SchiffsModell Festmacher Obelix (Vorschau)
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Die Reederei Østensjø<br />
Diese norwegische Reederei konzentriert<br />
sich auf die Bereitstellung der gesamten<br />
Palette an Schiffseinheiten, welche zur<br />
Gas- bzw. Ölexploration notwendig sind.<br />
Charakteristisch für alle Schiffe der Flotte<br />
ist deren Lackierung: Die Rümpfe sind außen<br />
dunkelblau, die Aufbauten blaugrau<br />
und die Decks hellgrau. Alle Einheiten tragen<br />
das Kennzeichen Ø, sprich den ersten<br />
Buchstaben des Reedereinamens Østensjø,<br />
entweder als Schornsteinmarke oder als<br />
Täfelchen in den Aufbauten, außerdem wird<br />
die entsprechende Reederei-Flagge am<br />
Mast geführt.<br />
Das Original<br />
Der Plan für die OBELIX stammt aus dem<br />
Jahr 2000, der Bau wurde durch die Werft<br />
Vtk. & Sandvik AS Naval Architects, Fitjar,<br />
Norwegen ausgeführt und das fertige Schiff<br />
im Mai 2001 an die Reederei abgeliefert.<br />
OBELIX ist 11 m lang, 4,22 m breit und<br />
geht 2,40 m tief. Der Spantenabstand beträgt<br />
0,5 m, der Antriebsmotor, ein 400 BHP<br />
starker Volvo Penta-Diesel vom Typ TMD<br />
121 C wirkt über ein Servo-Getriebe auf den<br />
Antriebspropeller. Der <strong>Festmacher</strong> erreicht<br />
damit eine Geschwindigkeit von 10,5 kn<br />
und eine Zugkraft von 5,5 ts, die Schubkraft<br />
liegt bei 4 ts. Von diesem Bootstyp existieren<br />
noch drei weitere Schwesterschiffe mit<br />
den Namen ASTERIX, FOX und REX sowie<br />
eine etwas größere Barkasse (14,4 m) mit<br />
dem Namen IBEX.<br />
Das Modell<br />
Im Gegensatz zum schon gebauten FOX<br />
beträgt der Maßstab für das Modell OBELIX<br />
1:15, damit hat es eine Länge von 900 mm,<br />
eine Breite von 360 mm und einen Tiefgang<br />
von 110 mm. Das Gewicht beträgt 14 kg.<br />
Warum wollte ich aber nun ein Schwesterschiff<br />
der FOX in einem anderen Maßstab<br />
bauen? Nun, das hatte seinen Grund in der<br />
Tatsache, dass mein Kollege Urs für sein<br />
Modell der ASTERIX schon eine Negativform<br />
erstellt hatte und ASTERIX und OBE-<br />
LIX ja auf derselben Rumpfform basieren.<br />
So konnte ich mit wesentlich geringerem<br />
Aufwand den Rumpf für mein neues Modell<br />
erstellen.<br />
Rumpfbau<br />
Die Negativform wurde mehrmals mit Formentrennlack<br />
eingepinselt, der gut trocknen<br />
durfte. Da eine Rumpfstärke von 1,5 mm<br />
angestrebt wurde, habe ich die Bahnen<br />
der Glasseide zugeschnitten und in der<br />
richtigen Reihenfolge bereitgelegt. Die Innenseite<br />
der Form habe ich dann mit Epoxi<br />
eingepinselt, die erste Lage Glasgewebe<br />
eingelegt und mit einem festen Pinsel in das<br />
Epoxi „eingestupft“. Nach kurzer Zeit folgte<br />
die zweite Lage, die jetzt einen Tag aushärten<br />
durfte. Am nächsten Tag konnten Stöße,<br />
Übergänge und Unebenheiten verschliffen<br />
werden. Es folgten die nächsten zwei Lagen<br />
Glasgewebe und Epoxi und so ging es weiter,<br />
bis alle sechs Lagen eingelegt waren.<br />
Die Form konnte zur Seite gestellt werden<br />
und der Rumpf hatte nun genug Zeit zum<br />
Aushärten.<br />
Während der Aushärtephase begann ich<br />
bereits mit der Anfertigung der Beschlagteile,<br />
welche recht ordentliche Abmessungen<br />
aufweisen. Aus 5- bzw. 8-mm-Alu-<br />
Stangenmaterial wurden die Poller und<br />
Lüfter hergestellt. Alle Bauteile verfügen im<br />
Fuß über ein M3-Gewinde und werden damit<br />
später mit Inbusschrauben befestigt.<br />
Der Rumpf hatte nun genug Zeit zum Härten<br />
gehabt und es war an der Zeit, ihn aus<br />
der Form zu nehmen. Da die Negativform<br />
zweiteilig ist, muss man nur die seitlichen<br />
Halte-Schrauben lockern und kann dann<br />
den Rumpf mühelos aus der Form nehmen.<br />
Die Inspektion ergab eine fast tadellose<br />
Oberfläche mit nur wenigen Luftbläschen.<br />
Mit warmem Wasser wurde nun das Trennmittel<br />
entfernt, danach konnte ich mit einem<br />
kleinen Fräser die Luftbläschen öffnen und<br />
mit 2-K-Spachtel verschließen. Während<br />
der unumgänglichen Trockenpausen habe<br />
ich schon einmal die spezielle Luke für das<br />
Achterdeck hergestellt.<br />
Der gesamte Rumpf wurde nun überschliffen,<br />
danach konnte der Innenausbau beginnen.<br />
Als Auflage für das Achterdeck habe<br />
ich 10 x 10-mm-Aluwinkel an die innere<br />
Rumpfwand geklebt, diese reichen bis zur<br />
Schiffsmitte. Die Auflage für das Backdeck<br />
besteht aus den gleichen Winkeln, ist aber<br />
entsprechend höher montiert. Es versteht<br />
sich von selbst, dass Aluwinkel und Rumpfinnenseite<br />
vor dem Verkleben gut aufgeraut<br />
werden.<br />
Vom Rumpfinneren erstellte ich mir nun<br />
vorab eine Zeichnung in Originalgröße. Alle<br />
Bauteile, welche später im Rumpf montiert<br />
werden sollten, konnten nun auf der Zeich-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2013 19