26.02.2014 Aufrufe

DIGITAL TESTED LED-Knüller (Vorschau)

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5.2010 Oktober/November D: 3,99 € Österreich: 4,80 €, Schweiz: sfr 7,90, BeNeLux: 4,80 €, Italien: 5,60 €, Spanien: 5,60 €<br />

160 TESTS<br />

2 FILME KOSTENLOS LEIHEN *<br />

*Es können zwei beliebige Titel, wie z. B. „Shutter Island“ und „Alice im Wunderland“, geliehen werden. Es entsteht keine Vertragsbindung. Zur Wahl stehen die Blu-ray- oder die -DVD-Versionen..<br />

ZWEIOHRKÜKEN<br />

IRON MAN 2<br />

<strong>LED</strong>-KNÜLLER<br />

XXL-Test: Die S-Klasse der Flachbild-TVs<br />

Ausstattungswunder mit 3D- und Internet<br />

von Philips, LG, Panasonic und Co. ab Seite 36<br />

GEMOGELT<br />

Wie TV-Hersteller beim Thema<br />

Blickwinkel schummeln Seite 12<br />

BEDRÖHNT<br />

WM-Krawallmacher Vuvuzela<br />

zu Gast im Audiolabor ab Seite 21<br />

Blu-ray-Extra:<br />

41 Filmtests!<br />

IFA-FEUERWERK<br />

Die Technikhits von morgen im<br />

exklusiven Vorab-Check ab Seite 6<br />

10 Satellitenreceiver im Vergleich<br />

MEHR HDTV?<br />

RTL und Sat 1 hochauflösend –<br />

aber mit Schikanen ab Seite 24<br />

ENTHÜLLT<br />

AV-Receiver und Blu-ray-<br />

Player in Gefahr – EU kappt<br />

Maximalverbrauch ab Seite 18<br />

HEIMKINOHELDEN BEAMER-BOLIDEN MUSIKMACHER<br />

+ AV-Zentralen Ungestört Musik von Onkyo, genießen: Bose Flaggschiffe QuietComfort von 15 JVC + Full-HD-Projektor: und Netzwerkplayer: Mitsubishi MP3 HC3800 ins +<br />

Harman und Sony S. 57 Infocus getestet S. 53 Wohnzimmer streamen S. 64


AB 14. OKTOBER IM KINO<br />

www.DieLegendederWaechter.de<br />

Ganz großes 3D-Kino.<br />

Völlig neues Fernsehen – der Sharp AQUOS 3D mit Quattron Technologie.<br />

Mit dem Sharp AQUOS Quattron 3D erleben Sie Fernsehen völlig neu. Seine Quattron 4-Farb-Technologie<br />

arbeitet im Gegensatz zum herkömmlichen RGB-Farbsystem mit einer vierten Farbe – Gelb –, wodurch die Farben<br />

noch echter wirken. Quattron sorgt in Kombination mit der 3D-Technologie für ein noch nie gesehenes Fernseherlebnis.<br />

Genießen Sie Fernsehen in einer neuen Dimension. Demnächst bei Ihrem Sharp Händler.<br />

Man muss es sehen, um es zu verstehen.<br />

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LG 3-D WLAN Internet-<br />

LX-Serie Ja Ja (extern) Ja DVB-C,<br />

DVB-T<br />

LE-Serie Nein Ja (extern) Ja DVB-C,<br />

DVB-T<br />

PK-Serie Nein Ja (extern) Ja DVB-C,<br />

DVB-T<br />

Tuner PVR- DLNA<br />

angebote<br />

Funktion<br />

Nein Ja<br />

Nein Ja<br />

Nein Ja<br />

Panasonic 3-D WLAN Internet-<br />

Tuner PVR- DLNA<br />

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Funktion<br />

VT20E- Ja Ja<br />

Ja Ja<br />

Serie<br />

(extern)<br />

DVB-S<br />

V20E- Nein Ja<br />

Ja Ja<br />

Serie<br />

(extern)<br />

DVB-S<br />

GW20- Nein Ja<br />

Ja Ja<br />

Serie<br />

(extern)<br />

DVB-S<br />

LG 3-D WLAN Internet-<br />

Nein DVB-C, DVB-T,<br />

Ja DVB-C, DVB-T,<br />

Xelos-Serie Nein Nein Nein DVB-C, DVB-T,<br />

Tuner PVR- DLNA<br />

angebote<br />

Funktion<br />

Reference- Nein Ja<br />

Ja Ja<br />

Serie<br />

(intern)<br />

DVB-S alles<br />

Doppeltuner<br />

Individual- Nein Ja<br />

Ja Ja<br />

Serie<br />

(intern)<br />

Ja Nein<br />

Primus-<br />

Serie<br />

Sirius-<br />

Serie<br />

Caleo-<br />

Serie<br />

24<br />

Metz 3-D WLAN Internet-<br />

Tuner PVR-<br />

Nein Nein Nein DVB-C, DVB-T,<br />

angebote<br />

DVB-S Do peltuner<br />

(optional)<br />

DVB-S optional<br />

DVB-S Do pel-tuner<br />

(optional)<br />

DLNA<br />

Funktion<br />

Ja Nein<br />

Ja Nein<br />

(optional)<br />

Ja Nein<br />

DVB-S (optional)<br />

Philips 3-D WLAN Internet-<br />

Tuner PVR- DLNA<br />

angebote Funktion<br />

9000er- Ja (per Firmware- Ja Ja DVB-C, Nein Ja<br />

Serie Update vorau sichtlich<br />

im August)<br />

DVB-S<br />

(intern)<br />

DVB-T,<br />

8000er- Ja (per Firmware- Ja Ja DVB-C, Nein Ja<br />

Serie Update vorau sichtlich<br />

im August)<br />

DVB-S<br />

(extern)<br />

DVB-T,<br />

7000er-<br />

Ja DVB-C, Nein Ja<br />

Serie<br />

(extern)<br />

DVB-T<br />

Sony 3-D WLAN Internet-<br />

Ja DVB-C, DVB-T,<br />

Ja DVB-C, DVB-T,<br />

Ja DVB-C, DVB-T,<br />

Ja DVB-C, DVB-T,<br />

Tuner PVR- DLNA<br />

angebote<br />

Funktion<br />

Signature- Ja Ja<br />

Nein Ja<br />

LX-Serie<br />

(intern)<br />

DVB-S<br />

Cinematic- Ja Ja<br />

Nein Ja<br />

HX-Serie<br />

(extern)<br />

DVB-S<br />

Presence- Nein Ja<br />

Nein Ja<br />

NX-Serie<br />

(intern)<br />

DVB-S<br />

Nein Ja<br />

Nein Ja<br />

EX-Serie<br />

(extern)<br />

DVB-S<br />

E sential-BX-/<br />

Nils Seib, Manager<br />

Public Relations LG<br />

Electronics Deutschland<br />

GmbH<br />

*ab 743-Nummerierung<br />

Samsung 3-D WLAN Internet-<br />

Ja DVB-C, DVB-T Ja Ja<br />

Ja DVB-C, DVB-T,<br />

Ja DVB-C, DVB-T,<br />

Tuner PVR- DLNA<br />

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Funktion<br />

9000er- Ja Ja<br />

Serie<br />

(extern)<br />

8000er- Ja Ja<br />

Ja Ja<br />

Serie<br />

(extern)<br />

DVB-S<br />

7000er- Ja Ja<br />

Ja Ja<br />

Serie<br />

(extern)<br />

DVB-S<br />

Toshiba 3-D WLAN Internet-<br />

Tuner PVR-<br />

X1-Serie Ja Ja (intern) Ja DVB-C, DVB-T, DVB-S,<br />

angebote<br />

para lele Aufzeichnung<br />

verschiedener<br />

Programme möglich<br />

Metz 3-D WLAN Internet-<br />

Tuner PVR-Funktion<br />

LE-Serie Nein Nein Nein DVB-C, DVB-T<br />

angebote<br />

Nur Time-Shift<br />

DLNA<br />

Funktion<br />

Ja Ja<br />

Nur Time-<br />

Shift<br />

DLNA<br />

Ja<br />

Aus der Redaktion<br />

Auf dem Rücken der Verbraucher<br />

Unterhaltungselektronik ist ein Milliardengeschäft. Gerade in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten müssen sich die Hersteller erfinderisch zeigen,<br />

um den Kunden mit vermeintlich unverzichtbaren Innovationen zum<br />

Kauf zu verleiten und sich von direkten Konkurrenten abzugrenzen. Bei<br />

LCD-Fernsehern sorgt neben dem Dauerbrenner 3-D derzeit vor allem die<br />

Hintergrundbeleuchtung per Edge-<strong>LED</strong> für Furore. Die flacheren Gehäuse<br />

schonen dank geringerer Energieaufnahme nicht nur die Stromrechnung,<br />

sondern schmeicheln auch dem designverwöhnten Auge. Dass die neue<br />

Technik mit Kompromissen bei der Bildqualität einhergeht, ist ein Aspekt,<br />

den wir Ihnen bei unserem großen Vergleichstest von neun aktuellen Geräten<br />

ab Seite 36 nicht verschweigen möchten. Im Testlabor zeigte sich,<br />

dass nicht jede Entwicklungsabteilung ihre Hausaufgaben erledigt hat.<br />

Spielraum für Verbesserungen gibt es also nach wie vor – auch bei den auf der IFA in Berlin vorgestellten<br />

Geräteneuheiten, von denen wir Ihnen die ersten bereits in diesem Heft präsentieren können.<br />

In der Kritik steht seit Monaten auch die HD-Plus-Plattform, über die der Satellitenbetreiber SES Astra<br />

die hochauflösenden Varianten der Privatsendergruppen RTL und Pro Sieben Sat 1 verbreitet. Wenig<br />

verbraucherfreundliche Aufnahmeblockaden und weiteres technisches Sperrfeuer verärgern zu Recht<br />

viele Kunden. Die Frage, warum Programminhalte, die man sich trotz Werbeunterbrechungen mit 50<br />

Euro jährlich teuer erkaufen muss, nicht uneingeschränkt vorgespult oder auf Festplatte mitgeschnitten<br />

werden dürfen, muss erlaubt sein. Ab Seite 24 durchlaufen zehn aktuelle Satellitenreceiver für HD Plus<br />

unseren Messparcours – mit überraschenden Ergebnissen.<br />

Ein heißes Eisen, das Herstellern und Verbrauchern gleichermaßen zu schaffen macht, greifen wir im<br />

Aktuell-Teil auf. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit bereitet die EU-Kommission in Brüssel<br />

hinter verschlossenen Türen einen Generalangriff auf das Heimkino vor. Die grundsätzlich sinnvollen<br />

Öko-Design-Richtlinien, die seit Jahresbeginn etwa den Stand-by-Verbrauch von TV-Geräten und Set-<br />

Top-Boxen auf maximal ein Watt begrenzen, sollen künftig auf weitere Geräteklassen ausgeweitet<br />

werden – mit zum Teil desaströsen Konsequenzen. Im Fall von Blu-ray-Playern und AV-Receivern drohen<br />

technische Rückschritte, weil Schaltungen zur Steigerung von Bild- und Tonqualität mit den strikten<br />

Vorgaben der EU nicht vereinbar wären. Wir haben mit Funktionären und Betroffenen gesprochen und<br />

klären Sie ab Seite 18 umfassend auf.<br />

Viel Spaß mit einer randvollen IFA-Ausgabe wünscht Ihnen<br />

Anzeige<br />

LASSEN SIE SICH KEINE<br />

NOTE ENTGEHEN<br />

Der ausgezeichnete UD9004 Blu-Ray Player<br />

Alexander Rösch,<br />

Chefredakteur<br />

Praxis l Workshop<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Wir freuen uns über Lob, Kritik und Anregungen!<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />

Lauchstädter Straße 20<br />

04229 Leipzig<br />

Das können aktuelle Flachbildfernseher<br />

Anhand kryptischer Bezeichnungen wie etwa 46PFL8605K lässt sich mit bestem Willen lediglich die Bildschirmgröße<br />

ablesen. Wir schlüsseln die Serien aktueller Flachbildfernseher auf und zeigen, welche Funktionen<br />

die Hersteller den jeweiligen Geräteklassen spendieren.<br />

F<br />

lachbildfernseher präsentieren sich schon Tuner (DVB-C, DVB-T und DVB-S) und eine Personal-Video-Recorder-Funktion<br />

(PVR) zum Auf-<br />

schauen. Die aktue len Klassen verlieren auch<br />

Programm digital aufzeichnen und ein anderes<br />

längst nicht mehr nur als schnöde Fernsehempfänger.<br />

Aktue le Geräte lassen nehmen von Sendungen. A le hier aufgelisteten nicht den Anschluss und nehmen ferner kabellos<br />

per WLAN Kontakt mit Ihrem Netzwerk und<br />

die Vorjahresmodele in Sachen Ausstattung oft Produkte verfügen zudem über eine CI-Plusreichlich<br />

blass aussehen. Die Fu l-HD-Auflösung Schnittstele; einen zusätzlichen Receiver für dem Internet auf. Im Folgenden entschlüsseln<br />

mit 1920 × 1080 Bildpunkten gehört indes zum RTL und Pro Sieben in HDTV benötigen Sie bei wir die TV-Serien der wichtigsten Herste ler,<br />

Standard und einige Herste ler locken gar mit diesen Mode len nicht mehr. So sind Sie bestens sodass Sie genau wissen, welche Mode le für<br />

einer 3-D-Darstellung in ebendieser Auflösung. für den digitalen Empfang über Kabel, Sate lit Sie interessant sein könnten. Die Kästen starten<br />

im Übrigen immer mit dem Topmodell des<br />

Um den Fernsehalltag weiter zu verschönern, und Antenne gerüstet. Einige High-End-Modelle<br />

o ferieren Doppeltuner, so können Sie ein jeweiligen verfügen viele Geräte über sogenannte Triple-<br />

Herstellers.<br />

Bilder: LG, Loewe, Media-Saturn-Holding, Metz, Panasonic, Philips, Samsung, Sharp, Sony GmbH<br />

LG<br />

Panasonic<br />

Notizen aus dem Testlabor: LGs auch in Fu l-HD-Auflösung. Schon<br />

aktue le <strong>LED</strong>-LCD-Garde besteht in der Einstiegsklasse verfügen die<br />

aus wahren Multimedia-Wundern Geräte über Netzzugri f; beachten<br />

und spielt per USB und DLNA alle<br />

gängigen Formate ab, natürlich Sate litentuners bei a len<br />

Sie aber das Fehlen eines digitalen<br />

Klassen.<br />

Ja DVB-C, DVB-T,<br />

Ja DVB-C, DVB-T,<br />

Ja DVB-C, DVB-T,<br />

Notizen aus dem Testlabor: Panasonic<br />

macht keine Ausnahme, gerät erkennen Sie übrigens am<br />

den Serien macht 3-D. Plasma-<br />

auch die Einstiegsmodele verfügen<br />

über den vo len Funktionsum-<br />

werden mit einem „L“ vor der Bild-<br />

„P“ im Produktnamen, <strong>LED</strong>-LCDs<br />

fang. Den Unterschied zwischen schirmgröße kenntlich gemacht.<br />

Loewe<br />

Notizen aus dem Testlabor: Loewe auch die Qualität kann sich sehen<br />

grenzt klar ab und beim Einstiegsmodell<br />

müssen Sie auf Funktionen Loewe die goldene Mitte, TV-En-<br />

lassen. Wir empfehlen Ihnen bei<br />

verzichten. Die Individual-Serie thusiasten kommen aber an der<br />

überzeugt nicht nur beim Umfang, Reference-Serie nicht vorbei.<br />

Metz<br />

Nein Nein Nein DVB-C,<br />

DVB-T<br />

Nein Nein Nein DVB-C, DVB-T mit<br />

Doppeltuner,<br />

überzeugten uns. Auch bei der<br />

konzentriert sich vo l und ganz Verarbeitung punkten die Geräte.<br />

auf TV-Funktionen. Hier haben die Ob die vergleichsweise magere<br />

Ingenieure ganze Arbeit geleistet,<br />

vor allem die PVR-Funktionen muss jeder selbst<br />

Ausstattung ausreichend ist,<br />

entscheiden.<br />

Notizen aus dem Testlabor: Metz<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />

024-034_DT201005_Receiver_SK.ind24 24<br />

Test l Vergleich HD-Plus-Receiver<br />

Kathrein UFS 931 SW/HD+ 26<br />

Homecast Pure HD+ 26<br />

Technotrend TT-select S845 HD+ 27<br />

Atevio AV 200 HD CI+ 27<br />

Comag SL60HD+ 28<br />

Micro M120HD+ 28<br />

Smart CX 10 30<br />

Telestar Diginova HD+ 30<br />

Videoweb 600S 31<br />

Humax iCord HD+ 31<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 91<br />

Philips<br />

HDTV-EMPFANG: ZEHN HD-PLUS-RECEIVER IM VERGLEICH<br />

Hochauflösende Blockaden<br />

Nein Ja<br />

Zoll möglich. Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale<br />

finden sich in<br />

bei Philips zieht sich die Ausstattungsvielfalt<br />

durch a le Serien. Lediglich<br />

3-D bleibt den oberen Klas-<br />

Sie aber den fehlenden Sate liten-<br />

allen Klassen wieder, beachten<br />

sen vorbehalten und ist erst ab 40 tuner in der 7000er-Serie.<br />

Notizen aus dem Testlabor: Auch<br />

Ende 2009 ging die HD-Plus-Plattform auf Astra 19,2 Grad Ost auf Sendung. Ziel des Angebotes ist es, auch<br />

die deutschen Privat-TV-Programme hochauflösend übertragen zu können. Aus Lizenzgründen muss bei der<br />

hochauflösenden Verbreitung dieser Kanäle auf eine Verschlüsselung zurückgegriffen werden, wofür neue Receiver<br />

nötig sind. Mittlerweile haben sich zahlreiche dieser Geräte im Markt etabliert. Wir nehmen für Sie zehn<br />

aktue le HD-Plus-Empfangslösungen unter die Lupe.<br />

Sony<br />

Notizen aus dem Testlabor: Vorbildlich:<br />

Sony umschreibt seine eigneten Bri len sind aber nur bei<br />

der dreidimensional dar, die ge-<br />

Serien seit Neuestem mit Begriffen,<br />

die die Ausrichtung des TVs verfügt selbst die Einstiegsklasse<br />

der LX-Reihe inklusive. Ansonsten<br />

erläutern. Zwei Serien ste len Bil-<br />

über die wichtigsten Funktionen.<br />

Sharp<br />

INTERVIEW<br />

„Gestenssteuerung von der Couch“<br />

Bieten Sie Zubehör<br />

tra Knopf auf der Fernbedienung,<br />

um direkt<br />

an, um das Interneterlebnis<br />

zu verbessern?<br />

auf Onlineangebote<br />

Etwa eine Webcam<br />

zuzugreifen. Unsere<br />

oder Tastatur?<br />

Magic-Motion-Fernbedienung<br />

beim LX9500<br />

Wir legen unseren Fokus<br />

auf die gesamte<br />

lässt die Gestensteuerung<br />

von TV-Inhalten<br />

H o m e - E n t e r t a i n -<br />

ment-Ausstattung.<br />

direkt von der Couch<br />

Angefangen von TVs<br />

aus zu. Weitere Angebote<br />

für eine einfache<br />

über Zuspieler wie<br />

Blu-ray-Player bis hin<br />

Handhabung planen<br />

zu großen 5.1-Blu-ray-<br />

wir in den nächsten<br />

Home-Cinema-Komplettanlagen.<br />

Produkte, die über auch mit Partnern.<br />

Monaten – alleine und<br />

Zugang zum Internet verfügen,<br />

haben beispielsweise einen ex-<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Samsung<br />

Notizen aus dem Testlabor: Samsung<br />

setzt vo l auf 3-D, die pas-<br />

wiedergegeben werden. Unbedingt<br />

men könne nur am selben Gerät<br />

senden aktiven Shutter-Brilen<br />

beachten: Das Topmode l verfügt<br />

müssen Sie jedoch separat erwerben.<br />

Ärgerlich: Getätigte Aufnah-<br />

nicht über einen<br />

aufgrund der geringen Bautiefe<br />

DVB-S-Tuner.<br />

Toshiba<br />

Notizen aus dem Testlabor: Format ab. Über DLNA werden<br />

Sharps aktue le <strong>LED</strong>-LCD-Generation<br />

überzeugt vor a lem bei geben. 3-D und WLAN sind bei<br />

leider keine Videos wiederge-<br />

der Multimedia-Wiedergabe und anderen Herste lern schon Standard,<br />

Sharp muss hier spielt selbst Apples Quicktime-<br />

aufholen.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xpert<br />

WL-Serie Nein Ja (extern) Ja DVB-C, DVB-T, DVB-S Nein Ja<br />

VL-Serie Nein Ja (extern) Ja DVB-C, DVB-T, DVB-S* Nein Ja<br />

SL-Serie Nein Ja (extern) Nein DVB-C, DVB-T Nein Ja<br />

XV-Serie Nein Ja (extern) Nein DVB-C, DVB-T, DVB-S* Nein Ja<br />

RV-Serie Nein Ja (extern) Nein DVB-C, DVB-T Nein Ja<br />

Notizen aus dem Testlabor: Toshiba<br />

setzt zwar vo l auf Streaming, jeden Zweifel erhaben. Aufpassen<br />

ist zumindest auf dem Papier über<br />

im Testlabor fiel aber die mangelnde<br />

Formatunterstützung auf. Die denn diese verfügt nicht über ei-<br />

müssen Kunden bei der RV-Serie,<br />

X1-Serie, der sogenannte Ce l-TV, nen Sat-Tuner.<br />

024-034_DT201005_Receiver_SK.ind25 25<br />

Das brauchen Sie zur Aufzeichnung<br />

Bei Metz und Loewe können Sie direkt<br />

loslegen, die Fernseher haben In unserem Test wurden aber nur<br />

tenspeicher per USB anschließen.<br />

die Festpla te bereits integriert. externe Festpla ten erkannt und<br />

Bei Loewe sind die Aufnahmen USB-Sticks aufgrund zu geringer<br />

aber nur an Geräten des Herstellers<br />

abspielbar. Bei den aktue len Aufnahmen sind verschlüsselt und<br />

Datenrate stets abgelehnt. Die<br />

Mode len von Panasonic und können nur mit demselben Gerät<br />

Samsung müssen Sie einen Da-<br />

wiedergegeben werden.<br />

H<br />

Lesen Sie hier<br />

HD-Plus-Receiver gibt<br />

es in den verschiedensten<br />

Preisklassen.<br />

Die finanzie le<br />

Spannbreite liegt<br />

zwischen knapp 130<br />

Euro und 500 Euro.<br />

Wir haben die Boxen<br />

für Sie getestet und<br />

zeigen ihre Vor- und<br />

Nachteile auf. Ricardo Petzold<br />

D-Plus-Receiver sind seit knapp einem<br />

Jahr im Handel erhältlich. Während<br />

sich die Auswahl in den ersten Monaten<br />

auf drei Empfänger der Herste ler Humax<br />

und Technotrend beschränkte, unterstützen zunehmend<br />

mehr Firmen die nicht unumstri tene<br />

Plattform. Im Juli vermeldete die Astra-Tochter<br />

HD Plus GmbH stolz die Auslieferung der mi lionsten<br />

Smartcard. Eine Zahl, die täuscht, denn<br />

längst sind nicht a le Karten beim Kunden angekommen,<br />

sondern türmen sich als Beilage in<br />

den Gerätekartons der Großhändler. Trotzdem<br />

laufen die Geschäfte mit HD Plus gut. Laut der<br />

Gese lschaft für Konsumforschung (GfK) war im<br />

Mai 2010 fast jeder dri te neu verkaufte Receiver<br />

für HD-Satellitenempfang ein HD-Plus-Gerät.<br />

Seit dem Marktstart im November 2009 konnten<br />

rund 250 000 Einheiten abgesetzt werden.<br />

Kunden, die sich für ein HD-Plus-Gerät entscheiden,<br />

erhalten beim Kauf einen vo lwertigen<br />

HDTV-Sate litenreceiver für den Empfang von<br />

freien und verschlüsselten Sate litenprogrammen.<br />

Zudem befindet sich im Lieferumfang eine<br />

für ein Jahr freigeschaltete Smartcard, sodass<br />

die jährlichen Zusatzkosten von 50 Euro erst ab<br />

dem zweiten Jahr greifen.<br />

Kritik von Verbraucherschützern und Endkunden<br />

wird immer wieder wegen eingeschränkter<br />

Aufnahmefunktionen der hochauflösenden Programme<br />

von RTL, Sat 1, Pro Sieben, Kabel Eins<br />

und Vox laut. Die Time-Shift-Funktion – sprich<br />

das Anhalten des Liveprogramms – kann bei<br />

diesen Geräten nicht wie gewohnt genutzt werden,<br />

sondern ist bei den HD-Plus-Kanälen auf<br />

90 Minuten (min) begrenzt. Zwar erlauben die<br />

meisten Mode le das Anhalten des Programms,<br />

ein Vorspulen – egal ob Film oder Werbung – ist<br />

hingegen nicht möglich. Gleiches gilt für Aufnahmen.<br />

Auch bei der zweiten und dritten Wiedergabe<br />

muss bei RTL HD und Co. die Werbung<br />

weiterhin mitkonsumiert werden.<br />

Wenn Sie derzeit auf der Suche nach einem geeigneten<br />

HDTV-Receiver sind, können Sie sich<br />

im folgenden Test einen Überblick von der Qualität<br />

der aktue len Set-Top-Boxen für HD Plus<br />

verscha fen. Wir nehmen zehn aktue le Receiver<br />

in Augenschein. Vom Einstiegsgerät ohne Aufnahmeunterstützung<br />

über multimediale Hybridboxen,<br />

die neben Sat-Signalen auch Internetinhalte<br />

verarbeiten, bis hin zum multimedialen<br />

Alleskönner mit Twin-Tuner sind a le Gattungen<br />

im Test vertreten.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 25<br />

oder per E-Mail an: leserbriefe@digital-tested.de<br />

www.marantz.de


INHALT<br />

| 53<br />

BILDWERFER<br />

Mit den Flaggschiffen von JVC<br />

und Infocus holen Sie sich echtes<br />

Kinofeeling ins heimische Wohnzimmer.<br />

Die <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> hat<br />

den beiden Projektoren der<br />

oberen Preisklasse kritisch<br />

auf den Zahn gefühlt<br />

| 21<br />

KRACHMACHER<br />

Die Vuvuzela als Nervfaktor bei<br />

der Fußball-WM – im Audiolabor<br />

entlocken wir dem<br />

exotischen Blasinstrument<br />

seine Geheimnisse<br />

Aktuelles<br />

06 IFA-Kracher: Die spannendsten Neuheiten im DT-Kurzcheck<br />

12 Aufreger Blickwinkel: Mit diesen Tricks arbeiten TV-Hersteller<br />

15 Sky schickt drei neue HDTV-Sender an den Start<br />

15 Mehr Hörvolumen bei geringerer Bautiefe dank Fraunhofer<br />

15 DVB-T-Zuschauern droht Zwangsumstieg auf DVB-T2<br />

16 Ärger mit CI-Plus-Modulen bei Kabel Deutschland<br />

16 Sony präsentiert 360-Grad-3-D-Display<br />

16 Toshiba packt PS3-Technik in den Fernseher<br />

17 Streit um neue GEZ-Haushaltsabgabe<br />

18 Politikum Strom: EU bremst Blu-ray-Player aus<br />

21 Das Geheimnis der Vuvuzela – im DT-Labor enträtselt<br />

| 36<br />

STRAHLEMÄNNER<br />

Acht aktuelle Flat-TVs mit LCD-<strong>LED</strong>-Technik offenbaren im<br />

Messlabor der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> Stärken und Schwächen – mit<br />

überraschenden Ergebnissen<br />

| 06<br />

VERKAUFS-<br />

SCHLAGER<br />

Unterhaltungselektronik von<br />

morgen auf der IFA in Berlin –<br />

und schon heute im Labor der<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />

Test<br />

24 Schärfer fernsehen: Zehn HD-Plus-Receiver im Vergleich<br />

36 Lichtstark: Acht Fernseher mit <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung<br />

53 Projektoren: Bildwerfer-Profis von Infocus und JVC<br />

57 Heimkinozentralen von Onkyo, Harman Kardon und Sony<br />

64 Netzwerkplayer: Drei Lösungen für PC-Musik im Heimkino<br />

| 57<br />

STEUER-<br />

ZENTRALEN<br />

Die aktuelle Mittelklasse der AV-Receiver im Härtetest:<br />

Was die Heimkinoschaltzentralen können … und nicht können<br />

4<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />

Bilder Titel: 20th Century Fox, Auerbach Verlag, Concorde Home Entertainment, FIFA, Humax, Kathrein, Loewe,<br />

Panasonic, Philips, Sharp, Sonos, Telestar, Warner Home Entertainment


Getestete Geräte<br />

Praxis<br />

| 88<br />

BAUERN-<br />

FÄNGER<br />

Mit welchen unfairen Tricks<br />

Werbeprospekte arbeiten, wie Sie<br />

typische Fallstricke beim Gerätekauf<br />

umschiffen und welche Rechte<br />

Sie als Kunde haben<br />

49 Aufgeschraubt: Blick auf das Innenleben einer Dreambox<br />

50 Poster: Bose Acoustic Waveguide Speaker – Technik oder Kunst?<br />

88 Kaufberatung: Die fiesen Tricks der Elektronikmärkte<br />

91 Entschlüsselt: Die kryptischen Modellbezeichnungen der TV-Hersteller<br />

Seite Gerät<br />

HD-Plus-Sat-Receiver<br />

26 Kathrein UFS 931sw/HD+<br />

26 Homecast Pure HD+<br />

27 Technotrend TT-select S845 HD+<br />

27 Atevio AV 200 HD CI+<br />

28 Comag SL60 HD+<br />

28 Micro M120 HD+<br />

30 Smart CX 10<br />

30 Telestar Diginova HD+<br />

31 Videoweb 600S<br />

31 Humax iCord HD+<br />

<strong>LED</strong>-LCD<br />

37 Philips 32PFL9705K<br />

38 Sony KDL-32EX705<br />

40 Samsung UE32C8790<br />

41 Orion TV32LB1000<br />

42 Panasonic TX-L32D28<br />

43 LG 47LE8500<br />

44 Sony KDL-46HX905<br />

46 Philips 46PFL8605K<br />

Projektoren<br />

54 Infocus SP8602<br />

55 JVC DLA-HD950<br />

AV-Receiver<br />

58 Onkyo TX-SR608<br />

59 Harman Kardon AVR 260<br />

60 Sony STR-DN1010<br />

Netzwerkplayer<br />

65 Philips Streamium NP 2500<br />

66 Sonos ZP 90<br />

67 Logitech Squeezebox Touch<br />

Aus der Redaktion<br />

03 Editorial<br />

94 Testübersicht<br />

22 Aus dem Testlabor<br />

96 Fachhändlerverzeichnis<br />

69 Leserbriefe<br />

98 Nachgefragt/<strong>Vorschau</strong>/<br />

70 Lexikon<br />

Impressum<br />

5.2010 x.2010 Oktober/November Monat/Monat<br />

BLU-RAY TEST<br />

Aktuelle Filmnews 72<br />

<strong>Vorschau</strong> 73<br />

Blu-ray Disc<br />

007 – Lizenz zum Töten 80<br />

A Serious Man 75<br />

An Education 75<br />

Astro Boy 76<br />

Ausgequetscht 83<br />

Bad Lieutenant 76<br />

Battle In Seattle 78<br />

Date Night 83<br />

Daybreakers 78<br />

Der fantastische Mr. Fox 81<br />

Der Junge und der Wolf 82<br />

Die Fremde 80<br />

Die Super Ex 79<br />

Evet, ich will! 80<br />

Garfield 2 79<br />

Kampf der Titanen 75<br />

Karate Kid 81<br />

Legion 78<br />

Lieber verliebt 80<br />

Monsters vs. Aliens 3-D 76<br />

Nightmare On Elm Street 83<br />

Ninja Assassin 79<br />

Not The Messiah 83<br />

Robots 79<br />

Secret Defense 80<br />

Shutter Island 74<br />

Stille Hochzeit 83<br />

Total Recall 81<br />

Unsere Welt 82<br />

Wolfman 82<br />

Wolkig mit Aussicht auf<br />

Fleischbällchen 3-D 76<br />

DVD<br />

Adam 86<br />

CSI: Miami Staffel 7.2 85<br />

Blind Side 86<br />

Du sollst nicht lieben 85<br />

Friendship! 84<br />

In meinem Himmel 86<br />

Mitfahrgelegenheit 84<br />

Mitte Ende August 86<br />

Nine 85<br />

Prince Of Persia 84<br />

41 Filme im Test<br />

DER FANTASTISCHE MR. FOX<br />

Seite 81<br />

SHUTTER ISLAND<br />

KAMPF DER TITANEN<br />

PRINCE OF PERSIA<br />

74 75 84<br />

Bilder Inhalt: Auerbach Verlag, Harman Kardon, Infocus, Media Saturn Holding, Messe Berlin, Siemens<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 5


Aktuelles<br />

SUBLINE SUBLINE<br />

IFA-HIGHLIGHTS 2010<br />

Zurück in die Zukunft<br />

Ob Hersteller, Medien oder Konsumenten: Sie alle treffen sich jedes Jahr im Schatten des Funkturms<br />

der Berliner Messe, wo sich an sechs Tagen im September der Blick in Richtung unserer elektronischen<br />

Zukunft richtet.<br />

Die Berliner Messe war schon immer<br />

eine international renommierte Plattform<br />

für Innovationen aus allen Bereichen<br />

der Unterhaltungselektronik. Das untermauert<br />

auch die Entwicklung im vergangenen<br />

Jahr, als es die wichtigen Unternehmen der<br />

Branche ungeachtet der Wirtschaftskrise in die<br />

Bundeshauptstadt zog. Die IFA selbst ging aus<br />

dem Prozess gestärkt hervor – und so verwundert<br />

es nicht, dass die diesjährige Neuauflage<br />

wieder einmal Rekorde bricht und das Messegelände<br />

aus allen Nähten platzt. Bereits Anfang<br />

August konnte das IFA-Management die Vergabe<br />

der letzten Standfläche vermelden, eine zusätzliche<br />

temporäre Halle wurde errichtet und die<br />

Ausstellerzahl kletterte gegenüber dem Vorjahr<br />

noch einmal um zehn Prozent. Und alle kommen,<br />

um zu gratulieren, denn die Messe feiert in<br />

diesem Jahr ihr 50. Jubiläum und beschenkt sich<br />

selbst mit fantastischen Rekorden und bedeutenden<br />

Weltneuheiten.<br />

Im Fokus der Aussteller steht eindeutig das<br />

Thema 3-D, das zwar im letzten Jahr bereits auf<br />

der IFA eine erste Visitenkarte abgab, jedoch<br />

2010 erstmals in der gesamten Bandbreite der<br />

Unterhaltungselektronik vertreten ist. Etwas weniger<br />

beachtet, jedoch nicht minder interessant<br />

ist die digitale Vernetzung aller Bereiche des<br />

häuslichen Lebens. Wir haben für Sie exklusiv<br />

den spannendsten IFA-Neuheiten auf den Zahn<br />

gefühlt. Unsere <strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>-Experten geben<br />

Ihnen mit einer grafischen Wertung zwischen<br />

einem und fünf Funktürmen eine Einschätzung<br />

mit auf den Weg, welches Hitpotenzial in den<br />

Geräteinnovationen der Hersteller steckt.<br />

Christian Hill<br />

Bilder: Denon, LG, Messe Berlin, Metz, Panasonic, Pure, Samsung, Sharp, Toshiba<br />

6 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Toshiba Cell-TV<br />

Der japanische Elektronikkonzern zieht mit seinem<br />

Top-Flachbildschirm alle Register und zeigt,<br />

was aktuell unter Ausreizung aller technischen<br />

Möglichkeiten im HDTV-Segment machbar ist. Der<br />

Cell-TV strotzt geradezu vor Superlativen. Im Inneren<br />

verrichtet der namensgebende Cell-Prozessor<br />

sein Werk, der bereits bei Sonys Playstation 3<br />

für Höchstleistungen sorgt. Toshiba verspricht<br />

eine einzigartige, grafisch opulent aufbereitete<br />

Benutzeroberfläche und die beste Bildqualität<br />

am Markt – in 2-D und 3-D. Statt Edge-<strong>LED</strong>s<br />

ist eine vollwertige Hintergrundbeleuchtung mit<br />

4 096 <strong>LED</strong>s im Einsatz, 512 unabhängige Sektoren<br />

sorgen für satte Bildkontraste in allen<br />

Bildszenen. Verglichen mit herkömmlichen <strong>LED</strong>-<br />

LCDs soll der Cell-TV die doppelte Bildhelligkeit<br />

realisieren können. Im Gegensatz zu aktuellen<br />

3-D-Fernsehern, deren Shutter-Brillen mit 48 bis<br />

60 Hertz (Hz) pro Auge arbeiten, plant Toshiba,<br />

die räumlichen Sehhilfen mit 100 bzw. 120 Hz<br />

anzusteuern und so dem Bildflimmern den Garaus<br />

zu machen. Neben WLAN und umfangreicher<br />

Netzwerkunterstützung sind Digitaltuner für<br />

sämtliche TV-Empfangswege an Bord; eine integrierte<br />

Festplatte dient der Archivierung. Der<br />

Großteil der Sonderausstattung wurde zugunsten<br />

einer kompakten Bauweise in einen separaten<br />

Media-Receiver ausgelagert. Dieser wird mittels<br />

HDMI-Anschluss mit dem Display verbunden, das<br />

trotz komplexer Hintergrundbeleuchtung weniger<br />

als fünf Zentimeter flach ist und eine vollwertige<br />

Lautsprecherleiste für guten Klang offeriert. Im<br />

Hinblick auf diese umfangreiche Ausstattung<br />

markiert der Cell-TV einen der Höhepunkte der<br />

diesjährigen IFA.<br />

CH<br />

Sony NX815<br />

Der japanische Hersteller Sony war einer der<br />

3-D-Heimkinoprotagonisten, die im Sommer<br />

2010 ein für den Massenmarkt taugliches Flachbildportfolio<br />

vorweisen konnten. Obwohl dieser<br />

Termin noch nicht allzu lange zurückliegt,<br />

schickt Sony zur IFA bereits eine überarbeitete<br />

zweite Modellgeneration ins Rennen. Ein besonderes<br />

Augenmerk gilt hier dem NX815, der<br />

neben räumlichen Bildern die Motionflow-Pro-<br />

Technologie mit einer Wiederholrate von 200<br />

Hertz beherrscht und so auch in bewegten<br />

Abläufen gestochen scharfe Bilder ohne störende<br />

Artefakte präsentiert. Im 3-D-Modus wirft<br />

der NX815 die von den Vorgängermodellen gewohnte<br />

Qualität mit beeindruckender Plastizität<br />

in die Waagschale. Neu ist, dass beim Kauf bereits<br />

eine Brille und der zusätzlich benötigte Infrarotsender<br />

mitgeliefert werden, die der Kunde<br />

bislang separat nachkaufen musste. Die <strong>LED</strong>-<br />

Hinterleuchtung wurde ebenfalls überarbeitet<br />

und um eine entscheidende Funktion zur Kontrastverbesserung<br />

erweitert: Die Zusammenfassung<br />

der im Rahmen platzierten Leuchtmittel<br />

zu Gruppen macht ein spaltenweises Abdunkeln<br />

des Bildinhalts möglich. Dadurch heben sich<br />

hellere Bildausschnitte deutlich kontrastreicher<br />

von dunkleren Objekten ab. Der NX815<br />

ist erneut mit alternativem Monolith-Standfuß<br />

lieferbar, der aber nicht länger ein tristes Dasein<br />

als passives Bauelement fristet. Vielmehr<br />

wurde der edle Aluminiumblock, der bislang<br />

nur für eine direkte Abstrahlung der Töne Richtung<br />

Zuschauer sorgte, um ein integriertes<br />

aktives 3.1-Soundsystem erweitert. Damit verstärkt<br />

er positiv das vom NX815 generierte<br />

Klanggemälde.<br />

CH<br />

Metz Primus 42 <strong>LED</strong> 200 twin R<br />

Umfangreiche Ausstattung und hohe Verarbeitungsqualität<br />

sind seit jeher die Markenzeichen<br />

des deutschen Herstellers Metz. Dieser legt bei<br />

der Entwicklung seiner Produkte immer höchste<br />

Maßstäbe an, wovon wir uns in der Redaktion<br />

zuletzt beim Modell Primus 55 überzeugen<br />

konnten. Diese Erfolgsserie wird nun erweitert<br />

und erscheint jetzt ebenfalls in einer kleineren<br />

Variante mit 42 Zoll (107 Zentimeter) Bilddiagonale.<br />

Von außen sieht das geschrumpfte Modell<br />

dem Primus 55 zum Verwechseln ähnlich: Das<br />

äußerst stabile Gehäuse bietet das gleiche edle<br />

Design mit klaren optischen Linien, das von einer<br />

entspiegelten, kontrastoptimierten Frontscheibe<br />

abgerundet wird. Im Gehäuseinneren erwartet<br />

den Kunden eine Technik, die vollkommen auf<br />

der Höhe der Zeit ist. Das LCD-Panel wird direkt<br />

von Leuchtdioden erhellt, die in einzelnen Zonen<br />

zusammengefasst das lokale Abdimmen<br />

einzelner Bildteile erlauben. Dadurch kann der<br />

Primus 42 einen sehenswerten Schwarzwert<br />

und somit hohen Kontrast vorweisen. Eine 200-<br />

Hertz-Zwischenbildberechnung sorgt für eine<br />

effektive Verringerung von Nachzieheffekten bei<br />

bewegten Bildobjekten. Wie beim Samsung ist<br />

auch beim Metz ein Satellitentuner nicht Bestandteil<br />

der Basisausstattung, lässt sich jedoch<br />

als Zubehör nachrüsten. Dafür erwartet den<br />

Käufer eine serienmäßige PVR-Funktion. Auf der<br />

integrierten 500-Gigabyte-Festplatte finden ungefähr<br />

100 Stunden hochauflösendes Fernsehen<br />

Platz. Zeitversetzte Wiedergabe (Time-Shift) ist<br />

natürlich ebenfalls möglich. Zur Verbesserung<br />

des Sounds kann optional eine passende Soundbar<br />

am Primus 42 angeschlossen werden. CH<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 7


Aktuelles<br />

LG EL9500<br />

Zwei primäre Bilderzeugungstechnologien<br />

konkurrieren auf dem europäischen Markt um<br />

die Gunst des Kunden: das Flüssigkristalldisplay<br />

(LCD) und das Plasmapanel. Um die dritte<br />

Variante, den O<strong>LED</strong>-Bildschirm, ist es seit<br />

Sonys Erstling XEL-1 sehr ruhig geworden. Dies<br />

ändert sich mit der diesjährigen Ausstellung,<br />

denn LG unternimmt mit dem EL9500 einen<br />

weiteren Anlauf, um die innovative Display-<br />

Technologie im Massenmarkt zu verankern.<br />

Aus dem Handy-Alltag sind die organischen<br />

Leuchtdioden im Display nicht mehr wegzudenken.<br />

Größere Bilddiagonalen bereiten der<br />

Branche jedoch nach wie vor Kopfzerbrechen.<br />

Da erstaunt es umso mehr, dass LG bei genau<br />

diesem Parameter nachlegt und mit 15 Zoll (38<br />

Zentimeter) das bislang größte Panel seiner<br />

Art präsentiert. Im Gegensatz dazu ist die Bautiefe<br />

von lediglich 4,2 Millimetern verschwindend<br />

gering. Dies wird dadurch ermöglicht,<br />

dass O<strong>LED</strong>-Bildpunkte selbstleuchtend sind<br />

und somit kein platzraubendes Backlight benötigt<br />

wird. In schwarzen Bildbereichen werden<br />

die Leuchtdioden kurzerhand deaktiviert,<br />

während deren Leuchtkraft im angeschalteten<br />

Zustand die Werte herkömmlicher LCDs um<br />

das bis zu Eineinhalbfache übertrifft. Damit<br />

erreicht das O<strong>LED</strong>-Display mit Leichtigkeit<br />

gewaltige Kontrastwerte. Hinzu gesellt sich<br />

dank der schnellen Reaktionszeit eine nahezu<br />

perfekte Bewegtbildschärfe, die im EL9500<br />

zusätzlich durch LGs Live-Scan-Technologie<br />

(100/120 Hertz) unterstützt wird. Weitere Eckpunkte<br />

des Produkts sind eine ISF-Zertifizierung<br />

des Displays, ein Media-Player mit<br />

umfangreicher Formatunterstützung und der<br />

naturgemäß niedrige Energiebedarf der O<strong>LED</strong>-<br />

Technologie.<br />

CH<br />

Sharp LE925<br />

Sharp komplettiert auf der nunmehr 50. IFA sein<br />

Sortiment im Bereich 3-D-Fernseher und wartet<br />

obendrein mit einigen echten Alleinstellungsmerkmalen<br />

auf. Den beiden Spitzenmodellen<br />

LE925 in 46 und 55 Zoll spendiert Sharp eine<br />

echte 200-Hertz-Bildverarbeitung und Edge-<br />

<strong>LED</strong>-Beleuchtung, die im Gegensatz zur aktuellen<br />

<strong>LED</strong>-Randbeleuchtung nicht von oben und<br />

unten, sondern von links und rechts das Licht<br />

zur Bildmitte leitet. Im 3-D-Modus simuliert<br />

Sharp durch gezieltes Ein- und Ausschalten der<br />

seitlichen Beleuchtungselemente wandernde<br />

Schwarzbalken, die ähnlich wie bei Sonys<br />

HX905-Serie synchron zum Bildsignal aufblinken<br />

und Nachzieheffekte sowie Geisterbilder auf<br />

ein Minimum reduzieren. Ganz nebenbei ermöglicht<br />

diese Leutelementeanordnung, bei Filmzuspielungen<br />

im anamorphen 21 : 9-Format –<br />

wie sie häufig bei Hollywood-Filmen zum Ein-<br />

satz kommen – die schwarzen Balken oberund<br />

unterhalb des Bildes in einem besonders<br />

satten Schwarz darzustellen und damit einen<br />

immensen Kontrast zum Bild zu erzeugen. Hierzu<br />

muss die <strong>LED</strong>-Steuerelektronik lediglich die<br />

Hinterleuchtung für diese horizontalen Bereiche<br />

komplett deaktivieren. Des Weiteren ist natürlich<br />

auch das Modell LE925 mit der von Sharp<br />

entwickelten Quattron-Technologie ausgerüstet.<br />

Hierbei versucht Sharp, das jahrzehntelang<br />

genutzte System, das aus den drei Grundfarben<br />

Rot, Grün und Blau alle zur Farbbilddarstellung<br />

nötigen Farben herstellt, sinnvoll zu erweitern.<br />

Zu diesem Zweck wird zusätzlich ein gelbes<br />

Subpixel zur Bilderzeugung verwendet. Dadurch<br />

rückt bei Sharps Quattron-Panel das ehemals<br />

als Sekundärfarbe bezeichnete Gelb stärker<br />

in den Mittelpunkt und wird dadurch deutlich<br />

gesättigter dargestellt.<br />

CH<br />

Philips Econova<br />

3-D ist ohne Frage das dominierende Thema auf<br />

der diesjährigen IFA in Berlin. So auch bei Philips –<br />

jedoch nicht ausschließlich. Der Econova-Fernseher<br />

ist von A bis Z auf eine möglichst hohe<br />

Umweltverträglichkeit getrimmt. Der Schirm<br />

auf Basis aktueller Edge-<strong>LED</strong>-LCD-Technik<br />

verfügt über eine Bilddiagonale von 42 Zoll<br />

(107 Zentimeter), ist jedoch nur 22 Millimeter<br />

tief. Das komplette Gehäuse wird dabei aus<br />

recyceltem Aluminium gefertigt. Der Schwerpunkt<br />

des Econova liegt dabei natürlich auf<br />

dem Stromverbrauch. Hierbei verfolgt Philips<br />

verschiedene Strategien, um möglichst wenig<br />

Energie aus der Steckdose des Kunden<br />

zu ziehen. Ein Netzschalter, der das Gerät<br />

komplett vom Stromnetz trennt, ist dabei fast<br />

schon selbstverständlich. Im Betrieb erhellen<br />

einige wenige im Display-Rahmen verbaute<br />

Leuchtdioden den kompletten Flüssigkristallbildschirm.<br />

Alles in allem verbraucht der<br />

Econova im Stromsparmodus lediglich ca. 40<br />

Watt. Dies sind weniger als ein Watt pro Zoll<br />

Bilddiagonale – absolut rekordverdächtig und<br />

schonend für den Geldbeutel des Kunden.<br />

Abgerundet wird das Konzept durch die per<br />

Licht aufladbare Fernbedienung, die zu diesem<br />

Zweck über Solarzellen auf der Rückseite verfügt.<br />

Summa summarium verfolgt der Econova<br />

einen ökologischen Ansatz, der es verdient, im<br />

Hinblick auf eine umweltfreundlichere Zukunft<br />

weiterhin verfolgt zu werden. Im Gegenzug<br />

muss der Kunde nicht auf eine gute Ausstattung<br />

verzichten. In diesem Punkt wird bei Philips,<br />

wie gewohnt, eher geklotzt als gekleckert. CH<br />

8 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Denon AVR-3311<br />

Nicht nur die IFA in Berlin zelebriert in diesem<br />

Jahr ein großes Jubiläum. Auch der Audiospezialist<br />

Denon kann nahezu zeitgleich auf 100<br />

Jahre Firmengeschichte zurückblicken. Gefeiert<br />

wird dies mit einer großen Palette neuer<br />

Produkte. Im Mittelpunkt stehen die aktuellen<br />

AV-Receiver, die dank HDMI-1.4-Schnittstelle<br />

voll kompatibel zum neuen 3-D-Standard sind.<br />

Zudem werden Besitzer aktueller Flachbildfernseher<br />

mit Audio Return Channel (ARC) kein<br />

separates optisches Kabel mehr benötigen,<br />

um den Ton vom Fernseher zum AV-Receiver<br />

zu übertragen – wie bereits bei Denons<br />

Cara-System demonstriert, reicht ein HDMI-<br />

Kabel aus. Im Inneren der AV-Receiver hat<br />

Denon gehörig aufgeräumt: Die Signalwege<br />

wurden verkürzt und entschlackt, die Audioplatinen<br />

sind strikter voneinander getrennt<br />

und die diskreten Endstufen für alle Kanäle bekommen<br />

mehr Raum zur Entfaltung. Den neuen<br />

Spitzenmodellen spendiert Denon ähnlich wie<br />

Onkyo bei seinen Produkten TX-NR3008 und<br />

TX-NR5008 das Einmesssystem Audyssey Multi<br />

EQ XT32. Anders als der Name vermuten lässt,<br />

werden dabei nicht 32 Messpunkte analysiert;<br />

das System besitzt stattdessen die 32-fache<br />

Filterauflösung im Vergleich zur Vorgängerversion.<br />

Bassfrequenzen werden in feineren<br />

Schritten bearbeitet und statt bislang 8 000<br />

Frequenzmesspunkten werden 16 000 erfasst.<br />

Besonders Standlautsprecher bzw. als „large“<br />

deklarierte Regallautsprecher sollen von der<br />

gesteigerten Präzision profitieren. Damit steht<br />

dem perfekten Raumklang im eigenen Heimkino<br />

nichts mehr im Wege und Denons neue 3-Dfähige<br />

AV-Receiver-Serie sorgt mit Sicherheit<br />

für Aufhorchen auf dem Messegelände. CH<br />

Panasonic SC-BFT800 Soundbar<br />

Und noch mal 3-D, diesmal jedoch in einer ganz<br />

neuen Verpackung, denn Panasonic will mit dieser<br />

Soundbar eine noch bestehende Lücke im<br />

boomenden 3-D-Equipment-Bereich schließen.<br />

Diese kompakte Lautsprechererweiterung für das<br />

Heimkino macht mit einem entscheidenden Unterschied<br />

auf sich aufmerksam: Die Soundbar ist<br />

zusätzlich mit einem 3-D-fähigen Blu-ray-Player<br />

ausgestattet. Damit ist im modernen 3-D-Heimkino<br />

nicht nur die Einsparung, eines zusätzlichen<br />

Geräts möglich, sondern die Verlegung von Kabelsträngen<br />

reduziert sich ebenfalls deutlich.<br />

Dem Anwender kommt ferner zugute, dass die<br />

BFT800 über einen HDMI-1.4.-Anschluss verfügt,<br />

der den Audio Return Channel unterstützt. Damit<br />

entfällt eine weitere Verbindung zwischen Bilderzeuger<br />

und Soundbar. Durch gerichteten Schall<br />

erzeugt die Soundbar einen virtuellen 7.1-Surround-Sound,<br />

ohne dass der Nutzer rückwärtig<br />

im Raum zusätzliche Lautsprecher installieren<br />

muss. Der Tieftonbereich erhält durch einen<br />

bereits im Lieferumfang enthaltenen Subwoofer<br />

von Kelton willkommene Verstärkung. Dank<br />

Funkübertragung fällt eine weitere Kabelstrecke<br />

weg. Weiterer Vorzug: Auf diese Weise lässt<br />

sich der Subwoofer ohne Probleme frei im Raum<br />

positionieren. Außerdem ist die Komponente<br />

Wi-Fi-ready, ein entsprechender Adapter liegt<br />

allerdings nicht mit im Karton. Neben aktuellen<br />

3-D-Blu-rays kann die Soundbar eine Reihe weiterer<br />

Medienformate wiedergeben, die wahlweise<br />

auch via USB-Anschluss oder SDXC-Speicherkarteneinschub<br />

zuspielbar sind.<br />

CH<br />

Gadgets<br />

Was wären IFA und Elektronikbranche ohne<br />

Produkte mit Hingucker-Effekt, bei denen der<br />

Spaßfaktor im Vordergrund steht? So verwundert<br />

es kaum, dass auch in diesem Jahr einige<br />

spannende Gadgets auf der Messe zu bestaunen<br />

sind.<br />

Den Anfang macht eine Produktkategorie, die<br />

schon einige Anläufe hinter sich hat, um beim<br />

breiten Publikum Anklang zu finden. Erst Apple<br />

gelang es in diesem Jahr mit seinem iPad,<br />

tastaturlosen Computern für den Mobileinsatz<br />

zum Durchbruch zu verhelfen. Natürlich will<br />

die Konkurrenz nachziehen, jedoch hinken alle<br />

im Nachgang erschienenen Geräte in einzelnen<br />

Disziplinen hinterher. Das könnte sich mit Samsungs<br />

Galaxy Tab endlich ändern. Dessen Touchscreen<br />

ist zwar mit sieben Zoll kleiner als das iPad-<br />

Pendant, jedoch wird Samsungs Tablet-Rechner<br />

mit seinem Google-Betriebssystem Android 2.2<br />

und dem potenten 1,2-Gigahertz-Prozessor als<br />

ernst zu nehmende Konkurrenz gehandelt.<br />

Eher einen Schritt rückwärts wagt das Design des<br />

Evok-1S in der Marshall-Edition. Dieses DAB-Plus-<br />

Radio orientiert sich optisch an den bekannten<br />

Gitarrenverstärkern, die in der Musikszene schon<br />

seit Jahrzehnten eine Legende sind. Alles andere<br />

als altbacken ist jedoch die Technik unter<br />

der Haube. Neben dem bereits erwähnten Digitalradioempfänger<br />

kann der Evok-1S ebenfalls<br />

Musik von angeschlossenen iPods oder MP3-<br />

Playern abspielen. Das Anzeigeelement ist ein<br />

O<strong>LED</strong>-Display, das kontinuierlich durch einen<br />

integrierten Lichtsensor in seiner Lesbarkeit<br />

optimiert wird. Ein als Zubehör lieferbarer Akku<br />

lässt dabei auch einen Einsatz fernab einer<br />

Steckdose zu.<br />

CH<br />

Zeitgemäße<br />

Technik im<br />

Retro-Look:<br />

das Evok-1S<br />

im Marshall-<br />

Design<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 9


Aktuelles<br />

Panasonic HDC-SDT750<br />

Wer nicht auf die nur spärlich und meist zurzeit<br />

lediglich im Bundle mit Blu-ray-Playern sowie<br />

anderer 3-D-Technik erhältlichen 3-D-Filme auf<br />

Blu-ray warten will, kann sich in seiner Freizeit<br />

ab sofort als stereoskopischer Kameramann<br />

versuchen. Nachdem Panasonic bereits<br />

im Frühjahr einen professionellen Camcorder<br />

für räumliche Aufnahmen präsentierte, kann<br />

nun auch der ambitionierte Hobbyfilmer seine<br />

Meisterwerke in die dritte Dimension transportieren.<br />

Der SDT750 bekommt dazu eine spezielle<br />

Vorsatzlinse aufgestülpt und nimmt danach<br />

3-D-Filme im Side-Side-Format auf. Das aufgeschraubte<br />

Zusatzobjektiv erfasst auf diese Weise<br />

ein und dieselbe Szene aus zwei verschiedenen<br />

Blickwinkeln. Nachteil dieser Methode<br />

ist, dass dadurch die horizontale Auflösung<br />

halbiert wird und das Ergebnis somit nicht mehr<br />

in Full-HD (1 920 × 1 080 Bildpunkte) vorliegt.<br />

Zudem reduziert sich durch die Vorsatzlinse<br />

der Weitwinkel von 35 auf 58 Millimeter Kleinbild-Äquivalent.<br />

Der Konvergenzpunkt (Schnittpunkt<br />

der optischen Achse beider Augen) liegt<br />

konstant zwei Meter vor der Kamera und kann<br />

nicht – wie bei größeren Modellen – korrigiert<br />

werden. Neben dem besonderen 3-D-Setting<br />

bekommt der Freizeitkameramann einen vollwertigen,<br />

üppig ausgestatteten Camcorder, wie<br />

man es auch von den anderen Panasonic-Modellen<br />

her kennt. Drei Aufnahmechips sorgen<br />

für Farbtreue und hohe Lichtempfindlichkeit,<br />

was sich gerade in schwach ausgeleuchteten<br />

Aufnahmeszenarien in guter Sicht und wenig<br />

Rauschen niederschlägt. Der szenische Filmer<br />

findet seine Freude an einer Vielzahl von manuellen<br />

Funktionen, Freizeitfilmer greifen auf die<br />

Automatikfeatures zurück. Alles in allem wieder<br />

ein gelungener Schritt in Richtung 3-D im Alltag,<br />

wenn auch derzeit nur für Besitzer von 3-D-Wiedergabetechnik<br />

sinnvoll nutzbar.<br />

CH<br />

Philips GoGear Connect<br />

Der Gerätesparte der mobilen Medienplayer<br />

geht es schlecht. Das belegen Studien, die<br />

kontinuierlich rückgängige Verkaufszahlen in<br />

diesem Bereich attestieren. Das ist kaum erstaunlich,<br />

nachdem aktuelle Generationen von<br />

Mobiltelefonen mit umfangreichen Features<br />

zur Medienwiedergabe auftrumpfen. Damit<br />

lohnt sich die Anschaffung von entsprechend<br />

spezialisierten Geräten für die meisten Kunden<br />

nicht mehr. Eine Ausnahme sind Player, die<br />

mit Besonderheiten punkten und im digitalen<br />

Alltag einen echten Mehrwert anbieten. An dieser<br />

Stelle meldet sich der GoGear Connect von<br />

Philips zu Wort. Der kleine Niederlände hebt<br />

sich vor allem mit seiner Benutzeroberfläche<br />

von der Masse ab. Als erster reiner Medienplayer<br />

greift er auf das Android-Betriebssystem von<br />

Google zurück. Dieses findet in seiner aktuellsten<br />

Fassung 2.2 den Weg auf Philips’ Abspieler.<br />

Weil das System von seiner Konnektivität lebt,<br />

ist ein WLAN-Modul integriert, über das sich<br />

kostenlose Zusatzprogramme über den Android<br />

Market beziehen und auf dem GoGear<br />

installieren lassen. Damit erreicht das Gerät<br />

eine von Media-Playern bisher nicht gekannte<br />

Flexibilität und Erweiterungsfähigkeit abseits<br />

von iPod und Co. Darüber hinaus stellt der<br />

GoGear Connect einen GPS-Empfänger bereit,<br />

der in Kombination mit dem vorinstallierten<br />

„Google Maps“ nicht nur die Orientierung erleichtet,<br />

sondern auch Grundfunktionen eines<br />

Navigationssystems unterstützt. Zusätzlich<br />

erlaubt es der Empfänger mit der ebenfalls<br />

verbauten 2-Megapixel-Kamera geschossene<br />

Fotos mit Geotagging-Daten zu verknüpfen.<br />

Weiteren Eckdaten des Players: 16 Gigabyte<br />

interner Speicher, 3,2-Zoll-Touchscreen<br />

und Bluetooth.<br />

CH<br />

Denon DBU2011<br />

Wenn es einen Kritikpunkt gibt, den sich alle<br />

Denon-Player gefallen lassen müssen, dann ist<br />

es die langsame Betriebsgeschwindigkeit. Mit<br />

den neuen Blu-ray-Spielern will der Hersteller<br />

dieses Manko nicht nur ausmerzen, sondern<br />

schlagartig auf die Poleposition vorpreschen.<br />

Die Zahlen sprechen für sich: Die Startzeit<br />

konnte von 20 Sekunden (s) auf 4,5 s reduziert<br />

werden; die Ladezeit einer Blu-ray Disc mit aufwendigem<br />

Authoring verkürzt sich von 36 auf<br />

16 s – selbst eine Playstation 3 gerät da ins Hintertreffen.<br />

Klanglich soll das Topmodell DBP-<br />

2011UD durch 32-Bit-Digital-Analog-Wandler<br />

dem Vorgängermodell DBP-2010 keine Chance<br />

lassen. Als Videochip verbaut Denon den hochwertigen<br />

ABT2015 von Anchor Bay, der bereits<br />

im DBP-4010UD schlummert. Der<br />

Namenszusatz „UD“ steht sowohl<br />

beim DBP-2011 (799 Euro) als auch<br />

bei seinem kleineren Bruder DBP-<br />

1611 (429 Euro) für die Abspielbarkeit<br />

von Audio-DVDs und SACDs –<br />

sämtliche Disc-Formate werden von<br />

Denon auch in der neuen Mittelklasse<br />

unterstützt. Gleichzeitig spendierte<br />

der Hersteller seinen Novitäten eine<br />

erweiterte Multimedia- und Netzwerkunterstützung<br />

sowie eine grafisch opulent gestaltete<br />

Benutzerführung. Dank des integrierten Speichers<br />

von einem Gigabyte sind Multimedia-<br />

Funktionen endlich ohne externe Speichermedien<br />

darstellbar. Dem 3-D-Zeitalter trägt Denon<br />

ebenfalls Rechnung: Die neue Generation der<br />

hauseigenen Blu-ray-Player ist für die 3-D-<br />

Darstellung vorbereitet, auf der IFA werden die<br />

letzten Details des im vierten Quartal erscheinenden<br />

kostenlosen Software-Updates geklärt,<br />

das zur Aktivierung der räumlichen Darstellungsmöglichkeiten<br />

benötigt wird. CH<br />

10 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Anzeige<br />

IFA-Highlight 2010: Samsungs Premium-TV<br />

Die Weiterentwicklung von State of the Art<br />

Mit dem 3D <strong>LED</strong> TV C9090 präsentiert Samsung auf der IFA seine Königsklasse. Ein ultraflaches, luxuriöses Auftreten,<br />

brillante Bilder in 2D und 3D sowie innovative Internetfunktionen definieren Flachbildfernsehen völlig neu.<br />

Samsung zeigt auf der wichtigsten Messe für<br />

Unterhaltungselektronik ein ganz besonderes<br />

Produkt – einen eleganten Luxus-Fernseher<br />

für besonders anspruchsvollen TV-Genuss:<br />

Der C9090 ist nicht nur ein Werk modernster<br />

Technik, sondern auch ein extravagantes<br />

Designobjekt, das einem Kunstgemälde Konkurrenz<br />

macht. Die schmale Silhouette von<br />

gerade einmal 7,98 Millimetern verleiht dem<br />

<strong>LED</strong> TV eine besondere Leichtigkeit.<br />

Der Rahmen aus rundum gebürstetem Aluminiumsilber<br />

lässt den Fernseher – auch im<br />

ausgeschalteten Zustand – zum reizvollen<br />

Blickfang im Wohnzimmer avancieren, ebenso<br />

wie der filigrane Standfuß. Dieser ist durch<br />

eine stilvolle Verbindung aus Glas vom Display<br />

getrennt. So wirkt es, als würde der flachste<br />

<strong>LED</strong> TV, den Samsung jemals entwickelt hat,<br />

in der Luft schweben. Er bietet noch viel mehr:<br />

Er versteckt zum Beispiel ein Bedienelement,<br />

das auf sanften Fingerdruck herausgleitet –<br />

das Meisterstück C9090 begeistert in jedem<br />

Detail. Dies beweist die einzigartige Fernbedienung<br />

mit 7,62 Zentimeter (3 Zoll) großem<br />

Touch Display. Sie steuert nicht nur viele AV-<br />

Geräte, sondern stellt auch den gleichen Inhalt<br />

dar, der gerade auf dem Bildschirm läuft. Dank<br />

des zweiten Tuners zeigt sie auf Wunsch sogar<br />

ein anderes TV-Programm.<br />

Bilder werden Wirklichkeit<br />

Nicht nur das Design wird höchsten Ansprüchen<br />

gerecht, auch die Technik untermauert den<br />

Premiumcharakter. Die energieeffiziente <strong>LED</strong>-<br />

HT-C9959W: Für vollendeten Heimkinogenuss<br />

Hintergrundbeleuchtung sorgt für lebensechte<br />

Bilder mit satten Farben und hohen Kontrasten,<br />

und zwar sowohl im 2D- als auch im 3D-Betrieb.<br />

Ausgestattet mit der 3D HyperReal Engine<br />

erleben Zuschauer scharfe Bilder<br />

auch in der dritten Dimension – dank<br />

der integrierten 3D-Umwandlungsfunktion<br />

erhalten selbst flache 2D-Inhalte<br />

neue Lebendigkeit, was durch die extrem<br />

flache Bauweise des Fernsehers<br />

umso beeindruckender wirkt.<br />

Die hochwertige 3D-Blu-ray-Heimkinoanlage<br />

liefert den glasklaren Sound zum brillanten Bild<br />

des 3D <strong>LED</strong> TVs C9090 und ist optisch perfekt<br />

auf den Premium TV abgestimmt. Mittels Touch<br />

Display wird die 1 330 Watt starke 7.1-Anlage an<br />

der Steuereinheit bedient, die auf Wunsch sogar<br />

direkt an die Wand gehängt werden kann.<br />

Die HT-C9959W versorgt den <strong>LED</strong> TV mit gestochen<br />

scharfen Bildern von 3D-Blu-rays und<br />

dank der innovativen Verstärkertechnik Crystal<br />

Amplifier Pro liefert sie glasklare Klänge<br />

ohne Rauschen. Für die kinderleichte und<br />

kabellose Vernetzung dient der integrierte<br />

WLAN-Adapter.<br />

Mehr als nur ein Fernseher<br />

Im Innern des Objekts der Begierde<br />

verbirgt sich eine umfangreiche Ausstattung.<br />

Der integrierte DVB-T/C-Tuner<br />

empfängt digitale Programme<br />

in HDTV, die auf Wunsch von Samsungs<br />

Personal Video Recorder<br />

(PVR) auf ein externes USB-Speichermedium<br />

aufgezeichnet werden.<br />

Vergessen, die aktuellen Nachrichten<br />

mitzuschneiden? Kein Problem:<br />

Internet@TV stellt brandaktuelle<br />

Informationen aus dem Internet<br />

zur Verfügung. Wer lieber seine Urlaubsfotos<br />

auf dem TV-Bildschirm<br />

betrachtet oder der eigenen Musiksammlung<br />

lauscht, kann<br />

dies unkompliziert über<br />

die Vernetzung mit<br />

AllShare realisieren.


