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Alb Magazin - Ausgabe Heidengraben 3/2012

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region Heidengraben, Grabenstetten, Hülben, Erkenbrechtsweiler, Hochwang und Böhringen

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region Heidengraben, Grabenstetten, Hülben, Erkenbrechtsweiler, Hochwang und Böhringen

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<strong>Ausgabe</strong> 3 / Oktober <strong>2012</strong><br />

Keltengruppe<br />

„Riusiava“ von FAKT gegründet<br />

Kinderferienprogramm<br />

Klöppeln bei Ani Haspel, Lichtstube<br />

Modistin Hannah Heckel<br />

aus Erkenbrechtsweiler<br />

Keltenfest <strong>2012</strong><br />

Premiere gemeistert<br />

Seite 4 – 6<br />

Künstler-Portrait aus Hülben<br />

Karl R. Schwarz<br />

Seite 14 – 15<br />

Rulaman-Lesung Grabenstetten<br />

Rulaman lebt wieder auf<br />

Seite 21


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Editorial<br />

Editorial<br />

Seite 3<br />

Keltenfest am <strong>Heidengraben</strong> –<br />

Premiere gemeistert<br />

Seite 4 – 6<br />

Keltengruppe „Riusiava“ schneidert<br />

keltische Alltagskleidung<br />

Seite 7<br />

Raiffeisenbank Vordere <strong>Alb</strong><br />

Seite 8 – 9<br />

<strong>Heidengraben</strong>centrum<br />

Seite 10<br />

Außergewöhnliche Bauwerke –<br />

Villa Hülben<br />

Seite 11<br />

30 Jahre Zahnarztpraxis Tadić<br />

Seite 12 – 13<br />

Künstler-Portrait aus Hülben<br />

Karl R. Schwarz<br />

Seite 14 – 15<br />

Werkzeugfabrik Dümmel, Hülben<br />

Seite 16 – 17<br />

1. Platz beim Bundeswettbewerb –<br />

Modistin Hannah Hekel<br />

Seite 18<br />

AHA-Systeme<br />

Seite 19<br />

Wildschweine am <strong>Heidengraben</strong> –<br />

Schwarzkittel als Landplage<br />

Seite 20<br />

Rulaman-Lesung Grabenstetten<br />

Seite 21<br />

Neues am <strong>Heidengraben</strong><br />

Seite 22 – 23<br />

Interview Dr. Krausse<br />

Seite 24 – 25<br />

Veranstaltungskalender<br />

Seite 26 – 27<br />

Titel & Rückseite:<br />

Fotografie Thomas Blank, Keltenfest <strong>2012</strong><br />

W<br />

Thomas Blank, Herausgeber<br />

Liebe Leser des <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong>s,<br />

vor drei Jahren haben wir angefangen.<br />

FAKT wurde gegründet, das <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

mit Leben aus der Region gefüllt. Immer<br />

mehr Themen und Ideen kamen zusammen<br />

– nicht nur auf den Seiten im <strong>Magazin</strong>.<br />

Visionen benötigen Mut und Herzblut<br />

Zahlreiche Akteure trugen zum Gelingen<br />

von mutigen Projekten am <strong>Heidengraben</strong><br />

bei. Meinerseits sei an dieser Stelle den<br />

Menschen aufrichtig gedankt, die mit Mut<br />

und Herzblut an die Verwirklichung so<br />

mancher Vision gingen und dabei tatkräftig<br />

die Ärmel hochkrempelten, anstatt den<br />

Kopf bei „der ersten Hürde“ in den Sand zu<br />

stecken. Zahlreiche Besucher konnten seit<br />

Gründung des Vereins gleich beide Neujahrsempfänge<br />

verbuchen – als eine der<br />

ersten gemeinsamen Veranstaltungen der<br />

drei Gemeinden am <strong>Heidengraben</strong>.<br />

Das verwirklichte Rulaman-Hörbuch zähle<br />

ich zwischenzeitlich zu einem „Jugend-<br />

Vorzeigeprojekt“, das über die Regierungsgrenzen<br />

hinweg viel Beachtung fand und<br />

immer noch findet.<br />

2000 Kinder- und Jugendliche im<br />

Hörsaal am <strong>Heidengraben</strong><br />

Zu einer Erfolgsstory wurde unsere erste<br />

KINDERUNI auf dem Dorf. In Zahlen: Rund<br />

2000 Kinder- und Jugendliche belegten in<br />

<strong>2012</strong> einen Stuhl in „Hörsälen am <strong>Heidengraben</strong>“.<br />

In der KINDERUNI steckt aus meiner<br />

Sicht die bis dahin größte und aufwendigste<br />

Öffentlichkeitsarbeit für die Region<br />

aller Zeiten. Beim Thema „Mehr Bildung für<br />

die Kinder auf dem Land“ möchte ich auch<br />

die Hector-Kinderakademie erwähnen, die<br />

ebenso beiträgt, wissbegierigen jungen<br />

Menschen und Heranwachsenden auf<br />

dem Land „gehaltvolles Futter“ zu geben.<br />

Doch zurück zum <strong>Heidengraben</strong> und dem<br />

Keltischen Erbe. Selten stand unsere Region<br />

so oft in der Presse, wie vor und nach<br />

der gelungenen Keltenfest-Premiere. Ein<br />

Event mit und für die Menschen in der Region,<br />

das die Massen schon bereits beim<br />

ersten Mal gewaltig nach Hülben lockte.<br />

Der Bekanntheitsgrad unserer Region mit<br />

ihren kulturellen Schätzen und landschaftlichen<br />

Reizen, ist sicher nicht nur über<br />

zahlreich belegte Gästebetten, spürbar<br />

gestiegen.<br />

Das Keltenfest verfeinern<br />

Die gesamte Pressearbeit und die daraus<br />

erzeugte Aufmerksamkeit, war geradezu<br />

ein Feuerwerk der Öffentlichkeitsarbeit,<br />

die die Vordere <strong>Alb</strong> in dieser Form wohl<br />

selten zuvor erlebt hat. Die Menschen, die<br />

in der Region am <strong>Heidengraben</strong> leben und<br />

arbeiten werden wahrgenommen und sind<br />

die eigentlichen Gewinner! Mit ein Ziel, das<br />

wir uns mit unserer Arbeit auf die Fahne geschrieben<br />

haben. Die Zusammenarbeit mit<br />

MPS, den Gemeinden und Vereinen war<br />

ideenreich, konstruktiv und profes sionell.<br />

Nun gilt es am Konzept des Keltenfestes<br />

weiter zu feilen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge<br />

umzusetzen. Ich bin<br />

mir sicher: Miteinander und Hand-in-Hand<br />

werden wir es schaffen, den nächsten<br />

Schritt zu tun!<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />

einen sonnig-bunten Herbst und gute<br />

Unterhaltung mit der neuen <strong>Ausgabe</strong> des<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong>s.<br />

Ihr Thomas Blank<br />

Seite 14 – 15<br />

Seite 4 – 6<br />

DIE KRANKENKASSE<br />

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Seite 16 – 17<br />

Seite 10<br />

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2 3


Keltenfest am <strong>Heidengraben</strong><br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Akteure mit Rüstung und Helm unter sich<br />

Zahlreiche Gewandete bereiten sich<br />

auf ihren Auftritt vor<br />

Ein Hauch von Hollywood und Gladiator in Hülben<br />

Erstes Keltenspektakel am <strong>Heidengraben</strong> – Premiere gemeistert<br />

Das erste internationale Keltenfest in Hülben hinterlässt nicht nur einmalige<br />

Eindrücke – auch strahlende Ideenväter und reichlich zufriedene Veranstalter.<br />

Gebrüder Blank haben gut lachen. Thomas (oben) und<br />

Udo Blank freuen sich über die zahlreichen Besucher.<br />

Rund 8000 Besucher hat die historische<br />

Vergangenheit des <strong>Heidengraben</strong>s am Wochenende<br />

des Keltenfestes fast magisch<br />

angezogen. So oder so ähnlich haben sich<br />

Dorfszenen mit Volk und Fürsten vor über<br />

2000 Jahren in „Riusiava“, der legendären<br />

Keltenstadt am <strong>Heidengraben</strong>, womöglich<br />

abgespielt. Für die gesamte Region ein<br />

Riesen-Spektakel. „So etwas gab es hier<br />

noch nie!“, sagen begeisterte Besucher,<br />

darunter viele junge Familien.<br />

Riesen-Spektakel für die ganze Region<br />

Sehenswert gewandete Keltengruppen<br />

aus dem In- und Ausland schlugen ihr Lager<br />

am Wald ums Feuer auf, präsentierten<br />

altes Handwerk auf dem Markt und gaben<br />

Anekdoten und „Wissen von damals“ zum<br />

Besten. Das imposante Keltentor, das zu<br />

später Stunde in Flammen und Höhenfeuer<br />

aufging und beeindruckende Stunt-Reiter,<br />

die zu den besten Europas zählen sollen,<br />

wetteiferten mit feurigen Wettkämpfen der<br />

Keltenfürsten um die Gunst und Aufmerksamkeit<br />

der Besucher.<br />

Ein Highlight mit Label<br />

Dass das Keltenfest so positiv zu Buche<br />

schlägt, damit haben wohl selbst die Ideenväter,<br />

Udo und Thomas Blank, kaum rechnen<br />

können, als sie vor rund einem Jahr<br />

darüber sinnierten, der Region um den<br />

<strong>Heidengraben</strong> „ein Highlight mit Label zu<br />

verpassen“. Der Kontakt zur Profi-Agentur<br />

MPS half weiter, ihre Vision professionell<br />

und gekonnt mit Leben zu wecken. Mit<br />

FAKT an der Seite, ging es mit großen<br />

Ideen ans Werk, schließlich auf Partnersuche<br />

und dann in die Startlöcher.<br />

Tatkräftige Unterstützung gab es seitens<br />

der Gemeinde Hülben und ihren Vereinen,<br />

die als Gastgeber alles dafür taten,<br />

dass der organisatorische Rahmen perfekt<br />

umgesetzt werden konnte. Eine Menge<br />

Übernachtungs-Anfragen hatten das<br />

Rathaus schon Wochen zuvor geflutet,<br />

wie Bürgermeister Siegmund Ganser erzählt.<br />

„So viele Anfragen hatten wir noch<br />

nie!“ Aus wirtschaftlicher Sicht, kann hier<br />

von einer Großveranstaltung gesprochen<br />

werden, die der Region gut tut, sind sich<br />

die Bürgermeister einig. „Es zeigt, wie leistungsfähig<br />

wir auf der Vorderen <strong>Alb</strong> sind“,<br />

unterstreicht Ganser. Lob sprachen dabei<br />

auch die angereisten Politiker aus, darunter<br />

CDU-Europaabgeordnete Elisabeth Jeggle,<br />

die neben einer großen Delegation aus<br />

dem Wetteraukreis (Hessen), zum Keltenempfang<br />

nach Hülben kam. „Wir alle haben<br />

noch ein bisschen Keltenblut in uns.<br />

Was Sie hier auf die Beine gestellt haben,<br />

ist einfach großartig!“, lobte Jeggle. Ergo:<br />

Fortsetzung gewünscht!<br />

Text: Patricia Kozjek<br />

Fotografie: Patricia Kozjek & Thomas Blank<br />

Handwerk, Feuer, Musik und Keltenspektakel<br />

zogen die Massen an<br />

Hülben reist zurück in die Eisenzeit und<br />

Tausende reisen mit<br />

4 5


Keltenfest am <strong>Heidengraben</strong><br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Riusiava<br />

