Berlin.Friedrichstraße Ausgabe 2/2013 (Vorschau)
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<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />
DAS MAGAZIN DER NEUEN MITTE<br />
NR. 2/<strong>2013</strong> · 5 EURo<br />
IM GESPRÄCH MIT<br />
Luís de Almeida Sampaio, Botschafter<br />
Jörg Woltmann, Unternehmer<br />
LIFESTYLE<br />
Fashion-Trends für Sie und Ihn<br />
Luxus-Shopping<br />
KULTUR<br />
Kulturbaustelle Humboldtforum<br />
HISTORIE<br />
<strong>Berlin</strong> vor 100 Jahren<br />
Jede Prinzessin<br />
braucht ihr Schloss<br />
Hinter den Kulissen<br />
bei Harald Glööckler
Rubrik | BeitragsTitel<br />
Donnerstag, 4. Juli, 19.30 Uhr<br />
First Night<br />
Highlights aus Klassik, Film und Pop<br />
Stargast: ADORO, Grace Bumbry u. a.<br />
Eine Produktion in Zusammenarbeit mit dem Rundfunk <strong>Berlin</strong>–Brandenburg (rbb)<br />
– Feuerwerksfinale –<br />
Freitag, 5. Juli, 19.30 Uhr<br />
Musica Italiana<br />
Beliebte Opernmelodien und Canzoni<br />
Samstag, 6. Juli, 19.30 Uhr<br />
Barockzauber in Feuer, Licht & Laser<br />
Bach – Händel – Vivaldi<br />
& weitere Meister der Barockmusik<br />
Sonntag, 7. Juli, 19.30 Uhr<br />
Strauss – Offenbach<br />
Wiener Leben und Pariser Blut<br />
Montag, 8. Juli, 19.30 Uhr<br />
Deutsches Filmorchester Babelsberg<br />
Programmänderungen vorbehalten<br />
Foto: Mathias Wodrich © · designed by report<br />
2 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
People • M et & Gr et • Sho ping • Culture • Home & Work<br />
magazine no. 03 | herbst/winter 20 1/2012 | 5 Euro<br />
People • Meet & Gr et • Shopping<br />
Tipps für die schönste Jahreszeit<br />
magazi no. 01 | frühling 2012 | 5 Euro<br />
Die besten Tagungsund<br />
Event-Locations<br />
magazin no. 02 | so mer 2012 | 5 Euro<br />
Interessante Menschen<br />
Foto: Christiane Trabert<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
mit Harald Glööckler auf dem Titel zeigen wir<br />
ausnahmsweise keine der in der öffentlichkeit<br />
oft weniger bekannten Persönlichkeiten,<br />
die die neue Mitte <strong>Berlin</strong>s durch ihr Tun prägen.<br />
Harald Glööckler ist scheinbar nicht nur<br />
allgegenwärtig, er wird auch unschwer überall<br />
erkannt. Nun kann man zu ihm stehen, wie<br />
man will, faszinierend und erfolgreich ist er<br />
allemal. Auch wenn man über Geschmack<br />
lange streiten kann: Als er seine wohn- und<br />
Arbeitsräume an die Kreuzung Unter den<br />
Linden/ecke <strong>Friedrichstraße</strong> verlegte, hat er<br />
wohl eine der feinsten Adressen in der historischen<br />
neuen Mitte <strong>Berlin</strong>s gefunden. wir<br />
waren für sie bei ihm.<br />
Aber wir waren auch mit anderen spannenden<br />
Menschen im Gespräch. Der portugiesische<br />
Botschafter Luís de Almeida sampaio<br />
z. B. war vermutlich ganz froh, nicht nach<br />
eurokrise und schuldenabbau, sondern nach<br />
kulturellen Projekten und <strong>Berlin</strong> befragt zu<br />
werden. Der Bankier, Porzellan-Manufaktur-<br />
Besitzer und gebürtige <strong>Berlin</strong>er Jörg woltmann<br />
kommt ebenso zu wort wie Anne Hagemann,<br />
die als Anliegermanagerin der BVG<br />
die U5-Großbaustelle erklären kann.<br />
Dass die neue Mitte auch eine historische<br />
ist, kann man nicht oft genug betonen. Aber<br />
mit dem Bau des Humboldtforums, das dem<br />
einstigen <strong>Berlin</strong>er stadtschloss ähnelt und an<br />
gleicher stelle entsteht, wird dem in besonderer<br />
Art und weise entsprochen. im Mai wird<br />
der Grundstein für die größte Kulturbaustelle<br />
Deutschlands mit internationaler symbolund<br />
strahlkraft gelegt. wir sprachen mit dem<br />
Bauherrn Manfred Rettig und haben vieles<br />
erfahren, was das immer wieder »umstrittene«<br />
Projekt für sie hoffentlich ins rechte Licht<br />
rückt.<br />
im Heft haben wir neben weiteren Beiträgen<br />
zur Historie natürlich auch die Kultur,<br />
Meet&Greet, die sommer-Modetrends<br />
und das edle shopping in der <strong>Friedrichstraße</strong><br />
nicht vergessen.<br />
Aber lesen sie selbst. Viel Vergnügen dabei<br />
Auf ihr Feedback freut sich<br />
ihr<br />
Frank Nehring<br />
fn@berlin-friedrichstrasse.de<br />
Übrigens: Wir laden Sie ein, am 13.06.<strong>2013</strong> mit<br />
uns eine exklusive Führung über die U5-Baustelle<br />
zu erleben. Schnelles Anmelden sichert einen<br />
Platz in der auf 10 Personen limitierten Gruppe.<br />
<strong>Berlin</strong>-<strong>Friedrichstraße</strong>.Info<br />
Unter www.berlin-friedrichstraße.info sehen Sie aktuelle News,<br />
Beiträge aus der in Vorbereitung befindlichen <strong>Ausgabe</strong> sowie Infos<br />
zu speziellen Projekten.<br />
NEWS<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />
gibt es jetzt<br />
auch als Version<br />
für Ihr Tablet.<br />
MODE<br />
PROJEKTE<br />
PREVIEW<br />
ESSEN<br />
berlin<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
Festlich<br />
Tipps für<br />
Weihnachten<br />
und Silvester<br />
Stadtmenschen<br />
Die bewegen was<br />
Noble Adresse<br />
Designer-Wohnungen<br />
an der Spree<br />
Kultur-Highlights<br />
Schönes und Schräges<br />
berlin<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
People • Meet & Gr et • Shopping • Culture • Home & Work<br />
<strong>Berlin</strong>,<br />
meine Stadt<br />
Unterwegs mit<br />
Schauspieler<br />
Oliver Mommsen<br />
Willkommen<br />
Neue Hot-Spots<br />
Lückenschluss<br />
in Mitte<br />
Neubau der U5<br />
hat begonnen<br />
Ein Kochhimmel<br />
vo ler Sterne<br />
Gourmet-Päpste<br />
schwärmen von <strong>Berlin</strong><br />
berlin<br />
Spektakulär<br />
Asisi im<br />
Pergamonmuseum<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
D A S M A G A Z I N D E R N E U E N M I T E<br />
Abschalten<br />
Die schönsten<br />
We lness-Oasen<br />
in Brandenburg<br />
Peter M. Boehm<br />
Shopping<br />
mit neuer Qualität<br />
Frühlingshaft<br />
Mode und Schmuck<br />
Spannend<br />
Gespräch mit der<br />
Kulturmanagerin<br />
Anke Politz<br />
Interview mit dem<br />
Botschafter von Kanada Mode<br />
Dieser Sommer wird grün<br />
Special<br />
„<strong>Berlin</strong>er Sommer“<br />
VERLAG<br />
Special<br />
berlin<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
D A S M A G A Z I N D E R N E U E N M I T E<br />
Olga Roh<br />
IM GESPRÄCH MIT<br />
Sigrid Niku ta, BVG-Chefin<br />
Oliver Eller, Direktor des Adlon Kempinski<br />
• Peter Tesch, australischer Botschafter<br />
SHOPPING<br />
Geschenke für jeden Geldbeutel<br />
KULTUR<br />
Aktue le Highlights<br />
ARCHITEKTUR<br />
<strong>Berlin</strong>s schönste Bürohäuser<br />
ALLE<br />
JAHRE WIEDER<br />
Tipps für die perfekte<br />
Weihnachtsfeier<br />
Unternehmerin<br />
Modedesignerin<br />
Jetsetterin<br />
JÁNOS<br />
CAN TOGAY<br />
Stadtmenschen<br />
Gesichter der Großstadt<br />
Premiere<br />
Erstes Golfturnier der<br />
„Freunde der <strong>Friedrichstraße</strong>“<br />
U ng ar is c he r Kul tu r m a c he r in Be rl in<br />
magazin no. 03 | herbst/winter 2012 | 5 euro<br />
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MEDIA<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />
Nr. 2 <strong>2013</strong> 3
inhalt<br />
14<br />
18<br />
38<br />
28<br />
4 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
→<br />
→<br />
→<br />
PEOPLE<br />
10 <strong>Berlin</strong>s Diplomaten<br />
Luís de Almeida Sampaio, Botschafter von Portugal<br />
13 Stadtmenschen<br />
14 Traditionen und Kultur bewahren<br />
Unternehmer Jörg Woltmann lenkt die Geschicke von KPM<br />
16 Als Vermittlerin unterwegs<br />
Anliegermanagerin Anne Hagemann erklärt die U5-Baustelle<br />
SHOPPING<br />
18 Das gewisse Etwas<br />
Exquisites Shopping in <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />
20 Mode-Trends für den Sommer<br />
Der Dschungel ruft – Africa Remix<br />
Farbe oder grau – Gegensätze sind IN<br />
22<br />
32<br />
→<br />
→<br />
MEET & GREET<br />
24 Business-Lunch<br />
Gute Adressen in Mitte: Gesund, schnell und schmackhaft.<br />
26 Fit durch den Sommer<br />
Mit regelmäßigem Sport Stress abbauen<br />
HOME & WORK<br />
28 Jede Prinzessin braucht ihr Schloss<br />
Hinter den Kulissen bei Harald Glööckler<br />
culture<br />
32 Das Humboldtforum<br />
Ein Leuchtturm-Projekt als Schaufenster Deutschlands<br />
36 Wo die besten Federn des Landes schrieben<br />
Ausstellung erinnert an historisches <strong>Berlin</strong>er Zeitungsviertel<br />
38 <strong>Berlin</strong>er Mitte vor 100 Jahren<br />
Musik, Tanz und Varieté in der <strong>Friedrichstraße</strong><br />
44 SHOW ME – die bunte Show im Friedrichstadtpalast<br />
Glamour is back<br />
46 <strong>Berlin</strong>er Kultur-Highlights<br />
Sommer <strong>2013</strong><br />
STANDARDS<br />
6 News<br />
42 Stadtkarte<br />
<strong>Berlin</strong>s Neue Mitte auf einen Blick<br />
50 In eigener Sache<br />
Impressum<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 5
N e w s<br />
News<br />
Neues Restaurant im Hotel Adlon<br />
<strong>Berlin</strong>s beste Sekretärin gekürt<br />
Im neuen »Sra Bua« kann man die panasiatische Küche mit europäischem Flair genießen.<br />
Foto: Hotel Adlon Kempinski <strong>Berlin</strong><br />
Jeanette Fraede ist die beste Sekretärin <strong>Berlin</strong>s <strong>2013</strong>. Vorgeschlagen wurde sie von ihren Chefs<br />
Reinhard Roth (li.) und Steve Pothen.<br />
Foto: CHLietzmann<br />
Exotisch, ausgefallen, asiatisch – so klingt der Name des neuen Restaurants,<br />
das unlängst im Hotel Adlon Kempinski auf der Südseite des Hauses seine<br />
Türen öffnete: »Sra Bua by Tim Raue«. Das Gastronomiekonzept verbindet<br />
die Geschmacksvielfalt Asiens mit der individuellen kulinarischen Handschrift<br />
eines europäischen Spitzenkochs: In <strong>Berlin</strong>s legendärem Luxushotel ist das<br />
der mit zwei Michelin Sternen und 19 Gault Millau Punkten ausgezeichnete<br />
Küchenchef Tim Raue.<br />
»Ich fühle mich sehr geehrt, gemeinsam mit der Kempinski Gruppe das ›Sra<br />
Bua‹ Konzept hier in <strong>Berlin</strong> zu etablieren«, so Tim Raue. »Sra Bua« ist der thailändische<br />
Begriff für Lotusblütenteich und damit zugleich ein Synonym für das<br />
Ambiente und die Stimmung des neuen Restaurants. Denn die Lotusblume,<br />
die in Asien mit ihrer außergewöhnlichen Schönheit als Sinnbild für Kostbarkeiten,<br />
die Reinheit der Herzen, Perfektion und Kreativität gilt, wird im neuen<br />
»Sra Bua by Tim Raue« auch optisch in Szene gesetzt.<br />
<strong>Berlin</strong>s beste Sekretärin heißt Jeanette Fraede. Sie ist bereits seit 25 Jahren<br />
die gute Seele der John-F.-Kennedy-Schule und von ihren beiden Chefs<br />
Reinhard Roth und Steve Pothen, den Direktoren der Schule, vorgeschlagen<br />
worden. Die beiden sind von ihrer Arbeit begeistert: »Sie hat nicht nur die<br />
Aufgabe, uns beide zu unterstützen, sondern muss auch oft Kinder trösten,<br />
die es leider nicht an unsere Schule geschafft haben.« Durch ihre zusätzliche<br />
Ausbildung als Krankenschwester versorgt und betreut Jeanette Fraede darüber<br />
hinaus auch Kinder, die sich verletzt haben oder denen es schlecht geht.<br />
Die Bewerbung der beiden Schulleiter, die ihre Sekretärin vorgeschlagen<br />
haben, hat das Humboldt Carré überzeugt, Jeanette Fraede als <strong>Berlin</strong>s<br />
beste Sekretärin auszuzeichnen. Constanze Lülsdorf, Leiterin der exklusiven<br />
Eventlocation, betont: »Wir freuen uns, eine so engagierte und einfühlsame<br />
Sekretärin gefunden zu haben. Schon die Bewerbung hat uns begeistert.«<br />
Ausgezeichnet wurde Jeanette Fraede im Rahmen des Secretarys Day, der in<br />
diesem Jahr bereits zum dritten Mal in <strong>Berlin</strong> stattfand.<br />
Classic Open Air<br />
<strong>2013</strong> gibt es beim Classic Open Air auf dem Gendarmenmarkt wieder ein hochkarätiges,<br />
bunt gefächertes Programm. Den Auftakt des Festivals bildet am<br />
4. Juli die bereits traditionelle »First Night« mit Highlights aus Klassik, Film und<br />
Pop. Wie jedes Jahr wird der erste Abend auch <strong>2013</strong> mit einem faszinierenden<br />
Feuerwerksfinale enden. Am zweiten Tag des Festivals erklingen beliebte<br />
Opernmelodien und Canzoni. Nicht nur der 200. Geburtstag von Giuseppe<br />
Verdi wird gefeiert, auch Werke anderer berühmter italienischer Meister kommen<br />
zum Zuge. Mit Barockzauber in Feuer, Licht & Laser geht es am Samstag<br />
weiter. Eine Auswahl der eindrucksvollen Barockmusik von Arne über Bach,<br />
Gluck, Händel bis hin zu Telemann und Vivaldi wird an diesem Abend optisch in<br />
spektakuläre Licht-, Laser- und Feuerinszenierungen getaucht. Bei »Strauss –<br />
Offenbach« wird am Sonntag, den 7. Juli, ein unterhaltsamer musikalischer<br />
Wettstreit der zwei Operettenkönige präsentiert, gemeinsam mit einer<br />
großen Orchester-, Chor-, Ballett- und Solistenbesetzung. Den Abschluss des<br />
Classic Open Air übernehmen am Montag die Söhne Mannheims.<br />
Die Söhne Mannheims präsentieren gemeinsam mit dem Filmorchester Babelsberg ihre alten und neuen Hits.<br />
6 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
Thomas Jakstadt, Rainer Boldt, Vincent Senecat und Guido Herrmann (v. l. n. r.), Vorstände<br />
und Kuratoren der IG <strong>Friedrichstraße</strong>.<br />
Michael Müller, Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, im Gespräch mit Vereinsvorsitzendem<br />
Rainer Boldt.<br />
Impressionen vom Frühjahrsempfang<br />
der Interessengemeinschaft <strong>Friedrichstraße</strong><br />
Fotos: Eric Pawlitzky<br />
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N e w s<br />
Foto: Bernd Schönberger Foto: Matthias Heyde<br />
42. Bundeswettbewerb Gesang<br />
Die Teilnehmer am Finalkonzert 2012.<br />
Ernste Themen werden verspielt aufbereitet.<br />
Sommer im Theater Hexenkessel<br />
Das Theater Hexenkessel lädt auch in diesem Sommer zu einem vielfältigen<br />
Programm ins <strong>Berlin</strong>er Amphitheater. Gleich zwei klassische Komödien feiern<br />
Premiere: »Amphitryon« von Jean-Baptiste Molière und »Volpone« von Ben<br />
Jonson. In gewohnter Frische und unernster Verspieltheit befasst sich das<br />
Theater mit den Themen, die uns derzeit alle beschäftigen: die widersprüchliche<br />
Natur des Menschen, vor allem in der Krise. Beide Sommerproduktionen<br />
verbinden den Spaß an der Gier, die Freude am Nehmen und eine salonfähig<br />
gewordene Rücksichtslosigkeit. Der glückliche Unterschied ist, dass im Hexenkessel<br />
rücksichtslos darüber gelacht werden darf. Der Hexenkessel steht<br />
für die Kunst, mit wenigen Darstellern maximales Theater auf die Bühne zu<br />
stellen. Opulente Kostüme, postbarocke Eigenkompositionen, unmittelbarer<br />
Zuschauerkontakt und hemmungslose Spielfreude lassen die Inszenierungen<br />
zum Erlebnistheater werden.<br />
Vor achtzehn Jahren hat sie sich noch vor der renommierten Jury des<br />
Bundeswettbewerbs Gesang <strong>Berlin</strong> präsentiert, jetzt ist sie selbst Teil von<br />
ihr. Sängerin und Schauspielerin Katharine Mehrling ist in diesem Jahr<br />
erstmals Vorsitzende in der Jury des Bundeswettbewerbs Gesang. Neben<br />
ihr für die Bewertung zuständig sind auch Chansonsänger Thomas Pigor,<br />
Musical-Komponist Paul Graham Brown, Ballettdirektorin des Friedrichstadt-<br />
Palastes Alexandra Georgieva, Musikdirektor der Vereinigten Bühnen Wien<br />
Koen Schoots, die Schauspielerinnen Anika Mauer und April Hailer sowie Ralf<br />
Schaedler, Casting-Director Stage Entertainment. Der bedeutendste nationale<br />
Gesangswettbewerb ist in diesem Jahr für Musical & Chanson ausgeschrieben.<br />
Insgesamt werden an die jungen Talente Preise in Höhe von rund 50.000 €<br />
vergeben. Bundesweite Vorauswahlen werden im September und Oktober,<br />
die öffentlichen Finalrunden im November in <strong>Berlin</strong> ausgetragen. Das Finalkonzert<br />
des Hauptwettbewerbs findet am 2. Dezember im Friedrichstadt-Palast<br />
in <strong>Berlin</strong> statt. Moderiert wird es von Schauspieler und Sänger Dominique<br />
Horwitz. Bewerben können sich zwischen 1985 und 1996 geborene Talente<br />
mit deutscher Staatsangehörigkeit oder einem in Deutschland erworbenen<br />
deutschen Schulabschluss.<br />
www.bwgesang.de<br />
Fête de la Musique 2012 in Kreuzberg<br />
Wir feiern Musik<br />
Die Fête de la Musique <strong>Berlin</strong> <strong>2013</strong> wirft ihre Schatten voraus. Am 21. Juni<br />
wird die Stadt erneut zur exklusiven Fanmeile der Musik, auf der sich Einheimische<br />
und Touristen, Jung und Alt, Klassik und Rock, Musiker und Publikum<br />
nahe kommen. In <strong>Berlin</strong>s großem ‘get together’ werden wieder hunderte<br />
Künstler auf Bühnen, Straßen, Plätzen und sogar Flüssen musizieren. Die Fête<br />
de la Musique findet immer am Sommeranfang und möglichst unter freiem<br />
Himmel auf öffentlichen Straßen und Plätzen statt. Die Musik ist live, jeder<br />
darf und soll mitmachen, ob Laie oder Profi. Alle Musikstile sind erlaubt, es<br />
wird kein Eintritt erhoben und alle Musiker treten ohne Gage auf. Ab 16 Uhr<br />
tummelt sich die vielfältige und bunte Musikszene der Hauptstadt auf zahlreichen<br />
Open-air-Bühnen in fast allen Stadtbezirken. Hinzu kommen Straßenmusikanten,<br />
die Dank Ausnahmegenehmigung auf allen öffentlichen Straßen und<br />
Plätzen von 16 bis 22 Uhr musizieren dürfen.<br />
www.fetedelamusique.de<br />
Foto: Alex Laljak<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
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CY<br />
CMY<br />
K<br />
8 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
BVG Etappensieg<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> oben ohne!<br />
Wir sind soweit! Statt Baustelle kehrt bald wieder der Straßenverkehr zurück auf die<br />
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<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 9
People | interview botschafter<br />
Luís de Almeida Sampaio ist seit April 2012 Botschafter von Portugal in Deutschland.<br />
Serie: <strong>Berlin</strong>s Diplomaten<br />
Luís de Almeida Sampaio, Botschafter von Portugal<br />
B<br />
erlin war für Luís de Almeida Sampaio<br />
keine unbekannte Stadt, denn<br />
er hatte bereits mehrere Berührungspunkte<br />
mit der Hauptstadt. Über diese<br />
Erfahrungen, das Leben als Botschafter<br />
sowie Kultur- und Reisetipps sprach<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> mit ihm im Interview.<br />
→ Herr Botschafter, Sie sind jetzt genau seit<br />
einem Jahr Repräsentant von Portugal in<br />
<strong>Berlin</strong>. Ihr Zwischenfazit nach einem Jahr?<br />
Selbstverständlich ist es eine besondere Herausforderung,<br />
aber gleichzeitig auch eine<br />
große Freude und Ehre, Botschafter von<br />
Portugal in Deutschland zu sein. Aufgrund<br />
Deutschlands Rolle in Europa als wirtschaftlich<br />
stärkste und politisch bedeutendste Nation<br />
ist die Funktion des Botschafters von<br />
Portugal besonders in Zeiten der Euro-Krise<br />
eine anspruchsvolle und besondere Aufgabe,<br />
die aber trotzdem sehr viel Spaß macht. <strong>Berlin</strong><br />
als Stadt ist faszinierend und man muss <strong>Berlin</strong><br />
einfach kennenlernen, sofern man dies noch<br />
nicht getan hat.<br />
→ Gab es Themen, die Ihnen bei Ihrem Amtsantritt<br />
besonders wichtig waren?<br />
Die Überwindung der Eurokrise ist mit Sicherheit<br />
das dominierende Thema. Die Erfüllung<br />
der Pflichten Portugals, die absolute<br />
Treue zu Europa und die Fortführung des europäischen<br />
Einheitsgedankens, darin liegt der<br />
tägliche Fokus meiner Arbeit.<br />
