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Berlin.Friedrichstraße Ausgabe 2/2013 (Vorschau)

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<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />

DAS MAGAZIN DER NEUEN MITTE<br />

NR. 2/<strong>2013</strong> · 5 EURo<br />

IM GESPRÄCH MIT<br />

Luís de Almeida Sampaio, Botschafter<br />

Jörg Woltmann, Unternehmer<br />

LIFESTYLE<br />

Fashion-Trends für Sie und Ihn<br />

Luxus-Shopping<br />

KULTUR<br />

Kulturbaustelle Humboldtforum<br />

HISTORIE<br />

<strong>Berlin</strong> vor 100 Jahren<br />

Jede Prinzessin<br />

braucht ihr Schloss<br />

Hinter den Kulissen<br />

bei Harald Glööckler


Rubrik | BeitragsTitel<br />

Donnerstag, 4. Juli, 19.30 Uhr<br />

First Night<br />

Highlights aus Klassik, Film und Pop<br />

Stargast: ADORO, Grace Bumbry u. a.<br />

Eine Produktion in Zusammenarbeit mit dem Rundfunk <strong>Berlin</strong>–Brandenburg (rbb)<br />

– Feuerwerksfinale –<br />

Freitag, 5. Juli, 19.30 Uhr<br />

Musica Italiana<br />

Beliebte Opernmelodien und Canzoni<br />

Samstag, 6. Juli, 19.30 Uhr<br />

Barockzauber in Feuer, Licht & Laser<br />

Bach – Händel – Vivaldi<br />

& weitere Meister der Barockmusik<br />

Sonntag, 7. Juli, 19.30 Uhr<br />

Strauss – Offenbach<br />

Wiener Leben und Pariser Blut<br />

Montag, 8. Juli, 19.30 Uhr<br />

Deutsches Filmorchester Babelsberg<br />

Programmänderungen vorbehalten<br />

Foto: Mathias Wodrich © · designed by report<br />

2 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


People • M et & Gr et • Sho ping • Culture • Home & Work<br />

magazine no. 03 | herbst/winter 20 1/2012 | 5 Euro<br />

People • Meet & Gr et • Shopping<br />

Tipps für die schönste Jahreszeit<br />

magazi no. 01 | frühling 2012 | 5 Euro<br />

Die besten Tagungsund<br />

Event-Locations<br />

magazin no. 02 | so mer 2012 | 5 Euro<br />

Interessante Menschen<br />

Foto: Christiane Trabert<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

mit Harald Glööckler auf dem Titel zeigen wir<br />

ausnahmsweise keine der in der öffentlichkeit<br />

oft weniger bekannten Persönlichkeiten,<br />

die die neue Mitte <strong>Berlin</strong>s durch ihr Tun prägen.<br />

Harald Glööckler ist scheinbar nicht nur<br />

allgegenwärtig, er wird auch unschwer überall<br />

erkannt. Nun kann man zu ihm stehen, wie<br />

man will, faszinierend und erfolgreich ist er<br />

allemal. Auch wenn man über Geschmack<br />

lange streiten kann: Als er seine wohn- und<br />

Arbeitsräume an die Kreuzung Unter den<br />

Linden/ecke <strong>Friedrichstraße</strong> verlegte, hat er<br />

wohl eine der feinsten Adressen in der historischen<br />

neuen Mitte <strong>Berlin</strong>s gefunden. wir<br />

waren für sie bei ihm.<br />

Aber wir waren auch mit anderen spannenden<br />

Menschen im Gespräch. Der portugiesische<br />

Botschafter Luís de Almeida sampaio<br />

z. B. war vermutlich ganz froh, nicht nach<br />

eurokrise und schuldenabbau, sondern nach<br />

kulturellen Projekten und <strong>Berlin</strong> befragt zu<br />

werden. Der Bankier, Porzellan-Manufaktur-<br />

Besitzer und gebürtige <strong>Berlin</strong>er Jörg woltmann<br />

kommt ebenso zu wort wie Anne Hagemann,<br />

die als Anliegermanagerin der BVG<br />

die U5-Großbaustelle erklären kann.<br />

Dass die neue Mitte auch eine historische<br />

ist, kann man nicht oft genug betonen. Aber<br />

mit dem Bau des Humboldtforums, das dem<br />

einstigen <strong>Berlin</strong>er stadtschloss ähnelt und an<br />

gleicher stelle entsteht, wird dem in besonderer<br />

Art und weise entsprochen. im Mai wird<br />

der Grundstein für die größte Kulturbaustelle<br />

Deutschlands mit internationaler symbolund<br />

strahlkraft gelegt. wir sprachen mit dem<br />

Bauherrn Manfred Rettig und haben vieles<br />

erfahren, was das immer wieder »umstrittene«<br />

Projekt für sie hoffentlich ins rechte Licht<br />

rückt.<br />

im Heft haben wir neben weiteren Beiträgen<br />

zur Historie natürlich auch die Kultur,<br />

Meet&Greet, die sommer-Modetrends<br />

und das edle shopping in der <strong>Friedrichstraße</strong><br />

nicht vergessen.<br />

Aber lesen sie selbst. Viel Vergnügen dabei<br />

Auf ihr Feedback freut sich<br />

ihr<br />

Frank Nehring<br />

fn@berlin-friedrichstrasse.de<br />

Übrigens: Wir laden Sie ein, am 13.06.<strong>2013</strong> mit<br />

uns eine exklusive Führung über die U5-Baustelle<br />

zu erleben. Schnelles Anmelden sichert einen<br />

Platz in der auf 10 Personen limitierten Gruppe.<br />

<strong>Berlin</strong>-<strong>Friedrichstraße</strong>.Info<br />

Unter www.berlin-friedrichstraße.info sehen Sie aktuelle News,<br />

Beiträge aus der in Vorbereitung befindlichen <strong>Ausgabe</strong> sowie Infos<br />

zu speziellen Projekten.<br />

NEWS<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />

gibt es jetzt<br />

auch als Version<br />

für Ihr Tablet.<br />

MODE<br />

PROJEKTE<br />

PREVIEW<br />

ESSEN<br />

berlin<br />

<strong>Friedrichstraße</strong><br />

Festlich<br />

Tipps für<br />

Weihnachten<br />

und Silvester<br />

Stadtmenschen<br />

Die bewegen was<br />

Noble Adresse<br />

Designer-Wohnungen<br />

an der Spree<br />

Kultur-Highlights<br />

Schönes und Schräges<br />

berlin<br />

<strong>Friedrichstraße</strong><br />

People • Meet & Gr et • Shopping • Culture • Home & Work<br />

<strong>Berlin</strong>,<br />

meine Stadt<br />

Unterwegs mit<br />

Schauspieler<br />

Oliver Mommsen<br />

Willkommen<br />

Neue Hot-Spots<br />

Lückenschluss<br />

in Mitte<br />

Neubau der U5<br />

hat begonnen<br />

Ein Kochhimmel<br />

vo ler Sterne<br />

Gourmet-Päpste<br />

schwärmen von <strong>Berlin</strong><br />

berlin<br />

Spektakulär<br />

Asisi im<br />

Pergamonmuseum<br />

<strong>Friedrichstraße</strong><br />

D A S M A G A Z I N D E R N E U E N M I T E<br />

Abschalten<br />

Die schönsten<br />

We lness-Oasen<br />

in Brandenburg<br />

Peter M. Boehm<br />

Shopping<br />

mit neuer Qualität<br />

Frühlingshaft<br />

Mode und Schmuck<br />

Spannend<br />

Gespräch mit der<br />

Kulturmanagerin<br />

Anke Politz<br />

Interview mit dem<br />

Botschafter von Kanada Mode<br />

Dieser Sommer wird grün<br />

Special<br />

„<strong>Berlin</strong>er Sommer“<br />

VERLAG<br />

Special<br />

berlin<br />

<strong>Friedrichstraße</strong><br />

D A S M A G A Z I N D E R N E U E N M I T E<br />

Olga Roh<br />

IM GESPRÄCH MIT<br />

Sigrid Niku ta, BVG-Chefin<br />

Oliver Eller, Direktor des Adlon Kempinski<br />

• Peter Tesch, australischer Botschafter<br />

SHOPPING<br />

Geschenke für jeden Geldbeutel<br />

KULTUR<br />

Aktue le Highlights<br />

ARCHITEKTUR<br />

<strong>Berlin</strong>s schönste Bürohäuser<br />

ALLE<br />

JAHRE WIEDER<br />

Tipps für die perfekte<br />

Weihnachtsfeier<br />

Unternehmerin<br />

Modedesignerin<br />

Jetsetterin<br />

JÁNOS<br />

CAN TOGAY<br />

Stadtmenschen<br />

Gesichter der Großstadt<br />

Premiere<br />

Erstes Golfturnier der<br />

„Freunde der <strong>Friedrichstraße</strong>“<br />

U ng ar is c he r Kul tu r m a c he r in Be rl in<br />

magazin no. 03 | herbst/winter 2012 | 5 euro<br />

SPECIAL<br />

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MEDIA<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />

Nr. 2 <strong>2013</strong> 3


inhalt<br />

14<br />

18<br />

38<br />

28<br />

4 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


→<br />

→<br />

→<br />

PEOPLE<br />

10 <strong>Berlin</strong>s Diplomaten<br />

Luís de Almeida Sampaio, Botschafter von Portugal<br />

13 Stadtmenschen<br />

14 Traditionen und Kultur bewahren<br />

Unternehmer Jörg Woltmann lenkt die Geschicke von KPM<br />

16 Als Vermittlerin unterwegs<br />

Anliegermanagerin Anne Hagemann erklärt die U5-Baustelle<br />

SHOPPING<br />

18 Das gewisse Etwas<br />

Exquisites Shopping in <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />

20 Mode-Trends für den Sommer<br />

Der Dschungel ruft – Africa Remix<br />

Farbe oder grau – Gegensätze sind IN<br />

22<br />

32<br />

→<br />

→<br />

MEET & GREET<br />

24 Business-Lunch<br />

Gute Adressen in Mitte: Gesund, schnell und schmackhaft.<br />

26 Fit durch den Sommer<br />

Mit regelmäßigem Sport Stress abbauen<br />

HOME & WORK<br />

28 Jede Prinzessin braucht ihr Schloss<br />

Hinter den Kulissen bei Harald Glööckler<br />

culture<br />

32 Das Humboldtforum<br />

Ein Leuchtturm-Projekt als Schaufenster Deutschlands<br />

36 Wo die besten Federn des Landes schrieben<br />

Ausstellung erinnert an historisches <strong>Berlin</strong>er Zeitungsviertel<br />

38 <strong>Berlin</strong>er Mitte vor 100 Jahren<br />

Musik, Tanz und Varieté in der <strong>Friedrichstraße</strong><br />

44 SHOW ME – die bunte Show im Friedrichstadtpalast<br />

Glamour is back<br />

46 <strong>Berlin</strong>er Kultur-Highlights<br />

Sommer <strong>2013</strong><br />

STANDARDS<br />

6 News<br />

42 Stadtkarte<br />

<strong>Berlin</strong>s Neue Mitte auf einen Blick<br />

50 In eigener Sache<br />

Impressum<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 5


N e w s<br />

News<br />

Neues Restaurant im Hotel Adlon<br />

<strong>Berlin</strong>s beste Sekretärin gekürt<br />

Im neuen »Sra Bua« kann man die panasiatische Küche mit europäischem Flair genießen.<br />

Foto: Hotel Adlon Kempinski <strong>Berlin</strong><br />

Jeanette Fraede ist die beste Sekretärin <strong>Berlin</strong>s <strong>2013</strong>. Vorgeschlagen wurde sie von ihren Chefs<br />

Reinhard Roth (li.) und Steve Pothen.<br />

Foto: CHLietzmann<br />

Exotisch, ausgefallen, asiatisch – so klingt der Name des neuen Restaurants,<br />

das unlängst im Hotel Adlon Kempinski auf der Südseite des Hauses seine<br />

Türen öffnete: »Sra Bua by Tim Raue«. Das Gastronomiekonzept verbindet<br />

die Geschmacksvielfalt Asiens mit der individuellen kulinarischen Handschrift<br />

eines europäischen Spitzenkochs: In <strong>Berlin</strong>s legendärem Luxushotel ist das<br />

der mit zwei Michelin Sternen und 19 Gault Millau Punkten ausgezeichnete<br />

Küchenchef Tim Raue.<br />

»Ich fühle mich sehr geehrt, gemeinsam mit der Kempinski Gruppe das ›Sra<br />

Bua‹ Konzept hier in <strong>Berlin</strong> zu etablieren«, so Tim Raue. »Sra Bua« ist der thailändische<br />

Begriff für Lotusblütenteich und damit zugleich ein Synonym für das<br />

Ambiente und die Stimmung des neuen Restaurants. Denn die Lotusblume,<br />

die in Asien mit ihrer außergewöhnlichen Schönheit als Sinnbild für Kostbarkeiten,<br />

die Reinheit der Herzen, Perfektion und Kreativität gilt, wird im neuen<br />

»Sra Bua by Tim Raue« auch optisch in Szene gesetzt.<br />

<strong>Berlin</strong>s beste Sekretärin heißt Jeanette Fraede. Sie ist bereits seit 25 Jahren<br />

die gute Seele der John-F.-Kennedy-Schule und von ihren beiden Chefs<br />

Reinhard Roth und Steve Pothen, den Direktoren der Schule, vorgeschlagen<br />

worden. Die beiden sind von ihrer Arbeit begeistert: »Sie hat nicht nur die<br />

Aufgabe, uns beide zu unterstützen, sondern muss auch oft Kinder trösten,<br />

die es leider nicht an unsere Schule geschafft haben.« Durch ihre zusätzliche<br />

Ausbildung als Krankenschwester versorgt und betreut Jeanette Fraede darüber<br />

hinaus auch Kinder, die sich verletzt haben oder denen es schlecht geht.<br />

Die Bewerbung der beiden Schulleiter, die ihre Sekretärin vorgeschlagen<br />

haben, hat das Humboldt Carré überzeugt, Jeanette Fraede als <strong>Berlin</strong>s<br />

beste Sekretärin auszuzeichnen. Constanze Lülsdorf, Leiterin der exklusiven<br />

Eventlocation, betont: »Wir freuen uns, eine so engagierte und einfühlsame<br />

Sekretärin gefunden zu haben. Schon die Bewerbung hat uns begeistert.«<br />

Ausgezeichnet wurde Jeanette Fraede im Rahmen des Secretarys Day, der in<br />

diesem Jahr bereits zum dritten Mal in <strong>Berlin</strong> stattfand.<br />

Classic Open Air<br />

<strong>2013</strong> gibt es beim Classic Open Air auf dem Gendarmenmarkt wieder ein hochkarätiges,<br />

bunt gefächertes Programm. Den Auftakt des Festivals bildet am<br />

4. Juli die bereits traditionelle »First Night« mit Highlights aus Klassik, Film und<br />

Pop. Wie jedes Jahr wird der erste Abend auch <strong>2013</strong> mit einem faszinierenden<br />

Feuerwerksfinale enden. Am zweiten Tag des Festivals erklingen beliebte<br />

Opernmelodien und Canzoni. Nicht nur der 200. Geburtstag von Giuseppe<br />

Verdi wird gefeiert, auch Werke anderer berühmter italienischer Meister kommen<br />

zum Zuge. Mit Barockzauber in Feuer, Licht & Laser geht es am Samstag<br />

weiter. Eine Auswahl der eindrucksvollen Barockmusik von Arne über Bach,<br />

Gluck, Händel bis hin zu Telemann und Vivaldi wird an diesem Abend optisch in<br />

spektakuläre Licht-, Laser- und Feuerinszenierungen getaucht. Bei »Strauss –<br />

Offenbach« wird am Sonntag, den 7. Juli, ein unterhaltsamer musikalischer<br />

Wettstreit der zwei Operettenkönige präsentiert, gemeinsam mit einer<br />

großen Orchester-, Chor-, Ballett- und Solistenbesetzung. Den Abschluss des<br />

Classic Open Air übernehmen am Montag die Söhne Mannheims.<br />

Die Söhne Mannheims präsentieren gemeinsam mit dem Filmorchester Babelsberg ihre alten und neuen Hits.<br />

6 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


Thomas Jakstadt, Rainer Boldt, Vincent Senecat und Guido Herrmann (v. l. n. r.), Vorstände<br />

und Kuratoren der IG <strong>Friedrichstraße</strong>.<br />

Michael Müller, Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, im Gespräch mit Vereinsvorsitzendem<br />

Rainer Boldt.<br />

Impressionen vom Frühjahrsempfang<br />

der Interessengemeinschaft <strong>Friedrichstraße</strong><br />

Fotos: Eric Pawlitzky<br />

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Ganz gleich ob Sie ein Haus bauen, eine Wohnung kaufen oder Kapital<br />

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N e w s<br />

Foto: Bernd Schönberger Foto: Matthias Heyde<br />

42. Bundeswettbewerb Gesang<br />

Die Teilnehmer am Finalkonzert 2012.<br />

Ernste Themen werden verspielt aufbereitet.<br />

Sommer im Theater Hexenkessel<br />

Das Theater Hexenkessel lädt auch in diesem Sommer zu einem vielfältigen<br />

Programm ins <strong>Berlin</strong>er Amphitheater. Gleich zwei klassische Komödien feiern<br />

Premiere: »Amphitryon« von Jean-Baptiste Molière und »Volpone« von Ben<br />

Jonson. In gewohnter Frische und unernster Verspieltheit befasst sich das<br />

Theater mit den Themen, die uns derzeit alle beschäftigen: die widersprüchliche<br />

Natur des Menschen, vor allem in der Krise. Beide Sommerproduktionen<br />

verbinden den Spaß an der Gier, die Freude am Nehmen und eine salonfähig<br />

gewordene Rücksichtslosigkeit. Der glückliche Unterschied ist, dass im Hexenkessel<br />

rücksichtslos darüber gelacht werden darf. Der Hexenkessel steht<br />

für die Kunst, mit wenigen Darstellern maximales Theater auf die Bühne zu<br />

stellen. Opulente Kostüme, postbarocke Eigenkompositionen, unmittelbarer<br />

Zuschauerkontakt und hemmungslose Spielfreude lassen die Inszenierungen<br />

zum Erlebnistheater werden.<br />

Vor achtzehn Jahren hat sie sich noch vor der renommierten Jury des<br />

Bundeswettbewerbs Gesang <strong>Berlin</strong> präsentiert, jetzt ist sie selbst Teil von<br />

ihr. Sängerin und Schauspielerin Katharine Mehrling ist in diesem Jahr<br />

erstmals Vorsitzende in der Jury des Bundeswettbewerbs Gesang. Neben<br />

ihr für die Bewertung zuständig sind auch Chansonsänger Thomas Pigor,<br />

Musical-Komponist Paul Graham Brown, Ballettdirektorin des Friedrichstadt-<br />

Palastes Alexandra Georgieva, Musikdirektor der Vereinigten Bühnen Wien<br />

Koen Schoots, die Schauspielerinnen Anika Mauer und April Hailer sowie Ralf<br />

Schaedler, Casting-Director Stage Entertainment. Der bedeutendste nationale<br />

Gesangswettbewerb ist in diesem Jahr für Musical & Chanson ausgeschrieben.<br />

Insgesamt werden an die jungen Talente Preise in Höhe von rund 50.000 €<br />

vergeben. Bundesweite Vorauswahlen werden im September und Oktober,<br />

die öffentlichen Finalrunden im November in <strong>Berlin</strong> ausgetragen. Das Finalkonzert<br />

des Hauptwettbewerbs findet am 2. Dezember im Friedrichstadt-Palast<br />

in <strong>Berlin</strong> statt. Moderiert wird es von Schauspieler und Sänger Dominique<br />

Horwitz. Bewerben können sich zwischen 1985 und 1996 geborene Talente<br />

mit deutscher Staatsangehörigkeit oder einem in Deutschland erworbenen<br />

deutschen Schulabschluss.<br />

www.bwgesang.de<br />

Fête de la Musique 2012 in Kreuzberg<br />

Wir feiern Musik<br />

Die Fête de la Musique <strong>Berlin</strong> <strong>2013</strong> wirft ihre Schatten voraus. Am 21. Juni<br />

wird die Stadt erneut zur exklusiven Fanmeile der Musik, auf der sich Einheimische<br />

und Touristen, Jung und Alt, Klassik und Rock, Musiker und Publikum<br />

nahe kommen. In <strong>Berlin</strong>s großem ‘get together’ werden wieder hunderte<br />

Künstler auf Bühnen, Straßen, Plätzen und sogar Flüssen musizieren. Die Fête<br />

de la Musique findet immer am Sommeranfang und möglichst unter freiem<br />

Himmel auf öffentlichen Straßen und Plätzen statt. Die Musik ist live, jeder<br />

darf und soll mitmachen, ob Laie oder Profi. Alle Musikstile sind erlaubt, es<br />

wird kein Eintritt erhoben und alle Musiker treten ohne Gage auf. Ab 16 Uhr<br />

tummelt sich die vielfältige und bunte Musikszene der Hauptstadt auf zahlreichen<br />

Open-air-Bühnen in fast allen Stadtbezirken. Hinzu kommen Straßenmusikanten,<br />

die Dank Ausnahmegenehmigung auf allen öffentlichen Straßen und<br />

Plätzen von 16 bis 22 Uhr musizieren dürfen.<br />

www.fetedelamusique.de<br />

Foto: Alex Laljak<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

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CY<br />

CMY<br />

K<br />

8 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


BVG Etappensieg<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> oben ohne!<br />

