DIGITAL TESTED 6x LCD-TV-Test (Vorschau)
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ARD + ZDF endlich in HD<strong>TV</strong><br />
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171 TESTS<br />
Die Messehighlights<br />
schon im Heft ab Seite 10<br />
FERNSEHER 2.0<br />
Digitalreceiver mit<br />
an Bord ab Seite 6<br />
3-D-FERNSEHEN<br />
Mega-<strong>TV</strong>-Trends<br />
für zu Hause ab Seite 16<br />
MEIN KINO<br />
Superbreitbild mit<br />
Leinwandtuning ab Seite 88<br />
Yamaha, Denon, Onkyo<br />
AV-Receiver-<strong>Test</strong><br />
Die neue Mittelklasse ab Seite 50<br />
Wharfedale, Elac, Quadral, Nubert<br />
5.1-Lautsprecher-<strong>Test</strong><br />
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mit BLU-RAY TEST<br />
ab Seite 73<br />
Spitzenklang in der 1 000-Euro-Klasse ab Seite 58<br />
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aus der redaktion<br />
Von Weiß zu Braun?<br />
Endlich wieder IFA – oder sollte es heißen „schon wieder“?<br />
Seit der IFA 2006 öffnet die große Messe jährlich<br />
in der Hauptstadt ihre Pforten. Die Entwicklungen<br />
innerhalb der Unterhaltungselektronik nehmen eher an Fahrt<br />
zu, als auf Stillstand zu schalten, und so haben sich die Besucher<br />
und auch wir – die Fachpresse – doch recht schnell an<br />
den volleren Terminplan gewöhnt. Zum zweiten Mal hält außerdem<br />
die „weiße“ Ware Einzug in die Messehallen. Zu Großbildfernsehern<br />
und Blu-ray-Playern, Surround-Lautsprechern<br />
und AV-Receivern gesellen sich erneut Kühlschränke, Waschmaschinen<br />
und Kaffeevollautomaten und beeindrucken den<br />
Besucher mit innovativen und neuesten Technologien. Wir<br />
haben uns gefragt, wie viel weiße Ware zur braunen Ware also<br />
klassischer Unterhaltungselektronik – passt und wieso die IFA<br />
beide Genres zu vereinen versucht. Ein Trend ist jedenfalls<br />
unverkennbar: Gehäuseautomation schreitet voran, ebenso<br />
wie die technische Ausstattung von Küchengeräten. Als Paradebeispiel seien hier moderne Kühlschränke<br />
mit <strong>LCD</strong>-Fernseher genannt – Weiß und Braun werden sich auf Dauer immer weniger voneinander<br />
trennen lassen. Bis wir die Qualität verbauter Flachbildfernseher an Kühlschränken genauer unter die<br />
Lupe nehmen müssen, vergehen sicherlich noch einige Jahre, bis dahin haben wir die interessantesten<br />
„klassischen“ Produkte der diesjährigen IFA für Sie zusammengestellt. In dieser Ausgabe präsentieren<br />
wir Ihnen darüber hinaus interessante Direktvergleiche von <strong>LCD</strong>s, Lautsprechern und AV-Receivern. Zur<br />
November-Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> werden wir ein von Grund auf überarbeitetes Layout vorstellen,<br />
das den Wünschen und Vorschlägen unserer Leser Rechnung trägt. Weitere Ideen von Ihnen sind natürlich<br />
erwünscht, denn schließlich sollen Sie als Leser der Maßstab sein. Doch nun wünsche ich Ihnen viel<br />
Spaß beim Blätter in der neuen <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>!<br />
Herzlichst,<br />
Florian Kriegel,<br />
Chefredakteur<br />
www.hdplustv.de<br />
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Fernsehen<br />
Schreiben Sie Ihre Anregungen, Wünsche und Kritik an:<br />
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offenen Tür nehmen an einer Tombola teil, bei welcher ein HD<strong>TV</strong>-Receiver verlost wird.<br />
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befindet sich vor der Zufahrt ins Parkdeck.<br />
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INHALT<br />
| 26<br />
Einstiegsgrößen<br />
Fünf aktuelle 32-Zoll-<strong>LCD</strong>s von JVC, Samsung, Sony,<br />
Panasonic und Philips im großen Vergleich<br />
aktuelles<br />
06 ID<strong>TV</strong>: Set-Top-Box und Fernseher in einem Gerät<br />
10 Im Gespräch: Weiße und braune Ware auf der IFA<br />
10 Anhaltender Trend: Der Fokus liegt auf Stromsparen<br />
12 Blaue IFA: Neue Blu-ray-Player und -Komplettanlagen<br />
13 Panasonics TX-P42V10 gewinnt die Leserwahl 04/2009<br />
14 ARD und ZDF starten HD-<strong>Test</strong>läufe<br />
14 Erste HD-Plus-Receiver für den Spätherbst angekündigt<br />
16 3-D, OLED und Co.: Ein Blick in die <strong>TV</strong>-Zukunft<br />
| 06<br />
Integrierte<br />
Tuner<br />
Wie Set-Top-Box und Fernseher<br />
verschmelzen<br />
| 30<br />
| 16<br />
Mega-<strong>TV</strong>-Trends<br />
Wie 3-D und Co. die Fernsehzukunft verändern werden<br />
test<br />
VIDEO<br />
26 32-Zoll-<strong>LCD</strong>s: Fünf aktuelle Modelle im großen Vergleichstest<br />
36 50-Zoll-Plasma: Samsungs PS50B679 für 1 899 Euro<br />
38 Luxusniveau: Der Xelos 32 von Loewe für gehobene Ansprüche<br />
40 Alles in einem: LGs Blu-ray-Komplettset HB954PB<br />
42 Blu-ray-Einstieg: Sonys HTP-BD36SF mit AV-Receiver<br />
44 DVD-Rekorder mit DVB-S: DMR-EX72S von Panasonic<br />
46 DVB-S-Receiver-Ersatz? HTPC von Shuttle zeigt Defizite<br />
48 Heimkino-Zwitter: LED-Beamer von Benq für die Hosentasche<br />
| 58<br />
Regalboxen-Sets<br />
Vier Systeme von Elac, Nubert, Quadral, Wharfedale<br />
4<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2009<br />
Bilder Titel: Auerbach Verlag, Denon, Elac, Nubert, Onkyo, Quadral, Sony, Wharfedale, Yamaha
073-087_DT200905_DVD-Bluray_Teil73 73<br />
Getestete Geräte<br />
Seite Gerät Wertung<br />
Video<br />
28 Philips 32PFL9604H 83 %<br />
29 Panasonic TX-L32V10E 81 %<br />
30 Sony KDL-32W5500 80 %<br />
32 Samsung LE32B679 81 %<br />
33 JVC LT-32BD1BU 70 %<br />
36 Samsung PS50B679 80 %<br />
38 Loewe Xelos A 32 Full-HD+ 100 DR+ 81 %<br />
40 LG HB954PB 84 %<br />
42 Sony HTP-BD36SF 82 %<br />
44 Panasonic DMR-EX72S 85 %<br />
46 Shuttle SG45H7 58 %<br />
test<br />
AUDIO<br />
50 Drei AV-Receiver mit DSPs für Höhenkanäle im Vergleich<br />
56 Verständlich erklärt: Das ist ein optimaler Frequenzgang<br />
58 Nicht groß und nicht klein: Vier 5.1-Sets auf dem Prüfstand<br />
66 THX der Mittelklasse: Teufels Set-System 5 THX Select 2 mit<br />
zwei Subwoofern<br />
68 Nur 90 Millimeter hoch: Der flache AV-Receiver NR1501 von<br />
Marantz<br />
70 Unscheinbar: Boses kompaktes Surround-Set Acoustimass 15<br />
48 Benq Joybee GP1 Mini Projektor 40%<br />
Audio<br />
51 Denon AVR-2310 83%<br />
52 Yamaha RX-V 1065 82%<br />
54 Onkyo TX-SR707 81%<br />
60 Wharfedale Diamond-10-Serie 86%<br />
62 Elac Serie 50 82%<br />
63 Nubert nuBox-Serie 83%<br />
64 Quadral Argentum-Serie 83%<br />
66 Teufel System 5 THX Select 2 82 %<br />
68 Marantz NR1501 –<br />
| 50<br />
AV-Receiver-<strong>Test</strong><br />
Aktuelle Mittelklassemodelle von Yamaha, Denon und Onkyo<br />
70 Bose Acoustimass 15 –<br />
AUS DER REDAKTION<br />
3 Editorial<br />
96 Fachhändlerverzeichnis<br />
25 <strong>Test</strong>notizen<br />
98 Impressum<br />
94 <strong>Test</strong>übersicht<br />
98 <strong>Vorschau</strong><br />
praxis<br />
| 88<br />
5.2009 Oktober/November<br />
88 Das eigene Kino: Mehr Komfort durch<br />
maskierbarer Leinwände<br />
92 Aufgeschraubt: Denons Universalplayer<br />
DVD-A1UD im Detail<br />
Maskierbare Leinwände für vollendetes<br />
Heimkinofeeling mit Luxusflair<br />
BLU-RAY TEST<br />
Ein Extra der<br />
15 Filme im <strong>Test</strong><br />
entertainment<br />
DVD<br />
74 Into The Mirror<br />
74 Tales Of The Black Freighter<br />
75 Watchmen<br />
76 Knowing<br />
76 Comedy Street<br />
78 Willkommen bei den Sch'tis<br />
BLU-RAY DISC<br />
79 Underworld – Aufstand der Lykaner<br />
80 The Wrestler<br />
80 Milk<br />
82 The International<br />
84 Yellowstone<br />
84 Im Schatten des Mondes<br />
85 Der Vorleser<br />
86 Gran Torino<br />
87 Die Jagd zum magischen Berg<br />
WATCHMEN Seite 75<br />
THE INTERNATIONAL WILLKOMMEN BEI DEN SCH’TIS<br />
THE WRESTLER<br />
82 78 80<br />
Bild er Inhalt: Auerbach Verlag, Image Vertriebs GmbH, Neotion, Nubert, Nvidia, Onkyo, Samsung, Sony, Yamaha WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 5
aktuelles<br />
THEMA<br />
ID<strong>TV</strong>-GERÄTE VEREINEN SET-TOP-BOX UND FERNSEHER<br />
Integrierte Tuner-Lösungen<br />
Für die Nutzung der digitalen Programmvielfalt im Kabel und über Satellit mussten bisher vielfach Digitalreceiver<br />
neben dem <strong>TV</strong>-Gerät genutzt werden. Dies soll sich dank neuer integrierter Tuner-Technologien nun<br />
ändern. Wir zeigen Ihnen, worauf zu achten ist.<br />
Digital-<strong>TV</strong> ist keine neue Erfindung.<br />
Bereits seit 1996 werden in Europa<br />
Programme im DVB-Standard übertragen.<br />
Allerdings mussten Nutzer von Satelliten-<br />
und Kabelanschlüssen, wenn es um<br />
den Empfang der digitalen Programme ging,<br />
bisher meist auf separate Receiver zurückgreifen.<br />
Nur wenige Hersteller boten in der Vergangenheit<br />
auch integrierte Tuner-Lösungen<br />
an. Auf dem deutschen Markt konnten somit<br />
bis vor Kurzem nur <strong>TV</strong>-Geräte der Hersteller<br />
Loewe, Metz, Technisat, Humax und Minerva<br />
mit solchen Lösungen überzeugen.<br />
Nun kommt jedoch, nicht zuletzt dank der<br />
spätestens im Jahr 2012 bevorstehenden<br />
Analogabschaltung, Bewegung in den Markt.<br />
Hersteller wie Panasonic, Samsung und andere<br />
haben erkannt, dass mit integrierten<br />
Lösungen die Kundenzufriedenheit gesteigert<br />
werden kann, und bieten deshalb neben Fernsehgeräten<br />
mit DVB-T-Tuner auch Modelle<br />
mit digitalen Kabel- und Satellitentunern an.<br />
Allerdings gilt einmal mehr, dass vor dem Kauf<br />
einiges beachtet werden sollte. Wir zeigen<br />
Ihnen, welche Vorkehrungen zu treffen sind,<br />
wo die Vor- und Nachteile liegen sowie die<br />
Möglichkeiten, mit den Geräten Pay-<strong>TV</strong>-Programme<br />
zu nutzen.<br />
Der richtige Tuner<br />
Nicht jeder Hersteller integriert bereits alle<br />
Tuner-Lösungen in seine Geräte. So verbaut<br />
Sony derzeit nur digitale Kabel- und DVB-T-<br />
Empfangsteile in den <strong>LCD</strong>-Serien. Wer einen<br />
solchen Fernseher dann an einer Satellitenanlage<br />
nutzen möchte, muss wiederum zusätzlich<br />
einen externen DVB-Receiver betreiben.<br />
Panasonic implementiert zwar bereits alle<br />
Tuner im Gerät, deaktiviert aber den Kabeltuner<br />
in Deutschland bei einigen Modellen, wie<br />
etwa dem TX-P42GW10, sodass sich digitale<br />
Kabelsignale nicht ohne Tricks empfangen<br />
lassen.<br />
Vor dem Kauf des geeigneten <strong>TV</strong>-Gerätes mit<br />
integriertem Digitaltuner muss also feststehen,<br />
welcher Empfangsweg genutzt wird.<br />
Gegebenenfalls kann dieser vom analogen<br />
Empfang abweichen. Beispielsweise kann ein<br />
Umstieg auf Satellit laufende Kosten reduzieren.<br />
Neben dem Empfang der Standardinhalte<br />
bieten die meisten <strong>TV</strong>-Geräte die Möglichkeit,<br />
die hochauflösende Variante über den integrierten<br />
Tuner hereinzubekommen. Dazu wird<br />
für den Satellitenempfang ein sogenannter<br />
DVB-S2-Tuner verbaut. Für Kabelnetze muss<br />
hingegen kein neuer Tuner her, da die HD<strong>TV</strong>-<br />
Signale über diesen Übertragungsweg keine<br />
besondere Modulation erfordern. Auch einige<br />
DVB-T-Empfangsteile in den Geräten sind<br />
HD<strong>TV</strong>-tauglich. In Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz ist ein solcher Tuner jedoch<br />
nicht nötig, da hier auf absehbare Zeit keine<br />
hochauflösenden Sender über die terrestrische<br />
Antenne zu empfangen sein werden.<br />
Modularer Aufbau<br />
Während die Mehrzahl der Hersteller die Digitaltuner<br />
direkt im Gerät integriert, bieten<br />
Metz und Loewe weiterhin auch eine nachträgliche<br />
Einbaumöglichkeit der Tuner an. Der<br />
Fachmann kann somit schnell einen neuen<br />
ins Gerät einsetzen und somit aus einem<br />
digitalen Kabelfernseher ein <strong>TV</strong>-Gerät mit<br />
DVB-S2-Unterstützung machen. Möglich ist<br />
dies durch sogenannte Stecksockel in den<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic, Philips, Toshiba<br />
6 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
THEMA<br />
aktuelles<br />
Fernsehgeräten. Der Vorteil liegt auf der Hand:<br />
Ziehen Sie um oder entscheiden sich plötzlich<br />
für einen neuen Übertragungsweg, muss der<br />
Fernseher nicht gewechselt werden. Das spart<br />
Kosten und Ärger.<br />
Decodierung<br />
Wer den Umstieg vom analogen auf digitalen<br />
Kabelempfang erwägt, muss sich bewusst<br />
sein, dass die meisten Kabelbetreiber die<br />
digitalen Signale nur codiert einspeisen. Hier<br />
gibt es derzeit noch Probleme, da es keine<br />
offiziellen Module für die Fernsehgeräte gibt,<br />
welche die Smartcard des Providers aufnehmen.<br />
Dies dürfte sich mit der Einführung<br />
von CI Plus ändern. Die neusten Modelle der<br />
Hersteller Samsung, Philips und Sony sind<br />
bereits mit den technischen Voraussetzungen<br />
ausgestattet, sodass nur das Modul samt<br />
Karte eingesteckt werden muss. Generell ist<br />
beim Kauf der innovativen ID<strong>TV</strong>-Geräte auf<br />
eine moderne und zukunftssichere Ausstattung<br />
zu achten.<br />
Leider lassen sich ältere Modelle nicht auf CI<br />
Plus erweitern. Hersteller wie Loewe oder Metz<br />
suchen allerdings nach Interimslösungen, um<br />
den Nutzern, die bereits ein Gerät mit integriertem<br />
Digitaltuner erworben haben, ebenfalls<br />
den offiziellen Zugang zu Pay-<strong>TV</strong>-Inhalten<br />
zu ermöglichen. Wie eine solche Lösung aussehen<br />
könnte, ist derzeit reine Spekulation, da<br />
uns diesbezüglich bis zum Redaktionsschluss<br />
noch keine Ergebnisse geliefert werden konnten.<br />
Fakt ist, dass die Receiver-Industrie, wo<br />
ähnliche Probleme mit bereits ausgelieferten<br />
Set-Top-Boxen auftreten, mit sogenannten<br />
Legacy-Modulen arbeiten wird.<br />
Doch nicht nur im Kabel wird codiert. Nein,<br />
auch bei der Satellitennutzung sollte man<br />
zukunftssicher auf CI Plus setzen. Zwar werden<br />
die Standard-<strong>TV</strong>-Inhalte bei diesem Übertragungsweg<br />
uncodiert bereitgestellt, doch<br />
bei HD<strong>TV</strong> muss der Kunde für den Mehrwert<br />
zahlen. Spezielle große Flachbildschirme sind<br />
prädestiniert für die Nutzung in Verbindung<br />
mit HD<strong>TV</strong>-Signalen. Da diese aber von den<br />
privaten <strong>TV</strong>-Anbietern nur codiert angeboten<br />
werden, ist eine Pay-<strong>TV</strong>-Unterstützung unabdingbar.<br />
Auch hier wird der Durchbruch erst<br />
mit CI Plus kommen. Weiterhin ist der größte<br />
deutsche Pay-<strong>TV</strong>-Provider Sky an einer CI-<br />
Plus-Lösung interessiert, sodass selbst für die<br />
attraktiven Angebote des Unternehmens mit<br />
sieben HD<strong>TV</strong>-Kanälen bald keine zusätzliche<br />
Box mehr nötig ist. Selbst beim terrestrischen<br />
Auch elektronische Programmführer (EPG) stehen bei modernen ID<strong>TV</strong>-Geräten zur Verfügung. Hier erfahren<br />
Sie direkt, was gerade gesendet wird<br />
Fernsehen macht es mittlerweile Sinn, Geräte<br />
mit CI-Plus-Schnittstelle und -Unterstützung<br />
zu wählen. Im Großraum Stuttgart sowie in der<br />
Region Leipzig/Halle wird die Mediengruppe<br />
RTL Deutschland zukünftig ihre Programme<br />
nur codiert anbieten.<br />
Vorteile von ID<strong>TV</strong><br />
Integrierte Digitaltuner-Lösungen bieten eine<br />
Reihe von Vorteilen. Zum einen befindet sich<br />
natürlich kein zusätzliches Gerät im Raum,<br />
zum anderen entfallen die Kabelzuleitungen<br />
vom Fernseher zum Receiver. Dies ist besonders<br />
dann sinnvoll, wenn das Gerät im Wohnzimmer<br />
an die Wand gehängt werden soll.<br />
Zudem wird eine zweite Fernbedienung überflüssig,<br />
da die Handhabung mithilfe der Steu-<br />
Armando Romagnolo,<br />
General Manager Produktmarketing<br />
<strong>TV</strong>,<br />
Panasonic Germany<br />
Integrierte Tuner-Lösungen in modernen<br />
Flachbildfernsehern sind<br />
auf dem Vormarsch. Gehen Sie<br />
davon aus, dass es zukünftig nur<br />
noch Geräte mit Digitaltuner geben<br />
wird?<br />
Wir gehen davon aus, dass es<br />
zukünftig immer mehr Geräte<br />
mit Digitaltuner geben wird, da<br />
so dem Trend zur Digitalisierung<br />
Rechnung getragen wird. Jedoch ist<br />
auch weiterhin ein guter analoger<br />
Tuner nicht zu vernachlässigen,<br />
da die Verbreitung von digitalen<br />
Programminhalten in Deutschland,<br />
hier speziell über Kabel, immer<br />
noch sehr niedrig ist.<br />
Mit der CI-Plus-Schnittstelle soll es für den Kunden zukünftig<br />
leichter werden, auch Pay-<strong>TV</strong>-Angebote mit <strong>LCD</strong>- oder<br />
Plasmageräten ohne externe Box zu nutzen. Werden Sie die<br />
CI-Plus-Schnittstelle unterstützen? Wenn ja, ab wann sind<br />
die Geräte erhältlich?<br />
Panasonic ist großer Unterstützer der neuen Common-Interface-Spezifikation<br />
CI Plus und ist an der Entwicklung dieses<br />
Standards maßgeblich beteiligt. Wenn sich alle Marktteilnehmer<br />
der Industrie, also <strong>TV</strong>-, Modul- und Smardcard-<br />
Hersteller sowie die Sendeanstalten, auf diesen Standard<br />
festlegen, werden auch künftige Panasonic-Modelle diesen<br />
neuen Standard unterstützen. Zum heutigen Zeitpunkt können<br />
wir noch keine genaue Aussage treffen, wann dies der<br />
Fall sein wird, und somit auch nicht sagen, wann wir CI Plus<br />
für DVB-C und DVB-S einführen.<br />
Derzeit werden die meisten ID<strong>TV</strong>-Geräte mit einer Multituner-Lösung<br />
ausgestattet. Worin bestehen die Vorteile, alle<br />
Tuner in ein Fernsehgerät zu integrieren?<br />
Die Integration von digitalen Multitunern in unsere Viera-<br />
Flachbildfernseher hat bei uns eine sehr hohe Priorität.<br />
Bereits heute verfügen viele Plasma- und <strong>LCD</strong>-Serien von<br />
Panasonic über einen Multituner. Wir sehen hier einen<br />
großen Mehrwert für den Endverbraucher, da er mit dem<br />
Multituner alle relevanten Sendesignale in einer sehr guten<br />
Bildqualität empfangen kann und er keine zusätzlichen Empfangsgeräte<br />
mehr benötigt. Dies bedeutet endlich Schluss<br />
mit dem Kabelsalat und verschiedenen Fernbedienungen.<br />
Aufnahmefunktionen über externe USB-Datenträger – wie<br />
sie heute bei Set-Top-Boxen bereits gang und gäbe sind –<br />
werden bei ID<strong>TV</strong>-Geräten noch vermisst. Plant Ihr Unternehmen,<br />
hierfür eine Lösung bereitzustellen?<br />
Aufgrund der immer strengeren Anforderungen seitens<br />
der Content-Anbieter werden externe Wechseldatenträger,<br />
ob nun über USB oder andere Verbindungsmöglichkeiten<br />
angeschlossen, zukünftig auf immer größere Hindernisse<br />
stoßen, den ausgestrahlten Content aufzuzeichnen. Besonders<br />
dann, wenn diese kein Content Secure Management<br />
unterstützen. Panasonic beobachtet die Entwicklung im<br />
Markt bezüglich der Aufnahmefunktionen ganz genau und<br />
wir werden in Zukunft vielleicht ein Lösung bereitstellen,<br />
sofern dies möglich sein sollte.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
7
aktuelles<br />
THEMA<br />
Marcos Pérez Herrera,<br />
Marketing Senior Product<br />
Manager C<strong>TV</strong>, Samsung<br />
Integrierte Tuner-Lösungen in<br />
modernen Flachbildfernsehern<br />
sind auf dem Vormarsch. Die<br />
<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>-Redaktion sprach<br />
zu diesem Thema unter anderem<br />
mit Marcos Pérez Herrera, Senior<br />
Product Marketing Manager C<strong>TV</strong> bei<br />
Samsung. Worin er die Vorteile einer<br />
integrierten Tuner-Lösung sieht<br />
und sich Pay-<strong>TV</strong> optimal in Flachbildfernsehern<br />
integrieren lässt,<br />
erfahren Sie im Interview.<br />
Immer mehr <strong>TV</strong>-Geräte verfügen<br />
bereits über mindestens einen Digitaltuner.<br />
Gehen Sie davon aus, dass<br />
es zukünftig nur noch Geräte mit Digitaltuner geben wird?<br />
Ja, dieser Trend ist eindeutig zu beobachten. Mittlerweile<br />
ist in etwa 70 Prozent aller <strong>LCD</strong>-<strong>TV</strong>-Geräte ein DVB-Tuner<br />
integriert. Betrachtet man die Vorjahresperiode, waren es<br />
nur ungefähr 40 Prozent. Der Trend zur Integration von Digitaltunern<br />
wird zusätzlich durch die Tatsache gefördert,<br />
dass in absehbarer Zeit mit der Analogabschaltung zu<br />
rechnen ist und somit der Empfang von analogem Fernsehen<br />
nicht mehr möglich ist.<br />
Wir raten deshalb unseren Kunden, beim Kauf eines neuen<br />
<strong>TV</strong>s darauf zu achten, dass unbedingt ein Digitaltuner integriert<br />
ist – damit kann der Verbraucher optimal von den<br />
Vorteilen des digitalen Fernsehens profitieren. Samsung<br />
hat bereits fast alle <strong>TV</strong>-Modelle mit einem Digitaltuner<br />
ausgestattet – einige Modelle verfügen sogar über einen<br />
Multituner für alle Empfangswege – für Satellit, Kabel und<br />
Terrestrik.<br />
Mit der CI-Plus-Schnittstelle soll es zukünftig den Kunden<br />
erleichtert werden, auch Pay-<strong>TV</strong>-Angebote mit <strong>LCD</strong>- oder<br />
Plasmageräten ohne externe Box nutzen zu können. Werden<br />
Sie die CI-Plus-Schnittstelle unterstützen? Wenn ja, ab<br />
wann sind die Geräte erhältlich?<br />
Rechtzeitig zur IFA liefern wir Geräte mit CI-Plus-Ausstattung:<br />
Die CI-Plus-Schnittstelle wird in allen LED-<strong>TV</strong>s sowie<br />
in allen <strong>LCD</strong>s und Plasmas ab der Serie 550 enthalten sein.<br />
Der Kunde ist somit perfekt für das digitale <strong>TV</strong>-Zeitalter in<br />
Deutschland gerüstet – denn CI Plus kann neben den unverschlüsselten<br />
auch verschlüsselte Programme abbilden,<br />
wie von digitalem Pay-<strong>TV</strong>. Damit wird auch der Empfang<br />
des neuen Services HD Plus von Astra möglich.<br />
Derzeit werden die meisten HD<strong>TV</strong>-Geräte mit einer Multituner-Lösung<br />
ausgestattet. Worin bestehen die Vorteile,<br />
alle Tuner in ein <strong>TV</strong>-Gerät zu integrieren?<br />
Das ist ganz einfach: Die Zuschauer brauchen nur eine<br />
Fernbedienung und der Kabelsalat im Wohnzimmer wird<br />
reduziert. Weitere Vorteile sind, dass bei Umzügen oder<br />
bei Umstellungen des <strong>TV</strong>-Übertragungswegs jederzeit<br />
digitales Fernsehen ohne zusätzliche Anschaffungen, wie<br />
einem externen Receiver, geschaut werden kann. Bestes<br />
Beispiel sind unsere <strong>LCD</strong>- und Plasma-<strong>TV</strong>-Serien 579 und<br />
679: Diese haben neben dem CI-Plus-Schacht schon einen<br />
digitalen Multituner für den Empfang über Satellit, Kabel<br />
und Terrestrik integriert – für ein digitales Fernsehvergnügen<br />
sogar in brillanter HD<strong>TV</strong>-Qualität.<br />
Aufnahmefunktionen über externe USB-Datenträger – wie<br />
sie heute bei Set-Top-Boxen bereits gang und gäbe sind –<br />
werden bei HD<strong>TV</strong>-Geräten meist noch vermisst. Plant Ihr<br />
Unternehmen, hierfür zukünftig eine Lösung bereitzustellen?<br />
Wir denken über Aufzeichnungsmöglichkeiten nach, da<br />
sogenannte PVR-Funktionen (Personal-Video-Recorder-<br />
Funktion) einen Kundennutzen darstellen. Konkrete Pläne<br />
gibt es aber bisher noch nicht.<br />
Leider hat sich der Trend zu integrierten Digitaltunern noch<br />
nicht bei DVD-Rekordern durchgesetzt. Wer die Signale<br />
digital aufzeichnen will, braucht oft sogar zwei Zusatzgeräte.<br />
Sehen Sie hier in naher Zukunft Abhilfe?<br />
Wir gehen davon aus, dass in Zukunft immer mehr DVD-Rekorder<br />
mit Digitaltunern ausgestattet werden. Das belegen<br />
auch aktuelle Zahlen: So wuchs der Anteil bei DVD-Rekordern<br />
mit Digitaltunern (DVB-T) von Juli 2008 bis Juni 2009<br />
gegenüber der Vorjahresperiode um sechs Prozent auf<br />
einen Gesamtmarktanteil von 16 Prozent. Das entspricht<br />
einem Wachstum von 46 Prozent auf circa 127 000 Geräte.<br />
Die Entwicklung hängt aber auch mit der Digitalisierung<br />
der Haushalte sowie den noch zu klärenden Fragen der<br />
digitalen Rechteverwaltung ab.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
erung des <strong>TV</strong>s<br />
erfolgen kann. Auch<br />
die Umgewöhnung in Bezug auf eine zweite<br />
Bedienstruktur erübrigt sich somit. Bei der<br />
Bildqualität gibt es kaum noch Unterschiede,<br />
egal ob ein Gerät mit integriertem Tuner oder<br />
eines mit externer, über HDMI angeschlossener<br />
Set-Top-Box genutzt wird.<br />
Kein Licht ohne Schatten<br />
Natürlich gibt es auch Nachteile der All-inone-Lösungen.<br />
In erster Linie betrifft dies die<br />
Zukunftssicherheit. <strong>TV</strong>-Geräte stehen wegen<br />
des höheren Preises deutlich länger im Wohnzimmer<br />
als ein Digitalreceiver. Während die<br />
Geräte heute auf einem hochaktuellen Stand<br />
der Technik sind, kann es in wenigen Jahren<br />
passieren, dass trotz alledem ein zusätzlicher<br />
CI PLUS<br />
Hauptziel von CI Plus ist es, die Ausgabe der<br />
Daten des CI-Plus-Moduls nicht mehr unverschlüsselt<br />
an den Receiver laufen zu lassen. Im<br />
herkömmlichen Standard werden die Daten vom<br />
Modul codiert aufgenommen, aber uncodiert an<br />
die Endgeräte weitergegeben. Bei CI Plus wird im<br />
ersten Schritt eine Authentifizierung zwischen<br />
CI-Plus-Modul und Empfänger vorgenommen. Im<br />
zweiten Schritt prüfen beide Seiten die gegenseitige<br />
Zuverlässigkeit. Dies bedeutet, dass der<br />
Receiver prüft, ob es sich um ein CI-Plus-Modul<br />
handelt, und das Modul wiederum, ob der Receiver<br />
das CI-Plus-Protokoll unterstützt. Die Kommunikation<br />
zwischen den Komponenten läuft dabei<br />
über einen sogenannten sicheren Kanal. Somit<br />
soll es unmöglich werden, den Stream zwischen<br />
den Geräten zu manipulieren. Im abschließenden<br />
Schritt wird ein sicherer Schlüssel erstellt, der<br />
zum Schutz digitaler Inhalte dient. Mit diesem<br />
werden nun die Daten von Pay-<strong>TV</strong>-Programmen<br />
kommuniziert. CI Plus ermöglich so auch die Sicherstellung<br />
des Jugend- und Kopierschutzes.<br />
Loewe integriert bereits seit einigen Jahren<br />
Digitaltuner in seine <strong>TV</strong>-Geräte. Die<br />
ID<strong>TV</strong>-Lösung wurde dabei auch bei Röhren-Geräten<br />
angeboten. Heute findet<br />
sich mindestens ein Digitaltuner in den<br />
modernen Flachbildfernsehern<br />
Receiver aufgestellt werden muss, um<br />
neue Übertragungsformate sehen zu<br />
können. Die Entwicklung beim digitalen<br />
Fernsehen schreitet unaufhaltsam voran<br />
und neue Komprimierungsverfahren<br />
können nicht ausgeschlossen werden.<br />
Wer es sich zum Ziel setzt, stets alles<br />
empfangen zu können, muss das Risiko<br />
eingehen, irgendwann sogar neben dem<br />
ID<strong>TV</strong> einen Receiver stehen zu haben. Für den<br />
„normalen“ <strong>TV</strong>-Zuschauer sollte dies allerdings<br />
kein Problem darstellen, da die derzeit<br />
eingesetzten Übertragungsstandards noch<br />
sehr lange parallel betrieben werden.<br />
Ein Nachteil für Nutzer spezieller Satellitenanlagen<br />
findet sich bei der Antennensteuerung.<br />
Leider kann nur ein Bruchteil der <strong>TV</strong>-Geräte<br />
auch Drehanlagen über das DiSEqC-Protokoll<br />
steuern oder gar Unicable-Einkabelsysteme<br />
unterstützen. Wer eine solche Sonderlösung<br />
beim Empfang der Satellitensignale nutzt,<br />
kann derzeit noch nicht auf eine ID<strong>TV</strong>-Lösung<br />
zurückgreifen und muss zwangsläufig auf die<br />
Set-Top-Box ausweichen.<br />
Ein weiterer Nachteil tritt beim Defekt eines<br />
solchen Alleskönners auf. Während ein Receiver<br />
schnell ausgetauscht werden kann und<br />
sich die Preise dafür in der Regel in Grenzen<br />
Bilder: Auerbach Verlag, LG, Neotion, Panasonic, Samsung<br />
8<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
halten, muss bei einem Defekt des ID<strong>TV</strong>-Empfängers mehr Aufwand in<br />
Kauf genommen werden. Eine längere Reparatur erfordert ein gleichwertiges<br />
Tauschgerät bzw. einen Fernseher mit dazugehörigem Digitalreceiver.<br />
Aufnahmen schwierig<br />
Derzeit bieten nur sehr wenige Hersteller Lösungen an, die es ermöglichen,<br />
mit dem <strong>TV</strong>-Gerät gleichzeitig Mitschnitte durchführen zu können.<br />
Die deutschen Unternehmen Loewe, Metz und Technisat stellen diese<br />
Funktion über eine interne Festplatte zur Verfügung. Der Vorteil liegt<br />
auf der Hand: Vom Receiver bekannte Funktionen, wie das Anhalten des<br />
Fernsehbildes mit der Pause-Taste (im Fachjargon Time-Shift genannt),<br />
können somit auch mit dem <strong>TV</strong>-Gerät genutzt werden. Zusätzlich sind<br />
digital angefertigte Aufnahmen möglich, sodass selbst für diesen Zweck<br />
kein externes Gerät nötig ist. Vielfach stecken Aufnahmemöglichkeiten<br />
bei Fernsehgeräten noch in den Kinderschuhen.<br />
Ähnlich wie bei Set-Top-Boxen könnten aber auch bei <strong>TV</strong>-Geräten externe<br />
Datenträger demnächst eine große Rolle spielen. Nahezu alle Fernseher<br />
verfügen bereits heute über mindestens eine USB-2.0-Schnittstelle, an<br />
welche Speichermedien angeschlossen werden können. Da beim Digital-<strong>TV</strong><br />
sowieso nur der sogenannte Datenstrom gespeichert wird, muss<br />
lediglich eine Lösung gefunden werden, wie dieser über USB an den<br />
Datenträger weitergegeben werden kann. Dies wäre theoretisch sogar<br />
mit Updates der bereits ausgelieferten <strong>TV</strong>-Geräte möglich.<br />
Fazit<br />
Alles in allem zeigt sich, dass neue ID<strong>TV</strong>-Geräte mit einer CI-Plus-Schnittstelle<br />
eine zukunftssichere <strong>TV</strong>-Lösung darstellen. Wer heute über den<br />
Kauf eines neuen Flachbildfernsehers nachdenkt, sollte unbedingt auf<br />
eine CI-Plus-Schnittstelle achten.<br />
Vom Fernsehzuschauer können die Geräte uneingeschränkt für den<br />
vollen <strong>TV</strong>-Genuss genutzt werden. Einzig in Familien mit großem Fremdsprachenanteil<br />
sowie bei den Ansprüchen der sogenannten Sat-Freaks<br />
können die ID<strong>TV</strong>s eine normale Set-Top-Box noch nicht ersetzen. Hier<br />
fehlt ganz einfach die Unterstützung verschiedener Antennensteuersignale<br />
beim Satellitenempfang. 1<br />
Ricardo Petzold<br />
Erweiterte EPG-Daten, wie etwa ein <strong>TV</strong><strong>TV</strong>-Programmführer mit weiterführenden<br />
Informationen, werden des Öfteren über das Netzwerk empfangen<br />
Anzeige
aktuelles<br />
Trend: Stromsparen<br />
Neben immer besserer LED-Technik,<br />
neuen Riesenplasmas und<br />
trendiger 3-D-Technik bleibt ein<br />
Thema bei den Herstellern vorherrschend.<br />
Das Stichwort lautet „Energiesparen“<br />
und dies wird auch<br />
auf der IFA in Berlin zu spüren<br />
sein. Zwar setzen vor allem die<br />
<strong>TV</strong>-Hersteller ohnehin auf aktuelle<br />
LED-<strong>LCD</strong>s, die durch die Verwendung<br />
der robusten und ökologisch<br />
zielführenden LEDs einen geringeren<br />
Stromhunger verspüren, trotzdem<br />
wird auch in der Entwicklung<br />
immer stärker auf diese Thematik<br />
geachtet.<br />
Nicht ohne Grund fühlte sich die<br />
EU verpflichtet, entsprechende<br />
Vorgaben zu machen, welche<br />
die Hersteller in Zukunft einzuhalten<br />
haben. „Bereits seit 2002<br />
gibt es weltweit eine freiwillige<br />
Selbstverpflichtung der Hersteller,<br />
den Energieverbrauch zu senken,<br />
aber sicherlich ist es sinnvoll, die<br />
Vorgaben hierfür durch die neue<br />
EU-Richtlinie klar zu definieren“,<br />
so Georg Wilde, Manager Media<br />
Relations bei Philips. Dass dies<br />
nicht nur den effektiven Stromverbrauch<br />
betrifft, bestätigt Martin<br />
Winkler, Marketing Director von<br />
Sony Deutschland: „Uns geht es<br />
hierbei nicht nur um den geringen<br />
Stromverbrauch, sondern auch<br />
um Einsparmöglichkeiten durch<br />
kleinere Verpackungen, digitale<br />
Bedienungsanleitungen oder effizientere<br />
Produktionsprozesse.“<br />
Doch Bemühen, die die Umwelt zu<br />
schonen, werden nur bedingt zum<br />
Erfolg führen, wenn sie allein von<br />
der Herstellerseite ausgehen.<br />
Immerhin: „Über 30 Prozent der<br />
deutschen Konsumenten legen<br />
Wert auf einen Strom sparenden<br />
Fernseher“, so Frank Bolten, Geschäftsführer<br />
Sharp Electronics<br />
Deutschland. Dies lässt zumindest<br />
darauf schließen, dass das<br />
Bewusstsein der Verbraucher im<br />
Aufbruch ist. Die Priorität beim<br />
Fernsehkauf sollte weiterhin eine<br />
hohe Bildqualität sein, doch die<br />
Relevanz des Stromverbrauchs –<br />
vor allem aus kollektiver Kundensicht<br />
– kann nicht unerhebliche<br />
Auswirkungen auf eine positive<br />
Umweltentwicklung haben. FK<br />
IM GESPRÄCH MIT DR. CHRISTIAN GÖKE (MESSE BERLIN)<br />
IFA 2009 – Stillstand oder Bewegung?<br />
Die IFA in Berlin vereint auch in diesem Jahr wieder Produkte der weißen und<br />
braunen Ware unter einem Dach. Darüber hinaus werden auch die Folgen der<br />
Weltwirtschaftskrise Auswirkungen auf das Bild der Messe haben.<br />
Die IFA vergrößert in diesem<br />
Jahr den Anteil von Waschmaschinen,<br />
Fritteusen und Kaffeemaschinen.<br />
Wie viel weiße<br />
Ware passt zu einer „Funk“-<br />
Ausstellung?<br />
Beide Märkte, der für Unterhaltungselektronik<br />
und der für<br />
Elektrohausgeräte, haben eine<br />
gemeinsame Basis. Seit dem<br />
Bestehen dieser Märkte sind<br />
deren Geräte auch im Fachhandel<br />
unter einem Dach zu finden.<br />
So war es ein logischer<br />
Schritt, diese Märkte auch auf<br />
einer Veranstaltung wie der IFA<br />
zusammenzuführen. Auf der Hersteller- wie auch auf<br />
der Handelsseite gab es schon immer eine starke Verzahnung<br />
beider Branchen. Die Internationale Funkausstellung<br />
wird auch deshalb IFA genannt, weil sie heute<br />
weitaus mehr ist als „nur Funk“.<br />
Weshalb glauben Sie, dass der Kühlschrank zum Fernseher<br />
passt?<br />
Warum nicht? Beim Händler passt es, beim Konsumenten<br />
passt es. Das ist keine Glaubensfrage, sondern ein Teil<br />
der Realität. Der Kühlschrank mit integriertem Fernseher<br />
ist Symbol für eine neue Generation von Lifestyle und<br />
Design. Ein neues, offenes Wohnkonzept, das eine Kombination<br />
von Wohnen und Küche vereinheitlicht, etabliert<br />
sich zunehmend.<br />
Die Vielfalt multimedialer Anwendungen steigt. Fotos von<br />
der Digitalkamera oder dem Handy, Videos vom Camcorder,<br />
Musik vom MP3-Player oder vom Computer, Spiele<br />
aus der Konsole und Kinofilme vom Blu-ray-Player –<br />
alle Inhalte sollen und werden zunehmend im gesamten<br />
Wohnbereich verfügbar und vernetzt sein.<br />
Die IFA in drei Jahren: Mehr weiße oder mehr braune<br />
Ware?<br />
Die Frage sollte anders lauten: Werden wir beide Branchen<br />
dann noch so schwarz-weiß unterscheiden?<br />
Was könnte der Unterhaltungselektronik noch einmal zu<br />
einem großen Schub verhelfen?<br />
Die Entwicklung ist seit Jahren stetig rasant und wird sich<br />
fortsetzen. Dabei werden sich die Ansprüche und Erwartungen<br />
an das Produkt verlagern. Steht jetzt die Größe<br />
und Breite eines <strong>TV</strong>-Gerätes im Fokus, sind es morgen<br />
eine noch weiter optimierte Bildqualität, die Nutzung<br />
des Internets und anderer Inhalte wie Fotos via Fernseher<br />
und 3-D-Anwendungen sowie das Design. Energieeffizienz<br />
wird in beiden Branchen noch viele Jahre<br />
ein Thema sein.<br />
Die ehemalige SNC-Halle wird immer leerer, die Anga<br />
Cable immer voller. Hat die IFA als Branchentreff für die<br />
Digital-<strong>TV</strong>-Industrie ausgedient?<br />
Im Gegenteil, gerade in diesem Jahr verzeichnen wir<br />
einen deutlichen Zuwachs. Denn die Telekommunikationsfirmen<br />
und <strong>TV</strong>-Kabelanbieter stehen in einem ganz<br />
Mit gespannten Augen blicken die technikbegeisterten<br />
Besucher auf die neuen Produkte aus der<br />
Unterhaltungselektronik. Welche Harmonie „Weiß“<br />
und „Braun“ eingehen können, diskutierte <strong>DIGITAL</strong><br />
<strong>TESTED</strong> mit dem Geschäftsführer der Messe Berlin,<br />
Dr. Christian Göke. Im Gespräch zeigt sich die Siegessicherheit<br />
der Messe über die konzeptionellen<br />
Veränderungen, die in den kommenden Jahren für<br />
eine stärkere Verschmelzung verschiedener Produktgenres<br />
sorgen könnte. Mit welchen Highlights<br />
die IFA 2009 noch auftrumpfen kann, können Sie<br />
außerdem auf den folgenden Seiten nachlesen.<br />
„Gerade in diesem Jahr verzeichnen wir einen deutlichen Zuwachs“<br />
Christian Göke,<br />
Geschäftsführer<br />
Messe Berlin GmbH<br />
neuen Wettbewerb und die Digitalisierung der <strong>TV</strong>-Ausstrahlung<br />
schreitet voran. Obwohl die digitale <strong>TV</strong>-Industrie<br />
schon lange diskutiert wird, ist sie ja gerade erst in<br />
den Wohnzimmern angekommen.<br />
ARD und ZDF beispielsweise übertrugen in diesem Jahr<br />
als erstmalig die Leichtathletik-WM in digitaler Form. Vor<br />
acht Jahren haben wir über das Thema Konvergenz noch<br />
sehr nebulös gesprochen, heute ist es fassbar.<br />
<strong>TV</strong>-Produzenten lieferten von jeher faszinierende Produkte<br />
und Shows für die Besucher. Was sind die Highlights<br />
in diesem Jahr?<br />
Ein Alleinstellungsmerkmal der IFA ist die faszinierende<br />
Kombination aus Order- und Publikumsmesse. Die IFA<br />
bietet traditionell neben einer Vielfalt von Innovationen<br />
ein umfangreiches und internationales Showprogramm.<br />
Die Event-Highlights dieses Jahr sind:<br />
- Amy Macdonald und Annett Louisan live im<br />
IFA-Sommergarten, 3. September<br />
- Roland Kaisers „Kaisermania – Deutschlands größte<br />
Schlagerpaty“, 5. September<br />
- Stefan Marquardt & Friends laden zum „Rock’n’Roll<br />
Barbecue“, 4. September<br />
2009 ist das Jahr der Wirtschaftskrise. Merken Ihre<br />
Aussteller das?<br />
Ja, natürlich. Der Wettbewerb wird noch härter, die Kalkulation<br />
immer schwieriger. Deshalb macht uns die positive<br />
Entwicklung der IFA in diesem Jahr besonders stolz. Wir<br />
spüren das große Vertrauen der Industrie in die Leistungsfähigkeit<br />
der IFA, aber auch die Herausforderung,<br />
diese Erwartungen zu erfüllen.<br />
Was bringt die Branche 2010 zurück ins Geschäft?<br />
Das würde voraussetzen, dass sie 2009 nicht im Geschäft<br />
ist. Was nicht stimmt. 2009 ist zwar für einige<br />
Unternehmen kein einfaches Jahr, jedoch wachsen nach<br />
wie vor die Märkte der CE und Home Appliances. Davon<br />
können anderen Industrien nur träumen.<br />
HD<strong>TV</strong> ist erwachsen geworden. Gut oder schlecht für eine<br />
Messe wie die IFA?<br />
Ausgezeichnet – denn jetzt geht es via IFA in die Märkte.<br />
HD<strong>TV</strong> ist auf der IFA erwachsen geworden. Es ist eine<br />
ganz wesentliche Entwicklung für die Unterhaltungselektronik,<br />
die schon seit Jahrzehnten diskutiert und<br />
vorangetrieben wird. Wir sind froh, dass HD<strong>TV</strong> sich<br />
jetzt auch endlich beim Endverbraucher etabliert. 3-D-<br />
Fernsehen wird als nächste große Innovation dieser Art<br />
kommen.<br />
Ursprünglich verliehen zahlreiche <strong>TV</strong>-Sender der Messe<br />
ihren besonderen Glanz. Warum bleiben RTL und Co.<br />
beständig fern?<br />
Schon im vergangenen Jahr war die Mediengruppe RTL<br />
Deutschland mit seinen Sendern bei der IFA vertreten.<br />
ARD und ZDF sind, wie in jedem Jahr, auch 2009 wieder<br />
mit dabei.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Bilder: Messe Berlin GmbH<br />
10<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
TÄGLICHE LIVE <strong>TV</strong>-SENDUNGEN<br />
präsentiert den<br />
BESUCHEN SIE DIE HALL OF FAME DES WELTWEIT GRÖSSTEN<br />
TECHNOLOGIE-, SPORT- UND LIFESTYLE-WETTBEWERBS.<br />
Erleben Sie vom 4.9. bis zum 9.9.2009 die besten Produkte des Jahres auf der IFA in Berlin. (Halle 18)<br />
• Produktpräsentation der siegreichen Hersteller • Tägliche Live-Fernsehsendung von ANIXE HD aus<br />
dem Plus X Award <strong>TV</strong>-Studio • Die Plus X Award Chill Out-Area und die De‘Longhi Coffee-Bar laden<br />
zum Entspannen ein • Exklusiver Plus X Award-Business-Club
aktuelles<br />
Neue AVR-Boliden<br />
Kurz vor der IFA kündigte Onkyo neue<br />
AV-Receiver der etwas höheren Preisklasse<br />
an. Gleich drei neue Modelle, die<br />
zwischen 1 500 und 2 500 Euro kosten,<br />
werden das Repertoire nach oben hin<br />
abrunden. Das günstige Gerät TX-NR1007<br />
besitzt sechs HDMI-Eingänge sowie zwei<br />
-Ausgänge und greift bei dem 1 080p-Upscaling<br />
auf einen Faroudja-Chip zurück.<br />
Für 300 Euro mehr gibt es den NR3007, der<br />
über sieben HDMI-Eingänge verfügt und<br />
einen ReonVX-Prozessor für die Videosektion<br />
mit sich bringt. THX-Ultra-2-Pluszertifizierte<br />
9.2-AV-Receiver werden zahlreiche<br />
Features wie Netzwerkstreaming<br />
und Audyssey DSX unterstützen.<br />
Doch auch die anderen Hersteller sind<br />
aktiv. So veröffentlicht Harman/Kardon<br />
im September den AVR 660 und AVR<br />
760 für 1 999 bzw. 2 499 Euro. Die ersten<br />
netzwerkfähigen AV-Receiver des US-<br />
Herstellers setzen auf das neue Dolby<br />
Volume, um Lautstärkeschwankungen zu<br />
vermeiden. Außerdem verbaut Harman<br />
die neueste Generation des Faroudja-<br />
DCDi-Prozessors für 1 080p-Scaling. Beide<br />
Modelle unterstützen den Multiroom-<br />
Betrieb, der AVR 760 sogar mit Video. FK<br />
PS3 Slim kommt<br />
Sony hat auf der erstmalig stattgefundenen<br />
Gamescom in Köln eine neue<br />
Playstation 3 angekündigt. Die Slim-Variante<br />
soll bereits ab dem 1. September<br />
in den Läden stehen und wird 299 Euro<br />
kosten. 30 Prozent weniger Stromverbrauch,<br />
ein kompakteres Gehäuse mit<br />
einer leicht veränderten Optik und eine<br />
120-Gigabyte-Festplatte sind die Merkmale<br />
der PS3 Slim. Ob sich in Bezug<br />
auf die Blu-ray-Wiedergabe Änderungen<br />
ergeben werden, ist derzeit noch offen.<br />
Bis dato fehlte der PS3 die Option, die<br />
neuen HD-Tonformate über Bitstream<br />
auszugeben. Außerdem könnte sich die<br />
Konsole mittels HDMI-CEC z. B. auch über<br />
die passende <strong>TV</strong>-Fernbedienung steuern<br />
lassen. Bravia Sync wird unterstützt und<br />
basiert auf dem HDMI-CEC-Standard. Dadurch<br />
ließe sich die Slim-Variante besser<br />
ins Heimkino integrieren. FK<br />
ERSTE 3-D-PLAYER ENDE 2010?<br />
Filme in dritter Dimension<br />
Schon immer waren die Zuschauer von dreidimensionalen<br />
Bildern fasziniert. Gerne erinnert man<br />
sich auch an die Thementage im Fernsehen, an<br />
denen mit simpler Farbfilterbrille für die Augen<br />
etwas anstrengende, aber immerhin interessante<br />
3-D-Filme und -Beiträge gezeigt wurden. Spätestens<br />
seit diesem Jahr wird der Begriff 3-D wieder<br />
aktuell, denn immer häufiger gelangt entsprechendes<br />
Material in die Säle. Was das großformatige<br />
IMAX-Kino bereits seit Langem anbietet,<br />
wird nun auch auf viele Kinofilme portiert. Bis<br />
dato sind es vor allem Animationsfilme, die mit<br />
speziell aufbereiteter Optik aufwarten können<br />
und den Zuschauer in neue Dimensionen entführen.<br />
Nach und nach rüsten die Kinoketten auf<br />
NEUE BLU-RAY-PLAYER UND -ANLAGEN<br />
IFA 2009: Von Blau geprägt<br />
Das High-Definition-Format Blu-ray ist längst ein<br />
ständiges Thema der Unterhaltungselektronik<br />
geworden. Auch dieses Jahr konnte die Präsenz<br />
entsprechender Geräte und Software das Bild<br />
der IFA vielleicht nicht dominieren, aber sehr<br />
wohl mitbestimmen. Inzwischen sind die Ausstattungslisten<br />
aus technischer Sicht im Großen<br />
und Ganzen auf einem Niveau angelangt und<br />
die Hersteller können ihren neuen Playern oder<br />
Komplettsets vor allem durch besondere Designs<br />
oder Zusatzfeatures Individualität verleihen.<br />
Einige Firmen kündigten bereits neue Modelle<br />
zur IFA an. LG veöffentlicht den BD390, der<br />
im Gegensatz zum von uns bereits getesteten<br />
BD370 über einen zusätzlichen 7.1-Ausgang verfügt<br />
und mithilfe eines verbauten WLAN-Moduls<br />
(n-draft) kabellos mit dem Internet kommunizieren<br />
kann. So surft man bequem durch das Youtube-Portal<br />
oder nutzt Medienformate, die vom PC<br />
gestreamt werden.<br />
Auch Onkyo schickt sein neues Wiedergabegerät,<br />
den DV-BD507, ins Rennen. Das Bildsignal<br />
kann der Player parallel über den Komponentenund<br />
HDMI-Anschluss ausgeben, ferner wird das<br />
Produkt die Justierung einiger Bildparameter<br />
erlauben. Über den integrierten SD-Karten-Slot<br />
können zudem u. a. AVCHD-Dateien wiedergegeben<br />
werden. Philips präsentiert einen passenden<br />
Blu-ray-Player für seinen Cinema-21 : 9-<strong>LCD</strong>, der<br />
durch sein Cinemascope-Format in 56 Zoll besticht.<br />
Der Spieler wurde extra für den breiten<br />
<strong>LCD</strong>-<strong>TV</strong> entwickelt und ermöglicht es, die Untertitel<br />
aus den schwarzen Balken zu verbannen und<br />
gut sichtbar im eigentlichen Bild zu platzieren.<br />
So können 21 : 9-Filme optimal auf dem bisher<br />
einzigartigen Fernseher genossen werden,<br />
ohne dass gegebenenfalls notwendige Untertitelinformationen<br />
aufgrund des außergewöhnlichen<br />
Fernsehformats abgeschnitten werden.<br />
und tätigen große Investitionen, um die eigenen<br />
Räumlichkeiten für 3-D zu rüsten. Doch auch der<br />
Heimanwender darf bereits von Abenteuern in<br />
dritter Dimension und den eigenen vier Wänden<br />
träumen, denn spätestens Ende 2010 könnten<br />
erste Systeme auf dem Markt erhältlich sein.<br />
Sonys Deputy Senior Manager, Yoshinami Takahashi,<br />
äußerte sich zu dem Thema und stellte in<br />
Aussicht, dass bis Ende 2010 bereits 3-D-fähige<br />
Blu-ray-Systeme auf den Markt kommen könnten.<br />
Voraussetzung dafür sei ein gemeinsamer Standard,<br />
den Takahashi aber kurz vor der Vollendung<br />
sieht. Bereits auf der IFA 2009 sind Präsentationen<br />
von in Entwicklung befindlichen 3-D-Geräten<br />
für das Heimkino zu erwarten. FK<br />
Aus preislicher Sicht ist zwar noch ein leichter<br />
Abwärtstrend zu erwarten, unter 200 Euro unverbindliche<br />
Preisempfehlung werden vorerst aber<br />
wohl nur vereinzelte Modelle rutschen. Weitere<br />
Hersteller, wie Sony und Samsung, hielten sich<br />
bis zum Redaktionsschluss noch bedeckt.<br />
Neben klassischen Stand-alone-Playern waren<br />
auch Komplettsets stärker vertreten denn je. Sony<br />
kündigte pünktlich zur IFA fünf neue Anlagen<br />
an. Zusätzlich zu dem von uns in dieser Ausgabe<br />
getesteten HTP-BD36SF wird es noch eine Version<br />
mit kompakteren Boxen geben. Außerdem werden<br />
zwei neue 2.1-Sets sowie das BDV-E300 und<br />
BDV-E800W das Portfolio erweitern. Bei diesen<br />
Modellen handelt es sich um klassische Komplettanlagen,<br />
in denen die gesamte Audio- und<br />
Videotechnik in einem Gerät integriert ist. Die<br />
kompaktere Version, das E800W, bringt kleinere<br />
Lautsprecher mit sich, die kabellos betrieben<br />
werden können. Die Preise reichen von 600 bis<br />
1 200 Euro. Auch bei Philips sind Komplettanlagen<br />
ein Thema. Der niederländische Hersteller wird<br />
ein 5.1-Set namens HTS7520 veröffentlichen, das<br />
durch gebürstetes Aluminium und Glaselemente<br />
bestechen soll. Dass ein Retrotrend zurück zu<br />
weniger Lautsprechern auch hier Bedeutung hat,<br />
zeigt das HTS7200. Dieses kommt mit einem<br />
2.1-System daher und verspricht ebenfalls einen<br />
aufwendigen Materialienmix. FK<br />
Bilder: Onkyo, Harman/Kardon, Sony<br />
12<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
LESERWAHL<br />
aktuelles<br />
GEWINNER DES LESERVOTINGS 4/2009!<br />
IGITAL <strong>TESTED</strong><br />
www.digital-tested.de<br />
LESERWAHL 4.2009<br />
Panasonic TX-P42V10E<br />
Plasma siegt<br />
Panasonics TX-P42V10 gewann die Leserwahl der Ausgabe 4/2009. Wir<br />
gratulierten Panasonic und sprachen mit Armando Romagnolo, General<br />
Manager Produktmarketing <strong>TV</strong>, über das Siegerprodukt.<br />
1. Platz<br />
Was macht das Produkt aus Ihrer Sicht zum Publikumsliebling?<br />
Die ausgewogene Balance zwischen Bildqualität, Funktionsvielfalt<br />
und aktueller Technologie sowie das sehr<br />
gute Preis- und Leistungsverhältnis machen den P42V10<br />
zur ersten Wahl unter den Plasmageräten.<br />
Wir haben zu Ihrem Fernseher getitelt: „Plasma in Perfektion“.<br />
Geht es noch besser?<br />
Das hohe Niveau, das Panasonic mit der V10-Serie<br />
erreicht hat, ist natürlich schwer zu übertreffen. Dennoch<br />
versuchen wir, die Fernseher in Zukunft noch<br />
funktionaler und energieeffizienter zu gestalten. Mit<br />
dem Z1 zeigt Panasonic bereits heute, was möglich ist:<br />
Das Flaggschiff der neuen NeoPDP-Plasma-Serie ist ein<br />
Premium-<strong>TV</strong>-Gerät mit Wireless HD, einer extrem flachen<br />
Bautiefe von 2,47 Zentimetern und ausgerüstet mit allen<br />
technischen Innovationen, die Panasonic derzeit zu<br />
bieten hat.<br />
Der TX-P42V10 verfügt über Viera Cast. Wie wichtig ist<br />
Panasonic-Kunden die Anbindung ans Internet auf dem<br />
Fernseher?<br />
Viele Kunden haben den Mehrwert dieser modernen<br />
Art des „Videotextes“ bereits erkannt. Künftig werden<br />
sicherlich immer mehr Internetinhalte aus dem Fernseher<br />
kommen. Was bislang PC-Nutzern vorbehalten war,<br />
eröffnet sich nun dem Fernsehpublikum. Mit Viera Cast<br />
hat Panasonic dieses Jahr einen Dienst eingeführt, mit<br />
dem attraktive Internetinhalte auf dem Viera-Flachbildfernseher<br />
abgerufen werden können. Unser hoher Anspruch<br />
hinter Viera Cast ist dabei, dass wir den Nutzern<br />
nicht nur Inhalte von attraktiven Kooperationspartnern<br />
anbieten können, sondern auch,<br />
dass der Zugriff besonders einfach<br />
und intuitiv ist. Mit der Fernbedienung<br />
navigiert man über wenige<br />
Tastenschritte kinderleicht durch<br />
das vielseitige Onlineangebot, und<br />
das ohne eine zusätzliche Tastatur<br />
oder Maus. Zudem ist es uns sehr<br />
wichtig, dass die Inhalte schnell<br />
abgerufen werden können, die Applikation<br />
ohne Abstürze läuft und<br />
die Bildqualität ansprechend ist.<br />
Weshalb spendierten Sie dem <strong>TV</strong><br />
einen THX-Modus?<br />
Das liegt am hohen Anspruch von Panasonic, das beste<br />
Heimkinoerlebnis zu schaffen. Der THX-Modus ist<br />
Resultat der Auszeichnung der V10-Serie durch die<br />
renommierte THX Ltd. Auf diese Weise sieht der Endverbraucher<br />
den Film, wie der Regisseur ihn „geplant“ hat.<br />
Das THX-Gütesiegel wird Flachbildfernsehern verliehen,<br />
die höchsten Ansprüchen gerecht werden und sich durch<br />
exzellente Auflösung, Farbwiedergabe, Schwarzwerte<br />
und Kontrast perfekt für die Wiedergabe in HD und SD<br />
von Kinofilmen eignen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
A. Romagnolo,<br />
Panasonic Germany<br />
OPTIMALE BILDEINSTELLUNGEN<br />
Allgemein<br />
Bildmodus<br />
THX oder normal<br />
Kontrast 45<br />
Helligkeit 0<br />
Bildschärfe<br />
6 (HD), 5 (SD)<br />
Farbe 45<br />
Farbton<br />
Warm<br />
Colour Management Aus<br />
Digital Cinema Colour Aus<br />
Eco-Mode<br />
Je nach Wunsch<br />
P-Nr<br />
Aus<br />
Weißabgleich<br />
Weißabgleich Rot/Blau +9/+6<br />
Grauabgleich Rot/Blau 0/0<br />
Gamma 2,5<br />
Andere Einstellungen<br />
Intelligent Frame Correction<br />
Je nach Wunsch<br />
Energiesparmodus Ein<br />
Overscan<br />
Aus (HD)<br />
*<strong>Test</strong> des TX-P42V10 in der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 04.2009<br />
Anzeige<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
13
aktuelles<br />
XXXX<br />
Kolumne<br />
Der Sommerurlaub ist vorbei, die<br />
Eindrücke sind stark. Die Vereinigten<br />
Staaten von Amerika sind<br />
schon immer ein favorisiertes Reiseziel,<br />
nicht nur weil die unendlichen<br />
Weiten und die Vielfalt des<br />
Westens der USA faszinieren, auch<br />
für Technikbegeisterte zeigen sich<br />
immer wieder viele Trends und Entwicklungen,<br />
die im teils rückständig<br />
wirkenden Deutschland noch<br />
nicht ausgeprägt sind.<br />
War es beim letzten Urlaub anno<br />
2006 die frisch gestartete HD DVD,<br />
so beeindruckte dieses Mal die<br />
im Vergleich zu deutschen Läden<br />
übermächtige Präsenz der Blu-ray.<br />
Hunderte Titel begrüßen den kaufwilligen<br />
Verbraucher, und das zu<br />
fairen Preisen und tollen Angeboten<br />
ab 10 Dollar – Preise, von denen<br />
man hierzulande nur träumen<br />
kann. Vom Shopping völlig erledigt,<br />
erwartet den Urlauber im Hotel<br />
dann die nächste ungewöhnliche<br />
Erscheinung. Nach dem Anschalten<br />
des flachen Großbildfernsehers erfreut<br />
ein ungeahnt scharfes Bild die<br />
noch ungläubigen, von SD geplagten<br />
Augen des Touristen. Selbst ein<br />
verzweifeltes Herumzappen ändert<br />
nichts, denn nahezu jede große<br />
<strong>TV</strong>-Anstalt strahlt ihr Programm<br />
im hochauflösenden Format aus.<br />
Nachrichtensprecher wirken natürlicher<br />
denn je und jede noch so<br />
dramatische Meldung der nächsten<br />
fatalen Verfolgungsjagd erscheint<br />
real und erdrückend.<br />
Zurück in Deutschland gibt es aber<br />
auch Grund zur Freude. Was in den<br />
USA schon längst Alltag ist – selbst<br />
analoge Übertragungswege sind<br />
dort bereits im Geschichtsbuch<br />
verzeichnet – soll nun auch hierzulande<br />
langsam in Fahrt kommen.<br />
Die Riesen ARD und ZDF testen die<br />
technische Revolution und senden<br />
ein Sportgroßereignis in High Definition.<br />
Ab Frühjahr 2010 gibt es nun<br />
also auch den „Schon GEZahlt?“-<br />
Werbespot in knackscharfen Lettern<br />
zu bestaunen, zumindest Anfang<br />
2010, wenn der Regelbetrieb<br />
starten soll – leider nur in Fast-HD<br />
720p. Doch der nächste Urlaub<br />
kommt bestimmt und man fragt<br />
sich, mit welchem Trend der deutsche<br />
Tourist dann konfrontiert wird.<br />
Vielleicht 3-D? FK<br />
ARD UND ZDF PROBEN DEN HD-BETRIEB<br />
HD<strong>TV</strong>-<strong>Test</strong>läufe haben begonnen<br />
Lange haben sich die öffentlich-rechtlichen<br />
Sender bitten lassen, die HD<strong>TV</strong>-Entwicklung in<br />