Keltengruppe „Riusiava“ schneidert keltische Alltagskleidung<br />

Eine kleine Gruppe engagierter Bürger aus Hülben, Grabenstetten und<br />

Erkenbrechtsweiler hat sich vor Monaten zusammengefunden, um keltische<br />

Gewänder zu nähen. Mit ihnen wurde dem frühgeschichtlichen Dorfleben<br />

beim Keltenfest Leben eingehaucht.<br />

die sich wahrscheinlich bereits in der vorkeltischen<br />

Zeit entwickelte, diente zur<br />

Herstellung textiler Bänder und Gewebeabschlusskanten.<br />

Die keltischen Webbrettchen<br />

bestanden Kasparian zufolge<br />

aus Holz, Leder oder Knochen. Sie selbst<br />

hat eigens für die Gewänderherstellung<br />

die Webtechnik erlernt und so die Borten<br />

und auch den Gürtel für das Gewand angefertigt,<br />

das sie in aufwendiger Handarbeit<br />

hergestellt hat.<br />

Informationen<br />

Sie wollen noch mehr Bilder sehen?<br />

www.alb-magazin.com oder<br />

www.keltenfest-heidengraben.de<br />

Kein leichtes Unterfangen. Denn erhalten<br />

haben sich über die Jahrhunderte fast ausschließlich<br />

Objekte aus Metall, Glas, Knochen<br />

und Ton, die somit nur Schlaglichter<br />

auf das Leben in der Vergangenheit werfen.<br />

Ursel Bernlöhr, die zur Nähgruppe „Riusiava“<br />

gehört, betont, dass deshalb viel<br />

Recherchearbeit notwendig war, um in Erfahrung<br />

zu bringen, wie die Alltagskleidung<br />

der Kelten beschaffen waren. Sigrid Kasparian<br />

berichtet, dass sich beispiels weise<br />

im Salzbergwerk im österreichischen<br />

Hallstatt, zahlreiche Textilreste durch die<br />

konservierende Wirkung des Salzes gut<br />

erhalten haben. Daher würden sich die<br />

Gewänder relativ gut nachbilden lassen.<br />

Roter Farbstoff gelangte<br />

über weite Strecken auf die <strong>Alb</strong><br />

Martina Welsch berichtet, dass die keltischen<br />

Kleider farbenprächtig waren.<br />

Gefärbt wurde mit pflanzlichen Farbstoffen,<br />

wie Welsch erzählt. So ergebe sich beispielsweise<br />

aus Birkenblättern ein helles<br />

Gelb und unter Zugabe von Eisensulfat entstehe<br />

die Farbe olivgrün. Mit Holunderbeeren<br />

lasse sich ein Graulila erzeugen und<br />

aus der Wurzel der Brennnessel die mit<br />

Alaun gebeizt wird, ergebe sich die Farbe<br />

wachsgelb. Klaus Beekmann berichtet,<br />

dass der rote Farbstoff importiert wurde.<br />

Er stamme von der Kermesschildlaus, die<br />

in Südfrankreich und Griechenland vorkommt.<br />

Die Kelten am <strong>Heidengraben</strong> haben<br />

Beekmann zufolge über weitreichende<br />

Handelsbeziehungen verfügt, wie unter anderem<br />

Funde von Weinamphoren belegen.<br />

Über weite Wegstrecken sei so auch der<br />

rote Farbstoff auf die <strong>Alb</strong> gelangt. Klaus<br />

Beekmann ist sich sicher, dass sich daher<br />

nur die Reichen rote Kleidung leisten<br />

konnten und die Gewänder damit auch<br />

Standesunterschiede in der keltischen Gesellschaft<br />

deutlich machten. Gleiches gelte<br />

für die kunstvoll verzierten Gewandnadeln,<br />

die sogenannten Fibeln, die sich die ärmeren<br />

Kelten nicht hätten leisten können.<br />

Martina Welsch berichtet, dass die Kelten<br />

Flachs anbauten, den sie zur Kleiderherstellung<br />

nutzten. Ebenso sei Wolle zum Einsatz<br />

gekommen. Die kurzen Fasern wurden<br />

laut Sigrid Kasparian zu beliebig langen<br />

Fäden versponnen, was die Herstellung<br />

von großflächigen Geweben ermöglichte.<br />

Stoffe seien von den Kelten auch auf großen<br />

senkrechten Gewichtswebstühlen gewoben<br />

worden. Ebenso beherrschten die<br />

Kelten die Kunst des Brettchen webens,<br />

wie Kasparian weiß. Diese Webtechnik,<br />

Mit Schild und Schwert zum Keltenfest<br />

Über Wochen hinweg stellte die Nähgruppe<br />

Gewänder her. Darunter beispielsweise<br />

ein Peplos, ein Frauengewand, das auf<br />

griechische Vorbilder zurückgeht und während<br />

der Eisenzeit in ganz Europa getragen<br />

wurde. Das schlauchartige Kleidungsstück<br />

wurde Sigrid Kasparian zufolge häufig mit<br />

einem Umschlag, über die Schultern hochgezogen<br />

und dort mit einer Fibel befestigt.<br />

Klaus Beekmann hat für das Keltenfest<br />

ein Schild angefertigt. Die Beschläge dafür<br />

ließ er, ebenso wie sein Schwert, bei<br />

einem Schmied anfertigen. Zum Gewand<br />

von Klaus Beekmann gehört auch ein<br />

Überwurf. Dabei handelt es sich um rechteckiges<br />

Wolltuch, das von Männern wie<br />

Frauen getragen wurde. „Das Manteltuch<br />

wurde im oberen Bereich umgeschlagen“,<br />

berichtet Beekmann. „Und auf der Schwertarmschulter<br />

wurde das so genannte<br />

sagum von einer Fibel zusammengehalten,<br />

während es auf der anderen Schulter in dekorative<br />

Falten gelegt wurde.“ Der Mann im<br />

keltischen Kriegergewand ist sich sicher,<br />

dass die Nähgruppe einen Beitrag dazu<br />

leistet, das Bewusstsein für das Kulturerbe<br />

am <strong>Heidengraben</strong> unter der Bevölkerung<br />

zu steigern.<br />

Text: Daniela Haußmann<br />

Informationen<br />

www.heidengraben.com<br />

6 7


Raiffeisenbank Vordere <strong>Alb</strong><br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

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Vertriebsvorstand Hermann Sigel, Iris Goller und Jochen Stooß<br />

Abbildungen ähnlich<br />

Geschäftsstelle Erkenbrechtsweiler<br />

der Raiffeisenbank Vordere <strong>Alb</strong> unter neuer Leitung<br />

Noch nicht allzu lange ist es her, dass sich<br />

Frau Iris Goller als neue Geschäftsstellenleiterin<br />

in Erkenbrechtsweiler ihren Kunden<br />

vorgestellt hat. Nun sieht sie Mutterfreuden<br />

entgegen und wird sich ab dem<br />

30. September in der Mutterschutz- und<br />

Elternzeit intensiv ihren neuen familiären<br />

Aufgaben widmen.<br />

Für die Raiffeisenbank Vordere <strong>Alb</strong> ist die<br />

Geschäftsstelle Erkenbrechtsweiler ein<br />

wesentlicher Standort im Geschäftsgebiet<br />

der Vorderen <strong>Alb</strong>. Deshalb wird der Schlüssel<br />

des Erfolgs in der Kundenbetreuung<br />

nahtlos von Frau Goller übergeben an den<br />

künftigen Geschäftsstellenleiter Herrn<br />

Jochen Stooß.<br />

Mit Jochen Stooß ist es uns gelungen,<br />

einen kompetenten Bankfachmann als<br />

Nachfolger präsentieren zu können. Er ist<br />

32 Jahre alt, wohnhaft in Hengen, verheiratet<br />

und glücklicher Vater von 2 Kindern.<br />

Zuletzt war er über 10 Jahre beschäftigt<br />

bei der Raiffeisenbank Mehrstetten. Er hat<br />

sich mit zahlreichen Weiterbildungen und<br />

dem Abschluss zum Bankbetriebswirt viel<br />

Kompetenz angeeignet.<br />

Als einer von der <strong>Alb</strong> (gebürtig und wohnhaft<br />

in Hengen) vertritt und unterstreicht<br />

er voll die Geschäftsphilosophie der Raiffeisenbank:<br />

„von der <strong>Alb</strong> für die <strong>Alb</strong>“ .<br />

Wir sind uns sicher, dass Herr Stooß als<br />

künftiger Geschäftsstellenleiter ein kompetenter<br />

und ehrgeiziger Ansprechpartner<br />

für unsere Kundschaft sein wird. Er hat<br />

sich zum Ziel gesetzt, Sie zur vollen Zufriedenheit<br />

in allen Bankangelegenheiten zu<br />

beraten.<br />

Wir freuen uns auf eine gute und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit und wünschen<br />

Herrn Stooß viel Erfolg.<br />

Informationen<br />

Öffnungszeiten & Kontakt<br />

Uracher Str. 3<br />

73268 Erkenbrechtsweiler<br />

Telefon: 07026 9314-0<br />

Telefax: 07026 9314-20<br />

Mo, Di, Fr 8:00 – 12:00 Uhr<br />

und 13:30 – 17:00 Uhr<br />

Mittwoch 8:00 – 12:00 Uhr<br />

Donnerstag 8:00 – 12:00 Uhr<br />

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8 9


<strong>Heidengraben</strong>Centrum<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Außergewöhnliche Bauwerke<br />