Wir sind soweit! Statt Baustelle kehrt bald wieder der Straßenverkehr zurück auf die<br />

<strong>Friedrichstraße</strong>.<br />

Die großen Baumaschinen wandern eine Etage tiefer in den Untergrund und arbeiten<br />

weiter am zügigen Comeback Ihrer U6!<br />

Weitere Infos unter www.BVG.de/U5<br />

© Donath<br />

Deckel drauf - freie Fahrt auf<br />

der <strong>Friedrichstraße</strong>!<br />

Die großen Baumaschinen wandern ab Sommer in den Untergrund und arbeiten weiter am Comeback der U6.<br />

www.BVG.de/U5<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 9


People | interview botschafter<br />

Luís de Almeida Sampaio ist seit April 2012 Botschafter von Portugal in Deutschland.<br />

Serie: <strong>Berlin</strong>s Diplomaten<br />

Luís de Almeida Sampaio, Botschafter von Portugal<br />

B<br />

erlin war für Luís de Almeida Sampaio<br />

keine unbekannte Stadt, denn<br />

er hatte bereits mehrere Berührungspunkte<br />

mit der Hauptstadt. Über diese<br />

Erfahrungen, das Leben als Botschafter<br />

sowie Kultur- und Reisetipps sprach<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> mit ihm im Interview.<br />

→ Herr Botschafter, Sie sind jetzt genau seit<br />

einem Jahr Repräsentant von Portugal in<br />

<strong>Berlin</strong>. Ihr Zwischenfazit nach einem Jahr?<br />

Selbstverständlich ist es eine besondere Herausforderung,<br />

aber gleichzeitig auch eine<br />

große Freude und Ehre, Botschafter von<br />

Portugal in Deutschland zu sein. Aufgrund<br />

Deutschlands Rolle in Europa als wirtschaftlich<br />

stärkste und politisch bedeutendste Nation<br />

ist die Funktion des Botschafters von<br />

Portugal besonders in Zeiten der Euro-Krise<br />

eine anspruchsvolle und besondere Aufgabe,<br />

die aber trotzdem sehr viel Spaß macht. <strong>Berlin</strong><br />

als Stadt ist faszinierend und man muss <strong>Berlin</strong><br />

einfach kennenlernen, sofern man dies noch<br />

nicht getan hat.<br />

→ Gab es Themen, die Ihnen bei Ihrem Amtsantritt<br />

besonders wichtig waren?<br />

Die Überwindung der Eurokrise ist mit Sicherheit<br />

das dominierende Thema. Die Erfüllung<br />

der Pflichten Portugals, die absolute<br />

Treue zu Europa und die Fortführung des europäischen<br />

Einheitsgedankens, darin liegt der<br />

tägliche Fokus meiner Arbeit.<br />

→ Wie würden Sie somit Ihre wichtigsten Aufgaben<br />

als Botschafter beschreiben?<br />

Tatsächlich ist meine Hauptaufgabe die politische<br />

und wirtschaftliche Diplomatie. Jedoch<br />

spielt auch die Vermittlung der kulturellen<br />

Werte Portugals eine bedeutende Rolle. Denn<br />

es ist wichtig, dass ein Land, welches so reich<br />

an kulturellen Schätzen ist, sich entsprechend<br />

darstellt und diese Werte vermittelt. Länder<br />

wie Brasilien oder Angola, aber auch Timor<br />

oder Macao im fernen Osten sind aufgrund<br />

ihrer kolonialen Geschichte kulturell mit<br />

Portugal verwurzelt und sprachlich geprägt.<br />

Es gibt somit in vielen Teilen der Welt Länder<br />

und Regionen, die mit Portugal auf die ein<br />

oder andere Art und Weise verbunden sind.<br />

Diese historischen Verknüpfungen zu pflegen<br />

ist ebenso Teil meiner Arbeit.<br />

10 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


→ Zurück zu <strong>Berlin</strong> – war es einfach für Sie,<br />

sich hier einzuleben?<br />

Ich war bereits vor meinem Amtsantritt viele<br />

Male in <strong>Berlin</strong>. Zwei besondere Ereignisse<br />

möchte ich hierbei hervorheben, bei denen<br />

ich die Gelegenheit hatte, die Stadt kennenzulernen.<br />

So war ich z. B. am Tag nach dem<br />

Mauerfall in <strong>Berlin</strong>. Zu dieser Zeit war ich in<br />

Brüssel als Beigeordneter Direktor des Generalsekretärs<br />

der NATO von Manfred Wörner<br />

tätig und ich bin in der Nacht nach dem Fall<br />

der Mauer mit dem Auto von Brüssel nach<br />

<strong>Berlin</strong> gefahren, um mir selbst ein Bild zu<br />

machen. Ich habe auch noch Fotos von mir<br />

auf der Mauer und ich bin glücklich, dass ich<br />

ein solch historisch einmaliges Ereignis persönlich<br />

miterleben konnte.<br />

Die zweite Begegnung mit Deutschland<br />

habe ich 2007 gemacht, als Portugal den<br />

Vorsitz im Rat der Europäischen Union von<br />

Deutschland übernahm. Ich war daher mehrere<br />

Male in <strong>Berlin</strong>, weil ich während dieser<br />

Zeit als MEPP-Koordinator für den Friedensprozess<br />

im Nahen Osten verantwortlich war<br />

und viel von meinen deutschen Freunden und<br />

Kollegen im Auswärtigen Amt lernen konnte,<br />

die zuvor zuständig waren, als sie den Vorsitz<br />

im Rat innehatten. Bereits zu dieser Zeit<br />

konnte ich fühlen, wie sehr sich <strong>Berlin</strong> seit der<br />

Wiedervereinigung verändert hat.<br />

→ Was waren die größten Veränderungen<br />

in <strong>Berlin</strong>, die Sie in den letzten sechs Jahren<br />

feststellen konnten?<br />

<strong>Berlin</strong> hat sich in meinen Augen in den letzten<br />

Jahren sehr verändert. Die Stadt hat sich<br />

zu einer wirklich lebhaften Metropole, vergleichbar<br />

mit kosmopolitischen Zentren wie<br />

New York oder London, gewandelt. Somit hat<br />

sich das Leben in <strong>Berlin</strong> natürlich auch verändert,<br />

obwohl diese Stadt immer noch sehr<br />

speziell und anders ist.<br />

→ Wie erleben Sie die Stadt und die <strong>Berlin</strong>er?<br />

Hat sich Ihr Bild im vergangenen Jahr verändert?<br />

<strong>Berlin</strong> ist eine faszinierende Stadt. Meine Erfahrung<br />

ist, dass die <strong>Berlin</strong>er sehr freundliche<br />

und offene Menschen sind und ich mich<br />

daher jeden Tag in der Stadt ausgesprochen<br />

wohlfühle. Besonders der multikulturelle<br />

Faktor <strong>Berlin</strong>s hat meiner Meinung nach eine<br />

positive Auswirkung auf die Menschen. In<br />

anderen europäischen Metropolen sind die<br />

Menschen beispielsweise viel reservierter und<br />

zurückhaltender als in <strong>Berlin</strong>.<br />

→ Was sind Ihre liebsten Plätze, Theater,<br />

Restaurant etc. in der Stadt?<br />

Ich habe eine Menge Lieblingsplätze. Da<br />

unsere Botschaft in <strong>Berlin</strong>-Mitte nahe der<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> liegt, gehe ich sehr oft auf den<br />

Gendarmenmarkt. Das Konzerthaus und der<br />

Französische sowie der Deutsche Dom sind<br />

eindrucksvolle Gebäude. Welche Restaurants<br />

ich bevorzuge darf ich wahrscheinlich nicht<br />

nennen?<br />

→ Oh doch, kein Problem, wir bitten Sie<br />

darum!<br />

Ok, sehr gerne. Zum Essen gehe ich z. B. sehr<br />

gern in das Restaurant Borchardt am Gendarmenmarkt<br />

oder ins Bocca di Bacco in der<br />

<strong>Friedrichstraße</strong>. Außerdem gehe ich oft zu<br />

Lutter & Wegner, besonders in dem kleineren<br />

Teil des Restaurants bin ich häufig anzutreffen.<br />

Zudem besuche ich sehr gern alles, was in<br />

der Nähe des Alexanderplatzes liegt. Immer<br />

dann, wenn ich ein wenig Freizeit habe – was<br />

leider nicht so oft der Fall ist – gehe ich ins<br />

Museum oder besuche Ausstellungen.<br />

→ Ist Ihre Familie zusammen mit Ihnen nach<br />

<strong>Berlin</strong> gekommen? Wo leben Sie in der Stadt?<br />

Ich lebe mit meiner Frau zusammen in <strong>Berlin</strong>-Zehlendorf<br />

und genieße es sehr, dort zu<br />

wohnen. Direkt in der Nähe kann man wunderbar<br />

im Wald oder auch am Wannsee spazierengehen.<br />

Wenn man also genügend Zeit<br />

hat, dann kann man in <strong>Berlin</strong> einen äußerst<br />

abwechslungsreichen und sehr spannenden<br />

Tag erleben. Zu meiner Familie: Ich habe<br />

zwei Töchter, 22 und 24 Jahre, die jedoch in<br />

Lissabon studieren und daher nicht mit nach<br />

Deutschland kamen. Meine Frau arbeitet in<br />

der Handelsabteilung der Botschaft und erfüllt<br />

so nicht nur eine soziale Rolle als Frau<br />

des Botschafters hier in Deutschland, sondern<br />

geht Ihrer eigenen Karriere nach, was ich als<br />

sehr positiv empfinde.<br />

→ Gibt es kulturelle Projekte, die Sie als Vertretung<br />

Portugals in Deutschland, besonders<br />

in <strong>Berlin</strong>, unterstützen?<br />

Da gibt es tatsächlich einige Dinge, die wir<br />

umsetzen. Ein wichtiges Projekt war die portugiesisch-deutsche<br />

Koproduktion des Kinofilms<br />

»Nachtzug nach Lissabon«. Das Buch<br />

Der studierte Jurist und Historiker hat zwei erwachsene Töchter und lebt mit seiner Frau in<br />

<strong>Berlin</strong>-Zehlendorf.<br />

Neben der Überwindung der Euro-Krise ist die kulturelle Arbeit die Hauptaufgabe des<br />

Botschafters.<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 11


PeOPLe | iNTeRView BOTscHAFTeR<br />

dort eine Karriere zu verfolgen. Man kann somit<br />

sagen, dass ich mich mein ganzes Leben<br />

dem diplomatischen Dienst hingegeben habe.<br />

Anja Strebe im Gespräch mit Luís de Almeida Sampaio in seinem Büro in der Zimmerstraße in <strong>Berlin</strong>-Mitte.<br />

