Trödler Ansichtskarten (Vorschau)
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STEINGUT<br />
47<br />
23) Rechteckige Dose mit halbrunden Schmalseiten,<br />
Form-Nr. 1014, Dekor-Nr. 4621<br />
24) Gebauchte Dose mit gereifter Längsseite und<br />
Deckel, Form-Nr. 963, Dekor-Nr. 3581<br />
25) Rechteckige Dose mit geschweiften Schmalseiten,<br />
Form-Nr. 1032, mit brauner Laufglasur auf<br />
blauer Grundglasur<br />
26) Gebauchte Dosen mit reliefverzierten Ecken<br />
und Deckel, Form-Nr. 1040, mit hellblauer Laufglasur<br />
27) Gebäckkasten „Rokoko”, Form-Nr. 1046, mit<br />
weißer Laufglasur<br />
mehr als 100 Euro (4,8 Prozent), und das<br />
im Regelfall immer von den gleichen<br />
Sammlern. Dabei handelte es sich meist<br />
um abstrakte Spritzdekore. Rund 20 Prozent<br />
der angebotenen Dosen wechselten<br />
zwischen 50 und 100 Euro den Besitzer.<br />
Dass man nicht gezwungen ist, überhöhte<br />
Preise zu bezahlen, zeigen die eigenen<br />
Erfahrungen, zumal man sich fast darauf<br />
verlassen kann, dass auch spektakuläre<br />
Stücke oft ein zweites Mal auftauchen und<br />
dann bisweilen billiger sind. Für die eigene<br />
Sammlung ergibt sich ein Median (= 50<br />
Prozent der Käufe) von 18 Euro, und 80<br />
Prozent aller Dosen-Erwerbungen lagen<br />
unter 29 Euro – ein Preis von 80 Euro wurde<br />
bisher nur einmal überschritten. Der eigene<br />
Einkauf erfolgte zu 72 Prozent im Internet<br />
und zu 28 Prozent auf Antikmärkten<br />
und bei Antikhändlern.<br />
Die Keramikdosen der Steingutfabrik Sörnewitz<br />
stellen ein vielseitiges und lohnendes<br />
Sammelgebiet dar, das überschaubar<br />
bleibt. Dank der Tatsache, dass es dazu<br />
keine ausführlichen Kataloge gibt, entdeckt<br />
man als Sammler immer wieder etwas<br />
Neues, ist aber nicht dazu gezwungen,<br />
jede Form mit jedem Dekor aufzunehmen.<br />
Meines Erachtens genügt es völlig,<br />
jede Form und jeden Dekor zumindest<br />
einmal durch den Besitz zu dokumentieren.<br />
Während die Formen endlich sind, erlebt<br />
man bei den Dekoren immer wieder<br />
eine Überraschung. Die Erkennung der<br />
Dosen als dem Sammelgebiet zugehörig<br />
erfolgt in erster Linie durch eine vorhandene<br />
Fabrikmarke: Rund 75 Prozent der<br />
Gebäckdosen tragen die in verschiedenen<br />
Farben gestempelte Doppel-S-Marke<br />
(Abb. 1). Sie wird hin und wieder von<br />
Sammlern und Händlern als „Stadt-Meißen-Marke”<br />
bzw. „Teichert-Meißen-Marke”<br />
missgedeutet. Die restlichen unmarkierten<br />
25 Prozent erkennt man an der<br />
Formnummer (so gut wie immer vorhanden)<br />
sowie am verwendeten Dekor, den<br />
man von anderen Gegenständen her in Erinnerung<br />
hat. Diesem Ziel der Identifizierung<br />
sollen die vorstehenden Ausführungen<br />
dienen, an Hand der folgenden Übersicht<br />
sowie der Abbildungen können Sörnewitz-Dosen<br />
zukünftig zweifelsfrei bestimmt<br />
werden.<br />
Übersicht: Formnummern<br />
Rechteckig (17): 627, 634, 644, 645, 755,<br />
785, 857, 951, 963, 997, 1003, 1025, 1032,<br />
1040, 1046, 1114, 1115. Rund (14): A, B,<br />
4, 685, 704, 734=750, 754, 810, 822, 917,<br />
964, 1006, 1079, 1109. Oval (5): 5, 664=<br />
701, 735=736, 916, 1059. Die unterstrichenen<br />
Formnummern sind im vorliegenden<br />
Beitrag abgebildet. Die Formen 704,<br />
964 und 1006 sind im Musterblatt als „Butterdosen”,<br />
Form 754 als „Teedose”, Form<br />
822 als „Tabakdose” bezeichnet.<br />
Fotos: Karl B. Thomas<br />
28) Rechteckige Konfektdose mit gerundeten<br />
Ecken, Form-Nr. 1003 mit weißer Laufglasur<br />
Resümee