Deutschland mit voranzutreiben. Beirren ließen<br />
haben sich ARD und ZDF allerdings nie. Ein vorgezogener<br />
Start des Regelbetriebs stand nie zur<br />
Diskussion. Wie angekündigt starteten beide<br />
Sender zur Leichtathletik-WM in Berlin ihren<br />
ersten großen <strong>Test</strong>lauf der Ausstrahlung hochauflösender<br />
Programminhalte. Pünktlich zum 15.<br />
August speiste auch Kabel Deutschland (KDG)<br />
die Sender in vielen Orten des ausgebauten<br />
Kabelnetzes ein, allerdings sollen erst bis Mitte<br />
Oktober alle Ausbaugebiete für den HD-Empfang<br />
vorbereitet sein. Kurz zuvor war ungewiss, ob<br />
Kunden von Deutschlands größtem Kabelnetzbetreiber<br />
überhaupt in den Genuss des HD-Showcases<br />
kommen würden, da sich KDG und die<br />
Öffentlich-Rechtlichen über die Aufwendungen<br />
uneinig waren. ARD und ZDF sehen die Kosten mit<br />
dem bestehenden Vertrag als abgedeckt an.<br />
Das ebenfalls über Satellit empfangbare Programm<br />
hatte das große Sportereignis zum als<br />
Schwerpunkt und demonstrierte die Vorzüge<br />
von High Definition, allerdings nur in 720p.<br />
Anders als bereits aktive HD-Sender, wie die<br />
Kanäle aus Skys Angebot, senden ARD und<br />
ZDF nämlich nur in der geringeren HD-Auflösung.<br />
So ist der sichtbare Vorteil gegenüber der<br />
Standardauflösung begrenzt. Die zahlreichen<br />
Sportübertragungen profitierten hingegen von<br />
FÜR DEN START DER NEUEN PLATTFORM IM SPÄTHERBST<br />
Erste HD-Plus-Receiver angekündigt<br />
Für den Spätherbst hat der Satellitenriese SES<br />
Astra ein neues <strong>TV</strong>-Angebot angekündigt. Die auf<br />
den Namen HD Plus hörende Plattform umfasst<br />
dabei nicht nur ein rein HD-orientiertes <strong>TV</strong>-Programm,<br />
sondern auch die technische Bereitstellung<br />
und Umsetzung für die Sender. Dies beinhaltet<br />
die Distribution von notwendigen Smartcards<br />
und Receivern. Mit dem Launch dieses Angebots<br />
wird auch die Mediengruppe RTL in die hochauflösende<br />
<strong>TV</strong>-Welt starten. Neben RTL HD gehört<br />
auch Vox HD von Anfang an zum Portfolio<br />
des vermutlich im November beginnenden Programmsortiments.<br />
Die Pro-Sieben-Familie gab Ende Juli bekannt,<br />
ab Januar 2010 ebenfalls dazuzustoßen und so<br />
wieder zu einem Regelbetrieb in HD zurückzukehren,<br />
der im Februar 2008 vorzeitig beendet<br />
wurde. Neben Pro Sieben werden dann auch Sat 1<br />
und Kabel Eins ihr Programm in hochauflösender<br />
der Vollbildübertragung mit 50 Bildern. Dadurch<br />
wird die notwendige Konvertierung in Fernsehern<br />
oder Receivern hinfällig, was zu einer optimalen<br />
Bewegungsschärfe führt. Zur IFA in Berlin lief<br />
dann der zweite Feldversuch, der in diesem Jahr<br />
zu Weihnachten durch einen dritten Showcase<br />
abgerundet werden soll. Der Regelbetrieb ist<br />
für Februar 2010 geplant und wird dann für den<br />
gesamten <strong>TV</strong>-Markt hoffentlich eine spürbare<br />
Weiterentwicklung in Bezug auf High Definition<br />
bedeuten, welche die Industrie und Interessenvertreter<br />
bereits lange gefordert hatten.<br />
Vor allem viele Unterhaltungselektronik-Hersteller<br />
sehen die Verbreitung von frei empfangbaren<br />
HD-Inhalten und entsprechenden Geräten erst<br />
durch die Präsenz der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten<br />
als massentaugliches Instrument.<br />
So hatte beispielsweise der bei HD-Fernsehern<br />
und Blu-ray-Playern sehr aktive Hersteller Panasonic<br />
bereits 2008 einen Blu-ray-Rekorder<br />
präsentiert. Dieser wurde bis dato allerdings nur<br />
in England und Frankreich vorgestellt, da dort<br />
die Verfügbarkeit hochaufgelöster Inhalte öffentlich-rechtlicher<br />
Sender bereits deutlich weiter<br />
entwickelt ist, als auf dem deutschen Markt.<br />
Der längst überfällige Start von ARD und ZDF in<br />
das hochauflösende Fernsehzeitalter könnte also<br />
auch aus technischer Sicht den Stein endgültig<br />
ins Rollen bringen. 2010 wird jedenfalls ein wichtiges<br />
Jahr für die HD<strong>TV</strong>-Übertragung. FK<br />
Form über HD Plus übertragen. Zum Empfang<br />
sind spezielle HD-Plus-Receiver und -Smartcards<br />
notwendig. Bereits in den Haushalten verbreitete<br />
Geräte lassen sich jedoch zum Teil aufrüsten.<br />
Unter anderem haben Vantage, Humax und<br />
Technisat entsprechende Updates für einige ihrer<br />
Sat-Receiver angekündigt. Mit der Smartcard<br />
wird man das Angebot von HD Plus zunächst<br />
ein Jahr nutzen können. Danach fallen weitere<br />
Gebühren für eine neue Karte bzw. eine Verlängerung<br />
an. Humax kündigte seinen ersten<br />
HD-Plus-Receiver iCord HD+ für den November<br />
an. Zum Start des Angebots werden auch erste<br />
Technotrend-Modelle wie der TT-select S845 HD+<br />
in den Läden stehen. Dass das kommende CI<br />
Plus Voraussetzung für HD Plus sein wird, wurde<br />
inzwischen dementiert. Der Kunde hat die Möglichkeit,<br />
auf verschiedene Lösungen auch für CI<br />
Plus – zurückzugreifen. FK<br />
Bilder: ARD, Humax, Technotrend, ZDF<br />
14 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
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17.08.2009 16:10:35 Uhr<br />
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aktuelles<br />
THEMA<br />
TECHNOLOGIEN VON MORGEN<br />
Ein Blick in die <strong>TV</strong>-Zukunft<br />
Das Erscheinungsbild moderner Fernsehgeräte hat sich in den letzten zehn Jahren deutlich verändert. Röhrenfernseher<br />
sind aus dem Alltag weitestgehend verbannt, doch das Rad der Entwicklung steht nicht still. Neuartige<br />
Entwicklungen versprechen für die kommenden Jahre noch mehr Vergnügen und mehr Realität im <strong>TV</strong>-Alltag.<br />
In den letzten Jahren hat sich die Qualität<br />
des Fernsehens immens verbessert. Was<br />
nicht unbedingt auf die Inhalte zu beziehen<br />
ist, gilt umso mehr für die visuelle Brillanz.<br />
Seit Erscheinen der flachen <strong>TV</strong>-Geräte hat sich<br />
der Begriff HD<strong>TV</strong> relativ schnell manifestiert<br />
und dürfte inzwischen in nahezu jedem Haushalt<br />
ein Begriff sein. High-Definition-Fernsehen<br />
ist erst durch eine erhöhte Auflösung der <strong>TV</strong>-Geräte<br />
ermöglicht worden, daher scheint es kaum<br />
verwunderlich, dass sich die Fernseher selbst<br />
mit immer neuen und noch besseren Techniken<br />
an die Spitze der rasanten Entwicklungsfahrt<br />
setzen.<br />
Full-HD, also die aktuell höchste Bildauflösung<br />
von 1 920 × 1 080 Pixeln, hat sich zumindest bei<br />
größeren Bilddiagonalen bereits seit einigen<br />
Modellreihen zum Standard gemausert, selbst<br />
kleinere Bildgrößen ab 32 Zoll kommen immer<br />
häufiger mit dieser Bildgewalt daher. <strong>LCD</strong>s<br />
und Plasmas gehören auch heute noch zu den<br />
bekanntesten Vertretern der flachen <strong>TV</strong>-Geräte,<br />
doch die Entwickler streben nach immer<br />
neuen Techniken, die qualitativ (nicht nur in<br />
Bezug auf das Bild, sondern auch auf einen<br />
ökologischeren Umgang) mit der aktuellen LED-<br />
Technologie gekrönt werden.<br />
Bei LED-<strong>LCD</strong>s kommen keine klassischen<br />
Leuchtstoffröhren als Hintergrundbeleuchtung<br />
zum Einsatz, sondern eine unterschiedlich<br />
große Anzahl an Leuchtdioden. Somit lässt sich<br />
das dargestellte Bild u. a. partiell beleuchten,<br />
zumindest bei der Local-Dimming-Technologie.<br />
LEDs erhöhen nicht nur die Bildqualität<br />
in Bezug auf Schwarzwert, Kontrast und Farbdarstellung.<br />
Es wird ebenfalls eine signifikant<br />
geringere Stromaufnahme erzielt, ein Faktor,<br />
der in Zukunft noch deutlich an Bedeutung<br />
gewinnen und durch neue Techniken optimiert<br />
werden wird.<br />
Das Ende der Fahnenstange ist mit LED-<strong>LCD</strong>s<br />
allerdings noch nicht erreicht. Für die Zukunft<br />
kündigen sich innovative Technologien an, die<br />
die Qualität quasi an ein natürliches Abbild der<br />
Realität anheben sollen. Außerdem wird der<br />
Faktor Unterhaltung stärkere Berücksichtigung<br />
finden.<br />
Ein Blick nach vorn<br />
Inzwischen sind aktuelle Flachbildfernseher<br />
nahezu an den Grenzen der maximal erzielbaren<br />
visuellen Qualität angelangt. Zumindest<br />
<strong>LCD</strong> und Plasma zeigen bei derzeitigen Modellen<br />
zwar noch geringe Verbesserungen, ein<br />
großer Sprung ist aber nicht mehr zu erwarten.<br />
Die Entwickler kitzeln das letzte Quäntchen<br />
durch optimierte Herstellungsverfahren, verbesserte<br />
Bauteile und immer aufwendigere<br />
Bildverarbeitungen zwar noch heraus, doch<br />
erst mit folgenden Techniken wird nochmals<br />
ein deutlich gesteigerter Vorsprung erkennbar<br />
werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist OLED. Die<br />
sogenannten Organic Light Emitting Diodes<br />
emittieren farbiges Licht und benötigen daher<br />
im Vergleich zu klassischen oder auch LED-<br />
<strong>LCD</strong>s keine separate Hintergrundbeleuchtung.<br />
Bilder: Panasonic, Philips<br />
16 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
THEMA<br />
aktuelles<br />
Die OLED-Technologie vereint viele Vorteile<br />
und wird in den Bereichen Kontrast, Schwarzdarstellung,<br />
Blickwinkelabhängigkeit sowie<br />
Bauweise neue Standards setzen.<br />
Sony demonstriert dies bereits mit dem 11 Zoll<br />
kleinen XEL-1, der die Qualitäten kommender<br />
OLED-Displays erahnen lässt. Vor allem typische<br />
<strong>LCD</strong>-Schwächen, wie die unzureichende<br />
Schwarzdarstellung, die mit LEDs bereits optimiert<br />
werden konnte, sowie die starke Blickwinkelabhängigkeit,<br />
wird mit OLEDs relativiert<br />
werden. Diese Technik ist bei vielen <strong>TV</strong>-Herstellern<br />
ein großes Thema, so haben Samsung und<br />
LG bereits entsprechende Pläne präsentiert,<br />
in den kommenden Jahren erste marktreife<br />
Displays vorzustellen. Doch auch OLEDs sind<br />
nicht ohne Nachteile, im Gegenteil. Die komplett<br />
neue Technologie bedarf aufwendigster<br />
Herstellungsprozesse, ist sehr empfindlich gegen<br />
äußere Einflüsse und hat noch mit zum Teil<br />
geringen Lebenszyklen zu kämpfen. Bilddiagonalen<br />
von bis zu 50 Zoll und mehr, an die sich<br />
die Konsumenten gerade gewöhnen, liegen<br />
zudem in weiter Ferne.<br />
In der nahen Zukunft wird der <strong>TV</strong>-Markt vor<br />
allem durch LED dominiert werden. Neben der<br />
Local-Dimming-Technologie kommt des Weiteren<br />
eine sogenannte Edge-LED-Technik zum<br />
Einsatz. Hier sitzen die LEDs an den Rändern<br />
des Displays, wodurch keine lokale Dimmung<br />
von LEDs möglich ist, aber z. B. eine flache<br />
Bauweise und ein reduzierter Stromverbrauch.<br />
Über kurz oder lang werden diese Varianten<br />
den <strong>LCD</strong>-Markt beherrschen, die höheren Kosten<br />
der LED-<strong>LCD</strong>s haben sich schon minimiert.<br />
ERST DIE TECHNIK, DANN DIE INHALTE<br />
Dioden können bereits in verschiedenen Größen<br />
und Formen hergestellt werden. Denkbar<br />
und technisch höchst interessant wäre ein<br />
Display, das auf eine <strong>LCD</strong>-Schicht verzichtet<br />
und ausschließlich aus LEDs besteht. Dazu<br />
müssten Dioden mit extrem kleiner Bauart<br />
realisiert werden, damit diese als Bildpunkte,<br />
bei Full-HD immerhin rund zwei Millionen, fungieren<br />
können. In naher Zeit wohl undenkbar,<br />
doch bei immer akkurateren Herstellungsweisen<br />
und minimierten Baugrößen vielleicht gar<br />
nicht so fiktiv.<br />
In die Tiefe geblickt<br />
Ein großes Thema abseits der eigentlichen<br />
Qualitätsverbesserung wird das Erleben von<br />
Inhalten sein. 3-D ist spätestens seit Erscheinen<br />
der 3-D-Kinofilme von Disney/Pixar ein<br />
ernst zu nehmendes Thema. Mit „Bolt“ wurde<br />
bereits eine Trendwende losgetreten und erst<br />
vor Kurzem präsentierte mit durch „Ice Age 3“<br />
das neue Erlebnis einem größeren Publikum.<br />
Während Dreidimensionalität bereits seit Längerem<br />
in IMAX-Kinos gezeigt wird, soll dieser<br />
Markt nun salonfähig werden. Und die Industrie<br />
plant einen schnellen Transfer ins heimische<br />
Kino. Panasonic zeigte auf der CES-Messe 2009<br />
schon einen 3-D-fähigen Plasma, der in Verbindung<br />
mit einem speziellen Blu-ray-Player und<br />
passendem Content sowie einer Shutter-Brille<br />
für neuartigen Filmgenuss sorgen soll. Dieses<br />
System wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch<br />
auf der diesjährigen IFA in Berlin präsentiert<br />
werden. Bereits 2010 soll die entsprechende<br />
Kombination einsatzbereit sein. Doch nicht nur<br />
Flachbildfernseher mit neuester Technik<br />
können noch so gute Qualitäten bieten, ohne<br />
passendes Bildmaterial sind die Vorzüge<br />
moderner Technologien kaum zu nutzen.<br />
Während es hochauflösende Geräte bereits<br />
seit vielen Jahren gibt, ließ HD-Content recht<br />
lange auf sich warten. Seit 2007 gibt es<br />
die Möglichkeit, hochwertiges HD-Material<br />
mittels Blu-ray anzuschauen. Die qualitativ<br />
beste Form von HD-Filmen reizt das Full-HD-<br />
Potenzial am besten aus, erfordert aber das<br />
Mieten oder Kaufen von Discs, was immer<br />
noch recht kostspielig ist. Zwar strahlten<br />
einige <strong>TV</strong>-Sender bereits frühzeitig Material<br />
in High Definition aus, doch kontinuierlich<br />
war dieser Prozess nicht. Inzwischen<br />
wächst das HD-Angebot im Fernsehbereich<br />
an, gerade im Pay-<strong>TV</strong> ist ein Wachstumsprozess<br />
unverkennbar. Zur Leichtathletik-<br />
WM begannen nun endlich auch ARD und<br />
ZDF mit HD-<strong>Test</strong>läufen. Mit dem Start der<br />
neuen HD-Plus-Plattform von Astra im Spätherbst<br />
wird sich das Angebot verbessern.<br />
Ab diesem Zeitpunkt wird u. a. RTL hochauflösendes<br />
Fernsehen anbieten. 2010 folgt<br />
dann der Pro-Sieben-Konzern. Außerdem<br />
hat Sky (ehemals Premiere) sein HD-Programm<br />
aufgestockt. Die komplett kostenlose<br />
Versorgung entsprechender Sender ist<br />
überschaubar, da HD – und das wird vorerst<br />
so bleiben – als gewisses Premiumprodukt<br />
behandelt wird.<br />
Weitere Optionen, HD-Inhalte zu konsumieren,<br />
sind vor allem im Ausland und besonders<br />
in den USA bekannt. Dort kann das<br />
bereits weiter verbreitete Video-on-Demand<br />
genutzt werden, um Filme oder Serien direkt<br />
gegen eine Gebühr abzurufen. Einige Bluray-Player<br />
unterstützen dies auch schon<br />
und ein Start eines solchen Angebots ist<br />
hierzulande ebenfalls zu erwarten. Zwar<br />
gibt es bereits Onlinevideotheken mit Streaming-Material,<br />
allerdings ist HD dort oft<br />
noch ein Fremdwort. Ausnahmen sind hier<br />
z. B. das Xbox-360-Angebot von Microsoft<br />
und das iTunes-Sortiment von Apple. Die<br />
Vielfalt von hochauflösendem Content wird<br />
aber deutlich zunehmen.<br />
Armando Romagnolo, General<br />
Manager Produktmarketing<br />
<strong>TV</strong>, Panasonic<br />
Germany<br />
Auf der IFA werden die <strong>TV</strong>-Trends<br />
der Zukunft gezeigt – wie sehen<br />
diese aus?<br />
Die aktuellen Fernseher haben<br />
bereits ein sehr hohes Qualitätsniveau<br />
erreicht. Dennoch gibt es<br />
einige Bereiche, die weiter optimiert<br />
werden können: So ist davon<br />
auszugehen, dass das <strong>TV</strong>-Gerät<br />
der Zukunft noch funktionaler<br />
wird. Erweiterte Netzwerkfunktionen<br />
werden den Fernseher zur<br />
multimedialen Schaltzentrale<br />
eines Wohnzimmers machen. Die<br />
Geräte werden noch flacher und<br />
kompakter und die Energieeffizienz<br />
wird weiter verbessert werden.<br />
3-D-Inhalte kommen immer mehr ins Kino und dann auf die<br />
Blu-ray. Wann erscheint der 3-D-Fernseher in Serie?<br />
3-D ist sicherlich ein sehr spannendes Zukunftsthema.<br />
Diese Technologie wird das Kino- bzw. Heimkinoerlebnis<br />
neu definieren. Jedoch sind viele die Technik und den Standard<br />
betreffende Fragen derzeit noch nicht geklärt, sodass<br />
sich gegenwärtig noch keine genauen Aussagen treffen<br />
lassen. Man kann aber davon ausgehen, dass Ende 2010<br />
erste 3-D-Fernseher auf dem deutschen Markt erhältlich<br />
sein werden.<br />
OLED bietet ungeahnte Kontrastwerte. Wann wird die Technik<br />
bezahlbar?<br />
OLED-Bildschirme werden erst mittelfristig den Markt vom<br />
oberen Ende der Preisskala her durchdringen und sich<br />
deutlich oberhalb von <strong>LCD</strong> und Plasma positionieren. Aus<br />
unserer Sicht werden daher <strong>LCD</strong>- und insbesondere Plasmafernseher<br />
noch viele Jahre das Bild im Handel und in<br />
den Wohnzimmern bestimmen, bevor OLED überhaupt in<br />
Reichweite eines Massenmarktes gelangt.<br />
Engagieren Sie sich aktiv in der OLED-Technologie? Welche<br />
Fortschritte konnten im Bereich der blauen OLEDs hinsichtlich<br />
der Lebensdauer erzielt werden?<br />
Im Rahmen des Gemeinschaftsunternehmens IPS Alpha<br />
Technology ist Panasonic an OLED-Entwicklungen beteiligt.<br />
Wir haben damit die Weichen für die Zukunft gestellt. Die<br />
Entwicklung größerer Formate mit langer Lebensdauer und<br />
hoher Bildqualität erfordert noch Zeit. Auch im Bereich der<br />
blauen OLEDs sind noch nicht alle Hindernisse überwunden<br />
worden.<br />
Wie wichtig ist dem Nutzer beim Kauf eines Fernsehers der<br />
Stromverbrauch?<br />
Der Stromverbrauch ist ein sehr wichtiger Punkt beim Kauf<br />
eines Fernsehers, jedoch steht die Bildqualität immer noch<br />
ganz klar an erster Stelle. Geht es dem Betrachter in erster<br />
Linie um die Bildqualität und nimmt er den entsprechenden<br />
Energieaufwand in Kauf? Ist ihm gute Bildqualität ebenso<br />
wichtig wie ein gemäßigter Energieaufwand? Grundsätzlich<br />
muss man sagen, dass eine deutliche Reduzierung des<br />
Energieaufwands immer mit Kompromissen in der Bildqualität<br />
einhergeht. Von daher ist es als Hersteller enorm<br />
wichtig, eine gute Balance zwischen sehr anspruchsvoller<br />
Bilddarstellung und dem dafür notwendigen Energieaufwand<br />
zu finden.<br />
Apropos DSL: Wie viel Internet kommt künftig aus dem<br />
Fernseher?<br />
Was bislang PC-Nutzern vorbehalten war, eröffnet sich nun<br />
verstärkt dem Fernsehpublikum. Mit Viera Cast hat Panasonic<br />
dieses Jahr einen Dienst eingeführt, mit dem attraktive<br />
Internetinhalte auf dem Viera-Flachbildfernseher abgerufen<br />
werden können. Mit der Fernbedienung navigiert man über<br />
wenige Tastenschritte kinderleicht durch das vielseitige<br />
Onlineangebot, und das ohne eine zusätzliche Tastatur oder<br />
Maus. Zudem ist es uns sehr wichtig, dass die Inhalte schnell<br />
abgerufen werden können, die Applikation ohne Abstürze<br />
läuft und die Bildqualität ansprechend ist.<br />
Die <strong>TV</strong>-Standardgröße war bis vor einem Jahr noch 32 Zoll.<br />
Jetzt geht der Trend in Richtung 42 Zoll. Schauen wir immer<br />
größer fern?<br />
Ja, der Trend geht klar zu größeren Bildschirmdiagonalen.<br />
Die Gründe sind vielfältig: Kompaktere Bauweisen machen<br />
eine flexiblere Platzierung im Wohnzimmer möglich. Erschwingliche<br />
Preise regen zum Kauf an. Und die zunehmende<br />
Verbreitung von HD<strong>TV</strong>-Content sorgt für optimale Bildqualität<br />
– auch auf größeren Fernsehern.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
17
aktuelles<br />
THEMA<br />
Panasonic arbeitet an 3-D-Systemen. Während<br />
sich im Kino ein System durchzusetzen scheint,<br />
entwickeln die Hersteller im Home-Consumer-<br />
Bereich in verschiedene Richtungen. Auf der<br />
einen Seite setzt Panasonic Shutter-Brillen<br />
ein, auf der anderen Seite werden Geräte mit<br />
sogenannten Polfilterbrillen verwendet. Das<br />
Hauptproblem der 3-D-Thematik für den Heimgebrauch<br />
ist die Uneinigkeit in Bezug auf einen<br />
gemeinsamen Standard. Im Frühjahr 2009 gab<br />
die Blu-ray Disc Association bekannt, dass<br />
man eine Arbeitsgruppe zur Schaffung eines 3-<br />
D-Standards gegründet habe. Die Wege für diese<br />
Technik sind also prinzipiell offen und durch<br />
den neuen HDMI-Standard 1.4, der im Sommer<br />
spezifiziert wurde, sowie die dafür nötigen<br />
technischen Kapazitäten ebenfalls vorbereitet.<br />
Es wird sicherlich noch einige Jahre dauern, bis<br />
3-D für den Heimgebrauch ein großes Thema<br />
wird, doch der Kinotrend zeigt, dass sowohl<br />
die Filmfirmen als auch die Elektronikhersteller<br />
IFA 2009 - Die Zukunft hat begonnen<br />
Georg Wilde, Manager<br />
Media Relations,<br />
Philips Deutschland<br />
Auf der IFA werden die <strong>TV</strong>-Trends<br />
der Zukunft gezeigt – wie sehen<br />
diese aus?<br />
Die Entwicklung wird weiter voranschreiten<br />
und wir werden auch Verbesserungen<br />
bei der Bildqualität<br />
erwarten dürfen, allerdings in immer<br />
kleiner werdenden Schritten.<br />
Schließlich ist das Bild, gerade<br />
wenn man die neuen Geräte mit Direct-LED-Backlight<br />
sieht, schon extrem<br />
gut. Heimkinoliebhaber werden<br />
ein noch genauer passendes<br />
Angebot vorfinden. Technisch wird<br />
<strong>LCD</strong> mit LED-Backlight auf mittlere<br />
Sicht bestimmend bleiben.<br />
Panasonic wird seine 3-D-Lösung präsentieren, die der Hersteller bereits zur CES 2009 in Las Vegas vorstellte.<br />
Ein 103-Zoll-Plasma gepaart mit einem speziellen Blu-ray-Player gibt 3-D-Material mithilfe einer<br />
Shutter-Brille wieder. Das System soll 2010 marktreif sein. Bislang fehlt allerdings noch entsprechender<br />
Content und auch ein einheitliches 3-D-System ist noch nicht verabschiedet<br />
3-D-Inhalte kommen immer mehr ins Kino und dann auf die<br />
Blu-ray. Wann kommt der 3-D-Fernseher in Serie?<br />
Die Frage ist weniger, wann es den 3-D-Flat-<strong>TV</strong> in Serie gibt,<br />
sondern vielmehr, wann er am Markt erfolgreich sein kann.<br />
Das ist jedenfalls noch nicht im Jahr 2009.<br />
Ihr Kinoformat hat Fernsehgeschichte geschrieben. Setzen<br />
Sie das Format in weiteren <strong>TV</strong>-Größen um?<br />
Der Cinema 21:9 ist in seiner Zielgruppe ein großer Erfolg<br />
und wir sind zufrieden mit den Stückzahlen. Wir meinen,<br />
dass die Diagonale von 56 Zoll für die meisten Anwendungsbereiche<br />
ein guter Kompromiss ist. Im Moment sind keine<br />
anderen Größen in Planung.<br />
OLED bietet ungeahnte Kontrastwerte: Wann wird die Technik<br />
bezahlbar?<br />
OLED ist eine interessante Technologie, die eine Option für<br />
die Zukunft darstellt. Wir beobachten die Entwicklungen<br />
genau, sehen aber derzeit noch keinen Zeitpunkt für eine<br />
Marktfähigkeit auf breiter Basis.<br />
Sat-, Kabel- und DVB-T-Tuner werden in vielen Fernsehern<br />
bereits verbaut. Folgt auch noch der IP<strong>TV</strong>-Tuner?<br />
Mit Net-<strong>TV</strong> hat Philips eine Lösung in den Flat-<strong>TV</strong>s der<br />
8000er- und 9000er-Reihe integriert, die IP<strong>TV</strong>-Empfang<br />
erlaubt. Über die ZDF-Mediathek können Kunden verpasste<br />
Sendungen nachträglich betrachten. Alles kostenlos und ohne<br />
weitere Registrierung – nur ein Internetbreitbandzugang<br />
wird benötigt. Und die ZDF-Mediathek ist nur der Anfang.<br />
Weitere „Catch-up“-<strong>TV</strong>-Angebote werden folgen.<br />
Die <strong>TV</strong>-Standardgröße war bis vor einem Jahr noch 32 Zoll.<br />
Jetzt geht der Trend Richtung 42 Zoll. Schauen wir immer<br />
größer fern?<br />
In der Tat entwickelt sich 42 Zoll zum neuen Wohnzimmerstandard.<br />
Sicherlich werden viele Zuschauer ihre Wohnzimmer<br />
überprüfen, ob zukünftig nicht sogar noch mehr geht.<br />
Durch den geringeren Sitzabstand bei HD<strong>TV</strong> können die Diagonalen<br />
auch noch weiter wachsen. Allerdings dürften 47 Zoll<br />
für die meisten Wohnzimmer eine Obergrenze darstellen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
LG will mit dem LH9500 mit voller Kraft durchstarten und präsentiert einen Local-Dimming-Fernseher. Eine<br />
LED-Hintergrundbeleuchtung wird mit moderner 200-Hertz-Signalverarbeitung und einer flachen Bautiefe<br />
von gerade einmal zweieinhalb Zentimetern gepaart. Das 55-Zoll-Monstrum soll vergleichsweise faire 4<br />
000 Euro kosten und kann Bildsignale sogar drahtlos übertragen<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Metz, Panasonic,Philips, Samsung, Sharp, Sony<br />
18 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
THEMA<br />
aktuelles<br />
Philips bringt die neue Serie 9700 mit lokal dimmbarer<br />
LED-Beleuchtung. 224 unabhängig steuerbare<br />
LED-Segmente und 200 Hertz versprechen beste<br />
Bilder. Bei der Vorserie kamen 75 Prozent weniger<br />
Segmente zum Einsatz. Vor allem dem Detailverlust<br />
in dunklen Bereichen soll so vorgebeugt werden.<br />
Los geht es mit 40 Zoll ab 3 300 Euro<br />
In den USA kündigte Samsung die neue 8500-Serie<br />
an. Diese könnte zur IFA in Deutschland Premiere<br />
feiern. Die Modelle sollen vier Zentimeter<br />
flach sein und kommen mit Local-Dimming-Technik<br />
und echter 200-Hertz-Bildverarbeitung daher.<br />
Der Hersteller hat die meiste Erfahrung bei LED<br />
und dürfte mit bester Bildqualität auftrumpfen<br />
diesen Markt schnell und intensiv vorantreiben<br />
wollen. So sorgt die Kombination von HD<strong>TV</strong><br />
und 3-D neben größeren und schärferen Bildern<br />
für ein völlig neues Sehgefühl mit großem<br />
Unterhaltungsfaktor.<br />
Eine Frage der Größe<br />
Ein Trend wird sich auch in Zukunft fortsetzen:<br />
Immer größere Bilddiagonalen machen<br />
den Konsumenten aufmerksam. Dominierten<br />
lange Zeit 32-Zoll-Geräte den Markt, drängen<br />
nun immer größere Fernseher in das Blickfeld.<br />
Dabei ist auffällig, dass die <strong>TV</strong>s in ihrer Diagonale<br />
zwar wachsen, in der Tiefe aber eher<br />
abnehmen, da die Hersteller u. a. durch die<br />
LED-Technologie nun deutlich flachere Bauweisen<br />
realisieren können. Auch die gesunkenen<br />
Preise sind mitbestimmend bei den wachsenden<br />
Verkäufen ab 40 Zoll. Machten auf der<br />
letztjährigen IFA erste Hersteller mit Modellen<br />
mit wenigen Zentimetern Bautiefe auf sich auf-<br />
Frank Bolten,<br />
Geschäftsführer Sharp<br />
Deutschland<br />
Auf der IFA werden die <strong>TV</strong>-Trends<br />
der Zukunft gezeigt – wie sehen<br />
diese aus?<br />
Auch in Zukunft werden an erster<br />
Stelle Bildqualität und mit deutlich<br />
wachsender Bedeutung Eco-<br />
Eigenschaften eine wichtige Rolle<br />
spielen. Daher gehen wir davon<br />
aus, dass die Fernseher von morgen<br />
noch brillantere Bilder liefern<br />
und möglichst noch weniger Strom<br />
verbrauchen. Zudem wird auch das<br />
Thema Design eine tragende Rolle<br />
spielen. Bereits heute integrieren<br />
sich moderne <strong>TV</strong>s optimal ins heimische<br />
Wohnzimmer.<br />
Bei der LC-LH700-Serie setzt Sharp auf eine ungewöhnliche<br />
LED-Beleuchtung. Zwar ist diese – ähnlich<br />
wie bei Local Dimming – komplett hinter der<br />
<strong>LCD</strong>-Schicht angeordnet, doch lässt sie sich leider<br />
nicht partiell dimmen. Design und Verarbeitung<br />
wiederum sprechen für die neuen Modelle, die im<br />
Herbst veröffentlicht werden sollen<br />
Noch mal Metz: Der Traditionshersteller erleichtert<br />
mit dem mecaHome-Modul die heimische Automation.<br />
Zusammen mit der Firma Moeller lässt sich<br />
über viele Metz-Fernseher so alles im Haus kontrollieren,<br />
von Jalousien bis zur Klimaanlage. Auf diese<br />
Weise wird die Steuerung automatisierter Prozesse<br />
zum Kinderspiel<br />
Hier sehen Sie den bereits erhältlichen OLED-<strong>TV</strong><br />
von Sony. Der XEL-1 könnte auf der IFA 2009 einen<br />
großen Bruder bekommen. Es wird mit mindestens<br />
einem Modell um 20 Zoll gerechnet, das dadurch<br />
nicht nur praktikabler wird, sondern beste<br />
Bildqualität verspricht. Preislich dürfte das Gerät<br />
jedoch noch das Premiumsegment bedienen<br />
Neben neuen Fernsehern zeigt Philips die passende<br />
Wireless-Lösung. Der Sender kommuniziert<br />
drahtlos mit dem Empfänger und verspricht<br />
so praktische Installationsmöglichkeiten ohne<br />
Kabel. Damit knüpft der niederländische Hersteller<br />
an die bereits marktreife Panasonic-Lösung<br />
und die angekündigte LG-Variante an<br />
3-D-Inhalte kommen immer mehr ins Kino und auf die Bluray.<br />
Wann kommt der 3-D-Fernseher in Serie?<br />
Sobald die Mehrheit der deutschen Fernsehzuschauer HD<strong>TV</strong><br />
angenommen hat, können wir gerne über Technologien wie<br />
3-D sprechen. Lösungen dafür gibt es bereits, auch aus dem<br />
Hause Sharp. Heute fehlt es jedoch vorrangig an Content,<br />
um 3-D in den „<strong>TV</strong>-Massenmarkt“ einzuführen.<br />
OLED bietet ungeahnte Kontrastwerte. Wann wird die Technik<br />
bezahlbar?<br />
Hier ziehe ich gerne einen Vergleich mit <strong>LCD</strong>-<strong>TV</strong>s mit vollflächigem<br />
RGB-LED-Backlight. Diese Technologie bietet heute<br />
das beste Bild, das bei <strong>LCD</strong>-Fernsehern möglich ist. Sie ist<br />
jedoch extrem kompliziert in der Herstellung und liegt entsprechend<br />
preislich jenseits des Mainstreams. Im Moment<br />
bleibt abzuwarten, ob OLED wirklich so günstig hergestellt<br />
werden kann, dass es mit <strong>LCD</strong> gleichziehen und somit zur Alternative<br />
wird. Daran arbeiten unsere Entwickler in Japan.<br />
Wie flach und leicht wird ein Fernseher in zwei Jahren sein?<br />
Im Moment kommen wir zu der Erkenntnis, dass nach wie vor<br />
das beste Bild das Hauptkriterium beim Kauf eines <strong>TV</strong>s ist.<br />
Wenn dies auf Kosten eines flachen Designs verringert werden<br />
müsste, entscheidet sich Sharp heute für das bessere<br />
Bild. Der Zuschauer schaut ja auch nicht von der Seite, sondern<br />
in der Regel frontal vom Fernsehsessel seine Lieblingssendung.<br />
Auf der anderen Seite bringen neue Technologien<br />
Vorteile mit sich: So bestehen aktuelle <strong>LCD</strong>-<strong>TV</strong>s mit LED-Technik<br />
aus weniger Ausgangsmaterial und sind entsprechend<br />
leichter. Wir können also davon ausgehen, dass Fernseher<br />
noch flacher und leichter werden, sich wahrscheinlich sogar<br />
in Form von dünnen Folien zusammenrollen lassen.<br />
Die <strong>TV</strong>-Standardgröße war bis vor einem Jahr noch 32 Zoll.<br />
Jetzt geht der Trend Richtung 42 Zoll. Schauen wir immer<br />
größer fern?<br />
Im Juni 2009 und den Monaten davor war laut gfk 40/42 Zoll<br />
die am stärksten wachsende Größenklasse. Der Trend ist<br />
unverkennbar: Der Konsument gönnt sich mehr und mehr<br />
einen „großen <strong>LCD</strong>-<strong>TV</strong>“.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
19
aktuelles<br />
THEMA<br />
Martin Winkler,<br />
Marketing Director<br />
Sony Deutschland<br />
merksam, wird die <strong>TV</strong>-Landschaft nun bereits<br />
von zahlreichen flachen Modellen bevölkert.<br />
Vor allem im Premiumsegment sind flache<br />
Geräte nicht mehr wegzudenken. So können<br />
hochauflösende Bilder fast schon wie Wandgemälde<br />
präsentiert werden. Dass in der Zukunft<br />
mit noch flacheren Ausführungen zu rechnen<br />
ist, sagten schon Science-Fiction-Filme in den<br />
1980er Jahren voraus. Durch Technologien wie<br />
OLED oder extrem flache LEDs sind sogar folienähnliche<br />
Projektionsflächen nur noch eine<br />
Frage der Zeit, was der Integration in den eigenen<br />
Wohnraum völlig neue Türen öffnen wird.<br />
Und je größer die Bilddiagonale, desto mehr<br />
profitieren auch HD und 3-D in ihrer Wirkung.<br />
Früher oder später wird diese Entwicklung<br />
zu noch höher aufgelöstem Material führen,<br />
womit sich der Kreislauf weiterdreht und dem<br />
Verbraucher immer neue und spektakulärere<br />
Fernseherlebnisse präsentiert werden. 1<br />
Florian Kriegel<br />
3-D-Inhalte kommen immer mehr<br />
ins Kino und auf die Blu-ray. Wann<br />
kommt der 3-D-<strong>TV</strong> in Serie?<br />
Wir arbeiten bereits seit einiger<br />
Zeit an der 3-D Technologie, um sie<br />
in Zukunft in unseren Bravia Fernsehern<br />
zum Einsatz zu bringen. Auf<br />
der diesjährigen CES wurde bereits<br />
am Sony-Stand ein Prototyp vorgestellt.<br />
Eine Aussage, wann 3-D-<br />
Fernseher letztlich auf den Markt<br />
kommen und in Serie produziert<br />
werden, ist aus heutiger Sicht reine<br />
Spekulation.<br />
Sony hat bereits einen OLED-<strong>TV</strong><br />
veröffentlicht, wie interessant ist<br />
die Technik in Zukunft und wann wird sie bezahlbar?<br />
Selbstverständlich ist OLED für uns ein langfristiges Engagement.<br />
Nicht zuletzt auch deshalb, weil OLED-Displays abgesehen<br />
von der <strong>TV</strong>-Produktion auch bei anderen Produkten<br />
sinnvoll sein können. Grundsätzlich gilt: Je größer die Nachfrage,<br />
desto geringer die Produktionskosten. Somit sinken<br />
mit steigendem Interesse der Verbraucher auch die Preise.<br />
Weniger Kabel: Wireless HD ist bereits in Serie gegangen.<br />
Die kabellose Stromversorgung ist noch in der Pilotphase.<br />
Beschäftigen Sie sich bereits mit der Umsetzung?<br />
Je weniger Kabel der Nutzer mit seinem Fernseher verbinden<br />
muss, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er seinen<br />
<strong>LCD</strong>-<strong>TV</strong> auch an die Wand hängt. Mit unseren Bravia-Fernsehern,<br />
der EX1- und ZX1-Serie, haben wir die kabellose<br />
Übertragung von HD-Signalen möglich gemacht. Da scheint<br />
die kabellose Stromversorgung der nächste logische Schritt<br />
zu sein. Für uns ist dieses Thema daher sehr interessant.<br />
Die <strong>TV</strong>-Standardgröße war bis vor einem Jahr noch 32 Zoll.<br />
Jetzt geht der Trend Richtung 42 Zoll. Schauen wir immer<br />
größer fern?<br />
Der Trend geht eindeutig in Richtung 40 Zoll, auch wir beobachten<br />
das. Die Nutzer wollen immer größere Fernsehbilder<br />
genießen – gerade wenn das Zuspielen der Inhalte stimmt.<br />
Je größer die Verbreitung von Blu-ray-Playern, desto schneller<br />
steigt auch die Nachfrage nach größeren Bildschirmen.<br />
Wenn in Deutschland die Öffentlich-Rechtlichen und Privaten<br />
mit der Übertragung in HD starten, werden unserer Einschätzung<br />
nach die größeren Fernseher noch begehrter.<br />
Design oder Technik: Was will Ihr <strong>TV</strong>-Käufer haben?<br />
Bei Sony muss sich der <strong>TV</strong>-Käufer nicht entscheiden. Von<br />
uns erhält er optisch attraktive, mit moderner Technik ausgestattete<br />
Geräte. Wer dennoch den einen oder anderen<br />
Schwerpunkt hat, wird entweder bei unseren Design-Serien<br />
EX1 oder ZX1 sowie bei den technologischen High-End-Serien<br />
Z5 oder X45 fündig. Wir wollen für jeden Geschmack das<br />
perfekte Produkt bieten.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
<strong>TV</strong>-Technologien<br />
3-D | Marktstart Deutschland: 2010 | Preis: noch offen<br />
Das Thema Dreidimensionalität bei Filmen ist<br />
in Kinos schon länger präsent. Vor allem durch<br />
IMAX-Kinos, wo zum Teil spezielle Filmversionen<br />
und Dokumentationen mit 3-D-Effekt gezeigt<br />
werden, kamen Verbraucher mit dieser Form des<br />
Films in Berührung. Spätestens seit diesem Jahr<br />
erfährt 3-D einen großen Schub, da Kinos nun<br />
vermehrt auf entsprechende Systeme umrüsten<br />
und immer mehr Filme im dreidimensionalen<br />
Format erscheinen. Vor allem Animationsfilme<br />
können relativ unproblematisch in 3-D portiert<br />
werden. Dazu werden zwei unterschiedliche Bilder<br />
erzeugt, die mittels spezieller Polfilterbrille<br />
für das Auge so zusammengesetzt werden,<br />
dass ein Tiefeneffekt entsteht. In Bezug auf die<br />
Bildqualität und den erzielbaren klassischen<br />
3-D-Effekt ist das neue System einfachen Farbfilterbrillen<br />
deutlich überlegen. Filme können<br />
direkt im neuen Format gefilmt werden, müssen<br />
dann aber mit zwei Kameras oder speziellen<br />
Lösungen produziert werden. Gezielter lassen<br />
sich 3-D-Effekte jedoch durch eine aufwendige<br />
Nachbearbeitung erschaffen. Nachdem die Kinowelt<br />
sich für das innovative Filmerlebnis<br />
rüstet, scheint es die neue Technik auch zügig<br />
in die heimischen Gefilde zu schaffen. Mit<br />
ersten marktreifen 3-D-Fernsehern ist 2010 zu<br />
rechnen. Das Thema dürfte zudem in diesem<br />
Jahr einen Schwerpunkt im Bereich der Unterhaltungselektronik<br />
bilden. Einen gemeinsamen<br />
Standard gibt es jedoch noch nicht.<br />
OLED | Marktstart Deutschland: 2009 | Preis: ab 4 299 Euro<br />
LED | Marktstart Deutschland: 2006 | Preis: ab 1 299 Euro<br />
Light Emitting Diods (LEDs) finden in jedem<br />
Bereich des Lebens Einsatz. Ob als Statuslämpchen<br />
in allen erdenklichen Geräten oder<br />
als Bremsleuchten bei Autos – die langlebigen,<br />
Strom sparenden und auf Wunsch sehr hellen<br />
Dioden eignen sich für diverse Einsatzgebiete.<br />
Seit 2006 werden sie auch bei immer<br />
mehr Fernsehern eingesetzt. LEDs können in<br />
verschiedenen Formen und Größen hergestellt<br />
werden und sorgen wegen ihrer Effizienz und<br />
Leuchtkraft für die bislang besten Fernsehbilder<br />
bei <strong>LCD</strong>-<strong>TV</strong>s. LEDs ersetzen dabei nicht die <strong>LCD</strong>-<br />
Schicht, die das eigentliche Bild wiedergibt,<br />
sondern dienen ausschließlich als Beleuchtung.<br />
Die Organic Light Emitting Diodes, kurz OLEDs<br />
genannt, werden bereits seit einigen Jahren in<br />
der Unterhaltungselektronik, beispielsweise in<br />
Form von kleinen Handydisplays, eingesetzt.<br />
Der Vorteil dieser Technologie liegt darin, dass<br />
die organischen Dioden selbstständig Licht erzeugen<br />
können. Durch eine angelegte Spannung<br />
zwischen den Elektroden wird ein Stromfluss<br />
von der Kathode zur Anode ausgelöst. Dadurch<br />
entsteht das Licht, sodass OLEDs keine separate<br />
Hintergrundbeleuchtung benötigen. Die<br />
Modelle bieten dadurch nicht nur bauliche Vorteile,<br />
die sich theoretisch sogar in rollbare Formen<br />
umsetzen ließen, sondern erzeugen eine<br />
ungeahnt hohe Bildqualität. Höchste Kontrastwerte,<br />
tiefes Schwarz, ein perfekter Blickwinkel<br />
sowie eine sehr natürliche Farbdarstellung<br />
sprechen für die Technik. Der Herstellungsprozess<br />
ist durch den geringeren Materialaufwand<br />
theoretisch kostengünstig, momentan jedoch<br />
noch sehr teuer, da OLEDs u. a. sehr effizient<br />
versiegelt werden müssen, denn sie sind sehr<br />
anfällig gegen äußere Einflüsse wie Wasser und<br />
Sauerstoff. Dennoch setzen alle großen Hersteller<br />
auf diese Technologie.<br />
Sony präsentierte Anfang 2009 bereits ein serienreifes<br />
Modell, das aufgrund seiner geringen<br />
Bilddiagonale von gerade einmal elf Zoll und<br />
einem Preis von über 4 000 Euro jedoch eher<br />
eine Technikdemonstration darstellte. Es wird<br />
noch einige Jahre dauern, bis OLED-<strong>TV</strong>s in Größe<br />
und Preis massentauglich werden.<br />
Es gibt verschiedene Arten von LED-<strong>LCD</strong>s, wobei<br />
jene mit sogenanntem Local Dimming die technisch<br />
fortschrittlichsten sind. Dabei können die<br />
in Segmente eingeteilten LEDs partiell gedimmt<br />
werden, wodurch ein bislang unerreichter<br />
Schwarzwert bei <strong>LCD</strong>s erzielt wird. Bei Edge-<br />
LEDs sitzen die Dioden hingegen nur seitlich im<br />
Rahmen und haben als Vorteil geringere Maße<br />
des <strong>LCD</strong>s sowie reduzierte Stromverbräuche.<br />
Die Anzahl von LED-<strong>LCD</strong>s wird weiterhin stark<br />
steigen, die Modelle werden den <strong>LCD</strong>-Markt in<br />
den nächsten Jahren beherrschen – bis noch<br />
aufwendigere und teurere Techniken (wie OLED)<br />
die <strong>LCD</strong>s abzulösen vermögen.<br />
Bilder: Nvidia, Sony<br />
20<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
Innovativ, komfortabel, effizient<br />
Bereits zum zweiten Mal präsentieren sich vom 4. bis 9. September Marken der Consumer-Electronics- und<br />
der Elektrohausgeräte-Industrie gemeinsam auf dem Berliner Messegelände unter dem Funkturm. Während<br />
bei der Consumer-Electronics-Branche die Mediennutzung zu Hause und beim mobilen Einsatz im Mittelpunkt<br />
steht, kümmert sich die Hausgerätebranche um Komfort, Lifestyle, Gesundheit und Wellness.<br />
Von Ricardo Petzold<br />
Energieeffizienz, noch bessere Bildqualität,<br />
vor allem im Bereich der <strong>LCD</strong>-<br />
Fernseher, und immer schlankere Bauformen<br />
– diese Trendmarken bestimmen auch<br />
im IFA-Jahr 2009 die Weiterentwicklung in der<br />
<strong>TV</strong>-Technik. Dies natürlich auch im Hinblick<br />
auf die Einführung des hochauflösenden Fernsehens<br />
HD<strong>TV</strong> in Deutschland. Die LED-Hintergrundbeleuchtung<br />
von <strong>LCD</strong>-Bildschirmen, zur<br />
IFA 2008 eher noch ein Zukunftsthema, etabliert<br />
sich nun mit einer Vielzahl neuer Modelle.<br />
Die einzelnen LED-Lichtzellen lassen sich so<br />
ansteuern, dass sie den Helligkeitsvorgaben<br />
des Bildinhalts entsprechen. Auf diese Weise<br />
erzielen LED-<strong>LCD</strong>-Fernseher wesentlich höhere<br />
Kontraste und sparen zugleich Energie.<br />
Auch die Plasmabildschirme werden sich auf<br />
der IFA 2009 mit deutlich verringertem Energiebedarf<br />
präsentieren. Die Hersteller setzen<br />
damit ihren schon im Jahr 2008 eingeschlagenen<br />
Kurs konsequent fort. Die neuen Technologien<br />
erlauben ebenfalls immer schlankere<br />
Bauformen, so wird die IFA bereits Prototypen<br />
großer <strong>TV</strong>-Bildschirme zeigen, die nur noch<br />
eine Tiefe von neun Millimetern (etwa 1/3 Zoll)<br />
aufweisen. Der Trend geht deutlich in die Richtung<br />
der superflachen Geräte.<br />
Internet und die dritte Dimension<br />
Die Topmodelle unter den neuen Fernsehgeräten<br />
holen das Internet ins Wohnzimmer. Ob<br />
Videoclips von Youtube-Seiten, Diashows vom<br />
Online-Fotodienst Picasa, Wetterberichte, minutenaktuelle<br />
News, Sportergebnisse oder<br />
Börsenkurse: All diese Angebote gibt es jetzt<br />
zum Anklicken. Die Hersteller setzen dabei<br />
auf unterschiedliche Technologien, etwa auf<br />
standardisierte Browser oder auf spezielle<br />
Widgets. Der Zugriff auf Internetinhalte ist so<br />
einfach wie das Zappen durch Fernsehprogramme.<br />
Blu-ray Disc: Ein reifer Markt<br />
Die Blu-ray Disc präsentiert sich auf der IFA<br />
als rundum ausgereifte Medienplattform<br />
– mit etablierten Standards auf höchstem<br />
VERANSTALTUNGEN AUF DER IFA 2009<br />
Am Vorabend der diesjährigen IFA, am<br />
3. September 2009, findet das große<br />
IFA-Eröffnungskonzert statt. Dieses<br />
Jahr präsentiert die IFA Amy Macdonald live und<br />
exklusiv im Sommergarten. Mit Hits wie „This<br />
Is The Life“ wird sie die Stimmung zum Kochen<br />
bringen. Zu den weiteren Gästen der Eröffnung<br />
zählt unter anderem Annett Louisan. Die Veranstaltung<br />
beginnt um 18 Uhr im Sommergarten,<br />
Tickets sind im Vorverkauf sowie an der Abendkasse<br />
erhältlich.<br />
technischen Niveau, mit einer großen Auswahl<br />
an Filmen und anderen Medieninhalten,<br />
mit Onlineanbindung und einem vielfältigen<br />
Angebot an Abspielgeräten. Blu-ray-Player als<br />
Stand-alone-Komponenten gibt es jetzt in vielen<br />
Varianten und Bauformen – bis hin zu extrem<br />
flachen Designelementen. BD-Laufwerke<br />
gehören somit immer mehr zur Standardausstattung<br />
kompletter Heimkinosysteme.<br />
Drahtlos und komfortabel<br />
High-Definition-Bilder lassen sich jetzt drahtlos<br />
und unkomprimiert samt hochaufgelöstem<br />
Mehrkanalton an den Bildschirm übertragen,<br />
und zwar nach dem neuen Standard Wireless<br />
HD. Die Funkverbindung arbeitet mit extrem<br />
hohen Frequenzen von bis zu 60 Gigahertz und<br />
funktioniert auf kurze Distanzen bis 20 Meter<br />
sicher und problemlos. Wireless HD dürfte sich<br />
zur drahtlosen Ergänzung der HDMI-Verbindung<br />
entwickeln; erste Geräte mit eingebauten<br />
Sendern und Empfängern für Wireless HD gibt<br />
es auf der IFA 2009 zu sehen.<br />
Bilder: Messe Berlin GmbH<br />
Stefan Marquard & Friends am<br />
4. September 2009<br />
Stefan Marquards unkonventionelle Art hat<br />
dem Chefkoch mit Michelin- und Gault-Millau-<br />
Auszeichnung den Titel „Freibeuter der Küche“<br />
eingebracht. Mittlerweile ist er mit verschiedenen<br />
Formaten wie „Die Kochprofis“ oder<br />
„Restaurant sucht Chef“ Quotengarant im deutschen<br />
Fernsehen. Er selbst hat den Status<br />
eines Popstars und zählt zu den bekanntesten<br />
und beliebtesten Köchen Deutschlands. Jetzt<br />
geht er mit seinem Programm „Rock’n’Roll<br />
Barbecue“ auf Deutschland-Tournee. Am 4.<br />
September 2009 debütieren Stefan Marquard &<br />
Friends im IFA-Sommergarten in Berlin.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
21
IFA<br />
Spezial<br />
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Stilvoll vernetzt –<br />
Samsungs IFA-Innovationen<br />
Samsung setzt bei seinen drei IFA-Highlights, der LED <strong>TV</strong>-Serie B8090 sowie den beiden Blu-ray Heimkinoanlagen<br />
HT-BD8200 und HT-BD7255, auf ein abgestimmtes Design und zahlreiche Verbindungsmöglichkeiten<br />
– und behält dabei die Umwelt immer im Blick.<br />
Große Leistung zum kleinen Preis: Volles Blu-ray<br />
Entertainment und unterschiedlichste Anschlussmöglichkeiten<br />
mit der HT-BD1220<br />
Die HT-BD8200 bietet erstklassigen Heimkino-<br />
Sound und einzigartige Blu-ray Bildqualität in einer<br />
kompakten Designlösung<br />
Auf der wichtigsten Messe für Unterhaltungselektronik<br />
präsentiert<br />
Samsung auch in diesem Jahr Produktinnovationen,<br />
die sich optimal an den<br />
Bedürfnissen der Nutzer orientieren. Die LED<br />
<strong>TV</strong>-Serie B8090 und die zwei Blu-ray Heimkinoanlagen<br />
HT-BD8200 und HT-BD7255 bieten<br />
eine Vielzahl an Verbindungs- und Übertragungsmöglichkeiten,<br />
die den Alltag erleichtern<br />
und das Multimedia-Vergnügen noch spannender<br />
machen. Durch das geräteübergreifende<br />
zeitlos-elegante Designkonzept ergänzen<br />
sich die Geräte auch optisch perfekt. Zudem<br />
zeichnen sich Samsungs IFA-Highlights durch<br />
energieeffiziente Spitzentechnologien und ein<br />
naturschonendes Herstellungsverfahren aus.<br />
1<br />
Verglichen wurde das LED Modell UE40B7090 (2009) mit dem <strong>LCD</strong> Modell LE40A699<br />
(2008) mit colour bar und Dynamic contrast off.<br />
2<br />
Ein Unternehmen des VDE Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.<br />
Brillantes Bild: LED <strong>TV</strong> mit 200 Hz<br />
Die zukunftsweisende LED <strong>TV</strong>-Serie B8090<br />
erweckt Bilder durch das optimale Zusammenspiel<br />
von LED-Hintergrundbeleuchtung<br />
und echten 200 Hz Panels zum Leben. Mega-<br />
Kontraste und überragende<br />
Bildverarbeitung<br />
gerade bei rasanten<br />
Action- oder Sportszenen<br />
ermöglichen dem<br />
Zuschauer ein Fernseherlebnis<br />
mit gestochen<br />
scharfen Bildern ohne<br />
Flackern. Für noch mehr<br />
Entertainment-Vielfalt<br />
hat Samsung in seine<br />
neue <strong>TV</strong>-Spezies die<br />
innovativen Multimedia-Funktionen<br />
von<br />
Medi@2.0 integriert.<br />
Diese gewährleisten<br />
nahezu unbegrenzte Übertragungsmöglichkeiten<br />
von Videos, Musik und<br />
Bildern bei maximalem Bedienkomfort und<br />
holen per Knopfdruck sogar Internetdienste<br />
wie Yahoo, Twitter oder Youtube auf den <strong>TV</strong>.<br />
Umweltfreundlich – auch im Design<br />
Trotz der hervorragenden Bildqualität und<br />
der Multimedia-Vielfalt verbraucht die LED<br />
<strong>TV</strong>-Serie B8090 40 Prozent weniger Energie<br />
als ein Samsung <strong>LCD</strong> Modell von 2008 1 – das<br />
bestätigte das unabhängige VDE-Institut 2 in<br />
einem Stromvergleichstest. Umweltfreundlichkeit<br />
wird auch bei der Herstellung der gerade<br />
einmal 2,9 Zentimeter tiefen <strong>TV</strong>-Spezies großgeschrieben:<br />
Zum einen verzichtet Samsung<br />
vollständig auf die Verwendung von Quecksilber.<br />
Zum anderen entstehen beim naturschonenden<br />
Herstellungsverfahren im atemberaubenden<br />
Design Crystal <strong>TV</strong> keinerlei flüchtige<br />
organische Verbindungen (VOCs).<br />
Perfektes Heimkino-Entertainment<br />
Diesem einzigartigen Designkonzept Crystal<br />
<strong>TV</strong> hat Samsung auch seine zwei neuen<br />
Blu-ray Heimkinoanlagen HT-BD8200 und<br />
HT-BD7255 angepasst. Die HT-BD8200 – die<br />
weltweit erste Soundbar mit integriertem Bluray-Player<br />
und kabellosem Subwoofer – lässt<br />
sich sogar bequem unterhalb des Fernsehers<br />
an die Wand montieren. Doch nicht nur optisch<br />
harmonieren die beiden Anlagen perfekt mit<br />
dem LED <strong>TV</strong>: Über die BD-<br />
Wise-Funktion stimmen<br />
sich Heimkinosystem<br />
und Fernseher bei<br />
der Bildübertragung optimal aufeinander ab,<br />
um die beste Bildqualität zu garantieren.Als<br />
echte Kommunikationsprofis spielen beide<br />
Blu-ray Heimkinoanlagen Videos, Fotos und<br />
Musik von fast jeder Quelle in fast jedem<br />
Ton- und Bildformat ab – per PC-Streaming,<br />
HDMI, USB, Bluetooth oder sogar drahtlos<br />
über WLAN. Und der Lieblingssong vom iPod<br />
oder iPhone kann dank<br />
entsprechender Dockingstation<br />
ebenfalls im<br />
Handumdrehen über die<br />
Lautsprecher der Soundbar<br />
sowie über das 5.1-<br />
System der HT-BD7255<br />
erklingen. Für einen satten<br />
Sound sorgt dabei<br />
die Kelp-Cone-Technologie,<br />
die verglichen mit<br />
konventionellen Papierkegeleinheiten<br />
einen wesentlich<br />
reineren Klang<br />
liefert.<br />
Überragende Blu-ray<br />
Bildqualität, satter Mehrkanal-Sound<br />
und vielfältige<br />
Konnektivität – mit der HT-BD7255<br />
Bilder: Samsung, Stock.xchng<br />
22 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
Anzeige<br />
Metz Axio pro 32 FHD<strong>TV</strong> 100 CT:<br />
Die neue Leidenschaft<br />
für Technikverliebte<br />
Der Premium-Hersteller Metz hat sein <strong>LCD</strong>-Sortiment um eine neue Produktfamilie erweitert. Das erste Mitglied<br />
überzeugt mit edlem Design und vielen technischen Leckerbissen.<br />
Bilder: Metz<br />
Der neue Axio pro 32 FHD<strong>TV</strong> 100 CT<br />
bietet Detail-Fans ideale Voraussetzungen,<br />
um Fernsehen mit allen<br />
technischen Finessen zu genießen. Ob Full-<br />
HD-Auflösung, 100-Hertz-Technik oder hochauflösendes<br />
Fernsehen (HD<strong>TV</strong>) – das alles<br />
ist für den Axio pro kein Problem. Und auch<br />
optisch erregt der Axio pro Aufmerksamkeit.<br />
Seine klare Formensprache, veredelt mit einer<br />
hochwertigen Chromleiste, macht den Axio<br />
pro 32 FHD<strong>TV</strong> 100 CT zum Blickfang in jedem<br />
Wohnzimmer.<br />
Full-HD, HD<strong>TV</strong> und mecavisionHD+<br />
Bildtechnologie<br />
Beim Metz Axio pro 32 FHD<strong>TV</strong> 100 CT überzeugen<br />
Design und technische Perfektion<br />
gleichermaßen. Verschiedene hochwertige<br />
Technologien kommen zum Einsatz. Die Bildwiedergabe<br />
ist dank Full-HD-Bildschirmauflösung<br />
(1 920 × 1 080 Pixel) bestechend scharf.<br />
Integrierter HD<strong>TV</strong>-Empfang über Kabel (DVB-S2<br />
für Sat-Empfang kann nachgerüstet werden)<br />
sorgt für ein noch intensiveres <strong>TV</strong>-Erlebnis.<br />
100 Hertz und die Technologie mecavisionHD+<br />
zeigen sich in Bildern mit beeindruckender<br />
Schärfe und Brillanz und bilden Bewegungen<br />
fließend und präzise ab. Es entsteht ein Fernsehbild<br />
mit leuchtenden Farben, auffallend<br />
gutem Kontrast, bester Detailschärfe und brillanter<br />
Bildqualität – auch bei schwierigen<br />
Motiven, wie Laufschriften, diffizilen Mustern<br />
oder Farbkanten.<br />
Hervorragende Klangqualität<br />
Optisch durch eine edle Chromleiste separiert,<br />
beeindruckt das hochwertige Tonmodul des<br />
Axio pro 32 FHD<strong>TV</strong> 100 CT durch satten Klang<br />
und klare Sprachwiedergabe. Die saubere,<br />
rauschfreie Darstellung von Höhen und Tiefen<br />
sind das Verdienst des SRS WOW® Sound Systems.<br />
Der hochwertige Ton lässt sich entweder<br />
über das integrierte Audiosystem des Axio<br />
pro oder über Kopfhörer genießen. Aber auch<br />
Surround-Fans kommen voll auf ihre Kosten,<br />
indem sie den vom Fernseher mittels des digitalen<br />
Audioausgangs (optisch) bereitgestellten<br />
Mehrkanalton (z. B. 5.1 Dolby Digital) über den<br />
Decoder ihrer Anlage wiedergeben können.<br />
Vielseitig und zukunftssicher<br />
Zudem hält der Metz Axio pro 32 FHD<strong>TV</strong><br />
100 CT vielfältige digitale und analoge<br />
Schnittstellen bereit: Für beste digitale<br />
Bildqualität stehen drei HDMI-Buchsen<br />
zur Verfügung. Hinzu kommt eine DVI-<br />
I-Schnittstelle, welche es erlaubt,<br />
den Fernseher an einen Computer<br />
entweder analog oder digital anzuschließen.<br />
Darüber hinaus finden<br />
sich vielfältige Anschlussmöglichkeiten,<br />
die sich in der analogen<br />
Welt bewährt haben. Für die<br />
Sound- und Bildperipherie stehen<br />
YUV-Eingänge sowie drei EURO-AV-<br />
Buchsen zur Verfügung. Selbstverständlich<br />
wurden auch seitliche AV-<br />
Anschlüsse berücksichtigt, über die<br />
sich z. B. Camcorder oder Kopfhörer<br />
einstecken lassen.<br />
Die neue Metz-Serie präsentiert sich in modernem<br />
Design und einem in Chrom gefassten<br />
Bedienfeld. Der gläserne Standfuß<br />
bietet zudem optimale Stabilität<br />
Kinderleichte Bedienbarkeit dank<br />
Tri-Star-Menü<br />
Das mehrfach mit dem Plus X Award ausgezeichnete<br />
Metz-Bedienmenü macht die Steuerung<br />
der vielen technischen Highlights des<br />
Axio pro 32 FHD<strong>TV</strong> 100 CT kinderleicht. Die<br />
Struktur ist übersichtlich und in allen Funktionen<br />
intuitiv nutzbar. Einzigartig ist die<br />
Anpassung des Tri-Star-Menüs an unterschiedliche<br />
Bedürfnisse: In drei Stufen<br />
kann der Bedienumfang reduziert werden,<br />
je nachdem wie tief man in<br />
technische Details einsteigen<br />
oder ob man sich auf Basisfunktionen<br />