→ Wie würden Sie somit Ihre wichtigsten Aufgaben<br />
als Botschafter beschreiben?<br />
Tatsächlich ist meine Hauptaufgabe die politische<br />
und wirtschaftliche Diplomatie. Jedoch<br />
spielt auch die Vermittlung der kulturellen<br />
Werte Portugals eine bedeutende Rolle. Denn<br />
es ist wichtig, dass ein Land, welches so reich<br />
an kulturellen Schätzen ist, sich entsprechend<br />
darstellt und diese Werte vermittelt. Länder<br />
wie Brasilien oder Angola, aber auch Timor<br />
oder Macao im fernen Osten sind aufgrund<br />
ihrer kolonialen Geschichte kulturell mit<br />
Portugal verwurzelt und sprachlich geprägt.<br />
Es gibt somit in vielen Teilen der Welt Länder<br />
und Regionen, die mit Portugal auf die ein<br />
oder andere Art und Weise verbunden sind.<br />
Diese historischen Verknüpfungen zu pflegen<br />
ist ebenso Teil meiner Arbeit.<br />
10 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
→ Zurück zu <strong>Berlin</strong> – war es einfach für Sie,<br />
sich hier einzuleben?<br />
Ich war bereits vor meinem Amtsantritt viele<br />
Male in <strong>Berlin</strong>. Zwei besondere Ereignisse<br />
möchte ich hierbei hervorheben, bei denen<br />
ich die Gelegenheit hatte, die Stadt kennenzulernen.<br />
So war ich z. B. am Tag nach dem<br />
Mauerfall in <strong>Berlin</strong>. Zu dieser Zeit war ich in<br />
Brüssel als Beigeordneter Direktor des Generalsekretärs<br />
der NATO von Manfred Wörner<br />
tätig und ich bin in der Nacht nach dem Fall<br />
der Mauer mit dem Auto von Brüssel nach<br />
<strong>Berlin</strong> gefahren, um mir selbst ein Bild zu<br />
machen. Ich habe auch noch Fotos von mir<br />
auf der Mauer und ich bin glücklich, dass ich<br />
ein solch historisch einmaliges Ereignis persönlich<br />
miterleben konnte.<br />
Die zweite Begegnung mit Deutschland<br />
habe ich 2007 gemacht, als Portugal den<br />
Vorsitz im Rat der Europäischen Union von<br />
Deutschland übernahm. Ich war daher mehrere<br />
Male in <strong>Berlin</strong>, weil ich während dieser<br />
Zeit als MEPP-Koordinator für den Friedensprozess<br />
im Nahen Osten verantwortlich war<br />
und viel von meinen deutschen Freunden und<br />
Kollegen im Auswärtigen Amt lernen konnte,<br />
die zuvor zuständig waren, als sie den Vorsitz<br />
im Rat innehatten. Bereits zu dieser Zeit<br />
konnte ich fühlen, wie sehr sich <strong>Berlin</strong> seit der<br />
Wiedervereinigung verändert hat.<br />
→ Was waren die größten Veränderungen<br />
in <strong>Berlin</strong>, die Sie in den letzten sechs Jahren<br />
feststellen konnten?<br />
<strong>Berlin</strong> hat sich in meinen Augen in den letzten<br />
Jahren sehr verändert. Die Stadt hat sich<br />
zu einer wirklich lebhaften Metropole, vergleichbar<br />
mit kosmopolitischen Zentren wie<br />
New York oder London, gewandelt. Somit hat<br />
sich das Leben in <strong>Berlin</strong> natürlich auch verändert,<br />
obwohl diese Stadt immer noch sehr<br />
speziell und anders ist.<br />
→ Wie erleben Sie die Stadt und die <strong>Berlin</strong>er?<br />
Hat sich Ihr Bild im vergangenen Jahr verändert?<br />
<strong>Berlin</strong> ist eine faszinierende Stadt. Meine Erfahrung<br />
ist, dass die <strong>Berlin</strong>er sehr freundliche<br />
und offene Menschen sind und ich mich<br />
daher jeden Tag in der Stadt ausgesprochen<br />
wohlfühle. Besonders der multikulturelle<br />
Faktor <strong>Berlin</strong>s hat meiner Meinung nach eine<br />
positive Auswirkung auf die Menschen. In<br />
anderen europäischen Metropolen sind die<br />
Menschen beispielsweise viel reservierter und<br />
zurückhaltender als in <strong>Berlin</strong>.<br />
→ Was sind Ihre liebsten Plätze, Theater,<br />
Restaurant etc. in der Stadt?<br />
Ich habe eine Menge Lieblingsplätze. Da<br />
unsere Botschaft in <strong>Berlin</strong>-Mitte nahe der<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> liegt, gehe ich sehr oft auf den<br />
Gendarmenmarkt. Das Konzerthaus und der<br />
Französische sowie der Deutsche Dom sind<br />
eindrucksvolle Gebäude. Welche Restaurants<br />
ich bevorzuge darf ich wahrscheinlich nicht<br />
nennen?<br />
→ Oh doch, kein Problem, wir bitten Sie<br />
darum!<br />
Ok, sehr gerne. Zum Essen gehe ich z. B. sehr<br />
gern in das Restaurant Borchardt am Gendarmenmarkt<br />
oder ins Bocca di Bacco in der<br />
<strong>Friedrichstraße</strong>. Außerdem gehe ich oft zu<br />
Lutter & Wegner, besonders in dem kleineren<br />
Teil des Restaurants bin ich häufig anzutreffen.<br />
Zudem besuche ich sehr gern alles, was in<br />
der Nähe des Alexanderplatzes liegt. Immer<br />
dann, wenn ich ein wenig Freizeit habe – was<br />
leider nicht so oft der Fall ist – gehe ich ins<br />
Museum oder besuche Ausstellungen.<br />
→ Ist Ihre Familie zusammen mit Ihnen nach<br />
<strong>Berlin</strong> gekommen? Wo leben Sie in der Stadt?<br />
Ich lebe mit meiner Frau zusammen in <strong>Berlin</strong>-Zehlendorf<br />
und genieße es sehr, dort zu<br />
wohnen. Direkt in der Nähe kann man wunderbar<br />
im Wald oder auch am Wannsee spazierengehen.<br />
Wenn man also genügend Zeit<br />
hat, dann kann man in <strong>Berlin</strong> einen äußerst<br />
abwechslungsreichen und sehr spannenden<br />
Tag erleben. Zu meiner Familie: Ich habe<br />
zwei Töchter, 22 und 24 Jahre, die jedoch in<br />
Lissabon studieren und daher nicht mit nach<br />
Deutschland kamen. Meine Frau arbeitet in<br />
der Handelsabteilung der Botschaft und erfüllt<br />
so nicht nur eine soziale Rolle als Frau<br />
des Botschafters hier in Deutschland, sondern<br />
geht Ihrer eigenen Karriere nach, was ich als<br />
sehr positiv empfinde.<br />
→ Gibt es kulturelle Projekte, die Sie als Vertretung<br />
Portugals in Deutschland, besonders<br />
in <strong>Berlin</strong>, unterstützen?<br />
Da gibt es tatsächlich einige Dinge, die wir<br />
umsetzen. Ein wichtiges Projekt war die portugiesisch-deutsche<br />
Koproduktion des Kinofilms<br />
»Nachtzug nach Lissabon«. Das Buch<br />
Der studierte Jurist und Historiker hat zwei erwachsene Töchter und lebt mit seiner Frau in<br />
<strong>Berlin</strong>-Zehlendorf.<br />
Neben der Überwindung der Euro-Krise ist die kulturelle Arbeit die Hauptaufgabe des<br />
Botschafters.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 11
PeOPLe | iNTeRView BOTscHAFTeR<br />
dort eine Karriere zu verfolgen. Man kann somit<br />
sagen, dass ich mich mein ganzes Leben<br />
dem diplomatischen Dienst hingegeben habe.<br />
Anja Strebe im Gespräch mit Luís de Almeida Sampaio in seinem Büro in der Zimmerstraße in <strong>Berlin</strong>-Mitte.<br />
von Pascal Mercier ist auch hier in Deutschland<br />
ein großer erfolg, und die Premiere des<br />
Films während der <strong>Berlin</strong>ale in diesem Jahr<br />
war ein großes ereignis. im Film spielen viele<br />
portugiesische schauspieler mit und ca. 90 %<br />
aller szenen des Films spielen in Lissabon.<br />
Doch dies ist nur eines von vielen Beispielen.<br />
wir organisieren beispielsweise Ausstellungen<br />
mit dem Kunsthaus Bethanien in<br />
<strong>Berlin</strong>-Kreuzberg, bei der wir zeitgenössische<br />
portugiesische Kunst präsentieren. Zurzeit<br />
planen wir auch eine Gesamtschau der portugiesischen<br />
Kunst der vergangenen Jahre,<br />
die dort ausgestellt wurde. sie soll <strong>2013</strong> im<br />
Kunsthaus Bethanien eröffnet werden. Bei<br />
diesem Projekt kann man sehr schön die entwicklung<br />
zeitgenössischer Kunst aus Portugal<br />
nachvollziehen. Darüber hinaus werden wir<br />
gemeinsam mit der Universität der Künste<br />
eine Ausstellung des berühmtesten lebenden<br />
portugiesischen Architekten Álvaro Joaquim<br />
de Melo siza Vieira umsetzen. Álvaro siza<br />
hat den Pritzker-Architektur-Preis für sein<br />
Lebenswerk gewonnen. Die Hauptarbeiten<br />
werden in einer sechswöchigen Ausstellung<br />
präsentiert, verbunden mit wechselnden Begleitprogrammen,<br />
Präsentationen und einem<br />
kulinarischen sowie musikalischen Rahmenprogramm.<br />
→ Nach drei Jahren wechselt man als Diplomat<br />
den Ort. Wenn Sie sich eine Stadt als nächste<br />
Station nach <strong>Berlin</strong> aussuchen könnten,<br />
welche wäre das?<br />
Um ehrlich zu sein wünsche ich mir, dass ich<br />
<strong>Berlin</strong> nicht so bald verlassen muss. es ist<br />
solch eine bedeutende Position, Repräsentant<br />
seines Landes in Deutschland sein zu dürfen,<br />
dass ich hoffe, diese Position so lange wie<br />
möglich hier in <strong>Berlin</strong> zu bekleiden. Denn ich<br />
fühle mich hier sehr wohl.<br />
→ Das heißt, Sie betrachten <strong>Berlin</strong> mittlerweile<br />
als Ihr Zuhause?<br />
Ja, das kann man so sagen. Nicht nur, weil es<br />
einem hier in <strong>Berlin</strong> einfach gemacht wird,<br />
sondern weil Deutschland und <strong>Berlin</strong> sehr<br />
viel zu bieten haben. ich habe sogar meinen<br />
letzten sommerurlaub in <strong>Berlin</strong> verbracht<br />
und versuche zurzeit, meine sprachfertigkeiten<br />
in Deutsch zu perfektionieren. ich denke,<br />
dass es sehr wichtig ist, die sprache perfekt zu<br />
beherrschen – nicht nur, weil ich persönlich<br />
auch perfektionistisch veranlagt bin. Denn<br />
um die Kultur und die Mentalität einer Bevölkerung<br />
zu verstehen, ist es zudem unerlässlich,<br />
die sprache eines Landes einwandfrei zu<br />
beherrschen.<br />
→ Sie arbeiten fast Ihr gesamtes Berufsleben<br />
im Auswärtigen Dienst. Woher der Wunsch,<br />
diese Laufbahn einzuschlagen?<br />
Tatsächlich war mir bereits direkt nach dem<br />
studium klar, dass ich die diplomatische<br />
Laufbahn einschlagen werde. Da ich nach Abschluss<br />
meines Jura-examens auch sofort den<br />
diplomatischen Dienst begonnen habe, hatte<br />
ich auch keine Zeit, als Jurist zu arbeiten und<br />
→ Welchen persönlichen Reisetipp für Portugal<br />
können Sie den <strong>Berlin</strong>er Stadtmenschen zum<br />
Abschluss geben?<br />
ich kann jedem Besucher Portugals ausdrücklich<br />
empfehlen, die wunderschöne Hauptstadt<br />
Lissabon zu besuchen. Besonders die Altstadt<br />
mit ihren engen Gassen ist einen Besuch wert.<br />
Anschließend sollte man im nördlichen Teil<br />
Portugals in das Talgebiet des Flusses Duero<br />
reisen. Dieses Gebiet ist das traditionelle Anbaugebiet<br />
des Portweines. Man kann wunderbar<br />
auf einem schiff den Fluss hinunterfahren<br />
und dabei den sehr guten wein, das ausgezeichnete<br />
essen und die wunderschöne Landschaft<br />
genießen. Absolut empfehlenswert.<br />
→ Herr Botschafter, wir danken Ihnen für das<br />
Gespräch.<br />
Das Interview führten<br />
Anja Strebe und<br />
Christoph Schneider.<br />
Steckbrief<br />
Luís de Almeida Sampaio<br />
• 1957 geboren in Porto, Portugal<br />
• Jura-Staatsexamen an der Universität<br />
Coimbra, Portugal, 1982<br />
• Studiengang Geschichte des 20. Jahrhunderts,<br />
SciencesPo, Paris, 1983<br />
• Diplomatischer Dienst, 1983<br />
• Delegation Portugals bei der NATO, Brüssel,<br />
August 1987<br />
• Beigeordneter Direktor des Büros des<br />
Generalsekretärs der NATO (Manfred<br />
Wörner), 1990 –1993<br />
• Diplomatischer Berater des portugiesischen<br />
Europäischen Kommissars (João de Deus<br />
Pinheiro), 1995 –1997<br />
• Politischer Berater des COMSFOR (Kommandant<br />
der Stabilisierungsstreitkräfte, US-General<br />
Eric Shinseki und US-General Montgomery<br />
Meigs) in Bosnien-Herzegowina, 1998 –1999<br />
• Botschaft in Luanda, Angola, 1999 –2002<br />
• Präsident des Portugiesischen Instituts für<br />
Entwicklungszusammenarbeit, 2003 –2004<br />
• Botschafter in Algier, 2004 –2007<br />
• MEPP-Koordinator (Friedensprozess im<br />
Nahen Osten) für die Portugiesische<br />
Präsidentschaft der Europäischen Union,<br />
2007/2008<br />
• Botschafter in Belgrad, 2008 –2012<br />
• Botschafter in <strong>Berlin</strong>, seit April 2012<br />
12 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
STADTMENSCHEN | People<br />
Stadtmenschen<br />
Christian Fehn (48), Manager Boutiquen<br />
Christian Fehn ist Manager der<br />
Maurice Lacroix Boutiquen in <strong>Berlin</strong>.<br />
C<br />
hristian Fehn ist Manger der beiden<br />
deutschlandweit einzigen Boutiquen<br />
von Maurice Lacroix in <strong>Berlin</strong>.<br />
Seit seiner Kindheit hat er sein Leben im<br />
Einzelhandel für Schmuck und Uhren verbracht.<br />
Die Eröffnungen der Maurice Lacroix<br />
Boutiquen in <strong>Berlin</strong> kommen für ihn zur<br />
rechten Zeit. Für die Eröffnung der Boutiquen<br />
sieht er drei Gründe: Hauptsächlich war Maurice<br />
Lacroix in <strong>Berlin</strong> nicht ausreichend präsent.<br />
»Die exklusiven Juweliere am Kudamm<br />
und in der <strong>Friedrichstraße</strong> sind fast ausschließlich<br />
mit Marken vertreten, die den großen<br />
Konzerngruppen zugehörig sind.« Als<br />
weiteren Hauptgrund sieht Fehn den Tourismus.<br />
<strong>Berlin</strong> als Hauptstadt Deutschlands sei<br />
ein »Hot Spot« in Europa. Daher sollte die<br />
Marke mit mehr als einem prominenten Verkaufspunkt<br />
vertreten sein. »Wir erreichten<br />
Touristen bisher nur im KaDeWe, dabei ist<br />
<strong>Berlin</strong> an dritter Stelle der meistfrequentierten<br />
Hauptstädte Europas. Der Tourismus<br />
treibt den deutschen Uhrenhandel an und<br />
<strong>Berlin</strong> erwartet dieses Jahr über elf Millionen<br />
Besucher. Der Trend ist ganz klar und spricht<br />
dafür, in <strong>Berlin</strong> präsent zu sein. Und daran<br />
schließt sich der dritte Grund an. Es ist eine<br />
Maßnahme die Marke bekannter zu machen.<br />
Seit zehn Jahren präsentieren wir uns von<br />
Quarzuhren bis hin zu Manufakturkalibern.<br />
In den Boutiquen zeigen wir ganz klar, wer<br />
wir wirklich sind und wo unsere Stärken liegen.«<br />
www.mauricelacroix.de<br />
Olaf Königsmark (43) Centermanager<br />
Der neue Centermanager im The Q<br />
heißt Olaf Königsmark.<br />
O<br />
laf Königsmark ist Immobilienprofi<br />
und ein hervorragender Kenner<br />
der Hauptstadt. Seit dem<br />
01. April <strong>2013</strong> ist der gebürtige <strong>Berlin</strong>er neuer<br />
Centermanager im The Q/Friedrichstadt Passagen.<br />
Das Haus in exponierter Lage bietet<br />
hervorragende Chancen und Möglichkeiten.<br />
Zwischen Gendarmenmarkt und <strong>Friedrichstraße</strong><br />
gelegen, stehen die Zeichen auf Grün<br />
für eine zügige Umsetzung des neuen Vermietungskonzepts<br />
und der Repositionierung des<br />
Hauses am Markt. Olaf Königsmark hat als<br />
Allrounder beste Voraussetzungen, aus der<br />
Vision Realität werden zu lassen. Solider wirtschaftlicher<br />
Background als Kaufmann ist gepaart<br />
mit hohem technischen und ästhetischen<br />
Verständnis als Architekt. Er sammel-<br />
te zahlreiche Erfahrungen bei der Realisierung<br />
großer Projekte, arbeitete lange als Retailspezialist<br />
bei Engel & Völkers Commercial in<br />
<strong>Berlin</strong> und war zuletzt im Centermanagement<br />
des Alexa Shopping- und Freizeitcenter am<br />
Alexanderplatz in <strong>Berlin</strong> tätig. Seit Juni letzten<br />
Jahres ist er Mitglied der Royal Institution<br />
of Chartered Surveyors.<br />
www.theq.eu<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 13
People | Interview<br />
Traditionen<br />
und Kultur<br />
bewahren<br />
Unternehmer Jörg Woltmann<br />
lenkt die Geschicke von KPM<br />
D<br />
ie Königliche Porzellan-Manufaktur<br />
<strong>Berlin</strong> feiert in diesem Jahr<br />
ihr 250-jähriges Bestehen mit<br />
zahlreichen Aktivitäten – vor allem aber mit<br />
viel Porzellan. Die 1763 von Friedrich dem<br />
Großen aus Liebe zum »weißen Gold« gegründete<br />
KPM ist <strong>Berlin</strong>s ältester produzierender<br />
Handwerksbetrieb und hat in jeder<br />
Epoche seit dem Rokoko stilprägende Entwürfe<br />
geschaffen. Markenzeichen ist das<br />
blaue Zepter. Bankier Jörg Woltmann ist<br />
seit 2006 Alleingesellschafter von KPM und<br />
rettete das Unternehmen vor der Insolvenz.<br />
→ Herr Woltmann, Sie sind ein echter gebürtiger<br />
<strong>Berlin</strong>er. Was macht den Charme von<br />
<strong>Berlin</strong> für Sie aus?<br />
Ja, ich bin in <strong>Berlin</strong> geboren und aufgewachsen.<br />
Natürlich sind es die Bewohner <strong>Berlin</strong>s,<br />
die den Charme der Stadt ausmachen. Und<br />
zwar genau die Mischung von alteingesessenen<br />
und neuen <strong>Berlin</strong>ern.<br />
→ Welche Klischees stimmen für den <strong>Berlin</strong>er?<br />
Wie unterscheiden sich Ost- und Westberliner?<br />
Ich glaube, die Klischees sind längst überholt.<br />
Bei mir arbeiten die unterschiedlichsten Menschen<br />
im Team, da spielt die Herkunft keine<br />
Rolle. Ob Osten oder Westen, Süden oder<br />
Norden das ist nun wirklich egal.<br />
→ Sie haben KPM gekauft und stehen damit<br />
als Eigentümer in der Nachfolge von Königen.<br />
War das Ihr Ziel?<br />
Mein Ziel war es, ein traditionsreiches Kulturgut<br />
für die <strong>Berlin</strong>er zu bewahren. Dass die<br />
Manufaktur mal sieben Königen und Kaisern<br />
gehört hat, ist eine interessante historische<br />
14 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong><br />
Tatsache, hatte aber nichts mit meiner Entscheidung<br />
zu tun.<br />
→ KPM ist das älteste <strong>Berlin</strong>er Unternehmen.<br />
Welche Rechte und Pflichten erwachsen daraus?<br />
Ein Kulturgut zu erhalten ist eine enorme<br />
Verpflichtung, aber welcher Unternehmer bekommt<br />
schon diese einmalige Chance?<br />
→ Edles Porzellan aus der Manufaktur.<br />
Wer kauft denn so etwas heute?<br />
Alle, die sich in der heutigen schnelllebigen<br />
Zeit den Sinn für Qualität und Ästhetik bewahrt<br />
haben, die kaufen Manufaktur-Porzellan.<br />
Wer jedoch den rasch wechselnden<br />
Trends hinterherhechelt, der wird sich nicht<br />
für Qualität entscheiden, sondern für etwas,<br />
das ihm nur in diesem Augenblick gefällt.<br />
Wer Manufaktur-Porzellan erwirbt, entscheidet<br />
sich durchaus für eine langfristige Anlage.<br />
→ Gibt es diese Menschen auch in <strong>Berlin</strong>?<br />
Ja, natürlich gibt es diese Menschen auch in<br />
<strong>Berlin</strong>. Viele unserer Kunden sind <strong>Berlin</strong>er,<br />
die uns im Laufe der Jahre immer wieder besuchen,<br />
um das schöne Porzellan zu kaufen.<br />
→ Was ist Lebensqualität? Was ist Luxus?<br />
Eigentlich haben Sie Ihre Fragen schon selbst<br />
beantwortet. Lebensqualität IST Luxus. Und<br />
das bedeutet für mich, Zeit für meine Familie<br />
zu haben, etwas Gutes zu essen, ab und zu<br />
verreisen zu können, aber auch die KPM zu<br />
besitzen.<br />
→ Sie sind an verschiedenen Standorten in<br />
<strong>Berlin</strong> vertreten. Welche Rolle spielt die <strong>Friedrichstraße</strong>?<br />
Die <strong>Friedrichstraße</strong> ist ein wichtiger Standort,<br />
nicht nur für die Kunden aus dem Umfeld,<br />
sondern auch für die vielen Touristen.<br />
→ Wie viel Citys braucht <strong>Berlin</strong>?<br />
Wieso Plural? <strong>Berlin</strong> ist doch eine Stadt!<br />
→ Wo trifft man Sie denn beim Lunch?<br />
Wo gehen Sie in Mitte gern essen?<br />
Zum Lunch gehe ich gerne in den Capital<br />
Club oder ins Dressler, aber auch in eines der<br />
zahlreichen Restaurants rund um den Gendarmenmarkt.<br />
→ Herr Woltmann, vielen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
KPM Königliche Porzellan-Manufaktur<br />
<strong>Berlin</strong> GmbH<br />
Wegelystraße 1, 10623 <strong>Berlin</strong><br />
presse@kpm-berlin.com<br />
www.kpm-berlin.com<br />
Bankier und Alleingesellschafter von KPM Jörg Woltmann.
