SchiffsModell Festmacher Obelix (Vorschau)
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Technische Daten<br />
Länge:<br />
610 mm<br />
Länge (ü. a.) 710 mm<br />
Breite 325 mm<br />
Preise E 135,– (GfK-Teile)<br />
E 145,– (Ausbausatz)<br />
E 25,– (Dekorbogen)<br />
Motoren Baugröße 36<br />
Akkus 4–6s bis max.<br />
5000 mAh<br />
Lackierung und<br />
Finish<br />
Meine STRIKER wurde kurzerhand komplett<br />
in Rot aus der Sprühdose lackiert und<br />
das Ergebnis kann sich durchaus sehen<br />
lassen. Auf dem Rumpf befinden sich noch<br />
einige Sticker, die bunten Teile habe ich aus<br />
einer Folie ausgeschnitten, die sonst zur<br />
Autobeklebung verwendet wird. Wichtig für<br />
die Erstfahrt sind nun noch zwei Dinge:<br />
Der Schwerpunkt sollte genau auf die in der<br />
Anleitung vorgegebene Stelle eingestellt<br />
werden und das Boot muss, wenn es auf einer<br />
Tischplatte abgelegt wird, auf Schwimmerkanten<br />
und Strut genau waagerecht<br />
stehen.<br />
Fahrerprobung<br />
Obwohl ich ja schon die VIPER und die LIF-<br />
TER gefahren hatte, die Spannung vor der<br />
Erstfahrt blieb. Würde alles dicht sein, wird<br />
das Teil ordentlich fahren, wie wird das Kurvenverhalten<br />
mit dem kleinen Ruder sein?<br />
Wenn ich die Kurve nicht bekomme, hat<br />
das bei meinem kleinen Gewässer fatale<br />
Folgen, denn trotz weichem Ufer knallt es<br />
erfahrungsgemäß heftig und dann stehen<br />
meist größere Reparaturarbeiten an.<br />
Also los geht‘s!<br />
Aber es lief alles glatt, die STRIKER geht<br />
wesentlich schneller „on plane“, sprich in<br />
den Gleitzustand, als ihre Schwestern und<br />
was mich wirklich erstaunt hat, ist, dass das<br />
kleine Ruder völlig ausreichend ist, um auch<br />
enge Kurven problemlos zu fahren! Die<br />
Fahrzeit mit dem alten Motor und den 4s-<br />
5000er-LiPos liegt bei ca. 10 Minuten, ich<br />
mache jedoch meist nach fünf Minuten eine<br />
längere Pause, um den alten Motor nicht zu<br />
verheizen.<br />
Der in der Anleitung angegebene Schwerpunkt<br />
ist ein sehr guter Basiswert, wer es<br />
ein wenig giftiger mag, kann ihn durchaus<br />
weiter nach hinten verlegen ich bin derzeit<br />
bei 285 mm (ab Heckspiegel). Bei langen<br />
Geraden kann man durchaus weiter nach<br />
vorne gehen, wer wie ich eher Kreise<br />
oder kleine Ovale fährt, lässt ihn lieber<br />
weiter hinten, denn die Beschleunigung<br />
ist dann besser. Der Strut kann sowohl in<br />
der Neigung als auch in der Höhe verstellt<br />
werden. Wird der Strut nach hinten unten<br />
verstellt, drückt es die Nase nach unten,<br />
wird der Strut in der Höhe verstellt, verändert<br />
sich die Eintauchtiefe des Hecks<br />
nach oben oder unten. Oftmals entscheiden<br />
wenige Millimeter über den sauberen<br />
Lauf eines Bootes. Wer nun meint, diese<br />
Arbeiten hätten nur wir Modellbauer – weit<br />
gefehlt. Auch an den Originalen wird ständig<br />
geschraubt und verbessert, um das<br />
letzte Kilometerchen aus den Booten herauszuholen.<br />
Jeder, der sich ein Boot neu aufbaut, sollte<br />
sich vor dem Kauf von Motor und Regler klar<br />
sein, wo und wie er fährt. Kleine Fahrgewässer<br />
erfordern hohe Anfangsleistungen<br />
und damit hohe Anfahrströme, um das Modell<br />
schnell aus dem Wasser zu holen. Die<br />
Belastung für Motor und Regler ist dadurch<br />
hoch, ich logge teilweise mehr als 100 A<br />
bei 4s und einem 39er-Metallprop! Deshalb<br />
wäre eine 6s-Abstimmung (bei entsprechend<br />
geringerer spezifischer Motordrehzahl)<br />
durchaus eine Überlegung wert. Motor<br />
und Regler kommen dann bei gleicher Leistung<br />
mit geringeren Strömen aus und werden<br />
das mit längerer Lebenszeit danken.<br />
Vorsicht ist bei No-Name-Billig(st)-Reglern<br />
direkt aus Asien geboten, die auf diesen<br />
aufgedruckten Daten sind oft Fantasiewerte,<br />
die auch nur bei kürzester Belastungszeit<br />
geleistet werden können.<br />
Fazit<br />
Ob man sein Modell nach den vielen schönen<br />
Vorbildern, die auch im Bilderarchiv von<br />
Hydro & Marine zu finden sind, lackiert oder<br />
gleich den Dekorsatz mitbestellt, die STRI-<br />
KER wird auf alle Fälle ein sehr ansehnliches<br />
Boot. Sie bietet viel Fahrspaß auf<br />
kleinen und mittleren Gewässern. Voll durch<br />
die Kurven fliegen und nur an der Turn-Fin<br />
hängen – sie ist ein Boot, das Laune macht,<br />
an die Grenzen zu gehen. Die Fahrbilder<br />
sind übrigens teilweise bei einer sehr giftigen<br />
Einstellung – Schwerpunkt relativ<br />
weit hinten – gemacht. Derzeit fahre ich mit<br />
Schwerpunkt weiter vorne, das ergibt eine<br />
ruhigere Fluglage.<br />
Für große Gewässer und Geschwindigkeiten<br />
jenseits von Gut und Böse braucht<br />
man ein sehr gutes Auge, wirklich glattes<br />
Wasser und am besten einen windstillen<br />
Tag. Die hervorragende Qualität des<br />
Rumpfes und der Komponenten rechtfertigt<br />
den Preis allemal. Daher ist die STRIKER<br />
an jedem Sonntag am See dabei und wird<br />
gnadenlos mit viel Vergnügen durch die<br />
Kurven gezogen! Ach ja: Und knapp 80<br />
km/h bei dieser Größe kommen auch gut!<br />
Bezugsquelle: www.hydromarine.de<br />
Duell unter Schwestern: hinten STRIKER, vorne VIPER<br />
6 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2013