen<br />
Alltag einen echten Mehrwert anbieten. An dieser<br />
Stelle meldet sich der GoGear Connect von<br />
Philips zu Wort. Der kleine Niederlände hebt<br />
sich vor allem mit seiner Benutzeroberfläche<br />
von der Masse ab. Als erster reiner Medienplayer<br />
greift er auf das Android-Betriebssystem von<br />
Google zurück. Dieses findet in seiner aktuellsten<br />
Fassung 2.2 den Weg auf Philips’ Abspieler.<br />
Weil das System von seiner Konnektivität lebt,<br />
ist ein WLAN-Modul integriert, über das sich<br />
kostenlose Zusatzprogramme über den Android<br />
Market beziehen und auf dem GoGear<br />
installieren lassen. Damit erreicht das Gerät<br />
eine von Media-Playern bisher nicht gekannte<br />
Flexibilität und Erweiterungsfähigkeit abseits<br />
von iPod und Co. Darüber hinaus stellt der<br />
GoGear Connect einen GPS-Empfänger bereit,<br />
der in Kombination mit dem vorinstallierten<br />
„Google Maps“ nicht nur die Orientierung erleichtet,<br />
sondern auch Grundfunktionen eines<br />
Navigationssystems unterstützt. Zusätzlich<br />
erlaubt es der Empfänger mit der ebenfalls<br />
verbauten 2-Megapixel-Kamera geschossene<br />
Fotos mit Geotagging-Daten zu verknüpfen.<br />
Weiteren Eckdaten des Players: 16 Gigabyte<br />
interner Speicher, 3,2-Zoll-Touchscreen<br />
und Bluetooth.<br />
CH<br />
Denon DBU2011<br />
Wenn es einen Kritikpunkt gibt, den sich alle<br />
Denon-Player gefallen lassen müssen, dann ist<br />
es die langsame Betriebsgeschwindigkeit. Mit<br />
den neuen Blu-ray-Spielern will der Hersteller<br />
dieses Manko nicht nur ausmerzen, sondern<br />
schlagartig auf die Poleposition vorpreschen.<br />
Die Zahlen sprechen für sich: Die Startzeit<br />
konnte von 20 Sekunden (s) auf 4,5 s reduziert<br />
werden; die Ladezeit einer Blu-ray Disc mit aufwendigem<br />
Authoring verkürzt sich von 36 auf<br />
16 s – selbst eine Playstation 3 gerät da ins Hintertreffen.<br />
Klanglich soll das Topmodell DBP-<br />
2011UD durch 32-Bit-Digital-Analog-Wandler<br />
dem Vorgängermodell DBP-2010 keine Chance<br />
lassen. Als Videochip verbaut Denon den hochwertigen<br />
ABT2015 von Anchor Bay, der bereits<br />
im DBP-4010UD schlummert. Der<br />
Namenszusatz „UD“ steht sowohl<br />
beim DBP-2011 (799 Euro) als auch<br />
bei seinem kleineren Bruder DBP-<br />
1611 (429 Euro) für die Abspielbarkeit<br />
von Audio-DVDs und SACDs –<br />
sämtliche Disc-Formate werden von<br />
Denon auch in der neuen Mittelklasse<br />
unterstützt. Gleichzeitig spendierte<br />
der Hersteller seinen Novitäten eine<br />
erweiterte Multimedia- und Netzwerkunterstützung<br />
sowie eine grafisch opulent gestaltete<br />
Benutzerführung. Dank des integrierten Speichers<br />
von einem Gigabyte sind Multimedia-<br />
Funktionen endlich ohne externe Speichermedien<br />
darstellbar. Dem 3-D-Zeitalter trägt Denon<br />
ebenfalls Rechnung: Die neue Generation der<br />
hauseigenen Blu-ray-Player ist für die 3-D-<br />
Darstellung vorbereitet, auf der IFA werden die<br />
letzten Details des im vierten Quartal erscheinenden<br />
kostenlosen Software-Updates geklärt,<br />
das zur Aktivierung der räumlichen Darstellungsmöglichkeiten<br />
benötigt wird. CH<br />
10 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Anzeige<br />
IFA-Highlight 2010: Samsungs Premium-TV<br />
Die Weiterentwicklung von State of the Art<br />
Mit dem 3D <strong>LED</strong> TV C9090 präsentiert Samsung auf der IFA seine Königsklasse. Ein ultraflaches, luxuriöses Auftreten,<br />
brillante Bilder in 2D und 3D sowie innovative Internetfunktionen definieren Flachbildfernsehen völlig neu.<br />
Samsung zeigt auf der wichtigsten Messe für<br />
Unterhaltungselektronik ein ganz besonderes<br />
Produkt – einen eleganten Luxus-Fernseher<br />
für besonders anspruchsvollen TV-Genuss:<br />
Der C9090 ist nicht nur ein Werk modernster<br />
Technik, sondern auch ein extravagantes<br />
Designobjekt, das einem Kunstgemälde Konkurrenz<br />
macht. Die schmale Silhouette von<br />
gerade einmal 7,98 Millimetern verleiht dem<br />
<strong>LED</strong> TV eine besondere Leichtigkeit.<br />
Der Rahmen aus rundum gebürstetem Aluminiumsilber<br />
lässt den Fernseher – auch im<br />
ausgeschalteten Zustand – zum reizvollen<br />
Blickfang im Wohnzimmer avancieren, ebenso<br />
wie der filigrane Standfuß. Dieser ist durch<br />
eine stilvolle Verbindung aus Glas vom Display<br />
getrennt. So wirkt es, als würde der flachste<br />
<strong>LED</strong> TV, den Samsung jemals entwickelt hat,<br />
in der Luft schweben. Er bietet noch viel mehr:<br />
Er versteckt zum Beispiel ein Bedienelement,<br />
das auf sanften Fingerdruck herausgleitet –<br />
das Meisterstück C9090 begeistert in jedem<br />
Detail. Dies beweist die einzigartige Fernbedienung<br />
mit 7,62 Zentimeter (3 Zoll) großem<br />
Touch Display. Sie steuert nicht nur viele AV-<br />
Geräte, sondern stellt auch den gleichen Inhalt<br />
dar, der gerade auf dem Bildschirm läuft. Dank<br />
des zweiten Tuners zeigt sie auf Wunsch sogar<br />
ein anderes TV-Programm.<br />
Bilder werden Wirklichkeit<br />
Nicht nur das Design wird höchsten Ansprüchen<br />
gerecht, auch die Technik untermauert den<br />
Premiumcharakter. Die energieeffiziente <strong>LED</strong>-<br />
HT-C9959W: Für vollendeten Heimkinogenuss<br />
Hintergrundbeleuchtung sorgt für lebensechte<br />
Bilder mit satten Farben und hohen Kontrasten,<br />
und zwar sowohl im 2D- als auch im 3D-Betrieb.<br />
Ausgestattet mit der 3D HyperReal Engine<br />
erleben Zuschauer scharfe Bilder<br />
auch in der dritten Dimension – dank<br />
der integrierten 3D-Umwandlungsfunktion<br />
erhalten selbst flache 2D-Inhalte<br />
neue Lebendigkeit, was durch die extrem<br />
flache Bauweise des Fernsehers<br />
umso beeindruckender wirkt.<br />
Die hochwertige 3D-Blu-ray-Heimkinoanlage<br />
liefert den glasklaren Sound zum brillanten Bild<br />
des 3D <strong>LED</strong> TVs C9090 und ist optisch perfekt<br />
auf den Premium TV abgestimmt. Mittels Touch<br />
Display wird die 1 330 Watt starke 7.1-Anlage an<br />
der Steuereinheit bedient, die auf Wunsch sogar<br />
direkt an die Wand gehängt werden kann.<br />
Die HT-C9959W versorgt den <strong>LED</strong> TV mit gestochen<br />
scharfen Bildern von 3D-Blu-rays und<br />
dank der innovativen Verstärkertechnik Crystal<br />
Amplifier Pro liefert sie glasklare Klänge<br />
ohne Rauschen. Für die kinderleichte und<br />
kabellose Vernetzung dient der integrierte<br />
WLAN-Adapter.<br />
Mehr als nur ein Fernseher<br />
Im Innern des Objekts der Begierde<br />
verbirgt sich eine umfangreiche Ausstattung.<br />
Der integrierte DVB-T/C-Tuner<br />
empfängt digitale Programme<br />
in HDTV, die auf Wunsch von Samsungs<br />
Personal Video Recorder<br />
(PVR) auf ein externes USB-Speichermedium<br />
aufgezeichnet werden.<br />
Vergessen, die aktuellen Nachrichten<br />
mitzuschneiden? Kein Problem:<br />
Internet@TV stellt brandaktuelle<br />
Informationen aus dem Internet<br />
zur Verfügung. Wer lieber seine Urlaubsfotos<br />
auf dem TV-Bildschirm<br />
betrachtet oder der eigenen Musiksammlung<br />
lauscht, kann<br />
dies unkompliziert über<br />
die Vernetzung mit<br />
AllShare realisieren.
Aktuelles<br />
SEITENBLICKE<br />
Eine Frage des Standpunkts<br />
Bild ist nicht immer gleich Bild. Das werden die meisten Besitzer eines LCD-Flachbildschirms bestätigen können<br />
sofern sie sich mal nicht in Frontalposition vor dem Gerät befinden. In dieser Situation offenbart sich eine<br />
längst bekannte technische Schwäche<br />
Aufmerksamen Lesern wird bereits aufgefallen<br />
sein, dass die <strong>DIGITAL</strong> TES-<br />
TED bei ihren Messungen im Testlabor<br />
einem speziellen Qualitätsmerkmal von Flachbildfernsehern<br />
mehr Aufmerksamkeit widmet<br />
als andere Zeitschriften. Es geht um den Aspekt<br />
der Blickwinkelstabilität, die von Modell zu<br />
Modell bzw. von Hersteller zu Hersteller stark<br />
variiert und mitunter die sonst als sehr gut eingestufte<br />
Bildqualität eines Gerätes bei ungünstigen<br />
Betrachtungspositionen zunichtemacht.<br />
Diese Schwäche von LC-Displays ist schon seit<br />
den Anfangstagen der flachen Anzeigeelemente<br />
bekannt. Man könnte meinen, dass seitdem die<br />
Entwicklungsabteilungen der Panelhersteller<br />
Herr des Problems geworden wären. Tatsächlich<br />
existieren einige Lösungsansätze, jedoch scheinen<br />
diese im Kampf um den Kunden keine Rolle<br />
zu spielen. Stattdessen rücken in der Werbung<br />
andere marketingstrategische Mittel wie riesige<br />
Kontrastverhältnisangaben in den Vordergrund.<br />
Auch der zunehmende Trend zur vollverglasten<br />
Bildschirmfläche trägt seinen Teil zur Misere bei.<br />
Da diese Scheiben zum Teil extrem spiegeln, verringert<br />
sich nicht nur bei Tageslicht der Kontrast<br />
immens. Auch nimmt der Betrachter außerhalb<br />
der frontalen Sitzposition eher die räumliche<br />
Umgebung als das ausgestrahlte Bild wahr. Diese<br />
Fakten zwingen den Flachbildschirmbesitzer<br />
immer häufiger zu einer exakten Positionierung<br />
des Geräts vor Couch oder Kinosessel und erlauben<br />
nur wenig Spielraum, wenn es darum<br />
geht, einen möglichst perfekten Bildeindruck zu<br />
erhalten. Um zu verstehen, warum verschiedene<br />
Display-Typen unterschiedlich große Betrachtungswinkel<br />
zulassen, muss man sich zunächst<br />
mit dem technischen Aufbau der einzelnen Bilderzeugungsformen<br />
auseinandersetzen.<br />
Das verdrillte Molekül<br />
Den namensgebenden Werkstoff des LCD, das<br />
Flüssigkristall, muss man sich als Molekülkette<br />
vorstellen, die sowohl flüssige als auch kristalline<br />
Eigenschaften aufweist. Aufgrund dieses<br />
Umstands ist es zeitgleich beweglich wie ein<br />
Fluid, kann aber auch einfallendes Licht durch<br />
Doppelbrechung ähnlich wie Glas polarisieren,<br />
wie es für Feststoffe typisch ist. Diese speziellen<br />
Eigenschaften macht man sich für die Bildgenerierung<br />
zunutze, indem die Flüssigkristalle<br />
zwischen zwei Glasplatten in einzelne Zellen<br />
eingeschlossen werden.<br />
Um die Flüssigkristalle in Ihrer Eigenschaft als<br />
Lichtventil nutzen zu können, kommt polarisiertes<br />
Licht zum Einsatz. Es wird zunächst durch<br />
einen Polarisationsfilter geleitet, bevor es die<br />
Flüssigkristalle erreicht. Nun kommt die Doppelbrechungseigenschaft<br />
der Quasifestkörper zum<br />
Tragen. Sie verändert die Polarisationsrichtung<br />
des einfallenden Lichts, sodass dieses den<br />
zweiten Polarisationsfilter, der parallel auf der<br />
Display-Vorderseite angebracht ist, nicht passieren<br />
kann. Damit dies möglich wird, befinden sich<br />
auf den beiden die Moleküle einschließenden<br />
Glasplatten nahezu durchsichtige Elektroden.<br />
Wird durch diese nun ein elektrisches Feld angelegt,<br />
richten sich die Flüssigkristalle neu aus.<br />
Sie polen dementsprechend auch die Ausrichtung<br />
des Lichts nicht mehr um. Es kann in die-<br />
Bilder: Auerbach Verlag, LG<br />
12 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Anzeige<br />
Ein Blick durch die Lupe zeigt die Anordnung der jeweils in den drei Grundfarben<br />
vorliegenden Flüssigkristallzellen, welche alle nötigen Farben mischen können<br />
sem Fall ungehindert den zweiten<br />
Polarisationsfilter passieren und<br />
den entsprechenden Bildpunkt für<br />
unser Auge zum Leuchten bringen.<br />
So weit das Prinzip. Was genau<br />
sorgt aber nun für das angesprochene<br />
Blickwinkelproblem?<br />
Ungewollter Durchblick<br />
Mehrere Schwächen der LCD-Technologie<br />
sorgen für Kontrast- und<br />
Farbverluste bei verändertem Betrachtungswinkel.<br />
Der deutlichste<br />
Effekt ist die gut zu beobachtende<br />
Aufhellung der gesamten Display-<br />
Fläche, die mehrere Ursachen hat.<br />
So gelingt es dem Betrachter je<br />
nach Verarbeitungsqualität des Panels,<br />
dieses bei entsprechendem<br />
Blickwinkel direkt zu „durchschauen“<br />
und somit auch direkt in die<br />
ständig aktivierte Hinterleuchtung<br />
des Displays zu blicken. Diese besteht<br />
entweder aus Kaltkathodenleuchtstoffröhren<br />
oder – bei aktuellen<br />
Modellreihen typisch – aus<br />
<strong>LED</strong>s, die ein weißes Licht aussenden.<br />
Dieses Weißlicht überstrahlt<br />
die eingefärbten Flüssigkristallzellen<br />
und hellt das Bild in seiner Gesamtheit<br />
auf. Je nach Qualität des<br />
eingesetzten Leuchtmittels kommt<br />
noch ein Blaustich hinzu, da viele<br />
Backlights mit einer sehr kalten<br />
Farbtemperatur, also mit hohem<br />
Blauanteil, strahlen. Eine weitere<br />
systembedingte Schwäche ist in<br />
der ungenauen Ausrichtung einiger<br />
Flüssigkristalle zu suchen. Diese<br />
werden von einem elektrischen<br />
Feld in ihre Position gezwungen.<br />
Je weiter entfernt sich der Kristall<br />
von der Elektrode befindet, desto<br />
ungenauer gerät diese forcierte<br />
Ausrichtung. So kann es passieren,<br />
dass ein Teil des Lichtes zur Seite<br />
abgelenkt oder gebrochen wird,<br />
was in farbliche Ungenauigkeiten<br />
und Aufhellungen bei schrägem<br />
Betrachtungswinkel mündet. Das<br />
schlägt sich im veränderten und<br />
eingeschränkten Farbraum des Bildes<br />
nieder. Hier spielen zusätzlich<br />
noch wesentlich komplexere Vorgänge<br />
eine Rolle, die durch Wellenlängenveränderung<br />
die Farbwiedergabe<br />
negativ beeinflussen.<br />
Horizonterweiterung<br />
Es existieren bereits verschiedene<br />
Lösungsansätze, die sich dieser<br />
Problematik annehmen. Dabei<br />
versuchen mehrere Hersteller,<br />
beispielsweise durch geschickte<br />
Anordnung von Filtern, den seitlichen<br />
Blick durch das Panel zu<br />
verhindern. So kann bei einigen<br />
LC-Displays des Elektronikherstellers<br />
LG kaum noch eine Aufhellung<br />
des Bildes gesehen oder gemessen<br />
werden – sofern sich der Blickwinkel<br />
nur horizontal verschiebt. Denn<br />
das allgemeine Blickwinkelproblem<br />
besteht nicht nur, wenn sich<br />
Die Firma LG zeigt zur diesjährigen IFA mit einem neuen O<strong>LED</strong>-Fernseher einen<br />
weiteren, noch dazu sehr flachen Ausweg aus dem Betrachtungswinkelproblem
Aktuelles<br />
Das Bild zeigt einen farbenfrohen Ausschnitt aus dem<br />
Animationsfilm „Monster und Aliens“, welcher aus<br />
der Frontalposition fotografiert wurde<br />
der Betrachter seitlich von der Frontalposition<br />
wegbewegt. Auch wenn der Blick von einer<br />
Position ober- oder unterhalb des Bildmittelpunkts<br />
auf das Display fällt, ist eine deutliche<br />
Veränderung zu beobachten. Einen wesentlich<br />
besseren Ausweg verspricht das IPS-Panel.<br />
IPS ist die Abkürzung für den englischen Ausdruck<br />
„In Plane Switching“ und verkörpert ein<br />
Umdenken bei der Nutzung der Flüssigkristalle.<br />
Der Unterschied besteht in der ausschließlich<br />
stabförmigen Ausrichtung der Kristalle,<br />
die somit alle in ein und dieselbe Richtung<br />
weisen. Zusätzlich werden die für die Ausrichtung<br />
nötigen Elektroden ausschließlich hinter<br />
der Flüssigkristallschicht angebracht. Das<br />
elektrische Feld verläuft nun nicht mehr durch<br />
die Kristallschicht, sondern parallel zu ihr. Das<br />
bringt mehrere Vorteile mit sich: Zum einen<br />
können so die Kristalle über weite Distanzen<br />
äußerst gleichmäßig ausgerichtet werden, zum<br />
anderen erstrahlt das Display heller, weil eine<br />
lichtabsorbierende Elektrodenschicht wegfällt.<br />
Durch die optimierte Kristallausrichtung kann<br />
sich das Bild stetig in alle Richtungen ausbreiten.<br />
Infolgedessen lässt das Display von allen<br />
Seiten betrachten und zeigt immer ein klares,<br />
unverfälschtes Bild. Ein großer Nachteil der IPS-<br />
Technik ist jedoch der schlechte Schwarzwert.<br />
Die erhöhte Helligkeit und die gleichförmige<br />
Ausrichtung der Kristalle verhindern eine effektive<br />
Lichtblockade und somit auch ein tiefes<br />
Schwarz. Darunter leidet der Kontrast immens.<br />
Die Problemlosen<br />
Wer einen guten Kontrast mit einem guten<br />
Blickwinkel kombiniert wissen will, sollte zu<br />
einer komplett anderen Paneltechnologie greifen,<br />
denn die Bilderzeugungskonkurrenz kennt<br />
diese Probleme nicht. Allen voran steht das<br />
Plasmadisplay. Dieses benötigt für die Darstellung<br />
keine Hinterleuchtung, weil die einzelnen<br />
Pixel selbst für die benötigte Illumination sorgen.<br />
Dazu werden winzige, mit Gas gefüllte<br />
Kammern gezündet, die daraufhin in ihrer speziellen<br />
Farbe Licht emittieren. Der Verzicht<br />
auf ein Backlight verhindert negative Effekte<br />
beim „Durchschauen“ des Panels. Außerdem<br />
kann sich das Bild ungehindert von der Display-Oberfläche<br />
in alle Richtungen gleichmäßig<br />
ausbreiten und somit aus allen Betrachtungswinkeln<br />
gleich aussehen. Natürlich bringt das<br />
Plasmapanel gegenüber dem LCD auch Nachteile<br />
mit, insbesondere im Bereich allgemeine<br />
Im Gegensatz dazu wird bei einem seitlichen<br />
Schnappschuss das Ausmaß der Bildaufhellung und<br />
Farbverfälschung sichtbar<br />
Helligkeit und Stromverbrauch, hat jedoch in<br />
der Disziplin Blickwinkelstabilität deutlich die<br />
Nase vorn.<br />
Ein weiterer Kandidat, der jedoch noch auf<br />
eine größere Marktreife und massenkompatible<br />
Bilddiagonalen wartet, ist das O<strong>LED</strong>-Display.<br />
Das Prinzip basiert auf Leuchtdioden<br />
mit organischen Bestandteilen, welche wie die<br />
Plasmazellen selbst leuchten und somit über<br />
die gleichen Betrachtungswinkelvorzüge wie<br />
der Plasmabildschirm verfügen. Allerdings sind<br />
O<strong>LED</strong>s flexibler einsetzbar, verbrauchen weitaus<br />
weniger Strom und können in einer unerreicht<br />
kompakten Bautiefe angeordnet werden.<br />
Wermutstropfen: Bisher zeigt die Firma LG ein<br />
15 Zoll (38 cm) messendes Gerät und markiert<br />
damit den Größenrekord für den Endverbrauchermarkt.<br />
Das O<strong>LED</strong> ist damit im Zeitalter<br />
wachsender TV-Diagonalen im Wohnzimmer<br />
auf absehbare Zeit nur eine Ausweichvariante<br />
für spezielle Einsatzzwecke.<br />
Augen auf<br />
Wer trotzdem ein ultraflaches Gerät sein Eigen<br />
nennen will, kommt an einem modernen <strong>LED</strong>-<br />
LCD nicht vorbei. Das Panel entspricht hier<br />
meist einem herkömmlichen LC-Display und<br />
setzt nicht auf die blickwinkelstabilere IPS-<br />
Technik. Dafür trumpfen die Schirme durch die<br />
neu hinzugekommene Möglichkeit zur schnellen<br />
Dimmung oder Backlight-Deaktivierung<br />
mit immensen Kontrastwerten auf. Diese kann<br />
ein IPS-Panel naturgemäß nicht vorweisen. So<br />
drängt sich die Vermutung auf, dass vonseiten<br />
der Industrie bewusst dem optimierten Kontrast,<br />
der sich in der Werbung gut verkaufen<br />
lässt, der Vorzug gegeben wird.<br />
Zwar wird auch bei <strong>LED</strong>-LCD-Schirmen in den<br />
Spezifikationen ein typischer Blickwinkel von<br />
178 Grad ausgewiesen. Diese Angabe ist jedoch<br />
mit Vorsicht zu betrachten, weil am Rande des<br />
Spektrums bereits ein Mindestkontrast von 10:1<br />
die Norm erfüllt, dieser für ein erträgliches Fernsehbild<br />
aber absolut unzureichend ist. Man sollte<br />
sich bei der Neuanschaffung eines TV-Geräts<br />
also im Vorfeld überlegen, welche Ansprüche<br />
man an das Thema Blickwinkel stellt. Wer Fernsehen<br />
und Filme nicht ausschließlich unbewegt<br />
vom Lieblingsplatz auf dem Sofa aus verfolgen<br />
möchte, sollte beim Händler auf diesen Aspekt<br />
achten oder direkt einer alternativen Technologie<br />
wie Plasma oder IPS den Vorzug geben.<br />
Christian Hill<br />
Blickwinkel im Testlabor<br />
Die Veränderung des Bildes außerhalb der zentralen<br />
Sitzposition ist nicht allein mit bloßem<br />
Auge erkennbar, sondern lässt sich auch durch<br />
Messwerte und Diagramme numerisch sowie<br />
funktionell erfassen und abbilden. In unserem<br />
Testlabor geschieht dies mit einer hochwertigen<br />
Messkamera von Konica Minolta. Mit<br />
dem präzisen Kolorimeter wird zunächst die<br />
Display-Charakteristik ganz normal aus der<br />
Frontalposition gemessen. Das Besondere dabei<br />
ist, dass der Flachbildschirm für diesen<br />
Test exakt auf dem Messtisch ausgerichtet ist,<br />
sodass die Werte nicht durch eine schon bestehende<br />
Abweichung vom Blickwinkel verfälscht<br />
werden. Die für den Betrachtungswinkel eigentlich<br />
interessante Prozedur erfolgt danach.<br />
Hierzu wird die Messkamera in ihrer Position<br />
verschoben – und zwar genau so weit, dass<br />
die auf den Display-Mittelpunkt ausgerichtete<br />
Optik der Konica Minolta die Daten in einem<br />
Winkel von 30 Grad zum Display-Horizont aufnimmt.<br />
Nun wird exakt das gleiche Messprotokoll<br />
abgehandelt wie zuvor. Das hat den<br />
Vorteil, dass diese Ergebnisse direkt mit der<br />
frontalen Messung vergleichbar sind und die<br />
Bildverfälschung bei verändertem Blickwinkel<br />
auch technisch darstellbar machen.<br />
Blickwinkel im Messprotokoll<br />
Die Blickwinkelstabilität einzelner Displays ist<br />
auf verschiedene Arten in den Messungen feststellbar.<br />
Beispielsweise macht sich die Veränderung<br />
mehr oder weniger deutlich im Farbdiagramm<br />
bemerkbar. Typischerweise verkleinert<br />
sich hierbei der Farbraum, weil Farben bei seitlicher<br />
Betrachtung verschoben dargestellt werden.<br />
Dies trifft besonders häufig auf Rottöne<br />
zu. Vergleicht man nun beide Messdiagramme<br />
und legt diese übereinander (siehe Bild), wird<br />
das Ausmaß der Farbverschiebung deutlich.<br />
Als Kenngröße für die Blickwinkelstabilität gilt<br />
die Farbsättigung. Diese lässt sich am besten<br />
anhand einer Graustufenmessung verfolgen.<br />
Auch hier können die Diagramme direkt miteinander<br />
verglichen werden. Ist das Ergebnis<br />
nur befriedigend, zeigt sich das anhand einer<br />
abweichenden Gammakurve. Bei LCD-Geräten<br />
ist hier oft ein erhöhter Blauanteil zu beobachten,<br />
weil der Farbton bei der Hinterleuchtung<br />
dominiert und der Betrachter seitlich direkt auf<br />
das Backlight hindurchblickt.<br />
14 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
MEHR HOCHAUFLÖSENDES BEZAHLFERNSEHEN<br />
Drei neue HDTV-Sender bei Sky<br />
Anzeige<br />
Quantum 650 - “Eine runde Sache”<br />
Mit den Sendern Sky Sport HD 2, Sky Cinema<br />
Hits HD und Sky Action HD baut die Pay-<br />
TV-Plattform die Zahl ihrer hochauflösenden<br />
Programmangebote auf insgesamt zehn aus.<br />
Wie Sky in einer Pressemitteilung ausführte,<br />
soll Sky Sport HD 2 Kapazitäten für zusätzliche<br />
Liveübertragungen etwa bei DFB-Pokal oder<br />
Champions League schaffen. Außerdem nutzt<br />
der Anbieter die zusätzlichen Kapazitäten,<br />
um in der neuen Bundesligasaison erstmals<br />
die Spieltagskonferenzen in nativem HDTV<br />
(1 080i) auszustrahlen. Sky Sport HD wurde<br />
zeitgleich zur Aufschaltung in Sky Sport HD<br />
1 umbenannt. Sky Cinema Hits HD und Sky<br />
Action HD sind inhaltsgleiche Ableger der<br />
bestehenden SD-Sender. Sky Cinema Hits HD<br />
zeigt in erster Linie große Filmerfolge der<br />
letzten Jahre sowie verschiedenste US-Serien.<br />
Fans können sich unter anderem auf den Komplett-Marathon<br />
der achten und letzten Staffel<br />
der Erfolgsserie „24“ vom 23. bis 26. September<br />
freuen. Sky Action HD zeigt ergänzend<br />
Filme aus den Genres Action, Horror und Science-Fiction.<br />
„Sky HD“ ist als Zusatzpaket ab<br />
fünf Euro im Monat buchbar. Preis und Anzahl<br />
der HDTV-Programme, die für einen HD-Kunden<br />
verfügbar sind, richten sich nach seiner<br />
jeweiligen Paketauswahl und der Empfangsart.<br />
Die Satellitenempfangsdaten stehen seit<br />
einigen Wochen fest – auch Kunden kleinerer<br />
Kabelnetzbetreiber wie Net Cologne oder über<br />
Partner der Deutschen Netzmarketing GmbH<br />
(DNMG) angeschlossene Haushalte können<br />
sich auf die Kanäle freuen. Kabel-Deutschland-Kunden<br />
müssen bis auf Weiteres auf die<br />
neuen HD-Sender verzichten. Diesbezüglich<br />
befinde man sich aber „regelmäßig<br />
im Gespräch“, wie KDG-<br />
Pressesprecher Mario Gassen<br />
gegenüber unserem Schwestermagazin<br />
<strong>DIGITAL</strong> FERNSEHEN<br />
betonte. Auch von Kabel BW<br />
und Unitymedia gab es bis Redaktionsschluss<br />
keine Informationen<br />
zu einer bevorstehenden<br />
Aufschaltung. Beide Anbieter<br />
betonten, sich in „konstruktiven<br />
Gesprächen“ mit Sky<br />
zu befinden. MG,CG,AR<br />
Bilder: LG, Sky<br />
NEUER FLACHLAUTSPRECHER<br />
Volumen ohne Tiefe<br />
Eine Neuentwicklung des Fraunhofer-Instituts<br />
für Digitale Medientechnik im thüringischen<br />
Ilmenau lässt audiophile Flachbild-TV-Besitzer<br />
aufhorchen. Die Forscher präsentierten einen<br />
neuen Flachlautsprecher, dem trotz einer<br />
Bautiefe von maximal 2,4 Zentimetern das<br />
Kunststück gelingen soll, den Klanggenuss<br />
möglichst wenig einzuschränken. Ermöglicht<br />
wird dies durch Anordnung vieler einzelner<br />
elektrodynamischer Miniaturwandler zu<br />
einem Array, welches den Anforderungen<br />
entsprechend frei skaliert werden kann. Dadurch<br />
ist neben der flachen Konstruktion die<br />
Integration in verschiedene Umgebungen wie<br />
z. B. Möbelstücke oder Mediengeräte denkbar.<br />
Die Oberfläche des Lautsprechers ist frei<br />
gestaltbar. Er kann damit auch als Bild an der<br />
Wand hängen, direkt als Projektionsfläche<br />
im Heimkino dienen oder nahezu unsichtbar<br />
im Putz der Wand verschwinden. Wer<br />
sich von diesem innovativen Konzept selbst<br />
überzeugen möchte, kann sich am IFA-Stand<br />
des Fraunhofer-Instituts in Halle 8.1/Stand 4<br />
einer Hörprobe mit einer Flachlautsprecheranordnung<br />
in 5.1-Mehrkanalton bewohnen. CH<br />
HDTV ÜBER DVB-T-2<br />
Erneuter Umstieg droht<br />
Nutzer von DVB-T wissen um die oft mäßige<br />
Qualität der Signale, die nach wie vor mit<br />
niedrigen Datenraten in SD-Qualität nach<br />
MPEG-2-Standard über die Flachbildschirme<br />
flimmern. Eine Nachbesserung des Standards<br />
steht in Deutschland allerdings nicht zur<br />
Disposition. Stattdessen laufen im Raum<br />
Hamburg erste Versuche mit dem Nachfolgestandard<br />
DVB-T2. Dieser codiert das Signal in<br />
MPEG-4 und bringt hinsichtlich Signalqualität<br />
und Bandbreitenausnutzung weitere Optimierungen<br />
mit sich. Die Feldversuche werden<br />
von den großen Sendeanstalten unterstützt,<br />
die planen, ihre HD-Programme künftig über<br />
DVB-T2 zu verbreiten. Ein potenzielles Ärgernis<br />
für Verbraucher ist der selten kommunizierte<br />
Umstand, dass DVB-T2 inkompatibel<br />
zu bis dato erhältlichen Set-Top-Boxen und<br />
in TV-Geräten integrierten Tunern ist. Die<br />
Einführung von DVB-T2 ist nach DT-Informationen<br />
aus der Branche seitens ARD und<br />
ZDF bereits für 2012 geplant. Besitzer älterer<br />
Empfänger sollten sich darauf einstellen, in<br />
naher Zukunft in neue Geräte investieren<br />
zu müssen.<br />
CH<br />
Die neue Quantum 650 Serie wurde gegenüber<br />
ihrer Vorgängerserie in allen relevanten Punkten<br />
verbessert. Viele Merkmale finden normalerweise<br />
erst in weitaus teueren Produkten Verwendung.<br />
Im Tief-Mitteltonbereich werden neuentwickelte<br />
F.E. Dynamics Chassis mit sehr stabilen<br />
Alu-Keramik Membranen eingesetzt. Im Hochtonbereich<br />
gibt es ein weiteres technisches<br />
Highlight: der komplett neu konstruierte<br />
„Harmonic-Radiation-Horn“-Hochtöner.<br />
Die Lautsprecher der Quantum 650 Serie<br />
überzeugen, nicht nur durch ihren konsequenten<br />
technischen Aufwand. Die klaren, modernen<br />
Formen und die hochwertige Verarbeitung machen<br />
aus einem akustischen High-Tech-Produkt ein<br />
edles Möbelstück. Die Serie gibt es in vier<br />
verschiedenen Farben - in Schwarz, Mocca,<br />
Kirsche und Calvados - inklusive 25 mm dicker<br />
hochglanzlackierter Schallwand.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter<br />
www.magnat.de.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 15
Aktuelles<br />
Sonys 360-Grad-3-D-Display<br />
Bei Sonys „Ray Modeler“ handelt es sich um<br />
ein autostereoskopisches 360-Grad-Display, das<br />
dreidimensionale Bilder erzeugen kann. Für den<br />
plastischen Bildeindruck wird keine separate<br />
3-D-Brille benötigt. Außerdem kann der Betrachter<br />
um den Bildschirm herumwandern und so das<br />
dargestellte Objekt von allen Seiten betrachten.<br />
Das dreidimensionale Hologramm wird aus 360<br />
Bildern erzeugt und laut Sony mit <strong>LED</strong>-Technik<br />
generiert. Die Auflösung beträgt dabei niedrige<br />
96 × 128 Bildpunkte. Der Prototyp soll auf der<br />
Digital Content Expo Ende Oktober in Tokio vorgestellt<br />
werden. Sony sieht den Einsatzbereich<br />
im Werbesektor, als Präsentationsplattform auf<br />
Messen oder in der Medizin. Für den Privatgebrauch<br />
könnte das Display als Bilderrahmen zum<br />
Einsatz kommen.<br />
DS<br />
BEI KDG-KUNDEN BLEIBT DER BILDSCHIRM SCHWARZ<br />
Ärger mit CI-Plus-Modulen<br />
Kunden des Kabelnetzanbieters Kabel Deutschland<br />
sahen im August sprichwörtlich in die Röhre.<br />
Auf Flachbild-TVs der Hersteller Samsung und<br />
Toshiba konnten sie die digitalen Programmpakete<br />
nicht länger empfangen. Auf Anfrage bestätigte<br />
eine Sprecherin von Kabel Deutschland<br />
(KDG) der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> Empfangsprobleme<br />
bei Fernsehern mit CI-Plus-Schnittstelle. Trotz<br />
CI-Plus-Modul und CI-Plus-zertifiziertem Fernsehgerät<br />
sei es zu Schwierigkeiten beim Empfang<br />
der grundverschlüsselten Privatsender<br />
gekommen. So konnten die Programme nach<br />
etwa drei Minuten auf Flachbild-TVs von Samsung<br />
und Toshiba nicht weiter angesehen werden,<br />
hieß es. „Davon ist nur eine geringe Zahl<br />
von Kunden betroffen“, lavierte die KDG-Sprecherin.<br />
Der Großteil der Kunden sei zufrieden,<br />
es handele sich um Einzelfälle und Probleme<br />
mit dem Empfang könnte „vielfältig“ sein.<br />
Die betroffenen Kunden werden nach Angaben<br />
von KDG individuell vom technischen Service<br />
betreut: „Wir gehen die Diagnose Schritt<br />
für Schritt mit den Kunden durch“.<br />
Die Ursache für die Ausfälle sei noch<br />
nicht abschließend geklärt. Schuld ist laut KDG<br />
häufig eine veraltete Firmware-Version des genutzten<br />
Fernsehers. Man rate allen Kunden,<br />
regelmäßige Updates durchzuführen, so das Unternehmen.<br />
Toshiba arbeitet nach KDG-Angaben<br />
in Zusammenarbeit mit dem Netzanbieter an<br />
einer entsprechenden Fehlerkorrektur. Ebenso<br />
könne im Fall betroffener Samsung-TVs das Aufspielen<br />
der aktuellen Software-Version Abhilfe<br />
schaffen. Ansonsten besteht nach KDG-Angaben<br />
die Möglichkeit, das Modul zu tauschen.<br />
Kunden, die von den Empfangsproblemen<br />
betroffen sind, sollten sich unter der gebührenfreien<br />
Telefonnummer 08 00 5 26 66 25<br />
an die technische Hotline von Kabel<br />
Deutschland wenden.<br />
CG<br />
Blu-ray-Absatz steigt rasant<br />
Die Blu-ray Group ist federführend für die Etablierung<br />
des Mediums am Markt. Laut aktuellen<br />
Analysen verläuft dieses Unterfangen immer<br />
erfolgreicher. Als nächsten Schritt bereitet die<br />
Vereinigung die Forcierung der sogenannten Bluray<br />
3D vor. Dabei handelt es sich um eine Blu-ray<br />
Disc mit dreidimensionalen Bildinhalten, die mit<br />
speziellen Playern auf geeigneten 3-D-Fernsehern<br />
wiedergegeben werden kann. Nach zwei Millionen<br />
Einheiten zum Halbjahr 2009 wurden bis Ende<br />
Juni 2010 bereits fünf Millionen Blu-ray Discs<br />
verkauft, was einer Absatzsteigerung um 153<br />
Prozent entspricht. Der Blu-ray-Verkauf verzeichnete<br />
eine Umsatzverdopplung auf 82 Millionen<br />
Euro. Jeder siebte Umsatz-Euro stammt laut BVV<br />
aus dem Verkauf der hochauflösenden Blu-rays.<br />
Bis Ende dieses Jahres wird die Videoindustrie<br />
in Deutschland laut BVV-Prognose bereits einen<br />
Blu-ray-Umsatz in Höhe von 200 bis 250 Millionen<br />
Euro generiert haben.<br />
DS,CG<br />
Energielabel für TVs verschiebt sich<br />
Eigentlich sollte das neue Energiekennzeichen<br />
bereits auf aktuellen Flachbildfernsehern prangen,<br />
doch das Europäische Parlament kippte<br />
den Entwurf kurzfristig. Zu verwirrend seien die<br />
Prozentangaben, die den Energiebedarf jenseits<br />
der A-Klasse verdeutlichen sollen, hieß es in<br />
einer Stellungnahme. Die neue Version orientiert<br />
sich an den bereits von Kühlschränken bekannten<br />
Pluszeichen. Um die Übersicht zu wahren, fallen<br />
bei einem Gerät der Kategorie A++ die schlechtesten<br />
Klassen weg. So sind immer nur sieben<br />
Einstufungen auf der Plakette zu sehen. Das<br />
Europäische Parlament und der Europäische<br />
Rat wollen die Kennzeichnung jetzt im Oktober<br />
absegnen, um eine Einführung rechtzeitig zum<br />
Weihnachtsgeschäft zu ermöglichen. In einem<br />
Jahr soll die Nutzung des Labels für die Hersteller<br />
verpflichtend sein.<br />
DS<br />
MARKTEINFÜHRUNG CELL-TV<br />
Toshiba packt PS3-Technik in den Fernseher<br />
Der japanische Elektronikkonzern Toshiba hält<br />
sein Versprechen und will noch in diesem Jahr<br />
den mit Superlativen gespickten Cell-TV-Flachbildfernseher<br />
auch auf dem europäischen Markt<br />
einführen. Bislang blieb das High-End-Gerät japanischen<br />
Käufern vorbehalten. Den Namen verdankt<br />
das Modell dem gleichnamigen Cell-Chip,<br />
der mit seiner enormen Rechenleistung bereits<br />
Sonys Playstation-3-Konsolen Leben einhaucht<br />
und grafisch aufwendige Spiele für die Plattform<br />
ermöglicht. Im Cell-TV sorgt die leistungsstarke<br />
CPU für eine bisher im Fernsehbereich beispiellose<br />
Bildbearbeitung nahezu in Echtzeit. Sie<br />
verspricht damit eine annähernd artefaktfreie<br />
Aufbereitung selbst von SD-Quellen. Zusätzlich<br />
leistet der Chip eine Echtzeitkonvertierung von<br />
2-D zu 3-D, denn der Cell-TV ist zeitgleich auch<br />
Toshibas erstes 3-D-fähiges Fernsehgerät. Beim<br />
Display will der Cell-TV ebenfalls neue Maßstäbe<br />
setzen. Es wird direkt von <strong>LED</strong>s hinterleuchtet,<br />
welche zur Kontrastverbesserung lokal gedimmt<br />
werden. Die Anzahl der Zonen beläuft sich dabei<br />
auf 512 und übertrifft damit bisherige Local-<br />
Dimming-Lösungen im Markt deutlich. Um die<br />
Bildschirmtiefe trotz direkter Hinterleuchtung<br />
flach zu halten, hat Toshiba Bild- und Empfangstechnik<br />
aus dem Gehäuse heraus in eine<br />
externe Tuner-Box verlagert. Darin befindet sich<br />
auch die Recheneinheit, welche aufgrund ihres<br />
Leistungshungers auf eine starke Kühlung angewiesen<br />
ist. Die externe<br />
Box nimmt auch sämtliche<br />
Signale von Peripheriegeräten<br />
wie z. B. Blu-ray-<br />
Playern auf und vermeidet<br />
so Kabelwirrwarr am<br />
Fernsehgerät selbst. Über<br />
den Preis des TV-Zauberkastens<br />
schweigt sich<br />
Toshiba noch aus. Hierzu<br />
würden noch Marktstudien<br />
durchgeführt, hieß<br />
es. Der Konzern strebt bei<br />
Bilddiagonalen von über<br />
40 Zoll (102 cm) zunächst<br />
ein Preisniveau um 5 000<br />
Euro an.<br />
CH<br />
Bilder: Kabel Deutschland, Philips, Sony, Toshiba<br />
16<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Bei der Kompaktanlage MCD900<br />
setzt Philips unverkennbar auf<br />
Design. Welche Rolle spielt das<br />
Zusammenspiel von Optik und<br />
Technik in Ihrer Unternehmensphilosophie?<br />
Design spielt schon seit langer Zeit<br />
eine sehr wichtige Rolle bei der<br />
Produktentwicklung von Philips.<br />
Die Zeit der eckigen Kisten mit<br />
möglichst vielen Tasten ist wirklich<br />
vorbei. Wichtig für uns ist, dass<br />
Form und Funktion zusammengehören.<br />
Dies wird auch bei der auffälligen Gestaltung<br />
der Soundsphere-Lautsprecher mit<br />
ihrem schwebenden Hochtöner deutlich. Dies<br />
ist eindeutig kein Designgag, sondern eine<br />
sehr innovative Lösung, um eine punktförmige<br />
Soundquelle mit einer sehr räumlichen<br />
und verzerrungsfreien Klangcharakteristik<br />
zu schaffen.<br />
Ein DVD-Laufwerk bringt die Anlage bereits<br />
mit. Planen Sie für die Zukunft in dieser Geräteklasse<br />
auch Lösungen mit Blu-ray-Player?<br />
Bei der MCD900 steht klar die Nutzung als<br />
kompaktes Musiksystem im Vordergrund. Wir<br />
GEWINNER-INTERVIEW LESERVOTING 4.2010<br />
„Die Zeit der eckigen Kisten ist vorbei“<br />
Philips setzt auf „Sense and Simplicity“<br />
Matthias Wietstock,<br />
Direktor Marketing TV<br />
und AVM, Philips<br />
Consumer Lifestyle<br />
beobachten sehr genau, wie schnell<br />
sich die Nachfrage nach Blu-ray-<br />
Systemen entwickelt und werden<br />
auch davon die Entscheidung abhängig<br />
machen, ob wir in zukünftige<br />
Hi-Fi-Anlagen mit Soundsphere<br />
auch eine Blu-ray-Wiedergabe integrieren<br />
werden.<br />
Besonders gut hat unserer Testredaktion<br />
das LCD-Farbdisplay<br />
im iPod-Stil gefallen, das aber –<br />
noch – über flankierende Tasten<br />
bedient wird. Verfolgt Philips aktuell Überlegungen,<br />
künftige Modelle mit (Mulit-)Touchscreen-Bedienung<br />
oder anderen Innovationen<br />
auszustatten?<br />
Gerade, was die Bedienung unserer Geräte<br />
angeht, haben wir das Markenversprechen<br />
„Sense and Simplicity“ immer vor Augen. Wir<br />
testen unterschiedliche Bedienkonzepte sehr<br />
intensiv, bevor wir sie in der Serie zum Einsatz<br />
bringen. Auf jeden Fall ist eine Touchscreen-<br />
Bedienung eine interessante Option, die<br />
wir erwägen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Streit bei Umstellung der GEZ-Gebühr<br />
Nach Einschätzung des FDP-Politikers Burkhardt<br />
Müller-Sönksen hat die Umstellung der GEZ große<br />
Vorteile für die Öffentlich-Rechtlichen. Er geht von<br />
Mehreinnahmen zwischen 1,2 und 1,6 Milliarden<br />
Euro jährlich aus. Hintergrund ist die Umstellung<br />
auf eine pauschale Haushaltsabgabe. Danach<br />
muss ab 2013 jeder Haushalt voraussichtlich<br />
17,98 Euro an die GEZ abführen. Auch Selbstständige<br />
und Betriebe sollen nach der Novellierung<br />
grundsätzlich und ohne Ausnahme zur Kasse gebeten<br />
werden. Politiker von CDU und FDP hatten<br />
sich zuvor für eine geringere Haushaltsabgabe<br />
ausgesprochen. „Wenn sich herausstellen sollte,<br />
dass ARD und ZDF mehr einnehmen, muss über<br />
die Höhe der Haushaltsabgabe neu verhandelt<br />
werden“, äußerte CDU-Medienexperte Wolfgang<br />
Börnsen. FDP-Politiker Burkhardt Müller-Sönksen<br />
wurde noch konkreter und forderte in der Bild-<br />
Zeitung eine Absenkung auf 15 Euro. MG, DS<br />
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Aktuelles<br />
DAS ENDE VON HIGH-END?<br />
EU-Attacke auf High-End-Musikgenuss<br />
An und für sich sind die Öko-Design-Richtlinien der EU eine sinnvolle Sache. So regulieren sie etwa den Stromverbrauch<br />
von Flachbildfernsehern, was der Umwelt und dem Bankkonto dienlich ist. In Zukunft könnte aber<br />
eine ganze Branche darunter leiden: Für den High-End-Bereich käme ein Beschluss dem Aus gleich.<br />
Kurt Hecker, Vorstandsvorsitzender der<br />
High End Society e. V., hat schlimmste<br />
Befürchtungen und sieht die High-<br />
End-Branche ernsthaft in ihrer Existenz bedroht.<br />
Wenn die aktuell von der EU-Kommission<br />
in Auftrag gegebenen externen Studien eine<br />
Minderung des Strombedarfs im Bereich „Audio<br />
Equipment“ für nötig erachten, leidet darunter<br />
der Klang, denn „beste Wiedergabequalität<br />
kann man mit der Richtlinie nicht realisieren“,<br />
so Hecker gegenüber <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>. Kraftvolle<br />
Verstärker sind schlicht auf genügend<br />
Leistung angewiesen, und auch die Bauteile etwa<br />
in High-End-Blu-ray-Playern benötigen eine<br />
gewisse Leistung. Strom sparen und High-End<br />
passen augenscheinlich nicht zusammen.<br />
Sparkurs mit Problemen<br />
Die sogenannten Öko-Design-Richtlinien sind<br />
Anfang dieses Jahres in Kraft getreten und<br />
regulieren neben dem Stand-by-Verbrauch<br />
auch den maximalen Bedarf von informationstechnischen<br />
Geräten im Betrieb. Betroffen<br />
sind davon aktuell Flachbildfernseher und<br />
Set-Top-Boxen für den Fernsehempfang. Nach<br />
den Richtlinien darf der Wert im Stand-by-<br />
AUSWAHL BEREITS IN KRAFT GETRETENER ENERGIEVERORDNUNGEN DER EU<br />
Produktgruppe<br />
Verordnung der Kommission<br />
Bereitschafts- und Aus-Zustand<br />
Betrieb noch ein Watt (W) betragen, Geräte<br />
mit Statusanzeigen dürfen maximal zwei Watt<br />
verbrauchen. Ab August 2011 wird die Regelung<br />
weiter verschärft und die Hersteller müssen<br />
den Strombedarf erneut halbieren. Erfüllt ein<br />
Gerät diese Vorgaben nicht, darf es nicht auf<br />
den Markt. Der bewilligte Maximalbedarf für<br />
Flachbildfernseher im Betrieb greift bereits seit<br />
August und soll im April 2012 weiter verschärft<br />
werden. Die Werte sind jedoch großzügig bemessen:<br />
So darf etwa ein 42-Zoll-Gerät 2012<br />
maximal 181 W ziehen. Messungen in unserem<br />
Testlabor attestieren TV-Modellen dieser Gerä-<br />
Verbindlich ab<br />
(Stand-by) von Haushalts- und Bürogeräten vom 17. Dezember 2008 7. Januar 2010<br />
einfache Set-Top-Boxen vom 4. Februar 2009 25. Februar 2010<br />
Haushaltslampen mit ungebündeltem Licht vom 18. März 2009 1. September 2009<br />
Fernsehgeräte vom 22. Juli 2009 7. Januar 2010<br />
Bilder: Bowers & Wilkins, Denon, Kenwood, Marantz, Onkyo<br />
18 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Der Energy Monitor 3000 von Voltcraft ist günstig zu<br />
erstehen und bietet für den Privatgebrauch ausreichend<br />
genaue Messergebnisse<br />
teklasse aber bereits heute Werte unterhalb der<br />
100 W-Grenze. Als Nächstes soll die Kategorie<br />
„Sound and Imaging Equipment“ eingestuft<br />
werden, darunter fallen DVD- bzw. Blu-ray-Player<br />
und -Rekorder sowie Spielkonsolen und Videoprojektoren.<br />
Die Studien liegen bereits vor<br />
und erste Vorgaben werden in naher Zukunft<br />
erwartet. Blu-ray-Player etwa müssen nach<br />
Inkrafttreten der Richtlinie im Betrieb mit maximal<br />
15 W auskommen. Eine strenge Vorgabe für<br />
die Hersteller: Laut den Messungen aktueller<br />
Blu-ray-Player der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> begnügen<br />
sich längst nicht alle Geräte mit diesem extrem<br />
niedrig angesetzten Wert. Der High-End-Player<br />
UD9004 von Marantz verbraucht sogar rund<br />
66 W. Ohne diese Leistungsaufnahme wäre<br />
die nahezu perfekte Bild- und Tonqualität laut<br />
Hersteller nicht realisierbar.<br />
High-End kann nicht sparen<br />
Die Öko-Design-Richtlinien greifen bei Produktgruppen,<br />
die in allen EU-Mitgliedsstaaten<br />
zusammengenommen mit mehr als 200 000<br />
Einheiten in den Verkauf gehen. Außerdem sind<br />
In unserem Testlabor kommt das Präzisions-Multimeter<br />
Metra Hit 29S zum Einsatz. So können Sie sich auf<br />
unsere Messwerte voll und ganz verlassen<br />
die Vorgaben nur sinnvoll bei elektronischen<br />
Produkten, die ein erhebliches Potenzial für<br />
die Energieeinsparung aufweisen. Beides trifft<br />
auf die Produktgruppen der High-End-Sparte<br />
zu. Momentan üben Umweltorganisationen einen<br />
immensen Druck aus, um die kommenden<br />
Grenzwerte so scharf wie möglich zu formulieren,<br />
wie uns Lothar Wiemann, Chefentwickler<br />
der High-End-Schmiede T+A, im Gespräch<br />
bestätigte. In Bezug auf Verstärker, unterteilt<br />
in große, mittlere und kleine Geräte, stehen<br />
etwa für Letztere Werte zwischen 15 und 20 W<br />
im Raum. Laut der sogenannten Hi-Fi-Norm<br />
DIN 45500 sollen bereits sechs Watt pro Kanal<br />
ein Hi-Fi-Erlebnis garantieren. Die Plakette<br />
des Blauen Engels wird lediglich Komplettanlagen<br />
verliehen, die weniger als 20 W im<br />
Betrieb verbrauchen.<br />
Die Werte zeichnen ein düsteres Bild für anspruchsvollen<br />
Musikgenuss im Sinne des High-<br />
End-Ansatzes. Vor allem die bei Audiophilen<br />
beliebten Class-A-Verstärkerkonstruktionen,<br />
wie sie beispielsweise bei Röhrenendstufen<br />
zum Einsatz kommen, sind hungrig und haben<br />
Die Class-A-Verstärker in High-End-Geräten garantieren<br />
unverzerrten und linearen Klang. Im Gegenzug<br />
zeigen sie sich aber auch besonders stromhungrig<br />
einen hohen Energiebedarf, weil aufgrund der<br />
Funktionsweise ständig Strom anliegen und<br />
fließen muss. Im Gegenzug ist der Klang nahezu<br />
linear und verzerrungsfrei. Class-D-Endstufen<br />
zeigen sich wesentlich genügsamer und weisen<br />
einen Wirkungsgrad von rund 80 Prozent auf –<br />
das heißt, die benötigte Leistung wird effizient<br />
zur Verstärkung genutzt. Diese Endstufen werden<br />
üblicherweise in aktuellen AV-Receivern<br />
verbaut, sind aufgrund ihrer signalbeeinflussenden<br />
Arbeitsweise bei Hi-Fi-Enthusiasten<br />
aber nicht gerade beliebt. An dieser Stelle sieht<br />
Hecker die Gefahr, dass es bei gewissen Produktgruppen<br />
keine spürbaren Qualitätsunterschiede<br />
mehr geben wird, denn „die technisch<br />
machbare höchstmögliche Wiedergabequalität<br />
wäre aus regulatorischen Gründen nicht mehr<br />
erzielbar“. Die Konsequenz: In sämtlichen Verstärkern<br />
müssten künftig zwangsläufig Class-<br />
D-Endstufen ihr Werk verrichten.<br />
Der Wirkungsgrad von analogen Endstufen<br />
ist um ein Vielfaches schlechter; so sinkt die<br />
Effizienz etwa bei geringen Lautstärken auf<br />
bis zu 25 Prozent und weniger ab. Das bedeu-<br />
Diese Leistung fordern aktuell getestete AV-Receiver und Kompaktanlagen ein<br />
Der Energiebedarf bei Verstärkern lässt sich<br />
nur schwer in einem festen Wert greifen, denn<br />
er variiert je nach Lautstärke. Selbst wenn<br />
unsere Testredakteure mit einer Ausgangsleistung<br />
von einem Watt einen Leistungsbedarf<br />
von 200 W an einem 9-Kanal-AV-Receiver messen,<br />
heißt das noch nicht, dass auch alle Kanäle<br />
200 W fordern. Auch die Energieeffizienz<br />
der verbauten Verstäkereinheit (etwa Class<br />
A) muss berücksichtigt werden. So dürfte es<br />
für die EU schwierig werden, alltagstaugliche<br />
Testsequenzen zu entwickeln, die den Leistungsbedarf<br />
im Betrieb objektiv ermitteln.<br />
Kompaktanlagen<br />
Gerät: Denon F107<br />
Betrieb 1 W an 8 Ohm: 25 W (2 Kanäle)<br />
Stand-by: 0,2 W<br />
Gerät: Kenwood K-1000<br />
Betrieb 1 W an 8 Ohm: 27 W (2 Kanäle)<br />
Stand-by: 0,3 W<br />
AV-Receiver<br />
Gerät: Onkyo PA-MC5500 (Endstufe)<br />
Betrieb 1 W an 8 Ohm: 200 W (9 Kanäle)<br />
Stand-by: 0,1 W<br />
Gerät: Denon AVR-3311<br />
Betrieb 1 W an 8 Ohm: 190 W (7 Kanäle)<br />
Stand-by: 0,1 W<br />
Gerät: Marantz SR 6004<br />
Betrieb 1 W an 8 Ohm: 200 W (7 Kanäle)<br />
Stand-by: 0,4 W<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 19
Aktuelles<br />
Wie schlimm steht es um die High-End-Branche? Müssen<br />
wir bald mit einem minderwertigen Klangerlebnis vorlieb<br />
nehmen?<br />
Werden die Energieverbräuche für Unterhaltungselektronikgeräte<br />
wirklich auf niedrigstem Level angesiedelt, werden<br />
wir in der Tat mit minderwertigem Klang leben müssen.<br />
Bei CD-, DVD- und Blu-ray-Spielern wird es bei nur noch 15 W<br />
Verbrauch keine hochwertigen D/A-Wandler, keine diskreten<br />
oder mit hochwertigen Operationsverstärkern bestückten<br />
Analogstufen, keine DSPs für besseres Oversampling und<br />
keine jitterfreien Präzisions-Oszillatoren für eine saubere<br />
Taktversorgung geben. Wir werden nur noch energieoptimierte Standardlösungen<br />
haben, bestenfalls auf dem klanglichen Niveau derzeitiger<br />
Supermarkt-Plastikplayer.<br />
Bei Verstärkern wird es nur noch schwachbrüstige Schaltverstärker<br />
geben. Klanglich hochwertige Class-A- oder Röhrenverstärker kann man<br />
eben mit 20 W Leistungsaufnahme nicht versorgen.<br />
Was kann getan werden, um die Branche und die damit verbundene Wiedergabequalität<br />
zu erhalten?<br />
Jeder, der an hochwertiger Audio- und Videowiedergabe interessiert ist,<br />
sollte sich unbedingt über das, was da vielleicht kommt, informieren. Er<br />
sollte deutlich machen, dass eine hochwertige Musikwiedergabe ein zu<br />
schützendes Kulturgut darstellt und ihm wichtig ist. Dies kann überall<br />
erfolgen, wo es zur Meinungsbildung beiträgt: in privaten Diskussionen,<br />
in Internetforen, Leserbriefen oder Gesprächen mit Politikern.<br />
INTERVIEW<br />
„Klanglich hochwertige Class-A- oder Röhrenverstärker kann man eben mit 20 W<br />
Leistungsaufnahme nicht versorgen“<br />
Minderwertiger Klang als Folge von EU-Sparvorhaben<br />
Lothar Wiemann,<br />
Chefentwickler, T+A<br />
Brauchen High-End-Geräte für die qualitativ hochwertige<br />
Darbietung wirklich so viel Leistung? Sehen Sie hier gar kein<br />
Einsparpotenzial?<br />
Auch die Hersteller hochwertiger Geräte sind sich der Tatsache<br />
bewusst, dass so sparsam wie möglich mit Energie umgegangen<br />
werden muss. Energiesparende Techniken werden<br />
daher auch im High-End-Bereich überall dort eingesetzt, wo<br />
dies klanglich vertretbar ist. Ich verweise hier nur auf den<br />
Vormarsch effizienter Schaltnetzteile und Strom sparender<br />
Prozessoren. Andererseits muss man aber auch sagen: Von<br />
nichts kommt nichts. Für bessere Qualität müssen wir auch<br />
etwas mehr Energie einsetzen. Das ist in der Audiobranche nicht anders<br />
als im Automobilbau. Man sollte dabei aber unbedingt bedenken, dass<br />
die geringe Anzahl „highendiger“ Audiogeräte, die ja in der Regel nur<br />
einige Stunden pro Woche benutzt werden, in der Summe kaum messbar<br />
zum europäischen Energieverbrauch beitragen.<br />
Betrachtet man nicht nur den Betriebsstromverbrauch von High-End-<br />
Produkten, sondern ihre Ökogesamtbilanz, kommt man übrigens zu<br />
einem ganz anderen Ergebnis. High-End-Geräte werden über 15, 20<br />
oder mehr Jahre genutzt und nicht bereits nach kürzester Zeit, weil<br />
wenig haltbar und irreparabel, durch das nächste Plastikgerät ersetzt.<br />
Langlebige High-End-Geräte schonen somit Ressourcen und vermeiden<br />
problematischen Elektronikschrott. Diese Fakten werden leider viel zu<br />
oft vergessen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Denons Edel-Endstufe POA-A1HD verfügt über acht Trafos<br />
und 15 separate Stromversorgungen. Das Ergebnis:<br />
Referenzklang und eine hohe Stromrechnung<br />
Samsungs Blu-ray-Player BD-C6900 benötigt 15 Watt und<br />
kratzt somit am Maximalwert der Richtlinien. Das High-<br />
End-Modell UD9004 von Marantz fordert 66 Watt ein<br />
tet: Wenn Sie Ihre Lautsprecher mit rund 20 W<br />
versorgen, beträgt der Leistungsbedarf das<br />
Vierfache. Hören Sie noch leiser Musik, stagniert<br />
der Bedarf. In vielen Gehäusen werkelt<br />
daher eine Class-A/B-Endstufe, die wesentlich<br />
effizienter und genügsamer arbeitet, mögliche<br />
Verzerrungen werden bei dieser Kombination<br />
fast vollständig unterdrückt. Bei den sogenannten<br />
Gegentaktverstärkern liegt bei der<br />
A-Komponente wie gewohnt immer Strom an<br />
und der B-Ansatz arbeitet wechselseitig. Echte<br />
Hi-Fi-Enthusiasten schwören indes auf die gute<br />
alte „Röhre“ - der analoge Klang scheint nicht<br />
ersetzbar zu sein.<br />
Was ist zu tun?<br />
Hecker setzt sich dafür ein, die Grenzwerte so<br />
festzulegen, dass die High-End-Branche auch<br />
in Zukunft noch attraktive Produkte produzieren<br />
und vor allem verkaufen kann. Ein weiterer<br />
Ansatzpunkt besteht darin, die Geräte in viele<br />
einzelne Klassen einzuteilen, sodass der Verkauf<br />
die kritische 200 000-Einheiten-Grenze<br />
nicht übersteigt und die Richtlinien nicht angewendet<br />
werden müssen. Auf der anderen Seite<br />
müssen sich die High-End-Hersteller natürlich<br />
die Frage stellen, inwieweit sie bei ihren Produkten<br />
den Verbrauch eindämmen können,<br />
ohne dabei die Klangqualität negativ zu beeinflussen.<br />
Fraglich ist zudem, ob hochwertigste<br />
Audioqualität lediglich mit Class-A-Röhrenverstärkern<br />
möglich ist. So besitzen andere<br />
Ansätze durchaus ihre Vorteile und brauchen<br />
sich je nach Konstruktionsprinzip (A/B-Ansatz)<br />
auch klanglich nicht zu verstecken. Durch das<br />
Verkaufsverbot von Röhrenverstärkern würde<br />
nichtsdestotrotz ein klangliches Kulturgut wegbrechen.<br />
Bis es so weit ist, werden aber noch<br />
einige Tage ins Land ziehen. Für 2011 wurde beispielsweise<br />
eine Studie in Auftrag gegeben –<br />
die daraus resultierenden Vorgehensweisen<br />
sollen aber erst in einer Periode zwischen 2012<br />
bis 2014 evaluiert und abgestimmt werden.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
STATEMENT<br />
BMWi sieht auch die Bedürfnisse<br />
der Hersteller<br />
Dr. Manfred Schubert,<br />
Leiter der Unterabteilung<br />
IV A – Industrie<br />
„Das BMWi (Bundesministerium<br />
für Wirtschaft<br />
und Technologie)<br />
setzt sich bei<br />
der Umsetzung der<br />
Ökodesignrichtlinie<br />
für technologieneutrale<br />
Produktanforderungen<br />
ein, die<br />
technisch machbar,<br />
ökologisch sinnvoll<br />
und wirtschaftlich<br />
vertretbar sind. Neben Umweltaspekten sind<br />
auch die Bedürfnisse von Herstellern und<br />
Verbrauchern zu berücksichtigen. Ansprechpartner<br />
ist im BMWi das für Konsumgüter<br />
zuständige Referat der Industrieabteilung.“<br />
20 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
max<br />
DESHALB IST DIE WM-TRÖTE SO LAUT<br />
Das Geheimnis der Vuvuzela<br />
Krach macht das bei der diesjährigen Fußball-WM erstmals prominent in Erscheinung getretene Blasinstrument<br />
allemal – doch was steckt aus akustischer Sicht dahinter? Die <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> hat sich auf Spurensuche begeben<br />
und für Sie die Hintergründe untersucht.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, FIFA, PixelQuelle.de<br />
Wer die Fußball-WM in Südafrika verfolgt<br />
hat, für den gab es kein Entkommen<br />
vor dem ohrenbetäubenden,<br />
durchdringenden Lärm der Vuvuzela. Das im afrikanischen<br />
Setswana auch als Lepatata bezeichnete<br />
Instrument ist sehr eng verwandt mit einem<br />
der ältesten Aerofone, dem Tierhorn. Tatsächlich<br />
kamen frühe Bauformen schon in prähistorischer<br />
Zeit zum Einsatz, um den Feind bereits aus der<br />
Ferne mit infernalem Lärm zu beeindrucken.<br />
Dabei sind Parallelen zum Imponiergehabe von<br />
Fußballfans der Neuzeit sicherlich kein Zufall.<br />
Das Horn besitzt nur einen begrenzten Tonvorrat,<br />
ähnlich wie seine frühmittelalterlichen<br />
Nachfolger. Dazu zählen die Naturtrompeten wie<br />
die im 12. Jahrhundert erstmals in Erscheinung<br />
getretene Busine. Diese Urform der Trompete<br />
bestand aus einer geraden Röhre aus Holz, Bambus<br />
oder – in späteren Jahrhunderten – Metall.<br />
Die Tonhöhe wird hier primär durch die Länge<br />
der schwingenden Luftsäule bestimmt, was im<br />
Fall der Vuvuzela der Distanz vom Mundstück bis<br />
zum Schalltrichter entspricht. Dementsprechend<br />
entsteht ein einziger Grundton mit gleichzeitig<br />
erklingenden Obertönen, denn es gibt keine<br />
Grifflöcher, die auf das Schwingungsverhalten<br />
der Luftsäule und damit auf die Tonhöhe Einfluss<br />
nehmen können. Durch Veränderung der<br />
Lippenspannung lassen sich die Obertöne auch<br />
einzeln ansprechen, indem nicht gewünschte<br />
Töne „überblasen“ werden – ähnlich den mittelalterlichen<br />
Fanfaren. An dieser Stelle nimmt<br />
aber das Mundstück, der sogenannte Kessel,<br />
entscheidend Einfluss auf den obertonreichen<br />
Klang. Für die Klangfarbe (Timbre) ist die Mensur<br />
verantwortlich. Sie erfasst das Verhältnis von<br />
Rohrdurchmesser zu Rohrlänge, die auch bei der<br />
Vuvuzela eine Rolle spielt.<br />
Obwohl die Hersteller bei der Konstruktion der<br />
billigen Plastikausführungen kein besonders<br />
schönes Klangideal im Fokus hatten, ist die<br />
„Tröte“ der Theorie nach ein Instrument – was<br />
die Fußball-WM ganz nebenbei zu einem großen<br />
Konzert machte. Warum aber ist die Vuvuzela nun<br />
so laut? Material und Bauform prägen sie als eher<br />
stumpf klingendes Instrument, dem es an hellen,<br />
zum Teil scharfen Obertönen fehlt. Bei ungeübten<br />
Spielern entsteht meist ein Grundtonmaximum<br />
im Bereich eines ais mit ca. 463 Hertz (Hz)<br />
Tonfrequenz über der gültigen Orchesterstimmtonhöhe<br />
a mit 440 Hz. Obertöne erklangen bei<br />
unserem handelsüblichen Modell im Audiomesslabor<br />
ungefähr bei 3,5 und 7,7 Kilohertz (kHz) und<br />
schwach bei 15 kHz (s. Messgrafiken oben).<br />
Wirklich nervend kapriziert sich der Klang erst im<br />
Chor ungeübter Spieler, wie es die TV-Übertragungen<br />
unüberhörbar dokumentierten. Erklingen<br />
unzählige dieser Aerofone gleichzeitig, entstehen<br />
durch die Überlagerung der Töne im besten Fall<br />
Schwebungen oder Mischtöne – eine Art Choruseffekt,<br />
erzeugt durch den zeitlichen Versatz des<br />
Einsatzes und durch Tonhöhenschwankungen.<br />
Alles zusammen lässt sich in einer großen Zuschauerkulisse<br />
im Stadion nicht kontrollieren<br />
und führt zu anstrengenden Geräuschkulissen.<br />
Im Fachjargon nennt sich das psychoakustischer<br />
Stressfaktor: Die Natur hat uns Augenlider zum<br />
Schutz vor Blendung gegeben, aber unser Ohr<br />
bleibt als Warnempfänger immer offen! Wir erinnern<br />
uns an Kampfgetöse, das den Gegner schwächen<br />
soll, so wie einst die Trompeten von Jericho,<br />
die ganze Mauern zum Einsturz brachten.<br />
Der infernale Lärm wird erst richtig bedrohlich,<br />
weil er scheinbar nie endet. Wieso das? Ein Stadion<br />
besitzt aufgrund seiner architektonischen<br />
Oberflächen ein Reflexionsmuster für Schallereignisse,<br />
aus dem sich eine spezifische Nachhallzeit<br />
ergibt. Für unseren Vuvuzela-Chor heißt das: Er<br />
klingt in einem Stadion mehrere Sekunden nach,<br />
obwohl kein neuer Ton angespielt wird. Da sich<br />
die Fans nicht aufeinander einstimmen, entsteht<br />
ein andauernder Ton mit zum Teil scharfen Mischtönen<br />
und Schwebungen: Inferno naht!<br />
Die technischen Bemühungen zum Ausfiltern der<br />
Vuvuzela aus dem TV-Ton waren unterdessen,<br />
wie sich jeder Zuschauer vor dem heimischen<br />
Bildschirm oder im Biergarten überzeugen konnte,<br />
eher mäßig erfolgreich. Die eingesetzten<br />
Akustikfilter taten dabei sogar zu viel des Guten –<br />
ihnen fiel unter anderem das Ballgeräusch zum<br />
Opfer. Das Bestreben der Tonmeister, das Spielgeschehen<br />
in Surround möglichst realistisch<br />
einzufangen, wurde dadurch konterkariert. Ein<br />
Umstand, für den wir uns bei Tausenden prähistorischen<br />
Musikanten bedanken dürfen.<br />
Jens voigt<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 21
w<br />
Aus dem Labor<br />
Die Sache mit dem Spiegelei<br />
Der Sommer der <strong>LED</strong>-LCDs neigt sich dem Ende entgegen. Die brüllende Hitze setzte Redakteuren und Technik<br />
gleichermaßen zu. So knallte die Sonne phasenweise mit bis zu 60 Grad Celsius in unser Testlabor – dadurch<br />
rückte die Zubereitung von Spiegeleiern in den Fokus.<br />
Getestete Geräte<br />
Der Raum, in dem wir unsere<br />
Fernsehertests durchführen, ist<br />
komplett schwarz – die Fenster<br />
eingeschlossen. Weil Schwarz das Sonnenlicht<br />
nicht reflektiert wird, kam es in den<br />
letzten Monaten zu Schweißausbrüchen<br />
vor allem unter dem schrägen Dachfenster,<br />
wo wir Rekordwerte von bis zu 60 Grad<br />
Celsius ermittelten. An den heißesten Tagen<br />
wies der übrige Raum an den Wänden<br />
eine Temperatur von über 40 Grad auf. Für<br />
unverfälschte Wärmebilder mussten wir<br />
daher unsere Kamera neu konfigurieren.<br />
Doch der redaktionsinterne Hitzerekord<br />
wurde bereits im Frühjahr gebrochen, und<br />
zwar von einem kleinen Projektor, an dem<br />
wir uns die Finger verbrannten: Am Lüftungsausgang<br />
flimmerte die Luft mit über<br />
80 Grad Celsius. Nun galt es nur noch zu<br />
klären: Wie brate ich ein Ei auf einem Projektor,<br />
ohne diesen zu beschädigen? Die<br />
Max: 41,50 ˚C<br />
Antwort steht noch aus, denn die Vernunft<br />
gewann am Ende die Überhand. Eigentlich<br />
schade, denn den Hang zur Neugier hat ein<br />
Redakteur typischerweise bereits mit der<br />
Muttermilch aufgesogen.<br />
Aber auch fernab der brütenden Hitze ging<br />
es in unserem Testlabor heiß her. So stellen<br />
wir Ihnen acht <strong>LED</strong>-LCDs mit Bilddiagonalen<br />
zwischen 32 und 47 Zoll vor. Darunter<br />
befindet sich eine echte Weltpremiere: ein<br />
32-Zoll-Gerät mit lokal dimmbarer <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung<br />
von Philips. Damit Sie Ihren<br />
neuen Flachmann gebührend mit scharfen<br />
Bildern versorgen können, haben wir für<br />
Sie aktuelle HD-Plus-taugliche Sat-Receiver<br />
getestet. Unterdessen leistet die Mittelklasse<br />
aktueller AV-Receiver erstaunlich<br />
viel, wie drei weitere Testkandidaten<br />
unter Beweis stellen. Den Abschluss der<br />
Testrubrik bildet ein Trio aus Netzwerkplayern.<br />
Dem spannenden Thema Medienstreaming<br />
widmen wir in der kommenden<br />
Ausgabe übrigens einen ausführlichen<br />
Schwerpunkt.<br />
Sicherheitshalber noch ein Hinweis: Unsere<br />
Idee mit dem Ei wird nicht zur Nachahmung<br />
empfohlen. Das Team der <strong>DIGITAL</strong><br />
<strong>TESTED</strong> übernimmt ausdrücklich keine<br />
Haftung für in Mitleidenschaft gezogene<br />
Heimkinokomponenten.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Seite Gerät Wertung<br />
HD-PLUS-RECEIVER<br />
26 Kathrein UFS 931 SW/HD+ 75 %<br />
26 Homecast Pure HD+ 74 %<br />
27 Technotrend TT-select S845 HD+ 73 %<br />
27 Atevio AV 200 HD CI+ 71 %<br />
28 Comag SL60 HD+ 72 %<br />
28 Micro M120 HD+ 72 %<br />
30 Smart CX 10 78 %<br />
30 Telestar Diginova HD+ 85 %<br />
31 Videoweb 600S 68 %<br />
31 Humax iCord HD+ 85 %<br />
<strong>LED</strong>-LCD<br />
37 Philips 32PFL9705K 84 %<br />
38 Sony KDL-32EX705 76 %<br />
40 Samsung UE32C8790 82 %<br />
41 Orion TV32LB1000 57 %<br />
42 Panasonic TX-L32D28 82 %<br />
43 LG 47LE8500 74 %<br />
44 Sony KDL-46HX905 84 %<br />
46 Philips 46PFL8605K 81 %<br />
FULL-HD-PROJEKTOREN<br />
54 Infocus SP8602 72 %<br />
55 JVC DLA-HD950 85 %<br />
AV-RECEIVER<br />
58 Onkyo TX-SR 608 74 %<br />
59 Harman Kardon AVR-260 78 %<br />
60 Sony STR-DN 1010 73 %<br />
NETZWERKPLAYER<br />
65 Philips Streamium NP 2500 74 %<br />
66 Sonos ZP 90 69 %<br />
67 Logitech Squeezebox Touch 83 %<br />
Bewertungsschlüssel<br />
100–95 %: Referenzklasse<br />
94–90 %: ausgezeichnet<br />
89–85 %: s ehr g ut<br />
Max: 41,50 ˚C<br />
Die Rekordhitze (oben) zwang uns zum Umdenken:<br />
Unten die nachtarierte Version, die auch in<br />
den Wintermonaten Vergleiche ermöglicht<br />
Max: 82,04 ˚C<br />
Über 80 Grad Celsius: Wärmerekord im Testlabor.<br />
Wir prüfen bereits , das Spiegeleibraten in<br />
unser Testprotokoll aufzunehmen<br />
84–70 %: g ut<br />
69–55 %: befriedigend<br />
54–40 %: ausreichend<br />
39–0 %: mangelhaft<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
22 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
mit<br />
Gutschein<br />
GUTSCHEINAKTION<br />
ZWEI FILME KOSTENLOS LEIHEN ...<br />
1. Preis<br />
... UND GEWINNEN<br />
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3.–5. Preis<br />
1 000 ×<br />
Stressless ® Heimkino<br />
Kombination "Arion"<br />
50 Zoll Panasonic<br />
Fernseher<br />
Gutscheincode<br />
u7tgrte6<br />
Panasonic Blu-ray<br />
Player + Filmguthaben<br />
Filmguthaben für<br />
www.videobuster.de<br />
Code einlösen unter:<br />
www.videobuster.de/mag3<br />
Zweiohrküken<br />
Nach dem überwältigenden Erfolg von „Keinohrhasen“ (über 6 Millionen<br />
Kinozuschauer) kehrt das Traumpaar Til Schweiger und Nora Tschirner in<br />
„Zweiohrküken“ zurück, um die Geschichte von Anna und Ludolf weiterzuführen.<br />
Zwei Jahre sind vergangen, seit das ungleiche Paar endlich zueinandergefunden<br />
hat: Der Beziehungsalltag ist eingekehrt und die kleinen<br />
Macken des jeweils anderen sind längst nicht mehr so liebenswert,<br />
wie sie am Anfang noch schienen. Als plötzlich auch noch eine alte Flamme<br />
von Ludo auftaucht, sind die amüsanten Probleme vorprogrammiert.<br />
Bilder: Disney, Ekornes, Universal, Videobuster<br />
VÖ 9.9.<br />
Teilnahmebedingungen:<br />
Das Mindestalter beträgt 18 Jahre, Teilnahme nur mit deutscher Empfänger-Adresse. Maximal eine Gutscheincode-Einlösung je Haushalt.<br />
Ausleihe ausschließlich über Internet durch Einlösung eines Gutscheincodes, danach erfolgt die DVD-Versendung per Post. Nur gültig<br />
für Filme bis inkl. FSK 16. durch Gutscheincode gültig bis zum 31. Dezember 2010, für Neukunden von Video Buster. Der Versand von<br />
Leih-DVDs ist nur innerhalb Deutschlands möglich. Keine Barauszahlung. Die Teilnahme am Gewinnspiel erfolgt mit Einlösung des<br />
Gutscheincodes und einer Anmeldung auf www.videobuster.de. Soweit hier nicht abweichend geregelt, gelten ergänzend die AGB der<br />
Netleih GmbH & Co.KG.<br />
Iron Man 2<br />
Sein Name ist Stark, Tony Stark. Ausgestattet mit der fortschrittlichsten<br />
Waffentechnik, die sich der geneigte Fan nur ausmalen kann, hat es Robert<br />
Downey Jr. in dieser Fortsetzung zu einer der gelungensten Comicverfi<br />
lmungen überhaupt mit gleich zwei charismatischen Gegenspielern<br />
zu tun. Whiplash (Mickey Rourke) und Black Widow (Scarlett Johansson)<br />
machen ihm das Leben schwer und zu allem Überfl uss sind auch noch<br />
Regierung und Militär auf der Jagd nach den Konstruktionsgeheimnissen<br />
seines neuesten Kampfanzugs.