Die Wirtschaftsgymnasiasten (v.li.), Garrett, Katrin und Annemarie präsentierten mit Unterstützung von<br />

Jürgen Werner die Ergebnisse ihrer Seminararbeit im Hülbener Rathaus.<br />

Wirtschaftsgymnasium in Urach beschäftigt<br />

sich mit <strong>Heidengraben</strong>Centrum<br />

Im Zuge eines Seminarkurses haben sich Schüler des Wirtschaftsgymnasiums<br />

in Bad Urach mit dem <strong>Heidengraben</strong>Centrum befasst. Finanzierungskonzepte<br />

und Marketingstrategie bildeten einen Baustein der Seminararbeit.<br />

Zwölf Monate lang überlegten sich die<br />

Schüler, wie das <strong>Heidengraben</strong>Centrum<br />

konzeptioniert sein muss, damit es sich<br />

finanziell trägt und Touristen in die Region<br />

lockt. Kein leichtes Unterfangen, wie der<br />

19-jährige Gymnasiast Garrett Brodatsch<br />

erklärt. Museen sind staatliche Zuschussbetriebe.<br />

Aus diesem Grund telefonierten<br />

die Schüler laut Jürgen Werner mit verschiedenen<br />

Museen, um herauszufinden<br />

Erkenbrechtsweiler<br />

Im Höfle 1<br />

Telefon: 0 70 26 / 370 666<br />

in welcher Größenordnung diese finanzielle<br />

Zuwendungen erhalten, um kostendeckend<br />

zu arbeiten. Leider erhielten die<br />

Schüler von den angefragten Kulturbetrieben<br />

keine Auskunft und recherchierten<br />

entsprechende Daten daher in der Tagespresse,<br />

wie der Lehrer erklärt.<br />

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Finanzmanagement und Marketing<br />

Die finanzielle Tragfähigkeit spielt beim Projekt<br />

<strong>Heidengraben</strong>Centrum eine wichtige<br />

Rolle. Daher recherchierten die Schüler, unter<br />

welchen Voraussetzungen der <strong>Heidengraben</strong><br />

ein UNESCO-Weltkulturerbe werden<br />

könnte, um den Bekanntheitsgrad des<br />

Kulturerbes zu steigern und Touristen anzulocken.<br />

Auch die Frage, inwieweit lokale<br />

Betriebe als Sponsoren für ein <strong>Heidengraben</strong>Centrum<br />

gewonnen und inwiefern<br />

Gelder bei Stiftungen und aus EU-Fördertöpfen<br />

generiert werden können, spielte<br />

eine Rolle.<br />

Die 19-jährige Anne marie Weger erklärt,<br />

dass eine Umfrage der Schüler gezeigt<br />

hat, dass mit Blick auf die Bevölkerung<br />

noch Erläuterungsbedarf in punkto <strong>Heidengraben</strong>Centrum<br />

besteht. Katrin Tonhäuser<br />

berichtet, dass sich die Schüler<br />

auch darüber Gedanken machten,<br />

wie es gelingt Partnerstädte ins Boot zu<br />

holen, um zusammen mit dem <strong>Heidengraben</strong>Centrum<br />

auch andere regionale<br />

Attraktionen zu vermarkten. „So lässt sich<br />

ein Gesamtpaket schnüren, das nicht nur<br />

den <strong>Heidengraben</strong> überregional bekannt<br />

macht“, meint die 20-Jährige. „Denn allein<br />

das <strong>Heidengraben</strong>Centrum lockt noch<br />

keine Besucher an, hier müssen verschiedene<br />

Attraktionen gebündelt werden.“<br />

Text: Daniela Haußmann<br />

Die „Villa Hülben“ in der Königstraße zählt zu den ältesten Gebäuden in Hülben. Sie steht unter Denkmalschutz.<br />

Villa Hülben – Kunst, Kinder<br />

und gute Gespräche waren hier zu Hause<br />

Die „Villa Hülben“ - ein außergewöhnliches Bauwerk mit ebenso<br />

außergewöhnlicher Geschichte. Kunstmaler Carl Bubeck baute sie<br />

1894. Nur wenige Monate war es ihm vergönnt darin zu wohnen.<br />

Wer die Villa, eines der ältesten Häuser<br />

Hülbens, heute betritt, atmet Geschichte.<br />

Verwunschen, alt, kantig, bröckelnd, aber<br />

immer noch beeindruckend schön, steht<br />

sie in der Königstraße, ummantelt von<br />

Schindeln, Fachwerk, Natur- und Backstein.<br />

Der Glanz alter Tage mag verschwunden<br />

sein, wiewohl das „Künstlerhaus“ in<br />

seiner Blütezeit immer schon zahlreiche<br />

Kinder und Besucher beherbergte. Siegfried<br />

Kullen aus Hülben erinnert sich noch<br />

genau: „In den Sommermonaten hat man<br />

draußen im Garten gelebt, Frühstück gab<br />

es oft bis elf Uhr“. Dabei denkt er an die<br />

Zeit der fünfziger Jahre und früher zurück,<br />

als Pfarrerswitwe Johanna Busch (geb.<br />

Kullen) mit acht Kindern in der Villa lebte<br />

und ein jedes zu einer anderen Zeit frühstückte.<br />

Kunstatelier wird zum Matratzenlager<br />

„Das frühere Kunstatelier wurde mit den<br />

Jahren zum Matratzenlager“, lacht er und<br />

zeigt in den großen Raum im zweiten Obergeschoss<br />

des Gebäudes. Viele Diskussionen<br />

und zahlreiche Gespräche wurden<br />

geführt, erzählt Kullen. „Das prägte uns<br />

nachhaltig und für´s Leben“. Nachdem Erbauer<br />

Bubeck seiner Villa noch Wandmalereien<br />

hinterließ, verstarb er bereits kurz<br />

nach Einzug. Daraufhin zog Kunstmaler<br />

Karl Wilhelm Bauerle in das heute denkmalgeschützte<br />

Haus, das man wohl am<br />

ehesten einem „Schweizer Landhausstil“<br />

zuordnet. Der Hofmaler von Victoria, Königin<br />

von Großbritannien und Irland, malte<br />

und lebte 16 Jahre in der Villa. Heute<br />

noch sind Werke seines Sohnes Theodor<br />

aus dem 19. Jahrhundert in der Amanduskirche<br />

in Bad Urach zu sehen. „Eine kleine<br />

Teeküche genügte den Künstlern, gegessen<br />

haben sie meist auswärts“, erklärt Kullen<br />

und zeigt in die etwa vier Quadratmeter<br />

große Küche, in der später „schon mal für<br />

35 Leute gekocht“ wurde. Agnes Nase, die<br />

frühere Modeschneiderin und heutige Besitzerin<br />

feiert im nächsten Jahr ihren 100.<br />

Geburtstag. Sie lebte seit 1955 als letzte<br />

Bewohnerin und Tochter von Mina Schäfer<br />

(geb. Kullen) in dem Haus.<br />

Text und Fotografie: Patricia Kozjek<br />

Familien Kullen, Busch und Bauerle<br />

Hülben, ca. 1905<br />

v. li. nach re.<br />

hinten: Paul Kullen, Fam. Bauerle, Elise Kullen, Agnes<br />

Kullen, Fam. Bauerle, Pauline Kullen, Mina Kullen mit<br />

Maria (Maja), <strong>Alb</strong>recht Kullen.<br />

Mitte: Fam. Bauerle, Carl Bauerle, Frau Bauerle,<br />

Johanna Busch/Kullen mit Johannes,<br />

Dr. Wilhelm Busch mit Wilhelm, Lydia Bayer.<br />

Vorne: Elisabeth, Johanna (Mädi), Lydia<br />

10 11


30 Jahre Zahnarztpraxis Tadic<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Mira Tadić mit Sohn Hrvoje bei der Eröffnung 1982<br />

Grundsteinlegung 1992 für die neue Praxis<br />

Zahntechniker Ivan Tadić im Praxislabor<br />

Modernisierte Fassadengestaltung im Jahr 2006<br />

Petra Kazmaier & Angelika Gernsheimer – 2 Dienstältesten<br />

Petra Kazmaier feiert ihr 25-jähriges Jubiläum<br />

Eine echte Erfolgsgeschichte - 30 Jahre Zahnarztpraxis Tadic in Hülben<br />

Seit nunmehr 30 Jahren sorgt die Zahnarztpraxis Tadic in Hülben<br />

getreu ihrem Motto für ein „strahlendes und zufriedenes Lächeln“<br />

in dem beschaulichen Ort auf der Vorderen <strong>Alb</strong>.<br />

„Altbürgermeister Fritz Herter hat sich<br />

richtig ins Zeug gelegt, dass sich meine<br />

Mutter in Hülben niederlässt“, erzählt Dr.<br />

Hrvoje Tadić, der die Praxis seit November<br />

2003 gemeinsam mit seiner Mutter führt.<br />

Der Grund: Hülben war damals bereits seit<br />

einigen Jahren ohne zahnärztliche Versorgung.<br />

„Das war sozusagen zahnärztliches<br />

Notstandsgebiet“, so Hrvoje Tadić. Fritz<br />

Herter wollte diesen Zustand beheben,<br />

mit Erfolg: 1982 eröffnete Mira Tadić ihre<br />

Praxis. Und der Bedarf war riesengroß, bereits<br />

in der Bauphase wurden die ersten<br />

Termine vereinbart: „Die Leute haben ihr<br />

praktisch die Praxis eingerannt.“<br />

Die vierfache Mutter, selbst in Bad Urach<br />

wohnend, legte unzählige Sonderschichten<br />

ein und arbeitete, unterstützt von Angelika<br />

Gernsheimer, die mit Herz und Seele dabei<br />

war, anfangs oft bis in die Abendstunden<br />

hinein. „Ich war damals gerade acht Jahre<br />

alt. Aber ich weiß noch, dass meine Mutter<br />

oft sehr spät heimkam. Dennoch hatten<br />

wir meistens ein gemeinsames Mittag- und<br />

Abendessen – das war wichtig.“, erinnert<br />

sich Hrvoje Tadić.<br />

Immer auf der Höhe der Zeit<br />

1993 erfolgte der Umzug in noch modernere<br />

Räumlichkeiten in die Hauptstraße<br />

19. Mittlerweile gehören neben den beiden<br />

Zahnärzten acht weitere Personen<br />

zum Team. Am längsten dabei ist Petra<br />

Kazmaier, die dieses Jahr ihr 25-jähriges<br />

Jubiläum feierte und sich noch gut an die<br />

Anfangszeiten erinnert. Bewältigt werden<br />

über 2000 Behandlungstermine pro Jahr.<br />

Die Praxis verfügt über ein sehr breites<br />

Behandlungsspektrum inklusive Implantologie<br />

und bietet stets die neuesten Methoden<br />

der vorbeugenden Zahnmedizin an.<br />

Das gesamte Team absolviert regelmäßig<br />

Weiterbildungen, um den Standard weiter<br />

hoch zu halten. Das hat sich herumgesprochen:<br />

Es gibt einige Patienten, die mehr als<br />

100 Kilometer fahren, um sich in Hülben<br />

behandeln zu lassen. Und die mittlerweile<br />

67-jährige Gründerin Mira Tadić denkt<br />

noch lange nicht ans Aufhören: „Ich arbeite<br />

sehr gerne und will das auch fortsetzen,<br />

solange Gott mir Gesundheit schenkt.“<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Fotografie: Gerhard Dümmel und Famile Tadić<br />