konzentrieren<br />
möchte.<br />
Bester Fachhandelsservice<br />
Wie alle Metz-<strong>LCD</strong>-Fernsehgeräte<br />
ist auch der neue Axio pro 32<br />
FHD<strong>TV</strong> 100 CT nur über<br />
den klassischen CE-<br />
Fachhandel erhältlich.<br />
So wird<br />
ein ausgezeichnetes<br />
Produkt von<br />
ebensolcher Beratung<br />
und entsprechendem<br />
Service begleitet.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
23
IFA<br />
Spezial<br />
TICKETPREISE<br />
Tickets für die IFA können Privat- und Fachbesucher unter anderem im Internet-Ticketshop der Messe<br />
bestellen. Folgende Preise gelten:<br />
Fachbesucher:<br />
Tageskarte (VVK) 30 Euro<br />
2-Tages-Ausweis (VVK) 43 Euro<br />
Privatbesucher:<br />
Tageskarte (VVK) 10 Euro<br />
Tageskarte (Tageskasse) 14 Euro<br />
Tageskarte ermäßigt (Tageskasse) 10 Euro<br />
(Studenten, Auszubildende, Wehrpflichtige,<br />
Zivildienstleistende, Schwerbehinderte;<br />
ein Nachweis ist erforderlich)<br />
Tickets für Schulklassen (VVK) 35 Euro<br />
(Bestellschluss 25. August)<br />
Schülerticket (Tageskasse) 5,50 Euro<br />
Happy-Hour-Tageskarte (Tageskasse; täglich<br />
ab 14 Uhr) 8 Euro<br />
Familienticket (Tageskasse) 29 Euro<br />
(max. zwei Erwachsene, drei Kinder; für Kinder<br />
bis sechs Jahre ist der Eintritt frei)<br />
Weitere Ticketchancen:<br />
Karten können auch per Fax oder E-Mail bestellt<br />
werden. Dies geschieht auf Rechnung und<br />
ab einem Bestellwert von 30 Euro. Es fällt eine<br />
Versandkostenpauschale von 4 Euro an.<br />
Fax: +49 (0)30 30 69 69 30<br />
E-Mail: kartenservice@messe-berlin.de<br />
Eintrittskarten werden darüber hinaus in den<br />
Reisezentren und Verkaufsstellen der Deutschen<br />
Bahn, der S-Bahn Berlin und der Berliner<br />
Verkehrsbetriebe sowie an der Vorverkaufskasse<br />
des Messegeländes angeboten. Für<br />
Fach- wie Privatbesucher genügt eine einzige<br />
Eintrittskarte, um Zutritt sowohl zur IFA als<br />
auch zur Home Appliances@IFA – der neu angegliederten<br />
Hausgerätemesse – zu erhalten.<br />
Bilder: Messe Berlin GmbH, Stock.xchng<br />
24 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
<strong>Test</strong>notizen<br />
Aktuelles aus dem <strong>Test</strong>labor<br />
Als kleine <strong>Vorschau</strong> auf unsere zahlreichen Gerätetests in dieser Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> haben wir auf<br />
dieser Seite interessante Beobachtungen und die wichtigsten Informationen zusammengefasst. Eine Übersicht<br />
aller getesteten Produkte finden Sie im Inhaltsverzeichnis.<br />
In unseren verlagseigenen <strong>Test</strong>laboren<br />
herrschte auch für diese Ausgabe wieder<br />
reger Betrieb. Neben Flachbild-<strong>TV</strong>s haben<br />
wir uns auch neue Blu-ray-Anlagen, aktuelle<br />
DVD-Rekorder und zahlreiche weitere Geräte<br />
angesehen.<br />
Kompakt und flach<br />
Zwar wird der <strong>Test</strong>alltag von großen <strong>LCD</strong>s<br />
und Plasmas beherrscht, im täglichen Leben<br />
finden aber vor allem noch kleinere Geräte<br />
ihren Einsatz. 82 Zentimeter in der Diagonale<br />
messende Modelle sind bereits für Wohnzimmer<br />
geeignet. Insgesamt haben wir uns sechs<br />
solchen Geräten zugewandt und diese auf Herz<br />
und Nieren geprüft. Dass aktuelle Funktionen,<br />
allen voran Netzwerk- und Internetfeatures,<br />
nicht nur großen Premiumausführungen vorbehalten<br />
sind, zeigen viele der Vertreter. Auch<br />
die Bildqualität kann bei den meisten von uns<br />
geprüften Produkten überzeugen.<br />
Komplett und hochauflösend<br />
Das Hauptaugenmerk vieler Hersteller richtet<br />
sich immer mehr auf einsteigerfreundliche<br />
Komplettsysteme. Dieses Mal haben wir zwei<br />
Sets von LG und Sony im <strong>Test</strong>labor untersucht.<br />
Während Ersteres ein klassisches System mit<br />
allen Features in einer Player-Receiver-Einheit<br />
verknüpft, geht Sony mit dem HTP-BD36SF<br />
einen ungewöhnlichen Weg und paart seinen<br />
aktuellen Spieler mit einem passenden AV-Receiver<br />
und dazugehörigen Lautsprechern. Beide<br />
Systeme zeigten im <strong>Test</strong> Vor- und Nachteile,<br />
letztere sind in erster Linie in der limitierten<br />
Leistung der Speaker zu suchen. Dennoch sind<br />
Komplettsets erstaunlich erwachsen sowie<br />
technisch konkurrenzfähig geworden und stellen<br />
für den Einsteiger so den optimalen Weg in<br />
die HD-Welt dar.<br />
HTPCs wohnzimmertauglich?<br />
Auch der Begriff „HTPC“ ist immer öfter im<br />
gleichen Atemzug mit Heimkino zu hören. Wir<br />
nahmen dieses Mal ein Komplettsystem genauer<br />
in Augenschein und prüften besonders<br />
die DVB-S-Unterstützung. Die Frage, ob ein<br />
HTPC einen klassischen Sat-Receiver völlig<br />
ersetzen kann, haben wir für uns beantwortet<br />
und sind aktuell der Ansicht, dass zu viele Defizite<br />
dagegen sprechen.<br />
LEDs halten nicht nur in <strong>TV</strong>s Einzug, auch erste,<br />
meist mobile Projektoren versprechen Vorteile<br />
durch die Diodentechnik. Dass diese aber<br />
noch nicht für den Gebrauch im heimischen<br />
Kino geeignet zu sein scheint, bestätigt Benqs<br />
überprüfter Joybee-Beamer, der uns im <strong>Test</strong><br />
enttäuschte. Preislich überzogen, können sie<br />
einem Vergleich zu klassischen <strong>LCD</strong>- oder DLP-<br />
Beamern noch lange nicht standhalten.<br />
Klangfokus<br />
Dem Thema Ton haben wir in dieser Ausgabe<br />
besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet. Neben<br />
aktuellen AV-Receivern, die für wenig Geld<br />
immer mehr Features beherbergen, haben wir<br />
uns auch einige Regallautsprecher genauer<br />
angeschaut. Sämtliche getesteten 5.1-Sets<br />
haben ihre Stärken, was auch an einem nur<br />
knappen Unterschied aller Probanden bei der<br />
Wertung ersichtlih wird. Doch wie lange wird<br />
das 5.1-Modell noch reichen? Zwar ist ein Retrotrend<br />
zu Stereo und simuliertem Raumklang<br />
unverkennbar, doch auch junge Technologien,<br />
wie neuartige Signalprozessoren für zusätzliche<br />
Höhenkanäle, werden von den aktuellen<br />
AVRs immer mehr unterstützt. Dass das Audiogenre<br />
von verschiedenen Philosophien stärker<br />
geprägt ist als jeder andere andere Bereich<br />
der Unterhaltungselektronikbranche, zeigen<br />
auch die getesteten sehr kompakten Surround-<br />
Lautsprecher von Bose. Hier wird Wert auf<br />
Benutzerfreundlichkeit und eine möglichst unscheinbare<br />
Installation gelegt. Doch nun wünschen<br />
wir wie immer viel Spaß beim Lesen und<br />
Stöbern durch den vielseitigen <strong>Test</strong>teil. 1<br />
SO TESTEN WIR<br />
Die uns zur Verfügung gestellten <strong>Test</strong>geräte<br />
werden von unseren Redakteuren auf Herz und<br />
Nieren geprüft. Neben den persönlichen Eindrücken,<br />
die wir im Laufe unserer Arbeit gewonnen<br />
haben, kann ein Großteil der Qualitäten durch<br />
spezielles Messequipment belegt werden. Die<br />
jeweiligen Modelle müssen sich unseren strengen<br />
<strong>Test</strong>protokollen stellen, denn nur so können<br />
wir auf Dauer eine faire Bewertung für alle<br />
Produkte sicherstellen.<br />
BEWERTUNGSSCHLÜSSEL<br />
100–95 %: Referenzklasse<br />
94–90 %: ausgezeichnet<br />
89–85 %: sehr gut<br />
84–70 %: gut<br />
69–55 %: befriedigend<br />
54–40 %: ausreichend<br />
39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
25
test<br />
VIDEO<br />
Familienbande<br />
Die kurzen Tage kommen in großen Schritten<br />
näher und das könnte man durchaus zum Anlass<br />
nehmen, sich endlich doch zur Anschaffung eines<br />
neuen Fernsehers zu entschließen. Wenn er nicht<br />
zu groß ausfallen, aber dennoch allen Anforderungen<br />
genügen soll, dann sind Sie bei unserem<br />
umfassenden Vergleichstest genau richtig.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Buena Vista, JVC, Panasonic, Philips, Samsung, Sony<br />
26<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
Die warme Jahreszeit neigt sich langsam<br />
dem Ende entgegen und zum<br />
Verdruss vieler hinterlässt das<br />
Sommerwetter auch dieses Jahr einen eher<br />
durchwachsenen Eindruck. Gleichermaßen<br />
unspektakulär verhielt es sich im bisherigen<br />
Jahresverlauf mit den Neuerungen aus der<br />
Unterhaltungsindustrie: Aufgrund der Finanzkrise<br />
und das damit einhergehend erstarkten<br />
Pessimismus hielten sich die Hersteller mit<br />
aufregenden Innovationen oder größeren Experimenten<br />
konsequent zurück. Nun steht<br />
die IFA vor der Tür und es mag sein, dass zumindest<br />
bei diesem größten Stelldichein der<br />
Unterhaltungselektronik doch noch der eine<br />
oder andere technische Leckerbissen auf uns<br />
wartet. Möglicherweise werden die Märkte<br />
im Herbst oder Winter auch noch von einigen<br />
neuen Technologien belebt.<br />
Ungeachtet der fühlbaren Stagnation bei den<br />
Innovationen in der Unterhaltungselektronik<br />
purzelten immerhin bei den bereits verankerten<br />
Technologien in diesem Sommer wieder<br />
kräftig die Preise. Besonders der mittlerweile<br />
riesige Markt für HD-fähige Flachbildschirme<br />
und Fernseher wartet pünktlich zum Kürzerwerden<br />
der Tage mit wirklich qualitätsstarken<br />
Produkten auf, die sich durch umfangreiche<br />
Ausstattung und sagenhaft günstige Preise<br />
auszeichnen.<br />
Wir haben uns für diese Ausgabe fünf aktuelle<br />
Markenmodelle der Gattung <strong>LCD</strong> mit<br />
32 Zoll Diagonale angeschaut – <strong>TV</strong>-Geräte<br />
also, die sich fraglos als Erstfernseher für die<br />
ganze Familie eignen und nicht unbedingt<br />
als Zweitgerät ins Schlaf- oder Kinderzimmer<br />
gestellt werden müssen. Als technologischer<br />
Wohnzimmermittelpunkt müssen unsere <strong>Test</strong>kandidaten<br />
natürlich allen Anforderungen des<br />
Alltags Genüge tun und gleichermaßen für<br />
den ungehinderten Start in die digitale Fernsehwelt<br />
wie auch zur Anzeige von DVDs und<br />
Blu-ray Discs geeignet sein. Dabei kommen<br />
unsere fünf Probanden bis auf eine Ausnahme<br />
allesamt mit Full-HD, CI-Plus-Unterstützung<br />
sowie erweiterten Multimedia-Funktionen daher<br />
und könnten somit grundsätzlich alle Anforderungen<br />
der nächsten Jahre erfüllen. Für<br />
unter 1 000 Euro waren solche Geräte bisher<br />
kaum zu bekommen.<br />
Erstmalig in dieser Ausgabe erhalten Sie am<br />
Ende des Vergleichstests übrigens nicht nur<br />
die übliche Bewertungsttabelle, sondern<br />
zusätzlich noch eine zusammenfassende<br />
Übersicht der wichtigsten Merkmale jedes<br />
Fernsehers in diesem <strong>Test</strong>. Und nun viel Spaß<br />
beim Lesen!<br />
HINWEIS<br />
Sämtliche Einstellungshilfen für die optimalen<br />
Bildeinstellungen aller fünf <strong>Test</strong>kandidaten<br />
finden Sie dieses Mal online unter<br />
www.digital-tested.de.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
27
test<br />
VIDEO<br />
PHILIPS 32PFL9604H<br />
Mit einem Straßenpreis von knapp 1 000 Euro<br />
bekommt man mit dem 32PFL9604H ein Full-<br />
HD-Gerät mit allen wünschenswerten Ausstattungsmerkmalen<br />
anderer Philips-Modelle.<br />
Das beinhaltet unter anderem die Ambilight-<br />
Spectra-Technologie, die für eine angenehme<br />
farbliche Illumination der Gehäuseumgebung<br />
sorgt, sowie den bei Philips bereits sehr gut<br />
umgesetzten Internetzugriff per Net-<strong>TV</strong>, das im<br />
Gegensatz zur Konkurrenz schon einen echten<br />
Browser integriert hat.<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2009<br />
gut<br />
Philips<br />
32PFL9604H<br />
TESTSIEGER<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
Viel Ausstattung<br />
In Verarbeitungsqualität und Ausstattung bewegt<br />
sich der 32-Zoll-<strong>LCD</strong> ebenfalls auf der<br />
Höhe der Zeit. Die Aluminiumverschalung sieht<br />
edel aus, die kleinen Boxen im Chassis zählen<br />
zu den besten, die man in dieser Preisklasse<br />
bekommen kann. Ein grober Schnitzer im Designkonzept<br />
ist uns dennoch aufgefallen: Der<br />
Lichtsensor am unteren Ende der Gehäusefront<br />
wird leider zu sehr durch die vorgelagerten Aluminiumschalen<br />
verdeckt. Dies führt besonders<br />
in Verbindung mit Deckenbeleuchtung dazu,<br />
dass die Bildhelligkeit oft nicht auf ein adäquates<br />
Niveau erhöht wird.<br />
Mit seinen fünf HDMI-Anschlüssen lässt sich der<br />
Philips wahrscheinlich selbst in voll ausgestattete<br />
Heimkinos ohne Kompromisse integrieren<br />
und überhaupt hat der Hersteller in puncto Anschlussvielfalt<br />
ganze Arbeit geleistet. So findet<br />
sich neben der Netzwerkbuchse ein USB-Eingang,<br />
über den Filme, Musik und Bilder zügig in<br />
fast allen üblichen Formaten eingespielt werden<br />
können. Dass wir Videos im WMV9- bzw. VC1-<br />
Format trotz anderslautender Angaben im Hand-<br />
Sauber verarbeitet und<br />
übersichtlich gestaltet<br />
kommt Philips' Fernbedienung<br />
daher, wichtige<br />
Tasten wie Stand-by-,<br />
Home- und OK-Button<br />
sind mittig angeordnet<br />
Ob die Player-Steuerung<br />
einen so zentralen Platz<br />
auf einer <strong>TV</strong>-Fernbedienung<br />
einnehmen sollte,<br />
ist fraglich, ansonsten<br />
bedient es sich gut<br />
Wieder ganz zentral<br />
liegt die Ambilight-<br />
Taste, mit welcher sich<br />
der eher mittelmäßige<br />
Kontrasteindruck mit<br />
dunklen Wohnzimmer<br />
deutlich aufpeppen lässt<br />
buch nicht zuspielen konnten, ist da eigentlich<br />
Makulatur. Mit DVB-C, DVB-T und CI Plus von SD<br />
bis HD bleiben auch bezüglich der Empfangswege<br />
kaum Wünsche offen, für den DVB-S2-<br />
Empfang sorgt ein optional erhältliches Modul.<br />
Der integrierte elektronische Programmführer<br />
(EPG) bereitete uns keine Probleme, lediglich eine<br />
Bild-in-Bild- bzw. Bild-in-EPG-Funktion sowie<br />
die Speisung aktiver DVB-T-Antennenhätten wir<br />
uns als kleine Extras gewünscht.<br />
Weich und scharf<br />
In Sachen Handling und Menüführung gibt es<br />
ebenfalls kaum Negatives zu berichten. Das<br />
durchaus vielseitige Bildschirmmenü wartet mit<br />
Logik und Übersichtlichkeit auf, allein die Reaktionsgeschwindigkeit<br />
des Menüs könnte höher<br />
sein. Eine gewisse Trägheit konnten wir ebenso<br />
bei den Netzwerkfunktionen feststellen. Die<br />
Net-<strong>TV</strong>-Funktion sowie der Zugriff auf Medien<br />
im Heimnetz können bei Philips zwar schon<br />
richtig überzeugen, doch dauert es einige Zeit,<br />
bis der Seitenaufbau abgeschlossen ist. Als kritikwürdig<br />
betrachten wir außerdem das Fehlen<br />
eines gedruckten Handbuchs. Stattdessen gibt<br />
es im Menü eine integrierte Anleitung und die<br />
Möglichkeit, das Handbuch als PDF aus dem<br />
Internet herunterzuladen.<br />
In Bezug auf die Bildqualität wartet schon die<br />
nächste Überraschung. Der Philips kommt mit<br />
großer Bildhelligkeit und sehr gut abgestimmten<br />
Grundwerten daher, was besonders für Einsteiger<br />
erfreulich ist. Die Farbwiedergabe des <strong>LCD</strong>s<br />
ist nahezu perfekt gelungen und der übliche<br />
Blauschimmer in dunklen Bildbereichen fällt<br />
vergleichsweise gering aus. Auffällig ist eher<br />
der mittelmäßige Schwarzwert des Panels.<br />
Stand- und Bewegtbilder gibt das kleine Modell<br />
dank 100-Hertz-Clear-<strong>LCD</strong>-Technik und Bildglättung<br />
wiederum in hervorragender Schärfe<br />
wieder. Allerdings störte uns im <strong>Test</strong>, dass die<br />
künstliche Nachbearbeitung selbst in der niedrigsten<br />
Stufe schon äußerst stark greift. Das<br />
bringt einerseits ein butterweiches Bild, das<br />
sich zwei Filmen völlig frei von 24p-Geruckel<br />
zeigt, auf der anderen Seite führt die starke<br />
Glättung jedoch zum vermehrten Auftreten von<br />
Artefakten bei bestimmten Szenen. Dass Philips<br />
trotzdem einen guten Job in der digitalen Nachbearbeitung<br />
macht, zeigt sich spätestens bei<br />
der Aufbereitung von <strong>TV</strong>- und DVD-Material,<br />
wobei Letzteres möglichst in Vollbildern zugespielt<br />
werden sollte. Sowohl beim Upscaling<br />
als auch De-Interlacing erlaubt sich der Philips<br />
kaum Patzer und zeigt sich dabei sogar äußerst<br />
leistungsfähig. Einzig bei der Rausch- und Klötzchenfilterung<br />
von qualitativ minderwertigen<br />
Quellen lässt der Fernseher etwas zu viel Milde<br />
walten. Sein Blickwinkel ist wiederum beachtlich,<br />
allerdings sollte sich der Bildschirm bei der<br />
Betrachtung direkt auf Augenhöhe befinden.<br />
TESTSIEGER<br />
PHILIPS 32PFL9604H<br />
Preis/Straßenpreis<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
beste Bewegungsschärfe im<br />
<strong>Test</strong><br />
gute Bildabstimmung und<br />
guter Blickwinkel<br />
gute Audiowiedergabe<br />
ERGEBNIS<br />
1 299 Euro/1 000 Euro<br />
Schwarzdarstellung könnte<br />
besser sein<br />
Lichtsensor schlecht<br />
platziert<br />
Einstellungen nur grob<br />
regelbar<br />
83 %<br />
Gut<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic, Philips<br />
28 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
PANASONIC TX-L32V10E<br />
Das Äußere des kompakten 32-Zoll-<strong>LCD</strong>s wirkt<br />
ähnlich überzeugend wie das Erscheinungsbild<br />
der hauseigenen Plasmamodelle. Die Bautiefe<br />
erscheint mit fünf Zentimetern (im Anschlussbereich<br />
etwas tiefer) angenehm schlank und<br />
vielfältige Anschlussmöglichkeiten deuten<br />
die pralle Ausstattung bereits an. So verfügt<br />
Panasonics <strong>LCD</strong> neben einem DVB-T- und digitalen<br />
Kabelempfänger über einen Satellitentuner.<br />
Die einfache Installation und gute Bedienbarkeit<br />
machen die integrierten Tuner zum<br />
vollwertigen Ersatz für externe Lösungen, den<br />
erweiterten Verschlüsselungsstandard CI Plus<br />
unterstützt Panasonic allerdings noch nicht. Ein<br />
wenig umständlich: Kabelnutzer sollten bei der<br />
Installation „Finnland“ statt „Deutschland“ angeben,<br />
um später den EPG aufrufen zu können.<br />
Den vierten HDMI-Eingang brachte Panasonic<br />
versteckt an der Rückseite an, hier hätten wir<br />
uns einen alternativen seitlichen Eingang gewünscht.<br />
Für den Multimedia-Genuss sorgt das<br />
Internetportal Viera Cast, das Sie nach der Einrichtung<br />
mit wenigen Tasten erreichen. Dort stehen<br />
Wetter-, Nachrichten-, Sport- und Unterhaltungsprogramme<br />
in Videoform zum kostenlosen<br />
Abruf bereit. Besonders empfehlenswert ist die<br />
Integration von Youtube und tagesschau.de.<br />
Im Netzwerk eingebunden unterstützt der Panasonic<br />
gängige Formate wie JPEG oder DivX,<br />
über eine SD-Karte zugespielt ebenfalls AV-<br />
CHD. Zusätzliche Sonderfunktionen wie eine<br />
Bild-in-Bild-Darstellung oder die separat justierbare<br />
Kopfhörerlautstärke runden die gute<br />
Ausstattung ab, lediglich in Bezug auf die Menügestaltung<br />
wünschen wir uns für die Zukunft<br />
einen etwas moderneren Look und mehr Justierungsmöglichkeiten.<br />
So verzichtet Panasonic<br />
beispielsweise auf einen manuellen Regler<br />
für die Hintergrundbeleuchtung und auch der<br />
Lichtsensor kann lediglich indirekt beeinflusst<br />
werden, was eine exakte manuelle Anpassung<br />
des Bildes an die Umgebungshelligkeit natürlich<br />
erschwert.<br />
Mehr als 100 Hertz<br />
Dass Panasonics TX-L32V10E technologisch<br />
mühelos mit den 200-Hertz-Konkurrenten mithalten<br />
kann, bestätigte sich nach wenigen Minuten<br />
in unserem <strong>Test</strong>: Die Bewegtbildschärfe<br />
ist unter Ausnutzung der Bildinterpolation Intelligent<br />
Frame Creation herausragend. Was<br />
bei <strong>TV</strong>-Übertragungen und Videoaufnahmen<br />
sehr gute Ergebnisse garantiert, ist während<br />
der Filmwiedergabe jedoch ein zweischneidiges<br />
Schwert: Die Nachbearbeitung sorgt für butterweiche<br />
Bewegungsabläufe, produziert aber<br />
Doppelkonturen und Artefakte. Somit raten<br />
wir Filmliebhabern, die Bewegungskorrektur<br />
24p Smooth Film auszuschalten. Im Gegensatz<br />
zum Vorgängermodell erlaubt Panasonic eine<br />
neutrale Graustufenoptimierung, lediglich in<br />
dunklen Bildbereichen ist ein Blauschimmer<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2009<br />
allgegenwärtig. In den Voreinstellungen zeigen<br />
sich Farben übersättigt und auch eine<br />
spätere Korrektur ist nur ein Kompromiss. So<br />
können Sie zwar die Intensität der kräftigen<br />
Farbtöne verringern, doch die Leuchtkraft der<br />
Primärfarben gerät damit aus dem Lot. Spätestens<br />
bei seitlicher Betrachtung des Bildes<br />
sticht der Panasonic jedoch aus der Masse<br />
heraus, denn sein Kontrasteindruck ist unter<br />
allen Blickwinkeln gut. Somit wirkt der Fernseher<br />
unter normalen Lichtbedingungen eher<br />
wie ein Plasma. Seine technologische Herkunft<br />
offenbart der <strong>LCD</strong> erst im dunklen Wohnzimmer,<br />
denn unter diesen Bedingungen erscheint die<br />
mäßige Schwarzdarstellung leicht störend. Der<br />
Lichtsensor dimmt die Bildhelligkeit auf Wunsch<br />
zwar herunter, doch die Brillanz lässt dann<br />
zu wünschen übrig. Durch den <strong>LCD</strong>-bedingten<br />
Blauschimmer im Schwarz kann das Bild hauptsächlich<br />
bei Zimmerbeleuchtung und Tageslicht<br />
überzeugen. Aufgrund der Funktionsweise des<br />
IPS-Alpha-Panels erreicht der Panasonic geringere<br />
Maximalhelligkeiten als vergleichbare<br />
<strong>LCD</strong>s, im Kinomodus nimmt die Leuchtkraft<br />
zusätzlich ab. Für helle Räume empfehlen wir<br />
deshalb den Normalmodus, der durch seine automatische<br />
Dimmung jedoch nicht vollkommen<br />
überzeugen kann. Je nach Bildinhalt senkt oder<br />
erhöht der Fernseher die Intensität der Hintergrundbeleuchtung,<br />
was im Zusammenspiel mit<br />
dem automatischen Lichtsensor am Ende einer<br />
Zufallseinstellung gleichkommt. Die Aufbereitung<br />
von normalen SD-Quellen gelingt fehlerfrei,<br />
weitreichende Einstellungsmöglichkeiten<br />
zur Aufwertung schwächeren Materials bietet<br />
der <strong>LCD</strong> allerdings nicht. Filmmaterial zeigt unruhige,<br />
flimmernde Konturen, sodass Sie DVDs<br />
über HDMI in 1 080p zuspielen sollten.<br />
PANASONIC TX-L32V10E<br />
Preis/Straßenpreis<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
volle HD-Tuner-Ausstattung mäßiger Klang<br />
einfach zu bedienen<br />
sehr gute Bewegungsschärfe<br />
ERGEBNIS<br />
Alles Multimedia: Die<br />
grüne Viera-Tools-Taste<br />
führt unter anderem ins<br />
Internet, ganz oben liegt<br />
außerdem eine Taste für<br />
den Zugriff auf Speicherkarten<br />
(SDHC)<br />
An der Haptik und Anordnung<br />
der Hauptbedienfelder<br />
gibt es bei<br />
die Panasonics Signalgeber<br />
nichts zu bemängeln<br />
Zur Steuerung zusätzlich<br />
angeschlossener Player<br />
und Rekorder dient das<br />
untere Tastenfeld<br />
1 299 Euro/900 Euro<br />
keine automatische Lautstärkekorrektur<br />
wenig Möglichkeiten zur<br />
Bildnachbearbeitung<br />
81 %<br />
Gut<br />
gut<br />
Panasonic<br />
TX-L32V10E<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
29
test<br />
VIDEO<br />
SONY KDL-32W5500<br />
Aufbau und Installation des 32W5500 verlaufen<br />
schnell und einfach, obwohl das knappe<br />
Handbuch bei der Bedienung des Fernsehers<br />
allgemein keine große Hilfe darstellt. Dafür integriert<br />
Sony seine Betriebsanleitung direkt ins<br />
Bildschirmmenü, sodass Geräteanschluss und<br />
Einstellungen direkt am Fernseher abgeklärt<br />
werden können. Besitzern einer Playstation 3<br />
dürfte das Bildschirmmenü übrigens sehr vertraut<br />
vorkommen, denn Sony benutzt auch bei<br />
diesem <strong>TV</strong>-Modell die bekannte Cross Media<br />
Bar (XMB) als Zentrale für sämtliche Einstellungen<br />
und Gerätefunktionen. Die Navigation<br />
erfolgt dank logisch strukturierter Menüpunkte<br />
sehr schnell und gezielt. Kritik gibt es nur im<br />
Detail, etwa dahingehend, dass das XMB-Menü<br />
für fast jede gewünschte Aktion aufgerufen und<br />
durchblättert werden muss, was der Übersicht<br />
in einigen Momenten wieder abträglich sein<br />
kann.<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2009<br />
gut<br />
Sony<br />
KDL-32W5500<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
Kleine Schnitzer<br />
Hinsichtlich der umfassend vorhandenen Anschlüsse<br />
gibt es nur wenig zu bemängeln. Fragwürdig<br />
erscheint uns lediglich die Platzierung<br />
der DLNA-Netzwerkschnittstelle in der – vorwiegend<br />
dynamisch genutzten – Seitenleiste des<br />
Fernsehers. Eine USB-Buchse für die Zuspielung<br />
von Multimedia-Formaten ist ebenfalls vorhanden,<br />
allerdings hält sich der 32W5500 hinsichtlich<br />
der Menge an unterstützten Formaten deutlich<br />
zurück. Neben MP3 und JPEG verarbeitet der<br />
32-Zoll-<strong>LCD</strong> lediglich proprietäre Formate wie<br />
AVCHD und Blu-ray-kompatible MPEG-2- bzw.<br />
MPEG-4-Dateien. Bescheiden zeigt sich Sonys<br />
Fernseher auch in seinen Onlinefunktionen.<br />
Relativ aufgeräumt und<br />
vergleichsweise logisch<br />
ist der Aufbau von Sonys<br />
Fernbedienung. Das<br />
sorgt zügig für Routine<br />
Große Tasten erleichtern<br />
die Bedienung<br />
beim Fernsehen, das<br />
Herzchen öffnet dabei<br />
übrigens die Favoriten-<br />
Senderliste<br />
Mit Appli Cast steht dem Besitzer ein einfacher<br />
Widget-Dienst mit überwiegend unspektakulären<br />
Funktionen wie Kalender, Uhr oder Sony-<br />
News zur Verfügung. Einziger nennenswerter<br />
Gimmick ist hier die Geotagging-Funktion, die<br />
im Falle einer Anzeige oder Diashow von GPSverorteten<br />
Fotos eine zoombare Weltkarte mit<br />
dem Aufnahmeort des jeweiligen Fotos anzeigt.<br />
Die Tuner-Ausstattung gibt sich wesentlich vielseitiger.<br />
DVB-T und DVB-C inklusive CI Plus bilden<br />
eine solide, vor allem aber zukunftstaugliche<br />
Basis. Ferner bietet die Empfangsqualität der<br />
Tuner keinerlei Anlass zur Kritik. Uns störte hier<br />
lediglich der Umstand, dass Sony keine vorsortierte<br />
Senderliste anbietet. Nach Abschluss des<br />
Suchvorgangs muss der Nutzer also entweder<br />
manuell ordnen oder eine Favoritenliste angelegen,<br />
die dann wiederum zügig über die etwas<br />
überladene Fernbedienung abgerufen werden<br />
kann. Der integrierte EPG bietet zur Fernsehplanung<br />
eine gute Übersichtlichkeit. Dass Sony<br />
beim Durchstöbern des Programmführers allerdings<br />
kein Fernsehbild einblendet, ist bedauerlich,<br />
zumal die sonstigen Bild-in-Bild-Funktionen<br />
des 32W5500 völlig ausgereift wirken.<br />
Schmaler Winkel<br />
Richtig glänzen kann Sonys kleiner <strong>LCD</strong> in der<br />
Anzeigequalität. Zunächst zeichnet sich das<br />
Bild durch hohe Kontraststärke und einen sehr<br />
guten Schwarzwert aus. Das ist jedoch nur so<br />
lange der Fall, wie man im rechten Winkel auf<br />
den Schirm schaut. Der Grund: Das Panel des<br />
<strong>LCD</strong>s ist leider sehr stark vom Blickwinkel abhängig.<br />
Die Farbabdeckung ist in der Grundeinstellung<br />
prinzipiell gut, lediglich die Blauanteile<br />
driften etwas zu stark ins Tiefblaue. Zu kühl<br />
wirkt auch die Farbtemperatur ab Werk. Hier<br />
lässt sich durch Feinjustierung gegensteuern,<br />
allerdings führt dies letztlich zu schwankenden<br />
Farbtemperaturen in dunkleren Bildbereichen.<br />
Der Schärfeeindruck bei Sonys 100-Hertz-<strong>LCD</strong><br />
ist hervorragend, ob grundlegend im Standbild<br />
oder per 100-Hertz-Technik im Bewegtbild. Gerade<br />
die Motionflow-Technologie des Herstellers<br />
bietet hier einen sehr guten Kompromiss zwischen<br />
natürlicher Bewegungsdarstellung und<br />
künstlicher Interpolation – jedenfalls zeigt sich<br />
Motionflow vergleichsweise frei von Artefakten<br />
Kinofilmen und <strong>TV</strong>-Bildern. Feine Abstufungen<br />
finden sich übrigens bei den meisten bildverbessernden<br />
Optionen wie Kontraststeigerung<br />
oder Rauschfilter, was uns an diesem Modell<br />
besonders gefällt.<br />
Präzision bietet Sony ebenfalls in der Verarbeitung<br />
von SD-Bildmaterial sowie DVDs. Zwar<br />
könnte die Halbbildglättung noch etwas besser<br />
gelingen, insgesamt macht hochskaliertes Videomaterial<br />
jedoch einen sehr guten Eindruck.<br />
Mit einem Straßenpreis von etwa 750 Euro kann<br />
der Sony äußerst günstig erworben werden,<br />
zumindest in Bezug auf die hier gebotene Bildqualität.<br />
Zudem ist der 32W5500 nach dem JVC<br />
der sparsamste <strong>LCD</strong> in unserem <strong>Test</strong>. Seine gute<br />
Ökobilanz brachte ihm sogar das Umweltsiegel<br />
der Europäischen Union ein.<br />
SONY KDL-32W5500<br />
Preis/Straßenpreis<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
sehr gutes Preis-Leistung<br />
ausgewogene Bilddarstellung<br />
Kabeltuner mit CI Plus<br />
ERGEBNIS<br />
1 099 Euro/750 Euro<br />
kaum Multimedia-<br />
Funktionen<br />
eingeschränkter<br />
Internetdienst<br />
eingeschränkter Blickwinkel<br />
80 %<br />
Gut<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sony<br />
30 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
Unser Tipp, wenn Sie wirklich<br />
ALLES über das digitale<br />
Fernsehen erfahren möchten:<br />
Jeden Monat neu am Kiosk<br />
und täglich aktuell unter www.digitalfernsehen.de
test<br />
VIDEO<br />
SAMSUNG LE32B679<br />
Die Installation des kleinen Samsung gelingt<br />
reibungslos, allerdings zeigt sich hier bereits,<br />
dass der LE32B679 nicht unbedingt zu den<br />
einsteigerfreundlichsten <strong>TV</strong>-Geräten gehört.<br />
Vor allem die überladene und dabei etwas<br />
unlogisch gestaltete Fernbedienung verhindert<br />
einen schnellen Start. Immerhin hilft das recht<br />
ausführliche Handbuch bei den ersten Schritten<br />
weiter, ein Geräteanschlussplan ist außerdem<br />
im Bildschirmmenü des Modells integriert.<br />
Dieses präsentiert sich im Übrigen sehr hübsch<br />
gestaltet sowie mit flüssiger Animation, wobei<br />
der moderne Look jedoch nicht verhindern<br />
kann, dass <strong>LCD</strong>-Neulinge tatsächlich von der<br />
großen Menge an Menüpunkten und Einstellungen<br />
überfordert sein könnten. Prinzipiell<br />
gibt es bei Samsung nämlich für alles einen<br />
Schalter, mit dem sich der Fernseher auf jede<br />
Nutzungssituation und sämtliche persönlichen<br />
Bedürfnisse anpassen lässt. Zumindest für Anspruchsvolle<br />
ist der LE32B679 deshalb grundsätzlich<br />
eine gute Wahl.<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2009<br />
gut<br />
Samsung<br />
LE32B679<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
Vielseitig<br />
In der Ausstattung überzeugt Samsung auf der<br />
ganzen Linie. Die Liste der Anschlüsse ist angenehm<br />
lang und beinhaltet unter anderem eine<br />
Netzwerkschnittstelle sowie gleich zwei USB-<br />
Buchsen, wovon eine beispielsweise für den<br />
dauerhaften Betrieb einer externen Festplatte<br />
genutzt werden kann. Entsprechend umfangreich<br />
ist auch die Unterstützung für Multimedia-<br />
Daten, die über das Heimnetzwerk (Samsung<br />
bietet übrigens optional einen WLAN-Adapter)<br />
oder über USB zugespielt werden können. Fast<br />
alle unserer <strong>Test</strong>videos wurden von dem <strong>LCD</strong><br />
Die Hintergrundbeleuchtung<br />
erleichtert die Bedienung<br />
in dunklen Umgebungen.<br />
Große Tasten<br />
sorgen für Komfort<br />
Generell sorgen Layout<br />
und Logik von Samsungs<br />
Fernbedienung eher<br />
für Verwirrung. Diverse<br />
Doppelbelegungen<br />
machen alles noch umständlicher<br />
Am unteren Ende der<br />
Fernbedienung leidet<br />
die Haptik leider etwas<br />
unter den eher kleinen<br />
Tasten und dem verlagerten<br />
Schwerpunkt bei<br />
der Haltung<br />
klaglos geschluckt, lediglich beim Camcorder-<br />
Format AVCHD verweigerte sich der Samsung.<br />
Samsungs Internet@<strong>TV</strong> bietet verschiedene<br />
mehr oder weniger nützliche Widgets für Wetter,<br />
Flickr oder gar Youtube, die leider sehr träge<br />
reagieren.<br />
Mit seiner Tuner-Vollausstattung und der CI-Plus-<br />
Schnittstelle sammelt der LE32B679 in unserem<br />
<strong>Test</strong> ordentlich Pluspunkte. Gut gefiel uns beim<br />
reinen Fernsehbetrieb außerdem, dass Samsung<br />
eine vorsortierte Kanalliste implementiert hat,<br />
was eine zeitaufwendige manuelle Sortierung<br />
unnötig macht. Fortschrittliche Bild-in-Bild-<br />
Funktionen oder die Möglichkeit zur vollständig<br />
manuellen Auswahl eines Bildseitenformates<br />
sorgen zudem für eine hohe Praxistauglichkeit<br />
des <strong>LCD</strong>s sowohl beim Fernsehen als auch bei<br />
der Zuspielung externer Bildsignale. Kritikpunkte<br />
im Bereich der Ausstattung stellen eigentlich<br />
nur die auffällig spiegelnde Frontscheibe und<br />
das Fehlen eines Lichtsensors dar. Nichtsdestotrotz<br />
zeichnet sich der LE32B679 durch eine<br />
sehr gute Energiebilanz aus, was ihm sogar das<br />
offizielle EU-Ökosiegel einbringt.<br />
Arbeitstier<br />
In der Bildqualität präsentiert sich der 32-Zöller<br />
ebenfalls sehr solide. Solide deshalb, weil sich<br />
dank der umfassenden Justiermöglichkeiten<br />
des Fernsehers die eher mittelmäßigen Voreinstellungen<br />
während unseres <strong>Test</strong>s auf ein fast<br />
optimales Niveau erhöhen ließen. Farbliche Abweichungen<br />
treten nur geringfügig bei Rot- und<br />
Grüntönen auf, ferner zeigten sich in unserem<br />
<strong>Test</strong> auch mit optimalen Einstellungen immer<br />
noch leichte Farbtemperaturschwankungen in<br />
dunkleren Bildbereichen.<br />
Die Grundschärfe des LE32B679 ist allgemein<br />
als sehr gut einzustufen. Punkteabzug gibt es<br />
in dieser Disziplin nur, weil Samsungs 100-<br />
Hertz-Technologie in unseren Bewegtbildtests<br />
leider ein erhöhtes Risiko zur Erzeugung von<br />
farbigen Nachziehern und Artefakten aufwies.<br />
Glücklicherweise kann hier dank ausgefeilter<br />
Parameter ebenfalls sehr fein reguliert werden,<br />
sodass sich quasi für jede Situation eine gute<br />
Mitte zwischen gesteigerter Schärfe und natürlichem<br />
Bildeindruck finden lassen dürfte.<br />
Als echtes Arbeitstier erweist sich das Modell<br />
bei der Zuspielung von Material aus unterschiedlichen<br />
Quellen. Ob HD oder SD, Vollbild oder<br />
Halbbild – der Samsung verarbeitet alles ohne<br />
größere Probleme und bietet zudem zahlreiche<br />
Regler, mit denen sich jede Bildquelle behutsam<br />
nachjustieren lässt. Der Vollbildkonverter<br />
hält außerdem verschiedene Voreinstellungen<br />
bereit, mit denen nach Herstellerangaben beispielsweise<br />
Videomaterial oder Kinofilme von<br />
DVD qualitativ hochwertig und weitgehend frei<br />
von Interlace-Streifen dargestellt werden können.<br />
Zu guter Letzt bescheinigt der Sehtest ein<br />
gutes Kontrastverhältnis bei leider zu stark<br />
eingeschränktem Blickwinkel.<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
SAMSUNG LE32B679<br />
Preis/Straßenpreis<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
komplette HD-Tuner-Austattung<br />
inklusive CI Plus<br />
umfangreiche Bildeinstellungen<br />
vielseitige Multimedia-<br />
Wiedergabe<br />
ERGEBNIS<br />
1 099 Euro/900 Euro<br />
100-Hetz-Darstellung mit<br />
Fehlern<br />
kein Lichtsensor<br />
eingeschränkter Blickwinkel<br />
81 %<br />
Gut<br />
Bilder: Auerbach Verlag, JVC, Samsung<br />
32 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
JVC LT-32DB1BU<br />
Der Herausforderer von JVC in unserem 32-Zoll-<br />
Wettstreit verfügt zwar nicht über die volle HD-<br />
Auflösung, ist aufgrund seiner umfangreichen<br />
Ausstattung und seines günstigen Preises jedoch<br />
allemal eine Überlegung wert.<br />
Hinsichtlich seiner Fernsehtauglichkeit macht<br />
der 32DB1BU jedenfalls eine gute Figur. Mit<br />
DVB-T und DVB-S stehen zwei wichtige Empfangswege<br />
zur Verfügung. Die Signalqualität<br />
beider Tuner ist vorbildlich. Die Möglichkeit<br />
zur Verwendung von aktiven DVB-T-Antennen<br />
ist dabei genauso gegeben wie umfangreiche<br />
Parameter zur LNB- sowie DiSEqC-1.0- und<br />
-2.0-Einrichtung. Schade ist nur, dass JVCs<br />
satellitenaffiner <strong>LCD</strong>-<strong>TV</strong> keinen HD<strong>TV</strong>-Empfang<br />
über DVB-S2 erlaubt. Zudem verfügt das Gerät<br />
zwar über eine CI-Schnittstelle, nicht aber über<br />
CI Plus, was in Einzelfällen die Anschaffung<br />
eines entsprechend ausgerüsteten Receivers<br />
bedeuten kann.<br />
Runderneuert hat der Hersteller die Bedienführung.<br />
Die modernen, halbtransparenten Menüs<br />
sorgen für Übersicht, die gut strukturierte<br />
Bedienungsanleitung ist sehr informativ. An<br />
Benutzerfreundlichkeit mangelt es JVCs Modell<br />
jedenfalls nicht, selbst die Fernbedienung wirkt<br />
aufgeräumt und gut organisiert. Dafür vermissten<br />
wir im Funktionsumfang des Fernsehers die<br />
Integration einer Bild-in-Bild-Funktion.<br />
Kein Kinofreund<br />
Bei der Zuspielung von Bildsignalen sind dem<br />
„HD ready“-Gerät prinzipiell keine Grenzen gesetzt.<br />
Die HDMI-Schnittstelle nimmt Signale bis<br />
1 080p24 entgegen, leider müssen Sie bei der<br />
Zuspielung per HDMI jedoch mit einem leichten<br />
Bildbeschnitt vorliebnehmen. Und noch etwas<br />
ist schade: Trotz des Vorhandenseins einer<br />
24p-Kinoformat-Option im Menü zeigten sich<br />
bei der Wiedergabe von Blu-ray Discs stets<br />
leichte Ruckler, die wir nur auf die interne 60-<br />
Hertz-Umwandlung der Signale zurückführen<br />
können.<br />
Der USB-Eingang dient zur Darstellung von<br />
Fotos im JPEG-Format und zur Wiedergabe von<br />
MP3-Dateien. Große Bilder werden leider nur<br />
verzögert angezeigt und Videodateien unterstützt<br />
der <strong>LCD</strong>-<strong>TV</strong> grundsätzlich nicht. Auch<br />
Onlinefeatures sucht man hier im Gegensatz<br />
zum Rest des <strong>Test</strong>feldes vergeblich.<br />
Die Bildeinstellungen des Modells beschränken<br />
sich lediglich auf Grundsätzliches und<br />
trotz feinfühliger Regler erscheinen die Auswirkungen<br />
einer Änderung der Parameter eher<br />
sprunghaft denn stufenlos. Durch den fehlenden<br />
Lichtsensor muss die Bildhelligkeit in<br />
jedem Fall manuell justiert werden. An der<br />
Kontrastdarstellung gibt es indes nichts auszusetzen.<br />
Im Gegenteil, die tiefen Schwarzwerte<br />
lassen vor allem dunkle Bildflächen plastisch<br />
und detailreich erscheinen.<br />
Probleme bereitete dem LT-32DB1BU dagegen<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2009<br />
unser Gamma-<strong>Test</strong>. Dieser zeigte uns deutlich,<br />
dass JVC hier viel vom eigentlich möglichen<br />
Bildkontrast verschenkt, denn besonders die<br />
mittleren Helligkeitsstufen unterliegen einer<br />
zu deutlichen Betonung. Das kann stellenweise<br />
einen flachen Bildeindruck zur Folge haben. Der<br />
durchgängige Blauschimmer des Bildes ist wiederum<br />
auf den Weißabgleich zurückzuführen.<br />
Eine manuelle Regelung für die Farbtemperatur<br />
gibt es nicht und selbst die wärmste Voreinstellungen<br />
fällt noch zu kühl aus.<br />
Grundsolide<br />
DVDs sollten Sie via HDMI in 720p oder 1 080p<br />
zuspielen, um störendes Kantenflimmern zu<br />
unterbinden. Das tägliche Fernsehprogramm<br />
präsentiert der JVC hingegen überzeugend – sowohl<br />
in Sachen Bildschärfe als auch hinsichtlich<br />
der Rauschreduzierung geht das hier Gebotene<br />
in Ordnung. Schnelle Bildbewegungen quittiert<br />
der Fernseher mangels 100-Hertz-Bildverarbeitung<br />
allerdings mit Unschärfen, hier können<br />
die Konkurrenten bereits mit mehr aufwarten.<br />
Der Blickwinkel ist auch bei JVC eingeschränkt,<br />
sodass Sie den Fernseher möglichst auf Augenhöhe<br />
aufstellen und eine frontale Sitzposition<br />
wählen sollten. Die eingebauten Lautsprecher<br />
bieten eine durchschnittliche Klangqualität.<br />
Generell hinterlässt der <strong>LCD</strong> einen sehr soliden<br />
Eindruck, der im Bildbereich durch einige<br />
Schönheitsfehler, wie etwa den leichten<br />
Blauschimmer sowie die fehlerhafte Gamma-<br />
Abstimmung, getrübt wird. In der Ausstattung<br />
sorgen die fehlende HD-Unterstützung und die<br />
eingeschränkten Multimedia-Talente für Minuspunkte.<br />
Die vorbildliche Benutzerführung und<br />
der rekordverdächtig niedrige Stromverbrauch<br />
sprechen dagegen für den LT-32DB1BU.<br />
JVC LT-32DB1BU<br />
Preis/Straßenpreis<br />
899 Euro/632 Euro<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
geringer Stromverbrauch keine 100-Hertz-Darstellung<br />
gute Bedienung<br />
keine HD-Tuner<br />
viele Sat-Optionen<br />
eingeschränkter Blickwinkel<br />
ERGEBNIS<br />
70 %<br />
gut<br />
JVC<br />
LT-32DB1BU<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
Sehr übersichtlich präsentiert<br />
sich JVCs Fernbedienung.<br />
Die kleinen<br />
Tasten können jedoch<br />
nur bedingt begeistern<br />
Die wichtigen Tasten für<br />
Videotext und erweiterte<br />
Funktionen liegen ganz<br />
unten. Auch hier stört<br />
die geringe Größe der<br />
Bedienelemente<br />
Gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
33
test<br />
VIDEO<br />
Fazit<br />
Während die Farbdarstellung des Philips auch<br />
in dunklen Szenen überzeugt, plagt die Konkurrenz<br />
ein Blaustich im Schwarz. Zumindest bei<br />
Sony und Samsung wirkte jedoch die nachträgliche<br />
Justierung noch Wunder.<br />
In der Bildschärfe bietet Philips mit butterweichem<br />
wie messerscharfem Bewegtbild das<br />
größte Potenzial. Sony kontert mit einer weniger<br />
dominanten Zwischenbildberechnung,<br />
deren Wirkungsweise sich auch im Filmbetrieb<br />
angenehm zurückhält. Panasonic bleibt Philips<br />
jederzeit auf den Fersen, einzig Samsung fällt<br />
hier etwas ab. Trotz ansonsten umfänglicher<br />
Einstellungen erzeugt die Zwischenbildberechnung<br />
farbige Nachzieher, die die hervorragende<br />
Bildschärfe etwas untergraben. Im Gegenzug<br />
bereitet Samsungs Fernseher jedoch alle zugespielten<br />
Quellen mit Bravour auf.<br />
Während sich Philips den <strong>Test</strong>sieg holt,<br />
schnappt sich Samsung unsere Preis-Leistungs-<br />
Empfehlung. Mit allen drei Empfangswegen<br />
(samt CI Plus) und der besten Multimedia-Darstellung<br />
bietet der Samsung die großzügigste<br />
Ausstattung. Schlusslicht im <strong>Test</strong> ist JVCs 32-<br />
Zoll-Modell. Konnte der baugleiche 26-Zoll-<strong>LCD</strong><br />
in unserer letzten Ausgabe noch den Preis-Leistungs-Sieg<br />
einheimsen, ist der veranschlagte<br />
Verkaufspreis des getesteten Geräts in Anbetracht<br />
der starken Konkurrenz zu hoch. 1<br />
WÄRMEBILDER<br />
Der Philips zeigt eine durchweg ausgewogene<br />
und für einen <strong>LCD</strong> unkritische Wärmesignatur<br />
WÄRMEBILDER<br />
Samsungs Fernseher zeigte die zweitgeringste<br />
Wärmeentwicklung in unserem Vergleichstest<br />
Sonys 32-Zöller wird verhältnismäßig warm,<br />
der Stromverbrauch ist allerdings okay<br />
FAZIT<br />
Philips kann in praktisch allen Bereichen<br />
voll überzeugen. Allerdings<br />
dürfte die starke Bewegungsglättung<br />
gerade bei Kinofans für gemischte Gefühle<br />
sorgen.<br />
Tim Luft<br />
Auch das Wärmebild von Panasonic geht völlig<br />
in Ordnung, die Maximaltemperatur ist gering<br />
Die Wärmesignatur des JVC-<strong>LCD</strong>s unterstreicht<br />
seine ausgezeichnete Energiebilanz<br />
DIREK<strong>TV</strong>ERGLEICH<br />
Ausstattung<br />
Hersteller JVC Panasonic Philips Samsung Sony<br />
Modell LT-32DB1BU TX-L32V10E 32PFL9604H LE32B679 KDL-32W5500<br />
Tuner<br />
- DVB-S und DVB-T<br />
- nicht HD-fähig<br />
- kein CI Plus<br />
- mit DVB-T/-C/-S2 sind alle HD-Tuner<br />
vorhanden<br />
- Kabeltuner umständlich einzurichten<br />
- DVB-T und DVB-C<br />
- CI Plus<br />
- DVB-S2-Modul optional erhältlich<br />
- mit DVB-T/-C/-S2 sind alle HD-Tuner<br />
vorhanden<br />
- CI Plus<br />
- DVB-T und DVB-C<br />
- CI Plus<br />
Multimedia über USB<br />
- gibt nur Fotos und MP3-Audio<br />
wieder<br />
- etwas langsam<br />
- Wiedergabe weniger Videoformate<br />
inklusive AVCHD<br />
- kein USB-Anschluss, dafür SD-<br />
Karten-Slot<br />
- keine Musikwiedergabe<br />
- schneller Zugriff, gut gestaltetes<br />
Menü<br />
Internet/Netzwerk - keine Unterstützung - sinnvolle Onlinedienste wie<br />
Tagesschau oder Youtube<br />
- schneller Zugriff, gut gestaltet<br />
- DLNA-Unterstützung<br />
Wiedergabequalität<br />
Schärfe (100 Hertz)<br />
Kontrast<br />
Farbe<br />
Bildverarbeitung<br />
Klang<br />
- keine 100-Hz-Technologie<br />
- befriedigende Bewegungsschärfe<br />
- guter Bildkontrast bei frontaler<br />
Sitzposition<br />
- gute Schwarzdarstellung bei<br />
frontaler Sitzposition<br />
- Farbdarstellung minimal<br />
abweichend<br />
- durchgängiger Blauschimmer/Bild<br />
wirkt kühl (nicht korrigierbar)<br />
- mäßige Vollbildkonvertierung,<br />
Bildschärfe und Rauschreduktion<br />
- leichtes Ruckeln bei 1 080p24<br />
- befriedigender Klang<br />
- leicht blechern<br />
- automatische Lautstärkekorrektur<br />
- sehr gute Bewegungsschärfe<br />
- mit Filmmaterial aber teils Artefakte<br />
sichtbar<br />
- befriedigender Bildkontrast<br />
- aufgehellte Schwarzdarstellung<br />
- nicht für helle Räume geeignet<br />
- Farbdarstellung „zu bunt“<br />
- starker Blauschimmer in dunklen<br />
Bildbereichen (nicht korrigierbar)<br />
- gute Nachbearbeitung, aber kaum<br />
Einflussnahme möglich<br />
- befriedigende Rauschreduktion<br />
und Vollbildkonvertierung von Filmen<br />
- ausreichender Klang<br />
- untere Mitten wenig präsent<br />
- keine automatische<br />
Lautstärkekorrektur<br />
- Wiedergabe der meisten<br />
Videoformate sowie wichtiger<br />
Audioformate<br />
- schneller Zugriff, gute Navigation<br />
- umfangreiches Onlineangebot<br />
inklusive Internetbrowser<br />
- etwas langsam<br />
- DLNA-Unterstützung<br />
- sehr gute Bewegungsschärfe<br />
- mit Filmmaterial aber teils<br />
Artefakte sichtbar<br />
- befriedigender Bildkontrast unter<br />
normaler Beleuchtung<br />
- dank Ambilight jedoch subjektiv<br />
gesteigerter Kontrast<br />
- bereits in Voreinstellung sehr<br />
neutral<br />
- nur geringer Blauschimmer in<br />
dunklen Bildbereichen<br />
- hohe Bildschärfe<br />
- Videomaterial vorbildlich,<br />
Filminhalte mit Kantenflimmern<br />
- Rauschreduktion befriedigend<br />
- überzeugender Höreindruck über<br />
das gesamte Spektrum<br />
- automatische Lautstärkekorrektur<br />
- Wiedergabe vieler Videoformate<br />
- MP3-Audio<br />
- keine Unterstützung für AVCHD-Video<br />
- schneller Zugriff, gute Navigation<br />
- nur einfache Widget-Dienste wie<br />
Wetter oder Börsenticker<br />
- langsam<br />
- DLNA-Unterstützung<br />
- gute Bewegungsschärfe<br />
- teils farbige Doppelkonturen<br />
sichtbar<br />
- dafür kaum Artefakte bei Filmmaterial<br />
- guter Bildkontrast bei frontaler<br />
Sitzposition<br />
- gute Schwarzdarstellung bei<br />
frontaler Sitzposition<br />
- geringe Abweichungen im Farbraum<br />
- sichtbarer Blauschimmer in dunklen<br />
Bildbereichen (teils korrigierbar)<br />
- insgesamt sehr gut<br />
- Bildschärfe, Vollbildkonvertierung<br />
und Rauschreduktion auf hohem<br />
Niveau<br />
- befriedigender Klang<br />
- leicht blechern<br />
- automatische Lautstärkekorrektur<br />
- Wiedergabe einiger Videoformate<br />
inklusive AVCHD<br />
- schneller Zugriff, gute Navigation<br />
- nur einfache Widget-Dienste wie<br />
Wetter und Kalender<br />
- gutes Design<br />
- DLNA-Unterstützung<br />
- sehr gute Bewegungsschärfe<br />
- kaum sichtbare Artefakte bei<br />
Filmmaterial<br />
- guter Bildkontrast bei frontaler<br />
Sitzposition<br />
- gute Schwarzdarstellung bei<br />
frontaler Sitzposition<br />
- geringe Abweichungen im Farbraum<br />
- sichtbarer Blauschimmer in dunklen<br />
Bildbereichen (teils korrigierbar)<br />
- umfangreiche Optionen für<br />
Nachbearbeitung<br />
- geringer Wirkungsrad bei<br />
Reduktion von Kantenflimmern und<br />
Rauschreduktion<br />
- befriedigender Klang<br />
- leicht blechern<br />
- automatische Lautstärkekorrektur<br />
34 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
AUSSTATTUNG<br />
SIEGER<br />
TESTSIEGER<br />
Allgemein<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
Hersteller Philips Panasonic Samsung Sony JVC<br />
Modell 32PFL9604H TX-L32V10E LE32B679 KDL-32W5500 LT-32DB1BU<br />
Preis/Straßenpreis 1 299 Euro/1 000 Euro 1 299 Euro/900 Euro 1 099 Euro/900 Euro 1 099 Euro/750 Euro 899 Euro/632 Euro<br />
Größe (B/H/T) 77,9 × 53,9 × 8,9 cm 77,7 × 57,8 × 6,7 cm 80,3 × 60 × 7,7 cm 79,8 × 58,5 × 8,9 cm 79,1 × 56,8 × 10,3 cm<br />
Gewicht 15,5 kg 14,5 kg 13,3 kg 15 kg 13,4 kg<br />
Informationen www.philips.de www.panasonic.de www.samsung.de www.sony.de www.jvc.de<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
Eingänge 5<br />
Ausgänge<br />
Sonstige<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Netzwerk, USB, Kopfhörer,<br />
digital optisch out<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Netzwerk, SD, Kopfhörer,<br />
digital optisch out<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Netzwerk, USB, Kopfhörer,<br />
digital optisch out<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Netzwerk, USB, Kopfhörer,<br />
digital optisch out<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
USB, Kopfhörer,<br />
digital optisch out<br />
Merkmale<br />
DVB-T-/Kabel-/Sat-Tuner / / / / / / / / / /<br />
Bild-in-Bild-Darstellung<br />
EPG Einzel-/Multikanal / / / / /<br />
„HD ready“/1 080p / / / / /<br />
<strong>TV</strong>-Typ <strong>LCD</strong> <strong>LCD</strong> <strong>LCD</strong> <strong>LCD</strong> <strong>LCD</strong><br />
Auflösung 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 366 × 768 Pixel<br />
Frontscheibe kontrastoptimiert, entspiegelt kontrastoptimiert, entspiegelt kontrastoptimiert, spiegelt kontrastoptimiert, entspiegelt kontrastoptimiert, entspiegelt<br />
Formatwahl (HDMI) eingeschränkt, kein Bildbeschnitt variabel, kein Bildbeschnitt variabel, kein Bildbeschnitt eingeschränkt, kein Bildbeschnitt eingeschränkt, Bildbeschnitt<br />
Sonstiges<br />
Foto-, Video-, Musikwiedergabe,<br />
Netzwerk (Kabel,<br />
Foto-, Video-,<br />
Musikwiedergabe,<br />
Foto-, Video-,Musikwiedergabe,<br />
Netzwerk (Kabel, drahtlos),<br />
Foto-, Video-, Musikwiedergabe,<br />
Netzwerk,<br />
Foto- und MP3-<br />
Wiedergabe,<br />
drahtlos), Internet<br />
Netzwerk, Internet<br />
Internet<br />
Widgets (Appli Cast)<br />
Betrieb<br />
Bildformate 480i/p, 576i/p, 720p, 1080i,<br />
1080p, 1080p24<br />
100/120 Hertz<br />
480i/p, 576i/p, 720p, 1 080i,<br />
1 080p, 1 080p24<br />
480i/p, 576i/p, 720p, 1 080i,<br />
1 080p, 1 080p24<br />
480i/p, 576i/p, 720p, 1 080i,<br />
1 080p, 1 080p24<br />
480i/p, 576i/p, 720p, 1 080i,<br />
1 080p, 1 080p24<br />
Leuchtkraft 90 – 330 cd/m 2 50 – 264 cd/m 2 26 – 350 cd/m 2 50 – 330 cd/m 2 100 – 360 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,25 – 0,1 cd/m 2 0,32 – 0,07 cd/m 2 0,14 – 0,01 cd/m 2 0,13 – 0,03 cd/m 2 0,25 – 0,08 cd/m 2<br />
Gleichmäßigkeit der<br />
75 % 75 % 70 % 70 % 80 %<br />
Ausleuchtung<br />
120 Grad: gut 120 Grad: gut 120 Grad: befriedigend 120 Grad: befriedigend 120 Grad: befriedigend<br />
Kontrastverlust Blickwinkel 150 Grad: befriedigend 150 Grad: befriedigend 150 Grad: ausreichend 150 Grad: ausreichend 150 Grad: ausreichend<br />
Energiekosten/Jahr 25,90 Euro/Jahr 25,90 Euro/Jahr 23,60 Euro/Jahr 20,30 Euro/Jahr 12,86 Euro/Jahr<br />
Handhabung und Verarbeitung<br />
Fernbedienung gut gut befriedigend befriedigend befriedigend<br />
Bedienungsanleitung gut (in <strong>TV</strong> integriert) befriedigend gut gut (in <strong>TV</strong> integriert) gut<br />
BEWERTUNG<br />
Installation sehr gut 6/7 sehr gut 6/7 gut 5/7 sehr gut 6/7 gut 5,5/7<br />
Benutzerfreundlichkeit gut 11/14 sehr gut 12/14 gut 10/14 gut 10,5/14 gut 10,5/14<br />
Stand-by: 0,1 W<br />
Stand-by: 0,1 W<br />
Stand-by: 0,1 W<br />
Stand-by: 0,1 W<br />
Stand-by: 0,5 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb: 65–155 W 3/3 Betrieb: 55–110 W 3/3 Betrieb: 57–131 W 3/3 Betrieb: 48–111 W 3/3 Betrieb: 40–92 W 3/3<br />
Ausstattung sehr gut 21,5/23 sehr gut 22/23 ausgezeichnet 22,5/23 sehr gut 20/23 gut 17/23<br />
Wiedergabequalität<br />
Kontrastumfang 750 : 1 – 1000 : 1 5/10 650 : 1 – 850 : 1 4/10 1000 : 1 – 2 400 : 1 6/10 1000 : 1 – 2 400 : 1 6/10 1000 : 1 – 2 400 : 1 5,5/10<br />
Farbdeckung<br />
In diesem Diagramm müssen alle Farben<br />
auf den vorgegebenen Punkten<br />
liegen. Befinden sie sich innerhalb<br />
des Farbdreiecks, sind die Farben<br />
ungesättigt, liegen sie außerhalb,<br />
sind die Farben übersättigt.<br />
Farbtemperatur<br />
Natürliche Farbdarstellung,<br />
exakter Weißpunkt<br />
Voreinstellung etwas<br />
zu „bunt“<br />
Rot- und Grüntöne<br />
minimal abweichend<br />
Blautöne wirken tiefseeblau,<br />
Grüntöne leicht abweichend<br />
Weißpunkt etwas bläulich, Grün- und<br />
Blaupunkt leicht abweichend<br />
Die mittlere Linie symbolisiert die Vorgabe<br />
von 6 500 Kelvin. Befinden sich<br />
Farben über dieser Norm, färbt sich<br />
das Bild in der entsprechenden Farbe.<br />
Links befinden sich die Schwarzbereiche,<br />
rechts die Weißbereiche –<br />
dazwischen alle Graustufen.<br />
Neutral, nur in dunklen<br />
Bereichen Blauschimmer 9/10<br />
In dunklen Bereichen<br />
starker Blauschimmer 8,5/10<br />
In dunklen Bereichen<br />
schwankend 8,5/10<br />
In dunklen Bereichen<br />
schwankend 8,5/10<br />
Kühler Farbeindruck über<br />
alle Helligkeitsbereiche 7,5/10<br />
Bildschärfe ausgezeichnet 9/10 ausgezeichnet 9/10 sehr gut 8,5/10 ausgezeichnet 9/10 gut 7,5/10<br />
Bild-/Tonverarbeitung gut 4/5 befriedigend 3/5 gut 4/5 gut 3,5/5 ausreichend 2/5<br />
Sehtest gut 8/10 gut 8/10 gut 8/10 gut 8/10 gut 7/10<br />
Bildqualität gut 35/45 gut 32,5/45 gut 35/45 gut 35/45 gut 29,5/45<br />
Gesamt 73,5 von 89 Pkt. 72,5 von 89 Pkt. 72,5 von 89 Pkt. 71,5 von 89 Pkt. 62,5 von 89 Pkt.<br />
Preis/Leistung sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut gut<br />