Test l Vergleich HD-Plus-Receiver<br />
HDTV-EMPFANG: ZEHN HD-PLUS-RECEIVER IM VERGLEICH<br />
Hochauflösende Blockaden<br />
Ende 2009 ging die HD-Plus-Plattform auf Astra 19,2 Grad Ost auf Sendung. Ziel des Angebotes ist es, auch<br />
die deutschen Privat-TV-Programme hochauflösend übertragen zu können. Aus Lizenzgründen muss bei der<br />
hochauflösenden Verbreitung dieser Kanäle auf eine Verschlüsselung zurückgegriffen werden, wofür neue Receiver<br />
nötig sind. Mittlerweile haben sich zahlreiche dieser Geräte im Markt etabliert. Wir nehmen für Sie zehn<br />
aktuelle HD-Plus-Empfangslösungen unter die Lupe.<br />
Kathrein UFS 931 SW/HD+ 26<br />
Homecast Pure HD+ 26<br />
Technotrend TT-select S845 HD+ 27<br />
Atevio AV 200 HD CI+ 27<br />
Comag SL60HD+ 28<br />
Micro M120HD+ 28<br />
Smart CX 10 30<br />
Telestar Diginova HD+ 30<br />
Videoweb 600S 31<br />
Humax iCord HD+ 31<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xpert<br />
24<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Lesen Sie hier<br />
HD-Plus-Receiver gibt<br />
es in den verschiedensten<br />
Preisklassen.<br />
Die finanzielle<br />
Spannbreite liegt<br />
zwischen knapp 130<br />
Euro und 500 Euro.<br />
Wir haben die Boxen<br />
für Sie getestet und<br />
zeigen ihre Vor- und<br />
Nachteile auf.<br />
Ricardo Petzold<br />
HD-Plus-Receiver sind seit knapp einem<br />
Jahr im Handel erhältlich. Während<br />
sich die Auswahl in den ersten Monaten<br />
auf drei Empfänger der Hersteller Humax<br />
und Technotrend beschränkte, unterstützen zunehmend<br />
mehr Firmen die nicht unumstrittene<br />
Plattform. Im Juli vermeldete die Astra-Tochter<br />
HD Plus GmbH stolz die Auslieferung der millionsten<br />
Smartcard. Eine Zahl, die täuscht, denn<br />
längst sind nicht alle Karten beim Kunden angekommen,<br />
sondern türmen sich als Beilage in<br />
den Gerätekartons der Großhändler. Trotzdem<br />
laufen die Geschäfte mit HD Plus gut. Laut der<br />
Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) war im<br />
Mai 2010 fast jeder dritte neu verkaufte Receiver<br />
für HD-Satellitenempfang ein HD-Plus-Gerät.<br />
Seit dem Marktstart im November 2009 konnten<br />
rund 250 000 Einheiten abgesetzt werden.<br />
Kunden, die sich für ein HD-Plus-Gerät entscheiden,<br />
erhalten beim Kauf einen vollwertigen<br />
HDTV-Satellitenreceiver für den Empfang von<br />
freien und verschlüsselten Satellitenprogrammen.<br />
Zudem befindet sich im Lieferumfang eine<br />
für ein Jahr freigeschaltete Smartcard, sodass<br />
die jährlichen Zusatzkosten von 50 Euro erst ab<br />
dem zweiten Jahr greifen.<br />
Kritik von Verbraucherschützern und Endkunden<br />
wird immer wieder wegen eingeschränkter<br />
Aufnahmefunktionen der hochauflösenden Programme<br />
von RTL, Sat 1, Pro Sieben, Kabel Eins<br />
und Vox laut. Die Time-Shift-Funktion – sprich<br />
das Anhalten des Liveprogramms – kann bei<br />
diesen Geräten nicht wie gewohnt genutzt werden,<br />
sondern ist bei den HD-Plus-Kanälen auf<br />
90 Minuten (min) begrenzt. Zwar erlauben die<br />
meisten Modelle das Anhalten des Programms,<br />
ein Vorspulen – egal ob Film oder Werbung – ist<br />
hingegen nicht möglich. Gleiches gilt für Aufnahmen.<br />
Auch bei der zweiten und dritten Wiedergabe<br />
muss bei RTL HD und Co. die Werbung<br />
weiterhin mitkonsumiert werden.<br />
Wenn Sie derzeit auf der Suche nach einem geeigneten<br />
HDTV-Receiver sind, können Sie sich<br />
im folgenden Test einen Überblick von der Qualität<br />
der aktuellen Set-Top-Boxen für HD Plus<br />
verschaffen. Wir nehmen zehn aktuelle Receiver<br />
in Augenschein. Vom Einstiegsgerät ohne Aufnahmeunterstützung<br />
über multimediale Hybridboxen,<br />
die neben Sat-Signalen auch Internetinhalte<br />
verarbeiten, bis hin zum multimedialen<br />
Alleskönner mit Twin-Tuner sind alle Gattungen<br />
im Test vertreten.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 25
Test l Vergleichstest HD-Plus-Receiver<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
gut<br />
Kathrein<br />
UFS 931 SW/HD+<br />
5.2010<br />
TESTSIEGER<br />
5.2010<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
KATHREIN UFS 931 SW/HD+<br />
An der Frontseite des recht schmalen und kleinen<br />
Gehäuses befinden sich ein Ein/Aus-Taster und ein vierstelliges<br />
Display, das die Sendernummer anzeigt. Unter<br />
einer Klappe auf der rechten Seite sind CI-Schacht und<br />
Kartenleser für die HD-Plus-Smartcard platziert. Das<br />
notwendige Verschlüsselungssystem (Nagravision) ist<br />
integriert. Die Smartcard ist im Auslieferungszustand<br />
bereits eingesteckt. Bei den restlichen Anschlüssen<br />
beschränkt sich der Kathrein auf das Notwendigste:<br />
Auf der Rückseite werden Anschlüsse für das Sat-Signal,<br />
ein HDMI-Ausgang sowie auf analoger Seite ein<br />
Scartanschluss, ein optischer Digitalausgang (S/P-DIF)<br />
und eine Cinch-Audiobuchse angeboten. Stom bezieht<br />
die Box von einem externen Netzteil. Der Verbrauch ist<br />
mit deutlich unter einem Watt so gering, dass auch auf<br />
einen Netzschalter verzichtet werden konnte.<br />
Nach dem Anschließen und Einschalten des Receivers<br />
erwartet Sie das von Kathrein bekannte Bildschirmmenü.<br />
Mit gut lesbarer Schrift, einer sinnvollen Struktur<br />
und klarer Benutzerführung weiß es zu gefallen. Ein<br />
ausführlicher Einrichtungsassistent führt durch die<br />
Erstinstallation. Im Anschluss wird eine aktuelle und<br />
sorgfältig vorsortierte Favoritenliste eingespielt. Die<br />
HD-Plus-Sender sind auf den vorderen Programmplätzen<br />
zu finden, RTL 2 ist einsortiert. Der elektronische<br />
Programmführer (EPG) überzeugt durch eine angenehme<br />
Benutzung: Große Schriftarten und eine praktische<br />
Einbeziehung der farbigen Tasten erlauben ein<br />
einfaches Navigieren durch die Sendungen. Sowohl<br />
Einzel- als auch Mehrkanalansicht sind vorhanden.<br />
Beim Thema PVR*-Funktionalitäten muss der UFS 931<br />
SW/HD+ passen, dafür sind Sie dank eines zusätzlich<br />
verbauten Common-Interface-Schachts für technische<br />
Veränderungen beim Satellitenfernsehen und alternative<br />
Pay-TV-Angebote gut vorbereitet.<br />
Im Test mit zahlreichen CI-Modulen stellten wir keine<br />
Probleme bei der Entschlüsselung der Pakete gängiger<br />
Bezahlplattformen fest. Einzig eine gelegentlich<br />
Große Schrift und starke Kontraste machen den EPG<br />
des UFS 931 SW/HD+ zu einem Informationslieferanten<br />
aufpoppende Fehlermeldung bei der Verwendung von<br />
Alphacrypt-Modulen wirkt beim Zappen etwas störend.<br />
Bild- und Tonwiedergabe überzeugen die Testredaktion.<br />
Während die Tuner-Empfindlichkeit mit –82,3<br />
Dezibel Milliwatt (dBm) etwas niedrig liegt, befindet<br />
sich die analoge Darstellung auf gutem Niveau. Einen<br />
kleinen Haken müssen wir jedoch bemängeln: Die im<br />
Kathrein-Gerät verfügbare HDMI-CEC-Steuerung, die<br />
die Bedienung – etwa das Umschalten – mit dem<br />
Signalgeber eines angeschlossenen und ebenfalls für<br />
den Standard gerüsteten Fernsehers ermöglicht, funktionierte<br />
in unseren Tests nicht.<br />
Die Umschaltzeiten des Geräts sind mit knapp über<br />
einer Sekunde sehr gut. Somit ist der Kathrein eine<br />
Zapping-Box par excellence.<br />
ERGEBNIS<br />
75 %<br />
gut<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
gut<br />
Homecast<br />
Pure HD+<br />
TESTERGEBNIS<br />
5.2010<br />
5.2010<br />
sehr gut<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
HOMECAST PURE HD+<br />
Der Pure-Empfänger lässt neben einer Aufnahmefunktion<br />
auch die EPG-Einzelkanalansicht vermissen<br />
Unter der Marke Pure vertreibt Homecast seine erste<br />
HD-Plus-fähige Set-Top-Box. Auch der koreanische<br />
Hersteller setzt auf eine kleine Blackbox mit funktionaler<br />
Ausstattung. An der Front existiert leider kein<br />
Display, einzig eine Farbwechsel-<strong>LED</strong> signalisiert den<br />
aktuellen Betriebszustand. Hinter der Frontklappe finden<br />
wir bei dem Einstiegsreceiver, der zusammen mit<br />
der für ein Jahr freigeschalteten Smartcard faire 129<br />
Euro kostet, einen Nagravision-Kartenleser vor. Auf<br />
einen zusätzlichen CI-Einschub wurde verzichtet. An<br />
der Rückseite präsentieren sich gleichfalls nur die nötigsten<br />
Anschlüsse. Neben HDMI sind dies zwei Scartbuchsen,<br />
ein optischer Tonausgang sowie eine serielle<br />
RS-232-Datenschnittstelle. USB- und Netzwerkbuchsen<br />
sind am Pure HD+ nicht vorhanden, weshalb auf Multimedia-Anwendungen<br />
verzichtet werden muss.<br />
Nach Abschluss der Verkabelung – in der Regel reichen<br />
HDMI-Kabel und Antennenzuleitung aus – muss die<br />
Erstinstallation durchgeführt werden. Knapp drei Minuten<br />
sind hierfür nötig. Nachdem die Sprache abgefragt<br />
wurde, sucht die Box nach einer HD-Plus-Kanalliste und<br />
speichert diese. Die Verwendung einer eigenen Senderliste<br />
ist leider nur – wie bei fast allen HD-Plus-Geräten<br />
auf den ersten 99 Speicherplätzen möglich.<br />
Besonders die flotten Umschaltzeiten erfreuen im Alltagsbetrieb.<br />
Bei SDTV-Programmen verzeichnen wir<br />
unter einer Sekunde (s) für den Kanalwechsel. Mit 1,3 s<br />
im HDTV-Modus gehört der Pure HD+ auch hier zu den<br />
Sprintern. Abstriche müssen allerdings beim EPG in<br />
Kauf genommen werden, denn der Programmführer<br />
wird ausschließlich in Form einer Multikanalvorschau<br />
angeboten. Ein praktisches Highlight entdecken wir<br />
beim genaueren Blick auf die Menüoptionen: Die Lautstärke<br />
kann bei dieser Box für jeden Sender separat<br />
eingeregelt werden. Das ist sehr nützlich, da einige<br />
Kanäle, wie etwa MTV, überdurchschnittlich laut übertragen,<br />
was beim Zappen durch die Programmliste für<br />
Schreckmomente sorgt. Dank der Unicable-Unterstützung<br />
ist ein Einsatz des Pure HD+ sogar in modernen<br />
Einkabelnetzen möglich. Mit großen Multifeed-Anlagen,<br />
die über mehr als vier LNBs verfügen, sowie<br />
Drehanlagen kann der HDTV-Empfänger hingegen nicht<br />
umgehen, weshalb in der Testtabelle an dieser Stelle<br />
Punktabzüge vorgenommen werden.<br />
Überzeugen kann uns der preiswerte Receiver allerdings<br />
bei der Bildwiedergabe. Anhand der Testsequenzen<br />
lassen sich keine Unregelmäßigkeiten feststellen.<br />
Auch der HDMI-Protokoll-Analyzer von Astro<br />
Design diagnostiziert keine Fehler. Infolge des geringen<br />
Stromverbrauchs eignet sich die Box insbesondere für<br />
Sparfüchse. Der nicht vorhandene Netzschalter fällt<br />
beim Stand-by-Verbrauch von deutlich unter einem<br />
Watt (W) kaum ins Gewicht.<br />
ERGEBNIS<br />
74 %<br />
gut<br />
26<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
gut<br />
Technotrend<br />
TT-Select S845 HD+<br />
5.2010<br />
TESTERGEBNIS<br />
5.2010<br />
befriedigend<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
TECHNOTREND TT-SELECT S845 HD+<br />
Der Technotrend TT-select S845 HD+ kommt mit einer<br />
unverbindlichen Preisempfehlung von 259 Euro daher.<br />
Der Straßenpreis liegt nach unseren Recherchen jedoch<br />
deutlich niedriger. Das alphanumerische Display<br />
und der Netzschalter leuchten im Betrieb grün. Hinter<br />
der Frontklappe auf der rechten Seite verbirgt sich<br />
neben dem Schacht für die HD-Plus-Smartcard eine<br />
zusätzliche CI-Schnittstelle, womit selbst dem Einsatz<br />
in Österreich oder der Nutzung als Zweitgerät für ein<br />
Sky-Multiroom-Abo nichts im Wege steht.<br />
An der Rückseite finden sich neben dem obligatorischen<br />
HDMI-Ausgang und zwei Scartschnittstellen sowohl ein<br />
Komponenten- als auch je ein koaxialer und optischer<br />
Digitalausgang zum Anschluss an den AV-Receiver.<br />
Netzwerk- und USB-Buchsen sind zwar vorhanden,<br />
bislang aber ohne Funktion. Bis zum Erscheinen dieser<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> wollte Technotrend aber eine PVRtaugliche<br />
Firmware nachreichen. Nach dem erstmaligen<br />
Einschalten erwartet Sie ein ausführlicher Assistent,<br />
der Sie durch die Installation führt. Für den Einsteiger<br />
sind viele Fachbegriffe Neuland, wer schon einmal einen<br />
Satellitenreceiver eingerichtet hat, findet sich sofort zurecht.<br />
Alle sinnvollen Punkte finden Berücksichtigung.<br />
Bei unserem Gerät wurde ein Firmware-Update per OTA<br />
empfohlen, das sich als nützlich herausstellte. Nach<br />
der recht langwierigen Update-Prozedur stand eine<br />
aktualisierte Senderliste bereit. Diese war ordentlich<br />
vorsortiert, Das Erste HD und ZDF HD lagen auf den<br />
ersten Positionen, danach folgten die privaten HDTV-<br />
Sender aus dem HD-Plus-Paket. Arte HD und die dritten<br />
Programme landeten hingegen unter ferner liefen.<br />
Die Favoritenliste lässt sich ebenfalls sehr einfach<br />
an die persönlichen Wünsche anpassen; auch Techno-trend<br />
bietet eine vorkonfigurierte Aufstellung an.<br />
Dank HDMI-CEC-Unterstützung funktioniert sogar die<br />
Bedienung des Geräts mit dem Signalgeber vieler<br />
Fernseher, wie ein Test mit dem Samsung UE40B6000<br />
bewies. Bei unserer Bewertung kann der TT-select<br />
Der Programmführer erfreut mit einer klaren und<br />
ausgesprochenen übersichtlichen Gestaltung<br />
keine Punkte für die Bildqualität im Bereich Helligkeitsund<br />
Farbrauschen sammeln. Beim Test mit dem HDMI-<br />
Analyzer von Astro zeigte er hingegen keine Fehler.<br />
Die Tuner-Empfindlichkeit des DVB-S2-Tuners beträgt<br />
solide –82,5 dBm. Ein integrierter Upscaler wandelt SD-<br />
Bildinhalte bei sehr guter Qualität in 720p oder 1 080i<br />
um. Der Ton präsentiert sich über HDMI und die anderen<br />
digitalen Ausgänge einwandfrei. Ebenso gestaltet<br />
sich der Betrieb mit der HD-Plus-Karte problemlos.<br />
Als schwieriger entpuppt sich die Verwendung anderer<br />
CI-Module: Beim Einsatz mit dem Alphacrypt-Modul<br />
und einer ORF-Karte stellten wir keine Komplikationen<br />
fest, ein gestecktes Gigacam konnte den Sky-Kanälen<br />
hingegen kein Bild entlocken, sobald die HD-Plus-Karte<br />
gesteckt war.<br />
ERGEBNIS<br />
73 %<br />
gut<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
gut<br />
Atevio<br />
AV 200 HD CI+<br />
5.2010<br />
TESTERGEBNIS<br />
5.2010<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
ATEVIO AV 200 HD CI+<br />
Der mit einem CI-Plus-Modul samt HD-Plus-Smartcard<br />
ausgelieferte HDTV-Satellitenreceiver besitzt ein sehr<br />
flaches, breites Gehäuse und wirkt recht elegant. An<br />
der Frontseite befinden sich drei kleine quadratische<br />
Knöpfe – einer dient als Taster zum Ein- und Ausschalten<br />
des Geräts, zwei weitere sind für die Senderwahl<br />
zuständig. Die Ausstattung des Atevio beschränkt sich<br />
auf das Nötigste. An der Frontseite bildet eine 7-Segment-<strong>LED</strong>-Anzeige<br />
mit vier Zeichen den Programmplatz<br />
des gewählten Senders ab. Eine HDMI-Schnittstelle<br />
versteht sich in der HD-Klasse von selbst, auf der<br />
Seite gibt es eine Scartbuchse und einen analogen<br />
Audioausgang (3,5-Millimeter-Klinke). Ein optischer<br />
Digitalausgang ist ebenso vorhanden wie eine USB-<br />
2.0- und eine Netzwerkschnittstelle. Ungewöhnlich<br />
ist die rückseitige Positionierung des CI-Schachts, der<br />
sich mit CI-Modulen und dem CI-Plus-Modul für HD<br />
Plus verständigen kann. Wir empfehlen, die Installation<br />
ohne das beiliegende CI-Plus-Modul vorzunehmen.<br />
Die Multikanalansicht ist gut lesbar, Zoom- und<br />
Suchfunktion sorgen für Übersichtlichkeit<br />
Nach dem Anschluss an Fernseher und Sat-Anlage<br />
sowie dem Einstecken des Netzteils startet der Atevio<br />
mit einem übersichtlichen Installationsmenü. Schritt<br />
für Schritt können Sie alle wichtigen Einstellungen<br />
vornehmen. Eine vorsortierte Kanalliste für Astra 19,2<br />
Grad Ost ist enthalten, eine Aktualisierung vorgesehen.<br />
So ist der Fernsehgenuss unmittelbar nach der<br />
Ersteinrichtung möglich.<br />
Beim Test fällt uns eine Besonderheit auf: Kanal- und<br />
Favoritenliste beginnen bei Programmplatz 100. Eine<br />
Umsortierung auf einen der vordersten Programmplätze<br />
1 – 99 konnten wir nicht vornehmen. Dementsprechend<br />
ist das schnelle Anwählen der Sender über die<br />
Zifferntasten der Fernbedienung nicht möglich; die<br />
Eingabe von 1-0-0 für Das Erste HD oder 1-0-7 für Kabel<br />
Eins HD gerät umständlich. Sehr zufrieden sind wir mit<br />
dem klaren und übersichtlichen Bildschirmmenü. Der<br />
elektronische Programmführer besteht nur aus einer<br />
Mehrkanalvorschau; eine Suchfunktion sowie Spartenangaben<br />
sind enthalten. Die digitale Rekorderfunktion<br />
steht nach Anschluss eines USB-2.0-Speichermediums<br />
(Festplatte oder Stick) direkt zur Verfügung. Aus dem<br />
EPG heraus lassen sich die Aufnahmen bequem programmieren.<br />
Ein Umschalten auf einen anderen Kanal<br />
ist während eines Mitschnitts jedoch generell nicht<br />
möglich. Aufzeichnungen aus dem HD-Plus-Senderpaket<br />
lassen sich wegen der Modulrestriktionen nicht<br />
vornehmen. Bild- und Tonqualität des Receivers sind<br />
ohne Fehl und Tadel. Im Testprotokoll erreichte das<br />
Gerät außer beim Weißbeleg die volle Punktzahl. Das<br />
digitale Bild ist sehr gut, das Hochskalieren von SD-Inhalten<br />
gelingt ebenfalls fehlerfrei. Allerdings fallen die<br />
Umschaltzeiten recht lang aus: Rund drei Sekunden<br />
warteten wir beim Zappen von HD-Kanal zu HD-Kanal.<br />
ERGEBNIS<br />
71 %<br />
gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 27
Test l Vergleich HD-Plus-Receiver<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
gut<br />
Comag<br />
SL60HD+<br />
5.2010<br />
5.2010<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
COMAG SL60HD+<br />
Vor allem in großen Elektronikmärkten findet sich das<br />
neue HD-Plus-Modell des Herstellers Comag. Der Receiver<br />
SL60HD+ ist mit einem Nagravision-Kartenleser<br />
ausgerüstet, in dem bereits beim Auspacken eine<br />
HD-Plus-Karte vorzufinden ist. Leider steht diese Karte<br />
etwas aus dem Gehäuse heraus und lässt sich nicht<br />
verdecken, was speziell in Haushalten mit Kindern ein<br />
Nachteil sein kann. An der Front des knapp 150 Euro<br />
teuren Geräts erspähen wir eine Viersegmentanzeige<br />
sowie die Grundbedienelemente. Am Heck hat Comag<br />
neben dem HDMI- auch einen Scartanschluss platziert,<br />
sodass sich die Box mit älteren TV-Geräten verständigen<br />
kann. Das ist insbesondere dann interessant,<br />
wenn schon heute ein neuer Receiver notwendig, die<br />
Anschaffung eines Flachbild-TVs aber erst für die kommenden<br />
Monate geplant ist. Ein USB-Anschluss sowie<br />
ein optischer Tonausgang komplettieren die Rückseite.<br />
Beim Einschalten prüft der SL60HD+, ob eine neue Software<br />
über Satellit verfügbar ist. Sollte dies der Fall sein,<br />
wird diese automatisch geladen. Im Test benötigt die<br />
Box dafür knapp 20 min. Danach startet der Comag neu<br />
und begrüßt den Nutzer mit dem Installationsmenü, in<br />
dem die Sprache festgelegt werden muss. Da Astra die<br />
Verwendung der Astra-Serviceliste vorschreibt, ist es<br />
kein Wunder, dass eine vorprogrammierte Kanalliste<br />
im Gerät enthalten ist. Dank einer aufschlussreichen<br />
Sortierung geht das Zappen gut von der Hand, die<br />
Umschaltgeschwindigkeit bewegt sich mit rund 1,5 s im<br />
Mittelfeld unseres Testparcours. Überzeugend fallen<br />
die klar gegliederte Menüstruktur sowie die aussagekräftige<br />
Beschriftungen der einzelnen Unterpunkte<br />
aus. Etwas gewöhnungsbedürftig ist hingegen der Programmführer:<br />
Ein Tastendruck öffnet den Infotext zur<br />
aktuell laufenden Sendung. Mit einem weiteren Druck<br />
gelangt der Anwender in die Einzelkanalvorschau und<br />
ein dritter Druck der EPG-Taste bringt die Mehrkanalansicht<br />
zum Vorschein. Timer können bequem aus dem<br />
EPG heraus angelegt werden. Zeitgleich lässt sich ein<br />
Mithilfe der blauen Farbtaste können ausgewählte<br />
Sendungen direkt in den Timer übernommen werden<br />
Programm aufzeichnen und ein weiteres auf demselben<br />
Transponder live verfolgen. Im Test akzeptierte die Box<br />
alle im Dateisystem FAT32 formatierten Datenspeicher<br />
und nahm zuverlässig auf. Die HD-Plus-Programme<br />
können mit dem Comag ebenfalls mitgeschnitten werden,<br />
ein Vorspulen ist allerdings bei RTL HD und Co.<br />
während des Abspielens nicht möglich.<br />
Dank des leistungsfähigen Fujitsu-Siemens-Prozessors<br />
besteht die Möglichkeit, über HDMI das Material auch<br />
in 1 080p auszugeben. Dabei werden die TV-Bilder<br />
einfach hochgerechnet, da bisher kein Programm in<br />
Europa in voller progressiver HDTV-Auflösung sendet.<br />
Am Messequipment stellen wir keine Unregelmäßigkeiten<br />
bei der Bildqualität sowie dem HDMI-<br />
Übertragungsprotokoll fest.<br />
ERGEBNIS<br />
72 %<br />
gut<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2010<br />
gut<br />
Micro<br />
M120HD+<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
MICRO M120HD+<br />
Auch der Micro ist für den Einsteiger konzipiert und<br />
verfügt somit nur über die nötigsten Anschlüsse auf<br />
der Rückseite: LNB- (Eingang und Durchschleifsignal),<br />
HDMI- und Scartbuchse, optischer Digitalausgang sowie<br />
ein USB-2.0-Anschluss warten auf ihren Einsatz.<br />
Die Frontseite steuert zwei Programmumschalttasten<br />
und einem Kartenleseschacht bei. Auch in diesem ist<br />
bereits die HD-Plus-Smartcard eingesteckt, das Verschlüsselungssystem<br />
für HD Plus (Nagra) ist gleichermaßen<br />
integriert. Ein zusätzlicher Common-Interface-<br />
Schacht fehlt dem M120HD+ dagegen.<br />
Unverständlich bleibt der an der Frontseite angebrachte<br />
Kartenschacht. Die Smartcard steht nicht gerade dekorativ<br />
einen Zentimeter hervor und zerstört die durchaus<br />
angenehme Optik* des Micro. Die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass die Karte regelmäßig herausgezogen wird, ist sehr<br />
gering, sodass der Kartenleser auf der Rückseite des<br />
Geräts besser aufgehoben wäre. Einen sehr einfachen,<br />
aber dadurch eleganten Weg schlägt der Hersteller bei<br />
Design und Struktur des Bildschirmmenüs ein. Der<br />
Micro M120HD+ lässt bewusst optische Spielereien<br />
beiseite und bietet so eine klare und übersichtliche<br />
Oberfläche. Die Menüs sind klar gegliedert, die weiße<br />
Schrift auf schwarzem Grund sorgt für einen guten<br />
Kontrast. Das gelungene Menüdesign setzt sich beim<br />
EPG fort, der in Anbetracht des Gerätepreises sehr edel<br />
wirkt. Kritikwürdig ist die sehr geringe Schriftgröße<br />
im Infobereich der Mehrkanalansicht sowie in der<br />
Auflistung der Einzelkanaldarstellung. Leider erfolgt<br />
auch das Einlesen der vom Sender übermittelten SI-<br />
Programmdaten träge und teilweise unvollständig.Der<br />
M120HD+ verfügt über einen USB-Anschluss, an den<br />
externe Festplatten oder Speichersticks angeschlossen<br />
werden können. Der persönliche Videorekorder (PVR)<br />
steht daraufhin bereit. Die Timer-Programmierung gestaltet<br />
sich über den EPG sehr unkompliziert, Pausieren<br />
(Time-Shift) ist ebenso möglich. Vorbildlich: Das<br />
Umschalten auf einen anderen Sender auf demselben<br />
Das Bildschirmmenü sieht schick aus, auf kleinen TV-<br />
Geräten ist die Schrift jedoch schwer lesbar<br />
Transponder funktioniert sogar bei laufender Aufnahme.<br />
JPEG-Bilder können über die Medienbibliothek<br />
wiedergegeben werden. RTL HD und Co. ließen sich aufzeichnen,<br />
das Vorspulen der Aufnahmen gelang jedoch<br />
nicht. Ärgerlich: Das Anhalten und Spulen im laufenden<br />
Programm wird bei HD-Plus--Sendern blockiert. Die<br />
Bildqualität des Gerätes liegt auf einem guten Niveau.<br />
Die Messung der Tuner-Empfindlichkeit mit unserem<br />
SFU von Rohde & Schwarz ergab einen sehr guten<br />
Wert von –89,3 dBm. Die Videoqualität überzeugte,<br />
die Messwerte fuhren eine hohe Punktzahl ein. Bei der<br />
Untersuchung der HDMI-Ausgabe zeigten sich keine<br />
Auffälligkeiten. Die Umschaltzeiten waren sehr schnell,<br />
nur bei den HD-Plus-Kanälen lagen sie über den restlichen<br />
Werten.<br />
ERGEBNIS<br />
72 %<br />
gut<br />
28<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
Anzeige<br />
3-D-BLU-RAY-FESTPLATTENREKORDER HR570S MIT DVB-T/S2-TUNER VON LG<br />
Blu-ray-Genuss in neuer Dimension<br />
Mit dem HR570S erweitert LG sein Portfolio 3-D-fähiger Blu-ray-Player um ein multifunktionales Premiumgerät,<br />
das durch eine breit gefächerte Netzwerkkompatibilität, einen eingebauten Tuner für hochauflösenden Satellitenempfang<br />
und terrestrisches Antennenfernsehen (DVB-T) sowie eine interne Festplatte mit flexiblen Aufzeichnungsfunktionen<br />
besticht.<br />
An erster Stelle ist der HR570S ein hochwertiger<br />
Blu-ray-Player, der es Ihnen ermöglicht,<br />
das neue Blu-ray-3-D-Format<br />
auf einem 3-D-fähigen Fernseher zu genießen.<br />
Einfach die Shutter-Brille aufsetzen, 3-D-Bluray<br />
in das Abspielgerät einlegen und in fremde<br />
Welten mit bislang ungekannter Tiefenwirkung<br />
abtauchen. Durch die fortschrittliche Technologie<br />
ist ein qualitativ erstklassiges räumliches Filmerlebnis<br />
garantiert – Farbverfremdungen und<br />
Helligkeitsverlust gehören der Vergangenheit<br />
an. Der HR570S schickt die doppelte Bildinformation<br />
dank schneller HDMI-1.4-Schnittstelle<br />
in der vollen 1 080p-Auflösung an das Endgerät<br />
und garantiert dadurch höchsten Sehkomfort.<br />
Natürlich können die 3-D-Scheiben auch im<br />
2-D-Format angeschaut werden – genauso wie<br />
der Player herkömmliche Blu-ray Discs abspielt.<br />
Der schnelle Systemstart verhindert lange Wartezeiten<br />
und startet augenblicklich das eingelegte<br />
Medium. Durch das automatische Upscaling<br />
erleben Sie auch Ihre DVD-Sammlung in höchstmöglicher<br />
Bildqualität. So vergrößert der potente<br />
Videochip des LG-Flaggschiffs das SD-Bild<br />
auf die fast fünffache Größe. Neben DVDs und<br />
CDs aller Art meistert das Multitalent auch noch<br />
eine Vielzahl an Audio- (MP3, WMA), Video-<br />
(DivX, DivX HD, AVCHD, MPEG-4, VC-1, MKV)<br />
sowie Bildformaten (PNG, JPEG, GIF).<br />
Zukunftssicheres Aufnahmegerät<br />
Zu den herausragendsten Eigenschaften des<br />
HR570S gehört zweifelsohne seine Funktion<br />
als zuverlässiger Festplattenrekorder für jede<br />
Gelegenheit. Sowohl DVB-T-Tuner als auch<br />
DVB-S2-tauglicher Satellitenempfänger für<br />
pures HDTV-Vergnügen gehören zur Grundaus-<br />
stattung, sodass bei anderen Herstellern übliche<br />
Kosten für Zusatzgeräte entfallen und Sie<br />
sich HD aus dem All direkt auf den TV-Schirm holen<br />
können. Um über Satellit ansprechendes TV-<br />
Material auf die 500 Gigabyte (GB) umfassende<br />
Festplatte zu bannen, steht ferner eine CI-Plus-<br />
Schnittstelle bereit. Hier schieben Sie einfach<br />
das passende Modul samt HD-Plus-Smartcard<br />
ein, und schon steht Ihnen die hochauflösende<br />
Welt der TV-Privatsender offen. Gleichzeitige<br />
Aufnahme und Wiedergabe, Vordatierung sowie<br />
die exakte Abstimmung mit dem EPG sorgen für<br />
intuitiven Aufzeichungskomfort.<br />
Internet-TV und Connectivity<br />
Da Home-Entertainment ohne Internetanbindung<br />
heute nahezu undenkbar erscheint, ermöglicht<br />
auch der HR570S den Zugriff auf attraktive<br />
Online-Inhalte per Ethernet-Schnittstelle –<br />
und natürlich auch kabellos mittels Wi-Fizertifizierter<br />
Wireless-Technologie. Mit der<br />
sogenannten Netcast-Funktion werden vor<br />
allem führende Dienste wie Youtube, Picasa<br />
und Accu Weather unterstützt, die Ihren heimischen<br />
TV in eine Multimedia-Station verwandeln.<br />
Über das Maxdome-Portal lassen<br />
sich schnell und einfach HD-Videos abrufen<br />
(Video-on-Demand) und in Echtzeit ohne störende<br />
Wartephasen genießen.<br />
Die üppig bemessene 500-GB-Kapazität für ein<br />
mehrere Hundert Stunden umfassendes TV-<br />
Archiv lässt sich über externe Speichermedien<br />
sogar noch erweitern. Ob über den USB-Anschluss<br />
oder das häusliche Netzwerk: Wenige<br />
Voreinstellungen genügen und Sie übertragen<br />
die Multimedia-Inhalte von jeder gewünschten<br />
Quelle in den eigenen vier Wänden zum LG. Die<br />
DLNA-Zertifizierung des Players garantiert die<br />
optimale Integration in Ihr vernetztes Heim. Auf<br />
diese Weise ist die Kommunikation mit anderen<br />
High-End-Geräten bzw. das Streamen von<br />
einem Rechner oder NAS-Server nur noch einen<br />
Knopfdruck entfernt. Ebenso können Medien<br />
aller Art direkt von angeschlossenen USB-Sticks<br />
oder Festplatten wiedergegeben werden.<br />
Der 3-D-Blu-ray-Festplattenrekorder von LG ist<br />
damit ein perfektes All-in-one-Gerät für Heimkinofans,<br />
die sich sowohl für zukunftsweisende<br />
Technologien wie 3-D und Blu-ray als auch<br />
für komfortable Festplattenaufzeichnung und<br />
attraktive Zusatzinhalte aus dem weltweiten<br />
Datennetz interessieren.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 29
Test l Vergleich HD-Plus-Receiver<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
gut<br />
Smart<br />
CX 10<br />
TESTERGEBNIS<br />
5.2010<br />
5.2010<br />
sehr gut<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
SMART CX 10<br />
Der CX 10 ist das jüngste Gerät im gesamten Testfeld;<br />
erst kurz vor Redaktionsschluss stand diese Box zur<br />
Verfügung. Aufgrund der überzeugenden Leistung wollten<br />
wir Ihnen den CX 10 jedoch nicht vorenthalten. Die<br />
Grundbedienelemente sowie der Kartenleser wurden<br />
hinter der über die ganze Breite gezogenen Frontklappe<br />
versteckt.<br />
Schnell fällt auf, dass im CX 10 eine andere HD-Plus-<br />
Karte steckt als bei den restlichen Geräten im Testfeld.<br />
Smart liefert seine Box bereits mit einer Smartcard<br />
vom Typ HD-02 aus, die auf den ersten Blick allerdings<br />
keine Unterschiede zu den anderen Modellen aufweist.<br />
Zu möglichen technischen Änderungen bei der neuen<br />
Kartengeneration ließ sich HD Plus zunächst nichts<br />
entlocken. Unser Test zeigte aber, dass auch ältere 01-<br />
Karten problemlos in der Box liefen. Eine ansehnliche<br />
Ausstattung fanden wir auf der Rückseite vor: HDMI,<br />
Scart und Videocinch sorgen für die Bildweitergabe<br />
an das Fernsehgerät. Doch vor allem bei den Multimedia-Schnittstellen<br />
trumpft der CX 10 auf. Neben<br />
dem USB-Anschluss finden sich eine eSATA-Schnittstelle<br />
zum Anschluss schneller Festplatten sowie eine<br />
Netzwerkbuchse. Letztere eröffnet den Zugriff auf die<br />
Hybridfunktionen der Box.<br />
Wie gewohnt arbeitet der Schwarzwälder Hersteller<br />
mit einem sehr übersichtlichen Installationsmenü, in<br />
dem die Grundeinstellungen getätigt werden. Danach<br />
wird die aktuelle HD-Plus-Kanalliste eingelesen. Unsere<br />
Testredaktion vermisste an dieser Stelle das bei<br />
Smart sonst übliche RAPS-Programmlistensystem zur<br />
automatischen Einpflegung neuer Aufschaltungen. Der<br />
Hersteller teilte uns auf Anfrage mit, dass bei Erscheinen<br />
dieser Ausgabe ein entsprechendes Firmware-Update<br />
bereitstehen soll.<br />
Im Alltagsbetrieb überzeugt der CX 10 mit flotten<br />
Umschaltzeiten von knapp unter 1,5 s, einem übersichtlichen<br />
Programmführer, in dem die Ansicht frei<br />
bestimmt werden kann, sowie einem schick gestalteten<br />
Für Sehschwache kann die Lesbarkeit des EPGs zum<br />
Problem werden, da die Schriftgröße sehr klein ist<br />
Hauptmenü. Die Box erlaubt zudem den Mitschnitt von<br />
HDTV- und SDTV-Programmen. Dazu muss entweder<br />
ein USB- oder eSATA-Datenträger an einer der Schnittstellen<br />
angeschlossen sein. Derzeit noch nicht möglich<br />
sind Aufzeichnungen bei den HD-Plus-Programmen,<br />
die unter Verweis auf lizenzrechtliche Gründe gänzlich<br />
unterbunden werden. Multimedial bietet die Smart-Box<br />
noch einiges mehr, so versüßen beispielsweise Youtube-Videos<br />
längere Werbepausen. Auch die Nutzung von<br />
Internetradio ist möglich.<br />
Der positive Gesamteindruck setzt sich bei der Bildwiedergabe<br />
fort. Anhand der Testsequenzen werden<br />
keine Fehler in Form von Unschärfen, Bildrucklern oder<br />
Frame-Aussetzern sichtbar. Die HDMI-Protokollanalyse<br />
zeigt ebenfalls keine Schwächen auf.<br />
ERGEBNIS<br />
78 %<br />
gut<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
sehr gut<br />
Telestar<br />
Diginova HD+<br />
5.2010<br />
TESTSIEGER<br />
5.2010<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
TELESTAR DIGINOVA HD+<br />
Die Verarbeitungsqualität des Geräts „made in Germany“<br />
überzeugt. Das schwarze Gehäuse wirkt hochwertig,<br />
die Haptik ist gleichfalls sehr gut. Zwei CI-Schächte<br />
stehen bereit, ein Kartensteckplatz ist werkseitig mit<br />
einer HD-Plus-Smartcard belegt. Als Besonderheit ist<br />
ein Conax-Kartenleser im von Handysher bekannten<br />
SIM-Card-Format vorhanden. Außerdem warten hinter<br />
der Frontklappe Kartenleser für Compact-Flash-, SDund<br />
MMC-Karten sowie Memorysticks. Eine USB-Buchse<br />
vervollständigt die Anschlusssektion. Die Rückseite<br />
zeigt sich ebenso gut ausgerüstet: Zusätzlich zum LNB-<br />
Eingang sind zwei Scartbuchsen an Bord, des Weiteren<br />
ein Komponentenausgang, HDMI-Anschluss, ein optischer<br />
und koaxialer Digitalausgang sowie ein weiterer<br />
USB-Anschluss für externe Speichermedien. Auch an<br />
LAN und einen Netzschalter zur vollständigen Trennung<br />
vom Strom hat Telestar gedacht. Das weiße alphanumerische<br />
Display zeigt Sendernamen gut lesbar im Klartext<br />
an. Nach dem Einschalten führt ein übersichtlicher<br />
Startassistent Schritt für Schritt durch alle relevanten<br />
Punkte. Die Satellitenanlage wird einem DiSEqC-Test<br />
unterzogen, die Einstellung der Parameter erfolgt automatisch.<br />
Den gefundenen Positionen werden vordefinierte<br />
Kanallisten zugeordnet und aktuelle Daten via<br />
Satellit bezogen. Eine sehr gute Lösung. Die Bedienung<br />
geriet ebenfalls präzise. Menüs und das OSD sind sehr<br />
übersichtlich und perfekt strukturiert. Ähnlich ist die<br />
Qualität der Fernbedienung einzuordnen. Sie reagiert<br />
direkt, alle Tasten sind logisch angeordnet. Schnelle<br />
Umschaltzeiten von rund einer Sekunde im Free- wie<br />
Pay-TV-Betrieb vermerkten wir zusätzlich auf der positiven<br />
Seite.<br />
Der elektronische Programmführer ist ausführlich<br />
und bietet mit dem redaktionell gepflegten Dienst SFI<br />
weitergehende ausführliche Programminformationen.<br />
Auch hier gilt: Durch geschickte Farbwahl und große<br />
Schrift sind die Menüs sehr gut lesbar. Die Bildqualität<br />
ist uneingeschränkt sehr gut, das HD-Bild überzeugt<br />
Beim EPG setzt Telestar auf den redaktionell aufbereiteten<br />
SFI-Programmführer mit zusatzangaben<br />
ebenso wie das hochskalierte SD-Bild. Bei den analogen<br />
Videoausgängen traten auch keine Schwächen zutage.<br />
Der Stromverbrauch fiel mit 14 W relativ hoch aus,<br />
doch der Funktionsumfang lässt nichts anderes zu. Nur<br />
0,1 W im Stand-by-Betrieb sind dagegen ein sehr guter<br />
Wert. Dank zweier USB-Schnittstellen und PVR-Unterstützung<br />
eignet sich der Telestar ideal als digitaler Videorekorder.<br />
Die Aufnahmefunktionen arbeiteten ohne<br />
Auffälligkeiten, das Vorspulen von Aufzeichnungen bei<br />
HD-Plus-Programmen war jedoch wie erwartet nicht<br />
möglich. Erfreulicheres beim Thema Netzwerkeinbindung:<br />
Der Receiver stöbert durch das lokale Netzwerk<br />
und erkennt Freigaben. MPEG-Filmdateien, Bilder und<br />
MP3-Dateien lassen sich so von externen Rechnern<br />
wiedergeben und sogar auf die Festplatte kopieren.<br />
ERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
86 %<br />
30<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
befriedigend<br />
Videoweb<br />
600S<br />
5.2010<br />
TESTERGEBNIS<br />
5.2010<br />
befriedigend<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
VIDEOWEB 600S<br />
Der Anbieter Videoweb ist seit Mitte des Jahres mit<br />
seinem ersten Hybridreceiver auf dem Markt. Das innovative<br />
Konzept vereint klassischen HD-Plus-Empfänger<br />
und modernen IPTV-Receiver. An der Front stehen ein<br />
alphanumerisches Display sowie ein USB-Anschluss<br />
bereit. Hinter einer seitlich zu öffnenden Klappe verbergen<br />
sich noch ein Kartenleser mit HD-Plus-Smartcard<br />
sowie eine zusätzliche CI-Schnittstelle. Die Rückseite<br />
weist eine auf den ersten Blick enttäuschende Ausstattung<br />
auf: Neben dem HDMI-Ausgang sind lediglich ein<br />
optischer Tonausgang sowie der Netzwerkanschluss<br />
nebst zweiter USB-Buchse zu finden. Wer noch ein altes<br />
Röhrengerät besitzt, sollte wegen der fehlenden Scartbuchse<br />
nach einer Alternative Ausschau halten.<br />
Die Box wird vorkonfiguriert ausgeliefert, sodass schon<br />
beim ersten Start der komplette Funktionsumfang genutzt<br />
werden kann. Aus ihren zusätzlichen Talenten<br />
macht die Videoweb 600S keinen Hehl. Auf einer im<br />
iPhone-Look gestalteten Portalseite mit Icons kann<br />
zwischen TV und zusätzlichen Internetanwendungen<br />
gewählt werden. Im Fernsehbereich empfängt uns eine<br />
übersichtlich sortierte Kanalliste. Schnell fällt im Test<br />
das erste Manko des Modells auf, denn die Umschaltzeiten<br />
sind mit teilweise über drei Sekunden deutlich<br />
zu lang. Zappen macht mit diesem Receiver – noch –<br />
keinen Spaß.<br />
Der Programmführer hingegen bietet dank Einzelkanalvorschau<br />
eine hohe Übersichtlichkeit. Timer können direkt<br />
programmiert werden. Ist ein externer Datenträger<br />
per USB angeschlossen, lassen sich Sendungen mitschneiden.<br />
Achtung: Sobald Sie die Box in den Standby-Zustand<br />
schalten, werden Vormerkungen nicht mehr<br />
berücksichtigt. Bleibt zu hoffen, dass dieser Bug schnell<br />
behoben wird. Updates sind beim Videoweb-Receiver<br />
über das Netzwerk möglich und erfolgen regelmäßig.<br />
Dabei sucht der 600S eigenständig beim Ausschalten<br />
nach bereitgestellten Dateien und installiert diese<br />
direkt. Bei der Videoqualität müssen kleinere Abstriche<br />
Timer können aus dem EPG programmiert werden,<br />
doch im Stand-by-Modus starten Aufnahmen nicht<br />
gegenüber den restlichen Kandidaten gemacht werden –<br />
unsere eingespielten Testsequenzen fördern eine leichte<br />
Kantenunschärfe zutage. Keine Mängel stellen wir<br />
hingegen bei der HDMI-Protokollanalyse fest.<br />
Abschließend ein paar Worte zur Interaktivität: Neben<br />
dem Abruf kostenloser und kostenpflichtiger Filme<br />
sowie Kinovorschauen, die sowohl im Standard-TV-Modus<br />
als auch in hochauflösender Qualität bereitstehen,<br />
wurden Dienste wie Tagesschau.de, Picasa und eine<br />
Sammlung von TV-Streams integriert. Der Zugriff auf<br />
die ZDF-Mediathek und weitere Dienste nach HbbTV-<br />
Standard soll zeitnah folgen, versprechen die Entwickler.<br />
Im Test überzeugt der Receiver an dieser Stelle mit<br />
sehr flüssigen Bildern – selbst bei der Wiedergabe von<br />
HDTV-Material aus dem Internet.<br />
ERGEBNIS<br />
66 %<br />
befriedigend<br />
sehr gut<br />
Humax<br />
iCord HD+<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2010<br />
HUMAX ICORD HD+<br />
Der iCord HD+ ist das Flaggschiff unter den HD-Plus-<br />
Boxen. Er besitzt an der Front ein alphanumerisches<br />
Display, zudem hat der Hersteller den HD-Plus-geeigneten<br />
Kartenschacht, eine USB-Schnittstelle sowie<br />
einen CI-Schacht hinter der Frontklappe integriert. An<br />
der Rückseite stehen diverse Video-, Audio- und Datenschnittstellen<br />
parat. Einzig ein YUV-Set vermissen<br />
wir. Die Netzwerkschnittstelle erlaubt die Einbindung<br />
interaktiver Zusatzfunktionen über Netzwerk. Mehr als<br />
genügend Speicherplatz bietet die integrierte Festplatte<br />
mit einer Speicherkapazität von einem Terabyte. Im<br />
Alltagsbetrieb kann die Box punkten, wofür in erster<br />
Linie einfache Menüs sowie eine intuitive Bedienung<br />
ausschlaggebend sind. Durchschnittlich 1,5 s werden<br />
bei SD-Kanälen, rund zwei Sekunden beim Zappen<br />
durch die HDTV-Sendervielfalt benötigt. Der elektronische<br />
Programmführer steht nur in der Multikanalansicht<br />
parat, Timer-Programmierungen sind daher etwas<br />
schwieriger durchzuführen. Allerdings hat Humax<br />
noch ein „Schmankerl“ in petto: Die EPG-Suche findet<br />
schnell und zuverlässig die passende Wunschsendung.<br />
Es ist möglich, Aufnahmen wahlweise direkt oder timergesteuert<br />
vorzunehmen. Leider erlaubt die Firmware<br />
des Gerätes derzeit noch keine automatischen Vor- und<br />
Nachlaufzeiten. Bis zu zwei Programme können jeweils<br />
zeitgleich auf die Platte wandern. Prima gelöst: Über<br />
die Media-Taste des Signalgebers gelangt man schnell<br />
in das Aufnahmemenü, in dem alle Mitschnitte samt<br />
kleinem <strong>Vorschau</strong>bild übersichtlich archiviert sind. Im<br />
Wiedergabemodus können Sie selbstständig Marker<br />
setzen, um beispielsweise Werbung zu überspringen.<br />
Auch hier greifen jedoch die Restriktionen seitens HD<br />
Plus, und so steht die Funktion für die hochauflösenden<br />
Angebote der Privaten nicht zur Verfügung. HD-Plus-<br />
Aufnahmen lassen sich somit nicht nachbearbeiten<br />
und erlauben zudem kein schnelles Vorspulen bei der<br />
Wiedergabe. RTL HD und Vox HD können Sie folglich nur<br />
mit Werbung anschauen. Neben dem HD-Plus-Empfang<br />
Beim EPG setzt Humax wie gewohnt auf die redaktionell<br />
ausgewertete Variante des Anbieters TVTV<br />
trumpft der Humax vor allem mit seinen reichhaltigen<br />
Multimedia-Funktionen auf und kann uns in diesem Bereich<br />
voll überzeugen. Dank der Unterstützung für Netzwerkapplikationen<br />
können so beispielsweise die Mediathek<br />
der ARD, Maxdome oder Wikipedia direkt über<br />
den Receiver auf den Fernsehschirm geholt werden.<br />
In puncto Bildqualität stellt der Receiver im TV-Modus<br />
vollkommen zufrieden. Hohe Schärfe und Detailtreue<br />
sorgen für den perfekten HD-Genuss. Untermauert<br />
werden diese optischen Eindrücke auch durch die<br />
Messungen an den analogen Videoschnittstellen sowie<br />
die HDMI-Protokollanalyse. Anhand der Messprotokolle<br />
werden keine Fehler diagnostiziert. Dank des geringen<br />
Standby-Verbrauchs muss der Netzschalter beim iCord<br />
HD+ nicht genutzt werden.<br />
ERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
85 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 31
Test l Vergleich HD-Plus-Receiver<br />
HD-Plus-Zapper<br />
HD-Plus-Mittelklasse<br />
AUSSTATTUNG Testsieger Sieger Preis/Leistung Testsieger Sieger Preis/Leistung<br />
Allgemein<br />
Hersteller Kathrein Homecast Technotrend Telestar Smart<br />
Modell UFS 931 SW/HD+ Pure HD + TT-select S845 HD+ Diginova HD+ CX 10<br />
Empfangsart Satellit Satellit Satellit Satellit Satellit<br />
Preis/Straßenpreis 209 Euro/199 Euro 129 Euro/120 Euro 259 Euro/239 Euro 319 Euro/309 Euro 199 Euro/199 Euro<br />
Maße B/H/T 270 × 167 × 34 mm 255 × 155 × 45 mm 432 × 250 × 57 mm 310 × 210 × 55 mm 260 × 225 × 54 mm<br />
Gewicht ca. 2 kg ca. 0,8 kg ca. 1,2 kg ca. 1,5 kg 1,2 kg<br />
Informationen www.kathrein.de www.homecast.de www.ttgoerler.de www.telestar.de www.smart-electronic.de<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
digitales Video<br />
RGB<br />
YUV<br />
FBAS<br />
S-Video<br />
digitales Audio<br />
/ / / / /<br />
(koaxial/optisch)<br />
RS-232/USB/Ethernet/SATA / / / / / / / / / / / / / / /<br />
Video-Signalarten 1080i, 720p, 576p 1080i, 720 p, 576p 1080i, 720 p, 576p, 576i 1080i, 720 p, 576p 1080i, 720 p, 576p, 576i<br />
Anzahl Tuner 1 1 1 1 1<br />
LNB-Ausgänge 1 1 1<br />
Pay-TV-geeignet<br />
Sky-tauglich mit CI-Modul mit CI-Modul mit CI-Modul<br />
Merkmale<br />
Display <strong>LED</strong>/LCD/O<strong>LED</strong> / / / / / / / / / /<br />
Festplattenkapazität geplant USB extern USB extern<br />
Programmspeicherplätze 4000 5000 4000 5000 5000<br />
16 : 9-Umschaltung automatisch automatisch automatisch automatisch automatisch<br />
EPG-Darstellung Einzel-/Multikanal / / / / /<br />
Aufnahmetimer/Time-Shift / / / / /<br />
Bild-in-Bild-/Zoom-Funktion / / / / /<br />
Umschaltgeschwindigkeit
HD-Plus-PVR<br />
AUSSTATTUNG<br />
Allgemein<br />
Hersteller Comag Micro Electronic Atevio Videoweb Humax<br />
Modell SL 60 HD+ Micro M120HD+ AV 200 HD CI+ 600S iCord HD+<br />
Empfangsart Satellit Satellit Satellit Satellit Satellit<br />
Preis/Straßenpreis 149 Euro/149 Euro 159 Euro/159 Euro 169 Euro/159 Euro 249 Euro/249 Euro 649 Euro/599 Euro<br />
Maße B/H/T 280 × 170 × 45 mm 280 × 170 × 45 mm 295 × 170 × 40 mm 315 × 230 × 45 mm 380 × 250 × 55 mm<br />
Gewicht 0,9 kg 0,9 kg 0,9 kg 0,8 kg 3,5 kg<br />
Informationen www.comag.de www.micro-nh.de www.atevio.de www.videoweb.de www.humax-digital.de<br />
Anschlüsse<br />
digitales Video<br />
RGB<br />
YUV<br />
FBAS<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
digitales Audio<br />
/ / / / /<br />
(koaxial/optisch)<br />
RS-232/USB/Ethernet/SATA / / / / / / / / / / / / / / /<br />
Video-Signalarten 1080i, 720 p, 576p, 576i 1080i, 720 p, 576p, 576i 1080i, 720 p, 576p 1080i, 720 p, 576p 1080i, 720 p, 576p<br />
Anzahl Tuner 1 1 1 1 2<br />
LNB-Ausgänge 1 1 1 1<br />
Pay-TV-geeignet<br />
Sky-tauglich mit CI-Modul mit CI-Modul mit CI-Modul<br />
Merkmale<br />
Display <strong>LED</strong>/LCD/O<strong>LED</strong> / / / / / / / / / /<br />
Festplattenkapazität USB extern USB extern USB extern USB extern 1 TB intern<br />
Programmspeicherplätze 5000 5000 5000 5000 8000<br />
16 : 9-Umschaltung automatisch automatisch automatisch automatisch automatisch<br />
EPG-Darstellung Einzel-/Multikanal / / / / /<br />
Aufnahmetimer/Time-Shift / / / / /<br />
Bild-in-Bild-/Zoom-Funktion / / / / /<br />
Umschaltgeschwindigkeit
Test l Vergleich HD-Plus-Receiver<br />
Fazit<br />
In unserem Vergleichstest haben wir insgesamt<br />
drei Gattungen von HD-Plus-Receivern auf Herz<br />
und Nieren geprüft. Den Auftakt machten drei<br />
Geräte der Einstiegsklasse. Hier konnte sich<br />
die Box von Kathrein knapp gegen den Kontrahenten<br />
Pure HD+ durchsetzen. Ausschlaggebend<br />
war an dieser Stelle, dass das Gerät<br />
aus Rosenheim eine übersichtlichere Menüstruktur<br />
sowie eine zwar nur geringfügig, aber<br />
insgesamt bessere Hardware-Ausstattung mitbringt.<br />
Dank der USB-Schnittstelle besteht bei<br />
diesem Receiver die Möglichkeit, multimediale<br />
Zusatzfunktionen zu integrieren. Der zusätzliche<br />
CI-Aufnahmeschacht gestattet außerdem<br />
den Zugriff auf Pay-TV-Angebote, etwa von<br />
Sky. Nichtsdestotrotz muss sich die Pure-Box<br />
keinesfalls verstecken. Für Nutzer, die ausschließlich<br />
einen einfach zu handhabenden<br />
Zapping-Receiver benötigen oder eine preiswerte<br />
HD-Plus-Alternative für das Schlaf- oder<br />
Kinderzimmer im Auge haben, ist der Empfänger<br />
auf alle Fälle geeignet. Der Technotrend-Receiver,<br />
der sich ebenfalls in diesem Dreierfeld<br />
tummelt, muss sich mit dem letzten Platz<br />
begnügen. Der breiteste Kandidat im gesamten<br />
Testfeld weist zwar keine Fehler auf, allerdings<br />
vermissen wir zusätzliche Multimedia-Talente,<br />
die man bei einem Anschaffungspreis von deutlich<br />
über 200 Euro erwarten darf. Ein Tester<br />
bezeichnete die Box als gutes und solides,<br />
aber gleichzeitig auch langweiliges DVB-Gerät.<br />
In der zweiten und zugleich größten Kategorie<br />
rangen gleich sechs HD-Plus-Receiver um den<br />
Sieg. Absetzen konnte sich die Box von Telestar.<br />
Der Diginova HD+ sicherte sich allein bei<br />
der Hardware-Ausstattung bis zu zehn Punkte<br />
mehr als manch anderer Konkurrent aus diesem<br />
Testfeld. In Bezug auf die Menüstruktur sowie<br />
den Funktionsumfang gibt ebenso wenig Anlass<br />
zur Kritik. Dank ausgezeichneter Bildqualität<br />
kann sich der Diginova HD+ sogar das Prädikat<br />
„sehr gut“ sichern. Dicht an die Fersen dieses<br />
Gerätes heftet sich der neueste Smart-Empfänger.<br />
Der CX 10 überzeugt mit einer ordentlichen<br />
Anschlussvielfalt sowie einem einfachen Bedienkonzept.<br />
Schwächen zeigten sich im Test<br />
nur, wenn es um HD-Plus-Aufnahmen ging. Hier<br />
muss der Receiver passen und weist den Nutzer<br />
per Bildschirmeinblendung darauf hin, dass<br />
eine Aufnahme der Sendungen aus lizenzrechtlichen<br />
Gründen nicht möglich ist. Allerdings haben<br />
wir von Smart erfahren, dass man an einer<br />
Lösung arbeitet und mit einem der kommenden<br />
Firmware-Updates die HD-Flag-Auswertung, die<br />
das Vorspulen auf den privaten HDTV-Programmen<br />
unterbindet, implementieren will. Dann<br />
funktionieren auch Aufzeichnungen etwa von<br />
RTL HD. Die beiden sehr ähnlichen Receiver von<br />
Comag und Microelectronic müssen bereits auf<br />
der Hardware-Seite Punktabzüge hinnehmen.<br />
Als ärgerlich empfinden wir die hervorstehende<br />
HD-Plus-Karte. Bei Aufnahmen konnten uns<br />
beide Kandidaten allerdings überzeugen.<br />
Abwertungen auf Seiten der Hardware müssen<br />
ebenfalls die auf die Plätze verwiesenen Kontrahenten<br />
von Atevio und Videoweb hinnehmen.<br />
Gerade beim Videoweb-Gerät ist Vorsicht<br />
geboten, denn dieser Receiver kann wegen des<br />
Verzichts auf analoge Videoschnittstellen ausschließlich<br />
mit Flachbildfernsehern verwendet<br />
werden. Obwohl es bei den Grundfunktionen<br />
des 600S noch den einen oder anderen Fehler<br />
gibt, besitzt die Box dank eines reichhaltigen<br />
Applikationsumfangs für internetbasierte Anwendungen<br />
jede Menge Potenzial. Trotzdem<br />
kommt das Modell aktuell über ein befriedigendes<br />
Testergebnis nicht hinaus. Hier sind die<br />
Programmierer gefragt, um die im Test festgestellten<br />
Mängel bei Aufnahmen, die leichte Unschärfe<br />
bei SD-Bildern sowie die lückenhafte<br />
Unterstützung von CI-Modulen schnell in den<br />
Griff zu bekommen.<br />
Außer Konkurrenz läuft der iCord HD+ von<br />
Humax. Dieser Twin-Festplattenrekorder überzeugt<br />
durch seinen reichhaltigen Funktionsumfang<br />
sowie eine sehr gute Ausstattung. Zum<br />
Testzeitpunkt war der iCord HD+ das einzige<br />
Twin-Tuner-Modell am Markt, das sich auf den<br />
Dialog mit HD Plus versteht.<br />
Ricardo Petzold<br />
Reaktivierung der Karte HD-Plus-Alternativen<br />
Für die ersten Käufer von HD-<br />
Plus-Geräten endet in wenigen<br />
Wochen der Freischaltzeitraum.<br />
Im Klartext: Der Nutzer wird dann<br />
von einem schwarzen Bildschirm<br />
begrüßt, wenn er auf einen der<br />
privaten HD-Sender umschaltet.<br />
Ganz schwarz bleibt der Bildschirm<br />
allerdings nicht, wie die<br />
Testredaktion bei Prüfungen feststellen<br />
konnte. Sobald die Karte<br />
abgelaufen ist, erscheint bei Anwahl<br />
eines HD-Plus-Programms<br />
eine entsprechende Einblendung<br />
verbunden mit dem Hinweis, dass<br />
der Kunde den Bezugszeitraum<br />
selbstständig verlängern kann.<br />
In der Servicemeldung, die der<br />
Receiver generiert, werden Internetadresse<br />
und Telefonnummer<br />
direkt mitgeliefert. Wer sich entscheidet,<br />
seine Karte unter Hinterlegung<br />
persönlicher Daten zu<br />
verlängern, zahlt 50 Euro für die<br />
ein Jahr lang gültige Reaktivierung.<br />
Wer hingegen weiterhin anonym<br />
HD-Plus-Programme sehen<br />
möchte, kann im Fachhandel eine<br />
neue Smartcard erwerben, die<br />
allerdings mit 55 Euro zu Buche<br />
schlägt. Anonymität hat bei HD<br />
Plus also ihren Preis.<br />
Da HD Plus auch die CI-Plus-<br />
Schnittstelle unterstützt, können<br />
die auf der Plattform vertretenen<br />
Sender mit einer wachsenden<br />
Zahl von Fernsehgeräten, die<br />
über einen integrierten DVB-<br />
S2-Digitaltuner nebst CI-Plus-<br />
Einschub verfügen, empfangen<br />
werden. Die notwendigen Module<br />
sind für knapp 80 Euro im Handel<br />
erhältlich. Sie kümmern sich<br />
um die Decodierung der privaten<br />
HD-Ausstrahlungen im TV-Gerät.<br />
Die ersten HDTV-Receiver mit<br />
CI-Plus-Unterstützung sind mittlerweile<br />
ebenso verfügbar. So<br />
kann die Plattform seit August<br />
mit dem Twin-Receiver Nanoxx<br />
Omega HD+, der über eine eingebaute<br />
Festplatte verfügt, genutzt<br />
werden. Die Set-Top-Box ist zu<br />
Preisen um 500 Euro im Handel<br />
erhältlich und bringt einen ähnlichen<br />
Funktionsumfang wie der<br />
in dieser Ausgabe getestete Humax<br />
iCord HD+ mit. Auch Topfield,<br />
Wisi und Technisat bieten bereits<br />
Receiver mit CI-Plus-Schnittstelle<br />
an, die für das Zusammenspiel<br />
mit HD Plus ausgelegt sind.<br />
34<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
TIPPS UND TRICKS ZUM TESTSIEGER<br />
Multimedialer Tausendsassa<br />
Der iCord HD+ ist derzeit das Flaggschiff unter den HD-Plus-Empfangsgeräten.<br />
Dank Twin-Tuner, integrierter Festplatte und Internetanbindung<br />
überzeugte er im Test am meisten. Grund genug, Ihnen einige weitere<br />
Eindrücke zu liefern und die Multimedia-Funktionen genauer vorzustellen.<br />
Anzeige<br />
Neben den multimedialen Funktionen,<br />
die über die interne Festplatte, angeschlossene<br />
USB-Datenträger sowie<br />
lokale Netzwerke bereitgestellt werden, kann<br />
der neue iCord HD+ auf interaktive Multimedia-Applikationen<br />
im Internet zurückgreifen.<br />
Der Hersteller hat ARD-Mediathek, Wikipedia,<br />
eine Sammlung von Internetradios sowie das<br />
virtuelle Fotoalbum Flickr integriert. Zudem<br />
besteht die Möglichkeit des Zugriffs auf die<br />
Internetvideothek Maxdome von Pro Sieben<br />
Sat 1, der seit Mitte August im Testbetrieb läuft.<br />
Über ein eigenes Humax-Portal können Anwender<br />
darüber hinaus aktuelle Software downloaden<br />
oder per FAQ Antworten auf typische<br />
Benutzerfragen erhalten.<br />
Wir möchten hier auf die interaktiven Anwendungen,<br />
die von der ARD bereitgestellt werden,<br />
näher eingehen. Zu erreichen sind die Funktionen<br />
aus allen Bediensituationen heraus über<br />
die TV-Portal-Taste. Befinden Sie sich allerdings<br />
auf einem ARD-Programmplatz, funktioniert der<br />
Zugriff auch über den roten Button der Fernbedienung.<br />
Hier finden sich sehr viele Wissenschafts-<br />
und Talk-Sendungen wie „Quarks & Co“,<br />
Kinderprogramme sowie die „Tagesschau in 100<br />
Sekunden“. Verständlicherweise darf an dieser<br />
Stelle bei den Inhalten noch keine HDTV-Qualität<br />
erwartet werden. Die Sender wollen zunächst<br />
sicherstellen, dass möglichst viele Anwender<br />
die Services parallel nutzen können. Dies ist<br />
vorerst nur machbar, wenn die Bitrate und damit<br />
die Güte des Bildes auf niedrigem Niveau gehalten<br />
werden. Für kurze Infosendungen geht die<br />
Videoqualität fürs Erste in Ordnung.<br />
Ebenfalls neu unterstützt wird der sogenannte<br />
digitale Videotext. In diesem Punkt ist wieder<br />
einmal die ARD der Vorreiter. Als einziger<br />
Sender bietet sie eine solche Applikation an,<br />
Konkurrent RTL befindet sich noch im Testbetrieb.<br />
Schnell werden die Vorzüge des neuen<br />
Services deutlich: Der digitale Videotext wirkt<br />
mit zusätzlichen Bildern grafisch ansprechend,<br />
navigiert sich zügig und passt sich modernen<br />
Flachbildschirmen viel besser an.<br />
Ricardo Petzold<br />
Auf der Portalseite können Sie auswählen, welche<br />
Applikation genutzt werden soll<br />
Wenn Sie eine Sendung verpasst haben, springt die<br />
Mediathek als nützlicher Helfer in die Bresche<br />
Menüs im Überblick<br />
Gegenüber den bekannten iCord-HD-Modellen präsentiert<br />
sich das Bildschirmmenü in überarbeiteter Form<br />
Beim EPG setzt Humax wie gehabt auf die redaktionell<br />
ausgeweitete Variante des Anbieters TVTV<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
Beim Umschalten der Kanäle wird im Infofenster die<br />
aktuelle Sendungsbezeichnung angezeigt<br />
Über die „Media“-Taste erreichen wir das Archiv, das<br />
zu jedem Mitschnitt Miniaturbilder zeigt<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 35
Test l xxx<br />
ACHT <strong>LED</strong>-LCDS IM TEST<br />
Große Erleuchtung<br />
In unserem Intensivtest nehmen wir sowohl kompakte Zweitfernseher<br />
der 32-Zoll-Klasse als auch Displays jenseits der Meter-Marke mit unglaublichem<br />
Kontrast unter die Lupe – Überraschungen inklusive.<br />
Philips 32PFL9705 37<br />
Sony KDL-32EX705 38<br />
Samsung UE32C8790 40<br />
Orion TV32LB1000 41<br />
Panasonic TX-L32D28 42<br />
LG 47LE8500 43<br />
Sony KDL-46HX905 44<br />
Philips 46PFL8605K 46<br />
Lesen Sie hier<br />
<strong>LED</strong>-hinterleuchtete<br />
Bildschirme mit kleinen<br />
Bilddiagonalen<br />
müssen sich vor ihren<br />
größeren Brüdern<br />
hinsichtlich Bildqualität<br />
und Ausstattung<br />
kaum noch verstecken.<br />
Lediglich minimale<br />
Abstriche sind<br />
hinzunehmen, wie<br />
unser Test beweist.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Wirklich klein ist ein 32-Zoll-Gerät<br />
nicht – so misst die Bildschirmdiagonale<br />
immer noch beachtliche 81<br />
Zentimeter (cm). Alle Flachbildfernseher im Test<br />
liefern Full-HD-Auflösung mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten,<br />
die „HD ready“-Auflösung (1 366 × 768<br />
Pixel) wurde mittlerweile selbst bei kompakteren<br />
Geräten aus dem Markt verdrängt. Die Bilderzeugung<br />
aller Kandidaten basiert auf der LCD-<br />
Technik, hinterleuchtet werden die Panels von<br />
energiesparenden <strong>LED</strong>s. Der Durchschnittsverbrauch<br />
sinkt so auf unter 100 Watt (W). Bei vier<br />
der kleinen <strong>LED</strong>-LCDs strahlen die Leuchtdioden<br />
aus dem Rahmen (Edge-<strong>LED</strong>), was schlanken Gehäusekonstruktionen<br />
Tür und Tor öffnet. Unsere<br />
Redakteure deckten bei ihren Messungen aber<br />
auch Schwächen der Beleuchtungstechnik auf.<br />
Wir feiern darüber hinaus eine echte Weltpremiere<br />
und stellen Ihnen von Philips das erste 32-<br />
Zoll-Gerät mit vollflächiger <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung<br />
vor, die in Zonen lokal dimmbar ist.<br />
In Sachen Ausstattung überzeugen die kleinen<br />
Flachmänner durch drahtloses WLAN*, Internetanbindung<br />
und vielfältige Medienwiedergabe –<br />
wahlweise von Rechnern im lokalen Netzwerk<br />
oder von USB-Medien. Einige Modelle zeichnen<br />
TV-Inhalte zudem auf externe Festplatten auf<br />
und unterstützen zeitversetztes Fernsehen. Abstriche<br />
sind im 3-D-Betrieb zu verzeichnen, der<br />
den großen Vertretern der gleichen Baureihe<br />
vorbehalten bleibt. Bei der Bildqualität verhält<br />
es sich ähnlich. Während am oberen Ende der<br />
Größenskala eine 200-Hertz-Zwischenbildberechnung<br />