www.dr-tadić.de<br />

Dr. Mira Tadić & Dr. Hrvoje Tadić<br />

Hauptstraße 19, 72584 Hülben<br />

Telefon: 07125-6283<br />

E-Mail: info@dr-tadić.de<br />

Montag – Donnerstag 8:00 – 12:00 Uhr<br />

Freitag<br />

Informationen<br />

14:00 – 18:00 Uhr<br />

8:00 – 12:00 Uhr<br />

Ehemaliges Gebäude 1960 in der Hauptstraße 19, Hülben<br />

Sprechzeiten:<br />

Mo. – Do.: 8-12 Uhr<br />

14-18 Uhr<br />

Fr.: 8-12 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Vielen Dank unseren Patienten und Mitarbeitern<br />

Wir bedanken uns bei unserem Team für ihr<br />

langjähriges Engagement und bei allen unseren<br />

Patienten für das uns entgegengebrachte Vertrauen.<br />

Ihre Dr. Mira Tadic und Dr. Hrvoje Tadic<br />

Kontakt:<br />

Dr. Mira Tadic & Telefon: 07125-6283<br />

Dr. Hrvoje Tadic Telefax: 07125-6650<br />

Hauptstraße 19 E-Mail: info@dr-tadic.de<br />

72584 Hülben Web: www.dr-tadic.de<br />

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Portrait<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

sichtspunkt Hohenneuffen in Hülben, zählt<br />

dabei zu seinen größten Werken. Die Rede<br />

ist von der „Brille“. Als er von der imposanten<br />

wie bekannten Stahlrohrkonstruktion<br />

erzählt, hält er das kleine, von ihm<br />

eigens erstellte Modell im Maßstab 1:5, in<br />

den Händen. „Wir haben keine regionale<br />

Firma gefunden, die so dicke Stahlrohre<br />

biegen kann“, bedauert er und zeigt auf<br />

die Einfassungen der Brillengläser, die in<br />

der freien Natur einen Durchmesser von<br />

2,10 Meter haben, während die Konstruktion<br />

gar eine stolze Höhe von 4,50 Meter<br />

aufweist. Den zahlreichen Wanderern, die<br />

an diesem Aussichtspunkt vorbeikommen,<br />

soll die Brille „den Blick auf Schöpfung<br />

und den Blick nach oben zum Schöpfer“<br />

ermöglichen, erklärt der Künstler und verrät:<br />

„Mein Wunsch wäre es, die Brille in<br />

zehnfacher Vergrößerung noch einmal zu<br />

bauen und ein Café drauf zu setzen“. Seine<br />

Augen leuchten dabei.<br />

Text: Patricia Kozjek<br />

Fotografie: Peter Böhringer<br />

Der Künstler im eigenen Werk: Hülben in der Erntezeit<br />

Künstler-Portrait aus Hülben: Karl R. Schwarz<br />

Karl R. Schwarz – ein Mensch mit großen Gaben und Talenten blickt „nach oben“ und<br />

zurück. Er ist dankbar für das, was er erschaffen hat und gibt freudig in die Welt zurück.<br />

Für Holz hat er sich schon immer interessiert,<br />

sagt der gebürtige Hülbener Künstler,<br />

Karl R. Schwarz. „Bereits als Bub bin ich<br />

in den Spänen des Großvaters gesessen,<br />

der Wagner war“, erinnert sich der heute<br />

86 Jährige mit strahlenden Augen an seine<br />

Kindheit in Opas Werkstatt. „Dann gab es<br />

da noch den Onkel, der Förster war“. Doch<br />

beim Holz allein ist es letztlich nicht geblieben.<br />

Nach Wehrdienst und Gefangenschaft<br />

schlug Schwarz 1947 schließlich<br />

den Weg zum Ingenieurs-Studium ein, später<br />

arbeitete er fast 40 Jahre als Maschinenbauingenieur.<br />

Mit 80 Jahren mit Acryl begonnen<br />

Seit 1972 betätigt er sich künstlerisch mit<br />

Holz, wie er sagt. Mit dem Ruhestand sind<br />

Plastiken, Skulpturen und Reliefs dazugekommen.<br />

„Was das Malen angeht, das<br />

kam sehr viel später. Mit Aquarell habe<br />

ich mit 67 Jahren begonnen, mit Acryl als<br />

ich 80 wurde“, erstaunt der talentierte<br />

Künstler und Autodidakt mit seiner bescheidenen<br />

Art und Erklärung. Seine teils<br />

farbgewaltigen wie ausdrucksstarken Bilder,<br />

meist christlich oder geistiger Natur,<br />

hängen dabei nicht nur in Hülben. Auch in<br />

der nahen Region, außerdem in Spanien,<br />

Österreich und der USA neben den eigenen<br />

vier Wänden auf der <strong>Alb</strong>.<br />

Trotz großer gesundheitlicher Probleme<br />

Obwohl Schwarz die Kunst im Allgemeinen<br />

nie studiert hat, ist die öffentliche Akzeptanz<br />

seiner Werke in Kirchengemeinden<br />

und Kommunen groß, wie er findet.<br />

„Es ist ein großes Geschenk für mich, dass<br />

ich so begabt worden bin“, sagt der gläubige<br />

Künstler über seine beachtlichen Fähigkeiten.<br />

„Trotz großer gesundheitlicher<br />

Probleme, konnte ich das alles machen“,<br />

fügt er dem an. „Bei der letzten Ausstellung<br />

wurden von 23 Exponaten gleich 16<br />

verkauft“, verrät Schwarz, der es von Haus<br />

aus vermeidet, im Rappenlicht zu stehen.<br />

Erlöse fließen in Straßenkinderprojekte<br />

„Ich warte bis ein Thema auf mich zukommt.<br />

Kurzfristiges ist bei den Bildern<br />

eher selten“. Gerade weil er diese Gabe<br />

als „großes Geschenk“ sieht, möchte der<br />

Künstler „davon wieder in die Welt zurückgeben“,<br />

wie er erklärt. Die Erlöse seiner<br />

Werke fließen vielfach in Straßenkinder-<br />

Projekte kirchlicher Missionen. „Das mache<br />

ich freudig!“, sagt er strahlend und<br />

wohl keiner der ihn je erlebt, wird an seinen<br />

Worten Zweifel hegen.<br />

Die Brille – ein Millennium-Werk<br />

Zahlreiche Plastiken und Skulpturen des<br />

Künstlers schönen seither etliche öffentliche<br />

Einrichtungen, Standorte und<br />

Kirchen. Das „Millennium-Werk“ am Aus-<br />

Der Künstler vor seinen Werken in Hülben:<br />

v. l. Friedhof „Kreuz“, „Brille“ am Aussichtspunkt<br />

Hohenneuffen und Stahlplastik „Kindergrabfeld“ mit<br />

Bürgermeister Siegmund Ganser<br />

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Werkzeugfabrik Dümmel<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Jochen Dümmel – Chef mit Durchblick:<br />