In der Schauwerkstatt<br />
präsentieren<br />
die Mit arbeiter<br />
ihr Handwerk.<br />
Die Bürotasse aus dem<br />
neuen Service KURLAND<br />
Blanc Nouveau.<br />
KPM-Porzellan wird<br />
ausschließlich in der<br />
Manufaktur <strong>Berlin</strong><br />
und fast vollständig<br />
in Handarbeit<br />
produziert.<br />
Bei der Porzellanglasur<br />
wird das Stück, das<br />
bereits einmal für etwa<br />
24 Stunden bei rund<br />
980°C gebrannt wurde,<br />
in die Glasur getaucht<br />
und gleichmäßig damit<br />
bezogen.<br />
Fotos: KPM<br />
1763 erwarb König Friedrich II. von Preußen<br />
(1712–1786) die Porzellanmanufaktur des <strong>Berlin</strong>er<br />
Kaufmanns Johann Ernst Gotzkowsky. Heute ist<br />
die Manufaktur einer der ältesten produzierenden<br />
Handwerksbetriebe in <strong>Berlin</strong>. Seit 2006 ist der<br />
Bankier Jörg Woltmann Alleingesellschafter der<br />
KPM Königliche Porzellan-Manufaktur <strong>Berlin</strong> GmbH<br />
(KPM <strong>Berlin</strong>). Das traditionsreiche Unternehmen beschäftigt<br />
170 Mitarbeiter. Deutschlandweit betreibt<br />
die Manufaktur sechs eigene Verkaufsgalerien und<br />
arbeitet auf nationaler und internationaler Ebene<br />
mit ausgewählten Handelspartnern zusammen. Die<br />
Service KURLAND, dessen klassizistische Form 1790<br />
entwickelt wurde, und URBINO aus der Bauhaus-Ära<br />
zählen zu den Bestsellern der KPM <strong>Berlin</strong>.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 15
people | Interview<br />
Anne Hagemann ist Ihre Ansprechpartnerin für alle Belange rund um die U-Bahn-Baustelle.<br />
Die 27-Jährige ist studierte Kommunikationswissenschaftlerin.<br />
Als Vermittlerin unterwegs<br />
Anliegermanagerin Anne Hagemann erklärt die U5-Baustelle<br />
A<br />
ls 27-jährige Kommunikationswissenschaftlerin<br />
war sie die erste<br />
Wahl für die BVG, als es darum<br />
ging, einen kompetenten und sympathischen<br />
Ansprechpartner für alle von der U5-<br />
Baustelle Betroffenen zu finden. Ihre bisherigen<br />
Erfahrungen aus der Start-up-Szene<br />
sind Anne Hagemann dabei durchaus von<br />
Nutzen. Neugier, Stressresistenz und die Fähigkeit,<br />
komplexe Themen verständlich zu<br />
erläutern, sind bei so einem Job höchst gefragt.<br />
Als <strong>Berlin</strong>erin und tägliche Nutzerin<br />
der U-Bahnlinie 5 bringt sie zusätzliche Authentizität<br />
mit. Die Anliegermanagerin, wie<br />
ihr offizieller Titel lautet, steht für Fragen<br />
gern zur Verfügung. Wir haben das für Sie<br />
getestet.<br />
→ Sie sind seit Ende letzten Jahres die Anlieger-<br />
Managerin der BVG für den Neubau der U5.<br />
Was soll man sich darunter vorstellen?<br />
Ich bin die direkte Ansprechpartnerin im Projektbüro<br />
für die Belange der Baustellenanrainer.<br />
Das heißt, ich kann Fragen zu Terminplänen,<br />
Bauabläufen, etc. beantworten, Wünsche<br />
und Beschwerden entgegennehmen und diese<br />
schnell an die entsprechenden Stellen weiterleiten.<br />
Unter »Anlieger« fallen für mich aber<br />
auch Menschen, die ein Anliegen in Sachen<br />
U5-Baustellen haben, auch wenn sie keine direkten<br />
Anrainer sind. So kümmere ich mich<br />
auch um allgemeine Fragen aus der Bevölkerung<br />
oder auch um konkrete Anfragen von<br />
beispielsweise Veranstaltungsplanern. Ich arbeite<br />
dabei natürlich direkt mit den Kollegen<br />
im BVG-Projekt-Team zusammen, das schafft<br />
kurze Wege. Gleichzeitig bin ich auch in sehr<br />
engem Kontakt zu den Kommunikationsexperten<br />
der BVG, die ja für die Gesamtkommunikation<br />
dieser Riesenmaßnahme zuständig<br />
sind.<br />
→ Gibt es eine grundlegende Botschaft, mit der<br />
Sie unterwegs sind?<br />
Nein. Ich versuche, jeden Anlieger und jede<br />
Frage sowie jedes Problem individuell zu betrachten.<br />
→ Was haben die Anlieger davon, dass die<br />
BVG eine solche Stelle eingerichtet hat?<br />
Nun ja, ich bin viel »vor Ort« auf und an den<br />
Baustellen unterwegs. Im Idealfall sehe ich<br />
dabei Probleme noch vor den Anliegern und<br />
kann sie abstellen. Außerdem redet es sich<br />
besser, wenn man sich kennt. Die Anlieger<br />
haben nun eine zentrale Kontaktstelle, die<br />
prinzipiell alle Themen rund um die Baustelle<br />
aufnimmt und weiterleitet oder vermittelt. Ich<br />
kenne die Situation der einzelnen Baustellen<br />
und ihrer Anlieger sehr gut, da ich die aktuellen<br />
Entwicklungen auf der Baustelle auf kurzem<br />
Weg mitbekomme.<br />
→ Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei<br />
Ihnen aus?<br />
Mein Arbeitstag beginnt früh um 9 Uhr mit<br />
einem Baustellenrundgang, einem ersten Kaffee,<br />
dem Checken von E-Mails, Anrufen und<br />
deren Beantwortung. Danach nehme ich an<br />
Projektbesprechungen teil, um auf dem aktuellen<br />
Stand des Baugeschehens zu sein. Bis<br />
zum Mittag verfasse ich beispielsweise Infoblätter<br />
und kläre deren Verteilungsmodalitäten.<br />
Am Nachmittag kümmere ich mich um<br />
weitere E-Mails und Telefonate, beantworte<br />
Anwohnerfragen oder allgemeine Anfragen,<br />
studiere Zeitpläne, stimme mich mit den Kollegen<br />
ab und lege fest, wann zu welchen Baumaßnahmen<br />
informiert werden muss.<br />
Bis zum Feierabend bleibt dann Zeit für<br />
Gespräche mit den Anrainern. Der Heimweg<br />
führt mich dann noch einmal vorbei an den<br />
Baustellen von der <strong>Friedrichstraße</strong> zum Alexanderplatz.<br />
16 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
Ihre Fachkompetenz erweitert sie täglich im Gespräch mit Fachleuten.<br />
Selbstbewusst und ohne Scheu nimmt Anne Hagemann ihre Aufgabe als Anliegermanagerin wahr.<br />
→ Was sind die größten Ärgernisse der<br />
Anlieger?<br />
Am meisten ärgern sich die Leute über den<br />
Baulärm sowie den Mangel an Parkplätzen.<br />
Ärgerlich sind sie auch über veränderte Straßen-<br />
und Fußgängerführungen.<br />
→ Wenn einem täglich nur Probleme angetragen<br />
werden, geht das nicht an die Psyche?<br />
Ich bekomme ja nicht nur Probleme angetragen.<br />
Und die Probleme, die aufkommen, versuche<br />
ich konstruktiv zu lösen.<br />
→ Gibt es auch positives Feedback zur<br />
Baustelle?<br />
Ja, in der Tat sind viele Gewerbetreibende<br />
in der <strong>Friedrichstraße</strong> – insbesondere die<br />
zwischen Bahnhof <strong>Friedrichstraße</strong> und Baustellenkreuzung<br />
Unter den Linden – positiv<br />
überrascht worden, da durch die U6-Sperrung<br />
mehr Fußgänger als sonst den Weg in<br />
die Geschäfte finden. Außerdem freuen sich<br />
viele Anrainer schon auf die neuen U-Bahn-<br />
höfe und dass sie dann noch besser als bisher<br />
ans Verkehrsnetz angebunden sind. So nehmen<br />
sie die Baustellen als notwendiges Übel<br />
in Kauf.<br />
→ Was war bislang Ihr tollstes Erlebnis in<br />
dieser neuen Aufgabe?<br />
Es gab noch kein ganz großes Erlebnis, aber<br />
es freut mich jedes Mal sehr, wenn ich merke,<br />
dass meine Arbeit bei den Betroffenen<br />
ankommt und ich ein »Danke« höre. Und ich<br />
merke, dass ich die Bauverfahren mehr und<br />
mehr verstehe und auch erklären kann. Das<br />
ist auch ein gutes Gefühl.<br />
→ Wenn ich eine Frage habe, wie erreiche<br />
ich Sie?<br />
Per E-Mail erreicht man mich unter Anne.<br />
Hagemann@bvg.de oder per Telefon unter<br />
(030) 256-27861. Gern komme ich auch vorbei,<br />
wenn es etwas ausführlicher zu besprechen<br />
oder zu zeigen gibt.<br />
→ Sie sind <strong>Berlin</strong>erin und nutzen täglich die<br />
U5. Wie fühlt man sich denn so, wenn man<br />
persönlich betroffen für Betroffene zuständig<br />
ist? Ist das ein Vor- oder ein Nachteil?<br />
Sowohl als auch. Ein Vorteil ist es natürlich,<br />
wenn man den Nutzen der neuen Strecke<br />
und der neuen U-Bahnhöfe erklären will, das<br />
hat eine ganze Menge mit Glaubwürdigkeit<br />
zu tun. Ich wäre begeistert, nicht mehr im<br />
morgendlichen Pendlerstrom am Alex mitschwimmen<br />
zu müssen (lacht).<br />
Genau diese Nähe kann aber auch gefährlich<br />
sein. Um es mal so zu sagen: Ein Tunnelblick<br />
hilft niemandem weiter. Ich versuche<br />
aber, während meiner Arbeit offen für andere<br />
Perspektiven und Argumente zu sein, damit<br />
ich mich auf faire Weise mit den Fragen und<br />
Problem auseinandersetzen kann.<br />
→ Frau Hagemann, vielen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
Das Gespräch führte Anja Strebe.<br />
Fotos: BVG/Katrin Knoke<br />
Anne Hagemann im Gespräch mit Anja Strebe.<br />
Verlosung:<br />
Exklusiv für Sie: Baustellenführung am 13. Juni <strong>2013</strong><br />
Für 10 interessierte Leser des Magazins <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> wird<br />
Anne Hagemann am 13. Juni <strong>2013</strong> eine exklusive Baustellenführung<br />
unternehmen. So können Sie den Baufortschritt aus allernächster<br />
Nähe begutachten. Seien Sie dabei und melden Sie sich noch heute<br />
an. E-Mail genügt an AS@OfficeABC.DE. Unter allen Einsendern werden<br />
10 Teilnehmer ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 17
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Das gewisse Etwas<br />
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ine edle Uhr für den Liebsten oder doch lieber ein Paar neue Schuhe für sie?<br />
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www.mauricelacroix.com<br />
Mehr als nur Kaffeetasse<br />
Die Bürotasse KURLAND ROYAL NOiR gehört<br />
zum ersten service aus der Königlichen Porzellan-<br />
Manufaktur mit einem schwarzen Dekor. Auf<br />
der marmorähnlichen Oberfläche des schwarzen<br />
Biskuitporzellans treten die goldenen Reliefs ungemein<br />
prägnant hervor und betonen die klaren<br />
Konturen besonders. Die geradlinige eleganz<br />
des klassizistischen entwurfs erfährt durch den<br />
großflächigen einsatz von königlichem schwarz<br />
und die Betonung des antiken Ornaments eine<br />
steigerung ins Dramatische.<br />
Preis: 1.190 €<br />
KPM Verkaufsgalerie (<strong>Friedrichstraße</strong> 158)<br />
www.kpm-berlin.com<br />
18 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
Verspieltes Kunstwerk<br />
Einzelne roségoldene Elemente mit einer nach<br />
oben führenden linsenartigen Bombierung<br />
schließen sich kompakt und fließend aneinander.<br />
Diese lineare Struktur wird beim Collier Blu<br />
Intermezzo BY KIM durch aus der Reihe tanzende,<br />
unterschiedlich große »Planeten« durchbrochen.<br />
Einmalig wird es durch eine Vielzahl<br />
von Farbedelsteinen in verschiedenen Nuancen<br />
Rosé- und Rotgold und einem Mix unterschiedlicher<br />
Schliffarten. Das tanzende Planetensystem<br />
mündet in einem seltenen pinkfarbenen Turmalin<br />
im Pendeloque-Schliff.<br />
Frühling am Finger<br />
Beim neuen Ringmodell der Serie Blue Intermezzo<br />
BY KIM werden Edelsteinrondeurs in<br />
unterschiedlichen Größen und Farben durch<br />
goldene Navettes und einen in Weißgold gefassten<br />
Brillanten ergänzt. Aus Rosé- und Weißgold<br />
mit drei Turmalinen, drei Peridots und einem<br />
Brillanten.<br />
Preis: 2.475 €<br />
Juwelier Wempe (<strong>Friedrichstraße</strong> 82)<br />
www.wempe.de<br />
Preis: 33.975 €<br />
Juwelier Wempe (<strong>Friedrichstraße</strong> 82)<br />
www.wempe.de<br />
Luxuriöses Funkeln<br />
Die bunte Farbenvielfalt wird in der Welt des<br />
Farbsteinschmuckes gefeiert. Rosa Amethyste,<br />
pinkfarbige Saphire sowie weiße Brillanten zieren<br />
verspielte Ringe und Ohrschmuck und unterstreichen<br />
das fantasievolle Design der Schmuckstücke.<br />
Preise:<br />
Ring mit Rhodoliten, Amethysten, Saphiren und<br />
Brillanten 11.900 €<br />
Ohrschmuck mit Amethysten, Saphiren und<br />
Brillanten 12.700 €<br />
Bucherer (<strong>Friedrichstraße</strong> 176 –179)<br />
www.bucherer.com<br />
Würdiges Denkmal<br />
für Nicolas Rieussec<br />
Mit dem Automatik-Chronographen Nicolas<br />
Rieussec Open Hometime zeigt die Uhrenmanufaktur<br />
Montblanc einmal mehr ihre Kompetenz in<br />
der Fertigung komplexer Armbanduhren. Zu den<br />
Besonderheiten gehört, dass der Monopusher-<br />
Chrono auf Links bedient und das Stoppen der<br />
Zeit über das entscheidende Element – die zwei<br />
rotierenden Sekunden- und Minutenscheiben –<br />
dargestellt wird.<br />
Preis: 26.500 €<br />
Montblanc Boutique <strong>Berlin</strong> (<strong>Friedrichstraße</strong> 80)<br />
www.montblanc.com<br />
Ein edler Gedanke<br />
Montblanc teilt die Überzeugung von UNICEF,<br />
dass alle Kinder ein Recht auf Zugang zu Bildung<br />
haben und präsentiert in diesem Zusammenhang<br />
die Montblanc »Signature For Good« Collection.<br />
Die Special Edition aus Schreibgeräten, Schmuck<br />
und Lederaccessoires ziert ein dezentes Muster<br />
aus Ziegelsteinen, das den gemeinsamen Einsatz<br />
für eine nachhaltige Zukunft durch einen verbesserten<br />
Zugang zu Bildung symbolisiert; allen<br />
voran dem Bau von Schulen.<br />
Preise:<br />
Füllfederhalter Classique 490 €<br />
Rollerball Classique 380 €<br />
Kugelschreiber Classique 365 €<br />
Montblanc Boutique <strong>Berlin</strong> (<strong>Friedrichstraße</strong> 80)<br />
www.montblanc.com<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 19
sHOPPiNG | FAsHiON<br />
TReNDs<br />
D<br />
ie Modeexperten der Galeries<br />
Lafayette haben sich auf den großen<br />
Modenschauen umgesehen<br />
und eine neue Tendenz für die kommenden<br />
Monate entdeckt. Und die heißt: Leo is back!<br />
exotisch anmutende sommerkollektionen<br />
bringen den safari-Look in unseren Großstadtdschungel.<br />
Auch in diesem sommer<br />
schafft es der Trend wieder auf die Laufstege<br />
der welt. ethno ist und bleibt eines der wichtigsten<br />
Modethemen des sommers. inspiriert<br />
von verschiedensten Animal-Prints präsentiert<br />
sich der Afrika-Look im aufregenden<br />
Material-und stilmix. exotische, feminine<br />
entwürfe mit Afrika-Appeal waren auf vielen<br />
Runways die Hingucker schlechthin. Die<br />
stoffe vieler Looks erinnern an traditionelle<br />
waxprints aus Ghana, wild gemustert in<br />
leuchtenden Gewürzfarben. Leo- und schlangenmuster<br />
sowie folkloristisch inspirierte<br />
schmuckstücke runden den Trend ab. wir<br />
dürfen uns also auf ein modisches Abenteuer<br />
freuen, mit sahara-Glamour und exotikfaktor.<br />
Der Dschungel<br />
ruft – Africa Remix<br />
Damenmode-Trends<br />
für den Sommer<br />
Galeries Lafayette<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 76 –78, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.galerieslafayette.de<br />
Sandro<br />
155 €<br />
Michael<br />
Kors<br />
225 €<br />
Maje<br />
175 €<br />
The<br />
Kooples<br />
145 €<br />
Michael<br />
Kors<br />
175 €<br />
20 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
Karen<br />
Millen<br />
135 €<br />
Karen<br />
Millen<br />
130 €<br />
The<br />
Kooples<br />
295 €<br />
Michael<br />
Kors<br />
825 €<br />
Michael<br />
Kors<br />
340 €<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 21
Shopping | fashion trends<br />
Farbe<br />
oder Grau –<br />
Gegensätze<br />
sind IN<br />
Männermode-Trends<br />
für den Sommer<br />
Der Businessanzug der<br />
Sommersaison <strong>2013</strong> ist<br />
grau: Von hellem Silbergrau<br />
bis zu Steingrau<br />
ist alles modern<br />
Florale Muster<br />
sind ein sehr<br />
aktueller Blickfang<br />
für den<br />
Freizeitbereich.<br />
Foto: van Laack<br />
Foto: SIEGER Design<br />
Foto: Scabal<br />
Foto: van Laack<br />
22 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
M<br />
odeexpertin Beate Lecloux sieht dunkles Rot im Anmarsch.<br />
Überhaupt zeigt Mann wieder Mut zur kräftigen<br />
Farbe. Im Businessbereich bleibt es dagegen bei<br />
Grautönen aller Art.<br />
in diesem sommer sind scheinbar verblüffende Gegensätze „in“: Auf<br />
den großen Männer-Modeschauen in Florenz und <strong>Berlin</strong> konnte ich<br />
einerseits elegante graue Anzüge bewundern – von sehr hellem silbergrau<br />
bis zu elegant schimmerndem steingrau. stilvoll garniert mit<br />
kontrastierenden Details wie farbig abgesetzten AMF-Kanten oder<br />
Knopflöchern sind diese Anzüge durchaus in der Lage, stilsicher in<br />
Business-Meetings getragen zu werden. Die Zeiten, in denen im Büro<br />
nur schwarz, gestreift oder ganz mutig anthrazit getragen werden<br />
konnte, sind seit einigen saisons vorbei. Und das ist auch gut so.<br />
Auf der anderen seite der Medaille sehe ich als Trend für den sommer<br />
dunkles Rot, und zwar nicht nur als einzelnes Teil, sondern auch<br />
gerne als kompletten Anzug. Den aber bitte nicht im Meeting zeigen,<br />
sondern beim abendlichen Flanieren durch die <strong>Friedrichstraße</strong> oder<br />
deren noch interessantere seitenstraßen. Auch andere kräftige Farben<br />
wie Grün und klares Blau geben einen schicken sommerlook <strong>2013</strong>.<br />
im Freizeitbereich kommt der gute alte Military-Look wieder. Aviatorsonnenbrillen<br />
und camouflagemuster auf Hemd oder T-shirt finden<br />
sich sicherlich noch in einer ecke des heimischen Kleiderschranks.<br />
Bitte auch nach der saison nicht allzu weit wegräumen: Diese welle ist<br />
spätestens in fünf Jahren wieder zurück. wetten, dass …?<br />
was in der Freizeit noch geht, sind Blumenmuster und zum schal<br />
gebundene Tücher; als Accessoire empfiehlt sich ein Rucksack vom<br />
Designer oder ein stilvolles Vintageteil. Auch kurze sommermäntel<br />
ergänzen wieder die Garderobe des modernen Gentleman sowohl im<br />
Business- als auch im Freizeitbereich.<br />