die Regel ist, müssen die Junioren<br />
mit 100 Hertz (Hz) vorliebnehmen. Die Güte<br />
der Bewegtbildschärfe muss den Vergleich aber<br />
keinesfalls scheuen, weil aktuelle 100-Hz-Bildschaltungen<br />
äußerst effizient zu Werke gehen.<br />
Im zweiten Teil des Vergleichstests dürfen dann<br />
ein 42- , ein 46- und ein 47-Zöller zeigen, was<br />
sie können. Die beiden Letztgenannten verfügen<br />
über vollflächige <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung (Local<br />
Dimming) und lassen mit beachtlichen Kontrasten<br />
echte Kinoatmosphäre aufkommen. Ein<br />
Kandidat setzt mit seiner 400-Hz-Zwischenbildberechnung<br />
(200 Hz plus Backlight Blinking) zudem<br />
neue Maßstäbe bei der Bewegtbildschärfe.<br />
Ob TV-Winzling oder Wohnzimmer-Flaggschiff –<br />
dank fortschrittlicher Technik müssen Sie selbst<br />
im Schlafzimmer nicht auf authentischen Filmgenuss<br />
verzichten und können im Herzen Ihres<br />
Heimkinos sogar 3-D-Blockbuster genießen.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, LG, Orion, Panasonic, Philips, Samsung, Sony<br />
36 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2010<br />
gut<br />
Philips<br />
32PFL9705K<br />
TESTSIEGER 32 ZOLL<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
Max: 47,95 ˚C<br />
Der 32PFL9705K heizt sich im Betrieb unregelmäßig<br />
auf, kommt aber über die 50-Grad-Marke nicht hinaus<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Allgemein<br />
Perfect Pixel HD<br />
Smart Bild Kino HD Natural Motion Aus<br />
Kontrast<br />
60–100 (reguliert<br />
Bildhelligkeit)<br />
100/200 Hz<br />
Clear LCD<br />
Helligkeit 50 Optimale Auflösung Ein<br />
Farbe 50 Dynamic Contrast Aus oder Minimum<br />
Schärfe 2<br />
Dynamische Hintergrundbeleuchtung<br />
Optimales Bild<br />
Rauschunterdrückung je nach Wunsch Gamma 0 (alternativ bis +3)<br />
Warm oder<br />
Weitere Einstellungen Aus<br />
Farbweiß<br />
Personalisiert Lichtsensor Ein<br />
(125, 110, 68)<br />
Bildformat Nicht skaliert<br />
Ein<br />
Im Gegensatz zur günstigeren Serie 8000 spendiert Philips dem 32PFL9705K eine vollwertige <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung,<br />
bessere Lautsprecher, 3-Wege-Ambilight und eine entspiegelte Kunststoffscheibe<br />
PHILIPS 32PFL9705K<br />
Philips präsentiert mit diesem Gerät erstmals<br />
einen 32-Zoll-Flachbildschirm, der eine<br />
echte <strong>LED</strong>-Hintergrundbeleuchtung mit Local<br />
Dimming zur Kontrastanhebung einsetzt. Aus<br />
diesem Grund wirkt der 32PFL9705K von der<br />
Seite betrachtet nicht so flach wie Edge-<br />
<strong>LED</strong>-Zeitgenossen, deren Leuchtmittel nur im<br />
Rahmen verbaut wurden. Das Direct-<strong>LED</strong>-Verfahren<br />
erhöht das Gehäusevolumen, birgt<br />
jedoch unschätzbare Vorteile – und dies nicht<br />
nur im Bereich der Bildqualität. Philips weiß<br />
die zusätzliche Bautiefe für die Klangwiedergabe<br />
zu nutzen und so überrascht der<br />
PFL9705K mit einem ausgezeichneten Klang,<br />
der manch größeres Modell zu überflügeln<br />
vermag. Individuelle Abstimmbarkeit wird<br />
beim 32PFL9705K großgeschrieben, angefangen<br />
beim simplen Ersteinrichtungsassistenten,<br />
nach dessen Durchführung das Ergebnis<br />
in ein persönliches Profil übertragen wird, bis<br />
hin zur großzügigen Anzahl von Voreinstellungen,<br />
die auch als Basis für eine persönliche<br />
Justierung dienen können. Unpraktisch ist<br />
Die ovale Form ist gewöhnungsbedürftig,<br />
die Fernbedienung<br />
liegt aber gut in der Hand. Über<br />
den Button „Home“ greifen Sie<br />
auf das Menü zu<br />
Das Hauptbedienelement ist<br />
doppelt belegt, während des<br />
Tests stiftete das oft Verwirrung<br />
Die Tasten haben einen angenehmen<br />
Druckpunkt und die<br />
Fernbedienung ist auf das<br />
Wesentliche reduziert<br />
hingegen die Reduzierung der Gerätesteuerung<br />
auf das Menü „Home“. Einerseits ermöglicht<br />
dies eine schnelle Anwahl aller Unterhaltungsmöglichkeiten,<br />
soll andererseits jedoch<br />
eine Kleinigkeit an Bild oder Klang optimiert<br />
werden, tun sich zuweilen sehr lange Menüwege<br />
auf. Direktwahlmöglichkeiten auf der<br />
Fernbedienung sucht man aufgrund der reduzierten<br />
Tastenanzahl vergeblich.<br />
Der 32PFL9705K erreicht durch die direkte Hinterleuchtung<br />
und das gezielte Abdunkeln einzelner<br />
Bildteile einen Kontrasteindruck, den<br />
Filmliebhaber sonst nur von den Topmodellen<br />
mit größerer Bilddiagonalen kennen. Die <strong>LED</strong>s<br />
erlauben eine sehr homogene Ausleuchtung<br />
der Bildfläche, womit der Kontrasteindruck<br />
über die ganze Fläche konstant bleibt. Dunkle<br />
Bereiche erscheinen tiefschwarz, nimmt<br />
deren Fläche überhand, werden jedoch auch<br />
die hellen Bildanteile deutlich in ihrer Leuchtkraft<br />
reduziert. Umgekehrt vermögen es die<br />
<strong>LED</strong>s, das Bild sehr hell erstrahlen zu lassen,<br />
wodurch der 32PFL9705K selbst bei Tageslicht<br />
eine gute Figur macht. Das nach hinten<br />
abstrahlende Ambilight unterstreicht den<br />
kontrastreichen Eindruck und suggeriert ein<br />
größeres Bild. Betrachten Sie den Fernseher<br />
leicht von der Seite, treten die <strong>LED</strong>s aber<br />
unangenehm hell in Erscheinung. Ebenfalls<br />
nicht optimal: Der Lichtsensor nimmt keinen<br />
Einfluss auf die Intensität des Ambilight. Seitlich<br />
betrachtet schwindet der ansonsten tadellose<br />
Bildeindruck: Um helle Bildelemente<br />
bildet sich eine Aura, Schwarz wirkt aufgehellt<br />
und Rottöne erscheinen violett. Konturverbesserer<br />
und 200-Hz-Zwischenbildberechnung*<br />
sorgen dagegen für detailreiche Bilder, die<br />
bei frontaler Sitzposition überzeugen. Nur<br />
bei TV-Signalen und SD-Zuspielungen sollte<br />
Die Scart-, Ethernet- und Komponenten-Buchsen erschweren<br />
eine Wandmontage<br />
Philips noch nachbessern: Die Bilder wirken<br />
zwar scharf, aber Kantenflimmern mindert<br />
den TV-Genuss. Einen großen Vorteil<br />
für Filmfans stellt die verbesserte Signalverarbeitung<br />
dar, die eine optimale Bildschärfe<br />
ohne Bewegungsglättung erlaubt, sodass<br />
der Kinocharakter bei Filmen erhalten bleibt.<br />
Probleme bereiteten im Test HD-Signale in<br />
60 Hz, deren Wiedergabe unser Modell mit<br />
Bildrucklern quittierte.<br />
Philips ist mit dem PFL9705K eine kleine<br />
Revolution gelungen, indem der Hersteller<br />
die direkte <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung erstmals in<br />
der Kompaktklasse integriert. Das lokale Abschalten<br />
von Leuchtmitteln zur Kontrasterhöhung<br />
funktioniert gut und ist den Aufpreis<br />
gegenüber dem Edge-<strong>LED</strong>-Modell wert. Hinzu<br />
kommen Tuner für alle TV-Empfangswege,<br />
umfangreiche Internetvideo- und Netzwerkfunktionen<br />
sowie die Möglichkeit, das Gerät<br />
als Set-Top-Box für die Onlinevideothek Videoload<br />
zu nutzen. Einzig die 3-D-Funktionalität<br />
bleibt dem 32-Zöller verwehrt, die größeren<br />
Modelle der Serie 9000 sollen darüber hinaus<br />
mit 400-Hz-Technik und den noch helleren<br />
Bright-Pro-<strong>LED</strong>s aufwarten.<br />
ERGEBNIS<br />
84 %<br />
gut<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 37
Test l 8 <strong>LED</strong>-TVs von 32 bis 47 Zoll<br />
Max: 43,43 ˚C<br />
Der Sony erreicht seinen wärmsten Punkt an den<br />
oben und unten angebrachten <strong>LED</strong>-Leisten<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2010<br />
gut<br />
Sony<br />
KDL-32EX705<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
Allgemein<br />
Bildmodus Anwender Dyn. NR Aus<br />
Hintergrundlicht je nach Wunsch MPEG NR Aus<br />
Kontrast Max Motionflow Standard<br />
Helligkeit 46 Filmmodus<br />
bei Bedarf Automatisch<br />
2<br />
Farbe 50<br />
RG 0<br />
Farbton 0<br />
GG -4<br />
Farbtemperatur Warm 2<br />
WB<br />
BG -7<br />
RB +7<br />
Schärfe 20<br />
GB 0<br />
Sonys Einstiegsserie muss sich nicht verstecken und überzeugt mit einer tollen Ausstattung und scharfen<br />
Bildern – lediglich bei der Verarbeitung müssen Sie Abstriche machen<br />
SONY KDL-32EX705<br />
Seit Einführung der neuen Produktserien kennzeichnet<br />
Sony diese mit den vier Oberbegriffen<br />
Presence, Signature, Cinematic und Essential.<br />
Dabei ist der Name Programm. Die Cinematic-<br />
Serie etwa bietet als einzige ein Modell mit einer<br />
Direct-<strong>LED</strong>-Beleuchtung (Local Dimming) für<br />
knackige Kontraste und ein beeindruckendes<br />
Kinoerlebnis. Der KDL-32EX705 gehört zur Essential-Reihe,<br />
Sonys aktueller Einsteigerflotte. Bei<br />
Ausstattung und Bildqualität müssen trotzdem<br />
kaum Abstriche gemacht werden.<br />
Auf der Anschlussseite offeriert der 32-Zöller vier<br />
HDMI-Schnittstellen, einen YUV-Eingang sowie<br />
zwei Scartbuchsen. Auf diese Weise können Sie<br />
auch ältere Zuspieler weiter betreiben. Zudem<br />
hat Sony dem Fernseher drei digitale Tuner-Module<br />
spendiert. Die DVB-S- und DVB-C-Empfänger<br />
verarbeiten zusätzlich auch HDTV-Signale, über<br />
DVB-T empfangen Sie lediglich SD-Sender. Dank<br />
der CI-Plus-Schnittstelle kann in den meisten<br />
Im oberen Bereich steuern Sie<br />
die Medienwiedergabe. Die<br />
Tasten muten etwas klein an<br />
Die Menüsteuerung funktioniert<br />
bestens, der Druckpunkt ist sehr<br />
angenehm<br />
Im Fernsehalltag hinterlässt die<br />
Fernbedienung einen guten Eindruck.<br />
Alle wichtigen Funktionen<br />
sind schnell erreichbar<br />
Fällen auf einen externen Receiver verzichtet<br />
werden. Mit geeignetem Modul nebst Smartcard<br />
lässt sich etwa das digitale Angebot von<br />
Kabel Deutschland oder – mit Folgekosten –<br />
das HD-Plus-Angebot der Privatsendergruppen<br />
RTL und Pro Sieben Sat 1 empfangen. Die<br />
USB-Schnittstellen sind beim EX705 nur für die<br />
Zuspielung von Multimedia-Formaten nutzbar,<br />
Aufnahmen auf externe Festplatten sind leider<br />
nicht möglich. Bei der Medienwiedergabe bietet<br />
Sony lediglich eine rudimentäre Formatunterstützung.<br />
Im Gegensatz dazu fällt der Internetdienst<br />
Bravia Internet Video sehr üppig aus: Von der<br />
„Tagesschau“ über Koch-, Fitness- und Modeangebote<br />
bis hin zu Filmseiten ist hier alles vertreten.<br />
Für Musikfans von besonderem Interesse:<br />
das Angebot von National Public Radio sowie<br />
die Konzertvideos der Berliner Philharmoniker –<br />
Letztere sind nur gegen Bezahlung abrufbar (29<br />
Euro im Monat oder 149 Euro pro Jahr). Neben<br />
den SD- und HD-Videoinhalten können Sie Infofenster<br />
während des laufenden Betriebs einblenden,<br />
um etwa Nachrichten- oder Wetterinfos<br />
zu verfolgen. Vorerst exklusiv bei Sony soll der<br />
Zugriff auf die Mediatheken von Pro Sieben,<br />
Sat 1 und Kabel Eins sein. Der KDL-32EX705<br />
nimmt auch über WLAN Kontakt mit dem Internet<br />
auf. Den dafür benötigten USB-Adapter müssen<br />
Sie nachkaufen. Bei der Hinterleuchtung setzt<br />
Sony auf die Edge-<strong>LED</strong>-Bauweise, bei der die<br />
Strom sparenden Leuchtdioden im Rahmen des<br />
Bildschirms verbaut werden – in diesem Fall<br />
oben und unten. Der Leistungsbedarf sinkt aufgrund<br />
der sparsamen <strong>LED</strong>s auf genügsame Werte<br />
zwischen 54 und 86 W. Typisch für einen Edge-<br />
<strong>LED</strong>-LCD, ist auch beim KDL-32EX705 die Ausleuchtung<br />
nicht optimal. Bei dunklen Bildinhalten<br />
stören helle Flecken den Bildeindruck. Durch die<br />
vergleichsweise geringe S chirmdiagonale (81 cm)<br />
Über HDMI können Sie dank des Audio Return Channels<br />
(ARC) den TV-Ton an Ihren AV-Receiver leiten<br />
fällt der Umstand aber weniger störend aus. Kopfbewegungen<br />
quittiert Sonys Sprössling mit flauen<br />
Farben und einbrechendem Kontrast, aus frontaler<br />
Position kann der Gesamteindruck aber überzeugen.<br />
Die Farbwiedergabe entspricht nahezu<br />
perfekt der HDTV-Norm. Die Farbtemperatur ist<br />
über alle Helligkeitsbereiche konstant, lediglich<br />
dunkle Bildinhalte erscheinen bläulich. Für eine<br />
optimale Bewegtbildschärfe werkelt Sonys Motionflow-Technik<br />
mit 100 Hertz (Hz) im Hintergrund<br />
und leistet ganze Arbeit. So erscheinen schnell<br />
bewegte Inhalte fast durchweg scharf, Artefakte<br />
sind eine Seltenheit. Die Qualität bleibt aber<br />
leicht hinter der 100-Hz-Zwischenbildberechnung<br />
der NX-Serie (<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010) zurück.<br />
Schnelle Bewegungen erscheinen eine Spur verwischter.<br />
Im Gegensatz zum Bildeindruck kann<br />
die Verarbeitung nicht überzeugen. So gibt es für<br />
das 32-Zoll-Gerät keinen Monolith-Standfuß und<br />
das Gehäuse besteht aus Plastik, welches schon<br />
bei leichtem Druck nachgibt. Ansonsten ist der<br />
Obergriff Essential für Sonys EX-Serie fast schon<br />
eine Untertreibung, denn der KDL-32EX705 verfügt<br />
über eine umfangreiche Ausstattung, spart<br />
Strom und überzeugt auch auf technischer Seite<br />
mit einem scharfen Bild.<br />
ERGEBNIS<br />
75 %<br />
gut<br />
38<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Mehr Programm<br />
Direkter Zugriff auf<br />
Web-TV-Programme<br />
und Streamings<br />
Mehr Qualität<br />
Sat-Receiver für alle<br />
SD-, HD- und<br />
privaten HD+<br />
Programme<br />
Mehr Information<br />
HbbTV-fähig mit<br />
SuperVideoText und<br />
den umfangreichen<br />
Mediatheken der<br />
Sender<br />
Mehr Komfort<br />
HD-Videorecorder<br />
und Pause TV über<br />
externe Festplatte<br />
Mehr<br />
Anwendungen<br />
VideoWeb TV-Portal<br />
mit Twitter, Picasa<br />
und ständig neuen<br />
Web-Anwendungen<br />
Mehr Service<br />
Automatische<br />
Aktualisierung und<br />
Erweiterung des<br />
Angebots<br />
Mehr Auswahl<br />
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Trailern und den neusten<br />
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Test l 8 <strong>LED</strong>-TVs von 32 bis 47 Zoll<br />
Max: 39,49 ˚C<br />
Das Display bleibt vergleichsweise kühl und überschreitet<br />
an keiner Stelle die 40 Grad Celsius<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Öko-Check<br />
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5.2010<br />
Bei Samsungs kleinstem Mitglied der 8000er-Familie müssen Sie auf dreidimensionale Bilder verzichten, auch<br />
der Kontrast und die Bewegtbildschärfe müssen Federn lassen<br />
SAMSUNG UE32C8790<br />
In der letzten Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
heimste der Samsung UE46C8790 das Prädikat<br />
„sehr gut“ ein und überzeugte unsere Testredakteure<br />
trotz der Edge-<strong>LED</strong>-Bauweise auch in puncto<br />
Kontrast und Ausleuchtung. Der UE32C8790<br />
stammt zwar aus derselben Serie, bei dem<br />
kleinsten Modell der Reihe müssen Sie aber auf<br />
knackige Kontraste verzichten. Auch die Ausleuchtung<br />
fällt typisch für Edge-<strong>LED</strong>-LCDs fleckig<br />
aus, denn der 32-Zoll-Fernseher kann die <strong>LED</strong>s<br />
in der Helligkeit nicht in einzelnen Segmenten<br />
abhängig vom Bildinhalt abstimmen. Ein großer<br />
Pluspunkt der 8000er-Serie geht somit verloren.<br />
Bei der Blickwinkelstabilität trumpft kein Modell<br />
der Serie auf. Abweichungen werden durch<br />
matte Farben und flaue Kontraste quittiert. Bei<br />
Samsungs Kleinstem müssen Sie aber in Bezug<br />
auf Ausstattung und Bildqualität auf noch mehr<br />
verzichten. So fiel auch die 3-D-Darstellung (erst<br />
ab 40 Zoll) den Kürzungen zum Opfer, statt mit<br />
Große Tasten und automatische<br />
Tastenbeleuchtung erleichtern<br />
die Bedienung im Fernsehalltag<br />
Anordnung und Druckpunkt der<br />
Navigationstasten sind gewöhnungsbedürftig,<br />
nach etwas<br />
Einarbeitungszeit geht aber<br />
alles gut von der Hand<br />
Mit den unteren Tasten steuern<br />
Sie die PVR- und Multimedia-<br />
Funktionen<br />
gut<br />
Samsung<br />
UE32C8790<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
Allgemein<br />
Modus Film Hautton –5<br />
Hintergrundbeleuchtung<br />
je nach Wunsch Kantenglättung Aus<br />
Kontrast 95 xvYCC Aus<br />
Helligkeit 44 Farbtemperatur Warm 2<br />
Schärfe 20–40<br />
Farbe 50<br />
Farbton (G/R)<br />
G50/R50<br />
Digitaler Rauschfilter<br />
MPEG-Rauschfilter<br />
HDMI-<br />
Schwarzanp.<br />
Aus (bei Artefakten<br />
Auto)<br />
200 Hertz (Hz) findet die Zwischenbildberechnung<br />
mit 100 Hz statt. Kinofreunde freuen sich<br />
über die in allen Modellen verfügbare getrennte<br />
Regulierung von Unschärfeminderung und Bewegungsglättung.<br />
So bleibt die Kinofilmästhetik<br />
erhalten oder Kamerafahrten gleiten auf Wunsch<br />
butterweich dahin. Aufgrund der 100 Hz erscheinen<br />
schnelle Bewegungen im Vergleich etwas<br />
unschärfer und der UE32C8790 neigt ebenso<br />
wie das große Vorbild je nach Material zur Artefaktbildung.<br />
Der Farbraum ist identisch zum 46-<br />
Zoll-Modell und die minimalen Abweichungen<br />
bei der Farbtemperatur sind zu vernachlässigen.<br />
SD-Bildsignale arbeitet der 32-Zöller ebenso<br />
ansprechend wie sein großer Bruder auf. Beim<br />
De-Interlacing* versieht er Videomaterial mit<br />
einer Kantenglättung und mindert so effizient<br />
das Kantenflimmern. Filmzuspielungen laufen<br />
komplett flimmerfrei ab.<br />
An der Bautiefe von lediglich 2,7 Zentimetern hat<br />
sich nichts geändert. Der UE32C8790 reiht sich<br />
so nahtlos in die Riege der schmalsten Flachbildfernseher<br />
der Welt ein. Auch die restliche Ausstattung<br />
ist identisch mit der des UE46C8790.<br />
Fernsehen empfangen Sie digital auf sämtlichen<br />
Übertragungswegen – egal ob über Antenne,<br />
Kabel oder Satellit. In den beiden letztgenannten<br />
Fällen werden auch hochauflösende Signale<br />
unterstützt. Der UE32C8790 fungiert zudem als<br />
persönlicher Videorekorder (PVR), um per Knopfdruck<br />
Sendungen aufzuzeichnen. Während der<br />
Aufzeichnung ist der Tuner allerdings gesperrt,<br />
ein Senderwechsel scheitert. Über die Pause-<br />
Taste auf der Fernbedienung tritt das zeitversetzte<br />
Fernsehen (Time-Shift) auf den Plan. Im<br />
Test erkannte der Samsung alle ihm zugeführten<br />
USB-Festplatten. Per USB sind ferner Mediendateien<br />
abspielbar. Der UE32C8790 versteht sich<br />
auf nahezu alle gängigen Musik-, Foto- und Videoformate,<br />
selbst die Wiedergabe von Full-HD-<br />
Filmen im MKV-Container stellte kein Problem<br />
dar. Das Streaming* mittels Netzwerk war von<br />
weniger Erfolg gekrönt. Hier konnten wir lediglich<br />
Musik im MP3- und WAV-Format wiedergeben,<br />
Videos wurden nur in SD-Qualität im MPEG-2-<br />
und Xvid-Standard unterstützt. Auf die Internetinhalte<br />
können Sie auch kabellos zugreifen, der<br />
WLAN-Adapter ist separat erhältlich. Darunter<br />
finden sich Dienste wie Google Maps und das<br />
Videoportal Youtube sowie einige kurzweilige<br />
und simple Spiele.<br />
Trotz der Abstriche präsentiert sich Samsungs<br />
UE32C8790 als solider Edge-<strong>LED</strong>-LCD, der unter<br />
charakteristischen Defiziten wie dem nicht optimalen<br />
Blickwinkel leidet. Bei frontaler Betrachtungsposition<br />
kann der Bildeindruck dennoch<br />
überzeugen. Vor allem die ungenaue Ausleuchtung<br />
fällt aufgrund der vergleichsweise kleinen<br />
Bildschirmdiagonale nicht so stark ins Gewicht.<br />
Aus<br />
Gering<br />
Schwarzton Aus Filmmodus Auto 1<br />
Optimalkontrast Aus 100 Hz Motion Plus Benutzerdefiniert<br />
0<br />
Schattendurchzeichnung<br />
Unschärfeminderung<br />
Gamma 0 Judder-Minderung je nach Wunsch<br />
Farbraum<br />
Auto<br />
R-Offset 23<br />
R-Gain 20<br />
Energiesparmodus<br />
Weißabgleich<br />
je nach Wunsch<br />
B-Gain 23<br />
weitere Werte 25<br />
Öko-Sensor Ein<br />
Wie für Samsung typisch finden bis auf HDMI- und<br />
USB-Kabel alle Stecker per Adapter Anschluss<br />
ERGEBNIS<br />
8<br />
83 %<br />
gut<br />
40 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2010<br />
befriedigend<br />
Orion<br />
TV32LB1000<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
ORION TV32LB1000<br />
Der Gerätekorpus des LB1000 ist in Weiß gehalten und folgt damit<br />
einem Trend im TV-Markt: weg vom Einheitsschwarz<br />
Max: 50,01 ˚C<br />
Die leistungsstarken Leuchtdioden erhitzen den Orion<br />
an einzelnen Stellen auf bis zu 50 Grad Celsius<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Allgemein<br />
Bildmodus Speicher Farbtemperatur Speicher<br />
Helligkeit 52 Rot Gain 4<br />
Kontrast 100 Grün Gain 0<br />
Farbe 40 Blau Gain -23<br />
Farbton 0 DNR bei Bedarf (Mittel)<br />
Schärfe 1<br />
Hintergrundbeleuchtung<br />
100<br />
DBC Aus HDMI-Modus Auto<br />
Orion zeigt in diesem Jahr, dem allgemeinen<br />
Trend folgend, erstmals einen Flachbildfernseher<br />
mit <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung. Auch beim Design<br />
erlaubt sich Orion Neuerungen, denn der LB1000<br />
wird im komplett weißen Chassis angeboten.<br />
Hier folgt der Hersteller anderen Flachbildproduzenten<br />
wie Sony, Panasonic und Loewe. Ob<br />
Orion technisch ebenfalls auf Schlagdistanz zur<br />
Konkurrenz ist, soll ein Blick unter die Haube<br />
verraten.<br />
Der Schritt zur <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung erfolgt aus<br />
zwei Gründen: Verbesserung der Bildqualität<br />
durch Techniken, wie z. B. der inhaltsabhängigen<br />
Dimmung, und zur Veringerung des Stromverbrauchs.<br />
Letzteres gelingt dem LB1000 sehr<br />
gut. Selbst bei voller Leuchtkraft verbrauchte<br />
der Orion bescheidene 87 Watt (W) und überschritt<br />
die 100-W-Marke nie. Anders verhält es<br />
sich bei der Verbesserung der Bildqualität. Die<br />
dynamisch Hinterleuchtungssteuerung reagiert<br />
beim Orion bedauerlicherweise äußerst träge.<br />
Das Dimmen selbst erfolgt dabei über eine für<br />
das Auge deutlich wahrnehmbare, langsame<br />
Helligkeitsänderung, die nur ganzflächig funktioniert.<br />
So werden in dunklen Szenen hellere Flächen<br />
ebenfalls in ihrer Leuchtkraft geschwächt,<br />
sodass von einer Vergrößerung des Kontrasts<br />
nicht die Rede sein kann. Weitere schwere Defizite<br />
gibt es bei der Bildschärfe. Hier hinkt der<br />
Orion der Zeit deutlich hinterher. Eine Zwischenbildberechnung<br />
fehlt ebenso wie eine Konturverbesserungsfunktion.<br />
Die einzige Innovation des LB1000 ist die deutlich<br />
aus den Ecken herausstrahlende <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung,<br />
die aber durch die erwähnten Schwächen<br />
konterkariert wird. Als Zweitgerät sorgt der<br />
Anschlüsse gibt es ausreichend, USB- oder Netzwerkschnittstellen<br />
sucht man allerdings vergeblich<br />
LB1000 allemal für eine optische Abwechslung.<br />
Allerdings sollten zusätzliche Unterhaltungslieferanten<br />
eingeplant werden, denn außer einem<br />
DVB-T-Tuner lässt der Orion jegliche Empfangsoder<br />
Multimedia-Funktion vermissen.<br />
ERGEBNIS<br />
56 %<br />
befriedigend<br />
Anzeige<br />
Ausgezeichnete Spitzen-Technik<br />
EMPFANG + TECHNIK<br />
3.2010<br />
sehr gut<br />
Telestar<br />
Diginova HD+<br />
TESTSIEGER<br />
www.satdigital.de<br />
TESTSIEGER<br />
7.2010<br />
sehr gut<br />
TELESTAR DIGINOVA HD+<br />
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54550 Daun<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
Tel. 0 65 92 - 2 03 84 60<br />
Fax 0 65 92 - 2 03 84 19<br />
e-mail: verkauf@telestar.de<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 41
Test l 8 <strong>LED</strong>-TVs von 32 bis 47 Zoll<br />
Max: 50,21 ˚C<br />
Oben und unten sehen Sie die <strong>LED</strong>-Leisten strahlen;<br />
hier heizt sich das Display auch am meisten auf<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Allgemein<br />
Modus True Cinema P-NR Aus<br />
Kontrast 35–55 Gamma<br />
2.2 (helle Räume),<br />
2.4 (dunkle Räume)<br />
Helligkeit 0 Setup<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2010<br />
gut<br />
Panasonic<br />
TX-L32D28<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
Farbe 30 Intelligent<br />
je nach Wunsch<br />
Schärfe 4<br />
Frame Creation<br />
Farbton Warm Erweiterte Schärfe Mittel<br />
Colour-<br />
Management<br />
Aus Eco-Modus Ein<br />
Panasonics TX-L32D28 trumpft dank des verbauten IPS-Panels mit einem stabilen Blickwinkel und einer tollen<br />
Ausstattung auf. So können Sie etwa auf einer USB-Festplatte Sendungen aufzeichnen<br />
PANASONIC TX-L32D28<br />
Bei der D28-Reihe lohnt sich ein Blick von der<br />
Seite – und das in mehrfacher Hinsicht. Dank<br />
der ausschließlich im Rahmen untergebrachten<br />
<strong>LED</strong>-Hinterleuchtung fällt das LC-Display mit weniger<br />
als acht Zentimetern Tiefe vergleichsweise<br />
flach aus. Darüber hinaus bleibt der Blickwinkel<br />
dank des IPS-Panels weitgehend stabil. Auch<br />
bei den Anschlüssen wurde nicht gespart: Der<br />
Testkandidat bietet drei Digitaltuner für DVB-T,<br />
DVB-C und DVB-S2 sowie einen analogen<br />
Tuner. Hinzu kommen vier HDMI-Anschlüsse,<br />
von denen sich drei auf der Rückseite befinden,<br />
während der vierte seitlich platziert wurde und<br />
etwa für den Anschluss mobiler HD-Camcorder<br />
vorgesehen ist. Auch in puncto Multimedia<br />
überzeugt der Panasonic bereits auf Hardware-<br />
Seite. So stehen ein SD-Kartenleser und zwei<br />
USB-Schnittstellen für externe Datenspeicher<br />
bereit. Eine Festplatte bohrt das Gerät so zum<br />
digitalen Videorekorder PVR* auf. Leider ist die<br />
Über das griffige Steuerkreuz<br />
manövrieren Sie durch die<br />
Menüs und rufen Multimediaund<br />
Internetfunktionen auf<br />
Die Tasten haben einen angenehmen<br />
Druckpunkt, das Zappen<br />
geht gut von der Hand<br />
Im unteren Drittel steuern Sie<br />
sowohl die Medienwiedergabe<br />
als auch den PVR-Modus. Leider<br />
sind die Tasten etwas klein<br />
ausgefallen<br />
Peripherie-Unterstützung in diesem Bereich verbesserungswürdig.<br />
Im Labortest wurden gleich<br />
mehrere Platten vom D28 als nicht geeignet<br />
zurückgewiesen. Ist das Laufwerk aber einmal<br />
akzeptiert, kann getrost auch HD-Material auf<br />
den Festspeicher gebannt werden. Der Tuner<br />
wird während der Aufnahme allerdings gesperrt,<br />
sodass kein anderes Programm parallel geschaut<br />
werden kann. Komplettiert werden die<br />
Multimedia-Funktionen durch den Netzwerkanschluss.<br />
Der Flachbildschirm ist dank des<br />
DLNA-Standards in der Lage, im Heimnetz vorhandene<br />
Rechner anzusteuern und von diesen<br />
verschiedene Medien wie Musik oder Videos direkt<br />
wiederzugeben. Leider unterstützt der D28<br />
nur wenige Video- und Audioformate. Bei den<br />
Internetapplikationen überzeugen vor allem das<br />
Videoportal Youtube und die Nachrichtenangebote,<br />
beispielsweise die der „Tagesschau“.<br />
Beim Display geht Panasonic eigene Wege und<br />
verbaut ein IPS-Panel anstelle der sonst üblichen<br />
Twisted-Nematik-Technik (TN-Panel). Diese<br />
Art von Flüssigkristallbildschirm ist eher<br />
aus industriellen oder medizinischen Anwendungsbereichen<br />
sowie von mobilen Geräten wie<br />
Smartphones oder Apples iPad bekannt, bei<br />
denen eine große Blickwinkelstabilität erforderlich<br />
ist. Um genau diesen Vorteil geht es Panasonic<br />
auch. Während LCD-Fernseher hinlänglich<br />
dafür bekannt sind, schon bei relativ geringer<br />
Blickwinkelabweichung an Kontrast und Farbe<br />
zu verlieren, will der Hersteller mit seinem IPS-<br />
Panel auftrumpfen. Im Test geht diese Rechnung<br />
zum größten Teil auf und der Sichttest im Labor<br />
bestätigt eine weitaus bessere Blickwinkelstabilität<br />
als bei vergleichbaren Geräten. Kontrast,<br />
Helligkeit und Farbe bleiben zwar nicht so stabil<br />
wie bei Plasmafernsehern, aber das Bild des<br />
D28 macht aus nahezu allen Positionen im Raum<br />
Medien können Sie über einen USB-Datenträger oder<br />
per SD-Karte zuspielen<br />
einen soliden Eindruck – und das sowohl bei<br />
horizontaler als auch bei vertikaler Veränderung<br />
des Betrachtungsstandpunktes. Auch abseits<br />
des Blickwinkels lässt sich der Bildeindruck des<br />
Fernsehers als überzeugend bewerten. Der von<br />
anderen Panasonic-Modellen für eine neutrale<br />
Wiedergabe bekannte THX*-zertifizierte Modus<br />
fehlt leider, doch findet sich in den Vorgaben<br />
die Variante „True Cinema“, die einem gut kalibrierten<br />
Display schon sehr nahe kommt. Die Farben<br />
sind durchweg realistisch und gut gesättigt,<br />
einzig die Sekundärfarben weichen etwas vom<br />
Standard ab. Leider neigt das LC-Display schon<br />
bei niedrigen Werten zur Überschärfung. Zur Vermeidung<br />
von Doppelkonturen sollte die Schärfe<br />
auf ein Mindestmaß reduziert werden. Um bewegte<br />
Bilder scharf darzustellen, setzt der D28<br />
auf eine 100-Hz-Zwischenbildberechnung und<br />
das Backlight-Blinking-Verfahren. Nachzieheffekte<br />
werden dadurch in gewissen Grenzen<br />
reduziert, jedoch erzeugt die Zwischenbildberechnung<br />
Artefakte und der Soap-Effekt bleibt<br />
ebenfalls nicht aus. In der Gesamtbetrachtung<br />
macht der D28 aber eine gute Figur und nahm<br />
unsere Testredakteure vor allem aufgrund des<br />
stabilen Blickwinkels für sich ein.<br />
ERGEBNIS<br />
81 %<br />
gut<br />
42 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70
Max: 37,47 ˚C<br />
Die komplett verglaste Front des LE8500 verhindert<br />
eine starke Erwärmung der Gerätevorderseite<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2010<br />
Sehr flach und mit Local Dimming: LG beweist, dass trotz vollflächiger Hinterleuchtung die Bautiefe nicht<br />
unbedingt zunehmen muss und schlanke Abmessungen möglich bleiben<br />
LG 47LE8500<br />
Der LE8500 gehört zur Oberklasse der LG-Flachbildserie<br />
Infinia und ist dementsprechend mit<br />
einem äußerst stabilen und mit einer Glasoberfläche<br />
versehenen Standfuß ausgestattet.<br />
Zusätzlich ist die komplette Bildfläche bis über<br />
den Rahmen hinaus verglast, was dem Design<br />
eine edle Note verleiht. Wirft man einen Blick<br />
auf die Rückseite, schmälern die bis zu 0,5<br />
Zentimeter aus dem Gehäuse herausragenden<br />
Anschlüsse den positiven optischen Eindruck.<br />
Der LE8500 kann dennoch als flach bezeichnet<br />
werden, wenn man berücksichtigt, dass die<br />
<strong>LED</strong>-Hinterleuchtung vollflächig hinter dem LCD-<br />
Panel verbaut wurde.<br />
LG möchte mit der direkten Hinterleuchtung<br />
in Kombination mit der Kontrastverbesserung<br />
durch Local Dimming in einer Liga mit anderen<br />
Full-<strong>LED</strong>-Anbietern wie Sony oder Philips spielen.<br />
Dies gelingt jedoch nur teilweise. So kann<br />
zwar die Leuchtstärke in einzelnen Bereichen reguliert<br />
und an den Bildinhalt angepasst werden,<br />
Neben dem Knopf für die<br />
Tastenbeleuchtung prangt<br />
der Direktzugriff für die Eco-<br />
Funktion des LE8500 – im Test<br />
verbrauchte das Gerät zwischen<br />
78 und 140 W<br />
Aufgrund der Gruppierung<br />
wichtiger Tasten um das Navigationskreuz<br />
herum sind<br />
selbst nach längerer Benutzung<br />
Fehlbedienungen nicht ausgeschlossen<br />
Über die Tasten der Multimedia-<br />
Sektion wird der integrierte<br />
Media-Player gesteuert<br />
gut<br />
LG<br />
47LE8500<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
jedoch fällt die Anzahl der steuerbaren Zonen<br />
viel zu gering aus. So sind im Testlabor bei dunklen<br />
Sequenzen mit hellen Bereichen, wie z. B.<br />
einem Nachthimmel oder einer Feuerwerksszene,<br />
deutlich erhellte Auren zu beobachten.<br />
Dieser Effekt reduziert den nativen Kontrast,<br />
da sich das Verhältnis zwischen Schwarz und<br />
Weiß deutlich ungünstiger gestaltet. Hingegen<br />
ist in ausreichender Entfernung zu den helleren<br />
Bildobjekten ein durchaus sattes Schwarz zu<br />
messen; mit 0,01 cd/m2 liegt der Wert im Bereich<br />
eines Plasmabildschirms und demonstriert, was<br />
Local Dimming in Sachen Bildoptimierung zu<br />
leisten vermag. Ein gut kalibriertes Bild gerät bei<br />
LG fast schon zur Selbstverständlichkeit. Wie bereits<br />
bei einigen anderen Geräten des Herstellers<br />
findet sich auch im LE8500 ein THX-zertifiziertes<br />
Panel wieder. Durch simple Aktivierung der entsprechenden<br />
Kino-Schaltung ist die Kalibrierung<br />
denkbar schnell abgeschlossen. Wer über<br />
entsprechendes Equipment und Fachwissen<br />
verfügt, kann den LG alternativ exakt nach den<br />
Vorgaben der Image Science Foundation (ISF)<br />
einregeln. Das klappt sehr gut und zaubert ein<br />
nahezu perfekt abgestimmtes Bild auf den Fernseher.<br />
Eine Besonderheit in diesem Modus ist<br />
die Schärferegulierung, die die horizontale und<br />
vertikale Linienausrichtung getrennt behandelt.<br />
Dabei kommt die integrierte Konturverbesserung<br />
zum Tragen, die für eine angenehme, nicht<br />
perfekte statische Bildschärfe sorgt. Weniger<br />
gelungen ist hingegen die Bewegtbildschärfe. LG<br />
bietet eine 200-Hz-Zwischenbildberechnung an<br />
und verzichtet auf Backlight Blinking, um einer<br />
Abdunklung des Bildes durch die zyklische <strong>LED</strong>-<br />
Abschaltung vorzubeugen. Allerdings scheinen<br />
die verwendeten Berechnungsalgorithmen noch<br />
nicht ausgereift zu sein und erzeugen schon<br />
in geringen Stufen sichtbare Artefakte. Daran<br />
Allgemein<br />
Format Just Scan Rauschunterdr. bei Bedarf Mittel<br />
Energiesparen bei Bedarf Intelligenterdrückung<br />
Dig. Rauschun-<br />
bei Bedarf Hoch<br />
Bildmodus isf-Expert 1 Schwarzwert Tief<br />
Beleuchtung 100 Echtes Kino Ein<br />
Kontrast 100 Farbskala Standard<br />
Helligkeit 50<br />
Konturenverstärkung<br />
Hoch<br />
V-Schärfe 65 Farbtemperatur Warm<br />
H-Schärfe 65 Gamma 22<br />
Farbe 50 Rot Kontrast 0<br />
Tint 0 Grün Kontrast 0<br />
Tru Motion Benutzer Blau Kontrast –36<br />
Judder 0 Rot Helligkeit 2<br />
Blur 0 Grün Helligkeit 0<br />
<strong>LED</strong> Loc.<br />
Dimming<br />
An Blau Helligkeit 3<br />
Dyn. Kontrast Aus Farbmanagment Alles 0<br />
Die Anschlussvielfalt ist mit Ausnahme des fehlenden<br />
Satellitentuner gegeben<br />
ändert auch die getrennte Interpolations- und<br />
Bewegungsglättung nichts. Hier muss LG noch<br />
nachbessern.<br />
Kaum Wünsche bleiben hingegen im Unterhaltungsbereich<br />
des LE8500 offen. Zwar fehlt der<br />
digitale Satellitenempfänger und auch eine<br />
HDMI-1.4-Schnittstelle hat noch nicht den Weg<br />
ans Gerät gefunden; davon abgesehen weiß das<br />
Multimedia-Talent aber auf ganzer Bandbreite<br />
zu überzeugen. Ob über eine der USB-Schnittstellen<br />
oder das heimische Netzwerk: Der LG<br />
verarbeitet eine immense Bandbreite an Dateiformaten.<br />
Darunter finden sich auch exotische<br />
und eher selten unterstützte Formate wie das<br />
proprietäre Quicktime von Apple. Ferner lässt<br />
sich der Schirm über das integrierte Internetportal<br />
zur Set-Top-Box für die Onlinevideothek<br />
Maxdome umfunktionieren. Damit entpuppt sich<br />
der LG als echte Entertainment-Zentrale mit ideal<br />
kalibrierbarem Bild, aber noch letzten Defiziten<br />
bei der Bildoptimierung.<br />
ERGEBNIS<br />
75 %<br />
gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 43
Test l 8 <strong>LED</strong>-TVs von 32 bis 47 Zoll<br />
Max:41,35 ˚C<br />
Der Local-Dimming-<strong>LED</strong>-LCD heizt sich in der Mitte<br />
am stärksten auf<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2010<br />
Die HX905-Serie fällt in den Cinematic-Bereich von Sony und hat als Primus ihrer Klasse eine aufwendige <strong>LED</strong>-<br />
Hinterleuchtung und volle 3-D-Unterstützung spendiert bekommen<br />
gut<br />
Sony<br />
KDL-46HX905<br />
TESTSIEGER 46 ZOLL<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
Allgemein<br />
Bildmodus<br />
Anwender<br />
Verb. Kontrastanhebung<br />
Aus oder Niedrig<br />
Hintergrundlicht je nach Umgebungslicht Gamma 0 (optional –1 oder –2)<br />
Kontrast Max Dyn. <strong>LED</strong>-Steuerung Standard<br />
Helligkeit 48<br />
Automatischer<br />
Lichtbegrenzer<br />
je nach Wunsch<br />
Farbe 50 Weißbetonung Aus<br />
Farbton 0 Farbbrillanz Aus<br />
Farbtemperatur Warm 2 Weißabgleich<br />
Alle Werte 0 (alternativ<br />
Rot Gain –1, Blau<br />
Gain –1, Rot Bias –2)<br />
Bildschärfe 30 Konturverbesserung Mittel<br />
Dyn. Rauschunterdr. Aus Randverbesserung Mittel<br />
MPEG-Rauschunterdr. Aus Öko-Einstellungen<br />
Motionflow Klar Energie sparen je nach Wunsch<br />
Filmmodus Anwender 1<br />
Lichtsensor Ein<br />
Schwarzkorrektur Aus<br />
SONY KDL-46HX905<br />
Neben Direktzugriffen (z. B. für<br />
die 3-D-Funktion) finden sich<br />
auch Steuerungstasten für Wiedergabegeräte;<br />
die Sony-Fernbedienung<br />
ist programmierbar<br />
Trotz doppeltem Navigationskreuz<br />
hat man dank klar abgegrenzter<br />
Tasten die Bedienung<br />
sicher im Griff<br />
Das komplette Bedienfeld ist<br />
nach innen gewölbt, damit die<br />
Fernbedienung umgedreht<br />
sicher an ihrem Platz liegt<br />
Durch die vollflächige Anordnung der winzigen<br />
Leuchtmittel und deren blockartige Ansteuerung<br />
ist Sonys HX905 in der Lage, den realen Bildkontrast<br />
im Vergleich zu Edge-<strong>LED</strong>-LCDs deutlich<br />
zu erhöhen. Dabei wird die Helligkeit der<br />
Leuchtdioden punktuell reguliert. Das Ergebnis:<br />
Sie erleben tiefste Schwarzwerte bei gleichbleibender<br />
Bildbrillanz. Auf unserem Wärmebild<br />
anhand der untersten <strong>LED</strong>-Leiste erkennbar:<br />
Sämtliche <strong>LED</strong>s strahlen nicht direkt nach vorn,<br />
sondern nach oben; das Licht wird über Diffusorblöcke<br />
umgeleitet – dadurch konnte Sony die<br />
Bautiefe von ehemals 13 cm auf knapp sieben<br />
Zentimeter verringern.<br />
Sonys HX905 zeigt insbesondere bei Kinofilmen<br />
beeindruckend plastische Bilder – das Weltall<br />
in „Wall-E“ erschien nahezu dreidimensional.<br />
Dabei neigt der Sony keinesfalls dazu, Details<br />
zu verschlucken, sondern wählt stets den Mittelweg<br />
zwischen Feinzeichnung und Kontrastoptimierung.<br />
Helle Objekte sorgen bei genauem<br />
Hinsehen aber für eine Aufhellung benachbarter<br />
Bereiche, umgekehrt verlieren Leuchtpunkte an<br />
Brillanz, wenn angrenzende <strong>LED</strong>s sehr stark heruntergedimmt<br />
werden. Im Randbereich büßt der<br />
Sony zusätzlich an Helligkeit ein, denn die Ausleuchtung<br />
ist nicht optimal. Immerhin bleiben<br />
Sie von einer fleckigen Helligkeitsverteilung, wie<br />
sie bei Edge-<strong>LED</strong>-LCDs üblich ist, verschont. Die<br />
Schwarzdarstellung ist zudem allen Edge-<strong>LED</strong>-<br />
LCDs sichtbar überlegen. Bei voller Aktivierung<br />
der Zwischenbildberechnung Motionflow zeigt<br />
der HX905 eine optimale Bewegtbildschärfe,<br />
jedoch nimmt die Bildhelligkeit weiter ab. Grund<br />
hierfür ist die 400-Hz-Technologie, die im HX905<br />
zum Einsatz kommt. Hinter der Angabe verbirgt<br />
sich eine nahezu fehlerfrei arbeitende 200-Hz-<br />
Zwischenbildberechnung, bei der zusätzlich die<br />
Hinterleuchtung reihenweise ein- und ausgeschaltet<br />
wird – dies ist mit bloßem Auge nicht<br />
sichtbar. Alternativ empfiehlt sich die Einstellung<br />
„Klar“ ohne das künstliche Abdunkeln mit kaum<br />
noch wahrnehmbaren Nachzieheffekten. Ähnlich<br />
positiv verhält es sich mit der statischen Bildschärfe,<br />
die von Konturverbesserungsoptionen<br />
profitiert. Keine Bestmarken setzt Sony hingegen<br />
bei SD-Video und Halbbildsignalen: Vollbildkonvertierung<br />
und Rauschreduzierung arbeiten gut,<br />
aber nicht perfekt, Videobilder erscheinen mangels<br />
Kantenglättung etwas grob. Alles andere als<br />
optimal gestaltet sich die Blickwinkelstabilität:<br />
Minimale Abweichungen von der Bildmitte lassen<br />
Farben ausbleichen und Schwarz milchig<br />
erscheinen.<br />
Das Hauptaushängeschild des HX905 ist natürlich<br />
seine 3-D-Fähigkeit. Für das Starterpaket,<br />
bestehend aus zwei aktiven Shutter-Brillen, externem<br />
Infrarotsender und 3-D-Blu-ray („Wolkig<br />
mit Aussicht auf Fleischbällchen“, Test auf S.<br />
Unten sehen Sie die Schnittstelle für den externen<br />
Sensor zur Synchronisierung mit den 3-D-Brillen<br />
76), sollten Sie zusätzlich knapp 200 Euro einplanen.<br />
Der erzielte 3-D-Effekt weiß mit enormer<br />
Plastizität und Schärfe zu beeindrucken.<br />
Geisterbilder bzw. Doppelkonturen sind infolge<br />
der befriedigenden Ausleuchtungsgenauigkeit<br />
nur im Randbereich geringfügig auszumachen,<br />
dagegen fällt das Bildflimmern aufgrund der 48-<br />
Hz-Shutter-Frequenz der 3-D-Brillen störend aus.<br />
Die Zwischenbildberechnung ist im 3-D-Modus<br />
ebenso wenig aktiv wie die lokal dimmbare <strong>LED</strong>-<br />
Hinterleuchtung. Stattdessen werden einzelne<br />
<strong>LED</strong>-Zeilen synchron zum Bildsignal ein- und<br />
ausgeschaltet, was auch in 3-D eine nahezu perfekte<br />
Konturschärfe garantiert. Demgegenüber<br />
fällt die Helligkeit sichtbar geringer als im 2-D-<br />
Modus aus. Auch die Echtzeitkonvertierung von<br />
2-D zu 3-D funktioniert überzeugend. Den größten<br />
Kritikpunkt des Vorserienmodells konnte<br />
Sony nicht beheben: Noch immer hebeln geringe<br />
Kopfdrehungen den 3-D-Effekt aus und Farben<br />
erscheinen verfremdet – die richtige Kopfhaltung<br />
ist somit verpflichtend.<br />
ERGEBNIS<br />
84 %<br />
gut<br />
44<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
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Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig gekündigt wurde.<br />
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Name, Vorname<br />
Daten für die Zahlung per Kreditkarte:<br />
Name des Karteninhabers<br />
Kartennummer<br />
Daten für die Zahlung per Bankeinzug:<br />
Kontoinhaber<br />
Bitte einsenden an:<br />
Auerbach Verlag<br />
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Lauchstädter Straße 20<br />
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Straße, Hausnummer<br />
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br
Test l 8 <strong>LED</strong>-TVs von 32 bis 47 Zoll<br />
Max: 41,50 ˚C<br />
Im Wärmebild ist deutlich zu erkennen, wie die Leuchtmittel<br />
im unteren und oberen Rahmen verteilt sind<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Allgemein<br />
Smart Bild Kino Farbweiß Warm<br />
Kontrast 100 Perfect Pixel HD<br />
alles Aus bis auf<br />
200 Hz Clear LCD<br />
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5.2010<br />
gut<br />
Philips<br />
46PFL8605K<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
Helligkeit 50 Gamma 3<br />
Farbe 50 Lichtsensor Ein<br />
Schärfe 2<br />
Bildformat Nicht skaliert<br />
Rauschunterdr. Aus<br />
Der 46PFL8605K sieht seinem kleinen Verwandten der Kompaktklasse zum Verwechseln ähnlich, jedoch hat er<br />
mit 200-Hz-Technologie und 3-D-Fähigkeit noch etwas mehr zu bieten<br />
PHILIPS 46PFL8605K<br />
Nachdem wir uns in der letzten Ausgabe der<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> den kompakten 32-Zoll-Flachbildfernseher<br />
der diesjährigen Mittelklasseserie<br />
von Philips zur Brust genommen haben,<br />
wenden wir uns nun dem großen Bruder mit<br />
einer Bilddiagonale von 46 Zoll (117 cm) zu.<br />
Nun könnte man meinen, dass sich beide Modelle<br />
weitgehend gleichen. Das erweist sich<br />
jedoch als Fehleinschätzung, denn neben der<br />
größeren Bildfläche hat der niederländische<br />
Hersteller weitere Verbesserungen gegenüber<br />
der kompakten Variante spendiert. Zentrale<br />
Ergänzung ist die 3-D-Funktion. Diese bleibt<br />
momentan den Modellen der aktuellen 8000erund<br />
9000er-Serie mit einer Bilddiagonale von<br />
40 Zoll (107 cm) aufwärts vorbehalten. Folglich<br />
ist auch der 46PFL8605K für räumliche Darstellungen<br />
vorbereitet. Um sie zu nutzen, muss<br />
der Kunde zunächst nachrüsten. Das geht mit<br />
einer zusätzlichen Investition von 299 Euro für<br />
das sogenannte 3-D-Starterkit einher, das den<br />
Infrarotsender, zwei passende aktive Shutter-<br />
Brillen und ein Software-Update, das die 3-D-<br />
Philips stattet alle Modelle aus<br />
diesem Jahr mit der gleichen,<br />
komplett neu entwickelten<br />
ovalen Fernbedienung aus<br />
Die Bedienelemente wurden auf<br />
das Nötigste reduziert, was mitunter<br />
auch zu längeren Wegen<br />
durch das Menü führt<br />
Die Verarbeitung ist insgesamt<br />
sehr solide – die Haptik geriet<br />
ausgesprochen angenehm<br />
Auf der Rückseite findet sich ein proprietärer Anschluss<br />
für den Infrarotsender des 3-D-Starterkits<br />
Funktio-nen auf dem Fernseher erst freischaltet,<br />
umfasst. Für den Anschluss des Senders<br />
befindet sich auf der Geräterückseite eine<br />
proprietäre Schnittstelle namens 3-D-Sync.<br />
Ein weiterer Unterschied zeigt sich in der<br />
Reduktion von Bewegungsunschärfen. Während<br />
der kleinere Flachmann schon mit seiner<br />
100-Hz-Zwischenbildberechnung zu begeistern<br />
wusste, packt Philips beim größer dimensionierten<br />
46PFL8605K noch einen drauf<br />
und präsentiert eine 200-Hz-Schaltung, die<br />
kaum Wünsche unerfüllt lässt. Das Bild zeigt<br />
zwar noch kleinere Nachzieheffekte, diese<br />
sind jedoch in den meisten Alltagsszenen zu<br />
vernachlässigen, sodass an der Kantenschärfe<br />
bewegter Objekte nichts mehr auszusetzen<br />
ist. Filmfans wird freuen, dass auch bei diesem<br />
Philips-Modell Bewegungsglättung und<br />
Zwischenbildberechnung getrennt voneinander<br />
regelbar sind. Leider lässt sich die Intensität<br />
nicht in mehreren Abstufungen regeln. Die<br />
Funktionen sind lediglich zu- und abschaltbar.<br />
Die Einführung von Zwischenstufen würde<br />
hier einen weiteren Schritt in die richtige<br />
Richtung markieren. Statische Bilder schärft<br />
der Philips behutsam nach und sorgt damit<br />
für ein angenehm detailliertes Bild. Allgemein<br />
gestaltet sich die Bildqualität des 46PFL8605K<br />
ansehnlich. Hier ist es egal, ob nach dem ersten<br />
Anschalten die vonden Niederländern hinlänglich<br />
bekannte Einrichtungshilfe genutzt<br />
wurde oder ob man auf die gut abgestimmten<br />
Voreinstellungen zurückgreift. Ganz ohne Kritik<br />
kommt der 8605K jedoch nicht davon: Zum<br />
einen ist der Farbraum etwas aufgezogen, was<br />
sich am deutlichsten in den Grüntönen niederschlägt,<br />
zum anderen ist (wie beim kleinen<br />
Bruder) das Farbweiß nicht neutral. Dies lässt<br />
sich jedoch mit etwas Geschick im entsprechenden<br />
Menü nachjustieren. Ein letzter großer<br />
Schwachpunkt ist die Blickwinkelstabilität.<br />
Von der Seite betrachtet schwindet der Bildkontrast<br />
und die Farben wirken aufgehellt. Die<br />
Helligkeit selbst ist einer der großen Trümpfe<br />
des Modells. Mit 461 cd/m2 Maximalwert<br />
weiß der 46PFL8605K auch gegen Tageslicht<br />
anzukämpfen, obwohl sich die vollverglaste,<br />
spiegelnde Fläche in dieser Situation eher<br />
negativ auf den Bildeindruck auswirkt. Am<br />
anderen Ende der Helligkeitsskala kann der<br />
Philips ebenfalls mit guten Werten überzeugen,<br />
sofern die inhaltsabhängige Dimmung<br />
aktiviert ist. Diese kann jedoch nur vollflächig<br />
die Hinterleuchtung reduzieren, womit auch<br />
helle Fläche ungesättigter werden und sich der<br />
Kontrast effektiv nicht erhöht.<br />
Betrachtet man den 46PFL8605K in seiner Gesamtheit,<br />
ist dieser ein wirklich ausgereiftes<br />
und gelungenes Produkt. Abgerundet wird<br />
das Konzept durch eine Menge beachtenswerter<br />
Funktionen und Kleinigkeiten, die den<br />
Alltag mit dem Gerät zum Erlebnis machen.<br />
Angefangen beim neuen, mehrfarbigen Ambilight<br />
mit zusätzlichen Funktionen bis hin zur<br />
multimedialen Vollausstattung gibt es einiges<br />
zu entdecken.<br />
ERGEBNIS<br />
79 %<br />
gut<br />
46<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
AUSSTATTUNG<br />
Testsieger 32 Zoll<br />
Allgemein<br />
Hersteller Philips Samsung Panasonic Sony Orion<br />
Modell 32PFL9705K UE32C8790 TX-L32D28 KDL-32EX705 TV32LB1000<br />
Preis/Straßenpreis 1 500 Euro/1 250 Euro 1 399 Euro/1 249 Euro 1 199 Euro/949 Euro 899 Euro/743 Euro 599 Euro/555 Euro<br />
Maße B/H/T 76,7 × 52,6 × 6,6 cm 76,9 × 48,2 × 2,7 cm 79,5 × 53,6 × 7,7 cm 81,1 × 53,9 × 6,5 cm 78,0 × 55,0 × 17 cm<br />
Gewicht 17 kg 14,5 kg 17 kg 12,7 kg 9,8 kg<br />
Informationen www.philips.de www.samsung.de www.panasonic.de www.sony.de www.orion-europa.de<br />
Anschlüsse<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
Sonstige<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Ethernet, WLAN (optional), USB, Digital<br />
Audio Out, CI-Plus-Slot<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Ethernet, WLAN (optional), USB,<br />
CI-Plus-Slot<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Ethernet, WLAN (optional), USB, Digital<br />
Audio Out, CI-Plus-Slot, SD-Slot<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Ethernet, WLAN (optional), USB,<br />
Digital Audio Out, CI-Plus-Slot<br />
Merkmale<br />
DVB-T-/Kabel-/Sat-Tuner / / / / / / / / / /<br />
Bild-in-Bild-Darstellung<br />
EPG Einzel-/Multikanal / / / / /<br />
„HD ready“/1 080p / / / / /<br />
TV-Typ Direct-<strong>LED</strong>-LCD, 32 Zoll Edge-<strong>LED</strong>-LCD, 32 Zoll Edge-<strong>LED</strong>-LCD, 32 Zoll Edge-<strong>LED</strong>-LCD, 32 Zoll Edge-<strong>LED</strong>-LCD, 32 Zoll<br />
Auflösung 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel<br />
Frontscheibe kontrastoptimiert, leicht spiegelnd kontrastoptimiert, spiegelnd kontrastoptimiert, leicht spiegelnd kontrastoptimiert, spiegelnd leicht kontrastoptimiert, nicht spiegelnd<br />
Formatwahl (HDMI) frei wählbar frei wählbar frei wählbar frei wählbar frei wählbar<br />
Sonstiges DLNA, HDMI 1.4 (ARC) DLNA, HDMI 1.4 (ARC), PVR-ready DLNA, PVR-ready, HDMI 1.4 (ARC) DLNA, HDMI 1.4 (ARC)<br />
Betrieb<br />
Bildformate 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p 480i/p, 576i/p, 720p, 1080i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1 080 i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p<br />
100/120 Hertz<br />
Leuchtkraft 130 – 521 cd/m 2 75 – 342 cd/m 2 88 – 334 cd/m 2 56 – 371 cd/m 2 250 – 387 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,14 – 0,01 cd/m 2 0,09 – 0,03 cd/m 2 0,41 – 0,08 cd/m 2 0,09 – 0,03 cd/m 2 0,18 – 0,03 cd/m 2<br />
Gleichmäßigkeit der<br />
sehr gut gut, leicht fleckig sehr gut, leicht fleckig gut, leicht fleckig gut, leicht fleckig<br />
Ausleuchtung<br />
120 Grad: befriedigend<br />
120 Grad: ausreichend<br />
120 Grad: gut<br />
120 Grad: ausreichend<br />
120 Grad: ausreichend<br />
Kontrastverlust Blickwinkel<br />
150 Grad: ausreichend<br />
150 Grad: ausreichend<br />
150 Grad: gut<br />
150 Grad: ausreichend<br />
150 Grad: ausreichend<br />
Energiekosten/Jahr 23,68 Euro/Jahr 25,36 Euro/Jahr 24,96 Euro/Jahr 24,10 Euro/Jahr 22,21 Euro/Jahr<br />
Handhabung und Verarbeitung<br />
Fernbedienung gut gut gut gut gut<br />
Bedienungsanleitung gut gut gut gut befriedigend<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· Bildschärfe<br />
· Kontrast<br />
· Personal Video Recorder (PVR)<br />
· HDMI 1.4 mit Audio Return Channel<br />
· stabiler Blickwinkel<br />
· Personal Video Recorder (PVR*)<br />
· sparsamer Energieverbrauch<br />
· Internetfunktionen<br />
· geringer Stromverbrauch<br />
· Gehäusefarbe<br />
· Klang<br />
·u l t r a fl a c h<br />
· HDMI 1.4 mit Audio Return Channel · HDMI 1.4 Audio Return Channel*<br />
Nachteile<br />
· Menüführung nicht optimal<br />
· kein 3-D<br />
· Blickwinkel<br />
· Blickwinkel<br />
· <strong>LED</strong>s nicht dimmbar (erst ab 40 Zoll)<br />
· kein 3-D (erst ab 40 Zoll)<br />
· Zwischenbildberechnung erzeugt<br />
Artefakte<br />
· Schwarzwert<br />
· Blickwinkel<br />
· Ausleuchtung<br />
· Tonqualität<br />
· träge inhaltsabhängige Dimmung<br />
· fehlende Kabel- und Sat-Tuner<br />
· fehlende 100- 200-Hz-Technologie<br />
BEWERTUNG<br />
Installation gut 8/10 sehr gut 8,5/10 gut 7,5/10 gut 8/10 ausreichend 5/10<br />
Benutzerfreundlichkeit gut 10,5/14 gut 11/14 sehr gut 13,5/14 befriedigend 9,5/14 ausreichend 7,5/14<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stand-by:<br />
0,2 W<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb:<br />
45–120 W 3+/3 Betrieb:<br />
50–110 W 3+/3 Betrieb:<br />
55–112 W 3+/3 Betrieb:<br />
54–86 W 3+/3 Betrieb:<br />
66–87 W 3+/3<br />
Ausstattung sehr gut 28,5/33,5 sehr gut 29,5/33,5 gut 28/33,5 gut 25/33,5 ausreichend 15,5/33,5<br />
Wiedergabequalität<br />
Kontrastumfang 700 : 1 – 8 500 : 1 9/10 700 : 1 – 3 500:1 6,5/10 600 : 1 – 1 400:1 5,5/10 700 : 1 – 3 500:1 6,5/10 1 300 : 1 – 2 100:1 6,5/10<br />
Farbdeckung<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
In diesem Diagramm müssen<br />
alle Farben auf den vorgegebenen<br />
Punkten liegen. Befinden sie sich<br />
innerhalb des Farbdreiecks, sind<br />
die Farben ungesättigt, liegen<br />
sie außerhalb, sind die Farben<br />
übersättigt.<br />
Farbtemperatur<br />
Erweiterter Farbraum im gelben und grünen<br />
Bereich<br />
Neutrale Farbdarstellung ohne Übersättigung<br />
Abweichende Sekundärfarben,<br />
Gelb ist übersättigt<br />
Minimal verschobener Farbraum<br />
Neutrale Farbdarstellung ohne Übersättigung<br />
Die mittlere Linie symbolisiert die<br />
Vorgabe von 6 500 Kelvin. Befinden<br />
sich Farben über dieser Norm,<br />
färbt sich das Bild in der entsprechenden<br />
Farbe. Links befinden sich<br />
die Schwarzbereiche, rechts die<br />
Weißbereiche – dazwischen alle<br />
Graustufen.<br />
Konstante Farbtemperatur über alle Helligkeitsbereiche,<br />
lediglich im Tiefschwarz leicht kühl 9/10<br />
Neutrale Farbtemperatur, leichter<br />
Blaustich im Tiefschwarz 9,5/10<br />
Blauschimmer in dunklen<br />
Bildbereichen 9/10<br />
Konstante Farbtemperatur, Blauschimmer<br />
bei dunklen Bildanteilen 9/10<br />
Neutrale Farbtemperatur,<br />
leichter Blaustich im Tiefschwarz 8,5/10<br />
Bildschärfe ausgezeichnet 9/10 sehr gut 8,5/10 sehr gut 9/10 sehr gut 8,5/10 befriedigend 6,5/10<br />
Bild-/Tonverarbeitung gut 4/5 gut 4/5 gut 3,5/5 gut 3,5/5 mangelhaft 1,5/5<br />
Sehtest gut 8/10 gut 7,5/10 gut 8/10 gut 7/10 befriedigend 6/10<br />
Bildqualität sehr gut 39/45 gut 35,5/45 gut 35/45 gut 34,5/45 befriedigend 29/45<br />
Gesamt 86 von 102,5 Punkten 85 von 102,5 Punkten 83 von 102,5 Punkten 77 von 102,5 Punkten 57 von 102,5 Punkten<br />
Preis/Leistung gut gut gut gut gut<br />
ERGEBNIS gut gut gut gut befriedigend<br />
84 % 83 % 81 % 75 % 56 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 47
Test l 8 <strong>LED</strong>-TVs von 32 bis 47 Zoll<br />
AUSSTATTUNG<br />
Testsieger 46 Zoll<br />
Allgemein<br />
Hersteller Sony Philips LG<br />
Modell KDL-46HX905 46PFL8605K 47LE8500<br />
Preis/Straßenpreis 2 899 Euro/ noch kein Angebot 2 199 Euro/2 000 Euro 2 149 Euro/1 575 Euro<br />
Maße B/H/T 112,4 × 72,7 × 6,7 cm 110,2 × 71,1 × 5,1 cm 112,2 × 76,8 × 3,45 cm<br />
Gewicht 36,2 kg 28 kg 43,8 kg<br />
Informationen www.sony.de www.philips.de www.lge.de<br />
Anschlüsse<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
Sonstige<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Ethernet, WLAN (optional), USB,<br />
Digital Audio Out, CI-Plus-Slot<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Ethernet, WLAN (optional), USB,<br />
CI-Plus-Slot<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Ethernet, WLAN (optional), USB,<br />
Digital Audio In (optisch)<br />
Merkmale<br />
DVB-T-/Kabel-/Sat-Tuner / / / / / /<br />
Bild-in-Bild-Darstellung<br />
EPG Einzel-/Multikanal / / /<br />
„HD ready“/1 080p / / /<br />
TV-Typ Edge-<strong>LED</strong>-LCD, 46 Zoll Edge-<strong>LED</strong>-LCD, 46 Zoll Edge-<strong>LED</strong>-LCD, 47 Zoll<br />
Auflösung 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel<br />
Frontscheibe kontrastoptimiert, spiegelnd kontrastoptimiert, stark spiegelnd gering kontrastoptimiert, stark spiegelnd<br />
Formatwahl (HDMI) frei wählbar frei wählbar frei wählbar<br />
Sonstiges 3-D, DLNA, HDMI 1.4 (ARC) DLNA, HDMI 1.4 (ARC), Ambilight DLNA<br />
Betrieb<br />
Bildformate 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1 080 i/p<br />
100/120 Hertz<br />
Leuchtkraft 30 – 318 cd/m 2 89 – 461 cd/m 2 102 – 395 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,06 –
Aufgeschraubt: Linux-Satellitenreceiver Dreambox DM 8000 HD PVR<br />
1 TV-Tuner<br />
4 Datenübertragung<br />
Die Dreambox DM 8000 HD PVR ist werkseitig mit einem<br />
HDTV-tauglichen Twin-Satellitenanschluss ausgerüstet<br />
und unterstützt neben Aufnahme und parallelem Live-TV<br />
sogar mehrere gleichzeitige Mitschnitte. Zwei zusätzliche<br />
Steckplätze (Pfeil) erlauben die Nachrüstung von Tuner-<br />
Modulen für digitales Kabel (DVB-C) und terrestrisches<br />
DVB-T. Auf diese Weise sind Empfangswege nach Belieben<br />
kombinierbar.<br />
Für die interne Datenübermittlung kommen<br />
flexible Serial-ATA-Flachbandkabel mit acht<br />
Millimeter breiten Anschlüssen zum Einsatz.<br />
Der SATA-Standard löst den Vorgänger (P)ATA<br />
2 Notstromversorgung<br />
Eine Besonderheit der Dreamboxen ist die auf der<br />
Platine integrierte Knopfzellenbatterie. Sie sorgt als<br />
Miniatur-USV dafür, dass auch bei einem Stromausfall<br />
die interne Uhr weiterläuft und Timer nach etwaiger<br />
Unterbrechung wieder pünktlich anlaufen.<br />
3 Peripherie<br />
Festplatte und DVD-Laufwerk kann der Nutzer nach<br />
eigenen Bedürfnissen durch Varianten mit größerer<br />
Speicherkapazität oder beispielsweise einen Bluray-Brenner<br />
austauschen. Zwei SATA-Schnittstellen<br />
stehen dafür bereit.<br />
5 Chipsatz<br />
Als All-in-one-Baustein verrichtet der mit<br />
400 Megahertz getaktete Broadcom-Chip<br />
vom Typ BC4501 seinen Dienst in der Dreambox<br />
DM 8000. Er integriert zwei DVB-S2-<br />
taugliche CMOS-Tuner und Demodulatoren,<br />
die in vielen Receivern separat angelegt<br />
sind. Dank BCM4501 kann die Box mehrere<br />
HD-Signale parallel verarbeiten und hochauflösendes<br />
Material auch bei der Bild-in-Bild-<br />
Darstellung berücksichtigen.<br />
ab und erlaubt dreimal so hohe Übertragungsraten<br />
von bis zu 300 Megabyte pro Sekunde<br />
sowie „Hot-Swap“, also den Austausch von<br />
Datenträgern im laufenden Betrieb.<br />
6 Gehäuse<br />
Nach wenigen gezielten Handgriffen gibt<br />
die Dreambox ihr Innenleben für Bastler<br />
preis. Individuelle Erweiterungen sind fester<br />
Bestandteil des Gerätekonzepts. Netzwerkanschluss,<br />
vier Common-Interface-Schnittstellen,<br />
programmierbare Smartcard-Reader,<br />
Compact-Flash- und SD-Kartenleser<br />
sowie USB und integriertes Wi-Fi sorgen<br />
für maximale Flexibilität bei der Aufrüstung<br />
des Receivers.