Aktuelles<br />

SEITENBLICKE<br />

Eine Frage des Standpunkts<br />

Bild ist nicht immer gleich Bild. Das werden die meisten Besitzer eines LCD-Flachbildschirms bestätigen können<br />

sofern sie sich mal nicht in Frontalposition vor dem Gerät befinden. In dieser Situation offenbart sich eine<br />

längst bekannte technische Schwäche<br />

Aufmerksamen Lesern wird bereits aufgefallen<br />

sein, dass die <strong>DIGITAL</strong> TES-<br />

TED bei ihren Messungen im Testlabor<br />

einem speziellen Qualitätsmerkmal von Flachbildfernsehern<br />

mehr Aufmerksamkeit widmet<br />

als andere Zeitschriften. Es geht um den Aspekt<br />

der Blickwinkelstabilität, die von Modell zu<br />

Modell bzw. von Hersteller zu Hersteller stark<br />

variiert und mitunter die sonst als sehr gut eingestufte<br />

Bildqualität eines Gerätes bei ungünstigen<br />

Betrachtungspositionen zunichtemacht.<br />

Diese Schwäche von LC-Displays ist schon seit<br />

den Anfangstagen der flachen Anzeigeelemente<br />

bekannt. Man könnte meinen, dass seitdem die<br />

Entwicklungsabteilungen der Panelhersteller<br />

Herr des Problems geworden wären. Tatsächlich<br />

existieren einige Lösungsansätze, jedoch scheinen<br />

diese im Kampf um den Kunden keine Rolle<br />

zu spielen. Stattdessen rücken in der Werbung<br />

andere marketingstrategische Mittel wie riesige<br />

Kontrastverhältnisangaben in den Vordergrund.<br />

Auch der zunehmende Trend zur vollverglasten<br />

Bildschirmfläche trägt seinen Teil zur Misere bei.<br />

Da diese Scheiben zum Teil extrem spiegeln, verringert<br />

sich nicht nur bei Tageslicht der Kontrast<br />

immens. Auch nimmt der Betrachter außerhalb<br />

der frontalen Sitzposition eher die räumliche<br />

Umgebung als das ausgestrahlte Bild wahr. Diese<br />

Fakten zwingen den Flachbildschirmbesitzer<br />

immer häufiger zu einer exakten Positionierung<br />

des Geräts vor Couch oder Kinosessel und erlauben<br />

nur wenig Spielraum, wenn es darum<br />

geht, einen möglichst perfekten Bildeindruck zu<br />

erhalten. Um zu verstehen, warum verschiedene<br />

Display-Typen unterschiedlich große Betrachtungswinkel<br />

zulassen, muss man sich zunächst<br />

mit dem technischen Aufbau der einzelnen Bilderzeugungsformen<br />

auseinandersetzen.<br />

Das verdrillte Molekül<br />

Den namensgebenden Werkstoff des LCD, das<br />

Flüssigkristall, muss man sich als Molekülkette<br />

vorstellen, die sowohl flüssige als auch kristalline<br />

Eigenschaften aufweist. Aufgrund dieses<br />

Umstands ist es zeitgleich beweglich wie ein<br />

Fluid, kann aber auch einfallendes Licht durch<br />

Doppelbrechung ähnlich wie Glas polarisieren,<br />

wie es für Feststoffe typisch ist. Diese speziellen<br />

Eigenschaften macht man sich für die Bildgenerierung<br />

zunutze, indem die Flüssigkristalle<br />

zwischen zwei Glasplatten in einzelne Zellen<br />

eingeschlossen werden.<br />

Um die Flüssigkristalle in Ihrer Eigenschaft als<br />

Lichtventil nutzen zu können, kommt polarisiertes<br />

Licht zum Einsatz. Es wird zunächst durch<br />

einen Polarisationsfilter geleitet, bevor es die<br />

Flüssigkristalle erreicht. Nun kommt die Doppelbrechungseigenschaft<br />

der Quasifestkörper zum<br />

Tragen. Sie verändert die Polarisationsrichtung<br />

des einfallenden Lichts, sodass dieses den<br />

zweiten Polarisationsfilter, der parallel auf der<br />

Display-Vorderseite angebracht ist, nicht passieren<br />

kann. Damit dies möglich wird, befinden sich<br />

auf den beiden die Moleküle einschließenden<br />

Glasplatten nahezu durchsichtige Elektroden.<br />

Wird durch diese nun ein elektrisches Feld angelegt,<br />

richten sich die Flüssigkristalle neu aus.<br />

Sie polen dementsprechend auch die Ausrichtung<br />

des Lichts nicht mehr um. Es kann in die-<br />

Bilder: Auerbach Verlag, LG<br />

12 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Anzeige<br />

Ein Blick durch die Lupe zeigt die Anordnung der jeweils in den drei Grundfarben<br />

vorliegenden Flüssigkristallzellen, welche alle nötigen Farben mischen können<br />

sem Fall ungehindert den zweiten<br />

Polarisationsfilter passieren und<br />

den entsprechenden Bildpunkt für<br />

unser Auge zum Leuchten bringen.<br />

So weit das Prinzip. Was genau<br />

sorgt aber nun für das angesprochene<br />

Blickwinkelproblem?<br />

Ungewollter Durchblick<br />

Mehrere Schwächen der LCD-Technologie<br />

sorgen für Kontrast- und<br />

Farbverluste bei verändertem Betrachtungswinkel.<br />

Der deutlichste<br />

Effekt ist die gut zu beobachtende<br />

Aufhellung der gesamten Display-<br />

Fläche, die mehrere Ursachen hat.<br />

So gelingt es dem Betrachter je<br />

nach Verarbeitungsqualität des Panels,<br />

dieses bei entsprechendem<br />

Blickwinkel direkt zu „durchschauen“<br />

und somit auch direkt in die<br />

ständig aktivierte Hinterleuchtung<br />

des Displays zu blicken. Diese besteht<br />

entweder aus Kaltkathodenleuchtstoffröhren<br />

oder – bei aktuellen<br />

Modellreihen typisch – aus<br />

<strong>LED</strong>s, die ein weißes Licht aussenden.<br />

Dieses Weißlicht überstrahlt<br />

die eingefärbten Flüssigkristallzellen<br />

und hellt das Bild in seiner Gesamtheit<br />

auf. Je nach Qualität des<br />

eingesetzten Leuchtmittels kommt<br />

noch ein Blaustich hinzu, da viele<br />

Backlights mit einer sehr kalten<br />

Farbtemperatur, also mit hohem<br />

Blauanteil, strahlen. Eine weitere<br />

systembedingte Schwäche ist in<br />

der ungenauen Ausrichtung einiger<br />

Flüssigkristalle zu suchen. Diese<br />

werden von einem elektrischen<br />

Feld in ihre Position gezwungen.<br />

Je weiter entfernt sich der Kristall<br />

von der Elektrode befindet, desto<br />

ungenauer gerät diese forcierte<br />

Ausrichtung. So kann es passieren,<br />

dass ein Teil des Lichtes zur Seite<br />

abgelenkt oder gebrochen wird,<br />

was in farbliche Ungenauigkeiten<br />

und Aufhellungen bei schrägem<br />

Betrachtungswinkel mündet. Das<br />

schlägt sich im veränderten und<br />

eingeschränkten Farbraum des Bildes<br />

nieder. Hier spielen zusätzlich<br />

noch wesentlich komplexere Vorgänge<br />

eine Rolle, die durch Wellenlängenveränderung<br />

die Farbwiedergabe<br />

negativ beeinflussen.<br />

Horizonterweiterung<br />

Es existieren bereits verschiedene<br />

Lösungsansätze, die sich dieser<br />

Problematik annehmen. Dabei<br />

versuchen mehrere Hersteller,<br />

beispielsweise durch geschickte<br />

Anordnung von Filtern, den seitlichen<br />

Blick durch das Panel zu<br />

verhindern. So kann bei einigen<br />

LC-Displays des Elektronikherstellers<br />

LG kaum noch eine Aufhellung<br />

des Bildes gesehen oder gemessen<br />

werden – sofern sich der Blickwinkel<br />

nur horizontal verschiebt. Denn<br />

das allgemeine Blickwinkelproblem<br />

besteht nicht nur, wenn sich<br />

Die Firma LG zeigt zur diesjährigen IFA mit einem neuen O<strong>LED</strong>-Fernseher einen<br />

weiteren, noch dazu sehr flachen Ausweg aus dem Betrachtungswinkelproblem


Aktuelles<br />

Das Bild zeigt einen farbenfrohen Ausschnitt aus dem<br />

Animationsfilm „Monster und Aliens“, welcher aus<br />

der Frontalposition fotografiert wurde<br />

der Betrachter seitlich von der Frontalposition<br />

wegbewegt. Auch wenn der Blick von einer<br />

Position ober- oder unterhalb des Bildmittelpunkts<br />

auf das Display fällt, ist eine deutliche<br />

Veränderung zu beobachten. Einen wesentlich<br />

besseren Ausweg verspricht das IPS-Panel.<br />

IPS ist die Abkürzung für den englischen Ausdruck<br />

„In Plane Switching“ und verkörpert ein<br />

Umdenken bei der Nutzung der Flüssigkristalle.<br />

Der Unterschied besteht in der ausschließlich<br />

stabförmigen Ausrichtung der Kristalle,<br />

die somit alle in ein und dieselbe Richtung<br />

weisen. Zusätzlich werden die für die Ausrichtung<br />

nötigen Elektroden ausschließlich hinter<br />

der Flüssigkristallschicht angebracht. Das<br />

elektrische Feld verläuft nun nicht mehr durch<br />

die Kristallschicht, sondern parallel zu ihr. Das<br />

bringt mehrere Vorteile mit sich: Zum einen<br />

können so die Kristalle über weite Distanzen<br />

äußerst gleichmäßig ausgerichtet werden, zum<br />

anderen erstrahlt das Display heller, weil eine<br />

lichtabsorbierende Elektrodenschicht wegfällt.<br />

Durch die optimierte Kristallausrichtung kann<br />

sich das Bild stetig in alle Richtungen ausbreiten.<br />

Infolgedessen lässt das Display von allen<br />

Seiten betrachten und zeigt immer ein klares,<br />

unverfälschtes Bild. Ein großer Nachteil der IPS-<br />

Technik ist jedoch der schlechte Schwarzwert.<br />

Die erhöhte Helligkeit und die gleichförmige<br />

Ausrichtung der Kristalle verhindern eine effektive<br />

Lichtblockade und somit auch ein tiefes<br />

Schwarz. Darunter leidet der Kontrast immens.<br />

Die Problemlosen<br />

Wer einen guten Kontrast mit einem guten<br />

Blickwinkel kombiniert wissen will, sollte zu<br />

einer komplett anderen Paneltechnologie greifen,<br />

denn die Bilderzeugungskonkurrenz kennt<br />

diese Probleme nicht. Allen voran steht das<br />

Plasmadisplay. Dieses benötigt für die Darstellung<br />

keine Hinterleuchtung, weil die einzelnen<br />

Pixel selbst für die benötigte Illumination sorgen.<br />

Dazu werden winzige, mit Gas gefüllte<br />

Kammern gezündet, die daraufhin in ihrer speziellen<br />

Farbe Licht emittieren. Der Verzicht<br />

auf ein Backlight verhindert negative Effekte<br />

beim „Durchschauen“ des Panels. Außerdem<br />

kann sich das Bild ungehindert von der Display-Oberfläche<br />

in alle Richtungen gleichmäßig<br />

ausbreiten und somit aus allen Betrachtungswinkeln<br />

gleich aussehen. Natürlich bringt das<br />

Plasmapanel gegenüber dem LCD auch Nachteile<br />

mit, insbesondere im Bereich allgemeine<br />

Im Gegensatz dazu wird bei einem seitlichen<br />

Schnappschuss das Ausmaß der Bildaufhellung und<br />

Farbverfälschung sichtbar<br />

Helligkeit und Stromverbrauch, hat jedoch in<br />

der Disziplin Blickwinkelstabilität deutlich die<br />

Nase vorn.<br />

Ein weiterer Kandidat, der jedoch noch auf<br />

eine größere Marktreife und massenkompatible<br />

Bilddiagonalen wartet, ist das O<strong>LED</strong>-Display.<br />

Das Prinzip basiert auf Leuchtdioden<br />

mit organischen Bestandteilen, welche wie die<br />

Plasmazellen selbst leuchten und somit über<br />

die gleichen Betrachtungswinkelvorzüge wie<br />

der Plasmabildschirm verfügen. Allerdings sind<br />

O<strong>LED</strong>s flexibler einsetzbar, verbrauchen weitaus<br />

weniger Strom und können in einer unerreicht<br />

kompakten Bautiefe angeordnet werden.<br />

Wermutstropfen: Bisher zeigt die Firma LG ein<br />

15 Zoll (38 cm) messendes Gerät und markiert<br />

damit den Größenrekord für den Endverbrauchermarkt.<br />

Das O<strong>LED</strong> ist damit im Zeitalter<br />

wachsender TV-Diagonalen im Wohnzimmer<br />

auf absehbare Zeit nur eine Ausweichvariante<br />

für spezielle Einsatzzwecke.<br />

Augen auf<br />

Wer trotzdem ein ultraflaches Gerät sein Eigen<br />

nennen will, kommt an einem modernen <strong>LED</strong>-<br />

LCD nicht vorbei. Das Panel entspricht hier<br />

meist einem herkömmlichen LC-Display und<br />

setzt nicht auf die blickwinkelstabilere IPS-<br />

Technik. Dafür trumpfen die Schirme durch die<br />

neu hinzugekommene Möglichkeit zur schnellen<br />

Dimmung oder Backlight-Deaktivierung<br />

mit immensen Kontrastwerten auf. Diese kann<br />

ein IPS-Panel naturgemäß nicht vorweisen. So<br />

drängt sich die Vermutung auf, dass vonseiten<br />

der Industrie bewusst dem optimierten Kontrast,<br />

der sich in der Werbung gut verkaufen<br />

lässt, der Vorzug gegeben wird.<br />

Zwar wird auch bei <strong>LED</strong>-LCD-Schirmen in den<br />

Spezifikationen ein typischer Blickwinkel von<br />

178 Grad ausgewiesen. Diese Angabe ist jedoch<br />

mit Vorsicht zu betrachten, weil am Rande des<br />

Spektrums bereits ein Mindestkontrast von 10:1<br />

die Norm erfüllt, dieser für ein erträgliches Fernsehbild<br />

aber absolut unzureichend ist. Man sollte<br />

sich bei der Neuanschaffung eines TV-Geräts<br />

also im Vorfeld überlegen, welche Ansprüche<br />

man an das Thema Blickwinkel stellt. Wer Fernsehen<br />

und Filme nicht ausschließlich unbewegt<br />

vom Lieblingsplatz auf dem Sofa aus verfolgen<br />

möchte, sollte beim Händler auf diesen Aspekt<br />

achten oder direkt einer alternativen Technologie<br />

wie Plasma oder IPS den Vorzug geben.<br />

Christian Hill<br />

Blickwinkel im Testlabor<br />

Die Veränderung des Bildes außerhalb der zentralen<br />

Sitzposition ist nicht allein mit bloßem<br />

Auge erkennbar, sondern lässt sich auch durch<br />

Messwerte und Diagramme numerisch sowie<br />

funktionell erfassen und abbilden. In unserem<br />

Testlabor geschieht dies mit einer hochwertigen<br />

Messkamera von Konica Minolta. Mit<br />

dem präzisen Kolorimeter wird zunächst die<br />

Display-Charakteristik ganz normal aus der<br />

Frontalposition gemessen. Das Besondere dabei<br />

ist, dass der Flachbildschirm für diesen<br />

Test exakt auf dem Messtisch ausgerichtet ist,<br />

sodass die Werte nicht durch eine schon bestehende<br />

Abweichung vom Blickwinkel verfälscht<br />

werden. Die für den Betrachtungswinkel eigentlich<br />

interessante Prozedur erfolgt danach.<br />

Hierzu wird die Messkamera in ihrer Position<br />

verschoben – und zwar genau so weit, dass<br />

die auf den Display-Mittelpunkt ausgerichtete<br />

Optik der Konica Minolta die Daten in einem<br />

Winkel von 30 Grad zum Display-Horizont aufnimmt.<br />

Nun wird exakt das gleiche Messprotokoll<br />

abgehandelt wie zuvor. Das hat den<br />

Vorteil, dass diese Ergebnisse direkt mit der<br />

frontalen Messung vergleichbar sind und die<br />

Bildverfälschung bei verändertem Blickwinkel<br />

auch technisch darstellbar machen.<br />

Blickwinkel im Messprotokoll<br />

Die Blickwinkelstabilität einzelner Displays ist<br />

auf verschiedene Arten in den Messungen feststellbar.<br />

Beispielsweise macht sich die Veränderung<br />

mehr oder weniger deutlich im Farbdiagramm<br />

bemerkbar. Typischerweise verkleinert<br />

sich hierbei der Farbraum, weil Farben bei seitlicher<br />

Betrachtung verschoben dargestellt werden.<br />

Dies trifft besonders häufig auf Rottöne<br />

zu. Vergleicht man nun beide Messdiagramme<br />

und legt diese übereinander (siehe Bild), wird<br />

das Ausmaß der Farbverschiebung deutlich.<br />

Als Kenngröße für die Blickwinkelstabilität gilt<br />

die Farbsättigung. Diese lässt sich am besten<br />

anhand einer Graustufenmessung verfolgen.<br />

Auch hier können die Diagramme direkt miteinander<br />

verglichen werden. Ist das Ergebnis<br />

nur befriedigend, zeigt sich das anhand einer<br />

abweichenden Gammakurve. Bei LCD-Geräten<br />

ist hier oft ein erhöhter Blauanteil zu beobachten,<br />

weil der Farbton bei der Hinterleuchtung<br />

dominiert und der Betrachter seitlich direkt auf<br />

das Backlight hindurchblickt.<br />

14 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


MEHR HOCHAUFLÖSENDES BEZAHLFERNSEHEN<br />

Drei neue HDTV-Sender bei Sky<br />

Anzeige<br />

Quantum 650 - “Eine runde Sache”<br />

Mit den Sendern Sky Sport HD 2, Sky Cinema<br />

Hits HD und Sky Action HD baut die Pay-<br />

TV-Plattform die Zahl ihrer hochauflösenden<br />

Programmangebote auf insgesamt zehn aus.<br />

Wie Sky in einer Pressemitteilung ausführte,<br />

soll Sky Sport HD 2 Kapazitäten für zusätzliche<br />

Liveübertragungen etwa bei DFB-Pokal oder<br />

Champions League schaffen. Außerdem nutzt<br />

der Anbieter die zusätzlichen Kapazitäten,<br />

um in der neuen Bundesligasaison erstmals<br />

die Spieltagskonferenzen in nativem HDTV<br />

(1 080i) auszustrahlen. Sky Sport HD wurde<br />

zeitgleich zur Aufschaltung in Sky Sport HD<br />

1 umbenannt. Sky Cinema Hits HD und Sky<br />

Action HD sind inhaltsgleiche Ableger der<br />

bestehenden SD-Sender. Sky Cinema Hits HD<br />

zeigt in erster Linie große Filmerfolge der<br />

letzten Jahre sowie verschiedenste US-Serien.<br />

Fans können sich unter anderem auf den Komplett-Marathon<br />

der achten und letzten Staffel<br />

der Erfolgsserie „24“ vom 23. bis 26. September<br />

freuen. Sky Action HD zeigt ergänzend<br />

Filme aus den Genres Action, Horror und Science-Fiction.<br />

„Sky HD“ ist als Zusatzpaket ab<br />

fünf Euro im Monat buchbar. Preis und Anzahl<br />

der HDTV-Programme, die für einen HD-Kunden<br />

verfügbar sind, richten sich nach seiner<br />

jeweiligen Paketauswahl und der Empfangsart.<br />

Die Satellitenempfangsdaten stehen seit<br />

einigen Wochen fest – auch Kunden kleinerer<br />

Kabelnetzbetreiber wie Net Cologne oder über<br />

Partner der Deutschen Netzmarketing GmbH<br />

(DNMG) angeschlossene Haushalte können<br />

sich auf die Kanäle freuen. Kabel-Deutschland-Kunden<br />

müssen bis auf Weiteres auf die<br />

neuen HD-Sender verzichten. Diesbezüglich<br />

befinde man sich aber „regelmäßig<br />

im Gespräch“, wie KDG-<br />

Pressesprecher Mario Gassen<br />

gegenüber unserem Schwestermagazin<br />

<strong>DIGITAL</strong> FERNSEHEN<br />

betonte. Auch von Kabel BW<br />

und Unitymedia gab es bis Redaktionsschluss<br />

keine Informationen<br />

zu einer bevorstehenden<br />

Aufschaltung. Beide Anbieter<br />

betonten, sich in „konstruktiven<br />

Gesprächen“ mit Sky<br />

zu befinden. MG,CG,AR<br />

Bilder: LG, Sky<br />

NEUER FLACHLAUTSPRECHER<br />

Volumen ohne Tiefe<br />

Eine Neuentwicklung des Fraunhofer-Instituts<br />

für Digitale Medientechnik im thüringischen<br />

Ilmenau lässt audiophile Flachbild-TV-Besitzer<br />

aufhorchen. Die Forscher präsentierten einen<br />

neuen Flachlautsprecher, dem trotz einer<br />

Bautiefe von maximal 2,4 Zentimetern das<br />

Kunststück gelingen soll, den Klanggenuss<br />

möglichst wenig einzuschränken. Ermöglicht<br />

wird dies durch Anordnung vieler einzelner<br />

elektrodynamischer Miniaturwandler zu<br />

einem Array, welches den Anforderungen<br />

entsprechend frei skaliert werden kann. Dadurch<br />

ist neben der flachen Konstruktion die<br />

Integration in verschiedene Umgebungen wie<br />

z. B. Möbelstücke oder Mediengeräte denkbar.<br />

Die Oberfläche des Lautsprechers ist frei<br />

gestaltbar. Er kann damit auch als Bild an der<br />

Wand hängen, direkt als Projektionsfläche<br />

im Heimkino dienen oder nahezu unsichtbar<br />

im Putz der Wand verschwinden. Wer<br />

sich von diesem innovativen Konzept selbst<br />

überzeugen möchte, kann sich am IFA-Stand<br />

des Fraunhofer-Instituts in Halle 8.1/Stand 4<br />

einer Hörprobe mit einer Flachlautsprecheranordnung<br />

in 5.1-Mehrkanalton bewohnen. CH<br />

HDTV ÜBER DVB-T-2<br />

Erneuter Umstieg droht<br />

Nutzer von DVB-T wissen um die oft mäßige<br />

Qualität der Signale, die nach wie vor mit<br />

niedrigen Datenraten in SD-Qualität nach<br />

MPEG-2-Standard über die Flachbildschirme<br />

flimmern. Eine Nachbesserung des Standards<br />

steht in Deutschland allerdings nicht zur<br />

Disposition. Stattdessen laufen im Raum<br />

Hamburg erste Versuche mit dem Nachfolgestandard<br />

DVB-T2. Dieser codiert das Signal in<br />

MPEG-4 und bringt hinsichtlich Signalqualität<br />

und Bandbreitenausnutzung weitere Optimierungen<br />

mit sich. Die Feldversuche werden<br />

von den großen Sendeanstalten unterstützt,<br />

die planen, ihre HD-Programme künftig über<br />

DVB-T2 zu verbreiten. Ein potenzielles Ärgernis<br />

für Verbraucher ist der selten kommunizierte<br />

Umstand, dass DVB-T2 inkompatibel<br />

zu bis dato erhältlichen Set-Top-Boxen und<br />

in TV-Geräten integrierten Tunern ist. Die<br />

Einführung von DVB-T2 ist nach DT-Informationen<br />

aus der Branche seitens ARD und<br />

ZDF bereits für 2012 geplant. Besitzer älterer<br />

Empfänger sollten sich darauf einstellen, in<br />

naher Zukunft in neue Geräte investieren<br />

zu müssen.<br />

CH<br />

Die neue Quantum 650 Serie wurde gegenüber<br />

ihrer Vorgängerserie in allen relevanten Punkten<br />

verbessert. Viele Merkmale finden normalerweise<br />

erst in weitaus teueren Produkten Verwendung.<br />

Im Tief-Mitteltonbereich werden neuentwickelte<br />

F.E. Dynamics Chassis mit sehr stabilen<br />

Alu-Keramik Membranen eingesetzt. Im Hochtonbereich<br />

gibt es ein weiteres technisches<br />

Highlight: der komplett neu konstruierte<br />

„Harmonic-Radiation-Horn“-Hochtöner.<br />

Die Lautsprecher der Quantum 650 Serie<br />

überzeugen, nicht nur durch ihren konsequenten<br />

technischen Aufwand. Die klaren, modernen<br />

Formen und die hochwertige Verarbeitung machen<br />

aus einem akustischen High-Tech-Produkt ein<br />

edles Möbelstück. Die Serie gibt es in vier<br />

verschiedenen Farben - in Schwarz, Mocca,<br />

Kirsche und Calvados - inklusive 25 mm dicker<br />

hochglanzlackierter Schallwand.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.magnat.de.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 15


Aktuelles<br />

Sonys 360-Grad-3-D-Display<br />

Bei Sonys „Ray Modeler“ handelt es sich um<br />

ein autostereoskopisches 360-Grad-Display, das<br />

dreidimensionale Bilder erzeugen kann. Für den<br />

plastischen Bildeindruck wird keine separate<br />

3-D-Brille benötigt. Außerdem kann der Betrachter<br />

um den Bildschirm herumwandern und so das<br />

dargestellte Objekt von allen Seiten betrachten.<br />

Das dreidimensionale Hologramm wird aus 360<br />

Bildern erzeugt und laut Sony mit <strong>LED</strong>-Technik<br />

generiert. Die Auflösung beträgt dabei niedrige<br />

96 × 128 Bildpunkte. Der Prototyp soll auf der<br />

Digital Content Expo Ende Oktober in Tokio vorgestellt<br />

werden. Sony sieht den Einsatzbereich<br />

im Werbesektor, als Präsentationsplattform auf<br />

Messen oder in der Medizin. Für den Privatgebrauch<br />

könnte das Display als Bilderrahmen zum<br />

Einsatz kommen.<br />

DS<br />

BEI KDG-KUNDEN BLEIBT DER BILDSCHIRM SCHWARZ<br />

Ärger mit CI-Plus-Modulen<br />

Kunden des Kabelnetzanbieters Kabel Deutschland<br />

sahen im August sprichwörtlich in die Röhre.<br />

Auf Flachbild-TVs der Hersteller Samsung und<br />

Toshiba konnten sie die digitalen Programmpakete<br />

nicht länger empfangen. Auf Anfrage bestätigte<br />

eine Sprecherin von Kabel Deutschland<br />

(KDG) der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> Empfangsprobleme<br />

bei Fernsehern mit CI-Plus-Schnittstelle. Trotz<br />

CI-Plus-Modul und CI-Plus-zertifiziertem Fernsehgerät<br />

sei es zu Schwierigkeiten beim Empfang<br />

der grundverschlüsselten Privatsender<br />

gekommen. So konnten die Programme nach<br />

etwa drei Minuten auf Flachbild-TVs von Samsung<br />

und Toshiba nicht weiter angesehen werden,<br />

hieß es. „Davon ist nur eine geringe Zahl<br />

von Kunden betroffen“, lavierte die KDG-Sprecherin.<br />

Der Großteil der Kunden sei zufrieden,<br />

es handele sich um Einzelfälle und Probleme<br />

mit dem Empfang könnte „vielfältig“ sein.<br />

Die betroffenen Kunden werden nach Angaben<br />

von KDG individuell vom technischen Service<br />

betreut: „Wir gehen die Diagnose Schritt<br />

für Schritt mit den Kunden durch“.<br />

Die Ursache für die Ausfälle sei noch<br />

nicht abschließend geklärt. Schuld ist laut KDG<br />

häufig eine veraltete Firmware-Version des genutzten<br />

Fernsehers. Man rate allen Kunden,<br />

regelmäßige Updates durchzuführen, so das Unternehmen.<br />

Toshiba arbeitet nach KDG-Angaben<br />

in Zusammenarbeit mit dem Netzanbieter an<br />

einer entsprechenden Fehlerkorrektur. Ebenso<br />

könne im Fall betroffener Samsung-TVs das Aufspielen<br />

der aktuellen Software-Version Abhilfe<br />

schaffen. Ansonsten besteht nach KDG-Angaben<br />

die Möglichkeit, das Modul zu tauschen.<br />

Kunden, die von den Empfangsproblemen<br />

betroffen sind, sollten sich unter der gebührenfreien<br />

Telefonnummer 08 00 5 26 66 25<br />

an die technische Hotline von Kabel<br />

Deutschland wenden.<br />

CG<br />

Blu-ray-Absatz steigt rasant<br />

Die Blu-ray Group ist federführend für die Etablierung<br />

des Mediums am Markt. Laut aktuellen<br />

Analysen verläuft dieses Unterfangen immer<br />

erfolgreicher. Als nächsten Schritt bereitet die<br />

Vereinigung die Forcierung der sogenannten Bluray<br />

3D vor. Dabei handelt es sich um eine Blu-ray<br />

Disc mit dreidimensionalen Bildinhalten, die mit<br />

speziellen Playern auf geeigneten 3-D-Fernsehern<br />

wiedergegeben werden kann. Nach zwei Millionen<br />

Einheiten zum Halbjahr 2009 wurden bis Ende<br />

Juni 2010 bereits fünf Millionen Blu-ray Discs<br />

verkauft, was einer Absatzsteigerung um 153<br />

Prozent entspricht. Der Blu-ray-Verkauf verzeichnete<br />

eine Umsatzverdopplung auf 82 Millionen<br />

Euro. Jeder siebte Umsatz-Euro stammt laut BVV<br />

aus dem Verkauf der hochauflösenden Blu-rays.<br />

Bis Ende dieses Jahres wird die Videoindustrie<br />

in Deutschland laut BVV-Prognose bereits einen<br />

Blu-ray-Umsatz in Höhe von 200 bis 250 Millionen<br />

Euro generiert haben.<br />

DS,CG<br />

Energielabel für TVs verschiebt sich<br />

Eigentlich sollte das neue Energiekennzeichen<br />

bereits auf aktuellen Flachbildfernsehern prangen,<br />

doch das Europäische Parlament kippte<br />

den Entwurf kurzfristig. Zu verwirrend seien die<br />

Prozentangaben, die den Energiebedarf jenseits<br />

der A-Klasse verdeutlichen sollen, hieß es in<br />

einer Stellungnahme. Die neue Version orientiert<br />

sich an den bereits von Kühlschränken bekannten<br />

Pluszeichen. Um die Übersicht zu wahren, fallen<br />

bei einem Gerät der Kategorie A++ die schlechtesten<br />

Klassen weg. So sind immer nur sieben<br />

Einstufungen auf der Plakette zu sehen. Das<br />

Europäische Parlament und der Europäische<br />

Rat wollen die Kennzeichnung jetzt im Oktober<br />

absegnen, um eine Einführung rechtzeitig zum<br />

Weihnachtsgeschäft zu ermöglichen. In einem<br />

Jahr soll die Nutzung des Labels für die Hersteller<br />

verpflichtend sein.<br />

DS<br />

MARKTEINFÜHRUNG CELL-TV<br />

Toshiba packt PS3-Technik in den Fernseher<br />

Der japanische Elektronikkonzern Toshiba hält<br />

sein Versprechen und will noch in diesem Jahr<br />

den mit Superlativen gespickten Cell-TV-Flachbildfernseher<br />

auch auf dem europäischen Markt<br />

einführen. Bislang blieb das High-End-Gerät japanischen<br />

Käufern vorbehalten. Den Namen verdankt<br />

das Modell dem gleichnamigen Cell-Chip,<br />

der mit seiner enormen Rechenleistung bereits<br />

Sonys Playstation-3-Konsolen Leben einhaucht<br />

und grafisch aufwendige Spiele für die Plattform<br />

ermöglicht. Im Cell-TV sorgt die leistungsstarke<br />

CPU für eine bisher im Fernsehbereich beispiellose<br />

Bildbearbeitung nahezu in Echtzeit. Sie<br />

verspricht damit eine annähernd artefaktfreie<br />

Aufbereitung selbst von SD-Quellen. Zusätzlich<br />

leistet der Chip eine Echtzeitkonvertierung von<br />

2-D zu 3-D, denn der Cell-TV ist zeitgleich auch<br />

Toshibas erstes 3-D-fähiges Fernsehgerät. Beim<br />

Display will der Cell-TV ebenfalls neue Maßstäbe<br />

setzen. Es wird direkt von <strong>LED</strong>s hinterleuchtet,<br />

welche zur Kontrastverbesserung lokal gedimmt<br />

werden. Die Anzahl der Zonen beläuft sich dabei<br />

auf 512 und übertrifft damit bisherige Local-<br />

Dimming-Lösungen im Markt deutlich. Um die<br />

Bildschirmtiefe trotz direkter Hinterleuchtung<br />

flach zu halten, hat Toshiba Bild- und Empfangstechnik<br />

aus dem Gehäuse heraus in eine<br />

externe Tuner-Box verlagert. Darin befindet sich<br />

auch die Recheneinheit, welche aufgrund ihres<br />

Leistungshungers auf eine starke Kühlung angewiesen<br />

ist. Die externe<br />

Box nimmt auch sämtliche<br />

Signale von Peripheriegeräten<br />

wie z. B. Blu-ray-<br />

Playern auf und vermeidet<br />

so Kabelwirrwarr am<br />

Fernsehgerät selbst. Über<br />

den Preis des TV-Zauberkastens<br />

schweigt sich<br />

Toshiba noch aus. Hierzu<br />

würden noch Marktstudien<br />

durchgeführt, hieß<br />

es. Der Konzern strebt bei<br />

Bilddiagonalen von über<br />

40 Zoll (102 cm) zunächst<br />

ein Preisniveau um 5 000<br />

Euro an.<br />

CH<br />

Bilder: Kabel Deutschland, Philips, Sony, Toshiba<br />

16<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Bei der Kompaktanlage MCD900<br />

setzt Philips unverkennbar auf<br />

Design. Welche Rolle spielt das<br />

Zusammenspiel von Optik und<br />

Technik in Ihrer Unternehmensphilosophie?<br />

Design spielt schon seit langer Zeit<br />

eine sehr wichtige Rolle bei der<br />

Produktentwicklung von Philips.<br />

Die Zeit der eckigen Kisten mit<br />

möglichst vielen Tasten ist wirklich<br />

vorbei. Wichtig für uns ist, dass<br />

Form und Funktion zusammengehören.<br />

Dies wird auch bei der auffälligen Gestaltung<br />

der Soundsphere-Lautsprecher mit<br />

ihrem schwebenden Hochtöner deutlich. Dies<br />

ist eindeutig kein Designgag, sondern eine<br />

sehr innovative Lösung, um eine punktförmige<br />

Soundquelle mit einer sehr räumlichen<br />

und verzerrungsfreien Klangcharakteristik<br />

zu schaffen.<br />

Ein DVD-Laufwerk bringt die Anlage bereits<br />

mit. Planen Sie für die Zukunft in dieser Geräteklasse<br />

auch Lösungen mit Blu-ray-Player?<br />

Bei der MCD900 steht klar die Nutzung als<br />

kompaktes Musiksystem im Vordergrund. Wir<br />

GEWINNER-INTERVIEW LESERVOTING 4.2010<br />

„Die Zeit der eckigen Kisten ist vorbei“<br />

Philips setzt auf „Sense and Simplicity“<br />

Matthias Wietstock,<br />

Direktor Marketing TV<br />

und AVM, Philips<br />

Consumer Lifestyle<br />

beobachten sehr genau, wie schnell<br />

sich die Nachfrage nach Blu-ray-<br />

Systemen entwickelt und werden<br />

auch davon die Entscheidung abhängig<br />

machen, ob wir in zukünftige<br />

Hi-Fi-Anlagen mit Soundsphere<br />

auch eine Blu-ray-Wiedergabe integrieren<br />

werden.<br />

Besonders gut hat unserer Testredaktion<br />

das LCD-Farbdisplay<br />

im iPod-Stil gefallen, das aber –<br />

noch – über flankierende Tasten<br />

bedient wird. Verfolgt Philips aktuell Überlegungen,<br />

künftige Modelle mit (Mulit-)Touchscreen-Bedienung<br />

oder anderen Innovationen<br />

auszustatten?<br />

Gerade, was die Bedienung unserer Geräte<br />

angeht, haben wir das Markenversprechen<br />

„Sense and Simplicity“ immer vor Augen. Wir<br />

testen unterschiedliche Bedienkonzepte sehr<br />

intensiv, bevor wir sie in der Serie zum Einsatz<br />

bringen. Auf jeden Fall ist eine Touchscreen-<br />

Bedienung eine interessante Option, die<br />

wir erwägen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Streit bei Umstellung der GEZ-Gebühr<br />

Nach Einschätzung des FDP-Politikers Burkhardt<br />

Müller-Sönksen hat die Umstellung der GEZ große<br />

Vorteile für die Öffentlich-Rechtlichen. Er geht von<br />

Mehreinnahmen zwischen 1,2 und 1,6 Milliarden<br />

Euro jährlich aus. Hintergrund ist die Umstellung<br />

auf eine pauschale Haushaltsabgabe. Danach<br />

muss ab 2013 jeder Haushalt voraussichtlich<br />

17,98 Euro an die GEZ abführen. Auch Selbstständige<br />

und Betriebe sollen nach der Novellierung<br />

grundsätzlich und ohne Ausnahme zur Kasse gebeten<br />

werden. Politiker von CDU und FDP hatten<br />

sich zuvor für eine geringere Haushaltsabgabe<br />

ausgesprochen. „Wenn sich herausstellen sollte,<br />

dass ARD und ZDF mehr einnehmen, muss über<br />

die Höhe der Haushaltsabgabe neu verhandelt<br />

werden“, äußerte CDU-Medienexperte Wolfgang<br />

Börnsen. FDP-Politiker Burkhardt Müller-Sönksen<br />

wurde noch konkreter und forderte in der Bild-<br />

Zeitung eine Absenkung auf 15 Euro. MG, DS<br />

IGITAL <strong>TESTED</strong><br />

www.digital-tested.de<br />

LESERWAHL 4.2010<br />

Philips MCD900<br />

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Das bedeutet, der Receiver verbraucht weniger als 1 Watt im Standby.<br />

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Aktuelles<br />

DAS ENDE VON HIGH-END?<br />

EU-Attacke auf High-End-Musikgenuss<br />

An und für sich sind die Öko-Design-Richtlinien der EU eine sinnvolle Sache. So regulieren sie etwa den Stromverbrauch<br />

von Flachbildfernsehern, was der Umwelt und dem Bankkonto dienlich ist. In Zukunft könnte aber<br />

eine ganze Branche darunter leiden: Für den High-End-Bereich käme ein Beschluss dem Aus gleich.<br />

Kurt Hecker, Vorstandsvorsitzender der<br />

High End Society e. V., hat schlimmste<br />

Befürchtungen und sieht die High-<br />

End-Branche ernsthaft in ihrer Existenz bedroht.<br />

Wenn die aktuell von der EU-Kommission<br />

in Auftrag gegebenen externen Studien eine<br />

Minderung des Strombedarfs im Bereich „Audio<br />

Equipment“ für nötig erachten, leidet darunter<br />

der Klang, denn „beste Wiedergabequalität<br />

kann man mit der Richtlinie nicht realisieren“,<br />

so Hecker gegenüber <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>. Kraftvolle<br />

Verstärker sind schlicht auf genügend<br />

Leistung angewiesen, und auch die Bauteile etwa<br />

in High-End-Blu-ray-Playern benötigen eine<br />

gewisse Leistung. Strom sparen und High-End<br />

passen augenscheinlich nicht zusammen.<br />

Sparkurs mit Problemen<br />

Die sogenannten Öko-Design-Richtlinien sind<br />

Anfang dieses Jahres in Kraft getreten und<br />

regulieren neben dem Stand-by-Verbrauch<br />

auch den maximalen Bedarf von informationstechnischen<br />

Geräten im Betrieb. Betroffen<br />

sind davon aktuell Flachbildfernseher und<br />

Set-Top-Boxen für den Fernsehempfang. Nach<br />

den Richtlinien darf der Wert im Stand-by-<br />

AUSWAHL BEREITS IN KRAFT GETRETENER ENERGIEVERORDNUNGEN DER EU<br />

Produktgruppe<br />

Verordnung der Kommission<br />

Bereitschafts- und Aus-Zustand<br />

Betrieb noch ein Watt (W) betragen, Geräte<br />

mit Statusanzeigen dürfen maximal zwei Watt<br />

verbrauchen. Ab August 2011 wird die Regelung<br />

weiter verschärft und die Hersteller müssen<br />

den Strombedarf erneut halbieren. Erfüllt ein<br />

Gerät diese Vorgaben nicht, darf es nicht auf<br />

den Markt. Der bewilligte Maximalbedarf für<br />

Flachbildfernseher im Betrieb greift bereits seit<br />

August und soll im April 2012 weiter verschärft<br />

werden. Die Werte sind jedoch großzügig bemessen:<br />

So darf etwa ein 42-Zoll-Gerät 2012<br />

maximal 181 W ziehen. Messungen in unserem<br />

Testlabor attestieren TV-Modellen dieser Gerä-<br />

Verbindlich ab<br />

(Stand-by) von Haushalts- und Bürogeräten vom 17. Dezember 2008 7. Januar 2010<br />

einfache Set-Top-Boxen vom 4. Februar 2009 25. Februar 2010<br />

Haushaltslampen mit ungebündeltem Licht vom 18. März 2009 1. September 2009<br />

Fernsehgeräte vom 22. Juli 2009 7. Januar 2010<br />

Bilder: Bowers & Wilkins, Denon, Kenwood, Marantz, Onkyo<br />

18 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Der Energy Monitor 3000 von Voltcraft ist günstig zu<br />

erstehen und bietet für den Privatgebrauch ausreichend<br />

genaue Messergebnisse<br />

teklasse aber bereits heute Werte unterhalb der<br />

100 W-Grenze. Als Nächstes soll die Kategorie<br />

„Sound and Imaging Equipment“ eingestuft<br />

werden, darunter fallen DVD- bzw. Blu-ray-Player<br />

und -Rekorder sowie Spielkonsolen und Videoprojektoren.<br />

Die Studien liegen bereits vor<br />

und erste Vorgaben werden in naher Zukunft<br />

erwartet. Blu-ray-Player etwa müssen nach<br />

Inkrafttreten der Richtlinie im Betrieb mit maximal<br />

15 W auskommen. Eine strenge Vorgabe für<br />

die Hersteller: Laut den Messungen aktueller<br />

Blu-ray-Player der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> begnügen<br />

sich längst nicht alle Geräte mit diesem extrem<br />

niedrig angesetzten Wert. Der High-End-Player<br />

UD9004 von Marantz verbraucht sogar rund<br />

66 W. Ohne diese Leistungsaufnahme wäre<br />

die nahezu perfekte Bild- und Tonqualität laut<br />

Hersteller nicht realisierbar.<br />

High-End kann nicht sparen<br />

Die Öko-Design-Richtlinien greifen bei Produktgruppen,<br />

die in allen EU-Mitgliedsstaaten<br />

zusammengenommen mit mehr als 200 000<br />

Einheiten in den Verkauf gehen. Außerdem sind<br />

In unserem Testlabor kommt das Präzisions-Multimeter<br />

Metra Hit 29S zum Einsatz. So können Sie sich auf<br />

unsere Messwerte voll und ganz verlassen<br />

die Vorgaben nur sinnvoll bei elektronischen<br />

Produkten, die ein erhebliches Potenzial für<br />

die Energieeinsparung aufweisen. Beides trifft<br />

auf die Produktgruppen der High-End-Sparte<br />

zu. Momentan üben Umweltorganisationen einen<br />

immensen Druck aus, um die kommenden<br />

Grenzwerte so scharf wie möglich zu formulieren,<br />

wie uns Lothar Wiemann, Chefentwickler<br />

der High-End-Schmiede T+A, im Gespräch<br />

bestätigte. In Bezug auf Verstärker, unterteilt<br />

in große, mittlere und kleine Geräte, stehen<br />

etwa für Letztere Werte zwischen 15 und 20 W<br />

im Raum. Laut der sogenannten Hi-Fi-Norm<br />

DIN 45500 sollen bereits sechs Watt pro Kanal<br />

ein Hi-Fi-Erlebnis garantieren. Die Plakette<br />

des Blauen Engels wird lediglich Komplettanlagen<br />

verliehen, die weniger als 20 W im<br />

Betrieb verbrauchen.<br />

Die Werte zeichnen ein düsteres Bild für anspruchsvollen<br />

Musikgenuss im Sinne des High-<br />

End-Ansatzes. Vor allem die bei Audiophilen<br />

beliebten Class-A-Verstärkerkonstruktionen,<br />

wie sie beispielsweise bei Röhrenendstufen<br />

zum Einsatz kommen, sind hungrig und haben<br />

Die Class-A-Verstärker in High-End-Geräten garantieren<br />

unverzerrten und linearen Klang. Im Gegenzug<br />

zeigen sie sich aber auch besonders stromhungrig<br />

einen hohen Energiebedarf, weil aufgrund der<br />

Funktionsweise ständig Strom anliegen und<br />

fließen muss. Im Gegenzug ist der Klang nahezu<br />

linear und verzerrungsfrei. Class-D-Endstufen<br />

zeigen sich wesentlich genügsamer und weisen<br />

einen Wirkungsgrad von rund 80 Prozent auf –<br />

das heißt, die benötigte Leistung wird effizient<br />

zur Verstärkung genutzt. Diese Endstufen werden<br />

üblicherweise in aktuellen AV-Receivern<br />

verbaut, sind aufgrund ihrer signalbeeinflussenden<br />

Arbeitsweise bei Hi-Fi-Enthusiasten<br />

aber nicht gerade beliebt. An dieser Stelle sieht<br />

Hecker die Gefahr, dass es bei gewissen Produktgruppen<br />

keine spürbaren Qualitätsunterschiede<br />

mehr geben wird, denn „die technisch<br />

machbare höchstmögliche Wiedergabequalität<br />

wäre aus regulatorischen Gründen nicht mehr<br />

erzielbar“. Die Konsequenz: In sämtlichen Verstärkern<br />

müssten künftig zwangsläufig Class-<br />

D-Endstufen ihr Werk verrichten.<br />

Der Wirkungsgrad von analogen Endstufen<br />

ist um ein Vielfaches schlechter; so sinkt die<br />

Effizienz etwa bei geringen Lautstärken auf<br />

bis zu 25 Prozent und weniger ab. Das bedeu-<br />

Diese Leistung fordern aktuell getestete AV-Receiver und Kompaktanlagen ein<br />

Der Energiebedarf bei Verstärkern lässt sich<br />

nur schwer in einem festen Wert greifen, denn<br />

er variiert je nach Lautstärke. Selbst wenn<br />

unsere Testredakteure mit einer Ausgangsleistung<br />

von einem Watt einen Leistungsbedarf<br />

von 200 W an einem 9-Kanal-AV-Receiver messen,<br />

heißt das noch nicht, dass auch alle Kanäle<br />

200 W fordern. Auch die Energieeffizienz<br />

der verbauten Verstäkereinheit (etwa Class<br />

A) muss berücksichtigt werden. So dürfte es<br />

für die EU schwierig werden, alltagstaugliche<br />

Testsequenzen zu entwickeln, die den Leistungsbedarf<br />

im Betrieb objektiv ermitteln.<br />

Kompaktanlagen<br />

Gerät: Denon F107<br />

Betrieb 1 W an 8 Ohm: 25 W (2 Kanäle)<br />

Stand-by: 0,2 W<br />

Gerät: Kenwood K-1000<br />

Betrieb 1 W an 8 Ohm: 27 W (2 Kanäle)<br />

Stand-by: 0,3 W<br />

AV-Receiver<br />

Gerät: Onkyo PA-MC5500 (Endstufe)<br />

Betrieb 1 W an 8 Ohm: 200 W (9 Kanäle)<br />

Stand-by: 0,1 W<br />

Gerät: Denon AVR-3311<br />

Betrieb 1 W an 8 Ohm: 190 W (7 Kanäle)<br />

Stand-by: 0,1 W<br />

Gerät: Marantz SR 6004<br />

Betrieb 1 W an 8 Ohm: 200 W (7 Kanäle)<br />

Stand-by: 0,4 W<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 19


Aktuelles<br />

Wie schlimm steht es um die High-End-Branche? Müssen<br />

wir bald mit einem minderwertigen Klangerlebnis vorlieb<br />

nehmen?<br />

Werden die Energieverbräuche für Unterhaltungselektronikgeräte<br />

wirklich auf niedrigstem Level angesiedelt, werden<br />

wir in der Tat mit minderwertigem Klang leben müssen.<br />

Bei CD-, DVD- und Blu-ray-Spielern wird es bei nur noch 15 W<br />

Verbrauch keine hochwertigen D/A-Wandler, keine diskreten<br />

oder mit hochwertigen Operationsverstärkern bestückten<br />

Analogstufen, keine DSPs für besseres Oversampling und<br />

keine jitterfreien Präzisions-Oszillatoren für eine saubere<br />

Taktversorgung geben. Wir werden nur noch energieoptimierte Standardlösungen<br />

haben, bestenfalls auf dem klanglichen Niveau derzeitiger<br />

Supermarkt-Plastikplayer.<br />

Bei Verstärkern wird es nur noch schwachbrüstige Schaltverstärker<br />

geben. Klanglich hochwertige Class-A- oder Röhrenverstärker kann man<br />

eben mit 20 W Leistungsaufnahme nicht versorgen.<br />

Was kann getan werden, um die Branche und die damit verbundene Wiedergabequalität<br />

zu erhalten?<br />

Jeder, der an hochwertiger Audio- und Videowiedergabe interessiert ist,<br />

sollte sich unbedingt über das, was da vielleicht kommt, informieren. Er<br />

sollte deutlich machen, dass eine hochwertige Musikwiedergabe ein zu<br />

schützendes Kulturgut darstellt und ihm wichtig ist. Dies kann überall<br />

erfolgen, wo es zur Meinungsbildung beiträgt: in privaten Diskussionen,<br />

in Internetforen, Leserbriefen oder Gesprächen mit Politikern.<br />

INTERVIEW<br />

„Klanglich hochwertige Class-A- oder Röhrenverstärker kann man eben mit 20 W<br />

Leistungsaufnahme nicht versorgen“<br />

Minderwertiger Klang als Folge von EU-Sparvorhaben<br />

Lothar Wiemann,<br />

Chefentwickler, T+A<br />

Brauchen High-End-Geräte für die qualitativ hochwertige<br />

Darbietung wirklich so viel Leistung? Sehen Sie hier gar kein<br />

Einsparpotenzial?<br />

Auch die Hersteller hochwertiger Geräte sind sich der Tatsache<br />

bewusst, dass so sparsam wie möglich mit Energie umgegangen<br />

werden muss. Energiesparende Techniken werden<br />

daher auch im High-End-Bereich überall dort eingesetzt, wo<br />

dies klanglich vertretbar ist. Ich verweise hier nur auf den<br />

Vormarsch effizienter Schaltnetzteile und Strom sparender<br />

Prozessoren. Andererseits muss man aber auch sagen: Von<br />

nichts kommt nichts. Für bessere Qualität müssen wir auch<br />

etwas mehr Energie einsetzen. Das ist in der Audiobranche nicht anders<br />

als im Automobilbau. Man sollte dabei aber unbedingt bedenken, dass<br />

die geringe Anzahl „highendiger“ Audiogeräte, die ja in der Regel nur<br />

einige Stunden pro Woche benutzt werden, in der Summe kaum messbar<br />

zum europäischen Energieverbrauch beitragen.<br />

Betrachtet man nicht nur den Betriebsstromverbrauch von High-End-<br />

Produkten, sondern ihre Ökogesamtbilanz, kommt man übrigens zu<br />

einem ganz anderen Ergebnis. High-End-Geräte werden über 15, 20<br />

oder mehr Jahre genutzt und nicht bereits nach kürzester Zeit, weil<br />

wenig haltbar und irreparabel, durch das nächste Plastikgerät ersetzt.<br />

Langlebige High-End-Geräte schonen somit Ressourcen und vermeiden<br />

problematischen Elektronikschrott. Diese Fakten werden leider viel zu<br />

oft vergessen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Denons Edel-Endstufe POA-A1HD verfügt über acht Trafos<br />

und 15 separate Stromversorgungen. Das Ergebnis:<br />

Referenzklang und eine hohe Stromrechnung<br />

Samsungs Blu-ray-Player BD-C6900 benötigt 15 Watt und<br />

kratzt somit am Maximalwert der Richtlinien. Das High-<br />

End-Modell UD9004 von Marantz fordert 66 Watt ein<br />

tet: Wenn Sie Ihre Lautsprecher mit rund 20 W<br />

versorgen, beträgt der Leistungsbedarf das<br />

Vierfache. Hören Sie noch leiser Musik, stagniert<br />

der Bedarf. In vielen Gehäusen werkelt<br />

daher eine Class-A/B-Endstufe, die wesentlich<br />

effizienter und genügsamer arbeitet, mögliche<br />

Verzerrungen werden bei dieser Kombination<br />

fast vollständig unterdrückt. Bei den sogenannten<br />

Gegentaktverstärkern liegt bei der<br />

A-Komponente wie gewohnt immer Strom an<br />

und der B-Ansatz arbeitet wechselseitig. Echte<br />

Hi-Fi-Enthusiasten schwören indes auf die gute<br />

alte „Röhre“ - der analoge Klang scheint nicht<br />

ersetzbar zu sein.<br />

Was ist zu tun?<br />

Hecker setzt sich dafür ein, die Grenzwerte so<br />

festzulegen, dass die High-End-Branche auch<br />

in Zukunft noch attraktive Produkte produzieren<br />

und vor allem verkaufen kann. Ein weiterer<br />

Ansatzpunkt besteht darin, die Geräte in viele<br />

einzelne Klassen einzuteilen, sodass der Verkauf<br />

die kritische 200 000-Einheiten-Grenze<br />

nicht übersteigt und die Richtlinien nicht angewendet<br />

werden müssen. Auf der anderen Seite<br />

müssen sich die High-End-Hersteller natürlich<br />

die Frage stellen, inwieweit sie bei ihren Produkten<br />

den Verbrauch eindämmen können,<br />

ohne dabei die Klangqualität negativ zu beeinflussen.<br />

Fraglich ist zudem, ob hochwertigste<br />

Audioqualität lediglich mit Class-A-Röhrenverstärkern<br />

möglich ist. So besitzen andere<br />

Ansätze durchaus ihre Vorteile und brauchen<br />

sich je nach Konstruktionsprinzip (A/B-Ansatz)<br />

auch klanglich nicht zu verstecken. Durch das<br />

Verkaufsverbot von Röhrenverstärkern würde<br />

nichtsdestotrotz ein klangliches Kulturgut wegbrechen.<br />

Bis es so weit ist, werden aber noch<br />

einige Tage ins Land ziehen. Für 2011 wurde beispielsweise<br />

eine Studie in Auftrag gegeben –<br />

die daraus resultierenden Vorgehensweisen<br />

sollen aber erst in einer Periode zwischen 2012<br />

bis 2014 evaluiert und abgestimmt werden.<br />

Dennis Schirrmacher<br />

STATEMENT<br />

BMWi sieht auch die Bedürfnisse<br />

der Hersteller<br />

Dr. Manfred Schubert,<br />

Leiter der Unterabteilung<br />

IV A – Industrie<br />

„Das BMWi (Bundesministerium<br />

für Wirtschaft<br />

und Technologie)<br />

setzt sich bei<br />

der Umsetzung der<br />

Ökodesignrichtlinie<br />

für technologieneutrale<br />

Produktanforderungen<br />

ein, die<br />

technisch machbar,<br />

ökologisch sinnvoll<br />

und wirtschaftlich<br />

vertretbar sind. Neben Umweltaspekten sind<br />

auch die Bedürfnisse von Herstellern und<br />

Verbrauchern zu berücksichtigen. Ansprechpartner<br />

ist im BMWi das für Konsumgüter<br />

zuständige Referat der Industrieabteilung.“<br />

20 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


max<br />

DESHALB IST DIE WM-TRÖTE SO LAUT<br />

Das Geheimnis der Vuvuzela<br />

Krach macht das bei der diesjährigen Fußball-WM erstmals prominent in Erscheinung getretene Blasinstrument<br />

allemal – doch was steckt aus akustischer Sicht dahinter? Die <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> hat sich auf Spurensuche begeben<br />

und für Sie die Hintergründe untersucht.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, FIFA, PixelQuelle.de<br />

Wer die Fußball-WM in Südafrika verfolgt<br />

hat, für den gab es kein Entkommen<br />

vor dem ohrenbetäubenden,<br />

durchdringenden Lärm der Vuvuzela. Das im afrikanischen<br />

Setswana auch als Lepatata bezeichnete<br />

Instrument ist sehr eng verwandt mit einem<br />

der ältesten Aerofone, dem Tierhorn. Tatsächlich<br />

kamen frühe Bauformen schon in prähistorischer<br />

Zeit zum Einsatz, um den Feind bereits aus der<br />

Ferne mit infernalem Lärm zu beeindrucken.<br />

Dabei sind Parallelen zum Imponiergehabe von<br />

Fußballfans der Neuzeit sicherlich kein Zufall.<br />

Das Horn besitzt nur einen begrenzten Tonvorrat,<br />

ähnlich wie seine frühmittelalterlichen<br />

Nachfolger. Dazu zählen die Naturtrompeten wie<br />

die im 12. Jahrhundert erstmals in Erscheinung<br />

getretene Busine. Diese Urform der Trompete<br />

bestand aus einer geraden Röhre aus Holz, Bambus<br />

oder – in späteren Jahrhunderten – Metall.<br />

Die Tonhöhe wird hier primär durch die Länge<br />

der schwingenden Luftsäule bestimmt, was im<br />

Fall der Vuvuzela der Distanz vom Mundstück bis<br />

zum Schalltrichter entspricht. Dementsprechend<br />

entsteht ein einziger Grundton mit gleichzeitig<br />

erklingenden Obertönen, denn es gibt keine<br />

Grifflöcher, die auf das Schwingungsverhalten<br />

der Luftsäule und damit auf die Tonhöhe Einfluss<br />

nehmen können. Durch Veränderung der<br />

Lippenspannung lassen sich die Obertöne auch<br />

einzeln ansprechen, indem nicht gewünschte<br />

Töne „überblasen“ werden – ähnlich den mittelalterlichen<br />

Fanfaren. An dieser Stelle nimmt<br />

aber das Mundstück, der sogenannte Kessel,<br />

entscheidend Einfluss auf den obertonreichen<br />

Klang. Für die Klangfarbe (Timbre) ist die Mensur<br />

verantwortlich. Sie erfasst das Verhältnis von<br />

Rohrdurchmesser zu Rohrlänge, die auch bei der<br />

Vuvuzela eine Rolle spielt.<br />

Obwohl die Hersteller bei der Konstruktion der<br />

billigen Plastikausführungen kein besonders<br />

schönes Klangideal im Fokus hatten, ist die<br />

„Tröte“ der Theorie nach ein Instrument – was<br />

die Fußball-WM ganz nebenbei zu einem großen<br />

Konzert machte. Warum aber ist die Vuvuzela nun<br />

so laut? Material und Bauform prägen sie als eher<br />

stumpf klingendes Instrument, dem es an hellen,<br />

zum Teil scharfen Obertönen fehlt. Bei ungeübten<br />

Spielern entsteht meist ein Grundtonmaximum<br />

im Bereich eines ais mit ca. 463 Hertz (Hz)<br />

Tonfrequenz über der gültigen Orchesterstimmtonhöhe<br />

a mit 440 Hz. Obertöne erklangen bei<br />

unserem handelsüblichen Modell im Audiomesslabor<br />

ungefähr bei 3,5 und 7,7 Kilohertz (kHz) und<br />

schwach bei 15 kHz (s. Messgrafiken oben).<br />

Wirklich nervend kapriziert sich der Klang erst im<br />

Chor ungeübter Spieler, wie es die TV-Übertragungen<br />

unüberhörbar dokumentierten. Erklingen<br />

unzählige dieser Aerofone gleichzeitig, entstehen<br />

durch die Überlagerung der Töne im besten Fall<br />

Schwebungen oder Mischtöne – eine Art Choruseffekt,<br />

erzeugt durch den zeitlichen Versatz des<br />

Einsatzes und durch Tonhöhenschwankungen.<br />

Alles zusammen lässt sich in einer großen Zuschauerkulisse<br />

im Stadion nicht kontrollieren<br />

und führt zu anstrengenden Geräuschkulissen.<br />

Im Fachjargon nennt sich das psychoakustischer<br />

Stressfaktor: Die Natur hat uns Augenlider zum<br />

Schutz vor Blendung gegeben, aber unser Ohr<br />

bleibt als Warnempfänger immer offen! Wir erinnern<br />

uns an Kampfgetöse, das den Gegner schwächen<br />

soll, so wie einst die Trompeten von Jericho,<br />

die ganze Mauern zum Einsturz brachten.<br />

Der infernale Lärm wird erst richtig bedrohlich,<br />

weil er scheinbar nie endet. Wieso das? Ein Stadion<br />

besitzt aufgrund seiner architektonischen<br />

Oberflächen ein Reflexionsmuster für Schallereignisse,<br />

aus dem sich eine spezifische Nachhallzeit<br />

ergibt. Für unseren Vuvuzela-Chor heißt das: Er<br />

klingt in einem Stadion mehrere Sekunden nach,<br />

obwohl kein neuer Ton angespielt wird. Da sich<br />

die Fans nicht aufeinander einstimmen, entsteht<br />

ein andauernder Ton mit zum Teil scharfen Mischtönen<br />

und Schwebungen: Inferno naht!<br />

Die technischen Bemühungen zum Ausfiltern der<br />

Vuvuzela aus dem TV-Ton waren unterdessen,<br />

wie sich jeder Zuschauer vor dem heimischen<br />

Bildschirm oder im Biergarten überzeugen konnte,<br />

eher mäßig erfolgreich. Die eingesetzten<br />

Akustikfilter taten dabei sogar zu viel des Guten –<br />

ihnen fiel unter anderem das Ballgeräusch zum<br />

Opfer. Das Bestreben der Tonmeister, das Spielgeschehen<br />

in Surround möglichst realistisch<br />

einzufangen, wurde dadurch konterkariert. Ein<br />

Umstand, für den wir uns bei Tausenden prähistorischen<br />

Musikanten bedanken dürfen.<br />

Jens voigt<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 21


w<br />

Aus dem Labor<br />

Die Sache mit dem Spiegelei<br />

Der Sommer der <strong>LED</strong>-LCDs neigt sich dem Ende entgegen. Die brüllende Hitze setzte Redakteuren und Technik<br />

gleichermaßen zu. So knallte die Sonne phasenweise mit bis zu 60 Grad Celsius in unser Testlabor – dadurch<br />

rückte die Zubereitung von Spiegeleiern in den Fokus.<br />

Getestete Geräte<br />

Der Raum, in dem wir unsere<br />

Fernsehertests durchführen, ist<br />

komplett schwarz – die Fenster<br />

eingeschlossen. Weil Schwarz das Sonnenlicht<br />

nicht reflektiert wird, kam es in den<br />

letzten Monaten zu Schweißausbrüchen<br />

vor allem unter dem schrägen Dachfenster,<br />

wo wir Rekordwerte von bis zu 60 Grad<br />

Celsius ermittelten. An den heißesten Tagen<br />

wies der übrige Raum an den Wänden<br />

eine Temperatur von über 40 Grad auf. Für<br />

unverfälschte Wärmebilder mussten wir<br />

daher unsere Kamera neu konfigurieren.<br />

Doch der redaktionsinterne Hitzerekord<br />

wurde bereits im Frühjahr gebrochen, und<br />

zwar von einem kleinen Projektor, an dem<br />

wir uns die Finger verbrannten: Am Lüftungsausgang<br />

flimmerte die Luft mit über<br />

80 Grad Celsius. Nun galt es nur noch zu<br />

klären: Wie brate ich ein Ei auf einem Projektor,<br />

ohne diesen zu beschädigen? Die<br />

Max: 41,50 ˚C<br />

Antwort steht noch aus, denn die Vernunft<br />

gewann am Ende die Überhand. Eigentlich<br />

schade, denn den Hang zur Neugier hat ein<br />

Redakteur typischerweise bereits mit der<br />

Muttermilch aufgesogen.<br />

Aber auch fernab der brütenden Hitze ging<br />

es in unserem Testlabor heiß her. So stellen<br />

wir Ihnen acht <strong>LED</strong>-LCDs mit Bilddiagonalen<br />

zwischen 32 und 47 Zoll vor. Darunter<br />

befindet sich eine echte Weltpremiere: ein<br />

32-Zoll-Gerät mit lokal dimmbarer <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung<br />

von Philips. Damit Sie Ihren<br />

neuen Flachmann gebührend mit scharfen<br />

Bildern versorgen können, haben wir für<br />

Sie aktuelle HD-Plus-taugliche Sat-Receiver<br />

getestet. Unterdessen leistet die Mittelklasse<br />

aktueller AV-Receiver erstaunlich<br />

viel, wie drei weitere Testkandidaten<br />

unter Beweis stellen. Den Abschluss der<br />

Testrubrik bildet ein Trio aus Netzwerkplayern.<br />

Dem spannenden Thema Medienstreaming<br />

widmen wir in der kommenden<br />

Ausgabe übrigens einen ausführlichen<br />

Schwerpunkt.<br />

Sicherheitshalber noch ein Hinweis: Unsere<br />

Idee mit dem Ei wird nicht zur Nachahmung<br />

empfohlen. Das Team der <strong>DIGITAL</strong><br />

<strong>TESTED</strong> übernimmt ausdrücklich keine<br />

Haftung für in Mitleidenschaft gezogene<br />

Heimkinokomponenten.<br />

Dennis Schirrmacher<br />

Seite Gerät Wertung<br />

HD-PLUS-RECEIVER<br />

26 Kathrein UFS 931 SW/HD+ 75 %<br />

26 Homecast Pure HD+ 74 %<br />

27 Technotrend TT-select S845 HD+ 73 %<br />

27 Atevio AV 200 HD CI+ 71 %<br />

28 Comag SL60 HD+ 72 %<br />

28 Micro M120 HD+ 72 %<br />

30 Smart CX 10 78 %<br />

30 Telestar Diginova HD+ 85 %<br />

31 Videoweb 600S 68 %<br />

31 Humax iCord HD+ 85 %<br />

<strong>LED</strong>-LCD<br />

37 Philips 32PFL9705K 84 %<br />

38 Sony KDL-32EX705 76 %<br />

40 Samsung UE32C8790 82 %<br />

41 Orion TV32LB1000 57 %<br />

42 Panasonic TX-L32D28 82 %<br />

43 LG 47LE8500 74 %<br />

44 Sony KDL-46HX905 84 %<br />

46 Philips 46PFL8605K 81 %<br />

FULL-HD-PROJEKTOREN<br />

54 Infocus SP8602 72 %<br />

55 JVC DLA-HD950 85 %<br />

AV-RECEIVER<br />

58 Onkyo TX-SR 608 74 %<br />

59 Harman Kardon AVR-260 78 %<br />

60 Sony STR-DN 1010 73 %<br />

NETZWERKPLAYER<br />

65 Philips Streamium NP 2500 74 %<br />

66 Sonos ZP 90 69 %<br />

67 Logitech Squeezebox Touch 83 %<br />

Bewertungsschlüssel<br />

100–95 %: Referenzklasse<br />

94–90 %: ausgezeichnet<br />

89–85 %: s ehr g ut<br />

Max: 41,50 ˚C<br />

Die Rekordhitze (oben) zwang uns zum Umdenken:<br />

Unten die nachtarierte Version, die auch in<br />

den Wintermonaten Vergleiche ermöglicht<br />

Max: 82,04 ˚C<br />

Über 80 Grad Celsius: Wärmerekord im Testlabor.<br />

Wir prüfen bereits , das Spiegeleibraten in<br />

unser Testprotokoll aufzunehmen<br />

84–70 %: g ut<br />

69–55 %: befriedigend<br />

54–40 %: ausreichend<br />

39–0 %: mangelhaft<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

22 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


mit<br />

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Kombination "Arion"<br />

50 Zoll Panasonic<br />

Fernseher<br />

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Code einlösen unter:<br />

www.videobuster.de/mag3<br />

Zweiohrküken<br />

Nach dem überwältigenden Erfolg von „Keinohrhasen“ (über 6 Millionen<br />

Kinozuschauer) kehrt das Traumpaar Til Schweiger und Nora Tschirner in<br />

„Zweiohrküken“ zurück, um die Geschichte von Anna und Ludolf weiterzuführen.<br />

Zwei Jahre sind vergangen, seit das ungleiche Paar endlich zueinandergefunden<br />

hat: Der Beziehungsalltag ist eingekehrt und die kleinen<br />

Macken des jeweils anderen sind längst nicht mehr so liebenswert,<br />

wie sie am Anfang noch schienen. Als plötzlich auch noch eine alte Flamme<br />

von Ludo auftaucht, sind die amüsanten Probleme vorprogrammiert.<br />

Bilder: Disney, Ekornes, Universal, Videobuster<br />

VÖ 9.9.<br />

Teilnahmebedingungen:<br />

Das Mindestalter beträgt 18 Jahre, Teilnahme nur mit deutscher Empfänger-Adresse. Maximal eine Gutscheincode-Einlösung je Haushalt.<br />

Ausleihe ausschließlich über Internet durch Einlösung eines Gutscheincodes, danach erfolgt die DVD-Versendung per Post. Nur gültig<br />

für Filme bis inkl. FSK 16. durch Gutscheincode gültig bis zum 31. Dezember 2010, für Neukunden von Video Buster. Der Versand von<br />

Leih-DVDs ist nur innerhalb Deutschlands möglich. Keine Barauszahlung. Die Teilnahme am Gewinnspiel erfolgt mit Einlösung des<br />

Gutscheincodes und einer Anmeldung auf www.videobuster.de. Soweit hier nicht abweichend geregelt, gelten ergänzend die AGB der<br />

Netleih GmbH & Co.KG.<br />

Iron Man 2<br />

Sein Name ist Stark, Tony Stark. Ausgestattet mit der fortschrittlichsten<br />

Waffentechnik, die sich der geneigte Fan nur ausmalen kann, hat es Robert<br />

Downey Jr. in dieser Fortsetzung zu einer der gelungensten Comicverfi<br />

lmungen überhaupt mit gleich zwei charismatischen Gegenspielern<br />

zu tun. Whiplash (Mickey Rourke) und Black Widow (Scarlett Johansson)<br />

machen ihm das Leben schwer und zu allem Überfl uss sind auch noch<br />

Regierung und Militär auf der Jagd nach den Konstruktionsgeheimnissen<br />

seines neuesten Kampfanzugs.


Test l Vergleich HD-Plus-Receiver<br />

HDTV-EMPFANG: ZEHN HD-PLUS-RECEIVER IM VERGLEICH<br />

Hochauflösende Blockaden<br />

Ende 2009 ging die HD-Plus-Plattform auf Astra 19,2 Grad Ost auf Sendung. Ziel des Angebotes ist es, auch<br />

die deutschen Privat-TV-Programme hochauflösend übertragen zu können. Aus Lizenzgründen muss bei der<br />

hochauflösenden Verbreitung dieser Kanäle auf eine Verschlüsselung zurückgegriffen werden, wofür neue Receiver<br />

nötig sind. Mittlerweile haben sich zahlreiche dieser Geräte im Markt etabliert. Wir nehmen für Sie zehn<br />

aktuelle HD-Plus-Empfangslösungen unter die Lupe.<br />

Kathrein UFS 931 SW/HD+ 26<br />

Homecast Pure HD+ 26<br />

Technotrend TT-select S845 HD+ 27<br />

Atevio AV 200 HD CI+ 27<br />

Comag SL60HD+ 28<br />

Micro M120HD+ 28<br />

Smart CX 10 30<br />

Telestar Diginova HD+ 30<br />

Videoweb 600S 31<br />

Humax iCord HD+ 31<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xpert<br />

24<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Lesen Sie hier<br />

HD-Plus-Receiver gibt<br />

es in den verschiedensten<br />

Preisklassen.<br />

Die finanzielle<br />

Spannbreite liegt<br />

zwischen knapp 130<br />

Euro und 500 Euro.<br />

Wir haben die Boxen<br />

für Sie getestet und<br />

zeigen ihre Vor- und<br />

Nachteile auf.<br />

Ricardo Petzold<br />

HD-Plus-Receiver sind seit knapp einem<br />

Jahr im Handel erhältlich. Während<br />

sich die Auswahl in den ersten Monaten<br />

auf drei Empfänger der Hersteller Humax<br />

und Technotrend beschränkte, unterstützen zunehmend<br />

mehr Firmen die nicht unumstrittene<br />

Plattform. Im Juli vermeldete die Astra-Tochter<br />

HD Plus GmbH stolz die Auslieferung der millionsten<br />

Smartcard. Eine Zahl, die täuscht, denn<br />

längst sind nicht alle Karten beim Kunden angekommen,<br />

sondern türmen sich als Beilage in<br />

den Gerätekartons der Großhändler. Trotzdem<br />

laufen die Geschäfte mit HD Plus gut. Laut der<br />

Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) war im<br />

Mai 2010 fast jeder dritte neu verkaufte Receiver<br />

für HD-Satellitenempfang ein HD-Plus-Gerät.<br />

Seit dem Marktstart im November 2009 konnten<br />

rund 250 000 Einheiten abgesetzt werden.<br />

Kunden, die sich für ein HD-Plus-Gerät entscheiden,<br />

erhalten beim Kauf einen vollwertigen<br />

HDTV-Satellitenreceiver für den Empfang von<br />

freien und verschlüsselten Satellitenprogrammen.<br />

Zudem befindet sich im Lieferumfang eine<br />

für ein Jahr freigeschaltete Smartcard, sodass<br />

die jährlichen Zusatzkosten von 50 Euro erst ab<br />

dem zweiten Jahr greifen.<br />

Kritik von Verbraucherschützern und Endkunden<br />

wird immer wieder wegen eingeschränkter<br />

Aufnahmefunktionen der hochauflösenden Programme<br />

von RTL, Sat 1, Pro Sieben, Kabel Eins<br />

und Vox laut. Die Time-Shift-Funktion – sprich<br />

das Anhalten des Liveprogramms – kann bei<br />

diesen Geräten nicht wie gewohnt genutzt werden,<br />

sondern ist bei den HD-Plus-Kanälen auf<br />

90 Minuten (min) begrenzt. Zwar erlauben die<br />

meisten Modelle das Anhalten des Programms,<br />

ein Vorspulen – egal ob Film oder Werbung – ist<br />

hingegen nicht möglich. Gleiches gilt für Aufnahmen.<br />

Auch bei der zweiten und dritten Wiedergabe<br />

muss bei RTL HD und Co. die Werbung<br />

weiterhin mitkonsumiert werden.<br />

Wenn Sie derzeit auf der Suche nach einem geeigneten<br />

HDTV-Receiver sind, können Sie sich<br />

im folgenden Test einen Überblick von der Qualität<br />

der aktuellen Set-Top-Boxen für HD Plus<br />

verschaffen. Wir nehmen zehn aktuelle Receiver<br />

in Augenschein. Vom Einstiegsgerät ohne Aufnahmeunterstützung<br />

über multimediale Hybridboxen,<br />

die neben Sat-Signalen auch Internetinhalte<br />

verarbeiten, bis hin zum multimedialen<br />

Alleskönner mit Twin-Tuner sind alle Gattungen<br />

im Test vertreten.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 25


Test l Vergleichstest HD-Plus-Receiver<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

gut<br />

Kathrein<br />

UFS 931 SW/HD+<br />

5.2010<br />

TESTSIEGER<br />

5.2010<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

KATHREIN UFS 931 SW/HD+<br />

An der Frontseite des recht schmalen und kleinen<br />

Gehäuses befinden sich ein Ein/Aus-Taster und ein vierstelliges<br />

Display, das die Sendernummer anzeigt. Unter<br />

einer Klappe auf der rechten Seite sind CI-Schacht und<br />

Kartenleser für die HD-Plus-Smartcard platziert. Das<br />

notwendige Verschlüsselungssystem (Nagravision) ist<br />

integriert. Die Smartcard ist im Auslieferungszustand<br />

bereits eingesteckt. Bei den restlichen Anschlüssen<br />

beschränkt sich der Kathrein auf das Notwendigste:<br />

Auf der Rückseite werden Anschlüsse für das Sat-Signal,<br />

ein HDMI-Ausgang sowie auf analoger Seite ein<br />

Scartanschluss, ein optischer Digitalausgang (S/P-DIF)<br />

und eine Cinch-Audiobuchse angeboten. Stom bezieht<br />

die Box von einem externen Netzteil. Der Verbrauch ist<br />

mit deutlich unter einem Watt so gering, dass auch auf<br />

einen Netzschalter verzichtet werden konnte.<br />

Nach dem Anschließen und Einschalten des Receivers<br />

erwartet Sie das von Kathrein bekannte Bildschirmmenü.<br />

Mit gut lesbarer Schrift, einer sinnvollen Struktur<br />

und klarer Benutzerführung weiß es zu gefallen. Ein<br />

ausführlicher Einrichtungsassistent führt durch die<br />

Erstinstallation. Im Anschluss wird eine aktuelle und<br />

sorgfältig vorsortierte Favoritenliste eingespielt. Die<br />

HD-Plus-Sender sind auf den vorderen Programmplätzen<br />

zu finden, RTL 2 ist einsortiert. Der elektronische<br />

Programmführer (EPG) überzeugt durch eine angenehme<br />

Benutzung: Große Schriftarten und eine praktische<br />

Einbeziehung der farbigen Tasten erlauben ein<br />

einfaches Navigieren durch die Sendungen. Sowohl<br />

Einzel- als auch Mehrkanalansicht sind vorhanden.<br />

Beim Thema PVR*-Funktionalitäten muss der UFS 931<br />

SW/HD+ passen, dafür sind Sie dank eines zusätzlich<br />

verbauten Common-Interface-Schachts für technische<br />

Veränderungen beim Satellitenfernsehen und alternative<br />

Pay-TV-Angebote gut vorbereitet.<br />

Im Test mit zahlreichen CI-Modulen stellten wir keine<br />

Probleme bei der Entschlüsselung der Pakete gängiger<br />

Bezahlplattformen fest. Einzig eine gelegentlich<br />

Große Schrift und starke Kontraste machen den EPG<br />

des UFS 931 SW/HD+ zu einem Informationslieferanten<br />

aufpoppende Fehlermeldung bei der Verwendung von<br />

Alphacrypt-Modulen wirkt beim Zappen etwas störend.<br />

Bild- und Tonwiedergabe überzeugen die Testredaktion.<br />

Während die Tuner-Empfindlichkeit mit –82,3<br />

Dezibel Milliwatt (dBm) etwas niedrig liegt, befindet<br />

sich die analoge Darstellung auf gutem Niveau. Einen<br />

kleinen Haken müssen wir jedoch bemängeln: Die im<br />

Kathrein-Gerät verfügbare HDMI-CEC-Steuerung, die<br />

die Bedienung – etwa das Umschalten – mit dem<br />

Signalgeber eines angeschlossenen und ebenfalls für<br />

den Standard gerüsteten Fernsehers ermöglicht, funktionierte<br />

in unseren Tests nicht.<br />

Die Umschaltzeiten des Geräts sind mit knapp über<br />

einer Sekunde sehr gut. Somit ist der Kathrein eine<br />

Zapping-Box par excellence.<br />

ERGEBNIS<br />

75 %<br />

gut<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

gut<br />

Homecast<br />

Pure HD+<br />

TESTERGEBNIS<br />

5.2010<br />

5.2010<br />

sehr gut<br />

SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />

HOMECAST PURE HD+<br />

Der Pure-Empfänger lässt neben einer Aufnahmefunktion<br />

auch die EPG-Einzelkanalansicht vermissen<br />

Unter der Marke Pure vertreibt Homecast seine erste<br />

HD-Plus-fähige Set-Top-Box. Auch der koreanische<br />

Hersteller setzt auf eine kleine Blackbox mit funktionaler<br />

Ausstattung. An der Front existiert leider kein<br />

Display, einzig eine Farbwechsel-<strong>LED</strong> signalisiert den<br />

aktuellen Betriebszustand. Hinter der Frontklappe finden<br />

wir bei dem Einstiegsreceiver, der zusammen mit<br />

der für ein Jahr freigeschalteten Smartcard faire 129<br />

Euro kostet, einen Nagravision-Kartenleser vor. Auf<br />

einen zusätzlichen CI-Einschub wurde verzichtet. An<br />

der Rückseite präsentieren sich gleichfalls nur die nötigsten<br />

Anschlüsse. Neben HDMI sind dies zwei Scartbuchsen,<br />

ein optischer Tonausgang sowie eine serielle<br />

RS-232-Datenschnittstelle. USB- und Netzwerkbuchsen<br />

sind am Pure HD+ nicht vorhanden, weshalb auf Multimedia-Anwendungen<br />

verzichtet werden muss.<br />

Nach Abschluss der Verkabelung – in der Regel reichen<br />

HDMI-Kabel und Antennenzuleitung aus – muss die<br />

Erstinstallation durchgeführt werden. Knapp drei Minuten<br />

sind hierfür nötig. Nachdem die Sprache abgefragt<br />

wurde, sucht die Box nach einer HD-Plus-Kanalliste und<br />

speichert diese. Die Verwendung einer eigenen Senderliste<br />

ist leider nur – wie bei fast allen HD-Plus-Geräten<br />

auf den ersten 99 Speicherplätzen möglich.<br />

Besonders die flotten Umschaltzeiten erfreuen im Alltagsbetrieb.<br />

Bei SDTV-Programmen verzeichnen wir<br />

unter einer Sekunde (s) für den Kanalwechsel. Mit 1,3 s<br />

im HDTV-Modus gehört der Pure HD+ auch hier zu den<br />

Sprintern. Abstriche müssen allerdings beim EPG in<br />

Kauf genommen werden, denn der Programmführer<br />

wird ausschließlich in Form einer Multikanalvorschau<br />

angeboten. Ein praktisches Highlight entdecken wir<br />

beim genaueren Blick auf die Menüoptionen: Die Lautstärke<br />

kann bei dieser Box für jeden Sender separat<br />

eingeregelt werden. Das ist sehr nützlich, da einige<br />

Kanäle, wie etwa MTV, überdurchschnittlich laut übertragen,<br />

was beim Zappen durch die Programmliste für<br />

Schreckmomente sorgt. Dank der Unicable-Unterstützung<br />

ist ein Einsatz des Pure HD+ sogar in modernen<br />

Einkabelnetzen möglich. Mit großen Multifeed-Anlagen,<br />

die über mehr als vier LNBs verfügen, sowie<br />

Drehanlagen kann der HDTV-Empfänger hingegen nicht<br />

umgehen, weshalb in der Testtabelle an dieser Stelle<br />

Punktabzüge vorgenommen werden.<br />

Überzeugen kann uns der preiswerte Receiver allerdings<br />

bei der Bildwiedergabe. Anhand der Testsequenzen<br />

lassen sich keine Unregelmäßigkeiten feststellen.<br />

Auch der HDMI-Protokoll-Analyzer von Astro<br />

Design diagnostiziert keine Fehler. Infolge des geringen<br />

Stromverbrauchs eignet sich die Box insbesondere für<br />

Sparfüchse. Der nicht vorhandene Netzschalter fällt<br />

beim Stand-by-Verbrauch von deutlich unter einem<br />

Watt (W) kaum ins Gewicht.<br />

ERGEBNIS<br />

74 %<br />

gut<br />

26<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70


Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

gut<br />

Technotrend<br />

TT-Select S845 HD+<br />

5.2010<br />

TESTERGEBNIS<br />

5.2010<br />

befriedigend<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

TECHNOTREND TT-SELECT S845 HD+<br />

Der Technotrend TT-select S845 HD+ kommt mit einer<br />

unverbindlichen Preisempfehlung von 259 Euro daher.<br />

Der Straßenpreis liegt nach unseren Recherchen jedoch<br />

deutlich niedriger. Das alphanumerische Display<br />

und der Netzschalter leuchten im Betrieb grün. Hinter<br />

der Frontklappe auf der rechten Seite verbirgt sich<br />

neben dem Schacht für die HD-Plus-Smartcard eine<br />

zusätzliche CI-Schnittstelle, womit selbst dem Einsatz<br />

in Österreich oder der Nutzung als Zweitgerät für ein<br />

Sky-Multiroom-Abo nichts im Wege steht.<br />

An der Rückseite finden sich neben dem obligatorischen<br />

HDMI-Ausgang und zwei Scartschnittstellen sowohl ein<br />

Komponenten- als auch je ein koaxialer und optischer<br />

Digitalausgang zum Anschluss an den AV-Receiver.<br />

Netzwerk- und USB-Buchsen sind zwar vorhanden,<br />

bislang aber ohne Funktion. Bis zum Erscheinen dieser<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> wollte Technotrend aber eine PVRtaugliche<br />