ERGEBNIS<br />
Gut Gut Gut Gut Gut<br />
83 % 81 % 81 % 80 % 70 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
35
test<br />
VIDEO<br />
gut<br />
Samsung<br />
PS50B679<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2009<br />
SAMSUNG PS50B679<br />
Die Großbildalternative<br />
Auf der diesjährigen IFA ist die Verknüpfung von Fernsehen, Multimedia und Internet eines der Trendthemen.<br />
Was andere Hersteller bislang nur versuchen, etabliert Samsung mit dem Plasma-<strong>TV</strong> PS50B679 bereits am<br />
Markt: den All-in-one-Fernseher.<br />
Um den Videotext auszublenden,<br />
müssen Sie<br />
umständlich auf die<br />
<strong>TV</strong>-Taste zurückgreifen.<br />
Eine Hintergrundbeleuchtung<br />
sichert den<br />
Durchblick im Dunkeln<br />
Per Tools-Taste rufen Sie<br />
wichtige Einstellungen<br />
im eigenen Schnellmenü<br />
auf. Die Enter-Taste<br />
sollte in Zukunft die<br />
Programme auflisten<br />
können<br />
Das untere Tastenfeld<br />
ist im <strong>TV</strong>-Betrieb etwas<br />
mühsam zu erreichen.<br />
Eine Bildformatumschalttaste<br />
fehlt<br />
FAZIT<br />
Der Stromverbrauch mag hoch sein,<br />
die Anschaffungskosten sind es nicht:<br />
Für gerade einmal 1 800 Euro erhalten<br />
Sie einen 50-Zoll-Bildriesen mit einer<br />
superben Ausstattung.<br />
Christian Trozinski<br />
Neben drei digitalen HD-Tunern für<br />
DVB-T, DVB-C und DVB-S unterstützt<br />
der Plasma-<strong>TV</strong> bereits den Verschlüsselungsstandard<br />
CI Plus. Über die Netzwerkschnittstelle<br />
oder den WLAN-USB-Adapter greifen<br />
Sie mit dem Fernseher auf Fotos, Musik und<br />
Videodateien Ihres Computers zu (DLNA-Standard).<br />
Darüber hinaus bietet Samsung spannende<br />
Internetdienste wie Youtube oder Nachrichten<br />
und Wetterinfos. Die Mehrzahl dieser<br />
Programme wird, anders als bei den Mitbewerbern,<br />
in Bild-in-Bild-Form präsentiert, d. h., Sie<br />
können sämtliche Informationen aufrufen, ohne<br />
das laufende Programm zu unterbrechen. Lediglich<br />
aufwendige Dienste wie Youtube greifen<br />
auf eigenständige Vollbildfenster zurück. Selbst<br />
ohne Anbindung ans Internet kann sich die<br />
Formatvielfalt sehen und hören lassen: Neben<br />
MPEG-1, -2 und -4 sowie DivX-, Xvid- und H.264-<br />
Formaten gehören Foto- (JPEG) und Musikdateien<br />
(MP3) ebenso zum Standardrepertoire wie<br />
Windows Media Video 9. Die Leistungsfähigkeit<br />
bei der Darstellung beeindruckt durch ihre hohe<br />
Geschwindigkeit, lediglich die Präsentation der<br />
Internetdienste geriet zäh.<br />
Tuner integriert<br />
Der reine Fernsehgenuss kommt mit dem<br />
Samsung ebenfalls nicht zu kurz: Die Tuner-<br />
Integration gelang benutzerfreundlich und<br />
muss sich nicht vor externen Konzepten verstecken.<br />
So erleichtert die DiSEqC-Steuerung<br />
Satellitennutzern die Verwaltung mehrerer LNBs<br />
und ein grafisch übersichtlicher elektronischer<br />
Programmführer samt Bild-in-Bild-Option vereinfacht<br />
die Suche nach den gewünschten Inhalten.<br />
Der Sendersuchlauf geht flott vonstatten,<br />
aber eine vorsortierte Kanalliste fehlte bei<br />
unserem <strong>Test</strong>muster. Die Tastenbelegung der<br />
Fernbedienung geriet zudem kompliziert und<br />
teilweise irreführend, sodass ein wenig Einarbeitungszeit<br />
bei der Bedienung vorausgesetzt<br />
wird. Ein weiteres Manko betrifft den Helligkeitsabgleich:<br />
Samsung verzichtet vollständig<br />
auf einen Lichtsensor, stattdessen müssen Sie<br />
die Intensität umständlich manuell an das Umgebungslicht<br />
anpassen.<br />
Gegen den Trend<br />
Während 200-Hertz-<strong>LCD</strong>s in aller Munde sind,<br />
beweist Samsung, wie hinfällig alle Theorie<br />
am Ende sein kann. Obwohl dem PS50B679<br />
eine entsprechende Technologie fehlt, besitzt<br />
der 50-Zoll-Plasma eine solch gute Bewegtbildschärfe,<br />
dass auch die besten <strong>LCD</strong>s keine<br />
Vorteile verbuchen können. Zwar vermissten wir<br />
eine vollwertige Bewegungsglättung, um Filme<br />
optional mit weicheren Bewegungen zu versehen,<br />
doch die Bildschärfe ist jederzeit erstklassig.<br />
Etwas lieblos geriet die Grundabstimmung<br />
des Geräts, insbesondere die Farbtemperatur<br />
schwankte von zu kühl bis leicht rötlich. Somit<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung<br />
36 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
liegt es an Ihnen, mithilfe der großzügigen Bildeinstellungen<br />
ein neutrales und natürliches<br />
Ergebnis zu erreichen. Die Bildverarbeitung<br />
liegt deutlich über dem Durchschnitt, denn Videomaterial<br />
wird in ansprechender Bildschärfe<br />
und mit vermindertem Kantenflimmern aufbereitet.<br />
Die automatische Rauschfilterung arbeitet<br />
präzise genug, um schwächeres Material<br />
aufzuwerten. Filmbilder einer DVD konvertiert<br />
der Samsung ebenso zielgerichtet, nur selten<br />
gerät die Elektronik aus dem Takt und es treten<br />
flimmernde Konturen auf. Blu-ray-Besitzer sollten<br />
nachträglich die Option „Cinema Smooth“<br />
aktivieren, um störende Bildruckler zu vermeiden.<br />
Für den Fernsehalltag eignet sich hingegen<br />
der Filmmodus „Auto 2“, der Laufschriften ohne<br />
Bildfehler abbildet.<br />
Heimkino vor Fernsehen<br />
Seine Herkunft leugnen kann Samsungs Plasma<br />
dennoch nicht: Der Bildeindruck wirkt durch den<br />
impulshaften Bildaufbau leicht flimmernd, an<br />
kontraststarken Konturen können Farbblitzer<br />
auftreten und durch die eingeschränkte Maximalhelligkeit<br />
ist der PS50B679 nur bedingt tageslichttauglich.<br />
Ungleich großzügiger fällt der<br />
Energiebedarf aus, je nach Bildinhalt verbraucht<br />
Samsungs Plasma zwischen 180 und 380 Watt.<br />
Die pechschwarze Kontrastscheibe steigert die<br />
Bildqualität bei heller Wohnzimmerbeleuchtung<br />
und der Blickwinkel des Fernsehers ist nahezu<br />
makellos. Störend wirken die Reflexion der<br />
Frontscheibe sowie ein verschwommener Bildeindruck<br />
bei stark seitlicher Betrachtung. Die<br />
Schwarzdarstellung des Modells in dunklen<br />
Räumen kann nicht mit den derzeitigen Referenzgeräten<br />
mithalten, sodass wir eine diffuse<br />
Raumbeleuchtung während der Abendstunden<br />
oder im Heimkino empfehlen. Die Qualität der<br />
eingebauten Lautsprecher kommt nicht über ein<br />
ausreichendes Niveau hinaus, sodass bereits<br />
eine kleine Stereoanlage wahre Wunder bei der<br />
Tonqualität vollbringt.<br />
Großbildfreuden<br />
Samsung erreicht mit dem PS50B679 das, was<br />
andere Hersteller noch vor sich haben: die gelungene<br />
Symbiose aus Fernsehen, Multimedia und<br />
Bildqualität. Zwar verhindern Schönheitsfehler<br />
wie die etwas umständliche Bildoptimierung,<br />
der vergleichsweise hohe Energieverbrauch<br />
und eine unterdurchschnittliche Klangqualität<br />
eine sehr gute Wertung, doch angesichts des<br />
günstigen Preises ist Samsungs Plasma ein<br />
empfehlenswerter Großbild-<strong>TV</strong>, der den starken<br />
<strong>LCD</strong>-Konkurrenten im normalen Wohnumfeld<br />
mühelos Paroli bietet. Besonders der weite<br />
Blickwinkel und die neutrale Schwarzdarstellung<br />
ohne Blauschimmer stellen für den Filmgenuss<br />
mit mehreren Zuschauern ein großes Plus<br />
gegenüber der dominierenden <strong>LCD</strong>-Technologie<br />
dar. Sollten Sie dagegen einen tageslichttauglichen<br />
Fernseher suchen, sind Samsungs LED-<br />
<strong>TV</strong>-Serien die bessere Alternative. 1<br />
AUSSTATTUNG<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Größe (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
Sonstige<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Samsung<br />
PS50B679<br />
1 799 Euro/1 699 Euro<br />
124 × 81,7 × 7,4 cm<br />
38 kg<br />
www.samsung.de<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
2 × USB, auch für externe<br />
Festplatten, Netzwerk (WLAN),<br />
Kopfhörer, digital optisch out<br />
Merkmale<br />
DVB-T-/Kabel-/Sat-Tuner / /<br />
Bild-in-Bild-Darstellung<br />
EPG Einzel-/Multikanal /<br />
„HD ready“/1 080p /<br />
<strong>TV</strong>-Typ<br />
Plasma<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1080 Pixel<br />
Entspiegelte Frontscheibe<br />
kontrastoptimiert, spiegelnd<br />
Formatwahl (HDMI)<br />
variabel, kein Bildbeschnitt<br />
Sonstiges<br />
Foto-, Video-, Musikwiedergabe,<br />
Netzwerk (WLAN), Internet, alle<br />
Tuner (CI-Plus-kompatibel)<br />
Betrieb<br />
Bildformate<br />
480i/p, 576i/p, 720p, 1080i,<br />
1080p, 1080p24<br />
100/120 Hertz<br />
Leuchtkraft 45 – 160 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,12 – 0,05 cd/m 2<br />
Gleichmäßigkeit der<br />
100 %<br />
Ausleuchtung<br />
120 Grad: sehr gut<br />
Kontrastverlust Blickwinkel<br />
150 Grad: sehr gut<br />
Energiekosten/Jahr<br />
75 Euro/Jahr<br />
Handhabung und Verarbeitung<br />
Fernbedienung<br />
befriedigend<br />
Bedienungsanleitung<br />
gut<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
sehr gute Bewegtbildschärfe<br />
alle Tuner integriert (CI-Pluskompatibel)<br />
hoher Stromverbrauch<br />
geringe Bildhelligkeit<br />
Bildoptimierung komplex<br />
umfangreiche Multimediaunterstützung<br />
BEWERTUNG<br />
Installation befriedigend 4/7<br />
Benutzerfreundlichkeit gut 10/14<br />
Stand-by: 0,1 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb: 170–380 W 1/3<br />
Ausstattung ausgezeichnet 22,5/23<br />
Wiedergabequalität<br />
Kontrastumfang 400 : 1 – 2 500 : 1 5/10<br />
Farbdeckung<br />
In diesem Diagramm müssen alle Farben<br />
auf den vorgegebenen Punkten<br />
liegen. Befinden sie sich innerhalb<br />
des Farbdreiecks, sind die Farben<br />
ungesättigt, liegen sie außerhalb,<br />
sind die Farben übersättigt.<br />
Farbtemperatur<br />
Nach Feinabstimmung neutral<br />
Drei digitale HD-Tuner, Netzwerkzugang, WLAN, Internetfunktionen und eine umfangreiche Videounterstützung<br />
bieten viel Mehrwert fürs Geld. Eine USB-Schnittstelle eignet sich für externe Festplatten<br />
Die mittlere Linie symbolisiert die Vorgabe<br />
von 6 500 Kelvin. Befinden sich<br />
Farben über dieser Norm, färbt sich<br />
das Bild in der entsprechenden Farbe.<br />
Links befinden sich die Schwarzbereiche,<br />
rechts die Weißbereiche –<br />
dazwischen alle Graustufen.<br />
Neutrale Graustufen nur<br />
nach manueller Korrektur 9/10<br />
Bildschärfe sehr gut 9/10<br />
Bildverarbeitung gut 3,5/5<br />
Sehtest gut 8/10<br />
Bildqualität gut 34,5/45<br />
Gesamt<br />
71 von 89 Pkt.<br />
Preis/Leistung<br />
sehr gut<br />
ERGEBNIS<br />
80 %<br />
Gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
37
test<br />
VIDEO<br />
PREMIUMFERNSEHER MIT VOLLAUSSTATTUNG VON LOEWE<br />
Fernsehkleinod<br />
Der Name Loewe steht längst in fester Tradition für exklusive, hochwertige Fernsehgeräte. Da macht auch<br />
das Modell mit der etwas längeren Bezeichnung Xelos A 32 Full-HD+ 100 DR+ keine Ausnahme. Zwar nicht<br />
zum Discount-Preis, dafür in höchster Verarbeitungs- und Ausstattungsgüte bekommt man mit dem Xelos<br />
ein Gerät, das höchsten Design- und Qualitätsansprüchen genügen kann und zudem mit einfacher Installation<br />
und großer Benutzerfreundlichkeit überzeugt.<br />
Die gute Anordnung und<br />
Verarbeitung der Tasten<br />
sprechen absolut für<br />
die Loewe-Fernbedienung,<br />
zudem sind die<br />
Bezeichnungen allesamt<br />
verständlich<br />
Auch das schön gestaltete<br />
Steuerkreuz gibt<br />
keinen Anlass zur Kritik,<br />
Teletext- und Wiedergabesteuerung<br />
sind<br />
in ihrer Funktion gut<br />
ersichtich<br />
FAZIT<br />
Dieser Loewe lässt das Herz eines<br />
jeden Fernsehzuschauers höherschlagen<br />
und erfüllt dabei höchste Designansprüche.<br />
Tim Luft<br />
Das chromglänzende Gehäuse des<br />
Xelos wirkt luxuriös, jedoch keinesfalls<br />
überladen oder gar protzig. Am<br />
Design sowie an der Verarbeitung gibt es<br />
grundsätzlich nichts auszusetzen. Der Aufbau<br />
klappt problemlos, auffällig ist jedoch, dass<br />
sich der Fernseher mit dem Standfuß in der<br />
Standardausführung nicht drehen lässt. Dafür –<br />
und das ist eher selten – kann das Gerät gekippt<br />
und damit gezielt auf wechselnde Sitzhöhen<br />
angepasst werden. Außerdem gefiel uns<br />
die Tatsache, dass sich die beiden Anschlussleisten<br />
des Xelos per Blende im Gehäuse verbergen<br />
lassen. Etwas unglücklich ist dabei<br />
allerdings, dass sich diese Abdeckungen nur<br />
mangelhaft am Gehäuse arretieren lassen –<br />
eine magnetische Fixierung nach Loewes<br />
Connect-Vorbild könnte hier in Zukunft Abhilfe<br />
schaffen.<br />
Anschlüsse gibt es an Loewes Fernseher prinzipiell<br />
genug, zu kritisieren haben wir lediglich<br />
das Fehlen einer seitlichen HDMI-Verbindung<br />
und die vertikale Ausrichtung aller rückwärtigen<br />
Buchsen, was das Anschließen neuer Geräte<br />
etwas umständlich machen kann. Ansonsten<br />
zeigt sich der Xelos in seiner Handhabung<br />
als äußerst angenehm, wobei das Bedienkonzept<br />
von den üblichen Standards abweicht.<br />
Die hochwertige Fernbedienung kommt bei<br />
Loewe mit erfreulich wenigen Tasten aus. Fast<br />
alle Einstellungen und Funktionen ruft man<br />
über die minimalistisch gestalteten und edel<br />
anmutenden Menüs des Fernsehers auf. Schön<br />
ist, dass hier in jedem Menübildschirm genau<br />
angezeigt wird, welche Taste man für welche<br />
Aktion betätigen muss oder kann. Weniger<br />
schön, ist das niemals vollständig sichtbare<br />
Menü. Stattdessen muss man sich zeilenweise<br />
durch die Menüstruktur des Xelos hangeln, um<br />
zu einer bestimmten Funktion zu gelangen.<br />
Dank des guten deutschen Handbuchs und des<br />
im Menü verankerten Stichwortverzeichnisses<br />
überwindet man das anfängliche Fehlen von<br />
Übersicht jedoch schnell.<br />
Tuner satt<br />
Zentrales Merkmal an Loewes <strong>LCD</strong>-<strong>TV</strong> ist seine<br />
umfangreiche Tuner-Ausstattung, die ihn wirklich<br />
zum Fernseher im klassischen Sinn macht:<br />
Sämtliche Empfangswege werden vom Loewe<br />
bedient, ihre Einrichtung gelingt problemlos<br />
und sogar die direkte Aufnahme ist mit dem<br />
Xelos möglich, denn zumindest unser <strong>Test</strong>modell<br />
verfügt über eine eingebaute Festplatte.<br />
Entsprechend komfortabel fallen auch alle fernsehbezogenen<br />
Funktionen aus: Doppeltuner zur<br />
getrennten Anzeige und Aufnahme, vorsortierte<br />
Senderlisten, umfangreicher elektronischer<br />
Programmführer (EPG) mit Aufnahmeplaner<br />
und paralleler Bildwiedergabe sowie variable<br />
Bild-in-Bild-Anzeige sind echte Highlights. Und<br />
selbst im Detail vermisst man kaum etwas,<br />
höchstens die Unterstützung für CI Plus, um<br />
den zukünftigen Empfang von verschlüsselten<br />
HD<strong>TV</strong>-Privatsendern wie RTL zu gewährleisten.<br />
Der Kronacher Hersteller will jedoch seine Xelos-Serie<br />
ab Herbst mit dem neuen Standard<br />
ausrüsten, bis dahin verfügt der Fernseher<br />
eben „nur“ über die klassische CI-Schnittstelle,<br />
wobei eine Nachrüstung von CI auf CI Plus nicht<br />
möglich ist.<br />
Abgesehen von seiner überragenden Empfangsausrüstung<br />
bietet der Loewe jedoch nur<br />
wenig Sonderausstattung. Per USB-Anschluss<br />
lassen sich JPEG-Fotos zuführen, Musik- oder<br />
Videodateien können dagegen nicht abgespie-<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Loewe<br />
38 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
WÄRMEBILD<br />
AUSSTATTUNG<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Größe (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
Loewe<br />
Xelos A 32 Full-HD+100 DR+<br />
2 500 Euro/–<br />
84,4 × 62,8 × 9,5 cm<br />
18,9 kg<br />
www.loewe.de<br />
Komponente<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2009<br />
gut<br />
Loewe<br />
Xelos A 32 Full-HD+100 DR+<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
lt werden. Über den integrierten Lichtsensor<br />
passt der <strong>LCD</strong>-<strong>TV</strong> seine Leuchtkraft an die<br />
Umgebungshelligkeit an, und das kann nicht<br />
schaden, denn aufgrund seiner umfangreichen<br />
Möglichkeiten verbraucht der Loewe vergleichsweise<br />
viel Strom.<br />
Benutzerfreundlich<br />
Hinsichtlich seiner Bildqualität konnte uns<br />
der Xelos recht schnell überzeugen,<br />
auch wenn<br />
Hohe Verarbeitungsqualität und edles Design<br />
zeichnen den Xelos A 32 aus, dazu gibt es Vollausstattung<br />
Der Xelos wird im Betrieb vergleichsweise<br />
warm, allerdings nur im Bereich des Panels<br />
sich prinzipiell nur wenig von Hand einstellen<br />
lässt. Das mag dem einen gut und dem anderen<br />
schlecht erscheinen, so oder so gibt es<br />
an der Bildqualität nur wenig zu bemängeln.<br />
Die Grundschärfe des Fernsehers ist gut, der<br />
Schärfeparameter zur Nachregelung besitzt<br />
jedoch etwas zu wenig Feingefühl. Die Bewegtschärfe<br />
ist dank 100-Hertz-Technologie<br />
ebenfalls gut, allerdings nicht ganz auf dem<br />
Niveau einiger aktuellerer <strong>LCD</strong>-<strong>TV</strong>s. In Leuchtkraft<br />
und Kontrast zeigt sich der Xelos wiederum<br />
tadellos. Kritikwürdig ist eher die leicht<br />
aufgehellte Schwarzdarstellung, die Loewes<br />
Fernseher nicht unbedingt fürs dunkle Heimkino<br />
prädestiniert. Abgesehen davon freut<br />
uns, dass der Xelos kaum eine Blaufärbung<br />
in dunklen Bildbereichen aufweist, was typischerweise<br />
ein Problem aller <strong>LCD</strong>-Panels ist.<br />
In der Farbdarstellung gibt es ebenfalls nur<br />
wenig Probleme. Eines davon betrifft die<br />
Farbtemperatur, die nur zwei Voreinstellungen<br />
kennt, wobei die eine etwas zu kühl<br />
und die andere etwas zu warm ausfällt.<br />
Ansonsten zeigt das <strong>LCD</strong>-Panel nur einige<br />
Farbabweichungen, hauptsächlich in den<br />
Sekundärfarben.<br />
Unterschiedliche Signalquellen verarbeitet<br />
das Gerät in den allermeisten Fällen ohne<br />
Schwierigkeiten. Bei der Wiedergabe von Videosignalen<br />
gibt es nichts zu beanstanden,<br />
Skalierung und Vollbildkonvertierung bieten<br />
ebenfalls keinen Anlass zur Kritik. Es empfiehlt<br />
sich jedoch dringend, das Filmmaterial<br />
von einer DVD in Vollbildern zuzuspielen, da<br />
der Loewe keinen speziellen<br />
Filmmodus für Halbbildmaterial<br />
kennt.Die Klangqualität<br />
der eingebauten Lautsprecher<br />
fällt befriedigend<br />
aus, reicht aber für den<br />
Fernsehalltag vollkommen<br />
aus. 1<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
Sonstige<br />
USB, Kopfhörer,<br />
digital koaxial out, RS-232<br />
Merkmale<br />
DVB-T-/Kabel-/Sat-Tuner / /<br />
Bild-in-Bild-Darstellung<br />
EPG Einzel-/Multikanal /<br />
„HD ready“/1 080p /<br />
<strong>TV</strong>-Typ<br />
<strong>LCD</strong>-<strong>TV</strong><br />
Auflösung<br />
1 920 × 1080 Pixel<br />
Entspiegelte Frontscheibe<br />
kontrastoptimiert, entspiegelt<br />
Formatwahl (HDMI)<br />
variabel, kein Bildbeschnitt<br />
Sonstiges<br />
Foto- und Musikwiedergabe,<br />
Festplattenaufzeichnung,<br />
Twin-Tuner<br />
Betrieb<br />
Bildformate<br />
480i/p, 576i/p, 720p, 1 080i/p,<br />
1 080p24<br />
100/120 Hertz<br />
Leuchtkraft 70 – 340 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,1 – 0,38 cd/m 2<br />
Gleichmäßigkeit der<br />
75 %<br />
Ausleuchtung<br />
120 Grad: gut<br />
Kontrastverlust Blickwinkel 150 Grad: befriedigend<br />
Energiekosten/Jahr<br />
29 Euro/Jahr<br />
Handhabung und Verarbeitung<br />
Fernbedienung<br />
sehr gut<br />
Bedienungsanleitung<br />
gut<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
alle Tuner<br />
sehr komfortabel<br />
Festplattenaufzeichnung<br />
kein Netzwerk Internet<br />
kaum Einstellungsmöglichkeiten<br />
hoher Preis<br />
BEWERTUNG<br />
Praxis<br />
Installation sehr gut 6/7<br />
Benutzerfreundlichkeit gut 11/14<br />
Stand-by: 0,7 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb: 75–160 W 3/3<br />
Ausstattung ausgezeichnet 23/23<br />
Wiedergabequalität<br />
Kontrastumfang 700 : 1 4/10<br />
Farbdeckung<br />
In diesem Diagramm müssen alle Farben<br />
auf den vorgegebenen Punkten<br />
liegen. Befinden sie sich innerhalb<br />
des Farbdreiecks, sind die Farben<br />
ungesättigt, liegen sie außerhalb,<br />
sind die Farben übersättigt.<br />
Farbtemperatur<br />
Die mittlere Linie symbolisiert die Vorgabe<br />
von 6 500 Kelvin. Befinden sich<br />
Farben über dieser Norm, färbt sich<br />
das Bild in der entsprechenden Farbe.<br />
Links befinden sich die Schwarzbereiche,<br />
rechts die Weißbereiche –<br />
dazwischen alle Graustufen.<br />
Sekundärfarben leicht unpräzise<br />
Voreinstellung mit „warmen“<br />
Graustufen 8,5/10<br />
Bildschärfe sehr gut 8,5/10<br />
Bildverarbeitung gut 3,5/5<br />
Sehtest gut 8/10<br />
Bildqualität gut 32,5/45<br />
Gesamt<br />
72,5 von 89 Pkt.<br />
Preis/Leistung<br />
gut<br />
ERGEBNIS<br />
81 %<br />
Gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
39
test<br />
VIDEO<br />
5.1-BLU-RAY-KOMPLETTSET VON LG<br />
All-inclusive-Paket<br />
Komplettsets sind die Freunde der Bequemen. Ein Paket, das alle notwendigen Komponenten<br />
enthält, stellt LG nun mit dem HB954PB vor, das nicht nur Blu-rays und DVDs abspielen<br />
kann, sondern auch für weitere Medien und Geräte gerüstet ist. Wir haben uns das neue<br />
System angeschaut und im Praxistest durchleuchtet.<br />
gut<br />
LG<br />
HB954PB<br />
TESTERGEBNIS<br />
befriedigend<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2009<br />
Eingangs- und Navigationstasten<br />
befinden<br />
sich im oberen Bereich<br />
der etwas überladenen<br />
Fernbedienung<br />
Die Hauptbedienung<br />
ist mittig platziert. Hier<br />
können auch die Soundmodi<br />
gewechselt werden<br />
Optionstasten sowie<br />
die Steuerung für ein<br />
Fernsehgerät sind unten<br />
angeordnet<br />
Langsam, aber sicher stößt LG stärker<br />
in den Blu-ray-Markt vor. War zunächst<br />
nur ein Player im Angebot, hat der Hersteller<br />
mit dem BD-370 einen selbstbewussten<br />
Auftritt hingelegt und drängt mit dem<br />
HB954PB nun in den Markt der Komplettsysteme.<br />
Bisher teilten sich Panasonic, Samsung<br />
und JVC diese Sektion, LG will nun mit<br />
dem optisch leicht verspielten, aber technisch<br />
dennoch hochwertig ausgestatteten Blu-ray-<br />
Set um die Gunst der Käufer werben. Solche<br />
Systeme sind für diejenigen von Interesse,<br />
die nur wenig Zeit für die Planung haben und<br />
keine zusätzlichen Kosten in separate Komponenten<br />
investieren möchten. Dafür sind die<br />
Käufer durchaus bereit, einige qualitative Abstriche<br />
zu machen, um letztlich in der Regel mit<br />
einem solchen Set günstiger wegzukommen.<br />
Inzwischen sind die Standards rund um Bluray<br />
final und die passende Abspielhardware<br />
bietet eine internetgestützte Anbindung für<br />
BD-Live-Features sowie Decoder für die neuen<br />
Tonformate. Wie fast alle diese Systeme<br />
kommt auch das LG-Modell als geschlossene<br />
Konstruktion daher. Das heißt, dass der Ton<br />
ausschließlich auf den mitgelieferten Lautsprechern<br />
wiedergegeben werden kann. Audioausgänge,<br />
um Signale beispielsweise an einen<br />
zusätzlichen AV-Receiver zu leiten, sind nicht<br />
vorhanden.<br />
Vielfältige Designerware<br />
Das Set, bestehend auf zwei Frontlautsprechern,<br />
zwei Surround-Speakern, einem Center<br />
und einem passiven Subwoofer, passt äußerlich<br />
gut zum Hauptgerät. Es kommt viel Plastik<br />
mit Klavierlackoptik zum Einsatz, das für<br />
Fingerabdrücke und Kratzer recht empfindlich<br />
ist. Die Montage der Standlautsprecher<br />
ist vergleichsweise simpel und auch die Verkabelung<br />
geht einfach vonstatten. Manche<br />
Teile sind mit blauen Elementen versehen,<br />
sodass das HB954PB recht spacig daherkommt;<br />
die vielen Rundungen unterstreichen<br />
diesen Eindruck. Die Extravaganz wird bei<br />
der Fernbedienung fortgeführt, die aus<br />
Kunststoff in Lederoptik besteht. Die Verarbeitung<br />
sämtlicher Komponenten ist solide,<br />
die Qualität des Kunststoffes lässt aber nur<br />
bedingt an ein langlebiges Produkt glauben.<br />
Beim Anschließen werden bereits diverse Möglichkeiten<br />
ersichtlich, zusätzliche Geräte mit<br />
dem Receiver zu verbinden. So lassen sich<br />
über den optischen und koaxialen Digitaleingang<br />
sowie mit einem 3,5-Zoll-Klinkenstecker<br />
verschiedene Audiogeräte anschließen. Was<br />
das Set von der Konkurrenz abhebt, sind zwei<br />
zusätzliche HDMI-Schnittstellen. Hier können<br />
theoretisch Signale von Camcordern oder<br />
AV-Receivern abgegriffen und wiedergegeben<br />
werden. Des Weiteren befindet sich in<br />
der vorderen Mitte des Geräts ein ausfahrbares<br />
iPod-Dock, das auch mit dem aktuellen<br />
iPhone 3G harmoniert. Ein RDS-Radio gehört<br />
selbstverständlich ebenfalls zur Ausstattung.<br />
Inbetriebnahme<br />
Nach dem ersten Start des sehr leisen Players<br />
sollten gewisse Einstellungen vorgenommen<br />
werden, darunter die Auflösung, die Bildfrequenz<br />
(24 p) sowie weitere Präferenzen. Leider<br />
fehlt eine Autoeinmessung für die Lautsprecher,<br />
die sich aber manuell in Bezug auf Entfernung<br />
und Lautstärke optimieren lassen.<br />
Optisch präsentiert sich das gesamte Interface<br />
sehr modern sowie mit hübschen Bildern und<br />
Animationen. Hier hat LG wirklich gute Arbeit<br />
Bilder: Auerbach Verlag, LG<br />
40 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
geleistet. Das Hauptmenü<br />
besteht aus vier<br />
großen Icons, die je<br />
nach gewähltem Medium<br />
aktiv werden. Steckt ein<br />
USB-Stick oder eine Festplatte im USB-Slot, der<br />
an der oberen Seite vorne rechts platziert ist,<br />
kann man die Icons entsprechend auswählen.<br />
Auch die Menüs, z. B. des angeschlossenen<br />
iPods, sind sehr übersichtlich und leicht zu<br />
bedienen. Gespannt waren wir auf die Einlesezeiten<br />
von Blu-rays: Hier tritt das Set ebenfalls<br />
souverän auf und lädt selbst aufwendige Discs<br />
in weniger als 45 Sekunden – ein Spitzenwert.<br />
Das verbaute Laufwerk meistert darüber<br />
hinaus unsere Fehlerkorrekturtests mit nur<br />
wenigen Komplikationen und zeigt selbst beim<br />
Layer-Wechsel der „Gladiator“-DVD lediglich<br />
eine kurze Unterbrechung. Durch das schnelle<br />
Laufwerk und die gute Fehlerkorrektur ist in der<br />
Praxis eine zügige Bedienung gewährleistet.<br />
Solide Technik<br />
Bei der Blu-ray-Wiedergabe arbeitet das Set<br />
zur vollen Zufriedenheit. Das Bild ist scharf und<br />
die Bewegungsabläufe bei aktiviertem 24 p<br />
sind angenehm weich. Leider lässt sich das<br />
Bild nicht beeinflussen, sodass Nachjustierungen<br />
bei nicht optimaler Materialqualität nicht<br />
möglich sind. Bei der DVD-Wiedergabe verhält<br />
es sich ähnlich. Der LG skaliert das Bild mit<br />
einem guten Ergebnis auf bis zu 1 080p. Auch<br />
die Vollbildkonvertierung funktioniert meist<br />
zufriedenstellend, sorgt aber vor allem bei Videomaterial<br />
für starkes Zittern. Optimierungen<br />
sind hingegen bei Filmmaterial zu erkennen.<br />
Tritt „Die Mumie“ noch mit leichtem Flackern<br />
auf, sind die Ergebnisse bei „Gladiator“<br />
tadellos. Schade, dass kein Video-EQ zur Verfügung<br />
steht, denn die Bildverbesserer arbeiten<br />
– wenn überhaupt – sehr dezent mit kaum<br />
sichtbarem Ergebnis.<br />
Das HB954PB-System kann HD-Ton verarbeiten.<br />
Der über die mitgelieferten Lautsprecher<br />
ausgegebene Sound ist solide, aber, wie bei<br />
solchen Sets üblich, deutlich steigerungsfähig.<br />
Hier spielt natürlich auch der vergleichsweise<br />
günstige Preis eine Rolle. Der Subwoofer<br />
ist recht leicht und wird nicht aktiv betrieben.<br />
Im Hörtest mit „The Dark Knight“ klang der<br />
Bass etwas wummernd. Bei Musik fiel dies<br />
ebenfalls auf, konnte jedoch mit einer leichten<br />
Absenkung um minus sechs Dezibel teilweise<br />
ausgeglichen werden. Die Mitten klangen<br />
hingegen sehr angenehm, wobei die überpräsenten<br />
Höhen, besonders S-Laute, mit leichtem<br />
Zischen quittiert wurden. Insgesamt kann<br />
man mit dem Ergebnis aber zufrieden sein.<br />
Mit einem Audio-EQ, den es leider nicht gibt,<br />
könnte man noch weitere Verbesserungen vornehmen.<br />
Die Klangmodi, darunter auch einer<br />
für verbesserte MP3-Wiedergabe, verrichten<br />
solide Arbeit.<br />
Dass LG mitgedacht hat, zeigt auch der Night-<br />
Modus. Dieser schränkt nicht nur die Dynamik<br />
ein, sodass selbst zu später Stunde der<br />
Film- und Musikgenuss möglich ist, auch das<br />
Display und alle leuchtenden Elemente werden<br />
deaktiviert.<br />
Glanzvoller Auftritt<br />
Mit dem HB954PB stellt das Unternehmen<br />
souverän unter Beweis, dass es imstande<br />
ist, Blu-ray-Systeme zu bauen. Vielfältige Anschlussoptionen,<br />
durchdachte Features und<br />
überzeugende Werte bei der Wiedergabe stehen<br />
für ein modernes und technisch aktuelles<br />
Konzept. Besonders die niedrigen Ladezeiten<br />
haben uns überrascht. Dass vor allem klangliche<br />
Grenzen bestehen, sollte dem Käufer<br />
jedoch bewusst sein. Hier erzielen separate<br />
Lösungen, die im Ganzen auch etwas teurer<br />
sind, zum Teil deutlich bessere Leistungen.<br />
Wer sich darüber aber im Klaren ist und sich<br />
mit dem Design des LG-Sets anfreunden kann,<br />
macht mit dieser Lösung nichts falsch. 1<br />
AUSSTATTUNG<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Größe (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
digitales Video<br />
RGB<br />
YUV<br />
FBAS<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
LG Electronics<br />
HB954PB<br />
999 Euro/700 Euro<br />
430 × 76 × 379 mm<br />
4,8 kg<br />
www.lge.de<br />
Ausgänge<br />
Cinch<br />
digitales Audio (koaxial/optisch) /<br />
Sonstige<br />
S-Video<br />
Netzwerk, USB, 2ch Audio,<br />
iPod-Dock, 2 × HDMI-Eingang<br />
Formate<br />
Blu-ray<br />
BD-R/BD-RE /<br />
DVD-Video/-Audio/SACD / /<br />
DVD-R/DVD-RW /<br />
CD-R/CD-RW /<br />
SVCD/VCD /<br />
DivX/MPEG-4/AVCHD / /<br />
MP3/WMA /<br />
JPEG/Picture-CD /<br />
Sonstiges<br />
BD-Profile 2.0 (BD-Live)/1.1 /<br />
DD True HD/DTS-HD (HR)/(MA) / /<br />
Layer-Wechsel bei DVD<br />
sichtbar<br />
Energiekosten/Jahr<br />
13,96 Euro/Jahr<br />
Ladezeiten (Blu-ray BD-J)<br />
44 s<br />
BEWERTUNG<br />
Praxis<br />
Benutzerfreundlichkeit sehr gut 17,5/20<br />
Stand-by: 0,3 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb: 48,1 W 3/3<br />
Wiedergabequalität<br />
Farbwiedergabe ausgezeichnet 7/7<br />
Skalierung sehr gut 6/7<br />
Vollbildkonvertierung gut 5,5/7<br />
Bildverbesserer mangelhaft 1,5/4<br />
Bildqualität gut 20/25<br />
Tonqualität gut 11,5/15<br />
Gesamt<br />
68,5 von 82 Pkt.<br />
Preis/Leistung<br />
befriedigend<br />
ERGEBNIS<br />
84 %<br />
Gut<br />
LGs Komplettanlage erlaubt durch die zusätzlichen HDMI-Eingänge eine vielfältige Nutzung im Heimkino.<br />
Der LAN-Anschluss ist für die Verwendung von BD-Live vorgesehen, nicht aber für das Youtube-Portal<br />
FAZIT<br />
LG präsentiert mit dem HB954PB ein<br />
gelungenes Komplettset mit durchdachten<br />
Features und aktueller Technik,<br />
dessen Tonqualität allerdings<br />
etwas enttäuscht.<br />
Florian Kriegel<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
41
test<br />
VIDEO<br />
BLU-RAY-HEIMKINOANLAGE VON SONY<br />
Geschwisterliebe<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
gut<br />
Sony<br />
HTP-BD36SF<br />
5.2009 TESTERGEBNIS<br />
5.2009<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
Heimkinosets liegen voll im Trend, vor allem Blu-ray-Anlagen erfreuen sich steigender Beliebtheit. Grund<br />
genug für Sony, ein neues Paket vorzustellen. Mit dem HTP-BD36SF geht der Unterhaltungsriese dabei einen<br />
ungewöhnlichen Weg, denn anders als die Konkurrenz, die sämtliche Funktionen in einem Gerät integriert,<br />
paart Sony den aktuellen Player mit einem separaten AV-Receiver und Surround-Lautsprechern.<br />
Über die Player-Fernbedienung<br />
lässt sich<br />
auch die Lautstärke des<br />
AV-Receivers steuern.<br />
Außerdem befinden sich<br />
oben Optionstasten für<br />
beispielsweise Audiound<br />
Untertitelspuren<br />
Mittig sind alle Navigations-<br />
und Menütasten<br />
angeordnet. Leider<br />
erlauben sie keine Steuerung<br />
des AV-Receiver-<br />
Menüs<br />
Alle primären Steuerbefehle<br />
wie Start<br />
und Stopp werden im<br />
unteren Drittel betätigt.<br />
Auch das informative<br />
On-Screen-Display lässt<br />
sich hier anschalten<br />
Komplettanlagen vereinfachen die<br />
Heimkinoplanung um ein Vielfaches.<br />
Während sich der angehende Heimcineast<br />
normalerweise Gedanken über Blu-ray-<br />
Player, AV-Receiver und Lautsprecher machen<br />
muss, kann er sich auch für den einstiegsfreundlichen<br />
Weg einer bereits kompletten<br />
Anlage entscheiden. Sony präsentiert mit dem<br />
HTP-BD36SF eine bislang seltene Form der<br />
Komplettsets. Statt den Player und die nötigen<br />
AV-Receiver-Eigenschaften miteinander zu<br />
vereinen, besteht das Set aus dem aktuellen<br />
BD-Player BDP-S360 sowie einem AV-Receiver<br />
und einem 5.1-Lautsprecherset. Eine reduzierte<br />
Verkabelung und vereinfachte Bedienung klassischer<br />
Sets findet man beim BD36SF nur bedingt.<br />
Auch der Platzvorteil fällt hier geringer<br />
aus, obwohl er bei den sehr kompakten Ausmaßen<br />
vorhanden ist. Optisch ergänzen sich<br />
beide Geräte gekonnt. Durch die identische<br />
Front und die zentrierte, weiß-hellblaue LED<br />
wirken die Komponenten wie Zwillinge.<br />
Höhe der Zeit<br />
Durch die Tatsache, dass der Sony-Player BDP-<br />
S360 Teil des Systems ist, geht der Käufer<br />
kein Risiko in Bezug auf die Aktualität der<br />
Blu-ray-Funktionen ein. Wie unser <strong>Test</strong> in der<br />
vergangenen Ausgabe zeigte, beherrscht das<br />
Modell alle wichtigen Features wie BD-Live<br />
und die Ausgabe sämtlicher HD-Tonformate.<br />
Der AV-Receiver kann diese entgegennehmen,<br />
zeigt aber leider keinerlei Logos oder dergleichen<br />
an – für den Technikenthusiasten eine<br />
nur dürftige Umsetzung. Das Display fällt sehr<br />
nüchtern aus, auch ein grafisches Interface<br />
sucht man vergebens. Dafür sind die notwendigen<br />
Einstellungen schnell erledigt und die<br />
Bedienung ist kinderleicht. Ein iPod-Dock oder<br />
die sich langsam verbreitende Youtube-Integration<br />
liefert Sony nicht.<br />
Zweierlei<br />
Dass auch die Installation der Anlage getrennt<br />
geplant wurde, zeigen die verschiedenen Anleitungen.<br />
Ein etwas wirres Faltblatt soll beim Zusammensetzen<br />
der Lautsprechersäulen behilflich<br />
sein. Der Aufbau des Systems ist dennoch<br />
recht einfach. Zunächst sollten die ansprechenden,<br />
aber schnörkellosen Lautsprecher mit<br />
den Standfüßen vereint werden. Allein von der<br />
Optik her hätten wir uns etwas längere Stangen<br />
gewünscht, denn fertig montiert sehen sowohl<br />
die Front- als auch die Surround-Speaker etwas<br />
zu kurz geraten aus. Wer sein Wohnzimmer<br />
kabellos beschallen möchte, kann seine Anlage<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sony<br />
42 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
mit dem S-Air-Modul nachrüsten. Die Verkabelung<br />
geschieht mit vorkonfektionierten Kabeln,<br />
die auf einer Seite farbig markierte Stecker<br />
besitzen, welche sich kinderleicht in den Receiver<br />
stecken lassen. Der Blu-ray-Player des<br />
850 Euro teuren Sets wird schließlich noch mit<br />
einem HDMI-Kabel zum AV-Receiver verbunden.<br />
Praktisch sind die zwei zusätzlich vorhandenen<br />
HDMI-Eingänge, die eine vergleichsweise vielfältige<br />
Nutzung sicherstellen.<br />
Dazu gesellen sich zwei optische und ein digitaler<br />
Audioeingang, drei analoge Stereocinch-<br />
Eingänge sowie Sonys eigener Digital Media<br />
Port, über den sich beispielsweise MP3-Player-<br />
Docks installieren lassen. Sind alle Komponenten<br />
miteinander verbunden, kann man auch<br />
schon die Einstellungen an den Geräten selbst<br />
vornehmen. Hier zeigt sich ein Nachteil von<br />
Sonys Konzept, denn während sich in einem<br />
Gerät vereinte Elemente über eine Fernbedienung<br />
und ein Setup steuern lassen, müssen<br />
beim HTP-BD36SF sowohl am AV-Receiver als<br />
auch im BD-Player Einstellungen vorgenommen<br />
werden. Wenn die Bausteine jedoch erst<br />
einmal eingerichtet sind, lassen sich alle wichtigen<br />
Funktionen über eine Fernbedienung<br />
steuern. So müssen am Player Optionen wie<br />
die Bildauflösung eingestellt werden und am<br />
Receiver die Einmessung des Lautsprechersystems.<br />
Dank Autosetup geht dies jedoch<br />
schnell vonstatten, ebenso wie die automatische<br />
Einmessung des 5.1-Systems. Dass hier<br />
allerdings nur grundlegende Konfigurationen<br />
wie Pegel und Abstand vorgenommen werden,<br />
wird einem bereits durch die kurze Einmessdauer<br />
bewusst.<br />
Startschuss<br />
Sony legt dem Set seinen aktuellen Blu-ray-<br />
Player bei, womit der Käufer ein aus technischer<br />
Sicht komplett ausgestatteten Spieler<br />
für HD-Medien präsentiert bekommt. Aktuell<br />
bedeutet jedoch nicht automatisch schnell, in<br />
Bezug auf die Boot- und BD-Ladezeiten zeigt<br />
sich der S360 etwas angestaubt. Das Hauptmenü<br />
erscheint nach moderaten 20 Sekunden,<br />
im stromfressenden Schnellstartmodus gar<br />
nach sechs Sekunden.<br />
Bis Blu-rays wiedergegeben werden können,<br />
vergeht ein etwas längerer Zeitraum. Bei komplexen<br />
Discs kann die Wartezeit dabei eine<br />
knappe Minute erreichen. Die Geduld belohnt<br />
das Set jedoch mit einer visuell hochwertigen<br />
Qualität. HD-Bilder werden sehr ruhig und<br />
knackscharf dargestellt und lassen sich durch<br />
drei voreingestellte Bildmodi leicht beeinflussen.<br />
Beim für den Player aufwendigeren Skalierungsprozess<br />
arbeitet der BDP-S360 souverän<br />
und produziert ein vergleichsweise gutes HD-<br />
Signal aus SD-Material. Hier präsentiert sich<br />
vor allem auch die Vollbildkonvertierung meist<br />
selbstständig und sicher.<br />
Die Soundqualität der Lautsprecher-Receiver-<br />
Kombination erfüllt die Erwartungen, krankt<br />
aber an den typischen Defiziten von Komplettsets.<br />
Hohe Pegel quittieren die Schallwandler<br />
mit Kompression, wodurch das zugespielte<br />
Signal an Lebhaftigkeit verliert. Vor allem beim<br />
Filmbetrieb fällt dies aber weniger auf, allerdings<br />
zeigt sich der Center-Speaker etwas<br />
unterdimensioniert und mit leicht blechernem<br />
Klang. Für Tiefbässe ist der Subwoofer nur<br />
bedingt geeignet. Durch die Kombination einer<br />
kleinen Membran mit einem dafür relativ großen<br />
Bassreflexrohr produziert dieser nur eine<br />
eingeschränkte Anzahl an Bassfrequenzen.<br />
Diese klingen bei Filmen z. T. beeindruckend,<br />
können aber bei Musik nicht gleichmäßig<br />
spielen.<br />
Letztlich ergibt sich ein typischer Gesamteindruck,<br />
der von einer filmtauglichen Wiedergabe<br />
geprägt ist, in Bezug auf den wunschlosen<br />
Musikgenuss, v. a. mit höherer Lautstärke,<br />
aber einen faden Beigeschmack hinterlässt.<br />
Die verbauten DSP-Modi, die u. a. Stereosignale<br />
auf alle Lautsprecher verteilen, konnten<br />
uns nicht überzeugen, sorgen aber für deutlich<br />
mehr Räumlichkeit.<br />
Im Betrieb zeigt sich die Anlage zurückhaltend<br />
beim Stromverbrauch, erst bei exzessiven Bassattacken<br />
steigt dieser kurzzeitig auf etwas<br />
über 50 Watt an. Bereits die Player-Einheit<br />
beweist mit einem Stand-by-Verbrauch von nur<br />
0,1 Watt, dass Sony bei der Entwicklung auf<br />
überschaubare Stromkosten geachtet hat.<br />
Doppelset<br />
Mit dem HTP-BD36SF präsentiert Sony ein<br />
annehmbares Komplettset, dessen Gliederung<br />
in verschiedene Bauteile ungewöhnlich erscheint,<br />
in der Praxis aber gut funktioniert.<br />
Die Stärken des Players werden mit einem<br />
ausreichend potenten AV-Receiver verbunden,<br />
dessen Leistung die Lautsprecher ordentlich<br />
umsetzen, ohne dabei zu überraschen. Visuell<br />
ist das Ergebnis hingegen auf hohem Niveau.<br />
Um wirklich „komplett“ zu wirken, fehlen der<br />
Kombination allerdings durchaus nützliche<br />
Features wie DivX-Unterstützung oder iPod-<br />
Dock. Der Filmbegeisterte findet in dem Set<br />
jedoch eine günstige Möglichkeit für den Einstieg<br />
in die hochauflösende Blu-ray-Welt samt<br />
ordentlicher Surround-Beschallung. Weiterer<br />
Vorteil: Beim Neukauf lässt sich der gute Bluray-Player<br />
weiterhin nutzen. 1<br />
AUSSTATTUNG<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Sony<br />
Modell<br />
HTP-BD36SF<br />
Preis/Straßenpreis<br />
849 Euro/750 Euro<br />
Größe (B/H/T)<br />
430 × 66,5 × 333 mm<br />
Gewicht k. A.<br />
Informationen<br />
www.sony.de<br />
Anschlüsse<br />
digitales Video<br />
RGB<br />
YUV<br />
FBAS<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Ausgänge<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
digitales Audio (koaxial/optisch) / (Eingänge)<br />
Sonstige USB, 2ch Audio-In (3),<br />
Digital Media Port<br />
Formate<br />
Blu-ray<br />
BD-R/BD-RE /<br />
DVD-Video/-Audio/SACD / /<br />
DVD-R/DVD-RW /<br />
CD-R/CD-RW /<br />
SVCD/VCD /<br />
DivX/MPEG-4/AVCHD / /<br />
MP3/WMA /<br />
JPEG/Picture-CD /<br />
Sonstiges<br />
BD-Profile 2.0 (BD-Live)/1.1 /<br />
DD True HD/DTS-HD (HR)/(MA) / /<br />
Anzahl Lautsprecher 5.1<br />
Layer-Wechsel bei DVD<br />
sichtbar<br />
Ladezeiten (Blu-ray BD-J)<br />
60 s<br />
Energiekosten/Jahr<br />
14,05 Euro/Jahr<br />
BEWERTUNG<br />
Benutzerfreundlichkeit gut 15/20<br />
Stand-by: 0,1 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb: 49,6 W 3/3<br />
Ausstattung gut 17,5/22<br />
Farbwiedergabe ausgezeichnet 7/7<br />
Skalierung ausgezeichnet 7/7<br />
Vollbildkonvertierung ausgezeichnet 7/7<br />
Bildverbesserer ausreichend 2/4<br />
Bildqualität sehr gut 23/25<br />
Tonqualität gut 12/15<br />
Gesamt<br />
67,5 von 82 Pkt.<br />
Preis/Leistung<br />
gut<br />
ERGEBNIS<br />
82 %<br />
Gut<br />
Bei Sonys HTP-BD36F dient ein klassischer Blu-ray-Player als Zuspieler, anders als bei klassischen<br />
Komplettanlagen, bei denen Player und AV-Receiver in einem Gerät integriert sind<br />
FAZIT<br />
Das Set HTP-BD36SF vereint die Stärken<br />
des aktuellen Players mit filmtauglicher<br />
Surround-Beschallung und der<br />
Anschlussvielfalt des AV-Receivers –<br />
optimal für Einsteiger.<br />
Florian Kriegel<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
43
test<br />
VIDEO<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
5.2009<br />
sehr gut<br />
Panasonic<br />
DMR-EX72S<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
PANASONIC DMR-EX72S IM TEST<br />
Multimedia-Zentrale<br />
<strong>TV</strong>-Geräte-Hersteller spendieren ihren Fernsehern immer häufiger auch Digitaltuner. Bei DVD-Rekordern<br />
sucht man einen solchen allerdings oft vergeblich. Panasonic bietet zumindest für Satellitenzuschauer<br />
bereits seit einiger Zeit Lösungen an.<br />
Die Grundbedienelemente<br />
für den täglich<br />
Gebrauch befinden sich<br />
im oberen Drittel des<br />
Signalgebers<br />
Im Mittelfeld sind Spezialfunktionen<br />
wie etwa<br />
der Programmführer<br />
enthalten. Der Druck<br />
auf die Navigator-Taste<br />
öffnet die übersichtliche<br />
Programmzeitschrift<br />
Alle Aufnahmefunktionen<br />
finden wir im letzten<br />
Drittel. Ein Druck auf<br />
die Rec-Taste löst eine<br />
Sofortaufnahme aus<br />
FAZIT<br />
Der DMR-EX72S ist ein Alleskönner.<br />
Neben digitalen Satellitensignalen<br />
eignet er sich auch für multimediale<br />
Anwendungen. Sie können der Familie<br />
die Bilder in bester Qualität zeigen.<br />
Ricardo Petzold<br />
Schon vor rund zwei Jahren testeten<br />
wir den ersten DVD-Rekorder von<br />
Panasonic mit digitalem Satellitentuner.<br />
Das Gerät überzeugte durch einfache Bedienung<br />
und eine sehr gute Ausstattung. Der<br />
Hersteller hat die letzten Monate genutzt, um<br />
den digitalen Tuner auch in andere Modelle<br />
seiner Rekordersparte einzubauen. In dieser<br />
Ausgabe möchten wir den neu auf dem Markt<br />
erhältlichen DMR-EX72S für Sie einmal genauer<br />
unter die Lupe nehmen. Zu den Hauptausstattungsmerkmalen<br />
zählen ein 1 080p-Upscaler,<br />
der für die beste Bildqualität sorgen soll, eine<br />
integrierte 160 Gigabyte große Festplatte sowie<br />
die Bereitstellung multimedialer Zusatzanwendungen<br />
über die Front-USB-Schnittstelle.<br />
Ausgestattet ist die Aufnahmezentrale an der<br />
Front mit einer Viersegmentanzeige, dem DVD-<br />
Laufwerk sowie einer unter der Frontklappe<br />
versteckten USB-Schnittstelle. Die Rückseite<br />
beheimatet den HDMI-Ausgang sowie die analogen<br />
Videoschnittstellen YUV, Scart, S-Video<br />
und Cinch. Für die digitale Tonausgabe steht<br />
dem Nutzer ein optischer Ausgang zur Verfügung.<br />
Auch der CI-Schacht befindet sich am<br />
Heck. Somit können Sie mit diesem Rekorder<br />
auch Pay-<strong>TV</strong>-Aufnahmen durchführen.<br />
Neben dem Gerät enthält der Lieferumfang<br />
auch das HDMI-Anschlusskabel, eine übersichtliche<br />
Fernbedienung sowie eine ausführliche,<br />
verständlich geschriebene Anleitung.<br />
Inbetriebnahme per Plug and Play<br />
Die Inbetriebnahme kann auch vom Laien<br />
durchgeführt werden. Der DMR-EX72S begleitet<br />
uns im <strong>Test</strong> Schritt für Schritt durch die<br />
Grundeinstellungen. Dabei müssen wir zuerst<br />
den Standort des Gerätes festlegen. Nachdem<br />
dies geschehen ist, erledigt der Rekorder komplett<br />
eigenständig die Antenneneinstellungen<br />
und führt einen Suchlauf durch. Sie müssen<br />
an dieser Stelle nicht wissen, welche Satellitensysteme<br />
empfangen werden und wie die<br />
eventuelle Eingangsbelegung ist. Der DVD-Rekorder<br />
erkennt dies zuverlässig selbst. Nach<br />
Abschluss des Suchlaufs werden die Sender<br />
noch sortiert. Nach insgesamt 15 Minuten steht<br />
dem digitalen Aufnahmevergnügen nichts<br />
mehr im Wege.<br />
Überzeugender Funktionsumfang<br />
Natürlich können Sie den Rekorder nicht nur für<br />
Aufnahmen verwenden. Wer bisher keinen Digitalreceiver<br />
benutzt, kann mit dem DMR-EX72S<br />
auch Live-<strong>TV</strong> schauen. Allerdings ist immer nur<br />
eins möglich: entweder fernsehen oder ein<br />
anderes Programm anschauen. Positiv fällt die<br />
Pay-<strong>TV</strong>-Verarbeitung auf. Mit entsprechendem<br />
Modul werden auch die Sky-Kanäle zuverlässig<br />
geöffnet. Diese sind in der integrierten Senderliste<br />
allerdings sehr weit hinten angeordnet.<br />
Abhilfe schafft hier eine Favoritenliste, die einfach<br />
selbst angelegt werden kann. Bis zu 200<br />
Programme können Sie in diese persönliche<br />
Liste integrieren.<br />
Neben dem Empfang von <strong>TV</strong>-Programmen über<br />
Satellit trumpft der Panasonic-Rekorder auch<br />
durch seine Multimedia-Tauglichkeit auf. Die<br />
Jukebox-Funktion archiviert Ihre komplette CD-<br />
Sammlung auf der eingebauten Festplatte.<br />
44 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
AUSSTATTUNG<br />
Hinter der Frontklappe verfügt der DVD-Rekorder über eine USB-Schnittstelle sowie Cinch-Anschlüsse für<br />
Bild und Ton. Die Digitalkamera kann per Firewire-Kabel mit der DV-In-Schnittstelle verbunden werden<br />
Dank der integrierten Datenbank, welche über<br />
350 000 Albendaten enthält, werden auch die<br />
Künstler und Titeldaten optimal angezeigt.<br />
Auch als Fotobetrachter eignet sich der Rekorder.<br />
Die 1 080p-Unterstützung ermöglicht<br />
die Wiedergabe eigener Fotos in optimaler<br />
Qualität. Auch in puncto Schnelligkeit überzeugt<br />
das Gerät, selbst große Bilder können in<br />
Originalgröße über den DMR-EX72S wiedergegeben<br />
werden – dies war bisher ein Manko von<br />
Multimedia-Geräten, da sie mit langen Wartezeiten<br />
beim Bildwechsel enttäuschten. Neben<br />
Musik und Bilddaten werden auch Videos im<br />
DivX-Format unterstützt.<br />
Aufnahme leicht gemacht<br />
Die Timer-Programmierung kann wahlweise<br />
manuell oder über den elektronischen Programmführer<br />
(EPG), welcher über die Guide-<br />
Taste der Fernbedienung zu erreichen ist,<br />
durchgeführt werden. Eine Besonderheit stellt<br />
die Programmbibliothek dar. Da Panasonic auf<br />
einen redaktionell aufbereiteten EPG setzt,<br />
können die Programmdaten bis zu zwei Wochen<br />
im Voraus abgerufen werden. Der vom Sender<br />
bereitgestellte EPG ist oft nur für fünf bis sieben<br />
Tage verfügbar. Somit können Sie auch<br />
Aufzeichnungen, die während der Urlaubszeit<br />
durchgeführt werden sollen, direkt aus dem<br />
EPG einprogrammieren. Dank mehrerer Suchfunktionen<br />
finden Sie zudem die Lieblingssendung<br />
noch schneller. Selbstständig müssen Sie<br />
noch den Aufnahmemodus festlegen.<br />
Neben dem Standardaufnahmeformat stehen<br />
die qualitativ schlechteren Formate LP, EP und<br />
FR sowie das optimale XP-Format bereit. Im<br />
<strong>Test</strong> werden alle programmierten Timer zuverlässig<br />
aufgenommen. Es empfiehlt sich immer,<br />
die Daten zuerst auf die integrierte Festplatte<br />
zu archivieren und erst nachträglich auf DVD zu<br />
übertragen, da somit vorab auch Werbung aus<br />
dem Mitschnitt entfernt werden kann. Vorbildlich<br />
werden alle Aufnahmen mit EPG-Namen<br />
abgelegt, sodass das spätere Auffinden problemlos<br />
möglich ist.<br />
DVD-Laufwerk<br />
Mithilfe von Burosch-<strong>Test</strong>-DVDs prüfen wir auch<br />
beim Panasonic-Rekorder den Umgang mit beschädigten<br />
DVDs. Hier zeigen sich Schwächen<br />
des Gerätes. Bereits ab Kratzerstärken von 0,5<br />
Millimetern kommt es zu Bildaussetzern. Unser<br />
Tipp: Gehen Sie sorgfältig mit den DVDs um,<br />
dann kann auch dieser Rekorder problemlos<br />
genutzt werden.<br />
Überzeugende Bilder<br />
Trotzdem der Panasonic leider noch keine<br />
HD<strong>TV</strong>-Programme verarbeitet, überzeugt er<br />
bei der Bildqualität die <strong>Test</strong>redaktion. Der<br />
eingebaute Upscaler bereitet auch die SD<strong>TV</strong>-<br />
Programminhalte sehr gut auf. Speziell bei<br />
den öffentlich-rechtlichen Sendern, welche<br />
mit einer sehr hohen Videobitrate über Satellit<br />
übertragen werden, fällt dies positiv auf. Auch<br />
bei der Diashow punktet das Gerät mit bester<br />
Wiedergabequalität.<br />
Bei den Aufnahmen hängt die Bildqualität<br />
natürlich immer von der eingestellten Qualitätsstufe<br />
ab. Wir empfehlen grundsätzlich,<br />
Aufnahmen auf die Festplatte im besten Modus<br />
XP durchzuführen. Somit müssen Sie keine<br />
Qualitätseinbußen hinnehmen.<br />
Unsere Messung der analogen Videoausgänge<br />
verdeutlicht den Eindruck des Sichttests. Keine<br />
Schnittstelle weist Fehler auf, die Messwerte<br />
weichen nur minimal vom Optimalwert ab und<br />
befinden sich alle im Toleranzfeld. 1<br />
Neben dem Satellitentuner stehen eine Reihe Aus- und Eingänge für die Bild- und Tondaten bereit. Perfekte<br />
Bildqualität erreichen Sie, wenn Sie den Rekorder per HDMI mit dem Fernseher verbinden<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Größe (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Panasonic<br />
DMR-EX72S<br />
399 Euro/340 Euro<br />
430 × 59 × 289 mm<br />
3,7 kg<br />
www.panasonic.de<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
Optisch<br />
In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out<br />
digitales Video / / / / /<br />
RGB / / / / /<br />
YUV / / / / /<br />
FBAS / / / / /<br />
S-Video / / / / /<br />
digitales Audio / / / / /<br />
analoges Audio / / / / /<br />
USB/Ethernet/Firewire/SATA / / /<br />
Videosignalarten<br />
576p, 720p, 1080i, 1080p<br />
Anzahl Tuner 1<br />
Antennenausgänge 1<br />
Formate<br />
DVD Video/Audio / /<br />
CD Video/Audio /<br />
DivX<br />
Bilder CD/MP3 /<br />
Aufnahme<br />
DVD-R/-RW /<br />
DVD+R/+RW /<br />
Merkmale<br />
Display LED/<strong>LCD</strong> /<br />
Festplattenkapazität<br />
160 GB<br />
16 : 9-Umschaltung<br />
EPG<br />
Showview-Programmsystem<br />
Aufnahme Qualitätsstufen 5<br />
Aufnahmetimer/Time-Shift /<br />
Besonderheiten<br />
keine<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
großer Funktionsumfang<br />
gutes Upscaling<br />
kein HD<strong>TV</strong>-Empfang<br />
mäßige Fehlerkorrektur<br />
Jukebox-Funktion<br />
BEWERTUNG<br />
Installation ausgezeichnet 9/10<br />
Bedienung gut 28/34<br />
Stromverbrauch<br />
Stand-by:<br />
Betrieb:<br />
0,5 W<br />
21,3 W 2/2<br />
Ausstattung sehr gut 17/20<br />
Wiedergabequalität<br />
Messdiagramme<br />
Anhand der Kurven können Sie<br />
erkennen, wie gut der Receiver das<br />
Bildmaterial an den jeweiligen Ausgängen<br />
auflöst. Optimal ist dabei eine<br />
Gerade durch den Nullpunkt.<br />
RGB<br />
YUV<br />
FBAS<br />
Weißbeleg<br />
Helligkeitsrauschen<br />
Farbrauschen<br />
Die Messkurven lassen die hohe Bildqualität<br />
des Panasonic sichtbar werden<br />
708 mV<br />
68 dB<br />
64,3 dB<br />
Sauberkeit hell/dunkel 98,8 %<br />
Graustufenlinearität 97 %<br />
Farbabweichung<br />
0,3 deg<br />
Bildqualität gut 30,5/38<br />
Tonqualität ausgezeichnet 4,5/5<br />
Gesamt<br />
91 von 107 Pkt.<br />
Preis/Leistung<br />
gut<br />
ERGEBNIS<br />
Sehr gut<br />
85 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
45
test<br />
VIDEO<br />
NOCH KEIN RECEIVER-ERSATZ<br />
Shuttle-Heimkino-PC im <strong>Test</strong><br />
Im Netz wirbt Shuttle mit den blumigsten Worten für die Vielseitigkeit seines Heimkino-PCs SG45H7. Das kleine<br />
System soll viele Komponenten des Heimkinos, so auch einen DVB-Receiver, in einem Gerät vereinen. Wir<br />
wollen wissen, ob das Modell wirklich als Alternative zum Digitalreceiver taugt.<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
Allgemein<br />
AUSSTATTUNG<br />
5.2009<br />
befriedigend<br />
Shuttle<br />
SG45H7<br />
TESTERGEBNIS<br />