Momentaufnahme
Mit der Acoustic Waveguide Speaker Technology gelingt dem Hi-Fi-Spezialisten Bose<br />
das Kunststück, maximalen Klang auf minimalem Raum zu verdichten – die extrem<br />
kompakten Wave-Kompaktanlagen des Herstellers schmeicheln dabei nicht nur den<br />
Ohren, sondern bieten auch etwas fürs Auge<br />
www.digital-tested.de
Aufgeschraubt<br />
6<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
5<br />
1<br />
3<br />
2<br />
4
FULL-HD-BEAMER DER MITTEL- UND PREMIUMKLASSE<br />
Private Kinobilder<br />
An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen zwei in der Aufstellung flexible<br />
Projektoren, die sich erstklassig kalibrieren lassen und so mit natürlichen<br />
Bildern beeindrucken. Bliebe auf den folgenden Seiten nur noch<br />
eine Frage zu klären: Wie viel Kino verträgt Ihr Wohnzimmer?<br />
Lesen Sie hier<br />
Im dunklen Heimkino<br />
wird ein mäßiger<br />
Schwarzwert sofort<br />
enttarnt und schmälert<br />
den Filmgenuss<br />
ungemein. Wir schauen<br />
genau hin und zeigen<br />
Ihnen, wie viel<br />
Kinoatmosphäre Sie<br />
in der Mittel- und<br />
Premiumklasse erwarten<br />
können.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Infocus, JVC, Stock.xchng<br />
Infocus SP8602 54<br />
JVC DLA-HD950 55<br />
Full-HD-Material mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten<br />
von einer Blu-ray Disc entfaltet<br />
sein volles Potenzial erst bei großen<br />
Bildschirmdiagonalen. Mit einem Videoprojektor<br />
sind Bildgrößen von drei Metern und<br />
mehr kein Problem – und Filme wirken auf der<br />
heimischen Leinwand besonders imposant.<br />
Damit die Bilder auch so aussehen wie vom Regisseur<br />
beabsichtigt, sollte ein Projektor das<br />
Material möglichst unverfälscht darstellen.<br />
Dabei geht es um eine neutrale Farbwiedergabe<br />
nach HDTV-Norm und eine ausgewogene<br />
Farbtemperatur über alle Helligkeitsbereiche,<br />
damit die Motive keinen Farbstich aufweisen.<br />
Für ein fesselndes Filmerlebnis ist außerdem<br />
ein exzellenter Schwarzwert nebst knackigem<br />
Kontrast unabdingbar. In puncto Schärfe beurteilen<br />
unsere Testredakteure die statische<br />
Abbildung sowie die Güte der Darstellung von<br />
bewegten Inhalten. Ohne Zwischenbildberechnung<br />
verwischen schnelle Bewegungen, diese<br />
führt aber wiederum oft zu störenden Artefakten.<br />
Deshalb schauen wir in unserem Testlabor<br />
besonders genau hin. Damit nach dem<br />
Kauf ein perfekt kalibrierter Projektor in Ihrem<br />
Wohnzimmer erstrahlt, prüfen wir die Voreinstellungen<br />
der Geräte und geben Ihnen im<br />
Zuge unserer Messungen die optimalen Werte<br />
für eine Einstellung nach Norm mit auf den<br />
Weg. Gewiss steht die Bildqualität an erster<br />
Stelle, die Flexibilität bei der Aufstellung im eigenen<br />
Wohnzimmer sollte man aber keinesfalls<br />
vernachlässigen. Dank der Lens-Shift-Funktion<br />
können Sie bei den getesteten Geräten<br />
das projizierte Bild horizontal und vertikal<br />
ausrichten. Die Größe des Bildes passen Sie<br />
bis zu einem gewissen Maß unabhängig vom<br />
Abstand zur Leinwand über die Zoom-Funktion<br />
an. Einer der beiden Testkandidaten verfügt<br />
sogar über eine motorisierte Optik und erlaubt<br />
vom Sofa aus die bequeme Ausrichtung per<br />
Fernbedienung. Die Versorgung mit hochauflösenden<br />
Bildern fällt in diesen Tagen zwar<br />
immer üppiger aus, oft bekommt der Projektor<br />
aber noch SD-Signale – etwa von einer DVD –<br />
vorgesetzt. Hier entscheidet der verbaute Videochip<br />
darüber, wie effizient das Material<br />
auf Full-HD-Auflösung hochgerechnet wird und<br />
Halbbilder in Vollbilder gewandelt werden. Wir<br />
zeigen Ihnen in allen Belangen die Vor- und<br />
Nachteile auf: Begleiten Sie uns auf dem Weg<br />
zur perfekten Heimkinoprojektion.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 53
Test l Full-HD-Projektoren<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2010<br />
Max: 71,86 ˚C<br />
Der Infocus SP8602 wird auch im Sparmodus mit<br />
rund 72 Grad Celsius sehr warm<br />
Der Projektor präsentiert sich als wahrer Heimkinokoloss und punktet mit einer<br />
hohen statischen Bildschärfe<br />
INFOCUS SP8602<br />
Im oberen Bereich navigieren<br />
Sie durch die Menüs. Bei Bedarf<br />
greift Ihnen die Help-Taste unter<br />
die Arme<br />
Über die mittleren Direktwahlbuttons<br />
haben Sie umgehend<br />
Zugriff auf verschiedene<br />
Funktionen<br />
gut<br />
INFOCUS<br />
SP8602<br />
TESTERGEBNIS<br />
befriedigend<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
Nachdem der SP8602 aus seiner Verpackung<br />
befreit wurde, kommen die wahren Dimensionen<br />
des Projektors zum Vorschein. Der Infocus ist<br />
alles andere als kompakt und vermittelt von Anfang<br />
an einen leistungsstarken Eindruck. Dabei<br />
ist es den Produktdesignern trotzdem gelungen,<br />
dem SP8602 durch die Kombination von Geradlinigkeit<br />
und abgerundeten Elementen ein dynamisches<br />
Äußeres zu verleihen. Die Farbe des Gehäuses<br />
wird nahezu ausschließlich in die Hände<br />
des Kunden gegeben. Neben dem gewohnten<br />
Schwarz kann die Geräteabdeckung ebenfalls in<br />
Weiß oder mit Walnussholzmaserung geordert<br />
werden. Wer es extravagant liebt, bekommt das<br />
Element auch vorgrundiert für eine individuelle<br />
Lackierung ausgeliefert. Individuell fallen<br />
ebenfalls die blau leuchtenden Bedienelemente<br />
sowie der in der gleichen Farbe erstrahlende Ring<br />
um die Projektoroptik aus.<br />
Vielfältig fallen darüber hinaus die Aufstellmöglichkeiten<br />
des Infocus aus. Das Bild lässt<br />
sich je nach Raumposition gut auf die Leinwand<br />
ausrichten. Ein 1,5-faches Zoom-Verhältnis und<br />
ein Fokusbereich bis neun Meter lassen bei<br />
der Wahl des Abstandes zur Projektionsfläche<br />
viel Flexibilität zu. Durch den vertikalen und<br />
horizontalen Lens-Shift muss der SP8602 nicht<br />
zwangsläufig zentral vor der Leinwand positioniert<br />
werden. Unpraktisch ist hingegen, dass all<br />
diese Funktionen nur direkt am Gerät genutzt<br />
werden können. Infocus hat auf eine motorisierte<br />
Optik verzichtet und die entsprechenden Vorrichtungen<br />
direkt am Projektor angebracht. Die<br />
Bedienelemente befinden sich versteckt unter<br />
der Gehäuseabdeckung, die für die Justierung<br />
entfernt werden muss. Die Einstellung des Lens-<br />
Shifts gestaltet sich etwas ungenau, denn für<br />
dessen Drehregler muss man erst ein eigenes<br />
Gefühl entwickeln. Reichen diese optischen Tarierungen<br />
für das perfekte Bild nicht aus, bietet<br />
das Installationsmenü noch jede erdenkliche Option,<br />
um selbst die letzte Ungenauigkeit auszubügeln.<br />
So wird neben der hinlänglich bekannten<br />
Trapezkorrektur auch die Entfernung möglicher<br />
Kissenverzerrungen angeboten. Zusätzlich erleichtert<br />
der SP8602 dem Monteur das Leben,<br />
indem der Projektor automatisch eine Deckeninstallation<br />
erkennt. Ist dies der Fall, dreht der<br />
Bildwerfer das Bild eigenständig in die richtige<br />
Position. Nicht weniger als zwei HDMI- und drei<br />
Komponenteneingänge finden im Anschlussfeld<br />
an der Rückseite des Projektors Platz. Hinzu<br />
kommen ein S-Video- und ein PC-Eingang sowie<br />
drei Trigger-Ausgänge für die Leinwand- bzw.<br />
Raumbeleuchtungssteuerung.<br />
Nach dem ersten Einschalten zeigt sich bereits<br />
in der Werkseinstellung ein detailreiches und<br />
plastisches Bild. Auffällig ist nur die erhöhte<br />
Helligkeit, die sich jedoch über das generell<br />
einfach gestaltete Menü beeinflussen lässt. Beeindruckend<br />
ist die statische Bildschärfe des<br />
Projektors. Der entsprechende Menüpunkt kennt<br />
nur die Stufen „Niedrig“ bis „Sehr hoch“, denn<br />
die interne Bildverarbeitung regelt intelligent<br />
das Nachschärfen von Kanten und Linien. Ein<br />
störender Farbversatz ist ebenso wenig auszumachen,<br />
sodass der Infocus der ideale Spielpartner<br />
für hochauflösende Bildquellen ist. Weniger<br />
souverän glückt die Schärfedarstellung bei<br />
bewegten Bildinhalten: Diese zeigen deutliche<br />
Nachzieheffekte. Wird die Zwischenbildberechnung*<br />
bemüht, gesellen sich störende Artefakte<br />
hinzu – und dies bereits in der niedrigsten Stufe.<br />
Das De-Interlacing* von Halbbildsignalen sowie<br />
das Skalieren von geringer aufgelösten Formaten<br />
kann sich dagegen sehen lassen, einzig die wenig<br />
effektive Rauschminderung bedarf noch ei-<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Allgemein Rauschreduzierung 0 – 50<br />
Helligkeit 36 Hautfarbenkorrektur<br />
Kontrast 56<br />
0<br />
Schärfe Hoch Film erkennen Aus<br />
Seitenverhältnis Automatisch Motion Smoothing Aus<br />
Iris/Dynamic Black<br />
Automatisch bei Gamma<br />
Film<br />
Film, sonst 100 % Farbskala<br />
Automatisch<br />
Farbtemperatur Wärmer Verstärk. R/G/B 52/50/50<br />
Overscan Aus Offset R/G/B 48/50/50<br />
Farbraum Automatisch Sparmodus Lampe je nach Wunsch<br />
Die Bildverarbeitung schärft Linien effizient nach und<br />
die statische Bildschärfe kann voll überzeugen<br />
ner Überarbeitung. Bestnoten sind dem Infocus<br />
in der Farbdarstellung garantiert. Der Eindruck<br />
ist von Anfang an sehr gut, die Primärfarben<br />
erstrahlen frisch und ausreichend gesättigt. Nur<br />
Blau zeigt sich zu hell und im Messdiagramm<br />
ist ein Ausreißer bei der Sekundärfarbe Gelb<br />
zu beobachten. Die neutrale Farbdarstellung<br />
verdankt der Bildwerfer einem auf das Heimkino<br />
optimierten 6-Segment-Rad (RGBRGB). Damit<br />
verzichtet Infocus auf die sonst üblichen Weiß-,<br />
Gelb- oder Cyansegmente, die die Lichtausbeute<br />
erhöhen, aber die Farbdarstellung zu bunt erscheinen<br />
lassen. In der Schwarzaufbereitung ist<br />
die DLP-Technologie nicht mehr unangefochten.<br />
Im Gegensatz zu konkurrierenden Technologien<br />
zeigen sich auch beim Infocus tiefschwarze Bildinhalte<br />
immer ein wenig aufgehellt; der reale<br />
Maximalkontrast fällt nicht übermäßig hoch aus.<br />
Die automatische Irisblende schafft nur wenig<br />
Abhilfe, denn sie reagiert viel zu träge und trägt<br />
neben den hörbaren Lüftergeräuschen des Projektors<br />
zusätzlich zur Akustikkulisse bei.<br />
Der SP8602 zeigt sich als Mittelklasse-Heimkinoprojektor<br />
mit Profiambitionen. Dies beweisen vor<br />
allem die Anschlussvielfalt, die Flexibilität in der<br />
Aufstellung und die Vielzahl der Möglichkeiten in<br />
Bezug auf die professionelle Kalibrierung.<br />
Im unteren Teil wählen Sie<br />
den gewünschten Zuspieler<br />
direkt aus ERGEBNIS gut<br />
72 %<br />
54<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2010<br />
Max: 55,35 ˚C<br />
Der JVC DLA-HD950 bleibt auch im Dauerbetrieb<br />
weitgehend kühl, der Lüfter ist kaum hörbar<br />
Dank flüsterleisem Betrieb und einem exzellenten Kontrastwert ist der Projektor für<br />
den Heimkinoeinsatz prädestiniert<br />
sehr gut<br />
JVC<br />
DLA-HD950<br />
TESTERGEBNIS<br />
befriedigend<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Allgemein<br />
Erweitert<br />
Bildmodus THX Schärfe 50<br />
Kontrast 0 Detailaufwertung 50<br />
Helligkeit 0<br />
Farbverwaltung Aus<br />
Farbe 0<br />
Farbton 0<br />
Clear Motion<br />
Drive<br />
Aus<br />
Farbtemperatur 5 600 K<br />
Lampenstrom je nach Wunsch<br />
Optik Helligkeit 0<br />
JVC DLA-HD950<br />
Ist die Montage absolviert, kann man sich zunächst<br />
beruhigt zurücklehnen, denn JVC hat<br />
dem Projektor eine voll motorisierte Optik*<br />
spendiert. So kann das Bild mittels Zoom und<br />
Fokus bequem vom Sitzplatz aus per Fernbedienung<br />
an die Leinwand angepasst werden.<br />
Dabei ist es nahezu egal, in welcher Position<br />
der HD950 montiert wurde, denn die Projektion<br />
lässt sich mithilfe der äußerst flexiblen<br />
Bildverschiebung sowohl in vertikaler als auch<br />
horizontaler Richtung perfekt zentrieren. Bei<br />
einer ersten Kontrolle der Projektion zeigt sich<br />
in den Randbereichen des Bilds ein minimaler<br />
farblicher Versatz. Theoretisch könnte diese<br />
Ungenauigkeit ausgeglichen werden, jedoch arbeitet<br />
die Korrekturfunktion zu grob, sodass bei<br />
einer Verschiebung der entsprechenden Farbe<br />
diese wieder am gegenüberliegenden Ende der<br />
Projektion auftaucht.<br />
Ist die Bildausrichtung geschafft, spitzt man<br />
zunächst verwundert die Ohren: Im Lampensparmodus<br />
ist der Projektor angenehm leise<br />
und macht sich selbst bei ruhigen Filmszenen<br />
nicht störend bemerkbar. Einer der elementaren<br />
Vorteile des HD950 gegenüber seinem kleinen<br />
Verwandten HD550 ist der vorkalibrierte THX*-<br />
Modus. Wurde dieser per Bildmenü aktiviert,<br />
Über die oberen Tasten wählen<br />
Sie den Eingang aus und haben<br />
Zugriff auf die Lens-Shift-<br />
Funktion<br />
Im mittleren Bereich können Sie<br />
die Beleuchtung der Fernbedienung<br />
aktivieren und navigieren<br />
durch die Menüs<br />
Am unteren Ende haben Sie<br />
Zugriff auf verschiedene Voreinstellungen<br />
für das Bild<br />
kann die Einstellung des JVC bereits als abgeschlossen<br />
gelten, denn der Projektor wählt automatisch<br />
den richtigen Farbraum, den passenden<br />
Kontrast, die Helligkeit und Farbtemperatur.<br />
Feineinstellungen dürfen Sie ärgerlicherweise<br />
nicht vornehmen, denn die zahlreichen Optionen<br />
werden im THX-Modus deaktiviert. Wollen<br />
Sie dennoch die Farbtemperatur oder den Gammaverlauf<br />
beeinflussen, müssen Sie auf eine<br />
unpräzisere Voreinstellung ausweichen. Hierbei<br />
empfiehlt sich der Bildmodus „Kino 1“ als gute<br />
Ausgangsbasis, denn dieser kommt der THX-Kalibrierung<br />
bereits sehr nahe. Jetzt offenbart sich<br />
dem Heimkinoexperten ein wahres Eldorado<br />
an Justagemöglichkeiten: angefangen bei einer<br />
Korrektur der Farbtemperatur über ein Farbmanagement,<br />
das jeder ISF-Kalibrierung zur Ehre<br />
gereichen würde, bis hin zu einer Gammakorrektur<br />
getrennt nach Farben. Sind alle Einstellungen<br />
nach Wunsch vorgenommen, können diese auf<br />
einem der Nutzerspeicherplätze abgelegt werden.<br />
Diese lassen sich mit der komfortablen, auf<br />
Knopfdruck hinterleuchteten Fernbedienung per<br />
Schnellwahltaste wieder abrufen.<br />
Im Heimkinoalltag lässt der HD950 kaum Schwächen<br />
erkennen. Zur Genüge mit Eingängen ausgestattet,<br />
verarbeitet der JVC jede erdenkliche<br />
Bildquelle. Bei Filmmaterial fällt sofort das tiefe<br />
Schwarz angenehm auf. Bei Kinofilmen im<br />
21 : 9*-Format ist die Resthelligkeit der Balken so<br />
gering, dass Filmkenner ins Schwärmen geraten.<br />
Dieser Schwarzwert wird auch im normalen Betrieb<br />
gehalten, allerdings ist die Plastizität stark<br />
vom Bildinhalt abhängig. Je mehr helle Flächen<br />
die Leinwand säumen, desto geringer fällt der<br />
Maximalkontrast aus. Den enormen Kontrastumfang<br />
verdankt der Projektor unter anderem<br />
der verbauten Hybridtechnologie D-ILA, einer<br />
Eigenentwicklung von JVC, die Vorzüge der LCDund<br />
DLP-Projektion in sich vereint. Ein weiterer<br />
Vorteil dieser Technik besteht darin, dass auf der<br />
Leinwand kein Moskitonetzeffekt zum Vorschein<br />
kommt. Ebenfalls beeindruckend ist die hohe<br />
Bildschärfe des HD950. Hierbei werden abseits<br />
der normalen Schärfe feine Linien und Konturen<br />
Für ein optimales Bild müssen Sie lediglich den THX-<br />
Modus in den Bildeinstellungen aktivieren<br />
nochmals durch eine Bildverarbeitung intern<br />
behutsam nachgeschärft. Gegenteilig verhält<br />
es sich mit der Schärfe bewegter Objekte: Hier<br />
zeigt der HD950 Nachzieheffekte. Diese können<br />
Sie durch Aktivierung der Option „Clear Motion<br />
Drive“ zwar reduzieren, jedoch treten dabei Artefakte<br />
zutage. Den umgekehrten Weg geht der<br />
Filmmodus. Dieser erlaubt es, 24p-Filmmaterial,<br />
das durch den Zuspieler in ein 60-Hertz-Halbbildsignal<br />
konvertiert wurde, rückzuwandeln<br />
und somit dem Spielfilm wieder Kinofeeling<br />
einzuhauchen. Darüber hinaus sorgen ein effektives<br />
De-Interlacing und eine potente Rauschunterdrückung<br />
für einen ungetrübten Genuss von<br />
SD-Material.<br />
Beim JVC HD950 geraten Heimkinoliebhaber ins<br />
Schwärmen. Neben seiner Flexibilität bei der<br />
Installation lassen die zahlreichen Bildoptionen<br />
jeden Profi die perfekte Einstellung finden. Dabei<br />
kann eine langwierige Kalibrierung für den Heimkinoeinsteiger<br />
durch den THX-Modus abgekürzt<br />
werden – Profis sollten allerdings die Mühe<br />
auf sich nehmen, den Projektor manuell auf<br />
den Raum abzustimmen. In Sachen Bildqualität<br />
überzeugen vor allem Kontrast und statische<br />
Bildschärfe, das tiefe Schwarz bietet jedem Cineasten<br />
den vollkommenen Filmgenuss.<br />
ERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
85 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 55
Test l Full-HD-Projektoren<br />
Ohne Balken projizieren<br />
Nahezu alle Filme liegen auf Blu-ray<br />
Disc im 21 : 9-Format vor. Damit trüben<br />
bei einer 16 : 9-Projektion schwarze<br />
Balken, die rund 25 Prozent der Bildfläche<br />
verschenken, den Filmspaß.<br />
Mittels einer sogenannten Vorsatzoptik<br />
können Sie das volle Potenzial Ihres<br />
Projektors nutzen und damit hellere<br />
Breitbilder in Cinemascope genießen.<br />
Der DLA-HD950 verfügt dafür über<br />
eine 21 : 9-Vorverzerrung, die das Bild<br />
in der Höhe streckt. Die Vorsatzoptik<br />
entzerrt das Bild wieder. Auf diese<br />
Weise wird der komplette Bildchip des<br />
Projektors ausgenutzt, was der Auflösung<br />
und Leuchtkraft zugute kommt.<br />
Im Test maßen wir einen Zuwachs<br />
von rund 20 Prozent. Die Nutzung der<br />
vollen 1 920 × 1 080 Pixel kommt aber<br />
nur einer Interpolation gleich, weil<br />
Fazit<br />
Anspruchsvolle Heimkinoprojektion<br />
fordert ihren finanziellen Tribut. Die<br />
gehobene Klasse dürfte aber selbst<br />
Perfektionisten (fast) vollkommen zufriedenstellen.<br />
Beim ersten Kontakt<br />
mit dem JVC DLA-HD950 in unserem<br />
dunklen Heimkino konnten wir uns ein<br />
ungläubiges Blinzeln nicht verkneifen,<br />
denn der Schwarzwert lässt die<br />
Leinwand bei einer Abblende nahezu<br />
vollständig verschwinden. So machen<br />
Filme richtig Spass und bei JVCs<br />
Testkandidat gibt es kaum etwas zu<br />
beanstanden. Einer der wenigen Kritikpunkte<br />
ist in jedem Fall die Zwischenbildberechnung,<br />
die zu Artefakten<br />
neigt und darüber hinaus das Bild<br />
extrem flüssig erscheinen lässt – darunter<br />
leidet die Kinoästhetik. Zudem<br />
arbeitet sie ineffizient und kann die an<br />
sich sehr gute statische Bildschärfe<br />
bei schnellen Bewegungen nicht aufrechterhalten.<br />
Dieser Umstand ist im<br />
übrigen auch beim Infocus SP8602 zu<br />
beobachten.<br />
Beide Modelle offenbaren sich als<br />
wahres Eldorado für Heimkinoexperten<br />
und bieten tiefgreifende Einstellmöglichkeiten<br />
für die optimale Kalibrierung<br />
des Bildes. Hier fehlt es an<br />
nichts und künftig wird Ihr Projektionsraum<br />
von natürlichen und unverfälschten<br />
Bildern erleuchtet. Für<br />
rund die Hälfte des Kaufbetrages des<br />
JVC DLA-HD950 wechselt der Infocus<br />
SP8602 den Besitzer und macht dabei<br />
eine richtig gute Figur. Bei der Aufstellung<br />
präsentiert sich der Vertreter der<br />
Mittelklasse beinahe genauso flexibel<br />
wie der Primus, das Fehlen der motorisierten<br />
Optik lässt aber Komfort vermissen.<br />
Dafür erkennt der Infocus eine<br />
Deckenistallation und dreht das Bild<br />
automatisch für eine korrekte Ausrichtung.<br />
Natürlich ist ein direkter Vergleich<br />
aufgrund der Preisklassen nicht<br />
gerecht. Dennoch ist beiden Modellen<br />
die von schwarzen Balken umrandete<br />
Projektion gemein, da Kinofilme auf<br />
Blu-ray Disc im 21 : 9-Format (Cinemascope)<br />
vorliegen. Eine Vorsatzoptik<br />
(siehe Kasten) schafft hier Abhilfe und<br />
erhöht zudem die Leuchtkraft des Bildes.<br />
Alternativ können Sie einfach das<br />
Bild so weit aufzoomen, bis die Balken<br />
außerhalb der Leinwand liegen. Voraussetzung<br />
dafür ist natürlich, dass<br />
diese über ein Bildseitenverhältnis<br />
von 21 : 9 verfügt. Dann steht dem echten<br />
Heimkinogenuss in den eigenen<br />
vier Wänden nichts mehr im Wege.<br />
Dennis Schirrmacher, Christian Hill<br />
die Filme bereits auf der Blu-ray mit<br />
nur 810 aktiven Zeilen vorliegen. Die<br />
schwarzen Balken werden ebenfalls<br />
codiert. Dieses Problem wurde beim<br />
Vorgängerstandard DVD durch die<br />
anamorphotische Bildspeicherung effizienter<br />
gelöst. Aus einer Widescreen-<br />
Vorlage ließ sich hier die komplette<br />
Auflösung wiederherstellen.<br />
Mithilfe des motorisierten Schlittens<br />
können Sie die Linse stilvoll vor den<br />
Beamer fahren lassen. Die Steuerung<br />
findet entweder über die mitgelieferte<br />
Fernbedienung oder den 12-Volt-Trigger<br />
Ihres Projektors statt. Mit über<br />
6 000 Euro ist das Set in der Anschaffung<br />
aber nicht gerade günstig – in<br />
Verbindung mit dem JVC DLA-HD950<br />
ist das Heimkino dann so viel wert wie<br />
ein Kleinwagen<br />
AUSSTATTUNG<br />
Allgemein<br />
Hersteller JVC Infocus<br />
Modell DLA-HD950 SP8602<br />
Preis/Straßenpreis 6 999 Euro/5 695 Euro 3 490 Euro/noch kein Angebot<br />
Maße B/H/T 36,5 × 16,7 × 47,8 cm 36,2 × 17,8 × 54 cm<br />
Gewicht 11,2 kg 7,6 kg<br />
Informationen jdl.jvc-europe.com www.infocusprogramme.de<br />
Anschlüsse<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Sonstige 12-Volt-Trigger, Videocinch 3 × 12-Volt-Trigger<br />
Merkmale<br />
Beamer-Typ D-ILA DLP<br />
„HD ready“/1 080p / /<br />
Auflösung 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel<br />
Formatwahl (HDMI) vertikal, kein Overscan vertikal, kein Overscan<br />
Lens-Shift vertikal (80%), horizontal (34 %) vertikal (30 %), horizontal (47 %)<br />
Projektionsabstand<br />
2,7 – 5,5 m 3 – 4,5 m<br />
(1-m-Leinwand)<br />
Lampenlaufzeit max. 3000 h max. 2 500 h<br />
Sonstiges THX-zertifiziert, Optik motorisiert erkennt Deckenmontage<br />
Betrieb<br />
Bildformate 480 i/p, 576 i/p, 720 i/p, 1080 i/p/p24 480 i/p, 576 i/p, 720 i/p, 1080 i/p/p24<br />
100/120 Hertz<br />
Leuchtkraft 85 – 210 cd/m 2 118 – 208 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,32 –
DREI AV-RECEIVER BIS 700 EURO IM CHECK<br />
Volle Ausstattung<br />
Als Einsteiger in die Welt des Surround-Klangs und der stereoskopischen<br />
Bildwiedergabe haben Sie die Qual der Wahl. Vielen Käufern<br />
stellt sich die Frage, welche Investitionen nötig sind. Wir verraten<br />
Ihnen, wie viel Funktionalität Sie für Ihr Geld bekommen.<br />
Lesen Sie hier<br />
Drei aktuelle AV-Receiver<br />
in der Preisklasse<br />
bis 700 Euro<br />
stellen sich dem<br />
Vergleich. Alle unterstützen<br />
die erweiterten<br />
Tonkanalmöglichkeiten,<br />
zwei<br />
von ihnen sind fit für<br />
die Verarbeitung von<br />
3-D-Bildsignalen.<br />
Jens Voigt<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Harman Kardon, Onkyo, Sony, Stock.xchng<br />
ONKYO TX-SR608 58<br />
Harman Kardon AVR 260 59<br />
Sony STR-DN 1010 60<br />
Willkommen in der multimedialen<br />
Wunderwelt, die von ständigen<br />
Weiterentwicklungen bestimmt ist.<br />
Statt Stillstand sorgt der Fortschritt im Bereich<br />
der Bild- und Tonaufzeichnung sowie der Signalübertragung<br />
dafür, dass attraktive Technik von<br />
heute schon morgen zum alten Eisen zählen<br />
kann. Dass dabei die Ausstattung je nach Preissegment<br />
denkbar unterschiedlich ausfällt, liegt<br />
auf der Hand. Die verbreitete Erwartungshaltung,<br />
für wenig Geld viel Leistung zu bekommen,<br />
widerspricht bereits dem physikalischen<br />
Grundsatz, wonach aus einem System maximal<br />
herausgeholt werden kann, was im Vorfeld investiert<br />
wurde. Umso überraschender kann es<br />
sein, wenn man für sein Geld eine Gegenleistung<br />
erhält, welche die bisherigen eigenen Ansprüche<br />
um ein Vielfaches übertrifft. Das gilt bei AV-<br />
Receivern definitiv für die aktuelle Generation<br />
der gehobenen Einstiegsklasse. Wenn Sie bisher<br />
noch nicht im Besitz der hier besprochenen<br />
Technologien waren, könnte der angebotene<br />
Funktionsumfang eine Bereicherung sein. Etwa<br />
beim Thema Surround-Sound: Tonsignale via<br />
Lautsprecher aus verschiedenen Richtungen Ihres<br />
Wohnzimmers werden um einem räumlichen<br />
Bildeindruck per 3-D-Bild ergänzt, sofern Ihr Anzeigegerät<br />
diesen Modus unterstützt. Auch die<br />
Anzahl der Lautsprecher wächst mit den Möglichkeiten<br />
neuer Trägerformate wie der Blu-ray.<br />
Selbst wenn momentan „nur“ acht Tonspuren<br />
unterstützt werden, sind moderne AV-Receiver<br />
aufgrund erweiterter Matrizierungsverfahren<br />
in der Lage, zusätzliche Kanäle zu generieren.<br />
So werden Toninformationen aus der frontalen<br />
Höhe oder Weite angeboten. Aber auch ganz andere<br />
Funktionalitäten werden je nach Hersteller<br />
umgesetzt. Die kabellose Tonübertragung zum<br />
Surround-Lautsprecher ist eine der jüngeren<br />
Innovationen, die Funktionen zur Steuerung<br />
externer MP3-Player stellen eine weitere Neuerung<br />
dar. Für größere Wohnungen und Häuser<br />
attraktiv: Mittels einer Mehrzonenbeschallung<br />
lässt sich die Lieblings-CD über separate Lautsprecher<br />
auch im Badezimmer genießen. Ein<br />
sogenannter Audio Return Channel*, der im<br />
HDMI-1.4a-Standard vorgesehen ist, minimiert<br />
zudem den Verkabelungsaufwand. Es bieten<br />
sich eine Menge Möglichkeiten. Der nachfolgende<br />
Vergleichstest gibt Ihnen einen Einblick<br />
in den aktuellen Stand der Technik und hilft<br />
Ihnen dabei, Ihre individuellen Bedürfnisse<br />
zu ermitteln.<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 57
Test l Vergleich AV-Receiver<br />
Max: 53,61 ˚C<br />
Während der Onkyo von Außen kühl bleibt, heizt sich<br />
sein Inneres deutlich auf<br />
Die Lautsprecheranschlüsse auf der Rückseite des Onkyo verfügen<br />
über farbige Codierungen, die den Anschluss der Kabelverbindungen<br />
vereinfachen sollen<br />
ONKYO TX-SR608<br />
Der obere Teil der Fernbedienung<br />
dient der Eingangsquellenauswahl.<br />
Ebenso sind<br />
„Volume“ und „Mute“ in diesem<br />
Bereich zu finden<br />
Neben der Menüsteuerung und<br />
den Abspielfunktionen befindet<br />
sich im Mittelteil die Taste „SP<br />
Layout“, mit der Sie Ihre Lautsprecherpriorität<br />
auswählen<br />
können<br />
Über den Zifferntasten liegt das<br />
Listening-Mode-Menü auf. In<br />
diesem selektieren Sie den gewünschten<br />
Wiedergabemodus<br />
von Kino- bis Konzertsaalatmosphäre<br />
gut<br />
Onkyo<br />
TX-SR608<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
Onkyo stellt mit dem TX-SR608 den derzeit weltweit<br />
günstigsten THX*-AV-Receiver vor. Der Einstieg in<br />
die zertifizierte Heimkinowelt ist bereits für einen<br />
Preis von 500 Euro zu haben. Das Gerät bietet mit<br />
sechs HDMI-Eingängen der neuesten Generation<br />
und einem HDMI-Ausgang eine Anschlussvielfalt,<br />
die erst einmal ausgefüllt werden will. Damit sind<br />
Sie für die 3-D-Wiedergabe gewappnet und kommen<br />
gleichzeitig in den Genuss des Audiorückkanals.<br />
Falls Ihnen die sechs HDMI-Buchsen nicht<br />
ausreichen sollten, stellt der Onkyo zusätzlich<br />
jeweils zwei optische und koaxiale Audioeingänge<br />
sowie eine umfangreiche analoge Audio-Video-Sektion<br />
bereit. Trotz Anschlussvielfalt vermissen wir<br />
eine Netzwerkschnittstelle und eine USB-Buchse.<br />
In der Grundversion ist der TX-SR608 ein 7.2-Kanal-<br />
AV-Receiver, dessen Lautsprecherausgänge zum<br />
Teil vielfältig belegbar sind. So lassen sich die<br />
Surround-Back-Ausgangskanäle ebenso als Höhenpräsenz-<br />
oder Wide-Kanäle nutzen und bieten<br />
sogar die Bi-Amping-Möglichkeit für entsprechend<br />
ausgelegte Stereolautsprecher. Die beiden Subwoofer-Pre-Outs<br />
erlauben die Verbindung mit zwei<br />
aktiven Subwoofern, die allerdings über beide<br />
Kanäle das gleiche Signal ausgeben. Schließt man<br />
das mitgelieferte Einmessmikrofon an den frontseitigen<br />
Set-up-Mic-Eingang an, meldet sich das<br />
Audyssey-Einmesssystem zu Wort. Nach kurzer Zuordnung<br />
der vorhandenen Lautsprecheranordnung<br />
beginnt die Messung, die an drei verschiedenen<br />
Hörpositionen durchgeführt werden muss. Abstände,<br />
Pegel, Polarität und Übernahmefrequenz<br />
der Frequenzweiche werden dabei nicht aus allen<br />
drei Messungen gemittelt, sondern beziehen sich<br />
auf die erste Messung am Sweetspot. Das Ergebnis<br />
fällt mit zehn bis 15 Zentimetern Abweichung<br />
befriedigend aus, kann aber über die manuelle<br />
Korrektur weiter angepasst werden. Auffällig ist<br />
die lange Rechenzeit von einigen Sekunden, die<br />
zwischen dem Justieren und der Umsetzung auftritt.<br />
Neben der standardmäßigen Audiokonfiguration<br />
bietet der Onkyo TX-SR608 ein zusätzliches<br />
THX-Set-up-Menü für erweiterte Einstellungen,<br />
beispielsweise zur automatischen THX-Loudness-<br />
Plus-Lautstärkekorrektur. Aber auch Audyssey ist<br />
mit seinem Pendant Dynamic EQ mit an Bord. Im<br />
direkten Vergleich lieferte das Audyssey-System<br />
nur mäßige Ergebnisse mit einer überzogenen Bassanhebung.<br />
THX Loudness Plus wirkte hingegen<br />
ausgeglichener und erzeugte selbst bei geringer<br />
Lautstärke noch das gewisse Kinogefühl. Nach<br />
dem ersten Hören mussten wir den Center-Kanal,<br />
der mit einer Anhebung von einem Dezibel berechnet<br />
wurde, in seiner Lautstärke zurücknehmen.<br />
Die Pegel der weiteren Lautsprecher schienen hingegen<br />
äußerst homogen. Schön war des Weiteren,<br />
dass der TX-SR608 die tiefen Frequenzen der Frontkanäle<br />
erst bei 40 Hertz (Hz) beschnitt. Andere<br />
Systeme gehen da um einiges radikaler zu Werke.<br />
Durch die großzügige Tieftonwiedergabe erlebten<br />
wir einen starken Bass, der etwas aufdringlich<br />
erschien und andere Frequenzbereiche verdeckte.<br />
Auch die Hochtonwiedergabe war nicht zurückhaltend<br />
aber durchaus sehr detailauflösend. Generell<br />
fehlte es dem Klang jedoch ein wenig an Frische<br />
und Lebendigkeit. Das Surround-Klangbild klebte<br />
Während der Einmessung werden alle Lautsprecher<br />
grafisch übersichtlich dargestellt<br />
etwas an den Lautsprechern und verharrte gern<br />
im Zentrum des Hörraums. Während wir uns noch<br />
mehr Losgelöstheit und eine breitere akustische<br />
Bühne gewünscht hätten, konnte die Tiefenstaffelung<br />
durchaus überzeugen. Für den Stereobetrieb<br />
gilt das Gleiche: ein ausgeglichener Klang mit<br />
bedachten Höhen und Detailfreude.<br />
Der Videoprozessor von Faroudja wertet analoge<br />
und digitale Videozuspielungen auf und leistet<br />
dabei ganze Arbeit. Er erkennt automatisch, ob es<br />
sich um Film- oder Videomaterial handelt. Ist der<br />
De-Interlacer* erst einmal eingerastet, was wie<br />
bei der Klangeinstellung einige Sekunden dauert,<br />
arbeitet er bei 50- und 60-Hz-Material absolut<br />
verlässlich. Unsere anspruchsvollste Testsequenz<br />
brachte ihn allerdings aus dem Tritt. Auch die<br />
Skalierung zeugt von Qualität und rechnet jede<br />
Zuspielung zuverlässig auf die Full-HD-Auflösung<br />
(1 920 × 1 080 Pixel) hoch. Die Rauschunterdrückung<br />
ist in drei Stufen regelbar und gefiel uns in<br />
der Mittelstellung am besten, auf der höchsten<br />
Stufe wirkt das Bild zu verwaschen. Über die Edge-<br />
Enhance-Funktion lässt sich die Kantenschärfe<br />
spürbar erhöhen. Sie sollten den Reglereinsatz<br />
aber nicht übertreiben, sonst trüben Doppelkonturen<br />
den Filmspaß. Darüber hinaus können Sie<br />
noch Werte wie Helligkeit und Kontrast korrigieren<br />
und so Zuspielungen umfassend optimieren. Mit<br />
dem TX-SR608 hat Onkyo einen wahren Preis-<br />
Leistungs-Boliden im Sortiment, der als weltweit<br />
günstigstes AV-Modell das THX-Zertifikat tragen<br />
darf. Die solide Audio- und Videowiedergabe konnte<br />
uns überzeugen – und mit seiner 3-D-Fähigkeit<br />
dank der neuesten HDMI-Generation ist der kleine<br />
Onkyo auf dem besten Weg, sich einen Platz in<br />
vielen Heimkinos zu sichern.<br />
ERGEBNIS<br />
72 %<br />
gut<br />
58<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70
Max: 63,02 ˚C<br />
Der AV-Receiver sollte in jedem Fall frei stehen, so<br />
kann die Abwärme ungehindert abziehen<br />
Harmans Mittelklassemodell gibt sich angenehm übersichtlich. Im inneren verrichtet<br />
ein Lüfter seine Arbeit; im Betrieb ist dieser kaum wahrnehmbar<br />
gut<br />
Harman Kardon<br />
AVR 260<br />
TESTSIEGER<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
Die Autoeinmessung lieferte ein gutes Ergebnis. Auf<br />
Wunsch können Sie manuell nachkonfigurieren<br />
HARMAN KARDON AVR-260<br />
Der Harman Kardon AVR-260 hat bei Erscheinen dieser<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> bereits zum Preis von 699 Euro<br />
(UVP) den Weg in die Läden gefunden. Das Design<br />
kommt wie von Harman gewohnt in einer schlichten<br />
Farbkombination aus Anthrazit, Grau und Schwarz<br />
daher. Einen großen Teil der Vorderseite nimmt das<br />
Display ein, das mit einer übersichtlichen Zeichenanordnung<br />
und großen Buchstaben selbst aus größerer<br />
Entfernung gut ablesbar ist. Etwas unauffällig<br />
sind die darunter angebrachten Funktionstasten<br />
ausgefallen, deren Druckpunkt zudem undefiniert<br />
erscheint. Das auf dem Bildschirm eingeblendete<br />
Menü ist ansprechend und erlaubt eine sehr übersichtliche<br />
Auswahl der zahlreichen Optionen. Auf<br />
der Vorderseite sind zwei digitale Eingänge, ein<br />
Kopfhöreranschluss und zwei Videoeingänge samt<br />
analogen Cinch-Audiobuchsen untergebracht. Der<br />
leicht gerasterte Lautstärkeregler, der von innen<br />
beleuchtet ist, komplettiert die Receiver-Front. Feineinstellungen<br />
nimmt der Benutzer besser über die<br />
Fernbedienung vor, die auch weitere Komponenten<br />
Die Fernbedienung fällt für Harman<br />
Kardon typisch sehr groß<br />
aus. Im oberen Teil schalten Sie<br />
den AV-Receiver ein und aus und<br />
selektieren die Quelle<br />
Mittig navigieren Sie durch das<br />
Menü und regeln die Lautstärke.<br />
Durch die Größe der Fernbedienung<br />
ergeben sich lange Navigationswege<br />
In diesem Teil steuern Sie die<br />
Wiedergabefunktionen und<br />
wählen die gewünschte Hörzone<br />
aus<br />
im Heimkinosystem ansteuern kann. Ihre Übersichtlichkeit<br />
gestattet einen schnellen Zugriff auf<br />
alle Hauptfunktionen. Ein Blick auf die Rückseite<br />
offenbart viel Flexibilität. Es steht eine große Anzahl<br />
analoger Videoeingänge in drei Formaten zur Verfügung,<br />
die von drei digitalen HDMI-Schnittstellen<br />
flankiert werden. Jedes Format ist zusätzlich als<br />
Ausgang ausgeführt. Die analogen Ein- und Ausgänge<br />
bieten auch mehrkanalig bis 7.1 den Anschluss<br />
an den AVR und einen Vorstufenausgang. Die in<br />
Standardqualität verbauten Lautsprecherbuchsen<br />
nutzen die gleichen normierten Farbmarkierungen<br />
für Surround-Verbindungen wie die Cinch-Anschlüsse,<br />
was der Übersichtlichkeit zugute kommt. Der<br />
Harman ist ferner in der Lage, eine zweite Zone separat<br />
zu beschallen; zu diesem Zweck befinden sich<br />
an den Ausgängen die passenden Codierungen,<br />
was dann aber zum Verzicht auf die Surround-Back-<br />
Speaker in der 7.1-Anordnung führt. Im Betrieb erwärmt<br />
sich das Gerät um einiges. Für die Belüftung<br />
der Endstufensektion, die wie von Harman gewohnt<br />
hochstromstabil funktioniert, sorgt ein geräuscharmer<br />
Lüfter. Unsere Messwerte entsprechen dem<br />
Gebotenen und sind nicht die schlechtesten. Der<br />
AVR-260 bringt klangvolle Leistung an die Lautsprecher,<br />
was sich in einem besonders ruhigen<br />
Klangbild mit einem warmen Grundcharakter niederschlägt.<br />
Dies ist nicht zuletzt ein Verdienst der<br />
gelungenen Einmessautomatik, bei der alle Pegelkorrekturen<br />
gleichmäßig ausfielen. Abweichungen<br />
entstanden bei der Entfernungsbestimmung für die<br />
Surround-Lautsprecher, die mit bis zu 20 cm noch<br />
im akzeptablen Bereich lagen. Dafür belohnt der<br />
Center-Speaker mit einer sehr guten, warmen und<br />
natürlichen Sprachverständlichkeit, die keine Überbetonung<br />
von S-Lauten und Konsonanten zeigt. Im<br />
Surround ist eine hohe Detailfreudigkeit mit sehr<br />
präsenten Bewegungen wahrnehmbar, die aber<br />
gern eine größere räumliche Weite anbieten dürfte.<br />
Dem steht ein sehr dynamisches, impulsstarkes<br />
Klangbild gegenüber, das packend, beinahe schon<br />
aufrührend wirkt. Auch für den Stereogenuss wird<br />
hohe Qualität geboten, die ebenso wie im Surround-<br />
Betrieb mit ausgewogenen Mitten, nicht überzogenen<br />
Höhen und kraftvollen Impulsen im Bass auftrumpft.<br />
Daraus ergibt sich zusammen mit einer fast<br />
sehr guten Tiefe und Breite der akustischen Bühne<br />
die Grundlage für eine emotionale Anregung. Die<br />
Qualität der Soundprogramme kann bis auf Logic<br />
7 nicht richtig begeistern. Mit Logic 7 erweitert<br />
sich die klangliche Bühne – das Surround-Feld –<br />
merklich und schafft damit mehr Tiefe im räumlichen<br />
Geschehen. An dieser Stelle muss zudem<br />
Erwähnung finden, dass der angebotene Night-Modus<br />
zur Senkung allzu großer Dynamikattacken in<br />
unserem Test nur mittelmäßig funktionierte. Sowohl<br />
bei Dolby-Signalen als auch bei anderen Quellen<br />
blieben die Lautstärkeschwankungen sehr groß.<br />
Bei der Videoverarbeitung spielt der AVR-260 seine<br />
Asse aus und überzeugte unsere Testredakteure<br />
bei zugespieltem Filmmaterial mit einer nahezu<br />
flimmerfreien Darstellung. Der DCDi-Faroudja-Chip<br />
meisterte sogar unsere anspruchsvollste Testsequenz.<br />
Bei der Zuspielung von Bewegtbildern in<br />
60 Hz verschluckte sich der De-Interlacer jedoch<br />
und wir mussten im Menü die „Filmmoduserkennung“<br />
deaktivieren. Bei Videomaterial schlug sich<br />
der Bolide tapfer, konnte ein Kantenflimmern allerdings<br />
nicht vollends beseitigen. Die Rauschreduktion<br />
arbeitet an sich effizient, blieb aber im Test<br />
leider nicht konstant aktiv, was zu einer Art Pumpen<br />
führte. Erfreulicherweise können Sie das Bild in<br />
gängigen Parametern, etwa Kontrast, umfassend<br />
an Ihre Bedürfnisse anpassen. Somit überzeugt der<br />
AVR 260 bei Bild und Ton unter dem Strich mit einem<br />
soliden Gesamteindruck.<br />
ERGEBNIS<br />
78 %<br />
gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 59
Test l Vergleich AV-Receiver<br />
Max: 53,52 ˚C<br />
Im Inneren heizt sich der STR-DN 1010 sichtlich auf,<br />
kritisch wird die Temperatur aber nie<br />
Sonys STR-DN 1010 verfügt über ausreichend Anschlüsse. Mittels<br />
eines optional erhältlichen Kabels können Sie über den DMPort einen<br />
Medienplayer betreiben<br />
gut<br />
Sony<br />
STR-DN 1010<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
Die manuelle Konfiguration Ihres Surround-Sets wird<br />
grafisch ansprechend aufbereitet<br />
SONY STR-DN 1010<br />
Der AV-Receiver Sonys STR-DN 1010 tritt zum<br />
Kampfpreis von 599 Euro an und packt begehrenswerte<br />
3-D-Fähigkeiten unter seine Haube. Auch<br />
sein Äußeres geriet mit einer geringen Bautiefe<br />
und einer schwarz glänzenden Front, deren Oberfläche<br />
nur mit minimalen Bedienelementen bestückt<br />
wurde, sehr umgänglich. Am griffigsten ist der<br />
Lautstärkeregler, der mit seinem gedämpften Gang<br />
die optische Wertigkeit des Gerätes unterstreicht,<br />
die bereits das unauffällige, aber gut lesbare Display<br />
vermittelt. Unter einer Klappe verbergen sich<br />
einige nützliche Direktwahltasten für den schnellen<br />
Zugriff auf häufig benötigte Einstellungen. Den vollständigen<br />
Zugriff bietet die gut strukturierte Fernbedienung,<br />
mit deren Hilfe durch das grafische Menü<br />
auf dem angeschlossenen Fernseher navigiert<br />
wird. Auch der Sony bringt Video-, Audio- und Kopfhöreranschluss<br />
frontseitig mit. Die Rückseite stellt<br />
neben den üblichen Verbindungen für analoges<br />
Video und Audio noch vier HDMI- und digitale Audioeingänge<br />
in vorwiegend optischem Format bereit.<br />
Im oberen Teil wählen Sie die<br />
Quellen aus. Auf Wunsch können<br />
Sie auch einen kompatiblen<br />
Fernseher steuern<br />
Mittig beeinflussen Sie die<br />
Wiedergabefunktionen und konfigurieren<br />
das Gerät. Die Tastenwege<br />
sind angenehm kurz<br />
Neben der Lautstärke können<br />
Sie hier auch den ganzen Verstärker<br />
stumm schalten. Ist ein<br />
geeigneter Player angeschlossen,<br />
haben Sie Zugriff auf das<br />
Menü einer Blu-ray<br />
Die einfachen Lautsprecherterminals ermöglichen<br />
eine 7.1-Surround-Beschallung oder alternativ den<br />
Einsatz zweier getrennter Frontlautsprecherpaare.<br />
Durch die implementierte Nutzung von Dolby Pro<br />
Logic IIz mit den Höhenpräsenzkanälen entfallen<br />
in diesem Szenario aber die hinteren Surrounds.<br />
Einen mehrkanaligen Eingang oder Vorstufenausgang<br />
haben die Japaner nicht vorgesehen. Dafür<br />
besteht die Möglichkeit, an der Rückseite eine S-<br />
Air-Erweiterung von Sony zu installieren, die unter<br />
anderem die Verwendung kabelloser Surround-<br />
Lautsprecher erlaubt. Und noch ein Anschluss<br />
mit dem Namen DMPort (Digital Media Port) steht<br />
bereit, um über optionale Verbindungskabel tragbare<br />
Medienplayer anzudocken. Das Menü offenbart<br />
nützliche Extras: D.Range Comp sorgt für eine<br />
Dynamikeingrenzung des Audiosignals und schont<br />
damit die Nerven Ihrer Nachbarn zu nachtschlafender<br />
Zeit. Die Funktionsweise möchten wir als gut<br />
einstufen, wobei die Maximaleinstellung schon zu<br />
störenden Überpräsenzen in den Dialogen führen<br />
kann. Die automatische Einmessung erfolgt sehr<br />
zügig und gestattet die Speicherung von bis zu<br />
drei unterschiedlichen Hörpositionen. Nach abgeschlossener<br />
Messung erfolgt die Abfrage, mit<br />
welcher klanglichen Präferenz das Ergebnis behandelt<br />
werden soll. Wir entschieden uns an dieser<br />
Stelle für eine lineare Auswertung. Die Kontrolle der<br />
Ergebnisse ergab: Bei der Distanzermittlung betrug<br />
die größte Abweichung maximal fünf Zentimeter<br />
und die Pegelkorrektur wurde gleichmäßig vorgenommen.<br />
So weit sehr gut. Das klangliche Ergebnis<br />
war bei nicht zu großen Lautstärken in einem ruhigen<br />
und entspannten Klangbild mit einem guten<br />
Ansatz zur räumlichen Weite erfassbar. Ein leicht<br />
kühler Grundcharakter stellte sich im Gesamtklang<br />
heraus, aus dem straffe, nicht überzogene Bässe<br />
hervorgehen. Bei leistungshungrigen Standlautsprechern<br />
ist dagegen bei sehr kraftvollen<br />
Impulsen eine gewisse Neigung zu Verzerrungen<br />
in den Endstufen gegeben. Das Klangbild könnte<br />
detailfreudiger ausfallen, denn die Abbildung von<br />
Feinheiten geriet etwas verhalten, ebenso wie<br />
die Weiträumigkeit der Bewegungen im Surround.<br />
Sehr gut war die Sprachverständlichkeit des Center-Dialogs:<br />
Es gab keine überzogenen S-Laute,<br />
nur die Konsonantenabbildung war etwas hart. Im<br />
Gesamtbild zeigte sich eine warme Klangnote. Für<br />
Stereomusik fallen die Einschätzungen ähnlich aus.<br />
Eine gute Räumlichkeit sowie ein etwas kühler und<br />
trotzdem neutraler Klangeindruck paarten sich mit<br />
einer höheren Anfälligkeit, S-Laute stärker zu betonen.<br />
Die Impulswiedergabe war gut und die Bässe<br />
erschienen nicht übertrieben. Insgesamt betrachtet<br />
eignen sich die Soundfield-Programme sehr gut,<br />
um flache räumliche Dimensionen zu vertiefen.<br />
Akustische Wunder darf man in diesem Bereich allerdings<br />
nicht erwarten. Die Videosektion des Sony<br />
STR-DN 1010 wertet lediglich analog zugespieltes<br />
Material – etwa per Komponente – auf. HDMI-Zuspielungen<br />
werden hingegen generell unbearbeitet<br />
durchgeschleift. Dies funktioniert auf Wunsch auch<br />
im Stand-by-Modus, der Energiebedarf steigt dann<br />
aber auf üppige 40 Watt an. Analoge Zuspielungen<br />
werden qualitativ hochwertig in die Full-HD-Auflösung<br />
mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten hochgerechnet.<br />
Bedauerlicherweise trübt ein Bildflimmern, das vor<br />
allem an Kanten zu beobachten ist, den positiven<br />
Gesamteindruck. Der De-Interlacer ist bei Filmmaterial<br />
auf 60 Hz optimiert und leistet hier akkurate<br />
Arbeit. Bei 50 Hz flackert die Zuspielung dagegen<br />
stark. Auch bei Videomaterial konnte uns die Arbeitsweise<br />
nicht überzeugen. Weitere Bildbearbeitungsmöglichkeiten,<br />
etwa einen Regler für Helligkeit,<br />
bietet der AV-Receiver von Sony nicht. Dafür<br />
punktet er mit einer reiferen Klangperformance.<br />
ERGEBNIS<br />
73 %<br />
gut<br />
60<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
Test l Vergleich AV-Receiver<br />
AUSSTATTUNG Testsieger Sieger Preis/Leistung<br />
Allgemein<br />
Hersteller Harman Kardon Sony Onkyo<br />
Modell AVR 260 STR-DN1000 TX-SR608<br />
Preis/Straßenpreis 699 Euro/555 Euro 599 Euro/579 Euro 499 Euro/399 Euro<br />
Maße B/H/T 440 × 165 × 382 cm 430 × 157,5 × 324,5 cm 435 × 176 × 329 cm<br />
Gewicht 14 kg 8,6 kg 8,6 kg<br />
Informationen www.harmankardon.com www.sony.de www.eu.onkyo.de<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
HDMI<br />
Eingänge 7 7 6<br />
Ausgänge<br />
sonstige Anschlüsse Kopfhörer, Remote In/Out, Pre Out Kopfhörer, Digital Media Port, S-Air-Option Kopfhörer, VGA-Eingang<br />
Datenschnittstellen RS-232 Universal-Port<br />
FEATURES<br />
AV-Receiver<br />
Klangregelung/ Lautsprecher-Setup / / /<br />
Einmessautomatik<br />
Mehrzonenunterstützung<br />
Upscaling/Vollbildkonvertierung<br />
HD-Audio<br />
Pro Logic IIz<br />
Mehrkanalausgangsleistung 120 Watt an 6 Ohm/ein Kanal 150 Watt an 8 Ohm/10 % THD 160 Watt an 6 Ohm/ein Kanal<br />
Messdaten<br />
Frequenzgangabweichung<br />
n. v. n. v. +/– 0,080 dB<br />
Pure-Audio-Modus<br />
Frequenzgangabweichung<br />
+/– 0,139 dB +/– 0,130 dB +/– 0,099 dB<br />
Stereomodus (EQ aus)<br />
SNR bei –20dB HDMI-Strecke 79 dB 74 dB 73 dB<br />
SNR bei –20dB Analogstrecke 82 dB 90 dB 89 dB<br />
Übersprechen HDMI-Strecke –73,5 dB –59 dB –48 dB<br />
Übersprechen Analogstrecke –67 dB –64 dB –60 dB<br />
Verstärkerleistung Stereo<br />
83 Watt 101 Watt 106 Watt<br />
(1 % THD an 8 Ohm)<br />
Vorteile/Nachteile<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
Vorteile<br />
· klanglich ausgereift<br />
· klanglich gut<br />
· THX Select 2 Plus<br />
· sehr gutes Einmessergebnis<br />
· sehr gutes Einmessergebnis<br />
· Bildaufbereitung fast sehr gut<br />
Nachteile · kein USB oder iPod-Anschluss · Bildaufbereitung hat Schwächen<br />
· kein Vorverstärkerausgang<br />
Raumkorrektur<br />
In den Diagrammen sehen Sie, welche Auswirkungen<br />
8 dB<br />
8 dB<br />
die Raumkorrektureinmessungen haben. Da wir auf<br />
eine größere zeitliche Mittelung verzichtet haben,<br />
4 dB<br />
4 dB<br />
sehen diese Kurven teilweise so zerklüftet aus. Achten<br />
Sie bitte auf die Stellen im Frequenzbereich, an<br />
0 dB<br />
0 dB<br />
denen sich Senken und Anhebungen ergeben. Dies<br />
–4 dB<br />
–4 dB<br />
führt zu deutlich wahrnehmbaren Einflüssen.<br />
–8 dB<br />
–8 dB<br />
· kein Vorverstärkerausgang<br />
· schwaches Einmessergebnis<br />
8 dB<br />
4 dB<br />
0 dB<br />
–4 dB<br />
–8 dB<br />
–12 dB<br />
–12 dB<br />
–12 dB<br />
linker Frontkanal bei aktiver<br />
Lautsprechereinmessung<br />
ohne Lautsprechereinmessung<br />
30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Die Einmessung von Harman-Kardon erzeugte<br />
ein mustergültiges Ergebnis<br />
30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Die Einmessung führte zu einem guten Ergebnis,<br />
mit einer leichten Anhebung in den Tiefmitten<br />
30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Die Einmessung bei dem Onkyo erzeugte eine<br />
deutliche Bass- und Höhenanhebung<br />
Mehrkanalleistung<br />
Die Mehrkanalleistung wird gleichzeitig an allen<br />
sieben Hauptkanälen ermittelt. Sie wird an einer<br />
Last von 8 Ohm, bei einem kHz Sinus-Dauerton, bis<br />
zur Erreichung von 1 % THD, 1 kHz erfasst.<br />
1000W<br />
500W<br />
200W<br />
100W<br />
1000W<br />
500W<br />
200W<br />
100W<br />
1000W<br />
500W<br />
200W<br />
100W<br />
50W<br />
50W<br />
50W<br />
20W<br />
20W<br />
20W<br />
10W<br />
10W<br />
10W<br />
5W<br />
2W<br />
64,96 W<br />
66,15 W<br />
64,34 W<br />
68,88 W<br />
68,66 W<br />
64,56 W<br />
64,36 W<br />
5W<br />
2W<br />
56,77 W<br />
59,83 W<br />
56,68 W<br />
57,76 W<br />
58,75 W<br />
57,80 W<br />
54,86 W<br />
5W<br />
2W<br />
68,29 W<br />
71,14 W<br />
70,31 W<br />
70,00 W<br />
68,37 W<br />
71,12 W<br />
67,26 W<br />
Kanal 1 Kanal 2 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 5 Kanal 6 Kanal 7<br />
Kanal 1 Kanal 2 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 5 Kanal 6 Kanal 7<br />
Kanal 1 Kanal 2 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 5 Kanal 6 Kanal 7<br />
BEWERTUNG<br />
Audio<br />
Audiomesswerte befriedigend 4/7 gut 5/7 ausreichend 2/7<br />
Neutralität gut 4,5/6 befriedigend 4/6 gut 4,5/6<br />
Pegelfestigkeit/Dynamik gut 4,5/6 gut 4,5/6 befriedigend 4/6<br />
Basswiedergabe gut 5/6 gut 4,5/6 befriedigend 4/6<br />
Mittenwiedergabe gut 5/6 gut 4,5/6 befriedigend 4/6<br />
Höhenwiedergabe gut 5/6 gut 4,5/6 befriedigend 4/6<br />
Qualität Equalizer gut 4,5/6 gut 5/6 befriedigend 3/6<br />
Qualität Mehrkanalaufbereitung befriedigend 4/6 gut 5/6 befriedigend 4/6<br />
Videoverarbeitung<br />
Skalierung ausgezeichnet 6,5/7 sehr gut 6/7 ausgezeichnet 6,5/7<br />
Vollbildkonvertierung ausgezeichnet 6,5/7 ausreichend 3,5/7 sehr gut 6/7<br />
Bildnachbearbeitung gut 5/7 mangelhaft 0/7 sehr gut 6/7<br />
Wiedergabequalität gut 54,5/70 befriedigend 46,5/70 befriedigend 48/70<br />
Bedienung/Installation ausgezeichnet 29/32 ausgezeichnet 29,5/32 gut 24/32<br />
Ausstattung/Verarbeitung gut 41/58 gut 40,5/58 gut 44/58<br />
Gesamt 124,5 von 160 Punkten 116,5 von 160 Punkten 116 von 160 Punkten<br />
Preis/Leistung gut gut sehr gut<br />
ERGEBNIS gut gut gut<br />
78 % 73 % 72 %<br />
62 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
www.teufel.de<br />
Fazit<br />
In unserem Vergleichstest haben alle drei AV-Receiver<br />
mit einem guten Ergebnis abgeschnitten.<br />
In der Punktwertung erreichte der Harman Kardon<br />
AVR-260 mit seinen Leistungen im Bereich<br />
der Bild- und Tonverarbeitung die höchste Wertung<br />
mit 78 Prozent. Mit 73 Prozent konnte sich<br />
der Sony STR-DN1010 im Test durchsetzen. Seine<br />
Videoperformance befindet sich aber nicht<br />
ganz auf dem Niveau seiner guten klanglichen<br />
Eigenschaften. Der Onkyo TX-SR608 muss sich<br />
mit 72 Prozent auf dem dritten und letzten<br />
Platz einreihen.<br />
Die hervorstechenden Eigenschaften des Harman<br />
Kardon sind seine akustischen Talente, die<br />
sich entscheidend durch das sinnvolle Ergebnis<br />
der Einmessautomatik verbesserten. Der Sony<br />
als Zweitplatzierter konnte in dieser Disziplin<br />
ebenfalls überzeugen und präsentierte sich mit<br />
einem guten klanglichen Verhalten. In diesem<br />
Aufgabenfeld verlor der Onkyo, weil seine Einmessung<br />
systembedingt zu basslastige Ergebnisse<br />
verursacht, die dann zu Nachverdeckungseffekten<br />
führen können.<br />
Anders verhielt es sich bei der Bildaufbereitung.<br />
Hier konnte der Onkyo aufgrund seiner<br />
Ausstattung einen kleinen Vorsprung vor dem<br />
Testsieger Harman Kardon über die Ziellinie<br />
unseres Testparcours retten. Der AV-Receiver<br />
von Sony sammelte in dieser Disziplin die wenigsten<br />
Zähler, da seine Leistungen keine überzeugende<br />
Vorstellung boten. Er empfiehlt sich<br />
dennoch als kleine Heimkinoschaltzentrale, die<br />
dem Fernseher oder Projektor die anstehenden<br />
Aufgaben zur Bildaufbereitung überlässt. Mit<br />
der implementierten HDMI-1.4a-Schnittstelle<br />
bietet der Sony ebenso wie der Onkyo die<br />
Schaltbild<br />
Möglichkeit, sogenannte 3-D-Bildquellen an ein<br />
3-D-fähiges Display zu übertragen. Der in das<br />
Protokoll implementierte Tonrückübertragungskanal<br />
(ARC) reduziert den Verkabelungsaufwand<br />
entscheidend. Dieses Talent wurde dem<br />
Testsieger nicht mit auf den Weg gegeben. An<br />
dieser Stelle sollten Sie für sich hinterfragen,<br />
inwieweit diese Option in Ihrem Heimkino von<br />
Bedeutung ist. Audioliebhabern, denen auch der<br />
stereofone Musikgenuss am Herzen liegt, seien<br />
an dieser Stelle der Harman Kardon oder der<br />
in seiner Verstärkerleistung etwas schwächere<br />
Sony empfohlen. Beide erfüllen die Grundvoraussetzungen,<br />
auch einen mittelmäßigen Vollverstärker<br />
abzulösen und die Klangperformance<br />
zu steigern. Während die hohe Stromlieferfähigkeit<br />
der Endstufen bei Harman Kardon auch<br />
leistungshungrige Standlautsprecher bedienen<br />
kann, sollte der Sony eher zum Antrieb von<br />
wirkungsgradstarken Kompaktlautsprechern<br />
genutzt werden. Eine Empfehlung, die auch auf<br />
das Onkyo-Modell zutrifft.<br />
In puncto Erweiterungsfähigkeiten hat Harman<br />
Kardon als einziger Hersteller im Testfeld einen<br />
Vorstufenausgang im Gespräch, der zur alternativen<br />
Nutzung leistungsstärkerer Verstärker<br />
genutzt werden kann. Sony stellt hingegen die<br />
optionale S-Air-Erweiterung bereit, die via Tonsignalfunkstrecke<br />
den verschiedensten Anwendungsszenarien<br />
wie Surround-Lautsprechern<br />
oder externen Abspielgeräten Tür und Tor öffnet.<br />
Aufgrund der unterschiedlichen Bedürfnisse<br />
können wir daher keine allgemeingültige Empfehlung<br />
aussprechen – wie so oft entscheiden<br />
eben die individuellen Notwendigkeiten.<br />
Jens Voigt, Dennis Schirrmacher, Torsten Pless<br />
Anzeige<br />
<br />
<br />
<br />
FL<br />
SUB1<br />
C<br />
FR<br />
<br />
<br />
SL<br />
90°<br />
30° 30°<br />
90°<br />
SR<br />
HDMI<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
150° 150°<br />
HDMI<br />
<br />
SBL<br />
SBR<br />
In der abgebildeten Grafik haben wir für<br />
Sie ein Blockschaltbild erstellt, das Ihnen<br />
die Möglichkeiten moderner AV-Receiver<br />
aufzeigen soll. Die roten Verbindungen<br />
symbolisieren Lautsprecherkabel oder<br />
Audioleitungen für Aktivlautsprecher. Die<br />
grünen Verbindungen entsprechen den<br />
HDMI-Kabeln. In der Zone 2 können Sie alternativ<br />
ebenfalls Lautsprecher und Fernseher<br />
betreiben.<br />
Video<br />
Zone 2<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend,<br />
54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
Test l Vergleich Netzwerkplayer<br />
AUDIOSTREAMING LEICHT GEMACHT<br />
Klang aus dem Netzwerk<br />
Da sich die Musikbibliothek heutzutage nicht mehr nur auf runden<br />
Scheiben im Regalschrank befindet, sondern oft auch parallel auf<br />
einem Computer, haben wir aktuelle Verbindungsglieder zwischen<br />
Netzwerk und Stereoanlage getestet.<br />
Lesen Sie hier<br />
Wie Sie Ihren Computer<br />
(fast) ohne Kabel<br />
mit einer Stereoanlage<br />
verbinden und<br />
was Sie dafür benötigen.<br />
Alles Wissenswerte<br />
über drei aktuelle<br />
Netzwerkplayer<br />
unter 400 Euro erfahren<br />
Sie auf den<br />
folgenden Seiten.<br />
Torsten Pless<br />
Philips NP 2500 65<br />
Sonos ZP 90 66<br />
Logitech Squeezebox Touch 67<br />
Streaming* ist eine der aktuellsten Entwicklungen<br />
in der Branche der Unterhaltungselektronik.<br />
Egal ob AV-Receiver,<br />
Blu-ray-Player oder Flachbildfernseher – fast jedes<br />
neu auf dem Markt erscheinende Gerät verfügt<br />
über einen LAN-Anschluss, der nicht länger<br />
nur bei Firmware-Updates zum Einsatz kommt.<br />
Einige neuere Modelle haben sogar eine WLAN-<br />
Schnittstelle* zur kabellosen Datenübertragung<br />
an Bord. Mit einem einfachen Heimnetzwerk,<br />