von Pascal Mercier ist auch hier in Deutschland<br />

ein großer erfolg, und die Premiere des<br />

Films während der <strong>Berlin</strong>ale in diesem Jahr<br />

war ein großes ereignis. im Film spielen viele<br />

portugiesische schauspieler mit und ca. 90 %<br />

aller szenen des Films spielen in Lissabon.<br />

Doch dies ist nur eines von vielen Beispielen.<br />

wir organisieren beispielsweise Ausstellungen<br />

mit dem Kunsthaus Bethanien in<br />

<strong>Berlin</strong>-Kreuzberg, bei der wir zeitgenössische<br />

portugiesische Kunst präsentieren. Zurzeit<br />

planen wir auch eine Gesamtschau der portugiesischen<br />

Kunst der vergangenen Jahre,<br />

die dort ausgestellt wurde. sie soll <strong>2013</strong> im<br />

Kunsthaus Bethanien eröffnet werden. Bei<br />

diesem Projekt kann man sehr schön die entwicklung<br />

zeitgenössischer Kunst aus Portugal<br />

nachvollziehen. Darüber hinaus werden wir<br />

gemeinsam mit der Universität der Künste<br />

eine Ausstellung des berühmtesten lebenden<br />

portugiesischen Architekten Álvaro Joaquim<br />

de Melo siza Vieira umsetzen. Álvaro siza<br />

hat den Pritzker-Architektur-Preis für sein<br />

Lebenswerk gewonnen. Die Hauptarbeiten<br />

werden in einer sechswöchigen Ausstellung<br />

präsentiert, verbunden mit wechselnden Begleitprogrammen,<br />

Präsentationen und einem<br />

kulinarischen sowie musikalischen Rahmenprogramm.<br />

→ Nach drei Jahren wechselt man als Diplomat<br />

den Ort. Wenn Sie sich eine Stadt als nächste<br />

Station nach <strong>Berlin</strong> aussuchen könnten,<br />

welche wäre das?<br />

Um ehrlich zu sein wünsche ich mir, dass ich<br />

<strong>Berlin</strong> nicht so bald verlassen muss. es ist<br />

solch eine bedeutende Position, Repräsentant<br />

seines Landes in Deutschland sein zu dürfen,<br />

dass ich hoffe, diese Position so lange wie<br />

möglich hier in <strong>Berlin</strong> zu bekleiden. Denn ich<br />

fühle mich hier sehr wohl.<br />

→ Das heißt, Sie betrachten <strong>Berlin</strong> mittlerweile<br />

als Ihr Zuhause?<br />

Ja, das kann man so sagen. Nicht nur, weil es<br />

einem hier in <strong>Berlin</strong> einfach gemacht wird,<br />

sondern weil Deutschland und <strong>Berlin</strong> sehr<br />

viel zu bieten haben. ich habe sogar meinen<br />

letzten sommerurlaub in <strong>Berlin</strong> verbracht<br />

und versuche zurzeit, meine sprachfertigkeiten<br />

in Deutsch zu perfektionieren. ich denke,<br />

dass es sehr wichtig ist, die sprache perfekt zu<br />

beherrschen – nicht nur, weil ich persönlich<br />

auch perfektionistisch veranlagt bin. Denn<br />

um die Kultur und die Mentalität einer Bevölkerung<br />

zu verstehen, ist es zudem unerlässlich,<br />

die sprache eines Landes einwandfrei zu<br />

beherrschen.<br />

→ Sie arbeiten fast Ihr gesamtes Berufsleben<br />

im Auswärtigen Dienst. Woher der Wunsch,<br />

diese Laufbahn einzuschlagen?<br />

Tatsächlich war mir bereits direkt nach dem<br />

studium klar, dass ich die diplomatische<br />

Laufbahn einschlagen werde. Da ich nach Abschluss<br />

meines Jura-examens auch sofort den<br />

diplomatischen Dienst begonnen habe, hatte<br />

ich auch keine Zeit, als Jurist zu arbeiten und<br />

→ Welchen persönlichen Reisetipp für Portugal<br />

können Sie den <strong>Berlin</strong>er Stadtmenschen zum<br />

Abschluss geben?<br />

ich kann jedem Besucher Portugals ausdrücklich<br />

empfehlen, die wunderschöne Hauptstadt<br />

Lissabon zu besuchen. Besonders die Altstadt<br />

mit ihren engen Gassen ist einen Besuch wert.<br />

Anschließend sollte man im nördlichen Teil<br />

Portugals in das Talgebiet des Flusses Duero<br />

reisen. Dieses Gebiet ist das traditionelle Anbaugebiet<br />

des Portweines. Man kann wunderbar<br />

auf einem schiff den Fluss hinunterfahren<br />

und dabei den sehr guten wein, das ausgezeichnete<br />

essen und die wunderschöne Landschaft<br />

genießen. Absolut empfehlenswert.<br />

→ Herr Botschafter, wir danken Ihnen für das<br />

Gespräch.<br />

Das Interview führten<br />

Anja Strebe und<br />

Christoph Schneider.<br />

Steckbrief<br />

Luís de Almeida Sampaio<br />

• 1957 geboren in Porto, Portugal<br />

• Jura-Staatsexamen an der Universität<br />

Coimbra, Portugal, 1982<br />

• Studiengang Geschichte des 20. Jahrhunderts,<br />

SciencesPo, Paris, 1983<br />

• Diplomatischer Dienst, 1983<br />

• Delegation Portugals bei der NATO, Brüssel,<br />

August 1987<br />

• Beigeordneter Direktor des Büros des<br />

Generalsekretärs der NATO (Manfred<br />

Wörner), 1990 –1993<br />

• Diplomatischer Berater des portugiesischen<br />

Europäischen Kommissars (João de Deus<br />

Pinheiro), 1995 –1997<br />

• Politischer Berater des COMSFOR (Kommandant<br />

der Stabilisierungsstreitkräfte, US-General<br />

Eric Shinseki und US-General Montgomery<br />

Meigs) in Bosnien-Herzegowina, 1998 –1999<br />

• Botschaft in Luanda, Angola, 1999 –2002<br />

• Präsident des Portugiesischen Instituts für<br />

Entwicklungszusammenarbeit, 2003 –2004<br />

• Botschafter in Algier, 2004 –2007<br />

• MEPP-Koordinator (Friedensprozess im<br />

Nahen Osten) für die Portugiesische<br />

Präsidentschaft der Europäischen Union,<br />

2007/2008<br />

• Botschafter in Belgrad, 2008 –2012<br />

• Botschafter in <strong>Berlin</strong>, seit April 2012<br />

12 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


STADTMENSCHEN | People<br />

Stadtmenschen<br />

Christian Fehn (48), Manager Boutiquen<br />

Christian Fehn ist Manager der<br />

Maurice Lacroix Boutiquen in <strong>Berlin</strong>.<br />

C<br />

hristian Fehn ist Manger der beiden<br />

deutschlandweit einzigen Boutiquen<br />

von Maurice Lacroix in <strong>Berlin</strong>.<br />

Seit seiner Kindheit hat er sein Leben im<br />

Einzelhandel für Schmuck und Uhren verbracht.<br />

Die Eröffnungen der Maurice Lacroix<br />

Boutiquen in <strong>Berlin</strong> kommen für ihn zur<br />

rechten Zeit. Für die Eröffnung der Boutiquen<br />

sieht er drei Gründe: Hauptsächlich war Maurice<br />

Lacroix in <strong>Berlin</strong> nicht ausreichend präsent.<br />

»Die exklusiven Juweliere am Kudamm<br />

und in der <strong>Friedrichstraße</strong> sind fast ausschließlich<br />

mit Marken vertreten, die den großen<br />

Konzerngruppen zugehörig sind.« Als<br />

weiteren Hauptgrund sieht Fehn den Tourismus.<br />

<strong>Berlin</strong> als Hauptstadt Deutschlands sei<br />

ein »Hot Spot« in Europa. Daher sollte die<br />

Marke mit mehr als einem prominenten Verkaufspunkt<br />

vertreten sein. »Wir erreichten<br />

Touristen bisher nur im KaDeWe, dabei ist<br />

<strong>Berlin</strong> an dritter Stelle der meistfrequentierten<br />

Hauptstädte Europas. Der Tourismus<br />

treibt den deutschen Uhrenhandel an und<br />

<strong>Berlin</strong> erwartet dieses Jahr über elf Millionen<br />

Besucher. Der Trend ist ganz klar und spricht<br />

dafür, in <strong>Berlin</strong> präsent zu sein. Und daran<br />

schließt sich der dritte Grund an. Es ist eine<br />

Maßnahme die Marke bekannter zu machen.<br />

Seit zehn Jahren präsentieren wir uns von<br />

Quarzuhren bis hin zu Manufakturkalibern.<br />

In den Boutiquen zeigen wir ganz klar, wer<br />

wir wirklich sind und wo unsere Stärken liegen.«<br />

www.mauricelacroix.de<br />

Olaf Königsmark (43) Centermanager<br />

Der neue Centermanager im The Q<br />

heißt Olaf Königsmark.<br />

O<br />

laf Königsmark ist Immobilienprofi<br />

und ein hervorragender Kenner<br />

der Hauptstadt. Seit dem<br />

01. April <strong>2013</strong> ist der gebürtige <strong>Berlin</strong>er neuer<br />

Centermanager im The Q/Friedrichstadt Passagen.<br />

Das Haus in exponierter Lage bietet<br />

hervorragende Chancen und Möglichkeiten.<br />

Zwischen Gendarmenmarkt und <strong>Friedrichstraße</strong><br />

gelegen, stehen die Zeichen auf Grün<br />

für eine zügige Umsetzung des neuen Vermietungskonzepts<br />

und der Repositionierung des<br />

Hauses am Markt. Olaf Königsmark hat als<br />

Allrounder beste Voraussetzungen, aus der<br />

Vision Realität werden zu lassen. Solider wirtschaftlicher<br />

Background als Kaufmann ist gepaart<br />

mit hohem technischen und ästhetischen<br />

Verständnis als Architekt. Er sammel-<br />

te zahlreiche Erfahrungen bei der Realisierung<br />

großer Projekte, arbeitete lange als Retailspezialist<br />

bei Engel & Völkers Commercial in<br />

<strong>Berlin</strong> und war zuletzt im Centermanagement<br />

des Alexa Shopping- und Freizeitcenter am<br />

Alexanderplatz in <strong>Berlin</strong> tätig. Seit Juni letzten<br />

Jahres ist er Mitglied der Royal Institution<br />

of Chartered Surveyors.<br />

www.theq.eu<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 13


People | Interview<br />

Traditionen<br />

und Kultur<br />

bewahren<br />

Unternehmer Jörg Woltmann<br />

lenkt die Geschicke von KPM<br />

D<br />

ie Königliche Porzellan-Manufaktur<br />

<strong>Berlin</strong> feiert in diesem Jahr<br />

ihr 250-jähriges Bestehen mit<br />

zahlreichen Aktivitäten – vor allem aber mit<br />

viel Porzellan. Die 1763 von Friedrich dem<br />

Großen aus Liebe zum »weißen Gold« gegründete<br />

KPM ist <strong>Berlin</strong>s ältester produzierender<br />

Handwerksbetrieb und hat in jeder<br />

Epoche seit dem Rokoko stilprägende Entwürfe<br />

geschaffen. Markenzeichen ist das<br />

blaue Zepter. Bankier Jörg Woltmann ist<br />

seit 2006 Alleingesellschafter von KPM und<br />

rettete das Unternehmen vor der Insolvenz.<br />

→ Herr Woltmann, Sie sind ein echter gebürtiger<br />

<strong>Berlin</strong>er. Was macht den Charme von<br />

<strong>Berlin</strong> für Sie aus?<br />

Ja, ich bin in <strong>Berlin</strong> geboren und aufgewachsen.<br />

Natürlich sind es die Bewohner <strong>Berlin</strong>s,<br />

die den Charme der Stadt ausmachen. Und<br />

zwar genau die Mischung von alteingesessenen<br />

und neuen <strong>Berlin</strong>ern.<br />

→ Welche Klischees stimmen für den <strong>Berlin</strong>er?<br />

Wie unterscheiden sich Ost- und Westberliner?<br />

Ich glaube, die Klischees sind längst überholt.<br />

Bei mir arbeiten die unterschiedlichsten Menschen<br />

im Team, da spielt die Herkunft keine<br />

Rolle. Ob Osten oder Westen, Süden oder<br />

Norden das ist nun wirklich egal.<br />

→ Sie haben KPM gekauft und stehen damit<br />

als Eigentümer in der Nachfolge von Königen.<br />

War das Ihr Ziel?<br />

Mein Ziel war es, ein traditionsreiches Kulturgut<br />

für die <strong>Berlin</strong>er zu bewahren. Dass die<br />

Manufaktur mal sieben Königen und Kaisern<br />

gehört hat, ist eine interessante historische<br />

14 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong><br />

Tatsache, hatte aber nichts mit meiner Entscheidung<br />

zu tun.<br />

→ KPM ist das älteste <strong>Berlin</strong>er Unternehmen.<br />

Welche Rechte und Pflichten erwachsen daraus?<br />

Ein Kulturgut zu erhalten ist eine enorme<br />

Verpflichtung, aber welcher Unternehmer bekommt<br />

schon diese einmalige Chance?<br />

→ Edles Porzellan aus der Manufaktur.<br />

Wer kauft denn so etwas heute?<br />

Alle, die sich in der heutigen schnelllebigen<br />

Zeit den Sinn für Qualität und Ästhetik bewahrt<br />

haben, die kaufen Manufaktur-Porzellan.<br />

Wer jedoch den rasch wechselnden<br />

Trends hinterherhechelt, der wird sich nicht<br />

für Qualität entscheiden, sondern für etwas,<br />

das ihm nur in diesem Augenblick gefällt.<br />

Wer Manufaktur-Porzellan erwirbt, entscheidet<br />

sich durchaus für eine langfristige Anlage.<br />

→ Gibt es diese Menschen auch in <strong>Berlin</strong>?<br />

Ja, natürlich gibt es diese Menschen auch in<br />

<strong>Berlin</strong>. Viele unserer Kunden sind <strong>Berlin</strong>er,<br />

die uns im Laufe der Jahre immer wieder besuchen,<br />

um das schöne Porzellan zu kaufen.<br />

→ Was ist Lebensqualität? Was ist Luxus?<br />

Eigentlich haben Sie Ihre Fragen schon selbst<br />

beantwortet. Lebensqualität IST Luxus. Und<br />

das bedeutet für mich, Zeit für meine Familie<br />

zu haben, etwas Gutes zu essen, ab und zu<br />

verreisen zu können, aber auch die KPM zu<br />

besitzen.<br />

→ Sie sind an verschiedenen Standorten in<br />

<strong>Berlin</strong> vertreten. Welche Rolle spielt die <strong>Friedrichstraße</strong>?<br />

Die <strong>Friedrichstraße</strong> ist ein wichtiger Standort,<br />

nicht nur für die Kunden aus dem Umfeld,<br />

sondern auch für die vielen Touristen.<br />

→ Wie viel Citys braucht <strong>Berlin</strong>?<br />

Wieso Plural? <strong>Berlin</strong> ist doch eine Stadt!<br />

→ Wo trifft man Sie denn beim Lunch?<br />

Wo gehen Sie in Mitte gern essen?<br />

Zum Lunch gehe ich gerne in den Capital<br />

Club oder ins Dressler, aber auch in eines der<br />

zahlreichen Restaurants rund um den Gendarmenmarkt.<br />

→ Herr Woltmann, vielen Dank für das<br />

Gespräch.<br />

KPM Königliche Porzellan-Manufaktur<br />

<strong>Berlin</strong> GmbH<br />

Wegelystraße 1, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

presse@kpm-berlin.com<br />

www.kpm-berlin.com<br />

Bankier und Alleingesellschafter von KPM Jörg Woltmann.


In der Schauwerkstatt<br />

präsentieren<br />

die Mit arbeiter<br />

ihr Handwerk.<br />

Die Bürotasse aus dem<br />

neuen Service KURLAND<br />

Blanc Nouveau.<br />

KPM-Porzellan wird<br />

ausschließlich in der<br />

Manufaktur <strong>Berlin</strong><br />

und fast vollständig<br />

in Handarbeit<br />

produziert.<br />

Bei der Porzellanglasur<br />

wird das Stück, das<br />

bereits einmal für etwa<br />

24 Stunden bei rund<br />

980°C gebrannt wurde,<br />

in die Glasur getaucht<br />

und gleichmäßig damit<br />

bezogen.<br />

Fotos: KPM<br />

1763 erwarb König Friedrich II. von Preußen<br />

(1712–1786) die Porzellanmanufaktur des <strong>Berlin</strong>er<br />

Kaufmanns Johann Ernst Gotzkowsky. Heute ist<br />

die Manufaktur einer der ältesten produzierenden<br />

Handwerksbetriebe in <strong>Berlin</strong>. Seit 2006 ist der<br />

Bankier Jörg Woltmann Alleingesellschafter der<br />

KPM Königliche Porzellan-Manufaktur <strong>Berlin</strong> GmbH<br />

(KPM <strong>Berlin</strong>). Das traditionsreiche Unternehmen beschäftigt<br />

170 Mitarbeiter. Deutschlandweit betreibt<br />

die Manufaktur sechs eigene Verkaufsgalerien und<br />

arbeitet auf nationaler und internationaler Ebene<br />

mit ausgewählten Handelspartnern zusammen. Die<br />

Service KURLAND, dessen klassizistische Form 1790<br />

entwickelt wurde, und URBINO aus der Bauhaus-Ära<br />

zählen zu den Bestsellern der KPM <strong>Berlin</strong>.<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 15


people | Interview<br />

Anne Hagemann ist Ihre Ansprechpartnerin für alle Belange rund um die U-Bahn-Baustelle.<br />

Die 27-Jährige ist studierte Kommunikationswissenschaftlerin.<br />

Als Vermittlerin unterwegs<br />

Anliegermanagerin Anne Hagemann erklärt die U5-Baustelle<br />

A<br />

ls 27-jährige Kommunikationswissenschaftlerin<br />

war sie die erste<br />

Wahl für die BVG, als es darum<br />

ging, einen kompetenten und sympathischen<br />

Ansprechpartner für alle von der U5-<br />

Baustelle Betroffenen zu finden. Ihre bisherigen<br />

Erfahrungen aus der Start-up-Szene<br />

sind Anne Hagemann dabei durchaus von<br />

Nutzen. Neugier, Stressresistenz und die Fähigkeit,<br />

komplexe Themen verständlich zu<br />

erläutern, sind bei so einem Job höchst gefragt.<br />

Als <strong>Berlin</strong>erin und tägliche Nutzerin<br />

der U-Bahnlinie 5 bringt sie zusätzliche Authentizität<br />

mit. Die Anliegermanagerin, wie<br />

ihr offizieller Titel lautet, steht für Fragen<br />

gern zur Verfügung. Wir haben das für Sie<br />

getestet.<br />

→ Sie sind seit Ende letzten Jahres die Anlieger-<br />

Managerin der BVG für den Neubau der U5.<br />

Was soll man sich darunter vorstellen?<br />

Ich bin die direkte Ansprechpartnerin im Projektbüro<br />

für die Belange der Baustellenanrainer.<br />

Das heißt, ich kann Fragen zu Terminplänen,<br />

Bauabläufen, etc. beantworten, Wünsche<br />

und Beschwerden entgegennehmen und diese<br />

schnell an die entsprechenden Stellen weiterleiten.<br />

Unter »Anlieger« fallen für mich aber<br />

auch Menschen, die ein Anliegen in Sachen<br />

U5-Baustellen haben, auch wenn sie keine direkten<br />

Anrainer sind. So kümmere ich mich<br />

auch um allgemeine Fragen aus der Bevölkerung<br />

oder auch um konkrete Anfragen von<br />

beispielsweise Veranstaltungsplanern. Ich arbeite<br />

dabei natürlich direkt mit den Kollegen<br />

im BVG-Projekt-Team zusammen, das schafft<br />

kurze Wege. Gleichzeitig bin ich auch in sehr<br />

engem Kontakt zu den Kommunikationsexperten<br />

der BVG, die ja für die Gesamtkommunikation<br />

dieser Riesenmaßnahme zuständig<br />

sind.<br />

→ Gibt es eine grundlegende Botschaft, mit der<br />

Sie unterwegs sind?<br />

Nein. Ich versuche, jeden Anlieger und jede<br />

Frage sowie jedes Problem individuell zu betrachten.<br />

→ Was haben die Anlieger davon, dass die<br />

BVG eine solche Stelle eingerichtet hat?<br />

Nun ja, ich bin viel »vor Ort« auf und an den<br />

Baustellen unterwegs. Im Idealfall sehe ich<br />

dabei Probleme noch vor den Anliegern und<br />

kann sie abstellen. Außerdem redet es sich<br />

besser, wenn man sich kennt. Die Anlieger<br />

haben nun eine zentrale Kontaktstelle, die<br />

prinzipiell alle Themen rund um die Baustelle<br />

aufnimmt und weiterleitet oder vermittelt. Ich<br />

kenne die Situation der einzelnen Baustellen<br />

und ihrer Anlieger sehr gut, da ich die aktuellen<br />

Entwicklungen auf der Baustelle auf kurzem<br />

Weg mitbekomme.<br />

→ Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei<br />

Ihnen aus?<br />

Mein Arbeitstag beginnt früh um 9 Uhr mit<br />

einem Baustellenrundgang, einem ersten Kaffee,<br />

dem Checken von E-Mails, Anrufen und<br />

deren Beantwortung. Danach nehme ich an<br />

Projektbesprechungen teil, um auf dem aktuellen<br />

Stand des Baugeschehens zu sein. Bis<br />

zum Mittag verfasse ich beispielsweise Infoblätter<br />

und kläre deren Verteilungsmodalitäten.<br />

Am Nachmittag kümmere ich mich um<br />

weitere E-Mails und Telefonate, beantworte<br />

Anwohnerfragen oder allgemeine Anfragen,<br />

studiere Zeitpläne, stimme mich mit den Kollegen<br />

ab und lege fest, wann zu welchen Baumaßnahmen<br />

informiert werden muss.<br />

Bis zum Feierabend bleibt dann Zeit für<br />

Gespräche mit den Anrainern. Der Heimweg<br />

führt mich dann noch einmal vorbei an den<br />

Baustellen von der <strong>Friedrichstraße</strong> zum Alexanderplatz.<br />

16 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


Ihre Fachkompetenz erweitert sie täglich im Gespräch mit Fachleuten.<br />

Selbstbewusst und ohne Scheu nimmt Anne Hagemann ihre Aufgabe als Anliegermanagerin wahr.<br />

→ Was sind die größten Ärgernisse der<br />

Anlieger?<br />

Am meisten ärgern sich die Leute über den<br />

Baulärm sowie den Mangel an Parkplätzen.<br />

Ärgerlich sind sie auch über veränderte Straßen-<br />

und Fußgängerführungen.<br />

→ Wenn einem täglich nur Probleme angetragen<br />

werden, geht das nicht an die Psyche?<br />

Ich bekomme ja nicht nur Probleme angetragen.<br />

Und die Probleme, die aufkommen, versuche<br />

ich konstruktiv zu lösen.<br />

→ Gibt es auch positives Feedback zur<br />

Baustelle?<br />

Ja, in der Tat sind viele Gewerbetreibende<br />

in der <strong>Friedrichstraße</strong> – insbesondere die<br />

zwischen Bahnhof <strong>Friedrichstraße</strong> und Baustellenkreuzung<br />

Unter den Linden – positiv<br />

überrascht worden, da durch die U6-Sperrung<br />

mehr Fußgänger als sonst den Weg in<br />

die Geschäfte finden. Außerdem freuen sich<br />

viele Anrainer schon auf die neuen U-Bahn-<br />

höfe und dass sie dann noch besser als bisher<br />

ans Verkehrsnetz angebunden sind. So nehmen<br />

sie die Baustellen als notwendiges Übel<br />

in Kauf.<br />

→ Was war bislang Ihr tollstes Erlebnis in<br />

dieser neuen Aufgabe?<br />

Es gab noch kein ganz großes Erlebnis, aber<br />

es freut mich jedes Mal sehr, wenn ich merke,<br />

dass meine Arbeit bei den Betroffenen<br />

ankommt und ich ein »Danke« höre. Und ich<br />

merke, dass ich die Bauverfahren mehr und<br />

mehr verstehe und auch erklären kann. Das<br />

ist auch ein gutes Gefühl.<br />

→ Wenn ich eine Frage habe, wie erreiche<br />

ich Sie?<br />

Per E-Mail erreicht man mich unter Anne.<br />

Hagemann@bvg.de oder per Telefon unter<br />

(030) 256-27861. Gern komme ich auch vorbei,<br />

wenn es etwas ausführlicher zu besprechen<br />

oder zu zeigen gibt.<br />

→ Sie sind <strong>Berlin</strong>erin und nutzen täglich die<br />

U5. Wie fühlt man sich denn so, wenn man<br />

persönlich betroffen für Betroffene zuständig<br />

ist? Ist das ein Vor- oder ein Nachteil?<br />

Sowohl als auch. Ein Vorteil ist es natürlich,<br />

wenn man den Nutzen der neuen Strecke<br />

und der neuen U-Bahnhöfe erklären will, das<br />

hat eine ganze Menge mit Glaubwürdigkeit<br />

zu tun. Ich wäre begeistert, nicht mehr im<br />

morgendlichen Pendlerstrom am Alex mitschwimmen<br />

zu müssen (lacht).<br />

Genau diese Nähe kann aber auch gefährlich<br />

sein. Um es mal so zu sagen: Ein Tunnelblick<br />

hilft niemandem weiter. Ich versuche<br />

aber, während meiner Arbeit offen für andere<br />

Perspektiven und Argumente zu sein, damit<br />

ich mich auf faire Weise mit den Fragen und<br />

Problem auseinandersetzen kann.<br />

→ Frau Hagemann, vielen Dank für das<br />

Gespräch.<br />

Das Gespräch führte Anja Strebe.<br />

Fotos: BVG/Katrin Knoke<br />

Anne Hagemann im Gespräch mit Anja Strebe.<br />

Verlosung:<br />

Exklusiv für Sie: Baustellenführung am 13. Juni <strong>2013</strong><br />

Für 10 interessierte Leser des Magazins <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> wird<br />

Anne Hagemann am 13. Juni <strong>2013</strong> eine exklusive Baustellenführung<br />

unternehmen. So können Sie den Baufortschritt aus allernächster<br />

Nähe begutachten. Seien Sie dabei und melden Sie sich noch heute<br />

an. E-Mail genügt an AS@OfficeABC.DE. Unter allen Einsendern werden<br />

10 Teilnehmer ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 17


sHOPPiNG | LUXUs UND LiFesTYLe<br />

Das gewisse Etwas<br />

Exquisites Shopping in <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />

E<br />

ine edle Uhr für den Liebsten oder doch lieber ein Paar neue Schuhe für sie?<br />

Im Umfeld der <strong>Friedrichstraße</strong> findet jeder für jede Gelegenheit etwas<br />

Passendes. Für die ganz speziellen Momente haben wir für Sie einige besonders<br />

schöne Stücke herausgesucht.<br />

Mit Gladiatoren-Appeal<br />

Voll im Trend laufen sie in diesem sommer<br />

mit dieser wunderschönen T-steg-sandale mit<br />

110 mm Absatz und breiter Manschette mit Trensenspange<br />

in pinkem Lackleder. ein Hingucker<br />

ist die Horsebit-Detailarbeit am verstellbaren<br />

Knöchelriemen. Dazu ein gerader quadratischer<br />

Absatz mit materialgleichem Bezug und farblich<br />

abgestimmter innensohle. Made in italy.<br />

Preis: 660 €<br />

GUcci <strong>Berlin</strong> Galeries Lafayette<br />

(Französische straße 23)<br />

www.gucci.com<br />

Für alle Zeiten<br />

Das verführerisch feminine, perfekt proportionierte<br />

edelstahlgehäuse der Miros Date Ladies<br />

ist anmutig mit 60 Diamanten besetzt. Die hoch<br />

präzise Uhr bietet eine Datumsanzeige und passt<br />

perfekt zu jedem Anlass. erhältlich ist das bis 10<br />

bar wasserdichte Modell in diversen Zifferblattund<br />

Gehäusevarianten.<br />

Preis: 2.450 €<br />

Maurice Lacroix Boutique (<strong>Friedrichstraße</strong> 166)<br />

www.mauricelacroix.com<br />

Mehr als nur Kaffeetasse<br />

Die Bürotasse KURLAND ROYAL NOiR gehört<br />

zum ersten service aus der Königlichen Porzellan-<br />

Manufaktur mit einem schwarzen Dekor. Auf<br />

der marmorähnlichen Oberfläche des schwarzen<br />

Biskuitporzellans treten die goldenen Reliefs ungemein<br />

prägnant hervor und betonen die klaren<br />

Konturen besonders. Die geradlinige eleganz<br />

des klassizistischen entwurfs erfährt durch den<br />

großflächigen einsatz von königlichem schwarz<br />

und die Betonung des antiken Ornaments eine<br />

steigerung ins Dramatische.<br />

Preis: 1.190 €<br />

KPM Verkaufsgalerie (<strong>Friedrichstraße</strong> 158)<br />

www.kpm-berlin.com<br />

18 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


Verspieltes Kunstwerk<br />

Einzelne roségoldene Elemente mit einer nach<br />

oben führenden linsenartigen Bombierung<br />

schließen sich kompakt und fließend aneinander.<br />

Diese lineare Struktur wird beim Collier Blu<br />

Intermezzo BY KIM durch aus der Reihe tanzende,<br />

unterschiedlich große »Planeten« durchbrochen.<br />

Einmalig wird es durch eine Vielzahl<br />

von Farbedelsteinen in verschiedenen Nuancen<br />

Rosé- und Rotgold und einem Mix unterschiedlicher<br />

Schliffarten. Das tanzende Planetensystem<br />

mündet in einem seltenen pinkfarbenen Turmalin<br />

im Pendeloque-Schliff.<br />

Frühling am Finger<br />

Beim neuen Ringmodell der Serie Blue Intermezzo<br />

BY KIM werden Edelsteinrondeurs in<br />

unterschiedlichen Größen und Farben durch<br />

goldene Navettes und einen in Weißgold gefassten<br />

Brillanten ergänzt. Aus Rosé- und Weißgold<br />

mit drei Turmalinen, drei Peridots und einem<br />

Brillanten.<br />

Preis: 2.475 €<br />

Juwelier Wempe (<strong>Friedrichstraße</strong> 82)<br />

www.wempe.de<br />

Preis: 33.975 €<br />

Juwelier Wempe (<strong>Friedrichstraße</strong> 82)<br />

www.wempe.de<br />

Luxuriöses Funkeln<br />

Die bunte Farbenvielfalt wird in der Welt des<br />

Farbsteinschmuckes gefeiert. Rosa Amethyste,<br />

pinkfarbige Saphire sowie weiße Brillanten zieren<br />

verspielte Ringe und Ohrschmuck und unterstreichen<br />

das fantasievolle Design der Schmuckstücke.<br />

Preise:<br />

Ring mit Rhodoliten, Amethysten, Saphiren und<br />

Brillanten 11.900 €<br />

Ohrschmuck mit Amethysten, Saphiren und<br />

Brillanten 12.700 €<br />

Bucherer (<strong>Friedrichstraße</strong> 176 –179)<br />

www.bucherer.com<br />

Würdiges Denkmal<br />

für Nicolas Rieussec<br />

Mit dem Automatik-Chronographen Nicolas<br />

Rieussec Open Hometime zeigt die Uhrenmanufaktur<br />

Montblanc einmal mehr ihre Kompetenz in<br />

der Fertigung komplexer Armbanduhren. Zu den<br />

Besonderheiten gehört, dass der Monopusher-<br />

Chrono auf Links bedient und das Stoppen der<br />

Zeit über das entscheidende Element – die zwei<br />

rotierenden Sekunden- und Minutenscheiben –<br />

dargestellt wird.<br />

Preis: 26.500 €<br />

Montblanc Boutique <strong>Berlin</strong> (<strong>Friedrichstraße</strong> 80)<br />

www.montblanc.com<br />

Ein edler Gedanke<br />

Montblanc teilt die Überzeugung von UNICEF,<br />

dass alle Kinder ein Recht auf Zugang zu Bildung<br />

haben und präsentiert in diesem Zusammenhang<br />

die Montblanc »Signature For Good« Collection.<br />

Die Special Edition aus Schreibgeräten, Schmuck<br />

und Lederaccessoires ziert ein dezentes Muster<br />

aus Ziegelsteinen, das den gemeinsamen Einsatz<br />

für eine nachhaltige Zukunft durch einen verbesserten<br />

Zugang zu Bildung symbolisiert; allen<br />

voran dem Bau von Schulen.<br />

Preise:<br />

Füllfederhalter Classique 490 €<br />

Rollerball Classique 380 €<br />

Kugelschreiber Classique 365 €<br />

Montblanc Boutique <strong>Berlin</strong> (<strong>Friedrichstraße</strong> 80)<br />

www.montblanc.com<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 19


sHOPPiNG | FAsHiON<br />

TReNDs<br />

D<br />

ie Modeexperten der Galeries<br />

Lafayette haben sich auf den großen<br />

Modenschauen umgesehen<br />

und eine neue Tendenz für die kommenden<br />

Monate entdeckt. Und die heißt: Leo is back!<br />

exotisch anmutende sommerkollektionen<br />

bringen den safari-Look in unseren Großstadtdschungel.<br />

Auch in diesem sommer<br />

schafft es der Trend wieder auf die Laufstege<br />

der welt. ethno ist und bleibt eines der wichtigsten<br />

Modethemen des sommers. inspiriert<br />

von verschiedensten Animal-Prints präsentiert<br />

sich der Afrika-Look im aufregenden<br />

Material-und stilmix. exotische, feminine<br />

entwürfe mit Afrika-Appeal waren auf vielen<br />

Runways die Hingucker schlechthin. Die<br />

stoffe vieler Looks erinnern an traditionelle<br />

waxprints aus Ghana, wild gemustert in<br />

leuchtenden Gewürzfarben. Leo- und schlangenmuster<br />

sowie folkloristisch inspirierte<br />

schmuckstücke runden den Trend ab. wir<br />

dürfen uns also auf ein modisches Abenteuer<br />

freuen, mit sahara-Glamour und exotikfaktor.<br />

Der Dschungel<br />

ruft – Africa Remix<br />

Damenmode-Trends<br />

für den Sommer<br />

Galeries Lafayette<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> 76 –78, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.galerieslafayette.de<br />