Bodenständigkeit, Präzision und ein gutes Betriebsklima<br />

sind das A und O für sein Unternehmen<br />

Das neu errichtete Werk im Industriegebiet von Hülben aus luftiger Höhe<br />

Findige Präzisionswerkzeuge kommen aus Hülben<br />

Der „moderne Rücken“ des Unternehmens<br />

erlaubt mit seinen großen Fensterfronten einen<br />

Blick bis in den Schwarzwald. Hier haben auch<br />

die Räumlichkeiten für einen Betriebskindergarten<br />

ihren Platz gefunden.<br />

Das Familienunternehmen Dümmel eröffnet im Industriegebiet sein neues,<br />

hochmodernes (Zweit-)Werk. Wenn Bedarf besteht, soll zukünftig auch eine<br />

Kinderbetreuung eingerichtet werden.<br />

Ein „gesundes Wachstum“ ist für den<br />

Familien betrieb, der 1928 von Paul<br />

Dümmel gegründet wurde, das A und O,<br />

betont Juniorchef Jochen Dümmel im neu<br />

errichteten, hochmodernen Werk in der<br />

Daimlerstraße in Hülben. „Bodenständigkeit“<br />

ist überdies Teil der Firmenphilosophie,<br />

erklärt der junge Unternehmer. Die<br />

Hartmetall-Werkzeugfabrik wird derzeit<br />

in dritter und vierter Generation von den<br />

Inhabern selbst geführt. Jetzt an zwei<br />

Standorten in einer Gemeinde. Ihre rund<br />

40 Mitarbeiter stammen dabei zum Großteil<br />

aus Hülben und der nahen Region. „Etliche<br />

Mitarbeiter können zum Mittagessen<br />

nach Hause zu ihren Familien fahren“, sagt<br />

Jochen Dümmel. Und weiter: „Zufriedene<br />

Mitarbeiter sind motivierter“, resümiert er.<br />

Neu gebaut wurde mit<br />

lokalen Handwerkern<br />

Für ein gutes und gesundes Betriebsklima<br />

wird im Hause Dümmel viel getan. 25<br />

neue, moderne Arbeitsplätze wurden jetzt<br />

nach 12 Monaten Bauzeit in der großzügigen<br />

Werkhalle des Neubaus eingerichtet.<br />

Gemeinsam mit den fünf neuen Schleifmaschinen<br />

sind die Hightech-Maschinen aus<br />

der Lerchenstraße des Hauptwerkes in das<br />

neue Firmengebäude gezogen. Am „alten<br />

Standort“ wird weiter unter der Regie von<br />

Vater Karl-Heinz Dümmel gedreht und<br />

gefräst. Weiterhin sollen sich dort wie<br />

bisher, die Verwaltung, mehrere Büros<br />

und der Versand unter einem Dach befinden.<br />

Neu gebaut wurde mit lokalen<br />

Handwerkern. Statt chinesischem Granit,<br />

seien überwiegend heimische Materialien<br />

für das Werk verwendet worden, unterstreicht<br />

der Juniorchef. Die helle, großzügige<br />

Produktionshalle des Neubaus ist<br />

von nun an 24 Stunden am Tag in Betrieb.<br />

Die vollautomatischen Maschinen<br />

laufen Non-Stop, 365 Tage im Jahr.<br />

Geheizt wird voll ökologisch<br />

Mitarbeiter des Unternehmens haben, sobald<br />

sie am Vespertisch sitzen, nicht nur<br />

eine herrliche Aussicht mit Blick bis in<br />

den Schwarzwald, sondern auch die passenden<br />

Namen für ihre Maschinen gefunden.<br />

„Was das Heizen angeht, sind wir absolut<br />

ökologisch“, ist Dümmel begeistert.<br />

Die abgebende Wärme der ständig<br />

laufenden Maschinen wird dazu mittels<br />

integrierter Wärmerückgewinnung zu<br />

100 Prozent für das Beheizen der<br />

Firmenräumlichkeiten genutzt.<br />

Zukünftige firmeninterne<br />

Kinderbetreuung möglich<br />

Ein großer Schulungsraum, der bis zu 100<br />

Leute fasst, wurde dabei im Untergeschoss<br />

errichtet. Das Unternehmen hat weltweit<br />

rund 50 Vertretungen und jetzt die Möglichkeit,<br />

die Mitarbeiter im eigenen Haus<br />

zu schulen. Geplant und schon errichtet<br />

wurden im Untergeschoss ebenso Räumlichkeiten<br />

für eine zukünftige, interne<br />

Kinderbetreuung. „Wenn Bedarf besteht,<br />

kann das Projekt starten. Erzieherinnen<br />

betreuen dann in der Zeit die Kinder, so<br />

lange ihre Eltern arbeiten“, sagt Dümmel.<br />

Ebenso hervorragend untergebracht sind<br />

nun auch die kostbaren, teils 85 Jahre<br />

alten, sehenswerten Schätze, nebst der<br />

Chronik des Familienunternehmens.<br />

Beides auf rund 600 Quadratmeter im eigenen<br />

Museum ausgestellt und zu bestaunen.<br />

Eine glänzende Gesellschaft ist einem<br />

damit garantiert, wenn es um interne<br />

Feier lichkeiten oder ein Firmenevent geht.<br />

Text: Patricia Kozjek<br />

Die helle, moderne Werkhalle, in der die<br />

Maschinen rund um die Uhr laufen<br />

Informationen<br />

Paul Dümmel Werkzeugfabrik GmbH<br />

Lerchenstraße 15<br />

72584 Hülben<br />

Telefon: 07125 / 9691-0<br />

Telefax: 07125 / 9691- 50<br />

Email: info@duemmel.de<br />

www.duemmel.de<br />

Das Unternehmen hat bewusst in die Region investiert.<br />

Eingang Werk 2 – modern, klar und großzügig.<br />

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1. Platz beim Bundeswettbewerb der Modisten<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

AHA-Systeme<br />

Qualität und Zuverlässigkeit wird bei AHA-Systeme aus Grabenstetten<br />

seit jeher groß geschrieben – und der Hersteller von Messe-, Ausstellungsund<br />

Präsentationssystemen ist auch stets am Puls der Zeit: Seit Anfang<br />

September hat das Unternehmen individuelle Lösungen für Pads und<br />

Tablet-PCs im Programm.<br />

Immer am Puls der Zeit:<br />

AHA-Systeme aus Grabenstetten<br />

Hannah Heckel fertigt beruflich Hüte an. Für das Keltenfest entwarf sie eine zeitgenössische Kopfbedeckung<br />

Schon die Kelten trugen ein Barett<br />

Mit dem Keltenfest lebte am <strong>Heidengraben</strong> die Eisenzeit auf. Zum Erfolg des historischen Kulturspektakels<br />

trugen viele Beteiligte bei. Unter ihnen auch Hannah Hekel aus Erkenbrechtsweiler, die keltische Barette anfertigte.<br />

Die gelernte Modistin tauchte in die Geschichte<br />

der Kopfbedeckungen jener<br />

frühgeschichtlichen Epoche ein, die beim<br />

Keltenfest zum Leben erweckt wurde. Anhand<br />

von Zeichnungen, die die 20-Jährige<br />

in verschiedenen Quellen fand, fertigte sie<br />

ein Barett an. Das wurde laut Hekel von<br />

keltischen Bergarbeitern getragen. „Dabei<br />

handelt es sich um eine flache, runde<br />

Kopfbedeckung aus Schafswolle“, erzählt<br />

sie. „Die Wolle wurde von den Kelten zu<br />

einem Stück Stoff verfilzt, das sie einfärbten<br />

und anschließend zu einem Barett<br />

weiterverarbeiteten.“<br />

Maßgeschneidertes Barett für das Keltenfest<br />

Das Wort barretum oder birretum hat<br />

seinen Ursprung im lateinischen birrus,<br />

einem kurzen Umhang mit Kapuze. Wobei<br />

angenommen wird, dass der Ursprung des<br />

Wortes birrus im Keltischen liegt. Hannah<br />

Hekel berichtet, dass ein Barett, sehr einfach<br />

anzufertigen ist. Zunächst muss aus<br />

dem Stoff ein großer Kreis ausgeschnitten<br />

werden. Danach gilt es den Bund des Baretts<br />

auszuschneiden. Der muss Hekel zufolge<br />

dem Kopfumfang des späteren Trägers<br />

entsprechen. Die untere Kante wird<br />

mit einem Zickzackstich vernäht, damit<br />

sie nicht auftrennt. Anschließend wird der<br />

Saum des runden Deckels mit der oberen<br />

Kante des Bundes vernäht. Damit das Barett<br />

eine stabile Form erhält fügt Hannah<br />

Hekel in den Rand von Bund und Deckel<br />

einen Plastikreif ein.<br />

Die Modistin erklärt, dass die Struktur der<br />

Wollfasern wasser- und schmutzabweisend<br />

ist. Das liege auch an dem Wollfett,<br />

das die Fasern enthalten. Darüber hinaus<br />

halte die Schafswolle den Kopf im Herbst<br />

und Winter warm und schütze ihn vor Regen.<br />

Im Vorfeld des Keltenfestes hat die<br />

20-Jährige einige Kunden gewonnen, die<br />

für sich ein maßgeschneidertes Barett in<br />

Auftrag gegeben haben.<br />

Der Beruf der Modistin bietet<br />

kreative Entfaltungsmöglichkeiten<br />

Zwar hat Hekel zuvor noch nie eine keltische<br />

Kopfbedeckung angefertigt. Doch<br />

durch ihre Ausbildung zur Modistin hat sie<br />

sich schnell in die Materie eingearbeitet<br />

und rasch die ersten Exemplare fertiggestellt.<br />

Drei Jahre lang hat die 20-Jährige<br />

während ihrer Ausbildung Zeichnungen,<br />

Skizzen und Schnittschablonen erarbeitet.<br />

Sie hat gelernt worauf es beim Zusammenfügen<br />

der Schnittteile ankommt und was<br />

bei der Garnitur von Kopfbedeckungen zu<br />

beachten ist. Im Verlauf ihrer Ausbildung<br />

lernte Hannah Hekel auch, wie Hüte in<br />

Form gebügelt und durch Nähen, Kleben,<br />

Schneiden und Drapieren ausgestaltet<br />

werden können. Die 20-Jährige erfuhr<br />

auch, wie Stoffe aus Filz und Stroh hergestellt<br />

werden können und worauf es bei<br />

der Materialauswahl ankommt.<br />

Ihren Entschluss zum Beruf fasste Hannah<br />

Hekel nach einem Praktikum im Staatstheater<br />

Stuttgart. Damals kam sie zum ersten<br />

Mal mit der Herstellung von Hüten in Berührung.<br />

Die Möglichkeit ihrer Kreativität<br />

freien Lauf zu lassen, indem sie ein eigenes<br />

Design entwirft, hat Hekel sofort begeistert.<br />

Am 8. Oktober erhielt die 20-Jährige<br />

einen Brief, in dem ihr mitgeteilt<br />

wurde, dass sie beim Bundeswettbewerb<br />

der Modisten den ersten Platz belegt hat.<br />

An ihm nehmen laut Hekel automatisch all<br />

diejenigen Teil, die ihre Ausbildung erfolgreich<br />

abgeschlossen haben. Mit 92 von<br />

100 möglichen Punkten beendete die Erkenbrechtsweilerin<br />

ihre Lehrzeit. „Das entspricht<br />

der Note 1,2“, wie sie stolz berichtet.<br />

„Ich hoffe, dass mir dieser erste Platz auch<br />

beruflich weiterhelfen wird.“ In den nächsten<br />

Wochen wird sie eine Einladung in<br />

Berlin erhalten und dort die Auszeichnung<br />

entgegennehmen.<br />

Text und Fotos: Daniela Haußmann<br />

„Pads oder Tablet-PCs können in Ausstellungs-<br />

und Wartebereichen oder in<br />

Showrooms von Produktionsunternehmen<br />

oder auch Dienstleistern optimal genutzt<br />

werden, um das Unternehmen und sein<br />

gesamtes Leistungsspektrum zu präsentieren“,<br />

sagt Geschäftsführerin Andrea<br />

Häussler von AHA-Systeme. Die dazugehörige<br />

Aluminium-Stele schützt das Pad,<br />

dessen Zollgröße variabel ist und das sich<br />

einfach ein- und ausbauen lässt.<br />

„Der Haupteinsatzbereich ist sicherlich<br />

auf Messen“, sagt Andrea<br />

Häussler. Zusätzlich bietet AHA-Systeme<br />

Lösungen, wie sich die Inhalte des Pads<br />

oder Tablet-PCs schnell und sicher auf<br />

größere Bildschirme übertragen lassen<br />

können. Die spezielle Software wird natürlich<br />

gleich mitgeliefert – so kann der<br />

Kunde kinderleicht und blitzschnell seine<br />

Inhalte übertragen. Übrigens: Die meisten<br />

der Präsentationsmodule lassen sich bei<br />

Bedarf auch bei AHA-Systeme mieten.<br />

Weiter im Programm sind die speziellen,<br />

auf Maß gefertigten Transportkoffer. Egal<br />

vor welcher Herausforderung der Kunde<br />

in Sachen Aufbewahrung und Transport<br />

seiner Produkte, Geräte oder Messematerialien<br />

steht – AHA-Cases bieten für alles<br />

eine Lösung. Rollen an den Cases sorgen<br />

für Mobilität, ein Alu-Rahmen für Stabilität.<br />

Auch das Messesystem ExpoMade bleibt<br />

einer der Renner im Angebot von AHA-<br />

Systeme: Durch seine offene Bauweise<br />

spart ExpoMade Kosten und Material und<br />

ist leicht zu handhaben. Mit dem Zubehör<br />

angefangen von Lampen über Stühle und<br />

Barhocker bis hin zur Ablage lassen sich<br />

die Stände zugeschnitten auf den jeweiligen<br />

Kunden individuell gestalten. „Wir<br />

wollen der Vollsortimenter im Bereich<br />

der Präsentation sein“, bekräftigt Andrea<br />

Häussler.<br />

Zum zusätzlichen Service von AHA-<br />

Systeme gehört ein eigenes Planungs- und<br />

Designbüro, eine eigene Fertigung, ein<br />

Messe Full-Service sowie die Vermietung<br />

von Messesystemen und Terminals.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Informationen<br />