bestehend aus Router, Modem und PC, schaffen<br />
Sie die Kommunikationsgrundlage für die unterschiedlichsten<br />
Gerätegruppen. Der Computer<br />
oder eine spezielle Netzwerkfestplatte (NAS)<br />
fungieren dabei als Server und stellen das auf<br />
ihnen abgelegte Audio-, Bild- und Videomaterial<br />
auf den angebundenen Geräten bereit. Je<br />
nach Art des verwendeten Clients (Empfänger)<br />
lassen sich die Dateien vom PC aus in Echtzeit<br />
streamen oder nach abgeschlossener Übertragung<br />
wiedergeben. Die Rolle des Clients<br />
übernehmen im vorliegenden Vergleichstest<br />
die Audionetzwerkplayer. Diese nehmen die<br />
gestreamten Musikdateien entgegen und leiten<br />
sie über ihre analogen oder digitalen Ausgänge<br />
an die bereits vorhandene Stereoanlage weiter.<br />
Damit lässt sich dank WLAN-Verbindung die<br />
digitalisierte Musiksammlung im ganzen Haus<br />
verteilen, ohne dass mühsam Kabel verlegt<br />
werden müssten. Die Netzwerkplayer beherrschen<br />
neben reinem Datenstreaming jedoch<br />
noch weitere Kunststücke – und das selbst bei<br />
ausgeschaltetem PC. Internetradiosender aus<br />
aller Welt abzurufen, ist dabei noch eine ihrer<br />
leichtesten Übungen. Darüber hinaus nehmen<br />
die Netzwerkplayer je nach Hersteller Verbindung<br />
zu Musikdiensten wie Last.fm, Deezer,<br />
Classical.com oder Napster auf, kommunizieren<br />
mit Online-Fotodatenbanken wie Flickr oder<br />
sogar der Facebook-Community. Den Einstieg<br />
in das zukunftsträchtige Thema erleichtert Ihnen<br />
einer der drei aktuellen Netzwerkplayer<br />
aus unserem Vergleichstest. Die Modelle in der<br />
Preiskategorie unter 400 Euro beherrschen alle<br />
wichtigen Basisfunktionen und können von der<br />
komprimierten MP3-Datei bis hin zu unkomprimierten<br />
WAV-Musikfiles mit einer Auflösung<br />
von maximal 24 Bit und 192 Kilohertz alles<br />
wiedergeben. Damit übertreffen sie sogar die<br />
Qualität der Audio-CD und runden diese um die<br />
HD-Formate, wie wir sie von der Blu-ray Disc<br />
gewohnt sind, nach oben ab.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Logitech, Philips, Sonos, T+A<br />
64<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
gut<br />
Philips<br />
NP 2500<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
Das farbige Display stellt<br />
Musikdateien aufwendig dar<br />
Max: 37,62 ˚C<br />
Um das Display herum erreicht der Netzwerkplayer<br />
seine Höchsttemperatur<br />
PHILIPS NP 2500<br />
Der kompakter Netzwerkplayer NP 2500 der<br />
niederländischen Firma Philips entstammt der<br />
hauseigenen Streamium-Reihe und ist für einen<br />
Preis von 229 Euro erhältlich. Mit seinem<br />
gerade einmal 3,4 cm tiefen Plastikgehäuse in<br />
Klavierlackoptik liegt das Gerät voll im aktuellen<br />
Trend und wird damit zu einem echten Blickfang.<br />
Das 3,5-Zoll-LCD-Display ergänzt das Erscheinungsbild,<br />
könnte für uns jedoch noch mit einer<br />
Touchscreen-Funktion aufgewertet werden. Gerade<br />
bei zunehmendem Betrachtungsabstand<br />
verschwimmen kleinere Bildinformationen<br />
mehr und mehr. Dafür bietet die Fernbedienung<br />
eine passende Taste, die bei Betätigung die<br />
Schriftgröße des Menüs verdoppelt. Getragen<br />
wird das Gehäuse von einem stabilen, mit vier<br />
Gummifüßen versehenen Aluminiumständer,<br />
der sich bis auf die Rückseite hindurchzieht.<br />
Darin eingelassen sind der analoge und digitale<br />
Koaxialausgang. Auf eine optische Verbindung<br />
muss hier leider verzichtet werden. Externe<br />
Zuspieler wie ein CD-Player werden mit dem Auxiliary-Eingang<br />
verbunden, die Kommunikation<br />
mit dem Netzwerk erfolgt kabelgebunden über<br />
den LAN-Port oder kabellos via WLAN. Die Gerätesteuerung<br />
nimmt man über die umfangreiche<br />
Fernbedienung in typischer Philips-Qualität vor,<br />
die sämtliche Direktwahlfunktionen und Klang-<br />
Im oberen Drittel befinden sich<br />
die wichtigsten Funktionen, zur<br />
Schnellanwahl<br />
Die großen Tasten dienen der<br />
einfachen Navigation. Mit Home<br />
und Back springt man schnell<br />
durch das Menü<br />
Die Klangbearbeitungstools<br />
Neutral, EQ und FullSound<br />
liegen direkt griffbereit<br />
bearbeitungs-Tools bereithält. Für die Eingabe<br />
längerer Netzwerkschlüssel könnte lediglich das<br />
numerische Tastenfeld etwas größer ausfallen.<br />
Mit dem Kauf des Philips NP 2500 erhält man<br />
gleichzeitig eine „Twonky Media Server“-Lizenz.<br />
Der UPnP-Server* ist sowohl für Mac als auch<br />
für den PC erhältlich, durchsucht den Computer<br />
automatisch nach freigegebenen Dateien und<br />
stellt diese samt Metadaten und Albencover im<br />
Heimnetzwerk bereit. Unterstützt werden die<br />
gebräuchlichsten verlustfrei und verlustbehaftet<br />
komprimierten Audiodateien, während WAV-<br />
Files mit der Standard-CD-Auflösung 16 Bit und<br />
44,1 kHz wiedergegeben werden können. Neben<br />
dem reinen Audiodatenstreaming unterstützt<br />
der Netzwerkplayer zahlreiche Internetradioangebote,<br />
die in bereits vorsortierten Genrelisten<br />
schnell anwählbar sind. Lediglich auf ein zusätzliches<br />
Angebot an Musikdiensten muss beim<br />
Philips NP 2500 verzichtet werden.<br />
Eines der Hauptausstattungsmerkmale des<br />
Philips-Netzwerkplayers ist seine automatische<br />
Klangbearbeitung und Restauration komprimierter<br />
Audiofiles. Die Funktionen basieren<br />
auf der Rechenleistung des verbauten digitalen<br />
Signalprozessors (DSP). Die Full-Sound-Technologie<br />
soll datenreduzierten Audioformaten<br />
wieder zu größerer Dynamik verhelfen. Im Hörtest<br />
konnten wir einen kräftigeren Bass- und<br />
aufgehellten Hochtonbereich feststellen. Durch<br />
die Verbreiterung der Stereobasis wurde die<br />
akustische Mitte angehoben. Stark komprimierte<br />
Audiodateien profitierten deutlich von der<br />
Full-Sound-Technologie, verlustfreie WAV-Files<br />
sollten hingegen weiterhin ohne Klangaufbereitung<br />
gehört werden. Messtechnisch lieferte<br />
Philips‘ NP 2500 durchweg gute Werte. Die<br />
Audiobandbreite überzeugte mit geringen Frequenzgangabweichungen<br />
und ausgezeichnetem<br />
Signalrauschabstand. Für klangliche Neutralität<br />
ohne zusätzliche Härten sorgt das sehr ausgeglichene<br />
Verzerrungsproduktverhältnis. Auch<br />
die Übersprechdämpfung der Kanäle zueinander<br />
ist ausgezeichnet. Dies macht sich letztlich<br />
auch klanglich in einer sehr weitläufigen Bühne<br />
bemerkbar. Die Breite ist zwar nicht mit der<br />
detailreichen Aufsplittung eines deutlich höherwertigen<br />
Gerätes vergleichbar, stellt jedoch in<br />
Der Twonky Media Server liegt dem Lieferumfang auf<br />
CD bei und dient dem Philips als UPnP-Server<br />
Auch am Computer lässt sich die komplette streambare<br />
Playlist einsehen<br />
dieser Preiskategorie fast schon eine Referenz<br />
dar. Die leichte Oberbassanhebung im Frequenzbereich<br />
um 200 Hertz (Hz) steht besonders modern<br />
produzierten Musikstücken gut. Verzerrten<br />
E-Gitarren verleiht dies eine gewisse klangliche<br />
Kernigkeit. Bassimpulse wurden vom Philips<br />
äußerst trocken und wuchtig präsentiert, hätten<br />
aber ein wenig mehr Low-End vertragen können.<br />
Im Frequenzgangdiagramm ist der High-Pass-<br />
Filter deutlich zu erkennen, der in den unteren<br />
Mitten langsam einsetzt und bei ca. 25 Hz 0,5 dB<br />
gefiltert hat. Dadurch entsteht ein allgemein<br />
heller Klangcharakter mit einem leicht beschnittenen<br />
Grundton. Akustikgitarren und Triangeln<br />
ertönten etwas heller als gewohnt, dafür hatten<br />
Gesangsstimmen nicht mit einer Konsonantenüberzeichnung<br />
zu kämpfen.<br />
Mit dem NP 2500 ist den Niederländern von<br />
Philips ein vielseitiger Netzwerkplayer zum<br />
günstigen Preis gelungen, der sowohl klanglich<br />
als auch durch modernes Design überzeugt.<br />
Dank der mitgelieferten Server-Software konnten<br />
die einfache Einrichtung und kabellose Integration<br />
ins Heimnetzwerk punkten. Lediglich<br />
das LCD-Display hätte für unseren Geschmack<br />
etwas großzügiger ausfallen können.<br />
ERGEBNIS<br />
74 %<br />
gut<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 65
Test l Vergleich Netzwerkplayer<br />
Max: 49,03 ˚C<br />
Das Gehäuse wärmt sich von unten nach oben<br />
zunehmend auf<br />
Gleich zwei LAN-Ports prangen am Gehäuse der Sonos, von denen einer als Durchschliff<br />
genutzt werden kann<br />
SONOS ZP 90<br />
Der amerikanische Hersteller Sonos ist einer der<br />
Pioniere, wenn es darum geht, die Netzwerkfähigkeit<br />
des Computers mit der Heimkinoanlage<br />
zu verknüpfen. Der ZonePlayer 90 (ZP 90) gilt<br />
dabei als Mittler zwischen beiden Systemen.<br />
Der kleinste Netzwerkplayer der Produktfamilie<br />
ist für einen Preis von 349 Euro erhältlich und<br />
lässt sich beliebig mit weiteren Produkten des<br />
Herstellers erweitern. Dank seiner kompakten<br />
Maße und mit einem Gewicht von nur 69 Gramm<br />
verschwindet der Player unauffällig in jedem<br />
Hi-Fi-Rack. Im stabilen weißen Plastikgehäuse<br />
mit rutschfesten blauen Gummifüßen macht<br />
der ZP 90 auch rein äußerlich eine gute Figur<br />
und erinnert dabei im Design an Apples Produktportfolio.<br />
Auf der Gehäusefront befindet<br />
sich neben den Lautstärkebuttons lediglich eine<br />
<strong>LED</strong>, die über den aktuellen Betriebszustand<br />
informiert. Auch die Gehäuserückseite gestaltet<br />
sich übersichtlich, aber dennoch funktional.<br />
Musikdateien nimmt der ZonePlayer von einem<br />
Computer oder Netzwerkfestplatten (NAS) über<br />
einen der beiden LAN-Anschlüsse entgegen.<br />
Die Audioausgabe erfolgt entweder analog oder<br />
digital, wobei letztere Variante zur Erweiterung<br />
des ZP 90 mit einem externen Digital-Analog-<br />
Wandler verwendet werden kann. Sollten bereits<br />
alle Eingänge der Stereoanlage belegt sein,<br />
bietet der ZP 90 einen zusätzlichen analogen<br />
Input, der das eingehende Signal direkt an seine<br />
Ausgänge durchschleift. Dank der Lautstärkeregelung<br />
am Gerät lassen sich ebenfalls zwei<br />
aktive Lautsprecher an den ZonePlayer anschlie-<br />
Das Display mit<br />
Touchscreen-<br />
Funktion stellt Albencover<br />
samt Zusatzinformationen<br />
aufwendig dar<br />
Der optionale<br />
Sonos Controller<br />
200 ist für einen<br />
zusätzlichen Preis<br />
von 349 Euro erhältlich<br />
befriedigend<br />
Sonos<br />
ZP 90<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
ßen, sodass keine weiteren Hi-Fi-Komponenten<br />
in der Signalkette mehr benötigt werden. Damit<br />
sich die auf einem Computer hinterlegten Musikdateien<br />
auch an den ZP 90 streamen lassen,<br />
benötigt dieser eine Streaming-Server-Software.<br />
Sonos setzt dabei nicht auf das von vielen<br />
anderen Herstellern verwendete UPnP-AV-Server-Protokoll,<br />
sondern verwendet das hauseigene<br />
Sonos Net. Die passende Server-Software<br />
„Sonos Desktop Controller“ ist bereits im Lieferumfang<br />
enthalten und kann auf jedem PC,<br />
Mac oder einer Netzwerkfestplatte installiert<br />
werden. Einmal hinzugefügt, durchsucht der<br />
Server das Netzwerk nach angeschlossenen<br />
Sonos-Geräten und scannt die Festplatte nach<br />
streambaren Musikdateien. Dabei werden die<br />
gängigsten komprimierten Audioformate unterstützt,<br />
genauso wie unkomprimierte WAV- und<br />
AIFF-Dateien mit einer Auflösung bis 16 Bit und<br />
48 Kilohertz (kHz). Von reinem Datenstreaming<br />
abgesehen, kann der ZP 90 auch auf<br />
eine Vielzahl an Onlineradiostationen zugreifen<br />
und um eigene Lieblingssender erweitert<br />
werden. Neben reinen Internetradios werden<br />
zusätzlich die Musikdienste Deezer, Last.fm und<br />
Napster unterstützt.<br />
Die Gerätesteuerung muss von Haus aus über<br />
den „Sonos Desktop Controller“ am Computer<br />
vorgenommen werden. Dank gut gestalteter<br />
Benutzeroberfläche geschieht dies zwar sehr<br />
komfortabel, bindet den Nutzer aber immer wieder<br />
an den PC. Alternativ kann man den Sonos<br />
Controller 200 für weitere 349 Euro erwerben.<br />
Apple-iPod-Touch- oder iPhone-Besitzer können<br />
sich kostenfrei eine Sonos-iPod-App mit<br />
gleichem Funktionsumfang herunterladen. Im<br />
Messlabor konnten wir einen Anstieg der Verzerrungen<br />
im Präsenzbereich bis hin zu den höchsten<br />
Frequenzen feststellen. Der daraus resultierende<br />
helle und kühle Eindruck spiegelte sich<br />
auch in einem recht durchwachsenen Verzerrungsproduktverhältnis<br />
wider. Mit einem guten<br />
Signal-Rauschabstand sammelte der kleinste<br />
Sonos hingegen wieder Punkte. Dank des ausgezeichneten<br />
Übersprechungswertes (Crosstalk)<br />
von 99,5 Dezibel (dB) war eine weitläufige Breite<br />
der akustischen Bühne vernehmbar, der es nur<br />
an der nötigen Detailgenauigkeit mangelte. Für<br />
Die große Auswahl an Onlineradiostationen lässt<br />
sich unter anderem nach Genre und Region gliedern<br />
Der mitgelieferte Sonos Desktop Controller dient<br />
primär der Gerätesteuerung<br />
unseren Hörtest bevorzugten wir ausnahmslos<br />
unkomprimierte WAV-Dateien, die ein Vielfaches<br />
mehr an Auflösung gegenüber herkömmlichen<br />
MP3s bieten. Gleich vom ersten Testtitel an,<br />
einem modern produzierten Rocksong, fielen<br />
uns die hohe Lautheit und der helle Grundklang<br />
des Sonos ZP 90 auf. Wirkten die verzerrten E-<br />
Gitarren dank leichter Anhebung in den unteren<br />
Mitten noch recht kernig, ließ der ausgeprägte<br />
Präsenzanteil Schlagzeugbecken etwas silbrig<br />
erscheinen. In voller Orchesterbesetzung rückten<br />
die sonst eher dezenten Triangeln in den<br />
Vordergrund und verdeckten durch ihre hohe<br />
Lautheit feinste Details. Die weitläufige Breite<br />
des Stereobildes und die ausreichende räumliche<br />
Tiefe waren bei den Bewegungen einer<br />
Flamenco-Tänzerin durch den Raum hörbar. Sonos<br />
bietet mit dem ZP 90 einen kompakten Netzwerkplayer,<br />
der besonders durch seine Erweiterbarkeit<br />
mit weiteren hauseigenen Produkten<br />
überzeugt. Mit den zusätzlichen Modulen kann<br />
man ein komplett kabelloses Musiknetzwerk für<br />
das ganze Haus aufbauen. Mit einem externen<br />
D/A-Wandler lässt sich die Klangqualität des ZP<br />
90 zusätzlich aufwerten. Damit spielt dann auch<br />
der kleinste Sonos ganz groß auf.<br />
ERGEBNIS<br />
befriedigend<br />
69 %<br />
66<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Max: 40,41 ˚C<br />
Neben dem Display heizt sich auch das komplette<br />
Gehäuse mit auf<br />
Logitechs Squeezebox Touch bringt als einziger<br />
Testkandidat einen USB-Port sowie einen<br />
SD-Card-Slot mit<br />
LOGITECH SQUEEZEBOX TOUCH<br />
Logitech bietet mit der Squeezebox-Familie eine<br />
bunte Mischung an Netzwerkplayern unterschiedlichster<br />
Größe und Ausstattung. Neu hinzugekommen<br />
ist in diesem Jahr die Squeezebox<br />
Touch, die für einen Preis von 299 Euro erhältlich<br />
ist. Auf den ersten Blick erinnert das 15 Zentimeter<br />
(cm) breite und zehn Zentimeter hohe Gerät<br />
in schwarzer Klavierlackoptik etwas an einen<br />
digitalen Bilderrahmen. Die Gerätebedienung<br />
erfolgt ganz komfortabel über ein in das Plastikgehäuse<br />
eingesetztes 4,3-Zoll-Farbdisplay mit<br />
Touchscreen. Schalter und Drehknöpfe sucht<br />
man hier vergebens. Durch die 20-Grad-Neigung<br />
der Squeezebox nach hinten wirkt das sonst gut<br />
lesbare Menü auf einige Meter Entfernung etwas<br />
undeutlich. Um dem abzuhelfen, verdoppelt sich<br />
die Schriftgröße bei der Steuerung des Gerätes<br />
über die Fernbedienung automatisch.<br />
Vom Heimnetzwerk aus streamt Logitechs<br />
Squeezebox Touch entweder über den LAN-<br />
Port oder kabellos per WLAN. Selbst ohne separate<br />
Antenne konnten wir im Test keinerlei<br />
Empfangsprobleme feststellen. Die Verbindung<br />
zur Hi-Fi-Anlage erfolgt über den analogen<br />
oder einen der beiden digitalen Ausgänge. Mit<br />
Letzteren kann man den internen D/A-Wandler<br />
umgehen und die Squeezebox direkt an einen<br />
externen Wandler anschließen. Wer sich noch<br />
Ganz oben aufgelegt sind die<br />
Standard-Wiedergabefunktionen<br />
Das numerische Tastenfeld<br />
dient der schnelleren Titelanwahl<br />
Das untere Drittel ist besonders<br />
für Onlinemusikstationen<br />
optimiert<br />
gut<br />
Logitech<br />
Squeezebox Touch<br />
TESTSIEGER<br />
sehr gut<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
5.2010<br />
Der Zugriff auf eine Vielzahl an Onlinediensten ist<br />
eine der Stärken des Netzwerkplayers<br />
Logitechs Serversoftware ist für die gängigsten Betriebssysteme<br />
und Netzwerkfestplatten erhältlich<br />
kein eigenes Heimnetzwerk eingerichtet hat,<br />
kann Musikdateien und Fotos zunächst über<br />
den seitlichen SD-Card-Slot und den USB-Port<br />
beziehen. Schließt man eine externe Festplatte<br />
an den USB-Port an, lässt sich die Squeezebox<br />
Touch auch als reiner Server verwenden,<br />
auf den weitere Logitech-Squeezebox-Modelle<br />
zugreifen können.<br />
Auch der technisch unbedarfteste Anwender<br />
muss nicht vor der Einrichtung der Squeezebox<br />
Touch zurückschrecken. Nach dem ersten Gerätestart<br />
wird direkt die gewünschte Netzwerkverbindungsmethode<br />
abgefragt. Ist die Internetverbindung<br />
einmal aufgebaut, erhält man mit<br />
gültiger E-Mail-Adresse Zugang zu Logitechs Server-Software<br />
„Squeezebox Server“. Das gleichnamige<br />
hauseigene Protokoll basiert entgegen<br />
dem allgemeinen Standard nicht auf der UPnP-<br />
Grundlage. Dass dies kein Nachteil sein muss,<br />
beweisen die Computerspezialisten von Logitech<br />
tadellos, denn die Software ist für PC und Mac<br />
kostenfrei erhältlich und auf allen RipNAS-Netzwerkspeichern<br />
bereits standardmäßig vorkonfiguriert.<br />
Nach erfolgreichem Installationsvorgang<br />
auf einem PC scannt der „Squeezebox Server“<br />
die Festplatte automatisch nach verwertbaren<br />
Audiodateien ab, bei der selbst die iTunes-<br />
Bibliothek mit einbezogen wird. Dabei werden<br />
die bekanntesten komprimierten Audioformate<br />
eingebunden und sowohl vom Netzwerk als auch<br />
USB-Stick aus samt Metadaten und Albencover<br />
wiedergegeben. Selbst unkomprimierte WAV-<br />
Files in HD-Auflösung bis zu 24 Bit und 192 kHz<br />
werden erkannt, intern jedoch auf 24 Bit und<br />
96 kHz heruntergesampelt.<br />
Neben dem überwältigenden Aufgebot an Onlineradiostationen<br />
ist Logitechs Lösung lobenswert.<br />
Nach der einmaligen Anmeldung auf Mysqueezebox.com<br />
erhält man Zugang zu den bekanntesten<br />
gratis sowie kostenpflichtig nutzbaren Diensten.<br />
Nicht nur zu reinen Musikstationen bietet die<br />
Squeezebox Zugang, sondern auch zu sozialen<br />
Netzwerken wie Facebook, Internetfotodiensten<br />
wie Flickr und Onlinemarktplätzen wie Amazon.<br />
Die Dienste lassen sich ähnlich wie bei Apples<br />
iPhone-Apps als Schnellwahl im Hauptmenü<br />
ablegen, lediglich ein zusätzlicher Account beim<br />
jeweiligen Anbieter ist für die Nutzung Voraussetzung.<br />
Die Squeezebox Touch weiß nicht nur<br />
durch ihre einfache Bedienbarkeit, sondern auch<br />
im Messlabor dank ihres hervorragenden Übersprechungswertes<br />
zu gefallen. Das äußerst ausgeglichene<br />
Verzerrungsproduktverhältnis sorgt<br />
zusätzlich für einen neutralen Klang. Im Test<br />
eines aktuellen Rocktitels klang die Snaredrum<br />
schön knackig, E-Gitarren hatten einen kernigen<br />
Grundcharakter und wurden durch eine in den<br />
Tiefmitten etwas vordergründige Bassgitarre<br />
unterstützt. Der allgemein hell durchzogene<br />
Klang der Squeezebox Touch äußerte sich in<br />
leichter Silbrigkeit der Schlagzeugbecken und<br />
ließ eine Triangel etwas zu vordergründig erscheinen.<br />
Positiv beeindruckt haben uns die<br />
kräftigen Bassimpulse des kleinen Netzwerkspielers.<br />
Der tiefe Grundton einer Orgel klang<br />
ebenfalls sehr sauber und wusste zu gefallen.<br />
Auch eine sich durch den Raum bewegende<br />
Flamenco-Tänzerin erzeugte mit ihren Schritten<br />
ein gut hörbares Bassfundament auf dem<br />
Parkett. Lediglich ein paar Tanzschritte weiter<br />
in die Tiefe des Raumes hinein hätten wir<br />
uns noch gewünscht. Mit seinen zahlreichen<br />
Funktionen überrascht uns Logitech mit seinem<br />
vielseitigsten Netzwerkplayer.<br />
ERGEBNIS<br />
83 %<br />
gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 67
Test l Vergleich Netzwerkplayer<br />
Fazit<br />
Bei unserem Vergleichstest aktueller Netzwerkplayer<br />
im Preisbereich bis 400 Euro waren wir doch überrascht,<br />
was die kleinen Geräte alles zu leisten vermögen.<br />
Der Testsieger Logitech Squeezebox Touch erlangte<br />
83 Prozent und ist damit selbst höherpreisigen<br />
Playern dicht auf den Fersen. In Sachen Netzwerkfunktionen<br />
und Unterstützung von Musikdiensten stehen<br />
die drei Kleinen den teureren Konkurrenten in nichts<br />
nach und selbst deren Klangqualitäten nähern sie sich<br />
unter Zuhilfenahme eines zusätzlichen D/A-Wandlers<br />
an. Alle drei Testmodelle verfügen über die dafür benötigten<br />
digitalen Ausgänge. Der Testsieger Logitech<br />
zeigte sich dabei besonders anschlussfreudig, denn<br />
er hatte als einziger Kandidat einen USB-Port und<br />
SD-Card-Slot zu bieten, worüber sich zusätzlich Bilder<br />
und Musikdateien wiedergeben lassen. Die Logitech<br />
Squeezebox Touch demonstrierte auch die größte<br />
Audioformatvielfalt und konnte neben den gängigsten<br />
komprimierten Musikdateien selbst unkomprimierte<br />
WAV-Files mit der HD-Auflösung von 24 Bit und 192 kHz<br />
wiedergeben. Den zweiten Platz erlangte Philips‘ NP<br />
2500 mit einer Gesamtwertung von 74 Prozent. Die<br />
ermittelten Ergebnisse im Messlabor konnten uns bei<br />
solch kompakten Maßen durchaus überzeugen. Da<br />
sich das Gerät mit dem beliebten UPnP-AV-Server-<br />
Protokoll verständigt, sind die meisten Netzwerkfestplatten<br />
bereits von Haus aus kompatibel. Dank der<br />
mitgelieferten „Twonky Media Server“-Lizenz lässt<br />
sich aber auch aus jedem handelsüblichen Computer<br />
ein kompletter Audioserver machen. Auf Platz drei<br />
in unserem Vergleichstest landete der Sonos ZP 90,<br />
der seinen beiden Kontrahenten jedoch dicht auf den<br />
Fersen ist. Besonders beeindruckte uns hier die mitgelieferte<br />
Server-Software mit ihren umfangreichen und<br />
benutzerfreundlichen Funktionen. Auch deren Pendant<br />
auf dem iPod touch konnte uns mit dem schicken<br />
Interface und der einfachen Bedienung für sich einnehmen.<br />
Lediglich die zusätzlich benötigte Hardware<br />
zur Nutzung der Funkoption und die Fernbedienung<br />
sehen wir eher als Bestandteil der Basisausstattung.<br />
Die kostenfreie iPod-App ist hingegen für alle Apple-<br />
Handy-Besitzer eine starke Alternative.<br />
Wer auf Erweiterbarkeit setzt, sollte sich den Sonos-<br />
Player etwas näher anschauen, klanglich überzeugte<br />
uns der Logitech am meisten und Philips punktet mit<br />
seiner Klangaufbereitung dank DSP. Mit zusätzlichem<br />
D/A-Wandler steigen alle drei Geräte noch einmal eine<br />
Liga auf.<br />
Torsten Pless<br />
Testsieger<br />
AUSSTATTUNG Sieger Preis/Leistung<br />
Allgemein<br />
Hersteller Logitech Philips Sonos<br />
Modell Squeezebox Touch NP 2500 ZP 90<br />
Preis/Straßenpreis 299 Euro/265 Euro 229 Euro/160 Euro 349 Euro/339 Euro<br />
Maße B/H/T 150 × 110 × 80 mm 252 × 99 × 34 mm 136 × 74 × 140 mm<br />
Gewicht 0,5 kg 0,46 kg 0,69 kg<br />
Leistungsaufnahme<br />
4,1/3,7 W 3,6/2,9 W 4,9/4,9 W<br />
Betrieb/Stand-by<br />
Informationen www.logitech.de www.philips.de www.sonos.com<br />
Anschlüsse<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio XLR<br />
Kopfhörer<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio XLR<br />
Kopfhörer<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio XLR<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
sonstige Anschlüsse<br />
Datenschnittstellen USB, LAN, SD-Card-Slot LAN LAN<br />
FEATURES<br />
Netzwerkplayer<br />
Serverprotokoll Squeezebox Server UPnP (Universal Plug & Play) Sonos Net<br />
Gapless<br />
(lückenlose Wiedergabe)<br />
LAN/WLAN / / /<br />
Freies Onlineradio<br />
Musikdienste Deezer, Last.fm, Classical.com u. a. (27) Deezer, Last.fm, Napster<br />
Audioformate<br />
WAV (bis zu 24 Bit/192 kHz), WMA<br />
(Losless), MP3, FLAC, (HD-) AAC,<br />
Ogg Vorbis, AIFF, Apple Lossless<br />
WAV (bis zu 16 Bit/44,1 kHz), WMA,<br />
MP3, FLAC, AAC, Ogg Vorbis, eAAC+<br />
WAV (bis zu 16 Bit/48 kHz), WMA,<br />
MP3, FLAC, AAC, Ogg Vorbis,<br />
Audible, iTunes Plus<br />
Messdaten<br />
Signalrauschabstand (SNR) 87 dB 92 dB 87 dB<br />
Übersprechen 99 dB 86 dB 99 dB<br />
THD+N 0,022% 0,023% 0,021%<br />
Ausgangspegel 6,3 dBV 6,4 dBV 6,5 dBV<br />
Frequenzgangabweichung 0,031 dB 0,74 dB 0,24 dB<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· Touchscreen-Display<br />
· Wiedergabe von HD-Audioformaten<br />
· zahlreiche Musikdienste<br />
· Zusatzdienste wie Facebook, Flickr<br />
· umfangreiche Klangpresets und<br />
Audiobearbeitungsmöglichkeiten<br />
· analoger Audioeingang zum<br />
Durchschliff<br />
· einfache Erweiterbarkeit mit<br />
zusätzlichen Sonos-Artikeln<br />
· Steuerung via „Sonos Desktop<br />
Controller“<br />
Nachteile · keine Audioeingänge · keine Musikdienste-Unterstützung<br />
· keine USB-Schnittstelle<br />
· Fernbedienung separat erhältlich<br />
· WLAN-Funktion erst mit ZoneBridge<br />
BEWERTUNG<br />
Audio<br />
Audiomesswerte ausgezeichnet 14,5/16 sehr gut 14/16 gut 13/16<br />
Neutralität (messtechnisch) gut 5/6 gut 5/6 befriedigend 4/6<br />
Dynamik (messtechnisch) gut 4,5/6 gut 4,5/6 befriedigend 4/6<br />
Neutralität (klanglich) gut 9/12 gut 8,5/12 befriedigend 7,5/12<br />
Dynamik (klanglich) befriedigend 8/12 gut 9/12 befriedigend 7,5/12<br />
Basswiedergabe befriedigend 8/12 befriedigend 8/12 befriedigend 7/12<br />
Mittenwiedergabe befriedigend 7,5/12 befriedigend 7/12 ausreichend 6/12<br />
Höhenwiedergabe befriedigend 7,5/12 befriedigend 7/12 ausreichend 6/12<br />
Wiedergabequalität gut 64/88 gut 63/88 befriedigend 55/88<br />
Bedienung/Installation ausgezeichnet 26/28 gut 23,5/28 sehr gut 24/28<br />
Ausstattung/Verarbeitung sehr gut 33/39 gut 28,5/39 gut 28/39<br />
Gesamt 123 von 155 Punkten 115 von 155 Punkten 107 von 155 Punkten<br />
Preis/Leistung sehr gut sehr gut gut<br />
ERGEBNIS gut gut befriedigend<br />
83 % 74 % 69 %<br />
Kopfhörer<br />
Netzwerkplayer<br />
Die kleinere Variante eines Audioservers ist der<br />
Netzwerkplayer. Dieser wird auch als Streaming-Client<br />
bezeichnet und beschränkt sich auf reines Datenstreaming.<br />
Ein Netzwerkplayer hat keine eigene<br />
Festplatte verbaut und bezieht seine Daten von im<br />
Netzwerk befindlichen Computern oder Netzwerkfestplatten.<br />
Die beiden letzteren werden deshalb<br />
auch als Media-Server bezeichnet. Zusammen mit<br />
einem Media-Renderer (Medienwiedergabe) und<br />
einem Control-Point (Bedienoberfläche), die der<br />
Netzwerkplayer in sich vereint, werden die Vorgaben<br />
des UPnP-Protokolls erfüllt. Die Übertragungsform<br />
via UPnP-Server wird von Streaming-Clients am<br />
häufigsten genutzt.<br />
68 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Leserbriefe<br />
Videostreaming per AV-Receiver<br />
Wo sind die Direct-<strong>LED</strong>-LCDs?<br />
Kinofilme ohne Balken<br />
Bilder: Auerbach Verlag, HD Plus GmbH<br />
Ich habe mir einen aktuellen AV-Receiver mit<br />
einem DLNA-Logo zugelegt. Was bedeutet das<br />
Kürzel genau? Ein Freund meinte, ich kann so<br />
auf meinen Computer zugreifen und etwa Videos<br />
über den Heimkinoverstärker abrufen und am<br />
Fernseher darstellen.<br />
L. Karl<br />
Die Digital Living Network Alliance wurde 2003<br />
von den Firmen Sony und Intel ins Leben gerufen,<br />
jedoch haben sich im Laufe der Zeit immer mehr<br />
große Konzerne dieser Organisation angeschlossen.<br />
Ziel der Vereinigung ist es, eine einheitliche<br />
Kommunikation von Geräten unterschiedlicher<br />
Hersteller in einem Netzwerk zu garantieren.<br />
Dabei sind DLNA-zertifizierte Geräte in der Lage,<br />
Multimedia-Dateien verschiedenster Formate per<br />
LAN oder WLAN zu übertragen beziehungsweise<br />
entgegenzunehmen und wiederzugeben. AV-Receiver<br />
üben hier letztere Funktion aus. Dabei<br />
streamen sie aber nur Bilder und Musik, trotz der<br />
Verankerung des MPEG-2-Standards (siehe Bild)<br />
lässt sich derzeit kein Gerät zum Abspielen von<br />
Videos überreden.<br />
Bilder JPEG optional PNG, GIF, TIFF<br />
Audio LPCM optional AAC, AC3, ATRAC, MP3, WMA9<br />
Video MPEG-2 optional MPEG-1, MPEG-4, AVC, WMV9<br />
Obwohl das MPEG-2-Format im DLNA-Standard verankert<br />
ist, kann kein aktueller AV-Receiver Videos streamen<br />
UHDTV sinnlos?<br />
Mit großem Interesse las ich den Artikel „Eine<br />
Frage des Abstands“ in der letzten Ausgabe<br />
der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>. Nach den angestellten<br />
Berechnungen für den optimalen Sitzabstand<br />
macht die UHDTV-Auflösung im Wohnzimmer<br />
ja kaum Sinn. Denn um die Vielzahl an Bildpunkten<br />
gebührend wahrnehmen zu können,<br />
müsste man sich rund 40 Zentimeter vor einem<br />
50-Zoll-Fernseher befinden – was natürlich<br />
vollkommen realitätsfern ist.<br />
Peter P.<br />
Wie Sie richtig erkannt haben, ist die UHDTV-<br />
Auflösung mit 7 680 × 4 320 Bildpunkten für das<br />
heimische Wohnzimmer überdimensioniert.<br />
Dennoch könnte sie in Zukunft bei autostereoskopischen<br />
3-D-Displays eine große Rolle<br />
spielen. Hier werden die zwei für den 3-D-<br />
Eindruck nötigen Bilder nämlich nicht von einer<br />
aktiven Shutter-Brille, sondern von einer<br />
speziellen Schicht vor dem Display getrennt.<br />
Diese halbiert im gleichen Zuge die horizontale<br />
Auflösung. Dank UHDTV wären aber ausreichend<br />
Bildpunkte für den hochauflösenden 3-D-Spaß<br />
ohne Brille vorhanden und die plastische Bildqualität<br />
würde sich immer noch über Full-HD-<br />
Niveau bewegen.<br />
Als Stammleser ist mir aufgefallen, dass Sie in<br />
diesem Jahr nur sehr wenige <strong>LED</strong>-hinterleuchtete<br />
Flachbildfernseher mit Local-Dimming-<br />
Technik im Test haben. Woran liegt das?<br />
M. Kurtz<br />
Der Trend geht derzeit klar in Richtung Edge-<br />
<strong>LED</strong>-LCDs. Im direkten Vergleich mit einer vollflächigen<br />
<strong>LED</strong>-Anordnung (Direct-<strong>LED</strong>) ziehen<br />
die Edge-<strong>LED</strong>-LCDs in Sachen Bildqualität klar<br />
den Kürzeren, Kontrast und Ausleuchtung leiden<br />
unter der Bauweise. Wir können uns die Ausrichtung<br />
nur mit ästhetischen Gründen erklären. So<br />
scheinen die superflachen Fernseher besser<br />
beim Kunden anzukommen als ein knackiger<br />
Schwarzwert. Just in dieser Ausgabe testen wir<br />
drei <strong>LED</strong>-LCDs (ab Seite 36) mit lokal dimmbarer<br />
Hinterleuchtung. Ob auf der IFA in Berlin noch<br />
weitere Modelle vorgestellt werden, bleibt abzuwarten.<br />
In jedem Fall wird dieses Jahr noch<br />
Toshibas Cell-TV (55X1) über eine derartige Hinterleuchtung<br />
verfügen.<br />
HDMI 1.4 = 3-D?<br />
Mein neues LC-Display TX-L42V20 von Panasonic<br />
hat zwar eine HDMI-1.4-Schnittstelle,<br />
kann aber kein 3-D darstellen. Ich dachte, die<br />
Versionsnummer der Schnittstelle ist gleichbedeutend<br />
mit der Wiedergabe von 3-D-Inhalten.<br />
L. Schwarm<br />
Der Standard der Schnittstelle umfasst die Weiterleitung<br />
von dreidimensionalen Bildern. Das<br />
sagt aber nicht aus, dass der Fernseher diese<br />
tatsächlich unterstützen muss. HDMI 1.4 ist in<br />
Ihrem Gerät jedoch keinesfalls obsolet – so können<br />
Sie über ein HDMI-Kabel das Bild an Ihren<br />
Fernseher schicken und über selbiges auch den<br />
Ton zurück an Ihren AV-Receiver; eine separate<br />
optische Strippe entfällt somit. Dies geschieht<br />
über den sogenannten Audio Return Channel<br />
(ARC). Allerdings gibt es auch Geräte, die zwar<br />
über die Schnittstelle verfügen, den ARC aber<br />
nicht bereitstellen. Darauf weisen wir Sie in unseren<br />
Tests selbstverständlich hin.<br />
Zukunftsgedanken: 3-D-Blu-ray<br />
Ich habe noch kein 3-D-Equipment, möchte mir<br />
aber bereits jetzt 3-D-Blu-rays kaufen. Kann<br />
ich die Discs auch mit meiner jetzigen Gerätekombination<br />
anschauen?<br />
walter Ö.<br />
Um den 3-D-Effekt zu erzeugen, sind immer zwei<br />
Bilder nötig. Diese müssen natürlich auch auf<br />
einer „Blu-ray 3D“ – so im Übrigen der offizielle<br />
Name – vorliegen. Für die Komprimierung kommt<br />
der neue MPEG-4-MVC-Codec zum Einsatz. Legen<br />
Sie den Film in einen 2-D-Blu-ray-Player,<br />
liest dieser nur einen Bilderstrom aus und die<br />
Disc wird ganz normal abgespielt. Die Filmstudios<br />
können dies grundsätzlich unterbinden, bis<br />
jetzt lag uns aber keine derartige Disc vor.<br />
Endlich steht mein Heimkino und das per<br />
Projektor an die Leinwand geworfene Bild ist<br />
wirklich fantastisch. Nur fallen mir bei der<br />
großen Bilddiagonale die schwarzen Balken<br />
bei Kinofilmen mehr ins Auge. Gibt es eigentlich<br />
eine Möglichkeit, Kinofilme balkenfrei zu<br />
genießen?<br />
Olaf E.<br />
Im Fernsehbereich erlaubt lediglich Philips mit<br />
der 21 : 9-Cinema-Serie balkenfreien Filmgenuss.<br />
Bei einer Projektion gestaltet sich das Prozedere<br />
komplizierter. Sie benötigen einen Beamer<br />
mit einer 21 : 9-Vorverzerrung, eine Leinwand<br />
mit ebendiesem Bildseitenverhältnis und eine<br />
Vorsatzoptik. Ein Infokasten im Zuge unseres<br />
Projektorentests in dieser Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong><br />
<strong>TESTED</strong> auf Seite 56 veranschaulicht Ihnen die<br />
Funktionsweise.<br />
HD-Plus- Receiver unnötig?<br />
Ich plane, mir eine HD-Plus-Smartcard zuzulegen,<br />
möchte mir aber nur ungern einen eigenen<br />
Receiver dafür kaufen. Gibt es noch andere Möglichkeiten?<br />
Uwe B.<br />
Wenn Sie über einen aktuellen Fernseher verfügen,<br />
ist dieser mit einem CI-Plus-kompatiblen<br />
Slot ausgerüstet. Zur Entschlüsselung benötigen<br />
Sie neben der Smartcard ein spezielles HD-Plus-<br />
Modul, das in diesem Einschub Platz findet. Das<br />
Modul können Sie über die Website www.hdplus-modul.de<br />
ordern, die Smartcard wird mitgeliefert.<br />
Besitzen Sie noch ein Fernsehgerät von<br />
2009, ist dieses aller Wahrscheinlichkeit nach<br />
nicht CI-Plus-kompatibel. Da die Schnittstellen<br />
äußerlich nicht voneinander zu unterscheiden<br />
sind, hilft ein Blick in die Anleitung weiter. Ist Ihr<br />
Fernseher nicht für CI Plus geeignet, kommen Sie<br />
um einen separaten Receiver nicht herum.<br />
In der Regel sind alle Fernseher der Modellgeneration<br />
2010 für den Empfang der HD-Plus-Plattform gerüstet<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Ihre Fragen schicken Sie bitte an:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
Lauchstädter Straße 20,<br />
04229 Leipzig<br />
oder per E-Mail an:<br />
leserbriefe@digital-tested.de<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 69
Lexikon<br />
HD Plus: Hochauflösendes Fernsehen mit Hindernissen<br />
Seit dem 1. November 2009 verbreitet die<br />
Sendergruppe RTL in Deutschland die hochauflösenden<br />
Sender RTL HD und Vox HD über<br />
die HD-Plus-Plattform von SES Astra auf der in<br />
Deutschland gängigen Satellitenposition 19,2<br />
Grad Ost. Am 31. Januar 2010 folgten Sat 1 HD,<br />
Pro Sieben HD und Kabel Eins HD. Der Inhalt der<br />
HD-Sender ist mit den bisherigen SD-Varianten<br />
identisch. Ein Großteil des Programms wird<br />
elektronisch auf 1 920 × 1 080 Bildpunkte hochgerechnet<br />
(Upscaling). Lediglich ausgewählte<br />
US-Serien und -Spielfilme sowie Sportübertragungen<br />
laufen in „echtem“ (sog. nativen) HDTV.<br />
Kritik ruft bei vielen Zuschauern der Umstand<br />
hervor, dass SES Astra nach zwölf Monaten<br />
eine jährliche „Infrastrukturpauschale“ in Höhe<br />
von 50 Euro für die bereits durch Werbung<br />
Mögliche Blockaden der Sendeanstalten bei HD Plus<br />
finanzierten Programme in Rechnung stellt.<br />
Außerdem muss in neue Empfangstechnik investiert<br />
werden. Zur Wahl stehen speziell für<br />
HD Plus zertifizierte Set-Top-Boxen, die über<br />
einen Kartenleser die HD-Plus-Smartcard zur<br />
Entschlüsselung aufnehmen. Alternativen sind<br />
Receiver oder Fernseher mit CI-Plus-Schnittstelle,<br />
die über ein separat verfügbares HD-Plus-<br />
CAM (Bild unten links) die privaten HD-Sender<br />
entschlüsseln. Für einige ältere Receiver, die<br />
lediglich über eine Common-Interface-Schnittstelle<br />
verfügen, stehen Legacy-CAMs bereit,<br />
die in Verbindung mit einem Software-Update<br />
den Zugriff auf HD-Plus-Sender einräumen. In<br />
allen Fällen muss der Kunde Einschränkungen<br />
bei Aufnahme und zeitversetztem Fernsehen<br />
hinnehmen (s. Tabelle unten).<br />
Optik<br />
Die Optik ist einer der wichtigsten Bestandteile von<br />
Bildwerfern. Sie besteht aus einer Anordnung verschiedener<br />
Linsen, die das Bild passend zur Leinwand vergrößern,<br />
und hilft, dieses der Entfernung entsprechend<br />
zu fokussieren.<br />
WLAN<br />
Der Begriff steht für Wireless LAN (Local Area Network)<br />
und bezeichnet den kabellosen Netzwerkzugang.<br />
So können Sie auf eingebundene Computer und das<br />
Internet zugreifen. Nahezu alle aktuellen Flachbildfernseher<br />
unterstützen Datenübertragungen.<br />
Streaming<br />
Über einen sogenannten Streaming-Client können Fotos,<br />
Musik und Videos von Computern oder Festplatten<br />
in das heimische Netzwerk integriert und abgespielt<br />
werden. Sie ersparen sich so lästige Verkabelungen<br />
und haben im ganzen Haus Zugriff auf Ihre komplette<br />
Mediensammlung.<br />
UPnP<br />
Universal Plug and Play garantiert die reibungslose<br />
Kommunikation zwischen verschiedenen Geräten in<br />
einem Netzwerk. Dabei kommen standardisierte Protokolle<br />
zum Einsatz, damit der Informationsaustausch<br />
reibungslos funktioniert.<br />
Aufnahme wird komplett unterbunden<br />
Die Wiedergabe von Aufnahmen ist zeitlich<br />
eingeschränkt (zwischen sechs Stunden und<br />
61 Tagen). Die Zeitspanne beginnt nach Abschluss<br />
der Aufnahme<br />
Aufgezeichnete Sendungen sind mit individuellen<br />
Schlüsseln versehen und an das Aufnahmegerät<br />
gebunden<br />
Time-Shift ist nur bis 90 Minuten nach Sendungsende<br />
erlaubt<br />
Analoger Ausgang kann mit Kopierschutz<br />
(Macrovision) belegt werden<br />
HDTV-Sendungen können nur in Standardauflösung<br />
ausgegeben werden<br />
Wenn unterschiedliche Verschlüsselungen zum<br />
Einsatz kommen, lässt sich zu einer Zeit immer<br />
nur ein Pay-TV-Programm entschlüsseln<br />
Besteht der Verdacht auf eine Verletzung des<br />
Kopierschutzes, können CI-Plus-kompatible<br />
Geräte deaktiviert werden<br />
Hochtöner<br />
Lautsprecher, mit dem bevorzugt hohe Töne wiedergegeben<br />
werden. Der Frequenzbereich bewegt sich dabei<br />
zwischen einem und 20 Kilohertz (kHz). Entsprechend<br />
tiefere Frequenzen werden technisch mittels eines<br />
Hochpasses in einer Frequenzweiche vor der Übertragung<br />
abgeschnitten.<br />
PVR<br />
Das Kürzel steht für Personal Video Recorder und<br />
bezeichnet die Möglichkeit, Fernsehinhalte aufzuzeichnen.<br />
Viele Satelliten-, Kabel- und Antennenempfänger<br />
verfügen über diese Funktion, aber auch immer mehr<br />
Flachbildfernseher können Sendungen aufnehmen.<br />
Dies geschieht entweder über eine intern verbaute Festplatte<br />
oder mittels externer USB-Massenspeicher.<br />
Backlight Blinking<br />
Dieses Verfahren erhöht bei <strong>LED</strong>-LCDs die Schärfe<br />
bei schnellen Bewegungen. Dafür werden die <strong>LED</strong>s in<br />
festen Intervallen vollständig ausgeschaltet, um die<br />
Anzeigedauer der einzelnen Bilder zu minimieren.<br />
Einschränkungen bei aktuellen HD-Plus-Empfangsgeräten<br />
zertifizierte<br />
Receiver<br />
für Sat<br />
oder Kabel<br />
ohne CI-<br />
Plus-Slot<br />
Geräte mit<br />
CI-Plus-<br />
Slot<br />
und<br />
CI-Plus-<br />
Modul<br />
Geräte mit<br />
CI-Slot<br />
und CI-<br />
Modul<br />
Aufzeichnung<br />
von<br />
HD-Privatsendern<br />
(z. B. RTL<br />
HD)<br />
Aufzeichnung<br />
von<br />
frei empfangbaren<br />
HD-Sendern<br />
(z. B. ARD<br />
HD)<br />
Time-Shift-<br />
Funktion<br />
bei<br />
HD-Privatsendern<br />
und frei<br />
empfangbaren<br />
Sendern<br />
Unbegrenzte<br />
Speicherzeit<br />
von<br />
Aufnahmen<br />
der HD-Privatsender<br />
Vorspulen<br />
bei<br />
Aufnahmen<br />
von<br />
HD-Privatsendern<br />
Vorspulen<br />
bei Aufnahmen<br />
von frei<br />
empfangbaren<br />
HD-Sendern<br />
Archivieren<br />
und<br />
Brennen<br />
der Aufnahmen<br />
von<br />
HD-Privatsendern<br />
auf externe<br />
Medien<br />
(z. B.<br />
Blu-ray)<br />
ja ja ja ja nein ja nein<br />
nein ja ja nein nein ja nein<br />
modellabhängig*<br />
*) sofern das bereitgestellte Software-Update Aufzeichnungen unterstützt<br />
ja ja ja* nein ja nein<br />
De-Interlacer<br />
In den Anfängen des Fernsehens entschied man sich<br />
aufgrund geringer Bandbreiten, Bildinhalte im Halbbildverfahren<br />
(interlaced) zu übertragen. Ein De-Interlacer<br />
fügt die Bilder wieder zu Vollbildern (progressive)<br />
zusammen. Das Ergebnis ist stark von der Qualität des<br />
De-Interlacers abhängig.<br />
Zwischenbildberechnung<br />
Aufgrund der Bilderzeugung ist die Reaktionszeit von<br />
LC-Displays nicht optimal und Bewegungen werden<br />
unscharf dargestellt; sie wirken verwischt. Die 100-<br />
/200-Hertz-Zwischenbildberechnung errechnet künstliche<br />
Bilder, die das Reaktionsdefizit ausgleichen.<br />
Bewegungen wirken damit flüssiger.<br />
Audio Return Channel (ARC)<br />
Dabei handelt es sich um einen Rückkanal, der über die<br />
HDMI-1.4-Schnittstelle realisiert wird. So übertragen<br />
Sie über das HDMI-Kabel das Bild zu Ihrem Fernseher<br />
und parallel den Ton des TV-Geräts zurück an den AV-<br />
Receiver – eine separate optische Leitung entfällt.<br />
THX<br />
THX ist kein Tonformat wie etwa Dolby Digital 5.1,<br />
sondern ein Qualitätssiegel von „Star Wars“-Schöpfer<br />
George Lucas und seinem Toningenieur Tomlinson<br />
Holman. Es soll ein möglichst authentisches Hörund<br />
Seherlebnis garantieren, indem Bild und Ton<br />
genauso wie vom Produzenten beabsichtigt abgespielt<br />
werden. Es gibt mehrere Deutungen der Abkürzung<br />
THX, die wahrscheinlichste lautet „Tomlinson Holman<br />
Experience“.<br />
21 : 9 (Cinemascope)<br />
In der Regel werden Kinofilme mit diesem Bildseitenverhältnis<br />
aufgezeichnet und füllen im Kinosaal<br />
die Leinwand vollständig aus. Da im Heimkino fast<br />
ausschließlich 16 : 9-Fernseher und -Projektoren zum<br />
Einsatz kommen, werden die Bilder hier von schwarzen<br />
Balken umrahmt.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, HD Plus, Humax, Kabel Deutschland, Panasonic, Technotrend<br />
70<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
5.2010 x.2010 Oktober/November Monat/Monat<br />
41 Filme im Test<br />
DER FANTASTISCHE MR. FOX<br />
Seite 81<br />
SHUTTER ISLAND<br />
KAMPF DER TITANEN<br />
PRINCE OF PERSIA<br />
74 75 84
Blu-ray-Test<br />
Quo vadis, 3-D-Blu-ray?<br />
Es ist schon ein mehr als gefährliches<br />
Spiel, das die großen Hersteller zurzeit<br />
in Sachen 3-D-Blu-ray mit dem interessierten<br />
Kunden treiben: Panasonic sichert sich<br />
mal eben die Exklusivrechte für „Ice Age 3“ und<br />
„Coraline“, sodass man zwei der wichtigsten<br />
und interessantesten 3-D-Filme auf absehbare<br />
Zeit nicht regulär im Handel, sondern nur im<br />
Bundle mit Panasonic-Produkten bekommt. Ein<br />
ähnliches Konzept wird bei Samsung verfolgt,<br />
wo man sich mit dem vor spektakulären Effekten<br />
nur so strotzenden „Monsters vs. Aliens“ ebenfalls<br />
einen potenziellen Hardware-Seller ins Boot<br />
geholt hat. Das Problem an dieser rigorosen Markenstrategie<br />
besteht darin, dass die Auswahl an<br />
frei verfügbarem und passendem Futter für das<br />
teuer erstandene neue 3-D-Equipment noch kleiner<br />
wird, als die ohnehin wenigen Starttitel dies<br />
von vornherein befürchten ließen. Außer dem<br />
sehr empfehlenswerten „Wolkig mit Aussicht auf<br />
Fleischbällchen“ und der IMAX-Dokumentation<br />
„Grand Canyon Adventure“ herrscht gähnende<br />
Leere in den Regalen. Für die Zukunft sind<br />
weitere Exklusivdeals mehr als wahrscheinlich,<br />
die vorprogrammierte Technikreferenz „Avatar“<br />
wird seit Monaten mit Panasonic in Verbindung<br />
gebracht und Samsung scheint sich die Rechte<br />
an der kompletten „Shrek“-Reihe gesichert zu<br />
haben. Wir sehen diese Entwicklung mehr als<br />
kritisch: Es ist einfach ein verdammt schmaler<br />
Grat zwischen dem verständlichen Wunsch<br />
nach Exklusivität (und der damit verbundenen<br />
Hoffnung auf einen entscheidenden Hardware-<br />
Vorteil im heiß umkämpften 3-D-Segment) und<br />
dem Punkt, an dem der Endverbraucher mangels<br />
zu geringer Auswahl einfach nur noch dankend<br />
abwinkt und sein sauer verdientes Geld gar<br />
nicht erst in die neue Technik investiert. Das<br />
wäre angesichts des riesigen Potenzials, das<br />
bereits die Filme der ersten 3-D-Generation<br />
für zu Hause offenbaren, eine mehr als bedauernswerte<br />
Entwicklung. Denn das Plus an<br />
Entertainment durch die dritte Dimension ist<br />
auch in den eigenen vier Wänden nicht von der<br />
Hand zu weisen. In unserem Schwestermagazin<br />
HD+TV nehmen wir in der aktuellen Ausgabe<br />
5/2010 alle wichtigen 3-D-Titel ausführlich unter<br />
die Lupe, Kurztests zu „Wolkig mit Aussicht<br />
auf Fleischbällchen“ und „Monsters vs. Aliens“<br />
finden Sie in diesem Heft auf Seite 76. TW<br />
„Avatar“ in 3-D fürs Heimkino<br />
Die Gerüchte verdichten sich, dass Panasonic<br />
der ganz große Wurf gelungen ist<br />
und der Hersteller die kommende 3-D-<br />
Referenz „Avatar“ ab November exklusiv<br />
im Bundle mit eigenen Geräten verkaufen<br />
darf. Schaut man sich die überwältigenden<br />
Verkaufszahlen der regulären BD<br />
an, könnte dieser Deal dem Unternehmen<br />
einen nicht zu unterschätzenden Vorteil<br />
auf dem Inkratieren 3-D-Markt verschaffen.<br />
Ob die dreidimensionale Variante<br />
bereits den erweiterten Director’s Cut<br />
beinhalten wird, ist nicht bekannt.<br />
Hitchcocks „Psycho“ wird fünfzig<br />
Ein halbes Jahrhundert ist es her, dass<br />
Janet Leigh und Anthony Perkins in Alfred<br />
Hitchcocks Genre-Meilenstein „Psycho“<br />
Angst und Schrecken auf der Kinoleinwand<br />
eine völlig neue Dimension verliehen.<br />
Noch heute gilt der beklemmende<br />
Klassiker vielen als einer der besten<br />
Filme aller Zeiten, als Geburtsstunde des<br />
modernen Psychothrillers und Paradebeispiel<br />
für Suspense in Perfektion. Zum<br />
50. Geburtstag kommt der Klassiker am<br />
16. September nun endlich auf Blu-ray<br />
heraus – mit neu gemasterter Tonspur<br />
und umfangreichem Extramaterial.<br />
„Monsters vs. Aliens“ ist zurzeit die klare Referenz in<br />
Sachen 3-D-Effektdichte und Bildtiefe<br />
Auch „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ profitiert<br />
in der dreidimensionalen Variante enorm<br />
Blu-ray- und DVD-Charts aus der Redaktion<br />
Top-10-Blu-rays der Redaktion<br />
1 Monsters vs. Aliens (3-D-Version)<br />
2 Der fantastische Mr. Fox<br />
3 Evet, ich will!<br />
4 Shutter Island<br />
5 An Education<br />
6 Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen (3-D-Version)<br />
7 Coraline (3-D-Version)<br />
8 Evangelion 1.11 – You Are (Not) Alone<br />
9 Friendship!<br />
10 Michael Bublé – Caught In The Act<br />
Top-10-DVDs der Redaktion<br />
1 Shutter Island<br />
2 Friendship!<br />
3 Der fantastische Mr. Fox<br />
4 Adam<br />
5 In meinem Himmel<br />
6 Blind Side<br />
7 Medium (Staffel 5)<br />
8 Prince Of Persia<br />
9 Nine<br />
10 Kampf der Titanen<br />
David Fincher hat Großes vor<br />
„Man gewinnt keine 500 Millionen<br />
Freunde, ohne sich auf dem Weg ein paar<br />
Feinde zu machen“ – so oder so ähnlich<br />
wird der deutsche Slogan zu David Finchers<br />
neuem Streifen „The Social Network“<br />
wohl ungefähr lauten. Shootingstar<br />
Jesse Eisenberg („Adventureland“,<br />
„Zombieland“) wird dem jüngsten Milliardär<br />
der Welt, Facebook-Gründer Mark<br />
Zuckerberg, sein jugendliches Gesicht<br />
leihen. Der erste Teaser macht schon ordentlich<br />
Lust auf mehr. Man sieht zwar so<br />
gut wie nichts und erfährt nur wenig über<br />
den Plot – die typische bedrohliche Fincher-Stimmung<br />
stellt sich aber sofort ein,<br />
was sicher auch dem tonnenschweren<br />
Score von Nine-Inch-Nails-Frontmann<br />
Trent Reznor zu verdanken ist. Auf diesen<br />
Film darf man definitiv gespannt sein,<br />
voraussichtlicher Kinostart in den USA ist<br />
der 15. Oktober.<br />
So testet <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> DVDs und Blu-rays<br />
Bild<br />
Die DVD oder Blu-ray wird nicht nur am klassischen Fernseher<br />
geprüft, sondern auch über einen HDTV-Beamer auf<br />
einer Leinwand mit einer Bilddiagonale von 3,35 Meter. Wir<br />
prüfen wiederum fünf Kategorien, wobei jeweils maximal<br />
zwei Punkte zu erreichen sind. Insgesamt kann die Disc<br />
im Bildtest damit zehn Punkte erhalten. <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
achtet auf „Kontrast“ und „Schärfe“, „Nachzieheffekte/<br />
Artefakte“ (also Ruckler, Standbilder, digitale Fehler,<br />
doppelte Konturen), „Farbdarstellung“ (feine Farbabstufungen<br />
sollten zur Geltung kommen) und „Schwarzwert“<br />
(d. h. am Fernseher wird getestet, wie tief das Schwarz in<br />
dunklen Szenen wirklich ist).<br />
Ton<br />
Wir prüfen Tonformat und Klang, wobei nicht gemessen,<br />
sondern gehört wird. Schließlich geht es<br />
beim Thema Heimkino um den Spaß am Erlebnis.<br />
Dabei berücksichtigen wir in jedem Fall die Originalmischung<br />
eines Films. Zum Testen ziehen wir jeweils die<br />
deutsche Tonspur und die Originalsprache heran. Die<br />
Disc muss sich in fünf Kategorien bewähren: Je zwei<br />
Punkte sind maximal zu erreichen bei „Tonformat“,<br />
„Raumklang/Raumtiefe“, „Rauschen“, „Dynamik“<br />
(Erleben wir beim Test einen lebendigen Ton, der die<br />
Lautsprecher entsprechend der Filmhandlung belastet?)<br />
und „Verständlichkeit der Dialoge“.<br />
Extras<br />
DVDs und Blu-rays machen viel Spaß, weil sie Zusatzmaterial<br />
mit einem echten Mehrwert enthalten. Wir prüfen,<br />
ob ein Booklet vorhanden ist und bewerten die „Gestaltung<br />
des Menüs“. Maximal zwei Punkte sind hierbei zu<br />
erreichen, wenn es animiert ist oder sonstige Besonderheiten<br />
aufweist. Der „Umfang des Bonusmaterials“<br />
wird ebenfalls mit maximal zwei Punkten bewertet. Beim<br />
„Inhalt“ achtet die Redaktion darauf, ob das Material interessant<br />
und vielschichtig ist, dann gibt es zwei Punkte.<br />
Zudem honorieren wir das Fehlen von „Werbung“. Hier<br />
gibt es Punktabzug, wenn das Bonusmaterial lediglich<br />
aus Werbung für diesen oder andere Filme besteht.<br />
Bilder: Paramount Home, Sony Pictures DT<br />
72<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
VORSCHAU SEPTEMBER 2010<br />
From Paris With Love<br />
3. 9.<br />
3. 9.<br />
3. 9.<br />
9. 9.<br />
9. 9.<br />
10. 9.<br />
10. 9.<br />
10. 9.<br />
16.9.<br />
16. 9.<br />
16. 9.<br />
16. 9.<br />
16. 9.<br />
Land/Jahr/Genre: FR/2010/Action<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Pierre Morel<br />
Laufzeit: 93 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 3. September 2010<br />
Black Hawk Down<br />
Land/Jahr/Genre: US/2001/Action<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />
Regie:<br />
Ridley Scott<br />
Laufzeit: 138 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 3. September 2010<br />
Collateral Damage<br />
Land/Jahr/Genre: US/2002/Action<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Andrew Davis<br />
Laufzeit: 109 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 3. September 2010<br />
Friendship!<br />
Land/Jahr/Genre: DE/2010/Komödie<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Markus Goller<br />
Laufzeit: 108 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 9. September 2010<br />
Baarìa<br />
Land/Jahr/Genre: IT, FR/2009/Drama<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Giuseppe Tornatore<br />
Laufzeit: 151 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 9. September 2010<br />
Ice Road Truckers<br />
Land/Jahr/Genre: US/2007/Reality-Doku<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Bildformat: 1.77 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
diverse<br />
Laufzeit: 585 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Veröffentlichung: 10. September 2010<br />
Train<br />
Land/Jahr/Genre: US/2008/Horror<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Bildformat: 1.77 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />
Regie:<br />
Gideon Raff<br />
Laufzeit: 88 min<br />
FSK:<br />
ab 18 Jahren<br />
Veröffentlichung: 10. September 2010<br />
Der Klang des Herzens<br />
Land/Jahr/Genre: US/2007/Romantik<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Kirsten Sheridan<br />
Laufzeit: 113 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 10. September 2010<br />
Kick-Ass<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Action<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Franziska Buch<br />
Laufzeit: 117 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 16. September 2010<br />
Der Ghostwriter<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Thriller<br />
Vertrieb: Arthaus<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Roman Polanski<br />
Laufzeit: 128 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 16. September 2010<br />
Date Night – Gangster für eine Nacht<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Komödie<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Shawn Levy<br />
Laufzeit: 101 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 16. September 2010<br />
Bean – Der ultimative Katastrophenfilm<br />
Land/Jahr/Genre: GB, US/1997/Komödie<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Mel Smith<br />
Laufzeit: 90 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 16. September 2010<br />
Monster House 3D<br />
Land/Jahr/Genre: US/2006/Animation<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Gil Kenan<br />
Laufzeit: 91 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 16. September 2010<br />
VORSCHAU SEPTEMBER/OKTOBER 2010<br />
Der fantastische Mr. Fox<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/ Tr i c k fi l m<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
17. 9.<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Wes Anderson<br />
Laufzeit: 87 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 17. September 2010<br />
Der Pianist<br />
Land/Jahr/Genre: DE, FR, UK, PL/2002/Drama<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
17. 9.<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Roman Polanski<br />
Laufzeit: 150 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 17. September 2010<br />
Robin Hood – Director‘s Cut<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Action<br />
Vertrieb: Universal Pictures<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
23. 9.<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Ridley Scott<br />
Laufzeit: 157 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 23. September 2010<br />
Young Victoria<br />
Land/Jahr/Genre: UK, US/2009/Historienfilm<br />
Vertrieb: Capelight Pictures<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
24. 9.<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Jean-Marc Vallée<br />
Laufzeit: 105 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 24. September 2010<br />
Prince Of Persia – Der Sand der Zeit<br />
30. 9.<br />
1. 10.<br />