Sandro<br />

155 €<br />

Michael<br />

Kors<br />

225 €<br />

Maje<br />

175 €<br />

The<br />

Kooples<br />

145 €<br />

Michael<br />

Kors<br />

175 €<br />

20 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


Karen<br />

Millen<br />

135 €<br />

Karen<br />

Millen<br />

130 €<br />

The<br />

Kooples<br />

295 €<br />

Michael<br />

Kors<br />

825 €<br />

Michael<br />

Kors<br />

340 €<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 21


Shopping | fashion trends<br />

Farbe<br />

oder Grau –<br />

Gegensätze<br />

sind IN<br />

Männermode-Trends<br />

für den Sommer<br />

Der Businessanzug der<br />

Sommersaison <strong>2013</strong> ist<br />

grau: Von hellem Silbergrau<br />

bis zu Steingrau<br />

ist alles modern<br />

Florale Muster<br />

sind ein sehr<br />

aktueller Blickfang<br />

für den<br />

Freizeitbereich.<br />

Foto: van Laack<br />

Foto: SIEGER Design<br />

Foto: Scabal<br />

Foto: van Laack<br />

22 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


M<br />

odeexpertin Beate Lecloux sieht dunkles Rot im Anmarsch.<br />

Überhaupt zeigt Mann wieder Mut zur kräftigen<br />

Farbe. Im Businessbereich bleibt es dagegen bei<br />

Grautönen aller Art.<br />

in diesem sommer sind scheinbar verblüffende Gegensätze „in“: Auf<br />

den großen Männer-Modeschauen in Florenz und <strong>Berlin</strong> konnte ich<br />

einerseits elegante graue Anzüge bewundern – von sehr hellem silbergrau<br />

bis zu elegant schimmerndem steingrau. stilvoll garniert mit<br />

kontrastierenden Details wie farbig abgesetzten AMF-Kanten oder<br />

Knopflöchern sind diese Anzüge durchaus in der Lage, stilsicher in<br />

Business-Meetings getragen zu werden. Die Zeiten, in denen im Büro<br />

nur schwarz, gestreift oder ganz mutig anthrazit getragen werden<br />

konnte, sind seit einigen saisons vorbei. Und das ist auch gut so.<br />

Auf der anderen seite der Medaille sehe ich als Trend für den sommer<br />

dunkles Rot, und zwar nicht nur als einzelnes Teil, sondern auch<br />

gerne als kompletten Anzug. Den aber bitte nicht im Meeting zeigen,<br />

sondern beim abendlichen Flanieren durch die <strong>Friedrichstraße</strong> oder<br />

deren noch interessantere seitenstraßen. Auch andere kräftige Farben<br />

wie Grün und klares Blau geben einen schicken sommerlook <strong>2013</strong>.<br />

im Freizeitbereich kommt der gute alte Military-Look wieder. Aviatorsonnenbrillen<br />

und camouflagemuster auf Hemd oder T-shirt finden<br />

sich sicherlich noch in einer ecke des heimischen Kleiderschranks.<br />

Bitte auch nach der saison nicht allzu weit wegräumen: Diese welle ist<br />

spätestens in fünf Jahren wieder zurück. wetten, dass …?<br />

was in der Freizeit noch geht, sind Blumenmuster und zum schal<br />

gebundene Tücher; als Accessoire empfiehlt sich ein Rucksack vom<br />

Designer oder ein stilvolles Vintageteil. Auch kurze sommermäntel<br />

ergänzen wieder die Garderobe des modernen Gentleman sowohl im<br />

Business- als auch im Freizeitbereich.<br />

Beate Lecloux © cut For You<br />

Dunkelrot ist die Farbe der<br />

Saison im Freizeitbereich:<br />

Hier eine Kombination aus<br />

bordeauxroter Hose mit einem<br />

passend karierten Sakko.<br />

Autorin<br />

Foto: Borelio<br />

Neben dunkelrot sind weitere kräftige Farben<br />

angesagt: Hier an maßgeschneiderten Freizeithosen.<br />

Beate Lecloux<br />

ist Inhaberin des Maßbekleiders<br />

Cut For You in der Reinhardtstraße 38<br />

www.cutforyou.com<br />

Foto: Scabal<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 23


Meet & Greet | business lunch<br />

Business-Lunch<br />

Gute Adressen in Mitte: Gesund, schnell und schmackhaft.<br />

ALvis Restaurant<br />

Albrechtstraße 8, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: (030) 30 88 65 60<br />

kontakt@alvis-restaurant.de<br />

Reservierung: Nicht erforderlich<br />

Küchenchef: Wolfgang Kanow<br />

Küche: <strong>Berlin</strong>-Brandenburgisch<br />

Sitzplätze: 75 im Restaurant, 40 im<br />

Hofgarten<br />

Event-Catering: möglich<br />

Separate Veranstaltungsräume:<br />

vorhanden<br />

Spezialität: »Suppe satt«:<br />

drei verschiedene Suppen,<br />

täglich wechselnd für 4 €<br />

Business-Lunch: 12–15 Uhr<br />

Business-Menü: Zwei-Gang-Menü<br />

inklusive 1 kl. Soft-Getränk für 8 €<br />

Softdrinks und Bier: ab 2,10 €<br />

Wein: ab 3,90 €<br />

Raucher-Lounge: Im Hofgarten<br />

vorhanden<br />

Newsletter/aktuelle Speisekarte:<br />

www.alvis-restaurant.de<br />

Restaurant Café Madrid<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> 103, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

Reservierung: Nicht zwingend notwendig,<br />

aber empfehlenswert.<br />

Telefon: (030) 20 60 79 01 50<br />

Email: melia.berlin@melia.com<br />

Küchenchef: Marcel Scholtun<br />

Küche: International mit regionalen<br />

Einflüssen<br />

Sitzplätze: 150<br />

Event Catering: pasión Catering by<br />

Meliá <strong>Berlin</strong><br />

Anfragen an: meliá.berlin@melia.com<br />

Separate Veranstaltungsräume:<br />

7 Räume in verschiedenen Größen<br />

Spezialität: Business Lunch Buffet<br />

inklusive einer Tasse Kaffee und einem<br />

Mineralwasser oder Softgetränk,<br />

Vorspeisenbuffet, zwei Hauptgängen<br />

und Dessertbuffet, Preis: 23,50 €<br />

Business-Lunch: 12–15 Uhr<br />

Softdrinks und Bier: ab 3,70 €<br />

Wein: ab 3,80 €<br />

Maximale Wartezeit: keine;<br />

Buffet ist ab 12 Uhr eröffnet<br />

Newsletter/aktuelle Speisekarte:<br />

sales.melia.berlin@melia.com<br />

Oleo Pazzo<br />

c/o Courtyard by Marriott <strong>Berlin</strong> Mitte<br />

Axel-Springer-Straße 55, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

Reservierung: (030) 80 09 28 64 00<br />

oleo.pazzo@courtyard.com<br />

Küchenchef: Marco Eckstedt<br />

Küche: mediterran mit lokalen<br />

Spezialitäten<br />

Sitzplätze: 160<br />

Event-Catering: auf Anfrage<br />

Separate Veranstaltungsräume: 11<br />

Spezialität: Oleo Pazzo Burger<br />

(9,50 €), Ceasar Salat (4,50 €),<br />

hausgemachte Limonade (4 €)<br />

Business-Lunch: 11:30 –17 Uhr<br />

Business-Menü: 6,50 € inklusive<br />

Hauptgang und Softgetränk;<br />

8,25 € inklusive Vorspeise/Dessert,<br />

Hauptgang und Softgetränk.<br />

Die Gerichte wechseln wöchentlich.<br />

Es stehen immer zwei Hauptgänge<br />

sowie eine vegetarische Variante zur<br />

Auswahl.<br />

Softdrinks und Bier: ab 3 € bzw. 3,50 €<br />

Wein: ab 5,50 €<br />

Maximale Wartezeit: ca. 15 Minuten<br />

(je nach Gästeaufkommen und<br />

Gericht)<br />

Raucher-Lounge: nicht vorhanden<br />

Newsletter/aktuelle Speisekarte:<br />

www.mariott.com/bermt<br />

Bistro Media<br />

im MARITIM proArte Hotel <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Friedrichstraße</strong> 151, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: (030) 20 33 45 30<br />

Reservierung: nicht erforderlich<br />

Küchenchef: René Otte<br />

Küche: International/regional<br />

Sitzplätze: 45 im Innenbereich und<br />

16 auf der Terrasse (wetterbedingt)<br />

Event Catering: Maritim Event &<br />

Catering Service<br />

Separate Veranstaltungsräume: 13<br />

Veranstaltungsräume auf 2.700 m 2<br />

Spezialität: »Quick and more«: Sie<br />

wählen die Zutaten – wir kochen für<br />

Sie. Kombinieren Sie Ihr Gericht<br />

mit einer Auswahl an frischem<br />

Fleisch, Fisch und Gemüse und einer<br />

Sättigungsbeilage! Besonderheit:<br />

BIO – »Quick and more« aus 100 %<br />

ökologisch angebauten Zutaten.<br />

Business-Lunch: 12–15 Uhr<br />

Business-Menü: »Quick and more«<br />

ab 9,50 €, »BIO – Quick and more«<br />

ab 10,50 €<br />

Softdrinks und Bier: ab 2,90 €<br />

Wein: ab 7,50 €<br />

Maximale Wartezeit: 15 Minuten<br />

Newsletter/aktuelle Speisekarte:<br />

www.maritim.de/<br />

verkauf.ber@maritim.de<br />

24 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


Unser Investment!<br />

Jetzt setzen wir auf das, was liebevoll heranwächst<br />

und uns im Herbst erfrischt.<br />

© volff - Fotolia.com<br />

Friedrichstr. 185–190 · U-Bhf. Stadtmitte · 10117 <strong>Berlin</strong><br />

Tel.: 030 - 20 45 05 59 · www.maximiliansberlin.de<br />

berlin <strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 25


meet & greet | fitness<br />

Fit durch den Sommer<br />

Mit regelmäßigem Sport Stress abbauen<br />

täglich trägt zu einer guten Fitness bei. Optimal<br />

wären zwei Mal pro Woche 30 bis 45<br />

Minuten Sport, noch besser jeden zweiten<br />

Tag.<br />

Wichtig ist, dass man sich realistische Ziele<br />

setzt. Oft wird der Fitnesszustand nach dem<br />

Winter überschätzt und mit einem zu hohen<br />

Pensum begonnen. Ebenfalls grundlegend<br />

ist, dass man regelmäßig trainiert und<br />

dazwischen immer einen Ruhetag einlegt.<br />

Sport vor der Arbeit hat den Vorteil, dass<br />

die Fettverbrennung sofort beginnen kann,<br />

weil die Kohlehydratspeicher im Körper<br />

noch leer sind. Nach der Arbeit können Sie<br />

dagegen den Stress des Tages abbauen und<br />

dann entspannt den Feierabend genießen.<br />

Foto: djd/Traumeel/thx<br />

E<br />

in langer, kalter Winter liegt hinter<br />

uns und durch das eisige Wetter<br />

und die Feiertage haben wir es häufiger<br />

vorgezogen, die Tage gemütlich auf<br />

dem Sofa zu verbringen als uns regelmäßig<br />

zu bewegen, geschweige denn dem Fitnessstudio<br />

einen Besuch abzustatten. Nun aber<br />

zwickt die Hose, spannt das Hemd – der<br />

Winterspeck muss weg!<br />

Wie aber fange ich am besten an und wie<br />

oft sollte ich Sport treiben? Sie selbst bestimmen,<br />

wie Ihr optimales Fitnessprogramm<br />

aussieht. Wie viel Zeit können Sie<br />

in der Woche für Bewegung einplanen und<br />

welche Übungen liegen Ihnen am meisten?<br />

Viele Termine und wenig Zeit sind keine<br />

Ausreden, denn bereits eine Viertel- oder<br />

halbe Stunde körperliche Ertüchtigung<br />

Und eine gesunde Fitness hat nicht nur<br />

einen ästhetischen Aspekt. Auch der gesundheitliche<br />

ist nicht zu unterschätzen.<br />

Laut dem Statistischen Jahrbuch 2012 ist<br />

jeder dritte Erwachsene übergewichtig. Die<br />

möglichen Folgen sind bekannt: Bluthochdruck,<br />

Diabetes und ein erhöhtes Risiko für<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Um Ihre gewünschte<br />

Figur zu erreichen oder zu halten,<br />

müssen Sie aber keine strenge Diät halten.<br />

Eine ausgewogene, fettarme und gesunde<br />

Ernährung verbunden mit regelmäßiger<br />

Bewegung ist der richtige Weg.<br />

Platinum Swim Club<br />

<strong>Berlin</strong>-Gendarmenmarkt<br />

Jägerstraße 27, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.fitnessfirst.de<br />

Muskeltraining: Funktionelles<br />

Training, Power Plate<br />

Kurse: Cycling-Kurse, Step Programme,<br />

Body Fit, Dynamic Yoga,<br />

Hot Iron Formate, Pilates, Box-<br />

Camp, deepWORK, Aqua Kurse,<br />

Zumba und Aqua Zumba, Fit Bo,<br />

High Intensity Training, freestyle<br />

Animation Move It.<br />

Cardio-Training: Kombination<br />

aus Crosstrainer, Stepper und<br />

Laufbänder<br />

Personal Training: Persönliche<br />

Trainingsbegleitung<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag: 6.30 – 23 Uhr<br />

Samstag, Sonntag: 9 – 20 Uhr<br />

Besonderheiten: Zentrale Lage<br />

in <strong>Berlin</strong> Mitte in Sichtweite zum<br />

Gendarmenmarkt, 250 Quadratmeter<br />

große freestyle Fläche für<br />

Functional Training, 16,50 Meter<br />

großer Pool, Kinderbetreuung<br />

26 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


Kieser Training <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />

Hannoversche Str. 19 A, 10115 <strong>Berlin</strong><br />

www.kieser-training.de, www.facebook.com/kieserberlinmitte<br />

Muskeltraining: Ein starker Rücken<br />

kennt keine Schmerzen. Ein gut<br />

trainiertes Muskelkorsett stützt<br />

die Wirbelsäule und entlastet die<br />

Bandscheiben. Gehen Sie Rückenschmerzen<br />

aktiv an oder beugen<br />

Sie vor!<br />

Physiotherapie/Rehasport: Kräftigungstherapie<br />

– aktiv statt passiv<br />

Personal Training: Persönliche<br />

Trainingsbegleitung<br />

Öffnungszeiten: 365 Tage geöffnet<br />

Mo. bis Fr. 7:30 – 21:30 Uhr<br />

Sa., So. und Feiertage: 9 –18 Uhr<br />

Besonderheiten:<br />

kostenlose Parkplätze<br />

Die Kraftmessung – eine Messung<br />

für alle Muskeln<br />

Rückenfunktionsanalyse<br />

Ärztliche Trainingsberatung<br />

Aprosports<br />

Mohrenstraße 17, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.aprosports.de<br />

Muskeltraining: EMS-Training<br />

Kurse: Laufkurse<br />

Cardio-Training: Kombination aus<br />

Crosstrainer & EMS-Training sowie<br />

Laufkurse<br />

Personal Training: allein oder zu<br />

zweit, meist in Kombination mit<br />

EMS-Training, Lauftraining und<br />

Ernährungsumstellung<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. bis Fr. 8 –21 Uhr<br />

Sa. 10 –14 Uhr, Sonn- und Feiertags<br />

geschlossen<br />

Besonderheiten: exklusiv über den<br />

Dächern der <strong>Friedrichstraße</strong>,<br />

Training dauert nur 20 Minuten,<br />

ständige Betreuung vom Trainer,<br />

Trainingssachen, Handtuch und<br />

Getränke werden gestellt<br />

Thule Concept Store<br />

Friedrichstr. 191/<br />

Ecke Kronenstr. 13,<br />

10117 <strong>Berlin</strong>,<br />

Tel.: 20 63 49 20,<br />

www.thuleberlin.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. bis Fr. 10.00 −19.00 Uhr,<br />

Samstag 10.00 −18.00 Uhr<br />

Kostenloser Montageservice<br />

Thule EasyFold 931<br />

› Freedom to move<br />

- Komplett faltbar für bequeme Montage<br />

- auch für E-Bikes geeignet (Zuladung je Rad bis 30 kg)<br />

- Großer Abstand zwischen den Fahrrädern<br />

- Praktischer Abklappmechanismus<br />

bring your life<br />

thule.com<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 27


HOMe & wORK | HARALD GLööcKLeR<br />

Stardesigner<br />

Harald Glööckler<br />

präsentiert das<br />

von ihm selbst<br />

entworfene Haus<br />

»Petit Palais«.<br />

Jede<br />

Prinzessin<br />

braucht<br />

ihr Schloss<br />

Hinter den<br />

Kulissen bei<br />

Harald Glööckler<br />

in der <strong>Friedrichstraße</strong><br />

28 berlin <strong>Friedrichstraße</strong> Frühjahr <strong>2013</strong>


E<br />

xklusiv, exzentrisch, luxuriös und<br />

schillernd sind die Hauptattribute<br />

des erfolgreichen Modedesigners<br />

Harald Glööckler. Seit 2000 lebt und arbeitet<br />

der Prince of Pompöös in <strong>Berlin</strong>, seit gut<br />

einem Jahr in einem 1.400-Quadratmeter-<br />

Loft Unter den Linden/Ecke <strong>Friedrichstraße</strong>.<br />

Das Magazin hat ihn in seinem Domizil<br />

besucht.<br />

→ Herr Glööckler, Sie leben seit 12 Jahren in<br />

<strong>Berlin</strong>. Sind Sie inzwischen ein <strong>Berlin</strong>er? Was<br />

macht einen <strong>Berlin</strong>er aus?<br />

Auch wenn mir einige <strong>Berlin</strong>er da jetzt sicher<br />

widersprechen werden, denke ich, dass es den<br />

typischen <strong>Berlin</strong>er eigentlich gar nicht mehr<br />

gibt. ich fühle mich hier sehr wohl und freue<br />

mich immer wieder, wenn ich nach Hause<br />

komme. Und dass ich, auch wenn ich viel in<br />

der welt unterwegs bin, <strong>Berlin</strong> als mein Zuhause<br />

bezeichne, drückt ja schon aus, dass ich<br />

mich als <strong>Berlin</strong>er fühle.<br />

→ Was gefällt Ihnen an <strong>Berlin</strong> und den <strong>Berlin</strong>ern?<br />