AHA Systeme<br />

Andrea Häussler<br />

Felsenstraße 13<br />

72582 Grabenstetten<br />

Telefon: 07382 / 9385-0<br />

E-Mail: info@aha-systeme.de<br />

www.aha-systeme.de<br />

www.aha-cases.de und<br />

www.expomade.de<br />

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Wildschweine am <strong>Heidengraben</strong><br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Rulaman-Lesung Grabenstetten<br />

Bildquelle: Wikipedia<br />

Immer mehr Sauen verlassen die Wälder und kommen dem Menschen ins<br />

Gehege. Aber wie der Name schon sagt: Wildschweine haben in Haus und Hof<br />

eigentlich nichts verloren. Doch in Deutschland dringen die Tiere immer mehr<br />

in den Lebensraum des Menschen vor und sorgen damit für Probleme.<br />

Schwarzkittel als Landplage<br />

Ralf Strähle aus Römerstein-Donnstetten<br />

ist als Jäger für die gesamte Gemarkung<br />

Grabenstetten und Strohweiler verantwortlich<br />

– das sind rund 2000 Hektar, die zu<br />

einem Drittel aus Wald, zu zwei Dritteln<br />

aus Feldern und Wiesen bestehen. „Da gibt<br />

es jede Menge Wildschweine“, sagt der<br />

47-Jährige, „Wir bemühen uns Schäden<br />

zu verhindern, müssen aber dafür einen<br />

immensen Aufwand betreiben.“ Denn<br />

durch den erhöhten Maisanbau für die<br />

Bio gasgewinnung ist das Nahrungsangebot<br />

groß und die borstigen Viecher werden<br />

angelockt. „Das ist natürlich gutes Geld<br />

für die Bauern, aber für uns als Jäger ist<br />

das fast nicht mehr zu überwachen“, klagt<br />

Ralf Strähle. Die Krux: Wird ein Feld von<br />

Wildschweinen verwüstet, wird er als zu-<br />

ständiger Jagdpächter zur Kasse gebeten.<br />

Denn laut Gesetz ist der Jäger neben der<br />

Wildhege auch für den Schutz des Waldes<br />

und landwirtschaftlicher Flächen zuständig,<br />

kann aber auch für Schäden zur Verantwortung<br />

gezogen werden.<br />

Anpassungesfähiger Allesfresser<br />

Das Wildschwein gehört seit der Steinzeit<br />

zum wichtigsten Jagdwild des Menschen<br />

und ist ein Kulturfolger. Die Allesfresser<br />

sind sehr anpassungsfähig und haben –<br />

außer dem Menschen – hierzulande<br />

praktisch keine natürlichen Feinde mehr.<br />

„Die Rotten haben einen großen Aktionsradius.<br />

Über die Erntezeit gab es auf der<br />

Gemarkung Grabenstetten einen Haufen<br />

Wildschweine. Wenn es wieder kälter wird,<br />

wandern die Tiere aber auch gerne <strong>Alb</strong>-abwärts“,<br />

so Ralf Strähle. Und dabei halten<br />

sich die Schwarzkittel natürlich nicht an<br />

Reviergrenzen, was es für die Jäger wiederum<br />

nicht einfacher macht, auf die Population<br />

zu achten.<br />

Um die Felder zu schützen, setzt Ralf Strähle<br />

auf Elektrozäune. „Die Wildschweine<br />

sind aber ein landesweites Problem.<br />

Mittler weile ist eine Obergrenze erreicht,<br />

wo es fast nicht mehr möglich ist, die Sache<br />

im Griff zu behalten“, sagt der Jäger.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Die historische Romanfigur Rulaman lebte kürzlich bei einer Lesung im<br />

Gemeindehaus von Grabenstetten wieder auf. Unter der Regie von Ursel<br />

Bernlöhr nahmen die „Lesestars“ des Hörbuchs und die neugegründete<br />

Theatergruppe von ArteFAKT die Zuhörerschaft mit auf eine Reise in die<br />

steinzeitliche Vergangenheit der Region.<br />

Rulaman lebt in Grabenstetten wieder auf<br />

Die Örtlichkeit war ganz bewusst gewählt:<br />

Denn das Gemeindehaus von Grabenstetten<br />

liegt in unmittelbarer Nähe des<br />

Geburtshauses des Autors, des deutschen<br />

Naturforschers und Schriftstellers David<br />

Friedrich Weinland.<br />

„Das war natürlich ein sehr schönes Gefühl,<br />

die Veranstaltung dort durchzuziehen“,<br />

sagt Ursel Bernlöhr. Sie war vor<br />

einem Jahr auch federführend bei der<br />

Umsetzung des Hörbuchs. Die damals<br />

bei einem Lesewettbewerb gekürten „Lesestars“<br />

Ruth Weisser, Simone Schwarz<br />

und Stefan Kircheis lasen nun aus ausgewählten<br />

Kapiteln des 1878 erschienenen<br />

didaktischen Jugendromans. Die Vierte im<br />

Bunde, Isabella Buck, hat zwischenzeitlich<br />

ein Studium aufgenommen und musste an<br />

dem Termin passen. Sie war aber immerhin<br />

vom Band zu hören.<br />

Nach einer Pause, in der sich die 50-köpfige<br />

Zuhörerschaft standesgemäß mit<br />

einem Keltenimbiss bestehend unter anderem<br />

aus Steinzeitkringeln, Beeren, Pilzen<br />

und Nüssen kulinarisch verwöhnen ließ,<br />

feierte die neugegründete Theatergruppe<br />

von ArteFAKT ihre Premiere. Ursel Bernlöhr,<br />

Friedhelm Stasch und Klaus Beekmann<br />

hatten das komplette Kapitel 22<br />

„Die Kalats kommen“ vorgenommen und<br />

trugen es mit Ruth Weisser als Erzählerin<br />

wie ein Hörspiel inklusive aller Geräusche<br />

vor. „Das war ein voller Erfolg. Die Leute<br />

wollten eigentlich gleich noch viel mehr hören<br />

und sehen“, freut sich Ursel Bernlöhr,<br />

die auch hier die Ideengeberin war.<br />

Für die ehemalige Dozentin an der Staatlichen<br />

Hochschule für Musik und Darstellende<br />

Kunst in Stuttgart ist das Thema<br />

„Rulaman“ noch lange nicht durch. „Ich<br />

werde auf der literarischen Spur bleiben<br />

und es wird auch in punkto Theatergruppe<br />

weitergehen“, verspricht die Grabenstettenerin:<br />

„Da hängt einfach sehr viel<br />

Herzblut dran.“ Auch für die „Lesestars“<br />

war der Abend ein Erfolg. Nach der vielen<br />

Arbeit und dem intensiven Sprechtraining<br />

mit Ursel Bernlöhr genossen die drei Anwesenden<br />

den Applaus des Publikums<br />

und bekamen im Anschluss auch noch<br />

ein Buch überreicht. „Es war mir wichtig,<br />

dass die Kinder eine kleine Anerkennung<br />

bekommen. Sie haben hart gearbeitet und<br />

das Ergebnis kann sich sehen lassen“, lobt<br />

Ursel Bernlöhr.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

MESSESYSTEME<br />

PRÄSENTATIONSSYSTEME<br />

TERMINALS<br />

Dr. Michael Schmid • Hauptstraße 48<br />

72584 Hülben • Telefon 07125/96233<br />

Immer ein offenes Ohr –<br />

die <strong>Alb</strong>-Apotheke in Hülben bietet einen<br />

Rundum-Service<br />

in Sachen Gesundheit<br />

Andrea Häussler<br />

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Felsenstraße 13 . 72582 Grabenstetten . Tel. +49 (0) 7382-93 85-0 . Fax 94 19-21 . ahaeussler@aha-systeme.de<br />

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Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag:<br />

8.30 – 12 Uhr und 14.30 – 18.30 Uhr<br />

Samstag:<br />

8.30 – 12 Uhr<br />

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Neues am <strong>Heidengraben</strong><br />

Obstlehrpfad in Grabenstetten eingeweiht<br />

Im November vergangenen Jahres legte der Obst- und Gartenbauverein<br />

Grabenstetten einen Obstlehrpfad an. Dieser wurde<br />

am 26. Oktober eingeweiht und bringt Interessierten die Kulturlandschaft<br />

nahe.<br />

Mit vereinten Kräften hatten die Mitglieder 52 Bäume gepflanzt,<br />

die den rund zwei Kilometer langen Pfad säumen. Einheimische,<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Ausflügler, Radfahrer und Wanderer können sich auf Tafeln<br />

nicht nur über die 48 Apfel- und vier Birnensorten informieren,<br />

die sich auf dem Streuobstgelände befinden, sondern auch allerhand<br />

über die Flora und Fauna dieser Kulturlandschaft erfahren.<br />

Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins, interessierte Bürger,<br />

