Gemeindebrief (Oktober 2008) - Heeslinger

Zum Thema 5
ungeheuer beeindruckend gewesen
sein, auch noch zur Zeit Jesu bis zur
Zerstörung des Tempels im Jahre 70 n.
Christus.
Bei den ersten Christen und im
Mittelalter
Im Neuen Testament finden wir
zahlreiche Hinweise darauf, dass in den
Versammlungen der Gläubigen gesungen
wurde, aber keinen Hinweis auf
den Gebrauch von Instrumenten.
In der römischen Kirche gab es Ende
des 6. Jahrhunderts unter Papst Gregor
dem Großen eine Liturgiereform.
Heute noch bekannt als “Gregorianische
Gesänge”. Auch das war alles
einstimmiger Gesang.
Im 14. Jahrhundert ebnete das Konzil
zu Konstanz den Weg für eine gemeineuropäische
Musikkultur. Nun kam es
zu einer Gründungswelle von Musikkapellen
an Kathedralen, Stiftskirchen
und Stadtkirchen. Führend unter den
Komponisten nördlich der Alpen
waren bis ins 16. Jahrhundert die
Niederländer.
Die Ostkirchen
In den Ostkirchen (Orthodoxe) blieben
Instrumente bis heute vom Gottesdienst
ausgeschlossen.
Die Evangelischen
1. Luther: Luther und der protestantischen
Kantor Johann Walter
begründeten die evangelische
Kirchenmusik. Das Wort selber
wird erst Mitte des 18. Jahrhunderts
als Begriff eingeführt.
Für Luther ist die Musik eine
Schöpfergabe, speziell für den
gottesdienstlichen Gebrauch. Im
Mittelpunkt stand für ihn der
deutschsprachige Choral und der
Gemeindegesang. Die Lieder
wurden zu dieser Zeit noch nicht
von Instrumenten begleitet. Der
Gesang ist für Luther eine Bibel
der gelehrten und ungelehrten
Leute und zugleich ein Kennzeichen
der Kirche.
In dieser Zeit entsteht auch der
Beruf des Kantors.
2. Die Reformierten: Im Gegensatz
zu Luther schafft Zwingli in
Zürich 1524 den Gesang ab und
lässt alle Orgeln entfernen. Erst
1598 wird der Gesang im Gottesdienst
wieder eingeführt. Im 19.
Jahrhundert werden wieder Orgeln
in den Kirchen eingebaut.
In Genf sieht es unter Calvin
ähnlich aus.
In Südafrika ist es bei den streng
reformierten Gemeinden bis heute
so, dass es im Gottesdienst keine
Liedbegleitung gibt und dass auch
nur Psalmen gesungen werden.