<strong>Berlin</strong> ist eine wunderschöne stadt: weltoffen,<br />

unglaublich vielfältig und multikulturell.<br />

Gerade das friedliche Zusammenleben der<br />

unterschiedlichen Kulturen ist für mich eines<br />

der Aushängeschilder <strong>Berlin</strong>s. Davon abgesehen,<br />

sind die <strong>Berlin</strong>er meistens geradlinige<br />

Menschen, die geradeheraus sagen, was sie<br />

denken und kein Blatt vor den Mund nehmen.<br />

Zudem ist <strong>Berlin</strong> eine junge stadt, die<br />

vor Kreativität nur so sprüht.<br />

→ Was sollte man in <strong>Berlin</strong> unbedingt tun?<br />

es gibt in <strong>Berlin</strong> so vieles, was man unbedingt<br />

tun sollte. Natürlich darf hier ein Besuch der<br />

wahrzeichen <strong>Berlin</strong>s nicht fehlen: Das Brandenburger<br />

Tor, der Reichstag, die siegessäule<br />

oder das schloss Bellevue. Die Museumsinsel<br />

ist auch immer einen Abstecher wert, genau<br />

wie der schönste Platz <strong>Berlin</strong>s, der Gendarmenmarkt.<br />

→ Wohin gehen Sie am liebsten in <strong>Berlin</strong>?<br />

wenn es meine Zeit erlaubt, gehe ich gerne<br />

mit Billy King im Tiergarten spazieren oder<br />

für einen einkaufsbummel ins KaDewe.<br />

→ Können Sie sich vorstellen, woanders zu leben?<br />

ich möchte mich in spätestens neun Jahren<br />

zurückziehen und in einer Villa in südfrankreich<br />

leben. Bis dahin kommt als Zweitwohnsitz<br />

vielleicht noch L.A. oder London in Betracht.<br />

Aber alles zu seiner Zeit.<br />

→ Seit über einem Jahr wohnen Sie in Mitte.<br />

Was ist der größte Unterschied zum Wohnen<br />

in Charlottenburg?<br />

es ist kein gravierender Unterschied – es ist<br />

lebendiger, es ist stylischer, aber alles in allem<br />

ist es ja <strong>Berlin</strong> <strong>Friedrichstraße</strong>. Unter den Linden<br />

ist natürlich ein geschichtsträchtiger Ort<br />

mit sehr viel energie.<br />

→ Herr Glööckler, Sie sind ziemlich außergewöhnlich<br />

eingerichtet. Was ist das Wichtigste<br />

in Ihrer Wohnung? Worauf möchten Sie auf<br />

gar keinen Fall verzichten?<br />

Auf Dieter schroth und Billy King, der Rest<br />

ist austauschbar, auch wenn es außergewöhnlich<br />

und einzigartig ist.<br />

→ Was bedeutet es für Sie, Mode zu kreieren?<br />

ich designe ja schon lange nicht mehr »nur«<br />

Mode, sondern vielmehr einen kompletten<br />

Lifestyle. Für mich war bzw. ist es wichtig,<br />

dass Mode ein Mittel ist, um auszudrücken,<br />

wie man sich fühlt, wie man sich fühlen will<br />

und was für ein statement man setzen möchte.<br />

Mode ist eines der instrumente, die ich<br />

Foto: Konstantin Eulenburg, GLÖÖCKLER<br />

House & Home, Harald Glööckler International GmbH<br />

Auch Billy King führt ein paradiesisch-pompööses Hundeleben im Glööckler-Palast.<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 29<br />

Foto: A. Strebe


Home & Work | Harald Glööckler<br />

Foto: bonprix<br />

Foto: Harald Glööckler<br />

Für bonprix hat der Stardesigner auch Bettwäsche entworfen.<br />

Prächtige Designerroben an der langen Tafel.<br />

einsetze, um meine Mission, jede Frau zu einer Prinzessin zu machen,<br />

zu erfüllen.<br />

→ Wie wichtig ist Ihnen der Erfolg?<br />

Um das zu beantworten, müssten wir uns erst mal darüber einigen,<br />

wie wir Erfolg definieren. Wer ist erfolgreicher? Der Weltkonzern, der<br />

Milliardengewinne einfährt oder eine Organisation wie das Deutsche<br />

Kinderhilfswerk, deren Botschafter ich bin? Sie sehen, das ist gar nicht<br />

so einfach. Wichtig ist nur, wer erfolgreich sein will, muss mehr leisten,<br />

schneller sein und mehr auf den Weg bringen als andere. Erfolg kommt<br />

von »erfolgen«, also muss vorher etwas vorrausgegangen sein.<br />

→ Warum auch Tapeten, Möbel, Häuser …?<br />

Warum keine Tapeten, Möbel und Häuser? Warum machen Sie Ihr<br />

Heft? Warum ist der Papst katholisch? Warum? Darum! Außerdem<br />

braucht jede Prinzessin auch ein Schloss und das muss natürlich entsprechend<br />

eingerichtet werden.<br />

→ Herr Glööckler, vielen Dank für das Gespräch.<br />

Foto: A. Strebe<br />

Das Buch »Billy King – Mein Leben mit Harald<br />

Glööckler« ist seine neueste Geschäfts idee.<br />

Foto: A. Strebe<br />

Harald Glööckler als Porzellan-Napoleon<br />

auf dem Kamin.<br />

Der in Baden-Württemberg aufgewachsene Designer ist ein Phänomen.<br />

So kreierte er bereits im Alter von sieben Jahren sein erstes Kleidungsstück.<br />

Mit diesem in die Wiege gelegten Talent und einer großen Portion<br />

Mut, Fleiß und Ehrgeiz, erarbeitete sich Harald Glööckler seinen heutigen<br />

Ruhm. Was 1987 mit einem Modegeschäft in Stuttgart angefangen hat,<br />

erweiterte sich im Laufe seiner Karriere ungemein. Haute Couture- und<br />

Prêt-à-Porter-Mode, Schmuck, Wäsche, Homewear, Schuhe, Düfte, Möbel<br />

und Pralinen, auch ein Glööckler-Haus ist im Portfolio zu finden. Trotz<br />

zahlreicher TV-Auftritte findet Glööckler noch Zeit für Charity (Botschafter<br />

des Deutschen Kinderhilfswerks, Schirmherr des Kindernothilfefonds,<br />

Unterstützer der Tierschutzorganisation PETA), Modenschauen, Malerei<br />

und Buchveröffentlichungen.<br />

Foto: Harald Glööckler<br />

30 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong><br />

Der Modedesigner in seinem prunkvollen Showroom.


von 118 m 2 bis 154 m 2 ab 421.000 €<br />

nur noch 6 Apartments verfügbar<br />

Bezugsfertigkeit: Sommer <strong>2013</strong><br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 31


Culture | architektur<br />

Das Humboldtforum<br />

Ein Leuchtturm-Projekt als Schaufenster Deutschlands<br />

D<br />

as Magazin <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />

hat Manfred Rettig in seiner<br />

Funktion als Vorstandsvorsitzender<br />

der Stiftung <strong>Berlin</strong>er Schloss – Humboldtforum<br />

besucht und nach Planungsstand,<br />

Baubeginn, Architektur und Kooperation<br />

der Partner befragt und mögliche<br />

Auswirkungen auf die <strong>Friedrichstraße</strong> beleuchtet.<br />

→ Haben Sie Kontakt zu Altbundeskanzler<br />

Helmut Schmidt?<br />

Nein, warum?<br />

→ Er hat vor einiger Zeit heftig gegen den<br />

Wiederaufbau des <strong>Berlin</strong>er Schlosses – Humboldtforums<br />

gewettert.<br />

Ich habe den Eindruck, dass sich Altbundeskanzler<br />

Helmut Schmidt nicht genügend mit<br />

der inhaltlichen Gestaltung des Humboldtforums<br />

auseinander gesetzt hat. Ich würde<br />

mich freuen, wenn er das jetzt macht. Das<br />

Gebäude ist nicht nur eine architektonische,<br />

sondern auch eine inhaltliche Transformation,<br />

das heißt, ein Wechsel von einem Schloss für<br />

einen Kaiser zu einem Ort für die Bürger,<br />

wo der Dialog der Kulturen stattfinden wird.<br />

Das wiedervereinigte Deutschland braucht<br />

Leuchtturm-Projekte wie das Humboldtforum,<br />

weil sich Geschichte auch in wichtigen<br />

Gebäuden wiederspiegelt. Übrigens hat der<br />

Herr Altbundeskanzler während seiner Kanzlerschaft<br />

mit dem Petersberg in Bonn selbst<br />

eine Rekonstruktion fertigen lassen.<br />

→ Auf der Baustelle wird rund um die Uhr<br />

gearbeitet. Was ist bisher passiert?<br />

Gegenwärtig laufen die sogenannten vorgezogenen<br />

Maßnahmen. Sie sind notwendig,<br />

damit die Bauarbeiten für die U-Bahnlinie 5<br />

unter unserer Baustelle durchgeführt werden<br />

können. Wenn wir damit später angefangen<br />

hätten, hätten wir ein Brückenbauwerk über<br />

die U-Bahnlinie setzen müssen, was zu erheblichen<br />

Mehrkosten unseres Projekts geführt<br />

hätte. Im Januar <strong>2013</strong> ist der Rohbauauftrag<br />

an die Firma Hochtief erteilt worden. Im<br />

vergangenen Jahr erfolgten die erste Sondierungsbohrung<br />

und die erste Bohrung für die<br />

Tiefgründung im Rahmen der vorgezogenen<br />

Maßnahmen. Im Juni <strong>2013</strong> ist die Grundsteinlegung.<br />

→ Wer wird den Grundstein legen?<br />

Das werden sicherlich die Spitze der Bundes-<br />

und Landespolitik tun und wir freuen<br />

uns schon jetzt auf diesen Tag, der für das<br />

<strong>Berlin</strong>er Schloss – Humboldtforum und für<br />

das Fundraising große Bedeutung haben<br />

wird. Interessierte können übrigens nach der<br />

Grundsteinlegung den Ort besichtigen.<br />

→ Wer baut das Humboldtforum?<br />

Bauherrin und Eigentümerin ist die »Stiftung<br />

<strong>Berlin</strong>er Schloss – Humboldtforum«.<br />

Mit dem Bau haben wir das Bundesamt für<br />

Raumordnung beauftragt. Das Bundesamt<br />

hat Fachingenieure und Architekten eingestellt,<br />

die die Planung des Wiederaufbaus und<br />

das Management auf der Baustelle ausführen.<br />

Aber wir sind die Verantwortlichen für das<br />

Projekt. Unsere Aufgabe ist es, die historischen<br />

Schlossfassaden wieder herzustellen.<br />

Es gibt kaum Reste des alten Schlosses. Wir<br />

bauen einen kompletten Neubau mit Ausnahme<br />

eines historischen Kellerteils, das wir als<br />

archäologisches Fenster in das Projekt einbeziehen.<br />

Fotos: Stiftung <strong>Berlin</strong>er Schloss – Humboldtforum / Franco Stella<br />

32 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


Ansicht von der Süd-Ost-Seite.<br />

→ Für den Neubau gab es einen Architekten-<br />

Wettbewerb, den der italienische Architekt<br />

Franco Stella gewonnen hat. Was ist das<br />

Besondere seines Entwurfs?<br />

Franco Stella hat eine Konzeption entwickelt,<br />

die städtebaulich sehr gut für <strong>Berlin</strong> ist, weil<br />

es ein offenes Haus wird, das die Historie aufnimmt,<br />

wie es damals vom Deutschen Bundestag<br />

erwartet wurde. Sein Entwurf ist eine<br />

städtebauliche Positionierung und bauliche<br />

Transformation. Zum einen hat er eine Passage<br />

durch das Portal VI zum Portal II geschaffen,<br />

die eine öffentliche Durchquerung<br />

des Schloss-Areals ermöglicht. Diese Passage<br />

nennt er die künftigen »Uffizien von <strong>Berlin</strong>«.<br />

Zum anderen hat er die Wettbewerbsvorgaben,<br />

drei historische Außenfassaden und die<br />

Schlüterhof-Fassaden wieder zu rekonstruieren,<br />

erfüllt.<br />

→ Wie wird die Ostfassade aussehen?<br />

Franco Stella sagt immer, es sind zwei Architekten,<br />

die hier planen: Andreas Schlüter, der<br />

die historische Barock-Fassade vor 300 Jahren<br />

entwarf, und Franco Stella, der die moderne<br />

Fassade auf der Ostseite hinzufügte.<br />

→ Was ist das Besondere der Innenarchitektur<br />

im Humboldtforum?<br />

Das ist die Gliederung. Wir bauen kein neues<br />

schönes Museum, sondern das Humboldtforum.<br />

Das wird jeder erleben, der in das Gebäude<br />

kommt. Im Erdgeschoss befindet sich<br />

ein Raum, in dem sowohl große Bankette als<br />

auch Veranstaltungen stattfinden können. Es<br />

gibt einen Kinobereich mit 500 Plätzen, der<br />

auch für Konzerte mit hohen akustischen<br />

Anforderungen und Bühnentechnik genutzt<br />

werden kann. Wir haben Wechsel-Ausstellungsbereiche,<br />

die nicht allein für Museen<br />

gedacht sind, sondern für das Thema Humboldtforum.<br />

Hier können in Räumen mit<br />

höchsten klimatischen Anforderungen Exponate<br />

aus aller Welt gezeigt werden. Es gibt gastronomische<br />

Bereiche beispielsweise mit Blick<br />

auf die Spree, wie es viele <strong>Berlin</strong>er noch vom<br />

Palast der Republik kennen, und Shops im<br />

Erdgeschoss. In das 1. Obergeschoss zieht die<br />

Zentral- und Landesbibliothek, die sich mit<br />

Sprachen befasst. Hier können sich Besucher<br />

über die verschiedenen Sprachen der Welt<br />

auch im Rahmen von Veranstaltungen informieren.<br />

Das ist ganz im Sinne von Wilhelm<br />

von Humboldt, der sehr viele Sprachen beherrschte.<br />

Es gibt einen universitären Bereich<br />

mit Ausstellungsfläche. Hier sollen neueste<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse einer breiten<br />

Öffentlichkeit zugänglich und Forschung erlebbar<br />

gemacht werden. Verschiedene Kulturen<br />

werden im Ethnologischen Museum und<br />

im Museum für Asiatische Kunst im 2. und 3.<br />

Obergeschoss gezeigt. Auch hier sind Flächen<br />

für Wechsel-Ausstellungen vorgesehen. Neben<br />

den Dauer-Ausstellungen werden wechselnde<br />

Angebote der Museen im Zusammenspiel<br />

mit den Veranstaltungen ermöglicht.<br />

Das macht das Humboldtforum aus, Kultur<br />

auf allen Ebenen erlebbar zu machen. Wie die<br />

Ausstellungen künftig im Humboldtforum<br />

aussehen werden, wird bereits jetzt in Dahlem<br />

im sogenannten »Humboldt-Lab« von<br />

der Stiftung Preußischer Kulturbesitz getestet.<br />

→ Viele verbinden den Ort nach wie vor mit<br />

dem Palast der Republik. Was ist von ihm<br />

geblieben?<br />

Es gibt eine Dauerausstellung über die Geschichte<br />

des Ortes, d. h., die Geschichte des<br />

Schlosses bis 1950 und die Zeit danach mit<br />

dem Palast der Republik. Vom Palast der Republik<br />

lassen wir die Sohle in der Erde.<br />

Blick in die Eingangshalle.<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 33


Culture | architektur<br />

→ Welche unvorhersehbaren Risiken könnten<br />

zu Bauverzögerungen führen?<br />

Da gibt es einige Punkte, aber ich bin kein<br />

Hellseher. Wir haben gerade Kohle-Ablagerungen<br />

im Baufeld gefunden, was zusätzliche<br />

Verdichtungsmaßnahmen in der Sohle auslöste.<br />

Damit haben wir gerechnet und diese<br />

Maßnahmen bereits kostenmäßig einkalkuliert.<br />

Der schwierigste Fall sind Planungsänderungen,<br />

die in die Baukonstruktion eingreifen.<br />

Das führt zu Bauverzögerungen und zu<br />

erhöhten Baukosten. Das lasse ich nicht zu.<br />

Nach dem Planungsabschluss gibt es keine<br />

Änderungen mehr, da muss man stur sein.<br />

Die Gelassenheit dafür habe ich durch meine<br />

jahrelange Erfahrung.<br />

→ Der Wiederaufbau des »<strong>Berlin</strong>er Schloss –<br />

Humboldtforum« ist das größte Kulturbaustellen-Projekt<br />

in Deutschland. Andere Kulturprojekte<br />

wie der Bau der Elbphilharmonie<br />

in Hamburg geraten wegen der steigenden<br />

Kosten völlig aus dem Ruder. Wie garantieren<br />

Sie, im Kostenrahmen zu bleiben?<br />

Die größten Kostentreiber bei Großbauvorhaben<br />

sind Planungs- und Nutzungsänderungen<br />

sowie eine unzureichende Vorplanung. Wir<br />

haben diese Probleme nicht, weil wir Vorlaufzeiten<br />

hatten, um eine vernünftige Grundlagenplanung<br />

zu entwickeln. Es kann trotzdem<br />

noch etwas dazwischen kommen. Alle Eventualitäten<br />

kann man nicht ausschließen. Der<br />

Wiederaufbau des »<strong>Berlin</strong>er Schloss – Humboldtforum«<br />

ist ein Einzelprojekt. Es gibt<br />

keinen Prototypen. Die Elbphilharmonie und<br />

das Humboldtforum bringe ich gern in einen<br />

Frank Nehring im Gespräch mit Manfred Rettig.<br />

überregionalen Zusammenhang. Beides sind<br />

Gebäude, die Deutschland als Kulturnation<br />

international repräsentieren werden. Die<br />

Elbphilharmonie ist ein Furore-Bauwerk für<br />

Hamburg und zeigt das neue Selbstbewusstsein<br />

einer Stadt. Das Humboldtforum ist einzigartig<br />

mit seinem Angebot des Dialogs der<br />

Kulturen.<br />

→ Wann wird das Humboldtforum fertig<br />

gestellt sein?<br />

Der Bau soll Ende 2017/Anfang 2018 fertig gestellt<br />

sein. Die Eröffnung des Gebäudes wird<br />

Mitte 2019 sein. Das hängt mit der immensen<br />

Technik zusammen, die eingebaut wird. Das<br />

betrifft beispielsweise die Software-Technik,<br />

Entrauchungsanlagen und das Einspielen der<br />

gesamten Technik. Das braucht Zeit, die wir<br />

von Anfang an eingeplant haben.<br />

→ Wer überwacht die Baumaßnahmen?<br />

Alle Maßnahmen werden von uns als Eigentümerin,<br />

also von der Stiftung überwacht.<br />

Es gibt regelmäßige Jours fixes, an denen die<br />

wichtigen Beteiligten teilnehmen.<br />

→ Was kostet der Wiederaufbau des »<strong>Berlin</strong>er<br />

Schloss – Humboldtforum«?<br />

Er kostet 590 Millionen Euro, davon 478 Millionen<br />

vom Bund, 32 Millionen vom Land<br />

<strong>Berlin</strong> und 80 Millionen durch Spenden. Der<br />

Bund kalkuliert immer mit Ist-Kosten. Er gibt<br />

keine Inflationsvorgaben. Wenn die Inflationsrate<br />

berücksichtigt wird, kommen diese<br />

Blick in den Schlüterhof.<br />

34 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


Ansicht von der Nord-West-Seite.<br />

Fotos: Stiftung <strong>Berlin</strong>er Schloss – Humboldtforum / Franco Stella<br />