Firmware nachreichen. Nach dem erstmaligen<br />

Einschalten erwartet Sie ein ausführlicher Assistent,<br />

der Sie durch die Installation führt. Für den Einsteiger<br />

sind viele Fachbegriffe Neuland, wer schon einmal einen<br />

Satellitenreceiver eingerichtet hat, findet sich sofort zurecht.<br />

Alle sinnvollen Punkte finden Berücksichtigung.<br />

Bei unserem Gerät wurde ein Firmware-Update per OTA<br />

empfohlen, das sich als nützlich herausstellte. Nach<br />

der recht langwierigen Update-Prozedur stand eine<br />

aktualisierte Senderliste bereit. Diese war ordentlich<br />

vorsortiert, Das Erste HD und ZDF HD lagen auf den<br />

ersten Positionen, danach folgten die privaten HDTV-<br />

Sender aus dem HD-Plus-Paket. Arte HD und die dritten<br />

Programme landeten hingegen unter ferner liefen.<br />

Die Favoritenliste lässt sich ebenfalls sehr einfach<br />

an die persönlichen Wünsche anpassen; auch Techno-trend<br />

bietet eine vorkonfigurierte Aufstellung an.<br />

Dank HDMI-CEC-Unterstützung funktioniert sogar die<br />

Bedienung des Geräts mit dem Signalgeber vieler<br />

Fernseher, wie ein Test mit dem Samsung UE40B6000<br />

bewies. Bei unserer Bewertung kann der TT-select<br />

Der Programmführer erfreut mit einer klaren und<br />

ausgesprochenen übersichtlichen Gestaltung<br />

keine Punkte für die Bildqualität im Bereich Helligkeitsund<br />

Farbrauschen sammeln. Beim Test mit dem HDMI-<br />

Analyzer von Astro zeigte er hingegen keine Fehler.<br />

Die Tuner-Empfindlichkeit des DVB-S2-Tuners beträgt<br />

solide –82,5 dBm. Ein integrierter Upscaler wandelt SD-<br />

Bildinhalte bei sehr guter Qualität in 720p oder 1 080i<br />

um. Der Ton präsentiert sich über HDMI und die anderen<br />

digitalen Ausgänge einwandfrei. Ebenso gestaltet<br />

sich der Betrieb mit der HD-Plus-Karte problemlos.<br />

Als schwieriger entpuppt sich die Verwendung anderer<br />

CI-Module: Beim Einsatz mit dem Alphacrypt-Modul<br />

und einer ORF-Karte stellten wir keine Komplikationen<br />

fest, ein gestecktes Gigacam konnte den Sky-Kanälen<br />

hingegen kein Bild entlocken, sobald die HD-Plus-Karte<br />

gesteckt war.<br />

ERGEBNIS<br />

73 %<br />

gut<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

gut<br />

Atevio<br />

AV 200 HD CI+<br />

5.2010<br />

TESTERGEBNIS<br />

5.2010<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

ATEVIO AV 200 HD CI+<br />

Der mit einem CI-Plus-Modul samt HD-Plus-Smartcard<br />

ausgelieferte HDTV-Satellitenreceiver besitzt ein sehr<br />

flaches, breites Gehäuse und wirkt recht elegant. An<br />

der Frontseite befinden sich drei kleine quadratische<br />

Knöpfe – einer dient als Taster zum Ein- und Ausschalten<br />

des Geräts, zwei weitere sind für die Senderwahl<br />

zuständig. Die Ausstattung des Atevio beschränkt sich<br />

auf das Nötigste. An der Frontseite bildet eine 7-Segment-<strong>LED</strong>-Anzeige<br />

mit vier Zeichen den Programmplatz<br />

des gewählten Senders ab. Eine HDMI-Schnittstelle<br />

versteht sich in der HD-Klasse von selbst, auf der<br />

Seite gibt es eine Scartbuchse und einen analogen<br />

Audioausgang (3,5-Millimeter-Klinke). Ein optischer<br />

Digitalausgang ist ebenso vorhanden wie eine USB-<br />

2.0- und eine Netzwerkschnittstelle. Ungewöhnlich<br />

ist die rückseitige Positionierung des CI-Schachts, der<br />

sich mit CI-Modulen und dem CI-Plus-Modul für HD<br />

Plus verständigen kann. Wir empfehlen, die Installation<br />

ohne das beiliegende CI-Plus-Modul vorzunehmen.<br />

Die Multikanalansicht ist gut lesbar, Zoom- und<br />

Suchfunktion sorgen für Übersichtlichkeit<br />

Nach dem Anschluss an Fernseher und Sat-Anlage<br />

sowie dem Einstecken des Netzteils startet der Atevio<br />

mit einem übersichtlichen Installationsmenü. Schritt<br />

für Schritt können Sie alle wichtigen Einstellungen<br />

vornehmen. Eine vorsortierte Kanalliste für Astra 19,2<br />

Grad Ost ist enthalten, eine Aktualisierung vorgesehen.<br />

So ist der Fernsehgenuss unmittelbar nach der<br />

Ersteinrichtung möglich.<br />

Beim Test fällt uns eine Besonderheit auf: Kanal- und<br />

Favoritenliste beginnen bei Programmplatz 100. Eine<br />

Umsortierung auf einen der vordersten Programmplätze<br />

1 – 99 konnten wir nicht vornehmen. Dementsprechend<br />

ist das schnelle Anwählen der Sender über die<br />

Zifferntasten der Fernbedienung nicht möglich; die<br />

Eingabe von 1-0-0 für Das Erste HD oder 1-0-7 für Kabel<br />

Eins HD gerät umständlich. Sehr zufrieden sind wir mit<br />

dem klaren und übersichtlichen Bildschirmmenü. Der<br />

elektronische Programmführer besteht nur aus einer<br />

Mehrkanalvorschau; eine Suchfunktion sowie Spartenangaben<br />

sind enthalten. Die digitale Rekorderfunktion<br />

steht nach Anschluss eines USB-2.0-Speichermediums<br />

(Festplatte oder Stick) direkt zur Verfügung. Aus dem<br />

EPG heraus lassen sich die Aufnahmen bequem programmieren.<br />

Ein Umschalten auf einen anderen Kanal<br />

ist während eines Mitschnitts jedoch generell nicht<br />

möglich. Aufzeichnungen aus dem HD-Plus-Senderpaket<br />

lassen sich wegen der Modulrestriktionen nicht<br />

vornehmen. Bild- und Tonqualität des Receivers sind<br />

ohne Fehl und Tadel. Im Testprotokoll erreichte das<br />

Gerät außer beim Weißbeleg die volle Punktzahl. Das<br />

digitale Bild ist sehr gut, das Hochskalieren von SD-Inhalten<br />

gelingt ebenfalls fehlerfrei. Allerdings fallen die<br />

Umschaltzeiten recht lang aus: Rund drei Sekunden<br />

warteten wir beim Zappen von HD-Kanal zu HD-Kanal.<br />

ERGEBNIS<br />

71 %<br />

gut<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 27


Test l Vergleich HD-Plus-Receiver<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

gut<br />

Comag<br />

SL60HD+<br />

5.2010<br />

5.2010<br />

TESTERGEBNIS<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

COMAG SL60HD+<br />

Vor allem in großen Elektronikmärkten findet sich das<br />

neue HD-Plus-Modell des Herstellers Comag. Der Receiver<br />

SL60HD+ ist mit einem Nagravision-Kartenleser<br />

ausgerüstet, in dem bereits beim Auspacken eine<br />

HD-Plus-Karte vorzufinden ist. Leider steht diese Karte<br />

etwas aus dem Gehäuse heraus und lässt sich nicht<br />

verdecken, was speziell in Haushalten mit Kindern ein<br />

Nachteil sein kann. An der Front des knapp 150 Euro<br />

teuren Geräts erspähen wir eine Viersegmentanzeige<br />

sowie die Grundbedienelemente. Am Heck hat Comag<br />

neben dem HDMI- auch einen Scartanschluss platziert,<br />

sodass sich die Box mit älteren TV-Geräten verständigen<br />

kann. Das ist insbesondere dann interessant,<br />

wenn schon heute ein neuer Receiver notwendig, die<br />

Anschaffung eines Flachbild-TVs aber erst für die kommenden<br />

Monate geplant ist. Ein USB-Anschluss sowie<br />

ein optischer Tonausgang komplettieren die Rückseite.<br />

Beim Einschalten prüft der SL60HD+, ob eine neue Software<br />

über Satellit verfügbar ist. Sollte dies der Fall sein,<br />

wird diese automatisch geladen. Im Test benötigt die<br />

Box dafür knapp 20 min. Danach startet der Comag neu<br />

und begrüßt den Nutzer mit dem Installationsmenü, in<br />

dem die Sprache festgelegt werden muss. Da Astra die<br />

Verwendung der Astra-Serviceliste vorschreibt, ist es<br />

kein Wunder, dass eine vorprogrammierte Kanalliste<br />

im Gerät enthalten ist. Dank einer aufschlussreichen<br />

Sortierung geht das Zappen gut von der Hand, die<br />

Umschaltgeschwindigkeit bewegt sich mit rund 1,5 s im<br />

Mittelfeld unseres Testparcours. Überzeugend fallen<br />

die klar gegliederte Menüstruktur sowie die aussagekräftige<br />

Beschriftungen der einzelnen Unterpunkte<br />

aus. Etwas gewöhnungsbedürftig ist hingegen der Programmführer:<br />

Ein Tastendruck öffnet den Infotext zur<br />

aktuell laufenden Sendung. Mit einem weiteren Druck<br />

gelangt der Anwender in die Einzelkanalvorschau und<br />

ein dritter Druck der EPG-Taste bringt die Mehrkanalansicht<br />

zum Vorschein. Timer können bequem aus dem<br />

EPG heraus angelegt werden. Zeitgleich lässt sich ein<br />

Mithilfe der blauen Farbtaste können ausgewählte<br />

Sendungen direkt in den Timer übernommen werden<br />

Programm aufzeichnen und ein weiteres auf demselben<br />

Transponder live verfolgen. Im Test akzeptierte die Box<br />

alle im Dateisystem FAT32 formatierten Datenspeicher<br />

und nahm zuverlässig auf. Die HD-Plus-Programme<br />

können mit dem Comag ebenfalls mitgeschnitten werden,<br />

ein Vorspulen ist allerdings bei RTL HD und Co.<br />

während des Abspielens nicht möglich.<br />

Dank des leistungsfähigen Fujitsu-Siemens-Prozessors<br />

besteht die Möglichkeit, über HDMI das Material auch<br />

in 1 080p auszugeben. Dabei werden die TV-Bilder<br />

einfach hochgerechnet, da bisher kein Programm in<br />

Europa in voller progressiver HDTV-Auflösung sendet.<br />

Am Messequipment stellen wir keine Unregelmäßigkeiten<br />

bei der Bildqualität sowie dem HDMI-<br />

Übertragungsprotokoll fest.<br />

ERGEBNIS<br />

72 %<br />

gut<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

5.2010<br />

gut<br />

Micro<br />

M120HD+<br />

TESTERGEBNIS<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

MICRO M120HD+<br />

Auch der Micro ist für den Einsteiger konzipiert und<br />

verfügt somit nur über die nötigsten Anschlüsse auf<br />

der Rückseite: LNB- (Eingang und Durchschleifsignal),<br />

HDMI- und Scartbuchse, optischer Digitalausgang sowie<br />

ein USB-2.0-Anschluss warten auf ihren Einsatz.<br />

Die Frontseite steuert zwei Programmumschalttasten<br />

und einem Kartenleseschacht bei. Auch in diesem ist<br />

bereits die HD-Plus-Smartcard eingesteckt, das Verschlüsselungssystem<br />

für HD Plus (Nagra) ist gleichermaßen<br />

integriert. Ein zusätzlicher Common-Interface-<br />

Schacht fehlt dem M120HD+ dagegen.<br />

Unverständlich bleibt der an der Frontseite angebrachte<br />

Kartenschacht. Die Smartcard steht nicht gerade dekorativ<br />

einen Zentimeter hervor und zerstört die durchaus<br />

angenehme Optik* des Micro. Die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass die Karte regelmäßig herausgezogen wird, ist sehr<br />

gering, sodass der Kartenleser auf der Rückseite des<br />

Geräts besser aufgehoben wäre. Einen sehr einfachen,<br />

aber dadurch eleganten Weg schlägt der Hersteller bei<br />

Design und Struktur des Bildschirmmenüs ein. Der<br />

Micro M120HD+ lässt bewusst optische Spielereien<br />

beiseite und bietet so eine klare und übersichtliche<br />

Oberfläche. Die Menüs sind klar gegliedert, die weiße<br />

Schrift auf schwarzem Grund sorgt für einen guten<br />

Kontrast. Das gelungene Menüdesign setzt sich beim<br />

EPG fort, der in Anbetracht des Gerätepreises sehr edel<br />

wirkt. Kritikwürdig ist die sehr geringe Schriftgröße<br />

im Infobereich der Mehrkanalansicht sowie in der<br />

Auflistung der Einzelkanaldarstellung. Leider erfolgt<br />

auch das Einlesen der vom Sender übermittelten SI-<br />

Programmdaten träge und teilweise unvollständig.Der<br />

M120HD+ verfügt über einen USB-Anschluss, an den<br />

externe Festplatten oder Speichersticks angeschlossen<br />

werden können. Der persönliche Videorekorder (PVR)<br />

steht daraufhin bereit. Die Timer-Programmierung gestaltet<br />

sich über den EPG sehr unkompliziert, Pausieren<br />

(Time-Shift) ist ebenso möglich. Vorbildlich: Das<br />

Umschalten auf einen anderen Sender auf demselben<br />

Das Bildschirmmenü sieht schick aus, auf kleinen TV-<br />

Geräten ist die Schrift jedoch schwer lesbar<br />

Transponder funktioniert sogar bei laufender Aufnahme.<br />

JPEG-Bilder können über die Medienbibliothek<br />

wiedergegeben werden. RTL HD und Co. ließen sich aufzeichnen,<br />

das Vorspulen der Aufnahmen gelang jedoch<br />

nicht. Ärgerlich: Das Anhalten und Spulen im laufenden<br />

Programm wird bei HD-Plus--Sendern blockiert. Die<br />

Bildqualität des Gerätes liegt auf einem guten Niveau.<br />

Die Messung der Tuner-Empfindlichkeit mit unserem<br />

SFU von Rohde & Schwarz ergab einen sehr guten<br />

Wert von –89,3 dBm. Die Videoqualität überzeugte,<br />

die Messwerte fuhren eine hohe Punktzahl ein. Bei der<br />

Untersuchung der HDMI-Ausgabe zeigten sich keine<br />

Auffälligkeiten. Die Umschaltzeiten waren sehr schnell,<br />

nur bei den HD-Plus-Kanälen lagen sie über den restlichen<br />

Werten.<br />

ERGEBNIS<br />

72 %<br />

gut<br />

28<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft


Anzeige<br />

3-D-BLU-RAY-FESTPLATTENREKORDER HR570S MIT DVB-T/S2-TUNER VON LG<br />

Blu-ray-Genuss in neuer Dimension<br />

Mit dem HR570S erweitert LG sein Portfolio 3-D-fähiger Blu-ray-Player um ein multifunktionales Premiumgerät,<br />

das durch eine breit gefächerte Netzwerkkompatibilität, einen eingebauten Tuner für hochauflösenden Satellitenempfang<br />

und terrestrisches Antennenfernsehen (DVB-T) sowie eine interne Festplatte mit flexiblen Aufzeichnungsfunktionen<br />

besticht.<br />

An erster Stelle ist der HR570S ein hochwertiger<br />

Blu-ray-Player, der es Ihnen ermöglicht,<br />

das neue Blu-ray-3-D-Format<br />

auf einem 3-D-fähigen Fernseher zu genießen.<br />

Einfach die Shutter-Brille aufsetzen, 3-D-Bluray<br />

in das Abspielgerät einlegen und in fremde<br />

Welten mit bislang ungekannter Tiefenwirkung<br />

abtauchen. Durch die fortschrittliche Technologie<br />

ist ein qualitativ erstklassiges räumliches Filmerlebnis<br />

garantiert – Farbverfremdungen und<br />

Helligkeitsverlust gehören der Vergangenheit<br />

an. Der HR570S schickt die doppelte Bildinformation<br />

dank schneller HDMI-1.4-Schnittstelle<br />

in der vollen 1 080p-Auflösung an das Endgerät<br />

und garantiert dadurch höchsten Sehkomfort.<br />

Natürlich können die 3-D-Scheiben auch im<br />

2-D-Format angeschaut werden – genauso wie<br />

der Player herkömmliche Blu-ray Discs abspielt.<br />

Der schnelle Systemstart verhindert lange Wartezeiten<br />

und startet augenblicklich das eingelegte<br />

Medium. Durch das automatische Upscaling<br />

erleben Sie auch Ihre DVD-Sammlung in höchstmöglicher<br />

Bildqualität. So vergrößert der potente<br />

Videochip des LG-Flaggschiffs das SD-Bild<br />

auf die fast fünffache Größe. Neben DVDs und<br />

CDs aller Art meistert das Multitalent auch noch<br />

eine Vielzahl an Audio- (MP3, WMA), Video-<br />

(DivX, DivX HD, AVCHD, MPEG-4, VC-1, MKV)<br />

sowie Bildformaten (PNG, JPEG, GIF).<br />

Zukunftssicheres Aufnahmegerät<br />

Zu den herausragendsten Eigenschaften des<br />

HR570S gehört zweifelsohne seine Funktion<br />

als zuverlässiger Festplattenrekorder für jede<br />

Gelegenheit. Sowohl DVB-T-Tuner als auch<br />

DVB-S2-tauglicher Satellitenempfänger für<br />

pures HDTV-Vergnügen gehören zur Grundaus-<br />

stattung, sodass bei anderen Herstellern übliche<br />

Kosten für Zusatzgeräte entfallen und Sie<br />

sich HD aus dem All direkt auf den TV-Schirm holen<br />

können. Um über Satellit ansprechendes TV-<br />

Material auf die 500 Gigabyte (GB) umfassende<br />

Festplatte zu bannen, steht ferner eine CI-Plus-<br />

Schnittstelle bereit. Hier schieben Sie einfach<br />

das passende Modul samt HD-Plus-Smartcard<br />

ein, und schon steht Ihnen die hochauflösende<br />

Welt der TV-Privatsender offen. Gleichzeitige<br />

Aufnahme und Wiedergabe, Vordatierung sowie<br />

die exakte Abstimmung mit dem EPG sorgen für<br />

intuitiven Aufzeichungskomfort.<br />

Internet-TV und Connectivity<br />

Da Home-Entertainment ohne Internetanbindung<br />

heute nahezu undenkbar erscheint, ermöglicht<br />

auch der HR570S den Zugriff auf attraktive<br />

Online-Inhalte per Ethernet-Schnittstelle –<br />

und natürlich auch kabellos mittels Wi-Fizertifizierter<br />

Wireless-Technologie. Mit der<br />

sogenannten Netcast-Funktion werden vor<br />

allem führende Dienste wie Youtube, Picasa<br />

und Accu Weather unterstützt, die Ihren heimischen<br />

TV in eine Multimedia-Station verwandeln.<br />

Über das Maxdome-Portal lassen<br />

sich schnell und einfach HD-Videos abrufen<br />

(Video-on-Demand) und in Echtzeit ohne störende<br />

Wartephasen genießen.<br />

Die üppig bemessene 500-GB-Kapazität für ein<br />

mehrere Hundert Stunden umfassendes TV-<br />

Archiv lässt sich über externe Speichermedien<br />

sogar noch erweitern. Ob über den USB-Anschluss<br />

oder das häusliche Netzwerk: Wenige<br />

Voreinstellungen genügen und Sie übertragen<br />

die Multimedia-Inhalte von jeder gewünschten<br />

Quelle in den eigenen vier Wänden zum LG. Die<br />

DLNA-Zertifizierung des Players garantiert die<br />

optimale Integration in Ihr vernetztes Heim. Auf<br />

diese Weise ist die Kommunikation mit anderen<br />

High-End-Geräten bzw. das Streamen von<br />

einem Rechner oder NAS-Server nur noch einen<br />

Knopfdruck entfernt. Ebenso können Medien<br />

aller Art direkt von angeschlossenen USB-Sticks<br />

oder Festplatten wiedergegeben werden.<br />

Der 3-D-Blu-ray-Festplattenrekorder von LG ist<br />

damit ein perfektes All-in-one-Gerät für Heimkinofans,<br />

die sich sowohl für zukunftsweisende<br />

Technologien wie 3-D und Blu-ray als auch<br />

für komfortable Festplattenaufzeichnung und<br />

attraktive Zusatzinhalte aus dem weltweiten<br />

Datennetz interessieren.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 29


Test l Vergleich HD-Plus-Receiver<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

gut<br />

Smart<br />

CX 10<br />

TESTERGEBNIS<br />

5.2010<br />

5.2010<br />

sehr gut<br />

SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />

SMART CX 10<br />

Der CX 10 ist das jüngste Gerät im gesamten Testfeld;<br />

erst kurz vor Redaktionsschluss stand diese Box zur<br />

Verfügung. Aufgrund der überzeugenden Leistung wollten<br />

wir Ihnen den CX 10 jedoch nicht vorenthalten. Die<br />

Grundbedienelemente sowie der Kartenleser wurden<br />

hinter der über die ganze Breite gezogenen Frontklappe<br />

versteckt.<br />

Schnell fällt auf, dass im CX 10 eine andere HD-Plus-<br />

Karte steckt als bei den restlichen Geräten im Testfeld.<br />

Smart liefert seine Box bereits mit einer Smartcard<br />

vom Typ HD-02 aus, die auf den ersten Blick allerdings<br />

keine Unterschiede zu den anderen Modellen aufweist.<br />

Zu möglichen technischen Änderungen bei der neuen<br />

Kartengeneration ließ sich HD Plus zunächst nichts<br />

entlocken. Unser Test zeigte aber, dass auch ältere 01-<br />

Karten problemlos in der Box liefen. Eine ansehnliche<br />

Ausstattung fanden wir auf der Rückseite vor: HDMI,<br />

Scart und Videocinch sorgen für die Bildweitergabe<br />

an das Fernsehgerät. Doch vor allem bei den Multimedia-Schnittstellen<br />

trumpft der CX 10 auf. Neben<br />

dem USB-Anschluss finden sich eine eSATA-Schnittstelle<br />

zum Anschluss schneller Festplatten sowie eine<br />

Netzwerkbuchse. Letztere eröffnet den Zugriff auf die<br />

Hybridfunktionen der Box.<br />

Wie gewohnt arbeitet der Schwarzwälder Hersteller<br />

mit einem sehr übersichtlichen Installationsmenü, in<br />

dem die Grundeinstellungen getätigt werden. Danach<br />

wird die aktuelle HD-Plus-Kanalliste eingelesen. Unsere<br />

Testredaktion vermisste an dieser Stelle das bei<br />

Smart sonst übliche RAPS-Programmlistensystem zur<br />

automatischen Einpflegung neuer Aufschaltungen. Der<br />

Hersteller teilte uns auf Anfrage mit, dass bei Erscheinen<br />

dieser Ausgabe ein entsprechendes Firmware-Update<br />

bereitstehen soll.<br />

Im Alltagsbetrieb überzeugt der CX 10 mit flotten<br />

Umschaltzeiten von knapp unter 1,5 s, einem übersichtlichen<br />

Programmführer, in dem die Ansicht frei<br />

bestimmt werden kann, sowie einem schick gestalteten<br />

Für Sehschwache kann die Lesbarkeit des EPGs zum<br />

Problem werden, da die Schriftgröße sehr klein ist<br />

Hauptmenü. Die Box erlaubt zudem den Mitschnitt von<br />

HDTV- und SDTV-Programmen. Dazu muss entweder<br />

ein USB- oder eSATA-Datenträger an einer der Schnittstellen<br />

angeschlossen sein. Derzeit noch nicht möglich<br />

sind Aufzeichnungen bei den HD-Plus-Programmen,<br />

die unter Verweis auf lizenzrechtliche Gründe gänzlich<br />

unterbunden werden. Multimedial bietet die Smart-Box<br />

noch einiges mehr, so versüßen beispielsweise Youtube-Videos<br />

längere Werbepausen. Auch die Nutzung von<br />

Internetradio ist möglich.<br />

Der positive Gesamteindruck setzt sich bei der Bildwiedergabe<br />

fort. Anhand der Testsequenzen werden<br />

keine Fehler in Form von Unschärfen, Bildrucklern oder<br />

Frame-Aussetzern sichtbar. Die HDMI-Protokollanalyse<br />

zeigt ebenfalls keine Schwächen auf.<br />

ERGEBNIS<br />

78 %<br />

gut<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

sehr gut<br />

Telestar<br />

Diginova HD+<br />

5.2010<br />

TESTSIEGER<br />

5.2010<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

TELESTAR DIGINOVA HD+<br />

Die Verarbeitungsqualität des Geräts „made in Germany“<br />

überzeugt. Das schwarze Gehäuse wirkt hochwertig,<br />

die Haptik ist gleichfalls sehr gut. Zwei CI-Schächte<br />

stehen bereit, ein Kartensteckplatz ist werkseitig mit<br />

einer HD-Plus-Smartcard belegt. Als Besonderheit ist<br />

ein Conax-Kartenleser im von Handysher bekannten<br />

SIM-Card-Format vorhanden. Außerdem warten hinter<br />

der Frontklappe Kartenleser für Compact-Flash-, SDund<br />

MMC-Karten sowie Memorysticks. Eine USB-Buchse<br />

vervollständigt die Anschlusssektion. Die Rückseite<br />

zeigt sich ebenso gut ausgerüstet: Zusätzlich zum LNB-<br />

Eingang sind zwei Scartbuchsen an Bord, des Weiteren<br />

ein Komponentenausgang, HDMI-Anschluss, ein optischer<br />

und koaxialer Digitalausgang sowie ein weiterer<br />

USB-Anschluss für externe Speichermedien. Auch an<br />

LAN und einen Netzschalter zur vollständigen Trennung<br />

vom Strom hat Telestar gedacht. Das weiße alphanumerische<br />

Display zeigt Sendernamen gut lesbar im Klartext<br />

an. Nach dem Einschalten führt ein übersichtlicher<br />

Startassistent Schritt für Schritt durch alle relevanten<br />

Punkte. Die Satellitenanlage wird einem DiSEqC-Test<br />

unterzogen, die Einstellung der Parameter erfolgt automatisch.<br />

Den gefundenen Positionen werden vordefinierte<br />

Kanallisten zugeordnet und aktuelle Daten via<br />

Satellit bezogen. Eine sehr gute Lösung. Die Bedienung<br />

geriet ebenfalls präzise. Menüs und das OSD sind sehr<br />

übersichtlich und perfekt strukturiert. Ähnlich ist die<br />

Qualität der Fernbedienung einzuordnen. Sie reagiert<br />

direkt, alle Tasten sind logisch angeordnet. Schnelle<br />

Umschaltzeiten von rund einer Sekunde im Free- wie<br />

Pay-TV-Betrieb vermerkten wir zusätzlich auf der positiven<br />

Seite.<br />

Der elektronische Programmführer ist ausführlich<br />

und bietet mit dem redaktionell gepflegten Dienst SFI<br />

weitergehende ausführliche Programminformationen.<br />

Auch hier gilt: Durch geschickte Farbwahl und große<br />

Schrift sind die Menüs sehr gut lesbar. Die Bildqualität<br />

ist uneingeschränkt sehr gut, das HD-Bild überzeugt<br />

Beim EPG setzt Telestar auf den redaktionell aufbereiteten<br />

SFI-Programmführer mit zusatzangaben<br />

ebenso wie das hochskalierte SD-Bild. Bei den analogen<br />

Videoausgängen traten auch keine Schwächen zutage.<br />

Der Stromverbrauch fiel mit 14 W relativ hoch aus,<br />

doch der Funktionsumfang lässt nichts anderes zu. Nur<br />

0,1 W im Stand-by-Betrieb sind dagegen ein sehr guter<br />

Wert. Dank zweier USB-Schnittstellen und PVR-Unterstützung<br />

eignet sich der Telestar ideal als digitaler Videorekorder.<br />

Die Aufnahmefunktionen arbeiteten ohne<br />

Auffälligkeiten, das Vorspulen von Aufzeichnungen bei<br />

HD-Plus-Programmen war jedoch wie erwartet nicht<br />

möglich. Erfreulicheres beim Thema Netzwerkeinbindung:<br />

Der Receiver stöbert durch das lokale Netzwerk<br />

und erkennt Freigaben. MPEG-Filmdateien, Bilder und<br />

MP3-Dateien lassen sich so von externen Rechnern<br />

wiedergeben und sogar auf die Festplatte kopieren.<br />

ERGEBNIS<br />

sehr gut<br />

86 %<br />

30<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

befriedigend<br />

Videoweb<br />

600S<br />

5.2010<br />

TESTERGEBNIS<br />

5.2010<br />

befriedigend<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

VIDEOWEB 600S<br />

Der Anbieter Videoweb ist seit Mitte des Jahres mit<br />

seinem ersten Hybridreceiver auf dem Markt. Das innovative<br />

Konzept vereint klassischen HD-Plus-Empfänger<br />

und modernen IPTV-Receiver. An der Front stehen ein<br />

alphanumerisches Display sowie ein USB-Anschluss<br />

bereit. Hinter einer seitlich zu öffnenden Klappe verbergen<br />

sich noch ein Kartenleser mit HD-Plus-Smartcard<br />

sowie eine zusätzliche CI-Schnittstelle. Die Rückseite<br />

weist eine auf den ersten Blick enttäuschende Ausstattung<br />

auf: Neben dem HDMI-Ausgang sind lediglich ein<br />

optischer Tonausgang sowie der Netzwerkanschluss<br />

nebst zweiter USB-Buchse zu finden. Wer noch ein altes<br />

Röhrengerät besitzt, sollte wegen der fehlenden Scartbuchse<br />

nach einer Alternative Ausschau halten.<br />

Die Box wird vorkonfiguriert ausgeliefert, sodass schon<br />

beim ersten Start der komplette Funktionsumfang genutzt<br />

werden kann. Aus ihren zusätzlichen Talenten<br />

macht die Videoweb 600S keinen Hehl. Auf einer im<br />

iPhone-Look gestalteten Portalseite mit Icons kann<br />

zwischen TV und zusätzlichen Internetanwendungen<br />

gewählt werden. Im Fernsehbereich empfängt uns eine<br />

übersichtlich sortierte Kanalliste. Schnell fällt im Test<br />

das erste Manko des Modells auf, denn die Umschaltzeiten<br />

sind mit teilweise über drei Sekunden deutlich<br />

zu lang. Zappen macht mit diesem Receiver – noch –<br />

keinen Spaß.<br />

Der Programmführer hingegen bietet dank Einzelkanalvorschau<br />

eine hohe Übersichtlichkeit. Timer können direkt<br />

programmiert werden. Ist ein externer Datenträger<br />

per USB angeschlossen, lassen sich Sendungen mitschneiden.<br />

Achtung: Sobald Sie die Box in den Standby-Zustand<br />

schalten, werden Vormerkungen nicht mehr<br />

berücksichtigt. Bleibt zu hoffen, dass dieser Bug schnell<br />

behoben wird. Updates sind beim Videoweb-Receiver<br />

über das Netzwerk möglich und erfolgen regelmäßig.<br />

Dabei sucht der 600S eigenständig beim Ausschalten<br />

nach bereitgestellten Dateien und installiert diese<br />

direkt. Bei der Videoqualität müssen kleinere Abstriche<br />

Timer können aus dem EPG programmiert werden,<br />

doch im Stand-by-Modus starten Aufnahmen nicht<br />

gegenüber den restlichen Kandidaten gemacht werden –<br />

unsere eingespielten Testsequenzen fördern eine leichte<br />

Kantenunschärfe zutage. Keine Mängel stellen wir<br />

hingegen bei der HDMI-Protokollanalyse fest.<br />

Abschließend ein paar Worte zur Interaktivität: Neben<br />

dem Abruf kostenloser und kostenpflichtiger Filme<br />

sowie Kinovorschauen, die sowohl im Standard-TV-Modus<br />

als auch in hochauflösender Qualität bereitstehen,<br />

wurden Dienste wie Tagesschau.de, Picasa und eine<br />

Sammlung von TV-Streams integriert. Der Zugriff auf<br />

die ZDF-Mediathek und weitere Dienste nach HbbTV-<br />

Standard soll zeitnah folgen, versprechen die Entwickler.<br />

Im Test überzeugt der Receiver an dieser Stelle mit<br />

sehr flüssigen Bildern – selbst bei der Wiedergabe von<br />

HDTV-Material aus dem Internet.<br />

ERGEBNIS<br />

66 %<br />

befriedigend<br />

sehr gut<br />

Humax<br />

iCord HD+<br />

TESTERGEBNIS<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

5.2010<br />

HUMAX ICORD HD+<br />

Der iCord HD+ ist das Flaggschiff unter den HD-Plus-<br />

Boxen. Er besitzt an der Front ein alphanumerisches<br />

Display, zudem hat der Hersteller den HD-Plus-geeigneten<br />

Kartenschacht, eine USB-Schnittstelle sowie<br />

einen CI-Schacht hinter der Frontklappe integriert. An<br />

der Rückseite stehen diverse Video-, Audio- und Datenschnittstellen<br />

parat. Einzig ein YUV-Set vermissen<br />

wir. Die Netzwerkschnittstelle erlaubt die Einbindung<br />

interaktiver Zusatzfunktionen über Netzwerk. Mehr als<br />

genügend Speicherplatz bietet die integrierte Festplatte<br />

mit einer Speicherkapazität von einem Terabyte. Im<br />

Alltagsbetrieb kann die Box punkten, wofür in erster<br />

Linie einfache Menüs sowie eine intuitive Bedienung<br />

ausschlaggebend sind. Durchschnittlich 1,5 s werden<br />

bei SD-Kanälen, rund zwei Sekunden beim Zappen<br />

durch die HDTV-Sendervielfalt benötigt. Der elektronische<br />

Programmführer steht nur in der Multikanalansicht<br />

parat, Timer-Programmierungen sind daher etwas<br />

schwieriger durchzuführen. Allerdings hat Humax<br />

noch ein „Schmankerl“ in petto: Die EPG-Suche findet<br />

schnell und zuverlässig die passende Wunschsendung.<br />

Es ist möglich, Aufnahmen wahlweise direkt oder timergesteuert<br />

vorzunehmen. Leider erlaubt die Firmware<br />

des Gerätes derzeit noch keine automatischen Vor- und<br />

Nachlaufzeiten. Bis zu zwei Programme können jeweils<br />

zeitgleich auf die Platte wandern. Prima gelöst: Über<br />

die Media-Taste des Signalgebers gelangt man schnell<br />

in das Aufnahmemenü, in dem alle Mitschnitte samt<br />

kleinem <strong>Vorschau</strong>bild übersichtlich archiviert sind. Im<br />

Wiedergabemodus können Sie selbstständig Marker<br />

setzen, um beispielsweise Werbung zu überspringen.<br />

Auch hier greifen jedoch die Restriktionen seitens HD<br />

Plus, und so steht die Funktion für die hochauflösenden<br />

Angebote der Privaten nicht zur Verfügung. HD-Plus-<br />

Aufnahmen lassen sich somit nicht nachbearbeiten<br />

und erlauben zudem kein schnelles Vorspulen bei der<br />

Wiedergabe. RTL HD und Vox HD können Sie folglich nur<br />

mit Werbung anschauen. Neben dem HD-Plus-Empfang<br />

Beim EPG setzt Humax wie gewohnt auf die redaktionell<br />

ausgewertete Variante des Anbieters TVTV<br />

trumpft der Humax vor allem mit seinen reichhaltigen<br />

Multimedia-Funktionen auf und kann uns in diesem Bereich<br />

voll überzeugen. Dank der Unterstützung für Netzwerkapplikationen<br />

können so beispielsweise die Mediathek<br />

der ARD, Maxdome oder Wikipedia direkt über<br />

den Receiver auf den Fernsehschirm geholt werden.<br />

In puncto Bildqualität stellt der Receiver im TV-Modus<br />

vollkommen zufrieden. Hohe Schärfe und Detailtreue<br />

sorgen für den perfekten HD-Genuss. Untermauert<br />

werden diese optischen Eindrücke auch durch die<br />

Messungen an den analogen Videoschnittstellen sowie<br />

die HDMI-Protokollanalyse. Anhand der Messprotokolle<br />

werden keine Fehler diagnostiziert. Dank des geringen<br />

Standby-Verbrauchs muss der Netzschalter beim iCord<br />

HD+ nicht genutzt werden.<br />

ERGEBNIS<br />

sehr gut<br />

85 %<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 31


Test l Vergleich HD-Plus-Receiver<br />

HD-Plus-Zapper<br />

HD-Plus-Mittelklasse<br />

AUSSTATTUNG Testsieger Sieger Preis/Leistung Testsieger Sieger Preis/Leistung<br />

Allgemein<br />

Hersteller Kathrein Homecast Technotrend Telestar Smart<br />

Modell UFS 931 SW/HD+ Pure HD + TT-select S845 HD+ Diginova HD+ CX 10<br />

Empfangsart Satellit Satellit Satellit Satellit Satellit<br />

Preis/Straßenpreis 209 Euro/199 Euro 129 Euro/120 Euro 259 Euro/239 Euro 319 Euro/309 Euro 199 Euro/199 Euro<br />

Maße B/H/T 270 × 167 × 34 mm 255 × 155 × 45 mm 432 × 250 × 57 mm 310 × 210 × 55 mm 260 × 225 × 54 mm<br />

Gewicht ca. 2 kg ca. 0,8 kg ca. 1,2 kg ca. 1,5 kg 1,2 kg<br />

Informationen www.kathrein.de www.homecast.de www.ttgoerler.de www.telestar.de www.smart-electronic.de<br />

Anschlüsse<br />

HDMI<br />

Scart<br />

Cinch<br />

S-Video<br />

HDMI<br />

Scart<br />

Cinch<br />

S-Video<br />

HDMI<br />

Scart<br />

Cinch<br />

S-Video<br />

HDMI<br />

Scart<br />

Cinch<br />

S-Video<br />

HDMI<br />

Scart<br />

Cinch<br />

S-Video<br />

digitales Video<br />

RGB<br />

YUV<br />

FBAS<br />

S-Video<br />

digitales Audio<br />

/ / / / /<br />

(koaxial/optisch)<br />

RS-232/USB/Ethernet/SATA / / / / / / / / / / / / / / /<br />

Video-Signalarten 1080i, 720p, 576p 1080i, 720 p, 576p 1080i, 720 p, 576p, 576i 1080i, 720 p, 576p 1080i, 720 p, 576p, 576i<br />

Anzahl Tuner 1 1 1 1 1<br />

LNB-Ausgänge 1 1 1<br />

Pay-TV-geeignet<br />

Sky-tauglich mit CI-Modul mit CI-Modul mit CI-Modul<br />

Merkmale<br />

Display <strong>LED</strong>/LCD/O<strong>LED</strong> / / / / / / / / / /<br />

Festplattenkapazität geplant USB extern USB extern<br />

Programmspeicherplätze 4000 5000 4000 5000 5000<br />

16 : 9-Umschaltung automatisch automatisch automatisch automatisch automatisch<br />

EPG-Darstellung Einzel-/Multikanal / / / / /<br />

Aufnahmetimer/Time-Shift / / / / /<br />

Bild-in-Bild-/Zoom-Funktion / / / / /<br />

Umschaltgeschwindigkeit


HD-Plus-PVR<br />

AUSSTATTUNG<br />

Allgemein<br />

Hersteller Comag Micro Electronic Atevio Videoweb Humax<br />

Modell SL 60 HD+ Micro M120HD+ AV 200 HD CI+ 600S iCord HD+<br />

Empfangsart Satellit Satellit Satellit Satellit Satellit<br />

Preis/Straßenpreis 149 Euro/149 Euro 159 Euro/159 Euro 169 Euro/159 Euro 249 Euro/249 Euro 649 Euro/599 Euro<br />

Maße B/H/T 280 × 170 × 45 mm 280 × 170 × 45 mm 295 × 170 × 40 mm 315 × 230 × 45 mm 380 × 250 × 55 mm<br />

Gewicht 0,9 kg 0,9 kg 0,9 kg 0,8 kg 3,5 kg<br />

Informationen www.comag.de www.micro-nh.de www.atevio.de www.videoweb.de www.humax-digital.de<br />

Anschlüsse<br />

digitales Video<br />

RGB<br />

YUV<br />

FBAS<br />

S-Video<br />

HDMI<br />

Scart<br />

Cinch<br />

S-Video<br />

HDMI<br />

Scart<br />

Cinch<br />

S-Video<br />

digitales Audio<br />

/ / / / /<br />

(koaxial/optisch)<br />

RS-232/USB/Ethernet/SATA / / / / / / / / / / / / / / /<br />

Video-Signalarten 1080i, 720 p, 576p, 576i 1080i, 720 p, 576p, 576i 1080i, 720 p, 576p 1080i, 720 p, 576p 1080i, 720 p, 576p<br />

Anzahl Tuner 1 1 1 1 2<br />

LNB-Ausgänge 1 1 1 1<br />

Pay-TV-geeignet<br />

Sky-tauglich mit CI-Modul mit CI-Modul mit CI-Modul<br />

Merkmale<br />

Display <strong>LED</strong>/LCD/O<strong>LED</strong> / / / / / / / / / /<br />

Festplattenkapazität USB extern USB extern USB extern USB extern 1 TB intern<br />

Programmspeicherplätze 5000 5000 5000 5000 8000<br />

16 : 9-Umschaltung automatisch automatisch automatisch automatisch automatisch<br />

EPG-Darstellung Einzel-/Multikanal / / / / /<br />

Aufnahmetimer/Time-Shift / / / / /<br />

Bild-in-Bild-/Zoom-Funktion / / / / /<br />

Umschaltgeschwindigkeit


Test l Vergleich HD-Plus-Receiver<br />

Fazit<br />

In unserem Vergleichstest haben wir insgesamt<br />

drei Gattungen von HD-Plus-Receivern auf Herz<br />

und Nieren geprüft. Den Auftakt machten drei<br />

Geräte der Einstiegsklasse. Hier konnte sich<br />

die Box von Kathrein knapp gegen den Kontrahenten<br />

Pure HD+ durchsetzen. Ausschlaggebend<br />

war an dieser Stelle, dass das Gerät<br />

aus Rosenheim eine übersichtlichere Menüstruktur<br />

sowie eine zwar nur geringfügig, aber<br />

insgesamt bessere Hardware-Ausstattung mitbringt.<br />

Dank der USB-Schnittstelle besteht bei<br />

diesem Receiver die Möglichkeit, multimediale<br />

Zusatzfunktionen zu integrieren. Der zusätzliche<br />

CI-Aufnahmeschacht gestattet außerdem<br />

den Zugriff auf Pay-TV-Angebote, etwa von<br />

Sky. Nichtsdestotrotz muss sich die Pure-Box<br />

keinesfalls verstecken. Für Nutzer, die ausschließlich<br />

einen einfach zu handhabenden<br />

Zapping-Receiver benötigen oder eine preiswerte<br />

HD-Plus-Alternative für das Schlaf- oder<br />

Kinderzimmer im Auge haben, ist der Empfänger<br />

auf alle Fälle geeignet. Der Technotrend-Receiver,<br />

der sich ebenfalls in diesem Dreierfeld<br />

tummelt, muss sich mit dem letzten Platz<br />

begnügen. Der breiteste Kandidat im gesamten<br />

Testfeld weist zwar keine Fehler auf, allerdings<br />

vermissen wir zusätzliche Multimedia-Talente,<br />

die man bei einem Anschaffungspreis von deutlich<br />

über 200 Euro erwarten darf. Ein Tester<br />

bezeichnete die Box als gutes und solides,<br />

aber gleichzeitig auch langweiliges DVB-Gerät.<br />

In der zweiten und zugleich größten Kategorie<br />

rangen gleich sechs HD-Plus-Receiver um den<br />

Sieg. Absetzen konnte sich die Box von Telestar.<br />

Der Diginova HD+ sicherte sich allein bei<br />

der Hardware-Ausstattung bis zu zehn Punkte<br />

mehr als manch anderer Konkurrent aus diesem<br />

Testfeld. In Bezug auf die Menüstruktur sowie<br />

den Funktionsumfang gibt ebenso wenig Anlass<br />

zur Kritik. Dank ausgezeichneter Bildqualität<br />

kann sich der Diginova HD+ sogar das Prädikat<br />

„sehr gut“ sichern. Dicht an die Fersen dieses<br />

Gerätes heftet sich der neueste Smart-Empfänger.<br />

Der CX 10 überzeugt mit einer ordentlichen<br />

Anschlussvielfalt sowie einem einfachen Bedienkonzept.<br />

Schwächen zeigten sich im Test<br />

nur, wenn es um HD-Plus-Aufnahmen ging. Hier<br />

muss der Receiver passen und weist den Nutzer<br />

per Bildschirmeinblendung darauf hin, dass<br />

eine Aufnahme der Sendungen aus lizenzrechtlichen<br />

Gründen nicht möglich ist. Allerdings haben<br />

wir von Smart erfahren, dass man an einer<br />

Lösung arbeitet und mit einem der kommenden<br />

Firmware-Updates die HD-Flag-Auswertung, die<br />

das Vorspulen auf den privaten HDTV-Programmen<br />

unterbindet, implementieren will. Dann<br />

funktionieren auch Aufzeichnungen etwa von<br />

RTL HD. Die beiden sehr ähnlichen Receiver von<br />

Comag und Microelectronic müssen bereits auf<br />

der Hardware-Seite Punktabzüge hinnehmen.<br />

Als ärgerlich empfinden wir die hervorstehende<br />

HD-Plus-Karte. Bei Aufnahmen konnten uns<br />

beide Kandidaten allerdings überzeugen.<br />

Abwertungen auf Seiten der Hardware müssen<br />

ebenfalls die auf die Plätze verwiesenen Kontrahenten<br />

von Atevio und Videoweb hinnehmen.<br />

Gerade beim Videoweb-Gerät ist Vorsicht<br />

geboten, denn dieser Receiver kann wegen des<br />

Verzichts auf analoge Videoschnittstellen ausschließlich<br />

mit Flachbildfernsehern verwendet<br />

werden. Obwohl es bei den Grundfunktionen<br />

des 600S noch den einen oder anderen Fehler<br />

gibt, besitzt die Box dank eines reichhaltigen<br />

Applikationsumfangs für internetbasierte Anwendungen<br />

jede Menge Potenzial. Trotzdem<br />

kommt das Modell aktuell über ein befriedigendes<br />

Testergebnis nicht hinaus. Hier sind die<br />

Programmierer gefragt, um die im Test festgestellten<br />

Mängel bei Aufnahmen, die leichte Unschärfe<br />

bei SD-Bildern sowie die lückenhafte<br />

Unterstützung von CI-Modulen schnell in den<br />

Griff zu bekommen.<br />

Außer Konkurrenz läuft der iCord HD+ von<br />

Humax. Dieser Twin-Festplattenrekorder überzeugt<br />

durch seinen reichhaltigen Funktionsumfang<br />

sowie eine sehr gute Ausstattung. Zum<br />

Testzeitpunkt war der iCord HD+ das einzige<br />

Twin-Tuner-Modell am Markt, das sich auf den<br />

Dialog mit HD Plus versteht.<br />

Ricardo Petzold<br />

Reaktivierung der Karte HD-Plus-Alternativen<br />

Für die ersten Käufer von HD-<br />

Plus-Geräten endet in wenigen<br />

Wochen der Freischaltzeitraum.<br />

Im Klartext: Der Nutzer wird dann<br />

von einem schwarzen Bildschirm<br />

begrüßt, wenn er auf einen der<br />

privaten HD-Sender umschaltet.<br />

Ganz schwarz bleibt der Bildschirm<br />

allerdings nicht, wie die<br />

Testredaktion bei Prüfungen feststellen<br />

konnte. Sobald die Karte<br />

abgelaufen ist, erscheint bei Anwahl<br />

eines HD-Plus-Programms<br />

eine entsprechende Einblendung<br />

verbunden mit dem Hinweis, dass<br />

der Kunde den Bezugszeitraum<br />

selbstständig verlängern kann.<br />

In der Servicemeldung, die der<br />

Receiver generiert, werden Internetadresse<br />

und Telefonnummer<br />

direkt mitgeliefert. Wer sich entscheidet,<br />

seine Karte unter Hinterlegung<br />

persönlicher Daten zu<br />

verlängern, zahlt 50 Euro für die<br />

ein Jahr lang gültige Reaktivierung.<br />

Wer hingegen weiterhin anonym<br />

HD-Plus-Programme sehen<br />

möchte, kann im Fachhandel eine<br />

neue Smartcard erwerben, die<br />

allerdings mit 55 Euro zu Buche<br />

schlägt. Anonymität hat bei HD<br />

Plus also ihren Preis.<br />

Da HD Plus auch die CI-Plus-<br />

Schnittstelle unterstützt, können<br />

die auf der Plattform vertretenen<br />

Sender mit einer wachsenden<br />

Zahl von Fernsehgeräten, die<br />

über einen integrierten DVB-<br />

S2-Digitaltuner nebst CI-Plus-<br />

Einschub verfügen, empfangen<br />

werden. Die notwendigen Module<br />

sind für knapp 80 Euro im Handel<br />

erhältlich. Sie kümmern sich<br />

um die Decodierung der privaten<br />

HD-Ausstrahlungen im TV-Gerät.<br />

Die ersten HDTV-Receiver mit<br />

CI-Plus-Unterstützung sind mittlerweile<br />

ebenso verfügbar. So<br />

kann die Plattform seit August<br />

mit dem Twin-Receiver Nanoxx<br />

Omega HD+, der über eine eingebaute<br />

Festplatte verfügt, genutzt<br />

werden. Die Set-Top-Box ist zu<br />

Preisen um 500 Euro im Handel<br />

erhältlich und bringt einen ähnlichen<br />

Funktionsumfang wie der<br />

in dieser Ausgabe getestete Humax<br />

iCord HD+ mit. Auch Topfield,<br />

Wisi und Technisat bieten bereits<br />

Receiver mit CI-Plus-Schnittstelle<br />

an, die für das Zusammenspiel<br />

mit HD Plus ausgelegt sind.<br />

34<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


TIPPS UND TRICKS ZUM TESTSIEGER<br />

Multimedialer Tausendsassa<br />

Der iCord HD+ ist derzeit das Flaggschiff unter den HD-Plus-Empfangsgeräten.<br />

Dank Twin-Tuner, integrierter Festplatte und Internetanbindung<br />

überzeugte er im Test am meisten. Grund genug, Ihnen einige weitere<br />

Eindrücke zu liefern und die Multimedia-Funktionen genauer vorzustellen.<br />

Anzeige<br />

Neben den multimedialen Funktionen,<br />

die über die interne Festplatte, angeschlossene<br />

USB-Datenträger sowie<br />

lokale Netzwerke bereitgestellt werden, kann<br />

der neue iCord HD+ auf interaktive Multimedia-Applikationen<br />

im Internet zurückgreifen.<br />

Der Hersteller hat ARD-Mediathek, Wikipedia,<br />

eine Sammlung von Internetradios sowie das<br />

virtuelle Fotoalbum Flickr integriert. Zudem<br />

besteht die Möglichkeit des Zugriffs auf die<br />

Internetvideothek Maxdome von Pro Sieben<br />

Sat 1, der seit Mitte August im Testbetrieb läuft.<br />

Über ein eigenes Humax-Portal können Anwender<br />

darüber hinaus aktuelle Software downloaden<br />

oder per FAQ Antworten auf typische<br />

Benutzerfragen erhalten.<br />

Wir möchten hier auf die interaktiven Anwendungen,<br />

die von der ARD bereitgestellt werden,<br />

näher eingehen. Zu erreichen sind die Funktionen<br />

aus allen Bediensituationen heraus über<br />

die TV-Portal-Taste. Befinden Sie sich allerdings<br />

auf einem ARD-Programmplatz, funktioniert der<br />

Zugriff auch über den roten Button der Fernbedienung.<br />

Hier finden sich sehr viele Wissenschafts-<br />

und Talk-Sendungen wie „Quarks & Co“,<br />

Kinderprogramme sowie die „Tagesschau in 100<br />

Sekunden“. Verständlicherweise darf an dieser<br />

Stelle bei den Inhalten noch keine HDTV-Qualität<br />

erwartet werden. Die Sender wollen zunächst<br />

sicherstellen, dass möglichst viele Anwender<br />

die Services parallel nutzen können. Dies ist<br />

vorerst nur machbar, wenn die Bitrate und damit<br />

die Güte des Bildes auf niedrigem Niveau gehalten<br />

werden. Für kurze Infosendungen geht die<br />

Videoqualität fürs Erste in Ordnung.<br />

Ebenfalls neu unterstützt wird der sogenannte<br />

digitale Videotext. In diesem Punkt ist wieder<br />

einmal die ARD der Vorreiter. Als einziger<br />

Sender bietet sie eine solche Applikation an,<br />

Konkurrent RTL befindet sich noch im Testbetrieb.<br />

Schnell werden die Vorzüge des neuen<br />

Services deutlich: Der digitale Videotext wirkt<br />

mit zusätzlichen Bildern grafisch ansprechend,<br />

navigiert sich zügig und passt sich modernen<br />

Flachbildschirmen viel besser an.<br />

Ricardo Petzold<br />

Auf der Portalseite können Sie auswählen, welche<br />

Applikation genutzt werden soll<br />

Wenn Sie eine Sendung verpasst haben, springt die<br />

Mediathek als nützlicher Helfer in die Bresche<br />

Menüs im Überblick<br />

Gegenüber den bekannten iCord-HD-Modellen präsentiert<br />

sich das Bildschirmmenü in überarbeiteter Form<br />

Beim EPG setzt Humax wie gehabt auf die redaktionell<br />

ausgeweitete Variante des Anbieters TVTV<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

Beim Umschalten der Kanäle wird im Infofenster die<br />

aktuelle Sendungsbezeichnung angezeigt<br />

Über die „Media“-Taste erreichen wir das Archiv, das<br />

zu jedem Mitschnitt Miniaturbilder zeigt<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 35


Test l xxx<br />

ACHT <strong>LED</strong>-LCDS IM TEST<br />

Große Erleuchtung<br />

In unserem Intensivtest nehmen wir sowohl kompakte Zweitfernseher<br />

der 32-Zoll-Klasse als auch Displays jenseits der Meter-Marke mit unglaublichem<br />

Kontrast unter die Lupe – Überraschungen inklusive.<br />

Philips 32PFL9705 37<br />

Sony KDL-32EX705 38<br />

Samsung UE32C8790 40<br />

Orion TV32LB1000 41<br />

Panasonic TX-L32D28 42<br />

LG 47LE8500 43<br />

Sony KDL-46HX905 44<br />

Philips 46PFL8605K 46<br />

Lesen Sie hier<br />

<strong>LED</strong>-hinterleuchtete<br />

Bildschirme mit kleinen<br />

Bilddiagonalen<br />

müssen sich vor ihren<br />

größeren Brüdern<br />

hinsichtlich Bildqualität<br />

und Ausstattung<br />

kaum noch verstecken.<br />

Lediglich minimale<br />

Abstriche sind<br />

hinzunehmen, wie<br />

unser Test beweist.<br />

Dennis Schirrmacher<br />

Wirklich klein ist ein 32-Zoll-Gerät<br />

nicht – so misst die Bildschirmdiagonale<br />

immer noch beachtliche 81<br />

Zentimeter (cm). Alle Flachbildfernseher im Test<br />

liefern Full-HD-Auflösung mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten,<br />

die „HD ready“-Auflösung (1 366 × 768<br />

Pixel) wurde mittlerweile selbst bei kompakteren<br />

Geräten aus dem Markt verdrängt. Die Bilderzeugung<br />

aller Kandidaten basiert auf der LCD-<br />

Technik, hinterleuchtet werden die Panels von<br />

energiesparenden <strong>LED</strong>s. Der Durchschnittsverbrauch<br />

sinkt so auf unter 100 Watt (W). Bei vier<br />

der kleinen <strong>LED</strong>-LCDs strahlen die Leuchtdioden<br />

aus dem Rahmen (Edge-<strong>LED</strong>), was schlanken Gehäusekonstruktionen<br />

Tür und Tor öffnet. Unsere<br />

Redakteure deckten bei ihren Messungen aber<br />

auch Schwächen der Beleuchtungstechnik auf.<br />

Wir feiern darüber hinaus eine echte Weltpremiere<br />

und stellen Ihnen von Philips das erste 32-<br />

Zoll-Gerät mit vollflächiger <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung<br />

vor, die in Zonen lokal dimmbar ist.<br />

In Sachen Ausstattung überzeugen die kleinen<br />

Flachmänner durch drahtloses WLAN*, Internetanbindung<br />

und vielfältige Medienwiedergabe –<br />

wahlweise von Rechnern im lokalen Netzwerk<br />

oder von USB-Medien. Einige Modelle zeichnen<br />

TV-Inhalte zudem auf externe Festplatten auf<br />

und unterstützen zeitversetztes Fernsehen. Abstriche<br />

sind im 3-D-Betrieb zu verzeichnen, der<br />

den großen Vertretern der gleichen Baureihe<br />

vorbehalten bleibt. Bei der Bildqualität verhält<br />

es sich ähnlich. Während am oberen Ende der<br />

Größenskala eine 200-Hertz-Zwischenbildberechnung<br />

die Regel ist, müssen die Junioren<br />

mit 100 Hertz (Hz) vorliebnehmen. Die Güte<br />

der Bewegtbildschärfe muss den Vergleich aber<br />

keinesfalls scheuen, weil aktuelle 100-Hz-Bildschaltungen<br />

äußerst effizient zu Werke gehen.<br />

Im zweiten Teil des Vergleichstests dürfen dann<br />

ein 42- , ein 46- und ein 47-Zöller zeigen, was<br />

sie können. Die beiden Letztgenannten verfügen<br />

über vollflächige <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung (Local<br />

Dimming) und lassen mit beachtlichen Kontrasten<br />

echte Kinoatmosphäre aufkommen. Ein<br />

Kandidat setzt mit seiner 400-Hz-Zwischenbildberechnung<br />

(200 Hz plus Backlight Blinking) zudem<br />

neue Maßstäbe bei der Bewegtbildschärfe.<br />

Ob TV-Winzling oder Wohnzimmer-Flaggschiff –<br />

dank fortschrittlicher Technik müssen Sie selbst<br />

im Schlafzimmer nicht auf authentischen Filmgenuss<br />

verzichten und können im Herzen Ihres<br />

Heimkinos sogar 3-D-Blockbuster genießen.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, LG, Orion, Panasonic, Philips, Samsung, Sony<br />

36 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

5.2010<br />

gut<br />

Philips<br />

32PFL9705K<br />

TESTSIEGER 32 ZOLL<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

Max: 47,95 ˚C<br />

Der 32PFL9705K heizt sich im Betrieb unregelmäßig<br />

auf, kommt aber über die 50-Grad-Marke nicht hinaus<br />

EINSTELLUNGSHILFEN<br />

Allgemein<br />

Perfect Pixel HD<br />

Smart Bild Kino HD Natural Motion Aus<br />

Kontrast<br />

60–100 (reguliert<br />

Bildhelligkeit)<br />

100/200 Hz<br />

Clear LCD<br />

Helligkeit 50 Optimale Auflösung Ein<br />

Farbe 50 Dynamic Contrast Aus oder Minimum<br />

Schärfe 2<br />

Dynamische Hintergrundbeleuchtung<br />

Optimales Bild<br />

Rauschunterdrückung je nach Wunsch Gamma 0 (alternativ bis +3)<br />

Warm oder<br />

Weitere Einstellungen Aus<br />

Farbweiß<br />

Personalisiert Lichtsensor Ein<br />

(125, 110, 68)<br />

Bildformat Nicht skaliert<br />

Ein<br />

Im Gegensatz zur günstigeren Serie 8000 spendiert Philips dem 32PFL9705K eine vollwertige <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung,<br />

bessere Lautsprecher, 3-Wege-Ambilight und eine entspiegelte Kunststoffscheibe<br />

PHILIPS 32PFL9705K<br />

Philips präsentiert mit diesem Gerät erstmals<br />

einen 32-Zoll-Flachbildschirm, der eine<br />

echte <strong>LED</strong>-Hintergrundbeleuchtung mit Local<br />

Dimming zur Kontrastanhebung einsetzt. Aus<br />

diesem Grund wirkt der 32PFL9705K von der<br />

Seite betrachtet nicht so flach wie Edge-<br />

<strong>LED</strong>-Zeitgenossen, deren Leuchtmittel nur im<br />

Rahmen verbaut wurden. Das Direct-<strong>LED</strong>-Verfahren<br />

erhöht das Gehäusevolumen, birgt<br />

jedoch unschätzbare Vorteile – und dies nicht<br />

nur im Bereich der Bildqualität. Philips weiß<br />

die zusätzliche Bautiefe für die Klangwiedergabe<br />

zu nutzen und so überrascht der<br />

PFL9705K mit einem ausgezeichneten Klang,<br />

der manch größeres Modell zu überflügeln<br />

vermag. Individuelle Abstimmbarkeit wird<br />

beim 32PFL9705K großgeschrieben, angefangen<br />

beim simplen Ersteinrichtungsassistenten,<br />

nach dessen Durchführung das Ergebnis<br />

in ein persönliches Profil übertragen wird, bis<br />

hin zur großzügigen Anzahl von Voreinstellungen,<br />

die auch als Basis für eine persönliche<br />

Justierung dienen können. Unpraktisch ist<br />

Die ovale Form ist gewöhnungsbedürftig,<br />

die Fernbedienung<br />

liegt aber gut in der Hand. Über<br />

den Button „Home“ greifen Sie<br />

auf das Menü zu<br />

Das Hauptbedienelement ist<br />

doppelt belegt, während des<br />

Tests stiftete das oft Verwirrung<br />

Die Tasten haben einen angenehmen<br />

Druckpunkt und die<br />

Fernbedienung ist auf das<br />

Wesentliche reduziert<br />

hingegen die Reduzierung der Gerätesteuerung<br />

auf das Menü „Home“. Einerseits ermöglicht<br />

dies eine schnelle Anwahl aller Unterhaltungsmöglichkeiten,<br />

soll andererseits jedoch<br />

eine Kleinigkeit an Bild oder Klang optimiert<br />

werden, tun sich zuweilen sehr lange Menüwege<br />

auf. Direktwahlmöglichkeiten auf der<br />

Fernbedienung sucht man aufgrund der reduzierten<br />

Tastenanzahl vergeblich.<br />

Der 32PFL9705K erreicht durch die direkte Hinterleuchtung<br />

und das gezielte Abdunkeln einzelner<br />

Bildteile einen Kontrasteindruck, den<br />

Filmliebhaber sonst nur von den Topmodellen<br />

mit größerer Bilddiagonalen kennen. Die <strong>LED</strong>s<br />

erlauben eine sehr homogene Ausleuchtung<br />

der Bildfläche, womit der Kontrasteindruck<br />

über die ganze Fläche konstant bleibt. Dunkle<br />

Bereiche erscheinen tiefschwarz, nimmt<br />

deren Fläche überhand, werden jedoch auch<br />

die hellen Bildanteile deutlich in ihrer Leuchtkraft<br />

reduziert. Umgekehrt vermögen es die<br />

<strong>LED</strong>s, das Bild sehr hell erstrahlen zu lassen,<br />

wodurch der 32PFL9705K selbst bei Tageslicht<br />

eine gute Figur macht. Das nach hinten<br />

abstrahlende Ambilight unterstreicht den<br />

kontrastreichen Eindruck und suggeriert ein<br />

größeres Bild. Betrachten Sie den Fernseher<br />

leicht von der Seite, treten die <strong>LED</strong>s aber<br />

unangenehm hell in Erscheinung. Ebenfalls<br />

nicht optimal: Der Lichtsensor nimmt keinen<br />

Einfluss auf die Intensität des Ambilight. Seitlich<br />

betrachtet schwindet der ansonsten tadellose<br />

Bildeindruck: Um helle Bildelemente<br />

bildet sich eine Aura, Schwarz wirkt aufgehellt<br />

und Rottöne erscheinen violett. Konturverbesserer<br />

und 200-Hz-Zwischenbildberechnung*<br />

sorgen dagegen für detailreiche Bilder, die<br />

bei frontaler Sitzposition überzeugen. Nur<br />

bei TV-Signalen und SD-Zuspielungen sollte<br />

Die Scart-, Ethernet- und Komponenten-Buchsen erschweren<br />

eine Wandmontage<br />

Philips noch nachbessern: Die Bilder wirken<br />

zwar scharf, aber Kantenflimmern mindert<br />

den TV-Genuss. Einen großen Vorteil<br />

für Filmfans stellt die verbesserte Signalverarbeitung<br />

dar, die eine optimale Bildschärfe<br />

ohne Bewegungsglättung erlaubt, sodass<br />

der Kinocharakter bei Filmen erhalten bleibt.<br />

Probleme bereiteten im Test HD-Signale in<br />

60 Hz, deren Wiedergabe unser Modell mit<br />

Bildrucklern quittierte.<br />

Philips ist mit dem PFL9705K eine kleine<br />

Revolution gelungen, indem der Hersteller<br />

die direkte <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung erstmals in<br />

der Kompaktklasse integriert. Das lokale Abschalten<br />

von Leuchtmitteln zur Kontrasterhöhung<br />

funktioniert gut und ist den Aufpreis<br />

gegenüber dem Edge-<strong>LED</strong>-Modell wert. Hinzu<br />

kommen Tuner für alle TV-Empfangswege,<br />

umfangreiche Internetvideo- und Netzwerkfunktionen<br />

sowie die Möglichkeit, das Gerät<br />

als Set-Top-Box für die Onlinevideothek Videoload<br />

zu nutzen. Einzig die 3-D-Funktionalität<br />

bleibt dem 32-Zöller verwehrt, die größeren<br />

Modelle der Serie 9000 sollen darüber hinaus<br />

mit 400-Hz-Technik und den noch helleren<br />

Bright-Pro-<strong>LED</strong>s aufwarten.<br />

ERGEBNIS<br />

84 %<br />

gut<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 37


Test l 8 <strong>LED</strong>-TVs von 32 bis 47 Zoll<br />

Max: 43,43 ˚C<br />

Der Sony erreicht seinen wärmsten Punkt an den<br />

oben und unten angebrachten <strong>LED</strong>-Leisten<br />

EINSTELLUNGSHILFEN<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

5.2010<br />

gut<br />

Sony<br />

KDL-32EX705<br />

TESTERGEBNIS<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

Allgemein<br />

Bildmodus Anwender Dyn. NR Aus<br />

Hintergrundlicht je nach Wunsch MPEG NR Aus<br />

Kontrast Max Motionflow Standard<br />

Helligkeit 46 Filmmodus<br />

bei Bedarf Automatisch<br />

2<br />

Farbe 50<br />

RG 0<br />

Farbton 0<br />

GG -4<br />

Farbtemperatur Warm 2<br />

WB<br />

BG -7<br />

RB +7<br />

Schärfe 20<br />

GB 0<br />

Sonys Einstiegsserie muss sich nicht verstecken und überzeugt mit einer tollen Ausstattung und scharfen<br />

Bildern – lediglich bei der Verarbeitung müssen Sie Abstriche machen<br />

SONY KDL-32EX705<br />

Seit Einführung der neuen Produktserien kennzeichnet<br />

Sony diese mit den vier Oberbegriffen<br />

Presence, Signature, Cinematic und Essential.<br />

Dabei ist der Name Programm. Die Cinematic-<br />

Serie etwa bietet als einzige ein Modell mit einer<br />

Direct-<strong>LED</strong>-Beleuchtung (Local Dimming) für<br />

knackige Kontraste und ein beeindruckendes<br />

Kinoerlebnis. Der KDL-32EX705 gehört zur Essential-Reihe,<br />

Sonys aktueller Einsteigerflotte. Bei<br />

Ausstattung und Bildqualität müssen trotzdem<br />

kaum Abstriche gemacht werden.<br />

Auf der Anschlussseite offeriert der 32-Zöller vier<br />

HDMI-Schnittstellen, einen YUV-Eingang sowie<br />

zwei Scartbuchsen. Auf diese Weise können Sie<br />

auch ältere Zuspieler weiter betreiben. Zudem<br />

hat Sony dem Fernseher drei digitale Tuner-Module<br />

spendiert. Die DVB-S- und DVB-C-Empfänger<br />

verarbeiten zusätzlich auch HDTV-Signale, über<br />

DVB-T empfangen Sie lediglich SD-Sender. Dank<br />

der CI-Plus-Schnittstelle kann in den meisten<br />

Im oberen Bereich steuern Sie<br />

die Medienwiedergabe. Die<br />

Tasten muten etwas klein an<br />

Die Menüsteuerung funktioniert<br />

bestens, der Druckpunkt ist sehr<br />

angenehm<br />

Im Fernsehalltag hinterlässt die<br />

Fernbedienung einen guten Eindruck.<br />

Alle wichtigen Funktionen<br />

sind schnell erreichbar<br />

Fällen auf einen externen Receiver verzichtet<br />

werden. Mit geeignetem Modul nebst Smartcard<br />

lässt sich etwa das digitale Angebot von<br />

Kabel Deutschland oder – mit Folgekosten –<br />

das HD-Plus-Angebot der Privatsendergruppen<br />

RTL und Pro Sieben Sat 1 empfangen. Die<br />

USB-Schnittstellen sind beim EX705 nur für die<br />

Zuspielung von Multimedia-Formaten nutzbar,<br />

Aufnahmen auf externe Festplatten sind leider<br />

nicht möglich. Bei der Medienwiedergabe bietet<br />

Sony lediglich eine rudimentäre Formatunterstützung.<br />

Im Gegensatz dazu fällt der Internetdienst<br />

Bravia Internet Video sehr üppig aus: Von der<br />

„Tagesschau“ über Koch-, Fitness- und Modeangebote<br />

bis hin zu Filmseiten ist hier alles vertreten.<br />

Für Musikfans von besonderem Interesse:<br />

das Angebot von National Public Radio sowie<br />

die Konzertvideos der Berliner Philharmoniker –<br />

Letztere sind nur gegen Bezahlung abrufbar (29<br />

Euro im Monat oder 149 Euro pro Jahr). Neben<br />

den SD- und HD-Videoinhalten können Sie Infofenster<br />

während des laufenden Betriebs einblenden,<br />

um etwa Nachrichten- oder Wetterinfos<br />

zu verfolgen. Vorerst exklusiv bei Sony soll der<br />

Zugriff auf die Mediatheken von Pro Sieben,<br />

Sat 1 und Kabel Eins sein. Der KDL-32EX705<br />

nimmt auch über WLAN Kontakt mit dem Internet<br />

auf. Den dafür benötigten USB-Adapter müssen<br />

Sie nachkaufen. Bei der Hinterleuchtung setzt<br />

Sony auf die Edge-<strong>LED</strong>-Bauweise, bei der die<br />

Strom sparenden Leuchtdioden im Rahmen des<br />

Bildschirms verbaut werden – in diesem Fall<br />

oben und unten. Der Leistungsbedarf sinkt aufgrund<br />

der sparsamen <strong>LED</strong>s auf genügsame Werte<br />

zwischen 54 und 86 W. Typisch für einen Edge-<br />

<strong>LED</strong>-LCD, ist auch beim KDL-32EX705 die Ausleuchtung<br />

nicht optimal. Bei dunklen Bildinhalten<br />

stören helle Flecken den Bildeindruck. Durch die<br />

vergleichsweise geringe S chirmdiagonale (81 cm)<br />

Über HDMI können Sie dank des Audio Return Channels<br />

(ARC) den TV-Ton an Ihren AV-Receiver leiten<br />

fällt der Umstand aber weniger störend aus. Kopfbewegungen<br />

quittiert Sonys Sprössling mit flauen<br />

Farben und einbrechendem Kontrast, aus frontaler<br />

Position kann der Gesamteindruck aber überzeugen.<br />

Die Farbwiedergabe entspricht nahezu<br />

perfekt der HDTV-Norm. Die Farbtemperatur ist<br />

über alle Helligkeitsbereiche konstant, lediglich<br />

dunkle Bildinhalte erscheinen bläulich. Für eine<br />

optimale Bewegtbildschärfe werkelt Sonys Motionflow-Technik<br />

mit 100 Hertz (Hz) im Hintergrund<br />

und leistet ganze Arbeit. So erscheinen schnell<br />

bewegte Inhalte fast durchweg scharf, Artefakte<br />

sind eine Seltenheit. Die Qualität bleibt aber<br />

leicht hinter der 100-Hz-Zwischenbildberechnung<br />

der NX-Serie (<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010) zurück.<br />

Schnelle Bewegungen erscheinen eine Spur verwischter.<br />

Im Gegensatz zum Bildeindruck kann<br />

die Verarbeitung nicht überzeugen. So gibt es für<br />

das 32-Zoll-Gerät keinen Monolith-Standfuß und<br />

das Gehäuse besteht aus Plastik, welches schon<br />

bei leichtem Druck nachgibt. Ansonsten ist der<br />

Obergriff Essential für Sonys EX-Serie fast schon<br />

eine Untertreibung, denn der KDL-32EX705 verfügt<br />

über eine umfangreiche Ausstattung, spart<br />

Strom und überzeugt auch auf technischer Seite<br />

mit einem scharfen Bild.<br />

ERGEBNIS<br />

75 %<br />

gut<br />

38<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Mehr Programm<br />

Direkter Zugriff auf<br />

Web-TV-Programme<br />

und Streamings<br />

Mehr Qualität<br />

Sat-Receiver für alle<br />

SD-, HD- und<br />

privaten HD+<br />

Programme<br />

Mehr Information<br />

HbbTV-fähig mit<br />

SuperVideoText und<br />

den umfangreichen<br />

Mediatheken der<br />

Sender<br />

Mehr Komfort<br />

HD-Videorecorder<br />

und Pause TV über<br />

externe Festplatte<br />

Mehr<br />

Anwendungen<br />

VideoWeb TV-Portal<br />

mit Twitter, Picasa<br />

und ständig neuen<br />

Web-Anwendungen<br />

Mehr Service<br />

Automatische<br />

Aktualisierung und<br />

Erweiterung des<br />

Angebots<br />

Mehr Auswahl<br />

VideoOnDemand mit<br />

kostenlosen Filmen, Dokus,<br />

Trailern und den neusten<br />

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VideoWeb 600S ist einfach zu bedienen, liefert bestechende Qualität und wird<br />

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Die Zukunft im Fernsehen


Test l 8 <strong>LED</strong>-TVs von 32 bis 47 Zoll<br />

Max: 39,49 ˚C<br />

Das Display bleibt vergleichsweise kühl und überschreitet<br />

an keiner Stelle die 40 Grad Celsius<br />

EINSTELLUNGSHILFEN<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

5.2010<br />

Bei Samsungs kleinstem Mitglied der 8000er-Familie müssen Sie auf dreidimensionale Bilder verzichten, auch<br />

der Kontrast und die Bewegtbildschärfe müssen Federn lassen<br />

SAMSUNG UE32C8790<br />

In der letzten Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />

heimste der Samsung UE46C8790 das Prädikat<br />

„sehr gut“ ein und überzeugte unsere Testredakteure<br />

trotz der Edge-<strong>LED</strong>-Bauweise auch in puncto<br />

Kontrast und Ausleuchtung. Der UE32C8790<br />

stammt zwar aus derselben Serie, bei dem<br />

kleinsten Modell der Reihe müssen Sie aber auf<br />

knackige Kontraste verzichten. Auch die Ausleuchtung<br />

fällt typisch für Edge-<strong>LED</strong>-LCDs fleckig<br />

aus, denn der 32-Zoll-Fernseher kann die <strong>LED</strong>s<br />

in der Helligkeit nicht in einzelnen Segmenten<br />

abhängig vom Bildinhalt abstimmen. Ein großer<br />

Pluspunkt der 8000er-Serie geht somit verloren.<br />

Bei der Blickwinkelstabilität trumpft kein Modell<br />

der Serie auf. Abweichungen werden durch<br />

matte Farben und flaue Kontraste quittiert. Bei<br />

Samsungs Kleinstem müssen Sie aber in Bezug<br />

auf Ausstattung und Bildqualität auf noch mehr<br />

verzichten. So fiel auch die 3-D-Darstellung (erst<br />

ab 40 Zoll) den Kürzungen zum Opfer, statt mit<br />

Große Tasten und automatische<br />

Tastenbeleuchtung erleichtern<br />

die Bedienung im Fernsehalltag<br />

Anordnung und Druckpunkt der<br />

Navigationstasten sind gewöhnungsbedürftig,<br />

nach etwas<br />

Einarbeitungszeit geht aber<br />

alles gut von der Hand<br />

Mit den unteren Tasten steuern<br />

Sie die PVR- und Multimedia-<br />

Funktionen<br />

gut<br />

Samsung<br />

UE32C8790<br />

TESTERGEBNIS<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

Allgemein<br />

Modus Film Hautton –5<br />

Hintergrundbeleuchtung<br />

je nach Wunsch Kantenglättung Aus<br />

Kontrast 95 xvYCC Aus<br />

Helligkeit 44 Farbtemperatur Warm 2<br />

Schärfe 20–40<br />

Farbe 50<br />

Farbton (G/R)<br />

G50/R50<br />

Digitaler Rauschfilter<br />

MPEG-Rauschfilter<br />

HDMI-<br />

Schwarzanp.<br />

Aus (bei Artefakten<br />

Auto)<br />

200 Hertz (Hz) findet die Zwischenbildberechnung<br />

mit 100 Hz statt. Kinofreunde freuen sich<br />

über die in allen Modellen verfügbare getrennte<br />

Regulierung von Unschärfeminderung und Bewegungsglättung.<br />

So bleibt die Kinofilmästhetik<br />

erhalten oder Kamerafahrten gleiten auf Wunsch<br />

butterweich dahin. Aufgrund der 100 Hz erscheinen<br />

schnelle Bewegungen im Vergleich etwas<br />

unschärfer und der UE32C8790 neigt ebenso<br />

wie das große Vorbild je nach Material zur Artefaktbildung.<br />

Der Farbraum ist identisch zum 46-<br />

Zoll-Modell und die minimalen Abweichungen<br />

bei der Farbtemperatur sind zu vernachlässigen.<br />

SD-Bildsignale arbeitet der 32-Zöller ebenso<br />

ansprechend wie sein großer Bruder auf. Beim<br />

De-Interlacing* versieht er Videomaterial mit<br />

einer Kantenglättung und mindert so effizient<br />

das Kantenflimmern. Filmzuspielungen laufen<br />

komplett flimmerfrei ab.<br />

An der Bautiefe von lediglich 2,7 Zentimetern hat<br />

sich nichts geändert. Der UE32C8790 reiht sich<br />

so nahtlos in die Riege der schmalsten Flachbildfernseher<br />

der Welt ein. Auch die restliche Ausstattung<br />

ist identisch mit der des UE46C8790.<br />

Fernsehen empfangen Sie digital auf sämtlichen<br />

Übertragungswegen – egal ob über Antenne,<br />

Kabel oder Satellit. In den beiden letztgenannten<br />

Fällen werden auch hochauflösende Signale<br />

unterstützt. Der UE32C8790 fungiert zudem als<br />

persönlicher Videorekorder (PVR), um per Knopfdruck<br />

Sendungen aufzuzeichnen. Während der<br />

Aufzeichnung ist der Tuner allerdings gesperrt,<br />

ein Senderwechsel scheitert. Über die Pause-<br />

Taste auf der Fernbedienung tritt das zeitversetzte<br />

Fernsehen (Time-Shift) auf den Plan. Im<br />

Test erkannte der Samsung alle ihm zugeführten<br />

USB-Festplatten. Per USB sind ferner Mediendateien<br />

abspielbar. Der UE32C8790 versteht sich<br />

auf nahezu alle gängigen Musik-, Foto- und Videoformate,<br />

selbst die Wiedergabe von Full-HD-<br />

Filmen im MKV-Container stellte kein Problem<br />

dar. Das Streaming* mittels Netzwerk war von<br />

weniger Erfolg gekrönt. Hier konnten wir lediglich<br />

Musik im MP3- und WAV-Format wiedergeben,<br />

Videos wurden nur in SD-Qualität im MPEG-2-<br />

und Xvid-Standard unterstützt. Auf die Internetinhalte<br />

können Sie auch kabellos zugreifen, der<br />

WLAN-Adapter ist separat erhältlich. Darunter<br />

finden sich Dienste wie Google Maps und das<br />

Videoportal Youtube sowie einige kurzweilige<br />

und simple Spiele.<br />

Trotz der Abstriche präsentiert sich Samsungs<br />

UE32C8790 als solider Edge-<strong>LED</strong>-LCD, der unter<br />

charakteristischen Defiziten wie dem nicht optimalen<br />

Blickwinkel leidet. Bei frontaler Betrachtungsposition<br />

kann der Bildeindruck dennoch<br />

überzeugen. Vor allem die ungenaue Ausleuchtung<br />

fällt aufgrund der vergleichsweise kleinen<br />

Bildschirmdiagonale nicht so stark ins Gewicht.<br />

Aus<br />

Gering<br />

Schwarzton Aus Filmmodus Auto 1<br />

Optimalkontrast Aus 100 Hz Motion Plus Benutzerdefiniert<br />

0<br />

Schattendurchzeichnung<br />

Unschärfeminderung<br />

Gamma 0 Judder-Minderung je nach Wunsch<br />

Farbraum<br />

Auto<br />

R-Offset 23<br />

R-Gain 20<br />

Energiesparmodus<br />

Weißabgleich<br />

je nach Wunsch<br />

B-Gain 23<br />

weitere Werte 25<br />

Öko-Sensor Ein<br />

Wie für Samsung typisch finden bis auf HDMI- und<br />

USB-Kabel alle Stecker per Adapter Anschluss<br />

ERGEBNIS<br />

8<br />

83 %<br />

gut<br />

40 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70


Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

5.2010<br />

befriedigend<br />

Orion<br />

TV32LB1000<br />

TESTERGEBNIS<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

ORION TV32LB1000<br />

Der Gerätekorpus des LB1000 ist in Weiß gehalten und folgt damit<br />

einem Trend im TV-Markt: weg vom Einheitsschwarz<br />

Max: 50,01 ˚C<br />

Die leistungsstarken Leuchtdioden erhitzen den Orion<br />

an einzelnen Stellen auf bis zu 50 Grad Celsius<br />

EINSTELLUNGSHILFEN<br />

Allgemein<br />

Bildmodus Speicher Farbtemperatur Speicher<br />

Helligkeit 52 Rot Gain 4<br />

Kontrast 100 Grün Gain 0<br />

Farbe 40 Blau Gain -23<br />

Farbton 0 DNR bei Bedarf (Mittel)<br />

Schärfe 1<br />

Hintergrundbeleuchtung<br />

100<br />

DBC Aus HDMI-Modus Auto<br />

Orion zeigt in diesem Jahr, dem allgemeinen<br />

Trend folgend, erstmals einen Flachbildfernseher<br />

mit <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung. Auch beim Design<br />

erlaubt sich Orion Neuerungen, denn der LB1000<br />

wird im komplett weißen Chassis angeboten.<br />

Hier folgt der Hersteller anderen Flachbildproduzenten<br />

wie Sony, Panasonic und Loewe. Ob<br />

Orion technisch ebenfalls auf Schlagdistanz zur<br />

Konkurrenz ist, soll ein Blick unter die Haube<br />

verraten.<br />

Der Schritt zur <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung erfolgt aus<br />

zwei Gründen: Verbesserung der Bildqualität<br />

durch Techniken, wie z. B. der inhaltsabhängigen<br />

Dimmung, und zur Veringerung des Stromverbrauchs.<br />

Letzteres gelingt dem LB1000 sehr<br />

gut. Selbst bei voller Leuchtkraft verbrauchte<br />

der Orion bescheidene 87 Watt (W) und überschritt<br />

die 100-W-Marke nie. Anders verhält es<br />

sich bei der Verbesserung der Bildqualität. Die<br />

dynamisch Hinterleuchtungssteuerung reagiert<br />

beim Orion bedauerlicherweise äußerst träge.<br />

Das Dimmen selbst erfolgt dabei über eine für<br />

das Auge deutlich wahrnehmbare, langsame<br />

Helligkeitsänderung, die nur ganzflächig funktioniert.<br />

So werden in dunklen Szenen hellere Flächen<br />

ebenfalls in ihrer Leuchtkraft geschwächt,<br />

sodass von einer Vergrößerung des Kontrasts<br />

nicht die Rede sein kann. Weitere schwere Defizite<br />

gibt es bei der Bildschärfe. Hier hinkt der<br />

Orion der Zeit deutlich hinterher. Eine Zwischenbildberechnung<br />

fehlt ebenso wie eine Konturverbesserungsfunktion.<br />

Die einzige Innovation des LB1000 ist die deutlich<br />

aus den Ecken herausstrahlende <strong>LED</strong>-Hinterleuchtung,<br />

die aber durch die erwähnten Schwächen<br />

konterkariert wird. Als Zweitgerät sorgt der<br />

Anschlüsse gibt es ausreichend, USB- oder Netzwerkschnittstellen<br />

sucht man allerdings vergeblich<br />

LB1000 allemal für eine optische Abwechslung.<br />

Allerdings sollten zusätzliche Unterhaltungslieferanten<br />

eingeplant werden, denn außer einem<br />

DVB-T-Tuner lässt der Orion jegliche Empfangsoder<br />

Multimedia-Funktion vermissen.<br />

ERGEBNIS<br />

56 %<br />

befriedigend<br />

Anzeige<br />

Ausgezeichnete Spitzen-Technik<br />

EMPFANG + TECHNIK<br />

3.2010<br />

sehr gut<br />

Telestar<br />

Diginova HD+<br />

TESTSIEGER<br />

www.satdigital.de<br />

TESTSIEGER<br />

7.2010<br />

sehr gut<br />

TELESTAR DIGINOVA HD+<br />

www.digitalfernsehen.de<br />

DIGINOVA HD+<br />

* unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers<br />

in schwarz und silber erhältlich<br />

UVP*: 319,95 €<br />

www.telestar.de<br />

TELESTAR-<strong>DIGITAL</strong> GmbH<br />

Julius-Saxler-Straße 3<br />

54550 Daun<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

Tel. 0 65 92 - 2 03 84 60<br />

Fax 0 65 92 - 2 03 84 19<br />

e-mail: verkauf@telestar.de<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 41