1. 10.<br />
4. 10.<br />
7. 10.<br />
7. 10.<br />
7. 10.<br />
7. 10.<br />
7. 10.<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Abenteuer<br />
Vertrieb: Walt Disney Studios Home<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Mike Newell<br />
Laufzeit: 116 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 30. September 2010<br />
Albert Schweitzer<br />
Land/Jahr/Genre: DE/2010/Familie<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: Dolby True HD 5.1<br />
Regie:<br />
Gavin Millar<br />
Laufzeit: 103 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Veröffentlichung: 1. Oktober 2010<br />
Zwei Brüder<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Abenteuer<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Jean-Jacques Annaud<br />
Laufzeit: 105 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 1. Oktober 2010<br />
Vergebung<br />
Land/Jahr/Genre: DK, SE/2009/Thriller<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Daniel Alfredson<br />
Laufzeit: 141 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 4. Oktober 2010<br />
Barbarossa<br />
Land/Jahr/Genre: DE/2010/Abenteuer<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />
Regie:<br />
Renzo Martinelli<br />
Laufzeit: 123 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 7. Oktober 2010<br />
Chloe<br />
Land/Jahr/Genre: US, CA, FR/2009/Action<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Atom Egoyan<br />
Laufzeit: 96 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 7. Oktober 2010<br />
Plan B für die Liebe<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Romantikkomödie<br />
Vertrieb: Concorde Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Alan Poul<br />
Laufzeit: 125 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 7. Oktober 2010<br />
Iron Man 2<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Action<br />
Vertrieb: Concorde Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
John Favreau<br />
Laufzeit: 125 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 7. Oktober 2010<br />
Scream<br />
Land/Jahr/Genre: US/1996/Horror<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Wes Craven<br />
Laufzeit: 111 min<br />
FSK:<br />
ab 18 Jahren<br />
Veröffentlichung: 7. Oktober 2010<br />
VORSCHAU OKTOBER/NOVEMBER 2010<br />
Lieferung mit Hindernissen<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Komödie<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
8. 10.<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />
Regie:<br />
Benny Boom<br />
Laufzeit: 80 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 8. Oktober 2010<br />
Crazy Heart<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Biopic<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
8. 10.<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Scott Cooper<br />
Laufzeit: 112 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 8. Oktober 2010<br />
The Cake Eaters<br />
11. 10.<br />
11. 10.<br />
15. 10.<br />
15. 10.<br />
21. 10.<br />
22. 10.<br />
29. 10.<br />
31. 10.<br />
4. 11.<br />
5. 11.<br />
18. 11.<br />
Land/Jahr/Genre: US/2007/Drama<br />
Vertrieb: KSM GmbH<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Mary Stuart Masterson<br />
Laufzeit: 86 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 11. Oktober 2010<br />
City Of Life And Death<br />
Land/Jahr/Genre: CN/2009/Kriegsfilm<br />
Vertrieb: KSM GmbH<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Chuan Lu<br />
Laufzeit: 136 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 11. Oktober 2010<br />
Three Kings<br />
Land/Jahr/Genre: US/2007/Drama<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
David Russell<br />
Laufzeit: 114 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 15. Oktober 2010<br />
Der Exorzist – Extended Director‘s Cut<br />
Land/Jahr/Genre: US/1973/Horror<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
William Friedkin<br />
Laufzeit: 132 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 15. Oktober 2010<br />
Das Leuchten der Stille<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Romanze<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Lasse Hallström<br />
Laufzeit: 108 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 21. Oktober 2010<br />
Sex And The City 2<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Romantikkomödie<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1, DTS 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Michael Patrick King<br />
Laufzeit: 146 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 22. Oktober 2010<br />
Leaves Of Grass<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Tragikomödie<br />
Vertrieb: WVG Medien<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Tim Blake Nelson<br />
Laufzeit: 104 min<br />
FSK:<br />
ab 15 Jahren<br />
Veröffentlichung: 29. Oktober 2010<br />
Hier kommt Lola<br />
Land/Jahr/Genre: DE/2010/Familie<br />
Vertrieb: Highlight Film<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1, DTS, DTS-HD 5.1<br />
Regie:<br />
Franziska Buch<br />
Laufzeit: 100 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Veröffentlichung: 31. Oktober 2010<br />
The Crazies<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Horror<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Breck Eisner<br />
Laufzeit: 101 min<br />
FSK:<br />
ab 18 Jahren<br />
Veröffentlichung: 4. November 2010<br />
Walhalla Rising<br />
Land/Jahr/Genre: DK/2009/Kunstfilm<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 7.1, DTS-HD 5.1 HR<br />
Regie:<br />
Nicolas Winding Refn<br />
Laufzeit: 93 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 5. November 2010<br />
My Son, My Son What Have Ye Done<br />
Land/Jahr/Genre: US/DE/2009/Thriller<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Werner Herzog<br />
Laufzeit: 91 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 18. November 2010<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 73
Blu-ray-Test<br />
Shutter Island<br />
Handlung: Die Romanvorlage von Dennis Lehane, der<br />
unter anderem auch schon die starke Story für Clint<br />
Eastwoods „Mystic River“ geliefert hat, ist ein kunstvoll<br />
konstruiertes Mystery-Puzzle um die seltsamen Vorkommnisse<br />
in einer psychiatrischen Anstalt auf einer<br />
entlegenen Insel irgendwo vor der amerikanischen Ostküste.<br />
US-Marshal Teddy Daniels (Leonardo DiCaprio)<br />
versucht Mitte der 1950er Jahre gemeinsam mit seinem<br />
Partner Chuck Aule (der wahrscheinlich nächste Hulk-<br />
Darsteller Mark Ruffalo), das mysteriöse Verschwinden<br />
einer Patientin aufzuklären – hinter der abgeklärten<br />
Fassade des undurchschaubaren Anstaltsleiters (Sir<br />
Ben Kingsley) vermutet er finstere Machenschaften und<br />
unethische Experimente. In einem Rundumschlag will<br />
er das große Geheimnis der Insel lösen, doch verliert<br />
er dabei nach und nach selbst die Kontrolle über die<br />
Ereignisse und auch über seine eigene Wahrnehmung.<br />
Doch zu viel vom wirklich fesselnden Plot zu enthüllen,<br />
könnte das Erlebnis „Shutter Island“ ganz schnell<br />
beeinträchtigen. Den Hinweis von Concorde, dass das<br />
sehr gut gemachte und wirklich aufschlussreiche Bonusmaterial<br />
Spoiler in rauen Mengen beinhaltet, sollte<br />
man also durchaus ernst nehmen. Nur so viel sei verraten:<br />
In diesem Film ist kaum etwas so, wie es scheint,<br />
Erinnerung und Erleben verschränken sich im Laufe der<br />
Geschichte immer mehr, ziehen Zuschauer wie Figuren<br />
immer tiefer hinab in einen Strudel aus Vermutungen<br />
und Verdächtigungen, Wahn und Wirklichkeit, Paranoia<br />
und Spekulation.<br />
Film: Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio, das ist<br />
mittlerweile ein ähnlich erfolgreiches und unzertrennliches<br />
Regisseur-Schauspieler-Gespann wie Steven<br />
Spielberg und Tom Hanks oder Tim Burton und Johnny<br />
Depp. Bereits in „Gangs Of New York“, „Aviator“ und<br />
Originaltitel: Shutter Island US 2010<br />
Genre: Thriller<br />
Vertrieb: Concorde<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Martin Scorsese<br />
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Mark<br />
Ruffalo, Ben Kingsley<br />
Laufzeit: 138 min<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 18 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Filmwertung 7,5/10<br />
Regie-Legende Martin Scorsese gelingt ein fesselndes Mystery-<br />
Puzzle, das einen lange im Dunkeln tappen lässt und mit der schlüssigen<br />
Auflösung für einen gelungenen Aha-Effekt sorgt.<br />
Bildqualität 9/10<br />
Ein Transfer, wie man ihn sich wünscht. Selbst im Kino konnte man<br />
die berauschenden Bilder und Einstellungen von Kameramann Robert<br />
Richardson nicht in solcher Brillanz erleben.<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Fantastische Klarheit in den Dialogen, dazu gelegentliche Surround-<br />
Effekte, die auch das Heimkinogefühl gut herüberbringen. Die deutsche<br />
Tonspur steht dem Original in nichts nach.<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Guter Umfang, ein logischer Aufbau, interessante und vielfältige Infos<br />
von Marty und der gesamten Crew, die die Entstehung des Films von<br />
allen Seiten beleuchten. Aber Vorsicht: Spoiler-Alarm!<br />
Kurzfazit<br />
„The Departed“ trug ihre Zusammenarbeit Früchte,<br />
bei „Shutter Island“ war es dann schon keine Überraschung<br />
mehr, dass die komplexe und anspruchsvolle<br />
Hauptfigur wieder von einem der anerkanntermaßen<br />
besten Schauspieler unserer Tage verkörpert wird.<br />
DiCaprio trägt die Geschichte von der ersten Minute<br />
an, er gibt seinen Charakter als wild entschlossenen<br />
Einzelgänger, der immer wieder von den Geistern der<br />
Vergangenheit eingeholt wird und an der Bürde seiner<br />
Taten von einst trotz aller Bemühungen, ein guter und<br />
aufrichtiger Mensch zu sein, zu zerbrechen droht. Seine<br />
Wandlung vom selbstsicheren Gesetzeshüter zum an<br />
sich und der ganzen Welt zweifelnden Nervenbündel<br />
ist ein konsequent angelegter und schauspielerisch<br />
beeindruckend vorgetragener Prozess, den man über<br />
die gesamte Laufzeit gebannt verfolgt.<br />
Auch wenn das Markenzeichen „Directed by Martin<br />
Scorsese“ schon von vornherein für Qualität bürgt:<br />
Dieser Film ist anders als alles, was man bisher vom<br />
New Yorker Regie-Urgestein zu sehen bekam. Es scheint<br />
fast so, als ob der lang ersehnte Oscar ® als bester<br />
Regisseur des Jahres (für „Departed“, 2006) ihn wieder<br />
völlig frei gemacht hätte für neue Ideen, neue Horizonte<br />
und ganz neue Stoffe, die man noch vor einigen Jahren<br />
niemals mit ihm in Verbindung gebracht hätte. Hier<br />
gibt es weder den rauen Realismus seiner „New Hollywood“-Phase<br />
(wie in seinen unsterblichen Klassikern<br />
„Hexenkessel“ oder „Taxi Driver“), noch die minutiösen<br />
und doch schwelgerischen Milieustudien Marke „Goodfellas“<br />
oder „Casino“. Auch vom Motto „Bigger is<br />
better“ (wie in „Kundun“ oder „Gangs Of New York“ zu<br />
sehen) hat er sich verabschiedet. „Shutter Island“ ist<br />
auf den ersten Blick ein klassischer Krimi mit ordentlich<br />
Thriller-Anteilen, der allerdings im Laufe der Handlung<br />
seine wahre Tiefe und seine zahlreichen Bedeutungsund<br />
Handlungsebenen offenbart. Ab und an fühlt man<br />
sich sogar wohlig an David Lynch erinnert, man ist sich<br />
einfach nicht mehr sicher, was für ein Spiel der Ausnahme-Regisseur<br />
hier mit einem treibt. Irgendwann scheinen<br />
alle Toten lebendig und alle Lebenden tot zu sein<br />
und Begriffe wie Wahrheit oder Wirklichkeit verlieren<br />
bis zum starken finalen Twist fast jegliche Bedeutung.<br />
Blu-ray: „Shutter Island“ ist Heimkino pur, die Blu-ray<br />
glänzt zu jeder Zeit mit gestochen scharfen Bildern und<br />
Auch die Nebenrollen sind schlichtweg grandios besetzt,<br />
Michelle Williams bildet da keine Ausnahme<br />
Sir Ben Kingsley bleibt in seiner Rolle als Nervenarzt<br />
undurchschaubar und geheimnisvoll bis zum Schluss<br />
einem sehr guten Detailgrad; die leicht entsättigten<br />
Farben passen perfekt zum zeitlichen Setting und zur<br />
bedrohlichen Atmosphäre der Handlung. In keiner einzigen<br />
Szene macht sich unangenehmes Bildrauschen<br />
bemerkbar, der Kontrast ist stets optimal gewählt<br />
und bringt die landschaftlich spektakulären Drehorte<br />
auf der Insel (die beinahe als eigener, ungezähmter<br />
und wilder Charakter durchgeht) voll zur Geltung. Obwohl<br />
im Audiobereich die zahlreichen und engagiert<br />
synchronisierten Dialoge klar im Mittelpunkt stehen,<br />
begeistern auch gelegentliche Surround-Highlights wie<br />
die markigen Donnerschläge und der peitschende Regen<br />
während eines tobenden Unwetters auf der Insel.<br />
Sowohl die deutsche als auch die englische Spur liegen<br />
in bestem DTS-HD Master Audio 5.1 vor und sorgen für<br />
ein gleichermaßen hohes Niveau in beiden Sprachfassungen.<br />
Das Bonusmaterial enthüllt die raffinierten<br />
Lösungshinweise, die Martin Scorsese von der ersten<br />
Minute an im gesamten Film versteckt hat und die<br />
einem beim zweiten Durchlauf eine völlig neue Sichtweise<br />
auf die Story bescheren.<br />
TW<br />
Sehr rundes und gelungenes Blu-ray-Release des letzten Scorsese.<br />
Ganz sicher nicht sein größter Wurf, aber immer noch ein ganz<br />
starkes Stück Film mit einem phänomenalen Twist am Ende.<br />
Leonardo DiCaprio ist seit Jahren Martin Scorseses „männliche Muse“. Mit jeder Zusammenarbeit kitzelt die Regie-Legende<br />
neue Facetten aus dem charismatischen Darsteller; auf zukünftige Projekte darf man sich freuen<br />
Bilder: Concorde<br />
74<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
A Serious Man<br />
Mit einem harmlosen Bestechungsversuch<br />
eines<br />
Studenten beginnt es, doch<br />
bald türmt sich Problem auf<br />
Problem für Professor Lawrence<br />
Gopnik und er findet<br />
sich als völlig abgebrannter,<br />
betrogener Ehemann in einem<br />
heruntergekommenen Hotel<br />
mit seinem hochbegabten, aber leicht verrückten Bruder<br />
als Bettgenossen wieder. Es ist ein großes Unglück,<br />
das über ihn hereinbricht – zwar in absurd-grotesker<br />
Weise erzählt, doch immer mit einem deutlich fühlbaren<br />
Kern an Sympathie für das Schicksal dieses zutiefst<br />
rechtschaffenen Charakters, den Michael Stuhlbarg mit<br />
behutsamer Mimik und passendem Understatement kongenial<br />
interpretiert. Man weiß oft nicht, ob man lachen<br />
oder weinen soll, und gerade diese Gratwanderung zwischen<br />
Drama und schwarzer Komödie macht die große<br />
Qualität dieses jüngsten Streichs der Coen-Brüder aus.<br />
Bildtechnisch macht die Blu-ray so gut wie nichts falsch,<br />
lediglich der Schärfegrad und die Qualität der Details<br />
lassen noch Luft nach oben. Der Sound steht ganz im<br />
Dienst der Dialoge, die klar und präzise herüberkommen.<br />
Gelegentliche Surround-Einsätze runden den gelungenen<br />
Mix ab. Die Extras fallen mit 90 Minuten üppig aus. TW<br />
Originaltitel: A Serious Man US,UK,FR 2009<br />
Genre: Tragikomödie<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Bild 8,5/10<br />
Regie: Ethan und Joel Coen<br />
Ton 7/10<br />
Darsteller: Michael Stuhlbarg,<br />
Richard Kind,<br />
Bonus 7,5/10<br />
Adam Arkin<br />
Laufzeit: 106 min<br />
Hinter der absurden, oftmals komischen Fassade<br />
versteckt sich ein tieftrauriger Film über ein<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Durchschnittsleben, das aus den Fugen gerät.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
An Education<br />
Handlung und Film: England,<br />
die frühen 1960er Jahre<br />
– ein Mädchen, ein Cello, strömender<br />
Regen. Ein gut aussehender<br />
junger Mann in einem<br />
noblen Wagen nähert sich,<br />
bietet ihr die Heimfahrt an.<br />
Sie willigt ein, schnell kommen<br />
sich die beiden näher – sie<br />
beeindruckt von seiner weltmännischen Gelassenheit, er<br />
verzaubert von ihrer unschuldigen Erscheinung, ihrer intelligenten<br />
Art. Schon diese Eröffnungssequenz des letztjährigen<br />
Festivallieblings und Überraschungserfolgs „An<br />
Education“ saugt einen förmlich ein in eine längst vergangene<br />
Epoche. Der dänischen Regisseurin Lone Scherfig<br />
gelingt hier (nach einem Drehbuch von Kultautor Nick<br />
Hornby) ein wunderbares Porträt einer aufblühenden<br />
jungen Frau, die die Konventionen ihrer Zeit mit aller Kraft<br />
und doch bewundernswerter Leichtigkeit zu durchbrechen<br />
sucht. Es ist ein Film über das Erwachsenwerden, über<br />
Ein Traumpaar wie zu besten Hollywood-Zeiten: Carey<br />
Mulligan und Peter Sarsgaard versprühen viel Charme<br />
den Aufbruch in eine neue Zeit, gegen die alles, was das<br />
Leben bis dato zu bieten hatte, nur noch fahl und trist und<br />
unbedeutend aussehen kann. Carey Mulligan offenbart<br />
in ihrer Rolle als Tochter aus gutem Hause, die ihren ganz<br />
eigenen Weg durchs Leben einschlägt, eine erstaunliche<br />
Wandlungsfähigkeit. Sie lässt den Zuschauer unmittelbar<br />
teilhaben an ihrer rasanten Charakterentwicklung vom<br />
aufgeweckten, aber scheuen jungen Mädchen zur selbstsicheren<br />
und begehrenswerten jungen Frau. Natürlich ist<br />
ihre neue Bekanntschaft David (Peter Sarsgaard) nicht<br />
ausschließlich ein Ritter in strahlender Rüstung. Sein<br />
zwielichtiger Lebenswandel und ein gut gehütetes Geheimnis,<br />
das er mit sich trägt, sorgen für die nötigen Steine<br />
auf dem Weg zum Glück und für genügend Dramatik.<br />
Blu-ray: Sony Pictures bringt „An Education“ auf einer<br />
sehenswerten Blu-ray auf den Markt. Auffällig sind die<br />
blassen Hauttöne, die den Figuren, die sich in gehobenen<br />
Gesellschaftskreisen bewegen, eine passend vornehme<br />
Note verleihen. Nach der makellosen ersten halben Stunde<br />
macht sich ab und an dezentes Bildrauschen bemerkbar.<br />
Für einen Film, der fast ausschließlich von seiner<br />
Geschichte und den Dialogen lebt, ist die Surround-Untermalung<br />
wirklich gelungen: Fallender Regen, zwitschernde<br />
Vögel oder die aufgeladene und geschäftige Atmosphäre<br />
eines überfüllten Nachtklubs verbreiten klangliche Atmosphäre.<br />
Die Extras sind guter Standard.<br />
TW<br />
Originaltitel: An Education US 2009<br />
Genre: Drama<br />
Film 7,5/10<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 7,5/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 Ton 7,5/10<br />
Regie: Lone Scherfig<br />
Darsteller: Carey Mulligan,<br />
Bonus 5,5/10<br />
Peter Sarsgaard<br />
Laufzeit: 100 min<br />
Inhaltlich wie formal begeisterndes Coming-of-Age-<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
Drama, das die Atmosphäre und den Geist einer<br />
Ära mit traumwandlerischer Sicherheit einfängt.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Kampf der Titanen<br />
Bilder: Sony Pictures Home, Universum Film, Warner Home<br />
Halbgott Perseus stellt sich Monster auf Monster, auf<br />
diese Weise reiht sich eine Actionszene an die nächste<br />
Handlung: Im Olymp ist die Hölle los. Der Grund: Die<br />
Menschen boykottieren den Götterglauben und nehmen<br />
Zeus (Liam Neeson) und Co. damit ihre Macht. Schließlich<br />
können sie auch ohne sie leben und haben es satt,<br />
diesen selbstgefälligen Übermenschen zu dienen. Das<br />
gefällt den Göttern natürlich gar nicht, weshalb sie<br />
unter der sachkundigen Leitung des Unterweltfürsten<br />
Hades (Ralph Fiennes) einen Präventivschlag gegen<br />
die Ungläubigen führen. Dabei haben sie allerdings<br />
nicht mit dem bodenständigen Halbgott Perseus (Sam<br />
Worthington) gerechnet, der mit einem Mordskaracho<br />
durch die griechische Mythenwelt pflügt und einen<br />
göttlichen Titanen nach dem anderen niederstreckt.<br />
Am Ende wartet übrigens der Krake, ein unbesiegbares<br />
Meeresungetüm, das gerne ganze Städte futtert.<br />
Film: Der Plot ist ganz klar auf die mythischen Konfrontationen<br />
mit den großartig designten Monstern ausgelegt.<br />
Inhaltlich bietet das Kostüm- und CGI-Spektakel<br />
nicht viel. Wer es akzeptieren kann, dass der Fischer<br />
Perseus schon nach zweimaligem Probeschwingen des<br />
Schwertes zum perfekten Krieger wird (weil ja schließlich<br />
göttliches Blut in seinen Venen pulsiert), wer kein<br />
Problem mit der kaum vorhandenen Geschichte und gelegentlichen<br />
Logikbrüchen hat, und wen es nicht stört,<br />
dass Worthington seine hölzerne Miene beibehält,<br />
während auf ein Monster noch viel größere Monster<br />
folgen, der ist hier genau richtig. Fast scheint es so, als<br />
wäre aus jeder erklärenden Szene ein entscheidender<br />
Teil entfernt worden, weshalb die Story des Öfteren<br />
holpert. Die Unterhaltungen zwischen den Göttern im<br />
Olymp wurden ganz gestrichen, der wichtige Nebencharakter<br />
Apollo für nichtig erklärt – wie die geschnittenen<br />
Szenen in der Bonussektion beweisen.<br />
Blu-ray: Für die Extras spricht vor allem der „Maximum<br />
Movie Mode“ mit Bild-in-Bild-Darstellung und zehn<br />
anwählbaren Kurzbeiträgen. Das alternative Ende ist<br />
in seiner Symbolik interessant und sei daher jedem<br />
Fan empfohlen. Per BD-Live lässt sich zudem ein knapp<br />
halbstündiges Making-of streamen – Internetanbindung<br />
vorausgesetzt. Ansonsten ist die Technik äußerst stabil,<br />
manche Einstellungen bewegen sich in Schärfe und Kontrast<br />
auf Referenzniveau. Oftmals wirkt die Optik jedoch<br />
matschig, insbesondere sobald vor dem Greenscreen<br />
gedrehte Sequenzen zu sehen sind. Ausgebleichte Farben<br />
bzw. der nebelartige Schleier stören das Bild. Der<br />
Sound ist ein stabiler Actionmix mit ordentlichen Tiefen<br />
und einer detaillierten Geräuschkulisse.<br />
FT<br />
Originaltitel: Clash Of The Titans UK, US 2010<br />
Genre: Action/Fantasy<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie: Louis Leterrier<br />
Darsteller: Sam Worthington, Gemma<br />
Arterton, Mads Mikkelsen<br />
Laufzeit: 106 min<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 15 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Filmwertung 6/10<br />
Leterrier gibt der Action klar den Vorzug und vernachlässigt dabei<br />
schon fahrlässig die inhaltliche Stimmigkeit. Zu viele Motive wurden<br />
getilgt, um daraus ein rundes Abenteuer zu machen.<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Manchmal Referenz, meistens verschleiertes Effekt-<br />
Gewitter mit weichgezeichneten Konturen. Die düstere Atmosphäre<br />
mit den gelungenen Kreaturen gefällt.<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Kreischende Harpyien, surrende Pfeile, klirrende Klingen – tonal<br />
haben wir zwar schon weitaus Interessanteres gehört, dennoch ist der<br />
Sound alles in allem solide Actionkost.<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
Mit dem Online-Making-of, dem alternativen Ende, entfernten<br />
Szenen, Worthingtons Huldigung als Actionstar und dem „Maximum<br />
Movie Mode“ kann sich die Bonussektion sehen lassen.<br />
Kurzfazit<br />
Wegen des gleichzeitigen Release der 3-D-Blu-ray bietet Warner<br />
die Standardscheibe zu einem Schnäppchenpreis an. Technik- und<br />
Actionfreunde können hier guten Gewissens zugreifen.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 75
Blu-ray-Test<br />
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen (3-D-Version)<br />
Handlung und Film: Darf's a<br />
bisserl mehr sein? Genau diese<br />
Frage müssen sich die Macher<br />
von „Wolkig mit Aussicht auf<br />
Fleischbällchen“ in jedem Meeting<br />
gestellt haben – und ganz<br />
offensichtlich haben sie jedes<br />
Mal mit einem vielstimmigen<br />
und aus tiefstem Herzen überzeugten<br />
„Ja!“ geantwortet. Was hier angesichts der simplen<br />
Grundidee des zugrunde liegenden Kinderbuchs von<br />
Judi und Ron Barrett an prallem Ideenreichtum, mitreißend<br />
inszenierter Action und sympathischen Figuren aufgefahren<br />
wird, bereitet einfach nur gute Laune ohne Ende.<br />
Blu-ray: Der Film profitiert extrem von der 3-D-Technik,<br />
man sitzt des Öfteren kopfschüttelnd vorm Bildschirm,<br />
weil man gar nicht glauben kann, wie perfekt und selbstverständlich<br />
dieses ganze kunterbunte Chaos vor den<br />
eigenen Augen das noch sehr junge Verfahren anwendet.<br />
Es wirkt tatsächlich alles wie aus einem Guss, als seien<br />
Die 3-D-Variante macht aus einem ohnehin schon<br />
sympathischen Film großartiges Entertainment<br />
alle bekannten Kinderkrankheiten (Crosstalk, Farbverfremdungen,<br />
Probleme bei schnellen Kameraschwenks)<br />
bereits ausgemerzt. Besondere Highlights herauszugreifen<br />
fällt fast schwer, weil über die gesamte Laufzeit ein<br />
durchgängig hohes Niveau geboten wird. Die Tiefenwirkung<br />
ist stets gut bis sehr gut, schauen Sie sich nur<br />
einmal die Szene in New York mit den Hunderten von<br />
Taxis an. Die Sequenz, in der Flint auf einen gigantischen<br />
Spaghetti-Wirbelsturm zuläuft und die Kamera ihn extrem<br />
dynamisch von hinten verfolgt, ist einfach nur atemberaubend:<br />
Wir ertappten uns beim Testen unwillkürlich<br />
(und mit einem breiten Grinsen im Gesicht), wie wir den<br />
herannahenden Hindernissen instinktiv auswichen. Ähnlich<br />
spektakulär auch der Moment, als sich der geniale<br />
Erfinder mit den liebenswerten Glubschaugen energisch<br />
über einen Tisch zu seinem Vater beugt, quasi aus dem<br />
Bildschirm heraus und mitten ins eigene Gesicht – man<br />
kann gar nicht anders, als vorsichtshalber einige Zentimeter<br />
zurückzuzucken. Dieser Film ist ein Schlaraffenland,<br />
in das man sich nur allzu gerne hineinsaugen lässt. Man<br />
kann sich gar nicht sattsehen an der unglaublichen Farbenpracht<br />
der immer neu variierten Lichtstimmung … die<br />
natürlich von den gerade vom Himmel regnenden Köstlichkeiten<br />
abhängt. Sie merken schon, mit dieser Scheibe<br />
können Sie nichts falsch machen – wenn die 3-D-Zukunft<br />
so aussieht, dann sind wir gern dabei!<br />
TW<br />
Originaltitel: Cloudy With A Chance Of Meatballs US 2010<br />
Genre: Animation<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: MVC, 2.35 : 1 Bild 9,5/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Phil Lord,<br />
Ton 8,5/10<br />
Chris Miller<br />
Sprecher: Anna Faris,<br />
3-D-Effekt 8/10<br />
Neil Patrick Harris<br />
Laufzeit: 90 min<br />
Zurzeit gibt es keine andere Blu-ray auf dem Markt,<br />
die die Möglichkeiten der Technik so routiniert<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
einsetzt. Die 3-D-Version ist sehr gelungen.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Monsters vs. Aliens (3-D-Version)<br />
Der Markt für familienfreundliche<br />
Unterhaltungsfilme,<br />
die komplett am Computer<br />
entstehen, ist in den letzten<br />
Jahren regelrecht explodiert.<br />
Mit schöner Regelmäßigkeit<br />
liefert Branchenprimus Pixar<br />
einen Kassenknüller nach<br />
dem anderen und lässt für die<br />
Konkurrenz oft nur die Krümel vom großen CGI-Kuchen<br />
übrig. Zwischen den (verdienten) Lobeshymnen für „Wall-<br />
E“ und „Oben“ ist Dreamworks' „Monsters vs. Aliens“<br />
leider ein wenig untergegangen – sicher auch ein Grund<br />
dafür, dass der 175 Millionen Dollar teure Film die hohen<br />
Erwartungen am Box Office nicht ganz erfüllen konnte.<br />
Doch diesen undankbaren Platz in der zweiten Reihe<br />
hat der sympathische Spaß um den absurden Kampf<br />
einer völlig durchgeknallten Monster-Truppe gegen eine<br />
Horde größenwahnsinniger Knuddel-Aliens nun wirklich<br />
nicht verdient und die 3-D-Blu-ray ist eine willkommene<br />
Gelegenheit, diesen Film neu zu entdecken. Was hier für<br />
ein 3-D- und Actionfeuerwerk abgebrannt wird, ist aller<br />
Ehren wert und gehört mit seinem unglaublichen Tiefeneindruck<br />
zum Spektakulärsten, was man als stolzer Besitzer<br />
einer kompletten 3-D-Ausstattung interessierten<br />
Freunden und Verwandten vorführen kann. TW<br />
Originaltitel: Monsters vs. Aliens US 2009<br />
Genre: Animation<br />
Vertrieb: Paramount Home<br />
Film 8/10<br />
Bildformat: MVC, 2.35 : 1<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />
Bild 9,5/10<br />
Regie: Rob Letterman,<br />
Ton 8,5/10<br />
Conrad Vernon<br />
3-D-Effekt<br />
Sprecher: Reese Witherspoon,<br />
9/10<br />
Hugh Laurie<br />
Laufzeit: 94 min<br />
20-Meter-Frau Susan und ihre Monster-Crew<br />
bringen das Potenzial der 3-D-Blu-ray in einem<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
unglaublich unterhaltsamen Film auf den Punkt.<br />
Starttermin: nur im Samsung-Filmbundle<br />
Astro Boy – Der Film<br />
Osamu Tezukas kleiner Super-<br />
Robo bezaubert schon seit<br />
fast 60 Jahren in Manga- und<br />
Anime-Form. Sein Kino-Debüt<br />
feierte „Astro Boy“ unlängst<br />
in einem sehenswerten CGI-<br />
Abenteuer. Als einer der wenigen<br />
Animationsfilme geht er<br />
das Wagnis ein, die Hauptfigur<br />
gleich zu Anfang auszulöschen. Ähnlich wie in Spielbergs<br />
Meisterwerk „A. I.“ kann der geniale Waffenentwickler<br />
Dr. Tenma nicht mit dem Tod seines Sohnes Tommy leben<br />
und rekonstruiert ihn daher in Roboterform. Weil der<br />
kleine Astro Boy dieselben Erinnerungen besitzt wie das<br />
verstorbene Kind, denkt er nun, er wäre der Junge, ohne<br />
es jedoch wirklich zu sein. Vater und Sohn kommen sich<br />
nach dem tödlichen Unfall näher. Das HD-geschulte Auge<br />
mag bei einigen wenigen Bildern unsaubere Farbübergänge<br />
erkennen, doch die sind angesichts der sauberen<br />
Farbkompression verkraftbar. Auch der Ton hat Luft zum<br />
Atmen, hält sich aber in der räumlichen Tiefe etwas<br />
zurück. Schade eigentlich, die Bildschirm-Action bietet<br />
schließlich genügend Ansätze für aufregenden Sound.<br />
Dafür gefällt die großartige deutsche Synchronisation.<br />
Die Extras gehen dank zweier Kurzfilme und interessantem<br />
Behind-the-Scenes-Material in Ordnung. FT<br />
Originaltitel: Astro Boy HK, JP, US 2009<br />
Genre: Science-Fiction/<br />
Animation<br />
Vertrieb: Concorde<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: David Bowers<br />
Laufzeit: 93 min<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Film 6,5/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8/10<br />
Bonus 4/10<br />
Ja, ihm wachsen Waffen aus dem Hintern, na und?!<br />
Die inhaltliche Qualität reicht durchaus an Genre-<br />
Kollegen wie die „Ice Age“-Reihe heran.<br />
Bad Lieutenant<br />
Handlung: Detective Terence<br />
McDonagh ist der Vorzeigeheld<br />
seines Dezernats bei der Polizei.<br />
In den Nachwehen von Hurrikan<br />
„Katrina“ ermittelt er in den<br />
Straßen von New Orleans in einer<br />
hochbrisanten Mordsache,<br />
die die gesamte örtliche Drogenmafia<br />
zu Fall bringen könnte.<br />
Doch hinter der rechtschaffenen Fassade des arbeitswütigen<br />
Gesetzeshüters verbirgt sich ein Suchender, ein<br />
Strauchelnder – selbst drogenabhängig, wettsüchtig und<br />
stets auf dem schmalen Grat zwischen gesetzeskonformer<br />
Ermittlungsarbeit und ganz eigenen, skrupellosen Methoden.<br />
Einzig die erstaunlich langlebige Liaison mit einer<br />
Edelhure scheint McDonagh Kraft und seinem Leben Sinn<br />
zu geben. Als auch noch dieser letzte Halt zu zerbrechen<br />
droht, ist das der Anfang vom Ende.<br />
Film: Von Abel Ferraras Original aus dem Jahre 1992 ist<br />
beim Remake des deutschen Regie-Enfant-Terrible Werner<br />
Dichte Story, großartige Schauspieler, reihenweise<br />
aufregende Einstellungen: Dieser Film lohnt sich!<br />
Herzog nur noch wenig übrig geblieben. Die eigentliche<br />
Krimihandlung ist raffiniert konstruiert und toll ausgearbeitet;<br />
schon für sich allein genommen formt der Plot<br />
einen gelungenen Film, der über die gesamte Laufzeit<br />
fesselt. Doch Nicolas Cage betrachtet die Geschichte lediglich<br />
als Bühne, die man ihm bereitet hat und auf<br />
der er sich nach Lust und Laune austoben darf. Wie ein<br />
Berserker tobt der Mime durch diesen schwülen Albtraum<br />
aus Drogenrausch, Korruption, Gewalt und Sex –<br />
nur, um im nächsten Augenblick in tiefer Verzweiflung und<br />
nagendem Selbsthass zu versinken. Herzog findet frappierende<br />
Bilder und Einstellungen für die wild durcheinanderwirbelnden<br />
Gemütszustände seines Hauptdarstellers. So<br />
nehmen sich die unregelmäßig eingestreuten Handkamerasequenzen<br />
in ihrer Radikalität als ästhetischer wie auch<br />
inhaltlicher Stilbruch die völlige Narrenfreiheit eines David<br />
Lynch – mit dem er wenig später für „My Son, My Son, What<br />
Have Ye Done“ zusammenarbeiten sollte.<br />
Blu-ray: Größtes Manko ist die allenfalls durchschnittliche<br />
Schärfe, auch der Detailgrad im Hintergrund geht regelmäßig<br />
in die Knie. Der perkussionsgetriebene Score voller<br />
sehnsüchtiger Trompetenklänge füllt volltönend den Raum<br />
und ergänzt die Bilder und die Geschichte um eine weitere<br />
essenzielle Komponente. Als Zugabe bekommt man ein<br />
halbstündiges Making-of in Standardauflösung sowie starke<br />
Interviews mit Cast und Crew.<br />
TW<br />
Originaltitel: The Bad Lieutenant: Port Of Call – New Orleans US 2009<br />
Genre: Krimi<br />
Vertrieb: Splendid Film<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 7/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Werner Herzog<br />
Ton 7/10<br />
Darsteller: Nicolas Cage, Eva<br />
Mendes, Brad<br />
Bonus 5/10<br />
Dourif<br />
Laufzeit: 122 min<br />
Wenn der Ausdruck „Tour de Force“ jemals angebracht<br />
war, dann für diesen Film. Nicolas Cage<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
holt alles aus sich und der tollen Story heraus.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: Paramount Home, Splendid Film, Sony Pictures Home<br />
76<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Blu-ray-Test<br />
Legion<br />
Was zum Teufel ist da nur<br />
schiefgelaufen? Diese Frage<br />
will einem nach dem „Genuss“<br />
von „Legion“ einfach<br />
nicht mehr aus dem Kopf<br />
gehen. Auf der letztjährigen<br />
Comic-Con in San Diego noch<br />
als der nächste ganz große<br />
Kracher gehandelt, war die<br />
Enttäuschung beim Kinostart dann umso größer, als sich<br />
der Streifen als 08/15-Horrorware entpuppte und eher<br />
für gepflegte Langeweile als für neue Genrestandards<br />
sorgte. Der immergleiche Ablauf aus neuen Zombie-<br />
Angriffswellen (mit durchaus harten Gore-Szenen) und<br />
übertrieben sentimentalen Momenten zwischen den<br />
Verteidigern langweilt leider sehr schnell, und weder<br />
innovative Meuchel-Ideen noch eine überzeugende<br />
Auflösung des Weltuntergangsszenarios entschädigen<br />
dafür. Das ist umso bedauernswerter, da die Blu-ray<br />
auf der technischen Seite vieles richtig macht. Bild und<br />
Ton kann man so gut wie nichts vorwerfen, von den zu<br />
leise abgemischten Dialogen und der stark ins Grünliche<br />
tendierenden Farbkomposition einmal abgesehen. Besonders<br />
das Bonusangebot ist einfach nur vorbildlich:<br />
weit über eine Stunde tolles Material komplett in HD<br />
und dazu ein sehenswerter Bild-in-Bild-Kommentar. TW<br />
Battle In Seattle<br />
Handlung: Eines der einschneidendsten<br />
Ereignisse in<br />
der Geschichte der Antiglobalisierungsbewegung<br />
waren sicherlich<br />
die Ausschreitungen<br />
in Seattle im Winter des Jahres<br />
1999. Das größte Problem bei<br />
der Verfilmung dieses Stoffs<br />
scheint auf den ersten Blick<br />
das Finden einer menschlichen Geschichte in einem unüberschaubaren<br />
Chaos aus Demonstranten und Polizei.<br />
Diese überbordende Komplexität löst der Film auf, indem<br />
er den vielköpfigen Pulk auf einige wenige, sehr markante<br />
Gesichter herunterbricht. Da ist zum Beispiel die Storyline<br />
um die Aktivisten Jay (Martin Henderson) und Lou<br />
(Michelle Rodriguez), auf der anderen Seite verfolgt man<br />
das Geschehen aus der Sicht von Polizist Dale (Woody<br />
Harrelson). Gleichzeitig ringt Bürgermeister Jay Tobin (Ray<br />
Liotta) verzweifelt darum, Herr der Lage zu werden und die<br />
geplante WTO-Konferenz über die Bühne zu bringen.<br />
Film: Lange hat man das Gefühl, dass das Drehbuch<br />
ein differenziertes, ausgewogenes Bild des Geschehens<br />
entwerfen will, das beiden Seiten und vor allem der Wirklichkeit<br />
gerecht werden soll. Diese löbliche Absicht geht<br />
jedoch spätestens an dem Punkt verloren, an dem die<br />
notwendige Härte der Polizei (gegen eine verschwindend<br />
geringe Minderheit von gewaltbereiten, anarchistischen<br />
Aufwieglern) in willkürliche Aggression gegen friedliche<br />
Demonstranten oder sogar unbeteiligte Zivilisten umschlägt.<br />
Die Szene, in der die hochschwangere Ella<br />
(Charlize Theron) von einem Schlagstock getroffen blutend<br />
zu Boden sinkt, ist pure Manipulation des Publikums<br />
und kann für den Rest des Films nur noch eine einzige,<br />
sehr parteiische Sicht auf die Dinge zulassen.<br />
Blu-ray: Um ein Höchstmaß an Authentizität zu erreichen,<br />
bedient sich „Battle In Seattle“ zahlreicher Archivaufnahmen,<br />
die von den realen Ereignissen im Jahre 1999<br />
entstanden sind. Der Übergang von diesem qualitativ<br />
weniger hochwertigen Material zu den Filmszenen ist<br />
virtuos gelungen, immer wieder wechselt die Perspektive,<br />
wird Live-Action mit TV-Aufnahmen gegengeschnitten,<br />
sodass ein überzeugender Mix im halbdokumentarischen<br />
Stil entsteht. Auf ein ausgesprochenes High-Definition-<br />
Erlebnis muss man verständlicherweise verzichten, aber<br />
das hätte den Bildern ohnehin jegliche Glaubwürdigkeit<br />
geraubt und ist deshalb gut zu verschmerzen. TW<br />
Originaltitel: Legion US 2010<br />
Genre: Horror/Fantasy<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home<br />
Film 4/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.40 : 1 Bild 7/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Scott Charles Stewart<br />
Ton 8/10<br />
Darsteller: Dennis Quaid,<br />
Paul Bettany,<br />
Bonus 8/10<br />
Adrianne Palicki<br />
Laufzeit: 100 min<br />
Klarer Fall von Medienhype und nichts dahinter:<br />
„Legion“ ist ein Zombiefilm, der anders sein will<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
als der Rest und doch nur Stangenware bleibt.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Aus einem friedlichen Protest wird bald bitterer Ernst,<br />
die Polizei greift hart gegen die Demonstranten durch<br />
Originaltitel: Battle In Seattle US 2007<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: KSM<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 6/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Stuart Townsend<br />
Ton 7/10<br />
Darsteller: Woody Harrelson,<br />
Charlize Theron,<br />
Bonus 1,5/10<br />
Michelle Rodriguez<br />
Laufzeit: 99 min<br />
Atmosphärisch dichtes Drama, das eine Stadt im<br />
Ausnahmezustand zeigt und die Ereignisse anhand<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
von Einzelschicksalen greifbar macht.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Daybreakers<br />
Handlung und Film: In den deutschen Kinos leider nie<br />
erschienen, bringt Sunfilm nun den lange erwarteten<br />
Vampir-Blockbuster der Gebrüder Spierig auf Blu-ray<br />
und DVD heraus. Warum der Film bei uns den Eindruck<br />
eines verdrehten „I Am Legend“ hinterlässt, verraten<br />
wir Ihnen hier. Eigentlich ist es eher die Mischung<br />
aus dystopischer Endzeitstimmung und dominierender<br />
Actionkomponente, die uns zu diesem Urteil bewegt.<br />
Und, mal ganz ehrlich, eindeutiger können die Parallelen<br />
doch gar nicht sein. In „I Am Legend“ haben<br />
wir eine von Zombies bevölkerte Welt, in der einer der<br />
letzten verbliebenen Menschen nach der Heilung für<br />
die Zombie-Seuche sucht. „Daybreakers“ geht dieselbe<br />
Problematik von der anderen Seite her an. Ethan Hawke<br />
spielt einen Forscher, der selbst zu den „Monstern“<br />
gehört und nach einem Heilmittel gegen den Vampirismus<br />
sucht. Was anspruchsvoll mit einer künstlerisch<br />
Die Zukunftsvision der Spierig-Brüder ist konsequent<br />
düster und stylish, sowohl inhaltlich als auch formal<br />
hochwertigen Bestandsaufnahme der Welt beginnt,<br />
endet in beiden Filmen mit einem hochexplosiven<br />
Actionfeuerwerk, ob es dem Zuschauer nun gefällt oder<br />
nicht. Was „Daybreakers“ in erster Linie rettet und zu<br />
einem Genretipp werden lässt, sind die vielen genialen<br />
Ideen, die eine wahnsinnig dichte Atmosphäre erzeugen,<br />
sowie der stargespickte Cast.<br />
Blu-ray: Bildtechnisch gesehen begünstigen große<br />
Schwarzflächen die düstere Atmosphäre der verdrehten<br />
Welt. Jede Nahaufnahme lebt von der hohen<br />
Schärfe der Bilder, Fokusschwächen gibt es trotzdem<br />
immer wieder zu beobachten. Bei all den Aufnahmen<br />
in der Dunkelheit geht das mittlere bis störende<br />
Rauschen fast schon als Kavaliersdelikt durch.<br />
Noch viel stärker als das ausgezeichnete visuelle Design<br />
leitet der Sound die Gefühlswelt des Zuschauers in eine<br />
wohlig-unheilvolle Richtung. Die tiefen Klänge leisten<br />
wirklich gute Arbeit, um die dichte Stimmung von Anfang<br />
bis Ende aufrechtzuerhalten. Einen halben Bonuspunkt<br />
gibt es für den verlustfrei komprimierten Achtkanalton.<br />
Der 2-Disc-Variante liegt eine Bonus-DVD mit dem<br />
Kurzfilm „The Big Picture“ und einem sage und schreibe<br />
106 Minuten umfassenden Making-of bei. Letzteres ist<br />
in seiner Professionalität mit einer „Herr der Ringe“-<br />
Doku vergleichbar und umreißt auf unterhaltsame Weise<br />
den kompletten Produktionsweg, von der ersten<br />
Idee bis zur Premiere samt Fragerunde. Der ellenlange<br />
Beitrag wird nur dann zum Problem, wenn Sie kein<br />
Englisch beherrschen. Deutsche Untertitel werden hier<br />
leider nicht angeboten.<br />
FT<br />
Originaltitel: Daybreakers US 2010<br />
Genre: Fantasy<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />
Regie: Michael und Peter Spierig<br />
Darsteller: Ethan Hawke, Sam Neill,<br />
Claudia Carvan<br />
Laufzeit: 98 min<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 15 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Filmwertung 7,5/10<br />
Mit diesem stimmungsvollen Vampirthriller (und noch dazu Ethan<br />
Hawke als Hauptdarsteller) kann man nicht allzu viel falsch machen.<br />
Dennoch sind einige Stolpersteine im Skript deutlich zu spüren.<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Was erwartet man von Aufnahmen in permanenter Düsternis? Genau –<br />
kalte, farbarme Bilder mit gelegentlich starkem Rauschen und einer<br />
Schärfe, die nicht permanent vorhanden ist.<br />
Tonqualität 6/10<br />
Prägnante Spannungsmomente halten schöne Atmo-Effekte bereit<br />
und die Musik verbreitet eine großartige Stimmung. Nur die Dialoge<br />
sind leicht verzerrt, das beeinträchtigt die Atmosphäre.<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Zwei Stunden hochwertiges Bonusmaterial sowie der Bild-in-Bild-<br />
Vergleich unterhalten vorzüglich und bieten einen Einblick in die<br />
Gedankenwelt der Spierig-Brüder.<br />
Kurzfazit<br />
Mehr als ein Geheimtipp für alle Freunde von anspruchsvoller und<br />
ausgesprochen stylisher Genre-Unterhaltung – und nebenbei entdeckt<br />
man einen neuen Aspekt des ewig jungen Vampirmythos.<br />
Bilder: KSM, Sony Pictures Home, Sunfilm<br />
78<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Garfield 2<br />
Katzenfreund Jon Arbuckle<br />
möchte seiner Freundin Liz einen<br />
Heiratsantrag machen und<br />
reist ihr nach England hinterher.<br />
Was er nicht weiß: In seinem<br />
Gepäck befindet sich der<br />
freche, philosophische Kater<br />
und bereitet sich auf eine amüsante<br />
Zeit in Übersee vor. Im<br />
Land der Teetrinker wird die Doppelgängergeschichte von<br />
„Der Prinz und der Bettelknabe“ aufgewärmt und es wird<br />
mit vielen weiteren Querverweisen auf klassische Märchen<br />
hantiert. Käme hier auch noch Jim Davis’ unschlagbarer<br />
Humor zum Zuge, den man aus seinen Comicstrips<br />
kennt, wäre der Film gar nicht mal so schlecht. Doch der<br />
Kultkater soll hauptsächlich den allerjüngsten Zuschauern<br />
gefallen, sein gewohnter Zynismus beschränkt sich auf<br />
ein Mindestmaß und die Komödie ist, wie auch schon Teil<br />
eins, nur eine unter vielen. An der Güte der Animationen<br />
hat sich nicht viel getan; die meist überbelichteten, nicht<br />
immer scharfen Aufnahmen strahlen eine helle Freundlichkeit<br />
mit einer Vielzahl an Farben aus. Zugunsten der<br />
besseren Verständlichkeit wurde beim Soundmix auf eine<br />
starke Dynamik und Räumlichkeit verzichtet. Faszinierend<br />
erklärt Jim Davis im Bonusteil, wie aus einer kleinen Idee<br />
ein großartiger Katzencomic wurde.<br />
FT<br />
Robots<br />
Handlung und Film: Chris<br />
Wedge ist manch einem vielleicht<br />
noch als Regisseur des<br />
ersten „Ice Age“-Films (2002)<br />
ein Begriff. Inzwischen gibt er<br />
nur noch seine quirlige Stimme<br />
für die nussfixierte Säbelzahnratte<br />
Scrat her. Seine letzte<br />
Regiearbeit liegt schon ein<br />
halbes Jahrzehnt zurück und nennt sich „Robots“. Das<br />
ist der CGI-Spaß mit den bunten Blechbüchsen und den<br />
vielen deutschen Stars als Synchronsprecher, angefangen<br />
bei Michael „Bully“ Herbig über Oliver Kalkofe bis hin zu<br />
Sarah Connor. Erzählt wird eine Vater-Sohn-Geschichte<br />
mit Schrauben und Muttern. Bisher führte Rodney<br />
ein recht bescheidenes Leben bei seinen mittelständischen<br />
Eltern, stets nur Gebrauchtteile tragend. Als<br />
er jedoch flügge wird, zieht es ihn in die Großstadt, um<br />
dort seine Erfindungen an den Mann bringen und seine<br />
Träume verwirklichen zu können. Das Vorhaben droht zu<br />
scheitern, als Rodney vor verschlossenen Türen steht und<br />
seine Anfragen beim neuen Management der führenden<br />
Robo-Industrie-Firma Bigweld abprallen. Gut, dass es da<br />
noch Stimmungsmacher Fender und Konsorten gibt, die<br />
ihm bei seinem Problem beistehen. Der Ideenreichtum<br />
der Filmemacher spiegelt sich in den herausragenden<br />
Actionsequenzen wider. Dass dadurch alles etwas zusammengestückelt<br />
wirkt, ist das größte inhaltliche Manko von<br />
„Robots“. Dennoch gibt es gefühlvolle Szenen, die sehr<br />
gut funktionieren und glücklicherweise auch mal ohne<br />
Slapstick- oder Actionfeuerwerke auskommen.<br />
Blu-ray: Detailreiche Texturen wie angerostetes Metall,<br />
satte Farben und eine saubere Kantenschärfe sind ein<br />
Fest für die Sinne, nur bei größeren Kamerafahrten erscheint<br />
gelegentlich ein Rauschen auf den Oberflächen.<br />
Die Scheibe ist mit sehr vielen Sprachen ausgestattet,<br />
weshalb diese in einfacher DTS-Komprimierung vorliegen.<br />
Die achterbahnartige Action bietet ausreichend Spielraum<br />
für klangintensive Erlebnisse, wirklich große Begeisterung<br />
löst der Surround-Mix aber nicht aus. Höhepunkt der<br />
Bonussektion ist zweifellos der pointengespickte Kurzfilm<br />
„Tante Fannys Tour hinter den Kulissen“. Der Rest bezieht<br />
sich auf die deutschen Synchronsprecher, entfallene<br />
Szenen und die Musik. Vor dem Film gibt es sogar noch<br />
den aus dem Kino gewohnten „Bitte-Handy-ausschalten-<br />
Clip“, natürlich mit den „Robots“-Stars.<br />
FT<br />
Originaltitel: Garfield: A Tail Of Two Kitties UK, US 2006<br />
Genre: Familienkomödie<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
Film 4/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1 Bild 8,5/10<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.) Ton 6,5/10<br />
Regie: Tim Hill<br />
Darsteller: Breckin Meyer,<br />
Bonus 4,5/10<br />
Jennifer Love Hewitt<br />
Laufzeit: 85 min<br />
Solide Unterhaltung für Kinder mit vielen niedlichen<br />
Tieren. Mit den bissigen Comicstrips von<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
Garfield hat das aber nur wenig zu tun.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Die bunten Blechkameraden wachsen einem schneller<br />
ans Herz, als man denkt – Kinder lieben sie sowieso<br />
Originaltitel: Robots US 2005<br />
Genre: Animation<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1 Bild 9,5/10<br />
Tonformat: DTS 5.1<br />
Regie: Chris Wedge<br />
Ton 9/10<br />
Sprecher: Michael Herbig,<br />
Oliver Kalkofe,<br />
Bonus 5/10<br />
Sarah Connor<br />
Laufzeit: 83 min<br />
Solide Unterhaltung für die Familie mit vielen tollen<br />
Ideen. Leider auch ein wenig überfrachtet mit<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
actionreichem und hektischem Slapstick.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Kinowelt, Warner Home<br />
Die Super-Ex<br />
Handlung: Matt Saunders ist<br />
ein ganz normaler Typ. Der etwas<br />
unbeholfene Angestellte<br />
lebt in New York und ist Frauen<br />
gegenüber eher schüchtern. In<br />
der U-Bahn traut er sich eines<br />
Tages doch, schnell funkt es<br />
zwischen ihm und seiner Zufallsbekanntschaft<br />
und eine<br />
Affäre mit der Aussicht auf Liebe beginnt. Doch Matts<br />
neue Freundin, die leicht neurotische Jenny Johnson<br />
(Uma Thurman), hat ein kleines Geheimnis: Sie ist nicht<br />
nur Kunstkuratorin, sondern auch eine waschechte<br />
Superheldin. Anfangs ist Matt begeistert, die beiden<br />
verbringen romantische Momente beim Flug durch die<br />
Nacht und der Sex ist wie von einem anderen Stern.<br />
Doch dann stellt sich heraus: G-Girl ist nicht nur super<br />
im Bett, sondern auch besitzergreifend, neurotisch<br />
und super eifersüchtig. Matt beschließt, die Liaison zu<br />
beenden, doch da fangen die Probleme erst richtig an.<br />
Traumfrau oder Albtraum? Mit Uma Thurman ist nicht<br />
zu spaßen – schon gar nicht nach der Trennung<br />
G-Girl ist ziemlich wütend und nutzt ihre zahlreichen<br />
Superkräfte, um Matt das Leben zur Hölle zu machen …<br />
Film: Regisseur Ivan Reitman (u. a. „Ghostbusters“) wollte<br />
nach eigener Aussage eine Romantikkomödie produzieren,<br />
die sich von anderen abhebt und doch den Genre-Konventionen<br />
treu bleibt. Da kam ihm Don Paynes Drehbuch<br />
zu „Die Super-Ex“ mit der Verbindung aus Romantik und<br />
Superheldentum gerade recht. Das Thema ist vielversprechend:<br />
Welcher Mann träumt nicht davon, einmal mit einer<br />
Superheldin zusammen zu sein? Leider vermag der Film<br />
letztendlich nicht vollends zu überzeugen, woran vor allem<br />
der Mangel an Überraschungen schuld ist. Außerdem<br />
wird das etwas schwerfällige Spiel Luke Wilsons von der<br />
furiosen Uma Thurman derart in den Schatten gestellt,<br />
dass die Hauptfigur Matt flach und unscheinbar wirkt.<br />
Nichtsdestotrotz bietet der Film solide Unterhaltung, den<br />
einen oder anderen Lacher und Trost für alle, die dachten,<br />
ihre Trennung sei schwierig gewesen.<br />
Blu-ray: „Die Super-Ex“ hält zwar keine super Extras<br />
parat, dafür aber immer noch überdurchschnittlich gute.<br />
Etwa 55 Minuten lang kann man sich Featurettes und ein<br />
Making-of ansehen. Die Bildqualität gibt ebenso wenig<br />
Grund zur Beanstandung, hier wurde mit einem beeindruckenden<br />
Schwarzwert und so gut wie fehlerloser Performance<br />
ganze Arbeit geleistet. Im Audiobereich überzeugen<br />
vor allem die actionreichen Superheldenszenen. TN<br />
Originaltitel: My Super Ex-Girlfriend US 2006<br />
Genre: Romantikkomödie<br />
Film 6,5/10<br />
Vertrieb: Kinowelt<br />
Bildformat: VC-1, 2.40 : 1 Bild 8/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 Ton 6,5/10<br />
Regie: Ivan Reitman<br />
Darsteller: Uma Thurman, Luke<br />
Bonus 5,5/10<br />
Wilson, Anna Faris<br />
Laufzeit: 96 min<br />
Scheiden tut weh! Uma Thurman als neurotisches<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
G-Girl ist der beste Grund für die unterhaltsame Mischung<br />
aus Liebeskomödie und Superheldenfilm.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Ninja Assassin<br />
Als Waisenkind wuchs er in<br />
einem uralten Ninja-Clan auf,<br />
wurde zu einer perfekten<br />
Kampfmaschine ausgebildet<br />
und läuft nun als abtrünniger<br />
Meuchelmörder in Deutschland<br />
herum. Natürlich verfolgen<br />
ihn seine ehemaligen<br />
„Geschwister“ und es kommt<br />
zu allerlei Kämpfen. So viel zur mageren Handlung.<br />
„Ninja Assassin“ lebt vor allem von den aufwendig<br />
choreografierten Kämpfen, die dank ihrer Skrupellosigkeit<br />
für einige Überraschungen sorgen. Den Mythos<br />
des unsichtbaren Kriegers mit all seiner Unheimlichkeit<br />
aufleben zu lassen, ist den Filmschöpfern wahrlich<br />
gelungen. Aufgrund seiner expliziten Gewaltdarstellung<br />
ist der Streifen aber ganz sicher nichts für<br />
zarte Gemüter, geschweige denn für Minderjährige.<br />
Die Optik punktet vor allem durch den dynamischen<br />
Einsatz der Kamera. Während der Kämpfe überspielen<br />
ästhetische Zooms die Schnitte, visuell arbeitet der Film<br />
mit extremem Kontrast und großen Schwarzflächen, in<br />
denen sich die Ninjas verbergen können. Das Bonusmaterial<br />
macht deutlich, wie die Ninja-Statisten, allesamt<br />
Freerunner und Parkour-Spezialisten, die Grenzen der<br />
menschlichen Bewegungsmöglichkeiten ausreizen. FT<br />
Originaltitel: Ninja Assassin US, DE 2009<br />
Genre: Action<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Film 5/10<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />
Bild 7,5/10<br />
Regie: James McTeigue<br />
Ton 9/10<br />
Darsteller: Ben Miles,<br />
Rick Yune,<br />
Bonus 4/10<br />
Naomi Harris<br />
Laufzeit: 98 min<br />
Lässt man die Kindergartenhandlung außen vor,<br />
bleibt eine in ihrer ästhetischen Radikalität durchaus<br />
unterhaltende Martial-Arts-Show übrig.<br />
FSK: ab 18 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 79
Blu-ray-Test<br />
Evet, ich will!<br />
Liebe ist alles – und ohne<br />
die Liebe ist alles nichts. Getreu<br />
diesem Motto leben und<br />
handeln sämtliche Figuren<br />
in dieser schlagfertigen und<br />
herrlich romantischen Culture-<br />
Clash-Komödie des deutschtürkischen<br />
Regisseurs Sinan<br />
Akkus. Im Mittelpunkt stehen<br />
drei junge Paare, die sich ihrer Gefühle füreinander mehr<br />
als sicher sind. Doch vor dem nächsten großen Schritt<br />
in den Hafen der Ehe – bevor sie das ersehnte „Evet, ich<br />
will!“ (evet: türkisch für „ja“) zu hören bekommen – haben<br />
sie noch so manches Hindernis zu überwinden. Gründe<br />
dafür gibt es genug: Da ist zum Beispiel ein deutscher<br />
Ehemann in spe (Oliver Korittke), der in eine türkische Familie<br />
einheiraten will, oder ein junger Muslime, der sein<br />
Coming-out vor der versammelten Verwandtschaft noch<br />
vor sich hat. Das ist klasse Unterhaltung mit Herz und Verstand,<br />
großartig gespielt und einfach grundsympathisch.<br />
Bild und Ton der Produktion erreichen ein leicht überdurchschnittliches<br />
Niveau, extremes Bildrauschen in<br />
einer ungünstig ausgeleuchteten Bar-Szene und die oft<br />
zu leise abgemischte Musik sind die gravierendsten<br />
Schönheitsfehler. Die Extras in HD (besonders das tolle<br />
Making-of) sind mehr als einen flüchtigen Blick wert. TW<br />
Lieber verliebt<br />
Sandy (Catherine Zeta-Jones)<br />
ist geschockt: Beim Stöbern<br />
im Videoarchiv der Familie entdeckt<br />
sie eine heikle Aufnahme<br />
ihres werten Gatten, wie<br />
der sich genüsslich mit einer<br />
anderen verlustiert. Doch statt<br />
sich voller Selbstmitleid in diese<br />
Midlife-Crisis der hausgemachten<br />
Art zu stürzen, macht sie Nägel mit Köpfen, zieht<br />
in den „Big Apple“ New York und beginnt mit ihren beiden<br />
Kindern ein völlig neues Leben. Der junge und attraktive<br />
Aram (Justin Bartha) kommt ihr da gerade recht – nachdem<br />
er die Herzen der Kleinen als männliche Nanny im<br />
Sturm er-obert hat, dauert es nicht mehr lange, bis sich<br />
auch die Mutter in den lebensfrohen Jungspund verguckt.<br />
Bildtechnisch erlaubt sich die Veröffentlichung kaum<br />
Schwächen, Hauttöne und Farben werden angenehm<br />
kräftig dargestellt, Bildrauschen oder gar Artefaktbildung<br />
sind nirgends auszumachen. Die weitläufigen<br />