Kosten dazu. Deshalb hat sich die summe<br />

von 552 Millionen euro aus dem Jahre 2007<br />

indexbezogen auf 590 Millionen euro erhöht.<br />

→ Worin besteht der Unterschied zwischen<br />

Ihrer Stiftung und dem Förderverein <strong>Berlin</strong>er<br />

Schloss e.V.?<br />

Die stiftung ist Bauherr und eigentümer des<br />

Humboldtforums, das heißt, ohne die stiftung<br />

gäbe es keinen wiederaufbau. wir nehmen<br />

auch die spendengelder ein. Der Förderverein<br />

mit seinem Geschäftsführer wilhelm von<br />

Boddien sammelt spenden, mit denen die<br />

historischen Fassaden rekonstruiert werden.<br />

Das erfolgt mit höchstem engagement. Dafür<br />

danke ich dem Förderverein sehr. er ist bundesweit<br />

sehr gut vernetzt, hat Freundeskreise<br />

in fast allen Bundesländern.<br />

→ Warum sollte beispielsweise ich für das<br />

Humboldtforum spenden?<br />

Jede spende ist ein bürgerschaftliches engagement.<br />

Auf der einen seite gibt es den Großspender,<br />

der Millionenbeträge spendet, weil<br />

ihn das Projekt interessiert, und er es mit seinem<br />

Namen oder dem Unternehmen in Verbindung<br />

bringen will. Auf der anderen seite<br />

ist jede kleine spende ein wertvoller Beitrag<br />

für die fantastische idee des Humboldtforums<br />

als deutlicher und erlebbarer Ort des Dialogs<br />

der Kulturen. ich bin davon überzeugt, dass<br />

das Humboldtforum ein wichtiges schaufenster<br />

der Bundesrepublik Deutschland im Kulturbereich<br />

wird.<br />

→ Im November 2012 hat Bundespräsident<br />

Joachim Gauck die Schirmherrschaft für den<br />

Wiederaufbau des »<strong>Berlin</strong>er Schloss – Hum­<br />

boldtforum« übernommen. Was bedeutet dies<br />

für das Projekt?<br />

wir haben uns sehr darüber gefreut. Mit<br />

seiner schirmherrschaft unterstreicht der<br />

höchste Repräsentant der Bundesrepublik<br />

Deutschland, dass dieses Projekt wichtig und<br />

von zentraler Bedeutung für unser Land ist.<br />

→ Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn<br />

das Humboldtforum eröffnet wird?<br />

ich freue mich auf die Abwechslung, die es<br />

im Gebäude geben wird. Das Angebot wird<br />

sich ständig ändern. Denn das Humboldtforum<br />

ist nicht wie ein Museum ausgelegt,<br />

sondern es wird ein sich stets wandelnder Ort<br />

sein. Man kommt nicht nur einmal, sondern<br />

immer wieder, weil dieser Ort im Herzen der<br />

deutschen Hauptstadt nicht nur einblicke in<br />

andere Kulturen gibt, sondern zum ständigen<br />

Dialog mit den Kulturen einlädt.<br />

→ In der Schlossbauhütte in Spandau rekonstruieren<br />

Bildhauer und Steinmetze die<br />

barocken Schlossfassaden. Darf dort jeder<br />

Interessierte zusehen?<br />

Ab einer spende von 10 euro darf jeder in die<br />

schlossbauhütte. Dort kann man den Bildhauern<br />

bei der Arbeit zusehen. Der Besuch<br />

ist kein Touristen-Programm, sondern mit<br />

der spende ist jeder ein »Miteigentümer« am<br />

Humboldtforum. es gibt eine direkte Busverbindung<br />

von der Humboldt-Box zur schlossbauhütte.<br />

Die Humboldt-Box gegenüber vom<br />

Lustgarten ist die Anlaufstelle für jeden, der<br />

sich für den wiederaufbau des »<strong>Berlin</strong>er<br />

schloss – Humboldtforum« interessiert. Hier<br />

kann sich jeder sehr gut und umfassend über<br />

das Bauprojekt, über das Humboldtforum<br />

und über die Gestaltung des schlossplatzes<br />

informieren. Von der Terrasse und dem Restaurant<br />

gibt es einen fantastischen Blick auf<br />

unsere Baustelle und die Mitte <strong>Berlin</strong>s.<br />

→ Inwieweit wird sich das Humboldtforum auf<br />

die <strong>Friedrichstraße</strong> auswirken?<br />

Gravierend, weil wir jährlich mit drei Millionen<br />

Besuchern im Humboldtforum rechnen.<br />

es werden zusätzliche Touristen nach <strong>Berlin</strong><br />

kommen, von denen auch die vielfältigen Geschäfte<br />

und Restaurants in der <strong>Friedrichstraße</strong><br />

profitieren, weil sie zu Fuß vom Humboldtforum<br />

nur knapp 10 Minuten entfernt ist. Mit<br />

der neuen U-Bahnlinie U 5 ist es nur eine station<br />

bis zur <strong>Friedrichstraße</strong>. Die <strong>Friedrichstraße</strong><br />

erhält eine neue zentrale Rolle und wird ein<br />

großer Profiteur der Maßnahme.<br />

Steckbrief<br />

Manfred Rettig<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der Stiftung <strong>Berlin</strong>er Schloss – Humboldtforum.<br />

Manfred Rettig studierte in Münster und <strong>Berlin</strong><br />

Architektur und kam Anfang der 90er Jahre<br />

nach <strong>Berlin</strong>. Mit seinen fundierten Erfahrungen<br />

leitete er hier den Bonn-<strong>Berlin</strong>-Umzug und war<br />

bis 2009 als Technischer Geschäftsführer der<br />

Bundesbaugesellschaft <strong>Berlin</strong> verantwortlich<br />

für die Neubauten von Parlament und Regierung<br />

im Spreebogen. <strong>Berlin</strong> ist seine zweite<br />

Heimat und hier speziell der Wrangelkiez.<br />

Rettig gefällt besonders das allumfassende<br />

kulturelle Angebot der Hauptstadt.<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 35


Culture | zeitungsviertel<br />

Das Scherlhaus um 1895<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Illustrirte Zeitung von 1893 Das Mossehaus um 1919 Ein Zeitungsverkäufer um 1899<br />

Wo die besten Federn …<br />

Ausstellung über historisches <strong>Berlin</strong>er Zeitungsviertel<br />

D<br />

ie 2007 als Verein gegründete<br />

Initiative <strong>Berlin</strong>er Zeitungsviertel<br />

will mit einer Ausstellung die<br />

Erinnerung an das Pressequartier stärken,<br />

Gegenwartsbezüge herstellen sowie Zukunftsprojektionen<br />

für die Medien zeigen.<br />

Die »Initiative <strong>Berlin</strong>er Zeitungsviertel« ist<br />

2007 aus der »Initiative Historisches Zeitungsviertel«<br />

hervorgegangen. In der unabhängigen,<br />

gemeinnützigen »Initiative <strong>Berlin</strong>er<br />

Zeitungsviertel« haben sich Publizisten, Journalisten<br />

und Kommunikationswissenschaftler,<br />

Museumsdirektoren sowie Verbands- und<br />

Verlagsrepräsentanten, Ausstellungsmacher<br />

und Designer zusammengeschlossen.<br />

Das Team entwarf zusammen mit erfahrenen<br />

Ausstellungsmachern und Gestaltern ein<br />

Konzept, das von der Idee dreidimensionaler,<br />

multimedialer Ausstellungsmodule ausgeht.<br />

An zentralen Orten dauerhaft aufgestellt, erzählen<br />

sie von der Geschichte des Zeitungsviertels<br />

und erlauben mit ihrem Multimedia-<br />

Einsatz einen Blick in die Zukunft der Medien,<br />

nicht nur in der Hauptstadt.<br />

Das sich in der Kaiserzeit herausbildende<br />

»<strong>Berlin</strong>er Zeitungsviertel« rund um die Kochstraße<br />

(seit 2008 Rudi-Dutschke-Straße) galt<br />

in der Weimarer Republik als größter Presseplatz<br />

weltweit. Wie ein Brennglas spiegelt<br />

die Geschichte des Zeitungsviertels die Entwicklungen,<br />

Spannungen und Brüche der<br />

deutschen Geschichte bis heute. Hier erlebte<br />

in den zwanziger Jahren das deutsche Feuilleton<br />

seinen Höhepunkt: Für Mosses »<strong>Berlin</strong>er<br />

Tageblatt« und Ullsteins »Vossische Zeitung«<br />

schrieben die besten Federn des Landes, ob<br />

Theodor Wolff, Egon Erwin Kisch, Alfred<br />

Kerr, Berthold Brecht oder Arnold Zweig.<br />

Zugleich blühte die Parteipresse, das Abbild<br />

der politischen Gegensätze dieser Zeit. Die<br />

Nationalsozialisten zerschlugen diese Vielfalt:<br />

Von der Charlottenstraße übte die Reichspressestelle<br />

der NSDAP ihre Zensur aus;<br />

zahlreiche Journalisten und Verleger wurden<br />

verfolgt, vertrieben, der Freiheit beraubt oder<br />

ermordet.<br />

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Viertel<br />

fast gänzlich zerstört, im Kalten Krieg von der<br />

Mauer zerteilt. Auf Ost-<strong>Berlin</strong>er Seite, unter<br />

den Bedingungen von Pressezensur durch<br />

Staat und Partei, wurde nur noch die »Neue<br />

Zeit« der Ost-CDU hergestellt; in West-<strong>Berlin</strong><br />

knüpfte der Axel-Springer-Verlag mit der<br />

Übernahme des ehemaligen Ullstein-Verlags<br />

an die Tradition des Viertels an. 1989 zog die<br />

»taz« in die spannungsreiche Nachbarschaft zu<br />

Springer. 2009 wechselte der Tagesspiegel an<br />

seinen neuen Standort am Askanischen Platz.<br />

Nach 1990 zurück ins Zentrum gerückt, ist<br />

das Zeitungsviertel heute wieder ein wichtiger<br />

Medienstandort.<br />

Die Ausstellung im Stadtraum erzählt von<br />

der vergangenen Glanzzeit moderner Presse<br />

und gegenwärtiger Medienlandschaft mit ihren<br />

neuen und vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten.<br />

Die Pressegeschichte erschließt sich<br />

durch zwölf thematische Kapitel, die in Form<br />

einer Plakette als Wand- oder Standmodul den<br />

Stadtraum markieren. Sie werden im <strong>Berlin</strong>er<br />

Themenjahr <strong>2013</strong> monatlich installiert.<br />

Steckbrief<br />

Initiative <strong>Berlin</strong>er Zeitungsviertel e. V.<br />

c/o Museum für Kommunikation<br />

Leipziger Straße<br />

10117 <strong>Berlin</strong><br />

Prof. Dr. Ursula Koch<br />

Dipl.-Des. Helga Lieser<br />

Dr. Dietlinde Peters<br />

www.berliner-zeitungsviertel.de<br />

36 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


Haus der Presse und Jüdisches Museum <strong>Berlin</strong><br />

Das Axel-Springer-Haus<br />

des Landes schrieben<br />

12<br />

8<br />

1<br />

2<br />

3 4<br />

6<br />

9<br />

7<br />

11<br />

2<br />

5<br />

10<br />

1 Anfänge der<br />

<strong>Berlin</strong>er Presse<br />

Standort:<br />

Koch-/ <strong>Friedrichstraße</strong><br />

2 Die Großverlage<br />

(Mosse, Scherl, Ullstein)<br />

Standort 1:<br />

Mossehaus, Schützen-/<br />

Jerusalemer Straße<br />

Standort 2:<br />

Axel-Springer-Passage<br />

3 Zerstörte Pressevielfalt<br />

Standort:<br />

Charlottenstraße 82,<br />

ehem. Reichspressestelle<br />

der NSDAP<br />

4 Die Journalisten<br />

Standort:<br />

Axel-Springer-Passage<br />

5 Bilder in der<br />

Zeitung und Werbung<br />

in den Medien<br />

Standort:<br />

<strong>Berlin</strong>ische Galerie<br />

6 Die Leser<br />

Standort:<br />

Rudi-Dutschke-Straße /<br />

Garten taz<br />

7 Anfänge des Films<br />

im Zeitungsviertel<br />

Standort: <strong>Friedrichstraße</strong>/<br />

E.T.A.-Hoffmann-Promenade<br />

8 Parteien und<br />

Presse<br />

Standort:<br />

Wilhelm-/ Stresemannstraße,<br />

Passage<br />

9 Selbstorganisation<br />

der Presse<br />

Standort:<br />

Markgrafenstraße 15,<br />

Haus der Presse<br />

Herstellungstechnik<br />

Standort:<br />

Kommandantenstraße<br />

15, Eingang Bundesdruckerei<br />

Jüdische Verleger,<br />

bedeutende Publizisten<br />

und Journalisten<br />

Standort:<br />

Lindenstraße, vor<br />

Jüdischem Museum<br />

Nachrichtentechnik<br />

und -übermittlung<br />

Standort:<br />

Mauerstraße, Museum<br />

für Kommunikation<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 37


Culture | Historie FriedrichstraSSe Teil 2<br />

Der Blick vom Bahnhof <strong>Friedrichstraße</strong> in nördliche Richtung: Der Admiralspalast und noch vor der Weidendammer Brücke die Komische Oper. Postkarte.<br />

<strong>Berlin</strong>er Mitte vor 100 Jahren<br />

Musik, Tanz und Varieté in der <strong>Friedrichstraße</strong><br />

H<br />

arald Neckelmann beschreibt für<br />

das Magazin <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />

die Historie der <strong>Friedrichstraße</strong><br />

als Vergnügungsviertel der Hauptstadt<br />

zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong> erfahren Sie mehr zum Thema<br />

»Musik, Tanz und Varieté in der <strong>Friedrichstraße</strong>«.<br />

In den 20er Jahren endete der Abend in der<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> oft in einem wilden, ausufernden<br />

Nachtleben. »Nachdem von 19 bis 22 Uhr<br />

des Publikums Sinnlichkeit in Theatern und<br />

Singspielhallen durch dargestellte Verführungen<br />

und Ehebrüche erregt war«, schreibt der<br />

Schriftsteller Carl Sternheim, »wurde <strong>Berlin</strong><br />

nach elf Uhr mit Tanzböden, Bars, Kabaretts,<br />

Chambres separées, mit dunklen Alleen und<br />

Nischen (…) ein einziges saftiges Beilager<br />

(….)«. Das galt nicht allein für die Magistrale,<br />

sondern auch für die zahlreichen Nebenstraßen.<br />

Heute erinnern nur noch der Admiralspalast<br />

und (an neuem Ort) der Friedrichstadtpalast<br />

an diese Zeit.<br />

Beim Tingeltangel traten zwischen 10 und 20<br />

Chansonetten und Komiker auf, die auf Stühlen<br />

saßen. Das bekannteste und beliebteste<br />

war »B. Moores Academy of music« (1900-03)<br />

und lag in der Nr. 85, wo sich heute das VW<br />

Automobilforum befindet. Gut aussehende<br />

Damen wurden beschäftigt, die sich nicht<br />

zierten, wenn ihnen über die Rampe ein Glas<br />

Porter oder Rotwein gereicht wurde. Es gab<br />

fast nur männliches Publikum, von lebenslustigen<br />

Studenten bis zu sich einsam fühlenden,<br />

reiferen Herren. Sobald ihre Nummer an die<br />

Reihe kam, erhob sich die Chansonette und<br />

begann, von einem Pianisten begleitet, den<br />

meist handfesten Vortrag. Am Anfang und<br />

am Schluss sangen die Künstler im Chor und<br />

liefen im Gänsemarsch herum.<br />

Von 1921 bis 1943 befand sich an der Ecke<br />

Taubenstraße in der Nr. 180 das Weinrestaurant<br />

und Tanzlokal »Faun« (heute Quartier<br />

110 mit »Deutsche Bank«). Es spielten vier Kapellen,<br />

zwischen den Kabarettnummern wurde<br />

getanzt. Satyr (Richard Dietrich) schreibt<br />

dazu: »Hier war die Kleinkunst nun wirklich<br />

intim geworden, so intim, dass man sie besser<br />

plump-vertraulich nennen konnte (…). <strong>Berlin</strong><br />

wird nie und nimmer für wirkliche Stätten<br />

lyrischer Kleinkunst im nicht-dramatischen<br />

Gewande reif werden. Es fehlt hier das Element,<br />

das sie tragen und erhalten könnte: die<br />

Bohème.« 1915 entstand an der Ecke Schiffbauerdamm<br />

(Nr. 136) in einem Neubau das<br />

»Weidenhof Casino und Café«, das sich bis<br />

1930 hielt. Es warb damit, das vornehmste<br />

und intimste Kabarett und Ball-Lokal <strong>Berlin</strong>s<br />

zu sein. 1922 zeigte die Ballett-Truppe Erna<br />

Offeney ihre anzüglichen Vorführungen. Vier<br />

Schwarze traten auf, zwischen ihnen leicht<br />

38 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


Die <strong>Friedrichstraße</strong> bei Nacht, rechts das Kaffeehaus »Imperator«, links das Weinrestaurant »Faun«. Postkarte.<br />

bekleidete Weiße. Sexuell schien der Sieg der<br />

Schwarzen zum Ausdruck zu kommen. Der<br />

Polizeipräsident untersagte den Auftritt. Im<br />

»Weidenhof« trat 1926 auch die erste und<br />

einzige Damen-Jazzband, Hilda-Wards-Band<br />

von Covent Garden London, auf.<br />

Musikalisch drehten auch die Männer auf:<br />

Zum Beispiel das Orchester James Kok im<br />

»Moka Efti«, Nr. 59/60 Ecke Leipziger Straße<br />

(heute Atrium). 1927 gegründet, spielte es<br />

mit fünfzehn Mann amerikanischen Swing-<br />

Jazz. Das Orchester des aus Rumänien stammenden<br />

Geigers galt als eines der besten.<br />

Das Kaffeehaus »Imperator« (Nr. 67, Ecke<br />

Mohrenstraße, heute Friedrichstadt-Passagen,<br />

Quartier 205) veranstaltete seit 1929<br />

Tanztees. Mit dem Jazzmusiker Kurt »Kutte«<br />

Widmann wandelte sich 1933 das Familiencafé<br />

zum Treffpunkt der Swingbegeisterten<br />

und Tanzwütigen. Das Haus war stets überfüllt.<br />

Widmann trat mit einem zehnköpfigen<br />

Orchester auf. Er selbst spielte Posaune und<br />

wurde der populärste <strong>Berlin</strong>er Tanzkapellenleiter.<br />

Beim »Tiger-Rag« zog er einen Tigerkopf<br />

über. Den Zweizentner-Mann nannte<br />

man wegen seiner Luftsprünge auch springender<br />

Gummiball.<br />

Zurück zum Kabarett: »Bei Steinmeier, das<br />

ist bekannt, ist täglich Tanz und allerhand!«<br />

hieß es in der Eigenwerbung des Hauses, geführt<br />

vom »König der <strong>Friedrichstraße</strong>«, Gustav<br />

Steinmeier – der »Ball schöner Frauen«.<br />

Das Café Steinmeier in der Nr. 96 (heute NH<br />

Hotel) war berühmt-berüchtigt, ein vor allem<br />

von alleinreisenden Herren aus der Provinz<br />

besuchtes Etablissement. Es war ein Tanzlokal<br />

(Kabarett), aber die eigentlichen Attraktionen<br />

waren »die schönsten Frauen in Badetrikots«<br />

(Werbung). Steinmeier war selbst »sein aktivster<br />

Gast«, »tanzte mit den hübschen Mädchen,<br />

es blies das Saxophon in der Kapelle, er<br />

hielt an der Bar den durstigen Stammgästen<br />

stand.« 1891 entstand ein prachtvoller Eckbau<br />

Nr. 41/42 zur Kochstraße mit dem Café<br />

Friedrichshof (heute Bäckerei Kamps). Im<br />

Anschluss existierte hier bis 1932 das Tanzkabarett<br />

Bonbonniere, mit »Tanz und Poesie<br />

und Erotik in der Praxis, handgreiflich vorgeführt«<br />

– ein dunkles Kabarett mit kleiner<br />

Bühne und wenig Licht.<br />

Das Hotel »The Westin Grand« steht an der<br />

Stelle der früheren Kaisergalerie. Die erste<br />

<strong>Berlin</strong>er Passage war 128 Meter lang und<br />

führte von der Friedrich-/Ecke Behrenstraße<br />

bis zum Boulevard Unter den Linden. Eine<br />

der Attraktionen war das Passage-Theater<br />

(1901-26). Unter der Direktion von Theodor<br />

Rosenfeldt bot es Varieté, Kabarett und Akrobatik.<br />

Täglich zwischen 17 und 23 Uhr gab<br />

es 14 bis 16 Nummern. Ab 1915 wurde dem<br />

Varieté das Linden-Kabarett angegliedert,<br />

in dem Claire Waldoff nachts um halb Zwei<br />

ihre frechen Lieder sang. Sie spielte und sang<br />

mit Lucie Berber, Else Ward, Senta Söneland<br />

und ihrer Freundin Gussy Holl. Nachtleben<br />

gab es auch auf der anderen Seite der Behrenstraße<br />

in der Nr. 165 (heute Boss). Rudolf<br />

Nelson, der Revue-König von <strong>Berlin</strong>, eröffnete<br />

hier 1907 das eigene Kabarett »Chat<br />

Noir«. Es befand sich im Pschorr-Bräu-Haus<br />

und hatte von 23 bis 2 Uhr geöffnet. Seine<br />

Revue wählte nur ein einziges durchgängiges<br />

Thema oder einen Schauplatz, der als Hintergrund<br />

mehrerer Themen diente. Mit dem<br />

»Chat Noir« war das Kabarett »hoffähig«<br />

geworden. Der Kabarettist Willi Schaeffers<br />

erinnert sich: »Jede Nacht halb zwölf sah<br />

man hier ein interessantes Publikum, meist<br />

in Frack und großer Toilette. Es waren die<br />

Menschen der großen <strong>Berlin</strong>er Gesellschaft,<br />

die Diplomaten, die Herren aus den Ministerien,<br />

die von ihren offiziellen Diners kamen<br />

und sich hier noch zwei Stunden geistvoll<br />

unterhalten wollten«.<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 39


cULTURe | HisTORie FRieDRicHsTRAsse TeiL 2<br />

Artisten auf der Bühne des Varietés Wintergarten mit seinem Sternenhimmel. Postkarte. Das Weinrestaurant »Faun« bot Tanz und Kabarett. Postkarte, 1934.<br />