Test l 8 <strong>LED</strong>-TVs von 32 bis 47 Zoll<br />

Max: 50,21 ˚C<br />

Oben und unten sehen Sie die <strong>LED</strong>-Leisten strahlen;<br />

hier heizt sich das Display auch am meisten auf<br />

EINSTELLUNGSHILFEN<br />

Allgemein<br />

Modus True Cinema P-NR Aus<br />

Kontrast 35–55 Gamma<br />

2.2 (helle Räume),<br />

2.4 (dunkle Räume)<br />

Helligkeit 0 Setup<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

5.2010<br />

gut<br />

Panasonic<br />

TX-L32D28<br />

TESTERGEBNIS<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

Farbe 30 Intelligent<br />

je nach Wunsch<br />

Schärfe 4<br />

Frame Creation<br />

Farbton Warm Erweiterte Schärfe Mittel<br />

Colour-<br />

Management<br />

Aus Eco-Modus Ein<br />

Panasonics TX-L32D28 trumpft dank des verbauten IPS-Panels mit einem stabilen Blickwinkel und einer tollen<br />

Ausstattung auf. So können Sie etwa auf einer USB-Festplatte Sendungen aufzeichnen<br />

PANASONIC TX-L32D28<br />

Bei der D28-Reihe lohnt sich ein Blick von der<br />

Seite – und das in mehrfacher Hinsicht. Dank<br />

der ausschließlich im Rahmen untergebrachten<br />

<strong>LED</strong>-Hinterleuchtung fällt das LC-Display mit weniger<br />

als acht Zentimetern Tiefe vergleichsweise<br />

flach aus. Darüber hinaus bleibt der Blickwinkel<br />

dank des IPS-Panels weitgehend stabil. Auch<br />

bei den Anschlüssen wurde nicht gespart: Der<br />

Testkandidat bietet drei Digitaltuner für DVB-T,<br />

DVB-C und DVB-S2 sowie einen analogen<br />

Tuner. Hinzu kommen vier HDMI-Anschlüsse,<br />

von denen sich drei auf der Rückseite befinden,<br />

während der vierte seitlich platziert wurde und<br />

etwa für den Anschluss mobiler HD-Camcorder<br />

vorgesehen ist. Auch in puncto Multimedia<br />

überzeugt der Panasonic bereits auf Hardware-<br />

Seite. So stehen ein SD-Kartenleser und zwei<br />

USB-Schnittstellen für externe Datenspeicher<br />

bereit. Eine Festplatte bohrt das Gerät so zum<br />

digitalen Videorekorder PVR* auf. Leider ist die<br />

Über das griffige Steuerkreuz<br />

manövrieren Sie durch die<br />

Menüs und rufen Multimediaund<br />

Internetfunktionen auf<br />

Die Tasten haben einen angenehmen<br />

Druckpunkt, das Zappen<br />

geht gut von der Hand<br />

Im unteren Drittel steuern Sie<br />

sowohl die Medienwiedergabe<br />

als auch den PVR-Modus. Leider<br />

sind die Tasten etwas klein<br />

ausgefallen<br />

Peripherie-Unterstützung in diesem Bereich verbesserungswürdig.<br />

Im Labortest wurden gleich<br />

mehrere Platten vom D28 als nicht geeignet<br />

zurückgewiesen. Ist das Laufwerk aber einmal<br />

akzeptiert, kann getrost auch HD-Material auf<br />

den Festspeicher gebannt werden. Der Tuner<br />

wird während der Aufnahme allerdings gesperrt,<br />

sodass kein anderes Programm parallel geschaut<br />

werden kann. Komplettiert werden die<br />

Multimedia-Funktionen durch den Netzwerkanschluss.<br />

Der Flachbildschirm ist dank des<br />

DLNA-Standards in der Lage, im Heimnetz vorhandene<br />

Rechner anzusteuern und von diesen<br />

verschiedene Medien wie Musik oder Videos direkt<br />

wiederzugeben. Leider unterstützt der D28<br />

nur wenige Video- und Audioformate. Bei den<br />

Internetapplikationen überzeugen vor allem das<br />

Videoportal Youtube und die Nachrichtenangebote,<br />

beispielsweise die der „Tagesschau“.<br />

Beim Display geht Panasonic eigene Wege und<br />

verbaut ein IPS-Panel anstelle der sonst üblichen<br />

Twisted-Nematik-Technik (TN-Panel). Diese<br />

Art von Flüssigkristallbildschirm ist eher<br />

aus industriellen oder medizinischen Anwendungsbereichen<br />

sowie von mobilen Geräten wie<br />

Smartphones oder Apples iPad bekannt, bei<br />

denen eine große Blickwinkelstabilität erforderlich<br />

ist. Um genau diesen Vorteil geht es Panasonic<br />

auch. Während LCD-Fernseher hinlänglich<br />

dafür bekannt sind, schon bei relativ geringer<br />

Blickwinkelabweichung an Kontrast und Farbe<br />

zu verlieren, will der Hersteller mit seinem IPS-<br />

Panel auftrumpfen. Im Test geht diese Rechnung<br />

zum größten Teil auf und der Sichttest im Labor<br />

bestätigt eine weitaus bessere Blickwinkelstabilität<br />

als bei vergleichbaren Geräten. Kontrast,<br />

Helligkeit und Farbe bleiben zwar nicht so stabil<br />

wie bei Plasmafernsehern, aber das Bild des<br />

D28 macht aus nahezu allen Positionen im Raum<br />

Medien können Sie über einen USB-Datenträger oder<br />

per SD-Karte zuspielen<br />

einen soliden Eindruck – und das sowohl bei<br />

horizontaler als auch bei vertikaler Veränderung<br />

des Betrachtungsstandpunktes. Auch abseits<br />

des Blickwinkels lässt sich der Bildeindruck des<br />

Fernsehers als überzeugend bewerten. Der von<br />

anderen Panasonic-Modellen für eine neutrale<br />

Wiedergabe bekannte THX*-zertifizierte Modus<br />

fehlt leider, doch findet sich in den Vorgaben<br />

die Variante „True Cinema“, die einem gut kalibrierten<br />

Display schon sehr nahe kommt. Die Farben<br />

sind durchweg realistisch und gut gesättigt,<br />

einzig die Sekundärfarben weichen etwas vom<br />

Standard ab. Leider neigt das LC-Display schon<br />

bei niedrigen Werten zur Überschärfung. Zur Vermeidung<br />

von Doppelkonturen sollte die Schärfe<br />

auf ein Mindestmaß reduziert werden. Um bewegte<br />

Bilder scharf darzustellen, setzt der D28<br />

auf eine 100-Hz-Zwischenbildberechnung und<br />

das Backlight-Blinking-Verfahren. Nachzieheffekte<br />

werden dadurch in gewissen Grenzen<br />

reduziert, jedoch erzeugt die Zwischenbildberechnung<br />

Artefakte und der Soap-Effekt bleibt<br />

ebenfalls nicht aus. In der Gesamtbetrachtung<br />

macht der D28 aber eine gute Figur und nahm<br />

unsere Testredakteure vor allem aufgrund des<br />

stabilen Blickwinkels für sich ein.<br />

ERGEBNIS<br />

81 %<br />

gut<br />

42 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70


Max: 37,47 ˚C<br />

Die komplett verglaste Front des LE8500 verhindert<br />

eine starke Erwärmung der Gerätevorderseite<br />

EINSTELLUNGSHILFEN<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

5.2010<br />

Sehr flach und mit Local Dimming: LG beweist, dass trotz vollflächiger Hinterleuchtung die Bautiefe nicht<br />

unbedingt zunehmen muss und schlanke Abmessungen möglich bleiben<br />

LG 47LE8500<br />

Der LE8500 gehört zur Oberklasse der LG-Flachbildserie<br />

Infinia und ist dementsprechend mit<br />

einem äußerst stabilen und mit einer Glasoberfläche<br />

versehenen Standfuß ausgestattet.<br />

Zusätzlich ist die komplette Bildfläche bis über<br />

den Rahmen hinaus verglast, was dem Design<br />

eine edle Note verleiht. Wirft man einen Blick<br />

auf die Rückseite, schmälern die bis zu 0,5<br />

Zentimeter aus dem Gehäuse herausragenden<br />

Anschlüsse den positiven optischen Eindruck.<br />

Der LE8500 kann dennoch als flach bezeichnet<br />

werden, wenn man berücksichtigt, dass die<br />

<strong>LED</strong>-Hinterleuchtung vollflächig hinter dem LCD-<br />

Panel verbaut wurde.<br />

LG möchte mit der direkten Hinterleuchtung<br />

in Kombination mit der Kontrastverbesserung<br />

durch Local Dimming in einer Liga mit anderen<br />

Full-<strong>LED</strong>-Anbietern wie Sony oder Philips spielen.<br />

Dies gelingt jedoch nur teilweise. So kann<br />

zwar die Leuchtstärke in einzelnen Bereichen reguliert<br />

und an den Bildinhalt angepasst werden,<br />

Neben dem Knopf für die<br />

Tastenbeleuchtung prangt<br />

der Direktzugriff für die Eco-<br />

Funktion des LE8500 – im Test<br />

verbrauchte das Gerät zwischen<br />

78 und 140 W<br />

Aufgrund der Gruppierung<br />

wichtiger Tasten um das Navigationskreuz<br />

herum sind<br />

selbst nach längerer Benutzung<br />

Fehlbedienungen nicht ausgeschlossen<br />

Über die Tasten der Multimedia-<br />

Sektion wird der integrierte<br />

Media-Player gesteuert<br />

gut<br />

LG<br />

47LE8500<br />

TESTERGEBNIS<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

jedoch fällt die Anzahl der steuerbaren Zonen<br />

viel zu gering aus. So sind im Testlabor bei dunklen<br />

Sequenzen mit hellen Bereichen, wie z. B.<br />

einem Nachthimmel oder einer Feuerwerksszene,<br />

deutlich erhellte Auren zu beobachten.<br />

Dieser Effekt reduziert den nativen Kontrast,<br />

da sich das Verhältnis zwischen Schwarz und<br />

Weiß deutlich ungünstiger gestaltet. Hingegen<br />

ist in ausreichender Entfernung zu den helleren<br />

Bildobjekten ein durchaus sattes Schwarz zu<br />

messen; mit 0,01 cd/m2 liegt der Wert im Bereich<br />

eines Plasmabildschirms und demonstriert, was<br />

Local Dimming in Sachen Bildoptimierung zu<br />

leisten vermag. Ein gut kalibriertes Bild gerät bei<br />

LG fast schon zur Selbstverständlichkeit. Wie bereits<br />

bei einigen anderen Geräten des Herstellers<br />

findet sich auch im LE8500 ein THX-zertifiziertes<br />

Panel wieder. Durch simple Aktivierung der entsprechenden<br />

Kino-Schaltung ist die Kalibrierung<br />

denkbar schnell abgeschlossen. Wer über<br />

entsprechendes Equipment und Fachwissen<br />

verfügt, kann den LG alternativ exakt nach den<br />

Vorgaben der Image Science Foundation (ISF)<br />

einregeln. Das klappt sehr gut und zaubert ein<br />

nahezu perfekt abgestimmtes Bild auf den Fernseher.<br />

Eine Besonderheit in diesem Modus ist<br />

die Schärferegulierung, die die horizontale und<br />

vertikale Linienausrichtung getrennt behandelt.<br />

Dabei kommt die integrierte Konturverbesserung<br />

zum Tragen, die für eine angenehme, nicht<br />

perfekte statische Bildschärfe sorgt. Weniger<br />

gelungen ist hingegen die Bewegtbildschärfe. LG<br />

bietet eine 200-Hz-Zwischenbildberechnung an<br />

und verzichtet auf Backlight Blinking, um einer<br />

Abdunklung des Bildes durch die zyklische <strong>LED</strong>-<br />

Abschaltung vorzubeugen. Allerdings scheinen<br />

die verwendeten Berechnungsalgorithmen noch<br />

nicht ausgereift zu sein und erzeugen schon<br />

in geringen Stufen sichtbare Artefakte. Daran<br />

Allgemein<br />

Format Just Scan Rauschunterdr. bei Bedarf Mittel<br />

Energiesparen bei Bedarf Intelligenterdrückung<br />

Dig. Rauschun-<br />

bei Bedarf Hoch<br />

Bildmodus isf-Expert 1 Schwarzwert Tief<br />

Beleuchtung 100 Echtes Kino Ein<br />

Kontrast 100 Farbskala Standard<br />

Helligkeit 50<br />

Konturenverstärkung<br />

Hoch<br />

V-Schärfe 65 Farbtemperatur Warm<br />

H-Schärfe 65 Gamma 22<br />

Farbe 50 Rot Kontrast 0<br />

Tint 0 Grün Kontrast 0<br />

Tru Motion Benutzer Blau Kontrast –36<br />

Judder 0 Rot Helligkeit 2<br />

Blur 0 Grün Helligkeit 0<br />

<strong>LED</strong> Loc.<br />

Dimming<br />

An Blau Helligkeit 3<br />

Dyn. Kontrast Aus Farbmanagment Alles 0<br />

Die Anschlussvielfalt ist mit Ausnahme des fehlenden<br />

Satellitentuner gegeben<br />

ändert auch die getrennte Interpolations- und<br />

Bewegungsglättung nichts. Hier muss LG noch<br />

nachbessern.<br />

Kaum Wünsche bleiben hingegen im Unterhaltungsbereich<br />

des LE8500 offen. Zwar fehlt der<br />

digitale Satellitenempfänger und auch eine<br />

HDMI-1.4-Schnittstelle hat noch nicht den Weg<br />

ans Gerät gefunden; davon abgesehen weiß das<br />

Multimedia-Talent aber auf ganzer Bandbreite<br />

zu überzeugen. Ob über eine der USB-Schnittstellen<br />

oder das heimische Netzwerk: Der LG<br />

verarbeitet eine immense Bandbreite an Dateiformaten.<br />

Darunter finden sich auch exotische<br />

und eher selten unterstützte Formate wie das<br />

proprietäre Quicktime von Apple. Ferner lässt<br />

sich der Schirm über das integrierte Internetportal<br />

zur Set-Top-Box für die Onlinevideothek<br />

Maxdome umfunktionieren. Damit entpuppt sich<br />

der LG als echte Entertainment-Zentrale mit ideal<br />

kalibrierbarem Bild, aber noch letzten Defiziten<br />

bei der Bildoptimierung.<br />

ERGEBNIS<br />

75 %<br />

gut<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 43


Test l 8 <strong>LED</strong>-TVs von 32 bis 47 Zoll<br />

Max:41,35 ˚C<br />

Der Local-Dimming-<strong>LED</strong>-LCD heizt sich in der Mitte<br />

am stärksten auf<br />

EINSTELLUNGSHILFEN<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

5.2010<br />

Die HX905-Serie fällt in den Cinematic-Bereich von Sony und hat als Primus ihrer Klasse eine aufwendige <strong>LED</strong>-<br />

Hinterleuchtung und volle 3-D-Unterstützung spendiert bekommen<br />

gut<br />

Sony<br />

KDL-46HX905<br />

TESTSIEGER 46 ZOLL<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

Allgemein<br />

Bildmodus<br />

Anwender<br />

Verb. Kontrastanhebung<br />

Aus oder Niedrig<br />

Hintergrundlicht je nach Umgebungslicht Gamma 0 (optional –1 oder –2)<br />

Kontrast Max Dyn. <strong>LED</strong>-Steuerung Standard<br />

Helligkeit 48<br />

Automatischer<br />

Lichtbegrenzer<br />

je nach Wunsch<br />

Farbe 50 Weißbetonung Aus<br />

Farbton 0 Farbbrillanz Aus<br />

Farbtemperatur Warm 2 Weißabgleich<br />

Alle Werte 0 (alternativ<br />

Rot Gain –1, Blau<br />

Gain –1, Rot Bias –2)<br />

Bildschärfe 30 Konturverbesserung Mittel<br />

Dyn. Rauschunterdr. Aus Randverbesserung Mittel<br />

MPEG-Rauschunterdr. Aus Öko-Einstellungen<br />

Motionflow Klar Energie sparen je nach Wunsch<br />

Filmmodus Anwender 1<br />

Lichtsensor Ein<br />

Schwarzkorrektur Aus<br />

SONY KDL-46HX905<br />

Neben Direktzugriffen (z. B. für<br />

die 3-D-Funktion) finden sich<br />

auch Steuerungstasten für Wiedergabegeräte;<br />

die Sony-Fernbedienung<br />

ist programmierbar<br />

Trotz doppeltem Navigationskreuz<br />

hat man dank klar abgegrenzter<br />

Tasten die Bedienung<br />

sicher im Griff<br />

Das komplette Bedienfeld ist<br />

nach innen gewölbt, damit die<br />

Fernbedienung umgedreht<br />

sicher an ihrem Platz liegt<br />

Durch die vollflächige Anordnung der winzigen<br />

Leuchtmittel und deren blockartige Ansteuerung<br />

ist Sonys HX905 in der Lage, den realen Bildkontrast<br />

im Vergleich zu Edge-<strong>LED</strong>-LCDs deutlich<br />

zu erhöhen. Dabei wird die Helligkeit der<br />

Leuchtdioden punktuell reguliert. Das Ergebnis:<br />

Sie erleben tiefste Schwarzwerte bei gleichbleibender<br />

Bildbrillanz. Auf unserem Wärmebild<br />

anhand der untersten <strong>LED</strong>-Leiste erkennbar:<br />

Sämtliche <strong>LED</strong>s strahlen nicht direkt nach vorn,<br />

sondern nach oben; das Licht wird über Diffusorblöcke<br />

umgeleitet – dadurch konnte Sony die<br />

Bautiefe von ehemals 13 cm auf knapp sieben<br />

Zentimeter verringern.<br />

Sonys HX905 zeigt insbesondere bei Kinofilmen<br />

beeindruckend plastische Bilder – das Weltall<br />

in „Wall-E“ erschien nahezu dreidimensional.<br />

Dabei neigt der Sony keinesfalls dazu, Details<br />

zu verschlucken, sondern wählt stets den Mittelweg<br />

zwischen Feinzeichnung und Kontrastoptimierung.<br />

Helle Objekte sorgen bei genauem<br />

Hinsehen aber für eine Aufhellung benachbarter<br />

Bereiche, umgekehrt verlieren Leuchtpunkte an<br />

Brillanz, wenn angrenzende <strong>LED</strong>s sehr stark heruntergedimmt<br />

werden. Im Randbereich büßt der<br />

Sony zusätzlich an Helligkeit ein, denn die Ausleuchtung<br />

ist nicht optimal. Immerhin bleiben<br />

Sie von einer fleckigen Helligkeitsverteilung, wie<br />

sie bei Edge-<strong>LED</strong>-LCDs üblich ist, verschont. Die<br />

Schwarzdarstellung ist zudem allen Edge-<strong>LED</strong>-<br />

LCDs sichtbar überlegen. Bei voller Aktivierung<br />

der Zwischenbildberechnung Motionflow zeigt<br />

der HX905 eine optimale Bewegtbildschärfe,<br />

jedoch nimmt die Bildhelligkeit weiter ab. Grund<br />

hierfür ist die 400-Hz-Technologie, die im HX905<br />

zum Einsatz kommt. Hinter der Angabe verbirgt<br />

sich eine nahezu fehlerfrei arbeitende 200-Hz-<br />

Zwischenbildberechnung, bei der zusätzlich die<br />

Hinterleuchtung reihenweise ein- und ausgeschaltet<br />

wird – dies ist mit bloßem Auge nicht<br />

sichtbar. Alternativ empfiehlt sich die Einstellung<br />

„Klar“ ohne das künstliche Abdunkeln mit kaum<br />

noch wahrnehmbaren Nachzieheffekten. Ähnlich<br />

positiv verhält es sich mit der statischen Bildschärfe,<br />

die von Konturverbesserungsoptionen<br />

profitiert. Keine Bestmarken setzt Sony hingegen<br />

bei SD-Video und Halbbildsignalen: Vollbildkonvertierung<br />

und Rauschreduzierung arbeiten gut,<br />

aber nicht perfekt, Videobilder erscheinen mangels<br />

Kantenglättung etwas grob. Alles andere als<br />

optimal gestaltet sich die Blickwinkelstabilität:<br />

Minimale Abweichungen von der Bildmitte lassen<br />

Farben ausbleichen und Schwarz milchig<br />

erscheinen.<br />

Das Hauptaushängeschild des HX905 ist natürlich<br />

seine 3-D-Fähigkeit. Für das Starterpaket,<br />

bestehend aus zwei aktiven Shutter-Brillen, externem<br />

Infrarotsender und 3-D-Blu-ray („Wolkig<br />

mit Aussicht auf Fleischbällchen“, Test auf S.<br />

Unten sehen Sie die Schnittstelle für den externen<br />

Sensor zur Synchronisierung mit den 3-D-Brillen<br />

76), sollten Sie zusätzlich knapp 200 Euro einplanen.<br />

Der erzielte 3-D-Effekt weiß mit enormer<br />

Plastizität und Schärfe zu beeindrucken.<br />

Geisterbilder bzw. Doppelkonturen sind infolge<br />

der befriedigenden Ausleuchtungsgenauigkeit<br />

nur im Randbereich geringfügig auszumachen,<br />

dagegen fällt das Bildflimmern aufgrund der 48-<br />

Hz-Shutter-Frequenz der 3-D-Brillen störend aus.<br />

Die Zwischenbildberechnung ist im 3-D-Modus<br />

ebenso wenig aktiv wie die lokal dimmbare <strong>LED</strong>-<br />

Hinterleuchtung. Stattdessen werden einzelne<br />

<strong>LED</strong>-Zeilen synchron zum Bildsignal ein- und<br />

ausgeschaltet, was auch in 3-D eine nahezu perfekte<br />

Konturschärfe garantiert. Demgegenüber<br />

fällt die Helligkeit sichtbar geringer als im 2-D-<br />

Modus aus. Auch die Echtzeitkonvertierung von<br />

2-D zu 3-D funktioniert überzeugend. Den größten<br />

Kritikpunkt des Vorserienmodells konnte<br />

Sony nicht beheben: Noch immer hebeln geringe<br />

Kopfdrehungen den 3-D-Effekt aus und Farben<br />

erscheinen verfremdet – die richtige Kopfhaltung<br />

ist somit verpflichtend.<br />

ERGEBNIS<br />

84 %<br />

gut<br />

44<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Herbst-Aktion<br />

Aktionszeitraum:<br />

03.09.2010 – 12.11.2010<br />

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Ja, ich abonniere die ausgewählte Publikation ab der nächsten Ausgabe für zwei Jahre zum angegebenen Preis (Erscheinungsweise 2-monatlich).<br />

Das Abonnement verlängert sich automatisch um jeweils ein weiteres Jahr zu den entsprechenden Konditionen, wenn nicht spätestens 7 Tage nach Erhalt der 11. Ausgabe per Post oder Fax bei<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig gekündigt wurde.<br />

Bitte deutlich in Druckschrift ausfüllen:<br />

Firma, Abteilung<br />

Name, Vorname<br />

Daten für die Zahlung per Kreditkarte:<br />

Name des Karteninhabers<br />

Kartennummer<br />

Daten für die Zahlung per Bankeinzug:<br />

Kontoinhaber<br />

Bitte einsenden an:<br />

Auerbach Verlag<br />

und Infodienste GmbH<br />

– Leserservice –<br />

Lauchstädter Straße 20<br />

04229 Leipzig<br />

Straße, Hausnummer<br />

Kartenprüfnummer<br />

Kontonummer<br />

PLZ<br />

Ich bezahle per Kreditkarte per Bankeinzug per Rechnung<br />

Datum, Unterschrift<br />

Ort<br />

Gültigkeit der Karte<br />

Bankleitzahl<br />

Geldinstitut oder per Telefon:<br />

Visa Mastercard American Express<br />

(0341)14955 22<br />

Mir ist bekannt, dass ich innerhalb von 2 Wochen nach Bestellung ohne Begründung bei Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig per Post oder Fax widerrufen kann. Maßgeblich ist der Tag der Absendung (Poststempel genügt).<br />

Einfach ausschneiden, ausfüllen und per Fax an (03 41) 1 49 55-11 oder mit der Post einsenden.<br />

br


Test l 8 <strong>LED</strong>-TVs von 32 bis 47 Zoll<br />

Max: 41,50 ˚C<br />

Im Wärmebild ist deutlich zu erkennen, wie die Leuchtmittel<br />

im unteren und oberen Rahmen verteilt sind<br />

EINSTELLUNGSHILFEN<br />

Allgemein<br />

Smart Bild Kino Farbweiß Warm<br />

Kontrast 100 Perfect Pixel HD<br />

alles Aus bis auf<br />

200 Hz Clear LCD<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

5.2010<br />

gut<br />

Philips<br />

46PFL8605K<br />

TESTERGEBNIS<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

Helligkeit 50 Gamma 3<br />

Farbe 50 Lichtsensor Ein<br />

Schärfe 2<br />

Bildformat Nicht skaliert<br />

Rauschunterdr. Aus<br />

Der 46PFL8605K sieht seinem kleinen Verwandten der Kompaktklasse zum Verwechseln ähnlich, jedoch hat er<br />

mit 200-Hz-Technologie und 3-D-Fähigkeit noch etwas mehr zu bieten<br />

PHILIPS 46PFL8605K<br />

Nachdem wir uns in der letzten Ausgabe der<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> den kompakten 32-Zoll-Flachbildfernseher<br />

der diesjährigen Mittelklasseserie<br />

von Philips zur Brust genommen haben,<br />

wenden wir uns nun dem großen Bruder mit<br />

einer Bilddiagonale von 46 Zoll (117 cm) zu.<br />

Nun könnte man meinen, dass sich beide Modelle<br />

weitgehend gleichen. Das erweist sich<br />

jedoch als Fehleinschätzung, denn neben der<br />

größeren Bildfläche hat der niederländische<br />

Hersteller weitere Verbesserungen gegenüber<br />

der kompakten Variante spendiert. Zentrale<br />

Ergänzung ist die 3-D-Funktion. Diese bleibt<br />

momentan den Modellen der aktuellen 8000erund<br />

9000er-Serie mit einer Bilddiagonale von<br />

40 Zoll (107 cm) aufwärts vorbehalten. Folglich<br />

ist auch der 46PFL8605K für räumliche Darstellungen<br />

vorbereitet. Um sie zu nutzen, muss<br />

der Kunde zunächst nachrüsten. Das geht mit<br />

einer zusätzlichen Investition von 299 Euro für<br />

das sogenannte 3-D-Starterkit einher, das den<br />

Infrarotsender, zwei passende aktive Shutter-<br />

Brillen und ein Software-Update, das die 3-D-<br />

Philips stattet alle Modelle aus<br />

diesem Jahr mit der gleichen,<br />

komplett neu entwickelten<br />

ovalen Fernbedienung aus<br />

Die Bedienelemente wurden auf<br />

das Nötigste reduziert, was mitunter<br />

auch zu längeren Wegen<br />

durch das Menü führt<br />

Die Verarbeitung ist insgesamt<br />

sehr solide – die Haptik geriet<br />

ausgesprochen angenehm<br />

Auf der Rückseite findet sich ein proprietärer Anschluss<br />

für den Infrarotsender des 3-D-Starterkits<br />

Funktio-nen auf dem Fernseher erst freischaltet,<br />

umfasst. Für den Anschluss des Senders<br />

befindet sich auf der Geräterückseite eine<br />

proprietäre Schnittstelle namens 3-D-Sync.<br />

Ein weiterer Unterschied zeigt sich in der<br />

Reduktion von Bewegungsunschärfen. Während<br />

der kleinere Flachmann schon mit seiner<br />

100-Hz-Zwischenbildberechnung zu begeistern<br />

wusste, packt Philips beim größer dimensionierten<br />

46PFL8605K noch einen drauf<br />

und präsentiert eine 200-Hz-Schaltung, die<br />

kaum Wünsche unerfüllt lässt. Das Bild zeigt<br />

zwar noch kleinere Nachzieheffekte, diese<br />

sind jedoch in den meisten Alltagsszenen zu<br />

vernachlässigen, sodass an der Kantenschärfe<br />

bewegter Objekte nichts mehr auszusetzen<br />

ist. Filmfans wird freuen, dass auch bei diesem<br />

Philips-Modell Bewegungsglättung und<br />

Zwischenbildberechnung getrennt voneinander<br />

regelbar sind. Leider lässt sich die Intensität<br />

nicht in mehreren Abstufungen regeln. Die<br />

Funktionen sind lediglich zu- und abschaltbar.<br />

Die Einführung von Zwischenstufen würde<br />

hier einen weiteren Schritt in die richtige<br />

Richtung markieren. Statische Bilder schärft<br />

der Philips behutsam nach und sorgt damit<br />

für ein angenehm detailliertes Bild. Allgemein<br />

gestaltet sich die Bildqualität des 46PFL8605K<br />

ansehnlich. Hier ist es egal, ob nach dem ersten<br />

Anschalten die vonden Niederländern hinlänglich<br />

bekannte Einrichtungshilfe genutzt<br />

wurde oder ob man auf die gut abgestimmten<br />

Voreinstellungen zurückgreift. Ganz ohne Kritik<br />

kommt der 8605K jedoch nicht davon: Zum<br />

einen ist der Farbraum etwas aufgezogen, was<br />

sich am deutlichsten in den Grüntönen niederschlägt,<br />

zum anderen ist (wie beim kleinen<br />

Bruder) das Farbweiß nicht neutral. Dies lässt<br />

sich jedoch mit etwas Geschick im entsprechenden<br />

Menü nachjustieren. Ein letzter großer<br />

Schwachpunkt ist die Blickwinkelstabilität.<br />

Von der Seite betrachtet schwindet der Bildkontrast<br />

und die Farben wirken aufgehellt. Die<br />

Helligkeit selbst ist einer der großen Trümpfe<br />

des Modells. Mit 461 cd/m2 Maximalwert<br />

weiß der 46PFL8605K auch gegen Tageslicht<br />

anzukämpfen, obwohl sich die vollverglaste,<br />

spiegelnde Fläche in dieser Situation eher<br />

negativ auf den Bildeindruck auswirkt. Am<br />

anderen Ende der Helligkeitsskala kann der<br />

Philips ebenfalls mit guten Werten überzeugen,<br />

sofern die inhaltsabhängige Dimmung<br />

aktiviert ist. Diese kann jedoch nur vollflächig<br />

die Hinterleuchtung reduzieren, womit auch<br />

helle Fläche ungesättigter werden und sich der<br />

Kontrast effektiv nicht erhöht.<br />

Betrachtet man den 46PFL8605K in seiner Gesamtheit,<br />

ist dieser ein wirklich ausgereiftes<br />

und gelungenes Produkt. Abgerundet wird<br />

das Konzept durch eine Menge beachtenswerter<br />

Funktionen und Kleinigkeiten, die den<br />

Alltag mit dem Gerät zum Erlebnis machen.<br />

Angefangen beim neuen, mehrfarbigen Ambilight<br />

mit zusätzlichen Funktionen bis hin zur<br />

multimedialen Vollausstattung gibt es einiges<br />

zu entdecken.<br />

ERGEBNIS<br />

79 %<br />

gut<br />

46<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


AUSSTATTUNG<br />

Testsieger 32 Zoll<br />

Allgemein<br />

Hersteller Philips Samsung Panasonic Sony Orion<br />

Modell 32PFL9705K UE32C8790 TX-L32D28 KDL-32EX705 TV32LB1000<br />

Preis/Straßenpreis 1 500 Euro/1 250 Euro 1 399 Euro/1 249 Euro 1 199 Euro/949 Euro 899 Euro/743 Euro 599 Euro/555 Euro<br />

Maße B/H/T 76,7 × 52,6 × 6,6 cm 76,9 × 48,2 × 2,7 cm 79,5 × 53,6 × 7,7 cm 81,1 × 53,9 × 6,5 cm 78,0 × 55,0 × 17 cm<br />

Gewicht 17 kg 14,5 kg 17 kg 12,7 kg 9,8 kg<br />

Informationen www.philips.de www.samsung.de www.panasonic.de www.sony.de www.orion-europa.de<br />

Anschlüsse<br />

Eingänge<br />

Ausgänge<br />

Sonstige<br />

HDMI<br />

Scart<br />

PC<br />

S-Video<br />

Ethernet, WLAN (optional), USB, Digital<br />

Audio Out, CI-Plus-Slot<br />

HDMI<br />

Scart<br />

PC<br />

S-Video<br />

Ethernet, WLAN (optional), USB,<br />

CI-Plus-Slot<br />

HDMI<br />

Scart<br />

PC<br />

S-Video<br />

Ethernet, WLAN (optional), USB, Digital<br />

Audio Out, CI-Plus-Slot, SD-Slot<br />

HDMI<br />

Scart<br />

PC<br />

S-Video<br />

Ethernet, WLAN (optional), USB,<br />

Digital Audio Out, CI-Plus-Slot<br />

Merkmale<br />

DVB-T-/Kabel-/Sat-Tuner / / / / / / / / / /<br />

Bild-in-Bild-Darstellung<br />

EPG Einzel-/Multikanal / / / / /<br />

„HD ready“/1 080p / / / / /<br />

TV-Typ Direct-<strong>LED</strong>-LCD, 32 Zoll Edge-<strong>LED</strong>-LCD, 32 Zoll Edge-<strong>LED</strong>-LCD, 32 Zoll Edge-<strong>LED</strong>-LCD, 32 Zoll Edge-<strong>LED</strong>-LCD, 32 Zoll<br />

Auflösung 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel<br />

Frontscheibe kontrastoptimiert, leicht spiegelnd kontrastoptimiert, spiegelnd kontrastoptimiert, leicht spiegelnd kontrastoptimiert, spiegelnd leicht kontrastoptimiert, nicht spiegelnd<br />

Formatwahl (HDMI) frei wählbar frei wählbar frei wählbar frei wählbar frei wählbar<br />

Sonstiges DLNA, HDMI 1.4 (ARC) DLNA, HDMI 1.4 (ARC), PVR-ready DLNA, PVR-ready, HDMI 1.4 (ARC) DLNA, HDMI 1.4 (ARC)<br />

Betrieb<br />

Bildformate 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p 480i/p, 576i/p, 720p, 1080i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1 080 i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p<br />

100/120 Hertz<br />

Leuchtkraft 130 – 521 cd/m 2 75 – 342 cd/m 2 88 – 334 cd/m 2 56 – 371 cd/m 2 250 – 387 cd/m 2<br />

Schwarzwert 0,14 – 0,01 cd/m 2 0,09 – 0,03 cd/m 2 0,41 – 0,08 cd/m 2 0,09 – 0,03 cd/m 2 0,18 – 0,03 cd/m 2<br />

Gleichmäßigkeit der<br />

sehr gut gut, leicht fleckig sehr gut, leicht fleckig gut, leicht fleckig gut, leicht fleckig<br />

Ausleuchtung<br />

120 Grad: befriedigend<br />

120 Grad: ausreichend<br />

120 Grad: gut<br />

120 Grad: ausreichend<br />

120 Grad: ausreichend<br />

Kontrastverlust Blickwinkel<br />

150 Grad: ausreichend<br />

150 Grad: ausreichend<br />

150 Grad: gut<br />

150 Grad: ausreichend<br />

150 Grad: ausreichend<br />

Energiekosten/Jahr 23,68 Euro/Jahr 25,36 Euro/Jahr 24,96 Euro/Jahr 24,10 Euro/Jahr 22,21 Euro/Jahr<br />

Handhabung und Verarbeitung<br />

Fernbedienung gut gut gut gut gut<br />

Bedienungsanleitung gut gut gut gut befriedigend<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· Bildschärfe<br />

· Kontrast<br />

· Personal Video Recorder (PVR)<br />

· HDMI 1.4 mit Audio Return Channel<br />

· stabiler Blickwinkel<br />

· Personal Video Recorder (PVR*)<br />

· sparsamer Energieverbrauch<br />

· Internetfunktionen<br />

· geringer Stromverbrauch<br />

· Gehäusefarbe<br />

· Klang<br />

·u l t r a fl a c h<br />

· HDMI 1.4 mit Audio Return Channel · HDMI 1.4 Audio Return Channel*<br />

Nachteile<br />

· Menüführung nicht optimal<br />

· kein 3-D<br />

· Blickwinkel<br />

· Blickwinkel<br />

· <strong>LED</strong>s nicht dimmbar (erst ab 40 Zoll)<br />

· kein 3-D (erst ab 40 Zoll)<br />

· Zwischenbildberechnung erzeugt<br />

Artefakte<br />

· Schwarzwert<br />

· Blickwinkel<br />

· Ausleuchtung<br />

· Tonqualität<br />

· träge inhaltsabhängige Dimmung<br />

· fehlende Kabel- und Sat-Tuner<br />

· fehlende 100- 200-Hz-Technologie<br />

BEWERTUNG<br />

Installation gut 8/10 sehr gut 8,5/10 gut 7,5/10 gut 8/10 ausreichend 5/10<br />

Benutzerfreundlichkeit gut 10,5/14 gut 11/14 sehr gut 13,5/14 befriedigend 9,5/14 ausreichend 7,5/14<br />

Stand-by:<br />

0,1 W<br />

Stand-by:<br />

0,1 W<br />

Stand-by:<br />

0,2 W<br />

Stand-by:<br />

0,1 W<br />

Stand-by:<br />

0,1 W<br />

Stromverbrauch<br />

Betrieb:<br />

45–120 W 3+/3 Betrieb:<br />

50–110 W 3+/3 Betrieb:<br />

55–112 W 3+/3 Betrieb:<br />

54–86 W 3+/3 Betrieb:<br />

66–87 W 3+/3<br />

Ausstattung sehr gut 28,5/33,5 sehr gut 29,5/33,5 gut 28/33,5 gut 25/33,5 ausreichend 15,5/33,5<br />

Wiedergabequalität<br />

Kontrastumfang 700 : 1 – 8 500 : 1 9/10 700 : 1 – 3 500:1 6,5/10 600 : 1 – 1 400:1 5,5/10 700 : 1 – 3 500:1 6,5/10 1 300 : 1 – 2 100:1 6,5/10<br />

Farbdeckung<br />

HDMI<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

Scart<br />

PC<br />

S-Video<br />

In diesem Diagramm müssen<br />

alle Farben auf den vorgegebenen<br />

Punkten liegen. Befinden sie sich<br />

innerhalb des Farbdreiecks, sind<br />

die Farben ungesättigt, liegen<br />

sie außerhalb, sind die Farben<br />

übersättigt.<br />

Farbtemperatur<br />

Erweiterter Farbraum im gelben und grünen<br />

Bereich<br />

Neutrale Farbdarstellung ohne Übersättigung<br />

Abweichende Sekundärfarben,<br />

Gelb ist übersättigt<br />

Minimal verschobener Farbraum<br />

Neutrale Farbdarstellung ohne Übersättigung<br />

Die mittlere Linie symbolisiert die<br />

Vorgabe von 6 500 Kelvin. Befinden<br />

sich Farben über dieser Norm,<br />

färbt sich das Bild in der entsprechenden<br />

Farbe. Links befinden sich<br />

die Schwarzbereiche, rechts die<br />

Weißbereiche – dazwischen alle<br />

Graustufen.<br />

Konstante Farbtemperatur über alle Helligkeitsbereiche,<br />

lediglich im Tiefschwarz leicht kühl 9/10<br />

Neutrale Farbtemperatur, leichter<br />

Blaustich im Tiefschwarz 9,5/10<br />

Blauschimmer in dunklen<br />

Bildbereichen 9/10<br />

Konstante Farbtemperatur, Blauschimmer<br />

bei dunklen Bildanteilen 9/10<br />

Neutrale Farbtemperatur,<br />

leichter Blaustich im Tiefschwarz 8,5/10<br />

Bildschärfe ausgezeichnet 9/10 sehr gut 8,5/10 sehr gut 9/10 sehr gut 8,5/10 befriedigend 6,5/10<br />

Bild-/Tonverarbeitung gut 4/5 gut 4/5 gut 3,5/5 gut 3,5/5 mangelhaft 1,5/5<br />

Sehtest gut 8/10 gut 7,5/10 gut 8/10 gut 7/10 befriedigend 6/10<br />

Bildqualität sehr gut 39/45 gut 35,5/45 gut 35/45 gut 34,5/45 befriedigend 29/45<br />

Gesamt 86 von 102,5 Punkten 85 von 102,5 Punkten 83 von 102,5 Punkten 77 von 102,5 Punkten 57 von 102,5 Punkten<br />

Preis/Leistung gut gut gut gut gut<br />

ERGEBNIS gut gut gut gut befriedigend<br />

84 % 83 % 81 % 75 % 56 %<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 47


Test l 8 <strong>LED</strong>-TVs von 32 bis 47 Zoll<br />

AUSSTATTUNG<br />

Testsieger 46 Zoll<br />

Allgemein<br />

Hersteller Sony Philips LG<br />

Modell KDL-46HX905 46PFL8605K 47LE8500<br />

Preis/Straßenpreis 2 899 Euro/ noch kein Angebot 2 199 Euro/2 000 Euro 2 149 Euro/1 575 Euro<br />

Maße B/H/T 112,4 × 72,7 × 6,7 cm 110,2 × 71,1 × 5,1 cm 112,2 × 76,8 × 3,45 cm<br />

Gewicht 36,2 kg 28 kg 43,8 kg<br />

Informationen www.sony.de www.philips.de www.lge.de<br />

Anschlüsse<br />

Eingänge<br />

Ausgänge<br />

Sonstige<br />

HDMI<br />

Scart<br />

PC<br />

S-Video<br />

Ethernet, WLAN (optional), USB,<br />

Digital Audio Out, CI-Plus-Slot<br />

HDMI<br />

Scart<br />

PC<br />

S-Video<br />

Ethernet, WLAN (optional), USB,<br />

CI-Plus-Slot<br />

HDMI<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

Scart<br />

PC<br />

S-Video<br />

Ethernet, WLAN (optional), USB,<br />

Digital Audio In (optisch)<br />

Merkmale<br />

DVB-T-/Kabel-/Sat-Tuner / / / / / /<br />

Bild-in-Bild-Darstellung<br />

EPG Einzel-/Multikanal / / /<br />

„HD ready“/1 080p / / /<br />

TV-Typ Edge-<strong>LED</strong>-LCD, 46 Zoll Edge-<strong>LED</strong>-LCD, 46 Zoll Edge-<strong>LED</strong>-LCD, 47 Zoll<br />

Auflösung 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel<br />

Frontscheibe kontrastoptimiert, spiegelnd kontrastoptimiert, stark spiegelnd gering kontrastoptimiert, stark spiegelnd<br />

Formatwahl (HDMI) frei wählbar frei wählbar frei wählbar<br />

Sonstiges 3-D, DLNA, HDMI 1.4 (ARC) DLNA, HDMI 1.4 (ARC), Ambilight DLNA<br />

Betrieb<br />

Bildformate 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1 080 i/p<br />

100/120 Hertz<br />

Leuchtkraft 30 – 318 cd/m 2 89 – 461 cd/m 2 102 – 395 cd/m 2<br />

Schwarzwert 0,06 –


Aufgeschraubt: Linux-Satellitenreceiver Dreambox DM 8000 HD PVR<br />

1 TV-Tuner<br />

4 Datenübertragung<br />

Die Dreambox DM 8000 HD PVR ist werkseitig mit einem<br />

HDTV-tauglichen Twin-Satellitenanschluss ausgerüstet<br />

und unterstützt neben Aufnahme und parallelem Live-TV<br />

sogar mehrere gleichzeitige Mitschnitte. Zwei zusätzliche<br />

Steckplätze (Pfeil) erlauben die Nachrüstung von Tuner-<br />

Modulen für digitales Kabel (DVB-C) und terrestrisches<br />

DVB-T. Auf diese Weise sind Empfangswege nach Belieben<br />

kombinierbar.<br />

Für die interne Datenübermittlung kommen<br />

flexible Serial-ATA-Flachbandkabel mit acht<br />

Millimeter breiten Anschlüssen zum Einsatz.<br />

Der SATA-Standard löst den Vorgänger (P)ATA<br />

2 Notstromversorgung<br />

Eine Besonderheit der Dreamboxen ist die auf der<br />

Platine integrierte Knopfzellenbatterie. Sie sorgt als<br />

Miniatur-USV dafür, dass auch bei einem Stromausfall<br />

die interne Uhr weiterläuft und Timer nach etwaiger<br />

Unterbrechung wieder pünktlich anlaufen.<br />

3 Peripherie<br />

Festplatte und DVD-Laufwerk kann der Nutzer nach<br />

eigenen Bedürfnissen durch Varianten mit größerer<br />

Speicherkapazität oder beispielsweise einen Bluray-Brenner<br />

austauschen. Zwei SATA-Schnittstellen<br />

stehen dafür bereit.<br />

5 Chipsatz<br />

Als All-in-one-Baustein verrichtet der mit<br />

400 Megahertz getaktete Broadcom-Chip<br />

vom Typ BC4501 seinen Dienst in der Dreambox<br />

DM 8000. Er integriert zwei DVB-S2-<br />

taugliche CMOS-Tuner und Demodulatoren,<br />

die in vielen Receivern separat angelegt<br />

sind. Dank BCM4501 kann die Box mehrere<br />

HD-Signale parallel verarbeiten und hochauflösendes<br />

Material auch bei der Bild-in-Bild-<br />

Darstellung berücksichtigen.<br />

ab und erlaubt dreimal so hohe Übertragungsraten<br />

von bis zu 300 Megabyte pro Sekunde<br />

sowie „Hot-Swap“, also den Austausch von<br />

Datenträgern im laufenden Betrieb.<br />

6 Gehäuse<br />

Nach wenigen gezielten Handgriffen gibt<br />

die Dreambox ihr Innenleben für Bastler<br />

preis. Individuelle Erweiterungen sind fester<br />

Bestandteil des Gerätekonzepts. Netzwerkanschluss,<br />

vier Common-Interface-Schnittstellen,<br />

programmierbare Smartcard-Reader,<br />

Compact-Flash- und SD-Kartenleser<br />

sowie USB und integriertes Wi-Fi sorgen<br />

für maximale Flexibilität bei der Aufrüstung<br />

des Receivers.


Momentaufnahme


Mit der Acoustic Waveguide Speaker Technology gelingt dem Hi-Fi-Spezialisten Bose<br />

das Kunststück, maximalen Klang auf minimalem Raum zu verdichten – die extrem<br />

kompakten Wave-Kompaktanlagen des Herstellers schmeicheln dabei nicht nur den<br />

Ohren, sondern bieten auch etwas fürs Auge<br />

www.digital-tested.de


Aufgeschraubt<br />

6<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

5<br />

1<br />

3<br />

2<br />

4


FULL-HD-BEAMER DER MITTEL- UND PREMIUMKLASSE<br />

Private Kinobilder<br />

An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen zwei in der Aufstellung flexible<br />

Projektoren, die sich erstklassig kalibrieren lassen und so mit natürlichen<br />

Bildern beeindrucken. Bliebe auf den folgenden Seiten nur noch<br />

eine Frage zu klären: Wie viel Kino verträgt Ihr Wohnzimmer?<br />

Lesen Sie hier<br />

Im dunklen Heimkino<br />

wird ein mäßiger<br />

Schwarzwert sofort<br />

enttarnt und schmälert<br />

den Filmgenuss<br />

ungemein. Wir schauen<br />

genau hin und zeigen<br />

Ihnen, wie viel<br />

Kinoatmosphäre Sie<br />

in der Mittel- und<br />

Premiumklasse erwarten<br />

können.<br />

Dennis Schirrmacher<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Infocus, JVC, Stock.xchng<br />

Infocus SP8602 54<br />

JVC DLA-HD950 55<br />

Full-HD-Material mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten<br />

von einer Blu-ray Disc entfaltet<br />

sein volles Potenzial erst bei großen<br />

Bildschirmdiagonalen. Mit einem Videoprojektor<br />

sind Bildgrößen von drei Metern und<br />

mehr kein Problem – und Filme wirken auf der<br />

heimischen Leinwand besonders imposant.<br />

Damit die Bilder auch so aussehen wie vom Regisseur<br />

beabsichtigt, sollte ein Projektor das<br />

Material möglichst unverfälscht darstellen.<br />

Dabei geht es um eine neutrale Farbwiedergabe<br />

nach HDTV-Norm und eine ausgewogene<br />

Farbtemperatur über alle Helligkeitsbereiche,<br />

damit die Motive keinen Farbstich aufweisen.<br />

Für ein fesselndes Filmerlebnis ist außerdem<br />

ein exzellenter Schwarzwert nebst knackigem<br />

Kontrast unabdingbar. In puncto Schärfe beurteilen<br />

unsere Testredakteure die statische<br />

Abbildung sowie die Güte der Darstellung von<br />

bewegten Inhalten. Ohne Zwischenbildberechnung<br />

verwischen schnelle Bewegungen, diese<br />

führt aber wiederum oft zu störenden Artefakten.<br />

Deshalb schauen wir in unserem Testlabor<br />

besonders genau hin. Damit nach dem<br />

Kauf ein perfekt kalibrierter Projektor in Ihrem<br />

Wohnzimmer erstrahlt, prüfen wir die Voreinstellungen<br />

der Geräte und geben Ihnen im<br />

Zuge unserer Messungen die optimalen Werte<br />

für eine Einstellung nach Norm mit auf den<br />

Weg. Gewiss steht die Bildqualität an erster<br />

Stelle, die Flexibilität bei der Aufstellung im eigenen<br />

Wohnzimmer sollte man aber keinesfalls<br />

vernachlässigen. Dank der Lens-Shift-Funktion<br />

können Sie bei den getesteten Geräten<br />

das projizierte Bild horizontal und vertikal<br />

ausrichten. Die Größe des Bildes passen Sie<br />

bis zu einem gewissen Maß unabhängig vom<br />

Abstand zur Leinwand über die Zoom-Funktion<br />

an. Einer der beiden Testkandidaten verfügt<br />

sogar über eine motorisierte Optik und erlaubt<br />

vom Sofa aus die bequeme Ausrichtung per<br />

Fernbedienung. Die Versorgung mit hochauflösenden<br />

Bildern fällt in diesen Tagen zwar<br />

immer üppiger aus, oft bekommt der Projektor<br />

aber noch SD-Signale – etwa von einer DVD –<br />

vorgesetzt. Hier entscheidet der verbaute Videochip<br />

darüber, wie effizient das Material<br />

auf Full-HD-Auflösung hochgerechnet wird und<br />

Halbbilder in Vollbilder gewandelt werden. Wir<br />

zeigen Ihnen in allen Belangen die Vor- und<br />

Nachteile auf: Begleiten Sie uns auf dem Weg<br />

zur perfekten Heimkinoprojektion.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 53


Test l Full-HD-Projektoren<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

5.2010<br />

Max: 71,86 ˚C<br />

Der Infocus SP8602 wird auch im Sparmodus mit<br />

rund 72 Grad Celsius sehr warm<br />

Der Projektor präsentiert sich als wahrer Heimkinokoloss und punktet mit einer<br />

hohen statischen Bildschärfe<br />

INFOCUS SP8602<br />

Im oberen Bereich navigieren<br />

Sie durch die Menüs. Bei Bedarf<br />

greift Ihnen die Help-Taste unter<br />

die Arme<br />

Über die mittleren Direktwahlbuttons<br />

haben Sie umgehend<br />

Zugriff auf verschiedene<br />

Funktionen<br />

gut<br />

INFOCUS<br />

SP8602<br />

TESTERGEBNIS<br />

befriedigend<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

Nachdem der SP8602 aus seiner Verpackung<br />

befreit wurde, kommen die wahren Dimensionen<br />

des Projektors zum Vorschein. Der Infocus ist<br />

alles andere als kompakt und vermittelt von Anfang<br />

an einen leistungsstarken Eindruck. Dabei<br />

ist es den Produktdesignern trotzdem gelungen,<br />

dem SP8602 durch die Kombination von Geradlinigkeit<br />

und abgerundeten Elementen ein dynamisches<br />

Äußeres zu verleihen. Die Farbe des Gehäuses<br />

wird nahezu ausschließlich in die Hände<br />

des Kunden gegeben. Neben dem gewohnten<br />

Schwarz kann die Geräteabdeckung ebenfalls in<br />

Weiß oder mit Walnussholzmaserung geordert<br />

werden. Wer es extravagant liebt, bekommt das<br />

Element auch vorgrundiert für eine individuelle<br />

Lackierung ausgeliefert. Individuell fallen<br />

ebenfalls die blau leuchtenden Bedienelemente<br />

sowie der in der gleichen Farbe erstrahlende Ring<br />

um die Projektoroptik aus.<br />

Vielfältig fallen darüber hinaus die Aufstellmöglichkeiten<br />

des Infocus aus. Das Bild lässt<br />

sich je nach Raumposition gut auf die Leinwand<br />

ausrichten. Ein 1,5-faches Zoom-Verhältnis und<br />

ein Fokusbereich bis neun Meter lassen bei<br />

der Wahl des Abstandes zur Projektionsfläche<br />

viel Flexibilität zu. Durch den vertikalen und<br />

horizontalen Lens-Shift muss der SP8602 nicht<br />

zwangsläufig zentral vor der Leinwand positioniert<br />

werden. Unpraktisch ist hingegen, dass all<br />

diese Funktionen nur direkt am Gerät genutzt<br />

werden können. Infocus hat auf eine motorisierte<br />

Optik verzichtet und die entsprechenden Vorrichtungen<br />

direkt am Projektor angebracht. Die<br />

Bedienelemente befinden sich versteckt unter<br />

der Gehäuseabdeckung, die für die Justierung<br />

entfernt werden muss. Die Einstellung des Lens-<br />

Shifts gestaltet sich etwas ungenau, denn für<br />

dessen Drehregler muss man erst ein eigenes<br />

Gefühl entwickeln. Reichen diese optischen Tarierungen<br />

für das perfekte Bild nicht aus, bietet<br />

das Installationsmenü noch jede erdenkliche Option,<br />

um selbst die letzte Ungenauigkeit auszubügeln.<br />

So wird neben der hinlänglich bekannten<br />

Trapezkorrektur auch die Entfernung möglicher<br />

Kissenverzerrungen angeboten. Zusätzlich erleichtert<br />

der SP8602 dem Monteur das Leben,<br />

indem der Projektor automatisch eine Deckeninstallation<br />

erkennt. Ist dies der Fall, dreht der<br />

Bildwerfer das Bild eigenständig in die richtige<br />

Position. Nicht weniger als zwei HDMI- und drei<br />

Komponenteneingänge finden im Anschlussfeld<br />

an der Rückseite des Projektors Platz. Hinzu<br />

kommen ein S-Video- und ein PC-Eingang sowie<br />

drei Trigger-Ausgänge für die Leinwand- bzw.<br />

Raumbeleuchtungssteuerung.<br />

Nach dem ersten Einschalten zeigt sich bereits<br />

in der Werkseinstellung ein detailreiches und<br />

plastisches Bild. Auffällig ist nur die erhöhte<br />

Helligkeit, die sich jedoch über das generell<br />

einfach gestaltete Menü beeinflussen lässt. Beeindruckend<br />

ist die statische Bildschärfe des<br />

Projektors. Der entsprechende Menüpunkt kennt<br />

nur die Stufen „Niedrig“ bis „Sehr hoch“, denn<br />

die interne Bildverarbeitung regelt intelligent<br />

das Nachschärfen von Kanten und Linien. Ein<br />

störender Farbversatz ist ebenso wenig auszumachen,<br />

sodass der Infocus der ideale Spielpartner<br />

für hochauflösende Bildquellen ist. Weniger<br />

souverän glückt die Schärfedarstellung bei<br />

bewegten Bildinhalten: Diese zeigen deutliche<br />

Nachzieheffekte. Wird die Zwischenbildberechnung*<br />

bemüht, gesellen sich störende Artefakte<br />

hinzu – und dies bereits in der niedrigsten Stufe.<br />

Das De-Interlacing* von Halbbildsignalen sowie<br />

das Skalieren von geringer aufgelösten Formaten<br />

kann sich dagegen sehen lassen, einzig die wenig<br />

effektive Rauschminderung bedarf noch ei-<br />

EINSTELLUNGSHILFEN<br />

Allgemein Rauschreduzierung 0 – 50<br />

Helligkeit 36 Hautfarbenkorrektur<br />

Kontrast 56<br />

0<br />

Schärfe Hoch Film erkennen Aus<br />

Seitenverhältnis Automatisch Motion Smoothing Aus<br />

Iris/Dynamic Black<br />

Automatisch bei Gamma<br />

Film<br />

Film, sonst 100 % Farbskala<br />

Automatisch<br />

Farbtemperatur Wärmer Verstärk. R/G/B 52/50/50<br />

Overscan Aus Offset R/G/B 48/50/50<br />

Farbraum Automatisch Sparmodus Lampe je nach Wunsch<br />

Die Bildverarbeitung schärft Linien effizient nach und<br />

die statische Bildschärfe kann voll überzeugen<br />

ner Überarbeitung. Bestnoten sind dem Infocus<br />

in der Farbdarstellung garantiert. Der Eindruck<br />

ist von Anfang an sehr gut, die Primärfarben<br />

erstrahlen frisch und ausreichend gesättigt. Nur<br />

Blau zeigt sich zu hell und im Messdiagramm<br />

ist ein Ausreißer bei der Sekundärfarbe Gelb<br />

zu beobachten. Die neutrale Farbdarstellung<br />

verdankt der Bildwerfer einem auf das Heimkino<br />

optimierten 6-Segment-Rad (RGBRGB). Damit<br />

verzichtet Infocus auf die sonst üblichen Weiß-,<br />

Gelb- oder Cyansegmente, die die Lichtausbeute<br />

erhöhen, aber die Farbdarstellung zu bunt erscheinen<br />

lassen. In der Schwarzaufbereitung ist<br />

die DLP-Technologie nicht mehr unangefochten.<br />

Im Gegensatz zu konkurrierenden Technologien<br />

zeigen sich auch beim Infocus tiefschwarze Bildinhalte<br />

immer ein wenig aufgehellt; der reale<br />

Maximalkontrast fällt nicht übermäßig hoch aus.<br />

Die automatische Irisblende schafft nur wenig<br />

Abhilfe, denn sie reagiert viel zu träge und trägt<br />

neben den hörbaren Lüftergeräuschen des Projektors<br />

zusätzlich zur Akustikkulisse bei.<br />

Der SP8602 zeigt sich als Mittelklasse-Heimkinoprojektor<br />

mit Profiambitionen. Dies beweisen vor<br />

allem die Anschlussvielfalt, die Flexibilität in der<br />

Aufstellung und die Vielzahl der Möglichkeiten in<br />

Bezug auf die professionelle Kalibrierung.<br />

Im unteren Teil wählen Sie<br />

den gewünschten Zuspieler<br />

direkt aus ERGEBNIS gut<br />

72 %<br />

54<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70


Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

5.2010<br />

Max: 55,35 ˚C<br />

Der JVC DLA-HD950 bleibt auch im Dauerbetrieb<br />

weitgehend kühl, der Lüfter ist kaum hörbar<br />

Dank flüsterleisem Betrieb und einem exzellenten Kontrastwert ist der Projektor für<br />

den Heimkinoeinsatz prädestiniert<br />

sehr gut<br />

JVC<br />

DLA-HD950<br />

TESTERGEBNIS<br />

befriedigend<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

EINSTELLUNGSHILFEN<br />

Allgemein<br />

Erweitert<br />

Bildmodus THX Schärfe 50<br />

Kontrast 0 Detailaufwertung 50<br />

Helligkeit 0<br />

Farbverwaltung Aus<br />

Farbe 0<br />

Farbton 0<br />

Clear Motion<br />

Drive<br />

Aus<br />

Farbtemperatur 5 600 K<br />

Lampenstrom je nach Wunsch<br />

Optik Helligkeit 0<br />

JVC DLA-HD950<br />

Ist die Montage absolviert, kann man sich zunächst<br />

beruhigt zurücklehnen, denn JVC hat<br />

dem Projektor eine voll motorisierte Optik*<br />

spendiert. So kann das Bild mittels Zoom und<br />

Fokus bequem vom Sitzplatz aus per Fernbedienung<br />

an die Leinwand angepasst werden.<br />

Dabei ist es nahezu egal, in welcher Position<br />

der HD950 montiert wurde, denn die Projektion<br />

lässt sich mithilfe der äußerst flexiblen<br />

Bildverschiebung sowohl in vertikaler als auch<br />

horizontaler Richtung perfekt zentrieren. Bei<br />

einer ersten Kontrolle der Projektion zeigt sich<br />

in den Randbereichen des Bilds ein minimaler<br />

farblicher Versatz. Theoretisch könnte diese<br />

Ungenauigkeit ausgeglichen werden, jedoch arbeitet<br />

die Korrekturfunktion zu grob, sodass bei<br />

einer Verschiebung der entsprechenden Farbe<br />

diese wieder am gegenüberliegenden Ende der<br />

Projektion auftaucht.<br />

Ist die Bildausrichtung geschafft, spitzt man<br />

zunächst verwundert die Ohren: Im Lampensparmodus<br />

ist der Projektor angenehm leise<br />

und macht sich selbst bei ruhigen Filmszenen<br />

nicht störend bemerkbar. Einer der elementaren<br />

Vorteile des HD950 gegenüber seinem kleinen<br />

Verwandten HD550 ist der vorkalibrierte THX*-<br />

Modus. Wurde dieser per Bildmenü aktiviert,<br />

Über die oberen Tasten wählen<br />

Sie den Eingang aus und haben<br />

Zugriff auf die Lens-Shift-<br />

Funktion<br />

Im mittleren Bereich können Sie<br />

die Beleuchtung der Fernbedienung<br />

aktivieren und navigieren<br />

durch die Menüs<br />

Am unteren Ende haben Sie<br />

Zugriff auf verschiedene Voreinstellungen<br />

für das Bild<br />

kann die Einstellung des JVC bereits als abgeschlossen<br />

gelten, denn der Projektor wählt automatisch<br />

den richtigen Farbraum, den passenden<br />

Kontrast, die Helligkeit und Farbtemperatur.<br />

Feineinstellungen dürfen Sie ärgerlicherweise<br />

nicht vornehmen, denn die zahlreichen Optionen<br />

werden im THX-Modus deaktiviert. Wollen<br />

Sie dennoch die Farbtemperatur oder den Gammaverlauf<br />

beeinflussen, müssen Sie auf eine<br />

unpräzisere Voreinstellung ausweichen. Hierbei<br />

empfiehlt sich der Bildmodus „Kino 1“ als gute<br />

Ausgangsbasis, denn dieser kommt der THX-Kalibrierung<br />

bereits sehr nahe. Jetzt offenbart sich<br />

dem Heimkinoexperten ein wahres Eldorado<br />

an Justagemöglichkeiten: angefangen bei einer<br />

Korrektur der Farbtemperatur über ein Farbmanagement,<br />

das jeder ISF-Kalibrierung zur Ehre<br />

gereichen würde, bis hin zu einer Gammakorrektur<br />

getrennt nach Farben. Sind alle Einstellungen<br />

nach Wunsch vorgenommen, können diese auf<br />

einem der Nutzerspeicherplätze abgelegt werden.<br />

Diese lassen sich mit der komfortablen, auf<br />

Knopfdruck hinterleuchteten Fernbedienung per<br />

Schnellwahltaste wieder abrufen.<br />

Im Heimkinoalltag lässt der HD950 kaum Schwächen<br />

erkennen. Zur Genüge mit Eingängen ausgestattet,<br />

verarbeitet der JVC jede erdenkliche<br />

Bildquelle. Bei Filmmaterial fällt sofort das tiefe<br />

Schwarz angenehm auf. Bei Kinofilmen im<br />

21 : 9*-Format ist die Resthelligkeit der Balken so<br />

gering, dass Filmkenner ins Schwärmen geraten.<br />

Dieser Schwarzwert wird auch im normalen Betrieb<br />

gehalten, allerdings ist die Plastizität stark<br />

vom Bildinhalt abhängig. Je mehr helle Flächen<br />

die Leinwand säumen, desto geringer fällt der<br />

Maximalkontrast aus. Den enormen Kontrastumfang<br />

verdankt der Projektor unter anderem<br />

der verbauten Hybridtechnologie D-ILA, einer<br />

Eigenentwicklung von JVC, die Vorzüge der LCDund<br />

DLP-Projektion in sich vereint. Ein weiterer<br />

Vorteil dieser Technik besteht darin, dass auf der<br />

Leinwand kein Moskitonetzeffekt zum Vorschein<br />

kommt. Ebenfalls beeindruckend ist die hohe<br />

Bildschärfe des HD950. Hierbei werden abseits<br />

der normalen Schärfe feine Linien und Konturen<br />

Für ein optimales Bild müssen Sie lediglich den THX-<br />

Modus in den Bildeinstellungen aktivieren<br />

nochmals durch eine Bildverarbeitung intern<br />

behutsam nachgeschärft. Gegenteilig verhält<br />

es sich mit der Schärfe bewegter Objekte: Hier<br />

zeigt der HD950 Nachzieheffekte. Diese können<br />

Sie durch Aktivierung der Option „Clear Motion<br />

Drive“ zwar reduzieren, jedoch treten dabei Artefakte<br />

zutage. Den umgekehrten Weg geht der<br />

Filmmodus. Dieser erlaubt es, 24p-Filmmaterial,<br />

das durch den Zuspieler in ein 60-Hertz-Halbbildsignal<br />

konvertiert wurde, rückzuwandeln<br />

und somit dem Spielfilm wieder Kinofeeling<br />

einzuhauchen. Darüber hinaus sorgen ein effektives<br />

De-Interlacing und eine potente Rauschunterdrückung<br />

für einen ungetrübten Genuss von<br />

SD-Material.<br />

Beim JVC HD950 geraten Heimkinoliebhaber ins<br />

Schwärmen. Neben seiner Flexibilität bei der<br />

Installation lassen die zahlreichen Bildoptionen<br />

jeden Profi die perfekte Einstellung finden. Dabei<br />

kann eine langwierige Kalibrierung für den Heimkinoeinsteiger<br />

durch den THX-Modus abgekürzt<br />

werden – Profis sollten allerdings die Mühe<br />

auf sich nehmen, den Projektor manuell auf<br />

den Raum abzustimmen. In Sachen Bildqualität<br />

überzeugen vor allem Kontrast und statische<br />

Bildschärfe, das tiefe Schwarz bietet jedem Cineasten<br />

den vollkommenen Filmgenuss.<br />

ERGEBNIS<br />

sehr gut<br />

85 %<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 55


Test l Full-HD-Projektoren<br />

Ohne Balken projizieren<br />

Nahezu alle Filme liegen auf Blu-ray<br />

Disc im 21 : 9-Format vor. Damit trüben<br />

bei einer 16 : 9-Projektion schwarze<br />

Balken, die rund 25 Prozent der Bildfläche<br />

verschenken, den Filmspaß.<br />

Mittels einer sogenannten Vorsatzoptik<br />

können Sie das volle Potenzial Ihres<br />

Projektors nutzen und damit hellere<br />

Breitbilder in Cinemascope genießen.<br />

Der DLA-HD950 verfügt dafür über<br />

eine 21 : 9-Vorverzerrung, die das Bild<br />

in der Höhe streckt. Die Vorsatzoptik<br />

entzerrt das Bild wieder. Auf diese<br />

Weise wird der komplette Bildchip des<br />

Projektors ausgenutzt, was der Auflösung<br />

und Leuchtkraft zugute kommt.<br />

Im Test maßen wir einen Zuwachs<br />

von rund 20 Prozent. Die Nutzung der<br />

vollen 1 920 × 1 080 Pixel kommt aber<br />

nur einer Interpolation gleich, weil<br />

Fazit<br />

Anspruchsvolle Heimkinoprojektion<br />

fordert ihren finanziellen Tribut. Die<br />

gehobene Klasse dürfte aber selbst<br />

Perfektionisten (fast) vollkommen zufriedenstellen.<br />

Beim ersten Kontakt<br />

mit dem JVC DLA-HD950 in unserem<br />

dunklen Heimkino konnten wir uns ein<br />

ungläubiges Blinzeln nicht verkneifen,<br />

denn der Schwarzwert lässt die<br />

Leinwand bei einer Abblende nahezu<br />

vollständig verschwinden. So machen<br />

Filme richtig Spass und bei JVCs<br />

Testkandidat gibt es kaum etwas zu<br />

beanstanden. Einer der wenigen Kritikpunkte<br />

ist in jedem Fall die Zwischenbildberechnung,<br />

die zu Artefakten<br />

neigt und darüber hinaus das Bild<br />

extrem flüssig erscheinen lässt – darunter<br />

leidet die Kinoästhetik. Zudem<br />

arbeitet sie ineffizient und kann die an<br />

sich sehr gute statische Bildschärfe<br />

bei schnellen Bewegungen nicht aufrechterhalten.<br />

Dieser Umstand ist im<br />

übrigen auch beim Infocus SP8602 zu<br />

beobachten.<br />

Beide Modelle offenbaren sich als<br />

wahres Eldorado für Heimkinoexperten<br />

und bieten tiefgreifende Einstellmöglichkeiten<br />

für die optimale Kalibrierung<br />

des Bildes. Hier fehlt es an<br />

nichts und künftig wird Ihr Projektionsraum<br />

von natürlichen und unverfälschten<br />

Bildern erleuchtet. Für<br />

rund die Hälfte des Kaufbetrages des<br />

JVC DLA-HD950 wechselt der Infocus<br />

SP8602 den Besitzer und macht dabei<br />

eine richtig gute Figur. Bei der Aufstellung<br />

präsentiert sich der Vertreter der<br />

Mittelklasse beinahe genauso flexibel<br />

wie der Primus, das Fehlen der motorisierten<br />

Optik lässt aber Komfort vermissen.<br />

Dafür erkennt der Infocus eine<br />

Deckenistallation und dreht das Bild<br />

automatisch für eine korrekte Ausrichtung.<br />

Natürlich ist ein direkter Vergleich<br />

aufgrund der Preisklassen nicht<br />

gerecht. Dennoch ist beiden Modellen<br />

die von schwarzen Balken umrandete<br />

Projektion gemein, da Kinofilme auf<br />

Blu-ray Disc im 21 : 9-Format (Cinemascope)<br />

vorliegen. Eine Vorsatzoptik<br />

(siehe Kasten) schafft hier Abhilfe und<br />

erhöht zudem die Leuchtkraft des Bildes.<br />

Alternativ können Sie einfach das<br />

Bild so weit aufzoomen, bis die Balken<br />

außerhalb der Leinwand liegen. Voraussetzung<br />

dafür ist natürlich, dass<br />

diese über ein Bildseitenverhältnis<br />

von 21 : 9 verfügt. Dann steht dem echten<br />

Heimkinogenuss in den eigenen<br />

vier Wänden nichts mehr im Wege.<br />

Dennis Schirrmacher, Christian Hill<br />

die Filme bereits auf der Blu-ray mit<br />

nur 810 aktiven Zeilen vorliegen. Die<br />

schwarzen Balken werden ebenfalls<br />

codiert. Dieses Problem wurde beim<br />

Vorgängerstandard DVD durch die<br />

anamorphotische Bildspeicherung effizienter<br />

gelöst. Aus einer Widescreen-<br />

Vorlage ließ sich hier die komplette<br />

Auflösung wiederherstellen.<br />

Mithilfe des motorisierten Schlittens<br />

können Sie die Linse stilvoll vor den<br />

Beamer fahren lassen. Die Steuerung<br />

findet entweder über die mitgelieferte<br />

Fernbedienung oder den 12-Volt-Trigger<br />

Ihres Projektors statt. Mit über<br />

6 000 Euro ist das Set in der Anschaffung<br />

aber nicht gerade günstig – in<br />

Verbindung mit dem JVC DLA-HD950<br />

ist das Heimkino dann so viel wert wie<br />

ein Kleinwagen<br />

AUSSTATTUNG<br />

Allgemein<br />

Hersteller JVC Infocus<br />

Modell DLA-HD950 SP8602<br />

Preis/Straßenpreis 6 999 Euro/5 695 Euro 3 490 Euro/noch kein Angebot<br />

Maße B/H/T 36,5 × 16,7 × 47,8 cm 36,2 × 17,8 × 54 cm<br />

Gewicht 11,2 kg 7,6 kg<br />

Informationen jdl.jvc-europe.com www.infocusprogramme.de<br />

Anschlüsse<br />

Eingänge<br />

Ausgänge<br />

HDMI<br />

Scart<br />

PC<br />

S-Video<br />

HDMI<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

Sonstige 12-Volt-Trigger, Videocinch 3 × 12-Volt-Trigger<br />

Merkmale<br />

Beamer-Typ D-ILA DLP<br />

„HD ready“/1 080p / /<br />

Auflösung 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel<br />

Formatwahl (HDMI) vertikal, kein Overscan vertikal, kein Overscan<br />

Lens-Shift vertikal (80%), horizontal (34 %) vertikal (30 %), horizontal (47 %)<br />