ausreichend<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
Überrascht sind wir bereits beim Auspacken.<br />
Zum Lieferumfang des Mini-PCs<br />
gehören weder Tastatur noch Maus.<br />
Einzig eine Fernbedienung samt externem,<br />
klobig wirkendem Infrarotsensor finden wir<br />
vor. Die weiteren Ausstattungsmerkmale entsprechen<br />
im weitesten Sinne denen eines PCs.<br />
Zusätzlich zum VGA-Videoausgang steht noch<br />
eine HDMI-Schnittstelle bereit, welche den Anschluss<br />
eines Flachbildfernsehers erlaubt. Im<br />
Hinblick auf die <strong>TV</strong>-Eigenschaften zeigen sich<br />
bereits bei der Ausstattung erste Defizite. Aufgrund<br />
nur einer verbauten <strong>TV</strong>-Karte steht fest,<br />
dass Parallelaufnahmen auf verschiedenen<br />
Transpondern nicht möglich sind. Auch einen<br />
CI-Schacht vermissen wir, somit können keine<br />
codierten Inhalte dargestellt werden. Ein Heimkinoabend<br />
mit Sky ist für Shuttle-Zuschauer<br />
damit genauso wenig möglich wie der Empfang<br />
des Arena-Sat-„Family“-Paketes.<br />
Installation<br />
Bei der Installation des <strong>TV</strong>-Betriebes innerhalb<br />
der Windows-Media-Oberfläche unterstützt<br />
uns ein Assistent, der alle Punkte ordnungsgemäß<br />
beschreibt und Hilfestellungen leistet.<br />
Doch schnell bemerken wir hier in Sachen<br />
DVB-Empfang die begrenzten Eigenschaften<br />
des Gerätes. Die Kanalliste kann in diesem<br />
Schritt nur aus dem Internet geladen werden.<br />
Wer den PC noch nicht mit dem Netzwerk verbunden<br />
hat, muss nachträglich einen Suchlauf<br />
FAZIT<br />
Nur befriedigend: Ein PC ist noch kein<br />
Receiver. CI-Schacht sowie DiSEqC-Unterstützung<br />
muss Shuttle noch nachbessern.<br />
Die gute Ausstattung und<br />
Bedienung retten dem Gerät die Note.<br />
Ricardo Petzold<br />
Für Speicherkarten stellt Shuttle genügend Aufnahmeschächte<br />
bereit, nur einen CI-Schacht für Pay-<strong>TV</strong>-<br />
Module gibt es nicht<br />
aus dem Menü heraus starten. Während des<br />
Regelbetriebes wird eine Netzwerkanbindung<br />
hingegen nicht zwingend vorausgesetzt.<br />
Im Alltagsbetrieb zeigen sich dann die Vorteile<br />
des Modells. So trumpft der kleine PC mit einer<br />
gut sortierten Kanalliste für Astra 19,2 Grad<br />
Ost sowie schnellen Umschaltzeiten von rund<br />
einer Sekunde auf. Beim elektronischen Programmführer<br />
(EPG) zeigt der Shuttle Defizite.<br />
Da dieser nur im Multikanaldesign aufgerufen<br />
werden kann, wird die Suche nach bestimmten<br />
Sendungen, welche mitgeschnitten werden<br />
sollen, erschwert. Brummgeräusche von bis<br />
zu 55 Dezibel hervorgerufen durch Vibrationen<br />
der Datenträger, stören zudem das <strong>TV</strong>-Vergnügen<br />
nachhaltig.<br />
Aufnahme<br />
Aufnahmen können bequem aus dem EPG<br />
heraus programmiert werden. Allerdings ist<br />
es wegen des fehlenden zweiten Tuners nicht<br />
möglich, eine andere Sendung parallel anzuschauen<br />
oder mitzuschneiden. Ein Doppeltuner<br />
hätte Shuttle im Einkauf nur wenige Euro<br />
mehr gekostet. Angesichts des Kaufpreises<br />
ist der Verzicht auf diese Funktion für uns<br />
nicht nachvollziehbar. Gute Möglichkeiten<br />
bietet dagegen die verwendete Windows-Media-Oberfläche<br />
für die Nachbearbeitung der<br />
Aufnahmen.<br />
Tuner-Werte<br />
Die mit unserem Signalgenerator SFU der Firma<br />
Rohde & Schwarz gemessenen Tuner-Werte<br />
können mit herkömmlichen DVB-Receivern<br />
nicht mithalten. Die Tuner-Empfindlichkeit liegt<br />
mit – 82 Dezibel Milliwatt circa fünf Prozent<br />
unter der durchschnittlichen Empfangsleistung<br />
der von uns getesteten HD<strong>TV</strong>-Receiver. Dadurch<br />
kann es mit kleinen Satellitenantennen<br />
bereits bei mittleren Regenschauern zu Klötzchenbildung<br />
kommen. 1<br />
Hersteller<br />
Modell (Version)<br />
Empfangsart<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Größe (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
digitales Video<br />
RGB<br />
YUV<br />
FBAS<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Shuttle<br />
SG45H7<br />
Satellit<br />
1 149 Euro/999 Euro<br />
325 × 208 × 189 mm<br />
5 kg<br />
eu.shuttle.com<br />
Ausgänge<br />
Cinch<br />
digitales Audio (koaxial/optisch) /<br />
RS-232/USB/Ethernet/SATA / / /<br />
S-Video<br />
Videosignalarten 576i, 1 080i, 1 080p, 720p,<br />
Anzahl Tuner<br />
1 × DVB-S2<br />
LNB-Ausgänge 1<br />
Pay-<strong>TV</strong>-geeignet<br />
nein<br />
Premiere-tauglich<br />
Merkmale<br />
Display LED/<strong>LCD</strong>/OLED / /<br />
Festplattenkapazität<br />
500 GB<br />
Programmspeicherplätze<br />
unbegrenzt<br />
16 : 9-Umschaltung automatisch/manuell<br />
EPG-Darstellung Einzel-/Multikanal /<br />
Aufnahmetimer/Time-Shift /<br />
Bild-in-Bild/Zoom-Funktion /<br />
Umschaltgeschwindigkeit<br />
1,5 s<br />
Stand-by: –<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb:<br />
– 48 W<br />
Besonderheiten<br />
Blu-ray-Laufwerk, Windows-<br />
Vista-Betriebssystem, aufrüstbar<br />
Energiekosten/Jahr<br />
12,24 Euro/Jahr<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
integriertes Blu-ray-Laufwerk<br />
gute Schnitteigenschaften<br />
nur Single Tuner<br />
Störgeräusche<br />
Tuner-Empfindlichkeit<br />
BEWERTUNG<br />
Praxis<br />
Installation gut 18/30<br />
Bedienung gut 36/50<br />
Ausstattung gut 26/40<br />
Aufnahmefunktion gut 22/40<br />
CI-Verarbeitung ungenügend 0/20<br />
Wiedergabequalität<br />
Sehtest gut 18/20<br />
Bildqualität gut 18/20<br />
Tonqualität sehr gut 8/10<br />
Blindscan 0/1<br />
DiSEqC 1.0/1.1/1.2/USALS / / / 0/8<br />
Unicable-tauglich 0/3<br />
Symbolraten (gemessen) 3 – 48 MSym/s 1/2<br />
Empfindlichkeit (gemessen) – 82 dBmV 3/6<br />
Empfang sehr gut 4/20<br />
Gesamt<br />
132 von 230 Pkt.<br />
Preis/Leistung<br />
ausreichend<br />
ERGEBNIS<br />
58 %<br />
Befriedigend<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />
46 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
A: 4,80 € I: 5,60 €<br />
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A: 4,80 €<br />
BeNeLux:<br />
4,80 €<br />
I: 5,60 €<br />
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PLZ, Ort<br />
Datum, Unterschrift<br />
Bitte gewünschte Ausgabe(n) ankreuzen<br />
2005<br />
1.2005<br />
3.2005<br />
5.2005<br />
2006<br />
1.2006<br />
2.2006<br />
3.2006<br />
5.2006<br />
6.2006<br />
2007<br />
1.2007<br />
2.2007<br />
3.2007<br />
4.2007<br />
5.2007<br />
6.2007<br />
2008<br />
1.2008<br />
2.2008<br />
3.2008<br />
4.2008<br />
5.2008<br />
6.2008<br />
Bitte einsenden an<br />
Auerbach Verlag<br />
und Infodienste GmbH<br />
– Leserservice –<br />
Lauchstädter Straße 20<br />
04229 Leipzig<br />
2009<br />
1.2009<br />
2.2009<br />
3.2009<br />
4.2009
test<br />
VIDEO<br />
ausreichend<br />
Benq<br />
Joybee GP1 Mini Projector<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
Anschlussvielfalt Fehlanzeige: Der<br />
Joybee ist leider nur mit den allernötigsten<br />
Schnittstellen ausgerüstet<br />
KEIN GROSSBILDVERGNÜGEN<br />
Benqs Joybee enttäuscht<br />
Der ultrakompakte wie preisgünstige Joybee GP1 Mini Projector von Benq kommt mit moderner DLP-Technologie<br />
und benutzt LEDs statt einer Glühbirne zur Lichterzeugung. Videos und Bilder können direkt per USB-<br />
Schnittstelle zugespielt werden und sogar kleine Lautsprecher sind im Projektorgehäuse untergebracht. Ist<br />
der GP1 also das sprichwörtliche Technikwunder oder doch nur eine Spielerei?<br />
Kaum größer als ein portabler CD-Player<br />
und dabei nur ein großzügiges Pfund<br />
schwer, ist Benqs GP1 der mit Abstand<br />
kleinste DLP-Projektor, der jemals seinen Weg<br />
in unser <strong>Test</strong>labor gefunden hat. Das Design<br />
des SVGA-Beamers wirkt modern und durchaus<br />
edel, vor allem aber glänzt die schwarz-weiße<br />
Gehäuseverschalung mit einer für Projektoren<br />
einzigartigen Aufgeräumtheit. Lediglich drei Anschlüsse<br />
lassen sich auf den ersten Blick erkennen,<br />
hinzu kommen ein flacher Bedienkompass<br />
auf der Oberseite sowie ein manuelles Fokusrad<br />
über dem kleinen Objektiv. Tatsächlich ist der<br />
GP1 auf ein Minimum an Ausstattung reduziert:<br />
Einen manuellen optischen Zoom oder die Möglichkeit<br />
zum Lens-Shift gibt es nicht. Der Fokus<br />
kann nur in Handarbeit über einen äußerst sensiblen<br />
Fokusring eingestellt werden und dieser<br />
verleitet im Zusammenhang mit dem ohnehin<br />
mäßigen Schärfeeindruck zum stetigen Nachregulieren<br />
des Bildes. Während Einsparungen<br />
dieser Art in Anbetracht des geringen Preises<br />
von unter 500 Euro noch verschmerzbar sind,<br />
ist die allzu karge Anschlussleiste dann doch<br />
eine Enttäuschung. Die mitgelieferte Kabelpeitsche<br />
bietet lediglich einen VGA- sowie einen<br />
Composite-AV-Anschluss. Komponentensignale<br />
können nur per Adapter zugespielt werden und<br />
dessen Erwerb kostet extra. Dass HDMI an<br />
einem SVGA-Projektor nicht unbedingt notwendig<br />
ist, dürfte jedem verständlich sein,<br />
doch dass Benq nicht einmal einen qualitativ<br />
höheren S-Video-Eingang spendiert hat, ist enttäuschend.<br />
Und leider kann auch der vorhandene<br />
USB-Eingang hier nicht trösten, denn dieser<br />
ist hinsichtlich der unterstützten Multimedia-<br />
Formate sehr wählerisch. Während die Anzeige<br />
von hochauflösendem Fotomaterial dem GP1 in<br />
unserem <strong>Test</strong> keine Probleme bereitete, verweigerte<br />
der Projektor die Wiedergabe von vielen<br />
unserer <strong>Test</strong>-Videoclips. Filme mit Auflösungen<br />
oberhalb von Standard-PAL oder -NTSC laufen<br />
sowieso nicht, und das, obwohl der Projektor<br />
zumindest am VGA-Component-Eingang auch<br />
720 p- und 1 080 i-Signale annehmen kann. Erfreulich<br />
ist in Bezug auf das Thema USB-Video<br />
allerdings, dass Benq<br />
dem Projektor die Software<br />
Arcsoft „MediaConverter“ beilegt, mit der sich<br />
verschiedenste Videoformate bequem für die<br />
Wiedergabe mit dem GP1 aufbereiten lassen.<br />
Tafeldienst<br />
Ein Blick ins Menü des Mini-Projektors bescheinigt<br />
uns dann endgültig, dass Benqs Kleiner<br />
trotz moderner Technik kaum für das Großbildvergnügen<br />
im Heimkinoumfeld geeignet ist,<br />
sondern tatsächlich nur im Bereich Businessund<br />
Multimedia-Präsentation eine akzeptable<br />
Figur machen kann – sofern denn die Präsentation<br />
in einem abgedunkelten Raum stattfindet.<br />
Bildeinstellungen gibt es nur auf rudimentärem<br />
Niveau, was bedeutet, dass sich alles auf die üblichen<br />
Basisparameter für Helligkeit, Kontrast,<br />
Sättigung und Schärfe reduziert. Die voreingestellten<br />
Werte für den Filmmodus des Projektors<br />
sind gut gewählt, lediglich die Farbtemperatur<br />
ist etwas zu kühl angesetzt und lässt sich auch<br />
per Nachjustierung nicht zur völligen Neutralität<br />
überreden. Abseits der begrenzten Optionen<br />
bezüglich der Bildeigenschaften bietet der GP1<br />
durchaus noch weitere sinnvolle Einstellungen,<br />
zum Beispiel für die mögliche Kipp- oder<br />
FAZIT<br />
Benqs portabler Beamer zeigt durchaus<br />
eindrucksvoll, was technologisch<br />
möglich ist. Richtig überzeugen konnte<br />
uns das Konzept dennoch nicht, vor<br />
allem hinsichtlich der Filmdarstellung.<br />
Tim Luft<br />
Klein, leicht und leider auch<br />
ziemlich laut ist Benqs Beamer<br />
mit DLP-Technologie<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Benq<br />
48 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
AUSSTATTUNG<br />
Überkopfaufstellung des Projektors. Eine leicht<br />
schräge Stellung kompensiert der GP1 zudem<br />
über seine automatische Trapezkorrektur. Gefallen<br />
hat uns außerdem, dass man das Bild<br />
des GP1 auf verschiedenfarbige Hintergründe<br />
anpassen kann und es sich somit beispielsweise<br />
ohne Farbstich auch auf eine grüne Tafel<br />
projizieren lässt. Natürlich lässt sich auch das<br />
Seitenformat der Darstellung neben der automatischen<br />
Erkennung per Parameter anpassen,<br />
etwa auf 16 : 9 oder 4 : 3.<br />
Aufgrund des reduzierten Funktionsumfanges<br />
kommen selbst Einsteiger nach kurzer Zeit gut<br />
mit dem Projektor zurecht. Lediglich die etwas<br />
verzögerte Reaktion des Geräts auf eine Tasteneingabe<br />
kann auf Dauer leicht stören. Die<br />
kleine Fernbedienung liegt nicht sonderlich gut<br />
in der Hand und bietet auch keine Hintergrundbeleuchtung.<br />
Dafür ist ihre Tastenbelegung eindeutig,<br />
sodass sich hier ebenfalls bald Routine<br />
einstellt.<br />
Licht und Schatten<br />
Die Bildqualität des GP1 ist – lediglich gemessen<br />
an seiner Größe sowie an seinem Preis –<br />
gut. Die DLP-Technologie sorgt zumindest bei<br />
der Wiedergabe von Bewegtbildern für einen<br />
guten Schärfeeindruck, zudem lässt sich an der<br />
Schwarzdarstellung des Beamers kaum etwas<br />
aussetzen. Weniger gelungen ist Benq die Farbkalibrierung.<br />
Besonders Grüntöne neigen zu<br />
..., daheim ermöglicht er Großbild-Vergnügen bei<br />
Filmen und Spielen. Durch den integrierten USB-<br />
Reader ist ein zusätzliches Notebook nicht mehr<br />
erforderlich.<br />
Auszug aus der Original-Benq-Pressemitteilung<br />
vom 26. Mai 2009<br />
Werbeaussagen sind berechtigt – Kunde kann unterscheiden<br />
„GP1 ist nicht mit einem Full-HD-Projektor<br />
vergleichbar“<br />
DT: Herr Springer, Benq bewirbt das Gerät in einer<br />
Pressemitteilung u. a. damit, dass dieser „Großbild-<br />
Vergnügen bei Filmen und Spielen“ ermöglichen<br />
solle. In unserem <strong>Test</strong> konnte der Projektor jedoch<br />
gerade in der dazu wichtigen Bildbewertung nicht<br />
überzeugen. Ist die LED-Technik für Projektoren<br />
noch nicht so weit, um tatsächlich ein Großbild-<br />
„Vergnügen“ zu erzeugen?<br />
Springer: Die LED-Technik ist heute bereits für ihre<br />
derzeitig angedachten Einsatzbereiche ausgereift<br />
und bestens geeignet. Einen auf LED-Technik basierten<br />
Projektor wird man allerdings erst in ein<br />
paar Monaten unter Heimkinobedingungen bzw.<br />
mit Heimkino-Content testen können. Für ein stationäres<br />
Heimkino wird Benq im Laufe des nächsten<br />
Jahres einen reinen High-End-LED-Heimkinoprojektor<br />
vorstellen. Den LED-Mini-Projektor GP1 kann<br />
und sollte man aus o. g. Grund nicht mit dem<br />
W6000 oder einem anderen Full-HD-Projektor vergleichen.<br />
Die Stärken und die Einsatzbereiche des<br />
GP1 sind seine Mobilität, die USB-Fähigkeit und seine<br />
dadurch vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Hinzu<br />
kommt, dass der GP1 durch seine LED-Technik einen<br />
erweiterten NTSC-Farbraum (120 Prozent) darstellen<br />
kann. Dies können zurzeit nur sehr wenige aktuelle<br />
Lampenprojektoren.<br />
DT: Weshalb bewerben Sie den Projektor dann mit<br />
Aussagen wie „Großbild“ oder „Cinema“?<br />
starker Übersättigung, doch zeigen sich Abweichungen<br />
in der Farbhelligkeit über das gesamte<br />
chromatische Spektrum. Die Helligkeit ist überhaupt<br />
der zentrale Schwachpunkt des kleinen<br />
Projektors. Die geringe Leuchtstärke sorgt vor<br />
allem dafür, dass sich Projektionsflächen von<br />
über zwei Metern Breite kaum realisieren lassen,<br />
und ferner, dass die Umgebungshelligkeit<br />
selbst bei geringer Projektionsfläche auf ein Minimum<br />
reduziert werden muss, sofern das Auditorium<br />
noch genügend erkennen soll. Somit<br />
entsteht trotz guter Schwarzdarstellung nur ein<br />
flauer Bildkontrast. Das ist eben der Preis, den<br />
man für die hohe Portabilität zahlen muss. Was<br />
uns in diesem Zusammenhang aber vor allem<br />
störte, war die starke Geräuschentwicklung der<br />
kleinen Lüfter des Beamers. Trotz LED-Technik<br />
und geringer Leuchtkraft summte sich Benqs<br />
Joybee GP1 in unserem <strong>Test</strong> regelmäßig an den<br />
Rand der Schmerzgrenze. Das ist schade, denn<br />
gerade beim Einsatz auf eng begrenztem Raum –<br />
eben der Paradedisziplin des Projektors – würde<br />
Flüsterbetrieb richtig Sinn machen.<br />
Zusammen mit diesem letztgenannten Umstand<br />
hinterlässt der GP1 bei uns den Eindruck, gewollt<br />
oder ungewollt zwischen zwei Stühlen<br />
zu stehen: den mittlerweile verbreiteten und<br />
äußerst günstigen VGA-Taschenprojektoren und<br />
den größeren Einsteiger-Heimprojektoren, wie<br />
sie etwa von Sanyo angeboten werden. Ein respektables<br />
Nischenprodukt. Nur für wen? 1<br />
Springer: Wenn wir von<br />
„Großbild-Vergnügen“<br />
oder „USB-Cinema On<br />
the Go“ sprechen, dann<br />
Torsten Springer,<br />
Business Development Manager<br />
Projectors<br />
Benq Deutschland GmbH<br />
nicht um den GP1 ins Heimkinosegment zu heben.<br />
Dennoch halten wir diese Begriffe für berechtigt.<br />
Wenn der Nutzer z. B. ein iPhone oder eine Sony<br />
PSP nutzt und den Inhalt nicht nur auf dem kleinen<br />
Display anschauen möchte, sondern mit einer bis<br />
zu 80 Zoll großen Bilddiagonale, kann der GP1 ein<br />
entsprechendes Großbild(-Vergnügen) leisten.<br />
DT: Ändern Sie Ihre Aussagen zur Bewerbung des<br />
Projektors?<br />
Springer: Unserer Ansicht nach kann der private<br />
und erst recht der gewerbliche Endkunde zwischen<br />
einem reinen Full-HD-Heimkinoprojektor und einem<br />
portablen LED-Mini-Projektor mit einer Auflösung<br />
von 858 × 600 Pixeln und deren Anwendungsbereichen<br />
unterscheiden. In unserem Marketing-Auftritt<br />
weisen wir auf die bevorzugten Anwendungsbereiche<br />
ebenso hin, wie es unsere Fachhändler in der Beratung<br />
tun. Derzeit gibt es auf dem Markt keine LED-<br />
Projektoren, die für einen anderen Bereich gedacht<br />
sind als den mobilen. Wenn Sie den GP1 in seinem<br />
Segment bzw. Element testen, werden Sie sehen,<br />
dass er die ihm zugedachten Aufgaben hervorragend<br />
erfüllt. Im Gegenteil, seine USB-Funktionalität und<br />
auch seine Bildqualität sind derzeit einzigartig.<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Größe (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
Benq<br />
Joybee GP1 Mini Projector<br />
499 Euro/470 Euro<br />
13,6 × 5,4 × 12 mm<br />
640 g<br />
www.benq.de<br />
Komponente<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
Sonstige<br />
Audio-In, Video-Cinch, USB<br />
Merkmale<br />
Beamer-Typ<br />
DLP<br />
„HD ready“/1 080p /<br />
Auflösung<br />
858 × 600 Pixel<br />
Formatwahl (HDMI)<br />
Lens-Shift<br />
Projektionsabstand<br />
2,36 m<br />
(1-m-Leinwand)<br />
Lampenlaufzeit<br />
max. 20000 h<br />
Sonstiges<br />
USB-Eingang<br />
Betrieb<br />
Bildformate 480 i, 480 p, 576 i, 576 p,<br />
720 p, 1080 i<br />
100/120 Hertz<br />
Leuchtkraft max. 28 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,03 – 0,12 cd/m 2<br />
Gleichmäßigkeit der<br />
85 %<br />
Ausleuchtung<br />
Empfohlene Bildbreite<br />
1 m<br />
Handhabung und Verarbeitung<br />
Fernbedienung<br />
befriedigend<br />
Bedienungsanleitung<br />
gut<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
kompakt<br />
geringe Leuchtkraft<br />
guter Schwarzwert<br />
mäßiger Schärfeeindruck<br />
hohe Bewegungsunschärfe sehr laut<br />
BEWERTUNG<br />
Praxis<br />
Installation ausreichend 4/10<br />
Benutzerfreundlichkeit ausreichend 6,5/12<br />
Stand-by: 0,4 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb: 70 W 3/3<br />
Ausstattung mangelhaft 6/20<br />
Wiedergabequalität<br />
Kontrastumfang 500 : 1 3/10<br />
Farbdeckung<br />
In diesem Diagramm müssen alle Farben<br />
auf den vorgegebenen Punkten<br />
liegen. Befinden sie sich innerhalb<br />
des Farbdreiecks, sind die Farben<br />
ungesättigt, liegen sie außerhalb,<br />
sind die Farben übersättigt.<br />
Farbtemperatur<br />
Die Farbdarstellung des Mini-Beamers<br />
zeigt deutliche Grün-Abweichungen<br />
Die mittlere Linie symbolisiert die Vorgabe<br />
von 6 500 Kelvin. Befinden sich<br />
Farben über dieser Norm, färbt sich<br />
das Bild in der entsprechenden Farbe.<br />
Links befinden sich die Schwarzbereiche,<br />
rechts die Weißbereiche –<br />
dazwischen alle Graustufen. befriedigend 5,5/10<br />
Bildschärfe ausreichend 4,5/10<br />
Bildverarbeitung mangelhaft 1/5<br />
Sehtest ausreichend 4/10<br />
Bildqualität ausreichend 18/45<br />
Gesamt<br />
34,5 von 87 Pkt.<br />
Preis/Leistung<br />
gut<br />
ERGEBNIS<br />
40 %<br />
Ausreichend<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
49
test<br />
AUDIO<br />
DREI AKTUELLE AV-RECEIVER VON ONKYO, YAMAHA UND DENON<br />
Moderne Zeiten<br />
Der AV-Receiver ist das Herz des Heimkinos, bietet Anschluss für Blu-ray- oder DVD-Player, Spielkonsolen<br />
und traditionelle Geräte wie Kassettendecks oder Plattenspieler. Die Hersteller bringen den Modellen<br />
ständig neue Tricks bei und versichern nebenbei natürlich exzellente Ton- und Bildqualität. In unserem<br />
<strong>Test</strong> zeigen drei Kandidaten, wie gut sie den hohen Ansprüchen gerecht werden.<br />
Lagebericht September 2009: Im hart<br />
umkämpften Feld der AV-Receiver<br />
gibt es schon längst kein Gerät mehr,<br />
welches eines der aktuellen Wiedergabeformate<br />
weglässt. Auch Höhenlautsprecher wie<br />
Pro Logic IIz, Audyssey DSX oder Yamahas<br />
3D-DSP stehen mittlerweile auf der Ausstattungsliste<br />
etlicher Modelle. Die Messlatte ist<br />
somit hoch angesetzt, Auslassungen werden<br />
mit schmerzhaften Punktabzügen geahndet.<br />
Hierbei stehen jedoch nach wie vor die Kernkompetenzen<br />
im Vordergrund, denn ein Gerät<br />
mit mäßiger Wiedergabequalität wird durch<br />
eine Flut an Sekundärfunktionen nicht besser.<br />
Viele der Zusatzfeatures sind nicht mehr<br />
als kleine Software-Programme auf dem integrierten<br />
DSP-Chip, die sich ohne großen<br />
Aufwand implementieren lassen. Nach wie vor<br />
muss ein Audio-Video-Receiver in erster Linie<br />
durch seine Klangqualität bestechen, wobei<br />
auch Anschlussvielfalt und Benutzerfreundlichkeit<br />
eine entscheidende Rolle spielen. In<br />
der Hochphase der HD<strong>TV</strong>-Aufrüstung muss<br />
jedoch auch die Bildsektion stimmen, die<br />
die Signale in geringer Auflösung oder im<br />
Halbbildformat zuverlässig ins Full-HD-Format<br />
konvertiert. Dieser Aspekt wird zurzeit von<br />
vielen Herstellern stiefmütterlich behandelt.<br />
Es scheint oft so, als würde man nach der<br />
Entwicklung eines guten Audioreceivers auf<br />
die Schnelle noch einen Standardchipsatz<br />
für die Videosektion einbauen, der den Job<br />
mehr schlecht als recht erledigt. Auf unserem<br />
Prüfstand befanden sich für diesen Wettstreit<br />
drei aktuelle Produkte von Yamaha, Denon<br />
und Onkyo. Allesamt annähernd voll ausgestattet,<br />
unterstützt jedes Gerät eine Version<br />
der momentan so beliebten Höhenkanäle.<br />
Im Yamaha werkelt das proprietäre System<br />
3D-DSP, bei Denon wurde Dolbys Pro Logic IIz<br />
integriert und in Onkyos TX-SR 707 kommt die<br />
brandneue Audyssey-Technologie DSX zum<br />
Einsatz. Mit einer Preisspanne von 720 bis 900<br />
Euro befinden sich die Modelle im Bereich der<br />
Mittelklasse und versprechen mit schicken<br />
Bildschirmmenüs und hochwertiger Materialauswahl<br />
einen Mehrwert gegenüber den<br />
Einstiegsvarianten.<br />
50 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
Wahltasten für<br />
die wichtigsten<br />
Zuspieler befinden<br />
sich oben<br />
In der Mittelsektion<br />
sitzen<br />
Transport- und<br />
Menüsteuerung<br />
Die Schieberegler<br />
ermöglichen das<br />
Bedienen externer<br />
Geräte<br />
Bilder: Denon, Onkyo, Stock.xchng, Yamaha<br />
Sämtliche Funktionen lassen sich auch über die Fronttasten steuern. An der Rückseite<br />
stören nur die etwas unpraktisch angeordneten Lautsprecherterminals<br />
DENON AVR-2310<br />
Denons AVR 2310 reiht sich in die untere Mittelklasse<br />
der Produktpalette ein. Der Receiver unterscheidet<br />
sich vom nächstkleineren AVR-1910<br />
hauptsächlich durch die Auswahl der Materialien<br />
und Komponenten sowie durch das GUI-Menü<br />
(Graphical User Interface), mit dem man sämtliche<br />
Funktionen des Gerätes komfortabel über<br />
das Bildschirmmenü steuern kann. Des Weiteren<br />
stehen mehr Anschlüsse, wie z. B. die Preamp-<br />
Ausgänge, zur Verfügung. Die Ausstattungsliste<br />
des AVR 2310 ist mit 1 080p-Vollbildkonvertierung,<br />
Pro Logic IIz und iPod-Synchronisation<br />
recht lang.<br />
Kennenlernphase<br />
Die rückwärtigen Anschlüsse sind gut beschriftet<br />
und übersichtlich strukturiert, einzig die sowohl<br />
horizontale als auch vertikale Anordnung<br />
der Lautsprecherterminals erweist sich beim<br />
Anschließen der Boxen als unpraktisch. Die<br />
Bedienung zeigt sich von Anfang an intuitiv.<br />
Nicht nur per Fernbedienung, sondern auch über<br />
die Gerätefront lassen sich alle Funktionen und<br />
Einstellungen des AVRs kontrollieren. Ferner<br />
überzeugt die Menüführung des Frontdisplays,<br />
obwohl die Schrift recht klein ausgefallen ist.<br />
Abhilfe schafft das Bildschirmmenü, das optisch<br />
zwar schmucklos geraten ist, seinen Zweck aber<br />
dennoch gut erfüllt. Hin und wieder kommt allerdings<br />
Frustration auf: Viele Funktionen des AVR<br />
2310 stehen nur unter bestimmten Bedingungen<br />
(Art der Lautsprecherzuweisung, Art des Quellsignals<br />
etc.) zur Verfügung, was soweit nichts<br />
Ungewöhnliches ist. Die temporär nicht verfügbaren<br />
Optionen verschwinden jedoch bei Denon<br />
aus dem entsprechenden Untermenü, wodurch<br />
es zu Verwirrung kommen kann. Eine bessere Lösung<br />
wäre es, die Einträge grau hinterlegt darzustellen<br />
und einen Texthinweis hinzuzufügen, wie<br />
die gewünschte Funktion wieder „freigeschaltet“<br />
gut<br />
Denon<br />
AVR-2310<br />
TESTSIEGER<br />
sehr gut<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
werden kann. Die Quellenzuweisung hingegen<br />
geht einfach von der Hand. In einer klar strukturierten<br />
Tabelle lassen sich für jeden Abspielmodus<br />
(DVD, HDP, Game usw.) die gewünschten<br />
Video- und Audioanschlüsse auswählen.<br />
Hingehört<br />
Am Anfang des Praxistests steht die automatische<br />
Systemkalibrierung mit Audyssey MultEQ<br />
XT. Das bewährte System wurde um ein nützliches<br />
Feature erweitert. So lassen sich nicht<br />
vorhandene Lautsprecher von der Messung<br />
ausschließen (z. B. Surround-Back- oder Front-<br />
Height-Boxen), was den Vorgang um einige Minuten<br />
verkürzen kann. Das Klangbild gefällt mit gut<br />
aufgelösten Mitten und Höhen, die Obertöne der<br />
Instrumente oder Stimmen zeichnen sich stets<br />
klar ab. Die Spielweise erfreut überdies mit hoher<br />
Dynamik, im <strong>Test</strong>labor erzielte das Modell in<br />
diesem Aspekt solide Werte. Welche Audyssey-<br />
Einstellung man auch wählt, im Bassbereich<br />
wäre ein beherzterer Eingriff nötig gewesen. Am<br />
Frequenzdiagramm kann man sehen, dass im<br />
Mitten- und Hochtonbereich feinfühlige Eingriffe<br />
vorgenommen wurden, stehende Wellen im<br />
Bassbereich hat das System aber offenbar nicht<br />
festgestellt. Etwas irreführend ist zudem, dass<br />
Audyssey MultEQ XT unsere Regalboxen zwar<br />
als „small“ erkannt hat, ihnen aber dennoch<br />
eine Trennfrequenz von abgrundtiefen 40 Hertz<br />
(Hz) zumutet. In unserem Diagramm wiederum<br />
liegt die Trennfrequenz (bei dieser Frequenz<br />
ist der Pegel bereits um drei Dezibel gesunken)<br />
eindeutig bei 100 Hz – der erste AV-Receiver, der<br />
sich selbst widerspricht.<br />
Zugeschaut<br />
Das Wiedergabepaket beinhaltet neben der<br />
gelungenen Audiosektion auch umfangreiche<br />
Bildfunktionen. Upscaling und De-Interlacing<br />
8<br />
4<br />
0<br />
–4<br />
–8<br />
–12<br />
RAUMKORREKTUR<br />
— linker Frontkanal bei aktivem Audyssey MultEQ XT<br />
Audyssey MultEQ XT nimmt feinfühlige Eingriffe<br />
im Hochtonbereich vor<br />
sind von hoher Qualität, Kantenflimmern und<br />
Artefakte sucht man vergebens. Manuelle Nachbearbeitung<br />
wie Rauschminderung und Bildschärfe<br />
sind ebenfalls mit an Bord. „Audio-<br />
Video-Receiver“ – unter dieser Flagge fahren<br />
viele Geräte, aber nur wenige werden dem Ruf<br />
tatsächlich gerecht. Der AVR 2310 zeigt sich<br />
mit guten Ton- und Bildqualitäten als würdiger<br />
Vertreter dieser Kategorie.<br />
Rundumschlag<br />
Der Mittelklasse-Denon ist ein guter Allrounder,<br />
mit dem man nichts falsch machen kann. Kritik<br />
gibt es für die minderwertigen proprietären<br />
DSP-Programme, die man ebenso gut einfach<br />
weglassen könnte.<br />
Die allgemeine Klangqualität ist jedoch sehr<br />
gelungen und die Videofunktionen runden das<br />
Gesamtbild des Gerätes ab.<br />
TESTSIEGER<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
DENON AVR-2310<br />
Preis/Straßenpreis<br />
900 Euro/– Euro<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
guter Sound<br />
sehr gute, umfangreiche<br />
Bildveredlung<br />
Audyssey lässt Überspringen<br />
von Boxen zu<br />
ERGEBNIS<br />
teils verwirrendes<br />
Bildschirmmenü<br />
dürftige DSP-Programme<br />
83 %<br />
Gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
51
test<br />
AUDIO<br />
Für jede Quelle<br />
gibt es im oberen<br />
Bereich eine einzelne<br />
Taste<br />
Die Menüsteuerung<br />
in der Mitte<br />
geht intuitiv von<br />
der Hand<br />
Transportbefehle<br />
und Nummernblock<br />
befinden<br />
sich unten<br />
Das große Display lässt sich auch von der Couch aus noch gut ablesen. Die Anschlüsse<br />
auf der Rückseite sind übersichtlich durchnummeriert (AV1 bis AV6 etc.)<br />
YAMAHA RX-V 1065<br />
Der RX-V 1065 ist das momentane Spitzenmodell<br />
aus Yamahas fünfköpfiger neuer RX-V-Familie.<br />
Selbstbewusst bewirbt man das Produkt als idealen<br />
Partner für den perfekten HD-Genuss in Bild<br />
und Ton. Auf der Ausstattungsliste steht – neben<br />
sämtlichen aktuellen Formaten und Standards –<br />
auch die 3D-DSP-Funktion. In der Höhe montierte<br />
Präsenzboxen sollen den Sound besonders realistisch<br />
erscheinen lassen. Diese Funktion ist<br />
schon aus vorherigen Modellen bekannt, doch<br />
der neue RX-V 1065 bringt auch Innovationen mit<br />
sich. Eine neue Fernbedienung sowie ein überarbeitetes<br />
Bildschirmmenü sollen die Kontrolle der<br />
vielfältigen Funktionen so einfach wie möglich<br />
gestalten. Eine weitere praktische Neuerung:<br />
Das Gerät schleift im Stand-by-Modus HDMI-<br />
Signale durch.<br />
Neues Spiel, neues Glück ...<br />
... könnte man in Anbetracht des überarbeite<br />
te Bedienkonzeptes zum Besten geben. Bevor<br />
wir jedoch Bildschirmmenü und Fernbedienung<br />
unter die Lupe nehmen, müssen erst die nötigen<br />
Heimkinoverbindungen hergestellt werden. Die<br />
Rückseite des AVRs macht es einem einfach – die<br />
Anschlüsse sind klar strukturiert und gut erreichbar.<br />
Wer es besonders „bassig“ mag, freut sich<br />
beim Anblick des zweiten Subwoofer-Ausgangs.<br />
Widmet man sich wieder der Vorderseite des RX-<br />
V 1065, so erfreut das große, gut lesbare Display,<br />
über das man zwar die Wiedergabefunktionen,<br />
nicht aber das Setup kontrollieren kann. Die<br />
Fernbedienung ist etwas überladen, wenn auch<br />
sehr gut strukturiert.<br />
Hörspiel<br />
Der Receiver verfügt über Yamahas proprietäres<br />
Kalibriersystem YPAO, das sowohl mit Rauschsignalen<br />
als auch mit Frequenz-Sweeps die<br />
gut<br />
Yamaha<br />
RX-V 1065<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
raumakustischen Gegebenheiten zu analysieren<br />
versucht. Dass die Messungen mit recht lauten<br />
Signalen vonstattengehen, macht einen guten<br />
Eindruck. Die Ergebnisse hingegen werden dem<br />
Nutzer leider nicht angezeigt. Diese lassen sich<br />
aber an unserem Frequenzdiagramm deutlich<br />
ablesen. YPAO greift sehr breitbandig in den<br />
Frequenzgang ein und senkt den Bereich um<br />
sieben Kilohertz weiträumig um fast drei Dezibel<br />
(dB) ab. Bei 80 Hz hat das System offenbar eine<br />
Raummode geortet und bekämpft diese mit einer<br />
schmalbandigen 1,5-dB-Senke.<br />
Bei der Wiedergabe überzeugt der RX-V 1065<br />
mit guten Leistungen in allen Bereichen. Das<br />
Klangbild ist lebhaft und klar, bildet die einzelnen<br />
Klangkomponenten stets konturiert<br />
ab. Die Dynamik- und Verzerrungswerte liegen<br />
auf demselben Niveau wie die des Denon<br />
AVR-2310. Die große Stärke des Gerätes ist der<br />
DSP-Chip, mit dem man zahlreiche Programme<br />
nicht nur auswählen, sondern auch nach Belieben<br />
manipulieren kann. Über viele der Raumsimulationen,<br />
wie z. B. „The Bottom Line“, lässt<br />
sich eine subtile, unaufdringliche Räumlichkeit<br />
gewinnen, die aus der Stereospur ein Mehrkanalerlebnis<br />
samt Präsenzkanälen werden lässt. In<br />
puncto Klangprogramme setzt sich der RX-V 1065<br />
somit klar an die Spitze.<br />
Videospiel<br />
Die 1 080-Zeilenskalierung von analogem Material<br />
beherrscht das Modell recht gut, obwohl<br />
es in der Horizontalen zu Kantenflimmern und<br />
Unschärfe kommen kann. Leider überzeugt auch<br />
die Vollbildkonvertierung nicht, der De-Interlacer<br />
braucht zum Einrasten lange und arbeitet nicht<br />
sehr stabil. HDMI-Signale können überdies gar<br />
nicht bearbeitet, sondern nur durchgeleitet werden.<br />
Dies funktioniert jedoch auch im Stand-by-<br />
8<br />
4<br />
0<br />
–4<br />
–8<br />
–12<br />
RAUMKORREKTUR<br />
— linker Frontkanal bei aktivem YPAO<br />
YPAO nimmt nur wenige Veränderungen vor.<br />
Der EQ arbeitet sehr pegelstabil<br />
Modus, was eine zeitgemäße, praktische Funktion<br />
ist. Das Videopaket des RX-V 1065 bietet eine<br />
qualitative Grundausstattung und kann daher<br />
nicht mit der sehr guten Klangqualität des Receivers<br />
mithalten.<br />
Vollblutmusiker<br />
Bei der Entwicklung dieses Mittelklassegerätes<br />
stand der Sound eindeutig im Vordergrund. Dieser<br />
überzeugt mit einer durchweg guten Wiedergabequalität.<br />
Das Ass im Ärmel sind die<br />
Mehrkanalaufbereitungsprogramme, mit denen<br />
sich momentan keiner der Konkurrenten messen<br />
kann.<br />
Einzige Schwachstelle ist die Videosektion,<br />
die die Wertung leider deutlich nach unten<br />
zieht. Für Klangenthusiasten, die benannte<br />
Einschränkungen hinnehmen können<br />
und die Bildkonvertierung dem DVD-Player<br />
oder Fernseher überlassen, gibt es zum<br />
RX-V 1065 keine Alternative.<br />
YAMAHA RX-V 1065<br />
Preis/Straßenpreis<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
toller Sound<br />
umfangreiche DSP-<br />
Funktionen<br />
gut strukturierte<br />
Fernbedienung ...<br />
ERGEBNIS<br />
850 Euro/730 Euro<br />
... mit teils sehr kleinen<br />
Tasten<br />
mäßige Bildkonvertierung<br />
82 %<br />
Gut<br />
52 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
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test<br />
AUDIO<br />
Quellenauswahl,<br />
Lautstärke- und<br />
Kanalsteuerung<br />
sitzen oben<br />
Die wohlstrukturierte<br />
Mittelsektion<br />
ermöglicht<br />
gute Navigation<br />
Nummernblock<br />
und Klangmodi<br />
befinden sich<br />
unten<br />
Die markante Onkyo-Front erfreut mit guter Display-Menüführung. Der Front-HDMI-<br />
Eingang und die Anordnung der Lautsprecherterminals erweisen sich als praktisch<br />
ONKYO TX-SR707<br />
Gute Ausstattung zu niedrigen Preisen ist das<br />
Markenzeichen der Onkyo-Produktpalette, die<br />
kürzlich um die Geräte TX-SR707 und TX-NR807<br />
erweitert wurde. Der von uns getestete TX-SR707<br />
reiht sich in die beliebte Mittelklasse ein. Als<br />
einziges Gerät verfügt er sowohl über Dolbys<br />
Pro Logic IIz als auch über Audyssey DSX. Ein<br />
THX-Zertifikat komplettiert die Ausstattungsliste.<br />
Auch in puncto Anschlussvielfalt liegt der<br />
TX-SR707 vorn und bietet sechs HDMI-Eingänge,<br />
von denen einer an der Gerätefront verbaut<br />
ist. Um die Bildbearbeitung kümmert sich ein<br />
Faroudja-Prozessor.<br />
Alter Bekannter<br />
Optisch hebt sich das Gerät nur unwesentlich<br />
vom nächstkleineren Modell, dem TX-SR607,<br />
ab. Auf der Rückseite jedoch werden die Unterschiede<br />
ersichtlich, denn die Anschlussterminals<br />
umfassen neben dem klassischen<br />
7.1-Setup auch Ausgänge für die Front-Wideund<br />
Front-High-Kanäle der neuen Technologie<br />
DSX. Da nur sieben Endstufen zur Verfügung<br />
stehen, muss man sich zwischen Surround-<br />
Back-, Front-High- oder Front-Wide-Kanälen<br />
entscheiden. Der Vorteil liegt jedoch darin,<br />
dass alle Boxen gleichzeitig mit ihrem individuellen<br />
Verstärkerausgang verbunden bleiben<br />
können – per Knopfdruck wählt man in<br />
Sekundenschnelle, welche Kanäle betrieben<br />
werden sollen. Praxistauglich ist auch die<br />
Fernbedienung, die mit guter Tastenanordnung<br />
und -größe überzeugt. Für gewöhnlich genügt<br />
die Mittelsektion, um die umfangreichen<br />
Funktionen des Receivers sicher zu steuern.<br />
Sowohl die On-Screen-Menüführung als auch<br />
das Frontdisplay bieten hierbei gute Unterstützung,<br />
die Bedienbarkeit überzeugt auf ganzer<br />
Linie. Einziger Wermutstropfen: Bild- und Tonwiedergabe<br />
werden während der Nutzung des<br />
gut<br />
Onkyo<br />
TX-SR707<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
Menüs komplett ausgeblendet. Wie bei Denon<br />
kommt auch hier das bewährte Einmesssystem<br />
MultEQ XT von Audyssey zum Einsatz. Die<br />
Software wurde allerdings nicht ganz so gut<br />
wie bei der Konkurrenz integriert. So können<br />
z. B. im Vorfeld keine Kanäle übersprungen<br />
werden und auch eine „einfache Messung“<br />
ist nicht möglich – Audyssey verlangt die<br />
Analyse von mindestens drei Positionen im<br />
Raum. Die ermittelte EQ-Kurve kann im Nachhinein<br />
nicht eingesehen werden. Auch die<br />
Möglichkeit, das Ergebnis zu manipulieren,<br />
besteht nicht. Entweder wird die Audyssey-<br />
Kurve kritiklos übernommen oder man legt<br />
mittels Neunbandequalizer selbst Hand an. Im<br />
Höreindruck machte sich eine Senke im oberen<br />
Mittenbereich bemerkbar, welche sich im <strong>Test</strong>labor<br />
bestätigte (s. Diagramm). Die Absenkung<br />
um die 2-Kilohertz-Marke „entschärft“ den<br />
Sound und sorgt für ein sanfteres Klangbild. Im<br />
Allgemeinen stimmt das Verhältnis zwischen<br />
den einzelnen Frequenzbereichen. Sei es eine<br />
mittenlastige Classic-Rock-Aufnahme der<br />
Small Faces oder ein atmosphärischer, sauber<br />
gemischter Track des US-Rappers G.Love – der<br />
TX-SR707 beherrscht jede Musikrichtung. Gelungen<br />
ist besonders die Höhenwiedergabe,<br />
die der Musik Transparenz und Vielschichtigkeit<br />
verleiht. Trotz alledem muss sich das<br />
Gerät der Konkurrenz geschlagen geben. Besonders<br />
mit dem natürlichen und lebhaften<br />
Klangbild des Yamaha RX-V 1065 kann Onkyos<br />
Wettbewerber nicht mithalten. So mangelt es<br />
im Bassbereich an Präzision und das gesamte<br />
Spektrum könnte mehr Dynamik vertragen.<br />
Auf der Habenseite stehen wiederum die vielfältigen<br />
Klangprogramme von Dolby, Audyssey und<br />
THX. Eine gute, innovative Lösung ist die Kombination<br />
aus THX-Filmsound und den Pro-Logic-IIz-<br />
Höhenkanälen. Auch hier gilt die Faustregel: Bei<br />
8<br />
4<br />
0<br />
–4<br />
–8<br />
–12<br />
RAUMKORREKTUR<br />
— linker Frontkanal bei aktivem Audyssey MultEQ XT<br />
Audyssey greift beherzt zu. Die Pegelstabilität<br />
im Bassbereich lässt zu wünschen übrig<br />
der Zweikanalaufbereitung ist Vorsicht geboten,<br />
bei vorliegendem 5.1-Material jedoch machen die<br />
Höhenkanäle eine gute Figur.<br />
Bildveredler<br />
Der Faroudja-Chip skalierte unsere <strong>Test</strong>sequenzen<br />
mühelos auf Full-HD-Auflösung. Auch<br />
die Aufgabe des De-Interlacings bewältigt der<br />
TX-SR707 sehr gut, nach kurzem Flimmern rastet<br />
das System selbst bei „anspruchsvollen“ Szenen<br />
des Films „Die Mumie“ ein und sorgt für ein stabiles<br />
Bild. Hinzu kommt die umfangreiche Nachbearbeitung,<br />
mit der sich u. a. Farbe, Kontrast,<br />
Kantenschärfe und Rauschminderung genauestens<br />
justieren lassen. In diesem Aspekt bewegt<br />
sich Onkyos <strong>Test</strong>kandidat auf einem Level mit<br />
dem Denon AVR-2310. Mit seiner unschlagbaren<br />
Ausstattung macht der TX-SR707 bereits auf dem<br />
Papier eine sehr gute Figur. In der Praxis beeindruckt<br />
das Gerät mit erstklassiger Bedienbarkeit<br />
und der tollen Bildveredlung. Abzüge gibt es jedoch<br />
beim Sound, der nicht ganz mit den Geräten<br />
von Yamaha und Denon mithalten kann.<br />
ONKYO TX-SR707<br />
Preis/Straßenpreis<br />
799 Euro/720 Euro<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
Top-Ausstattung mit DSX Audyssey-EQ nicht einsehbar<br />
sehr gute Bildveredlung<br />
mittelmäßige Klangdynamik<br />
gute Höhenwiedergabe<br />
ERGEBNIS<br />
81 %<br />
Gut<br />
54 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
AUSSTATTUNG<br />
Allgemein<br />
Hersteller Denon Yamaha Onkyo<br />
Modell (Version) AVR-2310 RX-V 1065 TX-SR707<br />
Preis/Straßenpreis 900 Euro/– 850 Euro/730 Euro 799/720 Euro<br />
Maße B/H/T 434 × 171 × 377 mm 435 × 171 × 365 mm 570 × 298 × 469 mm<br />
Gewicht 11,2 kg 11,1 kg 12,6 kg<br />
Informationen www.denon.de www.yamaha-hifi.com www.onkyo.com.de<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
Eingänge 7 9 6 8<br />
Ausgänge<br />
sonstige Anschlüsse iPod-Dock-Control USB, iPod-Dock Universal Port; Front Aux über<br />
3,5-mm-Klinke<br />
Datenschnittstellen RS-232C RS232<br />
FEATURES<br />
AV-Receiver<br />
Klangregelung<br />
Lautsprecher-Setup<br />
Einmessautomatik<br />
Mehrzonenunterstützung<br />
Upscaling/Vollbildkonvertierung<br />
HD-Audio<br />
Pro Logic IIz<br />
Mehrkanalausgangsleistung 105 Watt an 8 Ohm 155 Watt 160 Watt an 6 Ohm<br />
Messdaten<br />
Frequenzgangabweichung<br />
Pure-Audio-Modus<br />
Frequenzgangabweichung<br />
Stereomodus (EQ aus)<br />
/<br />
0,151 dB<br />
/<br />
0,174 dB<br />
Gesamtfazit<br />
Die Prioritäten der jeweiligen <strong>Test</strong>kandidaten<br />
sind offensichtlich: Onkyos TX-SR707<br />
beschämt die Konkurrenz mit seiner vielseitigen<br />
Ausstattung, Yamahas RX-V 1065<br />
setzt auf kompromisslose Klangqualität<br />
und Denon präsentiert mit dem AVR-2310<br />
ein durchweg ausgewogenes Gerät. Dieses<br />
Konzept sichert Denon den Sieg in unserem<br />
Vergleichstest. Gute Wiedergabequalität<br />
und gelungene Bildveredlung ergeben ein<br />
rundes Gesamtbild. Die teils verwirrende<br />
Menüstruktur und die minderwertigen<br />
„hausgemachten“ DSP-Programme können<br />
das Gesamtbild nur geringfügig trüben.<br />
Yamahas Gerät kann die Konkurrenz in puncto<br />
Soundqualität klar in die Schranken weisen,<br />
scheitert jedoch an der Bildveredlung<br />
und landet daher auf dem zweiten<br />
Platz. Für Soundpuristen bleibt der RX-V<br />
1065 allerdings die beste Wahl. Die 3D-DSP-<br />
Programme sind exzellent und lassen die<br />
proprietären Klangprogramme der Konkurrenz<br />
aussehen wie „versucht, aber nicht<br />
gekonnt“. Wenn auch das Ergebnis des Einmesssystems<br />
YPAO etwas fragwürdig ist, so<br />
lässt sich an unserem Frequenzdiagramm<br />
dennoch die saubere und pegelstabile Arbeitsweise<br />
des Equalizers erkennen. Die Priorität<br />
wurde bei der Entwicklung eindeutig<br />
auf den Sound des Gerätes gelegt.<br />
Der drittplatzierte Onkyo wiederum verfügt<br />
über eine sehr starke Videosektion, lässt<br />
/<br />
0,151 dB<br />
/<br />
0,16 dB<br />
/<br />
0,039 dB<br />
/<br />
8,609 dB<br />
Dynamik bei 1 kHz HDMI-Strecke 73 dB 74 dB 65 dB<br />
Dynamik bei 1 kHz Analogstrecke 66 dB 62,5 dB 74 dB<br />
Eigenrauschpegel HDMI-Strecke –73,3 dB –73,5 dB –67 dB<br />
Eigenrauschpegel Analogstrecke –67 dB –67 dB –77 dB<br />
Verstärkerleistung Stereo<br />
(1 % THD an 8 Ohm)<br />
119 Watt 118 Watt 110 Watt<br />
BEWERTUNG<br />
Audio<br />
Neutralität ausgezeichnet 7/7 ausgezeichnet 7/7 gut 5,5/7<br />
Pegelfestigkeit/Dynamik sehr gut 6/7 sehr gut 6/7 befriedigend 4,5/7<br />
Basswiedergabe gut 5,5/7 gut 5,5/7 gut 5/7<br />
Mittenwiedergabe gut 5/7 gut 5,5/7 gut 5,5/7<br />
Höhenwiedergabe gut 5,5/7 gut 5,5/7 sehr gut 6/7<br />
Qualität Equalizer gut 5/7 ausgezeichnet 7/7 gut 5/7<br />
Qualität Mehrkanalaufbereitung ausgezeichnet 7/7 ausgezeichnet 7/7 sehr gut 6/7<br />
Videoverarbeitung<br />
Skalierung Referenzklasse 7/7 gut 5/7 ausgezeichnet 7/7<br />
Vollbildkonvertierung sehr gut 6/7 befriedigend 4/7 sehr gut 6/7<br />
Bildnachbearbeitung gut 5/7 mangelhaft 1/7 gut 5/7<br />
Wiedergabequalität gut 59/70 gut 53,5/70 gut 55,5/70<br />
Bedienung/Installation gut 26/32 gut 26/32 gut 26/32<br />
Ausstattung/Verarbeitung gut 48,5/58 gut 51,5/58 gut 47,5/58<br />
Gesamt 133,5 von 160 Pkt. 131 von 160 Pkt. 129 von 160 Pkt.<br />
Preis/Leistung sehr gut gut gut<br />
ERGEBNIS<br />
Gut Gut Gut<br />
83 % 82 % 81 %<br />
klanglich jedoch etwas zu wünschen übrig. Der <strong>Test</strong><br />
zeigt, dass Funktions- und Ausstattungsvielfalt<br />
hier zulasten der Wiedergabequalität gehen. Kompromisse<br />
in der Videosektion ließen sich eher verschmerzen<br />
als eine mittelmäßige Tonwiedergabe,<br />
denn guter Sound ist nach wie vor die Hauptaufgabe<br />
eines AV-Receivers. Gerade dieses Fettnäpfchen hat<br />
der TX-SR707 allerdings erwischt und kommt als<br />
Letzter ins Ziel. Ein schlechtes Gerät ist der Onkyo<br />
deshalb keineswegs, wer jedoch all die Funktionen<br />
zum günstigen Preis haben möchte, muss<br />
mit Abstrichen bei der Qualität rechnen. Lob gibt<br />
es hingegen für die gute Benutzerfreundlichkeit.<br />
Das Bildschirmmenü ist das mit Abstand schlüssigste<br />
und der HDMI-Eingang an der Gerätefront<br />
erweist sich als überaus praktisch. Die Vielzahl an<br />
Lautsprecherterminals ermöglicht zudem einfaches<br />
Umschalten zwischen den verschiedenen Surround-<br />
Konfigurationen. 1<br />
LEXIKON<br />
Höhenkanäle<br />
Verschiedene Firmen bieten heutzutage Technologien<br />
zur Verwendung von Höhenkanälen an.<br />
Dazu gehören Dolbys Pro Logic IIz, Yamahas 3D<br />
DSP und neuerdings auch das System DSX der<br />
kalifornischen Firma Audyssey. Die grundlegende<br />
Idee ist überall dieselbe: Die Höhenkanäle werden<br />
über den Frontboxen installiert, weshalb man<br />
auch von dreidimensionalem Sound spricht.<br />
Die jeweilige Software generiert anhand der vorhandenen<br />
Spuren die zusätzlichen Signale und<br />
leitet sie weiter an die Höhenlautsprecher. Anstatt<br />
der Deckenreflexionen des eigenen Raumes hört<br />
der Nutzer von oben also Klänge aus dem Audiomaterial<br />
– der Ton wird dadurch enger mit dem<br />
Bildschirmgeschehen verknüpft und das Gesamterlebnis<br />
wird authentischer.<br />
Soweit die Theorie, doch die Qualität variiert von<br />
Gerät zu Gerät. Bei ausgereiften Systemen lässt<br />
sich die Intensität des Effektes nach Belieben<br />
justieren. Yamahas 3D DSP ist in diesem Bereich<br />
momentan klarer Vorreiter.<br />
Raumkorrektur<br />
Mittlerweile Standard bei nahezu allen AV-Receivern.<br />
Es handelt sich dabei um ein System, das<br />
per <strong>Test</strong>signal und einem mitgelieferten Messmikrofon<br />
die akustischen Verhältnisse des Raumes<br />
analysiert.<br />
Die Software erkennt bei der Auswertung, wie<br />
weit die einzelnen Boxen von der Hörposition<br />
entfernt sind, passt Laufzeitverzögerung (Delay)<br />
und Pegel entsprechend an. Meistens wird auch<br />
eine EQ-Korrekturkurve generiert, welche der<br />
Klangfärbung des Raumes entgegenwirkt. Ein<br />
gutes System zeigt das Ergebnis an und erlaubt<br />
dem Nutzer, dieses zu manipulieren.<br />
Doch auch wenn die Kurve verborgen bleibt,<br />
macht unsere Messtechnik sie schonungslos<br />
sichtbar. Die Frequenzdiagramme geben nicht nur<br />
Aufschluss darüber, welche Eingriffe vorgenommen<br />
werden, sondern, auch wie gut der digitale<br />
Equalizer arbeitet. Entsteht eine harmonische<br />
Kurvenform, so liegt hochwertige Signalmanipulation<br />
vor, Zickzack-Linien können das Hörerlebnis<br />
negativ beeinflussen.<br />
FAZIT<br />
Denons AVR-2310 sichert sich mit einem<br />
gelungenen Gesamtkonzept den Sieg. Den<br />
besten Sound gibt’s allerdings bei Yamaha.<br />
Onkyos Receiver geht trotz guter Bedienbarkeit<br />
und tollem Bild als letzter ins Ziel.<br />
Christoph Hüther<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
55
test<br />
AUDIO<br />
Unterer Bass<br />
Grundtöne von Bassinstrumenten,<br />
Klangfundament; Überbetonung<br />
führt zu rumpelndem<br />
Sound<br />
Oberer Bass<br />
Stimm- und Instrumentengrundtöne;<br />
Überbetonung<br />
führt zu dröhnendem Klang<br />
Untere Mitten<br />
Wichtig für Sprach- und Instrumentenverständlichkeit;<br />
Überbetonung führt zu schepperndem<br />
Klang<br />
Obere Mitten<br />
Wichtiger Obertonbereich von<br />
Stimme und Instrumenten;<br />
Überbetonung führt zu plärrendem<br />
Klang (altes Radio)<br />
Präsenzbereich<br />
Verleiht dem Sound Kontur und<br />
Durchsetzungskraft; Überbetonung<br />
führt zu stechendem<br />
Klang<br />
Höhen<br />
Verleihen dem Sound Brillanz<br />
und Atmosphäre; Überbetonung<br />
führt zu zischelndem<br />
Klang<br />
Frequenzdiagramme<br />
Die klangliche Bewertung eines Lautsprechers ist ein schwieriges Unterfangen, denn das menschliche<br />
Gehör funktioniert äußerst subjektiv. Was für den einen „matschig“ oder „wummernd“ klingt, empfindet<br />
ein anderer möglicherweise als „warmen, erdigen Charakter“. Frequenzdiagramme machen sichtbar, was<br />
sonst nur gehört werden kann.<br />
Der menschliche Hörbereich erstreckt<br />
sich von 20 Hertz (Hz) bis 20 Kilohertz<br />
(kHz). Dieses Spektrum lässt<br />
sich grob in die Sektionen Bass, Mitten und<br />
Höhen aufteilen. Das Einstiegsbild zeigt eine<br />
Gesamtübersicht des Hörspektrums mit den<br />
Funktionen der einzelnen Frequenzbereiche.<br />
Die X-Achse (horizontal) steht hierbei für die<br />
Frequenz, die nach rechts hin ansteigt. Auf<br />
der Y-Achse (vertikal) lässt sich der jeweilige<br />
Pegel ablesen. Erkennt man beispielsweise ab<br />
100 Hz abwärts einen Pegel von minus sechs<br />
Dezibel (dB) oder weniger, so ist dieser Bereich<br />
deutlich leiser als die restlichen Frequenzen<br />
und das Gesamtklangbild wirkt dünn und kraftlos.<br />
Weist die Kurve hingegen eine 6-dB-Senke<br />
zwischen 500 Hz und zwei Kilohertz auf, so ist<br />
die Sprachverständlichkeit des Lautsprechers<br />
stark eingeschränkt.<br />
Die perfekte Box erzielt für jede Frequenz einen<br />
Wert von genau null Dezibel und erreicht<br />
somit eine 100-prozentige Klangtreue. Das<br />
Eingangssignal wird also weder verstärkt noch<br />
abgeschwächt. Die Richtlinien für professionelle<br />
Studioboxen sind streng und erlauben<br />
Frequenzgangabweichungen von maximal 0,5<br />
dB. Im Hi-Fi-Bereich sind Abweichungen von<br />
bis zu drei Dezibel noch zu tolerieren.<br />
Die Messung<br />
Für eine Lautsprechermessung benötigt man<br />
einen Signalgenerator, einen Verstärker, ein<br />
Mikrofon samt Vorverstärker sowie ein Auswertungssystem<br />
(siehe Grafik). Software-<br />
Programme, wie das von uns verwendete<br />
„SATlive“, bieten heutzutage praktische Allin-one-Lösungen<br />
für die Signalerzeugung und<br />
Auswertung der Ergebnisse. Um Messungenauigkeiten<br />
zu vermeiden, müssen sämtliche involvierten<br />
Geräte das Signal absolut linear und<br />
unverfälscht übertragen.<br />
Bei der eigentlichen Messung wird der Lautsprecher<br />
mit einem breitbandigen Signal beschickt,<br />
dem weißen Rauschen. Dieses beinhaltet<br />
sämtliche Frequenzen des Hörbereiches<br />
bei identischem Pegel. Das Messmikrofon<br />
fängt den Klang der Box auf und leitet<br />
ihn über den Vorverstärker an das Analysetool<br />
weiter, welches das endgültige Frequenzdiagramm<br />
erstellt. An den Abweichungen von der<br />
(idealen) Null-Dezibel-Linie lässt sich nun die<br />
Klangfärbung des Lautsprechers erkennen.<br />
Doch es gibt noch weitere Aspekte, die das Resultat<br />
beeinflussen können und dementsprechend<br />
berücksichtigt werden müssen.<br />
Externe Faktoren<br />
In einer Diskussion über Lautsprechermessungen<br />
dauert es für gewöhnlich nicht lange,<br />
bis der Begriff „schalltoter Raum“ fällt. Eine<br />
solche Kabine bietet die perfekten Voraussetzungen,<br />
denn sie hat keinerlei raumakustische<br />
Auswirkungen. Decken-, Wand- und Bodenreflexionen<br />
werden durch Dämmmaterialien eliminiert<br />
und eine asymmetrische Bauform verhindert<br />
das Auftreten stehender Wellen, auch<br />
Raummoden oder Dröhnfrequenzen genannt.<br />
Besonders aufwendige Einrichtungen verfügen<br />
über eine Raum-in-Raum-Konstruktion, bei der<br />
die Kabine durch Aufhängungen oder flexible<br />
Standfüße vom akustischen System des Gebäudes<br />
abgekoppelt ist.<br />
Unsere Messungen finden nicht in einer solchen<br />
akustisch sterilen Umgebung statt, sondern in<br />
einem durchschnittlich möblierten und ein-<br />
Bilder: Auerbach Verlag, W<br />
56 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
<strong>Test</strong>signal<br />
Messmikrofon<br />
Computer mit<br />
Analyse-Software<br />
Verstärker<br />
Audiointerface<br />
mit Mikrofoneingang<br />
Hochwertige Komponenten sind das A und O einer akustischen Messung, lineare Mikrofone und Verstärker<br />
verhindern eine Beeinflussung des Resultats<br />
Der perfekte Lautsprecher in der Theorie: Keine<br />
Frequenz wird verstärkt oder abgeschwächt.<br />
Im Hi-Fi-Bereich werden Abweichungen von<br />
+/- drei Dezibel noch als linear erachtet, eine<br />
Studiobox darf lediglich um 0,5 dB variieren<br />
Diffusfeld:<br />
Reflexionen überwiegen<br />
Nahfeld:<br />
Direktschall überwiegt<br />
Eine in 15 cm Abstand gemessene Regalbox<br />
mit Bassreflexsystem. Die kleine 11,5-cm-<br />
Membran kann Frequenzen unterhalb von ca.<br />
120 Hz nicht mehr ausreichend wiedergeben<br />
und benötigt Subwoofer-Unterstützung<br />
Bei der Nahfeldmessung sind die raumakustischen Einflüsse gering. Im Diffusfeld hingegen dominieren<br />