Straßen von New York bieten jede Menge Details zum<br />
Sattsehen. Beim Ton darf man keine Wunderdinge<br />
erwarten: Der Mix liegt zwar in DTS-HD MA 5.1 vor<br />
und weist eine durchgängig hohe Datenrate auf, kann<br />
die starke Dialoglastigkeit des Films aber zu keiner<br />
Sekunde verhehlen.<br />
TW<br />
007 – Lizenz zum Töten<br />
Bond Nummer 16 aus dem<br />
Jahre 1989 ist zweifellos eines<br />
der Highlights der langlebigen<br />
Reihe rund um smarte MI6-<br />
Angestellte, wunderschöne<br />
und ebenso gefährliche<br />
Frauen, innovative Technik-<br />
Gadgets und größenwahnsinnige<br />
Superschurken, die<br />
in jedem Teil aufs Neue die Unterjochung der Welt<br />
planen. Man mag zu Aushilfsagent Timothy Dalton, der<br />
den Mann mit der Lizenz zum Töten lediglich zwei Mal<br />
verkörperte, stehen, wie man will: Story und Action<br />
sind einfach top, und es macht wirklich immer wieder<br />
Spaß, diesen unverwüstlichen Klassiker anzuschauen.<br />
Wie es sich für eine Wiederveröffentlichung auf Blu-ray<br />
gehört, sieht dieser Bond besser aus als jemals zuvor.<br />
Das klare und präzise Bild überrascht wirklich. Besonders<br />
wenn man das Alter der Produktion berücksichtigt,<br />
ist hier hervorragende Arbeit geleistet worden. Ähnlich<br />
Positives gibt es beim Sound zu vermelden, angenehm<br />
dynamisch und druckvoll schallt er aus den Boxen.<br />
Das Menü wartet mit reichlich Extras auf und ist ein<br />
absoluter Hingucker. Man fühlt sich fast wie 007 bei der<br />
Einsatzbesprechung, wenn man sich durch die stylishe<br />
und übersichtliche Menüstruktur klickt. TW<br />
Originaltitel: Evet, ich will! DE 2009<br />
Genre: Komödie<br />
Vertrieb: S.A.D.<br />
Film 7,5/10<br />
Entertainment Bild 6,5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 6.1 Ton 6/10<br />
Regie: Sinan Akkus<br />
Darsteller: Oliver Korittke,<br />
Bonus 6,5/10<br />
Lale Yavas<br />
Laufzeit: 98 min<br />
Das merkwürdige Verhalten deutsch-türkischer<br />
Paare zur Heiratssaison: sehr sympathische Multikulti-Komödie<br />
aus deutschen Landen.<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Originaltitel: The Rebound US 2008<br />
Genre: Romantikkomödie<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Film 6/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Bild 7,5/10<br />
Regie: Bart Freundlich<br />
Ton 6/10<br />
Darsteller: Catherine Zeta-<br />
Johnes, Justin<br />
Bonus 4/10<br />
Bartha<br />
Laufzeit: 95 min<br />
Harmloser Spaß, der sich ganz auf seine tolle<br />
Hauptdarstellerin verlässt. Wunderbare Momente<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
und halbgare Witzchen halten sich die Waage.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Originaltitel: License To Kill US 1989<br />
Genre: Action<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
Film 8/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 8/10<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.) Ton 7/10<br />
Regie: John Glen<br />
Darsteller: Timothy Dalton,<br />
Bonus 6,5/10<br />
Carey Lowell<br />
Laufzeit: 133 min<br />
Harter und kompromissloser Bond – Timothy<br />
Daltons zweiter und letzter Auftritt als Doppel-<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Null-Agent glänzt auf Blu-ray ganz besonders.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Secret Defense<br />
„Secret Defense“ beleuchtet<br />
die Konditionierung und Ausbildung<br />
zweier Agenten, die beide<br />
für unterschiedliche Ideologien<br />
kämpfen. Diane (Vahina<br />
Giocante) lässt sich in die Rolle<br />
einer Antiterror-Spionin pressen,<br />
während Pierre (Nicolas<br />
Duvauchelle) zum Islam konvertiert<br />
und für den göttlichen Krieg zu einem Attentäter<br />
wird. Obwohl Regisseur Philippe Haïm mit dieser Darstellungsform<br />
sehr schön deutlich macht, dass sich im Prinzip<br />
beide Wege gleichen, führt die unterkühlte Charakterdarstellung<br />
dazu, dass man sich mit keinem der Protagonisten<br />
wirklich identifizieren kann. Handwerklich ist der Thriller<br />
gelungen, entsprechend der „Bourne“-Modewelle wurde<br />
er größtenteils mit verwackelter Handkamera gedreht und<br />
mit den dazu passenden kühlen Farbtönen versehen. Am<br />
meisten punktet die Schärfe bei den beeindruckenden<br />
Nahaufnahmen, die den ansonsten eher emotionslosen<br />
Darstellungen erfolgreich entgegenwirken. Der Kontrast<br />
zeigt sich solide, Störelemente sind eher unscheinbar,<br />
große negative Auffälligkeiten gibt es hier genauso wenig<br />
zu verzeichnen wie perfekte Parameter. So fiel uns nur die<br />
Qualität des Sounds negativ auf, der Kompressionsartefakte<br />
bei problematischen Höhen aufweist. FT<br />
Originaltitel: Secret Défense FR 2008<br />
Genre: Thriller<br />
Vertrieb: Capelight<br />
Film 6/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Bild 7,5/10<br />
Regie: Philippe Haïm<br />
Ton 6,5/10<br />
Darsteller: Vahina Giocante,<br />
Bonus<br />
Nicolas Duvauchelle,<br />
3/10<br />
Gérard Lanvin<br />
Laufzeit: 100 min<br />
Solide Thrillerkost ohne Ambitionen auf den Titel<br />
„Geheimtipp“. Mit einer passablen Identifikationsfigur<br />
würde der Spannungsfaktor deutlich steigen.<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Die Fremde<br />
Handlung: Die deutschstämmige<br />
Türkin Umay sieht keine<br />
Zukunft für ihre Ehe mit Kemal,<br />
der sie schlägt, den sie<br />
längst nicht mehr liebt. In einer<br />
Nacht-und-Nebelaktion flüchtet<br />
sie mit dem gemeinsamen<br />
Sohn Cem aus Istanbul zu ihren<br />
Eltern nach Berlin. Als ihr<br />
traditionsbewusster Vater und die ebenfalls um die Familienehre<br />
besorgten Brüder erfahren, dass sie nicht plant,<br />
jemals in die Türkei zu ihrem Mann zurückzukehren, beginnt<br />
die Situation zu eskalieren. Sie muss erneut fliehen,<br />
findet Zuflucht in einem Frauenhaus und kämpft immer<br />
verzweifelter um die Liebe ihrer Eltern, die damit drohen,<br />
sie zu verstoßen, wenn sie sich nicht in ihr Schicksal fügt.<br />
Film: Feo Aladags aufrüttelnder Film über die fatalen<br />
Auswirkungen des Ehrbegriffes in der türkischen Kultur<br />
fühlt sich ganz tief in die Befindlichkeiten eines ganzen<br />
Volkes ein. So fremd und unverständlich dem Zuschauer<br />
Sibel Kekilli spielt die Rolle ihres Lebens, sie verstört<br />
oder verzaubert den Zuschauer ganz nach Belieben<br />
die Verhaltensweisen der Figuren zu Anfang vorkommen<br />
mögen, „Die Fremde“ schafft das Kunststück, diese eigene,<br />
verquere Logik zumindest in Ansätzen nachvollziehbar<br />
zu machen (ohne sie jemals gutzuheißen). Der Film<br />
lebt von ruhigen und filigranen Zwischentönen, in denen<br />
ohne Worte alles gesagt wird. Im Kontrast dazu steht<br />
immer wieder die leidenschaftliche Sprachmelodie des<br />
Türkischen, die von Untertiteln begleitet wird. Was Sibel<br />
Kekilli in ihrer Rolle als Gestrandete zwischen den Kulturen<br />
leistet (als Mutter, die gleichzeitig um ihr Kind und<br />
ihre gesamte Familie kämpft), ist schlichtweg atemberaubend<br />
– alles andere als die Lola als „Beste Hauptdarstellerin“<br />
beim Deutschen Filmpreis 2010 wäre eine<br />
riesengroße Überraschung gewesen.<br />
Blu-ray: Die Blu-ray bietet ein durchgängig starkes Bild<br />
mit leicht entsättigten Farben; die oftmals langen Einstellungen<br />
punkten mit einem klaren und ruhigen Gesamteindruck,<br />
der für Bildfehler so gut wie keinen Spielraum<br />
lässt. Der Soundmix transportiert die Dialoge in perfekter<br />
Qualität und wird durch vereinzelte elegische Streicher-<br />
Einsätze und ruhige Klavier-Arpeggios bereichert. An<br />
passenden Stellen (in einer belebten Fußgängerzone oder<br />
einer Disco) werden auch die hinteren Lautsprecher sowie<br />
der Subwoofer etwas mehr gefordert. In der Bonusabteilung<br />
wird das schwierige Thema des Hauptfilms mittels<br />
einer Dokumentation vertieft.<br />
TW<br />
Originaltitel: Die Fremde DE 2010<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: Majestic Home<br />
Film 8,5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 8/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Feo Aladag<br />
Ton 7/10<br />
Darsteller: Sibel Kekilli, Nizam<br />
Bonus<br />
Schiller, Florian<br />
6,5/10<br />
Lukas<br />
Laufzeit: 120 min<br />
Ein erschütternder Film, der Kraft kostet und Aufmerksamkeit<br />
fordert und ein schwieriges Thema<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
mit aller gebotenen Ernsthaftigkeit angeht.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: 20th Century Fox, Capelight, Majestic Home, S.A.D. Entertainment, Universum Film<br />
80<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Karate Kid<br />
Passend zum Kinostart des<br />
„Karate Kid“-Remakes mit<br />
Jackie Chan und Will Smith'<br />
Sprössling Jaden in den<br />
Hauptrollen kommt jetzt auch<br />
das Original auf Blu-ray heraus.<br />
Daniel zieht mit seiner<br />
Mutter nach Kalifornien und<br />
tut sich in puncto Kontaktaufbau<br />
schwer. Das Mädchen, das er mag, hat noch einen<br />
anderen Verehrer. Als die Situation eines Tages eskaliert<br />
und Daniel mit dem Rivalen in einer Auseinandersetzung<br />
vorgeführt wird, muss sich der Neue in der Stadt schleunigst<br />
etwas überlegen. Glücklicherweise stellt sich heraus,<br />
dass Daniels Hausmeister Mr. Miyagi ein weiser,<br />
wenn auch etwas zerstreuter Karatemeister ist, der ihn<br />
unter seine Fittiche nimmt und ihm die Technik und die<br />
Philosophie des Kampfsports nahebringt. Das Bild der<br />
Blu-ray wartet mit verhaltener Qualität auf, Kontrast<br />
sowie Grundschärfe schwächeln, Bildartefakte stören zudem.<br />
Die Tonspur macht leider durch den schlechten Mix<br />
auf sich aufmerksam, die Synchronisation der Stimmen<br />
sowie die Räumlichkeit hätten besser ausfallen können.<br />
Die Bonusabteilung punktet allerdings mit über einer<br />
Stunde Material. Obgleich in Standard Definition, sind<br />
die Dokumentationen zum Film überaus informativ. JL<br />
Originaltitel: The Karate Kid US 1984<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 5/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: John G. Avildsen<br />
Ton 4/10<br />
Darsteller: Pat Romita, Daniel<br />
Larusso, Elisabeth<br />
Bonus 7,5/10<br />
Shue<br />
Laufzeit: 127 min<br />
Auch nach 26 Jahren funktioniert die klassische<br />
Konstellation rund um Schüler und Meister hervorragend.<br />
Ob das Remake da mithalten kann?<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Total Recall<br />
Handlung: Frei nach Philip<br />
K. Dicks Novelle „We Can<br />
Remember It For You Wholesale“<br />
rankt sich die Handlung<br />
um Otto Normalverbraucher<br />
Arnold Schwarzenegger, der<br />
sich einen gedanklichen Mars-<br />
Trip in Form einer künstlichen<br />
Erinnerung verschaffen will.<br />
Doch etwas läuft schief und er wird wirklich zu dem Geheimagenten,<br />
der er nur im Traum sein wollte – oder ist alles<br />
Teil des Traums? Was ist nun Realität und was Fiktion?<br />
Der Zuschauer darf sich aussuchen, welche Antwort ihm<br />
besser gefällt. Beide Deutungen sind möglich und dank<br />
der typischen Arnie-Action gleichermaßen unterhaltend.<br />
Film: Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von Paul Verhoevens<br />
Science-Fiction-Klassiker veröffentlicht Kinowelt<br />
eine Steelbook-Sonderedition. Zum Testen lag uns die um<br />
rund zwei Minuten gekürzte Fassung vor. Kritik hagelte<br />
es nach Erscheinen des Films wegen des für Verhoeven<br />
Der „Governator“ in seinem eigentlichen Element: bei<br />
halsbrecherischen Stunts und zünftiger Action<br />
typischen Gewaltgrades, weshalb die Originalfassung<br />
hierzulande indiziert ist. Die skurrile Atmosphäre wiederum<br />
ist eine Sache für sich, die der geneigte Zuschauer<br />
für sich entdecken muss: Künstliche Taxifahrer, Röntgenscanner,<br />
digitaler Nagellack sowie ein monströses Baby,<br />
das aus einem Mutantenbauch schaut – die Designer<br />
ließen ihrer Fantasie freien Lauf. Allen voran Rob Bottim,<br />
der für seine grandiose Make-up-Kunst bei „Total Recall“<br />
den Oscar ® erhielt.<br />
Blu-ray: Für die hochwertige Blu-ray-Edition kaufte<br />
Kinowelt neues Bonusmaterial ein, unter anderem einen<br />
23-minütigen HD-Beitrag über die Spezialeffekte im Film.<br />
Mit dem Original-Making-of, einigen Marsimpressionen,<br />
einem halbstündigen Hintergrundbericht über die Produktion,<br />
einem Kurzbeitrag über die Science-Fiction-Literatur<br />
und drei Galerien mit Fotos, Konzept- und Storyboard-<br />
Zeichnungen ergeben sich über 86 Minuten Bonusmaterial<br />
plus zwei aufschlussreiche Audiokommentare (Schwarzenegger<br />
und Verhoeven/Jost Vacano). Technisch bewegt sich<br />
der Film auch aufgrund seines Alters im unteren Bereich<br />
des Mittelfelds. Vor allem das extreme Bildrauschen fällt<br />
auf, das durch die Nachschärfung der Details besonders<br />
betont wird. Kontrast und Farben sind dagegen in Ordnung,<br />
weshalb das durchaus scharfe Endergebnis einen<br />
in sich schlüssigen Eindruck hinterlässt. Auch der Soundmix<br />
fällt flacher aus als bei aktuellen Produktionen. FT<br />
Originaltitel: Total Recall US 1990<br />
Genre: Science-Fiction<br />
Vertrieb: Kinowelt<br />
Film 8/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 5/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Paul Verhoeven<br />
Ton 5,5/10<br />
Darsteller: Arnold Schwarzenegger,<br />
Sharon<br />
Bonus 7/10<br />
Stone<br />
Laufzeit: 111 min<br />
Neben „Blade Runner“ und „Minority Report“ eine<br />
weitere erstaunlich fantasievolle und actionreiche<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Aufbereitung einer Philip-K.-Dick-Novelle.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Der fantastische Mr. Fox<br />
Handlung und Film: Unter den jungen Filmemachern<br />
dieser Welt zählt der Texaner Wes Anderson zweifellos<br />
zu den ungewöhnlichsten und talentiertesten<br />
überhaupt. Allein in den letzten zehn Jahren schuf er<br />
mit „Die Royal Tenenbaums“, „Die Tiefseetaucher“<br />
und „Darjeeling Limited“ drei ganz unterschiedliche<br />
cineastische Perlen. Seine Filme werden sicher nie ganz<br />
große Erfolge an den Kinokassen feiern, dafür sind sie<br />
mit einem zu speziellen Humor und einer viel zu eigenwilligen<br />
Erzählweise gesegnet. Aber die künstlerische<br />
Vision und die Konsequenz, mit der Anderson seine Vorstellungen<br />
auf der Leinwand lebendig werden lässt, nötigen<br />
einem wenn schon nicht Bewunderung, dann doch<br />
zumindest Respekt ab. Und seien wir ehrlich: Wirkliche<br />
Charakterköpfe, die auch gegen den Strom schwimmen<br />
und sich dennoch auf Dauer in Hollywood etablieren<br />
können, gibt es mittlerweile selten genug. Das gewisse<br />
Familie Fox in ihrer ganzen handgemachten Pracht – die<br />
Details der Figuren sind wirklich fantastisch<br />
Etwas findet sich auch bei Andersons letztem Projekt,<br />
„Der fantastische Mr. Fox“, auf eindrucksvolle Weise<br />
wieder. Basierend auf der beliebten Kindergeschichte<br />
von Roald Dahl erschafft der Film ein unglaublich detailliertes<br />
und aufwendiges Universum im Miniaturformat.<br />
Eine schier unglaubliche Zahl perfekt ausgearbeiteter<br />
Puppenhaus-Sets begeistert besonders auf Blu-ray das<br />
Auge; vor diesen kleinen Kunstwerken können die feingliedrigen<br />
Figuren ihren ganzen handgemachten Charme<br />
ausspielen. Mit zwölf Bildern pro Sekunde bleibt der<br />
etwas steife Zauber der Stop-Motion-Technik immer<br />
sichtbar. Vom spröden ersten Eindruck sollte man sich<br />
also auf keinen Fall täuschen lassen, denn schon nach<br />
wenigen Minuten gewinnen die Figuren überraschend<br />
stark an Lebendigkeit und Ausdrucksstärke.<br />
Blu-ray: Der Transfer tut alles, um diesen visuellen Ausnahmetitel<br />
ins beste Licht zu rücken. Abgesehen vom<br />
stellenweise nicht perfekten Schwarzwert begeistern<br />
Detailgrad und Schärfe durchweg – die sehr warme<br />
Farbgebung (Grün- und Blautöne werden Sie vergeblich<br />
suchen) hat vornehmlich produktionstechnische<br />
Gründe, die in den sehr unterhaltsamen Bonusfeatures<br />
erklärt werden und als explizites Stilmittel nicht negativ<br />
in die Wertung einfließen. Weniger angetan waren wir<br />
vom Sound: Sparsame Umgebungsgeräusche, viel Stille<br />
zwischen den Dialogen – der hochgelobte Score von<br />
Alexandre Desplat bleibt im Mix durchgehend etwas zu<br />
leise. Gönnen Sie sich auf jeden Fall die Master-Audio-<br />
Originalspur mit George Clooney als Mr. Fox. Hier fallen<br />
die Kritikpunkte nicht ganz so stark ins Gewicht. TW<br />
Originaltitel: Fantastic Mr. Fox US 2009<br />
Genre: Animation<br />
Vertrieb: 20th Century Fox<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Wes Anderson<br />
Sprecher: George Clooney, Meryl<br />
Streep, Bill Murray<br />
Laufzeit: 87 min<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
Preis: 20 Euro<br />
Starttermin: 17. September 2010<br />
Filmwertung 8/10<br />
Außergewöhnlicher Film abseits des Mainstreams, der sowohl mit<br />
einer tiefgründigen Story als auch mit dem wunderbaren Charme der<br />
guten alten Stop-Motion-Technik punktet.<br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Astreine Bilder mit einer sehr warmen Farbtemperatur, das alles in<br />
schmeichelweichem Licht – da kommt jedes noch so winzige Detail<br />
der feingliedrigen Figuren voll zur Geltung.<br />
Tonqualität 5/10<br />
Sehr nüchterner Audiomix ohne viele Details, kaum vorhandene<br />
Räumlichkeit, nur sehr wenige Umgebungsgeräusche – kurz: eine<br />
kleine Enttäuschung. Nur die englischen Sprecher begeistern.<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Liebevoll gemachter – allerdings zu kurzer – Blick hinter die Kulissen<br />
des Films, ins bewegte Leben von Roald Dahl und über die Schultern<br />
der amerikanischen Synchronsprecher.<br />
Kurzfazit<br />
Ein Ausnahmefilm in jeder Hinsicht auf einer guten Blu-ray. Die abgründige<br />
Handlung funktioniert prima als Familienfilm und spart in<br />
einer zweiten Lesart nicht mit Sozialkritik und Denkanstößen.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 81
Blu-ray-Test<br />
Der Junge und der Wolf<br />
Jedes Jahr im Sommer wird im<br />
Nomadenstamm der Ewenen<br />
ein junger Mann ausgewählt,<br />
die Rentierherde in den nordöstlichsten<br />
Steppen Sibiriens<br />
zu hüten. Diesmal wurde Sergei<br />
die ehrenvolle Aufgabe<br />
übertragen, die Rentiere auf<br />
die höher gelegene Ebene<br />
zu überführen und vor den gefährlichsten Angreifern<br />
zu schützen – den Wölfen. Es dauert auch nicht lange,<br />
da findet er die ersten Spuren der Tiere. Ein Jahr lang<br />
begleitete Luc Jacquet die Ewenen, um diesen eindrucksvollen<br />
Abenteuerfilm zu erschaffen, der vor allem mit wunderschönen<br />
Natur- und Landschaftsaufnahmen Sibiriens<br />
überzeugt. Aber auch die Geschichte des jungen Sergei,<br />
der langsam erwachsen wird, sich gegen Autoritäten stellt<br />
und im Kontakt mit den Wölfen seine eigene Identität<br />
findet, ist sehr spannend erzählt. Technisch gesehen ist<br />
die Bildqualität der Blu-ray auf einem hohen Niveau. Auch<br />
kleinste Details, etwa das weiche Fell der Wölfe, sind zu<br />
erkennen. Der Ton wiederum klingt etwas dumpf, aber<br />
dafür wird man mit einer guten Räumlichkeit entschädigt.<br />
Neben einem interessanten Making-of wartet Regisseur<br />
Nicolas Vanier in den Bonusfeatures der Blu-ray noch mit<br />
spannenden Details aus der Tierwelt Sibiriens auf. LF<br />
Originaltitel: Loup FR 2009<br />
Genre: Abenteuer<br />
Vertrieb: Kinowelt<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Nicolas Vanier<br />
Darsteller: Min Man Ma,<br />
Nicolas Brioudes<br />
Laufzeit: 106 min<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Film 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bonus 5,5/10<br />
Wunderschöne Landschafts- und Tieraufnahmen<br />
Sibiriens. Eine herzergreifende Story – alles in<br />
allem ein wirklich sehenswerter Abenteuerfilm.<br />
Unsere Welt<br />
Handlung: Die Erde geht unter –<br />
nicht gerade eine Botschaft,<br />
die sich großer Beliebtheit erfreut.<br />
Doch der französische<br />
Autor und Regisseur Nicolas<br />
Hulot blickt optimistisch in die<br />
Zukunft und glaubt an eine<br />
Möglichkeit zur Rettung der<br />
Natur, wenn die Menschen nur<br />
langsam die Wirklichkeit sehen und dementsprechend<br />
handeln. Sein Film soll dabei helfen und Aufmerksamkeit<br />
wecken für Probleme, die so offensichtlich sind, dass sie<br />
nur noch schwer ignoriert werden können. Er entwirrt die<br />
Komplexität unserer Zivilisation, indem er versucht, sie<br />
von außen zu betrachten.<br />
Film: Schon der Vorspann erzeugt das Gefühl, eine groß<br />
angelegte Hollywood-Produktion vor sich zu haben. Nach<br />
einigen Einblendungen zeitgeschichtlicher Zitate ertönt<br />
zum ersten Mal Ulrich Wickerts markante Stimme. Es<br />
scheint kein Zufall zu sein, dass gerade er diesen Part<br />
Regisseur Nicolas Hulot findet atemberaubende Bilder<br />
für die dringlichen Probleme unserer Zeit<br />
übernimmt, verleiht seine Stimme doch dem den „Tagesthemen“<br />
ähnelnden Prolog eine Glaubwürdigkeit,<br />
wie sie sonst kaum eine Doku dieser Art aufweist.<br />
Aus einem massenhaften Stau generiert sich dann eine<br />
Nahaufnahme von ineinander verkeilten Wrackteilen, die<br />
von dinosaurierartigen Baggern bearbeitet werden. Die<br />
befremdliche Szenerie erweckt den Eindruck, einen völlig<br />
anderen Planeten zu betrachten. Und so schafft es Hulot<br />
den ganzen Film über, die Hässlichkeit der von Menschenhand<br />
veränderten Welt in wunderschönen Perspektiven<br />
und Kamerafahrten einzufangen, ein Problem in den<br />
Raum zu werfen und es bis zur Ursache zu verfolgen.<br />
Blu-ray: Lässt man das Archivmaterial über die ersten<br />
Atombombenversuche etc. außen vor, so ergibt sich ein<br />
durchschnittliches, meist überbelichtetes Bild mit einem<br />
annähernd optimalen Kontrast und natürlichen Farben.<br />
Diverse Störungen wurden bewusst mit eingebaut, was<br />
sich auch im Ton widerspiegelt. Immer wieder stechen<br />
Radiosendungen aus der Masse an Klängen hervor; mit<br />
zielstrebiger Sicherheit bahnen sie sich ihren Weg in die<br />
Gedanken des Zuschauers. Ungewohnt für dieses Genre<br />
wird sogar von der Räumlichkeit Gebrauch gemacht.<br />
Der 7.1-Sound der Disc ist also keine Mogelpackung<br />
und macht sich auf nicht allzu aufdringliche Weise bemerkbar.<br />
In der Extrasektion gibt es eine interessante<br />
Diskussion mit Hulot über die Intention seines Films. FT<br />
Originaltitel: Le Syndrome Du Titanic FR 2009<br />
Genre: Dokumentation<br />
Film 9/10<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 7/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />
Regie: Nicolas Hulot,<br />
Ton 7/10<br />
Jean-Albert Lièvre Bonus 4,5/10<br />
Darsteller: –<br />
Laufzeit: 97 min<br />
Hulots aufrüttelndes Werk zeigt die Welt, wie sie<br />
FSK: ab 0 Jahren ist. Dabei handelt es sich weniger um eine Naturdoku<br />
als vielmehr um einen Film über die Menschheit.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Wolfman – Extended Director’s Cut<br />
Das viktorianische London hatte also nicht nur mit Jack<br />
the Ripper, sondern auch mit Werwölfen zu kämpfen<br />
Handlung: Das Grauen geht um im beschaulichen<br />
Blackmoor. Immer mehr Einwohner des kleinen Dorfes<br />
in der Nähe von London werden Opfer brutaler Angriffe.<br />
Bald machen Gerüchte von einer Bestie halb Mensch,<br />
halb Wolf die Runde, und die Jagd auf die Verdächtigen<br />
beginnt. Unterdessen kommt Lawrence Talbot (Benicio<br />
Del Toro) nach Jahren auf den Landsitz seines Vaters (Sir<br />
Anthony Hopkins) zurück, um das Verschwinden seines<br />
Bruders aufzuklären. Mit der verzweifelten Schwägerin<br />
(Emily Blunt) knüpft er bald zarte Bande, doch der<br />
Fluch, der über der Familie zu liegen scheint, verschont<br />
auch ihn nicht… Und so kämpft er bald nicht nur mit den<br />
Dämonen der eigenen Vergangenheit, sondern auch mit<br />
seinem ganz persönlichen Tier im Manne.<br />
Film: „Der Wolfsmensch“, das Original von 1941 (u. a.<br />
mit Bela Lugosi), ist einer der unverwüstlichen Klassiker<br />
des Horrorgenres und Vorbild für unzählige Variationen<br />
des Werwolf-Themas im Film. Regisseur Joe<br />
Johnston hat sich nun auf Initiative von Hauptdarsteller<br />
Benicio Del Toro und im Auftrag von Universal an ein<br />
Remake gemacht, das allen Freunden des gut gemachten<br />
Tierhorrors zwei vergnüglich-gruselige Stunden<br />
bescheren dürfte.<br />
Blu-ray: Auf der Blu-ray befinden sich sowohl die originale<br />
Kinofassung als auch ein circa 17 Minuten längerer<br />
Director’s Cut, wobei Letzterer vor allem aufgrund seines<br />
ausladenden Prologs ausgezeichnet funktioniert.<br />
Ohnehin ist die Ausstattung der Disc vorbildlich. Neben<br />
50 Minuten an Featurettes gibt es zwei alternative<br />
Enden, geschnittene und erweiterte Szenen und als<br />
besonderes Schmankerl die Möglichkeit, das Original<br />
von 1941 komplett per BD-Live-Stream anzuschauen.<br />
Der Hauptfilm selbst ist geprägt von kühlen, fast monochromen<br />
Blau- und Grüntönen während der Außenaufnahmen<br />
und eher warmen Erdtönen, sobald sich<br />
die Szenerie nach Innen verlagert. Leichte Schwächen<br />
in der Schärfe fallen immer wieder ins Auge, besonders<br />
einige verschwommene Hintergründe trüben den<br />
eigentlich guten Gesamteindruck. Der Sound ist ein<br />
Thema für sich. Hier werden sich die Geister sicherlich<br />
scheiden, denn Kompromisse ist man speziell in Sachen<br />
Abmischung ganz klar nicht eingegangen. Man<br />
muss den Pegel schon sehr nach oben schrauben,<br />
um die Dialoge ohne angestrengtes Lauschen zu verstehen<br />
– als Konsequenz sorgen die regelmäßig eingestreuten<br />
(und oft unvermittelt losbrechenden) Actionsequenzen<br />
für zünftige Schockmomente. TW<br />
Originaltitel: The Wolfman US 2010<br />
Genre: Horror<br />
Vertrieb: Universal Pictures<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie: Joe Johnston<br />
Darsteller: Benicio Del Toro, Emily<br />
Blunt, Anthony Hopkins<br />
Laufzeit: 119 min<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 22 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Filmwertung 6,5/10<br />
Gelungene Wiederbelebung des unvergessenen Horrorklassikers von<br />
1941 – wer auf der Suche nach einem klassischen Werwolf-Film ist,<br />
kann hier bedenkenlos zuschlagen.<br />
Bildqualität 7/10<br />
Farblich stark nachbearbeitete Bilder verbreiten eine passend kühle<br />
Atmosphäre für die Geschichte – leichte Schwächen in der Schärfe<br />
beeinträchtigen besonders die Hintergründe.<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Die Abmischung zielt ganz klar auf extreme Dynamik ab, was sicherlich<br />
Geschmackssache ist, die zahlreichen Schockeffekte aber<br />
wirkungsvoll durch das Sounddesign unterstreicht.<br />
Bonusmaterial 7,5/10<br />
Reichlich Auswahl und guter Inhalt – so machen Extras Spaß. Dass<br />
man obendrein einen ganzen Film streamen kann, zeigt endlich mal<br />
wieder, dass es auch für BD-Live durchaus noch Potenzial gibt.<br />
Kurzfazit<br />
Mehr als solider Werwolf-Reißer mit klassischer Story und zeitgemäßen<br />
Special Effects. Die Technik der Blu-ray überzeugt fast auf<br />
ganzer Linie, insbesondere Sound und Bonusmaterial begeistern.<br />
Bilder: Kinowelt, Universal Pictures, Sunfilm<br />
82<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Ausgequetscht<br />
Joels Leben ist so monoton<br />
wie die Fließbandarbeit in seinem<br />
Abfüllwerk. Zum einen<br />
wäre da seine Kollegenschaft,<br />
die sich wie ein Kindergarten<br />
verhält, zum anderen lässt<br />
ihn seine Frau schon seit geraumer<br />
Zeit nicht mehr ran.<br />
Da bleibt nur noch die Flucht<br />
zu seiner ehemaligen Arbeitsstätte, den Tresen einer<br />
drögen Kellerbar. Klischeebewusst lässt er sich von dem<br />
schludrigen Barkeeper Deen in Sachen sexueller Frust<br />
und chemische Depressionsbekämpfung beraten. Als<br />
dann auch noch die attraktive Trickbetrügerin Cindy<br />
als Ersatzkraft angestellt wird, wird Joel klar, dass<br />
sich etwas ändern muss – und zwar grundsätzlich. Die<br />
Komödie kommt nur langsam in die Gänge, ein wissendes<br />
Schmunzeln kommt einem hier und da dennoch<br />
über die Lippen, vor allem denjenigen, die sich selber<br />
schon seit Jahren im sicheren Hafen der Ehe befinden.<br />
Die Optik von „Ausgequetscht“ gestaltet sich technisch<br />
zwar hochwertig, aber von den Motiven her trist. Der<br />
Wechsel zwischen Büro, Wohnzimmer und Bar gleicht<br />
einer Sitcom im Nachmittagsfernsehen und bietet kaum<br />
Spielraum für ansehnliche Details. Bis auf wenige Fokusfehler<br />
ist eine angenehme Schärfe zu verzeichnen. FT<br />
Stille Hochzeit – Zum Teufel mit Stalin!<br />
Herzstück dieser schwarzen<br />
Komödie ist die titelgebende<br />
stille Hochzeit, eine seltsame<br />
Festivität voller skurriler Momente,<br />
die Regisseur Horatiu<br />
Malaele genüsslich und in<br />
beinahe vollkommener Stille<br />
zelebriert. Der Grund für dieses<br />
ungewöhnliche Hochzeitsfest?<br />
Man schreibt das Jahr 1953, die Nachricht von Stalins Tod<br />
erreicht das rumänische Hinterland und eine einwöchige<br />
Staatstrauer wird angeordnet. Doch die große<br />
Feier des frisch vermählten Paares Mara und Iancu ist<br />
nicht mehr abzusagen. Also „zum Teufel mit Stalin“,<br />
das Fest findet statt, wenn auch hinter verschlossenen<br />
Türen und so lautlos wie möglich, denn mit den patrouillierenden<br />
russischen Truppen ist nicht zu spaßen.<br />
Die Bilder der Blu-ray wissen zu gefallen, viele Einstellungen<br />
vermitteln einen vitalen, plastischen Look mit<br />
guter Tiefenwirkung, der das Geschehen lebendig und<br />
ästhetisch darstellt. Die Farbgebung geht leicht ins<br />
Bräunliche, was den zeitlichen Abstand der Epoche auch<br />
in der Bildsprache transportiert. Die Synchronisation der<br />
überwiegend rumänischen Darsteller ist nicht ganz perfekt<br />
gelöst; klanglich überzeugen aber sowohl die Dialoge<br />
als auch die gelegentlichen Surround-Sounds. TW<br />
Nightmare on Elm Street<br />
Im Kino floppte die aktuelle<br />
Neuverfilmung des Horrorklassikers<br />
mangels Kreativität<br />
und Feingefühl für echte Spannung.<br />
Gut, dass es noch das<br />
über 25 Jahre alte Original –<br />
ungekürzt und mit einem<br />
ansehnlichen Transfer auf<br />
Blu-ray gibt. Wes Cravens in<br />
den 1980er Jahren entstandene Neudefinition des Horrorgenres<br />
setzt auf Slasher- und Schockelemente, die<br />
gekonnt mit einem spannenden Plot verwoben sind.<br />
Wenn Freddy Krueger mit seinen Rasiermessern über<br />
blankes Metall kratzt, dann weiß der Zuschauer, dass<br />
er die folgende Szene besser nicht verschlafen sollte.<br />
Wie bereits angedeutet ist das Bild überraschend gut und<br />
rauscharm, zeigt volle Farben und eine angenehme Grundschärfe.<br />
Zum Ton könnte man jetzt entschuldigend sagen,<br />
dass es beim Original schließlich auch nur Mono gab.<br />
Nach fünf Minuten flacher Soundwiedergabe entschieden<br />
wir uns aber für die englische DTS-HD-MA-7.1-Spur. Die<br />
Bonussektion besticht mit nigelnagelneuem Hintergrundmaterial.<br />
So enthält das sorgsam aufgemachte Menü über<br />
90 Minuten HD-Dokus, drei alternative Enden, zwei Audiokommentare<br />
und zwei interaktive Features, die während<br />
des Films abgespielt werden können.<br />
FT<br />
Originaltitel: Extract US 2009<br />
Genre: Komödie<br />
Vertrieb: Kinowelt<br />
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Mike Judge<br />
Darsteller: Jason Bateman,<br />
Mila Kunis,<br />
B e nA f fl e c k<br />
Laufzeit: 91 min<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Film 6/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 5/10<br />
Bonus 2,5/10<br />
Wie viel Alltag wollen Sie sich zumuten?<br />
„Ausgequetscht“ bietet das volle Programm, in<br />
flüssiger Form und auf Flaschen gezogen.<br />
Originaltitel: Nunta Muta RO 2008<br />
Genre: Schwarze Komödie<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Film 6,5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 7/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Horatiu Malaele<br />
Ton 7/10<br />
Darsteller: Meda Andreea<br />
Victor, Alexandru<br />
Bonus 0,5/10<br />
Potocean<br />
Laufzeit: 87 min<br />
Schwarze Komödie mit geschichtlichem Hintergrund<br />
und interessanter Grundidee. Die aufgesetzte<br />
Rahmenhandlung wirkt deplatziert.<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Originaltitel: : A Nightmare On Elm Street US 1984<br />
Genre: Horror<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 6/10<br />
Tonformat: DD 1.0, DTS-HD MA 7.1 (engl.)<br />
Regie: Wes Craven<br />
Ton 2,5/10<br />
Darsteller: Heather Langenkamp,<br />
Bonus<br />
Robert Englund,<br />
7/10<br />
Johnny Depp<br />
Laufzeit: 91 min<br />
Unter den Genrevertretern ein absoluter Klassiker,<br />
der einen möglicherweise nicht mehr einschlafen<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
lässt. Eins, zwei, Freddy kommt auf Blu-ray ...<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Kinowelt, Sony Pictures Home, Sunfilm, Warner Home<br />
Date Night<br />
Handlung: Was könnte eine<br />
langweilig gewordene Beziehung<br />
besser auffrischen als ein<br />
kleines Agentenabenteuer mit<br />
vielen Schießereien und halsbrecherischen<br />
Verfolgungsjagden?<br />
Rein gar nichts, weshalb<br />
sich das langjährige<br />
Ehepaar Phil und Clair prompt<br />
daran macht, eine der aufregendsten „Date Nights“ ihres<br />
Lebens zu verbringen. Eigentlich wollten sie ja nur in das<br />
angesagteste Fischrestaurant der Stadt gehen, doch aufgrund<br />
einer Verwechslung werden sie fälschlicherweise<br />
für ein berüchtigtes und international gesuchtes Erpresserpärchen<br />
gehalten und von nun an auf Schritt und Tritt<br />
von zwei finsteren Typen verfolgt.<br />
Film: Auch im Fortgang der herzlichen Komödie gibt es<br />
viel zu lachen, denn nur allzu bekannt kommen einem<br />
all die kleinen Spielchen vor, die Phil und Clair in ihrem<br />
plötzlich so aufregenden Beziehungsalltag miteinander<br />
Tina Fey und Steve Carell haben plötzlich mit Beziehungsproblemen<br />
der ganz anderen Art zu kämpfen<br />
treiben. Steve Carell und Tina Fey sind aber auch zum<br />
Knuddeln sympathisch, wenn sie die mehr oder minder<br />
verliebten Leute an den Nachbartischen observieren<br />
und zur eigenen Erheiterung allerlei peinliche Aktionen<br />
anstellen. Ein Film zum Amüsieren und zum Entspannen –<br />
eben einfach gute Unterhaltung.<br />
Blu-ray: Lief der Film im Kino nur über 88 Minuten, wurden<br />
der Blu-ray-Veröffentlichung noch weitere 13 Minuten<br />
gegönnt. Der Videolook der Digitalaufnahmen erinnert in<br />
der scheinbaren Abstinenz des gewohnten 24p-Ruckelns<br />
zum Beispiel an „Collateral“. Dennoch bleibt die Schärfe<br />
eher Durchschnitt. In der vorherrschenden Dunkelheit ergibt<br />
sich genügend Struktur, um dem leicht erhöhten Kontrast<br />
ein „sehr gut“ zu bescheinigen. Die Farbtrennung<br />
erfolgt sauber, störendes Bildrauschen ist nur geringfügig<br />
wahrnehmbar. Soundtechnisch ist eine doch recht hohe<br />
Dynamik zu konstatieren, die bei aufkommender Action<br />
Motorengeräusche und Musik über die Dialoge hebt. An<br />
Orten wie dem Polizeirevier oder dem Restaurant fehlt es<br />
dem Surround-Mix an Luftigkeit, zu dezent abgemischt<br />
gehen die mageren Hintergrundgeräusche hier fast völlig<br />
verloren. Rund 58 Minuten an High-Definition-Extras<br />
zeigen vorzüglich den extrem aufs Tempo drückenden<br />
Regisseur Shawn Levy bei der Arbeit und dokumentieren,<br />
warum er am Ende eines Drehtags (oder einer durchgearbeiteten<br />
Nacht) so heiser ist.<br />
FT<br />
Originaltitel: Date Night US 2010<br />
Genre: Romantikkomödie/Action<br />
Film<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
7/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 6,5/10<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.) Ton 6,5/10<br />
Regie: Shawn Levy<br />
Darsteller: Tina Fey, Steve<br />
Bonus 6/10<br />
Carell, M. Wahlberg<br />
Laufzeit: 101 min<br />
Statt auf neue Ideen setzt „Date Night“ auf bewährte<br />
Muster, die allerdings prima funktionieren,<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
auch dank der sympathischen Hauptdarsteller.<br />
Starttermin: 17. September 2010<br />
Monty Python – Not The Messiah<br />
Nach dem unerwartet großen<br />
Erfolg von „Spamalot“, der<br />
urkomischen Musical-Version<br />
von „Die Ritter der Kokosnuss“,<br />
beschloss Eric Idle,<br />
auch den beliebtesten Monty-<br />
Python-Film – „Das Leben<br />
des Brian“ – in einer musikalisch-szenischen<br />
Variante auf<br />
die Theaterbühnen dieser Welt zu bringen. So entstand<br />
das Oratorium „Not The Messiah“ (eine Art Oper ohne<br />
Schauspiel, dafür mit Erzählern), das anlässlich des 40-<br />
jährigen Bestehens der legendären Pythons in der altehrwürdigen<br />
Royal Albert Hall in London aufgeführt wurde.<br />
Dabei traten neben Eric Idle höchstpersönlich auch viele<br />
andere Mitglieder der kultigen Komikertruppe auf, um<br />
die absurde Geschichte des unfreiwilligen Messias in<br />
pompösen und humorvollen Liedern aus Leibeskräften<br />
zum Besten zu geben. Und nun zu etwas (fast) völlig<br />
anderem: Der Ton der Blu-ray ist sehr räumlich gehalten,<br />
sodass man sich durchaus als Teil des Publikums fühlt.<br />
Leider muss die Bildgüte der grellen Bühnenbeleuchtung<br />
doch deutlich Tribut zollen und die Extras sind auch nicht<br />
sehr vielfältig. Aber darüber sollte man sich nun wirklich<br />
nicht ärgern, denn Sie wissen ja: „Always Look On The<br />
Bright Side Of Life“.<br />
TN<br />
Originaltitel: Monty Python – Not The Messiah GB 2009<br />
Genre: Oratorium/Liveshow<br />
Film<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home<br />
8/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.77 : 1 Bild 6/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie: Aubrey Powell<br />
Ton 8/10<br />
Darsteller: Terry Gilliam,<br />
Eric Idle,<br />
Bonus 5,5/10<br />
Terry Jones<br />
Laufzeit: 91 min<br />
Für „Brian“-Fans ist die skurrile Mischung aus<br />
Oper und Comedy ein Muss, schon allein wegen<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
der wunderbaren Python-Reunion.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 83
Blu-ray-Test l DVD<br />
Friendship!<br />
Handlung: Die Mauer ist gefallen, die ganze Welt blickt<br />
auf die DDR und David Hasselhoff singt am Brandenburger<br />
Tor „I’ve Been Looking For Freedom“. Inmitten<br />
des kollektiven Jubels beschließen die besten Freunde<br />
Veit (Friedrich Mücke) und Tom (Matthias Schweighöfer)<br />
mit ihrem Begrüßungsgeld nach San Francisco, dem<br />
„westlichsten Punkt der Welt“, aufzubrechen. Bewaffnet<br />
mit einem Pulli, drei Schlüpfern, Strümpfen und<br />
Seife begeben sich die beiden auf die große Reise in das<br />
Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Leider reicht das<br />
Geld nur bis New York, doch das hält die beiden „Ossis“<br />
nicht von ihrem Vorhaben ab – der Rest der Strecke wird<br />
eben einfach getrampt. Mit besten Englischkenntnissen<br />
à la „Friendship!“ und kreativen Aufreißersprüchen wie<br />
„Ich bin ein einsamer Kommunist auf der Suche nach<br />
Liebe“ stolpern sie von einem Fettnäpfchen ins nächste.<br />
Im Laufe der Handlung werden Veit und Tom immer<br />
Tja: Die Welt ist groß und New York sowieso, da können<br />
sich zwei Jungs aus der kleinen DDR leicht mal verlaufen<br />
einfallsreicher, um ihren Traum zu verwirklichen. So<br />
strippen sie zum Beispiel in russischen Uniformen zur<br />
DDR-Nationalhymne oder verkaufen „echte“ Mauerstücke<br />
aus Berlin, um ihr Reisebudget aufzustocken.<br />
Film: In „Friendship!“ steht aber nicht die DDR-Nostalgie<br />
im Vordergrund, sondern die Freundschaft der Protagonisten.<br />
Von Tag zu Tag wird das Band zwischen Tom<br />
und Veit stärker und schließlich durch eine Frau (Alicja<br />
Bachleda-Curus) auf eine harte Probe gestellt. Regisseur<br />
Markus Goller gelingt es mit seiner erfrischenden<br />
Komödie auf eindrucksvolle Weise, ein riesiges Land<br />
und seine mannigfaltigen Persönlichkeiten aus unterschiedlichsten<br />
Blickwinkeln zu zeigen. Ob nun die malerische<br />
Landschaft der Route 66 oder ein verrückter,<br />
Drogen konsumierender Comiczeichner: Bekannte und<br />
auch weniger bekannte Seiten Amerikas werden auf<br />
lustige und augenzwinkernde Weise abgefeiert.<br />
DVD: Das Bild der sehr sympathischen Komödie ist leider<br />
alles andere als DVD-Referenz. Grobkörnig und von<br />
permanentem Bildrauschen überlagert, leiden Schärfe<br />
und Detailgrad doch sehr. Der Sound ist überwiegend<br />
auf die Front abgemischt, lässt aber gelegentlich mit<br />
Spezialeffekten, die über die hinteren Boxen ausgegeben<br />
werden, und mit dem tollen Raumklang des Soundtracks<br />
aufhorchen. An Extras wurde nicht gespart – neben<br />
einem Englischkurs sind Interviews, ein Making-of<br />
und diverse Outtakes auf der Scheibe enthalten. Ein<br />
besonderes Highlight ist der Audiokommentar mit den<br />
beiden Hauptdarstellern, der ihre ganz persönliche<br />
Sichtweise auf den Film beleuchtet.<br />
LF<br />
Originaltitel: Friendship! DE 2009<br />
Genre: Komödie<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
Bildformat: Widescreen (2.35 : 1), anamorph<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />
Regie: Markus Goller<br />
Darsteller: Matthias Schweighöfer,<br />
Friedrich Mücke<br />
Laufzeit: 109 min<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
Preis: 20 Euro<br />
Starttermin: 9. September 2010<br />
Filmwertung 8/10<br />
Zwei grundsympathische Ossis erobern nach dem Fall der Mauer das<br />
Land der unbegrenzten Möglichkeiten und die Herzen der Zuschauer –<br />
ein Gute-Laune-Film, wie er im Buche steht.<br />
Bildqualität 6/10<br />
Ständige Probleme mit der Grundschärfe und den Details verhageln<br />
einem den visuellen Genuss, da hätte der tolle Film wirklich einen<br />
besseren Transfer verdient gehabt.<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Lebendige und sehr gute Dialogqualität, angenehm räumlicher<br />
Soundtrack mit einer tollen Songauswahl, dazu gelegentliche und gut<br />
gesetzte Surround-Akzente – das passt!<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
Viele kleine und abwechslungsreiche Features formen ein insgesamt<br />
sehr unterhaltsames und überzeugendes Extra-Paket. Der Audiokommentar<br />
bietet beste Unterhaltung und massig Insider-Informationen.<br />
Kurzfazit<br />
Eine wunderbare Komödie mit tollen Jungstars und einer klasse<br />
Story. Die Umsetzung für zu Hause ist weitgehend gelungen, doch<br />
ausgerechnet bei der Bildqualität muss man mit Abstrichen leben.<br />
Prince Of Persia<br />
Handlung: Frei nach Ubisofts kultiger<br />
Videospielreihe wird die dramatische<br />
Geschichte des Straßenjungen<br />
Dastan (Jake Gyllenhaal)<br />
erzählt. Vom Freimut des Jungen<br />
berührt, nimmt ihn der Herrscher<br />
Persiens in seine Obhut und zählt<br />
ihn als den dritten seiner Söhne.<br />
Jahre später überfallen die drei<br />
Prinzen die heilige Stadt Alamut und nehmen dort die<br />
junge Herrscherin Tamina (Gemma Arterton) gefangen.<br />
Was sie nicht ahnen: Im Heiligtum Alamuts befindet sich<br />
ein magischer Dolch, der mithilfe des „Sandes der Zeit“<br />
einen kurzen Sprung in die Vergangenheit ermöglicht.<br />
Eine Zeitreise von wenigen Minuten hätte gereicht, um<br />
das nun folgende Attentat auf den König ungeschehen zu<br />
machen. Doch der Prinz tappt mitten in die Falle und wird<br />
fortan von seinen Brüdern als Vatermörder gejagt.<br />
Film: „Fluch der Karibik“-Produzent Jerry Bruckheimer ist<br />
mit dieser romantischen und actionreichen Hatz ein weiterer<br />
unterhaltsamer Wurf im Abenteuergenre gelungen.<br />
Prinzipiell verwendet er hierfür das gleiche Rezept wie bei<br />
seiner Piraten-Serie und spickt die Handlung mit allerlei<br />
bekannten Motiven aus den Spielen. Mit Mike Newell holt<br />
er sich einen Fantasy-bewährten Regisseur ins Boot, der<br />
mit „Harry Potter und der Feuerkelch“ (2005) sowie mit<br />
„The Adventures Of Young Indiana Jones“ (2007) schon so<br />
einige Erfahrungen sammeln konnte. Nach dem Abspann<br />
hat man das Gefühl, einen großartigen, romantischen<br />
Abenteuerfilm gesehen zu haben, ähnlich den großen<br />
Blockbustern in den 1980er und 1990er Jahren (z. B.<br />
„Ghostbusters“ oder „Jurassic Park“). Zwar kommen hier<br />
mehr computergenerierte Kulissen, Figuren und offensichtliche<br />
Spezialeffekte zum Zuge, insgesamt wirkt das<br />
visuelle Glanzlicht aber wie aus einem Guss.<br />
DVD: Die lebendige Umwelt wird akustisch sehr gut umgesetzt,<br />
Waffengeklirr, rieselnder Sand, surrende Pfeile:<br />
Der dynamische Dolby-Digital-Mix macht einfach Spaß.<br />
Im visuellen Bereich ist häufig grobes Korn zu erkennen,<br />
das manchmal wie ein Wüstensturm über das Bild zieht.<br />
Der Eindruck verstärkt sich noch durch die (gewollt)<br />
starke Orange-Tönung, die sich im Laufe des Films aber<br />
verringert. Durch den überhöhten Kinokontrast verlieren<br />
die wunderschönen Totalen nur geringfügig an Plastizität.<br />
Als Bonus enthält die DVD ein viertelstündiges Making-of.<br />
Das Menü ist hübsch und übersichtlich gestaltet. FT<br />
Mitfahrgelegenheit<br />
Frank ist jung, frei und schrecklich<br />
verliebt. Mit seiner Mitfahrgelegenheit<br />
Thomas, einem<br />
Lebemann mit großen Träumen,<br />
aber wenig Geld in den Taschen,<br />
macht er sich auf nach Frankreich,<br />
wo er seine Sommerliebe<br />
überraschen will. Auf dem Weg<br />
wird viel geredet über all die<br />
kleinen und großen Probleme des Lebens. Man kommt<br />
sich näher, bringt sich an Grenzen, wächst zusammen,<br />
erlebt so manches Abenteuer und am Ende ist das Ziel<br />
der Reise vielleicht gar nicht mehr so wichtig. „Mitfahrgelegenheit“<br />
ist ein Film über die Generation Twenty-Something:<br />
immer auf der Suche – nach der Liebe, dem Glück,<br />
dem Sinn des Lebens. Das Projekt von Filmstudent<br />
Alexander Schulz verbindet die Medien Film und Internet<br />
auf kreative Weise. So dokumentieren die Extras, wie<br />
man die Entstehung des Streifens im Netz mitverfolgen<br />
und aktiv mitgestalten konnte. Die Bildqualität sieht<br />
leider eher nach knapp bestandener Zwischenprüfung<br />
als nach gelungenem Abschlussfilm aus: sparsame Helligkeit,<br />
ungenügender Kontrast, verfälschte Farben und<br />
selbst in den Close-ups kaum Details. Der Ton liegt nur<br />
in Stereo vor, aber der gute Soundtrack (u. a. mit Clueso<br />
und den Ohrbooten) reißt hier einiges raus. TW<br />
Vom Charakterdarsteller zum persischen Superhelden:<br />
Jake Gyllenhaal überzeugt in diesem Blockbuster<br />
Originaltitel: Prince Of Persia: The Sands Of Time US 2010<br />
Genre: Abenteuer<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: Widescreen (2.40 : 1), Bild 8/10<br />
anamorph<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1 Ton 8,5/10<br />
Regie: Mike Newell<br />
Darsteller: Jake Gyllenhaal,<br />
Bonus 4,5/10<br />
Gemma Arterton<br />
Laufzeit: 111 min<br />
Der Film macht Jordan Mechners Computerspiel-<br />
Klassiker alle Ehre und beglückt den Zuschauer mit<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
einem typischen Bruckheimer-Kinoabenteuer.<br />
Starttermin: 30. September 2010<br />
Originaltitel: Mitfahrgelegenheit DE 2008<br />
Genre: Roadmovie<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Film 5,5/10<br />
Bildformat: Widescreen Bild 4,5/10<br />
(1.78 : 1), anamorph<br />
Tonformat: Dolby Digital 2.0 Ton 5/10<br />
Regie: Alexander Schulz<br />
Darsteller: Frank Reese,<br />
Bonus 4,5/10<br />
Thomas Kleiser<br />
Laufzeit:<br />
Leidlich unterhaltsames, etwas geschwätziges<br />
88 min<br />
Roadmovie mit sympathischen Laiendarstellern<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
und dem Lebensgefühl einer jungen Generation.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Sunfilm<br />
84<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
CSI: Miami (Staffel 7.2)<br />
Wie die Zeit vergeht: Das erste<br />
von mittlerweile zwei Spin-offs<br />
zum Serien-Dauerbrenner CSI<br />
(Crime Scene Investigation) ist<br />
auch schon ganz schön in die<br />
Jahre gekommen und will die<br />
Fans nun bereits mit der siebten<br />
Staffel für spektakuläre Mordfälle<br />
und hoch technisierte Ermittlungsarbeit<br />
auf den sonnendurchfluteten Straßen<br />
des wunderschönen Miami begeistern. In der zweiten<br />
Halbstaffel dieses verflixten siebten Jahres scheint das<br />
Team um den charismatischen Chef Horatio Caine (David<br />
Caruso) allerdings etwas zu sehr in Routine zu verfallen,<br />
wirklich außergewöhnliche oder innovative Ideen finden<br />
sich in kaum einer der 13 Folgen. Technisch gesehen gibt<br />
es wenig zu meckern, der unverkennbare Look von CSI:<br />
Miami (extrem warme Farbtemperatur, fast ausschließlich<br />
Rot- und Gelbtöne) kommt auf DVD noch besser zur<br />
Geltung als im TV. Nur in einigen Szenen stört deutliches<br />
Bildrauschen den Seheindruck. Der Sound ist für eine<br />
Serienproduktion ansprechend, mit guter Präsenz und<br />
gelegentlichem Surround-Einsatz. Die Extras sind guter<br />
Standard, ein Rückblick auf die ersten Folgen der Staffel<br />
sowie ein Special über das neue virtuelle Labor machen<br />
die Fangemeinde aber nicht richtig glücklich. TW<br />
Du sollst nicht lieben<br />
Aaron und Ezri, eine Liebe in Jerusalem<br />
– der eine ein Suchender,<br />
ein Vagabund, der andere ein<br />
streng gläubiger Familienvater<br />
im Kampf mit sich selbst, seinen<br />
Gefühlen und seinem Glauben.<br />
Der Plot erinnert stark an Ang<br />
Lees Meisterwerk „Brokeback<br />
Mountain“, auch hier entspinnt<br />
sich eine komplizierte Dreiecksgeschichte zwischen den<br />
beiden Männern, die sich ihrer Gefühle füreinander nicht<br />
erwehren können, und der aufrichtig liebenden Ehefrau,<br />
die machtlos mit ansehen muss, wie sie ihren Mann Stück<br />
für Stück verliert. Das Drehbuch von Merav Doster betont<br />
die religiös-moralischen Bedenken der Gesellschaft, die<br />
sich bald in öffentlicher Anprangerung und körperlicher<br />
Gewalt gegen den Eindringling Ezri Bahn brechen. Leider<br />
ist die technische Umsetzung des interessanten Films<br />
eine ziemliche Enttäuschung. Permanentes Bildrauschen<br />
und ein unterdurchschnittlicher Schärfe- und Detailgrad<br />
trüben den Gesamteindruck, zuweilen macht sich sogar<br />
ein unruhiger Bildlauf bemerkbar; die Farben wirken<br />
leicht ausgeblichen. Die deutsche Tonspur ist unspektakulär,<br />
aber routiniert abgemischt, den halben Punkt für<br />
das Bonusmaterial kassiert ein Interview mit Regisseur<br />
Haim Tabakman im Booklet der DVD.<br />
TW<br />
Nine<br />
Nach dem überwältigenden Erfolg<br />
von „Chicago“ (2002) war es<br />
nur eine Frage der Zeit, bis Regisseur<br />
Rob Marshall sich erneut<br />
an eine pompöse und glitzernde<br />
Musical-Verfilmung mit Traumbesetzung<br />
wagen würde. Mit „Nine“<br />
schraubt er den Star-Faktor noch<br />
einmal deutlich nach oben, der<br />
Cast liest sich wie ein einziger Traum: Nicole Kidman,<br />
Penélope Cruz, Kate Hudson oder Marion Cottilard sind<br />
nur einige der Diven, die dem in der Sinn- und Schaffenskrise<br />
steckenden Filmemacher Guido Contini (Daniel Day-<br />
Lewis) bei der Ideenfindung als Musen zur Seite stehen.<br />
Viel Story sollte man sicherlich nicht erwarten – die perfekt<br />
choreografierten, gut gesungenen und durchaus sinnlichen<br />
Musical-Nummern machen aber durchweg Spaß.<br />
Die DVD ist technisch wirklich ein Glanzstück, vor allem<br />
die entscheidende Disziplin für eine Musical-Adaption,<br />
der Sound, ist überaus gelungen. Die aufwendigen<br />
Orchester-Arrangements klingen frisch und direkt, die<br />
Stimmen der Stars liegen perfekt ausbalanciert darüber.<br />
Das Bild ist gut bis sehr gut – die Bonusabteilung geriet<br />
bis auf das etwas dröge Menü und die fehlende Synchronisation<br />
(nur Untertitel) beinahe perfekt in Umfang und<br />
inhaltlicher Qualität.<br />
TW<br />
Bilder: Edition Salzgeber, Universum Film<br />
Originaltitel: CSI: Miami (Season 7.2) US 2009<br />
Genre: Krimi<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Film 6,5/10<br />
Bildformat: Widescreen (1.78 : 1), Bild 7/10<br />
anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 7/10<br />
Regie: diverse<br />
Darsteller: David Caruso,<br />
Bonus 6,5/10<br />
Emily Procter<br />
Laufzeit: 585 min<br />
Die Highlights des Franchise finden sich mittlerweile<br />
eher im rauen New York. Dennoch bleibt es<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
bei gewohnt routinierter Krimikost.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Originaltitel: Eyes Wide Open IL, DE, FR 2009<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: Edition Salzgeber<br />
Film 6/10<br />
Bildformat: Widescreen (1.78 : 1), Bild 4,5/10<br />
anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 5/10<br />
Regie: Haim Tabakman<br />
Darsteller: Vohar Strauss, Ran<br />
Bonus 0,5/10<br />
Danker, Tzahi Grad<br />
Laufzeit: 93 min<br />
Etwas sperrige jüdische Variation von Ang Lees<br />
„Brokeback Mountain“ auf einer technisch leider<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
ziemlich enttäuschenden DVD.<br />
Starttermin: 20. September 2010<br />
Originaltitel: Nine US, IT 2009<br />
Genre: Musical<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Film 6/10<br />
Bildformat: Widescreen Bild 7/10<br />
(1.78 : 1), anamorph<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1 Ton 9/10<br />
Regie: Rob Marshall<br />
Darsteller: Daniel Day-Lewis,<br />
Bonus 8/10<br />
Penélope Cruz<br />
Schöne Oberfläche, wenig Tiefe – für einen unterhaltsamen<br />
Musical-Abend mit einem wirklich<br />
Laufzeit: 113 min<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
unglaublichen Ensemble reicht es aber allemal.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Anzeige<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 85
Blu-ray-Test l DVD<br />
In meinem Himmel<br />
Handlung: Pennsylvania, die<br />
1970er Jahre: Die junge Susie,<br />
gerade auf der Schwelle vom<br />
Kind zur jungen Frau, fällt einem<br />
Triebtäter zum Opfer. Gefangen<br />
in einer Zwischenwelt zwischen<br />
dem Paradies und der Welt der<br />
Lebenden, beobachtet sie ihre<br />
trauernde Familie, versucht mit<br />
allen Mitteln, ihre Lieben zu erreichen und sie vielleicht<br />
sogar auf die Spur ihres Mörders zu bringen.<br />
Film: Ob „In meinem Himmel“ funktioniert, hängt sicher<br />
stärker als bei anderen Filmen von der Erwartungshaltung<br />
des Zuschauers ab. Kennt man den Roman von Alice<br />
Sebold und erwartet eine vielschichtige Literaturverfilmung,<br />
die auch für kleinste Nuancen und die psychologische<br />
Tiefe des Buches passende filmische Ideen<br />
findet, wird man sicher nicht ganz glücklich mit Peter<br />
Jacksons Adaption. Als Thriller mit starkem Mystery-<br />
Überbau punktet die Geschichte dagegen von Anfang an.<br />
Sicher kann man dem Regisseur bei der Figurenentwicklung<br />
eine gewisse Eindimensionalität vorwerfen: George<br />
Harvey, dieser unscheinbare Serienmörder von nebenan,<br />
zweifelt keine Sekunde an sich oder seinen Taten. Doch<br />
angesichts des grandios-diabolischen Schauspiels von<br />
Stanley Tucci verzeiht man diesen dramaturgischen Makel<br />
nur allzu gern. Auch die zum Zeitpunkt des Drehs erst 15<br />
Jahre junge New Yorkerin Saoirse Ronan, die schon in<br />
„Abbitte“ eine Glanzleistung ablieferte, begeistert hier<br />
mit einer Performance, die man so von einer Hollywood-<br />