Projektionsabstand<br />

2,7 – 5,5 m 3 – 4,5 m<br />

(1-m-Leinwand)<br />

Lampenlaufzeit max. 3000 h max. 2 500 h<br />

Sonstiges THX-zertifiziert, Optik motorisiert erkennt Deckenmontage<br />

Betrieb<br />

Bildformate 480 i/p, 576 i/p, 720 i/p, 1080 i/p/p24 480 i/p, 576 i/p, 720 i/p, 1080 i/p/p24<br />

100/120 Hertz<br />

Leuchtkraft 85 – 210 cd/m 2 118 – 208 cd/m 2<br />

Schwarzwert 0,32 –


DREI AV-RECEIVER BIS 700 EURO IM CHECK<br />

Volle Ausstattung<br />

Als Einsteiger in die Welt des Surround-Klangs und der stereoskopischen<br />

Bildwiedergabe haben Sie die Qual der Wahl. Vielen Käufern<br />

stellt sich die Frage, welche Investitionen nötig sind. Wir verraten<br />

Ihnen, wie viel Funktionalität Sie für Ihr Geld bekommen.<br />

Lesen Sie hier<br />

Drei aktuelle AV-Receiver<br />

in der Preisklasse<br />

bis 700 Euro<br />

stellen sich dem<br />

Vergleich. Alle unterstützen<br />

die erweiterten<br />

Tonkanalmöglichkeiten,<br />

zwei<br />

von ihnen sind fit für<br />

die Verarbeitung von<br />

3-D-Bildsignalen.<br />

Jens Voigt<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Harman Kardon, Onkyo, Sony, Stock.xchng<br />

ONKYO TX-SR608 58<br />

Harman Kardon AVR 260 59<br />

Sony STR-DN 1010 60<br />

Willkommen in der multimedialen<br />

Wunderwelt, die von ständigen<br />

Weiterentwicklungen bestimmt ist.<br />

Statt Stillstand sorgt der Fortschritt im Bereich<br />

der Bild- und Tonaufzeichnung sowie der Signalübertragung<br />

dafür, dass attraktive Technik von<br />

heute schon morgen zum alten Eisen zählen<br />

kann. Dass dabei die Ausstattung je nach Preissegment<br />

denkbar unterschiedlich ausfällt, liegt<br />

auf der Hand. Die verbreitete Erwartungshaltung,<br />

für wenig Geld viel Leistung zu bekommen,<br />

widerspricht bereits dem physikalischen<br />

Grundsatz, wonach aus einem System maximal<br />

herausgeholt werden kann, was im Vorfeld investiert<br />

wurde. Umso überraschender kann es<br />

sein, wenn man für sein Geld eine Gegenleistung<br />

erhält, welche die bisherigen eigenen Ansprüche<br />

um ein Vielfaches übertrifft. Das gilt bei AV-<br />

Receivern definitiv für die aktuelle Generation<br />

der gehobenen Einstiegsklasse. Wenn Sie bisher<br />

noch nicht im Besitz der hier besprochenen<br />

Technologien waren, könnte der angebotene<br />

Funktionsumfang eine Bereicherung sein. Etwa<br />

beim Thema Surround-Sound: Tonsignale via<br />

Lautsprecher aus verschiedenen Richtungen Ihres<br />

Wohnzimmers werden um einem räumlichen<br />

Bildeindruck per 3-D-Bild ergänzt, sofern Ihr Anzeigegerät<br />

diesen Modus unterstützt. Auch die<br />

Anzahl der Lautsprecher wächst mit den Möglichkeiten<br />

neuer Trägerformate wie der Blu-ray.<br />

Selbst wenn momentan „nur“ acht Tonspuren<br />

unterstützt werden, sind moderne AV-Receiver<br />

aufgrund erweiterter Matrizierungsverfahren<br />

in der Lage, zusätzliche Kanäle zu generieren.<br />

So werden Toninformationen aus der frontalen<br />

Höhe oder Weite angeboten. Aber auch ganz andere<br />

Funktionalitäten werden je nach Hersteller<br />

umgesetzt. Die kabellose Tonübertragung zum<br />

Surround-Lautsprecher ist eine der jüngeren<br />

Innovationen, die Funktionen zur Steuerung<br />

externer MP3-Player stellen eine weitere Neuerung<br />

dar. Für größere Wohnungen und Häuser<br />

attraktiv: Mittels einer Mehrzonenbeschallung<br />

lässt sich die Lieblings-CD über separate Lautsprecher<br />

auch im Badezimmer genießen. Ein<br />

sogenannter Audio Return Channel*, der im<br />

HDMI-1.4a-Standard vorgesehen ist, minimiert<br />

zudem den Verkabelungsaufwand. Es bieten<br />

sich eine Menge Möglichkeiten. Der nachfolgende<br />

Vergleichstest gibt Ihnen einen Einblick<br />

in den aktuellen Stand der Technik und hilft<br />

Ihnen dabei, Ihre individuellen Bedürfnisse<br />

zu ermitteln.<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 57


Test l Vergleich AV-Receiver<br />

Max: 53,61 ˚C<br />

Während der Onkyo von Außen kühl bleibt, heizt sich<br />

sein Inneres deutlich auf<br />

Die Lautsprecheranschlüsse auf der Rückseite des Onkyo verfügen<br />

über farbige Codierungen, die den Anschluss der Kabelverbindungen<br />

vereinfachen sollen<br />

ONKYO TX-SR608<br />

Der obere Teil der Fernbedienung<br />

dient der Eingangsquellenauswahl.<br />

Ebenso sind<br />

„Volume“ und „Mute“ in diesem<br />

Bereich zu finden<br />

Neben der Menüsteuerung und<br />

den Abspielfunktionen befindet<br />

sich im Mittelteil die Taste „SP<br />

Layout“, mit der Sie Ihre Lautsprecherpriorität<br />

auswählen<br />

können<br />

Über den Zifferntasten liegt das<br />

Listening-Mode-Menü auf. In<br />

diesem selektieren Sie den gewünschten<br />

Wiedergabemodus<br />

von Kino- bis Konzertsaalatmosphäre<br />

gut<br />

Onkyo<br />

TX-SR608<br />

TESTERGEBNIS<br />

sehr gut<br />

SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

Onkyo stellt mit dem TX-SR608 den derzeit weltweit<br />

günstigsten THX*-AV-Receiver vor. Der Einstieg in<br />

die zertifizierte Heimkinowelt ist bereits für einen<br />

Preis von 500 Euro zu haben. Das Gerät bietet mit<br />

sechs HDMI-Eingängen der neuesten Generation<br />

und einem HDMI-Ausgang eine Anschlussvielfalt,<br />

die erst einmal ausgefüllt werden will. Damit sind<br />

Sie für die 3-D-Wiedergabe gewappnet und kommen<br />

gleichzeitig in den Genuss des Audiorückkanals.<br />

Falls Ihnen die sechs HDMI-Buchsen nicht<br />

ausreichen sollten, stellt der Onkyo zusätzlich<br />

jeweils zwei optische und koaxiale Audioeingänge<br />

sowie eine umfangreiche analoge Audio-Video-Sektion<br />

bereit. Trotz Anschlussvielfalt vermissen wir<br />

eine Netzwerkschnittstelle und eine USB-Buchse.<br />

In der Grundversion ist der TX-SR608 ein 7.2-Kanal-<br />

AV-Receiver, dessen Lautsprecherausgänge zum<br />

Teil vielfältig belegbar sind. So lassen sich die<br />

Surround-Back-Ausgangskanäle ebenso als Höhenpräsenz-<br />

oder Wide-Kanäle nutzen und bieten<br />

sogar die Bi-Amping-Möglichkeit für entsprechend<br />

ausgelegte Stereolautsprecher. Die beiden Subwoofer-Pre-Outs<br />

erlauben die Verbindung mit zwei<br />

aktiven Subwoofern, die allerdings über beide<br />

Kanäle das gleiche Signal ausgeben. Schließt man<br />

das mitgelieferte Einmessmikrofon an den frontseitigen<br />

Set-up-Mic-Eingang an, meldet sich das<br />

Audyssey-Einmesssystem zu Wort. Nach kurzer Zuordnung<br />

der vorhandenen Lautsprecheranordnung<br />

beginnt die Messung, die an drei verschiedenen<br />

Hörpositionen durchgeführt werden muss. Abstände,<br />

Pegel, Polarität und Übernahmefrequenz<br />

der Frequenzweiche werden dabei nicht aus allen<br />

drei Messungen gemittelt, sondern beziehen sich<br />

auf die erste Messung am Sweetspot. Das Ergebnis<br />

fällt mit zehn bis 15 Zentimetern Abweichung<br />

befriedigend aus, kann aber über die manuelle<br />

Korrektur weiter angepasst werden. Auffällig ist<br />

die lange Rechenzeit von einigen Sekunden, die<br />

zwischen dem Justieren und der Umsetzung auftritt.<br />

Neben der standardmäßigen Audiokonfiguration<br />

bietet der Onkyo TX-SR608 ein zusätzliches<br />

THX-Set-up-Menü für erweiterte Einstellungen,<br />

beispielsweise zur automatischen THX-Loudness-<br />

Plus-Lautstärkekorrektur. Aber auch Audyssey ist<br />

mit seinem Pendant Dynamic EQ mit an Bord. Im<br />

direkten Vergleich lieferte das Audyssey-System<br />

nur mäßige Ergebnisse mit einer überzogenen Bassanhebung.<br />

THX Loudness Plus wirkte hingegen<br />

ausgeglichener und erzeugte selbst bei geringer<br />

Lautstärke noch das gewisse Kinogefühl. Nach<br />

dem ersten Hören mussten wir den Center-Kanal,<br />

der mit einer Anhebung von einem Dezibel berechnet<br />

wurde, in seiner Lautstärke zurücknehmen.<br />

Die Pegel der weiteren Lautsprecher schienen hingegen<br />

äußerst homogen. Schön war des Weiteren,<br />

dass der TX-SR608 die tiefen Frequenzen der Frontkanäle<br />

erst bei 40 Hertz (Hz) beschnitt. Andere<br />

Systeme gehen da um einiges radikaler zu Werke.<br />

Durch die großzügige Tieftonwiedergabe erlebten<br />

wir einen starken Bass, der etwas aufdringlich<br />

erschien und andere Frequenzbereiche verdeckte.<br />

Auch die Hochtonwiedergabe war nicht zurückhaltend<br />

aber durchaus sehr detailauflösend. Generell<br />

fehlte es dem Klang jedoch ein wenig an Frische<br />

und Lebendigkeit. Das Surround-Klangbild klebte<br />

Während der Einmessung werden alle Lautsprecher<br />

grafisch übersichtlich dargestellt<br />

etwas an den Lautsprechern und verharrte gern<br />

im Zentrum des Hörraums. Während wir uns noch<br />

mehr Losgelöstheit und eine breitere akustische<br />

Bühne gewünscht hätten, konnte die Tiefenstaffelung<br />

durchaus überzeugen. Für den Stereobetrieb<br />

gilt das Gleiche: ein ausgeglichener Klang mit<br />

bedachten Höhen und Detailfreude.<br />

Der Videoprozessor von Faroudja wertet analoge<br />

und digitale Videozuspielungen auf und leistet<br />

dabei ganze Arbeit. Er erkennt automatisch, ob es<br />

sich um Film- oder Videomaterial handelt. Ist der<br />

De-Interlacer* erst einmal eingerastet, was wie<br />

bei der Klangeinstellung einige Sekunden dauert,<br />

arbeitet er bei 50- und 60-Hz-Material absolut<br />

verlässlich. Unsere anspruchsvollste Testsequenz<br />

brachte ihn allerdings aus dem Tritt. Auch die<br />

Skalierung zeugt von Qualität und rechnet jede<br />

Zuspielung zuverlässig auf die Full-HD-Auflösung<br />

(1 920 × 1 080 Pixel) hoch. Die Rauschunterdrückung<br />

ist in drei Stufen regelbar und gefiel uns in<br />

der Mittelstellung am besten, auf der höchsten<br />

Stufe wirkt das Bild zu verwaschen. Über die Edge-<br />

Enhance-Funktion lässt sich die Kantenschärfe<br />

spürbar erhöhen. Sie sollten den Reglereinsatz<br />

aber nicht übertreiben, sonst trüben Doppelkonturen<br />

den Filmspaß. Darüber hinaus können Sie<br />

noch Werte wie Helligkeit und Kontrast korrigieren<br />

und so Zuspielungen umfassend optimieren. Mit<br />

dem TX-SR608 hat Onkyo einen wahren Preis-<br />

Leistungs-Boliden im Sortiment, der als weltweit<br />

günstigstes AV-Modell das THX-Zertifikat tragen<br />

darf. Die solide Audio- und Videowiedergabe konnte<br />

uns überzeugen – und mit seiner 3-D-Fähigkeit<br />

dank der neuesten HDMI-Generation ist der kleine<br />

Onkyo auf dem besten Weg, sich einen Platz in<br />

vielen Heimkinos zu sichern.<br />

ERGEBNIS<br />

72 %<br />

gut<br />

58<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70


Max: 63,02 ˚C<br />

Der AV-Receiver sollte in jedem Fall frei stehen, so<br />

kann die Abwärme ungehindert abziehen<br />

Harmans Mittelklassemodell gibt sich angenehm übersichtlich. Im inneren verrichtet<br />

ein Lüfter seine Arbeit; im Betrieb ist dieser kaum wahrnehmbar<br />

gut<br />

Harman Kardon<br />

AVR 260<br />

TESTSIEGER<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

Die Autoeinmessung lieferte ein gutes Ergebnis. Auf<br />

Wunsch können Sie manuell nachkonfigurieren<br />

HARMAN KARDON AVR-260<br />

Der Harman Kardon AVR-260 hat bei Erscheinen dieser<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> bereits zum Preis von 699 Euro<br />

(UVP) den Weg in die Läden gefunden. Das Design<br />

kommt wie von Harman gewohnt in einer schlichten<br />

Farbkombination aus Anthrazit, Grau und Schwarz<br />

daher. Einen großen Teil der Vorderseite nimmt das<br />

Display ein, das mit einer übersichtlichen Zeichenanordnung<br />

und großen Buchstaben selbst aus größerer<br />

Entfernung gut ablesbar ist. Etwas unauffällig<br />

sind die darunter angebrachten Funktionstasten<br />

ausgefallen, deren Druckpunkt zudem undefiniert<br />

erscheint. Das auf dem Bildschirm eingeblendete<br />

Menü ist ansprechend und erlaubt eine sehr übersichtliche<br />

Auswahl der zahlreichen Optionen. Auf<br />

der Vorderseite sind zwei digitale Eingänge, ein<br />

Kopfhöreranschluss und zwei Videoeingänge samt<br />

analogen Cinch-Audiobuchsen untergebracht. Der<br />

leicht gerasterte Lautstärkeregler, der von innen<br />

beleuchtet ist, komplettiert die Receiver-Front. Feineinstellungen<br />

nimmt der Benutzer besser über die<br />

Fernbedienung vor, die auch weitere Komponenten<br />

Die Fernbedienung fällt für Harman<br />

Kardon typisch sehr groß<br />

aus. Im oberen Teil schalten Sie<br />

den AV-Receiver ein und aus und<br />

selektieren die Quelle<br />

Mittig navigieren Sie durch das<br />

Menü und regeln die Lautstärke.<br />

Durch die Größe der Fernbedienung<br />

ergeben sich lange Navigationswege<br />

In diesem Teil steuern Sie die<br />

Wiedergabefunktionen und<br />

wählen die gewünschte Hörzone<br />

aus<br />

im Heimkinosystem ansteuern kann. Ihre Übersichtlichkeit<br />

gestattet einen schnellen Zugriff auf<br />

alle Hauptfunktionen. Ein Blick auf die Rückseite<br />

offenbart viel Flexibilität. Es steht eine große Anzahl<br />

analoger Videoeingänge in drei Formaten zur Verfügung,<br />

die von drei digitalen HDMI-Schnittstellen<br />

flankiert werden. Jedes Format ist zusätzlich als<br />

Ausgang ausgeführt. Die analogen Ein- und Ausgänge<br />

bieten auch mehrkanalig bis 7.1 den Anschluss<br />

an den AVR und einen Vorstufenausgang. Die in<br />

Standardqualität verbauten Lautsprecherbuchsen<br />

nutzen die gleichen normierten Farbmarkierungen<br />

für Surround-Verbindungen wie die Cinch-Anschlüsse,<br />

was der Übersichtlichkeit zugute kommt. Der<br />

Harman ist ferner in der Lage, eine zweite Zone separat<br />

zu beschallen; zu diesem Zweck befinden sich<br />

an den Ausgängen die passenden Codierungen,<br />

was dann aber zum Verzicht auf die Surround-Back-<br />

Speaker in der 7.1-Anordnung führt. Im Betrieb erwärmt<br />

sich das Gerät um einiges. Für die Belüftung<br />

der Endstufensektion, die wie von Harman gewohnt<br />

hochstromstabil funktioniert, sorgt ein geräuscharmer<br />

Lüfter. Unsere Messwerte entsprechen dem<br />

Gebotenen und sind nicht die schlechtesten. Der<br />

AVR-260 bringt klangvolle Leistung an die Lautsprecher,<br />

was sich in einem besonders ruhigen<br />

Klangbild mit einem warmen Grundcharakter niederschlägt.<br />

Dies ist nicht zuletzt ein Verdienst der<br />

gelungenen Einmessautomatik, bei der alle Pegelkorrekturen<br />

gleichmäßig ausfielen. Abweichungen<br />

entstanden bei der Entfernungsbestimmung für die<br />

Surround-Lautsprecher, die mit bis zu 20 cm noch<br />

im akzeptablen Bereich lagen. Dafür belohnt der<br />

Center-Speaker mit einer sehr guten, warmen und<br />

natürlichen Sprachverständlichkeit, die keine Überbetonung<br />

von S-Lauten und Konsonanten zeigt. Im<br />

Surround ist eine hohe Detailfreudigkeit mit sehr<br />

präsenten Bewegungen wahrnehmbar, die aber<br />

gern eine größere räumliche Weite anbieten dürfte.<br />

Dem steht ein sehr dynamisches, impulsstarkes<br />

Klangbild gegenüber, das packend, beinahe schon<br />

aufrührend wirkt. Auch für den Stereogenuss wird<br />

hohe Qualität geboten, die ebenso wie im Surround-<br />

Betrieb mit ausgewogenen Mitten, nicht überzogenen<br />

Höhen und kraftvollen Impulsen im Bass auftrumpft.<br />

Daraus ergibt sich zusammen mit einer fast<br />

sehr guten Tiefe und Breite der akustischen Bühne<br />

die Grundlage für eine emotionale Anregung. Die<br />

Qualität der Soundprogramme kann bis auf Logic<br />

7 nicht richtig begeistern. Mit Logic 7 erweitert<br />

sich die klangliche Bühne – das Surround-Feld –<br />

merklich und schafft damit mehr Tiefe im räumlichen<br />

Geschehen. An dieser Stelle muss zudem<br />

Erwähnung finden, dass der angebotene Night-Modus<br />

zur Senkung allzu großer Dynamikattacken in<br />

unserem Test nur mittelmäßig funktionierte. Sowohl<br />

bei Dolby-Signalen als auch bei anderen Quellen<br />

blieben die Lautstärkeschwankungen sehr groß.<br />

Bei der Videoverarbeitung spielt der AVR-260 seine<br />

Asse aus und überzeugte unsere Testredakteure<br />

bei zugespieltem Filmmaterial mit einer nahezu<br />

flimmerfreien Darstellung. Der DCDi-Faroudja-Chip<br />

meisterte sogar unsere anspruchsvollste Testsequenz.<br />

Bei der Zuspielung von Bewegtbildern in<br />

60 Hz verschluckte sich der De-Interlacer jedoch<br />

und wir mussten im Menü die „Filmmoduserkennung“<br />

deaktivieren. Bei Videomaterial schlug sich<br />

der Bolide tapfer, konnte ein Kantenflimmern allerdings<br />

nicht vollends beseitigen. Die Rauschreduktion<br />

arbeitet an sich effizient, blieb aber im Test<br />

leider nicht konstant aktiv, was zu einer Art Pumpen<br />

führte. Erfreulicherweise können Sie das Bild in<br />

gängigen Parametern, etwa Kontrast, umfassend<br />

an Ihre Bedürfnisse anpassen. Somit überzeugt der<br />

AVR 260 bei Bild und Ton unter dem Strich mit einem<br />

soliden Gesamteindruck.<br />

ERGEBNIS<br />

78 %<br />

gut<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 59


Test l Vergleich AV-Receiver<br />

Max: 53,52 ˚C<br />

Im Inneren heizt sich der STR-DN 1010 sichtlich auf,<br />

kritisch wird die Temperatur aber nie<br />

Sonys STR-DN 1010 verfügt über ausreichend Anschlüsse. Mittels<br />

eines optional erhältlichen Kabels können Sie über den DMPort einen<br />

Medienplayer betreiben<br />

gut<br />

Sony<br />

STR-DN 1010<br />

TESTERGEBNIS<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

Die manuelle Konfiguration Ihres Surround-Sets wird<br />

grafisch ansprechend aufbereitet<br />

SONY STR-DN 1010<br />

Der AV-Receiver Sonys STR-DN 1010 tritt zum<br />

Kampfpreis von 599 Euro an und packt begehrenswerte<br />

3-D-Fähigkeiten unter seine Haube. Auch<br />

sein Äußeres geriet mit einer geringen Bautiefe<br />

und einer schwarz glänzenden Front, deren Oberfläche<br />

nur mit minimalen Bedienelementen bestückt<br />

wurde, sehr umgänglich. Am griffigsten ist der<br />

Lautstärkeregler, der mit seinem gedämpften Gang<br />

die optische Wertigkeit des Gerätes unterstreicht,<br />

die bereits das unauffällige, aber gut lesbare Display<br />

vermittelt. Unter einer Klappe verbergen sich<br />

einige nützliche Direktwahltasten für den schnellen<br />

Zugriff auf häufig benötigte Einstellungen. Den vollständigen<br />

Zugriff bietet die gut strukturierte Fernbedienung,<br />

mit deren Hilfe durch das grafische Menü<br />

auf dem angeschlossenen Fernseher navigiert<br />

wird. Auch der Sony bringt Video-, Audio- und Kopfhöreranschluss<br />

frontseitig mit. Die Rückseite stellt<br />

neben den üblichen Verbindungen für analoges<br />

Video und Audio noch vier HDMI- und digitale Audioeingänge<br />

in vorwiegend optischem Format bereit.<br />

Im oberen Teil wählen Sie die<br />

Quellen aus. Auf Wunsch können<br />

Sie auch einen kompatiblen<br />

Fernseher steuern<br />

Mittig beeinflussen Sie die<br />

Wiedergabefunktionen und konfigurieren<br />

das Gerät. Die Tastenwege<br />

sind angenehm kurz<br />

Neben der Lautstärke können<br />

Sie hier auch den ganzen Verstärker<br />

stumm schalten. Ist ein<br />

geeigneter Player angeschlossen,<br />

haben Sie Zugriff auf das<br />

Menü einer Blu-ray<br />

Die einfachen Lautsprecherterminals ermöglichen<br />

eine 7.1-Surround-Beschallung oder alternativ den<br />

Einsatz zweier getrennter Frontlautsprecherpaare.<br />

Durch die implementierte Nutzung von Dolby Pro<br />

Logic IIz mit den Höhenpräsenzkanälen entfallen<br />

in diesem Szenario aber die hinteren Surrounds.<br />

Einen mehrkanaligen Eingang oder Vorstufenausgang<br />

haben die Japaner nicht vorgesehen. Dafür<br />

besteht die Möglichkeit, an der Rückseite eine S-<br />

Air-Erweiterung von Sony zu installieren, die unter<br />

anderem die Verwendung kabelloser Surround-<br />

Lautsprecher erlaubt. Und noch ein Anschluss<br />

mit dem Namen DMPort (Digital Media Port) steht<br />

bereit, um über optionale Verbindungskabel tragbare<br />

Medienplayer anzudocken. Das Menü offenbart<br />

nützliche Extras: D.Range Comp sorgt für eine<br />

Dynamikeingrenzung des Audiosignals und schont<br />

damit die Nerven Ihrer Nachbarn zu nachtschlafender<br />

Zeit. Die Funktionsweise möchten wir als gut<br />

einstufen, wobei die Maximaleinstellung schon zu<br />

störenden Überpräsenzen in den Dialogen führen<br />

kann. Die automatische Einmessung erfolgt sehr<br />

zügig und gestattet die Speicherung von bis zu<br />

drei unterschiedlichen Hörpositionen. Nach abgeschlossener<br />

Messung erfolgt die Abfrage, mit<br />

welcher klanglichen Präferenz das Ergebnis behandelt<br />

werden soll. Wir entschieden uns an dieser<br />

Stelle für eine lineare Auswertung. Die Kontrolle der<br />

Ergebnisse ergab: Bei der Distanzermittlung betrug<br />

die größte Abweichung maximal fünf Zentimeter<br />

und die Pegelkorrektur wurde gleichmäßig vorgenommen.<br />

So weit sehr gut. Das klangliche Ergebnis<br />

war bei nicht zu großen Lautstärken in einem ruhigen<br />

und entspannten Klangbild mit einem guten<br />

Ansatz zur räumlichen Weite erfassbar. Ein leicht<br />

kühler Grundcharakter stellte sich im Gesamtklang<br />

heraus, aus dem straffe, nicht überzogene Bässe<br />

hervorgehen. Bei leistungshungrigen Standlautsprechern<br />

ist dagegen bei sehr kraftvollen<br />

Impulsen eine gewisse Neigung zu Verzerrungen<br />

in den Endstufen gegeben. Das Klangbild könnte<br />

detailfreudiger ausfallen, denn die Abbildung von<br />

Feinheiten geriet etwas verhalten, ebenso wie<br />

die Weiträumigkeit der Bewegungen im Surround.<br />

Sehr gut war die Sprachverständlichkeit des Center-Dialogs:<br />

Es gab keine überzogenen S-Laute,<br />

nur die Konsonantenabbildung war etwas hart. Im<br />

Gesamtbild zeigte sich eine warme Klangnote. Für<br />

Stereomusik fallen die Einschätzungen ähnlich aus.<br />

Eine gute Räumlichkeit sowie ein etwas kühler und<br />

trotzdem neutraler Klangeindruck paarten sich mit<br />

einer höheren Anfälligkeit, S-Laute stärker zu betonen.<br />

Die Impulswiedergabe war gut und die Bässe<br />

erschienen nicht übertrieben. Insgesamt betrachtet<br />

eignen sich die Soundfield-Programme sehr gut,<br />

um flache räumliche Dimensionen zu vertiefen.<br />

Akustische Wunder darf man in diesem Bereich allerdings<br />

nicht erwarten. Die Videosektion des Sony<br />

STR-DN 1010 wertet lediglich analog zugespieltes<br />

Material – etwa per Komponente – auf. HDMI-Zuspielungen<br />

werden hingegen generell unbearbeitet<br />

durchgeschleift. Dies funktioniert auf Wunsch auch<br />

im Stand-by-Modus, der Energiebedarf steigt dann<br />

aber auf üppige 40 Watt an. Analoge Zuspielungen<br />

werden qualitativ hochwertig in die Full-HD-Auflösung<br />

mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten hochgerechnet.<br />

Bedauerlicherweise trübt ein Bildflimmern, das vor<br />

allem an Kanten zu beobachten ist, den positiven<br />

Gesamteindruck. Der De-Interlacer ist bei Filmmaterial<br />

auf 60 Hz optimiert und leistet hier akkurate<br />

Arbeit. Bei 50 Hz flackert die Zuspielung dagegen<br />

stark. Auch bei Videomaterial konnte uns die Arbeitsweise<br />

nicht überzeugen. Weitere Bildbearbeitungsmöglichkeiten,<br />

etwa einen Regler für Helligkeit,<br />

bietet der AV-Receiver von Sony nicht. Dafür<br />

punktet er mit einer reiferen Klangperformance.<br />

ERGEBNIS<br />

73 %<br />

gut<br />

60<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft


Test l Vergleich AV-Receiver<br />

AUSSTATTUNG Testsieger Sieger Preis/Leistung<br />

Allgemein<br />

Hersteller Harman Kardon Sony Onkyo<br />

Modell AVR 260 STR-DN1000 TX-SR608<br />

Preis/Straßenpreis 699 Euro/555 Euro 599 Euro/579 Euro 499 Euro/399 Euro<br />

Maße B/H/T 440 × 165 × 382 cm 430 × 157,5 × 324,5 cm 435 × 176 × 329 cm<br />

Gewicht 14 kg 8,6 kg 8,6 kg<br />

Informationen www.harmankardon.com www.sony.de www.eu.onkyo.de<br />

Anschlüsse<br />

HDMI<br />

dig. Audio<br />

koaxial<br />

dig. Audio<br />

optisch<br />

analoges<br />

Audio<br />

HDMI<br />

Eingänge 7 7 6<br />

Ausgänge<br />

sonstige Anschlüsse Kopfhörer, Remote In/Out, Pre Out Kopfhörer, Digital Media Port, S-Air-Option Kopfhörer, VGA-Eingang<br />

Datenschnittstellen RS-232 Universal-Port<br />

FEATURES<br />

AV-Receiver<br />

Klangregelung/ Lautsprecher-Setup / / /<br />

Einmessautomatik<br />

Mehrzonenunterstützung<br />

Upscaling/Vollbildkonvertierung<br />

HD-Audio<br />

Pro Logic IIz<br />

Mehrkanalausgangsleistung 120 Watt an 6 Ohm/ein Kanal 150 Watt an 8 Ohm/10 % THD 160 Watt an 6 Ohm/ein Kanal<br />

Messdaten<br />

Frequenzgangabweichung<br />

n. v. n. v. +/– 0,080 dB<br />

Pure-Audio-Modus<br />

Frequenzgangabweichung<br />

+/– 0,139 dB +/– 0,130 dB +/– 0,099 dB<br />

Stereomodus (EQ aus)<br />

SNR bei –20dB HDMI-Strecke 79 dB 74 dB 73 dB<br />

SNR bei –20dB Analogstrecke 82 dB 90 dB 89 dB<br />

Übersprechen HDMI-Strecke –73,5 dB –59 dB –48 dB<br />

Übersprechen Analogstrecke –67 dB –64 dB –60 dB<br />

Verstärkerleistung Stereo<br />

83 Watt 101 Watt 106 Watt<br />

(1 % THD an 8 Ohm)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

dig. Audio<br />

koaxial<br />

dig. Audio<br />

optisch<br />

analoges<br />

Audio<br />

HDMI<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

dig. Audio<br />

koaxial<br />

dig. Audio<br />

optisch<br />

analoges<br />

Audio<br />

Vorteile<br />

· klanglich ausgereift<br />

· klanglich gut<br />

· THX Select 2 Plus<br />

· sehr gutes Einmessergebnis<br />

· sehr gutes Einmessergebnis<br />

· Bildaufbereitung fast sehr gut<br />

Nachteile · kein USB oder iPod-Anschluss · Bildaufbereitung hat Schwächen<br />

· kein Vorverstärkerausgang<br />

Raumkorrektur<br />

In den Diagrammen sehen Sie, welche Auswirkungen<br />

8 dB<br />

8 dB<br />

die Raumkorrektureinmessungen haben. Da wir auf<br />

eine größere zeitliche Mittelung verzichtet haben,<br />

4 dB<br />

4 dB<br />

sehen diese Kurven teilweise so zerklüftet aus. Achten<br />

Sie bitte auf die Stellen im Frequenzbereich, an<br />

0 dB<br />

0 dB<br />

denen sich Senken und Anhebungen ergeben. Dies<br />

–4 dB<br />

–4 dB<br />

führt zu deutlich wahrnehmbaren Einflüssen.<br />

–8 dB<br />

–8 dB<br />

· kein Vorverstärkerausgang<br />

· schwaches Einmessergebnis<br />

8 dB<br />

4 dB<br />

0 dB<br />

–4 dB<br />

–8 dB<br />

–12 dB<br />

–12 dB<br />

–12 dB<br />

linker Frontkanal bei aktiver<br />

Lautsprechereinmessung<br />

ohne Lautsprechereinmessung<br />

30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Die Einmessung von Harman-Kardon erzeugte<br />

ein mustergültiges Ergebnis<br />

30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Die Einmessung führte zu einem guten Ergebnis,<br />

mit einer leichten Anhebung in den Tiefmitten<br />

30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Die Einmessung bei dem Onkyo erzeugte eine<br />

deutliche Bass- und Höhenanhebung<br />

Mehrkanalleistung<br />

Die Mehrkanalleistung wird gleichzeitig an allen<br />

sieben Hauptkanälen ermittelt. Sie wird an einer<br />

Last von 8 Ohm, bei einem kHz Sinus-Dauerton, bis<br />

zur Erreichung von 1 % THD, 1 kHz erfasst.<br />

1000W<br />

500W<br />

200W<br />

100W<br />

1000W<br />

500W<br />

200W<br />

100W<br />

1000W<br />

500W<br />

200W<br />

100W<br />

50W<br />

50W<br />

50W<br />

20W<br />

20W<br />

20W<br />

10W<br />

10W<br />

10W<br />

5W<br />

2W<br />

64,96 W<br />

66,15 W<br />

64,34 W<br />

68,88 W<br />

68,66 W<br />

64,56 W<br />

64,36 W<br />

5W<br />

2W<br />

56,77 W<br />

59,83 W<br />

56,68 W<br />

57,76 W<br />

58,75 W<br />

57,80 W<br />

54,86 W<br />

5W<br />

2W<br />

68,29 W<br />

71,14 W<br />

70,31 W<br />

70,00 W<br />

68,37 W<br />

71,12 W<br />

67,26 W<br />

Kanal 1 Kanal 2 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 5 Kanal 6 Kanal 7<br />

Kanal 1 Kanal 2 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 5 Kanal 6 Kanal 7<br />

Kanal 1 Kanal 2 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 5 Kanal 6 Kanal 7<br />

BEWERTUNG<br />

Audio<br />

Audiomesswerte befriedigend 4/7 gut 5/7 ausreichend 2/7<br />

Neutralität gut 4,5/6 befriedigend 4/6 gut 4,5/6<br />

Pegelfestigkeit/Dynamik gut 4,5/6 gut 4,5/6 befriedigend 4/6<br />

Basswiedergabe gut 5/6 gut 4,5/6 befriedigend 4/6<br />

Mittenwiedergabe gut 5/6 gut 4,5/6 befriedigend 4/6<br />

Höhenwiedergabe gut 5/6 gut 4,5/6 befriedigend 4/6<br />

Qualität Equalizer gut 4,5/6 gut 5/6 befriedigend 3/6<br />

Qualität Mehrkanalaufbereitung befriedigend 4/6 gut 5/6 befriedigend 4/6<br />

Videoverarbeitung<br />

Skalierung ausgezeichnet 6,5/7 sehr gut 6/7 ausgezeichnet 6,5/7<br />

Vollbildkonvertierung ausgezeichnet 6,5/7 ausreichend 3,5/7 sehr gut 6/7<br />

Bildnachbearbeitung gut 5/7 mangelhaft 0/7 sehr gut 6/7<br />

Wiedergabequalität gut 54,5/70 befriedigend 46,5/70 befriedigend 48/70<br />

Bedienung/Installation ausgezeichnet 29/32 ausgezeichnet 29,5/32 gut 24/32<br />

Ausstattung/Verarbeitung gut 41/58 gut 40,5/58 gut 44/58<br />

Gesamt 124,5 von 160 Punkten 116,5 von 160 Punkten 116 von 160 Punkten<br />

Preis/Leistung gut gut sehr gut<br />

ERGEBNIS gut gut gut<br />

78 % 73 % 72 %<br />

62 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


www.teufel.de<br />

Fazit<br />

In unserem Vergleichstest haben alle drei AV-Receiver<br />

mit einem guten Ergebnis abgeschnitten.<br />

In der Punktwertung erreichte der Harman Kardon<br />

AVR-260 mit seinen Leistungen im Bereich<br />

der Bild- und Tonverarbeitung die höchste Wertung<br />

mit 78 Prozent. Mit 73 Prozent konnte sich<br />

der Sony STR-DN1010 im Test durchsetzen. Seine<br />

Videoperformance befindet sich aber nicht<br />

ganz auf dem Niveau seiner guten klanglichen<br />

Eigenschaften. Der Onkyo TX-SR608 muss sich<br />

mit 72 Prozent auf dem dritten und letzten<br />

Platz einreihen.<br />

Die hervorstechenden Eigenschaften des Harman<br />

Kardon sind seine akustischen Talente, die<br />

sich entscheidend durch das sinnvolle Ergebnis<br />

der Einmessautomatik verbesserten. Der Sony<br />

als Zweitplatzierter konnte in dieser Disziplin<br />

ebenfalls überzeugen und präsentierte sich mit<br />

einem guten klanglichen Verhalten. In diesem<br />

Aufgabenfeld verlor der Onkyo, weil seine Einmessung<br />

systembedingt zu basslastige Ergebnisse<br />

verursacht, die dann zu Nachverdeckungseffekten<br />

führen können.<br />

Anders verhielt es sich bei der Bildaufbereitung.<br />

Hier konnte der Onkyo aufgrund seiner<br />

Ausstattung einen kleinen Vorsprung vor dem<br />

Testsieger Harman Kardon über die Ziellinie<br />

unseres Testparcours retten. Der AV-Receiver<br />

von Sony sammelte in dieser Disziplin die wenigsten<br />

Zähler, da seine Leistungen keine überzeugende<br />

Vorstellung boten. Er empfiehlt sich<br />

dennoch als kleine Heimkinoschaltzentrale, die<br />

dem Fernseher oder Projektor die anstehenden<br />

Aufgaben zur Bildaufbereitung überlässt. Mit<br />

der implementierten HDMI-1.4a-Schnittstelle<br />

bietet der Sony ebenso wie der Onkyo die<br />

Schaltbild<br />

Möglichkeit, sogenannte 3-D-Bildquellen an ein<br />

3-D-fähiges Display zu übertragen. Der in das<br />

Protokoll implementierte Tonrückübertragungskanal<br />

(ARC) reduziert den Verkabelungsaufwand<br />

entscheidend. Dieses Talent wurde dem<br />

Testsieger nicht mit auf den Weg gegeben. An<br />

dieser Stelle sollten Sie für sich hinterfragen,<br />

inwieweit diese Option in Ihrem Heimkino von<br />

Bedeutung ist. Audioliebhabern, denen auch der<br />

stereofone Musikgenuss am Herzen liegt, seien<br />

an dieser Stelle der Harman Kardon oder der<br />

in seiner Verstärkerleistung etwas schwächere<br />

Sony empfohlen. Beide erfüllen die Grundvoraussetzungen,<br />

auch einen mittelmäßigen Vollverstärker<br />

abzulösen und die Klangperformance<br />

zu steigern. Während die hohe Stromlieferfähigkeit<br />

der Endstufen bei Harman Kardon auch<br />

leistungshungrige Standlautsprecher bedienen<br />

kann, sollte der Sony eher zum Antrieb von<br />

wirkungsgradstarken Kompaktlautsprechern<br />

genutzt werden. Eine Empfehlung, die auch auf<br />

das Onkyo-Modell zutrifft.<br />

In puncto Erweiterungsfähigkeiten hat Harman<br />

Kardon als einziger Hersteller im Testfeld einen<br />

Vorstufenausgang im Gespräch, der zur alternativen<br />

Nutzung leistungsstärkerer Verstärker<br />

genutzt werden kann. Sony stellt hingegen die<br />

optionale S-Air-Erweiterung bereit, die via Tonsignalfunkstrecke<br />

den verschiedensten Anwendungsszenarien<br />

wie Surround-Lautsprechern<br />

oder externen Abspielgeräten Tür und Tor öffnet.<br />

Aufgrund der unterschiedlichen Bedürfnisse<br />

können wir daher keine allgemeingültige Empfehlung<br />

aussprechen – wie so oft entscheiden<br />

eben die individuellen Notwendigkeiten.<br />

Jens Voigt, Dennis Schirrmacher, Torsten Pless<br />

Anzeige<br />

<br />

<br />

<br />

FL<br />

SUB1<br />

C<br />

FR<br />

<br />

<br />

SL<br />

90°<br />

30° 30°<br />

90°<br />

SR<br />

HDMI<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

150° 150°<br />

HDMI<br />

<br />

SBL<br />

SBR<br />

In der abgebildeten Grafik haben wir für<br />

Sie ein Blockschaltbild erstellt, das Ihnen<br />

die Möglichkeiten moderner AV-Receiver<br />

aufzeigen soll. Die roten Verbindungen<br />

symbolisieren Lautsprecherkabel oder<br />

Audioleitungen für Aktivlautsprecher. Die<br />

grünen Verbindungen entsprechen den<br />

HDMI-Kabeln. In der Zone 2 können Sie alternativ<br />

ebenfalls Lautsprecher und Fernseher<br />

betreiben.<br />

Video<br />

Zone 2<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend,<br />

54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft


Test l Vergleich Netzwerkplayer<br />

AUDIOSTREAMING LEICHT GEMACHT<br />

Klang aus dem Netzwerk<br />

Da sich die Musikbibliothek heutzutage nicht mehr nur auf runden<br />

Scheiben im Regalschrank befindet, sondern oft auch parallel auf<br />

einem Computer, haben wir aktuelle Verbindungsglieder zwischen<br />

Netzwerk und Stereoanlage getestet.<br />

Lesen Sie hier<br />

Wie Sie Ihren Computer<br />

(fast) ohne Kabel<br />

mit einer Stereoanlage<br />

verbinden und<br />

was Sie dafür benötigen.<br />

Alles Wissenswerte<br />

über drei aktuelle<br />

Netzwerkplayer<br />

unter 400 Euro erfahren<br />

Sie auf den<br />

folgenden Seiten.<br />

Torsten Pless<br />

Philips NP 2500 65<br />

Sonos ZP 90 66<br />

Logitech Squeezebox Touch 67<br />

Streaming* ist eine der aktuellsten Entwicklungen<br />

in der Branche der Unterhaltungselektronik.<br />

Egal ob AV-Receiver,<br />

Blu-ray-Player oder Flachbildfernseher – fast jedes<br />

neu auf dem Markt erscheinende Gerät verfügt<br />

über einen LAN-Anschluss, der nicht länger<br />

nur bei Firmware-Updates zum Einsatz kommt.<br />

Einige neuere Modelle haben sogar eine WLAN-<br />

Schnittstelle* zur kabellosen Datenübertragung<br />

an Bord. Mit einem einfachen Heimnetzwerk,<br />

bestehend aus Router, Modem und PC, schaffen<br />

Sie die Kommunikationsgrundlage für die unterschiedlichsten<br />

Gerätegruppen. Der Computer<br />

oder eine spezielle Netzwerkfestplatte (NAS)<br />

fungieren dabei als Server und stellen das auf<br />

ihnen abgelegte Audio-, Bild- und Videomaterial<br />

auf den angebundenen Geräten bereit. Je<br />

nach Art des verwendeten Clients (Empfänger)<br />

lassen sich die Dateien vom PC aus in Echtzeit<br />

streamen oder nach abgeschlossener Übertragung<br />

wiedergeben. Die Rolle des Clients<br />

übernehmen im vorliegenden Vergleichstest<br />

die Audionetzwerkplayer. Diese nehmen die<br />

gestreamten Musikdateien entgegen und leiten<br />

sie über ihre analogen oder digitalen Ausgänge<br />

an die bereits vorhandene Stereoanlage weiter.<br />

Damit lässt sich dank WLAN-Verbindung die<br />

digitalisierte Musiksammlung im ganzen Haus<br />

verteilen, ohne dass mühsam Kabel verlegt<br />

werden müssten. Die Netzwerkplayer beherrschen<br />

neben reinem Datenstreaming jedoch<br />

noch weitere Kunststücke – und das selbst bei<br />

ausgeschaltetem PC. Internetradiosender aus<br />

aller Welt abzurufen, ist dabei noch eine ihrer<br />

leichtesten Übungen. Darüber hinaus nehmen<br />

die Netzwerkplayer je nach Hersteller Verbindung<br />

zu Musikdiensten wie Last.fm, Deezer,<br />

Classical.com oder Napster auf, kommunizieren<br />

mit Online-Fotodatenbanken wie Flickr oder<br />

sogar der Facebook-Community. Den Einstieg<br />

in das zukunftsträchtige Thema erleichtert Ihnen<br />

einer der drei aktuellen Netzwerkplayer<br />

aus unserem Vergleichstest. Die Modelle in der<br />

Preiskategorie unter 400 Euro beherrschen alle<br />

wichtigen Basisfunktionen und können von der<br />

komprimierten MP3-Datei bis hin zu unkomprimierten<br />

WAV-Musikfiles mit einer Auflösung<br />

von maximal 24 Bit und 192 Kilohertz alles<br />

wiedergeben. Damit übertreffen sie sogar die<br />

Qualität der Audio-CD und runden diese um die<br />

HD-Formate, wie wir sie von der Blu-ray Disc<br />

gewohnt sind, nach oben ab.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Logitech, Philips, Sonos, T+A<br />

64<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


gut<br />

Philips<br />

NP 2500<br />

TESTERGEBNIS<br />

sehr gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

Das farbige Display stellt<br />

Musikdateien aufwendig dar<br />

Max: 37,62 ˚C<br />

Um das Display herum erreicht der Netzwerkplayer<br />

seine Höchsttemperatur<br />

PHILIPS NP 2500<br />

Der kompakter Netzwerkplayer NP 2500 der<br />

niederländischen Firma Philips entstammt der<br />

hauseigenen Streamium-Reihe und ist für einen<br />

Preis von 229 Euro erhältlich. Mit seinem<br />

gerade einmal 3,4 cm tiefen Plastikgehäuse in<br />

Klavierlackoptik liegt das Gerät voll im aktuellen<br />

Trend und wird damit zu einem echten Blickfang.<br />

Das 3,5-Zoll-LCD-Display ergänzt das Erscheinungsbild,<br />

könnte für uns jedoch noch mit einer<br />

Touchscreen-Funktion aufgewertet werden. Gerade<br />

bei zunehmendem Betrachtungsabstand<br />

verschwimmen kleinere Bildinformationen<br />

mehr und mehr. Dafür bietet die Fernbedienung<br />

eine passende Taste, die bei Betätigung die<br />

Schriftgröße des Menüs verdoppelt. Getragen<br />

wird das Gehäuse von einem stabilen, mit vier<br />

Gummifüßen versehenen Aluminiumständer,<br />

der sich bis auf die Rückseite hindurchzieht.<br />

Darin eingelassen sind der analoge und digitale<br />

Koaxialausgang. Auf eine optische Verbindung<br />

muss hier leider verzichtet werden. Externe<br />

Zuspieler wie ein CD-Player werden mit dem Auxiliary-Eingang<br />

verbunden, die Kommunikation<br />

mit dem Netzwerk erfolgt kabelgebunden über<br />

den LAN-Port oder kabellos via WLAN. Die Gerätesteuerung<br />

nimmt man über die umfangreiche<br />

Fernbedienung in typischer Philips-Qualität vor,<br />

die sämtliche Direktwahlfunktionen und Klang-<br />

Im oberen Drittel befinden sich<br />

die wichtigsten Funktionen, zur<br />

Schnellanwahl<br />

Die großen Tasten dienen der<br />

einfachen Navigation. Mit Home<br />

und Back springt man schnell<br />

durch das Menü<br />

Die Klangbearbeitungstools<br />

Neutral, EQ und FullSound<br />

liegen direkt griffbereit<br />

bearbeitungs-Tools bereithält. Für die Eingabe<br />

längerer Netzwerkschlüssel könnte lediglich das<br />

numerische Tastenfeld etwas größer ausfallen.<br />

Mit dem Kauf des Philips NP 2500 erhält man<br />

gleichzeitig eine „Twonky Media Server“-Lizenz.<br />

Der UPnP-Server* ist sowohl für Mac als auch<br />

für den PC erhältlich, durchsucht den Computer<br />

automatisch nach freigegebenen Dateien und<br />

stellt diese samt Metadaten und Albencover im<br />

Heimnetzwerk bereit. Unterstützt werden die<br />

gebräuchlichsten verlustfrei und verlustbehaftet<br />

komprimierten Audiodateien, während WAV-<br />

Files mit der Standard-CD-Auflösung 16 Bit und<br />

44,1 kHz wiedergegeben werden können. Neben<br />

dem reinen Audiodatenstreaming unterstützt<br />

der Netzwerkplayer zahlreiche Internetradioangebote,<br />

die in bereits vorsortierten Genrelisten<br />

schnell anwählbar sind. Lediglich auf ein zusätzliches<br />

Angebot an Musikdiensten muss beim<br />

Philips NP 2500 verzichtet werden.<br />

Eines der Hauptausstattungsmerkmale des<br />

Philips-Netzwerkplayers ist seine automatische<br />

Klangbearbeitung und Restauration komprimierter<br />

Audiofiles. Die Funktionen basieren<br />

auf der Rechenleistung des verbauten digitalen<br />

Signalprozessors (DSP). Die Full-Sound-Technologie<br />

soll datenreduzierten Audioformaten<br />

wieder zu größerer Dynamik verhelfen. Im Hörtest<br />

konnten wir einen kräftigeren Bass- und<br />

aufgehellten Hochtonbereich feststellen. Durch<br />

die Verbreiterung der Stereobasis wurde die<br />

akustische Mitte angehoben. Stark komprimierte<br />

Audiodateien profitierten deutlich von der<br />

Full-Sound-Technologie, verlustfreie WAV-Files<br />

sollten hingegen weiterhin ohne Klangaufbereitung<br />

gehört werden. Messtechnisch lieferte<br />

Philips‘ NP 2500 durchweg gute Werte. Die<br />

Audiobandbreite überzeugte mit geringen Frequenzgangabweichungen<br />

und ausgezeichnetem<br />

Signalrauschabstand. Für klangliche Neutralität<br />

ohne zusätzliche Härten sorgt das sehr ausgeglichene<br />

Verzerrungsproduktverhältnis. Auch<br />

die Übersprechdämpfung der Kanäle zueinander<br />

ist ausgezeichnet. Dies macht sich letztlich<br />

auch klanglich in einer sehr weitläufigen Bühne<br />

bemerkbar. Die Breite ist zwar nicht mit der<br />

detailreichen Aufsplittung eines deutlich höherwertigen<br />

Gerätes vergleichbar, stellt jedoch in<br />

Der Twonky Media Server liegt dem Lieferumfang auf<br />

CD bei und dient dem Philips als UPnP-Server<br />

Auch am Computer lässt sich die komplette streambare<br />

Playlist einsehen<br />

dieser Preiskategorie fast schon eine Referenz<br />

dar. Die leichte Oberbassanhebung im Frequenzbereich<br />

um 200 Hertz (Hz) steht besonders modern<br />

produzierten Musikstücken gut. Verzerrten<br />

E-Gitarren verleiht dies eine gewisse klangliche<br />

Kernigkeit. Bassimpulse wurden vom Philips<br />

äußerst trocken und wuchtig präsentiert, hätten<br />

aber ein wenig mehr Low-End vertragen können.<br />

Im Frequenzgangdiagramm ist der High-Pass-<br />

Filter deutlich zu erkennen, der in den unteren<br />

Mitten langsam einsetzt und bei ca. 25 Hz 0,5 dB<br />

gefiltert hat. Dadurch entsteht ein allgemein<br />

heller Klangcharakter mit einem leicht beschnittenen<br />

Grundton. Akustikgitarren und Triangeln<br />

ertönten etwas heller als gewohnt, dafür hatten<br />

Gesangsstimmen nicht mit einer Konsonantenüberzeichnung<br />

zu kämpfen.<br />

Mit dem NP 2500 ist den Niederländern von<br />

Philips ein vielseitiger Netzwerkplayer zum<br />

günstigen Preis gelungen, der sowohl klanglich<br />

als auch durch modernes Design überzeugt.<br />

Dank der mitgelieferten Server-Software konnten<br />

die einfache Einrichtung und kabellose Integration<br />

ins Heimnetzwerk punkten. Lediglich<br />

das LCD-Display hätte für unseren Geschmack<br />

etwas großzügiger ausfallen können.<br />

ERGEBNIS<br />

74 %<br />

gut<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 65


Test l Vergleich Netzwerkplayer<br />

Max: 49,03 ˚C<br />

Das Gehäuse wärmt sich von unten nach oben<br />

zunehmend auf<br />

Gleich zwei LAN-Ports prangen am Gehäuse der Sonos, von denen einer als Durchschliff<br />

genutzt werden kann<br />

SONOS ZP 90<br />

Der amerikanische Hersteller Sonos ist einer der<br />

Pioniere, wenn es darum geht, die Netzwerkfähigkeit<br />

des Computers mit der Heimkinoanlage<br />

zu verknüpfen. Der ZonePlayer 90 (ZP 90) gilt<br />

dabei als Mittler zwischen beiden Systemen.<br />

Der kleinste Netzwerkplayer der Produktfamilie<br />

ist für einen Preis von 349 Euro erhältlich und<br />

lässt sich beliebig mit weiteren Produkten des<br />

Herstellers erweitern. Dank seiner kompakten<br />

Maße und mit einem Gewicht von nur 69 Gramm<br />

verschwindet der Player unauffällig in jedem<br />

Hi-Fi-Rack. Im stabilen weißen Plastikgehäuse<br />

mit rutschfesten blauen Gummifüßen macht<br />

der ZP 90 auch rein äußerlich eine gute Figur<br />

und erinnert dabei im Design an Apples Produktportfolio.<br />

Auf der Gehäusefront befindet<br />

sich neben den Lautstärkebuttons lediglich eine<br />

<strong>LED</strong>, die über den aktuellen Betriebszustand<br />

informiert. Auch die Gehäuserückseite gestaltet<br />

sich übersichtlich, aber dennoch funktional.<br />

Musikdateien nimmt der ZonePlayer von einem<br />

Computer oder Netzwerkfestplatten (NAS) über<br />

einen der beiden LAN-Anschlüsse entgegen.<br />

Die Audioausgabe erfolgt entweder analog oder<br />

digital, wobei letztere Variante zur Erweiterung<br />

des ZP 90 mit einem externen Digital-Analog-<br />

Wandler verwendet werden kann. Sollten bereits<br />

alle Eingänge der Stereoanlage belegt sein,<br />

bietet der ZP 90 einen zusätzlichen analogen<br />

Input, der das eingehende Signal direkt an seine<br />

Ausgänge durchschleift. Dank der Lautstärkeregelung<br />

am Gerät lassen sich ebenfalls zwei<br />

aktive Lautsprecher an den ZonePlayer anschlie-<br />

Das Display mit<br />

Touchscreen-<br />

Funktion stellt Albencover<br />

samt Zusatzinformationen<br />

aufwendig dar<br />

Der optionale<br />

Sonos Controller<br />

200 ist für einen<br />

zusätzlichen Preis<br />

von 349 Euro erhältlich<br />

befriedigend<br />

Sonos<br />

ZP 90<br />

TESTERGEBNIS<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

ßen, sodass keine weiteren Hi-Fi-Komponenten<br />

in der Signalkette mehr benötigt werden. Damit<br />

sich die auf einem Computer hinterlegten Musikdateien<br />

auch an den ZP 90 streamen lassen,<br />

benötigt dieser eine Streaming-Server-Software.<br />

Sonos setzt dabei nicht auf das von vielen<br />

anderen Herstellern verwendete UPnP-AV-Server-Protokoll,<br />

sondern verwendet das hauseigene<br />

Sonos Net. Die passende Server-Software<br />

„Sonos Desktop Controller“ ist bereits im Lieferumfang<br />

enthalten und kann auf jedem PC,<br />

Mac oder einer Netzwerkfestplatte installiert<br />

werden. Einmal hinzugefügt, durchsucht der<br />

Server das Netzwerk nach angeschlossenen<br />

Sonos-Geräten und scannt die Festplatte nach<br />

streambaren Musikdateien. Dabei werden die<br />

gängigsten komprimierten Audioformate unterstützt,<br />

genauso wie unkomprimierte WAV- und<br />

AIFF-Dateien mit einer Auflösung bis 16 Bit und<br />

48 Kilohertz (kHz). Von reinem Datenstreaming<br />

abgesehen, kann der ZP 90 auch auf<br />

eine Vielzahl an Onlineradiostationen zugreifen<br />

und um eigene Lieblingssender erweitert<br />

werden. Neben reinen Internetradios werden<br />

zusätzlich die Musikdienste Deezer, Last.fm und<br />

Napster unterstützt.<br />

Die Gerätesteuerung muss von Haus aus über<br />

den „Sonos Desktop Controller“ am Computer<br />

vorgenommen werden. Dank gut gestalteter<br />

Benutzeroberfläche geschieht dies zwar sehr<br />

komfortabel, bindet den Nutzer aber immer wieder<br />

an den PC. Alternativ kann man den Sonos<br />

Controller 200 für weitere 349 Euro erwerben.<br />

Apple-iPod-Touch- oder iPhone-Besitzer können<br />

sich kostenfrei eine Sonos-iPod-App mit<br />

gleichem Funktionsumfang herunterladen. Im<br />

Messlabor konnten wir einen Anstieg der Verzerrungen<br />

im Präsenzbereich bis hin zu den höchsten<br />

Frequenzen feststellen. Der daraus resultierende<br />

helle und kühle Eindruck spiegelte sich<br />

auch in einem recht durchwachsenen Verzerrungsproduktverhältnis<br />

wider. Mit einem guten<br />

Signal-Rauschabstand sammelte der kleinste<br />

Sonos hingegen wieder Punkte. Dank des ausgezeichneten<br />

Übersprechungswertes (Crosstalk)<br />

von 99,5 Dezibel (dB) war eine weitläufige Breite<br />

der akustischen Bühne vernehmbar, der es nur<br />

an der nötigen Detailgenauigkeit mangelte. Für<br />

Die große Auswahl an Onlineradiostationen lässt<br />

sich unter anderem nach Genre und Region gliedern<br />

Der mitgelieferte Sonos Desktop Controller dient<br />

primär der Gerätesteuerung<br />

unseren Hörtest bevorzugten wir ausnahmslos<br />

unkomprimierte WAV-Dateien, die ein Vielfaches<br />

mehr an Auflösung gegenüber herkömmlichen<br />

MP3s bieten. Gleich vom ersten Testtitel an,<br />

einem modern produzierten Rocksong, fielen<br />

uns die hohe Lautheit und der helle Grundklang<br />

des Sonos ZP 90 auf. Wirkten die verzerrten E-<br />

Gitarren dank leichter Anhebung in den unteren<br />

Mitten noch recht kernig, ließ der ausgeprägte<br />

Präsenzanteil Schlagzeugbecken etwas silbrig<br />

erscheinen. In voller Orchesterbesetzung rückten<br />

die sonst eher dezenten Triangeln in den<br />

Vordergrund und verdeckten durch ihre hohe<br />

Lautheit feinste Details. Die weitläufige Breite<br />

des Stereobildes und die ausreichende räumliche<br />

Tiefe waren bei den Bewegungen einer<br />

Flamenco-Tänzerin durch den Raum hörbar. Sonos<br />

bietet mit dem ZP 90 einen kompakten Netzwerkplayer,<br />

der besonders durch seine Erweiterbarkeit<br />

mit weiteren hauseigenen Produkten<br />

überzeugt. Mit den zusätzlichen Modulen kann<br />

man ein komplett kabelloses Musiknetzwerk für<br />

das ganze Haus aufbauen. Mit einem externen<br />

D/A-Wandler lässt sich die Klangqualität des ZP<br />

90 zusätzlich aufwerten. Damit spielt dann auch<br />

der kleinste Sonos ganz groß auf.<br />

ERGEBNIS<br />

befriedigend<br />

69 %<br />

66<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Max: 40,41 ˚C<br />

Neben dem Display heizt sich auch das komplette<br />

Gehäuse mit auf<br />

Logitechs Squeezebox Touch bringt als einziger<br />

Testkandidat einen USB-Port sowie einen<br />

SD-Card-Slot mit<br />

LOGITECH SQUEEZEBOX TOUCH<br />

Logitech bietet mit der Squeezebox-Familie eine<br />

bunte Mischung an Netzwerkplayern unterschiedlichster<br />

Größe und Ausstattung. Neu hinzugekommen<br />

ist in diesem Jahr die Squeezebox<br />

Touch, die für einen Preis von 299 Euro erhältlich<br />

ist. Auf den ersten Blick erinnert das 15 Zentimeter<br />

(cm) breite und zehn Zentimeter hohe Gerät<br />

in schwarzer Klavierlackoptik etwas an einen<br />

digitalen Bilderrahmen. Die Gerätebedienung<br />

erfolgt ganz komfortabel über ein in das Plastikgehäuse<br />

eingesetztes 4,3-Zoll-Farbdisplay mit<br />

Touchscreen. Schalter und Drehknöpfe sucht<br />

man hier vergebens. Durch die 20-Grad-Neigung<br />

der Squeezebox nach hinten wirkt das sonst gut<br />

lesbare Menü auf einige Meter Entfernung etwas<br />

undeutlich. Um dem abzuhelfen, verdoppelt sich<br />

die Schriftgröße bei der Steuerung des Gerätes<br />

über die Fernbedienung automatisch.<br />

Vom Heimnetzwerk aus streamt Logitechs<br />

Squeezebox Touch entweder über den LAN-<br />

Port oder kabellos per WLAN. Selbst ohne separate<br />

Antenne konnten wir im Test keinerlei<br />

Empfangsprobleme feststellen. Die Verbindung<br />

zur Hi-Fi-Anlage erfolgt über den analogen<br />

oder einen der beiden digitalen Ausgänge. Mit<br />

Letzteren kann man den internen D/A-Wandler<br />

umgehen und die Squeezebox direkt an einen<br />

externen Wandler anschließen. Wer sich noch<br />

Ganz oben aufgelegt sind die<br />

Standard-Wiedergabefunktionen<br />

Das numerische Tastenfeld<br />

dient der schnelleren Titelanwahl<br />

Das untere Drittel ist besonders<br />

für Onlinemusikstationen<br />

optimiert<br />

gut<br />

Logitech<br />

Squeezebox Touch<br />

TESTSIEGER<br />

sehr gut<br />

SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />

5.2010<br />

Der Zugriff auf eine Vielzahl an Onlinediensten ist<br />

eine der Stärken des Netzwerkplayers<br />

Logitechs Serversoftware ist für die gängigsten Betriebssysteme<br />

und Netzwerkfestplatten erhältlich<br />

kein eigenes Heimnetzwerk eingerichtet hat,<br />

kann Musikdateien und Fotos zunächst über<br />

den seitlichen SD-Card-Slot und den USB-Port<br />

beziehen. Schließt man eine externe Festplatte<br />

an den USB-Port an, lässt sich die Squeezebox<br />

Touch auch als reiner Server verwenden,<br />

auf den weitere Logitech-Squeezebox-Modelle<br />

zugreifen können.<br />

Auch der technisch unbedarfteste Anwender<br />

muss nicht vor der Einrichtung der Squeezebox<br />

Touch zurückschrecken. Nach dem ersten Gerätestart<br />

wird direkt die gewünschte Netzwerkverbindungsmethode<br />

abgefragt. Ist die Internetverbindung<br />

einmal aufgebaut, erhält man mit<br />

gültiger E-Mail-Adresse Zugang zu Logitechs Server-Software<br />

„Squeezebox Server“. Das gleichnamige<br />

hauseigene Protokoll basiert entgegen<br />

dem allgemeinen Standard nicht auf der UPnP-<br />

Grundlage. Dass dies kein Nachteil sein muss,<br />

beweisen die Computerspezialisten von Logitech<br />

tadellos, denn die Software ist für PC und Mac<br />

kostenfrei erhältlich und auf allen RipNAS-Netzwerkspeichern<br />

bereits standardmäßig vorkonfiguriert.<br />

Nach erfolgreichem Installationsvorgang<br />

auf einem PC scannt der „Squeezebox Server“<br />

die Festplatte automatisch nach verwertbaren<br />

Audiodateien ab, bei der selbst die iTunes-<br />

Bibliothek mit einbezogen wird. Dabei werden<br />

die bekanntesten komprimierten Audioformate<br />

eingebunden und sowohl vom Netzwerk als auch<br />

USB-Stick aus samt Metadaten und Albencover<br />

wiedergegeben. Selbst unkomprimierte WAV-<br />

Files in HD-Auflösung bis zu 24 Bit und 192 kHz<br />

werden erkannt, intern jedoch auf 24 Bit und<br />

96 kHz heruntergesampelt.<br />

Neben dem überwältigenden Aufgebot an Onlineradiostationen<br />

ist Logitechs Lösung lobenswert.<br />

Nach der einmaligen Anmeldung auf Mysqueezebox.com<br />

erhält man Zugang zu den bekanntesten<br />

gratis sowie kostenpflichtig nutzbaren Diensten.<br />

Nicht nur zu reinen Musikstationen bietet die<br />

Squeezebox Zugang, sondern auch zu sozialen<br />

Netzwerken wie Facebook, Internetfotodiensten<br />

wie Flickr und Onlinemarktplätzen wie Amazon.<br />

Die Dienste lassen sich ähnlich wie bei Apples<br />

iPhone-Apps als Schnellwahl im Hauptmenü<br />

ablegen, lediglich ein zusätzlicher Account beim<br />

jeweiligen Anbieter ist für die Nutzung Voraussetzung.<br />

Die Squeezebox Touch weiß nicht nur<br />

durch ihre einfache Bedienbarkeit, sondern auch<br />

im Messlabor dank ihres hervorragenden Übersprechungswertes<br />

zu gefallen. Das äußerst ausgeglichene<br />

Verzerrungsproduktverhältnis sorgt<br />

zusätzlich für einen neutralen Klang. Im Test<br />

eines aktuellen Rocktitels klang die Snaredrum<br />

schön knackig, E-Gitarren hatten einen kernigen<br />

Grundcharakter und wurden durch eine in den<br />

Tiefmitten etwas vordergründige Bassgitarre<br />

unterstützt. Der allgemein hell durchzogene<br />

Klang der Squeezebox Touch äußerte sich in<br />

leichter Silbrigkeit der Schlagzeugbecken und<br />

ließ eine Triangel etwas zu vordergründig erscheinen.<br />

Positiv beeindruckt haben uns die<br />

kräftigen Bassimpulse des kleinen Netzwerkspielers.<br />

Der tiefe Grundton einer Orgel klang<br />

ebenfalls sehr sauber und wusste zu gefallen.<br />

Auch eine sich durch den Raum bewegende<br />

Flamenco-Tänzerin erzeugte mit ihren Schritten<br />

ein gut hörbares Bassfundament auf dem<br />

Parkett. Lediglich ein paar Tanzschritte weiter<br />

in die Tiefe des Raumes hinein hätten wir<br />

uns noch gewünscht. Mit seinen zahlreichen<br />

Funktionen überrascht uns Logitech mit seinem<br />

vielseitigsten Netzwerkplayer.<br />

ERGEBNIS<br />

83 %<br />

gut<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 67


Test l Vergleich Netzwerkplayer<br />

Fazit<br />

Bei unserem Vergleichstest aktueller Netzwerkplayer<br />

im Preisbereich bis 400 Euro waren wir doch überrascht,<br />

was die kleinen Geräte alles zu leisten vermögen.<br />

Der Testsieger Logitech Squeezebox Touch erlangte<br />

83 Prozent und ist damit selbst höherpreisigen<br />

Playern dicht auf den Fersen. In Sachen Netzwerkfunktionen<br />

und Unterstützung von Musikdiensten stehen<br />

die drei Kleinen den teureren Konkurrenten in nichts<br />

nach und selbst deren Klangqualitäten nähern sie sich<br />

unter Zuhilfenahme eines zusätzlichen D/A-Wandlers<br />

an. Alle drei Testmodelle verfügen über die dafür benötigten<br />

digitalen Ausgänge. Der Testsieger Logitech<br />

zeigte sich dabei besonders anschlussfreudig, denn<br />

er hatte als einziger Kandidat einen USB-Port und<br />

SD-Card-Slot zu bieten, worüber sich zusätzlich Bilder<br />

und Musikdateien wiedergeben lassen. Die Logitech<br />

Squeezebox Touch demonstrierte auch die größte<br />

Audioformatvielfalt und konnte neben den gängigsten<br />

komprimierten Musikdateien selbst unkomprimierte<br />

WAV-Files mit der HD-Auflösung von 24 Bit und 192 kHz<br />

wiedergeben. Den zweiten Platz erlangte Philips‘ NP<br />

2500 mit einer Gesamtwertung von 74 Prozent. Die<br />

ermittelten Ergebnisse im Messlabor konnten uns bei<br />

solch kompakten Maßen durchaus überzeugen. Da<br />

sich das Gerät mit dem beliebten UPnP-AV-Server-<br />

Protokoll verständigt, sind die meisten Netzwerkfestplatten<br />

bereits von Haus aus kompatibel. Dank der<br />

mitgelieferten „Twonky Media Server“-Lizenz lässt<br />

sich aber auch aus jedem handelsüblichen Computer<br />

ein kompletter Audioserver machen. Auf Platz drei<br />

in unserem Vergleichstest landete der Sonos ZP 90,<br />

der seinen beiden Kontrahenten jedoch dicht auf den<br />

Fersen ist. Besonders beeindruckte uns hier die mitgelieferte<br />

Server-Software mit ihren umfangreichen und<br />

benutzerfreundlichen Funktionen. Auch deren Pendant<br />

auf dem iPod touch konnte uns mit dem schicken<br />

Interface und der einfachen Bedienung für sich einnehmen.<br />

Lediglich die zusätzlich benötigte Hardware<br />

zur Nutzung der Funkoption und die Fernbedienung<br />

sehen wir eher als Bestandteil der Basisausstattung.<br />

Die kostenfreie iPod-App ist hingegen für alle Apple-<br />

Handy-Besitzer eine starke Alternative.<br />

Wer auf Erweiterbarkeit setzt, sollte sich den Sonos-<br />

Player etwas näher anschauen, klanglich überzeugte<br />

uns der Logitech am meisten und Philips punktet mit<br />

seiner Klangaufbereitung dank DSP. Mit zusätzlichem<br />

D/A-Wandler steigen alle drei Geräte noch einmal eine<br />

Liga auf.<br />

Torsten Pless<br />

Testsieger<br />

AUSSTATTUNG Sieger Preis/Leistung<br />

Allgemein<br />

Hersteller Logitech Philips Sonos<br />

Modell Squeezebox Touch NP 2500 ZP 90<br />

Preis/Straßenpreis 299 Euro/265 Euro 229 Euro/160 Euro 349 Euro/339 Euro<br />

Maße B/H/T 150 × 110 × 80 mm 252 × 99 × 34 mm 136 × 74 × 140 mm<br />

Gewicht 0,5 kg 0,46 kg 0,69 kg<br />

Leistungsaufnahme<br />

4,1/3,7 W 3,6/2,9 W 4,9/4,9 W<br />

Betrieb/Stand-by<br />

Informationen www.logitech.de www.philips.de www.sonos.com<br />

Anschlüsse<br />

dig. Audio<br />

koaxial<br />

dig. Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio XLR<br />

Kopfhörer<br />

dig. Audio<br />

koaxial<br />

dig. Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio XLR<br />

Kopfhörer<br />

dig. Audio<br />

koaxial<br />

dig. Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio XLR<br />

Eingänge<br />

Ausgänge<br />

sonstige Anschlüsse<br />

Datenschnittstellen USB, LAN, SD-Card-Slot LAN LAN<br />

FEATURES<br />

Netzwerkplayer<br />

Serverprotokoll Squeezebox Server UPnP (Universal Plug & Play) Sonos Net<br />

Gapless<br />

(lückenlose Wiedergabe)<br />

LAN/WLAN / / /<br />

Freies Onlineradio<br />

Musikdienste Deezer, Last.fm, Classical.com u. a. (27) Deezer, Last.fm, Napster<br />

Audioformate<br />

WAV (bis zu 24 Bit/192 kHz), WMA<br />

(Losless), MP3, FLAC, (HD-) AAC,<br />

Ogg Vorbis, AIFF, Apple Lossless<br />

WAV (bis zu 16 Bit/44,1 kHz), WMA,<br />

MP3, FLAC, AAC, Ogg Vorbis, eAAC+<br />

WAV (bis zu 16 Bit/48 kHz), WMA,<br />

MP3, FLAC, AAC, Ogg Vorbis,<br />

Audible, iTunes Plus<br />

Messdaten<br />

Signalrauschabstand (SNR) 87 dB 92 dB 87 dB<br />

Übersprechen 99 dB 86 dB 99 dB<br />

THD+N 0,022% 0,023% 0,021%<br />

Ausgangspegel 6,3 dBV 6,4 dBV 6,5 dBV<br />

Frequenzgangabweichung 0,031 dB 0,74 dB 0,24 dB<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· Touchscreen-Display<br />

· Wiedergabe von HD-Audioformaten<br />

· zahlreiche Musikdienste<br />

· Zusatzdienste wie Facebook, Flickr<br />

· umfangreiche Klangpresets und<br />

Audiobearbeitungsmöglichkeiten<br />

· analoger Audioeingang zum<br />

Durchschliff<br />

· einfache Erweiterbarkeit mit<br />

zusätzlichen Sonos-Artikeln<br />

· Steuerung via „Sonos Desktop<br />

Controller“<br />

Nachteile · keine Audioeingänge · keine Musikdienste-Unterstützung<br />

· keine USB-Schnittstelle<br />

· Fernbedienung separat erhältlich<br />

· WLAN-Funktion erst mit ZoneBridge<br />

BEWERTUNG<br />

Audio<br />

Audiomesswerte ausgezeichnet 14,5/16 sehr gut 14/16 gut 13/16<br />

Neutralität (messtechnisch) gut 5/6 gut 5/6 befriedigend 4/6<br />

Dynamik (messtechnisch) gut 4,5/6 gut 4,5/6 befriedigend 4/6<br />

Neutralität (klanglich) gut 9/12 gut 8,5/12 befriedigend 7,5/12<br />

Dynamik (klanglich) befriedigend 8/12 gut 9/12 befriedigend 7,5/12<br />

Basswiedergabe befriedigend 8/12 befriedigend 8/12 befriedigend 7/12<br />

Mittenwiedergabe befriedigend 7,5/12 befriedigend 7/12 ausreichend 6/12<br />

Höhenwiedergabe befriedigend 7,5/12 befriedigend 7/12 ausreichend 6/12<br />

Wiedergabequalität gut 64/88 gut 63/88 befriedigend 55/88<br />

Bedienung/Installation ausgezeichnet 26/28 gut 23,5/28 sehr gut 24/28<br />

Ausstattung/Verarbeitung sehr gut 33/39 gut 28,5/39 gut 28/39<br />

Gesamt 123 von 155 Punkten 115 von 155 Punkten 107 von 155 Punkten<br />

Preis/Leistung sehr gut sehr gut gut<br />

ERGEBNIS gut gut befriedigend<br />

83 % 74 % 69 %<br />

Kopfhörer<br />

Netzwerkplayer<br />

Die kleinere Variante eines Audioservers ist der<br />

Netzwerkplayer. Dieser wird auch als Streaming-Client<br />

bezeichnet und beschränkt sich auf reines Datenstreaming.<br />

Ein Netzwerkplayer hat keine eigene<br />

Festplatte verbaut und bezieht seine Daten von im<br />

Netzwerk befindlichen Computern oder Netzwerkfestplatten.<br />

Die beiden letzteren werden deshalb<br />

auch als Media-Server bezeichnet. Zusammen mit<br />

einem Media-Renderer (Medienwiedergabe) und<br />

einem Control-Point (Bedienoberfläche), die der<br />

Netzwerkplayer in sich vereint, werden die Vorgaben<br />

des UPnP-Protokolls erfüllt. Die Übertragungsform<br />

via UPnP-Server wird von Streaming-Clients am<br />

häufigsten genutzt.<br />

68 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Leserbriefe<br />

Videostreaming per AV-Receiver<br />

Wo sind die Direct-<strong>LED</strong>-LCDs?<br />

Kinofilme ohne Balken<br />

Bilder: Auerbach Verlag, HD Plus GmbH<br />

Ich habe mir einen aktuellen AV-Receiver mit<br />

einem DLNA-Logo zugelegt. Was bedeutet das<br />

Kürzel genau? Ein Freund meinte, ich kann so<br />

auf meinen Computer zugreifen und etwa Videos<br />

über den Heimkinoverstärker abrufen und am<br />

Fernseher darstellen.<br />

L. Karl<br />

Die Digital Living Network Alliance wurde 2003<br />

von den Firmen Sony und Intel ins Leben gerufen,<br />

jedoch haben sich im Laufe der Zeit immer mehr<br />

große Konzerne dieser Organisation angeschlossen.<br />

Ziel der Vereinigung ist es, eine einheitliche<br />

Kommunikation von Geräten unterschiedlicher<br />

Hersteller in einem Netzwerk zu garantieren.<br />

Dabei sind DLNA-zertifizierte Geräte in der Lage,<br />

Multimedia-Dateien verschiedenster Formate per<br />

LAN oder WLAN zu übertragen beziehungsweise<br />

entgegenzunehmen und wiederzugeben. AV-Receiver<br />

üben hier letztere Funktion aus. Dabei<br />

streamen sie aber nur Bilder und Musik, trotz der<br />

Verankerung des MPEG-2-Standards (siehe Bild)<br />

lässt sich derzeit kein Gerät zum Abspielen von<br />

Videos überreden.<br />

Bilder JPEG optional PNG, GIF, TIFF<br />

Audio LPCM optional AAC, AC3, ATRAC, MP3, WMA9<br />

Video MPEG-2 optional MPEG-1, MPEG-4, AVC, WMV9<br />

Obwohl das MPEG-2-Format im DLNA-Standard verankert<br />

ist, kann kein aktueller AV-Receiver Videos streamen<br />

UHDTV sinnlos?<br />

Mit großem Interesse las ich den Artikel „Eine<br />

Frage des Abstands“ in der letzten Ausgabe<br />

der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>. Nach den angestellten<br />