Das berühmteste Nummerntheater des Kaiserreichs<br />

war das Varieté wintergarten. es<br />

erreichte weltniveau und lag im central-Hotel<br />

zwischen Georgen- und Dorotheenstraße, dem<br />

damals größten Hotel <strong>Berlin</strong>s. es bestand seit<br />

1888 und endete erst 1943 durch einen Bombenangriff.<br />

Die Mischung aus Kabarett und<br />

Zirkus war außerordentlich einträglich. Alle<br />

großen Varietékünstler traten auf. chinesische<br />

Jongleure, seiltänzer, von denen einer mit<br />

gedecktem Tisch auf dem Drahtseil saß und<br />

speiste, Hochradkünstler, schlangenmenschen<br />

und Zirkuskünstler, die sich unter wasser von<br />

schweren eisenketten befreien konnten. Die<br />

Tiller-Girls gastierten, die saharet mit ihren<br />

can-can-Tänzen oder die Otéro mit ihren<br />

schwülen chansons, clown Grock trat auf<br />

und die Operettensängerin Fritzi Massary begeisterte.<br />

1900 deckte man die Glaskuppel ab<br />

und es entstand ein Theaterraum. Die illusion<br />

eines nächtlichen sternenhimmels mit tausend<br />

Harald Neckelmann:<br />

friedrichstraße berlin<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

<strong>Berlin</strong> Story Verlag, 144 S., 19,80 €<br />

Glühbirnen über den 3.000 sitzplätzen wurde<br />

das Markenzeichen des wintergartens. in den<br />

20er Jahren waren es vor allem claire waldoff<br />

und Otto Reutter, die den Ruf des wintergartens<br />

begründeten.<br />

Auch heute noch wird der Admiralspalast in<br />

der Nr. 101/102 als Veranstaltungsort genutzt.<br />

1911 fertiggestellt, entwickelte er sich von einer<br />

eisarena über ein Revuetheater zum Operettenhaus.<br />

2.000 Personen fanden Platz. Der<br />

Admiralspalast besaß das erste feste eislaufensemble<br />

und zeigte Ballett-Aufführungen.<br />

1922 wurde er zum Varieté-Theater umgebaut.<br />

im Parkett standen Tische und stühle,<br />

die Gäste wurden bewirtet. ein Konzept, das<br />

auch das Tonhallen-Theater (Nr. 112) und das<br />

wilhelm-Theater (Nr. 236, später Lustspielhaus)<br />

verfolgten. Nach einem Jahr wurde der<br />

Operettenregisseur Herman Haller neuer<br />

Pächter (bis 1930). er veranstaltete aufwändige<br />

Ausstattungsrevuen. Die Revuen bezogen<br />

sich auf die Gegenwart und das Großstadtleben.<br />

Vor allem der Tanz spiegelte das<br />

hohe Tempo einer beschleunigten Zeit wieder.<br />

Nach der weltwirtschaftskrise sank das<br />

Publikumsinteresse, die sehnsucht nach der<br />

geschlossenen, schönen illusionswelt der<br />

Operette kehrte zurück. Die comedian Harmonists<br />

erhielten ende der zwanziger Jahre<br />

einen Vertrag für die Revue »casanova«,<br />

Hans Albers spielte Anfang der dreißiger Jahre<br />

in mehreren Operetten. Johannes Heesters<br />

sah man als Danilo in »Die Lustige witwe«,<br />

seine Paraderolle. stars wie Gitta Alpar, Theo<br />

Lingen und Käthe Dorsch waren dem Theater<br />

verbunden.<br />

Die alte Komische Oper (Nr. 104/104a) wurde<br />

privat geführt, nicht zu verwechseln mit der<br />

heutigen Komischen Oper. 1904/05 errichtet,<br />

bot sie 1.230 Besuchern Platz. Bis 1911 betrieb<br />

Hans Gregor das Haus und setzte neue<br />

Maßstäbe: Mit 19 Uraufführungen und Ausgrabungen<br />

alter werke, Buffo-Opern, Operetten<br />

und musikalischen Lustspielen, werken<br />

des Verismo und Aufsehen erregenden<br />

Aufführungen von Offenbachs »Hoffmanns<br />

erzählungen«, Hugo wolfs »Der corregidor«,<br />

Frederick Delius’ »Romeo und Julia auf dem<br />

Dorfe« und claude Debussys »Pelléas und<br />

Mélisande«. Doch das Publikum hatte andere<br />

Vorstellungen, Gregor schloss sein defizitäres<br />

Unternehmen. Nach dem ersten weltkrieg<br />

bedienten schwänke, Lustspiele und Ausstattungsstücke<br />

ein anderes Publikum. Die<br />

Revuen erlebten in den zwanziger Jahren eine<br />

neue Blütezeit. Vor allem die spektakulären<br />

inszenierungen von James Klein sorgten für<br />

Der Autor<br />

Der Journalist<br />

Harald Neckelmann<br />

war jahrelang als Auslandskorrespondent,<br />

Reporter und Autor für den ARD-Hörfunk tätig.<br />

Außerdem war er Lehrbeauftragter an der<br />

Freien Universität <strong>Berlin</strong>. Er lebt und arbeitet<br />

als Stadtführer und Buchautor (»Leipziger<br />

Straße«, »Unter den Linden«, »Der Tauentzien«)<br />

in <strong>Berlin</strong>.<br />

40 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


»Täglich großes Revue-Programm«: Der Tanzpalast »Weidenhof« zum Schiffbauerdamm.<br />

Postkarte.<br />

Zehn Chansonetten warten auf ihre Nummer: Tingeltangel in »B. Moores Aacademy of music«.<br />

Postkarte.<br />

schlagzeilen und erfolg (»europa spricht davon«).<br />

Der Opernbau wurde nach dem Konkurs<br />

1926 im Krieg zerstört. Heute steht hier<br />

das Meliá Hotel.<br />

Das »Apollo« in der Nr. 218 war zeitweise Revue-<br />

oder Operettentheater, manchmal Varieté.<br />

es eröffnete 1892 mit 1.350 Plätzen und existierte<br />

bis 1913. walter Kiaulehn schreibt: »Der<br />

Held war immer Robert steidl, ein fröhlicher<br />

Mann im grauen Gehrock mit grauem Zylinder,<br />

mit rotem, rundem weißbiergesicht und<br />

tänzerischer Behendigkeit. es gab fast keine<br />

Handlung, nur ein Motto; das ganze war eine<br />

Kapellmeisterimprovisation«. 1893 begleitete<br />

Paul Lincke als Kapellmeister die Programme<br />

mit dem Hausorchester. 1899 hatte der »Vater«<br />

der <strong>Berlin</strong>er Operette hier seine Premiere von<br />

»Frau Luna«. Auch der temperamentvolle Otto<br />

Reutter trug hier seine couplets vor.<br />

Schreiben und<br />

Gewinnen!<br />

In der vergangenen<br />

<strong>Ausgabe</strong> des Magazins<br />

haben wir Sie aufgerufen,<br />

uns Fotos vom<br />

Leben an und mit der<br />

Mauer zu senden.<br />

Vielen Dank für die vielen<br />

Einblicke, die wir erhalten haben. Die Gewinner der<br />

Abonnements, Bücher und boardingbags erhalten ihren Preis<br />

in den nächsten Tagen zugeschickt.<br />

Unser Aufruf geht weiter: Schreiben Sie uns Ihre Meinung<br />

zum Heft oder schicken Sie uns Ihre Fotos, die vom Leben in<br />

der <strong>Friedrichstraße</strong> zeugen – ob historisch oder ganz aktuell.<br />

Unter allen Einsendern verlosen wir wieder fünf Abonnements<br />

von »<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong>« und fünf Exemplare von<br />

Harald Neckelmanns »friedrichstraße berlin – Zu Beginn des<br />

20. Jahrhunderts«. Ihre Mail schicken Sie an AS@OfficeABC.<br />

DE, Post an Verlag Frank Nehring, Zimmerstraße 56, 10117<br />

<strong>Berlin</strong>.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 41


Almstadtstraße<br />

Karl-Liebknecht-Straße<br />

Max-Beer-Straße<br />

RUBRiK sTADTKARTe | BeiTRAGsTiTeL<br />

Alte Schönhauser Straße<br />

Auguststraße<br />

Gipsstraße<br />

Sophienstraße<br />

Weinmeisterstraße<br />

Krausnickstraße<br />

Rosenthaler Straße<br />

Große Hamburger Straße<br />

Oranienburger Straße<br />

Monbijoustraße<br />

Hackescher<br />

Markt<br />

Spandauer Str.<br />

Neues Museum<br />

<strong>Berlin</strong>er<br />

Dom<br />

Am Kupfergraben<br />

Am Lustgarten<br />

Karl-Liebknecht-Straße<br />

Altes Museum<br />

Am Zeughaus<br />

Rathausstraße<br />

Schloßplatz<br />

Oberwallstraße<br />

Breite Straße<br />

Gertraudenstraße<br />

Jägerstraße<br />

Kurstraße<br />

Hausvogteiplatz<br />

Niederw<br />

Linienstraße<br />

Torstraße<br />

Chausseestraße<br />

Straße<br />

118<br />

Hannoversche<br />

Oranienburger Straße<br />

113<br />

Oranienburger<br />

Tor<br />

Oranienburger<br />

Straße<br />

Gendarmenmarkt<br />

Claire-Waldorff-<br />

Straße<br />

129<br />

Tucholskystraße<br />

Johannisstraße<br />

107<br />

<strong>Friedrichstraße</strong><br />

Ziegelstraße<br />

134<br />

Am Zirkus<br />

Am Weidendamm<br />

Marienstraße<br />

Geschwister-Scholl-Str.<br />

Albrechtstraße<br />

Planckstraße<br />

101<br />

Schiffbauerdamm<br />

Georgenstraße<br />

Reichstagufer<br />

90<br />

Universitätsstraße<br />

Dorotheenstraße<br />

Charlottenstraße<br />

Mittelstraße<br />

Unter den Linden<br />

151 155<br />

167<br />

Neustädtische Kirchstraße<br />

Schadowstraße<br />

Unter den Linden<br />

83<br />

Behrenstraße<br />

Glinkastraße<br />

Französische Straße<br />

Französische Straße<br />

76<br />

Französische<br />

Straße<br />

Bahnhof<br />

<strong>Friedrichstraße</strong><br />

Jägerstraße<br />

Markgr<br />

Fried<br />

Taubenstraße<br />

Mauerstraße<br />

Reinhardtstraße<br />

Philippstraße<br />

Schumannstraße<br />

Wilhelmstraße<br />

Brandenburger<br />

Tor<br />

Cora-<strong>Berlin</strong>er-St<br />

Luisenstraße<br />

Pariser<br />

Platz<br />

Robert-Koch-<br />

Platz<br />

Hannoversche Straße<br />

Charitestraße<br />

Brandenburger<br />

Tor<br />

Ebertstraße<br />

42 berlin <strong>Friedrichstraße</strong> Nr. x <strong>2013</strong>


Gitschiner Straße<br />

Sebastianstraße<br />

Stallschreiberstr<br />

Ritterstraße<br />

Prinzenstraße<br />

Spittelmarkt<br />

Wallstraße<br />

Spittelmarkt<br />

Seydelstraße<br />

Beuthstraße<br />

Alte Jakobstraße<br />

Kommandantenstraße<br />

Oranienstraße<br />

Lobeckstraße<br />

Alexandrinenstraße<br />

allstraße<br />

Axel-Springer-Straße Lindenstraße<br />

Ritterstraße<br />

Alte Jakobstraße<br />

Neuenburger Straße<br />

Leipziger Straße<br />

Krausenstraße<br />

Schützenstraße<br />

Franz-Klühs-Straße<br />

afenstraße Markgrafenstraße<br />

Rudi-Dutschke-Straße<br />

Besselestraße<br />

61 48<br />

Stadtmitte<br />

194<br />

Charlottenstraße<br />

Zimmerstraße<br />

206<br />

Checkpoint<br />

Charlie<br />

39<br />

Kochstraße<br />

181richstraße <strong>Friedrichstraße</strong><br />

Kochstraße<br />

31<br />

Puttkammerstraße<br />

224<br />

246<br />

1<br />

Mehringplatz<br />

Mohrenstraße<br />

Kronenstraße<br />

Mauerstraße<br />

Hedemannstraße<br />

raße<br />

Mohrenstraße<br />

Leipziger Straße<br />

Wilhelmstraße<br />

Niederkirchnerstraße<br />

Anhalter Straße<br />

Anhalter<br />

Bahnhof<br />

Stresemannstraße<br />

500 m<br />

Möckernstraße<br />

Großbeerenstraße<br />

HalleschesUfer<br />

TempelhoferUfer<br />

Voßstraße<br />

Schöneberger Straße<br />

Dessauer Straße<br />

N<br />

Potsdamer<br />

Platz<br />

Potsdamer<br />

Platz<br />

Köthener Straße<br />

berlin <strong>Friedrichstraße</strong> Nr. x <strong>2013</strong> 43


Die Macher der mit über 9 Millionen euro<br />

bisher aufwändigsten Produktion im modernsten<br />

show-Palast europas verbinden den<br />

Glanz der Zwanziger Jahre mit dem Glamour<br />

des 21. Jahrhunderts und entführen das PucULTURe<br />

| FRieDRicHsTADT-PALAsT<br />

Fotos: Robert Grischek<br />

Kostüme: Uta Loher, Conny Lüders.<br />

SHOW ME – die bunte Show<br />

im Friedrichstadt-Palast<br />

Glamour is back<br />

W<br />

as für ein Erfolg: Bereits mehr<br />

als 250.000 Zuschauer sahen im<br />

Friedrichstadt-Palast seit Oktober<br />

2012 die neue Produktion SHOW ME.<br />

Mit über 100 Künstlern – Sänger, Tänzer,<br />

Musiker und Artisten – ist <strong>Berlin</strong>s größte<br />

Show an der <strong>Friedrichstraße</strong> 107 imposanter<br />

als jede Produktion in Las Vegas.<br />

blikum auf eine Reise durch die Vergangenheit<br />

in die Gegenwart. Hollywood-Regisseur<br />

Busby Berkeley, Broadway-Produzent Florenz<br />

Ziegfeld und schauspiel-ikone esther williams<br />

hätten ihre Freude an der hochmodernen<br />

Umsetzung.<br />

Der legendäre Pariser Haute-couture-Designer<br />

christian Lacroix entwarf die prächtigen<br />

Kostüme für das Opening und Finale.<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Designerinnen Uta Loher und<br />

conny Lüders schufen mit ihren schwelgenden<br />

und freizügigen Kostümentwürfen einen<br />

überwältigenden Augenschmaus. so entstanden<br />

über 500 Kostüme, darunter luxuriöse<br />

show-couture-Kleider, bestickt mit zigtausenden<br />

Glitzersteinen und Rosenblüten, die<br />

erst im scheinwerferlicht entstehen.<br />

Joe Atkins und John stillwell entwarfen<br />

mit den Autoren Jürgen Nass und Roland<br />

welke ein Bühnenbild, das selbst für Palastverhältnisse<br />

von gewaltigem Ausmaß ist. Dafür<br />

musste sogar die erste Reihe ›umziehen‹<br />

und so nehmen erstmals in der Geschichte<br />

des Hauses Zuschauer mitten im Geschehen<br />

Platz.<br />

›Glamour is back‹ im Untertitel von<br />

sHOw Me heißt: Die überbordende Pracht,<br />

der Überfluss, das schwelgen und Baden in<br />

44 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr.2 <strong>2013</strong>


Kostüme: Christian Lacroix.<br />

Kostüme: Christian Lacroix.<br />

Kostüme: Uta Loher, Conny Lüders.<br />

Foto: Götz Schleser<br />

der Schönheit sind zurück. So viel Glamour<br />

war lange nicht. Ein gigantischer Wasserfall<br />

von über 20 Metern Höhe wird nicht nur aufgrund<br />

seiner Geräuschkulisse ein beeindruckendes<br />

Erlebnis. Speziallaser ›zerschneiden‹<br />

das Wasser, so dass es wirkt, als würden Millionen<br />

funkelnder Kristalle in die Tiefe regnen.<br />

Bühnenbilder aus Sand und meterhohe Säulen<br />

aus Seifenblasen schaffen Bühnenmomente,<br />

die einem den Atem verschlagen.<br />

Musikalisch verwöhnen Hits wie En<br />

Vogues kraftvolles ›Whatta Man‹, Christina<br />

Aguileras romantisches ›Beautiful‹ oder Annie<br />

Lennox Hymne ›There Must Be An Angel‹<br />

die Ohren der Zuschauer ebenso wie Eigenkompositionen<br />

von Daniel Behrens oder<br />

Anja Krabbe, die schon mit ihrer Ballade<br />

›Snowflakes Are Falling‹ bei der Weihnachtsshow<br />

›berlin ERLEUCHTET‹ für Gänsehaut<br />

sorgte.<br />

Auch choreographisch werden neue Akzente<br />

gesetzt. Zwölf Choreographen kitzeln<br />

die unterschiedlichsten Begabungen aus der<br />

mit 40 Tänzerinnen und 20 Tänzern größten<br />

stehenden Showballett-Compagnie der Welt.<br />

Unter ihnen Natricia Bernard, die schon Katy<br />

Perry und Justin Timberlake die richtigen<br />

Moves zeigte, und Ronald Savkovic, auch bekannt<br />

als Erster Solotänzer beim Staatsballett<br />

<strong>Berlin</strong>.<br />

Auch Nikeata Thompson hat mit dem<br />

Ballett gearbeitet und ihre Styles an die Tänzerinnen<br />

und Tänzer weitergegeben. Zuvor<br />

choreographierte sie für Lena Meyer-Landrut<br />

ihren Auftritt beim Eurovision Song Contest<br />

2011. Auch mit Culcha Candela, Peter Fox<br />

und Jan Delay hat Nikeata Thompson gearbeitet.<br />

Nur ein Vierteljahr nach der grandiosen<br />

Premiere sind bereits über eine Viertelmillion<br />

Tickets verkauft und die Kartennachfrage<br />

bleibt weiterhin auf ungewöhnlich hohem<br />

Niveau.<br />

Friedrichstadt-Palast<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> 107, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

Infos & Buchung: www.show-palace.eu<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 45


Culture | highlights<br />

<strong>Berlin</strong>er Kultur-Highlights: Sommer <strong>2013</strong><br />

ADMIRALSPALAST<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> 101, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.admiralspalast.de<br />

ÄGYPTISCHES MUSEUM IM<br />

NEUEN MUSEUM<br />

Bodestraße 1–3, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.aegyptisches-museum-berlin.de<br />

ARENA BERLIN<br />

Eichenstrasse 4, 12435 <strong>Berlin</strong><br />

www.arena-berlin.de<br />

Foto: Oliver Fantitsch<br />

Foto: Sandra Steiß<br />

Foto: Semmel Concerts GmbH<br />

Bis 3. August <strong>2013</strong><br />

Cavequeen<br />

Sven, nach einer ausschweifenden Party von seinem eifersüchtigen<br />

Freund vor die Tür gesetzt, beginnt darüber<br />

nachzudenken, ob sein schwules Leben nur ein kleiner<br />

evolutionärer Witz ist oder ein Segen für die Menschheit.<br />

Die Antwort kommt prompt: Er begegnet einem<br />

schwulen Urahn aus der Steinzeit, der »CAVEQUEEN«!<br />

Eine folgenschwere Begegnung, denn der sympathische<br />

Höhlenmensch hält einige Erkenntnisse bereit: Wie entstand<br />

eigentlich Homo sexualität, wann gab es den ersten<br />

Sex unter Kerlen und ist eine schwule Beziehung wirklich<br />

so viel anders als die der »Heteros«?<br />

Bis 4. August <strong>2013</strong><br />

Im Licht von Amarna –<br />

100 Jahre Fund der Nofretete<br />

Anlässlich des Auffindungsdatums der Büste der Nofretete<br />

am 6.12.1912 zeigen das Ägyptische Museum und<br />

die Papyrussammlung eine groß angelegte Sonderausstellung<br />

zur Amarna-Zeit. Durch internationale Leihgaben<br />

bereichert, liegt der Fokus der Ausstellung auf den noch<br />

nie gezeigten Funden aus den <strong>Berlin</strong>er Beständen.<br />

9. März bis 1. September <strong>2013</strong><br />

Tutanchamun –<br />

sein Grab und die Schätze<br />

Die weltweit einzigartige Originalnachbildung des faszinierenden<br />

Grabmals mit all seinen Schätzen vermittelt die<br />

historisch einzigartige Entdeckung des Pharaonen-Grabes<br />

im Tal der Könige in Ägypten vor 90 Jahren. Die einzigartige<br />

Ausstellung zeigt über 1.000 Objekten, Grafiken und<br />

Filme – lehrreich, spannend und unterhaltsam.<br />

<strong>Berlin</strong> Dungeon<br />

Spandauer Straße 2, 10178 <strong>Berlin</strong><br />

www.thedungeon.com/berlin<br />

BERLINER ENSEMBLE<br />

Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.berliner-ensemble.de<br />

BERLINISCHE GALERIE<br />

Alte Jakobstraße 124 –128, 10969 <strong>Berlin</strong><br />

www.berlinischegalerie.de<br />

Foto: Barbara Braun<br />

Foto: Tobias Zielony<br />

Laufend<br />

<strong>Berlin</strong> Dungeon<br />

Auf einer 60-minütigen Reise geht es durch 700 Jahre<br />

grauenhafter <strong>Berlin</strong>er Geschichte. Shows mit echten Darstellern,<br />

fesselnde Geschichten, eine aufregende Fahrt<br />

und moderne Special Effects bringen die Besucher zum<br />

Lachen und Schreien. Nichts für schwache Nerven.<br />

18. Mai <strong>2013</strong> Premiere<br />

Floh im Ohr<br />

Es sind die Hosenträger! Alle Intrigen, Verwechslungen,<br />

Täuschungen und Verfolgungsjagden hängen an einem<br />

Paar Hosenträgern. Bis geklärt ist, wer sie tatsächlich in<br />

einem Stundenhotel vergessen hat, sind zwei Ehen, drei<br />

Liebespaare, dazu ein Arzt, ein Amerikaner und ein Alkoholiker<br />

um ihre Seelenruhe gebracht. Sie werden durch<br />

alle Höllen gejagt, die Komödien, Tragödien, Farcen,<br />

Grotesken und das Vaudeville-Theater absurderweise<br />

bereit halten. Die bürgerliche Moral fährt Karussell. Das<br />

ist zum Lachen.<br />

21. Juni bis 30. September <strong>2013</strong><br />

Tobias Zielony. Fotografien 2008 –<strong>2013</strong><br />

Tobias Zielony ist einer der wichtigsten deutschen<br />

Fotografen der jüngeren Generation. Seine Bilder über<br />

Jugendliche aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt<br />

thematisieren den schwierigen Prozess der Sinnfindung in<br />

einer entfremdeten und immer mehr global agierenden<br />

Welt. Mit seiner Arbeitsweise, die er als »beiläufige Form<br />

des Sozialen« beschreibt, knüpft er an eine dokumentarische<br />

Tradition der Fotografie an, die sich einer geeigneten<br />

Ästhetik für die genaue Darstellung sozialer Realität<br />

verpflichtet fühlt.<br />

46 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


Chamäleon Theater<br />

in den Hackeschen Höfen,<br />

Rosenthaler Straße 40/41, 10178 <strong>Berlin</strong><br />

www.chamaeleonberlin.de<br />

DEUTSCHES HISTORISCHES MUSEUM<br />

Unter den Linden 2, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.dhm.de<br />