Reflexionen<br />
gerichteten Wohnzimmer. Dementsprechend<br />
zeigt die Messung stets die raumakustischen<br />
Klangverfärbungen, die durch verschiedene<br />
Verfahren minimiert werden können.<br />
Optimierte Wohnraummessung<br />
Unser <strong>Test</strong>raum ist ausgestattet mit drei speziell<br />
angefertigten Plattenschwingern, welche<br />
die stehenden Wellen im Tieftonbereich wirkungsvoll<br />
bekämpfen. Bei der Positionierung<br />
der Einzelkomponenten gibt es zudem simple<br />
Tricks, um den Raumeinfluss so gering wie<br />
möglich zu halten. So werden die Lautsprecher<br />
beim <strong>Test</strong> beispielsweise in großem Abstand<br />
zu reflektierenden Flächen aufgestellt. Die Distanz<br />
zwischen Box und Mikrofon ist ebenfalls<br />
ein wichtiger Faktor – je mehr man sich der<br />
Schallquelle nähert, desto dominanter wird<br />
der Direktschall. Vergrößert man die Distanz,<br />
so überwiegt ab einer bestimmten Entfernung<br />
(abhängig von der Beschaffenheit der Raumflächen)<br />
der Diffusschall, also die Reflexionen des<br />
Raumes. Eine Nahfeldmessung bei sehr kurzem<br />
Abstand von einigen Zentimetern (cm) schließt<br />
die Raumeinflüsse weitestgehend aus, ist jedoch<br />
praxisfern, da sich das Gesamtklangbild<br />
einer Box aus verschiedenen Komponenten wie<br />
Tief-, Mittel- und Hochtontreiber sowie eventuell<br />
dem Bassreflexrohr zusammensetzt. Um<br />
sich entfalten zu können, braucht der Sound<br />
dementsprechend eine gewisse Distanz, die<br />
von Lautsprecher zu Lautsprecher variiert. Bei<br />
unseren Messungen identifizieren wir stets<br />
den Punkt, der weit genug entfernt ist, um den<br />
Klang in seiner Gesamtheit abzubilden. Ist<br />
diese Bedingung erfüllt, wird die Distanz nicht<br />
mehr vergrößert, um den Raumeinfluss möglichst<br />
gering zu halten. Eine weitere Maßnahme<br />
ist die Wahl eines relativ hohen <strong>Test</strong>pegels –<br />
auch hierdurch wächst der Direktschallanteil<br />
im Verhältnis zum Diffusschall.<br />
Eine kostspielige, aber sinnvolle Vorgehensweise<br />
ist die Verwendung einer Referenzbox,<br />
deren Frequenzgang keine oder nur minimale<br />
Abweichungen aufweist. Mit einem solchen<br />
Lautsprecher kann man dem System „beibringen“,<br />
welche Divergenzen allein durch den<br />
Raum verursacht werden. Bei der Analyse eines<br />
<strong>Test</strong>gerätes wird das Ergebnis dann von den<br />
Raumeinflüssen bereinigt.<br />
Theorie und Praxis<br />
Eine Wohnraummessung kann genauso aufschlussreich<br />
sein wie eine schalltote Messung,<br />
wenn man die angeführten Faktoren<br />
berücksichtigt. In gewisser Hinsicht bietet sie<br />
sogar die besseren Bedingungen, denn wer hat<br />
schon ein schalltotes Wohnzimmer? Kleinere<br />
Berge und Täler im Frequenzdiagramm sind<br />
bei einem solchen Ergebnis für gewöhnlich den<br />
akustischen Verhältnissen zuzuschreiben, die<br />
wesentlichen Charakterzüge eines Lautsprechers<br />
werden bei der Nahfeldmessung jedoch<br />
nicht verschleiert. 1 Christoph Hüther<br />
Dieselbe Box gemessen in 50 cm Entfernung.<br />
Das rückwärtige Bassreflexsystem kommt bei<br />
dieser Distanz stärker zur Geltung und unterstützt<br />
den Tieftonbereich. Der Frequenzgang<br />
wird bis ca. 80 Hz herunter erweitert<br />
Sub-Übernahme: Unsere Regalbox (blaue Kurve)<br />
bekommt im Tieftonbereich ab ca. 150 Hz<br />
Unterstützung eines speziell abgestimmten<br />
Subwoofers. Die Frequenzübernahme findet im<br />
Idealfall bei -3 dB statt<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
57
test<br />
AUDIO<br />
VIER 5.1-SETS IM REGALFORMAT<br />
Die goldene Mitte<br />
Mit ihrem vollen Klang bei relativ geringen Ausmaßen sind Regalboxen<br />
in etlichen Wohnzimmern gerne gesehen. Vier aktuelle Heimkinosets<br />
zwischen 830 und 1 070 Euro standen bei uns auf dem Prüfstand.<br />
Standlautsprecher sind zu groß, Miniaturboxen<br />
hingegen bringen es einfach<br />
nicht. Diese weitverbreitete Ansicht<br />
lässt Hi-Fi-Freunde seit jeher zur goldenen Mitte<br />
greifen. Nahezu jeder Hersteller hat kompakte<br />
Lautsprecher im Sortiment, die das Beste aus<br />
zwei Welten kombinieren sollen. Hierfür gibt<br />
es verschiedene Herangehensweisen. So setzt<br />
der eine auf geschlossene Gehäusebauformen,<br />
die für gewöhnlich ein präzises und knackiges<br />
Klangbild mit guter Impulstreue erzeugen. Andere<br />
wiederum schwören auf Bassreflexrohre,<br />
durch die eine kräftigere Tieftonwiedergabe<br />
erzeugt wird. Dieses System basiert auf dem<br />
physikalischen Prinzip des Helmholtz-Resonators<br />
und ist bei sorgfältiger Umsetzung sehr<br />
effektiv. Es ist jedoch Vorsicht geboten: Schon<br />
so mancher Entwickler hat seinem Speaker mit<br />
überdimensionierten Bassreflexöffnungen eine<br />
unnatürliche, matschige Tieftonwiedergabe<br />
„anerzogen“.<br />
Bei der Boxengröße prallen optische und<br />
klangästhetische Interessen aufeinander. „So<br />
groß wie nötig und so klein wie möglich“ ist<br />
hierbei oftmals die Devise. Zwängt man die<br />
Lautsprecherchassis in ein allzu kleines Gehäuse,<br />
so nimmt der Einfluss der Gehäuseresonanz<br />
zu und der Lautsprecher klingt blechern<br />
und wenig überzeugend. Unsere zu prüfenden<br />
Sets bestehen aus jeweils vier Regalboxen<br />
mit je einem speziell entwickelten Center und<br />
Subwoofer.<br />
Im <strong>Test</strong>feld befinden sich Speaker der Hersteller<br />
Elac (50er-Serie), Nubert (nuBox-Serie),<br />
Quadral (Argentum-Serie) und Wharfedale<br />
(Diamond-10-Serie). Die Regalboxen verfügen<br />
über Tiefmitteltöner mit Durchmessern zwischen<br />
11,5 (nuBox 101) und 13 Zentimetern<br />
(Quadral Argentum 02.1).<br />
Bilder: Elac, Nubert, Quadral, Wharfedale<br />
58 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
Bilder: Auerbach Verlag, Revox<br />
Für die Klangbewertung eines Lautsprechers<br />
gibt es viele schillernde Begriffe und jeder<br />
<strong>Test</strong>er entwickelt wohl sein eigenes Vokabular.<br />
Damit die <strong>Test</strong>ergebnisse für Sie möglichst<br />
transparent und nachvollziehbar sind, werden<br />
die Kriterien unseres Bewertungssystems im<br />
Folgenden erläutert.<br />
Bässe<br />
Hier geht es nicht etwa um das Verhältnis des<br />
Basspegels zu den Mitten und Höhen der Box.<br />
Es wird vielmehr bewertet, wie die Bässe den<br />
Lautsprecher verlassen. Wichtig ist dabei die<br />
Präzision – der Bass sollte ertönen und im<br />
Idealfall ohne nennenswertes Nachschwingen<br />
sofort wieder verstummen. Oftmals dauert<br />
es jedoch einige Zeit, bis sich das akustische<br />
Gesamtkonstrukt des Lautsprechers nach dem<br />
Impuls wieder beruhigt hat. Dadurch kann der<br />
Bass undifferenziert wirken, im schlimmsten<br />
Fall dröhnt die Resonanzfrequenz eines Reflexrohres.<br />
Mitten<br />
Auch hier kommt es auf die Agilität der Membran<br />
an, die sich urplötzlich in Bewegung setzen<br />
und genauso flink wieder zur Ruhe kommen<br />
muss. Im mittleren Frequenzband befindet<br />
sich der Informationsgehalt des Klangbilds<br />
(Sprach- und Melodieverständlichkeit), der auf<br />
eine feine Auflösung angewiesen ist. Ist die<br />
Box träge, werden die einzelnen Komponenten<br />
nicht mehr klar abgebildet, sondern verbinden<br />
sich im Extremfall zu einem Klangbrei<br />
mit schlechter Differenzierung zwischen den<br />
Bestandteilen. Auch die Übergangsbereiche<br />
zwischen den einzelnen Chassis sind hierbei<br />
entscheidend.<br />
Höhen<br />
Die Höhen verleihen dem Klang Brillanz und<br />
Atmosphäre. Ein guter Hochtöner lässt keinen<br />
Zweifel daran, welche Obertöne zu welchem<br />
Instrument gehören (Obertöne sind die charakteristischen<br />
hohen Frequenzbereiche eines<br />
Instrumentes und stehen im festen Verhältnis<br />
zu den tiefen Grundtönen). Sind diese Grenzen<br />
jedoch unklar, gibt es Punktabzug. Ein weiterer<br />
Aspekt ist das Abstrahlverhalten. Hohe Frequenzen<br />
sind stark gerichtet, weshalb speziell<br />
geformte Einfassungen (Waveguide, Waveformer)<br />
den Schall auffächern und – unabhängig<br />
von der Position – gleichmäßig im Raum verteilen<br />
müssen. Je besser dies gelingt, desto besser<br />
ist auch die Signalortung: Das menschliche<br />
Gehör nutzt hohe Frequenzen, um die Position<br />
einer Schallquelle auszumachen.<br />
Räumlichkeit<br />
Bei der Räumlichkeit wird bewertet, wie „echt“<br />
das Klangbild erscheint. Mit geschlossenen<br />
Augen sollte die Illusion entstehen, die Band<br />
oder der Sprecher – und nicht nur eine digitale<br />
Tonspur – seien tatsächlich da. Hat die<br />
Box einen unausgewogenen Frequenzgang mit<br />
überbetonten Bässen oder sonstigen hörbaren<br />
Abweichungen, so leidet die Illusion. Wichtiger<br />
noch ist die Dynamik. Beginnt beispielsweise<br />
ein kleiner Tieftöner bei höheren Basspegeln<br />
zu komprimieren und leicht zu verzerren, so<br />
bemerkt unser Gehör dies sofort und identifiziert<br />
den Klang als künstlich. Sämtliche<br />
Faktoren, die den Sound nach „Box“ klingen<br />
lassen, beeinflussen also dieses Bewertungskriterium.<br />
Neutralität<br />
Hier zählen sowohl der Höreindruck als auch<br />
das Frequenzdiagramm. Die ideale Box verstärkt<br />
weder Frequenzen noch schwächt sie diese<br />
ab (der Graph ergibt eine gerade Linie). Da<br />
unsere Diagramme nicht gänzlich von Raumeinflüssen<br />
befreit sind, beziehen wir uns auf<br />
deutliche Tendenzen. Berge und Täler mit geringer<br />
Bandbreite (schmal) fallen weniger ins<br />
Gewicht, erstreckt sich eine Abweichung jedoch<br />
über einen größeren Bereich, so wird sie<br />
auffällig. Des Weiteren lässt sich am Diagramm<br />
genau ablesen, wie gut Subwoofer und Satelliten<br />
aufeinander abgestimmt sind.<br />
Transparenz/Impulstreue<br />
Hier geht es darum, wie gut die einzelnen<br />
Klangbestandteile dargestellt werden. Je besser<br />
dies gelingt, desto klarer und transparenter<br />
wirkt das Gesamtbild. Ist es z. B. möglich, sich<br />
voll und ganz auf die Gitarre zu konzentrieren<br />
und ihr die gesamte Zeit über zu folgen, so<br />
handelt es sich um eine transparente Box.<br />
Verlieren sich die Instrumente hingegen immer<br />
wieder in einem Klangtumult, aus dem man<br />
sie mühsam „herausfischen“ muss, gibt es<br />
Punktabzüge.<br />
Abstrahlverhalten<br />
Bei einem Surround-System gibt es ein Hörzentrum<br />
(Sweetspot), in dem optimale Klangbedingungen<br />
herrschen. Entfernt man sich von<br />
diesem Punkt, so verändert sich der Sound.<br />
Teilweise kommt es schon bei einer geringen<br />
Abweichung zu merklichen Frequenzeinbrüchen,<br />
bei anderen Lautsprechern kann man<br />
sich frei im Raum bewegen, ohne nennenswerte<br />
Einbußen hinnehmen zu müssen. Dieser<br />
Aspekt bezieht auch die bereits erwähnte Dispersion<br />
der hohen Frequenzen mit ein.<br />
Sonstige Kriterien<br />
Neben den klangrelevanten Aspekten muss<br />
ein Lautsprecher auch als Gesamtprodukt betrachtet<br />
überzeugen. Dementsprechend fließen<br />
Ausstattung, Benutzerfreundlichkeit und<br />
Verarbeitung in unsere Wertung mit ein, wenn<br />
auch mit deutlich weniger Gewicht. Stimmen<br />
sämtliche Aspekte, so wird aus „nur“ tollem<br />
Sound auch eine tolle Box.<br />
Diese 14 Zentimeter großen Klangwürfel aus dem Hause Revox<br />
überraschten in unserem <strong>Test</strong>labor mit hervorragender<br />
Impulstreue<br />
Der Frequenzgang einer professionellen Studiobox kann<br />
selbst unter Wohnzimmerverhältnissen sehr gute Klangtreue<br />
vorweisen (oberhalb von ca. 55 Hertz)<br />
MEMBRANHUB<br />
HOCHTONKALOTTE<br />
KONUS-TIEFTÖNER<br />
Mit großem Membranhub lässt sich die Tieftonwiedergabe<br />
kleiner Lautsprecher verbessern, was jedoch Dynamikeinbußen<br />
höherer Frequenzbereiche verursachen kann<br />
Unsere Grafik auf Seite 56 bietet einen Überblick über das<br />
Hörspektrum. Die Funktionen der einzelnen Bereichen werden<br />
erklärt<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
59
test<br />
AUDIO<br />
WHARFEDALE DIAMOND-10-SERIE<br />
Das <strong>Test</strong>set der britischen Hi-Fi-Manufaktur besteht<br />
aus vier Diamond-10.1-Regalboxen, dem<br />
Center Diamond 10 CS sowie dem Subwoofer<br />
Diamond 10 Sub SX. Die Einsteigerserie wurde<br />
seit 30 Jahren immer wieder aktualisiert und<br />
verspricht hochwertigen Sound zu erschwinglichen<br />
Preisen. Besonders angepriesen wird<br />
hierbei der „crispe“, also der knackige Sound<br />
und das räumliche Klangbild.<br />
Kurvenreich<br />
Sowohl der Center als auch die Regalbox der<br />
Diamond-Serie verfügen über eine konvexe<br />
Bauform mit nach außen gewölbten Wänden.<br />
Mit einem solchen Prinzip lassen sich stehende<br />
Wellen im Inneren des Gehäuses minimieren,<br />
um eine neutrale Wiedergabe ohne starke<br />
Verfärbungen zu erzielen.<br />
Rein optisch erfreuen die Lautsprecher durch<br />
hochwertige Materialien und gute Verarbeitung<br />
– unüblich für ein 5.1-Set in dieser Preisklasse.<br />
Hinter der Stoffabdeckung befinden<br />
sich die zwei Chassis in einer schwarzen Plexiglasfront,<br />
eingerahmt von Metallzierringen.<br />
Zum Schutz des Kalottenhochtöners wurde ein<br />
Metallgitter verbaut, der Tiefmitteltöner ist mit<br />
einer kevlarähnlichen Prägung versehen. Dies<br />
ist ein gängiges Verfahren, um die Steifigkeit<br />
des Materials zu erhöhen.<br />
Bis auf das teilweise unsauber verarbeitete<br />
Holzfurnier machen die preiswerten Lautsprecher<br />
einen wirklich hochwertigen Eindruck.<br />
Dank separater Anschlussterminals für den<br />
Hoch- und Tieftonzweig lassen sich die Boxen<br />
auch im Bi-Amping-Modus betreiben. Unterstützt<br />
ein Verstärker dieses Prinzip, lässt sich<br />
eine besonders transparente Klangauflösung<br />
erzielen.<br />
Ebenfalls auffällig sind die zwei (!) Bassreflexrohre<br />
auf der Rückseite der Diamond 10.1.<br />
Die Verwendung zweier kleiner Öffnungen<br />
birgt einen Vorteil: Die Nachschwingzeit des<br />
Systems ist geringer als bei einem einzigen<br />
großen Bassreflexrohr. Dem Problem der undifferenzierten<br />
Basswiedergabe (Rumpeln oder<br />
Dröhnen) kann man somit aus dem Weg gehen.<br />
In der Theorie klingt das Konzept der Diamond-<br />
MESSERGEBNISSE<br />
Die Regalbox Diamond 10.1 zeigt erstaunliche<br />
Klangtreue. Bis auf die etwas unsaubere Sub-<br />
Übernahme hat das gesamte Wharfedale-Set<br />
ein sehr gutes Frequenzverhalten<br />
10-Modellreihe schon sehr überzeugend. Nun<br />
muss der Praxistest den hohen Erwartungen<br />
gerecht werden.<br />
Hier spielt die Musik<br />
Zuerst muss das System seine Qualitäten bei<br />
der Stereowiedergabe unter Beweis stellen.<br />
Beim Green-Day-Song „Are We The Waiting“<br />
wurde das Schlagzeug extrem weit und atmosphärisch<br />
abgemischt – Signalortung und<br />
Räumlichkeit einer Box können somit bestens<br />
überprüft werden. Die zwei Diamond 10.1 meistern<br />
diese Aufgabe mit Bravour. Wo immer die<br />
Tom- oder Beckenschläge im Stereobild positioniert<br />
wurden, der Speaker bildet sie exakt an<br />
dieser Stelle ab. Der Sound ist dabei so gut von<br />
den Membranen abgekoppelt, dass auch die<br />
Tiefenstaffelung überzeugt und die Instrumente<br />
im Klangbild hintereinander zu stehen scheinen.<br />
Das Versprechen der guten Räumlichkeit<br />
können wir somit voll und ganz bestätigen.<br />
Erfreulich ist gleichfalls die Bandbreite der<br />
Lautsprecher. So stellen die Regalboxen den<br />
Bassbereich auch ohne Subwoofer bereits sehr<br />
gut und knackig dar. Schaltet man den Tieftöner<br />
hinzu, wird das Spektrum nach unten hin<br />
abgerundet. Die Übergangsfrequenz kann mit<br />
ca. 50 Hertz (Hz) recht tief angesetzt werden.<br />
Der Mittenbereich scheint im Gesamtklangbild<br />
minimal unterrepräsentiert. Sprache und<br />
Gesang könnten greifbarer sein. Ansonsten ist<br />
die Diamond 10.1 eine wirklich ausgewogene<br />
Box mit erwachsener Spielweise, die sich keine<br />
großen Schwächen leistet.<br />
Film ab<br />
Für die Surround-Wiedergabe kommen zwei<br />
weitere Regalboxen sowie der Center Diamond<br />
10 CS hinzu. Bei der Entwicklung eines Centers<br />
gibt es verschiedene Herangehensweisen:<br />
Der Speaker kann sich entweder durch<br />
einen individuellen Frequenzgang besonders<br />
hervorheben oder aber sich nahtlos ins Klangbild<br />
der Stereolautsprecher einfügen. Unser<br />
<strong>Test</strong>set funktioniert nach letzterem Prinzip,<br />
der Center ähnelt den Regalboxen klanglich<br />
sehr, wodurch ein homogenes Klangbild entsteht.<br />
Der kleine Subwoofer verfügt über ein<br />
20 Zentimeter (cm) großes Downfire-Chassis<br />
und ein rückwärtiges Bassreflexrohr. Mit nur<br />
29 cm Kantenlänge lässt sich der Würfel auch<br />
in kleinen Räumen recht unauffällig verstauen.<br />
Wohlkonturierte Bässe sind die Stärke des<br />
Diamond 10 Sub SX. Der Sound erfreut mit<br />
großer Impulstreue, wodurch sich der Tieftöner<br />
auch für die Musikwiedergabe sehr gut eignet.<br />
Das große Bassreflexrohr „atmet“ hierbei<br />
merklich ein und aus, bei extremen Bassstößen<br />
entstehen Strömungsgeräusche. Bei Subbässen<br />
zeigen sich die Grenzen der kompakten<br />
Bauweise, psychoakustische Soundeffekte mit<br />
extrem niedrigen Frequenzen sind nur begrenzt<br />
möglich. Des Weiteren gibt es leichte Abzüge<br />
bei der Klangtreue – der Frequenzgang des<br />
Tieftöners ist etwas unausgewogen. Unterm<br />
Strich ist der Filmsound sehr gelungen. Gute<br />
Räumlichkeit und saubere Signalortung führen<br />
zu einem realistischen Surround-Klangbild.<br />
Die feine englische Art<br />
Innovative Bauprinzipien, wie die gewölbten<br />
Seitenwände oder das doppelte Bassreflexsystem,<br />
zeugen von sorgfältiger Entwicklung<br />
und technischer Expertise. Zu bemängeln gibt<br />
es bei unserem <strong>Test</strong>set lediglich die eingeschränkte<br />
Subbassfähigkeit und die etwas<br />
unsaubere Abstimmung zwischen Tieftöner<br />
und Satelliten. Abgesehen davon bietet die<br />
Diamond-10-Serie tollen Sound und hohe Wertigkeit<br />
zu einem beinahe verwunderlich günstigen<br />
Preis.<br />
TESTSIEGER<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
WHARFEDALE DIAMOND-10-SERIE<br />
Preis/Straßenpreis 994 Euro/ –<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
kraftvoller Bassbereich<br />
Subwoofwer etwas unausgewogen<br />
tolle Räumlichkeit<br />
nur begrenzt regalfähig<br />
Materialien und Verarbeitung<br />
hochwertig<br />
ERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
Wharfedale<br />
Diamond-10-Serie<br />
TESTSIEGER<br />
ausgezeichnet<br />
5.2009<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
Sehr gut<br />
86 %<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Wharfedale<br />
60 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
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test<br />
AUDIO<br />
ELAC SERIE 50<br />
Die Kieler „Hi-Fi-Werft“ Elac betrachtet den<br />
Boxenbau als Ingenieurskunst und fährt, wie<br />
der Name schon sagt, unter der Flagge der<br />
Elektroakustik. Wem, wenn nicht diesem Hersteller,<br />
sollte man es also zutrauen, einem<br />
kleinen Speaker großen Sound einzuhauchen?<br />
Die physikalischen Beschränkungen eines<br />
kleinen Gehäuses erfordern eine besonders<br />
sorgfältige Entwicklung der Frequenzweiche –<br />
laut Selbstauskunft eine Spezialität der Firma.<br />
Die Philosophie hinter der 50er-Serie<br />
sei erstklassiger Sound zu erschwinglichen<br />
Preisen. Die Regalbox BS 52 zeigt sich mit<br />
einer Höhe von nur 25 cm äußerst benutzerfreundlich<br />
und passt daher tatsächlich in<br />
jedes Bücherregal. Der Lautsprecher kommt<br />
ohne Bassreflexöffnung aus und soll ein „besonders<br />
frisches Klangbild“ erzeugen.<br />
gut<br />
Elac<br />
Serie 50<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
Schlichter Auftritt<br />
Unser <strong>Test</strong>set präsentiert sich im unscheinbaren,<br />
aber hochwertigen Kirschholzfurnier.<br />
Auch unter der Stoffabdeckung sieht es gut<br />
aus – recht unspektakuläre Materialien treffen<br />
auf gute Verarbeitung. Sinnvoll ist das Gitter<br />
des Hochtöners. Besonders bei kleinen Boxen,<br />
die des Öfteren umpositioniert werden,<br />
sollte die empfindliche Membran geschützt<br />
werden. Der Center reiht sich optisch nahtlos<br />
in das Feld der Regalboxen ein, ist jedoch<br />
anders konzipiert. Hier werkeln zwei größere<br />
14,5-cm-Treiber und ein rückwärtiges Bassreflexsystem,<br />
was dem Speaker zumindest<br />
theoretisch eine sattere Tieftonwiedergabe<br />
ermöglicht. Der eigentliche Tieftöner ist der<br />
Sub 50 ESP mit einer 27-cm-Membran in Downfire-Bauweise.<br />
Ein gewaltiges Bassreflexrohr<br />
an der Front ist das markanteste Merkmal<br />
des Lautsprechers, ansonsten herrscht die<br />
schlichte, einheitliche Optik der 50er-Serie. Die<br />
leidenschaftlichen Elektroakustiker aus Kiel<br />
haben außerdem eine besondere Funktion implementiert<br />
– die Frequenztrennung zwischen<br />
Frontboxen und dem Subwoofer kann, wenn<br />
erwünscht, intern vorgenommen werden. Anstelle<br />
eines Digitalprozessors im AV-Receiver<br />
kann also eine speziell entwickelte Elektronik<br />
die Bassfrequenzen adäquat auf die einzelnen<br />
Lautsprecher verteilen. Sound-Nostalgiker und<br />
Experten wissen, dass eine „gute alte“ Analogschaltung<br />
in puncto Klangästhetik mehr zu<br />
bieten hat als ein DSP-Chip.<br />
Frische Brise aus dem Norden<br />
Elac löst sein Werbeversprechen ein: Die Spielweise<br />
der Regalbox BS 52 ist lebhaft und<br />
spritzig. Der geschlossene Speaker erweist<br />
sich als Spezialist für den mittleren und hohen<br />
Frequenzbereich, welcher mit guten Konturen<br />
und hoher Transparenz überzeugt. Besonders<br />
das extrem wichtige und von Hi-Fi-Herstellern<br />
oft vernachlässigte mittlere Spektrum (Sprachund<br />
Instrumentenverständlichkeit) ist sehr fein<br />
aufgelöst und stellt die einzelnen Klangkomponenten<br />
separat dar. Der Frequenzgang ist<br />
auch im unteren Bereich recht linear, wobei die<br />
kleine Box das Klangfundament unterhalb von<br />
ca. 100 Hz nicht mehr ausreichend stemmen<br />
kann. Für den vollwertigen Musikgenuss wird<br />
demnach der Sub 50 ESP benötigt. Entweder<br />
überlässt man dem heimischen AV-Receiver<br />
das Bassmanagement oder nutzt hierfür die<br />
interne Analogschaltung des Subwoofers. Welche<br />
Option im Vergleich die bessere ist, hängt<br />
stark von der Qualität des AV-Receivers ab.<br />
Mit der internen Frequenztrennung kann man<br />
allerdings nicht falsch liegen – es entsteht ein<br />
harmonisches Klangbild mit einer kleinen Senke<br />
im Bereich von 100 Hz. Der ausgewogene<br />
Frequenzgang des Subwoofers zeugt hierbei<br />
von sorgfältiger Entwicklung. Tonangebend<br />
bleibt stets der klare Sound der BS 52. Bei<br />
der Räumlichkeit können die Elacs nicht mit<br />
den etwas größeren Konkurrenten mithalten.<br />
Ansonsten bestechen die kleinen Lautsprecher<br />
aber mit einem differenzierten und präzisen<br />
Klangbild.<br />
Kinoabend<br />
Der Center unseres <strong>Test</strong>sets ist etwas größer<br />
dimensioniert als die Regalbox und verfügt<br />
daher über ein breiteres Frequenzspektrum mit<br />
besserer Basswiedergabe. Ansonsten ähneln<br />
sich die Klangfarben der Lautsprecher sehr.<br />
So verfügt auch der Center über einen starken<br />
Präsenz- und Höhenbereich, ohne überspitzt<br />
zu klingen oder zu zischen. Der Subwoofer<br />
überzeugt bei der Darstellung von Filmen mit<br />
solider Tiefbasswiedergabe, wenn auch die<br />
Spielweise zum Teil etwas undifferenziert<br />
erscheint. Wie im Stereobetrieb erfreut das<br />
5.1-Set mit transparentem Klangcharakter bei<br />
leichten Abzügen in der Räumlichkeit.<br />
Sound meets Understatement<br />
Das Elac-Set eignet sich für alle, die guten<br />
Sound platzsparend unterbringen wollen. Die<br />
kompakte Größe geht zulasten der Räumlichkeit<br />
und Basswiedergabe. Trotz dieser schwierigen<br />
Bedingungen wurde den Boxen aber eine durchaus<br />
erwachsene Spielweise beigebracht.<br />
MESSERGEBNISSE<br />
Frischer Sound mit betonten Höhen. die Sub-<br />
Übernahme geht sehr sauber vonstatten<br />
ELAC SERIE 50<br />
Preis/Straßenpreis 924/–<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
ausgewogener Klang<br />
Räumlichkeit<br />
saubere Mittenauflösung Basswiedergabe der<br />
Regalbox<br />
einfache Wandmontage<br />
ERGEBNIS<br />
82 %<br />
Gut<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Elac, Nubert<br />
62 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
NUBERT NUBOX-SERIE<br />
Die Einsteigerserie nuBox bietet für jeden Zweck<br />
den richtigen Lautsprecher, vom kompakten<br />
5.1-System bis zur massiven 3-Wege-Standbox<br />
ist für jeden Geschmack das passende Set vorhanden.<br />
Gespart wird hierbei, so der Hersteller,<br />
nur beim Preis und keineswegs bei der Qualität.<br />
Die Boxen verfügen beispielsweise ebenso wie<br />
die hochpreisigen Modelle über sorgfältig aufgebaute<br />
Frequenzweichen, die eine ehrliche,<br />
originalgetreue Signalwiedergabe ermöglichen<br />
sollen. Die Elektronikenthusiasten aus dem<br />
Hause Nubert spendieren den Speakern sogar<br />
Zusatzschaltungen, mit denen das Klangbild an<br />
die gegebenen akustischen Verhältnisse oder<br />
gemäß den persönlichen Vorlieben angepasst<br />
werden kann.<br />
Unser <strong>Test</strong>set besteht aus vier Regallautsprechern<br />
vom Typ nuBox 101, in denen je ein 11,5 cm<br />
großer Tiefmitteltöner sowie ein rückwärtiges<br />
Bassreflexsystem verbaut sind. Am Lautsprecherterminal<br />
befindet sich ein Kippschalter,<br />
über den man den kleinen Boxen bei Bedarf<br />
mehr Höhen einhauchen kann. Eine solche<br />
Funktion wurde ebenfalls beim Center nuBox<br />
WS 201 integriert. Hier gibt es zudem einen<br />
zweiten Schalter, um den Basspegel im Falle<br />
einer Wandmontage anzupassen. Positioniert<br />
man eine Schallquelle in unmittelbarer Nähe<br />
einer Grenzfläche, steigt der Tieftonpegel um<br />
ca. drei Dezibel. Als Subwoofer kommt der<br />
nuBox AW441 zum Einsatz – der kleinste Tieftöner<br />
der Serie.<br />
Vollausstattung<br />
Eines kann man der nuBox-Serie bereits vor der<br />
Inbetriebnahme attestieren: Die Funktionsvielfalt<br />
der Lautsprecher ist beeindruckend. Die<br />
besagten Zusatzschaltungen geben dem Nutzer<br />
ein gutes Stück Kontrolle über den Klangcharakter<br />
seiner Anlage und der Subwoofer beherbergt<br />
ein umfangreiches Bass-Management-System.<br />
Wer es auf möglichst hohen Pegel abgesehen<br />
hat und dabei auf tiefste Frequenzen verzichten<br />
kann, findet hierfür den entsprechenden<br />
Schalter. Außerdem verhindert eine Soft-Clipping-Funktion<br />
das Verzerren des Speakers bei<br />
plötzlichen Bassstößen und die Phasenlage des<br />
Tieftöners kann nicht nur umgekehrt, sondern<br />
von null bis 180 Grad stufenlos justiert werden.<br />
Pegel und Übernahmefrequenz lassen sich dank<br />
der mitgelieferten Fernbedienung bequem vom<br />
Sofa aus einstellen. Sogar Lautsprecherkabel<br />
und eine zweite Frontabdeckung für den Subwoofer<br />
(welche das Kontrollpanel freilegt) liegen<br />
dem Set bei. Die Ausstattungsliste ist lang<br />
und in dieser Preisklasse wohl konkurrenzlos.<br />
Musik bitte<br />
Was die Membrangröße betrifft, sind die nuBox-<br />
Modelle die Kleinsten im Bunde. Die Entwickler<br />
der Regalbox haben auf ein Bassreflexsystem<br />
gesetzt, was den Speakern die Wiedergabe<br />
von Frequenzen bis ca. 100 Hz ermöglicht. Zur<br />
gut<br />
Nubert<br />
nubox-Serie<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
Stereowiedergabe eignet sich die nuBox 101<br />
somit nur bedingt, für den kompletten Musikgenuss<br />
wird der Subwoofer benötigt. Dieser<br />
übernimmt den Frequenzbereich unterhalb von<br />
150 Hz, das Diagramm zeigt die gelungene Abstimmung<br />
zwischen den Boxen. Der kombinierte<br />
Frequenzgang ist äußerst linear und wird den<br />
Werbeversprechungen somit gerecht. In puncto<br />
Klangtreue zeigt sich das Set von seiner besten<br />
Seite, bei der Dynamik und der Räumlichkeit hingegen<br />
gibt es Abzüge. Der Sound könnte besser<br />
vom Lautsprecher abgekoppelt sein und mehr<br />
Lebhaftigkeit vertragen, das Klangbild wirkt<br />
daher teilweise etwas angestrengt. Selbiges<br />
gilt für den Subwoofer, der zwar hervorragend<br />
abgestimmt ist, jedoch etwas undifferenziert<br />
seiner Arbeit nachgeht. Diese Aspekte trüben<br />
den ausgewogenen Gesamtauftritt des Systems<br />
geringfügig, für seine kompakten Ausmaße bietet<br />
das Set allerdings einen sehr ausgereiften<br />
Sound.<br />
Kleine Box, großes Kino<br />
Der Center WS 201 ist klanglich auf die Regalboxen<br />
abgestimmt. Einen Unterschied gibt es<br />
allerdings bei der Gehäusebauform: Der Speaker<br />
verzichtet auf ein Bassreflexrohr, was im<br />
Diagramm an der fehlenden 100-Hz-Anhebung<br />
ersichtlich wird. Die fein aufgelösten Mitten<br />
aller Lautsprecher ermöglichen gute Sprachverständlichkeit<br />
und transparenten Filmsound.<br />
Der Subwoofer nuBox AW 441 erstaunt mit<br />
beachtlichen Pegeln, die einer Actionszene den<br />
nötigen Effekt bescheren. Die Spielweise der<br />
Box kommt dabei etwas ungestüm daher.<br />
5.1-Wundertüte<br />
In puncto Ausstattungs- und Funktionsvielfalt<br />
setzt sich dieses Set klar an die Spitze. Besonders<br />
sinnvoll ist die Subwoofer-Fernbedienung,<br />
mit der sich der Klang von der Hörposition aus<br />
justieren lässt.<br />
Aus den schwierigen Voraussetzungen der Kompaktbauweise<br />
hat Nubert viel herausgeholt. Die<br />
Glaubhaftigkeit und Atmosphäre der anderen<br />
<strong>Test</strong>kandidaten erreicht die nuBox 101 nicht<br />
ganz, der ausgewogene Frequenzgang hingegen<br />
überzeugt – besonders im Zusammenspiel mit<br />
dem Subwoofer.<br />
MESSERGEBNISSE<br />
Das kleine Nubert-Set zeigt sich äußerst linear.<br />
Die bei Kompaktboxen so wichtige Sub-Übernahme<br />
könnte nicht besser sein<br />
NUBERT NUBOX-SERIE<br />
Preis/Straßenpreis<br />
1 064 Euro/–<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
ausgewogener Klang<br />
Dynamik und Räumlichkeit<br />
saubere Mittenauflösung etwas ungestüme Spielweise<br />
des Subwoofers<br />
tolle Ausstattung<br />
ERGEBNIS<br />
83 %<br />
Gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
63
test<br />
AUDIO<br />
QUADRAL ARGENTUM-SERIE<br />
Das günstigste 5.1-Set unseres <strong>Test</strong>feldes<br />
stammt aus der hannoverschen Lautsprecherschmiede<br />
Quadral. Mit etwas über 800 Euro<br />
Straßenpreis kommt man hier zum Heimkinosetup<br />
in kompakter Größe. Die Regalbox<br />
Argentum 02.1 wird als Alleskönner beworben.<br />
Präzise Basskonturen, klare Obertöne, Signalortung<br />
und Räumlichkeit seien die Spezialitäten<br />
des Lautsprechers. Erwähnung findet<br />
auch der Super Audio Tweeter, der dank seiner<br />
geringen Membranmasse Frequenzen bis hin<br />
zu 45 Kilohertz erreichen soll.<br />
Dezente Erscheinung<br />
Optisch gibt sich die 31 cm hohe Bassreflexbox<br />
unspektakulär. Die schwarz glänzende<br />
Frontplatte mit den zwei Chassis lässt sich<br />
bei Bedarf hinter einer stabilen gewölbten<br />
Gitterabdeckung verbergen. Gut so, denn als<br />
einziger <strong>Test</strong>kandidat verzichtet Quadral auf<br />
Schutzgitter vor den empfindlichen Kalottenhochtönern,<br />
die nur zu gerne Kinderfingern<br />
oder dem Putzlappen zum Opfer fallen. Der<br />
Vorteil dieser Herangehensweise ist der, dass<br />
somit auch der Tiefmitteltöner geschützt ist.<br />
Der Center Argentum Base reiht sich von der<br />
Optik her ein und besitzt ebenfalls die stabile<br />
Abdeckung. Beide Modelle verfügen über Bi-<br />
Wiring-Anschlussterminals, mit denen Tiefund<br />
Hochtonzweig separat und somit besonders<br />
präzise angesteuert werden können. Als<br />
Tieftöner kommt der Sub 88 DV zum Einsatz.<br />
Die 25-cm-Membran arbeitet unterhalb des<br />
Gehäuses in Downfire-Manier, in der Gerätefront<br />
wartet ein großes Bassreflexrohr auf<br />
seinen Einsatz. Da die meisten AV-Receiver<br />
MESSERGEBNISSE<br />
Die Regalbox spielt etwas höhenlastig. Der Sub<br />
88 DV erfreut mit exzellentem Frequenzgang.<br />
über einen Mono-Subwoofer-Ausgang verfügen,<br />
der Sub 88 DV aber einen Stereoeingang<br />
aufweist, liegt dem Gerät ein entsprechendes<br />
Adapterkabel bei.<br />
Stereocheck<br />
Die kompakt, aber nicht allzu klein dimensionierte<br />
Regalbox erreicht bereits im Alleingang<br />
angenehm tiefe Klangfarben und eignet sich<br />
daher für die Stereowiedergabe auch ohne den<br />
Subwoofer. Ab ca. 70 Hz aufwärts ist der Speaker<br />
im gesamten Bassbereich sowie in den<br />
unteren Mitten vorbildlich linear. Die Mitten<br />
stehen im Gesamtbild etwas hinter den anderen<br />
Frequenzbereichen zurück, besonders die<br />
Höhen des Super Audio Tweeters behaupten<br />
sich sehr und führen zu einem leicht zischelnden<br />
Klangbild. Um dieses ausgewogener zu<br />
gestalten, sollte der obere Frequenzbereich<br />
im AV-Receiver um zwei bis drei Dezibel abgesenkt<br />
werden (die Funktion „Höhen“ oder<br />
„Treble“ lässt sich bei den meisten AV-Receivern<br />
über das Menü „Tone“ erreichen). Abzüge<br />
gibt es bei der Impulstreue, die etwas präziser<br />
sein könnte. Bei Räumlichkeit und Dynamik<br />
hingegen leistet sich die Argentum 02.1 keine<br />
Patzer. Auch mit hohen Pegeln fühlt sich der<br />
Lautsprecher wohl, Kompressionseffekte bleiben<br />
aus. Der Einsatz des Sub 88 DV macht den<br />
Musikgenuss komplett und übernimmt das<br />
Bassspektrum knapp unterhalb von 100 Hz.<br />
Um eine Überbetonung des Grenzbereiches<br />
zu vermeiden, sollten die Regalboxen im AV-<br />
Receiver bei 70 oder 80 Hz getrennt werden<br />
(diese Einstellung nimmt man im Menü „Speaker<br />
Setup“ unter „Crossover Frequency“ oder<br />
gut<br />
Quadral<br />
Argentum-Serie<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
„Trennfrequenz“ vor). Beeindruckend ist die<br />
lineare Spielweise des Subwoofers. Zwischen<br />
30 und 100 Hz spielt er mit vorbildlicher Klangtreue,<br />
um bei den Grenzfrequenzen steil abzubrechen<br />
– ein wohlerzogener Bass ohne<br />
störende Lieblingsfrequenzen.<br />
Logenplatz<br />
Ein Lautsprecher, der gut musizieren kann,<br />
eignet sich meist ebenso für die Filmwiedergabe.<br />
Diese Faustregel trifft auch auf unser<br />
<strong>Test</strong>set zu. Der Center Argentum Base ähnelt<br />
dem Klangcharakter der 02.1, zeigt sich aber<br />
ausgewogener. Zwischen 70 Hz und vier Kilohertz<br />
existiert eine Toleranz von lediglich ca.<br />
drei Dezibel, wobei die Berge oder Täler von<br />
geringer Bandbreite sind. Im Präsenz- und Höhenbereich<br />
liegen auch hier Anhebungen vor,<br />
die jedoch weniger stark ausfallen als beim<br />
Regallautsprecher. Der Center erzeugt somit<br />
ein ausgewogenes Klangbild mit guter Dynamik<br />
und Räumlichkeit. Ein entscheidender Faktor<br />
für den Filmgenuss ist selbstverständlich<br />
der Bass. Da dieser im Stande ist, zwischen<br />
30 und 100 Hz mit nahezu gleichem Pegel zu<br />
spielen, beherrscht er sowohl das Fundament<br />
des Soundtracks als auch dramatische Tiefbasseffekte.<br />
Zusammen mit der Pegelfestigkeit<br />
der Regalboxen entsteht ein lebhaftes und<br />
atmosphärisches Klangbild.<br />
Alte Schule<br />
Unser optisch recht zurückhaltendes <strong>Test</strong>set<br />
überzeugt durch wesentliche Qualitäten.<br />
Klanglich zeigen sich die Speaker von ihrer<br />
Schokoladenseite und verbreiten einen atmosphärischen,<br />
lebendigen<br />
Sound. Der höhenlastige<br />
Frequenzgang der Regalbox<br />
erntet jedoch Kritik.<br />
Im Surround- oder 2.1-Betrieb<br />
rundet der vorbildlich<br />
abgestimmte Sub 88 DV<br />
das Spektrum nach unten<br />
hin ab und liefert bei Bedarf<br />
auch ordentliche Tiefbasseffekte.<br />
Der günstige<br />
Anschaffungspreis macht<br />
das Set aus Hannover zur<br />
Budgetempfehlung in unserem<br />
<strong>Test</strong>feld.<br />
QUADRAL ARGENTUM-SERIE<br />
Preis/Straßenpreis<br />
1 255 Euro/830 Euro<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
starker, präziser Bass auch Mitten unterpräsent<br />
ohne Subwoofer<br />
Höhen überbetont<br />
tolle Dynamik auch bei gro<br />
ßen Pegeln<br />
sehr linearer Subwoofer<br />
ERGEBNIS<br />
83 %<br />
Gut<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Quadral<br />
64 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
Nuberts Frontfire-Subwoofer AW441<br />
kommt mit einer praktischen Fernbedienung<br />
und reichlich Funktionen<br />
Der Sub 88 DV verfügt über einen<br />
exzellenten Frequenzgang mit viel<br />
Subbass-Potenzial<br />
Wie die Regalboxen ist auch der<br />
kompakte Wharfedale-Subwoofer<br />
sehr gut verarbeitet<br />
Der Sub 50 ESP von Elac verfügt über<br />
eine interne Schaltung, die das Bass-<br />
Management übernimmt<br />
FAZIT<br />
Der Käufer hat die Qual der Wahl<br />
und darf zwischen vier sehr überzeugenden<br />
Sets wählen. Einzig die<br />
Wharfedale Diamond-Serie kann sich<br />
deutlich absetzen,<br />
Christoph Hüther<br />
Bilder: Elac, Nubert, Quadral, Wharfedale<br />
Gesamtfazit<br />
Unsere <strong>Test</strong>sets liefern sich ein Kopf-an-<br />
Kopf-Rennen. Dabei besticht jede Box mit<br />
ihren individuellen Stärken. Das Set aus<br />
der nuBox-Serie heimst einen Sonderpunkt<br />
für außergewöhnlich gute Ausstattung ein<br />
und zieht gleich mit den Quadral-Lautsprechern,<br />
obwohl diese klanglich mehr<br />
überzeugen. Nur knapp dahinter reihen<br />
sich die Elac-Speaker aus der 50er-Serie<br />
ein. Klanglich gibt es auch an diesem<br />
Set nicht viel auszusetzen, im Gesamtbild<br />
kann es mit den anderen jedoch nicht<br />
ganz mithalten. Sieger dieses Vergleichs<br />
ist Wharfedales Diamond-Serie. Aufwendige<br />
bauliche Maßnahmen führen hier zu<br />
einem herrlich räumlichen und ausgewogenen<br />
Klangbild. Beinahe verwunderlich,<br />
dass bei dieser klanglichen Leistung auch<br />
noch genug Budget für ein schickes Design<br />
und die sorgfältige Verarbeitung übrig war.<br />
Die britischen Lautsprecher sind in unserem<br />
<strong>Test</strong> der Klassenprimus, der alles<br />
einfach noch etwas besser kann als seine<br />
Mitstreiter.<br />
In Anbetracht des knappen Ergebnisses<br />
hängt die Auswahl des passenden Sets<br />
stark von den persönlichen Vorlieben ab.<br />
Wem die Wharfedale-Speaker mit ihren<br />
etwas größeren Ausmaßen und der markanten<br />
Optik zusagen, der sollte nicht<br />
lange zögern. Freunde des besonders<br />
brillanten Klangs greifen zu Quadrals<br />
Argentum-Serie, die etwas schlichter daherkommt.<br />
Wandmontage gefällig? Dann<br />
bieten sich die kompakten und recht unauffälligen<br />
Elac-Boxen an, die über eine<br />
spezielle Aufhängung verfügen. Mit etwas<br />
handwerklichem Geschick und diversen<br />
Kleinteilen aus dem Baumarkt sind die<br />
Speaker schnell montiert. Bei Nubert gibt<br />
es jede Menge Spielereien für Technikverliebte<br />
sowie eine unschlagbare Ausstattung<br />
samt Fernbedienung für bequeme<br />
Lautsprecherabstimmung am Hörplatz. 1<br />
AUSSTATTUNG<br />
TESTSIEGER<br />
Allgemein<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
Hersteller Wharfedale Nubert Quadral Elac<br />
Modell Stereo/Surround: 10.1;<br />
Center: 10 CS; Sub: Sub 10 SX<br />
nuBox-Serie Argentum-Serie Stereo/Surround: BS 52;<br />
Center: CC 51; Sub: Sub 50 ESP<br />
Preis/Straßenpreis 994 Euro/– 1 064 Euro/– 1 255/830 Euro 924 Euro/–<br />
Informationen www.wharfedale.co.uk www.nubert.de www.quadral.de www.elac.de<br />
Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht<br />
BS 52 194 × 296 × 278 mm; k. A. 140 × 230 × 211 mm; 4 kg 168 × 310 × 252 mm; 4,8 kg 150 × 250 × 172 mm; 3 kg<br />
CC 51 400 × 189 × 233 mm; k. A. 140 × 380 × 108 mm; 5 kg 550 × 168 × 220 mm; 8,39 kg 135 × 160 × 265 mm; 7 kg<br />
Sub 50 ESP 290 × 290 × 320 mm; k. A. 245 × 420 × 380 mm; 14 kg 319 × 390 × 500 mm; 40 kg 325 × 450 × 370 mm; 18 kg<br />
Anzahl Lautsprecher 6 6 6 6<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Diamond 10.1 nuBox 101 Argentum 02.1 BS 52<br />
Arbeitsweise 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv<br />
Bauform Bassreflex (doppeltes System) Bassreflex Bassreflex geschlossen<br />
Impedanz 6 Ohm 4 Ohm 4 – 8 Ohm 4 – 8 Ohm<br />
untere Grenzfrequenz 55 Hz 88 Hz 40 Hz 60 Hz<br />
Belastbarkeit/Wirkungsgrad 100 W/86 dB 120 W/84,5 dB 90 W/86 dB 100 W/87 dB<br />
Diamond 10 CS nuBox WS 201 Argentum Base CC51<br />
Arbeitsweise 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv<br />
Bauform Bassreflex Bassreflex geschlossen Bassreflex<br />
Impedanz 6 Ohm 4 Ohm 4 – 8 Ohm 4 – 8 Ohm<br />
untere Grenzfrequenz 70 Hz 103 Hz 50 Hz 48 Hz<br />
Belastbarkeit/Wirkungsgrad 150 W/89 dB 250 W/85 dB 110 W/88 dB 150 W/90 dB<br />
Diamond 10 Sub SX nuBox AW 441 Sub 88 DV Sub 50 ESP<br />
Arbeitsweise Downfire, aktiv Frontfire, aktiv Downfire, aktiv Downfire; aktiv<br />
Bauform Bassreflex Bassreflex Bassreflex Bassreflex<br />
Übergangsfrequenz k. A. k. A. k. A. 40 Hz – 180 Hz, regelbar<br />
untere Grenzfrequenz 30 Hz 28 Hz 22 Hz 28 Hz<br />
Leistung 100 W aktiv 150 W aktiv 150 W aktiv 120 W<br />
BEWERTUNG<br />
Bässe sehr gut 10,5/12 gut 8,5/12 sehr gut 10,5/12 gut 9/12<br />
Mitten gut 9,5/12 sehr gut 10,5/12 gut 9/12 sehr gut 10,5/12<br />
Höhen gut 10/12 gut 10/12 sehr gut 10,5/12 sehr gut 10,5/12<br />
Räumlichkeit sehr gut 10,5/12 gut 8,5/12 gut 10/12 gut 9/12<br />
Neutralität gut 10/12 gut 10/12 gut 9/12 gut 9,5/12<br />
Transparenz/Impulstreue gut 9/11 gut 8,5/11 sehr gut 9,5/11 gut 9/11<br />
Abstrahlverhalten sehr gut 9,5/11 gut 9/11 sehr gut 9,5/11 gut 9/11<br />
Wiedergabequalität gut 69/82 gut 65/82 gut 68/82 gut 66,5/82<br />
Ausstattung/Verarbeitung sehr gut 8/9 ausgezeichnet 9/9 gut 7/9 befriedigend 6/9<br />
Benutzerfreundlichkeit ausgezeichnet 9/9 ausgezeichnet 9/9 sehr gut 8/9 ausgezeichnet 9/9<br />
Gesamt 86 von 100 Pkt. 83 von 100 Pkt. 83 von 100 Pkt. 81,5 von 100 Pkt.<br />
Preis/Leistung ausgezeichnet sehr gut sehr gut sehr gut<br />
ERGEBNIS<br />
Sehr gut Gut Gut Gut<br />
86 % 83 % 83 % 82 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
65
präzise rückwärtige Wahrnehmung aus anatomischen<br />
Gründen ohnehin nicht möglich ist.<br />
Die Surround-Lautsprecher S 500 D sind für die<br />
Wandmontage konzipiert. Der Tieftöner befindet<br />
sich in diesem Fall wenige Zentimeter vor<br />
der Wand, was zu einer Anhebung der Bassfretest<br />
AUDIO<br />
TEUFEL SYSTEM 5 THX SELECT 2<br />
Doppelhertz<br />
Das System 5 THX Select 2 bietet für rund 1 600 Euro ein THX-zertifiziertes Surround-System mit innovativen<br />
Flachmembranchassis, Dipol-Surround-Boxen und zwei Subwoofern. Leidet unter dem günstigen Preis am<br />
Ende die Leistung?<br />
gut<br />
Teufel<br />
System 5 THX Select 2<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
5.2009<br />
Im Zuge des ersten „Star Wars“-Films im<br />
Jahre 1977 betraute George Lucas seinen<br />
Toningenieur Tomlinson Holman mit<br />
der Erstellung eines Maßstabskatalogs für die<br />
Audiowiedergabe. Getrieben von Perfektionismus<br />
entstand das THX-Zertifikat (Tomlinson<br />
Holman Experience), das sich als Garant für<br />
hochwertigen Sound in Kinosälen etablierte.<br />
Auch im Heimbereich konnte sich der Standard<br />
durchsetzen. Die THX-Select-2-Auflagen sind<br />
unter anderem ein sehr geringes Eigenrauschen,<br />
drei identische Frontboxen und gute<br />
Tiefbassfähigkeit. Für die frontale Beschallung<br />
entwickelten die Teufel-Ingenieure ein<br />
FAZIT<br />
Toller und erschwinglicher Kinosound<br />
mit viel Subbass-Potenzial. Die Satelliten<br />
lassen sich platzsparend an der<br />
Wand montieren.<br />
Christoph Hüther<br />
Flachmembranchassis, mit dem sich kompakte<br />
Lautsprecher bei relativ großem Mem-brandurchmesser<br />
konstruieren lassen. Zwei elf<br />
Zentimeter (cm) große Treiber arbeiten in dem<br />
nur 16 cm tiefen Gehäuse der S 500 FCR und<br />
sorgen für satten Sound aus kleinen Boxen.<br />
Das Bauprinzip birgt weitere Vorteile: Trichterförmige<br />
Konuslautsprecher erzeugen<br />
Phasenverschiebungen,<br />
die zu einem undifferenzierten<br />
Klangbild führen können.<br />
Flachmembranen leiden nicht<br />
unter diesem Problem und können<br />
(bei sorgfältiger Planung)<br />
einen besonders präzisen und<br />
knackigen Sound erzeugen.<br />
In dem von uns getesteten Cinema-Set<br />
werkeln Dipolstrahler<br />
als Surround-Boxen. Der Schall<br />
wird nicht nach vorne, sondern<br />
nach links und rechts abgestrahlt,<br />
was zu einem diffusen Klangbild<br />
führt. Viele Experten befürworten diese<br />
Herangehensweise, da eine direkte und<br />
Das Geheimnis des präzisen Sounds liegt in den flachen<br />
Tieftonmembranen und dem geschlossenen Lautsprechergehäuse<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Teufel<br />
66 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
Der Dipollautsprecher S 500 FCR strahlt den Schall<br />
in verschiedene Richtungen ab und erzeugt so ein<br />
diffuses, atmosphärisches Klangbild<br />
quenzen um ca. drei Dezibel führt. Die beiden<br />
Subwoofer vom Typ S 5000 SW komplettieren<br />
das Heimkinosystem. In einem THX-Setup<br />
werden die Subwoofer nicht nur verwendet,<br />
um die Satelliten von der Wiedergabe tiefer<br />
Frequenzen zu entlasten. Sie arbeiten auch als<br />
„LFE“ (Low Frequency Enhancer) und kümmern<br />
sich um die wirklich tiefen Töne – die Subbässe.<br />
Daher muss ein THX-zertifizierter LFE<br />
selbst die 25-Hertz-Frequenz noch kraftvoll<br />
wiedergeben können.<br />
All dies ist bereits Musik in audiophilen Ohren.<br />
Nun muss sich das System 5 THX 2 Select auf<br />
dem Prüfstand beweisen und den Werbetexten<br />
gerecht werden.<br />
Film ab<br />
Unser Hörtest beginnt mit der Musik-Blu-ray<br />
„Jeff Beck – Live At Ronnie Scott’s“. Obwohl<br />
THX-Systeme nicht für die Musikwiedergabe<br />
optimiert sind, macht das Teufel-Set hier eine<br />
gute Figur. Das Klangbild der Frontboxen<br />
besticht mit Homogenität, die Verwendung<br />
identischer Frontboxen zahlt sich aus. Am<br />
auffälligsten jedoch ist die Impulstreue, dank<br />
der kein Instrument je im Mix zu verschwinden<br />
scheint. Besonders der kritische Tieftonbereich<br />
kommt sehr differenziert daher – Tal<br />
Wilkenfelds Basslinie lässt sich so gut mitverfolgen,<br />
dass man beim Hören die Noten<br />
niederschreiben könnte. Die gute Auflösung<br />
lässt sich nicht zuletzt auf die Konzeption der<br />
Boxen zurückführen. Geschlossene Gehäuse<br />
ermöglichen gegenüber der Bassreflexbauweise<br />
eine präzisere Klangwiedergabe und<br />
auch die Flachmembranen tragen mit gutem<br />
Phasenverhalten ihren Teil dazu bei. Nennenswerte<br />
Abzüge gibt es lediglich bei der Räumlichkeit,<br />
die authentischer auftreten könnte.<br />
Der Klang löst sich nicht gänzlich von den<br />
Membranen und so klingt stets etwas „Box“<br />
mit. Damit sind die Schwachstellen des Systems<br />
nahezu erschöpft. Der Frequenzgang ist<br />
sehr linear, unsere Hörraummessung brachte<br />
hervorragende Ergebnisse (siehe Diagramm).<br />
Gelungen ist besonders die Basswiedergabe<br />
mit ihrem guten Zusammenspiel aus LFE und<br />
Frontboxen. Der Sound entspringt zwei 30-<br />
MESSERGEBNISSE<br />
Besonders die Regalbox spielt sehr linear. Kommt<br />
der zweite Sub hinzu, steigt der Tiefbasspegel<br />
Gleich zwei dieser 30-cm-Langhubchassis sorgen<br />
beim System 5 THX Select 2 für das Klangfundament<br />
cm-Langhubchassis, welche selbst bei extrem<br />
basslastigem Material „dröhnfrei“ bleiben.<br />
Bei der Filmwiedergabe spielt das Set seinen<br />
THX-Trumpf aus. Die zwei Tieftöner bringen<br />
mit ihrem kräftigen Bass im wahrsten Sinne<br />
des Wortes die Couch zum Beben. Das Erlebnis<br />
wird durch die Surround-Boxen S 500 D<br />
weiter gesteigert. Diese erzeugen mithilfe von<br />
Dipoltechnik ein räumliches Klangbild, das für<br />
eine authentische Atmosphäre sorgt. Unsere<br />
Action-Referenzscheibe „The Dark Knight“<br />
verfügt gleichermaßen über atmosphärische<br />
Sounds, ausgeprägte Surround-Signalortung<br />
und krachende Effekte mit reichlich Bass und<br />
Subbass – die Paradedisziplin des 5.2-Sets.<br />
Teufel bewirbt neben der Film- auch die gute<br />
Musikwiedergabe. Im Zweikanalmodus ohne<br />
Subwoofer machen die flachen Frontboxen<br />
zwar eine ordentliche Figur, bieten jedoch nur<br />
eine befriedigende Alternative zu hochwertigen<br />
Stereosets. Beschickt man die S 500<br />
FCR mit dem gesamten Signalspektrum samt<br />
Bassfrequenzen, so büßen sie an Transparenz<br />
ein und das turbulente Klangbild der kalifornischen<br />
Band Cake wirkt etwas verwaschen.<br />
Man sollte das Set bei der Stereowiedergabe<br />
also im 2.1- oder 2.2-Verbund betreiben, um<br />
das volle Spektrum genießen zu können.<br />
Am richtigen Ende gespart<br />
Teufels Firmenphilosophie lässt sich anhand<br />
unseres <strong>Test</strong>sets deutlich erkennen: Sehr<br />
guter Sound, erschwinglich für jedermann.<br />
Materialauswahl und Verarbeitung sind funktional<br />
gehalten und können mit den edlen<br />
Komponenten und Oberflächen anderer Hersteller<br />
nicht ganz mithalten. Preisbewusste<br />
Hi-Fi-Freunde werden diesen Kompromiss<br />
jedoch mit einem Lächeln eingehen, denn<br />
das System 5 THX Select 2 bietet eine Kosten-<br />
Nutzen-Rechnung wie kein anderes Set. Viel<br />
Sound für wenig Geld? Diese Frage beantwortet<br />
die Berliner Hi-Fi-Schmiede mit einem<br />
klaren Ja. 1<br />
AUSSTATTUNG<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Teufel<br />
Modell System 5 THX Select 2<br />
Preis/Straßenpreis<br />
1 599 Euro/–<br />
Informationen<br />
www.teufel.de<br />
Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht<br />
Monitor Supreme 200<br />
31,8 × 21 × 16 cm<br />
Monitor Supreme Center 250<br />
24,6 × 32 × 15,6 cm<br />
Monitor Supreme Sub 301A<br />
34 × 54,6 × 47,5 cm<br />
Anzahl Lautsprecher 7<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
S 500 FCR<br />
Arbeitsweise<br />
2-Wege, passiv<br />
Bauform<br />
geschlossen<br />
Impedanz<br />
4–8 Ohm<br />
untere Grenzfrequenz k. A.<br />
Belastbarkeit/Wirkungsgrad<br />
130 W/92 dB<br />
S 500 D<br />
Arbeitsweise<br />
2-Wege, passiv<br />
Bauform<br />
geschlossen, dipol<br />
Impedanz<br />
8–16 Ohm<br />
untere Grenzfrequenz k. A.<br />
Belastbarkeit/Wirkungsgrad<br />
110 W/85 dB<br />
S 500 SW<br />
Arbeitsweise<br />
Downfire, aktiv<br />
Bauform<br />
Bassreflex<br />
Impedanz k. A.<br />
untere Grenzfrequenz k. A.<br />
Belastbarkeit<br />
200 W aktiv<br />
VORTEILE/NACHTEILE<br />
exzellente, akkurate Subs Materialauswahl/Verarbeitung<br />
mittelmäßig<br />
sehr gute Impulstreue<br />
diffuses rückwärtiges<br />
Klangbild<br />
BEWERTUNG<br />
Bässe sehr gut 11,5/12<br />
Mitten sehr gut 10,5/12<br />
Höhen gut 9,5/12<br />
Räumlichkeit gut 9/12<br />
Neutralität gut 10/12<br />
Transparenz/Impulstreue sehr gut 10/11<br />
Abstrahlverhalten gut 9/11<br />
Wiedergabequalität gut 69,5/82<br />
Ausstattung/Verarbeitung ausreichend 4,5/9<br />
Benutzerfreundlichkeit sehr gut 8/9<br />
Gesamt<br />
82 von 100 Pkt.<br />
Preis/Leistung<br />
sehr gut<br />
ERGEBNIS<br />
82 %<br />
Gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
67
tipp<br />
AUDIO<br />
MARANTZ NR1501<br />
Japanischer Flachmann<br />
Tipp<br />
der<br />
Redaktion<br />
Klangmodi und Quellenauswahl<br />
befinden<br />
sich im oberen Drittel<br />
der handlichen Fernbedienung<br />
Mit diesem nur neun Zentimeter hohen AV-Receiver will Marantz im<br />
Wohnzimmer für Harmonie sorgen, gleichzeitig aber auch gehobenen<br />
qualitativen Ansprüchen gerecht werden. Ob das Experiment gelingt,<br />
zeigt unser <strong>Test</strong>.<br />
Die mittlere Sektion<br />
beinhaltet Lautstärkeund<br />
Kanalsteuerung,<br />
Menünavigation und<br />
Transportfunktionen<br />
Ganz unten befinden<br />
sich EQ-Steuerung,<br />
Nummernblock sowie<br />
Stand-by- und Eingangswahltasten<br />
für<br />
den Fernseher<br />
FAZIT<br />
Zugunsten der Benutzerfreundlichkeit<br />
und Gehäusegröße wurde die Ausstattung<br />
hier aufs Wesentliche beschränkt,<br />
Verarbeitung und Qualität leiden darunter<br />
nicht – ein gutes Konzept!<br />
Christoph Hüther<br />
Er schwärmt aufgeregt: „Das Teil hat<br />
ein hochauflösendes Overlay-Bildschirmmenü,<br />
sechs HDMI-Eingänge<br />
und macht 1 080p-Upscaling für beide Zonen.“<br />
Sie entgegnet nüchtern: „Und es ist hässlich<br />
wie die Nacht.“ Er lässt nicht locker: „Aber<br />
mit dem integrierten DSP-Chip kann man<br />
zwei weitere Lautsprecher unter der Decke<br />
betreiben. Das macht die Klangbühne erst so<br />
richtig authentisch!“ Sie: „Noch mehr Boxen?<br />
Vergiss es!“<br />
So oder ähnlich verhandeln Mann und Frau<br />
wohl häufig vor einer Technikanschaffung.<br />
Dessen ist sich auch die Firma Marantz bewusst<br />
und wagt mit dem brandneuen und<br />
499 Euro teurer NR1501 den Spagat zwischen<br />
beiden Interessengruppen. Der flache AV-<br />
Receiver hat mit einer Gehäusehöhe von nur<br />
neun Zentimetern recht bescheidene Platzansprüche<br />
und gehört auch optisch zu den<br />
Unauffälligeren seiner Art. So enthält die<br />
symmetrisch strukturierte Gerätefront nur die<br />
nötigsten Tasten und Regler. Das Finish aus<br />
gebürstetem Aluminium und ein kompakt dimensioniertes<br />
Display komplettieren die Understatement-Optik.<br />
Dem gegenüber stehen<br />
die technischen Kompetenzen. Auf unnötige<br />
Anschlüsse und eine Flut von Sekundärfunktionen<br />
hat man bewusst verzichtet, stattdessen<br />
konzentrierte sich Marantz bei dem NR1501<br />
vielmehr auf die wesentlichen Qualitäten wie<br />