Beate Lecloux © cut For You<br />
Dunkelrot ist die Farbe der<br />
Saison im Freizeitbereich:<br />
Hier eine Kombination aus<br />
bordeauxroter Hose mit einem<br />
passend karierten Sakko.<br />
Autorin<br />
Foto: Borelio<br />
Neben dunkelrot sind weitere kräftige Farben<br />
angesagt: Hier an maßgeschneiderten Freizeithosen.<br />
Beate Lecloux<br />
ist Inhaberin des Maßbekleiders<br />
Cut For You in der Reinhardtstraße 38<br />
www.cutforyou.com<br />
Foto: Scabal<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 23
Meet & Greet | business lunch<br />
Business-Lunch<br />
Gute Adressen in Mitte: Gesund, schnell und schmackhaft.<br />
ALvis Restaurant<br />
Albrechtstraße 8, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: (030) 30 88 65 60<br />
kontakt@alvis-restaurant.de<br />
Reservierung: Nicht erforderlich<br />
Küchenchef: Wolfgang Kanow<br />
Küche: <strong>Berlin</strong>-Brandenburgisch<br />
Sitzplätze: 75 im Restaurant, 40 im<br />
Hofgarten<br />
Event-Catering: möglich<br />
Separate Veranstaltungsräume:<br />
vorhanden<br />
Spezialität: »Suppe satt«:<br />
drei verschiedene Suppen,<br />
täglich wechselnd für 4 €<br />
Business-Lunch: 12–15 Uhr<br />
Business-Menü: Zwei-Gang-Menü<br />
inklusive 1 kl. Soft-Getränk für 8 €<br />
Softdrinks und Bier: ab 2,10 €<br />
Wein: ab 3,90 €<br />
Raucher-Lounge: Im Hofgarten<br />
vorhanden<br />
Newsletter/aktuelle Speisekarte:<br />
www.alvis-restaurant.de<br />
Restaurant Café Madrid<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 103, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Reservierung: Nicht zwingend notwendig,<br />
aber empfehlenswert.<br />
Telefon: (030) 20 60 79 01 50<br />
Email: melia.berlin@melia.com<br />
Küchenchef: Marcel Scholtun<br />
Küche: International mit regionalen<br />
Einflüssen<br />
Sitzplätze: 150<br />
Event Catering: pasión Catering by<br />
Meliá <strong>Berlin</strong><br />
Anfragen an: meliá.berlin@melia.com<br />
Separate Veranstaltungsräume:<br />
7 Räume in verschiedenen Größen<br />
Spezialität: Business Lunch Buffet<br />
inklusive einer Tasse Kaffee und einem<br />
Mineralwasser oder Softgetränk,<br />
Vorspeisenbuffet, zwei Hauptgängen<br />
und Dessertbuffet, Preis: 23,50 €<br />
Business-Lunch: 12–15 Uhr<br />
Softdrinks und Bier: ab 3,70 €<br />
Wein: ab 3,80 €<br />
Maximale Wartezeit: keine;<br />
Buffet ist ab 12 Uhr eröffnet<br />
Newsletter/aktuelle Speisekarte:<br />
sales.melia.berlin@melia.com<br />
Oleo Pazzo<br />
c/o Courtyard by Marriott <strong>Berlin</strong> Mitte<br />
Axel-Springer-Straße 55, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Reservierung: (030) 80 09 28 64 00<br />
oleo.pazzo@courtyard.com<br />
Küchenchef: Marco Eckstedt<br />
Küche: mediterran mit lokalen<br />
Spezialitäten<br />
Sitzplätze: 160<br />
Event-Catering: auf Anfrage<br />
Separate Veranstaltungsräume: 11<br />
Spezialität: Oleo Pazzo Burger<br />
(9,50 €), Ceasar Salat (4,50 €),<br />
hausgemachte Limonade (4 €)<br />
Business-Lunch: 11:30 –17 Uhr<br />
Business-Menü: 6,50 € inklusive<br />
Hauptgang und Softgetränk;<br />
8,25 € inklusive Vorspeise/Dessert,<br />
Hauptgang und Softgetränk.<br />
Die Gerichte wechseln wöchentlich.<br />
Es stehen immer zwei Hauptgänge<br />
sowie eine vegetarische Variante zur<br />
Auswahl.<br />
Softdrinks und Bier: ab 3 € bzw. 3,50 €<br />
Wein: ab 5,50 €<br />
Maximale Wartezeit: ca. 15 Minuten<br />
(je nach Gästeaufkommen und<br />
Gericht)<br />
Raucher-Lounge: nicht vorhanden<br />
Newsletter/aktuelle Speisekarte:<br />
www.mariott.com/bermt<br />
Bistro Media<br />
im MARITIM proArte Hotel <strong>Berlin</strong><br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 151, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: (030) 20 33 45 30<br />
Reservierung: nicht erforderlich<br />
Küchenchef: René Otte<br />
Küche: International/regional<br />
Sitzplätze: 45 im Innenbereich und<br />
16 auf der Terrasse (wetterbedingt)<br />
Event Catering: Maritim Event &<br />
Catering Service<br />
Separate Veranstaltungsräume: 13<br />
Veranstaltungsräume auf 2.700 m 2<br />
Spezialität: »Quick and more«: Sie<br />
wählen die Zutaten – wir kochen für<br />
Sie. Kombinieren Sie Ihr Gericht<br />
mit einer Auswahl an frischem<br />
Fleisch, Fisch und Gemüse und einer<br />
Sättigungsbeilage! Besonderheit:<br />
BIO – »Quick and more« aus 100 %<br />
ökologisch angebauten Zutaten.<br />
Business-Lunch: 12–15 Uhr<br />
Business-Menü: »Quick and more«<br />
ab 9,50 €, »BIO – Quick and more«<br />
ab 10,50 €<br />
Softdrinks und Bier: ab 2,90 €<br />
Wein: ab 7,50 €<br />
Maximale Wartezeit: 15 Minuten<br />
Newsletter/aktuelle Speisekarte:<br />
www.maritim.de/<br />
verkauf.ber@maritim.de<br />
24 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
Unser Investment!<br />
Jetzt setzen wir auf das, was liebevoll heranwächst<br />
und uns im Herbst erfrischt.<br />
© volff - Fotolia.com<br />
Friedrichstr. 185–190 · U-Bhf. Stadtmitte · 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Tel.: 030 - 20 45 05 59 · www.maximiliansberlin.de<br />
berlin <strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 25
meet & greet | fitness<br />
Fit durch den Sommer<br />
Mit regelmäßigem Sport Stress abbauen<br />
täglich trägt zu einer guten Fitness bei. Optimal<br />
wären zwei Mal pro Woche 30 bis 45<br />
Minuten Sport, noch besser jeden zweiten<br />
Tag.<br />
Wichtig ist, dass man sich realistische Ziele<br />
setzt. Oft wird der Fitnesszustand nach dem<br />
Winter überschätzt und mit einem zu hohen<br />
Pensum begonnen. Ebenfalls grundlegend<br />
ist, dass man regelmäßig trainiert und<br />
dazwischen immer einen Ruhetag einlegt.<br />
Sport vor der Arbeit hat den Vorteil, dass<br />
die Fettverbrennung sofort beginnen kann,<br />
weil die Kohlehydratspeicher im Körper<br />
noch leer sind. Nach der Arbeit können Sie<br />
dagegen den Stress des Tages abbauen und<br />
dann entspannt den Feierabend genießen.<br />
Foto: djd/Traumeel/thx<br />
E<br />
in langer, kalter Winter liegt hinter<br />
uns und durch das eisige Wetter<br />
und die Feiertage haben wir es häufiger<br />
vorgezogen, die Tage gemütlich auf<br />
dem Sofa zu verbringen als uns regelmäßig<br />
zu bewegen, geschweige denn dem Fitnessstudio<br />
einen Besuch abzustatten. Nun aber<br />
zwickt die Hose, spannt das Hemd – der<br />
Winterspeck muss weg!<br />
Wie aber fange ich am besten an und wie<br />
oft sollte ich Sport treiben? Sie selbst bestimmen,<br />
wie Ihr optimales Fitnessprogramm<br />
aussieht. Wie viel Zeit können Sie<br />
in der Woche für Bewegung einplanen und<br />
welche Übungen liegen Ihnen am meisten?<br />
Viele Termine und wenig Zeit sind keine<br />
Ausreden, denn bereits eine Viertel- oder<br />
halbe Stunde körperliche Ertüchtigung<br />
Und eine gesunde Fitness hat nicht nur<br />
einen ästhetischen Aspekt. Auch der gesundheitliche<br />
ist nicht zu unterschätzen.<br />
Laut dem Statistischen Jahrbuch 2012 ist<br />
jeder dritte Erwachsene übergewichtig. Die<br />
möglichen Folgen sind bekannt: Bluthochdruck,<br />
Diabetes und ein erhöhtes Risiko für<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Um Ihre gewünschte<br />
Figur zu erreichen oder zu halten,<br />
müssen Sie aber keine strenge Diät halten.<br />
Eine ausgewogene, fettarme und gesunde<br />
Ernährung verbunden mit regelmäßiger<br />
Bewegung ist der richtige Weg.<br />
Platinum Swim Club<br />
<strong>Berlin</strong>-Gendarmenmarkt<br />
Jägerstraße 27, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.fitnessfirst.de<br />
Muskeltraining: Funktionelles<br />
Training, Power Plate<br />
Kurse: Cycling-Kurse, Step Programme,<br />
Body Fit, Dynamic Yoga,<br />
Hot Iron Formate, Pilates, Box-<br />
Camp, deepWORK, Aqua Kurse,<br />
Zumba und Aqua Zumba, Fit Bo,<br />
High Intensity Training, freestyle<br />
Animation Move It.<br />
Cardio-Training: Kombination<br />
aus Crosstrainer, Stepper und<br />
Laufbänder<br />
Personal Training: Persönliche<br />
Trainingsbegleitung<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag: 6.30 – 23 Uhr<br />
Samstag, Sonntag: 9 – 20 Uhr<br />
Besonderheiten: Zentrale Lage<br />
in <strong>Berlin</strong> Mitte in Sichtweite zum<br />
Gendarmenmarkt, 250 Quadratmeter<br />
große freestyle Fläche für<br />
Functional Training, 16,50 Meter<br />
großer Pool, Kinderbetreuung<br />
26 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
Kieser Training <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />
Hannoversche Str. 19 A, 10115 <strong>Berlin</strong><br />
www.kieser-training.de, www.facebook.com/kieserberlinmitte<br />
Muskeltraining: Ein starker Rücken<br />
kennt keine Schmerzen. Ein gut<br />
trainiertes Muskelkorsett stützt<br />
die Wirbelsäule und entlastet die<br />
Bandscheiben. Gehen Sie Rückenschmerzen<br />
aktiv an oder beugen<br />
Sie vor!<br />
Physiotherapie/Rehasport: Kräftigungstherapie<br />
– aktiv statt passiv<br />
Personal Training: Persönliche<br />
Trainingsbegleitung<br />
Öffnungszeiten: 365 Tage geöffnet<br />
Mo. bis Fr. 7:30 – 21:30 Uhr<br />
Sa., So. und Feiertage: 9 –18 Uhr<br />
Besonderheiten:<br />
kostenlose Parkplätze<br />
Die Kraftmessung – eine Messung<br />
für alle Muskeln<br />
Rückenfunktionsanalyse<br />
Ärztliche Trainingsberatung<br />
Aprosports<br />
Mohrenstraße 17, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.aprosports.de<br />
Muskeltraining: EMS-Training<br />
Kurse: Laufkurse<br />
Cardio-Training: Kombination aus<br />
Crosstrainer & EMS-Training sowie<br />
Laufkurse<br />
Personal Training: allein oder zu<br />
zweit, meist in Kombination mit<br />
EMS-Training, Lauftraining und<br />
Ernährungsumstellung<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. bis Fr. 8 –21 Uhr<br />
Sa. 10 –14 Uhr, Sonn- und Feiertags<br />
geschlossen<br />
Besonderheiten: exklusiv über den<br />
Dächern der <strong>Friedrichstraße</strong>,<br />
Training dauert nur 20 Minuten,<br />
ständige Betreuung vom Trainer,<br />
Trainingssachen, Handtuch und<br />
Getränke werden gestellt<br />
Thule Concept Store<br />
Friedrichstr. 191/<br />
Ecke Kronenstr. 13,<br />
10117 <strong>Berlin</strong>,<br />
Tel.: 20 63 49 20,<br />
www.thuleberlin.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. bis Fr. 10.00 −19.00 Uhr,<br />
Samstag 10.00 −18.00 Uhr<br />
Kostenloser Montageservice<br />
Thule EasyFold 931<br />
› Freedom to move<br />
- Komplett faltbar für bequeme Montage<br />
- auch für E-Bikes geeignet (Zuladung je Rad bis 30 kg)<br />
- Großer Abstand zwischen den Fahrrädern<br />
- Praktischer Abklappmechanismus<br />
bring your life<br />
thule.com<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 27
HOMe & wORK | HARALD GLööcKLeR<br />
Stardesigner<br />
Harald Glööckler<br />
präsentiert das<br />
von ihm selbst<br />
entworfene Haus<br />
»Petit Palais«.<br />
Jede<br />
Prinzessin<br />
braucht<br />
ihr Schloss<br />
Hinter den<br />
Kulissen bei<br />
Harald Glööckler<br />
in der <strong>Friedrichstraße</strong><br />
28 berlin <strong>Friedrichstraße</strong> Frühjahr <strong>2013</strong>
E<br />
xklusiv, exzentrisch, luxuriös und<br />
schillernd sind die Hauptattribute<br />
des erfolgreichen Modedesigners<br />
Harald Glööckler. Seit 2000 lebt und arbeitet<br />
der Prince of Pompöös in <strong>Berlin</strong>, seit gut<br />
einem Jahr in einem 1.400-Quadratmeter-<br />
Loft Unter den Linden/Ecke <strong>Friedrichstraße</strong>.<br />
Das Magazin hat ihn in seinem Domizil<br />
besucht.<br />
→ Herr Glööckler, Sie leben seit 12 Jahren in<br />
<strong>Berlin</strong>. Sind Sie inzwischen ein <strong>Berlin</strong>er? Was<br />
macht einen <strong>Berlin</strong>er aus?<br />
Auch wenn mir einige <strong>Berlin</strong>er da jetzt sicher<br />
widersprechen werden, denke ich, dass es den<br />
typischen <strong>Berlin</strong>er eigentlich gar nicht mehr<br />
gibt. ich fühle mich hier sehr wohl und freue<br />
mich immer wieder, wenn ich nach Hause<br />
komme. Und dass ich, auch wenn ich viel in<br />
der welt unterwegs bin, <strong>Berlin</strong> als mein Zuhause<br />
bezeichne, drückt ja schon aus, dass ich<br />
mich als <strong>Berlin</strong>er fühle.<br />
→ Was gefällt Ihnen an <strong>Berlin</strong> und den <strong>Berlin</strong>ern?<br />
<strong>Berlin</strong> ist eine wunderschöne stadt: weltoffen,<br />
unglaublich vielfältig und multikulturell.<br />
Gerade das friedliche Zusammenleben der<br />
unterschiedlichen Kulturen ist für mich eines<br />
der Aushängeschilder <strong>Berlin</strong>s. Davon abgesehen,<br />
sind die <strong>Berlin</strong>er meistens geradlinige<br />
Menschen, die geradeheraus sagen, was sie<br />
denken und kein Blatt vor den Mund nehmen.<br />
Zudem ist <strong>Berlin</strong> eine junge stadt, die<br />
vor Kreativität nur so sprüht.<br />
→ Was sollte man in <strong>Berlin</strong> unbedingt tun?<br />
es gibt in <strong>Berlin</strong> so vieles, was man unbedingt<br />
tun sollte. Natürlich darf hier ein Besuch der<br />
wahrzeichen <strong>Berlin</strong>s nicht fehlen: Das Brandenburger<br />
Tor, der Reichstag, die siegessäule<br />
oder das schloss Bellevue. Die Museumsinsel<br />
ist auch immer einen Abstecher wert, genau<br />
wie der schönste Platz <strong>Berlin</strong>s, der Gendarmenmarkt.<br />
→ Wohin gehen Sie am liebsten in <strong>Berlin</strong>?<br />
wenn es meine Zeit erlaubt, gehe ich gerne<br />
mit Billy King im Tiergarten spazieren oder<br />
für einen einkaufsbummel ins KaDewe.<br />
→ Können Sie sich vorstellen, woanders zu leben?<br />
ich möchte mich in spätestens neun Jahren<br />
zurückziehen und in einer Villa in südfrankreich<br />
leben. Bis dahin kommt als Zweitwohnsitz<br />
vielleicht noch L.A. oder London in Betracht.<br />
Aber alles zu seiner Zeit.<br />
→ Seit über einem Jahr wohnen Sie in Mitte.<br />
Was ist der größte Unterschied zum Wohnen<br />
in Charlottenburg?<br />
es ist kein gravierender Unterschied – es ist<br />
lebendiger, es ist stylischer, aber alles in allem<br />
ist es ja <strong>Berlin</strong> <strong>Friedrichstraße</strong>. Unter den Linden<br />
ist natürlich ein geschichtsträchtiger Ort<br />
mit sehr viel energie.<br />
→ Herr Glööckler, Sie sind ziemlich außergewöhnlich<br />
eingerichtet. Was ist das Wichtigste<br />
in Ihrer Wohnung? Worauf möchten Sie auf<br />
gar keinen Fall verzichten?<br />
Auf Dieter schroth und Billy King, der Rest<br />
ist austauschbar, auch wenn es außergewöhnlich<br />
und einzigartig ist.<br />
→ Was bedeutet es für Sie, Mode zu kreieren?<br />
ich designe ja schon lange nicht mehr »nur«<br />
Mode, sondern vielmehr einen kompletten<br />
Lifestyle. Für mich war bzw. ist es wichtig,<br />
dass Mode ein Mittel ist, um auszudrücken,<br />
wie man sich fühlt, wie man sich fühlen will<br />
und was für ein statement man setzen möchte.<br />
Mode ist eines der instrumente, die ich<br />
Foto: Konstantin Eulenburg, GLÖÖCKLER<br />
House & Home, Harald Glööckler International GmbH<br />
Auch Billy King führt ein paradiesisch-pompööses Hundeleben im Glööckler-Palast.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 29<br />
Foto: A. Strebe
Home & Work | Harald Glööckler<br />
Foto: bonprix<br />
Foto: Harald Glööckler<br />
Für bonprix hat der Stardesigner auch Bettwäsche entworfen.<br />
Prächtige Designerroben an der langen Tafel.<br />
einsetze, um meine Mission, jede Frau zu einer Prinzessin zu machen,<br />
zu erfüllen.<br />
→ Wie wichtig ist Ihnen der Erfolg?<br />
Um das zu beantworten, müssten wir uns erst mal darüber einigen,<br />
wie wir Erfolg definieren. Wer ist erfolgreicher? Der Weltkonzern, der<br />
Milliardengewinne einfährt oder eine Organisation wie das Deutsche<br />
Kinderhilfswerk, deren Botschafter ich bin? Sie sehen, das ist gar nicht<br />
so einfach. Wichtig ist nur, wer erfolgreich sein will, muss mehr leisten,<br />
schneller sein und mehr auf den Weg bringen als andere. Erfolg kommt<br />
von »erfolgen«, also muss vorher etwas vorrausgegangen sein.<br />
→ Warum auch Tapeten, Möbel, Häuser …?<br />
Warum keine Tapeten, Möbel und Häuser? Warum machen Sie Ihr<br />
Heft? Warum ist der Papst katholisch? Warum? Darum! Außerdem<br />
braucht jede Prinzessin auch ein Schloss und das muss natürlich entsprechend<br />
eingerichtet werden.<br />
→ Herr Glööckler, vielen Dank für das Gespräch.<br />
Foto: A. Strebe<br />
Das Buch »Billy King – Mein Leben mit Harald<br />
Glööckler« ist seine neueste Geschäfts idee.<br />
Foto: A. Strebe<br />
Harald Glööckler als Porzellan-Napoleon<br />
auf dem Kamin.<br />
Der in Baden-Württemberg aufgewachsene Designer ist ein Phänomen.<br />
So kreierte er bereits im Alter von sieben Jahren sein erstes Kleidungsstück.<br />
Mit diesem in die Wiege gelegten Talent und einer großen Portion<br />
Mut, Fleiß und Ehrgeiz, erarbeitete sich Harald Glööckler seinen heutigen<br />
Ruhm. Was 1987 mit einem Modegeschäft in Stuttgart angefangen hat,<br />
erweiterte sich im Laufe seiner Karriere ungemein. Haute Couture- und<br />
Prêt-à-Porter-Mode, Schmuck, Wäsche, Homewear, Schuhe, Düfte, Möbel<br />
und Pralinen, auch ein Glööckler-Haus ist im Portfolio zu finden. Trotz<br />
zahlreicher TV-Auftritte findet Glööckler noch Zeit für Charity (Botschafter<br />
des Deutschen Kinderhilfswerks, Schirmherr des Kindernothilfefonds,<br />
Unterstützer der Tierschutzorganisation PETA), Modenschauen, Malerei<br />
und Buchveröffentlichungen.<br />
Foto: Harald Glööckler<br />
30 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong><br />
Der Modedesigner in seinem prunkvollen Showroom.