DEUTSCHES THEATER<br />

Schumannstraße 13a, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.deutschestheater.de<br />

Foto: Frank Wilde<br />

Foto: Stiftung Deutsches Historisches Museum<br />

Foto: Edward B. Gordon<br />

Laufend<br />

DUMMY<br />

Eine neue Generation von Varietékünstlern ist angetreten,<br />

um in einer rasanten, sinnlichen und technisch<br />

höchst innovativen Inszenierung Menschen und Puppen<br />

zu einer faszinierenden Einheit zu verschmelzen: DUMMY<br />

ist Varieté 2.0! Auf einer kippbaren Bühne tritt grandiose<br />

Körperkunst in einen beeindruckenden Dialog mit interaktiven<br />

Videoprojektionen von Lichtmagier Frieder Weiss,<br />

dessen futuristische visuelle Installationen weltweit für<br />

Staunen sorgen und bereits Videos von Kylie Minogue<br />

ausschmückten.<br />

Bis 10. November <strong>2013</strong><br />

Zerstörte Vielfalt. <strong>Berlin</strong> 1933 –1938<br />

Die Ausstellung erinnert an die nationalsozialistische<br />

Machtübernahme 1933 und an das Novemberpogrom<br />

von 1938. Sie vereint über vierzig Projekte von Museen<br />

und Gedenkstätten, privaten Vereinen und Initiativen,<br />

die sich in Ausstellungen, temporären Kunstprojekten,<br />

Theateraufführungen, Lesungen, Filmprojekten oder<br />

Hörführungen mit der Geschichte <strong>Berlin</strong>s im Nationalsozialismus<br />

auseinandersetzen. Gemeinsam dokumentieren<br />

sie die verheerenden Auswirkungen der NS-Diktatur auf<br />

das Leben in der Großstadt.<br />

15. Mai <strong>2013</strong> (<strong>Berlin</strong>-Premiere)<br />

Hedda Gabler<br />

Ein großes, wildes und schönes Leben, das ist es, was<br />

Hedda Gabler vorschwebte. Ein Leben in eigener Regie<br />

… Henrik Ibsen verhandelt zentrale Fragen einer sich als<br />

bürgerlich verstehenden Gesellschaft: das Verhältnis von<br />

ökonomischer Sicherheit und Freiheit, von Aufstiegsglaube<br />

und Abstiegsangst, von Normalität und Abweichung.<br />

Regie: Stefan Pucher.<br />

FRIEDRICHSTADT-PALAST<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> 107, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.show-palace.eu<br />

JÜDISCHES MUSEUM BERLIN<br />

Lindenstraße 9 –14, 10969 <strong>Berlin</strong><br />

www.jmberlin.de<br />

KABARETT-THEATER DISTEL<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> 101, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.distel-berlin.de<br />

5. Mai <strong>2013</strong><br />

ROCK-SYMPHONY-NIGHT<br />

Mit der bombastischen Rock-Symphony-Night des ORSO<br />

kehrt am 5. Mai <strong>2013</strong> die größte Band der Welt zurück auf<br />

die Theaterbühne des Friedrichstadt-Palastes. Mit über<br />

200 Mitwirkenden in Chor und Orchester gibt es Rock,<br />

Pop, Jazz, Film, Metal, Musical, Soul & Oper. Interpretationen<br />

weltbekannter Hits von Queen, Toto, Supertramp,<br />

Led Zeppelin, Bee Gees, Michael Jackson und Gloria<br />

Gaynor sind zu erleben.<br />

22. März bis 1. September <strong>2013</strong><br />

Die ganze Wahrheit<br />

Die Ausstellung »Die ganze Wahrheit« im Jüdischen<br />

Museum stellt diverse Fragen rund um das Judentum:<br />

unbequeme, lustige, kluge und die, die man eigentlich<br />

nicht beantworten kann. Manche Fragen sind lästig, manche<br />

politisch nicht korrekt. Wie wird man Jude? Was bin<br />

ich, wenn meine Mutter Christin ist und mein Vater Jude?<br />

Die Ausstellung stellt mit überraschenden Exponaten,<br />

Kunst, Filmen und Zitaten Gegenfragen und hinterfragt<br />

Stereotype.<br />

Ab 22. April <strong>2013</strong><br />

Die Kanzlerflüsterer<br />

Die Kanzlerin braucht mal wieder eine Entscheidung – und<br />

zwar am besten vorgestern. Alexander Dossbach, einer<br />

der engsten Berater der Kanzlerin, hat eine seltsame, fast<br />

revolutionäre Eingebung: Er möchte raus, wissen was der<br />

Bürger, das unbekannte Wesen, wirklich will. Es beginnt<br />

ein kabarettistisches Road-Movie durch das <strong>Berlin</strong> der Merkel-Ära.<br />

Während er von seinen besorgten Mitarbeitern<br />

verfolgt wird, trifft er auf voll krasse Jugendliche, schwäbelnde<br />

<strong>Berlin</strong>er und umherstreunende, orientierungslose<br />

Bundestagsabgeordnete. Das letzte echte Abenteuer der<br />

Mediengesellschaft: Politik trifft Realität.<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 47


Culture | highlights<br />

<strong>Berlin</strong>er Kultur-Highlights: Sommer <strong>2013</strong><br />

KARNEVAL DER KULTUREN<br />

Blücherplatz<br />

www.karneval-berlin.de<br />

KOMISCHE OPER BERLIN<br />

Behrenstraße 55 –57, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.komische-oper-berlin.de<br />

MARTIN-GROPIUS-BAU BERLIN<br />

Niederkirchnerstraße 7, 10963 <strong>Berlin</strong><br />

www.gropiusbau.de<br />

Foto: Daniela Incoronato<br />

Foto: Monika Ritterhaus<br />

Foto: VG Bild-Kunst<br />

17. bis 20. Mai <strong>2013</strong> (Umzug am 19. Mai)<br />

Karneval der Kulturen<br />

Am Pfingstwochenende verwandelt sich <strong>Berlin</strong>-Kreuzberg<br />

jedes Jahr rund um den Blücherplatz in ein großes<br />

Straßenfest. Auf mehreren Bühnen wird ein buntes<br />

Programm aus Theater, Performance, Interaktivem und<br />

Zauberei geboten. Höhepunkt ist der Straßenumzug<br />

mit über 4.000 Akteuren aus fast allen Erdteilen am<br />

Pfingstsonntag.<br />

21. April <strong>2013</strong> (Wiederaufnahme)<br />

Le Grand Macabre<br />

Nach dem außergewöhnlichen Erfolg in der Spielzeit<br />

2002/03 steht György Legetis verrückter »Totentanz«, ein<br />

Meisterwerk der Oper des 20. Jahrhunderts, nach zehn<br />

Jahren wieder auf dem Spielplan der Komischen Oper<br />

<strong>Berlin</strong>. Ligetis rabenschwarze Weltuntergangsgroteske<br />

führt ins imaginäre Breughelland, dessen Bewohner sich<br />

vom Erscheinen des »großen Makabren« Nekrotzar, dem<br />

Tod, weitestgehend unbeeindruckt zeigen und mit allen<br />

Sinnen aus dem Vollen schöpfen.<br />

25. April bis 29. Juli <strong>2013</strong><br />

Kosmos Farbe. Itten-Klee<br />

Johannes Itten (1888-1967) und Paul Klee (1879-1940)<br />

sind in der Geschichte der Kunst des 20. Jahrhunderts<br />

mit ebenso bedeutenden wie prominenten Farbenlehren<br />

hervorgetreten. Beide sind geprägt von der Vorstellung,<br />

dass die Ordnung der Farben als in sich geschlossener<br />

Kosmos gesetzmäßig strukturiert ist Die Ausstellung zeigt<br />

170 prominente Schlüsselwerke der beiden Künstler und<br />

vermittelt neueste Erkenntnisse zum Thema der Farbe in<br />

ihrer Kunst.<br />

MAXIM GORKI THEATER<br />

Am Festungsgraben 2, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.gorki.de<br />

MELIÃ TAPAS BAR IM HOTEL MELIÃ BERLIN<br />

<strong>Friedrichstraße</strong> 103, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.meliaberlin.com<br />

MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION BERLIN<br />

Leipziger Straße 16, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

www.mfk-berlin.de<br />

Foto: Matthias Horn<br />

25. Mai <strong>2013</strong> (<strong>Berlin</strong>-Premiere)<br />

Leben des Galilei<br />

In 15 Bildern beschreibt Brecht, das Leben von Galileo<br />

Galilei von dem Moment an, an dem er Padua verlässt, um<br />

in Florenz seine Forschungsarbeit voranzutreiben. Dort<br />

wird ihm zwar von oberster Stelle die Richtigkeit seiner<br />

Überlegungen bestätigt, im selben Atemzug aber die<br />

Verbreitung der kopernikanischen Lehre aufs Strengste<br />

verboten. Öffentlich schweigt er, privat hält er an seiner<br />

These fest und schöpft Hoffnung, als sein Gönner, der<br />

Kardinal Barberini, neuer Papst werden soll. Doch wieder<br />

stößt Galilei in Rom auf Ablehnung; man droht ihm so<br />

lange, bis er zu seiner eigenen Lehre auf Abstand geht.<br />

Seinem ehemaligen Schüler Andrea jedoch gelingt es, die<br />

unveröffentlichten "Discorsi"– Manuskripte außer Landes<br />

zu schmuggeln und zu verbreiten.<br />

Dienstags und donnerstags<br />

Spanische Live-Musik<br />

mit wechselnden Künstlern<br />

Spanisches Flair mit Flamenco, Salsa, Bolero und<br />

Latin Jazz in Kombination mit spanischen Tapas nach<br />

Originalrezepten und mit hervorragenden Cocktails –<br />

ein Stück Urlaub im Herzen von <strong>Berlin</strong>.<br />

12. April bis 1. September <strong>2013</strong><br />

TEMPO TEMPO!<br />

Im Wettlauf mit der Zeit<br />

Unser »alltäglicher Wahnsinn« besteht aus dem permanenten<br />

Zwang, Zeitabläufe immer enger zu takten. Ein<br />

cleveres Zeitmanagement gilt als Tugend der Moderne.<br />

Multitasking ist dessen unbedingte Voraussetzung.<br />

Zeitknappheit beschäftigt die Menschen nicht erst seit<br />

der Erfindung des Handys, sondern bereits seit der<br />

Frühen Neuzeit. Wie haben sich Zeitbewusstsein und<br />

Zeitordnungen gewandelt? Genau diesen Fragen und<br />

Ursachen für die zunehmende Beschleunigung unseres<br />

Lebensalltags geht die neue Ausstellung »Tempo Tempo!<br />

Im Wettlauf mit der Zeit« auf den Grund.<br />

48 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>


NEUE NATIONALGALERIE<br />

Potsdamer Straße 50, 10785 <strong>Berlin</strong><br />

www.neue-nationalgalerie.de<br />

THEATER AM POTSDAMER PLATZ<br />

Marlene-Dietrich-Platz 1, 10785 <strong>Berlin</strong><br />

www.musicals.de<br />

Das pure<br />

<strong>Berlin</strong>er Leben!<br />

250 BILDER AUS DEM<br />

VERGNÜGUNGSVIERTEL<br />

DER HAUPTSTADT –<br />

DER FRIEDRICHSTRAßE<br />

Bis 8. September <strong>2013</strong><br />

Der geteilte Himmel (1945 –1968)<br />

Nach »Moderne Zeiten. Die Sammlung. 1900 –1945.«<br />

folgt der zweite Teil der Präsentation zur Kunst des 20.<br />

Jahrhunderts aus der Sammlung der Nationalgalerie. Unter<br />

dem Titel »Der geteilte Himmel« (benannt nach einem<br />

Roman von Christa Wolf) werden die Hauptpositionen<br />

dieser Epoche vorgestellt. Im Mittelpunkt des »geteilten<br />

Himmels« stehen die internationalen Diskrepanzen, das<br />

Nebeneinander der Stile und Künste.<br />

Foto: Roman März<br />

Täglich außer dienstags<br />

Hinterm Horizont<br />

Erleben Sie wie Udo Lindenbergs Auftritt im Palast der<br />

Republik beim jungen Publikum Euphorie auslöst, der<br />

Stasi den Schweiß auf die Stirn und dem begeisterten<br />

Publikum die Freudentränen in die Augen treibt und zum<br />

Beginn einer schicksalhaften Liebesbeziehung wird trotz<br />

Mauer und Stacheldraht.<br />

TOPOGRAPHIE DES TERRORS<br />

Niederkirchnerstraße 8, 10963 <strong>Berlin</strong><br />

www.topographie.de<br />

GALERIE WAGNER + PARTNER<br />

Strausberger Platz 8, 10243 <strong>Berlin</strong><br />

www.galerie-wagner-partner.com<br />

Bis 13. Oktober <strong>2013</strong><br />

<strong>Berlin</strong> 1933 – Der Weg in die Diktatur<br />

Schlaglichtartig ruft die Sonderausstellung in Bild- und<br />

Textdokumenten die Schlüsselstationen der Etablierung<br />

der NS-Herrschaft in den ersten sechs Monaten des »Dritten<br />

Reiches« am historischen Schauplatz <strong>Berlin</strong> auf. Sie<br />

rückt dabei auch das Schicksal der frühen Opfer des NS-<br />

Terrors in <strong>Berlin</strong> in den Blick. Exemplarische Biographien<br />

und die mit knappen biographischen Angaben versehene<br />

Zusammenstellung von Namen früher NS-Terroropfer<br />

in <strong>Berlin</strong> bilden räumlich und inhaltlich den Kern der<br />

Präsentation.<br />

Foto: Kay-Uwe von Damaros<br />

7. Juni bis 20. Juli <strong>2013</strong><br />

Natascha Stellmacher<br />

I Don´t have a Gun<br />

In den Fotografien und Texten zum Thema Burnout<br />

vermischt die Künstlerin Fiktion und Wirklichkeit.<br />

Grenzen zwischen Persönlichem, historischen Fakten<br />

und Imaginiertem verschwimmen. Durch zueinander<br />

fügen von privaten Fotografien, eigener, quasi popkultureller<br />

Texte sowie der Möglichkeit, sich während der<br />

Ausstellung tätowieren zu lassen, hinterfragt die<br />

Arbeit Tabus und fordert dazu auf, die Genese<br />

eigener Selbstbilder zu erforschen.<br />

HARALD NECKELMANN<br />

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berlin<br />

ZU BEGINN DES<br />

20. JAHRHUNDERTS<br />

144 Seiten, Gebunden, 19,80 €<br />

Erhältlich in der <strong>Berlin</strong> Story,<br />

Unter den Linden 40, <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />

und in jeder anderen Buchhandlung.<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 49<br />

WWW.BERLINSTORY-VERLAG.DE


magazin no. 01 | frühling 2012 | 5 Euro<br />

magazin no. 02 | sommer 2012 | 5 Euro<br />

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<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> digital<br />

Sie haben ganz unterschiedliche Möglichkeiten,<br />

unser Magazin auch online zu beziehen:<br />

TABLET-VERSION<br />

Impressum<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />

DAS MAGAZIN DER NEuEN MITTE<br />

Nr. 2 | <strong>2013</strong><br />

Verlag<br />

Verlag Frank Nehring GmbH<br />

Zimmerstraße 56, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

Tel.: (030) 479071-0<br />

e-Mail: info@OfficeABc.De<br />

Geschäftsführer<br />

Frank Nehring<br />

E-PAPER UND PDF<br />

Laden Sie die App Magzter.<br />

Innerhalb dieser finden Sie<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />

People<br />

Es erscheinen alle bisherigen <strong>Ausgabe</strong>n<br />

Die Tablet-Versionen überraschen Sie<br />

mit zusätzlichen Dia-Shows und Videos.<br />

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<strong>Friedrichstraße</strong><br />

• Meet & Greet • Shopping • Culture • Home & Work<br />

<strong>Berlin</strong>,<br />

meine Stadt<br />

Unterwegs mit<br />

Schauspieler<br />

Oliver Mommsen<br />

Willkommen<br />

Neue Hot-Spots<br />

Lückenschluss<br />

in Mitte<br />

Neubau der U5<br />

hat begonnen<br />

Ein Kochhimmel<br />

voller Sterne<br />

Gourmet-Päpste<br />

schwärmen von <strong>Berlin</strong><br />

berlin<br />

<strong>Friedrichstraße</strong><br />

DAS MAGAZIN DER NEUEN MITTE<br />

Frühlingshaft<br />

Mode und Schmuck<br />

Spannend<br />

Gespräch mit der<br />

Kulturmanagerin<br />

Anke Politz<br />

Peter M. Boehm<br />

Interview mit dem<br />

Botschafter von Kanada Mode<br />

Dieser Sommer wird grün<br />

Special<br />

„<strong>Berlin</strong>er Sommer“<br />

Tipps für die schönste Jahreszeit<br />

Special<br />

Die besten Tagungsund<br />

Event-Locations<br />

Olga Roh<br />

Stadtmenschen<br />

Gesichter der Großstadt<br />

Premiere<br />

Erstes Golfturnier der<br />

„Freunde der <strong>Friedrichstraße</strong>“<br />

www.onlinekiosk.de – Aktuelle <strong>Ausgabe</strong> als E-Paper<br />

www.friedrichstrasse-magazin.de – Aktelle <strong>Ausgabe</strong> als PDF<br />

Unternehmerin<br />

Modedesignerin<br />

Jetsetterin<br />

Golf für Freunde der<br />

<strong>Friedrichstraße</strong><br />

Einladung zum Charity Golfturnier<br />

Alle Freunde der <strong>Friedrichstraße</strong> sind herzlich eingeladen, am<br />

11. Mai <strong>2013</strong> in Semlin das bereits zum 3. Mal stattfindende<br />

Charity Golfturnier für Bildung zu nutzen, um nach der Winterpause<br />

wieder mal so richtig Golf zu spielen, um neue Leute<br />

kennenzulernen und außerdem noch etwas Gutes zu tun, denn<br />

auch die Erlöse des Turniers werden über den Verein Charity Golf<br />

für Bildung e.V. direkt weitergegeben. Mehr dazu unter www.<br />

charity-golf-fuer-bildung.de.<br />

Einladung Golf <strong>Berlin</strong> Mitte & Friends<br />

Am 17. August <strong>2013</strong> wird das Turnier Golf <strong>Berlin</strong> Mitte & Friends<br />

erstmalig in Prenden stattfinden. Wir sehen es als direkte Fortführung<br />

unseres 2012 gestarteten Golfprojektes für die Freunde<br />

der <strong>Friedrichstraße</strong>. Das Team von Golf <strong>Berlin</strong> Mitte übernimmt<br />

die Federführung. Für Anmeldungen zur Teilnahme und/oder<br />

Ideen für Sponsorings wenden Sie sich bitte direkt an Anja Strebe<br />

(AS@OfficeABC.DE) oder Frank Nehring (FN@OfficeABC.DE).<br />

Verlagsleiter<br />

Dr. Robert Nehring<br />

Redaktion<br />

Frank Nehring (chefredakteur)<br />

Anja strebe<br />

Anke Templiner<br />

christoph schneider<br />

e-Mail: info@OfficeABc.De<br />

Tel.: (030) 479071-0<br />

Fax: (030) 479071-20<br />

Anzeigen & Vertrieb<br />

Tina stegath<br />

e-Mail: Ts@OfficeABc.De<br />

Tel.: (030) 479071-28<br />

Layout/Gestaltung<br />

F. Flach, typegerecht berlin<br />

www.typegerecht.de<br />

Titelfoto<br />

Frank P. wartenberg<br />

Druck<br />

Druckhaus Desden GmbH<br />

www.druckhaus-dresden.de<br />

ISSN 2191-2130<br />

Erscheinungsweise, Einzelverkaufsund<br />

Abonnementpreise<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> erscheint viermal im<br />

Jahr. Der einzelverkaufspreis der Printausgabe<br />

beträgt 5 €. Der Abonnementpreis beträgt 19 €<br />

für vier <strong>Ausgabe</strong>n inklusive Versandkosten.<br />

Der Vertrieb erfolgt über ausgewählte Partner<br />

und Locations in und um die <strong>Friedrichstraße</strong>.<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck<br />

oder Kopien nur mit vorheriger schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlags. Für die Richtigkeit<br />

und Vollständigkeit der Angaben wird keine<br />

Gewähr übernommen.<br />

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