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Speed-Magazin Sonderheft Sonderheft: Der Sachsenring ruft! (Vorschau)

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Foto: Tobias Linke<br />

Lange Zeit haben die Fans auf einen deutschen Sieg warten<br />

müssen. Sandro Cortese erfüllte den Wunsch der Zuschauer<br />

und gewann die Moto3 vor Alex Masbou und Luis Salom.<br />

Moto3: Cortese bricht Heim-Sieg-Fluch<br />

<strong>Der</strong> Berkheimer Sandro Cortese hat es tatsächlich<br />

geschafft: <strong>Der</strong> Fluch mit den Heimsiegen<br />

der deutschen Piloten ist gebrochen.<br />

Am <strong>Sachsenring</strong> gewann der KTM-Pilot im<br />

Regenrennen auf abtrocknender Piste und<br />

verzückte die fast 100.000 Fans, die trotz<br />

der widrigen Bedingungen ausgeharrt hatten.<br />

Wegen des Formel 1-Rennens in Silverstone<br />

war der Zeitplan geändert worden:<br />

Die Moto2 machte den Anfang, gefolgt von<br />

der MotoGP und der Moto3. Damit konnte<br />

man wahrlich sagen: Das Beste kommt zum<br />

Schluss. Corteses Sieg beim Heim-Grand<br />

Prix war der erste eines Deutschen seit Ralf<br />

Waldmann 1996 auf dem Nürburgring. <strong>Der</strong><br />

letzte <strong>Sachsenring</strong>-WM-Erfolg eines Deutschen<br />

lag sogar noch länger zurück: 1971<br />

gewann der westdeutsche Dieter Braun den<br />

Großen Preis der DDR in der 250ccm-Klasse.<br />

Die Geschichte mit den an der Strecke nicht funktionierenden Lautsprechern und den DDR-<br />

Bürgern, die die West-Hymne mitsangen, ist hinlänglich bekannt.<br />

Cortese wartete in diesem Rennen zunächst ab. Am Anfang war die Piste komplett nass, doch als<br />

die Sonne herauskam, sollte es nicht lange dauern, ehe die Ideallinie trocken war. <strong>Der</strong> KTM-Pilot<br />

war in den ersten Runden von der Pole Position aus bis ans Ende der Top Ten zurückgefallen,<br />

doch dann griff er an. <strong>Der</strong> Vormarsch begann zur Halbzeit des Rennens und endete schließlich<br />

mit dem Sieg. „Es ist einfach ein unglaubliches Gefühl vor den heimischen Fans zu gewinnen“,<br />

freute sich der Berkheimer. „Das war aber natürlich auch für KTM und das Team ein wichtiger<br />

Sieg. Vor dem Rennen wusste ich, dass ich unter diesen Umständen schnell sein würde. Ich habe<br />

mir selbst immer wieder gesagt: geh es locker an, solange das Wetter noch schlecht ist. Denn<br />

da ist es am einfachsten, Fehler zu machen. Ich hatte Erfolg mit meiner Taktik, fand einen guten<br />

Rhythmus und habe gewonnen.“<br />

Teamchef Aki Ajo zeigte sich mehr als zufrieden: „Es war großartig, ein solch intelligentes Rennen<br />

zu verfolgen. Sandro ist ruhig geblieben und seine Erfahrung hat sich bezahlt gemacht. Es<br />

war so viel Wasser auf der Strecke. Ich habe mich mit der Rennleitung unterhalten, als wir das<br />

erste Mal in der Startaufstellung standen. Sie haben uns zurück an die Boxen geschickt und den<br />

Start verschoben. Wir wussten, dass sich das Wetter während des Rennens ändern würde und<br />

ich habe an ein gutes Rennen geglaubt, solange wir nur die Anfangsphase im Griff haben würden.“<br />

Und das hatte Sandro Cortese.<br />

Seit 2005 ist Alexis Masbou fester Bestandteil der kleinen Grand Prix-Klasse, aber erst die schwierigen<br />

Bedingungen auf dem <strong>Sachsenring</strong> sollten dem Franzosen sein erstes Podest bescheren. Er<br />

lieferte sich gerade in der Schlussphase noch einen harten Fight mit Cortese, steckte dann aber<br />

angesichts seines ersten Podestes etwas zurück und überquerte die Ziellinie rund eine halbe Sekunde<br />

hinter dem Berkheimer als Zweiter. Rang drei ging an den Spanier Luis Salom.<br />

Ein überragendes Rennen zeigte der amtierende IDM125-Meister Jack Miller aus Australien. <strong>Der</strong><br />

Honda-Pilot konnte sogar Führungskilometer sammeln, verpasste das Podest als Vierter um nur<br />

wenige Tausendstel aber denkbar knapp. Auf Platz fünf lief Efren Vazquez ein.<br />

Gar nicht genug loben konnte man die Leistung des Deutschen Wildcard-Piloten Luca Grünwald<br />

aus dem Freudenberg Racing Team. <strong>Der</strong> Waldkraiburger steigerte sich über das ganze Wochenende<br />

hinweg stetig und hielt am Ende mit der absoluten Weltspitze mit. Grünwald holte sich den<br />

achten Rang, nur ganz knapp hinter Vorjahressieger Hector Faubel und Zulfahmi Khairuddin.<br />

„<strong>Der</strong> Start war ganz in Ordnung, aber in den ersten Kurven haben mich die anderen in den ganz<br />

nassen Bereich raus geschoben“, so der ehemalige deutsche Meister im Anschluss. „Dadurch<br />

habe ich wieder ein paar Plätze verloren. Ich habe mir dann aber so acht bis zehn Runden Zeit<br />

gelassen und als die Sonne wieder rauskam war ja klar, dass es wieder abtrocknen würde. Nach<br />

10 Runden habe ich dann mal richtig Staub gemacht und die Gruppe vor mir eingeholt. Dann<br />

habe ich vom Faubel noch mal eine mitbekommen, musste wieder etwas raus fahren und habe<br />

etwas verloren. In der letzten Runde dachte ich, es sei erst die vorletzte. Ich hatte mir gerade<br />

den Khairuddin und den Faubel noch mal zurecht gelegt, als schon abgewunken wurde. Aber egal<br />

– Achter ist auch echt super!“<br />

Toni Finsterbusch holte mir Rang elf zum zweiten Mal in einer Woche Punkte, Kevin Hanus wurde<br />

mit einer Runde Rückstand Vorletzter. Marcel Schrötter stürzte, bei Jonas Folger gab einmal<br />

mehr die Ioda ihren Geist auf.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Sachsenring</strong> 2012 – schlammig, spannend, nass und am Ende mit einem großartigen Sandro<br />

Cortese auf dem Podium, wenn der GP 2013 ähnlich verläuft sind sicher alle zufrieden.<br />

Let´s go Boys!<br />

Rückblick <strong>Sachsenring</strong> 2012<br />

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