Berechnungen für den optimalen Sitzabstand<br />

macht die UHDTV-Auflösung im Wohnzimmer<br />

ja kaum Sinn. Denn um die Vielzahl an Bildpunkten<br />

gebührend wahrnehmen zu können,<br />

müsste man sich rund 40 Zentimeter vor einem<br />

50-Zoll-Fernseher befinden – was natürlich<br />

vollkommen realitätsfern ist.<br />

Peter P.<br />

Wie Sie richtig erkannt haben, ist die UHDTV-<br />

Auflösung mit 7 680 × 4 320 Bildpunkten für das<br />

heimische Wohnzimmer überdimensioniert.<br />

Dennoch könnte sie in Zukunft bei autostereoskopischen<br />

3-D-Displays eine große Rolle<br />

spielen. Hier werden die zwei für den 3-D-<br />

Eindruck nötigen Bilder nämlich nicht von einer<br />

aktiven Shutter-Brille, sondern von einer<br />

speziellen Schicht vor dem Display getrennt.<br />

Diese halbiert im gleichen Zuge die horizontale<br />

Auflösung. Dank UHDTV wären aber ausreichend<br />

Bildpunkte für den hochauflösenden 3-D-Spaß<br />

ohne Brille vorhanden und die plastische Bildqualität<br />

würde sich immer noch über Full-HD-<br />

Niveau bewegen.<br />

Als Stammleser ist mir aufgefallen, dass Sie in<br />

diesem Jahr nur sehr wenige <strong>LED</strong>-hinterleuchtete<br />

Flachbildfernseher mit Local-Dimming-<br />

Technik im Test haben. Woran liegt das?<br />

M. Kurtz<br />

Der Trend geht derzeit klar in Richtung Edge-<br />

<strong>LED</strong>-LCDs. Im direkten Vergleich mit einer vollflächigen<br />

<strong>LED</strong>-Anordnung (Direct-<strong>LED</strong>) ziehen<br />

die Edge-<strong>LED</strong>-LCDs in Sachen Bildqualität klar<br />

den Kürzeren, Kontrast und Ausleuchtung leiden<br />

unter der Bauweise. Wir können uns die Ausrichtung<br />

nur mit ästhetischen Gründen erklären. So<br />

scheinen die superflachen Fernseher besser<br />

beim Kunden anzukommen als ein knackiger<br />

Schwarzwert. Just in dieser Ausgabe testen wir<br />

drei <strong>LED</strong>-LCDs (ab Seite 36) mit lokal dimmbarer<br />

Hinterleuchtung. Ob auf der IFA in Berlin noch<br />

weitere Modelle vorgestellt werden, bleibt abzuwarten.<br />

In jedem Fall wird dieses Jahr noch<br />

Toshibas Cell-TV (55X1) über eine derartige Hinterleuchtung<br />

verfügen.<br />

HDMI 1.4 = 3-D?<br />

Mein neues LC-Display TX-L42V20 von Panasonic<br />

hat zwar eine HDMI-1.4-Schnittstelle,<br />

kann aber kein 3-D darstellen. Ich dachte, die<br />

Versionsnummer der Schnittstelle ist gleichbedeutend<br />

mit der Wiedergabe von 3-D-Inhalten.<br />

L. Schwarm<br />

Der Standard der Schnittstelle umfasst die Weiterleitung<br />

von dreidimensionalen Bildern. Das<br />

sagt aber nicht aus, dass der Fernseher diese<br />

tatsächlich unterstützen muss. HDMI 1.4 ist in<br />

Ihrem Gerät jedoch keinesfalls obsolet – so können<br />

Sie über ein HDMI-Kabel das Bild an Ihren<br />

Fernseher schicken und über selbiges auch den<br />

Ton zurück an Ihren AV-Receiver; eine separate<br />

optische Strippe entfällt somit. Dies geschieht<br />

über den sogenannten Audio Return Channel<br />

(ARC). Allerdings gibt es auch Geräte, die zwar<br />

über die Schnittstelle verfügen, den ARC aber<br />

nicht bereitstellen. Darauf weisen wir Sie in unseren<br />

Tests selbstverständlich hin.<br />

Zukunftsgedanken: 3-D-Blu-ray<br />

Ich habe noch kein 3-D-Equipment, möchte mir<br />

aber bereits jetzt 3-D-Blu-rays kaufen. Kann<br />

ich die Discs auch mit meiner jetzigen Gerätekombination<br />

anschauen?<br />

walter Ö.<br />

Um den 3-D-Effekt zu erzeugen, sind immer zwei<br />

Bilder nötig. Diese müssen natürlich auch auf<br />

einer „Blu-ray 3D“ – so im Übrigen der offizielle<br />

Name – vorliegen. Für die Komprimierung kommt<br />

der neue MPEG-4-MVC-Codec zum Einsatz. Legen<br />

Sie den Film in einen 2-D-Blu-ray-Player,<br />

liest dieser nur einen Bilderstrom aus und die<br />

Disc wird ganz normal abgespielt. Die Filmstudios<br />

können dies grundsätzlich unterbinden, bis<br />

jetzt lag uns aber keine derartige Disc vor.<br />

Endlich steht mein Heimkino und das per<br />

Projektor an die Leinwand geworfene Bild ist<br />

wirklich fantastisch. Nur fallen mir bei der<br />

großen Bilddiagonale die schwarzen Balken<br />

bei Kinofilmen mehr ins Auge. Gibt es eigentlich<br />

eine Möglichkeit, Kinofilme balkenfrei zu<br />

genießen?<br />

Olaf E.<br />

Im Fernsehbereich erlaubt lediglich Philips mit<br />

der 21 : 9-Cinema-Serie balkenfreien Filmgenuss.<br />

Bei einer Projektion gestaltet sich das Prozedere<br />

komplizierter. Sie benötigen einen Beamer<br />

mit einer 21 : 9-Vorverzerrung, eine Leinwand<br />

mit ebendiesem Bildseitenverhältnis und eine<br />

Vorsatzoptik. Ein Infokasten im Zuge unseres<br />

Projektorentests in dieser Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong><br />

<strong>TESTED</strong> auf Seite 56 veranschaulicht Ihnen die<br />

Funktionsweise.<br />

HD-Plus- Receiver unnötig?<br />

Ich plane, mir eine HD-Plus-Smartcard zuzulegen,<br />

möchte mir aber nur ungern einen eigenen<br />

Receiver dafür kaufen. Gibt es noch andere Möglichkeiten?<br />

Uwe B.<br />

Wenn Sie über einen aktuellen Fernseher verfügen,<br />

ist dieser mit einem CI-Plus-kompatiblen<br />

Slot ausgerüstet. Zur Entschlüsselung benötigen<br />

Sie neben der Smartcard ein spezielles HD-Plus-<br />

Modul, das in diesem Einschub Platz findet. Das<br />

Modul können Sie über die Website www.hdplus-modul.de<br />

ordern, die Smartcard wird mitgeliefert.<br />

Besitzen Sie noch ein Fernsehgerät von<br />

2009, ist dieses aller Wahrscheinlichkeit nach<br />

nicht CI-Plus-kompatibel. Da die Schnittstellen<br />

äußerlich nicht voneinander zu unterscheiden<br />

sind, hilft ein Blick in die Anleitung weiter. Ist Ihr<br />

Fernseher nicht für CI Plus geeignet, kommen Sie<br />

um einen separaten Receiver nicht herum.<br />

In der Regel sind alle Fernseher der Modellgeneration<br />

2010 für den Empfang der HD-Plus-Plattform gerüstet<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Ihre Fragen schicken Sie bitte an:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />

Lauchstädter Straße 20,<br />

04229 Leipzig<br />

oder per E-Mail an:<br />

leserbriefe@digital-tested.de<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 69


Lexikon<br />

HD Plus: Hochauflösendes Fernsehen mit Hindernissen<br />

Seit dem 1. November 2009 verbreitet die<br />

Sendergruppe RTL in Deutschland die hochauflösenden<br />

Sender RTL HD und Vox HD über<br />

die HD-Plus-Plattform von SES Astra auf der in<br />

Deutschland gängigen Satellitenposition 19,2<br />

Grad Ost. Am 31. Januar 2010 folgten Sat 1 HD,<br />

Pro Sieben HD und Kabel Eins HD. Der Inhalt der<br />

HD-Sender ist mit den bisherigen SD-Varianten<br />

identisch. Ein Großteil des Programms wird<br />

elektronisch auf 1 920 × 1 080 Bildpunkte hochgerechnet<br />

(Upscaling). Lediglich ausgewählte<br />

US-Serien und -Spielfilme sowie Sportübertragungen<br />

laufen in „echtem“ (sog. nativen) HDTV.<br />

Kritik ruft bei vielen Zuschauern der Umstand<br />

hervor, dass SES Astra nach zwölf Monaten<br />

eine jährliche „Infrastrukturpauschale“ in Höhe<br />

von 50 Euro für die bereits durch Werbung<br />

Mögliche Blockaden der Sendeanstalten bei HD Plus<br />

finanzierten Programme in Rechnung stellt.<br />

Außerdem muss in neue Empfangstechnik investiert<br />

werden. Zur Wahl stehen speziell für<br />

HD Plus zertifizierte Set-Top-Boxen, die über<br />

einen Kartenleser die HD-Plus-Smartcard zur<br />

Entschlüsselung aufnehmen. Alternativen sind<br />

Receiver oder Fernseher mit CI-Plus-Schnittstelle,<br />

die über ein separat verfügbares HD-Plus-<br />

CAM (Bild unten links) die privaten HD-Sender<br />

entschlüsseln. Für einige ältere Receiver, die<br />

lediglich über eine Common-Interface-Schnittstelle<br />

verfügen, stehen Legacy-CAMs bereit,<br />

die in Verbindung mit einem Software-Update<br />

den Zugriff auf HD-Plus-Sender einräumen. In<br />

allen Fällen muss der Kunde Einschränkungen<br />

bei Aufnahme und zeitversetztem Fernsehen<br />

hinnehmen (s. Tabelle unten).<br />

Optik<br />

Die Optik ist einer der wichtigsten Bestandteile von<br />

Bildwerfern. Sie besteht aus einer Anordnung verschiedener<br />

Linsen, die das Bild passend zur Leinwand vergrößern,<br />

und hilft, dieses der Entfernung entsprechend<br />

zu fokussieren.<br />

WLAN<br />

Der Begriff steht für Wireless LAN (Local Area Network)<br />

und bezeichnet den kabellosen Netzwerkzugang.<br />

So können Sie auf eingebundene Computer und das<br />

Internet zugreifen. Nahezu alle aktuellen Flachbildfernseher<br />

unterstützen Datenübertragungen.<br />

Streaming<br />

Über einen sogenannten Streaming-Client können Fotos,<br />

Musik und Videos von Computern oder Festplatten<br />

in das heimische Netzwerk integriert und abgespielt<br />

werden. Sie ersparen sich so lästige Verkabelungen<br />

und haben im ganzen Haus Zugriff auf Ihre komplette<br />

Mediensammlung.<br />

UPnP<br />

Universal Plug and Play garantiert die reibungslose<br />

Kommunikation zwischen verschiedenen Geräten in<br />

einem Netzwerk. Dabei kommen standardisierte Protokolle<br />

zum Einsatz, damit der Informationsaustausch<br />

reibungslos funktioniert.<br />

Aufnahme wird komplett unterbunden<br />

Die Wiedergabe von Aufnahmen ist zeitlich<br />

eingeschränkt (zwischen sechs Stunden und<br />

61 Tagen). Die Zeitspanne beginnt nach Abschluss<br />

der Aufnahme<br />

Aufgezeichnete Sendungen sind mit individuellen<br />

Schlüsseln versehen und an das Aufnahmegerät<br />

gebunden<br />

Time-Shift ist nur bis 90 Minuten nach Sendungsende<br />

erlaubt<br />

Analoger Ausgang kann mit Kopierschutz<br />

(Macrovision) belegt werden<br />

HDTV-Sendungen können nur in Standardauflösung<br />

ausgegeben werden<br />

Wenn unterschiedliche Verschlüsselungen zum<br />

Einsatz kommen, lässt sich zu einer Zeit immer<br />

nur ein Pay-TV-Programm entschlüsseln<br />

Besteht der Verdacht auf eine Verletzung des<br />

Kopierschutzes, können CI-Plus-kompatible<br />

Geräte deaktiviert werden<br />

Hochtöner<br />

Lautsprecher, mit dem bevorzugt hohe Töne wiedergegeben<br />

werden. Der Frequenzbereich bewegt sich dabei<br />

zwischen einem und 20 Kilohertz (kHz). Entsprechend<br />

tiefere Frequenzen werden technisch mittels eines<br />

Hochpasses in einer Frequenzweiche vor der Übertragung<br />

abgeschnitten.<br />

PVR<br />

Das Kürzel steht für Personal Video Recorder und<br />

bezeichnet die Möglichkeit, Fernsehinhalte aufzuzeichnen.<br />

Viele Satelliten-, Kabel- und Antennenempfänger<br />

verfügen über diese Funktion, aber auch immer mehr<br />

Flachbildfernseher können Sendungen aufnehmen.<br />

Dies geschieht entweder über eine intern verbaute Festplatte<br />

oder mittels externer USB-Massenspeicher.<br />

Backlight Blinking<br />

Dieses Verfahren erhöht bei <strong>LED</strong>-LCDs die Schärfe<br />

bei schnellen Bewegungen. Dafür werden die <strong>LED</strong>s in<br />

festen Intervallen vollständig ausgeschaltet, um die<br />

Anzeigedauer der einzelnen Bilder zu minimieren.<br />

Einschränkungen bei aktuellen HD-Plus-Empfangsgeräten<br />

zertifizierte<br />

Receiver<br />

für Sat<br />

oder Kabel<br />

ohne CI-<br />

Plus-Slot<br />

Geräte mit<br />

CI-Plus-<br />

Slot<br />

und<br />

CI-Plus-<br />

Modul<br />

Geräte mit<br />

CI-Slot<br />

und CI-<br />

Modul<br />

Aufzeichnung<br />

von<br />

HD-Privatsendern<br />

(z. B. RTL<br />

HD)<br />

Aufzeichnung<br />

von<br />

frei empfangbaren<br />

HD-Sendern<br />

(z. B. ARD<br />

HD)<br />

Time-Shift-<br />

Funktion<br />

bei<br />

HD-Privatsendern<br />

und frei<br />

empfangbaren<br />

Sendern<br />

Unbegrenzte<br />

Speicherzeit<br />

von<br />

Aufnahmen<br />

der HD-Privatsender<br />

Vorspulen<br />

bei<br />

Aufnahmen<br />

von<br />

HD-Privatsendern<br />

Vorspulen<br />

bei Aufnahmen<br />

von frei<br />

empfangbaren<br />

HD-Sendern<br />

Archivieren<br />

und<br />

Brennen<br />

der Aufnahmen<br />

von<br />

HD-Privatsendern<br />

auf externe<br />

Medien<br />

(z. B.<br />

Blu-ray)<br />

ja ja ja ja nein ja nein<br />

nein ja ja nein nein ja nein<br />

modellabhängig*<br />

*) sofern das bereitgestellte Software-Update Aufzeichnungen unterstützt<br />

ja ja ja* nein ja nein<br />

De-Interlacer<br />

In den Anfängen des Fernsehens entschied man sich<br />

aufgrund geringer Bandbreiten, Bildinhalte im Halbbildverfahren<br />

(interlaced) zu übertragen. Ein De-Interlacer<br />

fügt die Bilder wieder zu Vollbildern (progressive)<br />

zusammen. Das Ergebnis ist stark von der Qualität des<br />

De-Interlacers abhängig.<br />

Zwischenbildberechnung<br />

Aufgrund der Bilderzeugung ist die Reaktionszeit von<br />

LC-Displays nicht optimal und Bewegungen werden<br />

unscharf dargestellt; sie wirken verwischt. Die 100-<br />

/200-Hertz-Zwischenbildberechnung errechnet künstliche<br />

Bilder, die das Reaktionsdefizit ausgleichen.<br />

Bewegungen wirken damit flüssiger.<br />

Audio Return Channel (ARC)<br />

Dabei handelt es sich um einen Rückkanal, der über die<br />

HDMI-1.4-Schnittstelle realisiert wird. So übertragen<br />

Sie über das HDMI-Kabel das Bild zu Ihrem Fernseher<br />

und parallel den Ton des TV-Geräts zurück an den AV-<br />

Receiver – eine separate optische Leitung entfällt.<br />

THX<br />

THX ist kein Tonformat wie etwa Dolby Digital 5.1,<br />

sondern ein Qualitätssiegel von „Star Wars“-Schöpfer<br />

George Lucas und seinem Toningenieur Tomlinson<br />

Holman. Es soll ein möglichst authentisches Hörund<br />

Seherlebnis garantieren, indem Bild und Ton<br />

genauso wie vom Produzenten beabsichtigt abgespielt<br />

werden. Es gibt mehrere Deutungen der Abkürzung<br />

THX, die wahrscheinlichste lautet „Tomlinson Holman<br />

Experience“.<br />

21 : 9 (Cinemascope)<br />

In der Regel werden Kinofilme mit diesem Bildseitenverhältnis<br />

aufgezeichnet und füllen im Kinosaal<br />

die Leinwand vollständig aus. Da im Heimkino fast<br />

ausschließlich 16 : 9-Fernseher und -Projektoren zum<br />

Einsatz kommen, werden die Bilder hier von schwarzen<br />

Balken umrahmt.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, HD Plus, Humax, Kabel Deutschland, Panasonic, Technotrend<br />

70<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


5.2010 x.2010 Oktober/November Monat/Monat<br />

41 Filme im Test<br />

DER FANTASTISCHE MR. FOX<br />

Seite 81<br />

SHUTTER ISLAND<br />

KAMPF DER TITANEN<br />

PRINCE OF PERSIA<br />

74 75 84


Blu-ray-Test<br />

Quo vadis, 3-D-Blu-ray?<br />

Es ist schon ein mehr als gefährliches<br />

Spiel, das die großen Hersteller zurzeit<br />

in Sachen 3-D-Blu-ray mit dem interessierten<br />

Kunden treiben: Panasonic sichert sich<br />

mal eben die Exklusivrechte für „Ice Age 3“ und<br />

„Coraline“, sodass man zwei der wichtigsten<br />

und interessantesten 3-D-Filme auf absehbare<br />

Zeit nicht regulär im Handel, sondern nur im<br />

Bundle mit Panasonic-Produkten bekommt. Ein<br />

ähnliches Konzept wird bei Samsung verfolgt,<br />

wo man sich mit dem vor spektakulären Effekten<br />

nur so strotzenden „Monsters vs. Aliens“ ebenfalls<br />

einen potenziellen Hardware-Seller ins Boot<br />

geholt hat. Das Problem an dieser rigorosen Markenstrategie<br />

besteht darin, dass die Auswahl an<br />

frei verfügbarem und passendem Futter für das<br />

teuer erstandene neue 3-D-Equipment noch kleiner<br />

wird, als die ohnehin wenigen Starttitel dies<br />

von vornherein befürchten ließen. Außer dem<br />

sehr empfehlenswerten „Wolkig mit Aussicht auf<br />

Fleischbällchen“ und der IMAX-Dokumentation<br />

„Grand Canyon Adventure“ herrscht gähnende<br />

Leere in den Regalen. Für die Zukunft sind<br />

weitere Exklusivdeals mehr als wahrscheinlich,<br />

die vorprogrammierte Technikreferenz „Avatar“<br />

wird seit Monaten mit Panasonic in Verbindung<br />

gebracht und Samsung scheint sich die Rechte<br />

an der kompletten „Shrek“-Reihe gesichert zu<br />

haben. Wir sehen diese Entwicklung mehr als<br />

kritisch: Es ist einfach ein verdammt schmaler<br />

Grat zwischen dem verständlichen Wunsch<br />

nach Exklusivität (und der damit verbundenen<br />

Hoffnung auf einen entscheidenden Hardware-<br />

Vorteil im heiß umkämpften 3-D-Segment) und<br />

dem Punkt, an dem der Endverbraucher mangels<br />

zu geringer Auswahl einfach nur noch dankend<br />

abwinkt und sein sauer verdientes Geld gar<br />

nicht erst in die neue Technik investiert. Das<br />

wäre angesichts des riesigen Potenzials, das<br />

bereits die Filme der ersten 3-D-Generation<br />

für zu Hause offenbaren, eine mehr als bedauernswerte<br />

Entwicklung. Denn das Plus an<br />

Entertainment durch die dritte Dimension ist<br />

auch in den eigenen vier Wänden nicht von der<br />

Hand zu weisen. In unserem Schwestermagazin<br />

HD+TV nehmen wir in der aktuellen Ausgabe<br />

5/2010 alle wichtigen 3-D-Titel ausführlich unter<br />

die Lupe, Kurztests zu „Wolkig mit Aussicht<br />

auf Fleischbällchen“ und „Monsters vs. Aliens“<br />

finden Sie in diesem Heft auf Seite 76. TW<br />

„Avatar“ in 3-D fürs Heimkino<br />

Die Gerüchte verdichten sich, dass Panasonic<br />

der ganz große Wurf gelungen ist<br />

und der Hersteller die kommende 3-D-<br />

Referenz „Avatar“ ab November exklusiv<br />

im Bundle mit eigenen Geräten verkaufen<br />

darf. Schaut man sich die überwältigenden<br />

Verkaufszahlen der regulären BD<br />

an, könnte dieser Deal dem Unternehmen<br />

einen nicht zu unterschätzenden Vorteil<br />

auf dem Inkratieren 3-D-Markt verschaffen.<br />

Ob die dreidimensionale Variante<br />

bereits den erweiterten Director’s Cut<br />

beinhalten wird, ist nicht bekannt.<br />

Hitchcocks „Psycho“ wird fünfzig<br />

Ein halbes Jahrhundert ist es her, dass<br />

Janet Leigh und Anthony Perkins in Alfred<br />

Hitchcocks Genre-Meilenstein „Psycho“<br />

Angst und Schrecken auf der Kinoleinwand<br />

eine völlig neue Dimension verliehen.<br />

Noch heute gilt der beklemmende<br />

Klassiker vielen als einer der besten<br />

Filme aller Zeiten, als Geburtsstunde des<br />

modernen Psychothrillers und Paradebeispiel<br />

für Suspense in Perfektion. Zum<br />

50. Geburtstag kommt der Klassiker am<br />

16. September nun endlich auf Blu-ray<br />

heraus – mit neu gemasterter Tonspur<br />

und umfangreichem Extramaterial.<br />

„Monsters vs. Aliens“ ist zurzeit die klare Referenz in<br />

Sachen 3-D-Effektdichte und Bildtiefe<br />

Auch „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ profitiert<br />

in der dreidimensionalen Variante enorm<br />

Blu-ray- und DVD-Charts aus der Redaktion<br />

Top-10-Blu-rays der Redaktion<br />

1 Monsters vs. Aliens (3-D-Version)<br />

2 Der fantastische Mr. Fox<br />

3 Evet, ich will!<br />

4 Shutter Island<br />

5 An Education<br />

6 Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen (3-D-Version)<br />

7 Coraline (3-D-Version)<br />

8 Evangelion 1.11 – You Are (Not) Alone<br />

9 Friendship!<br />

10 Michael Bublé – Caught In The Act<br />

Top-10-DVDs der Redaktion<br />

1 Shutter Island<br />

2 Friendship!<br />

3 Der fantastische Mr. Fox<br />

4 Adam<br />

5 In meinem Himmel<br />

6 Blind Side<br />

7 Medium (Staffel 5)<br />

8 Prince Of Persia<br />

9 Nine<br />

10 Kampf der Titanen<br />

David Fincher hat Großes vor<br />

„Man gewinnt keine 500 Millionen<br />

Freunde, ohne sich auf dem Weg ein paar<br />

Feinde zu machen“ – so oder so ähnlich<br />

wird der deutsche Slogan zu David Finchers<br />

neuem Streifen „The Social Network“<br />

wohl ungefähr lauten. Shootingstar<br />

Jesse Eisenberg („Adventureland“,<br />

„Zombieland“) wird dem jüngsten Milliardär<br />

der Welt, Facebook-Gründer Mark<br />

Zuckerberg, sein jugendliches Gesicht<br />

leihen. Der erste Teaser macht schon ordentlich<br />

Lust auf mehr. Man sieht zwar so<br />

gut wie nichts und erfährt nur wenig über<br />

den Plot – die typische bedrohliche Fincher-Stimmung<br />

stellt sich aber sofort ein,<br />

was sicher auch dem tonnenschweren<br />

Score von Nine-Inch-Nails-Frontmann<br />

Trent Reznor zu verdanken ist. Auf diesen<br />

Film darf man definitiv gespannt sein,<br />

voraussichtlicher Kinostart in den USA ist<br />

der 15. Oktober.<br />

So testet <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> DVDs und Blu-rays<br />

Bild<br />

Die DVD oder Blu-ray wird nicht nur am klassischen Fernseher<br />

geprüft, sondern auch über einen HDTV-Beamer auf<br />

einer Leinwand mit einer Bilddiagonale von 3,35 Meter. Wir<br />

prüfen wiederum fünf Kategorien, wobei jeweils maximal<br />

zwei Punkte zu erreichen sind. Insgesamt kann die Disc<br />

im Bildtest damit zehn Punkte erhalten. <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />

achtet auf „Kontrast“ und „Schärfe“, „Nachzieheffekte/<br />

Artefakte“ (also Ruckler, Standbilder, digitale Fehler,<br />

doppelte Konturen), „Farbdarstellung“ (feine Farbabstufungen<br />

sollten zur Geltung kommen) und „Schwarzwert“<br />

(d. h. am Fernseher wird getestet, wie tief das Schwarz in<br />

dunklen Szenen wirklich ist).<br />

Ton<br />

Wir prüfen Tonformat und Klang, wobei nicht gemessen,<br />

sondern gehört wird. Schließlich geht es<br />

beim Thema Heimkino um den Spaß am Erlebnis.<br />

Dabei berücksichtigen wir in jedem Fall die Originalmischung<br />

eines Films. Zum Testen ziehen wir jeweils die<br />

deutsche Tonspur und die Originalsprache heran. Die<br />

Disc muss sich in fünf Kategorien bewähren: Je zwei<br />

Punkte sind maximal zu erreichen bei „Tonformat“,<br />

„Raumklang/Raumtiefe“, „Rauschen“, „Dynamik“<br />

(Erleben wir beim Test einen lebendigen Ton, der die<br />

Lautsprecher entsprechend der Filmhandlung belastet?)<br />

und „Verständlichkeit der Dialoge“.<br />

Extras<br />

DVDs und Blu-rays machen viel Spaß, weil sie Zusatzmaterial<br />

mit einem echten Mehrwert enthalten. Wir prüfen,<br />

ob ein Booklet vorhanden ist und bewerten die „Gestaltung<br />

des Menüs“. Maximal zwei Punkte sind hierbei zu<br />

erreichen, wenn es animiert ist oder sonstige Besonderheiten<br />

aufweist. Der „Umfang des Bonusmaterials“<br />

wird ebenfalls mit maximal zwei Punkten bewertet. Beim<br />

„Inhalt“ achtet die Redaktion darauf, ob das Material interessant<br />

und vielschichtig ist, dann gibt es zwei Punkte.<br />

Zudem honorieren wir das Fehlen von „Werbung“. Hier<br />

gibt es Punktabzug, wenn das Bonusmaterial lediglich<br />

aus Werbung für diesen oder andere Filme besteht.<br />

Bilder: Paramount Home, Sony Pictures DT<br />

72<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


VORSCHAU SEPTEMBER 2010<br />

From Paris With Love<br />

3. 9.<br />

3. 9.<br />

3. 9.<br />

9. 9.<br />

9. 9.<br />

10. 9.<br />

10. 9.<br />

10. 9.<br />

16.9.<br />

16. 9.<br />

16. 9.<br />

16. 9.<br />

16. 9.<br />

Land/Jahr/Genre: FR/2010/Action<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />

Regie:<br />

Pierre Morel<br />

Laufzeit: 93 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 3. September 2010<br />

Black Hawk Down<br />

Land/Jahr/Genre: US/2001/Action<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />

Regie:<br />

Ridley Scott<br />

Laufzeit: 138 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 3. September 2010<br />

Collateral Damage<br />

Land/Jahr/Genre: US/2002/Action<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bildformat: 1.78 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Andrew Davis<br />

Laufzeit: 109 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 3. September 2010<br />

Friendship!<br />

Land/Jahr/Genre: DE/2010/Komödie<br />

Vertrieb: Sony Pictures Home<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Markus Goller<br />

Laufzeit: 108 min<br />

FSK:<br />

ab 6 Jahren<br />

Veröffentlichung: 9. September 2010<br />

Baarìa<br />

Land/Jahr/Genre: IT, FR/2009/Drama<br />

Vertrieb: Universal Pictures Home<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Giuseppe Tornatore<br />

Laufzeit: 151 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 9. September 2010<br />

Ice Road Truckers<br />

Land/Jahr/Genre: US/2007/Reality-Doku<br />

Vertrieb: Sunfilm<br />

Bildformat: 1.77 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

diverse<br />

Laufzeit: 585 min<br />

FSK:<br />

ab 0 Jahren<br />

Veröffentlichung: 10. September 2010<br />

Train<br />

Land/Jahr/Genre: US/2008/Horror<br />

Vertrieb: Sunfilm<br />

Bildformat: 1.77 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />

Regie:<br />

Gideon Raff<br />

Laufzeit: 88 min<br />

FSK:<br />

ab 18 Jahren<br />

Veröffentlichung: 10. September 2010<br />

Der Klang des Herzens<br />

Land/Jahr/Genre: US/2007/Romantik<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Kirsten Sheridan<br />

Laufzeit: 113 min<br />

FSK:<br />

ab 6 Jahren<br />

Veröffentlichung: 10. September 2010<br />

Kick-Ass<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Action<br />

Vertrieb: Universal Pictures Home<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

Franziska Buch<br />

Laufzeit: 117 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 16. September 2010<br />

Der Ghostwriter<br />

Land/Jahr/Genre: US/2009/Thriller<br />

Vertrieb: Arthaus<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />

Regie:<br />

Roman Polanski<br />

Laufzeit: 128 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 16. September 2010<br />

Date Night – Gangster für eine Nacht<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Komödie<br />

Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

Shawn Levy<br />

Laufzeit: 101 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 16. September 2010<br />

Bean – Der ultimative Katastrophenfilm<br />

Land/Jahr/Genre: GB, US/1997/Komödie<br />

Vertrieb: Universal Pictures Home<br />

Bildformat: 1.85 : 1<br />

Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

Mel Smith<br />

Laufzeit: 90 min<br />

FSK:<br />

ab 6 Jahren<br />

Veröffentlichung: 16. September 2010<br />

Monster House 3D<br />

Land/Jahr/Genre: US/2006/Animation<br />

Vertrieb: Sony Pictures Home<br />

Bildformat: 2.40 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Gil Kenan<br />

Laufzeit: 91 min<br />

FSK:<br />

ab 6 Jahren<br />

Veröffentlichung: 16. September 2010<br />

VORSCHAU SEPTEMBER/OKTOBER 2010<br />

Der fantastische Mr. Fox<br />

Land/Jahr/Genre: US/2009/ Tr i c k fi l m<br />

Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />

Bildformat: 1.85 : 1<br />

17. 9.<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Wes Anderson<br />

Laufzeit: 87 min<br />

FSK:<br />

ab 6 Jahren<br />

Veröffentlichung: 17. September 2010<br />

Der Pianist<br />

Land/Jahr/Genre: DE, FR, UK, PL/2002/Drama<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bildformat: 1.78 : 1<br />

17. 9.<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />

Regie:<br />

Roman Polanski<br />

Laufzeit: 150 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 17. September 2010<br />

Robin Hood – Director‘s Cut<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Action<br />

Vertrieb: Universal Pictures<br />

Bildformat: 2.40 : 1<br />

23. 9.<br />

Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

Ridley Scott<br />

Laufzeit: 157 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 23. September 2010<br />

Young Victoria<br />

Land/Jahr/Genre: UK, US/2009/Historienfilm<br />

Vertrieb: Capelight Pictures<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

24. 9.<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Jean-Marc Vallée<br />

Laufzeit: 105 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 24. September 2010<br />

Prince Of Persia – Der Sand der Zeit<br />

30. 9.<br />

1. 10.<br />

1. 10.<br />

4. 10.<br />

7. 10.<br />

7. 10.<br />

7. 10.<br />

7. 10.<br />

7. 10.<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Abenteuer<br />

Vertrieb: Walt Disney Studios Home<br />

Bildformat: 2.40 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Mike Newell<br />

Laufzeit: 116 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 30. September 2010<br />

Albert Schweitzer<br />

Land/Jahr/Genre: DE/2010/Familie<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: Dolby True HD 5.1<br />

Regie:<br />

Gavin Millar<br />

Laufzeit: 103 min<br />

FSK:<br />

ab 0 Jahren<br />

Veröffentlichung: 1. Oktober 2010<br />

Zwei Brüder<br />

Land/Jahr/Genre: US/2009/Abenteuer<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Jean-Jacques Annaud<br />

Laufzeit: 105 min<br />

FSK:<br />

ab 6 Jahren<br />

Veröffentlichung: 1. Oktober 2010<br />

Vergebung<br />

Land/Jahr/Genre: DK, SE/2009/Thriller<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Daniel Alfredson<br />

Laufzeit: 141 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 4. Oktober 2010<br />

Barbarossa<br />

Land/Jahr/Genre: DE/2010/Abenteuer<br />

Vertrieb: Sony Pictures Home<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />

Regie:<br />

Renzo Martinelli<br />

Laufzeit: 123 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 7. Oktober 2010<br />

Chloe<br />

Land/Jahr/Genre: US, CA, FR/2009/Action<br />

Vertrieb: Kinowelt Home<br />

Bildformat: 1.85 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Atom Egoyan<br />

Laufzeit: 96 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 7. Oktober 2010<br />

Plan B für die Liebe<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Romantikkomödie<br />

Vertrieb: Concorde Home<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Alan Poul<br />

Laufzeit: 125 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 7. Oktober 2010<br />

Iron Man 2<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Action<br />

Vertrieb: Concorde Home<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

John Favreau<br />

Laufzeit: 125 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 7. Oktober 2010<br />

Scream<br />

Land/Jahr/Genre: US/1996/Horror<br />

Vertrieb: Kinowelt Home<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Wes Craven<br />

Laufzeit: 111 min<br />

FSK:<br />

ab 18 Jahren<br />

Veröffentlichung: 7. Oktober 2010<br />

VORSCHAU OKTOBER/NOVEMBER 2010<br />

Lieferung mit Hindernissen<br />

Land/Jahr/Genre: US/2009/Komödie<br />

Vertrieb: Sunfilm<br />

Bildformat: 1.85 : 1<br />

8. 10.<br />

Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />

Regie:<br />

Benny Boom<br />

Laufzeit: 80 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 8. Oktober 2010<br />

Crazy Heart<br />

Land/Jahr/Genre: US/2009/Biopic<br />

Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />

Bildformat: 2.40 : 1<br />

8. 10.<br />

Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

Scott Cooper<br />

Laufzeit: 112 min<br />

FSK:<br />

ab 6 Jahren<br />

Veröffentlichung: 8. Oktober 2010<br />

The Cake Eaters<br />

11. 10.<br />

11. 10.<br />

15. 10.<br />

15. 10.<br />

21. 10.<br />

22. 10.<br />

29. 10.<br />

31. 10.<br />

4. 11.<br />

5. 11.<br />

18. 11.<br />

Land/Jahr/Genre: US/2007/Drama<br />

Vertrieb: KSM GmbH<br />

Bildformat: 1.78 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Mary Stuart Masterson<br />

Laufzeit: 86 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 11. Oktober 2010<br />

City Of Life And Death<br />

Land/Jahr/Genre: CN/2009/Kriegsfilm<br />

Vertrieb: KSM GmbH<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Chuan Lu<br />

Laufzeit: 136 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 11. Oktober 2010<br />

Three Kings<br />

Land/Jahr/Genre: US/2007/Drama<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bildformat: 2.40 : 1<br />

Tonformat: Dolby Digital 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

David Russell<br />

Laufzeit: 114 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 15. Oktober 2010<br />

Der Exorzist – Extended Director‘s Cut<br />

Land/Jahr/Genre: US/1973/Horror<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bildformat: 1.78 : 1<br />

Tonformat: Dolby Digital 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

William Friedkin<br />

Laufzeit: 132 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 15. Oktober 2010<br />

Das Leuchten der Stille<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Romanze<br />

Vertrieb: Kinowelt Home<br />

Bildformat: 2.40 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Lasse Hallström<br />

Laufzeit: 108 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 21. Oktober 2010<br />

Sex And The City 2<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Romantikkomödie<br />

Vertrieb: Universal Pictures Home<br />

Bildformat: 1.78 : 1<br />

Tonformat: Dolby Digital 5.1, DTS 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

Michael Patrick King<br />

Laufzeit: 146 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 22. Oktober 2010<br />

Leaves Of Grass<br />

Land/Jahr/Genre: US/2009/Tragikomödie<br />

Vertrieb: WVG Medien<br />

Bildformat: 1.85 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Tim Blake Nelson<br />

Laufzeit: 104 min<br />

FSK:<br />

ab 15 Jahren<br />

Veröffentlichung: 29. Oktober 2010<br />

Hier kommt Lola<br />

Land/Jahr/Genre: DE/2010/Familie<br />

Vertrieb: Highlight Film<br />

Bildformat: 1.85 : 1<br />

Tonformat: DD 5.1, DTS, DTS-HD 5.1<br />

Regie:<br />

Franziska Buch<br />

Laufzeit: 100 min<br />

FSK:<br />

ab 0 Jahren<br />

Veröffentlichung: 31. Oktober 2010<br />

The Crazies<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Horror<br />

Vertrieb: Kinowelt Home<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Breck Eisner<br />

Laufzeit: 101 min<br />

FSK:<br />

ab 18 Jahren<br />

Veröffentlichung: 4. November 2010<br />

Walhalla Rising<br />

Land/Jahr/Genre: DK/2009/Kunstfilm<br />

Vertrieb: Sunfilm<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 7.1, DTS-HD 5.1 HR<br />

Regie:<br />

Nicolas Winding Refn<br />

Laufzeit: 93 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 5. November 2010<br />

My Son, My Son What Have Ye Done<br />

Land/Jahr/Genre: US/DE/2009/Thriller<br />

Vertrieb: Kinowelt Home<br />

Bildformat: 1.78 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Werner Herzog<br />

Laufzeit: 91 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 18. November 2010<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 73


Blu-ray-Test<br />

Shutter Island<br />

Handlung: Die Romanvorlage von Dennis Lehane, der<br />

unter anderem auch schon die starke Story für Clint<br />

Eastwoods „Mystic River“ geliefert hat, ist ein kunstvoll<br />

konstruiertes Mystery-Puzzle um die seltsamen Vorkommnisse<br />

in einer psychiatrischen Anstalt auf einer<br />

entlegenen Insel irgendwo vor der amerikanischen Ostküste.<br />

US-Marshal Teddy Daniels (Leonardo DiCaprio)<br />

versucht Mitte der 1950er Jahre gemeinsam mit seinem<br />

Partner Chuck Aule (der wahrscheinlich nächste Hulk-<br />

Darsteller Mark Ruffalo), das mysteriöse Verschwinden<br />

einer Patientin aufzuklären – hinter der abgeklärten<br />

Fassade des undurchschaubaren Anstaltsleiters (Sir<br />

Ben Kingsley) vermutet er finstere Machenschaften und<br />

unethische Experimente. In einem Rundumschlag will<br />

er das große Geheimnis der Insel lösen, doch verliert<br />

er dabei nach und nach selbst die Kontrolle über die<br />

Ereignisse und auch über seine eigene Wahrnehmung.<br />

Doch zu viel vom wirklich fesselnden Plot zu enthüllen,<br />

könnte das Erlebnis „Shutter Island“ ganz schnell<br />

beeinträchtigen. Den Hinweis von Concorde, dass das<br />

sehr gut gemachte und wirklich aufschlussreiche Bonusmaterial<br />

Spoiler in rauen Mengen beinhaltet, sollte<br />

man also durchaus ernst nehmen. Nur so viel sei verraten:<br />

In diesem Film ist kaum etwas so, wie es scheint,<br />

Erinnerung und Erleben verschränken sich im Laufe der<br />

Geschichte immer mehr, ziehen Zuschauer wie Figuren<br />

immer tiefer hinab in einen Strudel aus Vermutungen<br />

und Verdächtigungen, Wahn und Wirklichkeit, Paranoia<br />

und Spekulation.<br />

Film: Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio, das ist<br />

mittlerweile ein ähnlich erfolgreiches und unzertrennliches<br />

Regisseur-Schauspieler-Gespann wie Steven<br />

Spielberg und Tom Hanks oder Tim Burton und Johnny<br />

Depp. Bereits in „Gangs Of New York“, „Aviator“ und<br />

Originaltitel: Shutter Island US 2010<br />

Genre: Thriller<br />

Vertrieb: Concorde<br />

Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Martin Scorsese<br />

Darsteller: Leonardo DiCaprio, Mark<br />

Ruffalo, Ben Kingsley<br />

Laufzeit: 138 min<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 18 Euro<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Filmwertung 7,5/10<br />

Regie-Legende Martin Scorsese gelingt ein fesselndes Mystery-<br />

Puzzle, das einen lange im Dunkeln tappen lässt und mit der schlüssigen<br />

Auflösung für einen gelungenen Aha-Effekt sorgt.<br />

Bildqualität 9/10<br />

Ein Transfer, wie man ihn sich wünscht. Selbst im Kino konnte man<br />

die berauschenden Bilder und Einstellungen von Kameramann Robert<br />

Richardson nicht in solcher Brillanz erleben.<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Fantastische Klarheit in den Dialogen, dazu gelegentliche Surround-<br />

Effekte, die auch das Heimkinogefühl gut herüberbringen. Die deutsche<br />

Tonspur steht dem Original in nichts nach.<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

Guter Umfang, ein logischer Aufbau, interessante und vielfältige Infos<br />

von Marty und der gesamten Crew, die die Entstehung des Films von<br />

allen Seiten beleuchten. Aber Vorsicht: Spoiler-Alarm!<br />

Kurzfazit<br />

„The Departed“ trug ihre Zusammenarbeit Früchte,<br />

bei „Shutter Island“ war es dann schon keine Überraschung<br />

mehr, dass die komplexe und anspruchsvolle<br />

Hauptfigur wieder von einem der anerkanntermaßen<br />

besten Schauspieler unserer Tage verkörpert wird.<br />

DiCaprio trägt die Geschichte von der ersten Minute<br />

an, er gibt seinen Charakter als wild entschlossenen<br />

Einzelgänger, der immer wieder von den Geistern der<br />

Vergangenheit eingeholt wird und an der Bürde seiner<br />

Taten von einst trotz aller Bemühungen, ein guter und<br />

aufrichtiger Mensch zu sein, zu zerbrechen droht. Seine<br />

Wandlung vom selbstsicheren Gesetzeshüter zum an<br />

sich und der ganzen Welt zweifelnden Nervenbündel<br />

ist ein konsequent angelegter und schauspielerisch<br />

beeindruckend vorgetragener Prozess, den man über<br />

die gesamte Laufzeit gebannt verfolgt.<br />

Auch wenn das Markenzeichen „Directed by Martin<br />

Scorsese“ schon von vornherein für Qualität bürgt:<br />

Dieser Film ist anders als alles, was man bisher vom<br />

New Yorker Regie-Urgestein zu sehen bekam. Es scheint<br />

fast so, als ob der lang ersehnte Oscar ® als bester<br />

Regisseur des Jahres (für „Departed“, 2006) ihn wieder<br />

völlig frei gemacht hätte für neue Ideen, neue Horizonte<br />

und ganz neue Stoffe, die man noch vor einigen Jahren<br />

niemals mit ihm in Verbindung gebracht hätte. Hier<br />

gibt es weder den rauen Realismus seiner „New Hollywood“-Phase<br />

(wie in seinen unsterblichen Klassikern<br />

„Hexenkessel“ oder „Taxi Driver“), noch die minutiösen<br />

und doch schwelgerischen Milieustudien Marke „Goodfellas“<br />

oder „Casino“. Auch vom Motto „Bigger is<br />

better“ (wie in „Kundun“ oder „Gangs Of New York“ zu<br />

sehen) hat er sich verabschiedet. „Shutter Island“ ist<br />

auf den ersten Blick ein klassischer Krimi mit ordentlich<br />

Thriller-Anteilen, der allerdings im Laufe der Handlung<br />

seine wahre Tiefe und seine zahlreichen Bedeutungsund<br />

Handlungsebenen offenbart. Ab und an fühlt man<br />

sich sogar wohlig an David Lynch erinnert, man ist sich<br />

einfach nicht mehr sicher, was für ein Spiel der Ausnahme-Regisseur<br />

hier mit einem treibt. Irgendwann scheinen<br />

alle Toten lebendig und alle Lebenden tot zu sein<br />

und Begriffe wie Wahrheit oder Wirklichkeit verlieren<br />

bis zum starken finalen Twist fast jegliche Bedeutung.<br />

Blu-ray: „Shutter Island“ ist Heimkino pur, die Blu-ray<br />

glänzt zu jeder Zeit mit gestochen scharfen Bildern und<br />

Auch die Nebenrollen sind schlichtweg grandios besetzt,<br />

Michelle Williams bildet da keine Ausnahme<br />

Sir Ben Kingsley bleibt in seiner Rolle als Nervenarzt<br />

undurchschaubar und geheimnisvoll bis zum Schluss<br />

einem sehr guten Detailgrad; die leicht entsättigten<br />

Farben passen perfekt zum zeitlichen Setting und zur<br />

bedrohlichen Atmosphäre der Handlung. In keiner einzigen<br />

Szene macht sich unangenehmes Bildrauschen<br />

bemerkbar, der Kontrast ist stets optimal gewählt<br />

und bringt die landschaftlich spektakulären Drehorte<br />

auf der Insel (die beinahe als eigener, ungezähmter<br />

und wilder Charakter durchgeht) voll zur Geltung. Obwohl<br />

im Audiobereich die zahlreichen und engagiert<br />

synchronisierten Dialoge klar im Mittelpunkt stehen,<br />

begeistern auch gelegentliche Surround-Highlights wie<br />

die markigen Donnerschläge und der peitschende Regen<br />

während eines tobenden Unwetters auf der Insel.<br />

Sowohl die deutsche als auch die englische Spur liegen<br />

in bestem DTS-HD Master Audio 5.1 vor und sorgen für<br />

ein gleichermaßen hohes Niveau in beiden Sprachfassungen.<br />

Das Bonusmaterial enthüllt die raffinierten<br />

Lösungshinweise, die Martin Scorsese von der ersten<br />

Minute an im gesamten Film versteckt hat und die<br />

einem beim zweiten Durchlauf eine völlig neue Sichtweise<br />

auf die Story bescheren.<br />

TW<br />

Sehr rundes und gelungenes Blu-ray-Release des letzten Scorsese.<br />

Ganz sicher nicht sein größter Wurf, aber immer noch ein ganz<br />

starkes Stück Film mit einem phänomenalen Twist am Ende.<br />

Leonardo DiCaprio ist seit Jahren Martin Scorseses „männliche Muse“. Mit jeder Zusammenarbeit kitzelt die Regie-Legende<br />

neue Facetten aus dem charismatischen Darsteller; auf zukünftige Projekte darf man sich freuen<br />

Bilder: Concorde<br />

74<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


A Serious Man<br />

Mit einem harmlosen Bestechungsversuch<br />

eines<br />

Studenten beginnt es, doch<br />

bald türmt sich Problem auf<br />

Problem für Professor Lawrence<br />

Gopnik und er findet<br />

sich als völlig abgebrannter,<br />

betrogener Ehemann in einem<br />

heruntergekommenen Hotel<br />

mit seinem hochbegabten, aber leicht verrückten Bruder<br />

als Bettgenossen wieder. Es ist ein großes Unglück,<br />

das über ihn hereinbricht – zwar in absurd-grotesker<br />

Weise erzählt, doch immer mit einem deutlich fühlbaren<br />

Kern an Sympathie für das Schicksal dieses zutiefst<br />

rechtschaffenen Charakters, den Michael Stuhlbarg mit<br />

behutsamer Mimik und passendem Understatement kongenial<br />

interpretiert. Man weiß oft nicht, ob man lachen<br />

oder weinen soll, und gerade diese Gratwanderung zwischen<br />

Drama und schwarzer Komödie macht die große<br />

Qualität dieses jüngsten Streichs der Coen-Brüder aus.<br />

Bildtechnisch macht die Blu-ray so gut wie nichts falsch,<br />

lediglich der Schärfegrad und die Qualität der Details<br />

lassen noch Luft nach oben. Der Sound steht ganz im<br />

Dienst der Dialoge, die klar und präzise herüberkommen.<br />

Gelegentliche Surround-Einsätze runden den gelungenen<br />

Mix ab. Die Extras fallen mit 90 Minuten üppig aus. TW<br />

Originaltitel: A Serious Man US,UK,FR 2009<br />

Genre: Tragikomödie<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Film 7,5/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Bild 8,5/10<br />

Regie: Ethan und Joel Coen<br />

Ton 7/10<br />

Darsteller: Michael Stuhlbarg,<br />

Richard Kind,<br />

Bonus 7,5/10<br />

Adam Arkin<br />

Laufzeit: 106 min<br />

Hinter der absurden, oftmals komischen Fassade<br />

versteckt sich ein tieftrauriger Film über ein<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

Durchschnittsleben, das aus den Fugen gerät.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

An Education<br />

Handlung und Film: England,<br />

die frühen 1960er Jahre<br />

– ein Mädchen, ein Cello, strömender<br />

Regen. Ein gut aussehender<br />

junger Mann in einem<br />

noblen Wagen nähert sich,<br />

bietet ihr die Heimfahrt an.<br />

Sie willigt ein, schnell kommen<br />

sich die beiden näher – sie<br />

beeindruckt von seiner weltmännischen Gelassenheit, er<br />

verzaubert von ihrer unschuldigen Erscheinung, ihrer intelligenten<br />

Art. Schon diese Eröffnungssequenz des letztjährigen<br />

Festivallieblings und Überraschungserfolgs „An<br />

Education“ saugt einen förmlich ein in eine längst vergangene<br />

Epoche. Der dänischen Regisseurin Lone Scherfig<br />

gelingt hier (nach einem Drehbuch von Kultautor Nick<br />

Hornby) ein wunderbares Porträt einer aufblühenden<br />

jungen Frau, die die Konventionen ihrer Zeit mit aller Kraft<br />

und doch bewundernswerter Leichtigkeit zu durchbrechen<br />

sucht. Es ist ein Film über das Erwachsenwerden, über<br />

Ein Traumpaar wie zu besten Hollywood-Zeiten: Carey<br />

Mulligan und Peter Sarsgaard versprühen viel Charme<br />

den Aufbruch in eine neue Zeit, gegen die alles, was das<br />

Leben bis dato zu bieten hatte, nur noch fahl und trist und<br />

unbedeutend aussehen kann. Carey Mulligan offenbart<br />

in ihrer Rolle als Tochter aus gutem Hause, die ihren ganz<br />

eigenen Weg durchs Leben einschlägt, eine erstaunliche<br />

Wandlungsfähigkeit. Sie lässt den Zuschauer unmittelbar<br />

teilhaben an ihrer rasanten Charakterentwicklung vom<br />

aufgeweckten, aber scheuen jungen Mädchen zur selbstsicheren<br />

und begehrenswerten jungen Frau. Natürlich ist<br />

ihre neue Bekanntschaft David (Peter Sarsgaard) nicht<br />

ausschließlich ein Ritter in strahlender Rüstung. Sein<br />

zwielichtiger Lebenswandel und ein gut gehütetes Geheimnis,<br />

das er mit sich trägt, sorgen für die nötigen Steine<br />

auf dem Weg zum Glück und für genügend Dramatik.<br />

Blu-ray: Sony Pictures bringt „An Education“ auf einer<br />

sehenswerten Blu-ray auf den Markt. Auffällig sind die<br />

blassen Hauttöne, die den Figuren, die sich in gehobenen<br />

Gesellschaftskreisen bewegen, eine passend vornehme<br />

Note verleihen. Nach der makellosen ersten halben Stunde<br />

macht sich ab und an dezentes Bildrauschen bemerkbar.<br />

Für einen Film, der fast ausschließlich von seiner<br />

Geschichte und den Dialogen lebt, ist die Surround-Untermalung<br />

wirklich gelungen: Fallender Regen, zwitschernde<br />

Vögel oder die aufgeladene und geschäftige Atmosphäre<br />

eines überfüllten Nachtklubs verbreiten klangliche Atmosphäre.<br />

Die Extras sind guter Standard.<br />

TW<br />

Originaltitel: An Education US 2009<br />

Genre: Drama<br />

Film 7,5/10<br />

Vertrieb: Sony Pictures Home<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 7,5/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1 Ton 7,5/10<br />

Regie: Lone Scherfig<br />

Darsteller: Carey Mulligan,<br />

Bonus 5,5/10<br />

Peter Sarsgaard<br />

Laufzeit: 100 min<br />

Inhaltlich wie formal begeisterndes Coming-of-Age-<br />

FSK: ab 0 Jahren<br />

Drama, das die Atmosphäre und den Geist einer<br />

Ära mit traumwandlerischer Sicherheit einfängt.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Kampf der Titanen<br />

Bilder: Sony Pictures Home, Universum Film, Warner Home<br />

Halbgott Perseus stellt sich Monster auf Monster, auf<br />

diese Weise reiht sich eine Actionszene an die nächste<br />

Handlung: Im Olymp ist die Hölle los. Der Grund: Die<br />

Menschen boykottieren den Götterglauben und nehmen<br />

Zeus (Liam Neeson) und Co. damit ihre Macht. Schließlich<br />

können sie auch ohne sie leben und haben es satt,<br />

diesen selbstgefälligen Übermenschen zu dienen. Das<br />

gefällt den Göttern natürlich gar nicht, weshalb sie<br />

unter der sachkundigen Leitung des Unterweltfürsten<br />

Hades (Ralph Fiennes) einen Präventivschlag gegen<br />

die Ungläubigen führen. Dabei haben sie allerdings<br />

nicht mit dem bodenständigen Halbgott Perseus (Sam<br />

Worthington) gerechnet, der mit einem Mordskaracho<br />

durch die griechische Mythenwelt pflügt und einen<br />

göttlichen Titanen nach dem anderen niederstreckt.<br />

Am Ende wartet übrigens der Krake, ein unbesiegbares<br />

Meeresungetüm, das gerne ganze Städte futtert.<br />

Film: Der Plot ist ganz klar auf die mythischen Konfrontationen<br />

mit den großartig designten Monstern ausgelegt.<br />

Inhaltlich bietet das Kostüm- und CGI-Spektakel<br />

nicht viel. Wer es akzeptieren kann, dass der Fischer<br />

Perseus schon nach zweimaligem Probeschwingen des<br />

Schwertes zum perfekten Krieger wird (weil ja schließlich<br />

göttliches Blut in seinen Venen pulsiert), wer kein<br />

Problem mit der kaum vorhandenen Geschichte und gelegentlichen<br />

Logikbrüchen hat, und wen es nicht stört,<br />

dass Worthington seine hölzerne Miene beibehält,<br />

während auf ein Monster noch viel größere Monster<br />

folgen, der ist hier genau richtig. Fast scheint es so, als<br />

wäre aus jeder erklärenden Szene ein entscheidender<br />

Teil entfernt worden, weshalb die Story des Öfteren<br />

holpert. Die Unterhaltungen zwischen den Göttern im<br />

Olymp wurden ganz gestrichen, der wichtige Nebencharakter<br />

Apollo für nichtig erklärt – wie die geschnittenen<br />

Szenen in der Bonussektion beweisen.<br />

Blu-ray: Für die Extras spricht vor allem der „Maximum<br />

Movie Mode“ mit Bild-in-Bild-Darstellung und zehn<br />

anwählbaren Kurzbeiträgen. Das alternative Ende ist<br />

in seiner Symbolik interessant und sei daher jedem<br />

Fan empfohlen. Per BD-Live lässt sich zudem ein knapp<br />

halbstündiges Making-of streamen – Internetanbindung<br />

vorausgesetzt. Ansonsten ist die Technik äußerst stabil,<br />

manche Einstellungen bewegen sich in Schärfe und Kontrast<br />

auf Referenzniveau. Oftmals wirkt die Optik jedoch<br />

matschig, insbesondere sobald vor dem Greenscreen<br />

gedrehte Sequenzen zu sehen sind. Ausgebleichte Farben<br />

bzw. der nebelartige Schleier stören das Bild. Der<br />

Sound ist ein stabiler Actionmix mit ordentlichen Tiefen<br />

und einer detaillierten Geräuschkulisse.<br />

FT<br />

Originaltitel: Clash Of The Titans UK, US 2010<br />

Genre: Action/Fantasy<br />

Vertrieb: Warner Home<br />

Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />

Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie: Louis Leterrier<br />

Darsteller: Sam Worthington, Gemma<br />

Arterton, Mads Mikkelsen<br />

Laufzeit: 106 min<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 15 Euro<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Filmwertung 6/10<br />

Leterrier gibt der Action klar den Vorzug und vernachlässigt dabei<br />

schon fahrlässig die inhaltliche Stimmigkeit. Zu viele Motive wurden<br />

getilgt, um daraus ein rundes Abenteuer zu machen.<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Manchmal Referenz, meistens verschleiertes Effekt-<br />

Gewitter mit weichgezeichneten Konturen. Die düstere Atmosphäre<br />

mit den gelungenen Kreaturen gefällt.<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Kreischende Harpyien, surrende Pfeile, klirrende Klingen – tonal<br />

haben wir zwar schon weitaus Interessanteres gehört, dennoch ist der<br />

Sound alles in allem solide Actionkost.<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

Mit dem Online-Making-of, dem alternativen Ende, entfernten<br />

Szenen, Worthingtons Huldigung als Actionstar und dem „Maximum<br />

Movie Mode“ kann sich die Bonussektion sehen lassen.<br />

Kurzfazit<br />

Wegen des gleichzeitigen Release der 3-D-Blu-ray bietet Warner<br />

die Standardscheibe zu einem Schnäppchenpreis an. Technik- und<br />

Actionfreunde können hier guten Gewissens zugreifen.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 75


Blu-ray-Test<br />

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen (3-D-Version)<br />

Handlung und Film: Darf's a<br />

bisserl mehr sein? Genau diese<br />

Frage müssen sich die Macher<br />

von „Wolkig mit Aussicht auf<br />

Fleischbällchen“ in jedem Meeting<br />

gestellt haben – und ganz<br />

offensichtlich haben sie jedes<br />

Mal mit einem vielstimmigen<br />

und aus tiefstem Herzen überzeugten<br />

„Ja!“ geantwortet. Was hier angesichts der simplen<br />

Grundidee des zugrunde liegenden Kinderbuchs von<br />

Judi und Ron Barrett an prallem Ideenreichtum, mitreißend<br />

inszenierter Action und sympathischen Figuren aufgefahren<br />

wird, bereitet einfach nur gute Laune ohne Ende.<br />

Blu-ray: Der Film profitiert extrem von der 3-D-Technik,<br />

man sitzt des Öfteren kopfschüttelnd vorm Bildschirm,<br />

weil man gar nicht glauben kann, wie perfekt und selbstverständlich<br />

dieses ganze kunterbunte Chaos vor den<br />

eigenen Augen das noch sehr junge Verfahren anwendet.<br />

Es wirkt tatsächlich alles wie aus einem Guss, als seien<br />

Die 3-D-Variante macht aus einem ohnehin schon<br />

sympathischen Film großartiges Entertainment<br />

alle bekannten Kinderkrankheiten (Crosstalk, Farbverfremdungen,<br />

Probleme bei schnellen Kameraschwenks)<br />

bereits ausgemerzt. Besondere Highlights herauszugreifen<br />

fällt fast schwer, weil über die gesamte Laufzeit ein<br />

durchgängig hohes Niveau geboten wird. Die Tiefenwirkung<br />

ist stets gut bis sehr gut, schauen Sie sich nur<br />

einmal die Szene in New York mit den Hunderten von<br />

Taxis an. Die Sequenz, in der Flint auf einen gigantischen<br />

Spaghetti-Wirbelsturm zuläuft und die Kamera ihn extrem<br />

dynamisch von hinten verfolgt, ist einfach nur atemberaubend:<br />

Wir ertappten uns beim Testen unwillkürlich<br />

(und mit einem breiten Grinsen im Gesicht), wie wir den<br />

herannahenden Hindernissen instinktiv auswichen. Ähnlich<br />

spektakulär auch der Moment, als sich der geniale<br />

Erfinder mit den liebenswerten Glubschaugen energisch<br />

über einen Tisch zu seinem Vater beugt, quasi aus dem<br />

Bildschirm heraus und mitten ins eigene Gesicht – man<br />

kann gar nicht anders, als vorsichtshalber einige Zentimeter<br />

zurückzuzucken. Dieser Film ist ein Schlaraffenland,<br />

in das man sich nur allzu gerne hineinsaugen lässt. Man<br />

kann sich gar nicht sattsehen an der unglaublichen Farbenpracht<br />

der immer neu variierten Lichtstimmung … die<br />

natürlich von den gerade vom Himmel regnenden Köstlichkeiten<br />

abhängt. Sie merken schon, mit dieser Scheibe<br />

können Sie nichts falsch machen – wenn die 3-D-Zukunft<br />

so aussieht, dann sind wir gern dabei!<br />

TW<br />

Originaltitel: Cloudy With A Chance Of Meatballs US 2010<br />

Genre: Animation<br />

Vertrieb: Sony Pictures Home<br />

Film 7/10<br />

Bildformat: MVC, 2.35 : 1 Bild 9,5/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Phil Lord,<br />

Ton 8,5/10<br />

Chris Miller<br />

Sprecher: Anna Faris,<br />

3-D-Effekt 8/10<br />

Neil Patrick Harris<br />

Laufzeit: 90 min<br />

Zurzeit gibt es keine andere Blu-ray auf dem Markt,<br />

die die Möglichkeiten der Technik so routiniert<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

einsetzt. Die 3-D-Version ist sehr gelungen.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Monsters vs. Aliens (3-D-Version)<br />

Der Markt für familienfreundliche<br />

Unterhaltungsfilme,<br />

die komplett am Computer<br />

entstehen, ist in den letzten<br />

Jahren regelrecht explodiert.<br />

Mit schöner Regelmäßigkeit<br />

liefert Branchenprimus Pixar<br />

einen Kassenknüller nach<br />

dem anderen und lässt für die<br />

Konkurrenz oft nur die Krümel vom großen CGI-Kuchen<br />

übrig. Zwischen den (verdienten) Lobeshymnen für „Wall-<br />

E“ und „Oben“ ist Dreamworks' „Monsters vs. Aliens“<br />

leider ein wenig untergegangen – sicher auch ein Grund<br />

dafür, dass der 175 Millionen Dollar teure Film die hohen<br />

Erwartungen am Box Office nicht ganz erfüllen konnte.<br />

Doch diesen undankbaren Platz in der zweiten Reihe<br />

hat der sympathische Spaß um den absurden Kampf<br />

einer völlig durchgeknallten Monster-Truppe gegen eine<br />

Horde größenwahnsinniger Knuddel-Aliens nun wirklich<br />

nicht verdient und die 3-D-Blu-ray ist eine willkommene<br />

Gelegenheit, diesen Film neu zu entdecken. Was hier für<br />

ein 3-D- und Actionfeuerwerk abgebrannt wird, ist aller<br />

Ehren wert und gehört mit seinem unglaublichen Tiefeneindruck<br />

zum Spektakulärsten, was man als stolzer Besitzer<br />

einer kompletten 3-D-Ausstattung interessierten<br />

Freunden und Verwandten vorführen kann. TW<br />

Originaltitel: Monsters vs. Aliens US 2009<br />

Genre: Animation<br />

Vertrieb: Paramount Home<br />

Film 8/10<br />

Bildformat: MVC, 2.35 : 1<br />

Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />

Bild 9,5/10<br />

Regie: Rob Letterman,<br />

Ton 8,5/10<br />

Conrad Vernon<br />

3-D-Effekt<br />

Sprecher: Reese Witherspoon,<br />

9/10<br />

Hugh Laurie<br />

Laufzeit: 94 min<br />

20-Meter-Frau Susan und ihre Monster-Crew<br />

bringen das Potenzial der 3-D-Blu-ray in einem<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

unglaublich unterhaltsamen Film auf den Punkt.<br />

Starttermin: nur im Samsung-Filmbundle<br />

Astro Boy – Der Film<br />

Osamu Tezukas kleiner Super-<br />

Robo bezaubert schon seit<br />

fast 60 Jahren in Manga- und<br />

Anime-Form. Sein Kino-Debüt<br />

feierte „Astro Boy“ unlängst<br />

in einem sehenswerten CGI-<br />

Abenteuer. Als einer der wenigen<br />

Animationsfilme geht er<br />

das Wagnis ein, die Hauptfigur<br />

gleich zu Anfang auszulöschen. Ähnlich wie in Spielbergs<br />

Meisterwerk „A. I.“ kann der geniale Waffenentwickler<br />

Dr. Tenma nicht mit dem Tod seines Sohnes Tommy leben<br />

und rekonstruiert ihn daher in Roboterform. Weil der<br />

kleine Astro Boy dieselben Erinnerungen besitzt wie das<br />

verstorbene Kind, denkt er nun, er wäre der Junge, ohne<br />

es jedoch wirklich zu sein. Vater und Sohn kommen sich<br />

nach dem tödlichen Unfall näher. Das HD-geschulte Auge<br />

mag bei einigen wenigen Bildern unsaubere Farbübergänge<br />

erkennen, doch die sind angesichts der sauberen<br />

Farbkompression verkraftbar. Auch der Ton hat Luft zum<br />

Atmen, hält sich aber in der räumlichen Tiefe etwas<br />

zurück. Schade eigentlich, die Bildschirm-Action bietet<br />

schließlich genügend Ansätze für aufregenden Sound.<br />

Dafür gefällt die großartige deutsche Synchronisation.<br />

Die Extras gehen dank zweier Kurzfilme und interessantem<br />

Behind-the-Scenes-Material in Ordnung. FT<br />

Originaltitel: Astro Boy HK, JP, US 2009<br />

Genre: Science-Fiction/<br />

Animation<br />

Vertrieb: Concorde<br />

Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: David Bowers<br />

Laufzeit: 93 min<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Film 6,5/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8/10<br />

Bonus 4/10<br />

Ja, ihm wachsen Waffen aus dem Hintern, na und?!<br />

Die inhaltliche Qualität reicht durchaus an Genre-<br />

Kollegen wie die „Ice Age“-Reihe heran.<br />

Bad Lieutenant<br />

Handlung: Detective Terence<br />

McDonagh ist der Vorzeigeheld<br />

seines Dezernats bei der Polizei.<br />

In den Nachwehen von Hurrikan<br />

„Katrina“ ermittelt er in den<br />

Straßen von New Orleans in einer<br />

hochbrisanten Mordsache,<br />

die die gesamte örtliche Drogenmafia<br />

zu Fall bringen könnte.<br />

Doch hinter der rechtschaffenen Fassade des arbeitswütigen<br />

Gesetzeshüters verbirgt sich ein Suchender, ein<br />

Strauchelnder – selbst drogenabhängig, wettsüchtig und<br />

stets auf dem schmalen Grat zwischen gesetzeskonformer<br />

Ermittlungsarbeit und ganz eigenen, skrupellosen Methoden.<br />

Einzig die erstaunlich langlebige Liaison mit einer<br />

Edelhure scheint McDonagh Kraft und seinem Leben Sinn<br />

zu geben. Als auch noch dieser letzte Halt zu zerbrechen<br />

droht, ist das der Anfang vom Ende.<br />

Film: Von Abel Ferraras Original aus dem Jahre 1992 ist<br />

beim Remake des deutschen Regie-Enfant-Terrible Werner<br />

Dichte Story, großartige Schauspieler, reihenweise<br />

aufregende Einstellungen: Dieser Film lohnt sich!<br />

Herzog nur noch wenig übrig geblieben. Die eigentliche<br />

Krimihandlung ist raffiniert konstruiert und toll ausgearbeitet;<br />

schon für sich allein genommen formt der Plot<br />

einen gelungenen Film, der über die gesamte Laufzeit<br />

fesselt. Doch Nicolas Cage betrachtet die Geschichte lediglich<br />

als Bühne, die man ihm bereitet hat und auf<br />

der er sich nach Lust und Laune austoben darf. Wie ein<br />

Berserker tobt der Mime durch diesen schwülen Albtraum<br />

aus Drogenrausch, Korruption, Gewalt und Sex –<br />

nur, um im nächsten Augenblick in tiefer Verzweiflung und<br />

nagendem Selbsthass zu versinken. Herzog findet frappierende<br />

Bilder und Einstellungen für die wild durcheinanderwirbelnden<br />

Gemütszustände seines Hauptdarstellers. So<br />

nehmen sich die unregelmäßig eingestreuten Handkamerasequenzen<br />

in ihrer Radikalität als ästhetischer wie auch<br />

inhaltlicher Stilbruch die völlige Narrenfreiheit eines David<br />

Lynch – mit dem er wenig später für „My Son, My Son, What<br />

Have Ye Done“ zusammenarbeiten sollte.<br />

Blu-ray: Größtes Manko ist die allenfalls durchschnittliche<br />

Schärfe, auch der Detailgrad im Hintergrund geht regelmäßig<br />

in die Knie. Der perkussionsgetriebene Score voller<br />

sehnsüchtiger Trompetenklänge füllt volltönend den Raum<br />

und ergänzt die Bilder und die Geschichte um eine weitere<br />

essenzielle Komponente. Als Zugabe bekommt man ein<br />

halbstündiges Making-of in Standardauflösung sowie starke<br />

Interviews mit Cast und Crew.<br />

TW<br />

Originaltitel: The Bad Lieutenant: Port Of Call – New Orleans US 2009<br />

Genre: Krimi<br />

Vertrieb: Splendid Film<br />

Film 7,5/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 7/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Werner Herzog<br />

Ton 7/10<br />

Darsteller: Nicolas Cage, Eva<br />

Mendes, Brad<br />

Bonus 5/10<br />

Dourif<br />

Laufzeit: 122 min<br />

Wenn der Ausdruck „Tour de Force“ jemals angebracht<br />

war, dann für diesen Film. Nicolas Cage<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

holt alles aus sich und der tollen Story heraus.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Bilder: Paramount Home, Splendid Film, Sony Pictures Home<br />

76<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Blu-ray-Test<br />

Legion<br />

Was zum Teufel ist da nur<br />

schiefgelaufen? Diese Frage<br />

will einem nach dem „Genuss“<br />

von „Legion“ einfach<br />

nicht mehr aus dem Kopf<br />

gehen. Auf der letztjährigen<br />

Comic-Con in San Diego noch<br />

als der nächste ganz große<br />

Kracher gehandelt, war die<br />

Enttäuschung beim Kinostart dann umso größer, als sich<br />

der Streifen als 08/15-Horrorware entpuppte und eher<br />

für gepflegte Langeweile als für neue Genrestandards<br />

sorgte. Der immergleiche Ablauf aus neuen Zombie-<br />

Angriffswellen (mit durchaus harten Gore-Szenen) und<br />

übertrieben sentimentalen Momenten zwischen den<br />

Verteidigern langweilt leider sehr schnell, und weder<br />

innovative Meuchel-Ideen noch eine überzeugende<br />

Auflösung des Weltuntergangsszenarios entschädigen<br />

dafür. Das ist umso bedauernswerter, da die Blu-ray<br />

auf der technischen Seite vieles richtig macht. Bild und<br />

Ton kann man so gut wie nichts vorwerfen, von den zu<br />

leise abgemischten Dialogen und der stark ins Grünliche<br />

tendierenden Farbkomposition einmal abgesehen. Besonders<br />

das Bonusangebot ist einfach nur vorbildlich:<br />

weit über eine Stunde tolles Material komplett in HD<br />

und dazu ein sehenswerter Bild-in-Bild-Kommentar. TW<br />

Battle In Seattle<br />

Handlung: Eines der einschneidendsten<br />

Ereignisse in<br />

der Geschichte der Antiglobalisierungsbewegung<br />

waren sicherlich<br />

die Ausschreitungen<br />

in Seattle im Winter des Jahres<br />

1999. Das größte Problem bei<br />

der Verfilmung dieses Stoffs<br />

scheint auf den ersten Blick<br />

das Finden einer menschlichen Geschichte in einem unüberschaubaren<br />

Chaos aus Demonstranten und Polizei.<br />

Diese überbordende Komplexität löst der Film auf, indem<br />

er den vielköpfigen Pulk auf einige wenige, sehr markante<br />

Gesichter herunterbricht. Da ist zum Beispiel die Storyline<br />

um die Aktivisten Jay (Martin Henderson) und Lou<br />

(Michelle Rodriguez), auf der anderen Seite verfolgt man<br />

das Geschehen aus der Sicht von Polizist Dale (Woody<br />

Harrelson). Gleichzeitig ringt Bürgermeister Jay Tobin (Ray<br />

Liotta) verzweifelt darum, Herr der Lage zu werden und die<br />

geplante WTO-Konferenz über die Bühne zu bringen.<br />

Film: Lange hat man das Gefühl, dass das Drehbuch<br />

ein differenziertes, ausgewogenes Bild des Geschehens<br />

entwerfen will, das beiden Seiten und vor allem der Wirklichkeit<br />

gerecht werden soll. Diese löbliche Absicht geht<br />

jedoch spätestens an dem Punkt verloren, an dem die<br />

notwendige Härte der Polizei (gegen eine verschwindend<br />

geringe Minderheit von gewaltbereiten, anarchistischen<br />

Aufwieglern) in willkürliche Aggression gegen friedliche<br />

Demonstranten oder sogar unbeteiligte Zivilisten umschlägt.<br />

Die Szene, in der die hochschwangere Ella<br />

(Charlize Theron) von einem Schlagstock getroffen blutend<br />

zu Boden sinkt, ist pure Manipulation des Publikums<br />

und kann für den Rest des Films nur noch eine einzige,<br />

sehr parteiische Sicht auf die Dinge zulassen.<br />

Blu-ray: Um ein Höchstmaß an Authentizität zu erreichen,<br />

bedient sich „Battle In Seattle“ zahlreicher Archivaufnahmen,<br />

die von den realen Ereignissen im Jahre 1999<br />

entstanden sind. Der Übergang von diesem qualitativ<br />

weniger hochwertigen Material zu den Filmszenen ist<br />

virtuos gelungen, immer wieder wechselt die Perspektive,<br />

wird Live-Action mit TV-Aufnahmen gegengeschnitten,<br />

sodass ein überzeugender Mix im halbdokumentarischen<br />

Stil entsteht. Auf ein ausgesprochenes High-Definition-<br />

Erlebnis muss man verständlicherweise verzichten, aber<br />

das hätte den Bildern ohnehin jegliche Glaubwürdigkeit<br />

geraubt und ist deshalb gut zu verschmerzen. TW<br />

Originaltitel: Legion US 2010<br />

Genre: Horror/Fantasy<br />

Vertrieb: Sony Pictures Home<br />

Film 4/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.40 : 1 Bild 7/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Scott Charles Stewart<br />

Ton 8/10<br />

Darsteller: Dennis Quaid,<br />

Paul Bettany,<br />

Bonus 8/10<br />

Adrianne Palicki<br />

Laufzeit: 100 min<br />

Klarer Fall von Medienhype und nichts dahinter:<br />

„Legion“ ist ein Zombiefilm, der anders sein will<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

als der Rest und doch nur Stangenware bleibt.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Aus einem friedlichen Protest wird bald bitterer Ernst,<br />

die Polizei greift hart gegen die Demonstranten durch<br />

Originaltitel: Battle In Seattle US 2007<br />

Genre: Drama<br />

Vertrieb: KSM<br />

Film 7/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 6/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Stuart Townsend<br />

Ton 7/10<br />

Darsteller: Woody Harrelson,<br />

Charlize Theron,<br />

Bonus 1,5/10<br />

Michelle Rodriguez<br />

Laufzeit: 99 min<br />

Atmosphärisch dichtes Drama, das eine Stadt im<br />

Ausnahmezustand zeigt und die Ereignisse anhand<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

von Einzelschicksalen greifbar macht.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Daybreakers<br />