von 118 m 2 bis 154 m 2 ab 421.000 €<br />
nur noch 6 Apartments verfügbar<br />
Bezugsfertigkeit: Sommer <strong>2013</strong><br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 31
Culture | architektur<br />
Das Humboldtforum<br />
Ein Leuchtturm-Projekt als Schaufenster Deutschlands<br />
D<br />
as Magazin <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />
hat Manfred Rettig in seiner<br />
Funktion als Vorstandsvorsitzender<br />
der Stiftung <strong>Berlin</strong>er Schloss – Humboldtforum<br />
besucht und nach Planungsstand,<br />
Baubeginn, Architektur und Kooperation<br />
der Partner befragt und mögliche<br />
Auswirkungen auf die <strong>Friedrichstraße</strong> beleuchtet.<br />
→ Haben Sie Kontakt zu Altbundeskanzler<br />
Helmut Schmidt?<br />
Nein, warum?<br />
→ Er hat vor einiger Zeit heftig gegen den<br />
Wiederaufbau des <strong>Berlin</strong>er Schlosses – Humboldtforums<br />
gewettert.<br />
Ich habe den Eindruck, dass sich Altbundeskanzler<br />
Helmut Schmidt nicht genügend mit<br />
der inhaltlichen Gestaltung des Humboldtforums<br />
auseinander gesetzt hat. Ich würde<br />
mich freuen, wenn er das jetzt macht. Das<br />
Gebäude ist nicht nur eine architektonische,<br />
sondern auch eine inhaltliche Transformation,<br />
das heißt, ein Wechsel von einem Schloss für<br />
einen Kaiser zu einem Ort für die Bürger,<br />
wo der Dialog der Kulturen stattfinden wird.<br />
Das wiedervereinigte Deutschland braucht<br />
Leuchtturm-Projekte wie das Humboldtforum,<br />
weil sich Geschichte auch in wichtigen<br />
Gebäuden wiederspiegelt. Übrigens hat der<br />
Herr Altbundeskanzler während seiner Kanzlerschaft<br />
mit dem Petersberg in Bonn selbst<br />
eine Rekonstruktion fertigen lassen.<br />
→ Auf der Baustelle wird rund um die Uhr<br />
gearbeitet. Was ist bisher passiert?<br />
Gegenwärtig laufen die sogenannten vorgezogenen<br />
Maßnahmen. Sie sind notwendig,<br />
damit die Bauarbeiten für die U-Bahnlinie 5<br />
unter unserer Baustelle durchgeführt werden<br />
können. Wenn wir damit später angefangen<br />
hätten, hätten wir ein Brückenbauwerk über<br />
die U-Bahnlinie setzen müssen, was zu erheblichen<br />
Mehrkosten unseres Projekts geführt<br />
hätte. Im Januar <strong>2013</strong> ist der Rohbauauftrag<br />
an die Firma Hochtief erteilt worden. Im<br />
vergangenen Jahr erfolgten die erste Sondierungsbohrung<br />
und die erste Bohrung für die<br />
Tiefgründung im Rahmen der vorgezogenen<br />
Maßnahmen. Im Juni <strong>2013</strong> ist die Grundsteinlegung.<br />
→ Wer wird den Grundstein legen?<br />
Das werden sicherlich die Spitze der Bundes-<br />
und Landespolitik tun und wir freuen<br />
uns schon jetzt auf diesen Tag, der für das<br />
<strong>Berlin</strong>er Schloss – Humboldtforum und für<br />
das Fundraising große Bedeutung haben<br />
wird. Interessierte können übrigens nach der<br />
Grundsteinlegung den Ort besichtigen.<br />
→ Wer baut das Humboldtforum?<br />
Bauherrin und Eigentümerin ist die »Stiftung<br />
<strong>Berlin</strong>er Schloss – Humboldtforum«.<br />
Mit dem Bau haben wir das Bundesamt für<br />
Raumordnung beauftragt. Das Bundesamt<br />
hat Fachingenieure und Architekten eingestellt,<br />
die die Planung des Wiederaufbaus und<br />
das Management auf der Baustelle ausführen.<br />
Aber wir sind die Verantwortlichen für das<br />
Projekt. Unsere Aufgabe ist es, die historischen<br />
Schlossfassaden wieder herzustellen.<br />
Es gibt kaum Reste des alten Schlosses. Wir<br />
bauen einen kompletten Neubau mit Ausnahme<br />
eines historischen Kellerteils, das wir als<br />
archäologisches Fenster in das Projekt einbeziehen.<br />
Fotos: Stiftung <strong>Berlin</strong>er Schloss – Humboldtforum / Franco Stella<br />
32 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
Ansicht von der Süd-Ost-Seite.<br />
→ Für den Neubau gab es einen Architekten-<br />
Wettbewerb, den der italienische Architekt<br />
Franco Stella gewonnen hat. Was ist das<br />
Besondere seines Entwurfs?<br />
Franco Stella hat eine Konzeption entwickelt,<br />
die städtebaulich sehr gut für <strong>Berlin</strong> ist, weil<br />
es ein offenes Haus wird, das die Historie aufnimmt,<br />
wie es damals vom Deutschen Bundestag<br />
erwartet wurde. Sein Entwurf ist eine<br />
städtebauliche Positionierung und bauliche<br />
Transformation. Zum einen hat er eine Passage<br />
durch das Portal VI zum Portal II geschaffen,<br />
die eine öffentliche Durchquerung<br />
des Schloss-Areals ermöglicht. Diese Passage<br />
nennt er die künftigen »Uffizien von <strong>Berlin</strong>«.<br />
Zum anderen hat er die Wettbewerbsvorgaben,<br />
drei historische Außenfassaden und die<br />
Schlüterhof-Fassaden wieder zu rekonstruieren,<br />
erfüllt.<br />
→ Wie wird die Ostfassade aussehen?<br />
Franco Stella sagt immer, es sind zwei Architekten,<br />
die hier planen: Andreas Schlüter, der<br />
die historische Barock-Fassade vor 300 Jahren<br />
entwarf, und Franco Stella, der die moderne<br />
Fassade auf der Ostseite hinzufügte.<br />
→ Was ist das Besondere der Innenarchitektur<br />
im Humboldtforum?<br />
Das ist die Gliederung. Wir bauen kein neues<br />
schönes Museum, sondern das Humboldtforum.<br />
Das wird jeder erleben, der in das Gebäude<br />
kommt. Im Erdgeschoss befindet sich<br />
ein Raum, in dem sowohl große Bankette als<br />
auch Veranstaltungen stattfinden können. Es<br />
gibt einen Kinobereich mit 500 Plätzen, der<br />
auch für Konzerte mit hohen akustischen<br />
Anforderungen und Bühnentechnik genutzt<br />
werden kann. Wir haben Wechsel-Ausstellungsbereiche,<br />
die nicht allein für Museen<br />
gedacht sind, sondern für das Thema Humboldtforum.<br />
Hier können in Räumen mit<br />
höchsten klimatischen Anforderungen Exponate<br />
aus aller Welt gezeigt werden. Es gibt gastronomische<br />
Bereiche beispielsweise mit Blick<br />
auf die Spree, wie es viele <strong>Berlin</strong>er noch vom<br />
Palast der Republik kennen, und Shops im<br />
Erdgeschoss. In das 1. Obergeschoss zieht die<br />
Zentral- und Landesbibliothek, die sich mit<br />
Sprachen befasst. Hier können sich Besucher<br />
über die verschiedenen Sprachen der Welt<br />
auch im Rahmen von Veranstaltungen informieren.<br />
Das ist ganz im Sinne von Wilhelm<br />
von Humboldt, der sehr viele Sprachen beherrschte.<br />
Es gibt einen universitären Bereich<br />
mit Ausstellungsfläche. Hier sollen neueste<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse einer breiten<br />
Öffentlichkeit zugänglich und Forschung erlebbar<br />
gemacht werden. Verschiedene Kulturen<br />
werden im Ethnologischen Museum und<br />
im Museum für Asiatische Kunst im 2. und 3.<br />
Obergeschoss gezeigt. Auch hier sind Flächen<br />
für Wechsel-Ausstellungen vorgesehen. Neben<br />
den Dauer-Ausstellungen werden wechselnde<br />
Angebote der Museen im Zusammenspiel<br />
mit den Veranstaltungen ermöglicht.<br />
Das macht das Humboldtforum aus, Kultur<br />
auf allen Ebenen erlebbar zu machen. Wie die<br />
Ausstellungen künftig im Humboldtforum<br />
aussehen werden, wird bereits jetzt in Dahlem<br />
im sogenannten »Humboldt-Lab« von<br />
der Stiftung Preußischer Kulturbesitz getestet.<br />
→ Viele verbinden den Ort nach wie vor mit<br />
dem Palast der Republik. Was ist von ihm<br />
geblieben?<br />
Es gibt eine Dauerausstellung über die Geschichte<br />
des Ortes, d. h., die Geschichte des<br />
Schlosses bis 1950 und die Zeit danach mit<br />
dem Palast der Republik. Vom Palast der Republik<br />
lassen wir die Sohle in der Erde.<br />
Blick in die Eingangshalle.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 33
Culture | architektur<br />
→ Welche unvorhersehbaren Risiken könnten<br />
zu Bauverzögerungen führen?<br />
Da gibt es einige Punkte, aber ich bin kein<br />
Hellseher. Wir haben gerade Kohle-Ablagerungen<br />
im Baufeld gefunden, was zusätzliche<br />
Verdichtungsmaßnahmen in der Sohle auslöste.<br />
Damit haben wir gerechnet und diese<br />
Maßnahmen bereits kostenmäßig einkalkuliert.<br />
Der schwierigste Fall sind Planungsänderungen,<br />
die in die Baukonstruktion eingreifen.<br />
Das führt zu Bauverzögerungen und zu<br />
erhöhten Baukosten. Das lasse ich nicht zu.<br />
Nach dem Planungsabschluss gibt es keine<br />
Änderungen mehr, da muss man stur sein.<br />
Die Gelassenheit dafür habe ich durch meine<br />
jahrelange Erfahrung.<br />
→ Der Wiederaufbau des »<strong>Berlin</strong>er Schloss –<br />
Humboldtforum« ist das größte Kulturbaustellen-Projekt<br />
in Deutschland. Andere Kulturprojekte<br />
wie der Bau der Elbphilharmonie<br />
in Hamburg geraten wegen der steigenden<br />
Kosten völlig aus dem Ruder. Wie garantieren<br />
Sie, im Kostenrahmen zu bleiben?<br />
Die größten Kostentreiber bei Großbauvorhaben<br />
sind Planungs- und Nutzungsänderungen<br />
sowie eine unzureichende Vorplanung. Wir<br />
haben diese Probleme nicht, weil wir Vorlaufzeiten<br />
hatten, um eine vernünftige Grundlagenplanung<br />
zu entwickeln. Es kann trotzdem<br />
noch etwas dazwischen kommen. Alle Eventualitäten<br />
kann man nicht ausschließen. Der<br />
Wiederaufbau des »<strong>Berlin</strong>er Schloss – Humboldtforum«<br />
ist ein Einzelprojekt. Es gibt<br />
keinen Prototypen. Die Elbphilharmonie und<br />
das Humboldtforum bringe ich gern in einen<br />
Frank Nehring im Gespräch mit Manfred Rettig.<br />
überregionalen Zusammenhang. Beides sind<br />
Gebäude, die Deutschland als Kulturnation<br />
international repräsentieren werden. Die<br />
Elbphilharmonie ist ein Furore-Bauwerk für<br />
Hamburg und zeigt das neue Selbstbewusstsein<br />
einer Stadt. Das Humboldtforum ist einzigartig<br />
mit seinem Angebot des Dialogs der<br />
Kulturen.<br />
→ Wann wird das Humboldtforum fertig<br />
gestellt sein?<br />
Der Bau soll Ende 2017/Anfang 2018 fertig gestellt<br />
sein. Die Eröffnung des Gebäudes wird<br />
Mitte 2019 sein. Das hängt mit der immensen<br />
Technik zusammen, die eingebaut wird. Das<br />
betrifft beispielsweise die Software-Technik,<br />
Entrauchungsanlagen und das Einspielen der<br />
gesamten Technik. Das braucht Zeit, die wir<br />
von Anfang an eingeplant haben.<br />
→ Wer überwacht die Baumaßnahmen?<br />
Alle Maßnahmen werden von uns als Eigentümerin,<br />
also von der Stiftung überwacht.<br />
Es gibt regelmäßige Jours fixes, an denen die<br />
wichtigen Beteiligten teilnehmen.<br />
→ Was kostet der Wiederaufbau des »<strong>Berlin</strong>er<br />
Schloss – Humboldtforum«?<br />
Er kostet 590 Millionen Euro, davon 478 Millionen<br />
vom Bund, 32 Millionen vom Land<br />
<strong>Berlin</strong> und 80 Millionen durch Spenden. Der<br />
Bund kalkuliert immer mit Ist-Kosten. Er gibt<br />
keine Inflationsvorgaben. Wenn die Inflationsrate<br />
berücksichtigt wird, kommen diese<br />
Blick in den Schlüterhof.<br />
34 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
Ansicht von der Nord-West-Seite.<br />
Fotos: Stiftung <strong>Berlin</strong>er Schloss – Humboldtforum / Franco Stella<br />
Kosten dazu. Deshalb hat sich die summe<br />
von 552 Millionen euro aus dem Jahre 2007<br />
indexbezogen auf 590 Millionen euro erhöht.<br />
→ Worin besteht der Unterschied zwischen<br />
Ihrer Stiftung und dem Förderverein <strong>Berlin</strong>er<br />
Schloss e.V.?<br />
Die stiftung ist Bauherr und eigentümer des<br />
Humboldtforums, das heißt, ohne die stiftung<br />
gäbe es keinen wiederaufbau. wir nehmen<br />
auch die spendengelder ein. Der Förderverein<br />
mit seinem Geschäftsführer wilhelm von<br />
Boddien sammelt spenden, mit denen die<br />
historischen Fassaden rekonstruiert werden.<br />
Das erfolgt mit höchstem engagement. Dafür<br />
danke ich dem Förderverein sehr. er ist bundesweit<br />
sehr gut vernetzt, hat Freundeskreise<br />
in fast allen Bundesländern.<br />
→ Warum sollte beispielsweise ich für das<br />
Humboldtforum spenden?<br />
Jede spende ist ein bürgerschaftliches engagement.<br />
Auf der einen seite gibt es den Großspender,<br />
der Millionenbeträge spendet, weil<br />
ihn das Projekt interessiert, und er es mit seinem<br />
Namen oder dem Unternehmen in Verbindung<br />
bringen will. Auf der anderen seite<br />
ist jede kleine spende ein wertvoller Beitrag<br />
für die fantastische idee des Humboldtforums<br />
als deutlicher und erlebbarer Ort des Dialogs<br />
der Kulturen. ich bin davon überzeugt, dass<br />
das Humboldtforum ein wichtiges schaufenster<br />
der Bundesrepublik Deutschland im Kulturbereich<br />
wird.<br />
→ Im November 2012 hat Bundespräsident<br />
Joachim Gauck die Schirmherrschaft für den<br />
Wiederaufbau des »<strong>Berlin</strong>er Schloss – Hum<br />
boldtforum« übernommen. Was bedeutet dies<br />
für das Projekt?<br />
wir haben uns sehr darüber gefreut. Mit<br />
seiner schirmherrschaft unterstreicht der<br />
höchste Repräsentant der Bundesrepublik<br />
Deutschland, dass dieses Projekt wichtig und<br />
von zentraler Bedeutung für unser Land ist.<br />
→ Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn<br />
das Humboldtforum eröffnet wird?<br />
ich freue mich auf die Abwechslung, die es<br />
im Gebäude geben wird. Das Angebot wird<br />
sich ständig ändern. Denn das Humboldtforum<br />
ist nicht wie ein Museum ausgelegt,<br />
sondern es wird ein sich stets wandelnder Ort<br />
sein. Man kommt nicht nur einmal, sondern<br />
immer wieder, weil dieser Ort im Herzen der<br />
deutschen Hauptstadt nicht nur einblicke in<br />
andere Kulturen gibt, sondern zum ständigen<br />
Dialog mit den Kulturen einlädt.<br />
→ In der Schlossbauhütte in Spandau rekonstruieren<br />
Bildhauer und Steinmetze die<br />
barocken Schlossfassaden. Darf dort jeder<br />
Interessierte zusehen?<br />
Ab einer spende von 10 euro darf jeder in die<br />
schlossbauhütte. Dort kann man den Bildhauern<br />
bei der Arbeit zusehen. Der Besuch<br />
ist kein Touristen-Programm, sondern mit<br />
der spende ist jeder ein »Miteigentümer« am<br />
Humboldtforum. es gibt eine direkte Busverbindung<br />
von der Humboldt-Box zur schlossbauhütte.<br />
Die Humboldt-Box gegenüber vom<br />
Lustgarten ist die Anlaufstelle für jeden, der<br />
sich für den wiederaufbau des »<strong>Berlin</strong>er<br />
schloss – Humboldtforum« interessiert. Hier<br />
kann sich jeder sehr gut und umfassend über<br />
das Bauprojekt, über das Humboldtforum<br />
und über die Gestaltung des schlossplatzes<br />
informieren. Von der Terrasse und dem Restaurant<br />
gibt es einen fantastischen Blick auf<br />
unsere Baustelle und die Mitte <strong>Berlin</strong>s.<br />
→ Inwieweit wird sich das Humboldtforum auf<br />
die <strong>Friedrichstraße</strong> auswirken?<br />
Gravierend, weil wir jährlich mit drei Millionen<br />
Besuchern im Humboldtforum rechnen.<br />
es werden zusätzliche Touristen nach <strong>Berlin</strong><br />
kommen, von denen auch die vielfältigen Geschäfte<br />
und Restaurants in der <strong>Friedrichstraße</strong><br />
profitieren, weil sie zu Fuß vom Humboldtforum<br />
nur knapp 10 Minuten entfernt ist. Mit<br />
der neuen U-Bahnlinie U 5 ist es nur eine station<br />
bis zur <strong>Friedrichstraße</strong>. Die <strong>Friedrichstraße</strong><br />
erhält eine neue zentrale Rolle und wird ein<br />
großer Profiteur der Maßnahme.<br />
Steckbrief<br />
Manfred Rettig<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
der Stiftung <strong>Berlin</strong>er Schloss – Humboldtforum.<br />
Manfred Rettig studierte in Münster und <strong>Berlin</strong><br />
Architektur und kam Anfang der 90er Jahre<br />
nach <strong>Berlin</strong>. Mit seinen fundierten Erfahrungen<br />
leitete er hier den Bonn-<strong>Berlin</strong>-Umzug und war<br />
bis 2009 als Technischer Geschäftsführer der<br />
Bundesbaugesellschaft <strong>Berlin</strong> verantwortlich<br />
für die Neubauten von Parlament und Regierung<br />
im Spreebogen. <strong>Berlin</strong> ist seine zweite<br />
Heimat und hier speziell der Wrangelkiez.<br />
Rettig gefällt besonders das allumfassende<br />
kulturelle Angebot der Hauptstadt.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 35
Culture | zeitungsviertel<br />
Das Scherlhaus um 1895<br />
Die <strong>Berlin</strong>er Illustrirte Zeitung von 1893 Das Mossehaus um 1919 Ein Zeitungsverkäufer um 1899<br />
Wo die besten Federn …<br />
Ausstellung über historisches <strong>Berlin</strong>er Zeitungsviertel<br />
D<br />
ie 2007 als Verein gegründete<br />
Initiative <strong>Berlin</strong>er Zeitungsviertel<br />
will mit einer Ausstellung die<br />
Erinnerung an das Pressequartier stärken,<br />
