FacHkräFte aus aller welt - Nord-Handwerk
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<strong>Handwerk</strong>sZeug :: Qualifikation<br />
<strong>Handwerk</strong>sZeug :: Recht und Steuern<br />
Europäische Jugendliche lösen Fachkräfteprobleme<br />
Finden, integrieren und <strong>aus</strong>bilden<br />
Deutsche Unternehmer sollten die Rekrutierung <strong>aus</strong>ländischer Jugendlicher als Chance und Mittel gegen<br />
den Fachkräftemangel betrachtet. Das empfiehlt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.<br />
Betriebsinhaber erhalten Hilfstellung.<br />
Gegensätzlicher könnten die Zahlen<br />
kaum sein. In Deutschland blieben<br />
im Ausbildungsjahr 2011/12 bundesweit<br />
rund 33.000 Ausbildungsplätze unbesetzt.<br />
Immer mehr deutsche Unternehmer registrieren<br />
sorgenvoll den demografischen<br />
Wandel. Ihnen droht ein Fachkräftemangel<br />
mit unbesetzten Ausbildungsplätzen und<br />
Stellen. Einige Branchen gelten schon<br />
heute als Mangelberufe.<br />
Diese Probleme sind für südeuropäische<br />
Länder wie Spanien, Portugal oder auch<br />
Griechenland unvorstellbar. Jugendliche<br />
finden dort keine Ausbildungsplätze oder<br />
Arbeitsstellen. Sie blicken in eine ungewisse<br />
Zukunft und gelten als verlorene<br />
Generation. Immer mehr von ihnen<br />
suchen ihr Glück fern der Heimat. Sie<br />
lernen Deutsch und suchen hierzulande<br />
Arbeit. Das ist eine Chance für deutsche<br />
<strong>Handwerk</strong>sbetriebe. Ihnen empfiehlt das<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Technologie (BMWi) <strong>aus</strong>ländische Jugendliche<br />
für eine duale Ausbildung in<br />
Deutschland zu begeistern.<br />
Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum<br />
für Fachkräftesicherung veröffentlichte<br />
das BMWi kürzlich eine Broschüre,<br />
in der deutsche Unternehmer Antworten<br />
darauf finden, wie sie <strong>aus</strong>ländische Jugendliche<br />
finden, begeistern, integrieren und<br />
fördern können.<br />
Ein bevorzugter Rekrutierungsweg<br />
für junge Fachkräfte <strong>aus</strong> dem Ausland ist<br />
die Nutzung des Internationalen Personalservice<br />
der Zentralen Auslands- und<br />
Fachvermittlung der Bundesagentur für<br />
Arbeit (ZAV). <strong>Handwerk</strong>sunternehmer<br />
sollten ihre offenen Ausbildungsstellen dort<br />
melden und angeben, dass sie auch an der<br />
Vermittlung <strong>aus</strong>ländischer Jugendlicher<br />
interessiert sind.<br />
Die ZAV nutzt diese Informationen im<br />
europäischen Netzwerk EURES. In den<br />
Partnerländern informieren die Berater Jugendliche<br />
über die duale Ausbildung, die<br />
Arbeitsmarktlage, Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />
und prüfen deren Eignung. Viele<br />
wichtige Tipps zum späteren Wohnen und<br />
Arbeiten in Deutschland bietet das Internetportal<br />
www.make-it-in-germany.de.<br />
Jugendliche wie Damian <strong>aus</strong> Spanien suchen<br />
ihr berufliches Glück in Deutschland.<br />
Foto: Seemann<br />
Zusätzlich können volljährige Jugendliche<br />
auf der Webseite www.thejobofmylife.de<br />
beispielsweise Unterstützungen für Reisekosten<br />
und Sprachkurse beantragen.<br />
<strong>Handwerk</strong>skammern und Innungen bieten<br />
Betrieben mit zahlreichen Projekten<br />
Hilfestellung bei der Vermittlung und Integration.<br />
(Siehe ab Seite 10).<br />
Um die Qualifikation und Motivation der<br />
<strong>aus</strong>ländischen Jugendlichen müssen sich die<br />
Chefs kaum Gedanken machen. Mit der<br />
Entscheidung, das Heimatland zu verlassen<br />
und in Deutschland eine duale Ausbildung<br />
zu absolvieren, bringen die Jugendlichen<br />
viel Motivation mit, sind fleißig und interessiert.<br />
Allerdings sinddie sprachlichen<br />
Hürden oft noch sehr hoch. Betriebsinhaber<br />
sollten ihre Mitarbeiter dafür sensibilisieren,<br />
Prozesse anzupassen und den Jugendlichen<br />
Hilfestellungen zu bieten.<br />
Schnell werden kleine und mittelständische<br />
Unternehmer feststellen, dass die<br />
Jugendlichen den Betrieb auch kulturell<br />
bereichern. Sie bringen neue Sichtweisen<br />
in die tägliche Arbeit ein und können so dazu<br />
beitragen, dass die Kreativität und Innovationskraft<br />
gesteigert wird. Sind die größten<br />
sprachlichen Hürden überwunden, können<br />
die Jugendlichen perspektivisch mit ihren interkulturellen<br />
Kompetenzen im Umgang mit<br />
<strong>aus</strong>ländischen Kunden wertvoll sein.