Sound und Benutzerfreundlichkeit. Aktuelle<br />
Standards wie 7.1-Surround-Klang, HDMI<br />
1.3a und die HD-Tonformate der Blu-ray sind<br />
selbstverständlich mit an Bord.<br />
Was wirklich zählt ...<br />
... ist natürlich der Praxistest. Materialauswahl<br />
und die durchweg gute Verarbeitung bescheren<br />
dem NR1501 hierbei die ersten Pluspunkte.<br />
Beim Anschließen der Komponenten<br />
bestätigen sich die Werbeversprechen. Egal<br />
welcher Zuspieler angeschlossen werden soll<br />
– die richtige Buchse ist schnell gefunden.<br />
Rein theoretisch wäre es möglich, gleichzeitig<br />
Blu-ray-Player (HDMI), DVD-Player (HDMI),<br />
Spielkonsole (HDMI), Sat-Receiver (HDMI),<br />
CD-Player (optisch), Kassettendeck (analog)<br />
und iPod (Stereoklinke an der Gerätefront)<br />
am Gerät anzuschließen. Dass sowohl Mehrkanaleingänge<br />
als auch Preamp-Ausgänge<br />
fehlen, passt in das puristische Konzept. Wir<br />
vermissen jedoch einen dedizierten Phono-<br />
Eingang für Plattenspieler. Sind die Verbindungen<br />
hergestellt, kann man zwischen den<br />
Quellen einfach hin- und herschalten. Die<br />
Fernbedienung ist so konzipiert, dass für jede<br />
Funktion des Gerätes auch eine entsprechende<br />
Taste vorhanden ist. Welche Einstellung man<br />
auch vornehmen möchte, das Bildschirmme-<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Marantz<br />
68 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
Feinste<br />
Unterhaltungselektronik<br />
bei<br />
hai-end.com<br />
Der Blick unter die Haube offenbart die sauber strukturierte Elektronik. Eine Bauteileflut wie in hochpreisigen<br />
Geräten sucht man vergebens<br />
nü muss nur in den seltensten Fällen aufgerufen<br />
werden. Das ist auch gut so, denn die Grafik hat<br />
den optischen Charme eines Commodore 64.<br />
Die Anzeige ist grobkörnig und rein textbasiert,<br />
erfüllt dank guter Strukturierung aber dennoch<br />
ihren Zweck. Der NR1501 verfügt über das Einmesssystem<br />
MRAC, welches per Messmikrofon<br />
die akustischen Gegebenheiten des Raumes<br />
analysiert und die Klangausgabe dementsprechend<br />
anpasst. Nach der Berechnung werden<br />
dem Nutzer die ermittelten Parameter wie Lautsprechergröße,<br />
-abstand und -pegel angezeigt<br />
und können bei Bedarf korrigiert werden. Einzig<br />
die EQ-Kurve, der wichtigste Bestandteil der<br />
Systemkalibrierung, wird nicht angezeigt.<br />
Ton ab<br />
In unserem Messlabor punktete das <strong>Test</strong>gerät<br />
mit sehr guter Klangtreue, besonders im Source-<br />
Direct-Modus. Was dem Gerät zugespielt wird,<br />
wird also am Verstärkerausgang genauso ausgegeben.<br />
Abzüge verteilen wir jedoch beim<br />
Dynamikumfang, da die Werte geringer sind als<br />
die der meisten anderen Receiver in der Preisklasse.<br />
Im Hörtest konnte der NR1501 wiederum<br />
überzeugen und legte eine detaillierte und<br />
ausgewogene Spielweise an den Tag, bei der<br />
insbesondere der Tieftonbereich durch seine<br />
gute Transparenz auffällt. Unser Höreindruck ergab,<br />
dass durch MRAC der obere Bassbereich im<br />
Pegel gesenkt wurde, um dem „Rumpeln“ des<br />
Raumes entgegenzuwirken. Ansonsten konnten<br />
wir keine starken Eingriffe in den Frequenzgang<br />
feststellen. Das Klangbild gefällt sowohl beim<br />
Musik- als auch beim Filmgenuss. Die Verstärkerschaltung<br />
lässt den Sound im Stereomodus<br />
etwas wärmer und reichhaltiger erscheinen als<br />
im Source-Direct-Betrieb. Wer dem Sound etwas<br />
„nachhelfen“ möchte, der greift zum manuellen<br />
Zweiband-EQ. Eine umfangreichere Klangregelung<br />
hätte dem Gerät nicht geschadet. Andere<br />
Hersteller zeigen, dass auch in günstigen Modellen<br />
Neunbandequalizer implementiert werden<br />
können.<br />
Mut zur Lücke<br />
Der flache NR1501 kann mit der Anschluss- und<br />
Funktionsvielfalt anderer Geräte nicht mithalten,<br />
will er aber auch nicht. Er bietet hingegen<br />
ein innovatives, praxisorientiertes Konzept.<br />
Kompakte Bauweise, hochwertige Verarbeitung,<br />
gute Klangqualität und einfachste Bedienbarkeit<br />
– bei vielen Hi-Fi-Einsteigern trifft der günstige<br />
AV-Receiver somit voll ins Schwarze. Es gilt<br />
individuell abzuwägen, ob die Ausstattung den<br />
jeweiligen Heimkinoansprüchen gerecht wird.<br />
Sie planen nicht, zusätzliche Höhenlautsprecher<br />
zu installieren, betreiben keine Mehrzonenbeschallung<br />
in Ihrer Wohnung und haben<br />
keine Videozuspieler, die eine Vollbildkonvertierung<br />
benötigen? Dann ist der NR1501 in der<br />
Einstiegsklasse eine gute Wahl und lässt sich<br />
der Lebensgefährtin mit etwas Geschick als<br />
Designobjekt verkaufen. 1<br />
Ab sofort mit Ladengeschäft<br />
Hotline:<br />
Montag–Freitag, 9.00–18.00 Uhr<br />
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Die Rückseite bietet Anschlüsse für fast jedes erdenkliche Zusatzequipment. Nützliche Buchsen wie der Mehrkanaleingang<br />
oder Preamp-Ausgänge sind der geringen Größe zum Opfer gefallen<br />
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Telefon (0 18 03) 424 363 *<br />
Fax (0 18 03) 424 364 *<br />
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39108 Magdeburg<br />
* 0,09 Euro/Min. aus dem dt. Festnetz, ggf.<br />
abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz
test<br />
AUDIO<br />
5.1-LAUTSPRECHERSYSTEM VON BOSE<br />
Unsichtbar genießen<br />
Satellitensysteme erfreuen sich seit jeher großer Beliebtheit. Mit ihren kompakten Formen und vielseitigen<br />
Aufstellmöglichkeiten lässt sich im Handumdrehen jedes Wohnzimmer in ein Heimkino verwandeln. Bose,<br />
Initiator dieses Genres, präsentiert mit dem Acoustimass 15 sein aktuelles Premiumprodukt im kompakten<br />
Lautsprecherbereich und verspricht höchsten Musik- und Filmgenuss.<br />
Der Traum vom eigenen Heimkino gerät<br />
bei der Auswahl der richtigen Komponenten<br />
nicht selten zur Geduldsprobe.<br />
Gerade im Bereich der Lautsprecher gibt es eine<br />
schier endlos erscheinende Auswahl an Komplettsets<br />
und Standmodellen. Meist müssen<br />
Kompromisse aufgrund ungünstiger Raumverhältnisse<br />
und ästhetischer Aspekte eingegangen<br />
werden. Zwar klingen voluminöse Lautsprecher<br />
in der Regel besser, da der größere Klangkörper<br />
für sattere Bässe und mehr Entfaltung prädestiniert<br />
ist, doch für viele Einsatzgebiete –<br />
und vor allem praxistaugliche Lautstärken –<br />
zeigen sich auch Satellitensysteme mehr als<br />
geeignet. Der Vorteil der deutlich kleineren<br />
Schwallwandler liegt auf der Hand: Eine große<br />
FAZIT<br />
Bose zeigt mit dem Acoustimass 15,<br />
dass Surround-Lautsprecher das Wohnzimmerambiente<br />
nicht dominieren<br />
müssen, um guten Klang auch zu Hause<br />
genießen zu können.<br />
Florian Kriegel<br />
Vielfalt an Boxen sorgt für eine optisch individuell<br />
passende Lösung und bringt je nach<br />
System trotzdem ausreichend Kraft mit, um<br />
spannende Heimkinoabende zu veranstalten<br />
oder Musikstücke zu genießen.<br />
Entwicklergeist<br />
Bose brachte entsprechende Systeme bereits<br />
1987 auf den Markt und gehört damit<br />
zu den Pionieren auf dem Kompaktsystemsektor.<br />
Die Besonderheit der Acoustimass-<br />
Serie ist seit jeher das Bassmodul. In der<br />
von uns getesteten Variante des aktuellen<br />
Acoustimass-15-Sets beinhaltet dieses Modul<br />
drei Tieftöner, die an der Unterseite<br />
montiert sind. Wem auch eine<br />
etwas dezentere Tieffrequenzversorgung<br />
ausreicht,<br />
der bekommt beim Acoustimass<br />
10 immerhin noch<br />
zwei der sogenannten High-<br />
Excursion-Woofers geboten.<br />
Bei der uns vorliegenden<br />
Version erreicht das Modul<br />
eine stolze Länge von knapp 74<br />
Zentimetern (cm) und ein ebenso<br />
mächtiges Gewicht von 20,3 Kilogramm (kg).<br />
Das einzige optisch etwas ausufernde Element<br />
des Sets kann nahezu unsichtbar im Raum positioniert<br />
werden. Genau diesen Fakt bewirbt der<br />
Hersteller sehr stark bei seinen Lautsprechern,<br />
Das System<br />
ist in drei<br />
Farben verfügbar<br />
und<br />
kann auf 6.1<br />
aufgerüstet<br />
werden<br />
Bilder: Bose<br />
70 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
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Feinste<br />
Unterhaltungselektronik<br />
bei<br />
hai-end.com<br />
Das Diagramm vergleicht Kinoklang mit herkömmlicher Heimkinobeschallung. Boses System kombiniert beide<br />
Praktiken<br />
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wenngleich Bose in der Anleitung die Positionierung<br />
an der Raumseite des Fernsehers empfiehlt.<br />
Theoretisch kann der Tieftöner aber auch hinter<br />
oder neben der Couch bzw. einem Vorhang aufgestellt<br />
werden. Um das mächtige Modul weiterhin<br />
im Raum optisch dezent unterzubringen, werden<br />
drei Farbtöne (Schwarz, Silber, Weiß) angeboten.<br />
Für die eigentliche Klangwiedergabe abseits von<br />
tiefen Frequenzen zeichnen aber bis zu sechs sehr<br />
kompakte Satellitenboxen verantwortlich. Das<br />
Acoustimass 15 kann nämlich auch als 6.1-Konfiguration<br />
betrieben werden und lässt sich für diese<br />
Zwecke entsprechend erweitern. Die Satelliten<br />
(Cube-Arrays) sind bis auf den horizontalen Center-Speaker<br />
identisch und die beiden Membranen<br />
lassen sich durch das Direct/Reflecting-Prinzip<br />
optimal für die Zuschauer ausrichten. Sinn und<br />
Zweck dabei ist, das Publikum nicht nur direkt<br />
zu beschallen, wie es bei den meisten Systemen<br />
praktiziert wird, sondern ein möglichst weites<br />
Raumbild zu schaffen, das durch direkten Schall,<br />
ähnlich wie im Kino, erzielt wird. Dafür können die<br />
Lautsprecher so ausgerichtet werden, dass ein<br />
Teil des Klangs auf Wände trifft und so für den Zuschauer<br />
ein diffuseres Abbild geschaffen wird.<br />
Aufbau für jedermann<br />
Dass Kompaktheit nicht automatisch auch für<br />
Leichtgewichte steht, wird uns beim Auspacken<br />
des einsteigerfreundlichen Sets bewusst. Die kleinen,<br />
gerade einmal 15,7 cm hohen „Brüllwürfel“<br />
wiegen 1,1 kg und wirken durch den angerauten<br />
Kunststoff sehr hochwertig. Die uns vorliegende<br />
weiße Ausführung lässt sich dank optional erhältlicher<br />
Standfüße oder Wandhalter in einem<br />
typischen Wohnzimmer nahezu unsichtbar installieren.<br />
Anders als herkömmliche Systeme werden<br />
die Satelliten nicht direkt mit dem AV-Receiver<br />
Die Cube-Arrays<br />
lassen sich für<br />
reflektierenden<br />
Schall verdrehen.<br />
Der Center ist<br />
hingegen als<br />
Direktstrahler<br />
konzipiert<br />
verbunden. Mitgelieferte Spezialkabel helfen bei<br />
der kinderleichten Montage der Lautsprecher. So<br />
verläuft ein sogenanntes Systemeingangskabel<br />
vom Subwoofer zum AV-Receiver, wo gut beschriftete<br />
Leitungen auf herkömmliche Art und Weise<br />
miteinander verbunden werden. Die fünf bzw.<br />
sechs Satelliten muss man dann mit dem Acoustimass-Modul<br />
verknüpfen. Die Kabel dafür sind<br />
ausreichend lang und auf einer Seite mit farbigen<br />
Cinch-Steckern versehen, was die Installation auch<br />
ohne Anleitung ermöglicht. Nach dem Aufstellen<br />
des Bassmoduls lässt sich die Klangcharakteristik<br />
noch durch zwei Regler verfeinern, um beispielsweise<br />
zu hohe Bassanteile etwas abzusenken.<br />
Die Frontlautsprecher sollten so aufgestellt bzw.<br />
geneigt werden, dass eine weite Beschallung des<br />
Zuschauerbereichs stattfindet, die hinteren seitlichen<br />
Speaker jedoch so, dass ein Element der<br />
Cubes zur hinteren Wand abstrahlt, um damit die<br />
gewünschten Reflexionen zu erzielen.<br />
Erstaunlich erwachsen<br />
Nach Justierung der Kombination von AV-Receiver<br />
und dem Aufstellort bzw. den Einstellungen des<br />
Bassmoduls begegnete uns das Acoustimass 15<br />
mit erstaunlich reifer Spielweise. Die Harmonie<br />
zwischen den vier Cube-Arrays, dem Center und<br />
dem Bassmodul funktioniert in fast jeder Situation<br />
überzeugend. Welchen Effekt das Modul hat, lässt<br />
sich mit dem Trennen vom Strom eindrucksvoll<br />
überprüfen. Zwar sind auch dem Bose-System<br />
physikalische Grenzen gesetzt, sodass extrem<br />
tiefe Bässe etwas wummernd wiedergegeben<br />
werden, durch Feintuning lässt sich dies aber minimieren.<br />
Beim Abspielen von Filmmaterial kann<br />
das System am meisten überzeugen, denn hier<br />
profitieren vor allem Actionfilme von einer gesteigerten<br />
Räumlichkeit durch den reflektierenden<br />
Schall. Die Anfangsszene des Films „Gladiator“<br />
gab das System sehr differenziert und mit hoher<br />
Dynamik wieder, während das Acoustimass-Modul<br />
für die tieffrequenten Anteile zuständig war.<br />
Doch auch Musik kann auf dem Set in hoher<br />
Qualität genossen werden. Wir testeten verschiedene<br />
Sequenzen der Jeff-Beck-Blu-ray, welche die<br />
Lautsprecher mit warmen Stimmen, feinen Höhen<br />
und angenehmen Bässen wiedergab. Das in dieser<br />
Konfiguration rund 1 900 Euro teure Set verlangt<br />
dem Käufer zwar zunächst einiges ab, belohnt die<br />
Investition aber durch eine leichte Handhabung<br />
und souveräner Wiedergabequalität in den meisten<br />
Situationen. 1<br />
Florian Kriegel<br />
Bilder: Bose
5.2009 Oktober/November<br />
BLU-RAY TEST<br />
Ein Extra der<br />
15 Filme im <strong>Test</strong><br />
WATCHMEN Seite 75<br />
THE INTERNATIONAL<br />
WILLKOMMEN BEI DEN SCH’TIS<br />
THE WRESTLER<br />
82 78 80
entertainment<br />
DVD<br />
INTO THE MIRROR<br />
Regie: Sung-ho Kim, KR 2003<br />
THRILLER/HORROR<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb: 3L<br />
Bildformat: Widescreen (1,85 : 1)<br />
anamorph<br />
Tonformate: DD 5.1<br />
Darsteller: Ji-tae Yu, Myeong-min<br />
Kim, Hye-na Kim<br />
Laufzeit: 109 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Preis: 9 Euro<br />
Veröffentlichung: erhältlich<br />
Handlung: Was zeigen Spiegel wirklich? Ist es<br />
nur das vorübergehende Abbild seiner selbst<br />
oder verbirgt sich eine seitenverkehrte Parallelwelt<br />
hinter jeder blanken Oberfläche? Diese Frage<br />
stellt sich der Wachmann Woo Young-Min, als<br />
er von einem mysteriösen Selbstmord erfährt.<br />
Kurz vor der Neueröffnung des Kaufhauses<br />
seines Onkels geschieht ein zweiter Vorfall<br />
mit tödlichen Folgen und wieder befinden sich<br />
Spiegel am Tatort. Während die Polizei einen<br />
menschlichen Mörder sucht, vermutet Young-<br />
Min einen Geist hinter den Gräueltaten.<br />
Film: Das Original zum Horrorschocker „Mirrors“<br />
mit Kiefer Sutherland ist mehr Thriller denn<br />
Horror und offenbart bis zur Auflösung am Ende<br />
nicht wirklich, ob es sich bei der Geistererscheinung<br />
um Woos Fantasie oder tatsächlich um ein<br />
paranormales Phänomen handelt. Das Konstrukt<br />
verspricht dadurch eine ausgesprochen<br />
hohe Spannung, wobei die Umsetzung aufgrund<br />
ihres langsamen Erzähltempos wieder ein relativ<br />
mäßiges Unterhaltungsniveau erhält. Auch<br />
wer die amerikanische Neuverfilmung bereits<br />
gesehen hat, kann sich ruhig diesen Suspense-Thriller<br />
anschauen, denn bis auf die gleiche<br />
Grundidee und ein paar beibehaltene Motive<br />
unterscheiden sich die Storys komplett.<br />
DVD: Das Bild ist ein gutes Mittelmaß, weist<br />
vordergründige Körnung auf und wird den dargestellten<br />
Spiegeleffekten weder im Kontrast<br />
noch in der Schärfe gerecht. Ausgeblichene<br />
Farben sind bei dieser koreanischen Produktion<br />
der Regelfall. Für einen Thriller mit Horrorambitionen<br />
überrascht es schon, dass trotz<br />
des 5.1-Sounds keine räumliche Atmosphäre<br />
aufkommt. Der Mix wirkt zu schüchtern, um<br />
wirklich schocken zu können. Boni gibt es<br />
nicht, nur das Menü ist schön anzuschauen und<br />
spielt dem Thema entsprechend mit gespiegelter<br />
Schrift. 1<br />
BEWERTUNG DVD<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 5/10<br />
Bonusmaterial 2/10<br />
Kurzfazit: Regisseur Sung-ho Kim geht sehr kreativ mit<br />
dem Spiegelmotiv um. Durch die langsame Entwicklung<br />
geht leider geringfügig die Spannung verloren.<br />
TALES OF THE BLACK FREIGHTER<br />
Regie: Daniel DelPurgatorio, Mike Smith, Eric Matthies, US 2009<br />
DVD- NEUHEITEN<br />
COMICVERFILMUNG<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb: Paramount Home<br />
Bildformat: Widescreen (2,35 : 1)<br />
anamorph<br />
Tonformate: DD 5.1<br />
Darsteller: Stephen McHattie, Carla<br />
Gugino, Matt Frewer<br />
Laufzeit: 155 min<br />
FSK:<br />
ab 18 Jahren<br />
Preis: 15 Euro<br />
Veröffentlichung: erhältlich<br />
Handlung: „Watchmen“ ist zwar schon eine sehr<br />
umfangreiche und detaillierte Comicverfilmung,<br />
dennoch enthält sie nicht alle Elemente der<br />
Vorlage. Kenner der Graphic Novel werden sich<br />
an den Jungen erinnern, der an einem Zeitungskiosk<br />
einen Piratencomic liest. Als Geschichte<br />
in der Geschichte referiert dessen Handlung auf<br />
die Geschehnisse in der „Watchmen“-Welt. Da er<br />
es nicht in den Film geschafft hat, wurde dieser<br />
Part separat als Zeichentrickfilm produziert und<br />
auf DVD herausgebracht. Innerhalb einer halben<br />
Stunde sehen Sie, wie ein Schiffbrüchiger versucht,<br />
von einer unbewohnten Insel zu fliehen<br />
und den Weg in seine Heimat wiederzufinden.<br />
Seine Angst gilt dem Verbleib seiner Frau und<br />
der zwei Töchter, die er durch den „Schwarzen<br />
Frachter“ bedroht sieht, einer Schaluppe voller<br />
untoter Piraten. Auf der Reise passieren ihm die<br />
grausigsten Dinge, doch der wahre Schrecken<br />
erwartet ihn erst an seinem Ziel.<br />
Film: Der zweite Filmbeitrag ist eine fiktive<br />
Dokumentation über Hollis Masons (alias Nite<br />
Owls) Buch „Under The Hood“ („Unter der Maske“),<br />
das die Anfänge des Superheldentums in<br />
New York dokumentiert. Zahlreiche Interviews<br />
mit den Vigilanten und „original“ Fernsehbeiträge<br />
bilden einen unterhaltsamen Mix bzw. eine<br />
interessante Parodie auf den echten Mediendschungel.<br />
Wie gefeierte Superstars stehen die<br />
ehemaligen Helden vor der Kamera und suchen<br />
nach Antworten für ihren Verhalten. Die zwei<br />
Beiträge ergänzen den Kinofilm hervorragend,<br />
sollten aber auch nur als solche gesehen werden.<br />
Ohne „Watchmen“ macht die DVD keinen<br />
Sinn.<br />
DVD: Durch die zwei absolut andersartigen Filme,<br />
der eine Animation, der andere eine veraltete<br />
Doku, unterscheidet sich auch der visuelle Stil<br />
extrem. Eine einheitliche Wertung dafür zu finden,<br />
ist schon fast unmöglich. Die Animation ist<br />
in allen Belangen perfekt umgesetzt und könnte<br />
höchstens wegen des überhöhten Kontrasts und<br />
der düsteren Bilder belangt werden. „Under The<br />
Hood“ wiederum wurde absichtlich die Trash-<br />
Maske aufgesetzt – mit milchigem Kontrast, verfälschten<br />
Farben und extremem Bildrauschen.<br />
„Die Geschichte in einer Geschichte“ ist ein<br />
24-minütiger Beitrag über den Hintergrund von<br />
„Tales Of The Black Freighter“ und ergänzt das<br />
beigelegte erste Kapitel des „Watchmen Motion<br />
Comics“ perfekt als Extramaterial. 1<br />
BEWERTUNG DVD<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
Kurzfazit: Als Ergänzung zu „Watchmen“ empfehlenswert.<br />
Als eigenständige Piratengeschichte atmosphärisch<br />
wie der Kultzeichentrick „Heavy Metal“.<br />
Bilder: 3L, Paramount Home<br />
74<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009<br />
Bilder Seite 73: Kinowelt, Paramount Home, Sony Pictures Home Entertainment
WATCHMEN<br />
Regie: Zack Snyder, US 2009<br />
COMICVERFILMUNG<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb: Paramount Home<br />
Bildformat: Widescreen (2,35 : 1) anamorph<br />
Tonformate: DD 5.1<br />
Darsteller: Malin Akerman, Billy<br />
Crudup, Jackie Earle<br />
Haley, Jeffrey Dean Morgan<br />
Laufzeit: 155 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Preis: 18 Euro<br />
Veröffentlichung: erhältlich<br />
Handlung: Vor den Augen des Zuschauers tut<br />
sich ein alternatives New York im Jahre 1985<br />
auf. In Nixons dritter Amtsperiode befindet<br />
sich die USA an der Schwelle eines atomaren<br />
Krieges mit Russland. Als einziger Faktor, um<br />
den Frieden aufrechtzuerhalten, sorgt Dr. Manhattan<br />
(Billy Crudup) für den Ausgleich. Er ist ein<br />
mächtiges Energiewesen, das sowohl die Zeit<br />
als auch die Materie kontrollieren kann. Dem<br />
entgegen steht ein mysteriöser Killer, der anscheinend<br />
die Watchmen auslöschen möchte,<br />
angefangen beim unsympathischen Comedian<br />
(Jeffrey Dean Morgan). Das begangene Verbrechen<br />
ruft den soziopathischen Detektiv Rorschach<br />
(Jackie Earle Haley) auf den Plan, der es<br />
sich zur Aufgabe gemacht hat, jedes Unrecht<br />
aufzudecken, egal um welchen Preis. Wie ein<br />
ausgesetzter Spürhund streift er durch die verruchten<br />
Straßen New Yorks, vorbei an Prostituierten<br />
und Drogendealern, gedämpft in sein<br />
Tagebuch diktierend, immer auf der Fährte des<br />
geheimnisvollen „Heldenmörders“. Paranoid<br />
wie er ist, vermutet er den Beginn einer Mordserie,<br />
der maskierte Verbrecherjäger zum Opfer<br />
fallen sollen. Systematisch sucht Rorschach<br />
seine ehemaligen Kollegen von den Watchmen<br />
auf, um sie zu warnen. Doch was steckt wirklich<br />
hinter dem geheimnisvollen Mord und kann eine<br />
Welt voller verkleideter Irrer überhaupt noch<br />
gerettet werden?<br />
Film: Lange Zeit galt der Comic, der die Superheldencomics<br />
veränderte, als ungeeignet für die<br />
Kinoleinwand. Zu extraordinäre Spezialeffekte,<br />
eine zu komplexe Story und die über die Maßen<br />
praktizierte Symbolik waren, wenn überhaupt,<br />
kaum auf die filmische Ebene zu übertragen.<br />
Erst der Visionär Zack Snyder schaffte das Unmögliche,<br />
mit dem Ergebnis der werktreusten<br />
Comicadaption aller Zeiten. Wer hier mit einem<br />
Superheldenfilm rechnet, der irrt. „Watchmen“<br />
ist eher das krasse Gegenteil, das mit jeglichen<br />
Klischees makelloser Übermenschen abrechnet.<br />
Das in den Comics der 1980er Jahre noch<br />
vorgelebte aalglatte, saubere Superhelden-<br />
Image wird völlig dekonstrutiert. Die grafischliterarische<br />
Vorlage von Alan Moore (Text) und<br />
Dave Gibbons (Zeichnung) erschafft eine Welt,<br />
die sich aus vielen kleinen Details, Nebenhandlungen<br />
und symbolischen Anspielungen zusammensetzt.<br />
Auch wenn der Film vieles vereinfacht<br />
oder weglässt, finden sich doch zahllose<br />
Kleinigkeiten in fast jeder Einstellung wieder.<br />
Wer die „Watchmen“ kennt, wird feststellen,<br />
dass ein Großteil der Originalbilder der Graphic<br />
Novel mit akribischer Präzision nachempfunden<br />
wurde. Selbst das Vasenmuster auf Rorschachs<br />
Maske stimmt stets mit dem der Panels überein.<br />
Diese genauen Replikationen des Originals sind<br />
allerdings auch unbedingt erforderlich. Ansonsten<br />
würde die immense Bildsprache, für die der<br />
Comic berühmt ist, verloren gehen.<br />
Generell überwiegt der satirische Aspekt bezüglich<br />
der Superhelden, Action gibt es allerdings<br />
auch, und wenn sie kommt, dann richtig. Zack<br />
Snyder ist bei der Gewaltdarstellung nicht gerade<br />
zimperlich. Seien es brechende Knochen,<br />
platzende Menschen, Blutfontänen, abgesägte<br />
Gliedmaßen oder von Kugeln durchlöcherte<br />
Köpfe – für die Kunst wird nichts geschönt. Vor<br />
allem die Langatmigkeit solch expliziter Szenen<br />
lässt fragen, ob dies an der Stelle wirklich nötig<br />
ist und wie so etwas überhaupt mit einem FSK-<br />
16-Siegel davonkommen konnte. In Amerika hat<br />
der Film übrigens ein glattes R-Rating erhalten,<br />
was mit unserem „ab 18“ vergleichbar ist. Das<br />
liegt jedoch weniger am hohen Gewaltgrad, als<br />
vielmehr an der ausführlichen Sexszene mit<br />
Silk Spectre II (Malin Akerman) und Nite Owl II<br />
(Patrick Wilson). An den Kinokassen spielte der<br />
Film „nur“ 180 Millionen US-Dollar ein, was bei<br />
Produktionskosten von 150 Millionen US-Dollar<br />
gerade einmal ein Fünftel Profit bedeutet.<br />
DVD: Was man dem Regisseur<br />
und seinem<br />
Team auf<br />
jeden Fall<br />
sehr hoch anrechnen muss, ist der unvergleichliche<br />
visuelle Stil, den sie geschaffen haben.<br />
Über die Länge des Films verändert sich die<br />
Lichtstimmung vollkommen. Nach dem nostalgischen<br />
Sepia-Vorspann kommt für Rorschachs<br />
nächtliche Spaziergänge ein verregneter Blauton<br />
zum Zuge, während es in der „Bat-Höhle“<br />
von Nite Owl II vorrangig grün schimmert und<br />
der Mars im warmen Rot erstrahlt. Klassisch für<br />
eine Film-Noir-Geschichte ist alles sehr düster<br />
gehalten und der Kontrast erscheint comicartig<br />
überzeichnet, was dem Film Tiefe nimmt.<br />
In den wenigen Actionsequenzen, wie Rorschachs<br />
Flucht vor der Polizei (80. Minute) oder<br />
dem brutalen Gefängnisaufstand (106. Minute),<br />
lässt der Rundumsound seine Muskeln spielen.<br />
Noch häufiger kommen kleine Momente voller<br />
akustischer Finessen hinzu. Das Ticken der Weltuntergangsuhr<br />
hämmert sich in den Zuschauerkopf.<br />
Übertriebene Kampfgeräusche verleihen<br />
den Massenschlägereien, insbesondere dem<br />
Mord am Comedian, eine Übertriebenheit, die<br />
der Geräuschmalerei der Comics nahekommt.<br />
Aufgrund der immensen Länge des Films passte<br />
scheinbar nur noch der 16-minütige Bonusbeitrag<br />
über die Comictechnologien auf die<br />
DVD. Wer mehr möchte, kauft die unwesentlich<br />
teurere Steelbook-Doppeldisc-Edition mit Featurettes<br />
zum Comic, zu echten Vigilanten und<br />
mit elf kurzen Videojournalen. 1<br />
BEWERTUNG DVD<br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
Kurzfazit: Die kompromisslose Comicadaption fängt die<br />
Atmosphäre der gefeierten Graphic Novel perfekt ein.<br />
Doch Vorsicht: Keine leichte Kost für Superheldenfreunde.<br />
DVD- NEUHEITEN<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 75
entertainment<br />
DVD<br />
KNOWING<br />
Regie: Alex Proyas, US/UK 2009<br />
KATASTROPHENFILM<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb: Concorde<br />
Bildformat: Widescreen (2,35 : 1) anamorph<br />
Tonformate: DTS 5.1, DD 5.1<br />
Darsteller: Nicolas Cage, Chandler<br />
Canterbury, Rose Byrne,<br />
Lara Robinson<br />
Laufzeit: 116 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Preis: 15 Euro<br />
Veröffentlichung: erhältlich<br />
Handlung: 50 Jahre vor der eigentlichen Handlung<br />
wird vor einer Grundschule eine Zeitkapsel<br />
vergraben, deren Inhalt sich aus den aufgezeichneten<br />
Zukunftsfantasien der Schüler zusammensetzt.<br />
Eine Vorstellung ist jedoch näher<br />
an der Wahrheit als allen ander. Lucindas Brief<br />
sagt die großen Katastrophen der Menschheit<br />
so präzise voraus, dass sogar die Anzahl der<br />
Toten neben dem Datum steht. In der Gegenwart<br />
wird die Zeitkapsel geöffnet und der Sohn<br />
von John Koestler (Nicolas Cage) gelangt durch<br />
Zufall an Lucindas Botschaft. Die Bedeutung<br />
des Briefes erfassend, versucht John nun, die<br />
in der Zukunft liegenden Katastrophen zu verhindern.<br />
Doch den letzten Eintrag auf der Liste<br />
deutet er falsch.<br />
Film: Will man ein kurz umrissenes Urteil über<br />
den Film formulieren, eignet sich ein Vergleich<br />
mit Roland Emmerichs Day After Tomorrow“<br />
und M. Night Shyamalans „Signs“ wohl am<br />
besten – und das ist nicht als Lob zu verstehen.<br />
Ist es am Anfang noch ein subtiler Thriller mit<br />
einem einigermaßen gelungenen Mystery-Flair,<br />
triumphieren zum Ende hin die Weltzerstörungsfantasien<br />
der Filmemacher. Besonders<br />
entzaubernd: die computeranimierten Lebewesen.<br />
Ebenso enttäuscht die Botschaft, die dem<br />
Zuschauer im Finale aufgedrückt wird. Die Auflösung<br />
grenzt gar an ein Werbevideo für eine<br />
Sekte. Zumindest der Anfang weist die nötige<br />
Spannung auf.<br />
DVD: Erwartungsgemäß ist der Film sehr düster<br />
gehalten, viele Nachtszenen verbergen die Umgebungsdetails.<br />
Einige Katastrophenszenen<br />
glänzen mit hypnotischer Perspektive, andere<br />
wiederum zeigen einen ratlos dreinschauenden<br />
Nicolas Cage, der seine Zahnschmerzen kaum<br />
noch zu verbergen weiß. Keine Makel können<br />
dem Ton angelastet werden. Überirdisches Geflüster<br />
gräbt sich auch in Ihre Hörwindungen,<br />
wenn es einmal wieder mit den auserwählten<br />
Kindern durch geht. Brennendes Holz schüchtert<br />
aufgrund glaubhafter Rundumakustik ausreichend<br />
ein. Ein Making-of sowie die berühmtesten<br />
Visionen der Apokalypse belegen den<br />
restlichen Speicherplatz der Disc. 1<br />
BEWERTUNG DVD<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 10/10<br />
Bonusmaterial 3,5/10<br />
Kurzfazit: Als ob M. Night Shyamalan und Roland<br />
Emmerich gemeinsam eine Weltuntergangsgeschichte<br />
ersonnen hätten.<br />
COMEDY STREET Regie: Thilo Gosejohann, DE 2002 – 2009<br />
DVD- NEUHEITEN<br />
COMEDY<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb: Alive<br />
Bildformat: 1,33 : 1, 1,85 : 1<br />
Tonformate: DD 2.0<br />
Darsteller: Simon Gosejohann<br />
Laufzeit: 860 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Preis: 40 Euro<br />
Veröffentlichung: erhältlich<br />
Handlung: Die Fußgängerzone des Wahnsinns<br />
hat nun vollständig geöffnet. In fünf Staffeln<br />
mit je sechs bis zehn Folgen mischt sich Simon<br />
Gosejohann verkleidet unter die Leute und verstrickt<br />
sie in allerlei Peinlichkeiten – versteckte<br />
Kamera inklusive. Der Comedy-Star lässt kein<br />
Klischee und keine kuriose Alltagssituation aus,<br />
um die Lacher auf seine Seite zu ziehen oder<br />
zumindest eine scharf beobachtete Alltagsszenerie<br />
offenzulegen. Wenn er z. B. in einer Boutique<br />
einen Heavy-Metal-Song anstimmt, seiner<br />
Tochter eine Taschengelderhöhung auf 1 000<br />
Euro verspricht oder sich als schwuler Bauarbeiter<br />
über sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz<br />
mokiert, bleibt kein Auge trocken – außer das<br />
der ahnungslosen Opfer.<br />
Film: Die einzelnen Clips sind kurz, prägnant<br />
und unterhaltsam. Mit seiner Beobachtungsgabe<br />
trifft Simon Gosejohann den Nerv der Zeit.<br />
Hierfür wirft er jegliches Schamgefühl über Bord<br />
und stürzt sich direkt in die Peinlichkeit seiner<br />
eigens erdachten Figuren, die jenen Passanten<br />
auf den Straßen der Welt verdammt ähnlich<br />
sehen. Gleichwohl übertritt Gosejohann nie die<br />
Schwelle, die Passanten zu sehr ins Lächerliche<br />
zu ziehen – abgesehen von ein paar durch<br />
Möwen geplagte Strandnixen. Kurzum, die Pro-<br />
Sieben-Serie ist Kult und überzeugt selbst ohne<br />
überragendes Schauspieltalent.<br />
DVD: Und wie es Kult nun einmal so an sich<br />
hat, sehen die Digicam-Aufnahmen mit ihrer<br />
geringen Auflösung ziemlich dürftig aus. Auf<br />
Ausleuchtung und andere Feinheiten wurde der<br />
Machart entsprechend auch verzichtet, weshalb<br />
die restlichen Parameter (Kontrast, Farben,<br />
Schärfe) ebenso keinen Preis in Sachen Bildqualität<br />
gewinnen werden. Für Heimkinofanatiker<br />
übrigens wichtig: Erst ab der fünften und letzten<br />
Staffel des Schubers gibt es ein anamorph codiertes<br />
16 : 9-Bild. Vorher ist alles im üblichen<br />
„Röhrenstandard“ 4 : 3 gehalten. Der Stereosound<br />
entspricht ebenfalls der typischen <strong>TV</strong>-<br />
Norm und dient lediglich der Dialogwiedergabe.<br />
Zu den 860 Minuten Serienmaterial gesellen sich<br />
120 zusätzliche Minuten Extras mit Interviews,<br />
Zusatzclips, Outtakes, Making-of sowie den<br />
besonders für Nachwuchsfilmer interessanten<br />
Kurzfilmprojekten der Gebrüder Gosejohann. Als<br />
Zugabe winken Audiokommentare, eine Episodenübersicht<br />
und diverse Postkarten. 1<br />
BEWERTUNG DVD<br />
Bildqualität 3/10<br />
Tonqualität 3/10<br />
Bonusmaterial 8/10<br />
Kurzfazit: Trigger-Happy-<strong>TV</strong> auf Deutsch amüsiert, ohne zu<br />
schocken. Genau das Richtige zum Abschalten und für den<br />
entspannenden Spaß nach dem anstrengenden Alltagsstress.<br />
Bilder: Alive, Concorde<br />
76<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
ALLES IN BLAU<br />
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NEU<br />
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entertainment<br />
DVD<br />
WILLKOMMEN BEI DEN SCH’TIS<br />
Regie: Dany Boon, US 2009<br />
KOMÖDIE<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb: Paramount Home<br />
Bildformat: Widescreen (2,35 : 1)<br />
anamorph<br />
Tonformate: DD 5.1, DTS 5.1<br />
Darsteller: Kad Merad, Dany Boon,<br />
Zoé Félix, Anne Marivin<br />
Laufzeit: 102 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Preis: 16 Euro<br />
Veröffentlichung: 17. September 2009<br />
Handlung: Ganz Frankreich ist von Franzosen<br />
bevölkert. Ganz Frankreich? Nein! Im Norden<br />
des Landes wehrt sich ein kleines, lustiges<br />
Völkchen erfolgreich gegen das normale Französisch<br />
und frönt nach Herzenslust der picardischen<br />
Sprache. Aufgrund ihres unverständlichen<br />
Dialekts, der schon fast als komplett<br />
eigene Sprachform gilt, kursieren über die<br />
Sch’tis (les Ch’tis) im Hinterland Marseilles<br />
die wildesten Gerüchte. Deshalb sieht es der<br />
langjährige Postfilialleiter Philippe (Kad Merad)<br />
auch als Strafe an, als er für zwei Jahre in das<br />
idyllische Örtchen Bergues an der nordfranzösischen<br />
Grenze versetzt wird. Zunächst bewahrheitet<br />
sich sein Argwohn, denn das Wetter<br />
ist schlecht, die Dienstwohnung leergeräumt<br />
und die Leute im Ort reden wie mit gebrochenem<br />
Kiefer. Aber dann entpuppt sich doch<br />
alles als ganz anders, viel herzlicher, wärmer<br />
und mit ein wenig Übung auch verständlicher.<br />
Allerdings muss Philipe vor seiner im Süden<br />
Frankreichs verweilenden Frau Julie (Zoé Félix)<br />
weiter so tun, als wären die Sch’tis tatsächlich<br />
die Barbaren, die man aus den Geschichten<br />
kennt. Dumm nur, dass sie sich plötzlich entschließt,<br />
ihm vor Ort gegen die Barbaren und<br />
das kalte Wetter beizustehen.<br />
Film: Der Film brach an den französischen<br />
Kinokassen alle Rekorde. Die liebenswerte Darstellung<br />
der jedem Franzosen nur zu geläufigen<br />
Klischees, Slapsticks ohne Plattheiten, Sprachwitze<br />
ohne Aufdringlichkeit – all das macht<br />
diesen Film zu einer absoluten Empfehlung.<br />
Das trifft auch ohne Einschränkungen für die<br />
deutsche Umsetzung zu. Denn so schwierig es<br />
auch ist, solch eine Mundartkomödie in andere<br />
Sprachen zu übersetzen, so gut ist es den<br />
Synchronprofis hier gelungen. Für die deutsche<br />
Version kreierte das Synchronstudio einen völlig<br />
neuen Dialekt, der das französische Original<br />
so gut wie möglich nachempfindet. Die kongeniale<br />
Umsetzung durch Christoph Maria Herbst<br />
(Stimme von Antoine) macht das Vergnügen<br />
komplett. Bemerkenswert ist im Übrigen auch<br />
die schauspielerische Leistung des Regisseurs<br />
Dany Boon, der den Postboten Antoine spielt.<br />
Als i-Tüpfelchen mag der kurze Auftritt des 86-<br />
jährigen Grandseigneurs der französischen Komödie,<br />
Michel Galabru, gelten. Als Großonkel<br />
Julies liefert er Philippe eine Wettervorhersage,<br />
die Pate Marlon Brando auch nicht besser hinbekommen<br />
hätte.<br />
DVD: Wie der Film so zeigt auch die DVD kaum<br />
Schwächen. Die Bilddarstellung ist fast durchgehend<br />
scharf, Schwarzwert und Kontrast stimmen,<br />
die Farben sind natürlich dargestellt.<br />
Allerdings gibt es auch kaum Einstellungen, die<br />
die Bildregie vor besondere Herausforderungen<br />
gestellt hätten. Die eine oder andere kleine<br />
Unschärfen etwa bei den Panoramaaufnahmen<br />
während der wenigen Autofahrten. fällt<br />
kaum ins Gewicht. Die aus unserer Sicht zu<br />
bevorzugende deutsche Tonspur ist die im DTS-<br />
Format. Hier stimmen sowohl Dynamik als auch<br />
Räumlichkeit, wobei Letztere vor allem durch<br />
den Rundumklang des Scores erreicht wird. Die<br />
Dialoge sind – von der Mundart einmal abgesehen<br />
– klar verständlich. Die Extras der DVD<br />
sind vom Umfang her mit 55 Minuten Laufzeit<br />
eher Durchschnitt, inhaltlich sei hier vor allem<br />
das hochinteressante Interview mit Christoph<br />
Maria Herbst empfohlen. 1<br />
DVD- NEUHEITEN<br />
BEWERTUNG DVD<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Kurzfazit: Nieder mit den Klischees – ein Film zum auf<br />
die (Frosch-)Schenkelklopfen! Eine starke Komödie über<br />
menschliche Schwächen, uneingeschränkt empfehlenswert.<br />
Bilder: Paramount Home, Sony Pictures<br />
78<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
UNDERWORLD – AUFSTAND DER LYKANER<br />
Regie: Patrick Tatopoulos, US/NZ 2009<br />
FANTASY<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb: Sony Pictures<br />
Bildformat: 2,35 : 1<br />
Tonformate: Dolby True HD 5.1<br />
Darsteller: Michael Sheen, Bill<br />
Nighy, Rhona Mitra,<br />
Steven Mackintosh<br />
Laufzeit: 92 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Preis: 20 Euro<br />
Veröffentlichung: erhältlich<br />
Handlung: 20 Jahre nach Erschaffung beider Spezies<br />
haben diese nichts Besseres zu tun, als sich<br />
zu bekriegen. Auf der einen Seite stehen die Werwölfe,<br />
die ihre menschliche Seite vor lauter Wildheit<br />
vollkommen verloren haben. Ihre Gegner,<br />
die Vampire, sehen sich als Herrscher der Welt<br />
und dulden keine Konkurrenz durch bestialische<br />
Monster. Ergo schlagen sie sich die Köpfe ein,<br />
bis das Blut nur so spritzt. Die Vorgeschichte zu<br />
den beiden „Underworld“-Filmen erzählt, wie in<br />
grauer Vorzeit die ersten Lykaner aus dem Blute<br />
Lucians (Michael Sheen) entstanden. Er ist der<br />
erste Werwolf, der in Menschengestalt zur Welt<br />
kommt und somit die Gabe der Vernunft besitzt.<br />
Unter den kalten Augen des Vampirfürsten Viktor<br />
(Bill Nighy) wächst er zu einem starken Mann heran,<br />
dessen Sinne und Kampfeskraft die der Normalsterblichen<br />
bei Weitem übertreffen. Obwohl<br />
er ein Sklave ihres Vaters ist, fühlt sich Sonja zu<br />
seiner animalischen, aber auch anmutigen Ader<br />
hingezogen. Es entsteht eine verbotene Liaison<br />
zwischen den beiden, die Viktor unter keinen<br />
Umständen dulden würde, wenn er davon wüsste.<br />
Um für sich und sein Volk die Freiheit zu erwirken,<br />
plant Lucian den alles verändernden Aufstand.<br />
Film: Beim dritten „Underworld“-Film handelt es<br />
sich um ein Prequel, das die Wurzeln der Vampirbraut<br />
Selene (Kate Beckinsale) und die Ursprünge<br />
des Konflikts zwischen Vampiren und Werwölfen<br />
beleuchtet. Obwohl die Perspektive der Lykaner<br />
ihren Reiz hat, fällt eine leichte Monotonie bei den<br />
Schauplätzen und der Entwicklung der Handlung<br />
auf. Sicher kommt die tödliche Wendung des<br />
Films für „Underworld“-Neulinge überraschend.<br />
Das reicht jedoch nicht, um den Mangel an Einfallsreichtum<br />
zu kaschieren bzw. um die etwas<br />
unmotiviert eingestreuten Gemetzeleinlagen zu<br />
rechtfertigen.<br />
Blu-ray: Für Gothik-Verhältnisse sind auf den<br />
durchgängig düsteren Bildern zahlreiche Details<br />
erkennbar. Störend ist wie immer der blaue Farbton,<br />
der das Gesamtbild analog den Vorgängern<br />
komplett vereinnahmt. Beim Sound gibt es nichts<br />
zu bemängeln. Die Geräusche sind klar und die<br />
Richtungen der Quellen eindeutig zuzuordnen,<br />
obwohl die Schwerter manchmal zu klangintensiv<br />
durch die Luft schwirren. Auch bei dieser Sony-Disc<br />
gibt es wieder eine Cine-Chat-Funktion,<br />
zudem einen Audiokommentar, einen (etwas kurz<br />
geratenen) Bild-in-Bild-Beitrag, eine interaktive<br />
Karte mit unappetitlichen Geschichten zu „echten“<br />
Lykantropen, ein Musikvideo und drei Dokumentationen<br />
zur Filmhandlung, Ausstattung und<br />
der Umsetzung des Skripts. Das Komplettpaket<br />
mit allen drei Filmen gibt es bereits für unter 50<br />
Euro zu kaufen. 1<br />
BEWERTUNG BLU-RAY<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 10/10<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Blu-ray-Effekt 5,5/10<br />
Kurzfazit: Für Fans moderner Gothik-Fantasy sicherlich<br />
eine gut umgesetzte Vorgeschichte des in den anderen<br />
Teilen behandelten Vampir-Werwolf-Konflikts – wenn<br />
auch nur flach erzählt.<br />
XXXXXXX<br />
Regie: XXXXX, Land Jahr<br />
8 Wir stellen ein: <strong>Test</strong>redakteur(in) Audio/Video<br />
GENRE<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb:<br />
Bildformat:<br />
Tonformate:<br />
Handlung: XXXXXXXX<br />
Film: XXXXXXXXXXX<br />
DVD: XXXXXXXXXXXXXX 1<br />
Xxxxxxx<br />
Xxxxxxx<br />
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Darsteller: Xxxxxxx Xxxxxxx,<br />
Xxxxxxx Xxxxxxx,<br />
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Laufzeit: Xxxxxxx<br />
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ohne Altersbeschränkung<br />
Preis: XX Euro<br />
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79
entertainment<br />
BLU-RAY<br />
THE WRESTLER<br />
Regie: Darren Aronofsky, US/FR 2008<br />
DRAMA<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 2,35 : 1<br />
Tonformate: DD 2.0, DTS-HD MA 5.1<br />
Darsteller: Mickey Rourke,<br />
Marisa Tomei,<br />
Evan Rachel Wood<br />
Laufzeit: 109 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Preis: 20 Euro<br />
Veröffentlichung: 4. September 2009<br />
Handlung: In seiner Blütezeit war der Wrestler<br />
Randy „The Ram“ Robinson (Mickey Rourke)<br />
unbesiegbar, scheinbar die ganze Welt verehrte<br />
seine Kunst im Ring. Für den Ruhm vernachlässigte<br />
er Frau und Kind und auch alle sonstigen<br />
Annehmlichkeiten des Lebens. 20 Jahre später<br />
kämpft er nur noch in kleinen Hallen, mit einem<br />
Hörgerät im Ohr, abgenutzten Gelenken und<br />
angeschlagener Gesundheit. Nach einem besonders<br />
blutigen Kampf bringt ihn ein Herzinfarkt<br />
zu Fall. Das Ende der Sportlerkarriere ist damit<br />
besiegelt. Von nun an muss er versuchen, in<br />
der Welt jenseits des Rings klarzukommen. Fast<br />
alles zog an Randy vorbei und selbst seine inzwischen<br />
erwachsene Tochter Stephanie (Evan<br />
Rachel Wood) will nichts mehr von ihm wissen.<br />
In der Stripperin Cassidy (Marisa Tomei) sieht er<br />
die Chance auf einen Neubeginn und vor allem<br />
auch einen Familienersatz.<br />
Film: „The Wrestler“ gilt in Hollywood als geglücktes<br />
Comeback des Altstars Mickey Rourke,<br />
der nach seinem Erfolg als Sexidol in den 1990er<br />
Jahren für einige Zeit von der Bildfläche verschwand.<br />
Für ihr Werk ernteten er und das<br />
Regietalent Darren Aronofsky („The Fountain“)<br />
weltweit die verdienten Lorbeeren, unter anderem<br />
zwei Golden Globes, einen Goldenen<br />
Löwen in Venedig und noch 27 weitere namhafte<br />
Auszeichnungen. Der Preisregen beweist, dass<br />
inhaltliche Qualität nicht zwingend vom Geld<br />
abhängig ist. Das Budget betrug lediglich sechs<br />
Millionen US-Dollar, weshalb der Film in nur 37<br />
Tagen und größtenteils mit echtem Publikum<br />
gedreht werden musste, um Statisten zu sparen.<br />
Selbst Rourke erhielt keinen einzigen Cent, und<br />
da obwohl er vier Monate lang hart trainierte.<br />
Blu-ray: Mit ihrem grobkörnigen Einschlag und<br />
den unterkühlten, aber satten Farben bekräftigen<br />
die Aufnahmen die gemischten Gefühle Randys<br />
gegenüber der „realen“ Welt. Gäbe es den<br />
Farbfilter nicht, so wäre „The Wrestler“ aufgrund<br />
der Originalschauplätze, des Verzichts auf zusätzliche<br />
Lichtquellen und der permanenten<br />
Handkamera ohne Probleme den Dogma-95-<br />
Filmen zuzuordnen. Kein Wunder, wurde dieses<br />
Manifest doch verabschiedet, um wieder mehr<br />
Realismus in die Kinos zu bringen und die dramaturgische<br />
Vorhersehbarkeit zu minimieren.<br />
Rein technisch gesehen widersprechen jedoch<br />
die manchmal zu dunklen und kontrastiv leicht<br />
überbelichteten Bilder dem Schönheitsideal.<br />
Dem Sound kann man das zum Glück nicht ankreiden,<br />
denn dieser ist mit viel Liebe zum Detail<br />
abgemischt. Steigt Randy in den Ring, so sitzen<br />
Sie in den akustischen Zuschauerrängen und<br />
erleben seine Performance live mit. Die Kategorie<br />
Extras hält sich nicht mit unnötig vielen Beiträgen<br />
auf. Stattdessen wird auf tiefgründiges<br />
Material gesetzt. 1<br />
BEWERTUNG BLU-RAY<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 10/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Blu-ray-Effekt 3,5/10<br />
Kurzfazit: Nicht ohne Grund wurde Rourkes Spiel mit<br />
Preisen überhäuft. Nach Aronofskys sonst so abstrakten<br />
Exkursen ein überraschend realitätsnahes Drama.<br />
MILK<br />
Regie: Gus Van Sant, US 2008<br />
BLU- RAY- NEUHEITEN<br />
DRAMA<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb: Constantin<br />
Bildformat: 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD HR 5.1<br />
Darsteller: Sean Penn, Alison Pill,<br />
Denis O’Hare, Diego Luna,<br />
Emile Hirsch, James Franco<br />
Laufzeit: 128 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Preis: 19 Euro<br />
Veröffentlichung: erhältlich<br />
Handlung: Die verfilmte Lebensgeschichte des<br />
Bürgerrechtlers Harvey Milk sorgte während der<br />
letzten Oscarverleihung für einigen Trubel. Sean<br />
Penn erhielt den Oscar als bester Hauptdarsteller<br />
und auch das Drehbuch wurde mit einer<br />
goldenen Trophäe gewürdigt. Seine Auszeichnung<br />
hat sich Penn redlich verdient, denn an<br />
Glaubhaftigkeit ist er kaum zu übertreffen. Gus<br />
Van Sants Milk-Biografie betrachtet die Hauptfigur<br />
vordergründig als bemerkenswerten Geschäftsmann,<br />
deutet aber auch recht nüchtern<br />
sein Liebesleben an. Ende der 1960er, Anfang<br />
der 1970er Jahre macht der 40-jährige Milk einen<br />
kompletten Lebenswandel durch, bekennt sich<br />
zu seiner Homosexualität und zieht nach San<br />
Francisco. Angefangen bei der wirtschaftlichen<br />
Belebung seiner Straße, des Castro-Viertels,<br />
setzt er sich immer stärker und erfolgreicher für<br />
die Rechte der Schwulen in Amerika ein. Zahlreiche<br />
Originalaufnahmen und Fernsehbeiträge<br />
aus der Zeit zeigen seine Erfolge, verheimlichen<br />
aber auch nicht Milks Tod 1978 durch ein Attentat.<br />
Dieser wird gleich zu Anfang offenbart, weshalb<br />
der Zuschauer die Geschichte rückblickend<br />
über die Tonbänder erfährt, die Milk für den Fall<br />
seines vorzeitigen Todes anfertigte.<br />
Film: Sympathisch führt der Film eine Figur nach<br />
der anderen ein, wobei sich neben Penn selbst<br />
besonders Emile Hirsch als Cleve Jones und Josh<br />
Brolin in der Rolle des Dan White als Charakterdarsteller<br />
hervortun.<br />
Blu-ray: Der spezifische Look des Films lässt die<br />
1970er Jahre wieder auferstehen und hat, abgesehen<br />
von den Originalaufnahmen, ein visuell<br />
hohes Niveau. Bräunlich ausgewaschene Farben<br />
und erhöhter Kontrast gehören genauso dazu<br />
wie gelegentlich hervorstechendes Filmkorn<br />
und wenige Fokusschwächen. Auch Komponist<br />
Danny Elfman („Batman“) verstand seinen Job,<br />
denn die musikalische Untermalung gelingt ihm<br />
vorzüglich. Er erfasst den Zeitgeist, trifft aber<br />
auch emotional gesehen immer den richtigen<br />
Ton. Anhand der Bonusfeatures erfährt man<br />
viel über die damalige Schwulen- und Lesbenbewegung<br />
und Harvey Milks Rolle. Interviews,<br />
gelöschte Szenen und Making-of-Beiträge ergänzen<br />
die historischen Fakten. Die Darstellerinfos<br />
sind leider nur auf Kurzfilmografien begrenzt<br />
und hätten ein paar Fakten mehr vertragen<br />
können. 1<br />
BEWERTUNG BLU-RAY<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Blu-ray-Effekt 3/10<br />
Kurzfazit: Gelungene, wenn auch recht nüchterne Milk-<br />
Biografie, die sich mit Erfolg auf die Stimmung im Castro-<br />
Viertel der 1970er Jahre konzentriert.<br />
Bilder: Constantin, Kinowelt Home<br />
80<br />
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BLU-RAY<br />
THE INTERNATIONAL Regie: Tom Tykwer, DE/US 2008<br />
BLU- RAY- NEUHEITEN<br />
THRILLER<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb: Sony Pictures<br />
Bildformat: 2,40 : 1<br />
Tonformate: Dolby True HD 5.1 (dt./engl.)<br />
Darsteller: Armin Mueller-Stahl,<br />
Brian F. O’Byrne, Clive<br />
Owen, Naomi Watts<br />
Laufzeit: 118 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Preis: 20 Euro<br />
Veröffentlichung: 17. September 2009<br />
Handlung: Luis Salinger (Clive Owen), seines<br />
Zeichens Agent bei Interpol, muss hilflos zusehen,<br />
wie sein Freund und Mitarbeiter nach<br />
einem Informantengespräch vor dem Berliner<br />
Hauptbahnhof zusammenbricht und stirbt. Zusammen<br />
mit der Staatsanwältin Eleanor Whitman<br />
(Naomi Watts) macht sich Salinger auf,<br />
den offensichtlich unnatürlichen Tod seines<br />
Kollegen aufzuklären und dessen Mörder zu<br />
stellen. Schon bald führen die Ermittlungen<br />
in den Dunstkreis einer international operierenden<br />
Großbank, der IBBC, die neben ihren<br />
offiziellen Geschäften einen lukrativen Zwischenhandel<br />
für Kriegswaffen zu betreiben<br />
scheint. Mit dem festen Vorsatz, die Verantwortlichen<br />
dingfest zu machen, begibt sich<br />
Salinger auf eine gefährliche Reise quer durch<br />
Europa, die ihn hart an der Grenze zur Illegalität<br />
immer tiefer in ein Netz aus wirtschaftlicher<br />
Korruption, Macht und Gewalt zieht. In dessen<br />
Mitte steht der unangreifbare Bankdirektor<br />
Skarssen (Ulrich Thomsen).<br />
Film: Mit „The International“ – dem Eröffnungsfilm<br />
und Liebling der diesjährigen Berlinale –<br />
hat Regisseur Tom Tykwer eine düstere Parabel<br />
auf die möglichen Auswüchse einer korrumpierten<br />
Finanzwelt geschaffen. Meisterlich erzählt<br />
der Regisseur von „Lola rennt“ und „Das<br />
Parfüm“ in kühlen, fast schon geometrischen<br />
Bildern die Geschichte des Agenten Salinger,<br />
der die Grenzen seiner Befugnis und Moral<br />
systematisch überschreiten muss, um den<br />
übermächtigen Gegner zur Strecke bringen zu<br />
können.<br />
Dabei ist sich Tykwer seiner Mittel sicher.<br />
Neben der ausgefeilten Bildsprache, die auf<br />
architektonische Technokratie und Sterilität<br />
setzt, überzeugt „The International“ mit einem<br />
hervorragenden Drehbuch sowie einer erstklassigen<br />
Besetzung. Besonders Clive Owen<br />
scheint die Rolle des ambitionierten, coolen<br />
und dabei stets irgendwie zerbrechlich wirkenden<br />
Interpol-Agenten Luis Salinger wie auf den<br />
Leib geschneidert zu sein. Seine Omnipräsenz<br />
sorgt selbst in den vielen ruhigeren Szenen für<br />
jene anhaltend unterschwellige Spannung, die<br />
den Film auch ohne ausufernde Action über die<br />
komplette Laufzeit hinweg fesselnd macht.<br />
Blu-ray: Der großartigen Inszenierung folgt<br />
eine technisch nahezu perfekte Blu-ray-Umsetzung.<br />
Souverän beflügelt das HD-Bild<br />
dank hoher Schärfe und sehr guter Kontraste<br />
auch große Heimkinoleinwände und setzt<br />
so Tykwers visuell ohnehin beeindruckenden<br />
Thriller ohne jegliche Qualitätseinbußen in<br />
Szene. Die Abmischung der deutschen True-<br />
HD-Tonspur ist ebenfalls absolut sauber gelungen.<br />
Lediglich noch etwas mehr Räumlichkeit<br />
hätten wir uns an einigen Stellen gewünscht,<br />
etwa bei der künstlerisch weniger wertvollen,<br />
aber umso spannenderen Dekonstruktion des<br />
New Yorker Guggenheim-Museums.<br />
Ungeachtet dessen kann auch der Bonusteil<br />
der Disc überzeugen. Das halbstündige<br />
Making-of sowie diverse Hintergrundberichte<br />
sind nicht nur interessant, sondern kommen<br />
außerdem fast ausschließlich hochauflösend<br />
auf den Schirm. Eine Bild-in-Bild-Funktion<br />
mit Audiokommentar und Entstehungsdetails<br />
macht außerdem<br />
den Lust, den Film<br />
erneut anzuschauen.<br />
„The International“ ist definitiv<br />
eine Empfehlung. 1<br />
BEWERTUNG BLU-RAY<br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 8/10<br />
Blu-ray-Effekt 7/10<br />
Kurzfazit: Spannend, intelligent und ästhetisch lässt der<br />
europäische Thriller den letzten Bond im Regen stehen.<br />
Ein Muss für klassische Cineasten und Heimkinobesitzer.<br />
Bilder: Sony Pictures Home Entertainment<br />
82<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
entertainment<br />
BLU-RAY<br />
YELLOWSTONE<br />
UK 2009<br />
DOKUMENTATION<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb: Polyband<br />
Bildformat: 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD HR 5.1<br />
Darsteller: –<br />
Laufzeit: 132 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Preis: 24 Euro<br />
Veröffentlichung: erhältlich<br />
Handlung: Tief in den amerikanischen Rocky<br />
Mountains, eingebettet in einen schlummernden<br />
Vulkan, befindet sich der Yellowstone-Nationalpark.<br />
Jährlich zieht es ganze drei Millionen Besucher<br />
an diesen Ort. Zwölf Monate lang filmte das<br />
Team der BBC zahlreiche Naturphänomene, die<br />
den Park so einzigartig machen.<br />
Film: In drei je 44 Minuten langen Folgen sehen<br />
Sie, wie das Leben im Winter („Feuer und Eis“),<br />
Sommer („Leben auf dem Vulkan“) und Herbst<br />
(„Zeit des Wandels“) seinen Gang geht, stets<br />
begleitet von sinnvollen und aufschlussreichen<br />
Kommentaren. Mit dem Erwerb der Rechte an den<br />
hochwertigen BBC-Ausstrahlungen hat Polyband<br />
definitiv alles richtig gemacht.<br />
Nach der visuell beeindruckenden Blu-ray „Galapagos“<br />
erfüllt auch die neuste Veröffentlichung<br />
unsere <strong>Test</strong>erherzen mit Freude. Von einer der beliebtesten<br />
und am häufigsten gesehenen Naturdokumentationen<br />
der letzten fünf Jahre erwartet<br />
man aber auch nichts anderes. So gut erklärt und<br />
wunderschön haben wir Wölfe, Weißkopfadler,<br />