Gegenwartsbezüge herstellen sowie Zukunftsprojektionen<br />
für die Medien zeigen.<br />
Die »Initiative <strong>Berlin</strong>er Zeitungsviertel« ist<br />
2007 aus der »Initiative Historisches Zeitungsviertel«<br />
hervorgegangen. In der unabhängigen,<br />
gemeinnützigen »Initiative <strong>Berlin</strong>er<br />
Zeitungsviertel« haben sich Publizisten, Journalisten<br />
und Kommunikationswissenschaftler,<br />
Museumsdirektoren sowie Verbands- und<br />
Verlagsrepräsentanten, Ausstellungsmacher<br />
und Designer zusammengeschlossen.<br />
Das Team entwarf zusammen mit erfahrenen<br />
Ausstellungsmachern und Gestaltern ein<br />
Konzept, das von der Idee dreidimensionaler,<br />
multimedialer Ausstellungsmodule ausgeht.<br />
An zentralen Orten dauerhaft aufgestellt, erzählen<br />
sie von der Geschichte des Zeitungsviertels<br />
und erlauben mit ihrem Multimedia-<br />
Einsatz einen Blick in die Zukunft der Medien,<br />
nicht nur in der Hauptstadt.<br />
Das sich in der Kaiserzeit herausbildende<br />
»<strong>Berlin</strong>er Zeitungsviertel« rund um die Kochstraße<br />
(seit 2008 Rudi-Dutschke-Straße) galt<br />
in der Weimarer Republik als größter Presseplatz<br />
weltweit. Wie ein Brennglas spiegelt<br />
die Geschichte des Zeitungsviertels die Entwicklungen,<br />
Spannungen und Brüche der<br />
deutschen Geschichte bis heute. Hier erlebte<br />
in den zwanziger Jahren das deutsche Feuilleton<br />
seinen Höhepunkt: Für Mosses »<strong>Berlin</strong>er<br />
Tageblatt« und Ullsteins »Vossische Zeitung«<br />
schrieben die besten Federn des Landes, ob<br />
Theodor Wolff, Egon Erwin Kisch, Alfred<br />
Kerr, Berthold Brecht oder Arnold Zweig.<br />
Zugleich blühte die Parteipresse, das Abbild<br />
der politischen Gegensätze dieser Zeit. Die<br />
Nationalsozialisten zerschlugen diese Vielfalt:<br />
Von der Charlottenstraße übte die Reichspressestelle<br />
der NSDAP ihre Zensur aus;<br />
zahlreiche Journalisten und Verleger wurden<br />
verfolgt, vertrieben, der Freiheit beraubt oder<br />
ermordet.<br />
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Viertel<br />
fast gänzlich zerstört, im Kalten Krieg von der<br />
Mauer zerteilt. Auf Ost-<strong>Berlin</strong>er Seite, unter<br />
den Bedingungen von Pressezensur durch<br />
Staat und Partei, wurde nur noch die »Neue<br />
Zeit« der Ost-CDU hergestellt; in West-<strong>Berlin</strong><br />
knüpfte der Axel-Springer-Verlag mit der<br />
Übernahme des ehemaligen Ullstein-Verlags<br />
an die Tradition des Viertels an. 1989 zog die<br />
»taz« in die spannungsreiche Nachbarschaft zu<br />
Springer. 2009 wechselte der Tagesspiegel an<br />
seinen neuen Standort am Askanischen Platz.<br />
Nach 1990 zurück ins Zentrum gerückt, ist<br />
das Zeitungsviertel heute wieder ein wichtiger<br />
Medienstandort.<br />
Die Ausstellung im Stadtraum erzählt von<br />
der vergangenen Glanzzeit moderner Presse<br />
und gegenwärtiger Medienlandschaft mit ihren<br />
neuen und vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten.<br />
Die Pressegeschichte erschließt sich<br />
durch zwölf thematische Kapitel, die in Form<br />
einer Plakette als Wand- oder Standmodul den<br />
Stadtraum markieren. Sie werden im <strong>Berlin</strong>er<br />
Themenjahr <strong>2013</strong> monatlich installiert.<br />
Steckbrief<br />
Initiative <strong>Berlin</strong>er Zeitungsviertel e. V.<br />
c/o Museum für Kommunikation<br />
Leipziger Straße<br />
10117 <strong>Berlin</strong><br />
Prof. Dr. Ursula Koch<br />
Dipl.-Des. Helga Lieser<br />
Dr. Dietlinde Peters<br />
www.berliner-zeitungsviertel.de<br />
36 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
Haus der Presse und Jüdisches Museum <strong>Berlin</strong><br />
Das Axel-Springer-Haus<br />
des Landes schrieben<br />
12<br />
8<br />
1<br />
2<br />
3 4<br />
6<br />
9<br />
7<br />
11<br />
2<br />
5<br />
10<br />
1 Anfänge der<br />
<strong>Berlin</strong>er Presse<br />
Standort:<br />
Koch-/ <strong>Friedrichstraße</strong><br />
2 Die Großverlage<br />
(Mosse, Scherl, Ullstein)<br />
Standort 1:<br />
Mossehaus, Schützen-/<br />
Jerusalemer Straße<br />
Standort 2:<br />
Axel-Springer-Passage<br />
3 Zerstörte Pressevielfalt<br />
Standort:<br />
Charlottenstraße 82,<br />
ehem. Reichspressestelle<br />
der NSDAP<br />
4 Die Journalisten<br />
Standort:<br />
Axel-Springer-Passage<br />
5 Bilder in der<br />
Zeitung und Werbung<br />
in den Medien<br />
Standort:<br />
<strong>Berlin</strong>ische Galerie<br />
6 Die Leser<br />
Standort:<br />
Rudi-Dutschke-Straße /<br />
Garten taz<br />
7 Anfänge des Films<br />
im Zeitungsviertel<br />
Standort: <strong>Friedrichstraße</strong>/<br />
E.T.A.-Hoffmann-Promenade<br />
8 Parteien und<br />
Presse<br />
Standort:<br />
Wilhelm-/ Stresemannstraße,<br />
Passage<br />
9 Selbstorganisation<br />
der Presse<br />
Standort:<br />
Markgrafenstraße 15,<br />
Haus der Presse<br />
Herstellungstechnik<br />
Standort:<br />
Kommandantenstraße<br />
15, Eingang Bundesdruckerei<br />
Jüdische Verleger,<br />
bedeutende Publizisten<br />
und Journalisten<br />
Standort:<br />
Lindenstraße, vor<br />
Jüdischem Museum<br />
Nachrichtentechnik<br />
und -übermittlung<br />
Standort:<br />
Mauerstraße, Museum<br />
für Kommunikation<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 37
Culture | Historie FriedrichstraSSe Teil 2<br />
Der Blick vom Bahnhof <strong>Friedrichstraße</strong> in nördliche Richtung: Der Admiralspalast und noch vor der Weidendammer Brücke die Komische Oper. Postkarte.<br />
<strong>Berlin</strong>er Mitte vor 100 Jahren<br />
Musik, Tanz und Varieté in der <strong>Friedrichstraße</strong><br />
H<br />
arald Neckelmann beschreibt für<br />
das Magazin <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />
die Historie der <strong>Friedrichstraße</strong><br />
als Vergnügungsviertel der Hauptstadt<br />
zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In<br />
dieser <strong>Ausgabe</strong> erfahren Sie mehr zum Thema<br />
»Musik, Tanz und Varieté in der <strong>Friedrichstraße</strong>«.<br />
In den 20er Jahren endete der Abend in der<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> oft in einem wilden, ausufernden<br />
Nachtleben. »Nachdem von 19 bis 22 Uhr<br />
des Publikums Sinnlichkeit in Theatern und<br />
Singspielhallen durch dargestellte Verführungen<br />
und Ehebrüche erregt war«, schreibt der<br />
Schriftsteller Carl Sternheim, »wurde <strong>Berlin</strong><br />
nach elf Uhr mit Tanzböden, Bars, Kabaretts,<br />
Chambres separées, mit dunklen Alleen und<br />
Nischen (…) ein einziges saftiges Beilager<br />
(….)«. Das galt nicht allein für die Magistrale,<br />
sondern auch für die zahlreichen Nebenstraßen.<br />
Heute erinnern nur noch der Admiralspalast<br />
und (an neuem Ort) der Friedrichstadtpalast<br />
an diese Zeit.<br />
Beim Tingeltangel traten zwischen 10 und 20<br />
Chansonetten und Komiker auf, die auf Stühlen<br />
saßen. Das bekannteste und beliebteste<br />
war »B. Moores Academy of music« (1900-03)<br />
und lag in der Nr. 85, wo sich heute das VW<br />
Automobilforum befindet. Gut aussehende<br />
Damen wurden beschäftigt, die sich nicht<br />
zierten, wenn ihnen über die Rampe ein Glas<br />
Porter oder Rotwein gereicht wurde. Es gab<br />
fast nur männliches Publikum, von lebenslustigen<br />
Studenten bis zu sich einsam fühlenden,<br />
reiferen Herren. Sobald ihre Nummer an die<br />
Reihe kam, erhob sich die Chansonette und<br />
begann, von einem Pianisten begleitet, den<br />
meist handfesten Vortrag. Am Anfang und<br />
am Schluss sangen die Künstler im Chor und<br />
liefen im Gänsemarsch herum.<br />
Von 1921 bis 1943 befand sich an der Ecke<br />
Taubenstraße in der Nr. 180 das Weinrestaurant<br />
und Tanzlokal »Faun« (heute Quartier<br />
110 mit »Deutsche Bank«). Es spielten vier Kapellen,<br />
zwischen den Kabarettnummern wurde<br />
getanzt. Satyr (Richard Dietrich) schreibt<br />
dazu: »Hier war die Kleinkunst nun wirklich<br />
intim geworden, so intim, dass man sie besser<br />
plump-vertraulich nennen konnte (…). <strong>Berlin</strong><br />
wird nie und nimmer für wirkliche Stätten<br />
lyrischer Kleinkunst im nicht-dramatischen<br />
Gewande reif werden. Es fehlt hier das Element,<br />
das sie tragen und erhalten könnte: die<br />
Bohème.« 1915 entstand an der Ecke Schiffbauerdamm<br />
(Nr. 136) in einem Neubau das<br />
»Weidenhof Casino und Café«, das sich bis<br />
1930 hielt. Es warb damit, das vornehmste<br />
und intimste Kabarett und Ball-Lokal <strong>Berlin</strong>s<br />
zu sein. 1922 zeigte die Ballett-Truppe Erna<br />
Offeney ihre anzüglichen Vorführungen. Vier<br />
Schwarze traten auf, zwischen ihnen leicht<br />
38 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
Die <strong>Friedrichstraße</strong> bei Nacht, rechts das Kaffeehaus »Imperator«, links das Weinrestaurant »Faun«. Postkarte.<br />
bekleidete Weiße. Sexuell schien der Sieg der<br />
Schwarzen zum Ausdruck zu kommen. Der<br />
Polizeipräsident untersagte den Auftritt. Im<br />
»Weidenhof« trat 1926 auch die erste und<br />
einzige Damen-Jazzband, Hilda-Wards-Band<br />
von Covent Garden London, auf.<br />
Musikalisch drehten auch die Männer auf:<br />
Zum Beispiel das Orchester James Kok im<br />
»Moka Efti«, Nr. 59/60 Ecke Leipziger Straße<br />
(heute Atrium). 1927 gegründet, spielte es<br />
mit fünfzehn Mann amerikanischen Swing-<br />
Jazz. Das Orchester des aus Rumänien stammenden<br />
Geigers galt als eines der besten.<br />
Das Kaffeehaus »Imperator« (Nr. 67, Ecke<br />
Mohrenstraße, heute Friedrichstadt-Passagen,<br />
Quartier 205) veranstaltete seit 1929<br />
Tanztees. Mit dem Jazzmusiker Kurt »Kutte«<br />
Widmann wandelte sich 1933 das Familiencafé<br />
zum Treffpunkt der Swingbegeisterten<br />
und Tanzwütigen. Das Haus war stets überfüllt.<br />
Widmann trat mit einem zehnköpfigen<br />
Orchester auf. Er selbst spielte Posaune und<br />
wurde der populärste <strong>Berlin</strong>er Tanzkapellenleiter.<br />
Beim »Tiger-Rag« zog er einen Tigerkopf<br />
über. Den Zweizentner-Mann nannte<br />
man wegen seiner Luftsprünge auch springender<br />
Gummiball.<br />
Zurück zum Kabarett: »Bei Steinmeier, das<br />
ist bekannt, ist täglich Tanz und allerhand!«<br />
hieß es in der Eigenwerbung des Hauses, geführt<br />
vom »König der <strong>Friedrichstraße</strong>«, Gustav<br />
Steinmeier – der »Ball schöner Frauen«.<br />
Das Café Steinmeier in der Nr. 96 (heute NH<br />
Hotel) war berühmt-berüchtigt, ein vor allem<br />
von alleinreisenden Herren aus der Provinz<br />
besuchtes Etablissement. Es war ein Tanzlokal<br />
(Kabarett), aber die eigentlichen Attraktionen<br />
waren »die schönsten Frauen in Badetrikots«<br />
(Werbung). Steinmeier war selbst »sein aktivster<br />
Gast«, »tanzte mit den hübschen Mädchen,<br />
es blies das Saxophon in der Kapelle, er<br />
hielt an der Bar den durstigen Stammgästen<br />
stand.« 1891 entstand ein prachtvoller Eckbau<br />
Nr. 41/42 zur Kochstraße mit dem Café<br />
Friedrichshof (heute Bäckerei Kamps). Im<br />
Anschluss existierte hier bis 1932 das Tanzkabarett<br />
Bonbonniere, mit »Tanz und Poesie<br />
und Erotik in der Praxis, handgreiflich vorgeführt«<br />
– ein dunkles Kabarett mit kleiner<br />
Bühne und wenig Licht.<br />
Das Hotel »The Westin Grand« steht an der<br />
Stelle der früheren Kaisergalerie. Die erste<br />
<strong>Berlin</strong>er Passage war 128 Meter lang und<br />
führte von der Friedrich-/Ecke Behrenstraße<br />
bis zum Boulevard Unter den Linden. Eine<br />
der Attraktionen war das Passage-Theater<br />
(1901-26). Unter der Direktion von Theodor<br />
Rosenfeldt bot es Varieté, Kabarett und Akrobatik.<br />
Täglich zwischen 17 und 23 Uhr gab<br />
es 14 bis 16 Nummern. Ab 1915 wurde dem<br />
Varieté das Linden-Kabarett angegliedert,<br />
in dem Claire Waldoff nachts um halb Zwei<br />
ihre frechen Lieder sang. Sie spielte und sang<br />
mit Lucie Berber, Else Ward, Senta Söneland<br />
und ihrer Freundin Gussy Holl. Nachtleben<br />
gab es auch auf der anderen Seite der Behrenstraße<br />
in der Nr. 165 (heute Boss). Rudolf<br />
Nelson, der Revue-König von <strong>Berlin</strong>, eröffnete<br />
hier 1907 das eigene Kabarett »Chat<br />
Noir«. Es befand sich im Pschorr-Bräu-Haus<br />
und hatte von 23 bis 2 Uhr geöffnet. Seine<br />
Revue wählte nur ein einziges durchgängiges<br />
Thema oder einen Schauplatz, der als Hintergrund<br />
mehrerer Themen diente. Mit dem<br />
»Chat Noir« war das Kabarett »hoffähig«<br />
geworden. Der Kabarettist Willi Schaeffers<br />
erinnert sich: »Jede Nacht halb zwölf sah<br />
man hier ein interessantes Publikum, meist<br />
in Frack und großer Toilette. Es waren die<br />
Menschen der großen <strong>Berlin</strong>er Gesellschaft,<br />
die Diplomaten, die Herren aus den Ministerien,<br />
die von ihren offiziellen Diners kamen<br />
und sich hier noch zwei Stunden geistvoll<br />
unterhalten wollten«.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 39
cULTURe | HisTORie FRieDRicHsTRAsse TeiL 2<br />
Artisten auf der Bühne des Varietés Wintergarten mit seinem Sternenhimmel. Postkarte. Das Weinrestaurant »Faun« bot Tanz und Kabarett. Postkarte, 1934.<br />
Das berühmteste Nummerntheater des Kaiserreichs<br />
war das Varieté wintergarten. es<br />
erreichte weltniveau und lag im central-Hotel<br />
zwischen Georgen- und Dorotheenstraße, dem<br />
damals größten Hotel <strong>Berlin</strong>s. es bestand seit<br />
1888 und endete erst 1943 durch einen Bombenangriff.<br />
Die Mischung aus Kabarett und<br />
Zirkus war außerordentlich einträglich. Alle<br />
großen Varietékünstler traten auf. chinesische<br />
Jongleure, seiltänzer, von denen einer mit<br />
gedecktem Tisch auf dem Drahtseil saß und<br />
speiste, Hochradkünstler, schlangenmenschen<br />
und Zirkuskünstler, die sich unter wasser von<br />
schweren eisenketten befreien konnten. Die<br />
Tiller-Girls gastierten, die saharet mit ihren<br />
can-can-Tänzen oder die Otéro mit ihren<br />
schwülen chansons, clown Grock trat auf<br />
und die Operettensängerin Fritzi Massary begeisterte.<br />
1900 deckte man die Glaskuppel ab<br />
und es entstand ein Theaterraum. Die illusion<br />
eines nächtlichen sternenhimmels mit tausend<br />
Harald Neckelmann:<br />
friedrichstraße berlin<br />
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
<strong>Berlin</strong> Story Verlag, 144 S., 19,80 €<br />
Glühbirnen über den 3.000 sitzplätzen wurde<br />
das Markenzeichen des wintergartens. in den<br />
20er Jahren waren es vor allem claire waldoff<br />
und Otto Reutter, die den Ruf des wintergartens<br />
begründeten.<br />
Auch heute noch wird der Admiralspalast in<br />
der Nr. 101/102 als Veranstaltungsort genutzt.<br />
1911 fertiggestellt, entwickelte er sich von einer<br />
eisarena über ein Revuetheater zum Operettenhaus.<br />
2.000 Personen fanden Platz. Der<br />
Admiralspalast besaß das erste feste eislaufensemble<br />
und zeigte Ballett-Aufführungen.<br />
1922 wurde er zum Varieté-Theater umgebaut.<br />
im Parkett standen Tische und stühle,<br />
die Gäste wurden bewirtet. ein Konzept, das<br />
auch das Tonhallen-Theater (Nr. 112) und das<br />
wilhelm-Theater (Nr. 236, später Lustspielhaus)<br />
verfolgten. Nach einem Jahr wurde der<br />
Operettenregisseur Herman Haller neuer<br />
Pächter (bis 1930). er veranstaltete aufwändige<br />
Ausstattungsrevuen. Die Revuen bezogen<br />
sich auf die Gegenwart und das Großstadtleben.<br />
Vor allem der Tanz spiegelte das<br />
hohe Tempo einer beschleunigten Zeit wieder.<br />
Nach der weltwirtschaftskrise sank das<br />
Publikumsinteresse, die sehnsucht nach der<br />
geschlossenen, schönen illusionswelt der<br />
Operette kehrte zurück. Die comedian Harmonists<br />
erhielten ende der zwanziger Jahre<br />
einen Vertrag für die Revue »casanova«,<br />
Hans Albers spielte Anfang der dreißiger Jahre<br />
in mehreren Operetten. Johannes Heesters<br />
sah man als Danilo in »Die Lustige witwe«,<br />
seine Paraderolle. stars wie Gitta Alpar, Theo<br />
Lingen und Käthe Dorsch waren dem Theater<br />
verbunden.<br />
Die alte Komische Oper (Nr. 104/104a) wurde<br />
privat geführt, nicht zu verwechseln mit der<br />
heutigen Komischen Oper. 1904/05 errichtet,<br />
bot sie 1.230 Besuchern Platz. Bis 1911 betrieb<br />
Hans Gregor das Haus und setzte neue<br />
Maßstäbe: Mit 19 Uraufführungen und Ausgrabungen<br />
alter werke, Buffo-Opern, Operetten<br />
und musikalischen Lustspielen, werken<br />
des Verismo und Aufsehen erregenden<br />
Aufführungen von Offenbachs »Hoffmanns<br />