Gemeinderäte und Bürgermeister Harald Steidl, waren bei<br />

der Einweihung anwesend. Für die Anlage des Obstlehrpfades,<br />

erhielt der Verein vom Projekt des Landes zur Erhaltung und Entwicklung<br />

von Natur und Umwelt (PLENUM) einen Zuschuss, wie<br />

Vorsitzender Gerhard Keim erklärte.<br />

PLENUM ist eine Naturschutzstrategie, die darauf setzt Umwelt-<br />

und Naturschutzziele nicht durch hoheitliches Handeln<br />

von oben, sondern auf freiwilliger Basis gemeinsam mit der<br />

Bevölkerung von unten zu erreichen. Alle durch den Verein geförderten<br />

Maßnahmen müssen unmittelbar oder mittelbar dem<br />

Naturschutz im Projektgebiet Schwäbische <strong>Alb</strong> dienen und zur<br />

Erfüllung der PLENUM-Ziele beitragen, darunter die Schaffung<br />

regionaler Kreisläufe oder die Beteiligung aller Landnutzer.<br />

Text: Daniela Haußmann<br />

Das waren richtige Keltenprofis“, sagt Franz Weiss. Die beiden<br />

Studenten vermittelten ihr Wissen anschaulich, erklärten<br />

geduldig historische Zusammenhänge und informierten über<br />

keltische Zangentore. „Da blieben viele Leute länger stehen und<br />

eine Frage hat die nächste ergeben“, so Franz Weiss.<br />

Mit ‚Herz‘ geklöppelt - Kinderferienprogramm in Erkenbrechtsweiler<br />

Die Frauen von der Lichtstube Erkenbrechtsweiler<br />

liegen alte Handarbeitstechniken am Herzen: Seit 2005<br />

zeigen sie im Zuge des Kinderferienprogramms von<br />

Erkenbrechtsweiler einen Nachmittag lang Kindern die<br />

Kunst des Köppelns. „Es ist eine Freude zu sehen, mit<br />

was für einem Eifer die Kinder dabei sind“, freut sich<br />

Ani Haspel von der Lichtstube.<br />

Das Angebot kommt an – auch in diesem Jahr waren die Plätze<br />

ruck zuck belegt und insgesamt 14 Kinder fanden sich an einem<br />

Nachmittag Mitte August im Bürgerhaus ein. „Das war schon<br />

eine Herausforderung, sonst hatten wir stets maximal zehn Kinder<br />

da“, sagt Ani Haspel, die die Kids zusammen mit vier Mitstreiterinnen<br />

anleitete. Nachdem in den vergangenen Jahren<br />

unter anderem Freundschaftsbändchen, Elefanten und Igel<br />

geklöppelt wurden, stand nun ein Herz auf dem Programm.<br />

Das Material stellten die Damen von der Lichtstube, die auch<br />

schon einiges vorbereitet hatten. „Schließlich soll jedes Kind<br />

auch ein fertiges Objekt mit nach Haus nehmen können“, erklärt<br />

Ani Haspel.<br />

Die 54-jährige gebürtige Erkenbrechtsweilerin kennt das Klöppeln<br />

noch aus eigenen Kindertagen, vertieft hat sie die Technik<br />

über einen speziellen Kurs: „Kinder begreifen schnell, wie<br />

die Fäden verflechtet werden müssen. Wir machen ja auch<br />

immer eher einfachere Sachen.“ Und die Kunst kommt an – in<br />

diesem Jahr war ein ehemalige Teilnehmerin bereits als Betreuerin<br />

mit am Start. Und selbstverständlich sind Ani Haspel<br />

und Co. auch im nächsten Jahr beim Kinderferienprogramm<br />

dabei: „Es macht einfach Spaß mit den Kindern zu arbeiten.“<br />

Die Damen der Lichtstube treffen sich übrigens ab November<br />

wieder 14-tägig jeweils Donnerstags von 18 bis 21 Uhr im<br />

Bürgerhaus, Neueinsteiger sind herzlich willkommen.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Ani Haspel, Lichtstube<br />

Telefon: 07026 - 5395<br />

Sie wollen noch mehr Bilder sehen?<br />

www.alb-magazin.com<br />

Informationen<br />

Tor G in Erkenbrechtsweiler beim Tag des offenen Denkmals <strong>2012</strong><br />

Weit mehr als 8000 Organisationen öffneten<br />

am Tag des offenen Denkmals <strong>2012</strong> ihre<br />

Türen für Kultur- und Geschichtsfans.<br />

Auch die FAKT angeschlossene Archäologische Gruppe<br />

aus Erkenbrechtsweiler um Franz Weiss nahm an der<br />

bundesweiten Aktion teil.<br />

Echte „Keltenprofis“ am Tor G<br />

Im Mittelpunkt stand dabei neben den Räumlichkeiten der Archäologischen<br />

Gruppe im ehemaligen Gemeindehaus auch das<br />

Tor G am Ortseingang von Erkenbrechtsweiler. In der Vergangenheit<br />

war das Tor G stets von Mitgliedern der Archäologischen<br />

Gruppe betreut worden. In diesem Jahr hatten sich Franz Weiss<br />

und Co aber eine Neuerung einfallen lassen. „Erstmals wurde<br />

das Tor G von zwei Archäologie-Studenten aus Tübingen betreut.<br />

Im ehemaligen Gemeindehaus waren die Tore ebenfalls geöffnet<br />

und auch hier freute sich die Archäologische Gruppe über<br />

regen Zuspruch. Zudem wiesen einerseits die Studenten am<br />

Tor G auf die Räumlichkeiten der Archäologische Gruppe hin<br />

und umgekehrt. „Da hat sich ein richtiger Kreislauf entwickelt“,<br />

freut sich Franz Weiss. Im ehemaligen Gemeindehaus wurden<br />

erstmals Teile einer älteren Sammlung von Fundstücken vom<br />

<strong>Heidengraben</strong> präsentiert. Derzeit verhandelt die Archäologische<br />

Gruppe mit dem Besitzer über eine dauerhafte Leihgabe beziehungsweise<br />

eine Schenkung. Zu sehen gab es unter anderem<br />

keltische Keramik, zahlreiche Amphorenbruchstücke, eine sehr<br />

gut erhaltene keltische Münze sowie verschiedene Bruchstücke<br />

von Bronzegegenständen wie Armreifen.<br />

„Von diesen Altsammlungen gibt es einige. Der <strong>Heidengraben</strong> ist<br />

schließlich schon lange im Fokus der Geschichtsinteressierten“,<br />

verrät Franz Weiss. Er und seine Mitstreiter bemühen sich derzeit<br />

intensiv um einige dieser Sammlungen, deren Funde vielfach<br />

aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts datieren,<br />

um sie künftig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

22 23


Interview Dr. Krausse<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Prof. Dr. Dirk Krausse über das Keltenjahr <strong>2012</strong><br />

und die Kelten als „sympathische Verlierer“<br />

Professor Dirk Krausse ist als Landeskonservator und Referatsleiter<br />

des Regierungspräsidiums Stuttgart Koordinator der archäologischen<br />

Denkmalpflege im Land. Sein Spezialgebiet ist die Eisenzeit, damit ist<br />

er prädestiniert für die Erforschung keltischer Fundstätten wie den<br />

<strong>Heidengraben</strong>. Obendrein obliegt dem gebürtigen Rheinländer seitens<br />

des Landes die Abstimmung sämtlicher Aktionen zum Keltenjahr <strong>2012</strong>.<br />

„Am <strong>Heidengraben</strong> sollte wieder im großen Stil Forschung betrieben<br />