Handlung und Film: In den deutschen Kinos leider nie<br />

erschienen, bringt Sunfilm nun den lange erwarteten<br />

Vampir-Blockbuster der Gebrüder Spierig auf Blu-ray<br />

und DVD heraus. Warum der Film bei uns den Eindruck<br />

eines verdrehten „I Am Legend“ hinterlässt, verraten<br />

wir Ihnen hier. Eigentlich ist es eher die Mischung<br />

aus dystopischer Endzeitstimmung und dominierender<br />

Actionkomponente, die uns zu diesem Urteil bewegt.<br />

Und, mal ganz ehrlich, eindeutiger können die Parallelen<br />

doch gar nicht sein. In „I Am Legend“ haben<br />

wir eine von Zombies bevölkerte Welt, in der einer der<br />

letzten verbliebenen Menschen nach der Heilung für<br />

die Zombie-Seuche sucht. „Daybreakers“ geht dieselbe<br />

Problematik von der anderen Seite her an. Ethan Hawke<br />

spielt einen Forscher, der selbst zu den „Monstern“<br />

gehört und nach einem Heilmittel gegen den Vampirismus<br />

sucht. Was anspruchsvoll mit einer künstlerisch<br />

Die Zukunftsvision der Spierig-Brüder ist konsequent<br />

düster und stylish, sowohl inhaltlich als auch formal<br />

hochwertigen Bestandsaufnahme der Welt beginnt,<br />

endet in beiden Filmen mit einem hochexplosiven<br />

Actionfeuerwerk, ob es dem Zuschauer nun gefällt oder<br />

nicht. Was „Daybreakers“ in erster Linie rettet und zu<br />

einem Genretipp werden lässt, sind die vielen genialen<br />

Ideen, die eine wahnsinnig dichte Atmosphäre erzeugen,<br />

sowie der stargespickte Cast.<br />

Blu-ray: Bildtechnisch gesehen begünstigen große<br />

Schwarzflächen die düstere Atmosphäre der verdrehten<br />

Welt. Jede Nahaufnahme lebt von der hohen<br />

Schärfe der Bilder, Fokusschwächen gibt es trotzdem<br />

immer wieder zu beobachten. Bei all den Aufnahmen<br />

in der Dunkelheit geht das mittlere bis störende<br />

Rauschen fast schon als Kavaliersdelikt durch.<br />

Noch viel stärker als das ausgezeichnete visuelle Design<br />

leitet der Sound die Gefühlswelt des Zuschauers in eine<br />

wohlig-unheilvolle Richtung. Die tiefen Klänge leisten<br />

wirklich gute Arbeit, um die dichte Stimmung von Anfang<br />

bis Ende aufrechtzuerhalten. Einen halben Bonuspunkt<br />

gibt es für den verlustfrei komprimierten Achtkanalton.<br />

Der 2-Disc-Variante liegt eine Bonus-DVD mit dem<br />

Kurzfilm „The Big Picture“ und einem sage und schreibe<br />

106 Minuten umfassenden Making-of bei. Letzteres ist<br />

in seiner Professionalität mit einer „Herr der Ringe“-<br />

Doku vergleichbar und umreißt auf unterhaltsame Weise<br />

den kompletten Produktionsweg, von der ersten<br />

Idee bis zur Premiere samt Fragerunde. Der ellenlange<br />

Beitrag wird nur dann zum Problem, wenn Sie kein<br />

Englisch beherrschen. Deutsche Untertitel werden hier<br />

leider nicht angeboten.<br />

FT<br />

Originaltitel: Daybreakers US 2010<br />

Genre: Fantasy<br />

Vertrieb: Sunfilm<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />

Regie: Michael und Peter Spierig<br />

Darsteller: Ethan Hawke, Sam Neill,<br />

Claudia Carvan<br />

Laufzeit: 98 min<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 15 Euro<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Filmwertung 7,5/10<br />

Mit diesem stimmungsvollen Vampirthriller (und noch dazu Ethan<br />

Hawke als Hauptdarsteller) kann man nicht allzu viel falsch machen.<br />

Dennoch sind einige Stolpersteine im Skript deutlich zu spüren.<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Was erwartet man von Aufnahmen in permanenter Düsternis? Genau –<br />

kalte, farbarme Bilder mit gelegentlich starkem Rauschen und einer<br />

Schärfe, die nicht permanent vorhanden ist.<br />

Tonqualität 6/10<br />

Prägnante Spannungsmomente halten schöne Atmo-Effekte bereit<br />

und die Musik verbreitet eine großartige Stimmung. Nur die Dialoge<br />

sind leicht verzerrt, das beeinträchtigt die Atmosphäre.<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

Zwei Stunden hochwertiges Bonusmaterial sowie der Bild-in-Bild-<br />

Vergleich unterhalten vorzüglich und bieten einen Einblick in die<br />

Gedankenwelt der Spierig-Brüder.<br />

Kurzfazit<br />

Mehr als ein Geheimtipp für alle Freunde von anspruchsvoller und<br />

ausgesprochen stylisher Genre-Unterhaltung – und nebenbei entdeckt<br />

man einen neuen Aspekt des ewig jungen Vampirmythos.<br />

Bilder: KSM, Sony Pictures Home, Sunfilm<br />

78<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Garfield 2<br />

Katzenfreund Jon Arbuckle<br />

möchte seiner Freundin Liz einen<br />

Heiratsantrag machen und<br />

reist ihr nach England hinterher.<br />

Was er nicht weiß: In seinem<br />

Gepäck befindet sich der<br />

freche, philosophische Kater<br />

und bereitet sich auf eine amüsante<br />

Zeit in Übersee vor. Im<br />

Land der Teetrinker wird die Doppelgängergeschichte von<br />

„Der Prinz und der Bettelknabe“ aufgewärmt und es wird<br />

mit vielen weiteren Querverweisen auf klassische Märchen<br />

hantiert. Käme hier auch noch Jim Davis’ unschlagbarer<br />

Humor zum Zuge, den man aus seinen Comicstrips<br />

kennt, wäre der Film gar nicht mal so schlecht. Doch der<br />

Kultkater soll hauptsächlich den allerjüngsten Zuschauern<br />

gefallen, sein gewohnter Zynismus beschränkt sich auf<br />

ein Mindestmaß und die Komödie ist, wie auch schon Teil<br />

eins, nur eine unter vielen. An der Güte der Animationen<br />

hat sich nicht viel getan; die meist überbelichteten, nicht<br />

immer scharfen Aufnahmen strahlen eine helle Freundlichkeit<br />

mit einer Vielzahl an Farben aus. Zugunsten der<br />

besseren Verständlichkeit wurde beim Soundmix auf eine<br />

starke Dynamik und Räumlichkeit verzichtet. Faszinierend<br />

erklärt Jim Davis im Bonusteil, wie aus einer kleinen Idee<br />

ein großartiger Katzencomic wurde.<br />

FT<br />

Robots<br />

Handlung und Film: Chris<br />

Wedge ist manch einem vielleicht<br />

noch als Regisseur des<br />

ersten „Ice Age“-Films (2002)<br />

ein Begriff. Inzwischen gibt er<br />

nur noch seine quirlige Stimme<br />

für die nussfixierte Säbelzahnratte<br />

Scrat her. Seine letzte<br />

Regiearbeit liegt schon ein<br />

halbes Jahrzehnt zurück und nennt sich „Robots“. Das<br />

ist der CGI-Spaß mit den bunten Blechbüchsen und den<br />

vielen deutschen Stars als Synchronsprecher, angefangen<br />

bei Michael „Bully“ Herbig über Oliver Kalkofe bis hin zu<br />

Sarah Connor. Erzählt wird eine Vater-Sohn-Geschichte<br />

mit Schrauben und Muttern. Bisher führte Rodney<br />

ein recht bescheidenes Leben bei seinen mittelständischen<br />

Eltern, stets nur Gebrauchtteile tragend. Als<br />

er jedoch flügge wird, zieht es ihn in die Großstadt, um<br />

dort seine Erfindungen an den Mann bringen und seine<br />

Träume verwirklichen zu können. Das Vorhaben droht zu<br />

scheitern, als Rodney vor verschlossenen Türen steht und<br />

seine Anfragen beim neuen Management der führenden<br />

Robo-Industrie-Firma Bigweld abprallen. Gut, dass es da<br />

noch Stimmungsmacher Fender und Konsorten gibt, die<br />

ihm bei seinem Problem beistehen. Der Ideenreichtum<br />

der Filmemacher spiegelt sich in den herausragenden<br />

Actionsequenzen wider. Dass dadurch alles etwas zusammengestückelt<br />

wirkt, ist das größte inhaltliche Manko von<br />

„Robots“. Dennoch gibt es gefühlvolle Szenen, die sehr<br />

gut funktionieren und glücklicherweise auch mal ohne<br />

Slapstick- oder Actionfeuerwerke auskommen.<br />

Blu-ray: Detailreiche Texturen wie angerostetes Metall,<br />

satte Farben und eine saubere Kantenschärfe sind ein<br />

Fest für die Sinne, nur bei größeren Kamerafahrten erscheint<br />

gelegentlich ein Rauschen auf den Oberflächen.<br />

Die Scheibe ist mit sehr vielen Sprachen ausgestattet,<br />

weshalb diese in einfacher DTS-Komprimierung vorliegen.<br />

Die achterbahnartige Action bietet ausreichend Spielraum<br />

für klangintensive Erlebnisse, wirklich große Begeisterung<br />

löst der Surround-Mix aber nicht aus. Höhepunkt der<br />

Bonussektion ist zweifellos der pointengespickte Kurzfilm<br />

„Tante Fannys Tour hinter den Kulissen“. Der Rest bezieht<br />

sich auf die deutschen Synchronsprecher, entfallene<br />

Szenen und die Musik. Vor dem Film gibt es sogar noch<br />

den aus dem Kino gewohnten „Bitte-Handy-ausschalten-<br />

Clip“, natürlich mit den „Robots“-Stars.<br />

FT<br />

Originaltitel: Garfield: A Tail Of Two Kitties UK, US 2006<br />

Genre: Familienkomödie<br />

Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />

Film 4/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1 Bild 8,5/10<br />

Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.) Ton 6,5/10<br />

Regie: Tim Hill<br />

Darsteller: Breckin Meyer,<br />

Bonus 4,5/10<br />

Jennifer Love Hewitt<br />

Laufzeit: 85 min<br />

Solide Unterhaltung für Kinder mit vielen niedlichen<br />

Tieren. Mit den bissigen Comicstrips von<br />

FSK: ab 0 Jahren<br />

Garfield hat das aber nur wenig zu tun.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Die bunten Blechkameraden wachsen einem schneller<br />

ans Herz, als man denkt – Kinder lieben sie sowieso<br />

Originaltitel: Robots US 2005<br />

Genre: Animation<br />

Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />

Film 7/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1 Bild 9,5/10<br />

Tonformat: DTS 5.1<br />

Regie: Chris Wedge<br />

Ton 9/10<br />

Sprecher: Michael Herbig,<br />

Oliver Kalkofe,<br />

Bonus 5/10<br />

Sarah Connor<br />

Laufzeit: 83 min<br />

Solide Unterhaltung für die Familie mit vielen tollen<br />

Ideen. Leider auch ein wenig überfrachtet mit<br />

FSK: ab 0 Jahren<br />

actionreichem und hektischem Slapstick.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Kinowelt, Warner Home<br />

Die Super-Ex<br />

Handlung: Matt Saunders ist<br />

ein ganz normaler Typ. Der etwas<br />

unbeholfene Angestellte<br />

lebt in New York und ist Frauen<br />

gegenüber eher schüchtern. In<br />

der U-Bahn traut er sich eines<br />

Tages doch, schnell funkt es<br />

zwischen ihm und seiner Zufallsbekanntschaft<br />

und eine<br />

Affäre mit der Aussicht auf Liebe beginnt. Doch Matts<br />

neue Freundin, die leicht neurotische Jenny Johnson<br />

(Uma Thurman), hat ein kleines Geheimnis: Sie ist nicht<br />

nur Kunstkuratorin, sondern auch eine waschechte<br />

Superheldin. Anfangs ist Matt begeistert, die beiden<br />

verbringen romantische Momente beim Flug durch die<br />

Nacht und der Sex ist wie von einem anderen Stern.<br />

Doch dann stellt sich heraus: G-Girl ist nicht nur super<br />

im Bett, sondern auch besitzergreifend, neurotisch<br />

und super eifersüchtig. Matt beschließt, die Liaison zu<br />

beenden, doch da fangen die Probleme erst richtig an.<br />

Traumfrau oder Albtraum? Mit Uma Thurman ist nicht<br />

zu spaßen – schon gar nicht nach der Trennung<br />

G-Girl ist ziemlich wütend und nutzt ihre zahlreichen<br />

Superkräfte, um Matt das Leben zur Hölle zu machen …<br />

Film: Regisseur Ivan Reitman (u. a. „Ghostbusters“) wollte<br />

nach eigener Aussage eine Romantikkomödie produzieren,<br />

die sich von anderen abhebt und doch den Genre-Konventionen<br />

treu bleibt. Da kam ihm Don Paynes Drehbuch<br />

zu „Die Super-Ex“ mit der Verbindung aus Romantik und<br />

Superheldentum gerade recht. Das Thema ist vielversprechend:<br />

Welcher Mann träumt nicht davon, einmal mit einer<br />

Superheldin zusammen zu sein? Leider vermag der Film<br />

letztendlich nicht vollends zu überzeugen, woran vor allem<br />

der Mangel an Überraschungen schuld ist. Außerdem<br />

wird das etwas schwerfällige Spiel Luke Wilsons von der<br />

furiosen Uma Thurman derart in den Schatten gestellt,<br />

dass die Hauptfigur Matt flach und unscheinbar wirkt.<br />

Nichtsdestotrotz bietet der Film solide Unterhaltung, den<br />

einen oder anderen Lacher und Trost für alle, die dachten,<br />

ihre Trennung sei schwierig gewesen.<br />

Blu-ray: „Die Super-Ex“ hält zwar keine super Extras<br />

parat, dafür aber immer noch überdurchschnittlich gute.<br />

Etwa 55 Minuten lang kann man sich Featurettes und ein<br />

Making-of ansehen. Die Bildqualität gibt ebenso wenig<br />

Grund zur Beanstandung, hier wurde mit einem beeindruckenden<br />

Schwarzwert und so gut wie fehlerloser Performance<br />

ganze Arbeit geleistet. Im Audiobereich überzeugen<br />

vor allem die actionreichen Superheldenszenen. TN<br />

Originaltitel: My Super Ex-Girlfriend US 2006<br />

Genre: Romantikkomödie<br />

Film 6,5/10<br />

Vertrieb: Kinowelt<br />

Bildformat: VC-1, 2.40 : 1 Bild 8/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1 Ton 6,5/10<br />

Regie: Ivan Reitman<br />

Darsteller: Uma Thurman, Luke<br />

Bonus 5,5/10<br />

Wilson, Anna Faris<br />

Laufzeit: 96 min<br />

Scheiden tut weh! Uma Thurman als neurotisches<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

G-Girl ist der beste Grund für die unterhaltsame Mischung<br />

aus Liebeskomödie und Superheldenfilm.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Ninja Assassin<br />

Als Waisenkind wuchs er in<br />

einem uralten Ninja-Clan auf,<br />

wurde zu einer perfekten<br />

Kampfmaschine ausgebildet<br />

und läuft nun als abtrünniger<br />

Meuchelmörder in Deutschland<br />

herum. Natürlich verfolgen<br />

ihn seine ehemaligen<br />

„Geschwister“ und es kommt<br />

zu allerlei Kämpfen. So viel zur mageren Handlung.<br />

„Ninja Assassin“ lebt vor allem von den aufwendig<br />

choreografierten Kämpfen, die dank ihrer Skrupellosigkeit<br />

für einige Überraschungen sorgen. Den Mythos<br />

des unsichtbaren Kriegers mit all seiner Unheimlichkeit<br />

aufleben zu lassen, ist den Filmschöpfern wahrlich<br />

gelungen. Aufgrund seiner expliziten Gewaltdarstellung<br />

ist der Streifen aber ganz sicher nichts für<br />

zarte Gemüter, geschweige denn für Minderjährige.<br />

Die Optik punktet vor allem durch den dynamischen<br />

Einsatz der Kamera. Während der Kämpfe überspielen<br />

ästhetische Zooms die Schnitte, visuell arbeitet der Film<br />

mit extremem Kontrast und großen Schwarzflächen, in<br />

denen sich die Ninjas verbergen können. Das Bonusmaterial<br />

macht deutlich, wie die Ninja-Statisten, allesamt<br />

Freerunner und Parkour-Spezialisten, die Grenzen der<br />

menschlichen Bewegungsmöglichkeiten ausreizen. FT<br />

Originaltitel: Ninja Assassin US, DE 2009<br />

Genre: Action<br />

Vertrieb: Warner Home<br />

Film 5/10<br />

Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />

Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />

Bild 7,5/10<br />

Regie: James McTeigue<br />

Ton 9/10<br />

Darsteller: Ben Miles,<br />

Rick Yune,<br />

Bonus 4/10<br />

Naomi Harris<br />

Laufzeit: 98 min<br />

Lässt man die Kindergartenhandlung außen vor,<br />

bleibt eine in ihrer ästhetischen Radikalität durchaus<br />

unterhaltende Martial-Arts-Show übrig.<br />

FSK: ab 18 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 79


Blu-ray-Test<br />

Evet, ich will!<br />

Liebe ist alles – und ohne<br />

die Liebe ist alles nichts. Getreu<br />

diesem Motto leben und<br />

handeln sämtliche Figuren<br />

in dieser schlagfertigen und<br />

herrlich romantischen Culture-<br />

Clash-Komödie des deutschtürkischen<br />

Regisseurs Sinan<br />

Akkus. Im Mittelpunkt stehen<br />

drei junge Paare, die sich ihrer Gefühle füreinander mehr<br />

als sicher sind. Doch vor dem nächsten großen Schritt<br />

in den Hafen der Ehe – bevor sie das ersehnte „Evet, ich<br />

will!“ (evet: türkisch für „ja“) zu hören bekommen – haben<br />

sie noch so manches Hindernis zu überwinden. Gründe<br />

dafür gibt es genug: Da ist zum Beispiel ein deutscher<br />

Ehemann in spe (Oliver Korittke), der in eine türkische Familie<br />

einheiraten will, oder ein junger Muslime, der sein<br />

Coming-out vor der versammelten Verwandtschaft noch<br />

vor sich hat. Das ist klasse Unterhaltung mit Herz und Verstand,<br />

großartig gespielt und einfach grundsympathisch.<br />

Bild und Ton der Produktion erreichen ein leicht überdurchschnittliches<br />

Niveau, extremes Bildrauschen in<br />

einer ungünstig ausgeleuchteten Bar-Szene und die oft<br />

zu leise abgemischte Musik sind die gravierendsten<br />

Schönheitsfehler. Die Extras in HD (besonders das tolle<br />

Making-of) sind mehr als einen flüchtigen Blick wert. TW<br />

Lieber verliebt<br />

Sandy (Catherine Zeta-Jones)<br />

ist geschockt: Beim Stöbern<br />

im Videoarchiv der Familie entdeckt<br />

sie eine heikle Aufnahme<br />

ihres werten Gatten, wie<br />

der sich genüsslich mit einer<br />

anderen verlustiert. Doch statt<br />

sich voller Selbstmitleid in diese<br />

Midlife-Crisis der hausgemachten<br />

Art zu stürzen, macht sie Nägel mit Köpfen, zieht<br />

in den „Big Apple“ New York und beginnt mit ihren beiden<br />

Kindern ein völlig neues Leben. Der junge und attraktive<br />

Aram (Justin Bartha) kommt ihr da gerade recht – nachdem<br />

er die Herzen der Kleinen als männliche Nanny im<br />

Sturm er-obert hat, dauert es nicht mehr lange, bis sich<br />

auch die Mutter in den lebensfrohen Jungspund verguckt.<br />

Bildtechnisch erlaubt sich die Veröffentlichung kaum<br />

Schwächen, Hauttöne und Farben werden angenehm<br />

kräftig dargestellt, Bildrauschen oder gar Artefaktbildung<br />

sind nirgends auszumachen. Die weitläufigen<br />

Straßen von New York bieten jede Menge Details zum<br />

Sattsehen. Beim Ton darf man keine Wunderdinge<br />

erwarten: Der Mix liegt zwar in DTS-HD MA 5.1 vor<br />

und weist eine durchgängig hohe Datenrate auf, kann<br />

die starke Dialoglastigkeit des Films aber zu keiner<br />

Sekunde verhehlen.<br />

TW<br />

007 – Lizenz zum Töten<br />

Bond Nummer 16 aus dem<br />

Jahre 1989 ist zweifellos eines<br />

der Highlights der langlebigen<br />

Reihe rund um smarte MI6-<br />

Angestellte, wunderschöne<br />

und ebenso gefährliche<br />

Frauen, innovative Technik-<br />

Gadgets und größenwahnsinnige<br />

Superschurken, die<br />

in jedem Teil aufs Neue die Unterjochung der Welt<br />

planen. Man mag zu Aushilfsagent Timothy Dalton, der<br />

den Mann mit der Lizenz zum Töten lediglich zwei Mal<br />

verkörperte, stehen, wie man will: Story und Action<br />

sind einfach top, und es macht wirklich immer wieder<br />

Spaß, diesen unverwüstlichen Klassiker anzuschauen.<br />

Wie es sich für eine Wiederveröffentlichung auf Blu-ray<br />

gehört, sieht dieser Bond besser aus als jemals zuvor.<br />

Das klare und präzise Bild überrascht wirklich. Besonders<br />

wenn man das Alter der Produktion berücksichtigt,<br />

ist hier hervorragende Arbeit geleistet worden. Ähnlich<br />

Positives gibt es beim Sound zu vermelden, angenehm<br />

dynamisch und druckvoll schallt er aus den Boxen.<br />

Das Menü wartet mit reichlich Extras auf und ist ein<br />

absoluter Hingucker. Man fühlt sich fast wie 007 bei der<br />

Einsatzbesprechung, wenn man sich durch die stylishe<br />

und übersichtliche Menüstruktur klickt. TW<br />

Originaltitel: Evet, ich will! DE 2009<br />

Genre: Komödie<br />

Vertrieb: S.A.D.<br />

Film 7,5/10<br />

Entertainment Bild 6,5/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 6.1 Ton 6/10<br />

Regie: Sinan Akkus<br />

Darsteller: Oliver Korittke,<br />

Bonus 6,5/10<br />

Lale Yavas<br />

Laufzeit: 98 min<br />

Das merkwürdige Verhalten deutsch-türkischer<br />

Paare zur Heiratssaison: sehr sympathische Multikulti-Komödie<br />

aus deutschen Landen.<br />

FSK: ab 0 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Originaltitel: The Rebound US 2008<br />

Genre: Romantikkomödie<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Film 6/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Bild 7,5/10<br />

Regie: Bart Freundlich<br />

Ton 6/10<br />

Darsteller: Catherine Zeta-<br />

Johnes, Justin<br />

Bonus 4/10<br />

Bartha<br />

Laufzeit: 95 min<br />

Harmloser Spaß, der sich ganz auf seine tolle<br />

Hauptdarstellerin verlässt. Wunderbare Momente<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

und halbgare Witzchen halten sich die Waage.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Originaltitel: License To Kill US 1989<br />

Genre: Action<br />

Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />

Film 8/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 8/10<br />

Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.) Ton 7/10<br />

Regie: John Glen<br />

Darsteller: Timothy Dalton,<br />

Bonus 6,5/10<br />

Carey Lowell<br />

Laufzeit: 133 min<br />

Harter und kompromissloser Bond – Timothy<br />

Daltons zweiter und letzter Auftritt als Doppel-<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

Null-Agent glänzt auf Blu-ray ganz besonders.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Secret Defense<br />

„Secret Defense“ beleuchtet<br />

die Konditionierung und Ausbildung<br />

zweier Agenten, die beide<br />

für unterschiedliche Ideologien<br />

kämpfen. Diane (Vahina<br />

Giocante) lässt sich in die Rolle<br />

einer Antiterror-Spionin pressen,<br />

während Pierre (Nicolas<br />

Duvauchelle) zum Islam konvertiert<br />

und für den göttlichen Krieg zu einem Attentäter<br />

wird. Obwohl Regisseur Philippe Haïm mit dieser Darstellungsform<br />

sehr schön deutlich macht, dass sich im Prinzip<br />

beide Wege gleichen, führt die unterkühlte Charakterdarstellung<br />

dazu, dass man sich mit keinem der Protagonisten<br />

wirklich identifizieren kann. Handwerklich ist der Thriller<br />

gelungen, entsprechend der „Bourne“-Modewelle wurde<br />

er größtenteils mit verwackelter Handkamera gedreht und<br />

mit den dazu passenden kühlen Farbtönen versehen. Am<br />

meisten punktet die Schärfe bei den beeindruckenden<br />

Nahaufnahmen, die den ansonsten eher emotionslosen<br />

Darstellungen erfolgreich entgegenwirken. Der Kontrast<br />

zeigt sich solide, Störelemente sind eher unscheinbar,<br />

große negative Auffälligkeiten gibt es hier genauso wenig<br />

zu verzeichnen wie perfekte Parameter. So fiel uns nur die<br />

Qualität des Sounds negativ auf, der Kompressionsartefakte<br />

bei problematischen Höhen aufweist. FT<br />

Originaltitel: Secret Défense FR 2008<br />

Genre: Thriller<br />

Vertrieb: Capelight<br />

Film 6/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Bild 7,5/10<br />

Regie: Philippe Haïm<br />

Ton 6,5/10<br />

Darsteller: Vahina Giocante,<br />

Bonus<br />

Nicolas Duvauchelle,<br />

3/10<br />

Gérard Lanvin<br />

Laufzeit: 100 min<br />

Solide Thrillerkost ohne Ambitionen auf den Titel<br />

„Geheimtipp“. Mit einer passablen Identifikationsfigur<br />

würde der Spannungsfaktor deutlich steigen.<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Die Fremde<br />

Handlung: Die deutschstämmige<br />

Türkin Umay sieht keine<br />

Zukunft für ihre Ehe mit Kemal,<br />

der sie schlägt, den sie<br />

längst nicht mehr liebt. In einer<br />

Nacht-und-Nebelaktion flüchtet<br />

sie mit dem gemeinsamen<br />

Sohn Cem aus Istanbul zu ihren<br />

Eltern nach Berlin. Als ihr<br />

traditionsbewusster Vater und die ebenfalls um die Familienehre<br />

besorgten Brüder erfahren, dass sie nicht plant,<br />

jemals in die Türkei zu ihrem Mann zurückzukehren, beginnt<br />

die Situation zu eskalieren. Sie muss erneut fliehen,<br />

findet Zuflucht in einem Frauenhaus und kämpft immer<br />

verzweifelter um die Liebe ihrer Eltern, die damit drohen,<br />

sie zu verstoßen, wenn sie sich nicht in ihr Schicksal fügt.<br />

Film: Feo Aladags aufrüttelnder Film über die fatalen<br />

Auswirkungen des Ehrbegriffes in der türkischen Kultur<br />

fühlt sich ganz tief in die Befindlichkeiten eines ganzen<br />

Volkes ein. So fremd und unverständlich dem Zuschauer<br />

Sibel Kekilli spielt die Rolle ihres Lebens, sie verstört<br />

oder verzaubert den Zuschauer ganz nach Belieben<br />

die Verhaltensweisen der Figuren zu Anfang vorkommen<br />

mögen, „Die Fremde“ schafft das Kunststück, diese eigene,<br />

verquere Logik zumindest in Ansätzen nachvollziehbar<br />

zu machen (ohne sie jemals gutzuheißen). Der Film<br />

lebt von ruhigen und filigranen Zwischentönen, in denen<br />

ohne Worte alles gesagt wird. Im Kontrast dazu steht<br />

immer wieder die leidenschaftliche Sprachmelodie des<br />

Türkischen, die von Untertiteln begleitet wird. Was Sibel<br />

Kekilli in ihrer Rolle als Gestrandete zwischen den Kulturen<br />

leistet (als Mutter, die gleichzeitig um ihr Kind und<br />

ihre gesamte Familie kämpft), ist schlichtweg atemberaubend<br />

– alles andere als die Lola als „Beste Hauptdarstellerin“<br />

beim Deutschen Filmpreis 2010 wäre eine<br />

riesengroße Überraschung gewesen.<br />

Blu-ray: Die Blu-ray bietet ein durchgängig starkes Bild<br />

mit leicht entsättigten Farben; die oftmals langen Einstellungen<br />

punkten mit einem klaren und ruhigen Gesamteindruck,<br />

der für Bildfehler so gut wie keinen Spielraum<br />

lässt. Der Soundmix transportiert die Dialoge in perfekter<br />

Qualität und wird durch vereinzelte elegische Streicher-<br />

Einsätze und ruhige Klavier-Arpeggios bereichert. An<br />

passenden Stellen (in einer belebten Fußgängerzone oder<br />

einer Disco) werden auch die hinteren Lautsprecher sowie<br />

der Subwoofer etwas mehr gefordert. In der Bonusabteilung<br />

wird das schwierige Thema des Hauptfilms mittels<br />

einer Dokumentation vertieft.<br />

TW<br />

Originaltitel: Die Fremde DE 2010<br />

Genre: Drama<br />

Vertrieb: Majestic Home<br />

Film 8,5/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 8/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Feo Aladag<br />

Ton 7/10<br />

Darsteller: Sibel Kekilli, Nizam<br />

Bonus<br />

Schiller, Florian<br />

6,5/10<br />

Lukas<br />

Laufzeit: 120 min<br />

Ein erschütternder Film, der Kraft kostet und Aufmerksamkeit<br />

fordert und ein schwieriges Thema<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

mit aller gebotenen Ernsthaftigkeit angeht.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Bilder: 20th Century Fox, Capelight, Majestic Home, S.A.D. Entertainment, Universum Film<br />

80<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Karate Kid<br />

Passend zum Kinostart des<br />

„Karate Kid“-Remakes mit<br />

Jackie Chan und Will Smith'<br />

Sprössling Jaden in den<br />

Hauptrollen kommt jetzt auch<br />

das Original auf Blu-ray heraus.<br />

Daniel zieht mit seiner<br />

Mutter nach Kalifornien und<br />

tut sich in puncto Kontaktaufbau<br />

schwer. Das Mädchen, das er mag, hat noch einen<br />

anderen Verehrer. Als die Situation eines Tages eskaliert<br />

und Daniel mit dem Rivalen in einer Auseinandersetzung<br />

vorgeführt wird, muss sich der Neue in der Stadt schleunigst<br />

etwas überlegen. Glücklicherweise stellt sich heraus,<br />

dass Daniels Hausmeister Mr. Miyagi ein weiser,<br />

wenn auch etwas zerstreuter Karatemeister ist, der ihn<br />

unter seine Fittiche nimmt und ihm die Technik und die<br />

Philosophie des Kampfsports nahebringt. Das Bild der<br />

Blu-ray wartet mit verhaltener Qualität auf, Kontrast<br />

sowie Grundschärfe schwächeln, Bildartefakte stören zudem.<br />

Die Tonspur macht leider durch den schlechten Mix<br />

auf sich aufmerksam, die Synchronisation der Stimmen<br />

sowie die Räumlichkeit hätten besser ausfallen können.<br />

Die Bonusabteilung punktet allerdings mit über einer<br />

Stunde Material. Obgleich in Standard Definition, sind<br />

die Dokumentationen zum Film überaus informativ. JL<br />

Originaltitel: The Karate Kid US 1984<br />

Genre: Drama<br />

Vertrieb: Sony Pictures Home<br />

Film 7/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 5/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: John G. Avildsen<br />

Ton 4/10<br />

Darsteller: Pat Romita, Daniel<br />

Larusso, Elisabeth<br />

Bonus 7,5/10<br />

Shue<br />

Laufzeit: 127 min<br />

Auch nach 26 Jahren funktioniert die klassische<br />

Konstellation rund um Schüler und Meister hervorragend.<br />

Ob das Remake da mithalten kann?<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Total Recall<br />

Handlung: Frei nach Philip<br />

K. Dicks Novelle „We Can<br />

Remember It For You Wholesale“<br />

rankt sich die Handlung<br />

um Otto Normalverbraucher<br />

Arnold Schwarzenegger, der<br />

sich einen gedanklichen Mars-<br />

Trip in Form einer künstlichen<br />

Erinnerung verschaffen will.<br />

Doch etwas läuft schief und er wird wirklich zu dem Geheimagenten,<br />

der er nur im Traum sein wollte – oder ist alles<br />

Teil des Traums? Was ist nun Realität und was Fiktion?<br />

Der Zuschauer darf sich aussuchen, welche Antwort ihm<br />

besser gefällt. Beide Deutungen sind möglich und dank<br />

der typischen Arnie-Action gleichermaßen unterhaltend.<br />

Film: Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von Paul Verhoevens<br />

Science-Fiction-Klassiker veröffentlicht Kinowelt<br />

eine Steelbook-Sonderedition. Zum Testen lag uns die um<br />

rund zwei Minuten gekürzte Fassung vor. Kritik hagelte<br />

es nach Erscheinen des Films wegen des für Verhoeven<br />

Der „Governator“ in seinem eigentlichen Element: bei<br />

halsbrecherischen Stunts und zünftiger Action<br />

typischen Gewaltgrades, weshalb die Originalfassung<br />

hierzulande indiziert ist. Die skurrile Atmosphäre wiederum<br />

ist eine Sache für sich, die der geneigte Zuschauer<br />

für sich entdecken muss: Künstliche Taxifahrer, Röntgenscanner,<br />

digitaler Nagellack sowie ein monströses Baby,<br />

das aus einem Mutantenbauch schaut – die Designer<br />

ließen ihrer Fantasie freien Lauf. Allen voran Rob Bottim,<br />

der für seine grandiose Make-up-Kunst bei „Total Recall“<br />

den Oscar ® erhielt.<br />

Blu-ray: Für die hochwertige Blu-ray-Edition kaufte<br />

Kinowelt neues Bonusmaterial ein, unter anderem einen<br />

23-minütigen HD-Beitrag über die Spezialeffekte im Film.<br />

Mit dem Original-Making-of, einigen Marsimpressionen,<br />

einem halbstündigen Hintergrundbericht über die Produktion,<br />

einem Kurzbeitrag über die Science-Fiction-Literatur<br />

und drei Galerien mit Fotos, Konzept- und Storyboard-<br />

Zeichnungen ergeben sich über 86 Minuten Bonusmaterial<br />

plus zwei aufschlussreiche Audiokommentare (Schwarzenegger<br />

und Verhoeven/Jost Vacano). Technisch bewegt sich<br />

der Film auch aufgrund seines Alters im unteren Bereich<br />

des Mittelfelds. Vor allem das extreme Bildrauschen fällt<br />

auf, das durch die Nachschärfung der Details besonders<br />

betont wird. Kontrast und Farben sind dagegen in Ordnung,<br />

weshalb das durchaus scharfe Endergebnis einen<br />

in sich schlüssigen Eindruck hinterlässt. Auch der Soundmix<br />

fällt flacher aus als bei aktuellen Produktionen. FT<br />

Originaltitel: Total Recall US 1990<br />

Genre: Science-Fiction<br />

Vertrieb: Kinowelt<br />

Film 8/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 5/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Paul Verhoeven<br />

Ton 5,5/10<br />

Darsteller: Arnold Schwarzenegger,<br />

Sharon<br />

Bonus 7/10<br />

Stone<br />

Laufzeit: 111 min<br />

Neben „Blade Runner“ und „Minority Report“ eine<br />

weitere erstaunlich fantasievolle und actionreiche<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

Aufbereitung einer Philip-K.-Dick-Novelle.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Der fantastische Mr. Fox<br />

Handlung und Film: Unter den jungen Filmemachern<br />

dieser Welt zählt der Texaner Wes Anderson zweifellos<br />

zu den ungewöhnlichsten und talentiertesten<br />

überhaupt. Allein in den letzten zehn Jahren schuf er<br />

mit „Die Royal Tenenbaums“, „Die Tiefseetaucher“<br />

und „Darjeeling Limited“ drei ganz unterschiedliche<br />

cineastische Perlen. Seine Filme werden sicher nie ganz<br />

große Erfolge an den Kinokassen feiern, dafür sind sie<br />

mit einem zu speziellen Humor und einer viel zu eigenwilligen<br />

Erzählweise gesegnet. Aber die künstlerische<br />

Vision und die Konsequenz, mit der Anderson seine Vorstellungen<br />

auf der Leinwand lebendig werden lässt, nötigen<br />

einem wenn schon nicht Bewunderung, dann doch<br />

zumindest Respekt ab. Und seien wir ehrlich: Wirkliche<br />

Charakterköpfe, die auch gegen den Strom schwimmen<br />

und sich dennoch auf Dauer in Hollywood etablieren<br />

können, gibt es mittlerweile selten genug. Das gewisse<br />

Familie Fox in ihrer ganzen handgemachten Pracht – die<br />

Details der Figuren sind wirklich fantastisch<br />

Etwas findet sich auch bei Andersons letztem Projekt,<br />

„Der fantastische Mr. Fox“, auf eindrucksvolle Weise<br />

wieder. Basierend auf der beliebten Kindergeschichte<br />

von Roald Dahl erschafft der Film ein unglaublich detailliertes<br />

und aufwendiges Universum im Miniaturformat.<br />

Eine schier unglaubliche Zahl perfekt ausgearbeiteter<br />

Puppenhaus-Sets begeistert besonders auf Blu-ray das<br />

Auge; vor diesen kleinen Kunstwerken können die feingliedrigen<br />

Figuren ihren ganzen handgemachten Charme<br />

ausspielen. Mit zwölf Bildern pro Sekunde bleibt der<br />

etwas steife Zauber der Stop-Motion-Technik immer<br />

sichtbar. Vom spröden ersten Eindruck sollte man sich<br />

also auf keinen Fall täuschen lassen, denn schon nach<br />

wenigen Minuten gewinnen die Figuren überraschend<br />

stark an Lebendigkeit und Ausdrucksstärke.<br />

Blu-ray: Der Transfer tut alles, um diesen visuellen Ausnahmetitel<br />

ins beste Licht zu rücken. Abgesehen vom<br />

stellenweise nicht perfekten Schwarzwert begeistern<br />

Detailgrad und Schärfe durchweg – die sehr warme<br />

Farbgebung (Grün- und Blautöne werden Sie vergeblich<br />

suchen) hat vornehmlich produktionstechnische<br />

Gründe, die in den sehr unterhaltsamen Bonusfeatures<br />

erklärt werden und als explizites Stilmittel nicht negativ<br />

in die Wertung einfließen. Weniger angetan waren wir<br />

vom Sound: Sparsame Umgebungsgeräusche, viel Stille<br />

zwischen den Dialogen – der hochgelobte Score von<br />

Alexandre Desplat bleibt im Mix durchgehend etwas zu<br />

leise. Gönnen Sie sich auf jeden Fall die Master-Audio-<br />

Originalspur mit George Clooney als Mr. Fox. Hier fallen<br />

die Kritikpunkte nicht ganz so stark ins Gewicht. TW<br />

Originaltitel: Fantastic Mr. Fox US 2009<br />

Genre: Animation<br />

Vertrieb: 20th Century Fox<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Wes Anderson<br />

Sprecher: George Clooney, Meryl<br />

Streep, Bill Murray<br />

Laufzeit: 87 min<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

Preis: 20 Euro<br />

Starttermin: 17. September 2010<br />

Filmwertung 8/10<br />

Außergewöhnlicher Film abseits des Mainstreams, der sowohl mit<br />

einer tiefgründigen Story als auch mit dem wunderbaren Charme der<br />

guten alten Stop-Motion-Technik punktet.<br />

Bildqualität 9,5/10<br />

Astreine Bilder mit einer sehr warmen Farbtemperatur, das alles in<br />

schmeichelweichem Licht – da kommt jedes noch so winzige Detail<br />

der feingliedrigen Figuren voll zur Geltung.<br />

Tonqualität 5/10<br />

Sehr nüchterner Audiomix ohne viele Details, kaum vorhandene<br />

Räumlichkeit, nur sehr wenige Umgebungsgeräusche – kurz: eine<br />

kleine Enttäuschung. Nur die englischen Sprecher begeistern.<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

Liebevoll gemachter – allerdings zu kurzer – Blick hinter die Kulissen<br />

des Films, ins bewegte Leben von Roald Dahl und über die Schultern<br />

der amerikanischen Synchronsprecher.<br />

Kurzfazit<br />

Ein Ausnahmefilm in jeder Hinsicht auf einer guten Blu-ray. Die abgründige<br />

Handlung funktioniert prima als Familienfilm und spart in<br />

einer zweiten Lesart nicht mit Sozialkritik und Denkanstößen.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 81


Blu-ray-Test<br />

Der Junge und der Wolf<br />

Jedes Jahr im Sommer wird im<br />

Nomadenstamm der Ewenen<br />

ein junger Mann ausgewählt,<br />

die Rentierherde in den nordöstlichsten<br />

Steppen Sibiriens<br />

zu hüten. Diesmal wurde Sergei<br />

die ehrenvolle Aufgabe<br />

übertragen, die Rentiere auf<br />

die höher gelegene Ebene<br />

zu überführen und vor den gefährlichsten Angreifern<br />

zu schützen – den Wölfen. Es dauert auch nicht lange,<br />

da findet er die ersten Spuren der Tiere. Ein Jahr lang<br />

begleitete Luc Jacquet die Ewenen, um diesen eindrucksvollen<br />

Abenteuerfilm zu erschaffen, der vor allem mit wunderschönen<br />

Natur- und Landschaftsaufnahmen Sibiriens<br />

überzeugt. Aber auch die Geschichte des jungen Sergei,<br />

der langsam erwachsen wird, sich gegen Autoritäten stellt<br />

und im Kontakt mit den Wölfen seine eigene Identität<br />

findet, ist sehr spannend erzählt. Technisch gesehen ist<br />

die Bildqualität der Blu-ray auf einem hohen Niveau. Auch<br />

kleinste Details, etwa das weiche Fell der Wölfe, sind zu<br />

erkennen. Der Ton wiederum klingt etwas dumpf, aber<br />

dafür wird man mit einer guten Räumlichkeit entschädigt.<br />

Neben einem interessanten Making-of wartet Regisseur<br />

Nicolas Vanier in den Bonusfeatures der Blu-ray noch mit<br />

spannenden Details aus der Tierwelt Sibiriens auf. LF<br />

Originaltitel: Loup FR 2009<br />

Genre: Abenteuer<br />

Vertrieb: Kinowelt<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Nicolas Vanier<br />

Darsteller: Min Man Ma,<br />

Nicolas Brioudes<br />

Laufzeit: 106 min<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Film 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bonus 5,5/10<br />

Wunderschöne Landschafts- und Tieraufnahmen<br />

Sibiriens. Eine herzergreifende Story – alles in<br />

allem ein wirklich sehenswerter Abenteuerfilm.<br />

Unsere Welt<br />

Handlung: Die Erde geht unter –<br />

nicht gerade eine Botschaft,<br />

die sich großer Beliebtheit erfreut.<br />

Doch der französische<br />

Autor und Regisseur Nicolas<br />

Hulot blickt optimistisch in die<br />

Zukunft und glaubt an eine<br />

Möglichkeit zur Rettung der<br />

Natur, wenn die Menschen nur<br />

langsam die Wirklichkeit sehen und dementsprechend<br />

handeln. Sein Film soll dabei helfen und Aufmerksamkeit<br />

wecken für Probleme, die so offensichtlich sind, dass sie<br />

nur noch schwer ignoriert werden können. Er entwirrt die<br />

Komplexität unserer Zivilisation, indem er versucht, sie<br />

von außen zu betrachten.<br />

Film: Schon der Vorspann erzeugt das Gefühl, eine groß<br />

angelegte Hollywood-Produktion vor sich zu haben. Nach<br />

einigen Einblendungen zeitgeschichtlicher Zitate ertönt<br />

zum ersten Mal Ulrich Wickerts markante Stimme. Es<br />

scheint kein Zufall zu sein, dass gerade er diesen Part<br />

Regisseur Nicolas Hulot findet atemberaubende Bilder<br />

für die dringlichen Probleme unserer Zeit<br />

übernimmt, verleiht seine Stimme doch dem den „Tagesthemen“<br />

ähnelnden Prolog eine Glaubwürdigkeit,<br />

wie sie sonst kaum eine Doku dieser Art aufweist.<br />

Aus einem massenhaften Stau generiert sich dann eine<br />

Nahaufnahme von ineinander verkeilten Wrackteilen, die<br />

von dinosaurierartigen Baggern bearbeitet werden. Die<br />

befremdliche Szenerie erweckt den Eindruck, einen völlig<br />

anderen Planeten zu betrachten. Und so schafft es Hulot<br />

den ganzen Film über, die Hässlichkeit der von Menschenhand<br />

veränderten Welt in wunderschönen Perspektiven<br />

und Kamerafahrten einzufangen, ein Problem in den<br />

Raum zu werfen und es bis zur Ursache zu verfolgen.<br />

Blu-ray: Lässt man das Archivmaterial über die ersten<br />

Atombombenversuche etc. außen vor, so ergibt sich ein<br />

durchschnittliches, meist überbelichtetes Bild mit einem<br />

annähernd optimalen Kontrast und natürlichen Farben.<br />

Diverse Störungen wurden bewusst mit eingebaut, was<br />

sich auch im Ton widerspiegelt. Immer wieder stechen<br />

Radiosendungen aus der Masse an Klängen hervor; mit<br />

zielstrebiger Sicherheit bahnen sie sich ihren Weg in die<br />

Gedanken des Zuschauers. Ungewohnt für dieses Genre<br />

wird sogar von der Räumlichkeit Gebrauch gemacht.<br />

Der 7.1-Sound der Disc ist also keine Mogelpackung<br />

und macht sich auf nicht allzu aufdringliche Weise bemerkbar.<br />

In der Extrasektion gibt es eine interessante<br />

Diskussion mit Hulot über die Intention seines Films. FT<br />

Originaltitel: Le Syndrome Du Titanic FR 2009<br />

Genre: Dokumentation<br />

Film 9/10<br />

Vertrieb: Sunfilm<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 7/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />

Regie: Nicolas Hulot,<br />

Ton 7/10<br />

Jean-Albert Lièvre Bonus 4,5/10<br />

Darsteller: –<br />

Laufzeit: 97 min<br />

Hulots aufrüttelndes Werk zeigt die Welt, wie sie<br />

FSK: ab 0 Jahren ist. Dabei handelt es sich weniger um eine Naturdoku<br />

als vielmehr um einen Film über die Menschheit.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Wolfman – Extended Director’s Cut<br />

Das viktorianische London hatte also nicht nur mit Jack<br />

the Ripper, sondern auch mit Werwölfen zu kämpfen<br />

Handlung: Das Grauen geht um im beschaulichen<br />

Blackmoor. Immer mehr Einwohner des kleinen Dorfes<br />

in der Nähe von London werden Opfer brutaler Angriffe.<br />

Bald machen Gerüchte von einer Bestie halb Mensch,<br />

halb Wolf die Runde, und die Jagd auf die Verdächtigen<br />

beginnt. Unterdessen kommt Lawrence Talbot (Benicio<br />

Del Toro) nach Jahren auf den Landsitz seines Vaters (Sir<br />

Anthony Hopkins) zurück, um das Verschwinden seines<br />

Bruders aufzuklären. Mit der verzweifelten Schwägerin<br />

(Emily Blunt) knüpft er bald zarte Bande, doch der<br />

Fluch, der über der Familie zu liegen scheint, verschont<br />

auch ihn nicht… Und so kämpft er bald nicht nur mit den<br />

Dämonen der eigenen Vergangenheit, sondern auch mit<br />

seinem ganz persönlichen Tier im Manne.<br />

Film: „Der Wolfsmensch“, das Original von 1941 (u. a.<br />

mit Bela Lugosi), ist einer der unverwüstlichen Klassiker<br />

des Horrorgenres und Vorbild für unzählige Variationen<br />

des Werwolf-Themas im Film. Regisseur Joe<br />

Johnston hat sich nun auf Initiative von Hauptdarsteller<br />

Benicio Del Toro und im Auftrag von Universal an ein<br />

Remake gemacht, das allen Freunden des gut gemachten<br />

Tierhorrors zwei vergnüglich-gruselige Stunden<br />

bescheren dürfte.<br />

Blu-ray: Auf der Blu-ray befinden sich sowohl die originale<br />

Kinofassung als auch ein circa 17 Minuten längerer<br />

Director’s Cut, wobei Letzterer vor allem aufgrund seines<br />

ausladenden Prologs ausgezeichnet funktioniert.<br />

Ohnehin ist die Ausstattung der Disc vorbildlich. Neben<br />

50 Minuten an Featurettes gibt es zwei alternative<br />

Enden, geschnittene und erweiterte Szenen und als<br />

besonderes Schmankerl die Möglichkeit, das Original<br />

von 1941 komplett per BD-Live-Stream anzuschauen.<br />

Der Hauptfilm selbst ist geprägt von kühlen, fast monochromen<br />

Blau- und Grüntönen während der Außenaufnahmen<br />

und eher warmen Erdtönen, sobald sich<br />

die Szenerie nach Innen verlagert. Leichte Schwächen<br />

in der Schärfe fallen immer wieder ins Auge, besonders<br />

einige verschwommene Hintergründe trüben den<br />

eigentlich guten Gesamteindruck. Der Sound ist ein<br />

Thema für sich. Hier werden sich die Geister sicherlich<br />

scheiden, denn Kompromisse ist man speziell in Sachen<br />

Abmischung ganz klar nicht eingegangen. Man<br />

muss den Pegel schon sehr nach oben schrauben,<br />

um die Dialoge ohne angestrengtes Lauschen zu verstehen<br />

– als Konsequenz sorgen die regelmäßig eingestreuten<br />

(und oft unvermittelt losbrechenden) Actionsequenzen<br />

für zünftige Schockmomente. TW<br />

Originaltitel: The Wolfman US 2010<br />

Genre: Horror<br />

Vertrieb: Universal Pictures<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie: Joe Johnston<br />

Darsteller: Benicio Del Toro, Emily<br />

Blunt, Anthony Hopkins<br />

Laufzeit: 119 min<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 22 Euro<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Filmwertung 6,5/10<br />

Gelungene Wiederbelebung des unvergessenen Horrorklassikers von<br />

1941 – wer auf der Suche nach einem klassischen Werwolf-Film ist,<br />

kann hier bedenkenlos zuschlagen.<br />

Bildqualität 7/10<br />

Farblich stark nachbearbeitete Bilder verbreiten eine passend kühle<br />

Atmosphäre für die Geschichte – leichte Schwächen in der Schärfe<br />

beeinträchtigen besonders die Hintergründe.<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Die Abmischung zielt ganz klar auf extreme Dynamik ab, was sicherlich<br />

Geschmackssache ist, die zahlreichen Schockeffekte aber<br />

wirkungsvoll durch das Sounddesign unterstreicht.<br />

Bonusmaterial 7,5/10<br />

Reichlich Auswahl und guter Inhalt – so machen Extras Spaß. Dass<br />

man obendrein einen ganzen Film streamen kann, zeigt endlich mal<br />

wieder, dass es auch für BD-Live durchaus noch Potenzial gibt.<br />

Kurzfazit<br />

Mehr als solider Werwolf-Reißer mit klassischer Story und zeitgemäßen<br />

Special Effects. Die Technik der Blu-ray überzeugt fast auf<br />

ganzer Linie, insbesondere Sound und Bonusmaterial begeistern.<br />

Bilder: Kinowelt, Universal Pictures, Sunfilm<br />

82<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Ausgequetscht<br />

Joels Leben ist so monoton<br />

wie die Fließbandarbeit in seinem<br />

Abfüllwerk. Zum einen<br />

wäre da seine Kollegenschaft,<br />

die sich wie ein Kindergarten<br />

verhält, zum anderen lässt<br />

ihn seine Frau schon seit geraumer<br />

Zeit nicht mehr ran.<br />

Da bleibt nur noch die Flucht<br />

zu seiner ehemaligen Arbeitsstätte, den Tresen einer<br />

drögen Kellerbar. Klischeebewusst lässt er sich von dem<br />

schludrigen Barkeeper Deen in Sachen sexueller Frust<br />

und chemische Depressionsbekämpfung beraten. Als<br />

dann auch noch die attraktive Trickbetrügerin Cindy<br />

als Ersatzkraft angestellt wird, wird Joel klar, dass<br />

sich etwas ändern muss – und zwar grundsätzlich. Die<br />

Komödie kommt nur langsam in die Gänge, ein wissendes<br />

Schmunzeln kommt einem hier und da dennoch<br />

über die Lippen, vor allem denjenigen, die sich selber<br />

schon seit Jahren im sicheren Hafen der Ehe befinden.<br />

Die Optik von „Ausgequetscht“ gestaltet sich technisch<br />

zwar hochwertig, aber von den Motiven her trist. Der<br />

Wechsel zwischen Büro, Wohnzimmer und Bar gleicht<br />

einer Sitcom im Nachmittagsfernsehen und bietet kaum<br />

Spielraum für ansehnliche Details. Bis auf wenige Fokusfehler<br />

ist eine angenehme Schärfe zu verzeichnen. FT<br />

Stille Hochzeit – Zum Teufel mit Stalin!<br />

Herzstück dieser schwarzen<br />

Komödie ist die titelgebende<br />

stille Hochzeit, eine seltsame<br />

Festivität voller skurriler Momente,<br />

die Regisseur Horatiu<br />

Malaele genüsslich und in<br />

beinahe vollkommener Stille<br />

zelebriert. Der Grund für dieses<br />

ungewöhnliche Hochzeitsfest?<br />

Man schreibt das Jahr 1953, die Nachricht von Stalins Tod<br />

erreicht das rumänische Hinterland und eine einwöchige<br />

Staatstrauer wird angeordnet. Doch die große<br />

Feier des frisch vermählten Paares Mara und Iancu ist<br />

nicht mehr abzusagen. Also „zum Teufel mit Stalin“,<br />

das Fest findet statt, wenn auch hinter verschlossenen<br />

Türen und so lautlos wie möglich, denn mit den patrouillierenden<br />

russischen Truppen ist nicht zu spaßen.<br />

Die Bilder der Blu-ray wissen zu gefallen, viele Einstellungen<br />

vermitteln einen vitalen, plastischen Look mit<br />

guter Tiefenwirkung, der das Geschehen lebendig und<br />

ästhetisch darstellt. Die Farbgebung geht leicht ins<br />

Bräunliche, was den zeitlichen Abstand der Epoche auch<br />

in der Bildsprache transportiert. Die Synchronisation der<br />

überwiegend rumänischen Darsteller ist nicht ganz perfekt<br />

gelöst; klanglich überzeugen aber sowohl die Dialoge<br />

als auch die gelegentlichen Surround-Sounds. TW<br />

Nightmare on Elm Street<br />

Im Kino floppte die aktuelle<br />

Neuverfilmung des Horrorklassikers<br />

mangels Kreativität<br />

und Feingefühl für echte Spannung.<br />

Gut, dass es noch das<br />

über 25 Jahre alte Original –<br />

ungekürzt und mit einem<br />

ansehnlichen Transfer auf<br />

Blu-ray gibt. Wes Cravens in<br />

den 1980er Jahren entstandene Neudefinition des Horrorgenres<br />

setzt auf Slasher- und Schockelemente, die<br />

gekonnt mit einem spannenden Plot verwoben sind.<br />

Wenn Freddy Krueger mit seinen Rasiermessern über<br />

blankes Metall kratzt, dann weiß der Zuschauer, dass<br />

er die folgende Szene besser nicht verschlafen sollte.<br />

Wie bereits angedeutet ist das Bild überraschend gut und<br />

rauscharm, zeigt volle Farben und eine angenehme Grundschärfe.<br />

Zum Ton könnte man jetzt entschuldigend sagen,<br />

dass es beim Original schließlich auch nur Mono gab.<br />

Nach fünf Minuten flacher Soundwiedergabe entschieden<br />

wir uns aber für die englische DTS-HD-MA-7.1-Spur. Die<br />

Bonussektion besticht mit nigelnagelneuem Hintergrundmaterial.<br />

So enthält das sorgsam aufgemachte Menü über<br />

90 Minuten HD-Dokus, drei alternative Enden, zwei Audiokommentare<br />

und zwei interaktive Features, die während<br />

des Films abgespielt werden können.<br />

FT<br />

Originaltitel: Extract US 2009<br />

Genre: Komödie<br />

Vertrieb: Kinowelt<br />

Bildformat: VC-1, 1.78 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Mike Judge<br />

Darsteller: Jason Bateman,<br />

Mila Kunis,<br />

B e nA f fl e c k<br />

Laufzeit: 91 min<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Film 6/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 5/10<br />

Bonus 2,5/10<br />

Wie viel Alltag wollen Sie sich zumuten?<br />

„Ausgequetscht“ bietet das volle Programm, in<br />

flüssiger Form und auf Flaschen gezogen.<br />

Originaltitel: Nunta Muta RO 2008<br />

Genre: Schwarze Komödie<br />

Vertrieb: Sunfilm<br />

Film 6,5/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 7/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Horatiu Malaele<br />

Ton 7/10<br />

Darsteller: Meda Andreea<br />

Victor, Alexandru<br />

Bonus 0,5/10<br />

Potocean<br />

Laufzeit: 87 min<br />

Schwarze Komödie mit geschichtlichem Hintergrund<br />

und interessanter Grundidee. Die aufgesetzte<br />

Rahmenhandlung wirkt deplatziert.<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Originaltitel: : A Nightmare On Elm Street US 1984<br />

Genre: Horror<br />

Vertrieb: Warner Home<br />

Film 7,5/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 6/10<br />

Tonformat: DD 1.0, DTS-HD MA 7.1 (engl.)<br />

Regie: Wes Craven<br />

Ton 2,5/10<br />

Darsteller: Heather Langenkamp,<br />

Bonus<br />

Robert Englund,<br />

7/10<br />

Johnny Depp<br />

Laufzeit: 91 min<br />

Unter den Genrevertretern ein absoluter Klassiker,<br />

der einen möglicherweise nicht mehr einschlafen<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

lässt. Eins, zwei, Freddy kommt auf Blu-ray ...<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Kinowelt, Sony Pictures Home, Sunfilm, Warner Home<br />

Date Night<br />

Handlung: Was könnte eine<br />

langweilig gewordene Beziehung<br />

besser auffrischen als ein<br />

kleines Agentenabenteuer mit<br />

vielen Schießereien und halsbrecherischen<br />

Verfolgungsjagden?<br />

Rein gar nichts, weshalb<br />

sich das langjährige<br />

Ehepaar Phil und Clair prompt<br />

daran macht, eine der aufregendsten „Date Nights“ ihres<br />

Lebens zu verbringen. Eigentlich wollten sie ja nur in das<br />

angesagteste Fischrestaurant der Stadt gehen, doch aufgrund<br />

einer Verwechslung werden sie fälschlicherweise<br />

für ein berüchtigtes und international gesuchtes Erpresserpärchen<br />

gehalten und von nun an auf Schritt und Tritt<br />

von zwei finsteren Typen verfolgt.<br />

Film: Auch im Fortgang der herzlichen Komödie gibt es<br />

viel zu lachen, denn nur allzu bekannt kommen einem<br />

all die kleinen Spielchen vor, die Phil und Clair in ihrem<br />

plötzlich so aufregenden Beziehungsalltag miteinander<br />

Tina Fey und Steve Carell haben plötzlich mit Beziehungsproblemen<br />

der ganz anderen Art zu kämpfen<br />

treiben. Steve Carell und Tina Fey sind aber auch zum<br />

Knuddeln sympathisch, wenn sie die mehr oder minder<br />

verliebten Leute an den Nachbartischen observieren<br />

und zur eigenen Erheiterung allerlei peinliche Aktionen<br />

anstellen. Ein Film zum Amüsieren und zum Entspannen –<br />

eben einfach gute Unterhaltung.<br />

Blu-ray: Lief der Film im Kino nur über 88 Minuten, wurden<br />

der Blu-ray-Veröffentlichung noch weitere 13 Minuten<br />

gegönnt. Der Videolook der Digitalaufnahmen erinnert in<br />

der scheinbaren Abstinenz des gewohnten 24p-Ruckelns<br />

zum Beispiel an „Collateral“. Dennoch bleibt die Schärfe<br />

eher Durchschnitt. In der vorherrschenden Dunkelheit ergibt<br />

sich genügend Struktur, um dem leicht erhöhten Kontrast<br />

ein „sehr gut“ zu bescheinigen. Die Farbtrennung<br />

erfolgt sauber, störendes Bildrauschen ist nur geringfügig<br />

wahrnehmbar. Soundtechnisch ist eine doch recht hohe<br />

Dynamik zu konstatieren, die bei aufkommender Action<br />

Motorengeräusche und Musik über die Dialoge hebt. An<br />

Orten wie dem Polizeirevier oder dem Restaurant fehlt es<br />

dem Surround-Mix an Luftigkeit, zu dezent abgemischt<br />

gehen die mageren Hintergrundgeräusche hier fast völlig<br />

verloren. Rund 58 Minuten an High-Definition-Extras<br />

zeigen vorzüglich den extrem aufs Tempo drückenden<br />

Regisseur Shawn Levy bei der Arbeit und dokumentieren,<br />

warum er am Ende eines Drehtags (oder einer durchgearbeiteten<br />

Nacht) so heiser ist.<br />

FT<br />

Originaltitel: Date Night US 2010<br />

Genre: Romantikkomödie/Action<br />

Film<br />

Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />

7/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 6,5/10<br />

Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.) Ton 6,5/10<br />

Regie: Shawn Levy<br />

Darsteller: Tina Fey, Steve<br />

Bonus 6/10<br />

Carell, M. Wahlberg<br />

Laufzeit: 101 min<br />

Statt auf neue Ideen setzt „Date Night“ auf bewährte<br />

Muster, die allerdings prima funktionieren,<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

auch dank der sympathischen Hauptdarsteller.<br />

Starttermin: 17. September 2010<br />

Monty Python – Not The Messiah<br />

Nach dem unerwartet großen<br />

Erfolg von „Spamalot“, der<br />

urkomischen Musical-Version<br />

von „Die Ritter der Kokosnuss“,<br />

beschloss Eric Idle,<br />

auch den beliebtesten Monty-<br />

Python-Film – „Das Leben<br />

des Brian“ – in einer musikalisch-szenischen<br />

Variante auf<br />

die Theaterbühnen dieser Welt zu bringen. So entstand<br />

das Oratorium „Not The Messiah“ (eine Art Oper ohne<br />

Schauspiel, dafür mit Erzählern), das anlässlich des 40-<br />

jährigen Bestehens der legendären Pythons in der altehrwürdigen<br />

Royal Albert Hall in London aufgeführt wurde.<br />

Dabei traten neben Eric Idle höchstpersönlich auch viele<br />

andere Mitglieder der kultigen Komikertruppe auf, um<br />

die absurde Geschichte des unfreiwilligen Messias in<br />

pompösen und humorvollen Liedern aus Leibeskräften<br />

zum Besten zu geben. Und nun zu etwas (fast) völlig<br />

anderem: Der Ton der Blu-ray ist sehr räumlich gehalten,<br />

sodass man sich durchaus als Teil des Publikums fühlt.<br />

Leider muss die Bildgüte der grellen Bühnenbeleuchtung<br />

doch deutlich Tribut zollen und die Extras sind auch nicht<br />

sehr vielfältig. Aber darüber sollte man sich nun wirklich<br />

nicht ärgern, denn Sie wissen ja: „Always Look On The<br />

Bright Side Of Life“.<br />

TN<br />

Originaltitel: Monty Python – Not The Messiah GB 2009<br />

Genre: Oratorium/Liveshow<br />

Film<br />

Vertrieb: Sony Pictures Home<br />

8/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.77 : 1 Bild 6/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie: Aubrey Powell<br />

Ton 8/10<br />

Darsteller: Terry Gilliam,<br />

Eric Idle,<br />

Bonus 5,5/10<br />

Terry Jones<br />

Laufzeit: 91 min<br />

Für „Brian“-Fans ist die skurrile Mischung aus<br />

Oper und Comedy ein Muss, schon allein wegen<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

der wunderbaren Python-Reunion.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 83


Blu-ray-Test l DVD<br />

Friendship!<br />

Handlung: Die Mauer ist gefallen, die ganze Welt blickt<br />

auf die DDR und David Hasselhoff singt am Brandenburger<br />

Tor „I’ve Been Looking For Freedom“. Inmitten<br />

des kollektiven Jubels beschließen die besten Freunde<br />

Veit (Friedrich Mücke) und Tom (Matthias Schweighöfer)<br />

mit ihrem Begrüßungsgeld nach San Francisco, dem<br />

„westlichsten Punkt der Welt“, aufzubrechen. Bewaffnet<br />

mit einem Pulli, drei Schlüpfern, Strümpfen und<br />

Seife begeben sich die beiden auf die große Reise in das<br />

Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Leider reicht das<br />

Geld nur bis New York, doch das hält die beiden „Ossis“<br />

nicht von ihrem Vorhaben ab – der Rest der Strecke wird<br />

eben einfach getrampt. Mit besten Englischkenntnissen<br />

à la „Friendship!“ und kreativen Aufreißersprüchen wie<br />

„Ich bin ein einsamer Kommunist auf der Suche nach<br />

Liebe“ stolpern sie von einem Fettnäpfchen ins nächste.<br />

Im Laufe der Handlung werden Veit und Tom immer<br />

Tja: Die Welt ist groß und New York sowieso, da können<br />

sich zwei Jungs aus der kleinen DDR leicht mal verlaufen<br />

einfallsreicher, um ihren Traum zu verwirklichen. So<br />

strippen sie zum Beispiel in russischen Uniformen zur<br />

DDR-Nationalhymne oder verkaufen „echte“ Mauerstücke<br />

aus Berlin, um ihr Reisebudget aufzustocken.<br />

Film: In „Friendship!“ steht aber nicht die DDR-Nostalgie<br />

im Vordergrund, sondern die Freundschaft der Protagonisten.<br />

Von Tag zu Tag wird das Band zwischen Tom<br />

und Veit stärker und schließlich durch eine Frau (Alicja<br />

Bachleda-Curus) auf eine harte Probe gestellt. Regisseur<br />

Markus Goller gelingt es mit seiner erfrischenden<br />

Komödie auf eindrucksvolle Weise, ein riesiges Land<br />

und seine mannigfaltigen Persönlichkeiten aus unterschiedlichsten<br />

Blickwinkeln zu zeigen. Ob nun die malerische<br />

Landschaft der Route 66 oder ein verrückter,<br />

Drogen konsumierender Comiczeichner: Bekannte und<br />

auch weniger bekannte Seiten Amerikas werden auf<br />

lustige und augenzwinkernde Weise abgefeiert.<br />

DVD: Das Bild der sehr sympathischen Komödie ist leider<br />

alles andere als DVD-Referenz. Grobkörnig und von<br />

permanentem Bildrauschen überlagert, leiden Schärfe<br />

und Detailgrad doch sehr. Der Sound ist überwiegend<br />

auf die Front abgemischt, lässt aber gelegentlich mit<br />

Spezialeffekten, die über die hinteren Boxen ausgegeben<br />

werden, und mit dem tollen Raumklang des Soundtracks<br />

aufhorchen. An Extras wurde nicht gespart – neben<br />

einem Englischkurs sind Interviews, ein Making-of<br />

und diverse Outtakes auf der Scheibe enthalten. Ein<br />

besonderes Highlight ist der Audiokommentar mit den<br />

beiden Hauptdarstellern, der ihre ganz persönliche<br />

Sichtweise auf den Film beleuchtet.<br />

LF<br />

Originaltitel: Friendship! DE 2009<br />

Genre: Komödie<br />

Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />

Bildformat: Widescreen (2.35 : 1), anamorph<br />

Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />

Regie: Markus Goller<br />

Darsteller: Matthias Schweighöfer,<br />

Friedrich Mücke<br />

Laufzeit: 109 min<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

Preis: 20 Euro<br />

Starttermin: 9. September 2010<br />

Filmwertung 8/10<br />

Zwei grundsympathische Ossis erobern nach dem Fall der Mauer das<br />

Land der unbegrenzten Möglichkeiten und die Herzen der Zuschauer –<br />

ein Gute-Laune-Film, wie er im Buche steht.<br />

Bildqualität 6/10<br />

Ständige Probleme mit der Grundschärfe und den Details verhageln<br />

einem den visuellen Genuss, da hätte der tolle Film wirklich einen<br />

besseren Transfer verdient gehabt.<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Lebendige und sehr gute Dialogqualität, angenehm räumlicher<br />

Soundtrack mit einer tollen Songauswahl, dazu gelegentliche und gut<br />

gesetzte Surround-Akzente – das passt!<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

Viele kleine und abwechslungsreiche Features formen ein insgesamt<br />

sehr unterhaltsames und überzeugendes Extra-Paket. Der Audiokommentar<br />

bietet beste Unterhaltung und massig Insider-Informationen.<br />

Kurzfazit<br />

Eine wunderbare Komödie mit tollen Jungstars und einer klasse<br />

Story. Die Umsetzung für zu Hause ist weitgehend gelungen, doch<br />

ausgerechnet bei der Bildqualität muss man mit Abstrichen leben.<br />

Prince Of Persia<br />

Handlung: Frei nach Ubisofts kultiger<br />

Videospielreihe wird die dramatische<br />

Geschichte des Straßenjungen<br />

Dastan (Jake Gyllenhaal)<br />

erzählt. Vom Freimut des Jungen<br />

berührt, nimmt ihn der Herrscher<br />

Persiens in seine Obhut und zählt<br />

ihn als den dritten seiner Söhne.<br />

Jahre später überfallen die drei<br />

Prinzen die heilige Stadt Alamut und nehmen dort die<br />

junge Herrscherin Tamina (Gemma Arterton) gefangen.<br />

Was sie nicht ahnen: Im Heiligtum Alamuts befindet sich<br />

ein magischer Dolch, der mithilfe des „Sandes der Zeit“<br />

einen kurzen Sprung in die Vergangenheit ermöglicht.<br />

Eine Zeitreise von wenigen Minuten hätte gereicht, um<br />

das nun folgende Attentat auf den König ungeschehen zu<br />

machen. Doch der Prinz tappt mitten in die Falle und wird<br />

fortan von seinen Brüdern als Vatermörder gejagt.<br />

Film: „Fluch der Karibik“-Produzent Jerry Bruckheimer ist<br />

mit dieser romantischen und actionreichen Hatz ein weiterer<br />

unterhaltsamer Wurf im Abenteuergenre gelungen.<br />

Prinzipiell verwendet er hierfür das gleiche Rezept wie bei<br />

seiner Piraten-Serie und spickt die Handlung mit allerlei<br />

bekannten Motiven aus den Spielen. Mit Mike Newell holt<br />

er sich einen Fantasy-bewährten Regisseur ins Boot, der<br />

mit „Harry Potter und der Feuerkelch“ (2005) sowie mit<br />

„The Adventures Of Young Indiana Jones“ (2007) schon so<br />

einige Erfahrungen sammeln konnte. Nach dem Abspann<br />

hat man das Gefühl, einen großartigen, romantischen<br />

Abenteuerfilm gesehen zu haben, ähnlich den großen<br />

Blockbustern in den 1980er und 1990er Jahren (z. B.<br />

„Ghostbusters“ oder „Jurassic Park“). Zwar kommen hier<br />

mehr computergenerierte Kulissen, Figuren und offensichtliche<br />

Spezialeffekte zum Zuge, insgesamt wirkt das<br />

visuelle Glanzlicht aber wie aus einem Guss.<br />

DVD: Die lebendige Umwelt wird akustisch sehr gut umgesetzt,<br />

Waffengeklirr, rieselnder Sand, surrende Pfeile:<br />

Der dynamische Dolby-Digital-Mix macht einfach Spaß.<br />

Im visuellen Bereich ist häufig grobes Korn zu erkennen,<br />

das manchmal wie ein Wüstensturm über das Bild zieht.<br />

Der Eindruck verstärkt sich noch durch die (gewollt)<br />

starke Orange-Tönung, die sich im Laufe des Films aber<br />

verringert. Durch den überhöhten Kinokontrast verlieren<br />

die wunderschönen Totalen nur geringfügig an Plastizität.<br />

Als Bonus enthält die DVD ein viertelstündiges Making-of.<br />

Das Menü ist hübsch und übersichtlich gestaltet. FT<br />

Mitfahrgelegenheit<br />

Frank ist jung, frei und schrecklich<br />

verliebt. Mit seiner Mitfahrgelegenheit<br />

Thomas, einem<br />

Lebemann mit großen Träumen,<br />

aber wenig Geld in den Taschen,<br />

macht er sich auf nach Frankreich,<br />

wo er seine Sommerliebe<br />

überraschen will. Auf dem Weg<br />

wird viel geredet über all die<br />

kleinen und großen Probleme des Lebens. Man kommt<br />

sich näher, bringt sich an Grenzen, wächst zusammen,<br />

erlebt so manches Abenteuer und am Ende ist das Ziel<br />

der Reise vielleicht gar nicht mehr so wichtig. „Mitfahrgelegenheit“<br />

ist ein Film über die Generation Twenty-Something:<br />

immer auf der Suche – nach der Liebe, dem Glück,<br />

dem Sinn des Lebens. Das Projekt von Filmstudent<br />

Alexander Schulz verbindet die Medien Film und Internet<br />

auf kreative Weise. So dokumentieren die Extras, wie<br />

man die Entstehung des Streifens im Netz mitverfolgen<br />

und aktiv mitgestalten konnte. Die Bildqualität sieht<br />

leider eher nach knapp bestandener Zwischenprüfung<br />

als nach gelungenem Abschlussfilm aus: sparsame Helligkeit,<br />

ungenügender Kontrast, verfälschte Farben und<br />

selbst in den Close-ups kaum Details. Der Ton liegt nur<br />

in Stereo vor, aber der gute Soundtrack (u. a. mit Clueso<br />

und den Ohrbooten) reißt hier einiges raus. TW<br />

Vom Charakterdarsteller zum persischen Superhelden:<br />

Jake Gyllenhaal überzeugt in diesem Blockbuster<br />

Originaltitel: Prince Of Persia: The Sands Of Time US 2010<br />

Genre: Abenteuer<br />

Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />

Film 7/10<br />

Bildformat: Widescreen (2.40 : 1), Bild 8/10<br />

anamorph<br />

Tonformat: Dolby Digital 5.1 Ton 8,5/10<br />

Regie: Mike Newell<br />

Darsteller: Jake Gyllenhaal,<br />

Bonus 4,5/10<br />

Gemma Arterton<br />

Laufzeit: 111 min<br />

Der Film macht Jordan Mechners Computerspiel-<br />

Klassiker alle Ehre und beglückt den Zuschauer mit<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

einem typischen Bruckheimer-Kinoabenteuer.<br />

Starttermin: 30. September 2010<br />

Originaltitel: Mitfahrgelegenheit DE 2008<br />

Genre: Roadmovie<br />

Vertrieb: Sunfilm<br />

Film 5,5/10<br />

Bildformat: Widescreen Bild 4,5/10<br />

(1.78 : 1), anamorph<br />

Tonformat: Dolby Digital 2.0 Ton 5/10<br />

Regie: Alexander Schulz<br />

Darsteller: Frank Reese,<br />

Bonus 4,5/10<br />

Thomas Kleiser<br />

Laufzeit:<br />

Leidlich unterhaltsames, etwas geschwätziges<br />

88 min<br />

Roadmovie mit sympathischen Laiendarstellern<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

und dem Lebensgefühl einer jungen Generation.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Sunfilm<br />

84<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


CSI: Miami (Staffel 7.2)<br />

Wie die Zeit vergeht: Das erste<br />

von mittlerweile zwei Spin-offs<br />

zum Serien-Dauerbrenner CSI<br />

(Crime Scene Investigation) ist<br />

auch schon ganz schön in die<br />

Jahre gekommen und will die<br />

Fans nun bereits mit der siebten<br />

Staffel für spektakuläre Mordfälle<br />

und hoch technisierte Ermittlungsarbeit<br />

auf den sonnendurchfluteten Straßen<br />

des wunderschönen Miami begeistern. In der zweiten<br />

Halbstaffel dieses verflixten siebten Jahres scheint das<br />

Team um den charismatischen Chef Horatio Caine (David<br />

Caruso) allerdings etwas zu sehr in Routine zu verfallen,<br />

wirklich außergewöhnliche oder innovative Ideen finden<br />

sich in kaum einer der 13 Folgen. Technisch gesehen gibt<br />

es wenig zu meckern, der unverkennbare Look von CSI:<br />

Miami (extrem warme Farbtemperatur, fast ausschließlich<br />

Rot- und Gelbtöne) kommt auf DVD noch besser zur<br />

Geltung als im TV. Nur in einigen Szenen stört deutliches<br />

Bildrauschen den Seheindruck. Der Sound ist für eine<br />

Serienproduktion ansprechend, mit guter Präsenz und<br />

gelegentlichem Surround-Einsatz. Die Extras sind guter<br />

Standard, ein Rückblick auf die ersten Folgen der Staffel<br />

sowie ein Special über das neue virtuelle Labor machen<br />

die Fangemeinde aber nicht richtig glücklich. TW<br />

Du sollst nicht lieben<br />

Aaron und Ezri, eine Liebe in Jerusalem<br />

– der eine ein Suchender,<br />

ein Vagabund, der andere ein<br />

streng gläubiger Familienvater<br />

im Kampf mit sich selbst, seinen<br />

Gefühlen und seinem Glauben.<br />

Der Plot erinnert stark an Ang<br />

Lees Meisterwerk „Brokeback<br />

Mountain“, auch hier entspinnt<br />

sich eine komplizierte Dreiecksgeschichte zwischen den<br />

beiden Männern, die sich ihrer Gefühle füreinander nicht<br />

erwehren können, und der aufrichtig liebenden Ehefrau,<br />

die machtlos mit ansehen muss, wie sie ihren Mann Stück<br />

für Stück verliert. Das Drehbuch von Merav Doster betont<br />

die religiös-moralischen Bedenken der Gesellschaft, die<br />

sich bald in öffentlicher Anprangerung und körperlicher<br />

Gewalt gegen den Eindringling Ezri Bahn brechen. Leider<br />

ist die technische Umsetzung des interessanten Films<br />

eine ziemliche Enttäuschung. Permanentes Bildrauschen<br />

und ein unterdurchschnittlicher Schärfe- und Detailgrad<br />

trüben den Gesamteindruck, zuweilen macht sich sogar<br />

ein unruhiger Bildlauf bemerkbar; die Farben wirken<br />

leicht ausgeblichen. Die deutsche Tonspur ist unspektakulär,<br />

aber routiniert abgemischt, den halben Punkt für<br />

das Bonusmaterial kassiert ein Interview mit Regisseur<br />

Haim Tabakman im Booklet der DVD.<br />

TW<br />

Nine<br />

Nach dem überwältigenden Erfolg<br />

von „Chicago“ (2002) war es<br />

nur eine Frage der Zeit, bis Regisseur<br />

Rob Marshall sich erneut<br />

an eine pompöse und glitzernde<br />

Musical-Verfilmung mit Traumbesetzung<br />

wagen würde. Mit „Nine“<br />

schraubt er den Star-Faktor noch<br />

einmal deutlich nach oben, der<br />

Cast liest sich wie ein einziger Traum: Nicole Kidman,<br />

Penélope Cruz, Kate Hudson oder Marion Cottilard sind<br />

nur einige der Diven, die dem in der Sinn- und Schaffenskrise<br />

steckenden Filmemacher Guido Contini (Daniel Day-<br />

Lewis) bei der Ideenfindung als Musen zur Seite stehen.<br />

Viel Story sollte man sicherlich nicht erwarten – die perfekt<br />

choreografierten, gut gesungenen und durchaus sinnlichen<br />

Musical-Nummern machen aber durchweg Spaß.<br />

Die DVD ist technisch wirklich ein Glanzstück, vor allem<br />

die entscheidende Disziplin für eine Musical-Adaption,<br />

der Sound, ist überaus gelungen. Die aufwendigen<br />

Orchester-Arrangements klingen frisch und direkt, die<br />

Stimmen der Stars liegen perfekt ausbalanciert darüber.<br />

Das Bild ist gut bis sehr gut – die Bonusabteilung geriet<br />

bis auf das etwas dröge Menü und die fehlende Synchronisation<br />

(nur Untertitel) beinahe perfekt in Umfang und<br />

inhaltlicher Qualität.<br />

TW<br />

Bilder: Edition Salzgeber, Universum Film<br />

Originaltitel: CSI: Miami (Season 7.2) US 2009<br />

Genre: Krimi<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Film 6,5/10<br />