erzählungen«, Hugo wolfs »Der corregidor«,<br />
Frederick Delius’ »Romeo und Julia auf dem<br />
Dorfe« und claude Debussys »Pelléas und<br />
Mélisande«. Doch das Publikum hatte andere<br />
Vorstellungen, Gregor schloss sein defizitäres<br />
Unternehmen. Nach dem ersten weltkrieg<br />
bedienten schwänke, Lustspiele und Ausstattungsstücke<br />
ein anderes Publikum. Die<br />
Revuen erlebten in den zwanziger Jahren eine<br />
neue Blütezeit. Vor allem die spektakulären<br />
inszenierungen von James Klein sorgten für<br />
Der Autor<br />
Der Journalist<br />
Harald Neckelmann<br />
war jahrelang als Auslandskorrespondent,<br />
Reporter und Autor für den ARD-Hörfunk tätig.<br />
Außerdem war er Lehrbeauftragter an der<br />
Freien Universität <strong>Berlin</strong>. Er lebt und arbeitet<br />
als Stadtführer und Buchautor (»Leipziger<br />
Straße«, »Unter den Linden«, »Der Tauentzien«)<br />
in <strong>Berlin</strong>.<br />
40 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
»Täglich großes Revue-Programm«: Der Tanzpalast »Weidenhof« zum Schiffbauerdamm.<br />
Postkarte.<br />
Zehn Chansonetten warten auf ihre Nummer: Tingeltangel in »B. Moores Aacademy of music«.<br />
Postkarte.<br />
schlagzeilen und erfolg (»europa spricht davon«).<br />
Der Opernbau wurde nach dem Konkurs<br />
1926 im Krieg zerstört. Heute steht hier<br />
das Meliá Hotel.<br />
Das »Apollo« in der Nr. 218 war zeitweise Revue-<br />
oder Operettentheater, manchmal Varieté.<br />
es eröffnete 1892 mit 1.350 Plätzen und existierte<br />
bis 1913. walter Kiaulehn schreibt: »Der<br />
Held war immer Robert steidl, ein fröhlicher<br />
Mann im grauen Gehrock mit grauem Zylinder,<br />
mit rotem, rundem weißbiergesicht und<br />
tänzerischer Behendigkeit. es gab fast keine<br />
Handlung, nur ein Motto; das ganze war eine<br />
Kapellmeisterimprovisation«. 1893 begleitete<br />
Paul Lincke als Kapellmeister die Programme<br />
mit dem Hausorchester. 1899 hatte der »Vater«<br />
der <strong>Berlin</strong>er Operette hier seine Premiere von<br />
»Frau Luna«. Auch der temperamentvolle Otto<br />
Reutter trug hier seine couplets vor.<br />
Schreiben und<br />
Gewinnen!<br />
In der vergangenen<br />
<strong>Ausgabe</strong> des Magazins<br />
haben wir Sie aufgerufen,<br />
uns Fotos vom<br />
Leben an und mit der<br />
Mauer zu senden.<br />
Vielen Dank für die vielen<br />
Einblicke, die wir erhalten haben. Die Gewinner der<br />
Abonnements, Bücher und boardingbags erhalten ihren Preis<br />
in den nächsten Tagen zugeschickt.<br />
Unser Aufruf geht weiter: Schreiben Sie uns Ihre Meinung<br />
zum Heft oder schicken Sie uns Ihre Fotos, die vom Leben in<br />
der <strong>Friedrichstraße</strong> zeugen – ob historisch oder ganz aktuell.<br />
Unter allen Einsendern verlosen wir wieder fünf Abonnements<br />
von »<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong>« und fünf Exemplare von<br />
Harald Neckelmanns »friedrichstraße berlin – Zu Beginn des<br />
20. Jahrhunderts«. Ihre Mail schicken Sie an AS@OfficeABC.<br />
DE, Post an Verlag Frank Nehring, Zimmerstraße 56, 10117<br />
<strong>Berlin</strong>.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 41
Almstadtstraße<br />
Karl-Liebknecht-Straße<br />
Max-Beer-Straße<br />
RUBRiK sTADTKARTe | BeiTRAGsTiTeL<br />
Alte Schönhauser Straße<br />
Auguststraße<br />
Gipsstraße<br />
Sophienstraße<br />
Weinmeisterstraße<br />
Krausnickstraße<br />
Rosenthaler Straße<br />
Große Hamburger Straße<br />
Oranienburger Straße<br />
Monbijoustraße<br />
Hackescher<br />
Markt<br />
Spandauer Str.<br />
Neues Museum<br />
<strong>Berlin</strong>er<br />
Dom<br />
Am Kupfergraben<br />
Am Lustgarten<br />
Karl-Liebknecht-Straße<br />
Altes Museum<br />
Am Zeughaus<br />
Rathausstraße<br />
Schloßplatz<br />
Oberwallstraße<br />
Breite Straße<br />
Gertraudenstraße<br />
Jägerstraße<br />
Kurstraße<br />
Hausvogteiplatz<br />
Niederw<br />
Linienstraße<br />
Torstraße<br />
Chausseestraße<br />
Straße<br />
118<br />
Hannoversche<br />
Oranienburger Straße<br />
113<br />
Oranienburger<br />
Tor<br />
Oranienburger<br />
Straße<br />
Gendarmenmarkt<br />
Claire-Waldorff-<br />
Straße<br />
129<br />
Tucholskystraße<br />
Johannisstraße<br />
107<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
Ziegelstraße<br />
134<br />
Am Zirkus<br />
Am Weidendamm<br />
Marienstraße<br />
Geschwister-Scholl-Str.<br />
Albrechtstraße<br />
Planckstraße<br />
101<br />
Schiffbauerdamm<br />
Georgenstraße<br />
Reichstagufer<br />
90<br />
Universitätsstraße<br />
Dorotheenstraße<br />
Charlottenstraße<br />
Mittelstraße<br />
Unter den Linden<br />
151 155<br />
167<br />
Neustädtische Kirchstraße<br />
Schadowstraße<br />
Unter den Linden<br />
83<br />
Behrenstraße<br />
Glinkastraße<br />
Französische Straße<br />
Französische Straße<br />
76<br />
Französische<br />
Straße<br />
Bahnhof<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
Jägerstraße<br />
Markgr<br />
Fried<br />
Taubenstraße<br />
Mauerstraße<br />
Reinhardtstraße<br />
Philippstraße<br />
Schumannstraße<br />
Wilhelmstraße<br />
Brandenburger<br />
Tor<br />
Cora-<strong>Berlin</strong>er-St<br />
Luisenstraße<br />
Pariser<br />
Platz<br />
Robert-Koch-<br />
Platz<br />
Hannoversche Straße<br />
Charitestraße<br />
Brandenburger<br />
Tor<br />
Ebertstraße<br />
42 berlin <strong>Friedrichstraße</strong> Nr. x <strong>2013</strong>
Gitschiner Straße<br />
Sebastianstraße<br />
Stallschreiberstr<br />
Ritterstraße<br />
Prinzenstraße<br />
Spittelmarkt<br />
Wallstraße<br />
Spittelmarkt<br />
Seydelstraße<br />
Beuthstraße<br />
Alte Jakobstraße<br />
Kommandantenstraße<br />
Oranienstraße<br />
Lobeckstraße<br />
Alexandrinenstraße<br />
allstraße<br />
Axel-Springer-Straße Lindenstraße<br />
Ritterstraße<br />
Alte Jakobstraße<br />
Neuenburger Straße<br />
Leipziger Straße<br />
Krausenstraße<br />
Schützenstraße<br />
Franz-Klühs-Straße<br />
afenstraße Markgrafenstraße<br />
Rudi-Dutschke-Straße<br />
Besselestraße<br />
61 48<br />
Stadtmitte<br />
194<br />
Charlottenstraße<br />
Zimmerstraße<br />
206<br />
Checkpoint<br />
Charlie<br />
39<br />
Kochstraße<br />
181richstraße <strong>Friedrichstraße</strong><br />
Kochstraße<br />
31<br />
Puttkammerstraße<br />
224<br />
246<br />
1<br />
Mehringplatz<br />
Mohrenstraße<br />
Kronenstraße<br />
Mauerstraße<br />
Hedemannstraße<br />
raße<br />
Mohrenstraße<br />
Leipziger Straße<br />
Wilhelmstraße<br />
Niederkirchnerstraße<br />
Anhalter Straße<br />
Anhalter<br />
Bahnhof<br />
Stresemannstraße<br />
500 m<br />
Möckernstraße<br />
Großbeerenstraße<br />
HalleschesUfer<br />
TempelhoferUfer<br />
Voßstraße<br />
Schöneberger Straße<br />
Dessauer Straße<br />
N<br />
Potsdamer<br />
Platz<br />
Potsdamer<br />
Platz<br />
Köthener Straße<br />
berlin <strong>Friedrichstraße</strong> Nr. x <strong>2013</strong> 43
Die Macher der mit über 9 Millionen euro<br />
bisher aufwändigsten Produktion im modernsten<br />
show-Palast europas verbinden den<br />
Glanz der Zwanziger Jahre mit dem Glamour<br />
des 21. Jahrhunderts und entführen das PucULTURe<br />
| FRieDRicHsTADT-PALAsT<br />
Fotos: Robert Grischek<br />
Kostüme: Uta Loher, Conny Lüders.<br />
SHOW ME – die bunte Show<br />
im Friedrichstadt-Palast<br />
Glamour is back<br />
W<br />
as für ein Erfolg: Bereits mehr<br />
als 250.000 Zuschauer sahen im<br />
Friedrichstadt-Palast seit Oktober<br />
2012 die neue Produktion SHOW ME.<br />
Mit über 100 Künstlern – Sänger, Tänzer,<br />
Musiker und Artisten – ist <strong>Berlin</strong>s größte<br />
Show an der <strong>Friedrichstraße</strong> 107 imposanter<br />
als jede Produktion in Las Vegas.<br />
blikum auf eine Reise durch die Vergangenheit<br />
in die Gegenwart. Hollywood-Regisseur<br />
Busby Berkeley, Broadway-Produzent Florenz<br />
Ziegfeld und schauspiel-ikone esther williams<br />
hätten ihre Freude an der hochmodernen<br />
Umsetzung.<br />
Der legendäre Pariser Haute-couture-Designer<br />
christian Lacroix entwarf die prächtigen<br />
Kostüme für das Opening und Finale.<br />
Die <strong>Berlin</strong>er Designerinnen Uta Loher und<br />
conny Lüders schufen mit ihren schwelgenden<br />
und freizügigen Kostümentwürfen einen<br />
überwältigenden Augenschmaus. so entstanden<br />
über 500 Kostüme, darunter luxuriöse<br />
show-couture-Kleider, bestickt mit zigtausenden<br />
Glitzersteinen und Rosenblüten, die<br />
erst im scheinwerferlicht entstehen.<br />
Joe Atkins und John stillwell entwarfen<br />
mit den Autoren Jürgen Nass und Roland<br />
welke ein Bühnenbild, das selbst für Palastverhältnisse<br />
von gewaltigem Ausmaß ist. Dafür<br />
musste sogar die erste Reihe ›umziehen‹<br />
und so nehmen erstmals in der Geschichte<br />
des Hauses Zuschauer mitten im Geschehen<br />
Platz.<br />
›Glamour is back‹ im Untertitel von<br />
sHOw Me heißt: Die überbordende Pracht,<br />
der Überfluss, das schwelgen und Baden in<br />
44 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr.2 <strong>2013</strong>
Kostüme: Christian Lacroix.<br />
Kostüme: Christian Lacroix.<br />
Kostüme: Uta Loher, Conny Lüders.<br />
Foto: Götz Schleser<br />
der Schönheit sind zurück. So viel Glamour<br />
war lange nicht. Ein gigantischer Wasserfall<br />
von über 20 Metern Höhe wird nicht nur aufgrund<br />
seiner Geräuschkulisse ein beeindruckendes<br />
Erlebnis. Speziallaser ›zerschneiden‹<br />
das Wasser, so dass es wirkt, als würden Millionen<br />
funkelnder Kristalle in die Tiefe regnen.<br />
Bühnenbilder aus Sand und meterhohe Säulen<br />
aus Seifenblasen schaffen Bühnenmomente,<br />
die einem den Atem verschlagen.<br />
Musikalisch verwöhnen Hits wie En<br />
Vogues kraftvolles ›Whatta Man‹, Christina<br />
Aguileras romantisches ›Beautiful‹ oder Annie<br />
Lennox Hymne ›There Must Be An Angel‹<br />
die Ohren der Zuschauer ebenso wie Eigenkompositionen<br />
von Daniel Behrens oder<br />
Anja Krabbe, die schon mit ihrer Ballade<br />
›Snowflakes Are Falling‹ bei der Weihnachtsshow<br />
›berlin ERLEUCHTET‹ für Gänsehaut<br />
sorgte.<br />
Auch choreographisch werden neue Akzente<br />
gesetzt. Zwölf Choreographen kitzeln<br />
die unterschiedlichsten Begabungen aus der<br />
mit 40 Tänzerinnen und 20 Tänzern größten<br />
stehenden Showballett-Compagnie der Welt.<br />
Unter ihnen Natricia Bernard, die schon Katy<br />
Perry und Justin Timberlake die richtigen<br />
Moves zeigte, und Ronald Savkovic, auch bekannt<br />
als Erster Solotänzer beim Staatsballett<br />
<strong>Berlin</strong>.<br />
Auch Nikeata Thompson hat mit dem<br />
Ballett gearbeitet und ihre Styles an die Tänzerinnen<br />
und Tänzer weitergegeben. Zuvor<br />
choreographierte sie für Lena Meyer-Landrut<br />
ihren Auftritt beim Eurovision Song Contest<br />
2011. Auch mit Culcha Candela, Peter Fox<br />
und Jan Delay hat Nikeata Thompson gearbeitet.<br />
Nur ein Vierteljahr nach der grandiosen<br />
Premiere sind bereits über eine Viertelmillion<br />
Tickets verkauft und die Kartennachfrage<br />
bleibt weiterhin auf ungewöhnlich hohem<br />
Niveau.<br />
Friedrichstadt-Palast<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 107, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Infos & Buchung: www.show-palace.eu<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 45
Culture | highlights<br />
<strong>Berlin</strong>er Kultur-Highlights: Sommer <strong>2013</strong><br />
ADMIRALSPALAST<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 101, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.admiralspalast.de<br />
ÄGYPTISCHES MUSEUM IM<br />
NEUEN MUSEUM<br />
Bodestraße 1–3, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.aegyptisches-museum-berlin.de<br />
ARENA BERLIN<br />
Eichenstrasse 4, 12435 <strong>Berlin</strong><br />
www.arena-berlin.de<br />
Foto: Oliver Fantitsch<br />
Foto: Sandra Steiß<br />
Foto: Semmel Concerts GmbH<br />
Bis 3. August <strong>2013</strong><br />
Cavequeen<br />
Sven, nach einer ausschweifenden Party von seinem eifersüchtigen<br />
Freund vor die Tür gesetzt, beginnt darüber<br />
nachzudenken, ob sein schwules Leben nur ein kleiner<br />
evolutionärer Witz ist oder ein Segen für die Menschheit.<br />
Die Antwort kommt prompt: Er begegnet einem<br />
schwulen Urahn aus der Steinzeit, der »CAVEQUEEN«!<br />
Eine folgenschwere Begegnung, denn der sympathische<br />
Höhlenmensch hält einige Erkenntnisse bereit: Wie entstand<br />
eigentlich Homo sexualität, wann gab es den ersten<br />
Sex unter Kerlen und ist eine schwule Beziehung wirklich<br />
so viel anders als die der »Heteros«?<br />
Bis 4. August <strong>2013</strong><br />
Im Licht von Amarna –<br />
100 Jahre Fund der Nofretete<br />
Anlässlich des Auffindungsdatums der Büste der Nofretete<br />
am 6.12.1912 zeigen das Ägyptische Museum und<br />
die Papyrussammlung eine groß angelegte Sonderausstellung<br />
zur Amarna-Zeit. Durch internationale Leihgaben<br />
bereichert, liegt der Fokus der Ausstellung auf den noch<br />
nie gezeigten Funden aus den <strong>Berlin</strong>er Beständen.<br />
9. März bis 1. September <strong>2013</strong><br />
Tutanchamun –<br />
sein Grab und die Schätze<br />
Die weltweit einzigartige Originalnachbildung des faszinierenden<br />
Grabmals mit all seinen Schätzen vermittelt die<br />
historisch einzigartige Entdeckung des Pharaonen-Grabes<br />
im Tal der Könige in Ägypten vor 90 Jahren. Die einzigartige<br />
Ausstellung zeigt über 1.000 Objekten, Grafiken und<br />
Filme – lehrreich, spannend und unterhaltsam.<br />
<strong>Berlin</strong> Dungeon<br />
Spandauer Straße 2, 10178 <strong>Berlin</strong><br />
www.thedungeon.com/berlin<br />
BERLINER ENSEMBLE<br />
Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.berliner-ensemble.de<br />
BERLINISCHE GALERIE<br />
Alte Jakobstraße 124 –128, 10969 <strong>Berlin</strong><br />
www.berlinischegalerie.de<br />
Foto: Barbara Braun<br />
Foto: Tobias Zielony<br />
Laufend<br />
<strong>Berlin</strong> Dungeon<br />
Auf einer 60-minütigen Reise geht es durch 700 Jahre<br />
grauenhafter <strong>Berlin</strong>er Geschichte. Shows mit echten Darstellern,<br />
fesselnde Geschichten, eine aufregende Fahrt<br />
und moderne Special Effects bringen die Besucher zum<br />
Lachen und Schreien. Nichts für schwache Nerven.<br />
18. Mai <strong>2013</strong> Premiere<br />
Floh im Ohr<br />
Es sind die Hosenträger! Alle Intrigen, Verwechslungen,<br />
Täuschungen und Verfolgungsjagden hängen an einem<br />
Paar Hosenträgern. Bis geklärt ist, wer sie tatsächlich in<br />
einem Stundenhotel vergessen hat, sind zwei Ehen, drei<br />
Liebespaare, dazu ein Arzt, ein Amerikaner und ein Alkoholiker<br />
um ihre Seelenruhe gebracht. Sie werden durch<br />
alle Höllen gejagt, die Komödien, Tragödien, Farcen,<br />
Grotesken und das Vaudeville-Theater absurderweise<br />
bereit halten. Die bürgerliche Moral fährt Karussell. Das<br />
ist zum Lachen.<br />
21. Juni bis 30. September <strong>2013</strong><br />
Tobias Zielony. Fotografien 2008 –<strong>2013</strong><br />
Tobias Zielony ist einer der wichtigsten deutschen<br />
Fotografen der jüngeren Generation. Seine Bilder über<br />
Jugendliche aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt<br />
thematisieren den schwierigen Prozess der Sinnfindung in<br />
einer entfremdeten und immer mehr global agierenden<br />
Welt. Mit seiner Arbeitsweise, die er als »beiläufige Form<br />
des Sozialen« beschreibt, knüpft er an eine dokumentarische<br />
Tradition der Fotografie an, die sich einer geeigneten<br />
Ästhetik für die genaue Darstellung sozialer Realität<br />
verpflichtet fühlt.<br />
46 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
Chamäleon Theater<br />
in den Hackeschen Höfen,<br />
Rosenthaler Straße 40/41, 10178 <strong>Berlin</strong><br />
www.chamaeleonberlin.de<br />
DEUTSCHES HISTORISCHES MUSEUM<br />
Unter den Linden 2, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.dhm.de<br />
DEUTSCHES THEATER<br />
Schumannstraße 13a, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.deutschestheater.de<br />
Foto: Frank Wilde<br />
Foto: Stiftung Deutsches Historisches Museum<br />
Foto: Edward B. Gordon<br />
Laufend<br />
DUMMY<br />
Eine neue Generation von Varietékünstlern ist angetreten,<br />
um in einer rasanten, sinnlichen und technisch<br />
höchst innovativen Inszenierung Menschen und Puppen<br />
zu einer faszinierenden Einheit zu verschmelzen: DUMMY<br />
ist Varieté 2.0! Auf einer kippbaren Bühne tritt grandiose<br />
Körperkunst in einen beeindruckenden Dialog mit interaktiven<br />
Videoprojektionen von Lichtmagier Frieder Weiss,<br />
dessen futuristische visuelle Installationen weltweit für<br />