Einsteigerin einfach nicht erwartet. Die etablierten Kräfte<br />
Rachel Weisz und vor allem Mark Wahlberg sehen gegen<br />
dieses ganz unterschiedliche Duo kaum Land.<br />
DVD: Der Großteil des Films bietet ausgewogen-hochwertige<br />
Bilder und eine natürliche Farbgebung. Probleme<br />
mit dem Detailgrad und leichtes Bildrauschen gibt es<br />
besonders in hell ausgeleuchteten Totalen. Die Szenen<br />
in der Zwischenwelt gefallen mit gelungenem Color-<br />
Grading, das die Farben stark strahlen lässt und allem<br />
einen übernatürlichen Touch verleiht. Ab und an wird<br />
der Kontrast extrem angehoben, was aber stets als eindeutiges<br />
Stilmittel erkennbar ist. Der Sound überzeugt<br />
durchweg – die atmosphärische Musik füllt den Raum gut<br />
aus. Dass man der DVD kein einziges Extra spendiert hat,<br />
ist unverständlich, zumal die Blu-ray-Version mit einer<br />
prall gefüllten Bonusdisc ausgestattet ist. TW<br />
Mitte Ende August<br />
Hanna und Thomas, ein glückliches<br />
Paar Mitte Ende Dreißig.<br />
Ins neu erworbene Idyll eines<br />
Sommerhäuschens bei Berlin<br />
platzen unerwartet Thomas'<br />
Bruder Friedrich (von einer<br />
schweren Midlife-Crisis geplagt)<br />
und Hannas Nichte Augustine.<br />
Bald offenbaren sich unterschwellige<br />
Konflikte und eine offensichtliche erotische<br />
Anziehung in der neu entstandenen Gruppendynamik.<br />
Liebe, Freundschaft und Blutsbande werden auf eine<br />
harte Probe gestellt. Der Übergang vom lustvollen intellektuellen<br />
Geplänkel zum alles infrage stellenden<br />
existenzialistischen Drama kommt zwar etwas unvermittelt<br />
– dennoch brillieren die Schauspieler (allen<br />
voran Marie Bäumer und Milan Peschel) gerade in diesen<br />
schwierigen Szenen, verleihen ihren direkt aus dem Leben<br />
gegriffenen Figuren Glaubwürdigkeit und Charakter.<br />
Regisseur Sebastian Schipper bezeichnet seinen Film im<br />
22-minütigen Making-of als Song für Gitarre, Bass und<br />
Schlagzeug. Und das trifft es ziemlich genau: Ohne den<br />
Einsatz von künstlichem Licht, mit Handkameras und<br />
ohne jegliche Schnitte bringt er die Geschichte auf die<br />
Leinwand, was sich natürlich auch in der etwas rauen<br />
Bildqualität widerspiegelt.<br />
TW<br />
Stechend blaue Augen und ein Talent, wie man es nur<br />
ganz selten findet: Saoirse Ronan gehört die Zukunft<br />
Originaltitel: The Lovely Bones US, UK, NZ 2009<br />
Genre: Mystery/Thriller<br />
Vertrieb: Paramount Home<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: Widescreen Bild 7,5/10<br />
(2.35 : 1), anamorph<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1 Ton 7/10<br />
Regie: Peter Jackson<br />
Bonus<br />
Darsteller: Saoirse Ronan, Rachel<br />
0,5/10<br />
Weisz, Stanley Tucci<br />
Laufzeit: 130 min<br />
Visuell berauschender und inhaltlich überzeugender<br />
Mystery-Thriller von Peter Jackson, mit<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
außergewöhnlichen Schauspielern besetzt.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Originaltitel: Mitte Ende August DE 2009<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: Widescreen Bild 6,5/10<br />
(1.85 : 1), anamorph<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1 Ton 5/10<br />
Regie: Sebastian Schipper<br />
Darsteller: Marie Bäumer, Milan<br />
Bonus 5,5/10<br />
Peschel, André Hennicke<br />
Laufzeit: 88 min<br />
Sowohl formal als auch vom fast improvisiert wirkenden<br />
Schauspiel her roh und ungeschliffen –<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
und gerade dadurch aufregend und interessant.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Adam<br />
Einer der Publikumslieblinge des<br />
letztjährigen Sundance-Filmfestivals<br />
ist nun auch in Deutschland<br />
auf DVD zu haben. „Adam“<br />
erzählt die wunderbare Liebesgeschichte<br />
zwischen Beth (Rose<br />
Byrne) und dem Titelhelden (Hugh<br />
Dancy), die bei aller Leichtigkeit<br />
doch immer auch einen ernsten<br />
und zerbrechlichen Unterton beibehält. Denn Adam lebt<br />
mit dem Asperger-Syndrom, einer speziellen Form des<br />
Autismus – sein Sozialverhalten ist unterentwickelt, er<br />
hat Probleme, zu erkennen, was seine Mitmenschen<br />
denken, geschweige denn fühlen. Rose schafft es, ihn<br />
Stück für Stück aus seinem Schneckenhaus zu locken.<br />
Sie zeigt ihm Seiten des Lebens, die er bisher nicht kannte,<br />
und lernt gleichzeitig selbst, die Welt und ihre Wunder<br />
durch Adams Augen noch einmal ganz neu zu entdecken.<br />
Für einen Independent-Film gibt es an der technischen<br />
Umsetzung wenig zu meckern. Die Bilder erreichen zwar<br />
nicht die Klarheit und den Detailreichtum wirklich großer<br />
Produktionen, bleiben aber immer leicht überdurchschnittlich<br />
und weisen kaum störende Bildfehler auf.<br />
Der Sound ist routiniert und zweckmäßig auf die Dialoge<br />
ausgerichtet, die sehr schönen Songs des Soundtracks<br />
dringen immer wieder raumfüllend aus den Boxen. TW<br />
Originaltitel: Adam US 2009<br />
Genre: Romanze<br />
Vertrieb: 20th Century Fox<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: Widescreen Bild 6,5/10<br />
(2.35 : 1), anamorph<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1 Ton 6,5/10<br />
Regie: Max Mayer<br />
Darsteller: Hugh Dancy, Rose<br />
Bonus 6/10<br />
Byrne, Peter Gallagher<br />
Laufzeit: 95 min<br />
Eine jener seltenen, unglaublich sympathischen<br />
Indie-Perlen, bei denen man einfach nur dankbar<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
ist, dass man sie entdeckt hat.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Blind Side – Die große Chance<br />
Handlung: Grundlage für „Blind<br />
Side“ ist eine wahre, wenn<br />
auch unglaubliche Geschichte.<br />
Der märchenhafte Aufstieg des<br />
Michael Oher vom obdachlosen<br />
Problemkind zum Star der National<br />
Football League sorgte in den USA<br />
für Schlagzeilen – und im letzten<br />
Jahr auf der ganzen Welt für volle<br />
Kinosäle. Leigh Anne Tuohy, eine gut betuchte, resolute<br />
Geschäftsfrau mit dem Herz am rechten Fleck, nimmt den<br />
ruhigen Riesen aus reiner Nächstenliebe unter ihre Fittiche,<br />
gibt ihm ein Dach über dem Kopf, ein Zuhause und<br />
bald die grenzenlose und unbedingte Liebe einer Mutter.<br />
Gegen jeglichen Widerstand der Gesellschaft kämpft sie<br />
für ihren neuen Sohn, lehrt ihn Vertrauen in die Menschen<br />
und formt ihn vom Rohdiamanten zu Everybody's Darling,<br />
sowohl auf als auch neben dem Football-Feld.<br />
Film: Zugegeben: Es ist schon ein ziemlicher Schmachtfetzen,<br />
den man sich mit „Blind Side“ ins Haus holt –<br />
Sandra Bullocks Wechselspiel zwischen tougher Karrierefrau<br />
und liebender Mutter ist wirklich Oscar ® -reif<br />
wer bei diesem Film nicht die eine oder andere Träne<br />
verdrückt, muss wahrlich aus Stein gemacht sein. Die<br />
Story, die das Leben schrieb, hätte sich kein Drehbuchautor<br />
herzergreifender oder amerikanischer ausdenken<br />
können. Es ist die klassischste aller Geschichten: vom<br />
Tellerwäscher zum (Multi-)Millionär. Eigentlich konnte die<br />
Verfilmung nur scheitern. Zu groß schien die Kitschgefahr,<br />
zu unglaubwürdig das Sozialmärchen vom unverhofften<br />
Ausweg aus der Armut bis zum perfekten Happy End.<br />
Dass der Streifen dennoch funktioniert, ist vor allem<br />
einer grandiosen Sandra Bullock zu verdanken. Traumwandlerisch<br />
sicher gibt sie die resolute Südstaaten-Lady,<br />
die jeder Herausforderung des Lebens mutig – und stets<br />
mit einem herrlich trockenen Spruch auf den Lippen – ins<br />
Gesicht sieht. Ihre weiche, verletzliche Seite ist nur denen<br />
vorbehalten, die sie liebt.<br />
DVD: Wie man es von solch einer großen Produktion<br />
erwarten darf, überzeugt die Bildqualität beinahe auf<br />
ganzer Linie. Leichte Einbußen bei Kontrast und Schärfe<br />
sorgen für minimale Abzüge in der Wertung, dennoch<br />
bleibt der Gesamteindruck hochwertig und absolut sehenswert.<br />
Der Sound spielt nicht ganz in derselben Liga,<br />
besonders in den (wenigen) Football-Sequenzen hätten<br />
wir uns deutlich mehr Bass und eine ausdifferenziertere<br />
Signalortung gewünscht. Als Bonus bekommt man leider<br />
nur sieben Minuten an geschnittenen Szenen. TW<br />
Originaltitel: The Blind Side US 2009<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: Widescreen Bild 8/10<br />
(1.78 : 1), anamorph<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1 Ton 6/10<br />
Regie: John Lee Hancock<br />
Bonus<br />
Darsteller: Sandra Bullock, Quinton<br />
3/10<br />
Aaron, Tim McGraw<br />
Laufzeit: 123 min<br />
Eine wahre Geschichte, die Kraft gibt und Mut<br />
schenkt. Sandra Bullock zeigt sich von einer ungewohnten<br />
Seite und hält den ganzen Film auf Kurs.<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: 20th Century Fox, Paramount Home, Universum Film, Warner Home Video<br />
86<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Praxis l Gerätekauf<br />
KAUFBERATUNG<br />
Augen auf beim Schnäppchenkauf<br />
Hochglanzbeilagen in der Tageszeitung, angeblich spottbillige Restposten, palettenweise Sonderangebote in<br />
den Filialen – im Kampf um Umsatz ist den Elektronikmärkten fast jedes Mittel recht. Wir verraten Ihnen die<br />
Tricks der Marktführer und zeigen, wie Sie echte Schnäppchen von frechen Mogelpackungen unterscheiden.<br />
Geiz ist geil – und das nicht erst, seit eine<br />
Tochter der Metro-Gruppe die Deutschen<br />
mit dieser Botschaft in ihren<br />
TV-Spots und Anzeigenkampagnen im medialen<br />
24-Stunden-Stakkato bombardiert. Der Slogan<br />
ist Geschichte, die Mentalität hingegen geblieben:<br />
Ein schickes Heimkino mit allen Schikanen<br />
darf es gern sein, nur kosten muss es so wenig<br />
wie möglich. Doch Vorsicht: Wer allzu leichtgläubig<br />
auf „Tiefstpreise“ und andere Marketing-Instrumente<br />
vertraut, kann nach dem Kauf schnell<br />
herbe Enttäuschungen erleben. Mit den Tipps<br />
und Kniffen der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> umgehen Sie<br />
die typischsten Fallstricke.<br />
Preise vergleichen<br />
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Stellen<br />
Sie die Tiefstpreis-Behauptung der Prospekte<br />
auf den Prüfstand und konsultieren Sie Preisvergleiche<br />
wie www.idealo.de, www.preissuchmaschine.de,<br />
www.guenstiger.de oder www.<br />
gh.de im Internet. Schnell erkennen Sie hier,<br />
ob das Angebot wirklich konkurrenzfähig ist.<br />
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, das Produkt<br />
auch bei einem seriösen Internethändler<br />
zu bestellen. Diesen erkennen Sie an positiven<br />
Bewertungen in den genannten Vergleichsdiens-<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Media Markt<br />
88<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Viele Discounter haben die Zeichen der Zeit erkannt und ködern die Kunden mit zusätzlichen Services wie Vor-Ort-<br />
Installation oder einer Tiefpreisgarantie, die greift, wenn ein Mitbewerber das gleiche Gerät günstiger anbietet<br />
ten, dem Vorhandensein eines vollständigen<br />
Impressums samt AGB auf der Website und flexiblen<br />
Bezahlmöglichkeiten per Kreditkarte, auf<br />
Rechnung bzw. über Anbieter wie Paypal oder<br />
Moneybookers. Finger weg von Unternehmen,<br />
die ausschließlich gegen Vorkasse liefern!<br />
Onlinebestellungen sind dabei besser als ihr<br />
Ruf: Das Gerät wird Ihnen von Speditionen oder<br />
Paketlieferanten in der Regel bis ins Wohnzimmer<br />
getragen, in vielen Fällen sogar angeschlossen<br />
und im Rahmen einer Kurzeinweisung<br />
in Grundzügen erklärt. Auch eine telefonische<br />
Produktberatung ist mittlerweile Usus. Außerdem<br />
haben Sie beim Einkauf im weltweiten<br />
Datennetz das Recht, binnen 14 Tagen ohne Angaben<br />
von Gründen von der Bestellung zurückzutreten.<br />
Viele Anbieter räumen Ihnen darüber<br />
hinaus eine verlängerte Frist von einem Monat<br />
oder mehr ein. Alternativ bietet es sich an, den<br />
Wunschhändler vor Ort mit dem preiswerteren<br />
Konkurrenzangebot zu konfrontieren. Häufig signalisiert<br />
der Verkäufer dann Kompromissbereitschaft<br />
und kommt Ihnen entgegen. Schließlich<br />
ist er gerade bei größeren Anschaffungen daran<br />
interessiert, dass der Umsatz in seiner eigenen<br />
Kasse landet. Falls der Preis nicht zu verhandeln<br />
ist, lässt sich oft im Bereich von Gratiszugaben<br />
etwas machen. Ein High-End-HDMI-Kabel oder<br />
eine lernfähige Universalfernbedienung für den<br />
LCD-Fernseher als herausgehandelte Beigabe<br />
sind sicherlich kein schlechter Deal.<br />
Sondermodelle entlarven<br />
Schwierig wird es, wenn große Ketten auf Sondermodelle<br />
mit eigenen Typenbezeichnungen<br />
setzen, bei denen kein direkter Preisvergleich<br />
möglich ist. Ein Paradebeispiel sind etwa die<br />
Ambilight-TVs von Philips aus der PFL8404-<br />
Serie, die mit den Kennungen 8654, 8684 und<br />
8694 bei Media Markt, Saturn und Euronics<br />
mit aufgewerteten Ausstattungsmerkmalen wie<br />
Glasfuß und Designerfernbedienung im Sortiment<br />
herumschwirren. Hier müssen Sie individuell<br />
entscheiden, ob die Extras den zum Teil<br />
kräftigen Aufschlag rechtfertigen.<br />
In vielen Fällen sind die mit den Herstellern<br />
ausgehandelten Sondermodelle allerdings ausstattungsgleich<br />
zu dem bei der Konkurrenz angebotenen<br />
Standard. Dann geht es lediglich<br />
darum, den Kunden über eine künstlich überhöhte<br />
unverbindliche Preisempfehlung (UVP)<br />
einen besonders hohen Nachlass vorzugaukeln.<br />
Aufhorchen sollten Sie, wenn ein Gerät auf der<br />
Herstellerseite gar nicht oder nur mit dürftigen<br />
Angaben gelistet wird. In solchen Fällen führen<br />
Recherchen in der Suchmaschine Google, bei<br />
der die Modellbezeichnung des vermeintlichen<br />
Klons als Stichwort eingegeben wird, meist<br />
schnell zu entlarvenden Einträgen in einschlägigen<br />
Heimkinoforen.<br />
Ladenhüter aufspüren<br />
Es ist ebenfalls kein Geheimnis, dass sich in<br />
vielen Lagerräumen veraltete AV-Receiver, Set-<br />
Top-Boxen und Projektoren aus Vorjahresserien<br />
türmen, die nach Möglichkeit noch in klingende<br />
Münze umgewandelt werden müssen. Deshalb<br />
sollten Sie jeden Prospekt und jedes Schild im<br />
Laden kritisch hinterfragen und nicht nur die angegebenen<br />
Werte abklopfen, sondern vor allem<br />
darauf achten, welche Angaben fehlen. Ein typisches<br />
Beispiel: Im Zeitalter von Full-HD ist bei<br />
Fernsehern stets höchste Wachsamkeit gefragt,<br />
wenn jegliche Hinweise zur maximalen Bild-<br />
Frau Sprotte, welche Rechte haben Verbraucher, wenn im<br />
Prospekt gelistete Produkteigenschaften fehlerhaft sind oder<br />
„Werbeversprechen“ nicht eingehalten werden?<br />
Neben dem 14-tägigen Widerrufsrecht bei einem Online-Kauf,<br />
für das gar keine Angabe von Gründen nötig ist, stehen dem<br />
Käufer Ansprüche aus der Sach- und Rechtsmangelhaftung –<br />
landläufig Gewährleistungsrecht genannt – zu. Es greift<br />
sowohl beim Kauf im Netz als auch im Geschäft. Im Falle<br />
eines Sachmangels, wozu Beschädigungen und Funktionsfehler<br />
zählen, stehen dem Verbraucher folgende Rechte zu:<br />
Nacherfüllung, also Nachlieferung bzw. Reparatur (nach<br />
Wahl des Käufers), nach fehlgeschlagener Nacherfüllung<br />
Rücktritt inkl. Rückabwicklung (Geld zurück), Minderung des<br />
Kaufpreises, Schadenersatz und ggf. Ersatz vergeblicher Aufwendungen.<br />
Muss der Verbraucher bei der Beratung im Geschäft gezielt beim Verkäufer<br />
rückfragen oder kann er sich auf gedruckte Angaben verlassen?<br />
Seit der Schuldrechtsreform im Jahr 2002 ist die Mangelfreiheit der Kaufsache<br />
zu einer Hauptleistungspflicht geworden. Zu der „vereinbarten Beschaffenheit“,<br />
ohne die eine Kaufsache mangelhaft ist, zählen seitdem<br />
auch die Eigenschaften, die der Käufer aufgrund öffentlicher Äußerungen<br />
des Herstellers oder seiner Gehilfen erwarten konnte. Zu übertriebene<br />
INTERVIEW<br />
„Übertriebene Produktwerbung ist auch ein Mangel“<br />
Vielfältige Rechte des Verbrauchers bei fehlerhaften Angaben im Prospekt<br />
Susanne Sprotte,<br />
Rechtsexpertin<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
Werbung kann also dazu führen, dass die angebotene Kaufsache<br />
mangelbehaftet ist. Dazu genügen bereits gedruckte<br />
Angaben. Die so genannte „zugesicherte Eigenschaft“ ist<br />
nicht mehr Grundlage für die Auslösung von Sachmangelrechten.<br />
Der Gesetzgeber geht davon aus, dass Zusicherungen<br />
im Rahmen der vereinbarten Eigenschaften enthalten sind.<br />
Zu welcher Vorgehensweise raten Sie, um nachträgliche Enttäuschungen<br />
zu ersparen? Gibt es Kniffe, mit denen man sich<br />
ein Rücktrittsrecht vom Kaufvertrag sichern kann?<br />
Vor nachträglichen Enttäuschungen ist der Käufer bereits insofern<br />
per Gesetz (vgl. § 476 BGB) geschützt, als dass innerhalb<br />
der ersten sechs Monate nach Übergabe zu Gunsten des Käufers<br />
vermutet wird, dass der Mangel bereits bei der Übergabe bestand –<br />
es sei denn, der Verkäufer kann das Gegenteil nachweisen. Schwieriger<br />
ist es bei einer mangelfreien Sache, wenn der Käufer feststellt, dass ihm<br />
das gekaufte Produkt doch nicht gefällt. Da es – anders als beim Online-<br />
Kauf – ein „automatisches“ 14-tägiges Widerrufsrecht bei einem Kauf<br />
im Geschäft nicht gibt, bleibt hier nur das Verhandlungsgeschick des<br />
Kunden oder die Kulanz des Verkäufers.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 89
Praxis l Gerätekauf<br />
auflösung fehlen. Häufig handelt es sich dann<br />
um Relikte aus der Prä-HD-Ära, die mit PC-optimierten<br />
Panels und Auflösungen wie 1 024 × 768<br />
Bildpunkten die brillanten Bilder von Das Erste<br />
HD und ZDF HD nur gestaucht darstellen können.<br />
Auch im Bereich Energiebedarf hat sich durch die<br />
Öko-Design-Richtlinien der EU viel getan. Wenn<br />
LCD-Fernseher mit Werten um die 200 Watt ins<br />
Spiel kommen, sollten die Alarmglocken schrillen.<br />
Möchten Sie das neue Gerät gern so schnell<br />
wie möglich im eigenen Wohnzimmer stehen<br />
haben und die Kaufentscheidung nicht auf den<br />
nächsten Tag verschieben, lassen Sie sich vom<br />
Verkäufer zumindest die Bedienungsanleitung<br />
aus dem Karton herauskamen und überfliegen<br />
Sie die technischen Daten bezüglich möglicher<br />
K.-o.-Kriterien. Steht das Gerät erst einmal im<br />
Hi-Fi-Rack, fehlt erfahrungsgemäß der Antrieb,<br />
es noch einmal umzutauschen.<br />
Geschönte Angaben erkennen<br />
Kein Papier ist so geduldig wie jenes, auf dem<br />
Werbeprospekte gedruckt werden. „Versehentlich“<br />
übernommene Angaben zur Maximalleistung<br />
eines anderen AV-Receivers sind ebenso<br />
an der Tagesordnung wie praxisferne Werte zum<br />
maximalen Kontrastverhältnis, die allenfalls in<br />
Laborszenarien gemessen werden und mit dem<br />
Alltag im eigenen Wohnzimmer rein gar nichts<br />
zu tun haben. Hinterfragen Sie grundsätzlich<br />
alles, was Ihnen an Zahlenmaterial vorgesetzt<br />
wird. Schon ein Blick auf die Messungen unseres<br />
Testlabors in den Wertungstabellen der<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> kann Ihnen manch ärgerliche<br />
und teure Entäuschung ersparen.<br />
Misstrauen Sie insbesondere der gern herangezogenen<br />
„Musikleistung“, wenn es um die<br />
Leistung von Audiokomponenten geht. Diese<br />
nicht genormte Angabe ist eine Erfindung der<br />
PR-Abteilungen, um qualitativ minderwertige<br />
Technik in besseres Licht zu rücken. Das gilt erst<br />
recht für die bei Discountern beliebte Angabe<br />
PMPO (Peak Music Power Output), die letztlich<br />
nur aussagt, mit welcher Leistung Sie einen<br />
Lautsprecher für den Bruchteil einer Sekunde<br />
versorgen könnten, ehe Membran oder andere<br />
Bauteile das Zeitliche segnen. Die einzige<br />
belastbare Angabe ist die Nennleistung, auch<br />
Sinusleistung genannt, die dank einer elektrisch<br />
genau definierten Methode eine Vergleichbarkeit<br />
gewährleistet.<br />
Verlassen Sie sich nicht allein auf die Aussagen<br />
des Verkäufers. Selbst ein Fachhändler favorisiert<br />
gern ihm besonders gewogene Unternehmen<br />
und redet die Konkurrenz kleiner, als es<br />
sein müsste. Damit er Sie optimal beraten kann,<br />
muss er außerdem Ihre Ansprüche genau kennen.<br />
Dass Sie beispielsweise damit liebäugeln,<br />
Ihre komplette Musiksammlung zu digitalisieren<br />
und über das Netzwerk vom PC zum AV-Receiver<br />
zu streamen, beeinflusst die Wahl des am<br />
besten geeigneten Geräts massiv. Umreißen Sie<br />
Ihre Bedürfnisse und Vorstellungen also so detailliert<br />
wie möglich und suchen Sie sich lieber<br />
einen anderen Ansprechpartner, wenn Ihnen<br />
trotzdem nur Standardfloskeln um die Ohren<br />
gehauen werden.<br />
Kein Geheimnis ist, dass sich bei vielen Heimkinokomponenten<br />
die Preisschraube dauerhaft<br />
nach unten dreht. Gerade im Vorfeld der IFA verbieten<br />
sich Impulskäufe eigentlich von selbst.<br />
Nach der Messe kann man entweder bereits die<br />
nächste Generation mit größerer Zukunftssicherheit<br />
und mehr Funktionalität für vergleichbares<br />
Geld erstehen oder bewusst das dann deutlich<br />
im Preis reduzierte Vorgängermodell wählen,<br />
wenn man auf die von der Industrie eingeführten<br />
Neuerungen verzichten kann.<br />
Fazit<br />
Mit unseren Empfehlungen verfügen Sie über<br />
das Know-how, damit Ihnen böse Überraschungen<br />
bei künftigen Neuanschaffungen<br />
erspart bleiben. Denken Sie auch an das Vier-<br />
Augen-Prinzip – ein technisch versierter Freund<br />
oder Bekannter an Ihrer Seite kann helfen,<br />
Fehlberatungen mit ärgerlichen Folgen durch<br />
gezielte Nachfragen zu verhindern. Damit dürfte<br />
einem rundum erfreulichen Einkaufserlebnis<br />
bei Ihrem nächsten Ausflug in die spannende<br />
Welt der Unterhaltungselektronik nichts mehr<br />
im Wege stehen.<br />
Alexander Rösch<br />
Check: Prüfsteine beim Gerätekauf<br />
Aktualität:<br />
Handelt es sich um ein Produkt der aktuellen<br />
Modellreihe, die auf der Homepage des<br />
Unternehmens präsentiert wird? Andernfalls<br />
empfiehlt sich ein genauer Abgleich der Ausstattungsliste,<br />
um fehlende oder veraltete<br />
Funktionen zu enttarnen.<br />
Einsatzzweck:<br />
Welche Ansprüche stellen Sie konkret an das<br />
Gerät? Ein High-End-Fernseher mit Triple-Tuner<br />
(Sat, Kabel, DVB-T) ist teurer als ein Modell,<br />
das nur einen Empfangsweg unterstützt. Orientieren<br />
Sie sich am eigenen Bedarf.<br />
Grauimporte:<br />
Liegt dem Gerät eine deutschsprachige Bedienungsanleitung<br />
bei? Andernfalls handelt<br />
es sich oft um Grauimporte aus anderen EU-<br />
Ländern, für die Hersteller im Schadensfall<br />
Garantieleistungen verweigern.<br />
Sparpotenzial:<br />
Hersteller bieten für gewöhnlich Varianten<br />
mit unterschiedlichen Ausstattungsstufen an.<br />
Wenn z. B. Streaming oder Internet-TV für Sie<br />
uninteressant sind, entscheiden Sie sich für<br />
das abgespeckte – und damit günstigere – Basismodell.<br />
Service:<br />
Wird das Gerät im Schadensfall bei Ihnen zu<br />
Hause abgeholt oder müssen Sie es selbst zur<br />
Post schleppen? Stellt der Händler ein Ersatzgerät<br />
während der Reparatur? Entsprechende<br />
Zusatzleistungen rechtfertigen ggf. einen höheren<br />
Anschaffungspreis.<br />
Testberichte:<br />
Prüfen Sie vor dem Kauf in der Testübersicht<br />
der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> (S. 94f.), ob unsere Experten<br />
eine Empfehlung aussprechen. Ziehen Sie<br />
alternativ Vergleiche anderer Medien heran<br />
(www.testberichte.de).<br />
Mit Bedacht entscheiden<br />
Nichts ist ärgerlicher, als mehrere Hundert<br />
oder gar Tausend Euro zu investieren und im<br />
Nachhinein mit seiner Entscheidung unzufrieden<br />
zu sein. Auch, wenn es schwerfällt:<br />
Brechen Sie nichts über das Knie, sondern<br />
sondieren Sie zunächst in aller Ruhe das Angebot<br />
in der jeweiligen Geräteklasse. Bieten<br />
Konkurrenten möglicherweise mehr Leistung<br />
für weniger Geld, trumpfen mit exklusiven Entwicklungen<br />
zur Verbesserung von Bild- und<br />
Tonqualität auf oder bieten am Anschlussfeld<br />
etwa den vierten HDMI-Eingang, den Sie aufgrund<br />
Ihres großen Heimkinofuhrparks beim<br />
bisherigen Favoriten schmerzlich vermissen?<br />
Produktschilder im Laden informieren häufig nur oberflächlich über technische Eigenschaften sowie Vor- und<br />
Nachteile eines Geräts und ersetzen in den wenigsten Fällen den Blick in das Datenblatt des Herstellers<br />
90<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
Die verborgenen Talente der Flachmänner<br />
Aus kryptischen Bezeichnungen wie etwa 46PFL8605K lässt sich mit bestem Willen lediglich die Bildschirmgröße<br />
ablesen. Wir schlüsseln die Serien aktueller Flachbildfernseher auf und erläutern Ihnen, welche Zusatzfunktionen<br />
die Hersteller den jeweiligen Geräteklassen spendieren.<br />
Flachbildfernseher präsentieren sich<br />
schon lange nicht mehr nur als schnöde<br />
TV-Empfänger. Aktuelle Geräte lassen die<br />
Vorjahresmodelle in Sachen Ausstattung oft<br />
reichlich blass aussehen. Die Full-HD-Auflösung<br />
mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten gehört indes zum<br />
Standard, und einige Hersteller locken gar mit<br />
einer 3-D-Darstellung in ebendieser Auflösung.<br />
Um den Fernsehalltag weiter zu verschönern,<br />
verfügen viele Geräte über sogenannte Triple-<br />
Tuner (DVB-C, DVB-T und DVB-S) und einen persönlichen<br />
Videorekorder (PVR) zum Aufnehmen<br />
von Sendungen. Alle hier aufgelisteten Produkte<br />
verfügen zudem über eine CI-Plus-Schnittstelle;<br />
einen zusätzlichen Receiver für RTL und Pro<br />
Sieben in HDTV benötigen Sie daher nicht mehr.<br />
So sind Sie bestens für den digitalen Empfang<br />
über Kabel, Satellit und Antenne gerüstet. Einige<br />
High-End-Modelle offerieren Doppeltuner – so<br />
können Sie ein Programm digital aufzeichnen<br />
und ein weiteres schauen. Die aktuellen Klassen<br />
verlieren auch nicht den Anschluss und nehmen<br />
ferner kabellos per WLAN Kontakt mit Ihrem<br />
Netzwerk und dem Internet auf. Im Folgenden<br />
entschlüsseln wir die TV-Serien der wichtigsten<br />
Hersteller, sodass Sie genau wissen, welche Modelle<br />
für Sie interessant sein könnten. Die Kästen<br />
starten im übrigen immer mit dem Topmodell des<br />
jeweiligen Herstellers.<br />
LG<br />
Loewe<br />
LE-Serie nein ja (extern) ja DVB-C,<br />
DVB-T<br />
PK-Serie nein ja (extern) ja DVB-C,<br />
DVB-T<br />
LG 3-D WLAN Internetangebote<br />
Tuner<br />
LX-Serie ja ja (extern) ja DVB-C,<br />
DVB-T<br />
PVR- DLNA<br />
Funktion<br />
nein ja<br />
nein<br />
nein<br />
ja<br />
ja<br />
Reference-<br />
Serie<br />
Individual-<br />
Serie<br />
nein<br />
nein<br />
ja nein<br />
(intern)<br />
ja ja<br />
(intern)<br />
Tuner<br />
DVB-C, DVB-T, ja<br />
DVB-S; alles<br />
Doppeltuner<br />
DVB-C, DVB-T, ja<br />
DVB-S Doppeltuner<br />
(optional)<br />
Xelos-Serie nein nein nein DVB-C, DVB-T, ja<br />
DVB-S optional<br />
Loewe 3-D WLAN Internetangebote<br />
PVR- DLNA<br />
Funktion<br />
ja<br />
ja<br />
nein<br />
Bilder: LG, Loewe, Media-Saturn-Holding, Metz, Panasonic, Philips, Samsung, Sharp, Sony GmbH<br />
Notizen aus dem Testlabor: LGs<br />
aktuelle <strong>LED</strong>-LCD-Garde besteht<br />
aus wahren Multimedia-Wundern<br />
und spielt per USB und DLNA alle<br />
gängigen Formate ab, natürlich<br />
Panasonic<br />
Panasonic 3-D WLAN Internetangebote<br />
Tuner<br />
VT20E-<br />
Serie<br />
V20E-<br />
Serie<br />
GW20-<br />
Serie<br />
Notizen aus dem Testlabor: Panasonic<br />
macht keine Ausnahme,<br />
auch die Einstiegsmodelle verfügen<br />
über den vollen Funktionsumfang.<br />
Den Unterschied zwischen<br />
ja<br />
nein<br />
nein<br />
auch in Full-HD-Auflösung. Schon<br />
in der Einstiegsklasse verfügen die<br />
Geräte über Netzzugriff; beachten<br />
Sie aber das Fehlen eines digitalen<br />
Satellitentuners bei allen Klassen.<br />
ja ja<br />
(extern)<br />
ja ja<br />
(extern)<br />
ja ja<br />
(extern)<br />
DVB-C, DVB-T,<br />
DVB-S<br />
DVB-C, DVB-T,<br />
DVB-S<br />
DVB-C, DVB-T,<br />
DVB-S<br />
PVR- DLNA<br />
Funktion<br />
den Serien macht 3-D. Plasmageräte<br />
erkennen Sie übrigens am<br />
„P“ im Produktnamen, <strong>LED</strong>-LCDs<br />
werden mit einem „L“ vor der Bildschirmgröße<br />
kenntlich gemacht.<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
Notizen aus dem Testlabor: Loewe<br />
grenzt klar ab beim Einstiegsmodell<br />
müssen Sie auf Funktionen<br />
verzichten. Die Individual-Serie<br />
überzeugt nicht nur beim Umfang,<br />
Metz<br />
Primus-<br />
Serie<br />
Sirius-<br />
Serie<br />
Caleo-<br />
Serie<br />
Tuner<br />
nein nein nein DVB-C, DVB-T,<br />
DVB-S Doppeltuner<br />
(optional)<br />
nein nein nein DVB-C,<br />
DVB-T<br />
nein nein nein DVB-C, DVB-T mit<br />
Doppeltuner,<br />
DVB-S (optional)<br />
Notizen aus dem Testlabor: Metz<br />
konzentriert sich voll und ganz<br />
auf TV-Funktionen. Hier haben die<br />
Ingenieure ganze Arbeit geleistet,<br />
vor allem die PVR-Funktionen<br />
auch die Qualität kann sich sehen<br />
lassen. Wir empfehlen Ihnen bei<br />
Loewe die goldene Mitte, TV-Enthusiasten<br />
kommen aber an der<br />
Reference-Serie nicht vorbei.<br />
Metz 3-D WLAN Internetangebote<br />
PVR- DLNA<br />
Funktion<br />
ja nein<br />
ja nein<br />
(optional)<br />
ja<br />
nein<br />
überzeugten uns. Auch bei der<br />
Verarbeitung punkten die Geräte.<br />
Ob die vergleichsweise magere<br />
Ausstattung ausreichend ist,<br />
muss jeder für sich entscheiden.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 91
Praxis l Workshop<br />
Philips<br />
Philips 3-D WLAN Internetangebote<br />
Tuner<br />
9000er-<br />
Serie<br />
8000er-<br />
Serie<br />
7000er-<br />
Serie<br />
ja (per Firmware- ja ja<br />
Update voraussichtlich<br />
im<br />
(intern)<br />
August)<br />
ja (per Firmware- ja ja<br />
Update voraussichtlich<br />
im<br />
(extern)<br />
August)<br />
nein<br />
Notizen aus dem Testlabor: Auch<br />
bei Philips zieht sich die Ausstattungsvielfalt<br />
durch alle Serien. Lediglich<br />
3-D bleibt den oberen Klassen<br />
vorbehalten und ist dort erst<br />
ja ja<br />
(extern)<br />
DVB-C,<br />
DVB-T,<br />
DVB-S<br />
DVB-C,<br />
DVB-T,<br />
DVB-S<br />
DVB-C,<br />
DVB-T<br />
PVR- DLNA<br />
Funktion<br />
Nein Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
ab 40 Zoll möglich. Die wichtigsten<br />
Ausstattungsmerkmale finden sich<br />
in allen Klassen wieder, beachten<br />
Sie aber den fehlenden Satellitentuner<br />
in der 7000er-Serie.<br />
Ja<br />
Ja<br />
Samsung<br />
Samsung 3-D WLAN<br />
9000er-<br />
Serie<br />
8000er-<br />
Serie<br />
7000er-<br />
Serie<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
Tuner<br />
Internetangebote<br />
PVR- DLNA<br />
Funktion<br />
ja ja DVB-C, DVB-T ja ja<br />
(extern)<br />
ja ja<br />
(extern)<br />
ja ja<br />
(extern)<br />
DVB-C, DVB-T,<br />
DVB-S<br />
DVB-C, DVB-T,<br />
DVB-S<br />
Notizen aus dem Testlabor: Samsung<br />
setzt voll auf 3-D, die passenden<br />
aktiven Shutter-Brillen<br />
müssen Sie jedoch separat erwerben.<br />
Ärgerlich: Getätigte Aufnahmen<br />
können nur am selben Gerät<br />
wiedergegeben werden. Unbedingt<br />
beachten: Das Topmodell verfügt<br />
aufgrund der geringen Bautiefe<br />
nicht über einen DVB-S-Tuner.<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
Sony<br />
Sony 3-D WLAN Internetangebote<br />
Tuner<br />
Signature-<br />
LX-Serie<br />
Cinematic-<br />
HX-Serie<br />
Presence-<br />
NX-Serie<br />
Essential-BX-/<br />
EX-Serie<br />
ja<br />
ja<br />
nein<br />
nein<br />
ja ja<br />
(intern)<br />
ja ja<br />
(extern)<br />
ja ja<br />
(intern)<br />
ja ja<br />
(extern)<br />
DVB-C, DVB-T,<br />
DVB-S<br />
DVB-C, DVB-T,<br />
DVB-S<br />
DVB-C, DVB-T,<br />
DVB-S<br />
DVB-C, DVB-T,<br />
DVB-S<br />
PVR- DLNA<br />
Funktion<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
Notizen aus dem Testlabor: Vorbildlich:<br />
Sony umschreibt seine<br />
Serien seit Neuestem mit Begriffen,<br />
die die Ausrichtung des TVs<br />
erläutern. Zwei Serien stellen Bilder<br />
dreidimensional dar, die geeigneten<br />
Brillen sind aber nur bei<br />
der LX-Reihe inklusive. Ansonsten<br />
verfügt selbst die Einstiegsklasse<br />
über die wichtigsten Funktionen.<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
Toshiba<br />
*ab 743-Reihe<br />
Notizen aus dem Testlabor: Toshiba<br />
setzt zwar voll auf Streaming,<br />
im Testlabor fiel aber die mangelnde<br />
Formatunterstützung auf. Die<br />
X1-Serie, der sogenannte Cell-TV,<br />
Toshiba 3-D WLAN Internetangebote<br />
Tuner<br />
PVR- DLNA<br />
Funktion<br />
X1-Serie ja ja (intern) ja DVB-C, DVB-T, DVB-S, ja ja<br />
parallele Aufzeichnung<br />
verschiedener<br />
Programme möglich<br />
WL-Serie nein ja (extern) ja DVB-C, DVB-T, DVB-S nein ja<br />
VL-Serie nein ja (extern) ja DVB-C, DVB-T, DVB-S* nein ja<br />
SL-Serie nein ja (extern) nein DVB-C, DVB-T nein ja<br />
XV-Serie nein ja (extern) nein DVB-C, DVB-T, DVB-S* nein ja<br />
RV-Serie nein ja (extern) nein DVB-C, DVB-T nein ja<br />
ist zumindest auf dem Papier über<br />
jeden Zweifel erhaben. Aufpassen<br />
müssen Kunden bei der RV- und<br />
SL-Serie, denn diesen fehlt ein<br />
Sat-Tuner.<br />
Sharp<br />
Notizen aus dem Testlabor:<br />
Sharps aktuelle <strong>LED</strong>-LCD-Generation<br />
überzeugt vor allem bei<br />
der Multimedia-Wiedergabe und<br />
spielt selbst Apples Quicktime-<br />
Format ab. Über DLNA werden<br />
leider keine Videos wiedergegeben.<br />
3-D und WLAN sind bei<br />
anderen Herstellern schon Standard,<br />
Sharp muss hier aufholen.<br />
Sharp 3-D WLAN Internetangebote<br />
Tuner<br />
LE-Serie nein nein nein DVB-C, DVB-T<br />
nur Time-Shift<br />
PVR-Funktion<br />
Nur Time-<br />
Shift<br />
DLNA<br />
ja<br />
INTERVIEW<br />
„Gestensteuerung von der Couch“<br />
Das brauchen Sie zur Aufzeichnung<br />
Bieten Sie Zubehör<br />
an, um das Interneterlebnis<br />
zu verbessern?<br />
Etwa eine Webcam<br />
oder Tastatur?<br />
Wir legen unseren Fokus<br />
auf die gesamte<br />
Home-Entertainment-Ausstattung.<br />
Angefangen von TVs<br />
über Zuspieler wie<br />
Blu-ray-Player bis<br />
hin zu großen 5.1-<br />
Blu-ray-Home-Cinema-Komplettanlagen.<br />
Produkte,<br />
die über Zugang zum Internet<br />
verfügen, haben beispielsweise<br />
Nils Seib, Manager<br />
Public Relations LG<br />
Electronics Deutschland<br />
GmbH<br />
einen extra Knopf auf<br />
der Fernbedienung,<br />
um direkt auf Onlineangebote<br />
zuzugreifen.<br />
Unsere Magic-Motion-Fernbedienung<br />
beim LX9500 lässt<br />
die Gestensteuerung<br />
von TV-Inhalten direkt<br />
von der Couch aus zu.<br />
Weitere Angebote für<br />
eine einfache Handhabung<br />
planen wir in den<br />
nächsten Monaten –<br />
alleine und auch mit Partnern.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Bei Metz und Loewe können Sie<br />
direkt loslegen, die Fernseher<br />
haben die Festplatte bereits integriert.<br />
Bei Loewe sind die Aufnahmen<br />
aber nur an Geräten des<br />
Herstellers abspielbar. Bei den aktuellen<br />
Modellen von Panasonic<br />
und Samsung müssen Sie einen<br />
Datenspeicher per USB anschließen.<br />
In unserem Test wurden aber<br />
nur externe Festplatten erkannt<br />
und USB-Sticks aufgrund zu geringer<br />
Datenrate stets abgelehnt.<br />
Die Aufnahmen sind verschlüsselt<br />
und können nur am gleichen Gerät<br />
wiedergegeben werden.<br />
92<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010
So erleben Sie 3-D im Wohnzimmer<br />
Voraussetzung für die greifbaren Welten ist<br />
selbstverständlich ein 3-D-fähiger Fernseher<br />
mit HDMI-1.4-Schnittstelle; geeignete Modelle<br />
entnehmen Sie unserer Übersicht. Zusätzlich<br />
benötigen Sie noch aktive Shutter-Brillen. Diese<br />
liegen entweder bei oder müssen separat<br />
erworben werden, auch darauf weisen wir Sie in<br />
unserer Übersicht hin.<br />
Samsung bietet zwei Brillen und die 3-D-Blu-ray<br />
„Monsters und Aliens“ für 199 Euro im Set an. Die<br />
Brillen liegen im übrigen keinem 3-D-tauglichen<br />
<strong>LED</strong>-LCD oder Blu-ray-Player des Herstellers bei<br />
INTERVIEW<br />
„TV als Herzstück“<br />
Frank Eschholz, Produktmanager<br />
Toshiba<br />
Consumer Products<br />
Wie sehen Sie die Zukunft<br />
eines Flachbildfernsehers<br />
in einem multimedialen<br />
Haushalt?<br />
Es besteht die Tendenz,<br />
dass Fernseher immer mehr<br />
zum Herzstück im multimedialen<br />
Haushalt werden. TVs<br />
sind bereits heute als Medienserver<br />
einsetzbar, und<br />
es ist davon auszugehen,<br />
dass es in Zukunft weitere<br />
Funktionen geben wird, die<br />
dazu führen, dass Fernseher eine tragendere Rolle<br />
im Heimnetzwerk einnehmen. Außerdem werden in<br />
Zukunft mit dem Fernseher ausgeweitete Recording-<br />
Funktionen möglich sein.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Diese Internetangebote sind sinnvoll<br />
Die Internetinhalte aktueller<br />
Flachbildfernseher sind eine<br />
nette Dreingabe. So haben Sie<br />
vom Sofa aus etwa Zugriff auf<br />
das Videoportal Youtube oder<br />
die Mediathek des ZDF. Auch<br />
Nachrichtenportale und Internetradios<br />
sind durchaus sinnvoll.<br />
Die Handhabung über die<br />
Fernbedienung gerät dagegen<br />
oft umständlich.<br />
Externe WLAN-Module finden über USB Anschluss an Ihren<br />
Fernseher. In puncto Leistung unterscheiden sich externe und<br />
interne Lösungen nicht.<br />
Neben der Bildqualität kann mittlerweile auch<br />
die Ausstattung die Kaufentscheidung maßgeblich<br />
beeinflussen. Mit unserer Übersicht<br />
verlieren Sie sich nicht im Dschungel der Produktbezeichnungen<br />
und wissen sofort, was<br />
welcher Fernseher leistet. Über die Implementierung<br />
hinaus offenbaren sich selbstverständlich<br />
auch qualitative Unterschiede der Funktionen<br />
bei den einzelnen Herstellern. In unserem<br />
Testlabor prüfen wir diese in jedem Durchlauf<br />
intensiv; anhand unserer Testberichte können<br />
Sie sich ein genaues Bild von deren<br />
Güte machen.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
INTERVIEW<br />
„Bewegungssensor mit automatischer Gesichtserkennung“<br />
Aktuelle Flachbildfernseher bieten eine Fülle von Zusatzfunktionen.<br />
Die Internetmöglichkeiten machen dabei nur einen<br />
kleinen Teil des Ganzen aus. Mit welchen weiteren Funktionen<br />
können wir in absehbarer Zeit rechnen?<br />
Abgesehen von der immer stärkeren Vernetzung unserer<br />
Heimkinoprodukte – untereinander und mit dem Internet –<br />
spielt das Thema Stromsparen für uns eine entscheidende<br />
Rolle. Fast alle Bravia-LCD- Fernseher verfügen über einen<br />
Sensor, der die Helligkeit des TV-Bildes an das Umgebungslicht<br />
anpasst. In dunklen Räumen ist schließlich weniger<br />
Energie zur Ausleuchtung des Bildes nötig. Die Geräte aus der<br />
Martin Winkler, Commercial<br />
Director Sony<br />
Deutschland GmbH<br />
LX9-Serie zum Beispiel verfügen zusätzlich über einen integrierten<br />
Bewegungssensor mit automatischer Gesichtserkennung,<br />
der das Umfeld vor dem TV-Gerät abtastet und erkennt,<br />
ob jemand vor dem Fernseher sitzt und auf den Fernseher<br />
schaut. Ist das nicht der Fall, fällt die Bildschirmhelligkeit auf<br />
50 Prozent. Auch das spart Strom. Ein interessanter Nebeneffekt:<br />
Der Sensor richtet das Klangfeld des Fernsehers exakt<br />
auf die Position der Zuschauer aus. Das sorgt für ein noch<br />
besseres Heimkinoerlebnis in den eigenen vier Wänden.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 93
Testübersicht<br />
PRODUKT TEST IN DT PREIS IN € WERTUNG<br />
Flachbildfernseher <strong>LED</strong>-LCD/LCD<br />
PRODUKT TEST IN DT PREIS IN € WERTUNG<br />
Projektoren<br />
Mitsubishi HC3800* 1.2010 1 399 66 % befriedigend<br />
Acer H7530D* 1.2010 999 60 % befriedigend<br />
Samsung UE46C8790 Panasonic TX-L42V20 Philips 32PFL8605<br />
Philips 46PFL9704 46 Zoll 6.2009 2 899 85 % sehr gut<br />
Samsung UE46C8790* 46 Zoll 4.2010 2 799 85 % sehr gut<br />
Philips 32PFL9705* 32 Zoll 5.2010 1 499 84 % gut<br />
Samsung UE46C7700 46 Zoll 3.2010 2 500 84 % gut<br />
Benq Joybee GP1* 5.2009 499 40 % ausreichend<br />
DVD-Komplettsysteme<br />
Samsung HT-TX715 2.2009 769 76 % gut<br />
Philips CinemaOne CTS4000 1.2009 450 73 % gut<br />
Blu-ray-Player<br />
Sharp LC-52XS1 52 Zoll 1.2010 9 000 84 % gut<br />
Sony KDL-46HX905* 46 Zoll 5.2010 2 899 84 % gut<br />
Sony KDL-46Z5800 46 Zoll 6.2009 2 099 84 % gut<br />
Panasonic TX-L32D28* 32 Zoll 5.2010 1 199 82 % gut<br />
Panasonic TX-L42V20* 42 Zoll 4.2010 1 499 82 % gut<br />
Philips 40PFL9904 40 Zoll 1.2010 4 000 82 % gut<br />
Samsung UE32C8790* 32 Zoll 5.2010 1 399 82 % gut<br />
Samsung UE40B8090 40 Zoll 1.2010 2 100 82 % gut<br />
Loewe Xelos A32 32 Zoll 5.2009 2 000 81 % gut<br />
Panasonic TX-L32V10E 32 Zoll 5.2009 1 299 81 % gut<br />
Philips 46PFL8705* 46 Zoll 5.2010 2 199 81 % gut<br />
Samsung LE32B679 32 Zoll 5.2009 1 099 81 % gut<br />
Sony KDL-32W5500 32 Zoll 5.2009 1 099 81 % gut<br />
Toshiba 46SV685 46 Zoll 6.2009 2 499 81 % gut<br />
Philips 32PFL8605* 32 Zoll 4.2010 1 399 80 % gut<br />
Samsung LE46B750 46 Zoll 6.2009 2 099 80 % gut<br />
Sony KDL-46NX705 * 46 Zoll 4.2010 1 399 80 % gut<br />
LG 42SL9000 42 Zoll 1.2010 1 700 78 % gut<br />
Sony 32EX705* 32 Zoll 5.2010 899 76 % gut<br />
Sharp LC-46LE820E* 46 Zoll 4.2010 1 999 75 % gut<br />
LG 46LE8500* 46 Zoll 5.2010 2149 74 % gut<br />
LG 47LE7500* 47 Zoll 4.2010 1 899 73 % gut<br />
Toshiba 46VL733G* 46 Zoll 4.2010 1 599 71 % gut<br />
Orion TV32FX555BD 32 Zoll 2.2010 629 67 % befriedigend<br />
Enox MPL-9519<strong>LED</strong> 19 Zoll 6.2009 299 60 % befriedigend<br />
Orion TV32LB1000* 32 Zoll 5.2010 599 57 % befriedigend<br />
Flachbildfernseher Plasma<br />
Panasonic TX-P42V20E<br />
Panasonic TX-P50VT20 50 Zoll 3.2010 2 600 89 % sehr gut<br />
Panasonic TX-P42V10 42 Zoll 4.2009 1 799 84 % gut<br />
Panasonic TX-P42V20* 42 Zoll 4.2010 1 599 80 % gut<br />
Samsung PS50B679 50 Zoll 5.2009 1 799 80 % gut<br />
Projektoren<br />
JVC DLA-HD950* 5.2010 6 999 85 % sehr gut<br />
Epson EH-TW4400* 3.2010 2 800 82 % gut<br />
Panasonic PT-AE4000* 3.2010 2 700 81 % gut<br />
Mitsubishi HC6800* 3.2010 2 500 76 % gut<br />
Sony VPL-HW15* 3.2010 2 800 76 % gut<br />
Panasonic PT-AE3000 1.2009 2 699 76 % gut<br />
Infocus SP8602* 5.2010 3 490 72 % gut<br />
Samsung BD-C6500<br />
Sony BDP-S570<br />
Marantz UD9004 * 2.2010 5 500 91 % ausgezeichnet<br />
Panasonic DMP-BDT300 * 3.2010 499 91 % ausgezeichnet<br />
Philips BDP9500 * 2.2010 550 89 % sehr gut<br />
Samsung BD-C6900 * 3.2010 399 89 % sehr gut<br />
Denon BDP-4010UD * 2.2010 1 999 88 % sehr gut<br />
Samsung BD-C6500 * 4.2010 299 88 % sehr gut<br />
Sony BDP-S570 * 4.2010 229 88 % sehr gut<br />
Sony BDP-S760 * 2.2010 530 88 % sehr gut<br />
Panasonic DMP-BD85 * 2.2010 329 88 % sehr gut<br />
Philips BDP7500 * 2.2010 299 87 % sehr gut<br />
Sony BDP-S370 * 3.2010 179 87 % sehr gut<br />
Sony BDP-S550 * 1.2009 439 87 % sehr gut<br />
Philips BDP7300* 4.2009 350 85 % sehr gut<br />
Samsung BD-P4610 * 2.2010 449 85 % sehr gut<br />
Samsung BD-P1600 * 3.2009 279 85 % sehr gut<br />
Sony BDP-S560 * 6.2009 400 85 % sehr gut<br />
LG BD-390 * 2.2010 349 84 % gut<br />
Panasonic DMP-BD65 * 3.2010 199 84 % gut<br />
Panasonic DMP-BD60 * 3.2009 329 83 % gut<br />
LG BD-370 * 2.2010 279 82 % gut<br />
Sony PS3 Slim * 6.2009 299 82 % gut<br />
Onkyo DV-BD507 * 6.2009 399 81 % gut<br />
Harman Kardon BDP 10 * 4.2009 699 77 % gut<br />
Panasonic DMP-B15 * 2.2010 799 76 % gut<br />
Denon DVD-2500BT * 6.2008 1 099 69 % befriedigend<br />
Blu-ray-Rekorder<br />
Panasonic DMR-BS750 2.2010 999 91 % ausgezeichnet<br />
Blu-ray-Komplettsysteme<br />
Panasonic SC-BT200 4.2009 799 85 % sehr gut<br />
LG HB954PB 5.2009 999 84 % gut<br />
Sony HTP-BD36SF 5.2009 849 82 % gut<br />
Panasonic SC-BT100 1.2009 999 81 % gut<br />
Samsung HT-BD2 1.2009 1 649 74 % gut<br />
JVC NX-BD3 1.2009 999 73 % gut<br />
Blu-ray-Soundbars<br />
Philips HTS8160B 1.2010 1 200 81 % gut<br />
Samsung HT-BD8200 1.2010 1 000 80 % gut<br />
LG HLB54S 1.2010 1 000 79 % gut<br />
DVD/HDD-Rekorder<br />
Sony RDR-AT105 3.2009 339 87 % sehr gut<br />
Panasonic DMR-EX72S 5.2009 399 85 % sehr gut<br />
Panasonic DMR-EX93C 4.2010 499 78 % gut<br />
Bilder: Adam Audio, Auerbach Verlag, Canon, Denon, JVC, Kenwood, Onkyo, Panasonic, Philips, Piega, Quadral, Samsung, Sony<br />
94<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />
* nach neuem Bewertungssystem bewertet<br />
getestete Geräte in dieser Ausgabe sind farbig markiert
PRODUKT TEST IN DT PREIS IN € WERTUNG<br />
HDTV-Receiver (Satellit)<br />
PRODUKT TEST IN DT PREIS IN € WERTUNG<br />
AV-Vorstufe<br />
Vantage VT-1* 3.2010 649 89 % sehr gut<br />
Kathrein UFS 922* 2.2010 629 88 % sehr gut<br />
VU+ Duo * 2.2010 479 87 % sehr gut<br />
Humax iCord HD+* 5.2010 649 85 % sehr gut<br />
Telestar Diginova HD+* 5.2010 319 85 % sehr gut<br />
Ferguson Ariva TT HD PVR* 2.2010 409 83 % gut<br />
Topfield SRP-2100* 2.2010 619 82 % gut<br />
Kathrein UFS 902 6.2009 289 81 % gut<br />
Onkyo PR-SC 5507<br />
Onkyo PR-SC 5507 4.2010 1 799 92 % ausgezeichnet<br />
AV-Endstufe<br />
Onkyo PA-MC 5500 4.2010 1 799 84 % gut<br />
Netzwerk-Player<br />
Opticum 9500 HD PVR 2CI 2CXE 6.2009 269 81 % gut<br />
Technotrend TT-select850HDTV* 2.2010 190 81 % gut<br />
Opticum 9600HD* 2.2010 191 80 % gut<br />
Smart Titanium V2* 2.2010 193 79 % gut<br />
Microelectronic Micro M200HD* 2.2010 169 78 % gut<br />
Smart CX 10* 5.2010 199 78 % gut<br />
Skymaster DXH 90* 2.2010 80 77 % gut<br />
Kathrein UFS 931 HD+* 5.2010 209 75 % gut<br />
Homecast Pure HD+* 5.2010 129 74 % gut<br />
Nanoxx Alpha HD* 2.2010 169 73 % gut<br />
SKT SDR502HD* 2.2010 100 73 % gut<br />
Humax HD-Fox (HD+) 1.2010 199 73 % gut<br />
Technotrend TT-micro S835 HD+ 1.2010 199 73 % gut<br />
Technotrend TT-select S845 HD+ 5.2010 259 73 % gut<br />
Logitech Squeezebox Philips NP 2500 Sonos ZP 90<br />
Logitech Squeezebox Touch* 5.2010 299 83 % gut<br />
Philips Streamium NP 2500* 5.2010 229 74 % gut<br />
Sonos ZP 90* 5.2010 349 69 % befriedigend<br />
Stereo-Standlautsprecher<br />
Nubert nuVero 14* 3.2010 3 880 (Paar) 95 % ausgezeichnet<br />
Teufel Ultima 800* 3.2010 3 000 (Paar) 90 % ausgezeichnet<br />
Heco The Statement* 3.2010 4 000 (Paar) 88 % sehr gut<br />
Nubert nuLine 102 1.2010 1 500 (Paar) 83 % gut<br />
PSB Speakers Imagine T 1.2010 2 000 (Paar) 77 % gut<br />
Yamaha Soavo 3 1.2010 1 900 (Paar) 76 % gut<br />
Stereo-Regallautsprecher<br />
Comag SL60 HD+* 5.2010 149 72 % gut<br />
Microelectronic Micro M120 HD+* 5.2010 159 72 % gut<br />
Atevio AV200 HD CI+* 5.2010 169 71 % gut<br />
Videoweb 600S* 5.2010 249 68 % befriedigend<br />
HDTV-Receiver (Kabel)<br />
Vantage HD 8000C 3.2009 529 86 % sehr gut<br />
Camcorder<br />
Adam Audio Cl. Comp. Mk3 Piega Premium 1 Quadral Aurum Altan VIII<br />
Adam Audio Classic Compact Mk3 4.2010 2 000 (Paar) 90 % ausgezeichnet<br />
Bowers & Wilkins CM5 2.2010 1000 86 % sehr gut<br />
Piega Premium 1 4.2010 1 700 (Paar) 85 % sehr gut<br />
Quadral Aurum Altan VIII 4.2010 1 400 (Paar) 85 % sehr gut<br />
Swans M1 Monitor 4.2010 1 400 (Paar) 84 % gut<br />
Focal Chorus 807V 2.2010 250 83 % gut<br />
Canon HF S200 Panasonic HDC-SD707 JVC GZ-HM1<br />
Canon HF S200 4.2010 999 86 % sehr gut<br />
Panasonic HDC-SD707 4.2010 999 85 % sehr gut<br />
JVC GZ-HM1 4.2010 1 149 76 % gut<br />
Sony HDR-CX350VE 4.2010 999 71 % gut<br />
AV-Receiver<br />
Denon AVR-4810* 1.2010 3 000 90 % ausgezeichnet<br />
Onkyo TX-NR5007* 1.2010 2 500 89 % sehr gut<br />
Harman Kardon AVR760* 1.2010 2 500 89 % sehr gut<br />
Denon AVR-3310* 2.2010 1 299 84 % gut<br />
Denon AVR-2310* 5.2009 900 83 % gut<br />
Yamaha RX-V2065* 2.2010 999 82 % gut<br />
Yamaha RX-V1065* 5.2009 850 82 % gut<br />
Onkyo TX-SR707* 5.2009 799 81 % gut<br />
Dynaudio Excite X16 2.2010 560 81 % gut<br />
Surround-Lautsprecher<br />
Bowers & Wilkins 600er-Serie 5.1 2.2009 3 200 86 % sehr gut<br />
Wharfedale Diamond 10 Serie 5.2009 995 86 % sehr gut<br />
ASW Opus* 4.2009 3 160 85 % sehr gut<br />
Elac Linie 50* 3.2010 1 000 83 % gut<br />
Nubert nuBox Serie 5.2009 1 050 83 % gut<br />
Quadral Agentum Serie 5.2009 1 260 83 % gut<br />
Elac Serie 50 5.2009 930 82 % gut<br />
Teufel System 5 THX Select 2 5.2009 1 599 82 % gut<br />
Magnat Monitor Supreme* 4.2009 750 79 % gut<br />
Tangent EVO* 4.2009 720 77 % gut<br />
PSB Speakers Alpha 3.2010 2 000 76 % gut<br />
Monitor Audio Vector 3.2009 799 70 % gut<br />
Stereo-Komplettanlagen<br />
Harman Kardon AVR260* 5.2010 699 78 % gut<br />
Marantz SR 6004* 2.2010 980 78 % gut<br />
Sony STR-DA3500ES* 2.2010 999 75 % gut<br />
Onkyo TX-SR 608* 5.2010 499 74 % gut<br />
Onkyo TX-SR 577* 6.2009 399 74 % gut<br />
Sony STR-DN1010* 5.2010 599 73 % gut<br />
Sony STR-DH800* 6.2009 449 72 % gut<br />
Yamaha RX-V465* 6.2009 399 72 % gut<br />
Philips MCD900 Kenwood K-1000 Denon D-F107<br />
Philips MCD900 4.2010 799 78 % gut<br />
Kenwood K-1000 4.2010 799 77 % gut<br />
Denon D-F107 4.2010 649 76 % gut<br />
Harman Kardon MAS 100 4.2010 799 75 % gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
95
Fachhändler<br />
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PLZ 2<br />
PLZ 3<br />
Ihr Fachhändler<br />
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ANTENNEN & SATANLAGENBAU<br />
Anliegerweg 4, 03253 Tröbitz<br />
Telefon (03 53 26) 9 06 01<br />
Fax (03 53 26) 9 06 96<br />
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Zwickauer Straße 430, 09117 Chemnitz<br />
Telefon (03 71) 2 29 99 99<br />
Fax (03 71) 2 80 61 64<br />
E-Mail telesat@telesat.de<br />
URL www.telesat.de<br />
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Friedrichstraße 171, 10117 Berlin<br />
Telefon (01 80) 5 44 30 01 (0,12 Euro/Minute)<br />
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Fax (0 18 05) 3 03 28 00 (0,14 €/Minute)<br />
E-Mail willkommen@berlin-satshop.de<br />
URL www.berlin-satshop.de<br />
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DIMAXA GMBH<br />
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Magdalenenstraße 2a, 53842 Troisdorf<br />
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SAT TEAM GMBH<br />
Schwanthaler Str. 110/Theresienhöhe 3<br />
80339 München<br />
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HM-SAT GMBH<br />
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Wie TV-Hersteler beim Thema<br />
Blickwinkel schummeln ab Seite 12<br />
T
Redaktion | <strong>Vorschau</strong><br />
Herr Greve, Videoweb führt auf<br />
seinen Receivern Fernsehen und<br />
Internet zusammen. Ist der Zuschauer<br />
schon reif dafür?<br />
Wenn die Hersteller den Kunden<br />
echte Konvergenz bieten, wie es<br />
Videoweb mit seinem hybriden Sat-<br />
Receiver tut, kommt der Appetit mit<br />
dem Essen. Dazu gehören funktionierende,<br />
heute schon verfügbare<br />
Anwendungen sowie die sinnvolle<br />
Verknüpfung von HDTV, Internet<br />
und VoD. Die neuen Möglichkeiten und Services<br />
werden die Zuschauer zweifelsohne begeistern:<br />
der neue Videotext, die inhalts- und<br />
funktionsreichen Mediatheken der Fernsehsender<br />
über HbbTV, Web-TV per Livestream,<br />
Blockbuster und 3-D-Content per Video-on-<br />
Demand und vieles mehr.<br />
Das Erstlingsprodukt Videoweb 600S richtet<br />
sich an Satellitenzuschauer. Sind Varianten für<br />
die Empfangswege Kabel und DVB-T geplant?<br />
Zur IFA konzentrieren wir uns auf das Vorführen<br />
der bereits verfügbaren Angebote; weniger auf<br />
das Ankündigen. Wir evaluieren zurzeit künftige<br />
Versionen von Videoweb für den Einsatz in<br />
Kabelnetzen und DVB-T. Ein konkretes Produkt<br />
kündigen wir aber noch nicht an.<br />
Werden alle von den Sendern und anderen<br />
Anbietern bereitgestellten HbbTV-Dienste mittelfristig<br />
auf der Box zu finden sein?<br />
Das werden sie – kurzfristig sogar. Auf der<br />
IFA können die Besucher eine Reihe neuer<br />
Applikationen live auf unserem Messestand<br />
ausprobieren. Wer bereits einen Videoweb<br />
600S besitzt oder erwirbt, kann die neuen<br />
Anwendungen hier und heute in seinem Wohnzimmer<br />
nutzen. Videoweb ist seit letztem Jahr<br />
Mitglied im HbbTV-Konsortium. Seit einem<br />
Jahr sprechen wir intensiv mit allen relevanten<br />
NACHGEFRAGT<br />
„HD Plus ist eine Erfolgsgeschichte“<br />
Internet und Digital-TV wachsen zusammen<br />
Matthias Greve,<br />
CEO<br />
Videoweb GmbH<br />
Partnern in Deutschland, um die<br />
Kompatibilität mit Videoweb sicherzustellen.<br />
Ist HD Plus aus Ihrer Sicht eine<br />
Erfolgsgeschichte?<br />
Frühzeitig mit Videoweb auf HD<br />
Plus zu setzen, zahlt sich jetzt<br />
für uns aus. Nach meiner Meinung<br />
macht es für den Kunden keinen<br />
Sinn mehr, sich einen Receiver ohne<br />
HD Plus anzuschaffen. Es ist ein<br />
großer Mehrwert, fünf komplette HD-Sender<br />
mit zunehmendem Programmangebot in HD ein<br />
ganzes Jahr lang gratis und anschließend für<br />
fünf Euro pro Monat zur Verfügung zu haben.<br />
Nach unseren bisherigen Erfahrungen und dem<br />
ersten Feedback von Kundenseite werden die<br />
neue Technik und der Qualitätszuwachs als<br />
positiv und preiswert beurteilt. Wer HD einmal<br />
schätzen gelernt hat, wird sich nicht mehr mit<br />
weniger zufrieden geben. Ich gehe davon aus,<br />
dass die Sender das Programm weiter ausbauen<br />
und die meisten unserer Nutzer sich entscheiden<br />
werden, HD Plus weiter einzusetzen.<br />
Welche Neuerungen erwarten Videoweb-Besitzer<br />
in den kommenden Monaten?<br />
Unter anderem werden wir unser TV-Portal<br />
inhaltlich stark erweitern. Was Sie heute auf<br />
dem Screen sehen, ist ein Zehntel dessen,<br />
was Sie zur nächsten IFA im Jahr 2011 erleben<br />
werden. Bei uns ist aber schon die Gegenwart<br />
aufregend genug. Zur diesjährigen IFA zeigen<br />
wir etwa viele neue HbbTV-Anwendungen und<br />
Mediatheken sowie HD-Kino per Video-on-Demand<br />
mit Sofortstarttechnik. Und was sie ausschließlich<br />
bei Videoweb sehen: per Internet<br />
live vor Ort auf den Fernseher gestreamte 3-D-<br />
Showcases per VoD in HD-Qualität!<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Bilder: Videoweb, Terratec, Sherwood, Onkyo, Messe Berlin<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
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Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
Alexander Rösch (AR)<br />
Lydia Fischer (LF), Mira Giesen (MG),<br />
Christine Gräfe (CG), Christian Hill (CH),<br />
Ricardo Petzold (RP), Torsten Pless (TP),<br />
Dennis Schirrmacher (DS),<br />
Falko Theuner (FT), Jens Voigt (JV),<br />
Tiemo Weisenseel (TW)<br />
Hirra Hafeez, Verena Rottmann<br />
Thilo Neubacher (TN), Katharina Neumann<br />
Bianca Graf, Tobias Heymann, Stefan Kretzschmar,<br />
Stefan Mitschke, Katharina Schreckenbach (Ltg.),<br />
Kim Trank, Isabell Ulitzka, Annemarie Votrubec<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
leserbriefe@digital-tested.de<br />
www.digital-tested.de,<br />
www.auerbach-verlag.de<br />
Claudia Fritzsch, Simone Läßig, Katleen Lösch<br />
Franziska Lipus, Benjamin Mächler,<br />
Carsten Philipp (Ltg.)<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0, Fax. (03 41) 1 49 55-11<br />
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Katrin Schwede<br />
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MZV Moderner Zeitschriften<br />
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Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />
ISSN: 1614-4430<br />
Erscheinungsweise: 6 × jährlich<br />
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Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />
© 2010 von Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Leipzig. Vervielfältigung und Verbreitung<br />
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