Bisons und andere seltene Tierarten noch nie<br />
gesehen.<br />
Blu-ray: Jede einzelne Unebenheit im Schnee<br />
zeichnet sich durch eine extrem hohe Schärfe<br />
aus, wuschelig weich zeigt sich das vom Wind zerzauste,<br />
dichte Bisonfell und die weitläufigen Panoramen<br />
bringen mit ihrem immensen Detailgrad<br />
unseren Atem ins Stocken. Lichtstimmung und<br />
Atmosphäre wurden gemäß den Jahreszeiten perfekt<br />
eingefangen und erfahren ihre Potenzierung<br />
durch eingespielte Wind- und Ambiente-Sounds,<br />
die das Wohnzimmer mal kälter, mal wärmer<br />
wirken lassen. Die sorgsam aufgenommenen Tiergeräusche<br />
sprechen uns wegen ihrer Natürlichkeit<br />
und Klarheit so sehr an, dass wir anderen<br />
Produzenten von Naturdokus diese Machart nur<br />
ans Herz legen können. Auch die entspannende<br />
Musik gefällt durch ihre Nähe zum „Der Herr<br />
der Ringe“-Soundtrack. Nicht ohne Grund wurde<br />
„Yellowstone“ auf dem diesjährigen International<br />
Wildlife Film Festival für sein Sounddesign,<br />
den Schnitt, die Kamera und für die ökologisch<br />
nachhaltige Produktion ausgezeichnet. Drei zusätzliche<br />
10-Minuten-Filmchen zeigen außergewöhnliche<br />
Menschen wie Jeff Henry, den „Schneemann“,<br />
oder Mike Kasic, den „Fischmann“, die<br />
durch ihre langjährige Erfahrung vor Ort zum<br />
Erfolg der HD-Produktion beigetragen haben. 1<br />
BEWERTUNG BLU-RAY<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Blu-ray-Effekt 5,5/10<br />
Kurzfazit: So scharf haben wir die Schönheit der Wildnis<br />
schon lange nicht mehr auf Blu-ray gesehen. Ein absolutes<br />
Spitzenprodukt unter den HD-Dokumentationen.<br />
IM SCHATTEN DES MONDES<br />
Regie: David Sington, US 2007<br />
BLU- RAY- NEUHEITEN<br />
DOKUMENTATION<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb: Polyband<br />
Bildformat: 1,78 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD HR 5.1<br />
Darsteller: Buzz Aldrin,<br />
Neil Armstrong,<br />
Alan Bean<br />
Laufzeit: 100 min<br />
FSK:<br />
ohne Altersbeschränkung<br />
Preis: 24 Euro<br />
Veröffentlichung: erhältlich<br />
Handlung: Ein wenig Balsam für die geschundene<br />
US-Seele, ein bisschen Heldentum und der<br />
Rückblick auf das bis dato größte Abenteuer der<br />
Menschheit. All das gibt’s in diesem flott-unterhaltsamen<br />
Dokumentarfilm über die amerikanische<br />
Raumfahrtgeschichte. Acht Veteranen<br />
der berühmten Apollo-Missionen wurden dafür<br />
interviewt. Jenes Material unterlegte Regisseur<br />
David Sington mit teilweise spektakulären Originalaufnahmen.<br />
Eine Retrospektive über Sputnik-Schock,<br />
den Beginn des Weltalltrips und<br />
erfolgreiche Schritte auf dem Mond. Die Begegnung<br />
mit Buzz Aldrin und Co. ist ein emotionales<br />
Erlebnis aus bemerkenswerter Perspektive.<br />
Film: Obwohl die alten Schwarz-Weiß-Bilder nur<br />
selten HD-Qualität erreichen, gelegentlich tiefe<br />
Kratzer aufweisen bzw. deutlich rauschen, darf<br />
das durchschnittliche Niveau der Disc als ordentlich<br />
bezeichnet werden. Alte Zelluloidaufnahmen<br />
wurden digital aufpoliert und von 16<br />
auf 35 Millimeter aufgeblasen. Akustisch existieren<br />
kaum Spezialeffekte, Surround-Klang<br />
liegt ebenfalls nur spärlich vor. Stattdessen<br />
bringt die Scheibe viele erzählende Monologe<br />
inklusive der üblichen, wenngleich gelungenen<br />
Orchesterbegleitung. Dank einer soliden Abmischung<br />
zünden die Triebwerksgeräusche trotzdem<br />
kraftvoll und die endlose Leere des Alls<br />
wird im Knistern des Äthers spürbar. Ob der<br />
Zuschauer schlussendlich die englische oder<br />
deutsche DTS-HD-5.1-Version wählt, bleibt im<br />
Grunde gleich. Hierzulande liegt nur ein adäquates<br />
Voice-over über den Stimmen.<br />
Blu-ray: Im aufgeräumten Bonusteil finden<br />
sich weitere Informationen über die<br />
Komposition des musikalischen Rahmens<br />
(„Scoring Apollo“) und knapp eine<br />
Stunde zusätzlicher Szenen im Feature<br />
„Behind The Shadow“ (ca. 57 Minuten). Zum<br />
vollständigen Glück fehlt eigentlich nur der<br />
Kommentar von Neil Armstrong, der jedoch keine<br />
weiteren Worte mehr in Mikrofone sprechen<br />
will. Aber immerhin kommt der spannende<br />
Blick zu den Sternen in einer stabilen Metallbox<br />
zu Ihnen nach Hause. 1<br />
BEWERTUNG BLU-RAY<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Blu-ray-Effekt 3/10<br />
Kurzfazit: Ein kleiner Schritt für eine Blu-ray, aber ein<br />
großer für die Menschheit. Spannende Sternstunde der<br />
Raumfahrt.<br />
Bilder: Polyband, Senator Film<br />
84<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
DER VORLESER Regie: Stephen Daldry, DE/US 2008<br />
DRAMA<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb: Senator Film<br />
Bildformat: 1,78 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD Master Audio 5.1<br />
Darsteller: Kate Winslet,<br />
David Kross,<br />
Ralph Fiennes<br />
Laufzeit: 135 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Preis: 21 Euro<br />
Veröffentlichung: erhältlich<br />
Handlung: Im Nachkriegsdeutschland der 1950er<br />
Jahre verliebt sich der 15-jährige Schüler Michael<br />
Berg (David Kross) in Hanna Schmitz, eine 20<br />
Jahre ältere Frau (Kate Winslet), und sammelt<br />
mit ihr seine ersten intensiven sexuellen Erfahrungen.<br />
Nach einem gemeinsam verlebten<br />
Sommer verschwindet sie spurlos. Acht Jahre<br />
später sieht der junge Mann, inzwischen Jurastudent,<br />
seine erste große Liebe wieder –<br />
als Angeklagte in einem Mordprozess gegen ehemalige<br />
KZ-Aufseherinnen. Hanna Schmitz wird<br />
zu lebenslanger Haft verurteilt, nicht zuletzt<br />
deswegen, weil sie die entlastende Tatsache verschweigt,<br />
dass sie Analphabetin ist. Letzteres<br />
war auch der Grund, weshalb es von Anfang an<br />
Teil des Liebesrituals war, sich von Michael Bücher<br />
vorlesen zu lassen. Der mittlerweile als Anwalt<br />
arbeitende Michael (Ralph Fiennes) schickt<br />
Hanna dann Jahre später von ihm besprochene<br />
Literaturkassetten ins Gefängnis, mit deren Hilfe<br />
sie sich das Lesen beibringt. Am Ende ihrer<br />
Haftstrafe kann Hanna Schmitz nicht nur lesen,<br />
sondern trifft auch Entscheidungen, die ihre Vergangenheit<br />
und Zukunft mehr als nur berühren.<br />
Viel stärker als die Liebesbeziehung zwischen<br />
einem jungen Mann und einer wesentlich älteren<br />
Frau steht hier die Aufarbeitung der Naziverbrechen<br />
im Mittelpunkt, heruntergebrochen auf die<br />
Frage nach Schuld und Verstrickung, nach dem<br />
Verstehen und dem Vergeben – vor allem Menschen<br />
gegenüber, die man liebt.<br />
Film: Was die Romanvorlage von Bernhard<br />
Schlink durch die klare Ichperspektive und eine<br />
stringente Erzählweise ausgezeichnet vermitteln<br />
konnte, verschwimmt im Film von Stephen<br />
Daldry („Billy Elliot“, „The Hours“) ein wenig.<br />
Aber die guten Schauspielerleistungen – allen<br />
voran die dafür zu Recht mit dem Oscar prämierte<br />
Kate Winslet und ein überaus talentierter David<br />
Kross – sowie der ruhige, aber sehr wirksam eingebundene<br />
Filmsound machen diesen Streifen<br />
zu einem echten Erlebnis.<br />
Blu-ray: Die Disc selbst ist rundum gelungen,<br />
auch wenn keine Referenzwerte erreicht werden.<br />
Die Bildschärfe ist fast durchgehend sehr<br />
gut, optisch beeindruckend wirkt dies allerdings<br />
nur in wenigen Szenen. Die Farbdarstellung<br />
„leidet“ ein wenig an den Gelb- und Brauntönen<br />
der Innenaufnahmen, was allerdings kein<br />
Mangel des Transfers ist. Im Übrigen haben wir<br />
zum Vergleich die DVD eingelegt (auf 1 080p<br />
hochskaliert) und waren wieder einmal von<br />
dem deutlichen Unterschied zwischen DVD und<br />
Blu-ray beeindruckt. Bereits in den Anfangsszenen,<br />
etwa bei der ersten Begegnung von<br />
Hanna und Michael im Torbogen, sieht man auf<br />
dem DVD-Bild deutliche Artefakte und störende<br />
Ränder um die Bildmotive. Auch wenn sich<br />
dieser krasse Unterschied mit wachsendem<br />
Sehabstand etwas relativiert, liegen Welten<br />
dazwischen.<br />
Die Soundabmischung ist gut und profitiert<br />
davon, dass die deutsche Tonspur hier als<br />
DTS-HD-Master-Audio-Komprimierung vorliegt.<br />
Die Lautsprecher werden alle in Anspruch genommen.<br />
Wirklich beeindruckenden Rundumsound,<br />
wie z. B. beim Gesang in der Kirche,<br />
bekommt man genrebedingt selten zu hören.<br />
An Extras, die in SD vorliegen, sind ein ausführliches<br />
Making-of, Gespräche mit Daldry, Kross<br />
und Winslet sowie Informationen über die Location<br />
und die Musik zu finden. Dazu verweist ein<br />
Link auf kommende Onlineinhalte.<br />
Alles in allem ein sehr empfehlenswerter Film,<br />
der – bis auf Umfang und Auflösung der Extras –<br />
optimal auf Blu-ray umgesetzt ist. 1<br />
BEWERTUNG BLU-RAY<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Blu-ray-Effekt 4,5/10<br />
Kurzfazit: Ein berührender Film in einer ihm würdigen<br />
Blu-ray-Umsetzung, die eher durch Inhalt, Bild und Ton<br />
als durch viele Extras punktet.<br />
BLU- RAY- NEUHEITEN<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
85
entertainment<br />
BLU-RAY<br />
GRAN TORINO Regie: Clint Eastwood, US/DE/AU 2008<br />
BLU- RAY- NEUHEITEN<br />
DRAMA<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Bildformat: 2,35 : 1<br />
Tonformate: Dolby True HD 5.1 (engl.),<br />
DD 5.1<br />
Darsteller: Clint Eastwood, Bee Vang,<br />
Christopher Carley<br />
Laufzeit: 116 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Preis: 24 Euro<br />
Veröffentlichung: erhältlich<br />
Handlung: Gäbe es eine „Dirty Harry“-Verfilmung,<br />
die den in die Jahre gekommenen Inspektor<br />
Callahan im wohlverdienten Ruhestand<br />
zeigt, sähe sie bestimmt genauso aus wie<br />
„Gran Torino“, mit einem kleinen, aber wichtigen<br />
Unterschied: Die Hauptfigur entwickelt<br />
sich weiter. Walt Kowalski (Clint Eastwood) ist<br />
ein unausstehlicher, verbitterter, alter Rassist,<br />
der im Koreakrieg kämpfte und eine jahrelang<br />
geschürte Abneigung gegen Asiaten hegt. Seine<br />
Frau ist tot, die Jungen aus dem Haus – nur<br />
der gute Ford Gran Torino glänzt noch unter der<br />
Plane in der Garage vor sich hin.<br />
Ein Stückchen schöne Erinnerung, die sich der<br />
ehemalige Automonteur aus früheren Tagen bewahrt<br />
hat. Doch dann will man ihm auch noch<br />
die letzte Verbindung zur Vergangenheit rauben.<br />
Als Mutprobe hat es die Spider-Gang auf<br />
Walts Auto abgesehen, was Kowalski mit Waffengewalt<br />
zu verhindern weiß. Als Wiedergutmachung<br />
für seine Tat muss nun der junge Thao<br />
(Bee Vang) Strafarbeit bei dem Alten verrichten<br />
und baut dabei eine tiefgreifende Freundschaft<br />
zu ihm auf. Gleichzeitig macht sich Walt einen<br />
Namen als Beschützer der Nachbarschaft und<br />
wird in die Familie Thaos aufgenommen. Ganz<br />
so leicht lässt sich die Spider-Gang allerdings<br />
nicht ausschalten.<br />
Film: In seiner voraussichtlich letzten Rolle lässt<br />
Eastwood noch einmal so richtig die Puppen<br />
tanzen. Er spielt einen politisch unkorrekten<br />
Griesgram, der skrupellos sagt, was er denkt.<br />
Und obwohl sein Filmcharakter die schlechte<br />
Laune in Person ist, schließt man ihn dennoch<br />
sofort ins Herz, ganz einfach weil ihn der Haudegen<br />
Eastwood spielt. Walts Hauptproblem<br />
besteht im kulturellen Wandel um ihn herum,<br />
an den er sich nicht mehr anpassen kann. Doch<br />
irgendwo in seinem Innersten entdeckt er doch<br />
ein Stück Frieden, das ihn die neue Generation<br />
nicht ganz aufgeben lässt. Die eine oder andere<br />
Lebensweisheit kann er noch weitergeben, genauso<br />
wie Clint, der als gefeierter Altregisseur<br />
gerade einen zweiten (wenn nicht sogar dritten<br />
oder vierten) Frühling in seiner Hollywood-Karriere<br />
erlebt. Wenn Eastwood einen Film als Regisseur<br />
angeht, dann übernimmt er ihn gleich<br />
richtig. Neben Hauptrolle und Regie wirkt er<br />
als Produzent mit. Für die Musik zeichnet sein<br />
Sohn Kyle verantwortlich, der auch schon in<br />
früheren Eastwood-Produktionen den Score<br />
koordinierte.<br />
Blu-ray: Die Blu-ray selbst ist, wie für Warner<br />
typisch, minimalistisch ausgestattet, weist allerdings<br />
eine weitestgehend hohe audiovisuelle<br />
Qualität auf. Bildlich gesprochen glänzt<br />
der visuelle Transfer ebenso wie ein frisch<br />
polierter Gran Torino im Sonnenuntergang. Das<br />
ansehnliche Spiel mit der Kamerablende stellt<br />
Clints faltiges Gesicht umso schärfer in den<br />
Vordergrund. Der entfärbte Look entspricht der<br />
Wahrnehmung im Alter. Wer in aufregenderen<br />
Szenen wie der Rangelei auf Walts Grundstück<br />
(25. Minute, „Runter von meinem Rasen!“) genau<br />
hinhört, stellt zwar auf den Frontboxen<br />
eine schöne Dynamik fest, hört auf den Surround-Speakern<br />
aber lediglich milde Ambient-<br />
Sounds statt aufgeregter Stimmen.<br />
Die drei Bonusfilmchen sind sehr auf fahrbare<br />
Untersätze fixiert. Nur „The Eastwood Way“<br />
macht hier eine Ausnahme. Das empfehlenswerte<br />
Making-of spricht die wichtigsten Interpretationsfragen<br />
des Films an und lässt die<br />
Darsteller zu Wort kommen. 1<br />
BEWERTUNG BLU-RAY<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
Blu-ray-Effekt 3,5/10<br />
Kurzfazit: Solch sommerleichte Dramen gibt es selten,<br />
selbst wenn „Gran Torino“ eher einen Lebenswinter beschreibt.<br />
Ungeheuer komisch und traurig zugleich!<br />
Bilder: Warner Home<br />
86<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
DIE JAGD ZUM MAGISCHEN BERG Regie: Andy Fickman, US 2009<br />
SCIENCE-FICTION<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb: Disney Home<br />
Bildformat: 2,35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
Darsteller: Dwayne Johnson, Anna-<br />
Sophia Robb, Alexander<br />
Ludwig, Carla Gugino<br />
Laufzeit: 98 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Preis: 25 Euro<br />
Veröffentlichung: erhältlich<br />
Handlung: In Las Vegas gabelt der Taxifahrer<br />
Jack Bruno zwei Teenager als Fahrgäste auf, die<br />
sich kurze Zeit darauf als außerirdische Wissenschaftler<br />
entpuppen. Ehrensache, dass diese<br />
von schwarz gekleideten Männern mit dunklen<br />
Sonnenbrillen in schwarzen Autos gejagt werden.<br />
Jack, der zufällig in eine Sache gerutscht ist, die<br />
seinen Horizont bei Weitem übersteigt, fühlt<br />
sich dennoch verpflichtet, die beiden Kinder zu<br />
beschützen. Doch auch der außerirdische Mörder<br />
Syphon trachtet den Ärmsten nach dem Leben.<br />
Können Jack, Sarah und Seth sich und damit die<br />
Erde vor der außerirdischen Bedrohung retten?<br />
Film: Aus den telepathisch begabten Kindern<br />
Tia und Tony des ersten „Escape To Witch Mountain“<br />
von 1975 wurden nun zwei Jugendliche<br />
gemacht worden, die mehr Action versprühen<br />
als Dreikäsehochs. Auch der freundliche alte<br />
Eddie hat eine Verjüngungskur zu einem muskulösen<br />
Exverbrecher und geschulten Taxifahrer<br />
hinter sich. Sie merken schon, dass hier<br />
aus einem Science-Fiction-Märchen für Kinder<br />
ein familienfreundlicher Actionkracher ab<br />
zwölf Jahren gemacht wurde. Anlehnungen an<br />
„Das Bourne Ultimatum“ finden sich in den<br />
Verfolgungsjagden und den Recherchen der Regierungsbeamten.<br />
Die schnellen Schnitte und<br />
der nervöse Handkamerastil sorgen für zusätzliche<br />
Unruhe, frei nach dem Motto „Wenn wir<br />
schon nicht die Geschichte ‚verschlimmbessern‘<br />
können, machen wir sie schneller und<br />
zeitgemäßer“. Für unseren Geschmack die völlig<br />
falsche Richtung.<br />
Blu-ray: Dennoch muss man der Blu-ray eins<br />
lassen: Die Bilder besitzen eine wahnsinnig hohe<br />
Detailschärfe, die bis in Dwayne „The Rock“<br />
Johnsons Bartspitzen geht. Durch diese Schärfe<br />
tritt natürlich das Filmkorn stärker hervor, stört<br />
allerdings nicht weiter. Leider gehen ein paar<br />
Details in den großen Dunkelflächen verloren,<br />
die der hohe Kontrast verschuldet. Der DTS-<br />
Track hält einige Überraschungen bereit, gute<br />
und weniger gute. Zum ersten Punkt gehören<br />
die Soundeffekte, zur zweiten Kategorie die<br />
Melodien. Diese sind eine Art schräger Mix aus<br />
typischer Actionmusik à la John Powell und Disney-typischer<br />
Untermalung. Weniger gewohnt<br />
sind die raren Extras mit acht zusätzliche Szenen,<br />
Pannen vom Dreh und einem Beitrag über<br />
die Verbindung des Films zum Original bzw. zu<br />
den Disney-Studios. 1<br />
BEWERTUNG BLU-RAY<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
Blu-ray-Effekt 5,5/10<br />
Kurzfazit: Kein klassisches Science-Fiction-Märchen<br />
mehr. Stattdessen regiert leider die Action über die<br />
Handlung.<br />
GENRE<br />
XXXXXXX<br />
FILMINHALT:<br />
Vertrieb:<br />
Bildformat:<br />
Tonformate:<br />
Handlung: XXXXXXXX<br />
Film: XXXXXXXXXXX<br />
DVD: XXXXXXXXXXXXXX 1<br />
Xxxxxxx<br />
Xxxxxxx<br />
Xxxxxxx<br />
Darsteller: Xxxxxxx Xxxxxxx,<br />
Xxxxxxx Xxxxxxx,<br />
Xxxxxxx Xxxxxxx<br />
Laufzeit: Xxxxxxx<br />
FSK:<br />
ohne Altersbeschränkung<br />
Preis: XX Euro<br />
Veröffentlichung: XX. Monat 200X<br />
Regie: XXXXX, Land Jahr<br />
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WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 87
praxis<br />
WORKSHOP<br />
Leinwand-Maskerade<br />
Ein hochwertiges Heimkino wird erst durch eine Großbildprojektion zum wahren Vergnügen. Doch dass die<br />
Leinwand hier eine ebenso bedeutsame Rolle spielt wie der verwendete Projektor, gerät oft in Vergessenheit.<br />
Richtiges Kinofeeling kommt erst mit einer Maskierfunktion auf. Was genau dahintersteckt und welche<br />
Möglichkeiten es für Sie als Heimcineast gibt, haben wir genauer durchleuchtet.<br />
Die Wahl der richtigen Leinwand ist<br />
ein wichtiges Kriterium, denn immerhin<br />
ist sie der Mittelpunkt eines<br />
jeden Heimkinos. Je nach Wohnumgebung und<br />
möglichem Aufwand eignen sich verschiedene<br />
Arten als ideale Partner für die Projektion,<br />
hier spielt u. a. die richtige Tuchauswahl für<br />
die vorhandenen Lichtverhältnisse eine Rolle.<br />
Richtiges Kinofeeling erzielen Sie mit einer fest<br />
installierten Rahmenleinwand, ein dezenteres<br />
Auftreten kann durch den Verbau motorisierter<br />
Modelle erreicht werden. Diese sind inzwischen<br />
in zahlreichen Varianten erhältlich,<br />
z. B. als komplett versenkbare Einbauten oder<br />
Festinstallation. Darüber hinaus hat sich die<br />
Technik geeigneter Projektionsflächen enorm<br />
verbessert, sodass typisches Kinoflair nun<br />
auch zu Hause genossen werden kann.<br />
Kino als Vorbild<br />
Klassische Lichtspielhäuser haben nicht umsonst<br />
ihre Daseinsberechtigung. Neben dem<br />
gesellschaftlichen Miteinander und der typischen<br />
Atmosphäre haben die Technik und<br />
der Look eines Kinosaals oft etwas ganz Besonderes.<br />
Das „gewisse Etwas“ lässt sich<br />
abhängig vom betriebenen Aufwand in die<br />
eigenen vier Wände holen. Unser Augenmerk<br />
ist in diesem Artikel auf das Zentrum eines<br />
jeden Filmpalasts gerichtet – die Leinwand.<br />
Sie saßen sicher schon einmal im Kino und<br />
haben bemerkt, dass das Bild zum Start des<br />
Hauptfilms zu wachsen scheint. Der meist rote<br />
und samtige Vorhang wird elegant zur Seite gefahren<br />
und die Leinwand in ihrer vollen Breite<br />
ausgenutzt.<br />
Anders als Werbung und <strong>Vorschau</strong> werden die<br />
Filme nämlich meist im Cinemascope-Format<br />
21 : 9 (Superbreitbild) produziert, wodurch der<br />
Bildeindruck wesentlich weitläufiger als im<br />
bekannten 16 : 9-Fernsehformat (Widescreen)<br />
erscheint. Da im Kino die Darstellung ebenfalls<br />
zwischen Breitbild- und Superbreitbildformat<br />
schwankt, kann die Projektionsfläche<br />
dem Filmmaterial angepasst werden. Letztlich<br />
bleibt die eigentliche Leinwand unverändert<br />
und nur die vor ihr liegende Maskierung wird<br />
verschoben, woraus sich aber eine sichtbare<br />
Vergrößerung der Diagonale ergibt. Eine aufgrund<br />
der dynamischen Projektion eventuell<br />
unsaubere Ausrichtung des Projektors schlucken<br />
die Stoffe des Vorhangs und der samtigen<br />
Leinwandumspannung, sodass der Zuschauer<br />
ein sauber umrahmtes Bild zu sehen<br />
bekommt.<br />
Maskierung<br />
Der beschriebene Prozess, unterschiedliche<br />
Formate auf ein und derselben Projektionsfläche<br />
abbilden zu können, ist in aufwendigen<br />
Heimkinos schon länger ein Thema. Neben manuellen<br />
Maskierungen gibt es automatisch arbeitende<br />
Modelle. Diese lassen sich beispielsweise<br />
mit einer mitgelieferten Fernbedienung<br />
steuern und so bequem von der Couch aus<br />
bedienen. Der Einsatz von variablen Masken<br />
ist sinnvoll, wenn Material unterschiedlicher<br />
Formate dargestellt werden soll. Ausgefallene<br />
Beispiele sind sicherlich ein nahezu quadratisches<br />
4 : 3-Bild und ein Filmklassiker wie „Ben<br />
Hur“ im Seitenverhältnis 2,70 : 1. Im ersten Fall<br />
würde die Projektionsfläche links und rechts<br />
des Bildes leer bleiben, bei dem anderen Extrem<br />
erblicken Sie hingegen oben und unten<br />
Balken. Aufgehellte schwarze Umrandungen<br />
mindern den subjektiven Kontrasteindruck,<br />
Plastizität sowie Tiefenwirkung gehen scheinbar<br />
verloren. Selbst wenn die leere Bildfläche<br />
vom Beamer schwarz wiedergegeben wird (wie<br />
bei Cinemascope-Filmen), schaffen es nur die<br />
wenigsten Projektoren, ein derart natürliches<br />
und tiefes Schwarz abzubilden, ohne dass Negativeindrücke<br />
entstehen.<br />
Hier sorgen die schwarzen und matten Stoffe<br />
von Maskierungen für Abhilfe. Je nach Leinwand<br />
sind diese auf die gängigsten Bildformate<br />
voreingestellt, meist also auf 4 : 3, 16 : 9<br />
und 21 : 9. Per Knopfdruck schieben sich die<br />
schwarzen Stoffe (Masken) an ihre korrekte Position<br />
und verdecken so entweder weiße (also<br />
komplett leere) Flächen oder legen sich über<br />
die schwarz dargestellten leeren Bildinformationen<br />
des projizierten Bildes. Dadurch werden<br />
die ursprünglich vorhandenen Defizite ausgeglichen.<br />
Der Bildeindruck verbessert sich, da<br />
der Kontrast subjektiv steigt und das Bild mit<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Da-Lite Screen Company, Image Vertriebs GmbH, Isco<br />
88 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
mehr Tiefe und Plastizität wahrgenommen wird.<br />
Sieht man den Filmmarkt als Ganzes, so werden<br />
Zuschauer mit weit mehr als drei Formaten<br />
konfrontiert. Während sich manuelle Maskierungen<br />
als vielseitig, aber unkomfortabel<br />
herausstellen, haben fernbedienbare Modelle<br />
meist das Nachsehen bei der korrekten Anpassung.<br />
Dieses Manko konnte die Firma Image<br />
beheben. Als Vorreiter komplett variabler, automatisch<br />
maskierbarer Heimkinoleinwände<br />
zeigt der deutsche Hersteller mit der iMasque<br />
eine Projektionsfläche, deren Elektronik beliebig<br />
viele Bildformate maskieren kann, die sich<br />
dann mithilfe der Fernbedienung aufrufen lassen.<br />
Durch ein spezielles Stoßdämpfersystem<br />
und die passende softwareseitige Programmierung<br />
können selbst die krummsten Seitenverhältnisse<br />
entsprechend umrahmt werden,<br />
ohne dass man auf das Kinoflair verzichten<br />
muss. Die Rahmen der Leinwand fallen dabei<br />
moderat aus, denn die Maskierung, die je nach<br />
Bildformat leicht ein Drittel der Fläche bedecken<br />
kann, wird sauber und platzsparend in<br />
den Seiten aufgerollt. Dadurch wächst die Tiefe<br />
der Rahmenleinwand auf mehrere Zentimeter<br />
an. Je nach Heimkino ist dies aber ohnehin zu<br />
vernachlässigen. Für ganz exklusive Installationen<br />
erlaubt die CI-Version von iMasque sogar<br />
die Einbettung in eine Wand und wird durch<br />
eine bedruckbare und völlig schließende Maskierung<br />
auch noch zum Hingucker. Maskierbare<br />
Leinwände garantieren also selbst bei wechselnden<br />
Bildformaten einen gleichbleibend hohen<br />
Bildeindruck.<br />
Eine Frage des Formats<br />
Welche Leinwand und welche Art der Maskierung<br />
sinnvoll ist, sollte man vorab mit dem<br />
Fachhändler abklären. Aufgrund der vielseitigen<br />
Optionen sind nicht alle Maskierleinwände<br />
bei jedem Beamer-Modell praktikabel.<br />
Durch die verschiedenen Bildformate, die je<br />
nach Wunsch vertikal und horizontal maskiert<br />
werden, kann es unter Umständen erforderlich<br />
sein, bei jedem Formatwechsel den Zoom und<br />
die vertikale Bildlage zu korrigieren. Kommt<br />
zum Beispiel eine Leinwand im Cinemascope-<br />
Format zum Einsatz, auf der 16 : 9-Material<br />
betrachtet werden soll, muss das Bild des<br />
Projektors entsprechend ausgezoomt werden,<br />
damit es in der Höhe wieder in die Leinwand<br />
passt. Als Problemlöser bieten sich hier anamorphotische<br />
Vorsatzlinsen an. Um diese im<br />
Einklang mit dem Projektor zu betreiben, muss<br />
der verwendete Beamer das zugespielte 21 : 9-<br />
Bild in einem bestimmten Verhältnis verzerren.<br />
Kunst oder Technik? Bei diesem Modell verschwindet die<br />
eigentliche Leinwand hinter einem modernen Gemälde<br />
Beispiel für geschwungene Leinwände: Die „Moon“ von<br />
Image ist für Präsentationen entwickelt worden<br />
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praxis<br />
WORKSHOP<br />
Die gängigsten Formate haben verschiedene Breiten und/<br />
oder Höhen. Je nach Leinwand und Projektor können diese<br />
optimal – wie im Kino – maskiert werden<br />
Bei dieser Leinwand von Da-Lite wird ein klassisches 4 : 3-<br />
Bild projiziert und an allen Seiten maskiert. So sind keine<br />
störenden weißen Flächen zu erkennen<br />
Beim klassischen Widescreen muss je nach Leinwandformat<br />
in der Regel nicht maskiert werden. Hier füllt das Bild die<br />
komplette Leinwandfläche aus<br />
Bei der Wiedergabe von 21 : 9-Filmen wird meist horizontal<br />
maskiert, um gegebenenfalls aufgehellte Stellen zu bedecken<br />
und den Bildeindruck zu verbessern<br />
Abhängig von den Lichtverhältnissen können verschiedene Leinwandtücher zum Einsatz kommen. Es gibt<br />
auch akustisch transparente Modelle, die die Installation von Lautsprechern hinter der Leinwand erlauben<br />
Der vor der Beamer-Linse positionierte Anamorphot<br />
entzerrt das Bild wieder. Wechselt man<br />
nun zu 16 : 9-Material, kann per Knopfdruck die<br />
Entzerrung im Projektor aufgehoben und die<br />
Vorsatzlinse automatisiert zur Seite gefahren<br />
werden. Damit umgeht man ein ständiges manuelles<br />
Justieren oder umständliche Einstellungsänderungen<br />
im Beamer-Menü. Nachteile<br />
der Variante stellen die hohen Zusatzkosten<br />
für die Vorsatzlinse sowie eine aufwendige<br />
Installation und Umsetzung der automatischen<br />
Prozesse dar. Ein weiterer Minuspunkt sind die<br />
wegfallenden Untertitel bei den jeweiligen Filmen,<br />
die in der Regel in den leeren Balken von<br />
Cinemascope-Produktionen positioniert werden.<br />
Bei einer entsprechenden Maskierung ist<br />
dieses Problem aber ohnehin gegeben. Durch<br />
die doppelte Zerrung des Bildes (im Beamer<br />
und Anamorphot) geht außerdem ein gewisses<br />
Maß an Bildschärfe verloren und die Ecken des<br />
Bildes neigen zu leichten Verzerrungen, die<br />
wiederum durch eine spezielle Leinwandform<br />
etwas ausgeglichen werden können.<br />
Einen anderen Weg geht Panasonic mit seinem<br />
aktuellen <strong>LCD</strong>-Beamer PT-AE3000. Hier lassen<br />
sich für mehrere Bildformate individuelle<br />
Bildpositionen und Zoom-Stufen einstellen,<br />
die über einen Knopfdruck abgerufen werden<br />
können. Eine gute Alternative, die lediglich auf<br />
Kosten der Lichtleistung geht, denn ungenutzte<br />
schwarze Balken bedeuten ebenso ungenutzte<br />
Bildpunkte. Immerhin erfordert diese Lösung<br />
keine großen Anschaffungen in puncto Zubehör.<br />
Besitzen Sie hingegen ein günstigeres<br />
oder älteres Modell, macht es Sinn, auf das<br />
Leinwandformat 16 : 9 zu setzen. Hier reicht<br />
auch eine horizontale Maskierung aus, um<br />
das nicht bildfüllende Cinemascope oben und<br />
unten zu maskieren. Dem Kinovorbild kommt<br />
man damit aber nicht nahe, denn in der Regel<br />
wirken Superbreitbildfilme zu Hause kleiner als<br />
16 : 9-Aufnahmen.<br />
Konkav gerundet<br />
Neben der Maskierung, die bereits in den<br />
heimischen vier Wänden Einzug hielt, gibt es<br />
inzwischen ein weiteres Merkmal aus dem<br />
Profibereich, das folgen könnte: In großen<br />
Lichtspielhäusern kommen meist leicht gewölbte<br />
Leinwände zum Einsatz. So versucht<br />
man, den vielen Zuschauern ein annähernd<br />
gleichbleibendes Sehvergnügen zu bieten und<br />
der leichten Verzerrung an den Randbereichen<br />
Herr zu werden. Diese Wölbung lässt sich<br />
meist erst mit einem Blick auf den unteren<br />
Rand der Projektionsfläche erkennen, denn der<br />
Wölbungsgrad ist nicht so stark, als dass man<br />
ihn sofort wahrnehmen würde. Beim Einsatz<br />
anamorphotischer Linsen können ebenfalls<br />
leichte Verzerrungen auffallen, die vor allem in<br />
den vier Ecken zum Rand hin auftreten.<br />
Beim Zusammenspiel von Projektionsentfernung,<br />
Anamorphoten und Leinwandgröße lässt<br />
sich ein bestimmter Biegeradius ermitteln, der<br />
dann in einer gerundeten Leinwand zum Tragen<br />
kommt. So ist es möglich, eventuelle Unschärfen<br />
zu beseitigen und das Sehvergnügen für<br />
die Zuschauer aufzuwerten. Sinn macht diese<br />
Wölbung bei größeren Diagonalen ab 250 Zentimetern,<br />
wobei der Radius dort noch sehr gering<br />
ausfällt. Zusammen mit einer Maskierung<br />
kann der Einsatz einer derartigen Leinwand<br />
das projizierte Bild entsprechend verbessern.<br />
Galerie oder Kino?<br />
Gehören Sie zu den Heimkinobesitzern, denen<br />
eine möglichst hochwertige Installation gar<br />
nicht dezent genug sein kann? Selbst dafür gibt<br />
es eine entsprechende Lösung, denn Leinwände<br />
müssen nicht automatisch auch als solche<br />
zu erkennen sein. Das Modell „Art Sound<br />
Screen“ von Image vereint eine exzellente<br />
Projektionsfläche mit dem Auftritt moderner<br />
Kunst. Als Rahmen dient nämlich keine schwarze<br />
Aluminiumumrandung, sondern ein massiver<br />
Gemälderahmen samt vorgespanntem<br />
Kunstbild. Auf Knopfdruck wird dieses dank<br />
verbautem Motor automatisch in den oberen<br />
Teil des Rahmens eingerollt und zum Vorschein<br />
kommt ein tondurchlässiges Leinwandtuch.<br />
So lässt sich die Projektionsfläche einschließlich<br />
eines unsichtbaren Lautsprechers völlig<br />
unscheinbar in den Wohnraum integrieren.<br />
Eine nette Idee, die durch persönliche Auswahl<br />
des Rahmens und des gedruckten Motivs auf<br />
die eigenen Vorlieben zugeschnitten werden<br />
kann. 1<br />
Florian Kriegel<br />
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DENON DVD-A1UD<br />
Geballte High Definition<br />
Blu-ray-Player werden immer flacher, leichter und kleiner. Das Innenleben<br />
aktueller Player ist oft auf eine Hauptplatine, die notwendige Stromversorgung<br />
und das Laufwerk reduziert. Während der preisliche Trend nach<br />
unten geht, präsentiert Denon mit dem Luxusmodell DVD-A1UD ein ungewöhnliches<br />
Player-Konzept. Wir haben uns das Innere einmal genauer<br />
angeschaut.<br />
Wenn man 4 999 Euro für einen Blu-ray-Player verlangt, dann muss das Gerät etwas Besonderes sein. Nicht<br />
nur optischer Sicht muss der Unterschied gravierend ausfallen, auch das Innere des Players muss sich von<br />
den mehr als zehnmal günstigeren Modellen differenzieren. Bereits die knapp 19 Kilogramm Gewicht deuten<br />
darauf, dass Denon das Versprechen, den vielleicht besten und ersten Universalplayer auf den Markt zu<br />
bringen, zu halten versucht. Der geballte innere Aufbau lässt jedes Technikherz höherschlagen, zahlreiche<br />
Platinen und aufwendigste Chassis-Konstruktionen erfreuen das Auge. Zwar gerät eine Analyse des Innern<br />
aufgrund der hohen Dichte der verbauten Komponenten schon fast zum Suchspiel, dennoch haben wir die<br />
wichtigsten Bauteile des Denon einmal genauer unter die Lupe genommen und wünschen nun viel Spaß<br />
beim Entdecken des bis dato vielversprechendsten Blu-ray-Players.<br />
VIDEOPLATINE<br />
Die Videosektion des Players ist einzigartig. Anders als gewohnt besteht die<br />
Platine aus zwei separat arbeitenden Videoprozessoren. Für die digitalen<br />
HDMI-Schnittstellen kommt ein Realta-Chip aus dem Hause HQV zum Einsatz.<br />
Für die analogen Verbindungen, wie den Komponentenausgang, zeichnen<br />
hingegen Anchor-Bay-Chips verantwortlich. So ermöglicht es der DVD-A1UD,<br />
unterschiedliche Auflösungen zu benutzen und die Ausgänge unabhängig voneinander<br />
zu konfigurieren.<br />
WÄRMEBILD<br />
Der Denon wird im Inneren relativ warm, wobei der massive Aufbau des<br />
Chassis nur einen geringen Teil nach außen dringen lässt. Die von den im<br />
hinteren Teil angeordneten Audio- und Videoplatinen abgehende Wärme<br />
wird durch Luftschlitze und einen leisen Lüfter nach außen befördert.<br />
An der Front ist das schmale Laufwerk gut zu erkennen. Durch die Kupferbeschichtung<br />
wird die im Laufwerk entstehende Wärme gleichmäßig<br />
verteilt.<br />
Bilder:Stock.xChng, Denon<br />
92<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009
STEREO- UND SURROUND-PLATINE<br />
Denon hat die Stereo-Audio-Ausgänge von den restlichen Anschlüssen<br />
separiert. Für eine besonders hochwertige Übertragung gibt es<br />
symmetrisch arbeitende XLR-Anschlüsse. Auf dem Board befinden sich<br />
zudem die Frontkanäle des 7.1-Analogausgangs, die wie alle Anschlüsse<br />
vergoldet sind.<br />
Die restlichen Kanäle, also die Effekt-Speaker und Back-Center, sind auf<br />
einer separaten Platine mit identischem Aufbau angeordnet.<br />
LAUFWERK<br />
Das Laufwerk entwickelte Denon komplett neu. Es besteht aus einem<br />
Zinkguss-Gehäuse und einer zweischichtige schweren Deckplatte und<br />
Laufwerksabdeckung. Damit minimiert Denon u. a. auftretende Vibrationen.<br />
Der Laufwerksteller präsentiert sich mit 1,6 Millimetern sehr schmal<br />
und besteht aus Aluminiumguss mit Kupferbeschichtung. Die Laufruhe ist<br />
hoch. Der Player spielt als erstes Gerät auch SACD und DVD-Audio.<br />
ALLGEMEINER AUFBAU<br />
Der DVD-A1UD ist in vier Kammern mit insgesamt sieben Sektionen unterteilt.<br />
Dadurch wird eine Streuung von magnetischen und elektrischen<br />
Signalen unter den Bauteilen minimiert. Denon ist bei seinen Premiummodellen<br />
außerdem immer auf eine sehr vibrationsarme Konstruktion bedacht<br />
und hat den Boden mit einer dreilagigen Platte sowie gusseisernen Füßen<br />
ausgestattet. Wer den DVD-A1UD anhebt, wird merken, dass das Gerät in<br />
sich sehr steif ist und keinerlei knarzende Bauteile zu erwarten sind.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 93
testübersicht<br />
<strong>Test</strong>übersicht<br />
PRODUKT TEST IN DT PREIS IN € WERTUNG<br />
Flachbildfernseher LED-<strong>LCD</strong>/<strong>LCD</strong><br />
Philips 32PFL9604H überzeugt durch ervorragende Grundabstimmung,<br />
exakte Farbdarstellung und sehr guter Bildschärfe.<br />
Ambilight passt sich dynamisch dem Bildinhalt an und vergrößert<br />
den wahrgenommenen Bildeindruck.<br />
Sony KDL-46X4500* 46 Zoll 6.2008 4 499 86 % sehr gut<br />
Philips 32PFL9604H* 32 Zoll 4.2009 1 299 83 % gut<br />
Samsung UE40B6000* 40 Zoll 3.2009 1 699 83 % gut<br />
Philips 42PFL7603 42 Zoll 4.2008 1 699 82 % gut<br />
Loewe Xelos A32* 32 Zoll 4.2009 2 500 81 % gut<br />
Panasonic TX-L32V10E* 32 Zoll 4.2009 1 299 81 % gut<br />
Panasonic TX-37LZD800 37 Zoll 4.2008 1 699 81 % gut<br />
Samsung LE32B679* 32 Zoll 4.2009 1 099 81 % gut<br />
Samsung LE-40A789 * 40 Zoll 1.2009 2 299 81 % gut<br />
Sony KDL-32W5500 * 32 Zoll 5.2009 1 099 80 % gut<br />
Sony KDL-40Z4500 * 40 Zoll 1.2009 2 199 79 % gut<br />
Philips Aurea 37PFL9903* 37 Zoll 6.2008 3 199 79 % gut<br />
Metz Talio 26 HD* 26 Zoll 4.2009 1 699 78 % gut<br />
Philips 42PFL7403D * 42 Zoll 2.2009 1 499 78 % gut<br />
JVC LT-42DR90U 42 Zoll 4.2008 1 799 71 % gut<br />
Sony KDL-32W4000 32 Zoll 5.2008 1 199 77 % gut<br />
Toshiba 42XV635D* 42 Zoll 4.2009 1 199 77 % gut<br />
LG 42LG6100* 42 Zoll 2.2009 1 899 76 % gut<br />
Pioneer KRL-37V * 37 Zoll 1.2009 1 899 75 % gut<br />
Sharp LC-32DH77* 32 Zoll 3.2009 999 74 % gut<br />
Loewe Connect 26* 26 Zoll 4.2009 1 200 72 % gut<br />
JVC LT-26DB1BU* 26 Zoll 4.2009 580 71 % gut<br />
Toshiba 42ZV555D* 42 Zoll 2.2009 1 499 71 % gut<br />
LG 42LG5000* 42 Zoll 6.2008 1 299 71 % gut<br />
JVC LT-32BD1BU* 32 Zoll 5.2009 899 70 % gut<br />
Samsung LE-32A456C 32 Zoll 6.2008 899 70 % gut<br />
JVC LT-32DB9BD 32 Zoll 5.2008 899 64 % befriedigend<br />
Toshiba 26DV615 DG* 26 Zoll 4.2009 460 61 % befriedigend<br />
Techwood Natus X 932* 32 Zoll 2.2009 499 59 % befriedigend<br />
Funai LT6-M32BB 32 Zoll 5.2008 499 54 % ausreichend<br />
Flachbildfernseher Plasma<br />
50-Zoll-Riese mit guter Bildqualität und sagenhafter Ausstattung.<br />
DVB-T-, DVB-C- und DVB-S2-Tuner integriert, netzwerkfähig.<br />
WLAN und Internetunterstützung. Lediglich bei der Bildhelligkeit<br />
und dem Stromverbrauch müssen Sie Kompromisse eingehen.<br />
Panasonic TX-P42V10* 42 Zoll 4.2009 1 799 84 % gut<br />
Samsung PS50B679 * 50 Zoll 5.2009 1 799 80 % gut<br />
Panasonic TX-P42X10* 42 Zoll 3.2009 899 73 % gut<br />
Projektoren<br />
Benqs kleiner LED-Beamer ist zwar als mobiler Begleiter<br />
geeignet, erfüllt aber in keiner Weise Heimkinoansprüche für<br />
Großbildvergnügen. Dafür ist das erzeugte Bild zu lasch und<br />
der Preis angesichts der Leistung zu hoch.<br />
Mitsubishi HC7000 2.2009 3 499 77 % gut<br />
Panasonic PT-AE3000 1.2009 2 699 76 % gut<br />
Sanyo PLV-Z700 3.2009 1 499 72 % gut<br />
Infocus IN83 6.2008 4 999 67 % befriedigend<br />
Benq Joybee GP1 5.2009 499 40 % ausreichend<br />
DVD-Player<br />
Oppo DV-983 H* 2.2009 388 83 % gut<br />
Philips DVP5990* 6.2008 120 81 % gut<br />
JVC XV-N672S* 6.2008 100 77 % gut<br />
Sony DVP-NS 708H* 6.2008 99 76 % gut<br />
Yamaha DVD-S663* 6.2008 189 76 % gut<br />
Toshiba XD-E500* 6.2008 159 72 % gut<br />
PRODUKT TEST IN DT PREIS IN € WERTUNG<br />
DVD-Komplettsysteme<br />
Samsung HT-TX715 2.2009 769 76 % gut<br />
Philips CinemaOne CTS4000 1.2009 450 73 % gut<br />
Blu-ray-Player<br />
Sony BDP-S550 * 1.2009 439 87 % sehr gut<br />
Sony Playstation 3 3.2008 399 86 % sehr gut<br />
Philips BDP7300* 4.2009 350 85 % sehr gut<br />
Samsung BD-P4610* 4.2009 449 85 % sehr gut<br />
Samsung BD-P1600* 3.2009 279 85 % sehr gut<br />
Panasonic DMP-BD60* 3.2009 329 83 % gut<br />
Sony BDP-S360 * 4.2009 299 84 % gut<br />
LG BD-370 * 4.2008 279 82 % gut<br />
Harman/Kardon BDP 10* 4.2009 699 77 % gut<br />
Philips BDP7100 3.2008 599 74 % gut<br />
Denon DVD-2500BT* 6.2008 1 099 69 % befriedigend<br />
Blu-ray-Komplettsysteme<br />
LG zeigt ein gut ausgestattetes Komplettset. Zur Blu-ray-Funktion<br />
gesellt sich u. a. ein iPod-Dock hinzu. Technisch ist das Set<br />
auf dem neuesten Stand und verbindet so schnelle Ladezeiten<br />
mit geringem Stromverbrauch.<br />
Panasonic SC-BT200 4.2009 799 85 % sehr gut<br />
LG HB954PB 5.2009 999 84 % gut<br />
Sony HTP-BD36SF 5.2009 849 82 % gut<br />
Panasonic SC-BT100 1.2009 999 81 % gut<br />
Samsung HT-BD2 1.2009 1 649 74 % gut<br />
JVC NX-BD3 1.2009 999 73 % gut<br />
DVD/HDD-Rekorder<br />
Panasonic zeigt mit dem aktuellen DMR-EX72S einen ausgereiften<br />
und für DVB-S optimal geeigneten DVD-Festplattenrekorder.<br />
Durch den intuitiven Programmführer lässt sich das Gerät<br />
leicht programmieren. HD<strong>TV</strong> wird jedoch nicht unterstützt.<br />
Sony RDR-AT105 3.2009 339 87 % sehr gut<br />
Panasonic DMR-EX72S 5.2009 399 85 % sehr gut<br />
Panasonic DMR-EH495 3.2009 329 83 % gut<br />
Sony RDR-HX780 5.2008 359 82 % gut<br />
Philips DVDR 5520H 5.2008 600 80 % gut<br />
Samsung DVD HR775 5.2008 329 79 % gut<br />
Panasonic DMR-EH585 5.2008 449 72 % gut<br />
VHS/DVD-Festplattenrekorder<br />
Panasonic DMR-EX98V 5.2008 699 79 % gut<br />
Funai T5A-A8482DB 3.2009 399 69 % befriedigend<br />
HD<strong>TV</strong>-Receiver mit Aufnahmefunktion (Satellit)<br />
Dreambox DM 8000 2.2009 999 89 % sehr gut<br />
Vantage HD 8000 5.2008 549 89 % sehr gut<br />
Kathrein UFS 922 1.2009 629 88 % sehr gut<br />
Reelbox Avantgarde 3.2008 1 499 88 % sehr gut<br />
Homecast HS 9000 CI PVR 1.2009 659 85 % sehr gut<br />
Humax iCord 5.2008 549 85 % sehr gut<br />
Dreambox DM 800 5.2008 459 82 % gut<br />
Lyngbox HD 3.2008 679 80 % gut<br />
Abcom IPBox 9000 HD 3.2008 649 77 % gut<br />
HD<strong>TV</strong>-Receiver mit Aufnahmefunktion (Kabel)<br />
Vantage HD 8000C 3.2009 529 86 % sehr gut<br />
HD<strong>TV</strong>-Receiver (Satellit)<br />
Neuling HDLine 4000 S HD<strong>TV</strong> 3.2008 209 79 % gut<br />
Comag HD-SCI 100 3.2008 199 76 % gut<br />
Schwaiger DSR 5016DR 2.2008 349 80 % gut<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Benq, Denon, LG, Panasonic, Samsung, Wharfedale<br />
94<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5.2009<br />
* nach neuem Bewertungssystem bewertet
PRODUKT TEST IN DT PREIS IN € WERTUNG<br />
Topfield TF 4000 Plus 2.2008 299 77 % gut<br />
Humax PDR 9750 2.2008 349 76 % gut<br />
Digitale Sat-Receiver<br />
Golden Interstar GI-S805 CI Xpeed 6.2007 99 83 % gut<br />
Ferguson FX7000 UCI 4.2008 99 80 % gut<br />
Smart MX 04 CI 4.2008 69 78 % gut<br />
Eycos S 5000 CI 6.2007 89 77 % gut<br />
Topfield TF 5000 CI Plus 4.2008 100 76 % gut<br />
Zehnder DX 3010 CI 4.2008 100 73 % gut<br />
AV-Receiver<br />
Der Denon AVR-2310 überzeugt mit guten Leistungen in allen<br />
Lebenslagen, Ton- und Bildqualität bewegen sich auf hohem<br />
Niveau. Dolbys Pro Logic IIz sorgt mit dreidimensionalem Filmsound<br />
für besonders atmosphärische Kinoabende.<br />
Onkyo TX-SR876 1.2009 1 499 88 % sehr gut<br />
Denon AVR-2809 6.2008 1 099 87 % sehr gut<br />
Denon AVR-2310* 5.2009 900 83 % gut<br />
Marantz SR 6003 2.2009 999 83 % gut<br />
Yamaha RX-V1900* 3.2009 1 199 83 % gut<br />
Sony STR-DA6400ES* 4.2009 2 999 82 % gut<br />
Yamaha RX-V1065* 5.2009 850 82 % gut<br />
Harman/Kardon AVR 355 2.2009 999 81 % gut<br />
Onkyo TX-SR707* 5.2009 799 81 % gut<br />
Onkyo TX-SR607* 3.2009 599 78 % gut<br />
Denon AVR-1910* 4.2009 499 77 % gut<br />
Sony STR-DA2400ES* 3.2009 799 74 % gut<br />
Kenwood KRF-V9300 D 2.2009 599 72 % gut<br />
Yamaha RX-V663 2.2009 550 71 % gut<br />
Panasonic SA-BX500* 3.2009 649 64 % befriedigend<br />
Surround-Lautsprecher<br />
Wharfedales Diamond-10-Serie überrascht mit hoher Wertigkeit<br />
zum kleinen Preis. Geschickte bauliche Maßnahmen führen zu<br />
tollem Sound, besonders die Regalbox erfreut mit einem ausgewogenen<br />
Klangbild und überzeugender Räumlichkeit.<br />
Bowers & Wilkins 600er-Serie 5.1 2.2009 3 194 86 % sehr gut<br />
Wharfedale Diamond 10 Serie 5.2009 994 86 % sehr gut<br />
ASW Opus* 4.2009 3 160 85 % sehr gut<br />
Teufel LT4 5.2008 1 199 85 % sehr gut<br />
Nubert NuBox Serie 5.2009 1 046 83 % gut<br />
Quadral Argentum Serie 5.2009 1 255 83 % gut<br />
Elac Serie 50 5.2009 924 82 % gut<br />
Teufel System 5THX Select 2 5.2009 1 599 82 % gut<br />
Nubert NuLook 1.2008 1 940 81 % gut<br />
Focal Dôme 5.1-Set 2.2009 1 849 80 % gut<br />
Teufel LT3 3.2009 999 80 % gut<br />
Magnat Monitor Supreme* 4.2009 750 79 % gut<br />
Kef Kit 530 4.2008 2 990 79 % gut<br />
Tangent EVO* 4.2009 720 77 % gut<br />
Teufel Ultima 5 Surround 1.2009 1 299 77 % gut<br />
Jamo A 407 HCS 5 6.2008 1 099 76 % gut<br />
Teufel Motiv 5 6.2008 499 72 % gut<br />
Monitor Audio Vector 3.2009 799 70 % gut<br />
DVB-T-USB-Sticks<br />
Elgato Eye<strong>TV</strong> Hybrid 1.2009 129 89 % sehr gut<br />
Avermedia Aver<strong>TV</strong> Hybrid Volar HX 5.2008 59 79 % gut<br />
PRODUKT TEST IN DT PREIS IN € WERTUNG<br />
DVB-T-USB-Sticks<br />
Terratec Cinergy HTC USB XS HD 1.2009 99 76 % gut<br />
Technotrend TT-Connect CT-3650 CI 1.2009 159 73 % gut<br />
Hauppauge Win<strong>TV</strong>-Ministick 3.2009 46 71 % gut<br />
Trekstor DVB-T-Stick 3.2009 39 60 % befriedigend<br />
Mini-<strong>TV</strong>s mit DVB-T<br />
Toshiba JournE M400 3.2009 169 76 % gut<br />
Hauppauge my<strong>TV</strong>-Player 3.2009 150 71 % gut<br />
Mobile DVD-Player<br />
Sony DVP-FX730 4.2009 189 83 % gut<br />
Toshiba SDP93SWE 4.2009 k. A. 73 % gut<br />
Odys Slim <strong>TV</strong>700-R Vision 4.2009 169 70 % gut<br />
Universalfernbedienungen<br />
Philips Prestigo SRU 8015 2.2009 99 78 % gut<br />
One For All Xsight 2.2009 199 77 % gut<br />
Logitech Harmony 525 2.2009 70 76 % gut<br />
Kopfhörer<br />
Monster Beats by Dr. Dre 6.2008 350 86 % sehr gut<br />
Bose In-Ear-Headphones 1.2009 98 85 % gut<br />
AKG K340 2.2009 80 81 % gut<br />
Apple In-Ears 3.2009 79 81 % gut<br />
Monster Beats Tour by Dr. Dre 3.2009 150 80 % gut<br />
Sennheiser CX350 Street II 2.2009 60 80 % gut<br />
Panasonic RP-HJE 240 2.2009 25 57 % befriedigend<br />
MP3-Player<br />
Apple Nano 4G 6.2008 149 87 % sehr gut<br />
Apple iPod Touch 2G 1.2009 379 86 % sehr gut<br />
Samsung YP-P3 2.2009 230 85 % sehr gut<br />
Cowon S9 1.2009 279 84 % gut<br />
Sony NWZ-S638F 2.2009 139 82 % gut<br />
Samsung YP-Q1 1.2009 179 80 % gut<br />
Creative Zen X-Fi 1.2009 170 79 % gut<br />
Iriver E-100 1.2009 149 75 % gut<br />
Samsung YP-S3 6.2008 129 75 % gut<br />
Philips GoGear SPARK 3.2009 70 72 % gut<br />
Sandisk Sansa Clip 1.2009 38 70 % gut<br />
Samsung YP-S2 2.2009 59 64 % befriedigend<br />
iPod-Dockingstationen<br />
Bose Sounddock Digital Music System 1.2009 289 75 % gut<br />
Onkyo CBX 300 6.2008 399 75 % gut<br />
Multimedia-Player<br />
Cowon D2+ 4.2009 179 82 % gut<br />
Iriver P7 3.2009 169 83 % gut<br />
Cowon O2PMP 3.2009 349 82 % gut<br />
Archos Archos 5 2.2009 339 82 % gut<br />
Digitale Bilderrahmen<br />
Toshiba JournE Air 1000 4.2009 229 73 % gut<br />
Sony DPF-D100 4.2009 280 72 % gut<br />
Samsung SPF-105P 4.2009 179 70 % gut<br />
Internetradios<br />
Terratec Noxon iRadio for iPod 5.2008 299 95 % Referenzklasse<br />
Albrecht DR-315 5.2008 179 76 % gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
95
fachhändler<br />
PLZ 0<br />
PLZ 1<br />
ANTENNEN & SATANLAGENBAU<br />
Anliegerweg 4, 03253 Tröbitz<br />
Telefon (03 53 26) 9 06 01<br />
Fax (03 53 26) 9 06 96<br />
E-Mail trschulz@t-online.de<br />
URL www.satshop24.de<br />
TELESAT ANTENNENBAU<br />
Zwickauer Straße 430, 09117 Chemnitz<br />
Telefon (03 71) 22 99 99<br />
Fax (03 71) 2 80 61 64<br />
E-Mail telesat@telesat.de<br />
URL www.telesat.de<br />
Verkauf nur an den Fachhandel<br />
SATLAND ELEKTRONIK VERSAND GMBH<br />
Wegkamp 1, 24589 Dätgen<br />
Telefon (0 43 29) 9 11 30<br />
Fax (0 43 29) 91 13 13<br />
E-Mail info@satland.de<br />
URL www.satland.de<br />
NEXTILO GMBH<br />
Einstein Palais<br />
Friedrichstraße 171, 10117 Berlin<br />
Telefon (01 80) 5 44 30 01 (0,12 Euro/Minute)<br />
Fax (0 30) 94 40 87 82<br />
E-Mail anfrage@satfuchs.de<br />
URL www.satfuchs.de<br />
HM-SAT BERLIN<br />
Erich-Weinert-Straße 77, 10439 Berlin<br />
Telefon (0 30) 37 00 42 78<br />
Fax (0 96 51) 91 63 31<br />
E-Mail franketo@hm-sat.de<br />
URL www.hm-sat.de<br />
BERLIN-SATSHOP.DE<br />
Alt-Kaulsdorf 64 (= B1/B5), 12621 Berlin<br />
Telefon (0 30) 56 59 94 91<br />
Fax (030) 56 59 94 92<br />
E-Mail willkommen@berlin-satshop.de<br />
URL www.berlin-satshop.de<br />
CE-ROEDER<br />
Fafnerstraße 20, 13089 Berlin<br />
Telefon (0 30) 4 78 16 45<br />
Fax (0 30) 47 30 73 03<br />
E-Mail froeder@ce-roeder.de<br />
URL www.ce-roeder.de<br />
SYNDEO UG<br />
Perleberger Str. 62b, 16866 Kyritz<br />
Telefon (03 39 71) 3 04 10<br />
Fax (03 39 71) 3 22 63<br />
E-Mail service@syndeo.de<br />
URL www.syndeo.de<br />
PLZ 2<br />
GENSH-SATELLITEN<br />
Vor dem Weißen Berge 31B, 21339 Lüneburg<br />
Telefon (0 41 31) 77 76 08<br />
Fax (0 41 31) 77 76 09<br />
E-Mail service@satforyou.de<br />
URL www.gensh-satelliten.de<br />
HIGHEND <strong>DIGITAL</strong><br />
Euckenstraße 33, 22045 Hamburg<br />
Telefon (0 40) 66 97 65 61<br />
Fax (0 40) 6 68 48 10<br />
E-Mail p2005@highend-digital.de<br />
URL www.highend-digital.de<br />
BSC GMBH<br />
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Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
Wie jedes Jahr hetzt Dr. <strong>Test</strong> durch die<br />
Berliner Messehallen. Wie immer stolpert<br />
der Doktor durch das Gewühl<br />
der Besucher, schubst gelegentlich zurück und<br />
verdreht aufgrund der Lautstärke genervt die<br />
Augen – Déjà-vu-Gefühle. Endlich erreicht er<br />
sein Ziel. Über einem Vorhang, der den dahinterliegenden<br />
Raum abschirmt, prangt ein Schild<br />
mit der Aufschrift „Kybernetic Inc“. Außer dem<br />
interessierten Universalgenie scheint niemand<br />
den Stand zu beachten. Vor zwei Tagen erhielt<br />
Dr. <strong>Test</strong> eine nicht minder mysteriöse Einladung<br />
per Telefon: „Kommen Sie übermorgen zum<br />
Treffpunkt. Sie sollen der Erste sein, der unsere<br />
bahnbrechende Entwicklung erlebt. Kein<br />
Name, keine weiteren Hinweise. Nun steht der<br />
verwirrte Wissenschaftler an vereinbarter Stelle<br />
und betrachtet wartend das Absperrband.<br />
Die Minuten verrinnen. Vielleicht sollte er einfach<br />
ungefragt hinter den Stoff schleichen?<br />
Kurzerhand steigt Dr. <strong>Test</strong> über die Schnüre.<br />
Plötzlich packt ihn eine auftauchende Hand an<br />
der Schulter und zerrt den Doktor durch den<br />
abgehängten Eingang. Finsternis umhüllt ihn.<br />
„Geben Sie keinen Laut von sich“, warnt die<br />
Stimme, welche Dr. <strong>Test</strong> schon vom Telefonat<br />
kennt. Kraftvolle Arme schieben ihn nach vorne.<br />
Vor seinen Augen offenbart sich ein dunkler<br />
Gang. Der Weg müsste aufgrund der Enge des<br />
Gebäudes schnell enden, allerdings scheint die<br />
Umgebung wenig von physikalischen Gegebenheiten<br />
zu halten. Erst gefühlte hundert Schritte<br />
später erspäht der Doktor den vermeintlichen<br />
Bestimmungsort. Schummriges Dämmerlicht<br />
lässt kaum eine Orientierung zu. „Hinsetzen!“,<br />
befiehlt der geheimnisvolle Typ. Täuscht sich<br />
Dr. <strong>Test</strong> oder klingt der Kerl mechanisch? Geräusche<br />
von Zahnrädern und Relaisschaltungen<br />
dringen an sein Ohr. „Warten Sie hier. Ich komme<br />
wieder, sobald Sie fertig sind.“ „Fertig?“,<br />
fragt der Doktor. „Womit denn, bitte schön?“<br />
Der Schattenmann hat jedoch den Raum verlassen.<br />
Das Universalgenie ist ganz alleine. „Guten<br />
Tag, Dr. <strong>Test</strong>“, bricht jemand das Schweigen.<br />
Gleichzeitig leuchtet eine rote Lampe auf. „Ich<br />
danke Ihnen, dass Sie kommen konnten. Nur<br />
Sie sind in der Lage, die Innovation, die ich<br />
darstelle, angemessen zu würdigen.“ Die Stirn<br />
des Doktors bekommt tiefe Falten. „Ich bin BOB,<br />
der intelligenteste Computer des Universums.<br />
Ich habe die Frage nach dem Sinn des Lebens<br />
beantwortet und weiß, was 42 bedeutet. Ich ...“<br />
Zwei Stunden später verlässt Dr. <strong>Test</strong> verwirrt<br />
das Gelände und kehrt ins Hotel zurück. Am<br />
Schreibtisch spricht er das Erlebnis kurz auf<br />
sein Diktiergerät. Nachdem er die Stopp-Taste<br />
gedrückt hat, fängt eine Diode des Apparats<br />
ebenfalls an, rot zu leuchten. „Und das Ding war<br />
tatsächlich so groß wie ein Schrank?“, fragt der<br />
kleine Kasten. „Ja, kaum zu glauben, wie viel<br />
Platz die für so etwas Simples wie dich derzeit<br />
noch brauchen“, antwortet Dr. <strong>Test</strong>. „Tsss ... soll<br />
ich Ihnen noch einen Tee bringen?“ Dr. <strong>Test</strong><br />
Herausgeber Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
Chefredaktion Florian Kriegel (ViSdP)<br />
Redaktion<br />
Christoph Hüther (CH), Tim Luft (TL),<br />
Ricardo Petzold (RP), Falko Theuner (FT),<br />
Christian Trozinski (CT)<br />
Produktbetreuung Hirra Hafeez, Sabrina Herber, Verena Rottmann<br />
Lektorat<br />
Katharina Neumann, Nadja Reichert<br />
Grafikdesign Annika Derbsch, Steffi Köhler,<br />
Stefan Kretzschmar, Stefan Mitschke,<br />
Dirk Rauchfuß, Katharina Schreckenbach (Ltg.),<br />
Kim Trank, Sabine Vlach, Annemarie Votrubec,<br />
Kirsten Weber<br />
Redaktionsanschrift Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
leserbriefe@digital-tested.de<br />
www.digital-tested.de, www.auerbach-verlag.de<br />
Anzeigen<br />
Abonnenten<br />
Vertrieb<br />
Druck<br />
Nicole Haack, Simone Läßig, Benjamin Mächler,<br />
Carsten Philipp (Ltg.)<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0, Fax. (03 41) 1 49 55-11<br />
anzeigen@auerbach-verlag.de<br />
Nadine Helbig<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-13, Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
MZV Moderner Zeitschriften<br />
Vertrieb GmbH & Co. KG<br />
Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />
ISSN: 1614-4430<br />
Erscheinungsweise: 6 × jährlich<br />
Einzelpreis: 3,99 Euro<br />
Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />
© 2009 von Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Leipzig. Vervielfältigung und Verbreitung<br />
von Artikeln, Grafiken, Fotos durch jedes Medium ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher<br />
Genehmigung des Verlags gestattet.<br />
Die Interviews geben die Meinungen der Interviewpartner wieder. Diese müssen nicht der<br />
Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine<br />
Haftung übernommen.<br />
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Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung des Autors oder des Verlags für die<br />
Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden kann. Insbesondere<br />
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Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung<br />
zum Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der Einsendung von Material,<br />
dass dieses frei von Rechten Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos und<br />
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