Staunen sorgen und bereits Videos von Kylie Minogue<br />
ausschmückten.<br />
Bis 10. November <strong>2013</strong><br />
Zerstörte Vielfalt. <strong>Berlin</strong> 1933 –1938<br />
Die Ausstellung erinnert an die nationalsozialistische<br />
Machtübernahme 1933 und an das Novemberpogrom<br />
von 1938. Sie vereint über vierzig Projekte von Museen<br />
und Gedenkstätten, privaten Vereinen und Initiativen,<br />
die sich in Ausstellungen, temporären Kunstprojekten,<br />
Theateraufführungen, Lesungen, Filmprojekten oder<br />
Hörführungen mit der Geschichte <strong>Berlin</strong>s im Nationalsozialismus<br />
auseinandersetzen. Gemeinsam dokumentieren<br />
sie die verheerenden Auswirkungen der NS-Diktatur auf<br />
das Leben in der Großstadt.<br />
15. Mai <strong>2013</strong> (<strong>Berlin</strong>-Premiere)<br />
Hedda Gabler<br />
Ein großes, wildes und schönes Leben, das ist es, was<br />
Hedda Gabler vorschwebte. Ein Leben in eigener Regie<br />
… Henrik Ibsen verhandelt zentrale Fragen einer sich als<br />
bürgerlich verstehenden Gesellschaft: das Verhältnis von<br />
ökonomischer Sicherheit und Freiheit, von Aufstiegsglaube<br />
und Abstiegsangst, von Normalität und Abweichung.<br />
Regie: Stefan Pucher.<br />
FRIEDRICHSTADT-PALAST<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 107, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.show-palace.eu<br />
JÜDISCHES MUSEUM BERLIN<br />
Lindenstraße 9 –14, 10969 <strong>Berlin</strong><br />
www.jmberlin.de<br />
KABARETT-THEATER DISTEL<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 101, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.distel-berlin.de<br />
5. Mai <strong>2013</strong><br />
ROCK-SYMPHONY-NIGHT<br />
Mit der bombastischen Rock-Symphony-Night des ORSO<br />
kehrt am 5. Mai <strong>2013</strong> die größte Band der Welt zurück auf<br />
die Theaterbühne des Friedrichstadt-Palastes. Mit über<br />
200 Mitwirkenden in Chor und Orchester gibt es Rock,<br />
Pop, Jazz, Film, Metal, Musical, Soul & Oper. Interpretationen<br />
weltbekannter Hits von Queen, Toto, Supertramp,<br />
Led Zeppelin, Bee Gees, Michael Jackson und Gloria<br />
Gaynor sind zu erleben.<br />
22. März bis 1. September <strong>2013</strong><br />
Die ganze Wahrheit<br />
Die Ausstellung »Die ganze Wahrheit« im Jüdischen<br />
Museum stellt diverse Fragen rund um das Judentum:<br />
unbequeme, lustige, kluge und die, die man eigentlich<br />
nicht beantworten kann. Manche Fragen sind lästig, manche<br />
politisch nicht korrekt. Wie wird man Jude? Was bin<br />
ich, wenn meine Mutter Christin ist und mein Vater Jude?<br />
Die Ausstellung stellt mit überraschenden Exponaten,<br />
Kunst, Filmen und Zitaten Gegenfragen und hinterfragt<br />
Stereotype.<br />
Ab 22. April <strong>2013</strong><br />
Die Kanzlerflüsterer<br />
Die Kanzlerin braucht mal wieder eine Entscheidung – und<br />
zwar am besten vorgestern. Alexander Dossbach, einer<br />
der engsten Berater der Kanzlerin, hat eine seltsame, fast<br />
revolutionäre Eingebung: Er möchte raus, wissen was der<br />
Bürger, das unbekannte Wesen, wirklich will. Es beginnt<br />
ein kabarettistisches Road-Movie durch das <strong>Berlin</strong> der Merkel-Ära.<br />
Während er von seinen besorgten Mitarbeitern<br />
verfolgt wird, trifft er auf voll krasse Jugendliche, schwäbelnde<br />
<strong>Berlin</strong>er und umherstreunende, orientierungslose<br />
Bundestagsabgeordnete. Das letzte echte Abenteuer der<br />
Mediengesellschaft: Politik trifft Realität.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 47
Culture | highlights<br />
<strong>Berlin</strong>er Kultur-Highlights: Sommer <strong>2013</strong><br />
KARNEVAL DER KULTUREN<br />
Blücherplatz<br />
www.karneval-berlin.de<br />
KOMISCHE OPER BERLIN<br />
Behrenstraße 55 –57, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.komische-oper-berlin.de<br />
MARTIN-GROPIUS-BAU BERLIN<br />
Niederkirchnerstraße 7, 10963 <strong>Berlin</strong><br />
www.gropiusbau.de<br />
Foto: Daniela Incoronato<br />
Foto: Monika Ritterhaus<br />
Foto: VG Bild-Kunst<br />
17. bis 20. Mai <strong>2013</strong> (Umzug am 19. Mai)<br />
Karneval der Kulturen<br />
Am Pfingstwochenende verwandelt sich <strong>Berlin</strong>-Kreuzberg<br />
jedes Jahr rund um den Blücherplatz in ein großes<br />
Straßenfest. Auf mehreren Bühnen wird ein buntes<br />
Programm aus Theater, Performance, Interaktivem und<br />
Zauberei geboten. Höhepunkt ist der Straßenumzug<br />
mit über 4.000 Akteuren aus fast allen Erdteilen am<br />
Pfingstsonntag.<br />
21. April <strong>2013</strong> (Wiederaufnahme)<br />
Le Grand Macabre<br />
Nach dem außergewöhnlichen Erfolg in der Spielzeit<br />
2002/03 steht György Legetis verrückter »Totentanz«, ein<br />
Meisterwerk der Oper des 20. Jahrhunderts, nach zehn<br />
Jahren wieder auf dem Spielplan der Komischen Oper<br />
<strong>Berlin</strong>. Ligetis rabenschwarze Weltuntergangsgroteske<br />
führt ins imaginäre Breughelland, dessen Bewohner sich<br />
vom Erscheinen des »großen Makabren« Nekrotzar, dem<br />
Tod, weitestgehend unbeeindruckt zeigen und mit allen<br />
Sinnen aus dem Vollen schöpfen.<br />
25. April bis 29. Juli <strong>2013</strong><br />
Kosmos Farbe. Itten-Klee<br />
Johannes Itten (1888-1967) und Paul Klee (1879-1940)<br />
sind in der Geschichte der Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
mit ebenso bedeutenden wie prominenten Farbenlehren<br />
hervorgetreten. Beide sind geprägt von der Vorstellung,<br />
dass die Ordnung der Farben als in sich geschlossener<br />
Kosmos gesetzmäßig strukturiert ist Die Ausstellung zeigt<br />
170 prominente Schlüsselwerke der beiden Künstler und<br />
vermittelt neueste Erkenntnisse zum Thema der Farbe in<br />
ihrer Kunst.<br />
MAXIM GORKI THEATER<br />
Am Festungsgraben 2, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.gorki.de<br />
MELIÃ TAPAS BAR IM HOTEL MELIÃ BERLIN<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 103, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.meliaberlin.com<br />
MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION BERLIN<br />
Leipziger Straße 16, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.mfk-berlin.de<br />
Foto: Matthias Horn<br />
25. Mai <strong>2013</strong> (<strong>Berlin</strong>-Premiere)<br />
Leben des Galilei<br />
In 15 Bildern beschreibt Brecht, das Leben von Galileo<br />
Galilei von dem Moment an, an dem er Padua verlässt, um<br />
in Florenz seine Forschungsarbeit voranzutreiben. Dort<br />
wird ihm zwar von oberster Stelle die Richtigkeit seiner<br />
Überlegungen bestätigt, im selben Atemzug aber die<br />
Verbreitung der kopernikanischen Lehre aufs Strengste<br />
verboten. Öffentlich schweigt er, privat hält er an seiner<br />
These fest und schöpft Hoffnung, als sein Gönner, der<br />
Kardinal Barberini, neuer Papst werden soll. Doch wieder<br />
stößt Galilei in Rom auf Ablehnung; man droht ihm so<br />
lange, bis er zu seiner eigenen Lehre auf Abstand geht.<br />
Seinem ehemaligen Schüler Andrea jedoch gelingt es, die<br />
unveröffentlichten "Discorsi"– Manuskripte außer Landes<br />
zu schmuggeln und zu verbreiten.<br />
Dienstags und donnerstags<br />
Spanische Live-Musik<br />
mit wechselnden Künstlern<br />
Spanisches Flair mit Flamenco, Salsa, Bolero und<br />
Latin Jazz in Kombination mit spanischen Tapas nach<br />
Originalrezepten und mit hervorragenden Cocktails –<br />
ein Stück Urlaub im Herzen von <strong>Berlin</strong>.<br />
12. April bis 1. September <strong>2013</strong><br />
TEMPO TEMPO!<br />
Im Wettlauf mit der Zeit<br />
Unser »alltäglicher Wahnsinn« besteht aus dem permanenten<br />
Zwang, Zeitabläufe immer enger zu takten. Ein<br />
cleveres Zeitmanagement gilt als Tugend der Moderne.<br />
Multitasking ist dessen unbedingte Voraussetzung.<br />
Zeitknappheit beschäftigt die Menschen nicht erst seit<br />
der Erfindung des Handys, sondern bereits seit der<br />
Frühen Neuzeit. Wie haben sich Zeitbewusstsein und<br />
Zeitordnungen gewandelt? Genau diesen Fragen und<br />
Ursachen für die zunehmende Beschleunigung unseres<br />
Lebensalltags geht die neue Ausstellung »Tempo Tempo!<br />
Im Wettlauf mit der Zeit« auf den Grund.<br />
48 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>
NEUE NATIONALGALERIE<br />
Potsdamer Straße 50, 10785 <strong>Berlin</strong><br />
www.neue-nationalgalerie.de<br />
THEATER AM POTSDAMER PLATZ<br />
Marlene-Dietrich-Platz 1, 10785 <strong>Berlin</strong><br />
www.musicals.de<br />
Das pure<br />
<strong>Berlin</strong>er Leben!<br />
250 BILDER AUS DEM<br />
VERGNÜGUNGSVIERTEL<br />
DER HAUPTSTADT –<br />
DER FRIEDRICHSTRAßE<br />
Bis 8. September <strong>2013</strong><br />
Der geteilte Himmel (1945 –1968)<br />
Nach »Moderne Zeiten. Die Sammlung. 1900 –1945.«<br />
folgt der zweite Teil der Präsentation zur Kunst des 20.<br />
Jahrhunderts aus der Sammlung der Nationalgalerie. Unter<br />
dem Titel »Der geteilte Himmel« (benannt nach einem<br />
Roman von Christa Wolf) werden die Hauptpositionen<br />
dieser Epoche vorgestellt. Im Mittelpunkt des »geteilten<br />
Himmels« stehen die internationalen Diskrepanzen, das<br />
Nebeneinander der Stile und Künste.<br />
Foto: Roman März<br />
Täglich außer dienstags<br />
Hinterm Horizont<br />
Erleben Sie wie Udo Lindenbergs Auftritt im Palast der<br />
Republik beim jungen Publikum Euphorie auslöst, der<br />
Stasi den Schweiß auf die Stirn und dem begeisterten<br />
Publikum die Freudentränen in die Augen treibt und zum<br />
Beginn einer schicksalhaften Liebesbeziehung wird trotz<br />
Mauer und Stacheldraht.<br />
TOPOGRAPHIE DES TERRORS<br />
Niederkirchnerstraße 8, 10963 <strong>Berlin</strong><br />
www.topographie.de<br />
GALERIE WAGNER + PARTNER<br />
Strausberger Platz 8, 10243 <strong>Berlin</strong><br />
www.galerie-wagner-partner.com<br />
Bis 13. Oktober <strong>2013</strong><br />
<strong>Berlin</strong> 1933 – Der Weg in die Diktatur<br />
Schlaglichtartig ruft die Sonderausstellung in Bild- und<br />
Textdokumenten die Schlüsselstationen der Etablierung<br />
der NS-Herrschaft in den ersten sechs Monaten des »Dritten<br />
Reiches« am historischen Schauplatz <strong>Berlin</strong> auf. Sie<br />
rückt dabei auch das Schicksal der frühen Opfer des NS-<br />
Terrors in <strong>Berlin</strong> in den Blick. Exemplarische Biographien<br />
und die mit knappen biographischen Angaben versehene<br />
Zusammenstellung von Namen früher NS-Terroropfer<br />
in <strong>Berlin</strong> bilden räumlich und inhaltlich den Kern der<br />
Präsentation.<br />
Foto: Kay-Uwe von Damaros<br />
7. Juni bis 20. Juli <strong>2013</strong><br />
Natascha Stellmacher<br />
I Don´t have a Gun<br />
In den Fotografien und Texten zum Thema Burnout<br />
vermischt die Künstlerin Fiktion und Wirklichkeit.<br />
Grenzen zwischen Persönlichem, historischen Fakten<br />
und Imaginiertem verschwimmen. Durch zueinander<br />
fügen von privaten Fotografien, eigener, quasi popkultureller<br />
Texte sowie der Möglichkeit, sich während der<br />
Ausstellung tätowieren zu lassen, hinterfragt die<br />
Arbeit Tabus und fordert dazu auf, die Genese<br />
eigener Selbstbilder zu erforschen.<br />
HARALD NECKELMANN<br />
friedrichstraße<br />
berlin<br />
ZU BEGINN DES<br />
20. JAHRHUNDERTS<br />
144 Seiten, Gebunden, 19,80 €<br />
Erhältlich in der <strong>Berlin</strong> Story,<br />
Unter den Linden 40, <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />
und in jeder anderen Buchhandlung.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong> 49<br />
WWW.BERLINSTORY-VERLAG.DE
magazin no. 01 | frühling 2012 | 5 Euro<br />
magazin no. 02 | sommer 2012 | 5 Euro<br />
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<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> digital<br />
Sie haben ganz unterschiedliche Möglichkeiten,<br />
unser Magazin auch online zu beziehen:<br />
TABLET-VERSION<br />
Impressum<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />
DAS MAGAZIN DER NEuEN MITTE<br />
Nr. 2 | <strong>2013</strong><br />
Verlag<br />
Verlag Frank Nehring GmbH<br />
Zimmerstraße 56, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Tel.: (030) 479071-0<br />
e-Mail: info@OfficeABc.De<br />
Geschäftsführer<br />
Frank Nehring<br />
E-PAPER UND PDF<br />
Laden Sie die App Magzter.<br />
Innerhalb dieser finden Sie<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />
People<br />
Es erscheinen alle bisherigen <strong>Ausgabe</strong>n<br />
Die Tablet-Versionen überraschen Sie<br />
mit zusätzlichen Dia-Shows und Videos.<br />
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<strong>Friedrichstraße</strong><br />
• Meet & Greet • Shopping • Culture • Home & Work<br />
<strong>Berlin</strong>,<br />
meine Stadt<br />
Unterwegs mit<br />
Schauspieler<br />
Oliver Mommsen<br />
Willkommen<br />
Neue Hot-Spots<br />
Lückenschluss<br />
in Mitte<br />
Neubau der U5<br />
hat begonnen<br />
Ein Kochhimmel<br />
voller Sterne<br />
Gourmet-Päpste<br />
schwärmen von <strong>Berlin</strong><br />
berlin<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
DAS MAGAZIN DER NEUEN MITTE<br />
Frühlingshaft<br />
Mode und Schmuck<br />
Spannend<br />
Gespräch mit der<br />
Kulturmanagerin<br />
Anke Politz<br />
Peter M. Boehm<br />
Interview mit dem<br />
Botschafter von Kanada Mode<br />
Dieser Sommer wird grün<br />
Special<br />
„<strong>Berlin</strong>er Sommer“<br />
Tipps für die schönste Jahreszeit<br />
Special<br />
Die besten Tagungsund<br />
Event-Locations<br />
Olga Roh<br />
Stadtmenschen<br />
Gesichter der Großstadt<br />
Premiere<br />
Erstes Golfturnier der<br />
„Freunde der <strong>Friedrichstraße</strong>“<br />
www.onlinekiosk.de – Aktuelle <strong>Ausgabe</strong> als E-Paper<br />
www.friedrichstrasse-magazin.de – Aktelle <strong>Ausgabe</strong> als PDF<br />
Unternehmerin<br />
Modedesignerin<br />
Jetsetterin<br />
Golf für Freunde der<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
Einladung zum Charity Golfturnier<br />
Alle Freunde der <strong>Friedrichstraße</strong> sind herzlich eingeladen, am<br />
11. Mai <strong>2013</strong> in Semlin das bereits zum 3. Mal stattfindende<br />
Charity Golfturnier für Bildung zu nutzen, um nach der Winterpause<br />
wieder mal so richtig Golf zu spielen, um neue Leute<br />
kennenzulernen und außerdem noch etwas Gutes zu tun, denn<br />
auch die Erlöse des Turniers werden über den Verein Charity Golf<br />
für Bildung e.V. direkt weitergegeben. Mehr dazu unter www.<br />
charity-golf-fuer-bildung.de.<br />
Einladung Golf <strong>Berlin</strong> Mitte & Friends<br />
Am 17. August <strong>2013</strong> wird das Turnier Golf <strong>Berlin</strong> Mitte & Friends<br />
erstmalig in Prenden stattfinden. Wir sehen es als direkte Fortführung<br />
unseres 2012 gestarteten Golfprojektes für die Freunde<br />
der <strong>Friedrichstraße</strong>. Das Team von Golf <strong>Berlin</strong> Mitte übernimmt<br />
die Federführung. Für Anmeldungen zur Teilnahme und/oder<br />
Ideen für Sponsorings wenden Sie sich bitte direkt an Anja Strebe<br />
(AS@OfficeABC.DE) oder Frank Nehring (FN@OfficeABC.DE).<br />
Verlagsleiter<br />
Dr. Robert Nehring<br />
Redaktion<br />
Frank Nehring (chefredakteur)<br />
Anja strebe<br />
Anke Templiner<br />
christoph schneider<br />
e-Mail: info@OfficeABc.De<br />
Tel.: (030) 479071-0<br />
Fax: (030) 479071-20<br />
Anzeigen & Vertrieb<br />
Tina stegath<br />
e-Mail: Ts@OfficeABc.De<br />
Tel.: (030) 479071-28<br />
Layout/Gestaltung<br />
F. Flach, typegerecht berlin<br />
www.typegerecht.de<br />
Titelfoto<br />
Frank P. wartenberg<br />
Druck<br />
Druckhaus Desden GmbH<br />
www.druckhaus-dresden.de<br />
ISSN 2191-2130<br />
Erscheinungsweise, Einzelverkaufsund<br />
Abonnementpreise<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> erscheint viermal im<br />
Jahr. Der einzelverkaufspreis der Printausgabe<br />
beträgt 5 €. Der Abonnementpreis beträgt 19 €<br />
für vier <strong>Ausgabe</strong>n inklusive Versandkosten.<br />
Der Vertrieb erfolgt über ausgewählte Partner<br />
und Locations in und um die <strong>Friedrichstraße</strong>.<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck<br />
oder Kopien nur mit vorheriger schriftlicher<br />
Genehmigung des Verlags. Für die Richtigkeit<br />
und Vollständigkeit der Angaben wird keine<br />
Gewähr übernommen.<br />
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T: 030 20607900 • F: 030 2060790444 • melia.berlin@solmelia.com<br />
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in eigener sache<br />
52 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>