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Alb Magazin - Ausgabe Heidengraben 2/2013

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region Heidengraben, Grabenstetten, Hülben, Erkenbrechtsweiler, Hochwang und Böhringen

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125 Jahre Kindergarten Hülben<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2013</strong><br />

Gegründet als „Schüle“ von Ortspfarrer Gottlob Lang<br />

Mit einer Armee Holzsoldaten, 16 Bänken und 75 Puppen trat der Kindergarten in Hülben, der erste im Ort,<br />

seinen historischen Lauf an. Damals wusste wohl keiner, wohin die Reise geht. Das pädagogische Konzept<br />

jedenfalls, hat sich seit 1888 gewaltig verändert.<br />

Schon im Jahr 1866 wurde im Kirchenkonvent<br />

die Gründung einer Kleinkinderschule<br />

besprochen. Die Anregung fiel bereits<br />

damals auf fruchtbaren Boden, obschon<br />

„Haupthindernisse“ der sofortigen Ausführung<br />

letztlich im Wege standen. Es fehlte<br />

erstens das „geeignete Lokal“, noch war<br />

klar, wie man die Kosten dazu aufbringen<br />

wollte. „So begann vieles in Hülben. Hindernisse<br />

waren da, aber man ging der Sache<br />

nach und ließ nicht locker“, dokumentiert<br />

das Hülbener Heimatbuch an dieser Stelle.<br />

10 Pfennige pro Woche<br />

22 Jahre später sollte das Ziel erreicht sein.<br />

Als Pfarrer Lang 1888 die Initiative ergriff,<br />

setzte er das Projekt zunächst auf eigene<br />

Rechnung um. Er baute „privatim“, wie<br />

es im Geschichtsbuch so schön niedergeschrieben<br />

steht. Für das erste Kind bezahlten<br />

Eltern damals zehn Pfennig pro Woche,<br />

für zwei Kinder 15 und 20 Pfennige für<br />

drei. Hauptsächlich während der Erntezeit<br />

standen die Buben und Mädchen schon<br />

um 7 Uhr an der Türe und blieben bis zum<br />

Abend im sogenannten „Schüle“. Bis zu<br />

120 Kinder besuchten den Kindergarten<br />

zu jener Zeit regelmäßig. Wie die ersten<br />

Einrichtungsgegenstände aussahen, wurde<br />

im Hülbener Heimatbuch dokumentiert.<br />

Darunter waren 8 Tische und 16 Bänkchen,<br />

4000 Legestäbchen, unzählige Linsen,<br />

95 kleine Schiefertafeln, eine Wiege,<br />

4 Flöten und Tiere aus Holz und vielem anderen<br />

mehr. Pfarrer Lang äußerte sich dem<br />

Dekan gegenüber, er wolle das „Kinderschüle“<br />

der Kirchengemeinde übergeben,<br />

sobald alle auf ihm ruhenden Schulden<br />

beglichen seien. Dies geschah am<br />

1.04.1904, allerdings erst nach seinem<br />

Tod. Seine Erben boten das „Schüle“ der<br />

Kirchengemeinde mit der Bedingung an,<br />

dass die Restschuld von 350 Mark übernommen<br />

werde, was seitens des Kirchengemeinderats<br />

gerne akzeptiert wurde.<br />

Bahnbrecher für das<br />

Kindergartenwesen in Hülben<br />

Pfarrer Lang war Bahnbrecher für das Kindergartenwesen<br />

in Hülben. „Zum Preis des<br />

Herrn sei gesagt, sie hat bis jetzt unerwartet<br />

reiche und schöne Früchte getragen“.<br />

Diese bescheidenen Worte schrieb der<br />

Pfarrer 1890 dem Dekan nach Urach im<br />

Zusammenhang mit seiner Initiative zur<br />

Gründung einer Kleinkinderschule. 1904<br />

übernahm die evangelische Kirchengemeinde<br />

das „Kinderschüle“. Bis heute<br />

ist sie Träger geblieben. 1954 ließen<br />

die Verantwortlichen die Einrichtung für<br />

70 000 DM erweitern und renovieren. Bis<br />

dato nahm die Kinderzahl immer mehr zu.<br />

1962 gingen 140 Kinder ins „Schüle“. Im<br />

gleichen Jahr wurde deshalb die dritte (!)<br />

Erzieherin eingestellt. In den 70er Jahren<br />

begannen Überlegungen seitens des Kirchengemeinderats,<br />

ein neues Kindergartengebäude<br />

am gleichen Standort zu planen,<br />

weil zahlreiche Anforderungen nicht<br />

mehr erfüllt werden konnten. Das Gebäude<br />

wurde abgerissen. Anfang der 80er Jahre<br />

beauftragte die Kirchenleitung schließlich<br />

einen Architekten, um neu zu planen. Seit<br />

<strong>2013</strong> gehört das Gebäude der Kommune.<br />

Was den gesellschaftlichen Wandel und<br />

die damit einhergehenden Veränderungen<br />

angeht, so werden diese im hiesig gefeierten<br />

Jubiläumsjahr, ganz besonders deutlich.<br />

Heute besuchen rund 100 Mädchen<br />

und Buben den Kindergarten. 15 Erzieherinnen<br />

kümmern sich um den Nachwuchs,<br />

was über neun Jahrzehnte lang unter der<br />

Leitung und Fürsorge von Großheppacher<br />

Schwestern geschah.<br />

Text: Patricia Kozjek<br />

Quelle: Heimatbuch Hülben<br />

Fotografie: Gerhard Dümmel,<br />

Gemeinde Hülben und Thomas Blank<br />

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