Trödler Ansichtskarten (Vorschau)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
10<br />
MAGAZIN<br />
steingotik bis hin zu Bauten des Historismus.<br />
Dazu gehören neben dem Kloster<br />
Chorin das Märkische Museum, das Rote<br />
Rathaus, die Nikolaikirche und die Friedrichswerdersche<br />
Kirche in Berlin, die Klosterkirche<br />
von Neuruppin, die Marienkirche<br />
in Stralsund und der Dom zu Greifswald.<br />
Jedes Gebäude, jeder Auftrag verlangte<br />
andere Formate, Gesimssteine, Fensterleibungen<br />
bis hin zu ganzen Maßwerken.<br />
Oft dienten ausgebaute Formsteine als<br />
Vorlage. Aber die entsprechende Proportion,<br />
Maße und Verhältnisse bargen bei jedem<br />
Bau neue Herausforderungen.<br />
Die HB-Werkstätten haben seitdem an<br />
zahlreichen Baukeramik- und Denkmalpflegeprojekten<br />
mitgearbeitet, bisher<br />
konnten etwa über 350 Aufträge wissenschaftlich<br />
dokumentiert werden. Die von<br />
der Hedwig Bollhagen Gesellschaft konzipierte<br />
Ausstellung im Keramik Museum<br />
Berlin vermittelt einen Überblick über das<br />
baukeramische und denkmalpflegerische<br />
Schaffen Hedwig Bollhagens und ihrer<br />
Werkstätten. Vorgestellt werden 27 exemplarische<br />
Projekte mit zahlreichen keramischen<br />
Originalobjekten, Zeichnungen, Fotos<br />
und Dokumenten, darunter die denkmalpflegerischen<br />
Arbeiten für das Kloster<br />
Chorin, das Rote Rathaus, die Friedrichswerdersche<br />
Kirche und die baukünstlerischen<br />
Werke im Dynamo Sportforum und<br />
im Haus des Lehrers in Berlin sowie das<br />
Kulturhaus Hans Marchwitza Potsdam und<br />
Gartenkeramik. In keinem anderen Bereich<br />
der Produktion der HB-Werkstätten<br />
werden die vielfältigen künstlerischen Beziehungen<br />
von HB so deutlich wie in der<br />
Baukeramik. Regelmäßig waren namhafte<br />
Künstler an baukeramischen Projekten beteiligt,<br />
wie z.B. Charles Crodel, Waldemar<br />
Noch mit der Hand geschrieben; Stadtmuseum<br />
Amberg<br />
Zwölf Fliesenmedaillons zur Odyssee, Darstellung der Sirenen aus sechs Fliesen, Fayence mit Blaumalerei<br />
1964, Originale nach der Wende zerstört; Keramik-Museum Berlin<br />
Foto: Christiane Weidner<br />
Grzimek und Heidi Manthey. Die künstlerische<br />
Vernetzung von Hedwig Bollhagen<br />
mit ihren Werkstätten wird im Bereich der<br />
Baudenkmalpflege, und hier vor allem in<br />
der Zeit der DDR, besonders deutlich.<br />
Künstler wurden von Hedwig Bollhagen an<br />
Projekten beteiligt oder verschafften ihrerseits<br />
den Werkstätten baukeramische Aufträge.<br />
Nachdem im Jahr 2008 die baukeramische<br />
Abteilung der HB Werkstätten<br />
zunächst aufgegeben wurde, ist ab 2011<br />
wieder mit der Produktion der Gartenkeramik<br />
begonnen worden. (Bis 13. August).<br />
Zur Ausstellung erscheint eine bebilderte<br />
60-seitige Broschüre zum Preis von 5<br />
Euro.<br />
Telefon: 030/3212322<br />
■ Fleißbildchen und Liebesgrüße<br />
Die Ausstellung „Glückwunsch-, Grußund<br />
Dankeskarten aus zwei Jahrhunderten,<br />
Kostbares aus Papier aus der Sammlung<br />
Helmut Weiß“ zeigt, welche Ankündigen,<br />
Glückwünsche und Liebesgrüße auf<br />
Papier verschickt wurden, bevor es E-<br />
mails, Handys, SMS und Facebook gab.<br />
Die Privatsammlung umfasst Gruß- und<br />
Glückwunschkarten, Einladungen, Liebesgrüße,<br />
Telegramme, Tanzkarten und<br />
vieles mehr. Es gibt besondere Sammlerstücke<br />
und Raritäten zu bewundern. Viele<br />
Bräuche wie die Glückwünsche zum Namenstag,<br />
für die ABC-Schützen oder zum<br />
Pfingstfest sind heute vergessen.<br />
Die Objekte, von der künstlerisch gestalteten<br />
und handgeschriebenen Nachricht<br />
bis zur mit großem Aufwand industriell gefertigten<br />
Grußkarte auf Luxuspapier, dokumentieren,<br />
welche Bedeutung diesen<br />
„Botschaften“ beigemessen wurde.<br />
Zu sehen gibt es Zugkarten, geprägte Karten,<br />
Aufstell-, Falt- und Klappkarten in feinster<br />
Ausführung. Unterteilt ist die Ausstellung<br />
in mehrere Bereiche wie z. B. Glückwünsche<br />
zu persönlichen Anlässen wie<br />
Taufe, Geburtstag, Namenstag, Kommunion,<br />
Firmung, Konfirmation, Verlobung<br />
und Hochzeit. Auch Trauerkarten sind zu<br />
sehen. Glückwünsche zu den Festen im<br />
Jahresverlauf wie Ostern, Weihnachten<br />
und Neujahr nehmen einen großen Bereich<br />
ein. Außerdem kann der Besucher<br />
Liebesgrüße, Einladungen zu Festen und<br />
Tanzveranstaltungen, Tanzkarten, Tischkarten,<br />
Visitenkarten und vieles mehr bewundern.<br />
Sind Fleißbilder, Hauch- und Schluckbildchen<br />
noch bekannt? Vergessene<br />
Bräuche versetzen den Besucher in die<br />
Vergangenheit zurück. In der Ausstellung<br />
des Stadtmuseums Amberg wird auch der<br />
Frage nachgegangen, wie die Karten und<br />
Briefe verschickt wurden. Hat man diese<br />
im 19. Jahrhundert weitgehend durch die<br />
eigenen Dienstboten überbracht, so verschickt<br />
man sie nach 1900 mit der Post.<br />
Ein Abschnitt widmet sich der Herstellung<br />
dieser besonderen Objekte auf Luxuspapier.<br />
Aufgelockert wird die Ausstellung mit<br />
vielen interessanten Objekten, vom Taufkleid<br />
über Hochzeitsgeschenke bis zur<br />
Osterdekoration. (Bis 28. Mai).<br />
Telefon: 09521/10284<br />
■ Augenschmaus<br />
Die in den europäischen Fürstenhäusern<br />
übliche Praxis, festliche Tafeln mit repräsentativen<br />
Dekorationen zu schmücken,<br />
wie auch konkrete Festlichkeiten in der<br />
Merseburger Residenz vom 16. bis zum<br />
04 / 12