werden“, sagte Dirk Krausse im Gespräch mit Kerstin Dannath.<br />

Herr Krausse, warum sind die Kelten in?<br />

Dirk Krausse: Die Kelten sind eine wunderbare<br />

Projektionsfläche für das eigene<br />

Vorstellungsvermögen – man weiß über<br />

sie relativ wenig, aber immerhin genug um<br />

sie fassen zu können. Sie kamen sozusagen<br />

aus dem Dunkel der Geschichte und<br />

sind eine der ersten Kulturgruppen, deren<br />

Name man kennt. Sie bieten sich ausgezeichnet<br />

für die professionelle archäologische<br />

Forschung an, bieten aber auch<br />

immer mehr Menschen Anlass und Gelegenheit<br />

sich ehrenamtlich und hobbymäßig<br />

mit Archäologie und Geschichte direkt<br />

vor der eigenen Haustüre zu beschäftigen.<br />

Obendrein haben sie den Touch sympathischer<br />

Verlierer.<br />

Wie ist das zu verstehen?<br />

Dirk Krausse: Während die siegreichen<br />

Römer eher mit Perfektion und Fortschritt<br />

identifiziert werden, umweht die unterlegenen<br />

Kelten in der Vorstellung der Leute<br />

etwas Ursprünglicheres, Geheimnisvolles<br />

und Natürlicheres. Anders als die<br />

Germanen, die gerade in Deutschland<br />

von Nazi-Propaganda und Nazi-Ideologie<br />

missbraucht wurden, kann die Beschäftigung<br />

mit den Kelten als viel unbelasteter<br />

und unverdächtiger gelten. Dazu passt,<br />

dass die groß angelegten Programme zur<br />

Erforschung keltischer Fundstätten, etwa<br />

des Fürstensitzes Heuneburg oder des<br />

Oppidums von Manchings, erst nach dem<br />

zweiten Weltkrieg in den 1950er Jahren<br />

anliefen. Hinzu kommt, dass die meisten<br />

Menschen die Kelten nicht unbedingt mit<br />

jenen archäologischen Kulturen, die zum<br />

Beispiel den <strong>Heidengraben</strong> bevölkert haben,<br />

verbinden. Verbunden werden sie<br />

heute von Laien mit den Stämmen, die<br />

in England, Schottland oder Wales lebten.<br />

Diese Gegenden haben als Urlaubslandschaften<br />

ein positive Image.<br />

Und nun wurde für <strong>2012</strong> in Baden Württemberg<br />

das Keltenjahr ausgerufen.<br />

Dirk Krausse: Die große Landesausstellung<br />

„Die Welt der Kelten: Zentren der<br />

Macht – Kostbarkeiten der Kunst“, die ab<br />

Mitte September in Stuttgart zu sehen ist,<br />

ist seit 2008 geplant. Da entstand die Idee<br />

über das gesamte Jahr hinweg ein Begleitprogramm<br />

auf die Beine zu stellen. Die<br />

Vorlaufzeit hierfür war allerdings wesentlich<br />

kürzer. Wir als Landesamt für Denkmalpflege<br />

haben vor Jahresfrist die Initiative<br />

ergriffen und uns mit den Kommunen<br />

zusammengesetzt. Die Resonanz war sehr<br />

gut. Das zeigt schon allein der Umfang der<br />

Infobroschüre mit einer Vielzahl an Aktionen.<br />

Wir bieten sozusagen die Plattform<br />

für Kommunen und Vereine. Ich bin fast<br />

selbst überrascht, dass so viele Veranstaltungen<br />

zusammengekommen sind.<br />

Auch am <strong>Heidengraben</strong> sind einige Veranstaltungen<br />

geplant. Ist das ein Chance<br />

das ehemalige Oppidum mehr in den Blickpunkt<br />

der Öffentlichkeit zu rücken?<br />

Dirk Krausse: Der <strong>Heidengraben</strong> ist nach<br />

§12 der Landesdenkmalschutzgesetzes<br />

ein Denkmal von besonderer Bedeutung.<br />

Das hat schon einen sehr hohen Stellenwert,<br />

höher ist nur noch der Status UN-<br />

ESCO Weltkulturerbe einzuschätzen. Der<br />

<strong>Heidengraben</strong> als größtes Oppidum von<br />

der Flächenausdehnung her ist einzigartig.<br />

Der <strong>Heidengraben</strong> ist einfach gigantisch<br />

und war vielleicht in früheren Zeiten der<br />

zentrale Ort der Kelten für weite Teile der<br />

Schwäbischen <strong>Alb</strong>. Durch die Aktionen wird<br />

der <strong>Heidengraben</strong> mehr in die Köpfe der<br />

Menschen gerückt.<br />

Was würden Sie sich denn für die Zukunft<br />

des Geländes wünschen?<br />

Dirk Krausse: Einerseits den Schutz, dass<br />

zumindest nicht jedes Jahr in den sensiblen<br />

Bereichen vieles kaputt gepflügt<br />

wird. Andererseits die Fortsetzung der Forschungsarbeiten.<br />

Am <strong>Heidengraben</strong> sollte<br />

wieder im großen Stil Forschung betrieben<br />

werden. Es wäre vernünftig im Schulterschluss<br />

mit der Universität Tübingen die<br />

Arbeiten, die es in den 1990er Jahren ja<br />

schon einmal gab, fortzusetzen. Das Land<br />

hat hierzu aber nicht die nötigen finanziellen<br />

Mittel. Es gibt aber Überlegungen zusammen<br />

mit der Uni einen gemeinsamen<br />

Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

zu stellen. Das wäre die ideale<br />

Kombination von Forschung und Lehre.<br />

Bislang ist am <strong>Heidengraben</strong> nur verhältnismäßig<br />

wenig Fläche tatsächlich ausgegraben<br />

worden. Allein von der riesigen<br />

Gesamtfläche her, können auf dem Areal<br />

noch Dinge versteckt sein, von denen wir<br />

heute keine Ahnung haben.<br />

Und was ist mit den Bestrebungen ein<br />

Besucherzentrum zu errichten?<br />

Dirk Krausse: Wenn es so zu einer vernünftigen<br />

Vermittlung des Geländedenkmals<br />

und der aktuellen Forschungsergebnisse<br />

käme und auch die belange des Denkmalschutz<br />

gewahrt bleiben, warum nicht? Aber<br />

allein schon aufgrund des gigantischen<br />

Geländes müsste man vielleicht auch<br />

ganz neue Wege hinsichtlich der Präsentation<br />

gehen – das zum Beispiel anhand<br />

von GPS-Daten gleich die gewünschten<br />

Informationen auf das I-Phone gesendet<br />

werden. Die Steuerung müsste dann über<br />

das Informationszentrum erfolgen. FAKT<br />

(Förderverein für Archäologie, Kultur und<br />

Tourismus, Anmerk. der Red.) und die<br />

Bürgermeister von Erkenbrechtsweiler,<br />

Hülben und Grabenstetten sind hier auf<br />

einem guten Weg die Kräfte zu bündeln.<br />

Man muss immer auch schauen, dass man<br />

die Kosten auch dauerhaft schultern kann<br />

und ein Konzept finden, um die Betriebstragfähigkeit<br />

zu sichern. Hierfür sind die<br />

Voraussetzungen am <strong>Heidengraben</strong> gut.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Veranstaltung am <strong>Heidengraben</strong><br />

im Keltenjahr <strong>2012</strong>:<br />

www.heidengraben.com<br />

Wie wohnten die Kelten?<br />

Ein Jahr tausend Siedlungsgeschichte<br />

vor den Römern“, Vortrag von<br />

Prof. Dr. Martin Bartelheim im<br />

Bürgerhaus Erkenbrechtsweiler –<br />

Freitag 09.11.<strong>2012</strong>, 19:00 Uhr<br />

Zerspanungswerkzeuge vom Feinsten www.duemmel.de<br />

24 25


Veranstaltungskalender<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Dezember<br />

Sa. 01.12.<strong>2012</strong><br />

Adventskranzbinden<br />

Schwäbischer <strong>Alb</strong>verein, Grabenstetten<br />

Sa. 01.12.12<br />

Melodien im Advent<br />

mit dem Gesangsverein in der<br />

Rietenlauhalle, Hülben<br />

Sa. 01.12.<strong>2012</strong><br />

Weihnachtsmarkt mit Adventssingen<br />

rund ums Bürgerhaus, Erkenbrechtsweiler<br />

November<br />

Sa. 03.11.<strong>2012</strong> – 18:00 Uhr<br />

Nachtschießen<br />

Schützenhaus Grabenstetten<br />

Freitag 09.11.<strong>2012</strong> – 19:00 Uhr<br />

Vortrag: Wie wohnten die Kelten?<br />

Ein Jahrtausend Siedlungsgeschichte<br />

vor den Römern“<br />

Bürgerhaus, Erkenbrechtsweiler<br />

Sa. 10.11.<strong>2012</strong> – 18:00 Uhr<br />

Metzelsuppe essen<br />

Fliegergruppe Grabenstetten, Fliegerheim<br />

Sa. 10.11. bis So. 11.11.<strong>2012</strong><br />

Lokalschau des Kleintierzuchtvereins<br />

in der Rietenlauhalle, Hülben<br />

Di. 13.11.<strong>2012</strong> – 15:00 Uhr<br />

Kaffee im TIB<br />

Begegnungsstätte, Erkenbrechtsweiler<br />

Fr. 16.11.<strong>2012</strong><br />

SAV Preisbinokel<br />

Gasthof „Alte Steige“, Erkenbrechtsweiler<br />

So. 18.11.12<br />

Trachtenfreunde: Ausstellung<br />

„Alte Handarbeitstechniken“<br />

im Alten Schulhaus, Hülben<br />

Mo. 19.11.<strong>2012</strong> – 20:00 Uhr<br />

Vereinsvorstandssitzung<br />

Grabenstetter Vereine, Sporthaus<br />

Do. 22.11.<strong>2012</strong> – 20:00 Uhr<br />

Vortrag: „Macht auf die Tür,<br />

die Tor macht weit…“ -<br />

Handel und Wandel im Umfeld des<br />

spätkeltischen Oppidums <strong>Heidengraben</strong><br />

Schlossmühle, Bad Urach<br />

So. 02.12.12<br />

Adventskonzert des Musikvereins<br />

Christuskirche, Hülben<br />

Sa. 15.12.<strong>2012</strong> – 18:00 Uhr<br />

Singen unterm Weihnachtsbaum<br />

Rathaus, Grabenstetten<br />

Schenken Sie etwas besonderes zu Weihnachten,<br />

ein Stück Kultur aus unserer Gegend<br />

Sa. 22.12.<strong>2012</strong><br />

Waldweihnacht SAV<br />

Schwäbischer <strong>Alb</strong>verein Erkenbrechtsweiler<br />

www.rulamanbuch.de<br />

Kontakt: Telefon 07026 – 601 9646 oder alb@albmarketing.de<br />

MP3 CD 17,80 EUR, Audio CD 54,00 EUR oder USB Stick 24,00 EUR<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

im Internet:<br />

thomasblank.com gmbh<br />

Silcherstr. 12 • 73268 Erkenbrechtsweiler<br />

Telefon 07026.35 35 • Fax 07026.34 34<br />

post@thomasblank.com • www.thomasblank.com<br />

Sa. 17.11.12<br />

Skibörse und Winteranfangsfeier<br />

Schi-Club, Rietenlauhalle, Hülben<br />

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... die Werbeagentur für<br />

Internet und gedruckte Medien!<br />

Fr. 23.11. bis So. 25.11.<strong>2012</strong><br />

Skiopening des Schi-Club<br />

im Stubaital<br />

Sa. 15.12. bis So. 16.12.<strong>2012</strong><br />

5. Weihnachtsmarkt<br />

mit adventlichem Musizieren<br />

bei der Kirche, Hülben<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

TES+M GmbH<br />

Thomas Blank<br />

Silcherstr. 12<br />

73268 Erkenbrechtsweiler<br />

Telefon 07026 / 601 9646<br />

alb@albmarketing.de<br />

Layout & Gestaltung:<br />

thomasblank.com gmbh<br />

Erscheinungsweise:<br />

viermal im Jahr<br />

Telefon 07026 / 35 35<br />

post@thomasblank.com<br />

Januar<br />

Fr. 11.01.2013<br />

VORSCHAU – Neujahrsempfang FAKT<br />

Artefakt, Moderation Ursel Bernlöhr<br />

weitere Informationen folgen<br />

Rietenlauhalle, Hülben<br />

Redaktion:<br />

Peter Heiden (FAKT e. V.)<br />

Patricia Kozjek<br />

Kerstin Dannath<br />

Daniela Haußmann<br />

Druck:<br />

Leibfarth & Schwarz<br />

GmbH & Co.KG<br />

72581 Dettingen/Erms<br />

Telefon 07123 / 9785-0<br />

kontakt@leibfarth-schwarz.de<br />

www.alb-magazin.com<br />

Aktuelles, Bilder<br />

und Veranstaltungen<br />

aus Ihrer Region<br />

am <strong>Heidengraben</strong><br />

Allgemeine Hinweise:<br />

Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt erstellt (Stand<br />

10/<strong>2012</strong>). Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir für<br />

etwaige enthaltene Informationsfehler – einschließlich der<br />

angegebenen Internetlinks – keine Haftung übernehmen.<br />

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Die Angaben sollen nur den Zugriff auf weiter gehende<br />

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vorheriger schriftlicher Zustimmung durch den Herausgeber.<br />

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