Bildformat: Widescreen (1.78 : 1), Bild 7/10<br />

anamorph<br />

Tonformat: DD 5.1<br />

Ton 7/10<br />

Regie: diverse<br />

Darsteller: David Caruso,<br />

Bonus 6,5/10<br />

Emily Procter<br />

Laufzeit: 585 min<br />

Die Highlights des Franchise finden sich mittlerweile<br />

eher im rauen New York. Dennoch bleibt es<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

bei gewohnt routinierter Krimikost.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Originaltitel: Eyes Wide Open IL, DE, FR 2009<br />

Genre: Drama<br />

Vertrieb: Edition Salzgeber<br />

Film 6/10<br />

Bildformat: Widescreen (1.78 : 1), Bild 4,5/10<br />

anamorph<br />

Tonformat: DD 5.1<br />

Ton 5/10<br />

Regie: Haim Tabakman<br />

Darsteller: Vohar Strauss, Ran<br />

Bonus 0,5/10<br />

Danker, Tzahi Grad<br />

Laufzeit: 93 min<br />

Etwas sperrige jüdische Variation von Ang Lees<br />

„Brokeback Mountain“ auf einer technisch leider<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

ziemlich enttäuschenden DVD.<br />

Starttermin: 20. September 2010<br />

Originaltitel: Nine US, IT 2009<br />

Genre: Musical<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Film 6/10<br />

Bildformat: Widescreen Bild 7/10<br />

(1.78 : 1), anamorph<br />

Tonformat: Dolby Digital 5.1 Ton 9/10<br />

Regie: Rob Marshall<br />

Darsteller: Daniel Day-Lewis,<br />

Bonus 8/10<br />

Penélope Cruz<br />

Schöne Oberfläche, wenig Tiefe – für einen unterhaltsamen<br />

Musical-Abend mit einem wirklich<br />

Laufzeit: 113 min<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

unglaublichen Ensemble reicht es aber allemal.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Anzeige<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 85


Blu-ray-Test l DVD<br />

In meinem Himmel<br />

Handlung: Pennsylvania, die<br />

1970er Jahre: Die junge Susie,<br />

gerade auf der Schwelle vom<br />

Kind zur jungen Frau, fällt einem<br />

Triebtäter zum Opfer. Gefangen<br />

in einer Zwischenwelt zwischen<br />

dem Paradies und der Welt der<br />

Lebenden, beobachtet sie ihre<br />

trauernde Familie, versucht mit<br />

allen Mitteln, ihre Lieben zu erreichen und sie vielleicht<br />

sogar auf die Spur ihres Mörders zu bringen.<br />

Film: Ob „In meinem Himmel“ funktioniert, hängt sicher<br />

stärker als bei anderen Filmen von der Erwartungshaltung<br />

des Zuschauers ab. Kennt man den Roman von Alice<br />

Sebold und erwartet eine vielschichtige Literaturverfilmung,<br />

die auch für kleinste Nuancen und die psychologische<br />

Tiefe des Buches passende filmische Ideen<br />

findet, wird man sicher nicht ganz glücklich mit Peter<br />

Jacksons Adaption. Als Thriller mit starkem Mystery-<br />

Überbau punktet die Geschichte dagegen von Anfang an.<br />

Sicher kann man dem Regisseur bei der Figurenentwicklung<br />

eine gewisse Eindimensionalität vorwerfen: George<br />

Harvey, dieser unscheinbare Serienmörder von nebenan,<br />

zweifelt keine Sekunde an sich oder seinen Taten. Doch<br />

angesichts des grandios-diabolischen Schauspiels von<br />

Stanley Tucci verzeiht man diesen dramaturgischen Makel<br />

nur allzu gern. Auch die zum Zeitpunkt des Drehs erst 15<br />

Jahre junge New Yorkerin Saoirse Ronan, die schon in<br />

„Abbitte“ eine Glanzleistung ablieferte, begeistert hier<br />

mit einer Performance, die man so von einer Hollywood-<br />

Einsteigerin einfach nicht erwartet. Die etablierten Kräfte<br />

Rachel Weisz und vor allem Mark Wahlberg sehen gegen<br />

dieses ganz unterschiedliche Duo kaum Land.<br />

DVD: Der Großteil des Films bietet ausgewogen-hochwertige<br />

Bilder und eine natürliche Farbgebung. Probleme<br />

mit dem Detailgrad und leichtes Bildrauschen gibt es<br />

besonders in hell ausgeleuchteten Totalen. Die Szenen<br />

in der Zwischenwelt gefallen mit gelungenem Color-<br />

Grading, das die Farben stark strahlen lässt und allem<br />

einen übernatürlichen Touch verleiht. Ab und an wird<br />

der Kontrast extrem angehoben, was aber stets als eindeutiges<br />

Stilmittel erkennbar ist. Der Sound überzeugt<br />

durchweg – die atmosphärische Musik füllt den Raum gut<br />

aus. Dass man der DVD kein einziges Extra spendiert hat,<br />

ist unverständlich, zumal die Blu-ray-Version mit einer<br />

prall gefüllten Bonusdisc ausgestattet ist. TW<br />

Mitte Ende August<br />

Hanna und Thomas, ein glückliches<br />

Paar Mitte Ende Dreißig.<br />

Ins neu erworbene Idyll eines<br />

Sommerhäuschens bei Berlin<br />

platzen unerwartet Thomas'<br />

Bruder Friedrich (von einer<br />

schweren Midlife-Crisis geplagt)<br />

und Hannas Nichte Augustine.<br />

Bald offenbaren sich unterschwellige<br />

Konflikte und eine offensichtliche erotische<br />

Anziehung in der neu entstandenen Gruppendynamik.<br />

Liebe, Freundschaft und Blutsbande werden auf eine<br />

harte Probe gestellt. Der Übergang vom lustvollen intellektuellen<br />

Geplänkel zum alles infrage stellenden<br />

existenzialistischen Drama kommt zwar etwas unvermittelt<br />

– dennoch brillieren die Schauspieler (allen<br />

voran Marie Bäumer und Milan Peschel) gerade in diesen<br />

schwierigen Szenen, verleihen ihren direkt aus dem Leben<br />

gegriffenen Figuren Glaubwürdigkeit und Charakter.<br />

Regisseur Sebastian Schipper bezeichnet seinen Film im<br />

22-minütigen Making-of als Song für Gitarre, Bass und<br />

Schlagzeug. Und das trifft es ziemlich genau: Ohne den<br />

Einsatz von künstlichem Licht, mit Handkameras und<br />

ohne jegliche Schnitte bringt er die Geschichte auf die<br />

Leinwand, was sich natürlich auch in der etwas rauen<br />

Bildqualität widerspiegelt.<br />

TW<br />

Stechend blaue Augen und ein Talent, wie man es nur<br />

ganz selten findet: Saoirse Ronan gehört die Zukunft<br />

Originaltitel: The Lovely Bones US, UK, NZ 2009<br />

Genre: Mystery/Thriller<br />

Vertrieb: Paramount Home<br />

Film 7/10<br />

Bildformat: Widescreen Bild 7,5/10<br />

(2.35 : 1), anamorph<br />

Tonformat: Dolby Digital 5.1 Ton 7/10<br />

Regie: Peter Jackson<br />

Bonus<br />

Darsteller: Saoirse Ronan, Rachel<br />

0,5/10<br />

Weisz, Stanley Tucci<br />

Laufzeit: 130 min<br />

Visuell berauschender und inhaltlich überzeugender<br />

Mystery-Thriller von Peter Jackson, mit<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

außergewöhnlichen Schauspielern besetzt.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Originaltitel: Mitte Ende August DE 2009<br />

Genre: Drama<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Film 7/10<br />

Bildformat: Widescreen Bild 6,5/10<br />

(1.85 : 1), anamorph<br />

Tonformat: Dolby Digital 5.1 Ton 5/10<br />

Regie: Sebastian Schipper<br />

Darsteller: Marie Bäumer, Milan<br />

Bonus 5,5/10<br />

Peschel, André Hennicke<br />

Laufzeit: 88 min<br />

Sowohl formal als auch vom fast improvisiert wirkenden<br />

Schauspiel her roh und ungeschliffen –<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

und gerade dadurch aufregend und interessant.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Adam<br />

Einer der Publikumslieblinge des<br />

letztjährigen Sundance-Filmfestivals<br />

ist nun auch in Deutschland<br />

auf DVD zu haben. „Adam“<br />

erzählt die wunderbare Liebesgeschichte<br />

zwischen Beth (Rose<br />

Byrne) und dem Titelhelden (Hugh<br />

Dancy), die bei aller Leichtigkeit<br />

doch immer auch einen ernsten<br />

und zerbrechlichen Unterton beibehält. Denn Adam lebt<br />

mit dem Asperger-Syndrom, einer speziellen Form des<br />

Autismus – sein Sozialverhalten ist unterentwickelt, er<br />

hat Probleme, zu erkennen, was seine Mitmenschen<br />

denken, geschweige denn fühlen. Rose schafft es, ihn<br />

Stück für Stück aus seinem Schneckenhaus zu locken.<br />

Sie zeigt ihm Seiten des Lebens, die er bisher nicht kannte,<br />

und lernt gleichzeitig selbst, die Welt und ihre Wunder<br />

durch Adams Augen noch einmal ganz neu zu entdecken.<br />

Für einen Independent-Film gibt es an der technischen<br />

Umsetzung wenig zu meckern. Die Bilder erreichen zwar<br />

nicht die Klarheit und den Detailreichtum wirklich großer<br />

Produktionen, bleiben aber immer leicht überdurchschnittlich<br />

und weisen kaum störende Bildfehler auf.<br />

Der Sound ist routiniert und zweckmäßig auf die Dialoge<br />

ausgerichtet, die sehr schönen Songs des Soundtracks<br />

dringen immer wieder raumfüllend aus den Boxen. TW<br />

Originaltitel: Adam US 2009<br />

Genre: Romanze<br />

Vertrieb: 20th Century Fox<br />

Film 7,5/10<br />

Bildformat: Widescreen Bild 6,5/10<br />

(2.35 : 1), anamorph<br />

Tonformat: Dolby Digital 5.1 Ton 6,5/10<br />

Regie: Max Mayer<br />

Darsteller: Hugh Dancy, Rose<br />

Bonus 6/10<br />

Byrne, Peter Gallagher<br />

Laufzeit: 95 min<br />

Eine jener seltenen, unglaublich sympathischen<br />

Indie-Perlen, bei denen man einfach nur dankbar<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

ist, dass man sie entdeckt hat.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Blind Side – Die große Chance<br />

Handlung: Grundlage für „Blind<br />

Side“ ist eine wahre, wenn<br />

auch unglaubliche Geschichte.<br />

Der märchenhafte Aufstieg des<br />

Michael Oher vom obdachlosen<br />

Problemkind zum Star der National<br />

Football League sorgte in den USA<br />

für Schlagzeilen – und im letzten<br />

Jahr auf der ganzen Welt für volle<br />

Kinosäle. Leigh Anne Tuohy, eine gut betuchte, resolute<br />

Geschäftsfrau mit dem Herz am rechten Fleck, nimmt den<br />

ruhigen Riesen aus reiner Nächstenliebe unter ihre Fittiche,<br />

gibt ihm ein Dach über dem Kopf, ein Zuhause und<br />

bald die grenzenlose und unbedingte Liebe einer Mutter.<br />

Gegen jeglichen Widerstand der Gesellschaft kämpft sie<br />

für ihren neuen Sohn, lehrt ihn Vertrauen in die Menschen<br />

und formt ihn vom Rohdiamanten zu Everybody's Darling,<br />

sowohl auf als auch neben dem Football-Feld.<br />

Film: Zugegeben: Es ist schon ein ziemlicher Schmachtfetzen,<br />

den man sich mit „Blind Side“ ins Haus holt –<br />

Sandra Bullocks Wechselspiel zwischen tougher Karrierefrau<br />

und liebender Mutter ist wirklich Oscar ® -reif<br />

wer bei diesem Film nicht die eine oder andere Träne<br />

verdrückt, muss wahrlich aus Stein gemacht sein. Die<br />

Story, die das Leben schrieb, hätte sich kein Drehbuchautor<br />

herzergreifender oder amerikanischer ausdenken<br />

können. Es ist die klassischste aller Geschichten: vom<br />

Tellerwäscher zum (Multi-)Millionär. Eigentlich konnte die<br />

Verfilmung nur scheitern. Zu groß schien die Kitschgefahr,<br />

zu unglaubwürdig das Sozialmärchen vom unverhofften<br />

Ausweg aus der Armut bis zum perfekten Happy End.<br />

Dass der Streifen dennoch funktioniert, ist vor allem<br />

einer grandiosen Sandra Bullock zu verdanken. Traumwandlerisch<br />

sicher gibt sie die resolute Südstaaten-Lady,<br />

die jeder Herausforderung des Lebens mutig – und stets<br />

mit einem herrlich trockenen Spruch auf den Lippen – ins<br />

Gesicht sieht. Ihre weiche, verletzliche Seite ist nur denen<br />

vorbehalten, die sie liebt.<br />

DVD: Wie man es von solch einer großen Produktion<br />

erwarten darf, überzeugt die Bildqualität beinahe auf<br />

ganzer Linie. Leichte Einbußen bei Kontrast und Schärfe<br />

sorgen für minimale Abzüge in der Wertung, dennoch<br />

bleibt der Gesamteindruck hochwertig und absolut sehenswert.<br />

Der Sound spielt nicht ganz in derselben Liga,<br />

besonders in den (wenigen) Football-Sequenzen hätten<br />

wir uns deutlich mehr Bass und eine ausdifferenziertere<br />

Signalortung gewünscht. Als Bonus bekommt man leider<br />

nur sieben Minuten an geschnittenen Szenen. TW<br />

Originaltitel: The Blind Side US 2009<br />

Genre: Drama<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Film 7,5/10<br />

Bildformat: Widescreen Bild 8/10<br />

(1.78 : 1), anamorph<br />

Tonformat: Dolby Digital 5.1 Ton 6/10<br />

Regie: John Lee Hancock<br />

Bonus<br />

Darsteller: Sandra Bullock, Quinton<br />

3/10<br />

Aaron, Tim McGraw<br />

Laufzeit: 123 min<br />

Eine wahre Geschichte, die Kraft gibt und Mut<br />

schenkt. Sandra Bullock zeigt sich von einer ungewohnten<br />

Seite und hält den ganzen Film auf Kurs.<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Bilder: 20th Century Fox, Paramount Home, Universum Film, Warner Home Video<br />

86<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Praxis l Gerätekauf<br />

KAUFBERATUNG<br />

Augen auf beim Schnäppchenkauf<br />

Hochglanzbeilagen in der Tageszeitung, angeblich spottbillige Restposten, palettenweise Sonderangebote in<br />

den Filialen – im Kampf um Umsatz ist den Elektronikmärkten fast jedes Mittel recht. Wir verraten Ihnen die<br />

Tricks der Marktführer und zeigen, wie Sie echte Schnäppchen von frechen Mogelpackungen unterscheiden.<br />

Geiz ist geil – und das nicht erst, seit eine<br />

Tochter der Metro-Gruppe die Deutschen<br />

mit dieser Botschaft in ihren<br />

TV-Spots und Anzeigenkampagnen im medialen<br />

24-Stunden-Stakkato bombardiert. Der Slogan<br />

ist Geschichte, die Mentalität hingegen geblieben:<br />

Ein schickes Heimkino mit allen Schikanen<br />

darf es gern sein, nur kosten muss es so wenig<br />

wie möglich. Doch Vorsicht: Wer allzu leichtgläubig<br />

auf „Tiefstpreise“ und andere Marketing-Instrumente<br />

vertraut, kann nach dem Kauf schnell<br />

herbe Enttäuschungen erleben. Mit den Tipps<br />

und Kniffen der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> umgehen Sie<br />

die typischsten Fallstricke.<br />

Preise vergleichen<br />

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Stellen<br />

Sie die Tiefstpreis-Behauptung der Prospekte<br />

auf den Prüfstand und konsultieren Sie Preisvergleiche<br />

wie www.idealo.de, www.preissuchmaschine.de,<br />

www.guenstiger.de oder www.<br />

gh.de im Internet. Schnell erkennen Sie hier,<br />

ob das Angebot wirklich konkurrenzfähig ist.<br />

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, das Produkt<br />

auch bei einem seriösen Internethändler<br />

zu bestellen. Diesen erkennen Sie an positiven<br />

Bewertungen in den genannten Vergleichsdiens-<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Media Markt<br />

88<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Viele Discounter haben die Zeichen der Zeit erkannt und ködern die Kunden mit zusätzlichen Services wie Vor-Ort-<br />

Installation oder einer Tiefpreisgarantie, die greift, wenn ein Mitbewerber das gleiche Gerät günstiger anbietet<br />

ten, dem Vorhandensein eines vollständigen<br />

Impressums samt AGB auf der Website und flexiblen<br />

Bezahlmöglichkeiten per Kreditkarte, auf<br />

Rechnung bzw. über Anbieter wie Paypal oder<br />

Moneybookers. Finger weg von Unternehmen,<br />

die ausschließlich gegen Vorkasse liefern!<br />

Onlinebestellungen sind dabei besser als ihr<br />

Ruf: Das Gerät wird Ihnen von Speditionen oder<br />

Paketlieferanten in der Regel bis ins Wohnzimmer<br />

getragen, in vielen Fällen sogar angeschlossen<br />

und im Rahmen einer Kurzeinweisung<br />

in Grundzügen erklärt. Auch eine telefonische<br />

Produktberatung ist mittlerweile Usus. Außerdem<br />

haben Sie beim Einkauf im weltweiten<br />

Datennetz das Recht, binnen 14 Tagen ohne Angaben<br />

von Gründen von der Bestellung zurückzutreten.<br />

Viele Anbieter räumen Ihnen darüber<br />

hinaus eine verlängerte Frist von einem Monat<br />

oder mehr ein. Alternativ bietet es sich an, den<br />

Wunschhändler vor Ort mit dem preiswerteren<br />

Konkurrenzangebot zu konfrontieren. Häufig signalisiert<br />

der Verkäufer dann Kompromissbereitschaft<br />

und kommt Ihnen entgegen. Schließlich<br />

ist er gerade bei größeren Anschaffungen daran<br />

interessiert, dass der Umsatz in seiner eigenen<br />

Kasse landet. Falls der Preis nicht zu verhandeln<br />

ist, lässt sich oft im Bereich von Gratiszugaben<br />

etwas machen. Ein High-End-HDMI-Kabel oder<br />

eine lernfähige Universalfernbedienung für den<br />

LCD-Fernseher als herausgehandelte Beigabe<br />

sind sicherlich kein schlechter Deal.<br />

Sondermodelle entlarven<br />

Schwierig wird es, wenn große Ketten auf Sondermodelle<br />

mit eigenen Typenbezeichnungen<br />

setzen, bei denen kein direkter Preisvergleich<br />

möglich ist. Ein Paradebeispiel sind etwa die<br />

Ambilight-TVs von Philips aus der PFL8404-<br />

Serie, die mit den Kennungen 8654, 8684 und<br />

8694 bei Media Markt, Saturn und Euronics<br />

mit aufgewerteten Ausstattungsmerkmalen wie<br />

Glasfuß und Designerfernbedienung im Sortiment<br />

herumschwirren. Hier müssen Sie individuell<br />

entscheiden, ob die Extras den zum Teil<br />

kräftigen Aufschlag rechtfertigen.<br />

In vielen Fällen sind die mit den Herstellern<br />

ausgehandelten Sondermodelle allerdings ausstattungsgleich<br />

zu dem bei der Konkurrenz angebotenen<br />

Standard. Dann geht es lediglich<br />

darum, den Kunden über eine künstlich überhöhte<br />

unverbindliche Preisempfehlung (UVP)<br />

einen besonders hohen Nachlass vorzugaukeln.<br />

Aufhorchen sollten Sie, wenn ein Gerät auf der<br />

Herstellerseite gar nicht oder nur mit dürftigen<br />

Angaben gelistet wird. In solchen Fällen führen<br />

Recherchen in der Suchmaschine Google, bei<br />

der die Modellbezeichnung des vermeintlichen<br />

Klons als Stichwort eingegeben wird, meist<br />

schnell zu entlarvenden Einträgen in einschlägigen<br />

Heimkinoforen.<br />

Ladenhüter aufspüren<br />

Es ist ebenfalls kein Geheimnis, dass sich in<br />

vielen Lagerräumen veraltete AV-Receiver, Set-<br />

Top-Boxen und Projektoren aus Vorjahresserien<br />

türmen, die nach Möglichkeit noch in klingende<br />

Münze umgewandelt werden müssen. Deshalb<br />

sollten Sie jeden Prospekt und jedes Schild im<br />

Laden kritisch hinterfragen und nicht nur die angegebenen<br />

Werte abklopfen, sondern vor allem<br />

darauf achten, welche Angaben fehlen. Ein typisches<br />

Beispiel: Im Zeitalter von Full-HD ist bei<br />

Fernsehern stets höchste Wachsamkeit gefragt,<br />

wenn jegliche Hinweise zur maximalen Bild-<br />

Frau Sprotte, welche Rechte haben Verbraucher, wenn im<br />

Prospekt gelistete Produkteigenschaften fehlerhaft sind oder<br />

„Werbeversprechen“ nicht eingehalten werden?<br />

Neben dem 14-tägigen Widerrufsrecht bei einem Online-Kauf,<br />

für das gar keine Angabe von Gründen nötig ist, stehen dem<br />

Käufer Ansprüche aus der Sach- und Rechtsmangelhaftung –<br />

landläufig Gewährleistungsrecht genannt – zu. Es greift<br />

sowohl beim Kauf im Netz als auch im Geschäft. Im Falle<br />

eines Sachmangels, wozu Beschädigungen und Funktionsfehler<br />

zählen, stehen dem Verbraucher folgende Rechte zu:<br />

Nacherfüllung, also Nachlieferung bzw. Reparatur (nach<br />

Wahl des Käufers), nach fehlgeschlagener Nacherfüllung<br />

Rücktritt inkl. Rückabwicklung (Geld zurück), Minderung des<br />

Kaufpreises, Schadenersatz und ggf. Ersatz vergeblicher Aufwendungen.<br />

Muss der Verbraucher bei der Beratung im Geschäft gezielt beim Verkäufer<br />

rückfragen oder kann er sich auf gedruckte Angaben verlassen?<br />

Seit der Schuldrechtsreform im Jahr 2002 ist die Mangelfreiheit der Kaufsache<br />

zu einer Hauptleistungspflicht geworden. Zu der „vereinbarten Beschaffenheit“,<br />

ohne die eine Kaufsache mangelhaft ist, zählen seitdem<br />

auch die Eigenschaften, die der Käufer aufgrund öffentlicher Äußerungen<br />

des Herstellers oder seiner Gehilfen erwarten konnte. Zu übertriebene<br />

INTERVIEW<br />

„Übertriebene Produktwerbung ist auch ein Mangel“<br />

Vielfältige Rechte des Verbrauchers bei fehlerhaften Angaben im Prospekt<br />

Susanne Sprotte,<br />

Rechtsexpertin<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />

Werbung kann also dazu führen, dass die angebotene Kaufsache<br />

mangelbehaftet ist. Dazu genügen bereits gedruckte<br />

Angaben. Die so genannte „zugesicherte Eigenschaft“ ist<br />

nicht mehr Grundlage für die Auslösung von Sachmangelrechten.<br />

Der Gesetzgeber geht davon aus, dass Zusicherungen<br />

im Rahmen der vereinbarten Eigenschaften enthalten sind.<br />

Zu welcher Vorgehensweise raten Sie, um nachträgliche Enttäuschungen<br />

zu ersparen? Gibt es Kniffe, mit denen man sich<br />

ein Rücktrittsrecht vom Kaufvertrag sichern kann?<br />

Vor nachträglichen Enttäuschungen ist der Käufer bereits insofern<br />

per Gesetz (vgl. § 476 BGB) geschützt, als dass innerhalb<br />

der ersten sechs Monate nach Übergabe zu Gunsten des Käufers<br />

vermutet wird, dass der Mangel bereits bei der Übergabe bestand –<br />

es sei denn, der Verkäufer kann das Gegenteil nachweisen. Schwieriger<br />

ist es bei einer mangelfreien Sache, wenn der Käufer feststellt, dass ihm<br />

das gekaufte Produkt doch nicht gefällt. Da es – anders als beim Online-<br />

Kauf – ein „automatisches“ 14-tägiges Widerrufsrecht bei einem Kauf<br />

im Geschäft nicht gibt, bleibt hier nur das Verhandlungsgeschick des<br />

Kunden oder die Kulanz des Verkäufers.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 89


Praxis l Gerätekauf<br />

auflösung fehlen. Häufig handelt es sich dann<br />

um Relikte aus der Prä-HD-Ära, die mit PC-optimierten<br />

Panels und Auflösungen wie 1 024 × 768<br />

Bildpunkten die brillanten Bilder von Das Erste<br />

HD und ZDF HD nur gestaucht darstellen können.<br />

Auch im Bereich Energiebedarf hat sich durch die<br />

Öko-Design-Richtlinien der EU viel getan. Wenn<br />

LCD-Fernseher mit Werten um die 200 Watt ins<br />

Spiel kommen, sollten die Alarmglocken schrillen.<br />

Möchten Sie das neue Gerät gern so schnell<br />

wie möglich im eigenen Wohnzimmer stehen<br />

haben und die Kaufentscheidung nicht auf den<br />

nächsten Tag verschieben, lassen Sie sich vom<br />

Verkäufer zumindest die Bedienungsanleitung<br />

aus dem Karton herauskamen und überfliegen<br />

Sie die technischen Daten bezüglich möglicher<br />

K.-o.-Kriterien. Steht das Gerät erst einmal im<br />

Hi-Fi-Rack, fehlt erfahrungsgemäß der Antrieb,<br />

es noch einmal umzutauschen.<br />

Geschönte Angaben erkennen<br />

Kein Papier ist so geduldig wie jenes, auf dem<br />

Werbeprospekte gedruckt werden. „Versehentlich“<br />

übernommene Angaben zur Maximalleistung<br />

eines anderen AV-Receivers sind ebenso<br />

an der Tagesordnung wie praxisferne Werte zum<br />

maximalen Kontrastverhältnis, die allenfalls in<br />

Laborszenarien gemessen werden und mit dem<br />

Alltag im eigenen Wohnzimmer rein gar nichts<br />

zu tun haben. Hinterfragen Sie grundsätzlich<br />

alles, was Ihnen an Zahlenmaterial vorgesetzt<br />

wird. Schon ein Blick auf die Messungen unseres<br />

Testlabors in den Wertungstabellen der<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> kann Ihnen manch ärgerliche<br />

und teure Entäuschung ersparen.<br />

Misstrauen Sie insbesondere der gern herangezogenen<br />

„Musikleistung“, wenn es um die<br />

Leistung von Audiokomponenten geht. Diese<br />

nicht genormte Angabe ist eine Erfindung der<br />

PR-Abteilungen, um qualitativ minderwertige<br />

Technik in besseres Licht zu rücken. Das gilt erst<br />

recht für die bei Discountern beliebte Angabe<br />

PMPO (Peak Music Power Output), die letztlich<br />

nur aussagt, mit welcher Leistung Sie einen<br />

Lautsprecher für den Bruchteil einer Sekunde<br />

versorgen könnten, ehe Membran oder andere<br />

Bauteile das Zeitliche segnen. Die einzige<br />

belastbare Angabe ist die Nennleistung, auch<br />

Sinusleistung genannt, die dank einer elektrisch<br />

genau definierten Methode eine Vergleichbarkeit<br />

gewährleistet.<br />

Verlassen Sie sich nicht allein auf die Aussagen<br />

des Verkäufers. Selbst ein Fachhändler favorisiert<br />

gern ihm besonders gewogene Unternehmen<br />

und redet die Konkurrenz kleiner, als es<br />

sein müsste. Damit er Sie optimal beraten kann,<br />

muss er außerdem Ihre Ansprüche genau kennen.<br />

Dass Sie beispielsweise damit liebäugeln,<br />

Ihre komplette Musiksammlung zu digitalisieren<br />

und über das Netzwerk vom PC zum AV-Receiver<br />

zu streamen, beeinflusst die Wahl des am<br />

besten geeigneten Geräts massiv. Umreißen Sie<br />

Ihre Bedürfnisse und Vorstellungen also so detailliert<br />

wie möglich und suchen Sie sich lieber<br />

einen anderen Ansprechpartner, wenn Ihnen<br />

trotzdem nur Standardfloskeln um die Ohren<br />

gehauen werden.<br />

Kein Geheimnis ist, dass sich bei vielen Heimkinokomponenten<br />

die Preisschraube dauerhaft<br />

nach unten dreht. Gerade im Vorfeld der IFA verbieten<br />

sich Impulskäufe eigentlich von selbst.<br />

Nach der Messe kann man entweder bereits die<br />

nächste Generation mit größerer Zukunftssicherheit<br />

und mehr Funktionalität für vergleichbares<br />

Geld erstehen oder bewusst das dann deutlich<br />

im Preis reduzierte Vorgängermodell wählen,<br />

wenn man auf die von der Industrie eingeführten<br />

Neuerungen verzichten kann.<br />

Fazit<br />

Mit unseren Empfehlungen verfügen Sie über<br />

das Know-how, damit Ihnen böse Überraschungen<br />

bei künftigen Neuanschaffungen<br />

erspart bleiben. Denken Sie auch an das Vier-<br />

Augen-Prinzip – ein technisch versierter Freund<br />

oder Bekannter an Ihrer Seite kann helfen,<br />

Fehlberatungen mit ärgerlichen Folgen durch<br />

gezielte Nachfragen zu verhindern. Damit dürfte<br />

einem rundum erfreulichen Einkaufserlebnis<br />

bei Ihrem nächsten Ausflug in die spannende<br />

Welt der Unterhaltungselektronik nichts mehr<br />

im Wege stehen.<br />

Alexander Rösch<br />

Check: Prüfsteine beim Gerätekauf<br />

Aktualität:<br />

Handelt es sich um ein Produkt der aktuellen<br />

Modellreihe, die auf der Homepage des<br />

Unternehmens präsentiert wird? Andernfalls<br />

empfiehlt sich ein genauer Abgleich der Ausstattungsliste,<br />

um fehlende oder veraltete<br />

Funktionen zu enttarnen.<br />

Einsatzzweck:<br />

Welche Ansprüche stellen Sie konkret an das<br />

Gerät? Ein High-End-Fernseher mit Triple-Tuner<br />

(Sat, Kabel, DVB-T) ist teurer als ein Modell,<br />

das nur einen Empfangsweg unterstützt. Orientieren<br />

Sie sich am eigenen Bedarf.<br />

Grauimporte:<br />

Liegt dem Gerät eine deutschsprachige Bedienungsanleitung<br />

bei? Andernfalls handelt<br />

es sich oft um Grauimporte aus anderen EU-<br />

Ländern, für die Hersteller im Schadensfall<br />

Garantieleistungen verweigern.<br />

Sparpotenzial:<br />

Hersteller bieten für gewöhnlich Varianten<br />

mit unterschiedlichen Ausstattungsstufen an.<br />

Wenn z. B. Streaming oder Internet-TV für Sie<br />

uninteressant sind, entscheiden Sie sich für<br />

das abgespeckte – und damit günstigere – Basismodell.<br />

Service:<br />

Wird das Gerät im Schadensfall bei Ihnen zu<br />

Hause abgeholt oder müssen Sie es selbst zur<br />

Post schleppen? Stellt der Händler ein Ersatzgerät<br />

während der Reparatur? Entsprechende<br />

Zusatzleistungen rechtfertigen ggf. einen höheren<br />

Anschaffungspreis.<br />

Testberichte:<br />

Prüfen Sie vor dem Kauf in der Testübersicht<br />

der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> (S. 94f.), ob unsere Experten<br />

eine Empfehlung aussprechen. Ziehen Sie<br />

alternativ Vergleiche anderer Medien heran<br />

(www.testberichte.de).<br />

Mit Bedacht entscheiden<br />

Nichts ist ärgerlicher, als mehrere Hundert<br />

oder gar Tausend Euro zu investieren und im<br />

Nachhinein mit seiner Entscheidung unzufrieden<br />

zu sein. Auch, wenn es schwerfällt:<br />

Brechen Sie nichts über das Knie, sondern<br />

sondieren Sie zunächst in aller Ruhe das Angebot<br />

in der jeweiligen Geräteklasse. Bieten<br />

Konkurrenten möglicherweise mehr Leistung<br />

für weniger Geld, trumpfen mit exklusiven Entwicklungen<br />

zur Verbesserung von Bild- und<br />

Tonqualität auf oder bieten am Anschlussfeld<br />

etwa den vierten HDMI-Eingang, den Sie aufgrund<br />

Ihres großen Heimkinofuhrparks beim<br />

bisherigen Favoriten schmerzlich vermissen?<br />

Produktschilder im Laden informieren häufig nur oberflächlich über technische Eigenschaften sowie Vor- und<br />

Nachteile eines Geräts und ersetzen in den wenigsten Fällen den Blick in das Datenblatt des Herstellers<br />

90<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


Die verborgenen Talente der Flachmänner<br />

Aus kryptischen Bezeichnungen wie etwa 46PFL8605K lässt sich mit bestem Willen lediglich die Bildschirmgröße<br />

ablesen. Wir schlüsseln die Serien aktueller Flachbildfernseher auf und erläutern Ihnen, welche Zusatzfunktionen<br />

die Hersteller den jeweiligen Geräteklassen spendieren.<br />

Flachbildfernseher präsentieren sich<br />

schon lange nicht mehr nur als schnöde<br />

TV-Empfänger. Aktuelle Geräte lassen die<br />

Vorjahresmodelle in Sachen Ausstattung oft<br />

reichlich blass aussehen. Die Full-HD-Auflösung<br />

mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten gehört indes zum<br />

Standard, und einige Hersteller locken gar mit<br />

einer 3-D-Darstellung in ebendieser Auflösung.<br />

Um den Fernsehalltag weiter zu verschönern,<br />

verfügen viele Geräte über sogenannte Triple-<br />

Tuner (DVB-C, DVB-T und DVB-S) und einen persönlichen<br />

Videorekorder (PVR) zum Aufnehmen<br />

von Sendungen. Alle hier aufgelisteten Produkte<br />

verfügen zudem über eine CI-Plus-Schnittstelle;<br />

einen zusätzlichen Receiver für RTL und Pro<br />

Sieben in HDTV benötigen Sie daher nicht mehr.<br />

So sind Sie bestens für den digitalen Empfang<br />

über Kabel, Satellit und Antenne gerüstet. Einige<br />

High-End-Modelle offerieren Doppeltuner – so<br />

können Sie ein Programm digital aufzeichnen<br />

und ein weiteres schauen. Die aktuellen Klassen<br />

verlieren auch nicht den Anschluss und nehmen<br />

ferner kabellos per WLAN Kontakt mit Ihrem<br />

Netzwerk und dem Internet auf. Im Folgenden<br />

entschlüsseln wir die TV-Serien der wichtigsten<br />

Hersteller, sodass Sie genau wissen, welche Modelle<br />

für Sie interessant sein könnten. Die Kästen<br />

starten im übrigen immer mit dem Topmodell des<br />

jeweiligen Herstellers.<br />

LG<br />

Loewe<br />

LE-Serie nein ja (extern) ja DVB-C,<br />

DVB-T<br />

PK-Serie nein ja (extern) ja DVB-C,<br />

DVB-T<br />

LG 3-D WLAN Internetangebote<br />

Tuner<br />

LX-Serie ja ja (extern) ja DVB-C,<br />

DVB-T<br />

PVR- DLNA<br />

Funktion<br />

nein ja<br />

nein<br />

nein<br />

ja<br />

ja<br />

Reference-<br />

Serie<br />

Individual-<br />

Serie<br />

nein<br />

nein<br />

ja nein<br />

(intern)<br />

ja ja<br />

(intern)<br />

Tuner<br />

DVB-C, DVB-T, ja<br />

DVB-S; alles<br />

Doppeltuner<br />

DVB-C, DVB-T, ja<br />

DVB-S Doppeltuner<br />

(optional)<br />

Xelos-Serie nein nein nein DVB-C, DVB-T, ja<br />

DVB-S optional<br />

Loewe 3-D WLAN Internetangebote<br />

PVR- DLNA<br />

Funktion<br />

ja<br />

ja<br />

nein<br />

Bilder: LG, Loewe, Media-Saturn-Holding, Metz, Panasonic, Philips, Samsung, Sharp, Sony GmbH<br />

Notizen aus dem Testlabor: LGs<br />

aktuelle <strong>LED</strong>-LCD-Garde besteht<br />

aus wahren Multimedia-Wundern<br />

und spielt per USB und DLNA alle<br />

gängigen Formate ab, natürlich<br />

Panasonic<br />

Panasonic 3-D WLAN Internetangebote<br />

Tuner<br />

VT20E-<br />

Serie<br />

V20E-<br />

Serie<br />

GW20-<br />

Serie<br />

Notizen aus dem Testlabor: Panasonic<br />

macht keine Ausnahme,<br />

auch die Einstiegsmodelle verfügen<br />

über den vollen Funktionsumfang.<br />

Den Unterschied zwischen<br />

ja<br />

nein<br />

nein<br />

auch in Full-HD-Auflösung. Schon<br />

in der Einstiegsklasse verfügen die<br />

Geräte über Netzzugriff; beachten<br />

Sie aber das Fehlen eines digitalen<br />

Satellitentuners bei allen Klassen.<br />

ja ja<br />

(extern)<br />

ja ja<br />

(extern)<br />

ja ja<br />

(extern)<br />

DVB-C, DVB-T,<br />

DVB-S<br />

DVB-C, DVB-T,<br />

DVB-S<br />

DVB-C, DVB-T,<br />

DVB-S<br />

PVR- DLNA<br />

Funktion<br />

den Serien macht 3-D. Plasmageräte<br />

erkennen Sie übrigens am<br />

„P“ im Produktnamen, <strong>LED</strong>-LCDs<br />

werden mit einem „L“ vor der Bildschirmgröße<br />

kenntlich gemacht.<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

Notizen aus dem Testlabor: Loewe<br />

grenzt klar ab beim Einstiegsmodell<br />

müssen Sie auf Funktionen<br />

verzichten. Die Individual-Serie<br />

überzeugt nicht nur beim Umfang,<br />

Metz<br />

Primus-<br />

Serie<br />

Sirius-<br />

Serie<br />

Caleo-<br />

Serie<br />

Tuner<br />

nein nein nein DVB-C, DVB-T,<br />

DVB-S Doppeltuner<br />

(optional)<br />

nein nein nein DVB-C,<br />

DVB-T<br />

nein nein nein DVB-C, DVB-T mit<br />

Doppeltuner,<br />

DVB-S (optional)<br />

Notizen aus dem Testlabor: Metz<br />

konzentriert sich voll und ganz<br />

auf TV-Funktionen. Hier haben die<br />

Ingenieure ganze Arbeit geleistet,<br />

vor allem die PVR-Funktionen<br />

auch die Qualität kann sich sehen<br />

lassen. Wir empfehlen Ihnen bei<br />

Loewe die goldene Mitte, TV-Enthusiasten<br />

kommen aber an der<br />

Reference-Serie nicht vorbei.<br />

Metz 3-D WLAN Internetangebote<br />

PVR- DLNA<br />

Funktion<br />

ja nein<br />

ja nein<br />

(optional)<br />

ja<br />

nein<br />

überzeugten uns. Auch bei der<br />

Verarbeitung punkten die Geräte.<br />

Ob die vergleichsweise magere<br />

Ausstattung ausreichend ist,<br />

muss jeder für sich entscheiden.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 91


Praxis l Workshop<br />

Philips<br />

Philips 3-D WLAN Internetangebote<br />

Tuner<br />

9000er-<br />

Serie<br />

8000er-<br />

Serie<br />

7000er-<br />

Serie<br />

ja (per Firmware- ja ja<br />

Update voraussichtlich<br />

im<br />

(intern)<br />

August)<br />

ja (per Firmware- ja ja<br />

Update voraussichtlich<br />

im<br />

(extern)<br />

August)<br />

nein<br />

Notizen aus dem Testlabor: Auch<br />

bei Philips zieht sich die Ausstattungsvielfalt<br />

durch alle Serien. Lediglich<br />

3-D bleibt den oberen Klassen<br />

vorbehalten und ist dort erst<br />

ja ja<br />

(extern)<br />

DVB-C,<br />

DVB-T,<br />

DVB-S<br />

DVB-C,<br />

DVB-T,<br />

DVB-S<br />

DVB-C,<br />

DVB-T<br />

PVR- DLNA<br />

Funktion<br />

Nein Ja<br />

Nein<br />

Nein<br />

ab 40 Zoll möglich. Die wichtigsten<br />

Ausstattungsmerkmale finden sich<br />

in allen Klassen wieder, beachten<br />

Sie aber den fehlenden Satellitentuner<br />

in der 7000er-Serie.<br />

Ja<br />

Ja<br />

Samsung<br />

Samsung 3-D WLAN<br />

9000er-<br />

Serie<br />

8000er-<br />

Serie<br />

7000er-<br />

Serie<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

Tuner<br />

Internetangebote<br />

PVR- DLNA<br />

Funktion<br />

ja ja DVB-C, DVB-T ja ja<br />

(extern)<br />

ja ja<br />

(extern)<br />

ja ja<br />

(extern)<br />

DVB-C, DVB-T,<br />

DVB-S<br />

DVB-C, DVB-T,<br />

DVB-S<br />

Notizen aus dem Testlabor: Samsung<br />

setzt voll auf 3-D, die passenden<br />

aktiven Shutter-Brillen<br />

müssen Sie jedoch separat erwerben.<br />

Ärgerlich: Getätigte Aufnahmen<br />

können nur am selben Gerät<br />

wiedergegeben werden. Unbedingt<br />

beachten: Das Topmodell verfügt<br />

aufgrund der geringen Bautiefe<br />

nicht über einen DVB-S-Tuner.<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

Sony<br />

Sony 3-D WLAN Internetangebote<br />

Tuner<br />

Signature-<br />

LX-Serie<br />

Cinematic-<br />

HX-Serie<br />

Presence-<br />

NX-Serie<br />

Essential-BX-/<br />

EX-Serie<br />

ja<br />

ja<br />

nein<br />

nein<br />

ja ja<br />

(intern)<br />

ja ja<br />

(extern)<br />

ja ja<br />

(intern)<br />

ja ja<br />

(extern)<br />

DVB-C, DVB-T,<br />

DVB-S<br />

DVB-C, DVB-T,<br />

DVB-S<br />

DVB-C, DVB-T,<br />

DVB-S<br />

DVB-C, DVB-T,<br />

DVB-S<br />

PVR- DLNA<br />

Funktion<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

Notizen aus dem Testlabor: Vorbildlich:<br />

Sony umschreibt seine<br />

Serien seit Neuestem mit Begriffen,<br />

die die Ausrichtung des TVs<br />

erläutern. Zwei Serien stellen Bilder<br />

dreidimensional dar, die geeigneten<br />

Brillen sind aber nur bei<br />

der LX-Reihe inklusive. Ansonsten<br />

verfügt selbst die Einstiegsklasse<br />

über die wichtigsten Funktionen.<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

Toshiba<br />

*ab 743-Reihe<br />

Notizen aus dem Testlabor: Toshiba<br />

setzt zwar voll auf Streaming,<br />

im Testlabor fiel aber die mangelnde<br />

Formatunterstützung auf. Die<br />

X1-Serie, der sogenannte Cell-TV,<br />

Toshiba 3-D WLAN Internetangebote<br />

Tuner<br />

PVR- DLNA<br />

Funktion<br />

X1-Serie ja ja (intern) ja DVB-C, DVB-T, DVB-S, ja ja<br />

parallele Aufzeichnung<br />

verschiedener<br />

Programme möglich<br />

WL-Serie nein ja (extern) ja DVB-C, DVB-T, DVB-S nein ja<br />

VL-Serie nein ja (extern) ja DVB-C, DVB-T, DVB-S* nein ja<br />

SL-Serie nein ja (extern) nein DVB-C, DVB-T nein ja<br />

XV-Serie nein ja (extern) nein DVB-C, DVB-T, DVB-S* nein ja<br />

RV-Serie nein ja (extern) nein DVB-C, DVB-T nein ja<br />

ist zumindest auf dem Papier über<br />

jeden Zweifel erhaben. Aufpassen<br />

müssen Kunden bei der RV- und<br />

SL-Serie, denn diesen fehlt ein<br />

Sat-Tuner.<br />

Sharp<br />

Notizen aus dem Testlabor:<br />

Sharps aktuelle <strong>LED</strong>-LCD-Generation<br />

überzeugt vor allem bei<br />

der Multimedia-Wiedergabe und<br />

spielt selbst Apples Quicktime-<br />

Format ab. Über DLNA werden<br />

leider keine Videos wiedergegeben.<br />

3-D und WLAN sind bei<br />

anderen Herstellern schon Standard,<br />

Sharp muss hier aufholen.<br />

Sharp 3-D WLAN Internetangebote<br />

Tuner<br />

LE-Serie nein nein nein DVB-C, DVB-T<br />

nur Time-Shift<br />

PVR-Funktion<br />

Nur Time-<br />

Shift<br />

DLNA<br />

ja<br />

INTERVIEW<br />

„Gestensteuerung von der Couch“<br />

Das brauchen Sie zur Aufzeichnung<br />

Bieten Sie Zubehör<br />

an, um das Interneterlebnis<br />

zu verbessern?<br />

Etwa eine Webcam<br />

oder Tastatur?<br />

Wir legen unseren Fokus<br />

auf die gesamte<br />

Home-Entertainment-Ausstattung.<br />

Angefangen von TVs<br />

über Zuspieler wie<br />

Blu-ray-Player bis<br />

hin zu großen 5.1-<br />

Blu-ray-Home-Cinema-Komplettanlagen.<br />

Produkte,<br />

die über Zugang zum Internet<br />

verfügen, haben beispielsweise<br />

Nils Seib, Manager<br />

Public Relations LG<br />

Electronics Deutschland<br />

GmbH<br />

einen extra Knopf auf<br />

der Fernbedienung,<br />

um direkt auf Onlineangebote<br />

zuzugreifen.<br />

Unsere Magic-Motion-Fernbedienung<br />

beim LX9500 lässt<br />

die Gestensteuerung<br />

von TV-Inhalten direkt<br />

von der Couch aus zu.<br />

Weitere Angebote für<br />

eine einfache Handhabung<br />

planen wir in den<br />

nächsten Monaten –<br />

alleine und auch mit Partnern.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Bei Metz und Loewe können Sie<br />

direkt loslegen, die Fernseher<br />

haben die Festplatte bereits integriert.<br />

Bei Loewe sind die Aufnahmen<br />

aber nur an Geräten des<br />

Herstellers abspielbar. Bei den aktuellen<br />

Modellen von Panasonic<br />

und Samsung müssen Sie einen<br />

Datenspeicher per USB anschließen.<br />

In unserem Test wurden aber<br />

nur externe Festplatten erkannt<br />

und USB-Sticks aufgrund zu geringer<br />

Datenrate stets abgelehnt.<br />

Die Aufnahmen sind verschlüsselt<br />

und können nur am gleichen Gerät<br />

wiedergegeben werden.<br />

92<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010


So erleben Sie 3-D im Wohnzimmer<br />

Voraussetzung für die greifbaren Welten ist<br />

selbstverständlich ein 3-D-fähiger Fernseher<br />

mit HDMI-1.4-Schnittstelle; geeignete Modelle<br />

entnehmen Sie unserer Übersicht. Zusätzlich<br />

benötigen Sie noch aktive Shutter-Brillen. Diese<br />

liegen entweder bei oder müssen separat<br />

erworben werden, auch darauf weisen wir Sie in<br />

unserer Übersicht hin.<br />

Samsung bietet zwei Brillen und die 3-D-Blu-ray<br />

„Monsters und Aliens“ für 199 Euro im Set an. Die<br />

Brillen liegen im übrigen keinem 3-D-tauglichen<br />

<strong>LED</strong>-LCD oder Blu-ray-Player des Herstellers bei<br />

INTERVIEW<br />

„TV als Herzstück“<br />

Frank Eschholz, Produktmanager<br />

Toshiba<br />

Consumer Products<br />

Wie sehen Sie die Zukunft<br />

eines Flachbildfernsehers<br />

in einem multimedialen<br />

Haushalt?<br />

Es besteht die Tendenz,<br />

dass Fernseher immer mehr<br />

zum Herzstück im multimedialen<br />

Haushalt werden. TVs<br />

sind bereits heute als Medienserver<br />

einsetzbar, und<br />

es ist davon auszugehen,<br />

dass es in Zukunft weitere<br />

Funktionen geben wird, die<br />

dazu führen, dass Fernseher eine tragendere Rolle<br />

im Heimnetzwerk einnehmen. Außerdem werden in<br />

Zukunft mit dem Fernseher ausgeweitete Recording-<br />

Funktionen möglich sein.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Diese Internetangebote sind sinnvoll<br />

Die Internetinhalte aktueller<br />

Flachbildfernseher sind eine<br />

nette Dreingabe. So haben Sie<br />

vom Sofa aus etwa Zugriff auf<br />

das Videoportal Youtube oder<br />

die Mediathek des ZDF. Auch<br />

Nachrichtenportale und Internetradios<br />

sind durchaus sinnvoll.<br />

Die Handhabung über die<br />

Fernbedienung gerät dagegen<br />

oft umständlich.<br />

Externe WLAN-Module finden über USB Anschluss an Ihren<br />

Fernseher. In puncto Leistung unterscheiden sich externe und<br />

interne Lösungen nicht.<br />

Neben der Bildqualität kann mittlerweile auch<br />

die Ausstattung die Kaufentscheidung maßgeblich<br />

beeinflussen. Mit unserer Übersicht<br />

verlieren Sie sich nicht im Dschungel der Produktbezeichnungen<br />

und wissen sofort, was<br />

welcher Fernseher leistet. Über die Implementierung<br />

hinaus offenbaren sich selbstverständlich<br />

auch qualitative Unterschiede der Funktionen<br />

bei den einzelnen Herstellern. In unserem<br />

Testlabor prüfen wir diese in jedem Durchlauf<br />

intensiv; anhand unserer Testberichte können<br />

Sie sich ein genaues Bild von deren<br />

Güte machen.<br />

Dennis Schirrmacher<br />

INTERVIEW<br />

„Bewegungssensor mit automatischer Gesichtserkennung“<br />

Aktuelle Flachbildfernseher bieten eine Fülle von Zusatzfunktionen.<br />

Die Internetmöglichkeiten machen dabei nur einen<br />

kleinen Teil des Ganzen aus. Mit welchen weiteren Funktionen<br />

können wir in absehbarer Zeit rechnen?<br />

Abgesehen von der immer stärkeren Vernetzung unserer<br />

Heimkinoprodukte – untereinander und mit dem Internet –<br />

spielt das Thema Stromsparen für uns eine entscheidende<br />

Rolle. Fast alle Bravia-LCD- Fernseher verfügen über einen<br />

Sensor, der die Helligkeit des TV-Bildes an das Umgebungslicht<br />

anpasst. In dunklen Räumen ist schließlich weniger<br />

Energie zur Ausleuchtung des Bildes nötig. Die Geräte aus der<br />

Martin Winkler, Commercial<br />

Director Sony<br />

Deutschland GmbH<br />

LX9-Serie zum Beispiel verfügen zusätzlich über einen integrierten<br />

Bewegungssensor mit automatischer Gesichtserkennung,<br />

der das Umfeld vor dem TV-Gerät abtastet und erkennt,<br />

ob jemand vor dem Fernseher sitzt und auf den Fernseher<br />

schaut. Ist das nicht der Fall, fällt die Bildschirmhelligkeit auf<br />

50 Prozent. Auch das spart Strom. Ein interessanter Nebeneffekt:<br />

Der Sensor richtet das Klangfeld des Fernsehers exakt<br />

auf die Position der Zuschauer aus. Das sorgt für ein noch<br />

besseres Heimkinoerlebnis in den eigenen vier Wänden.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 93


Testübersicht<br />

PRODUKT TEST IN DT PREIS IN € WERTUNG<br />

Flachbildfernseher <strong>LED</strong>-LCD/LCD<br />

PRODUKT TEST IN DT PREIS IN € WERTUNG<br />

Projektoren<br />

Mitsubishi HC3800* 1.2010 1 399 66 % befriedigend<br />

Acer H7530D* 1.2010 999 60 % befriedigend<br />

Samsung UE46C8790 Panasonic TX-L42V20 Philips 32PFL8605<br />

Philips 46PFL9704 46 Zoll 6.2009 2 899 85 % sehr gut<br />

Samsung UE46C8790* 46 Zoll 4.2010 2 799 85 % sehr gut<br />

Philips 32PFL9705* 32 Zoll 5.2010 1 499 84 % gut<br />

Samsung UE46C7700 46 Zoll 3.2010 2 500 84 % gut<br />

Benq Joybee GP1* 5.2009 499 40 % ausreichend<br />

DVD-Komplettsysteme<br />

Samsung HT-TX715 2.2009 769 76 % gut<br />

Philips CinemaOne CTS4000 1.2009 450 73 % gut<br />

Blu-ray-Player<br />

Sharp LC-52XS1 52 Zoll 1.2010 9 000 84 % gut<br />

Sony KDL-46HX905* 46 Zoll 5.2010 2 899 84 % gut<br />

Sony KDL-46Z5800 46 Zoll 6.2009 2 099 84 % gut<br />

Panasonic TX-L32D28* 32 Zoll 5.2010 1 199 82 % gut<br />

Panasonic TX-L42V20* 42 Zoll 4.2010 1 499 82 % gut<br />

Philips 40PFL9904 40 Zoll 1.2010 4 000 82 % gut<br />

Samsung UE32C8790* 32 Zoll 5.2010 1 399 82 % gut<br />

Samsung UE40B8090 40 Zoll 1.2010 2 100 82 % gut<br />

Loewe Xelos A32 32 Zoll 5.2009 2 000 81 % gut<br />

Panasonic TX-L32V10E 32 Zoll 5.2009 1 299 81 % gut<br />

Philips 46PFL8705* 46 Zoll 5.2010 2 199 81 % gut<br />

Samsung LE32B679 32 Zoll 5.2009 1 099 81 % gut<br />

Sony KDL-32W5500 32 Zoll 5.2009 1 099 81 % gut<br />

Toshiba 46SV685 46 Zoll 6.2009 2 499 81 % gut<br />

Philips 32PFL8605* 32 Zoll 4.2010 1 399 80 % gut<br />

Samsung LE46B750 46 Zoll 6.2009 2 099 80 % gut<br />

Sony KDL-46NX705 * 46 Zoll 4.2010 1 399 80 % gut<br />

LG 42SL9000 42 Zoll 1.2010 1 700 78 % gut<br />

Sony 32EX705* 32 Zoll 5.2010 899 76 % gut<br />

Sharp LC-46LE820E* 46 Zoll 4.2010 1 999 75 % gut<br />

LG 46LE8500* 46 Zoll 5.2010 2149 74 % gut<br />

LG 47LE7500* 47 Zoll 4.2010 1 899 73 % gut<br />

Toshiba 46VL733G* 46 Zoll 4.2010 1 599 71 % gut<br />

Orion TV32FX555BD 32 Zoll 2.2010 629 67 % befriedigend<br />

Enox MPL-9519<strong>LED</strong> 19 Zoll 6.2009 299 60 % befriedigend<br />

Orion TV32LB1000* 32 Zoll 5.2010 599 57 % befriedigend<br />

Flachbildfernseher Plasma<br />

Panasonic TX-P42V20E<br />

Panasonic TX-P50VT20 50 Zoll 3.2010 2 600 89 % sehr gut<br />

Panasonic TX-P42V10 42 Zoll 4.2009 1 799 84 % gut<br />

Panasonic TX-P42V20* 42 Zoll 4.2010 1 599 80 % gut<br />

Samsung PS50B679 50 Zoll 5.2009 1 799 80 % gut<br />

Projektoren<br />

JVC DLA-HD950* 5.2010 6 999 85 % sehr gut<br />

Epson EH-TW4400* 3.2010 2 800 82 % gut<br />

Panasonic PT-AE4000* 3.2010 2 700 81 % gut<br />

Mitsubishi HC6800* 3.2010 2 500 76 % gut<br />

Sony VPL-HW15* 3.2010 2 800 76 % gut<br />

Panasonic PT-AE3000 1.2009 2 699 76 % gut<br />

Infocus SP8602* 5.2010 3 490 72 % gut<br />

Samsung BD-C6500<br />

Sony BDP-S570<br />

Marantz UD9004 * 2.2010 5 500 91 % ausgezeichnet<br />

Panasonic DMP-BDT300 * 3.2010 499 91 % ausgezeichnet<br />

Philips BDP9500 * 2.2010 550 89 % sehr gut<br />

Samsung BD-C6900 * 3.2010 399 89 % sehr gut<br />

Denon BDP-4010UD * 2.2010 1 999 88 % sehr gut<br />

Samsung BD-C6500 * 4.2010 299 88 % sehr gut<br />

Sony BDP-S570 * 4.2010 229 88 % sehr gut<br />

Sony BDP-S760 * 2.2010 530 88 % sehr gut<br />

Panasonic DMP-BD85 * 2.2010 329 88 % sehr gut<br />

Philips BDP7500 * 2.2010 299 87 % sehr gut<br />

Sony BDP-S370 * 3.2010 179 87 % sehr gut<br />

Sony BDP-S550 * 1.2009 439 87 % sehr gut<br />

Philips BDP7300* 4.2009 350 85 % sehr gut<br />

Samsung BD-P4610 * 2.2010 449 85 % sehr gut<br />

Samsung BD-P1600 * 3.2009 279 85 % sehr gut<br />

Sony BDP-S560 * 6.2009 400 85 % sehr gut<br />

LG BD-390 * 2.2010 349 84 % gut<br />

Panasonic DMP-BD65 * 3.2010 199 84 % gut<br />

Panasonic DMP-BD60 * 3.2009 329 83 % gut<br />

LG BD-370 * 2.2010 279 82 % gut<br />

Sony PS3 Slim * 6.2009 299 82 % gut<br />

Onkyo DV-BD507 * 6.2009 399 81 % gut<br />

Harman Kardon BDP 10 * 4.2009 699 77 % gut<br />

Panasonic DMP-B15 * 2.2010 799 76 % gut<br />

Denon DVD-2500BT * 6.2008 1 099 69 % befriedigend<br />

Blu-ray-Rekorder<br />

Panasonic DMR-BS750 2.2010 999 91 % ausgezeichnet<br />

Blu-ray-Komplettsysteme<br />

Panasonic SC-BT200 4.2009 799 85 % sehr gut<br />

LG HB954PB 5.2009 999 84 % gut<br />

Sony HTP-BD36SF 5.2009 849 82 % gut<br />

Panasonic SC-BT100 1.2009 999 81 % gut<br />

Samsung HT-BD2 1.2009 1 649 74 % gut<br />

JVC NX-BD3 1.2009 999 73 % gut<br />

Blu-ray-Soundbars<br />

Philips HTS8160B 1.2010 1 200 81 % gut<br />

Samsung HT-BD8200 1.2010 1 000 80 % gut<br />

LG HLB54S 1.2010 1 000 79 % gut<br />

DVD/HDD-Rekorder<br />

Sony RDR-AT105 3.2009 339 87 % sehr gut<br />

Panasonic DMR-EX72S 5.2009 399 85 % sehr gut<br />

Panasonic DMR-EX93C 4.2010 499 78 % gut<br />

Bilder: Adam Audio, Auerbach Verlag, Canon, Denon, JVC, Kenwood, Onkyo, Panasonic, Philips, Piega, Quadral, Samsung, Sony<br />

94<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2010<br />

* nach neuem Bewertungssystem bewertet<br />

getestete Geräte in dieser Ausgabe sind farbig markiert


PRODUKT TEST IN DT PREIS IN € WERTUNG<br />

HDTV-Receiver (Satellit)<br />

PRODUKT TEST IN DT PREIS IN € WERTUNG<br />

AV-Vorstufe<br />

Vantage VT-1* 3.2010 649 89 % sehr gut<br />

Kathrein UFS 922* 2.2010 629 88 % sehr gut<br />

VU+ Duo * 2.2010 479 87 % sehr gut<br />

Humax iCord HD+* 5.2010 649 85 % sehr gut<br />

Telestar Diginova HD+* 5.2010 319 85 % sehr gut<br />

Ferguson Ariva TT HD PVR* 2.2010 409 83 % gut<br />

Topfield SRP-2100* 2.2010 619 82 % gut<br />

Kathrein UFS 902 6.2009 289 81 % gut<br />

Onkyo PR-SC 5507<br />

Onkyo PR-SC 5507 4.2010 1 799 92 % ausgezeichnet<br />

AV-Endstufe<br />

Onkyo PA-MC 5500 4.2010 1 799 84 % gut<br />

Netzwerk-Player<br />

Opticum 9500 HD PVR 2CI 2CXE 6.2009 269 81 % gut<br />

Technotrend TT-select850HDTV* 2.2010 190 81 % gut<br />

Opticum 9600HD* 2.2010 191 80 % gut<br />

Smart Titanium V2* 2.2010 193 79 % gut<br />

Microelectronic Micro M200HD* 2.2010 169 78 % gut<br />

Smart CX 10* 5.2010 199 78 % gut<br />

Skymaster DXH 90* 2.2010 80 77 % gut<br />

Kathrein UFS 931 HD+* 5.2010 209 75 % gut<br />

Homecast Pure HD+* 5.2010 129 74 % gut<br />

Nanoxx Alpha HD* 2.2010 169 73 % gut<br />

SKT SDR502HD* 2.2010 100 73 % gut<br />

Humax HD-Fox (HD+) 1.2010 199 73 % gut<br />

Technotrend TT-micro S835 HD+ 1.2010 199 73 % gut<br />

Technotrend TT-select S845 HD+ 5.2010 259 73 % gut<br />

Logitech Squeezebox Philips NP 2500 Sonos ZP 90<br />

Logitech Squeezebox Touch* 5.2010 299 83 % gut<br />

Philips Streamium NP 2500* 5.2010 229 74 % gut<br />

Sonos ZP 90* 5.2010 349 69 % befriedigend<br />

Stereo-Standlautsprecher<br />

Nubert nuVero 14* 3.2010 3 880 (Paar) 95 % ausgezeichnet<br />

Teufel Ultima 800* 3.2010 3 000 (Paar) 90 % ausgezeichnet<br />

Heco The Statement* 3.2010 4 000 (Paar) 88 % sehr gut<br />

Nubert nuLine 102 1.2010 1 500 (Paar) 83 % gut<br />

PSB Speakers Imagine T 1.2010 2 000 (Paar) 77 % gut<br />

Yamaha Soavo 3 1.2010 1 900 (Paar) 76 % gut<br />

Stereo-Regallautsprecher<br />

Comag SL60 HD+* 5.2010 149 72 % gut<br />

Microelectronic Micro M120 HD+* 5.2010 159 72 % gut<br />

Atevio AV200 HD CI+* 5.2010 169 71 % gut<br />

Videoweb 600S* 5.2010 249 68 % befriedigend<br />

HDTV-Receiver (Kabel)<br />

Vantage HD 8000C 3.2009 529 86 % sehr gut<br />

Camcorder<br />

Adam Audio Cl. Comp. Mk3 Piega Premium 1 Quadral Aurum Altan VIII<br />

Adam Audio Classic Compact Mk3 4.2010 2 000 (Paar) 90 % ausgezeichnet<br />

Bowers & Wilkins CM5 2.2010 1000 86 % sehr gut<br />

Piega Premium 1 4.2010 1 700 (Paar) 85 % sehr gut<br />

Quadral Aurum Altan VIII 4.2010 1 400 (Paar) 85 % sehr gut<br />

Swans M1 Monitor 4.2010 1 400 (Paar) 84 % gut<br />

Focal Chorus 807V 2.2010 250 83 % gut<br />

Canon HF S200 Panasonic HDC-SD707 JVC GZ-HM1<br />

Canon HF S200 4.2010 999 86 % sehr gut<br />

Panasonic HDC-SD707 4.2010 999 85 % sehr gut<br />

JVC GZ-HM1 4.2010 1 149 76 % gut<br />

Sony HDR-CX350VE 4.2010 999 71 % gut<br />

AV-Receiver<br />

Denon AVR-4810* 1.2010 3 000 90 % ausgezeichnet<br />

Onkyo TX-NR5007* 1.2010 2 500 89 % sehr gut<br />

Harman Kardon AVR760* 1.2010 2 500 89 % sehr gut<br />

Denon AVR-3310* 2.2010 1 299 84 % gut<br />

Denon AVR-2310* 5.2009 900 83 % gut<br />

Yamaha RX-V2065* 2.2010 999 82 % gut<br />

Yamaha RX-V1065* 5.2009 850 82 % gut<br />

Onkyo TX-SR707* 5.2009 799 81 % gut<br />

Dynaudio Excite X16 2.2010 560 81 % gut<br />

Surround-Lautsprecher<br />

Bowers & Wilkins 600er-Serie 5.1 2.2009 3 200 86 % sehr gut<br />

Wharfedale Diamond 10 Serie 5.2009 995 86 % sehr gut<br />

ASW Opus* 4.2009 3 160 85 % sehr gut<br />

Elac Linie 50* 3.2010 1 000 83 % gut<br />

Nubert nuBox Serie 5.2009 1 050 83 % gut<br />

Quadral Agentum Serie 5.2009 1 260 83 % gut<br />

Elac Serie 50 5.2009 930 82 % gut<br />

Teufel System 5 THX Select 2 5.2009 1 599 82 % gut<br />

Magnat Monitor Supreme* 4.2009 750 79 % gut<br />

Tangent EVO* 4.2009 720 77 % gut<br />

PSB Speakers Alpha 3.2010 2 000 76 % gut<br />

Monitor Audio Vector 3.2009 799 70 % gut<br />

Stereo-Komplettanlagen<br />

Harman Kardon AVR260* 5.2010 699 78 % gut<br />

Marantz SR 6004* 2.2010 980 78 % gut<br />

Sony STR-DA3500ES* 2.2010 999 75 % gut<br />

Onkyo TX-SR 608* 5.2010 499 74 % gut<br />

Onkyo TX-SR 577* 6.2009 399 74 % gut<br />

Sony STR-DN1010* 5.2010 599 73 % gut<br />

Sony STR-DH800* 6.2009 449 72 % gut<br />

Yamaha RX-V465* 6.2009 399 72 % gut<br />

Philips MCD900 Kenwood K-1000 Denon D-F107<br />

Philips MCD900 4.2010 799 78 % gut<br />

Kenwood K-1000 4.2010 799 77 % gut<br />

Denon D-F107 4.2010 649 76 % gut<br />

Harman Kardon MAS 100 4.2010 799 75 % gut<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />

95


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Fax (02 01) 18 52 78 49<br />

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Telefon (0 28 03) 80 39 01<br />

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Magdalenenstraße 2a, 53842 Troisdorf<br />

Telefon (0 22 41) 9 32 65 76<br />

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Boschstraße 5, 76344 Eggenstein-Leopoldshafen<br />

Telefon (07 21) 8 31 42 06 – 0<br />

Fax (07 21) 8 31 42 06 – 20<br />

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FH-SAT GMBH SATELLITENTECHNIK<br />

Gewerbering 2, 76351 Linkenheim<br />

Telefon (0 72 47) 2 07 00<br />

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SAT TEAM GMBH<br />

Schwanthaler Str. 110/Theresienhöhe 3<br />

80339 München<br />

Telefon (0 89) 50 50 51<br />

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HM-SAT GMBH<br />

Kössing 3, 92648 Vohenstrauß<br />

Telefon (0 96 51) 9 18 02 69<br />

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Köln<br />

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SAAR-<br />

LAND<br />

Saarbrücken<br />

4<br />

Osnabrück<br />

Münster<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Dortmund<br />

Siegen<br />

Mainz<br />

Ulm<br />

BADEN-WÜRTEMBERG<br />

Freiburg<br />

6<br />

Karlsruhe<br />

7<br />

BREMEN<br />

Bielefeld<br />

HESSEN<br />

Frankfurt<br />

am Main<br />

Heidelberg<br />

Flensburg<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Lübeck<br />

Bremerhaven<br />

Kassel<br />

Bad Hersfeld<br />

Stuttgart<br />

Konstanz<br />

2<br />

HAMBURG<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Hannover<br />

Kiel<br />

Braunschweig<br />

3<br />

Eisenach<br />

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Schwerin<br />

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Partenkirchen<br />

Magdeburg<br />

Erfurt<br />

8<br />

Jena<br />

Wittenberge<br />

Halle<br />

9<br />

0<br />

Potsdam<br />

Gera<br />

Dessau<br />

Leipzig<br />

1<br />

Regensburg<br />

BRANDENBURG<br />

SACHSEN<br />

Chemnitz<br />

Landshut<br />

BERLIN<br />

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160 TESTS<br />

GEMOGELT<br />

Wie TV-Hersteler beim Thema<br />

Blickwinkel schummeln ab Seite 12<br />

T


Redaktion | <strong>Vorschau</strong><br />

Herr Greve, Videoweb führt auf<br />

seinen Receivern Fernsehen und<br />

Internet zusammen. Ist der Zuschauer<br />

schon reif dafür?<br />

Wenn die Hersteller den Kunden<br />

echte Konvergenz bieten, wie es<br />

Videoweb mit seinem hybriden Sat-<br />

Receiver tut, kommt der Appetit mit<br />

dem Essen. Dazu gehören funktionierende,<br />

heute schon verfügbare<br />

Anwendungen sowie die sinnvolle<br />

Verknüpfung von HDTV, Internet<br />

und VoD. Die neuen Möglichkeiten und Services<br />

werden die Zuschauer zweifelsohne begeistern:<br />

der neue Videotext, die inhalts- und<br />

funktionsreichen Mediatheken der Fernsehsender<br />

über HbbTV, Web-TV per Livestream,<br />

Blockbuster und 3-D-Content per Video-on-<br />

Demand und vieles mehr.<br />

Das Erstlingsprodukt Videoweb 600S richtet<br />

sich an Satellitenzuschauer. Sind Varianten für<br />

die Empfangswege Kabel und DVB-T geplant?<br />

Zur IFA konzentrieren wir uns auf das Vorführen<br />

der bereits verfügbaren Angebote; weniger auf<br />

das Ankündigen. Wir evaluieren zurzeit künftige<br />

Versionen von Videoweb für den Einsatz in<br />

Kabelnetzen und DVB-T. Ein konkretes Produkt<br />

kündigen wir aber noch nicht an.<br />

Werden alle von den Sendern und anderen<br />

Anbietern bereitgestellten HbbTV-Dienste mittelfristig<br />

auf der Box zu finden sein?<br />

Das werden sie – kurzfristig sogar. Auf der<br />

IFA können die Besucher eine Reihe neuer<br />

Applikationen live auf unserem Messestand<br />

ausprobieren. Wer bereits einen Videoweb<br />

600S besitzt oder erwirbt, kann die neuen<br />

Anwendungen hier und heute in seinem Wohnzimmer<br />

nutzen. Videoweb ist seit letztem Jahr<br />

Mitglied im HbbTV-Konsortium. Seit einem<br />

Jahr sprechen wir intensiv mit allen relevanten<br />

NACHGEFRAGT<br />

„HD Plus ist eine Erfolgsgeschichte“<br />

Internet und Digital-TV wachsen zusammen<br />

Matthias Greve,<br />

CEO<br />

Videoweb GmbH<br />

Partnern in Deutschland, um die<br />

Kompatibilität mit Videoweb sicherzustellen.<br />

Ist HD Plus aus Ihrer Sicht eine<br />

Erfolgsgeschichte?<br />

Frühzeitig mit Videoweb auf HD<br />

Plus zu setzen, zahlt sich jetzt<br />

für uns aus. Nach meiner Meinung<br />

macht es für den Kunden keinen<br />

Sinn mehr, sich einen Receiver ohne<br />

HD Plus anzuschaffen. Es ist ein<br />

großer Mehrwert, fünf komplette HD-Sender<br />

mit zunehmendem Programmangebot in HD ein<br />

ganzes Jahr lang gratis und anschließend für<br />

fünf Euro pro Monat zur Verfügung zu haben.<br />

Nach unseren bisherigen Erfahrungen und dem<br />

ersten Feedback von Kundenseite werden die<br />

neue Technik und der Qualitätszuwachs als<br />

positiv und preiswert beurteilt. Wer HD einmal<br />

schätzen gelernt hat, wird sich nicht mehr mit<br />

weniger zufrieden geben. Ich gehe davon aus,<br />

dass die Sender das Programm weiter ausbauen<br />

und die meisten unserer Nutzer sich entscheiden<br />

werden, HD Plus weiter einzusetzen.<br />

Welche Neuerungen erwarten Videoweb-Besitzer<br />

in den kommenden Monaten?<br />

Unter anderem werden wir unser TV-Portal<br />

inhaltlich stark erweitern. Was Sie heute auf<br />

dem Screen sehen, ist ein Zehntel dessen,<br />

was Sie zur nächsten IFA im Jahr 2011 erleben<br />

werden. Bei uns ist aber schon die Gegenwart<br />

aufregend genug. Zur diesjährigen IFA zeigen<br />

wir etwa viele neue HbbTV-Anwendungen und<br />

Mediatheken sowie HD-Kino per Video-on-Demand<br />

mit Sofortstarttechnik. Und was sie ausschließlich<br />

bei Videoweb sehen: per Internet<br />

live vor Ort auf den Fernseher gestreamte 3-D-<br />

Showcases per VoD in HD-Qualität!<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Bilder: Videoweb, Terratec, Sherwood, Onkyo, Messe Berlin<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />

Verleger<br />

Herausgeber<br />

Chefredaktion<br />

Redaktion<br />

Produktbetreuung<br />

Lektorat<br />

Grafikdesign<br />

Redaktionsanschrift<br />

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Abonnenten<br />

Vertrieb<br />

Druck<br />

Impressum<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />

Alexander Rösch (AR)<br />

Lydia Fischer (LF), Mira Giesen (MG),<br />

Christine Gräfe (CG), Christian Hill (CH),<br />

Ricardo Petzold (RP), Torsten Pless (TP),<br />

Dennis Schirrmacher (DS),<br />

Falko Theuner (FT), Jens Voigt (JV),<br />

Tiemo Weisenseel (TW)<br />

Hirra Hafeez, Verena Rottmann<br />

Thilo Neubacher (TN), Katharina Neumann<br />

Bianca Graf, Tobias Heymann, Stefan Kretzschmar,<br />

Stefan Mitschke, Katharina Schreckenbach (Ltg.),<br />

Kim Trank, Isabell Ulitzka, Annemarie Votrubec<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

leserbriefe@digital-tested.de<br />

www.digital-tested.de,<br />

www.auerbach-verlag.de<br />

Claudia Fritzsch, Simone Läßig, Katleen Lösch<br />

Franziska Lipus, Benjamin Mächler,<br />

Carsten Philipp (Ltg.)<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0, Fax. (03 41) 1 49 55-11<br />

anzeigen@auerbach-verlag.de<br />

Katrin Schwede<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-13, Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

MZV Moderner Zeitschriften<br />

Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />

ISSN: 1614-4430<br />

Erscheinungsweise: 6 × jährlich<br />

Einzelpreis: 3,99 Euro<br />

Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />

© 2010 von Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Leipzig. Vervielfältigung und Verbreitung<br />

von Artikeln, Grafiken, Fotos durch jedes Medium ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlags gestattet.<br />

Die Interviews geben die Meinungen der Interviewpartner wieder. Diese müssen nicht der<br />

Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

Es wird darauf verwiesen, dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger Bearbeitung<br />

ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung des Autors oder des Verlags für die Richtigkeit,<br />

Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden kann. Insbesondere wird<br />

keinerlei Haftung übernommen für eventuelle Schäden oder Konsequenzen, die durch die<br />

direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen Inhalte entstehen. Es ist nicht beabsichtigt,<br />

mit diesem Haftungsausschluss gegen geltendes nationales Recht zu verstoßen, noch<br />

die Haftung für Materialien auszuschließen, für die nach diesem Recht die Haftung nicht<br />

ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf Produktnamen oder Produkte sind in den<br />

einzelnen Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit Initialen gekennzeichnete<br />

Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung<br />

zum Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der Einsendung von Material,<br />

dass dieses frei von Rechten Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos und<br />

anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

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<strong>Vorschau</strong> 6/2010<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten.<br />

Die nächste Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> erscheint am<br />

12. November (für Abonnenten einige Tage früher).<br />

MULTIMEDIA TOTAL<br />

Streamingzauber im Heimkino:<br />

Schritt für Schritt erläutert<br />

RECEIVER-DUELL<br />

Einstiegs- gegen Luxusreceiver:<br />

Wie groß sind die Unterschiede?<br />

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