Pressemitteilung - BdLa
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<strong>Pressemitteilung</strong><br />
31. Januar 2014<br />
bdla-Nachwuchspreis<br />
für herausragende Abschlussarbeiten 2013<br />
Sehr geehrte Medienschaffende,<br />
zum 17. Mal zeichnet der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) in<br />
Bayern herausragende Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten im Bereich<br />
Landschaftsarchitektur und -planung aus.<br />
Informationen zu den sechs gewürdigten Arbeiten, die der Vorstand des bdla<br />
Bayern auf seiner Sitzung am 29. Januar 2014 aus den Einreichungen der<br />
Hochschulen ausgewählt hat, finden Sie im Folgenden.<br />
Über einen Hinweis in Ihrem Medium würden wir uns freuen.<br />
Präsentation<br />
Die Arbeiten werden am Freitag, 21. Februar 2014 ab 15:30 Uhr auf der Mitgliederversammlung<br />
des bdla Bayern in der Bayerischen Architektenkammer<br />
in München vorgestellt.<br />
Wir würden uns freuen Sie begrüssen zu dürfen und bitten ggf. um eine kurze<br />
Rückmeldung.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Dipl. Ing (FH) Ulrich Stefan Knoll<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
bdla Landesverband Bayern e.V.<br />
Oberer Graben 3a, 85354 Freising<br />
Tel.: 08161 14 94 00, Fax: 08161 14 94 01<br />
knoll-bayern@bdla.de
<strong>Pressemitteilung</strong><br />
31. Januar 2014<br />
bdla-Nachwuchspreis 2013<br />
Technische Universität München<br />
Hamburg-Horn Mit Abstand: Grün!<br />
Verfasserin: Quang Huy Le, Bachelor-Thesis<br />
Betreuung: Prof. Udo Weilacher, Dr.-Ing. Gunter Bartholmai<br />
Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und industrielle Landschaft TUM<br />
Istanbul TALRAUM – nachhaltige städtebauliche und landschaftliche Entwicklung in Tälern am<br />
Bosporus<br />
Verfasserin: Lilian Terme, Bachelor-Thesis<br />
Betreuung: Prof. Regine Keller, Thomas Hauck<br />
Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlicher Raum TUM<br />
Scenic Branding Völklingen<br />
Verfasser: Stefan Wallerius, Master-Thesis<br />
Betreuung : Prof. Udo Weilacher<br />
Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlicher Raum TUM<br />
Hochschule Weihenstephan - Triesdorf<br />
Wetland El Burro. Entwurf einer Methodik, um den Status, die Bewertung und die Chancen eines<br />
Ökosystems aufzuzeigen – angewandt auf das Feuchtbiotop “El Burro” in Bogota, Kolumbien. Ein<br />
neues Gebiet der Unterhaltung und Bildung für die Gemeinde.<br />
Verfasserin: Natalia Vergara Forero, Master-Thesis<br />
Betreuung: Prof. Ingrid Schegk, Prof. Sabrina Wilk, HSWT<br />
Landschaftserfahrung und ästhetisches Potential der Landschaft als Impulsgeber zur<br />
nachhaltigen Regionalentwicklung – am Beispiel der überregionalen Fahrradroute im antiken<br />
Pamphylien<br />
Verfasser: Roman Knorr, Master-Thesis<br />
Betreuung: Prof. Ingrid Schegk, Prof. Dr. Frieder Luz, HSWT, Dr. Ahmed Benliay, Universität<br />
Antalya<br />
Regionale Wildstaudenmischungen im urbanen Grün<br />
Verfasser: Dominic Wachs, Bachelor-Thesis<br />
Betreuung: Prof. Swantje Duthweiler, HSWT
<strong>Pressemitteilung</strong><br />
31. Januar 2014<br />
bdla-Nachwuchspreis 2013<br />
Hamburg-Horn Mit Abstand: Grün!<br />
Verfasser Quang Huy Le (Bachelorthesis)<br />
Betreuer Prof. Dr. Udo Weilacher, Dr.-Ing. Gunter Bartholmai. Lehrstuhl für<br />
Landschaftsarchitektur und industrielle Landschaft, TU München<br />
Zusammenfassung der Arbeit Der Stadtteil Hamburg-Horn steht exemplarisch für<br />
Quartiere des Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg. Hier entstanden nach dem<br />
Leitbild der „gegliederten und aufgelockerten Stadt“ Siedlungen, die beispielhaft für die<br />
Zeit zwischen 1946 und 1960 sind. Zeilen von Wohnbauten - gemeinschaftlich<br />
nutzbares Grün - hanseatische Backsteinarchitektur.<br />
Der „Otto-Linne-Preis 2013“ suchte nach kreativen Lösungen und neuen<br />
Interpretationen der öffentlichen Freiräume und ihrer zukünftigen Aufgaben. Während<br />
der Analysen wurden die Washington Allee und der „U-Bahn-Deckel“ als die<br />
herausragenden Entwicklungsflächen identifiziert.<br />
Die formulierten konzeptionellen Impulse zeigen, wie Weiterentwicklung und urbane<br />
Anpassung des Quartiers Hamburg-Horn mit landschaftsarchitektonischen Mitteln<br />
möglich ist.<br />
Begründung der Hochschule Quang Huy Le entwickelt, aufbauend auf einer<br />
eingehenden, im Projektbericht dokumentierten Analyse, eine überzeugende<br />
Freiraumstruktur, die mit einfachen, aber wirkungsvollen landschaftsarchitektonischen<br />
Mitteln die Nutzungen des „U-Bahn-Deckels“ im Stadtquartier von Hamburg Horn<br />
erweitert und neu organisiert. Die „Infrastrukturlandschaft“ wird als<br />
identitätsstiftendes Rückgrat gekonnt aufgewertet. Insbesondere die neuen<br />
stadträumlichen Erfahrungen als transitorischer Raum und das differenzierte<br />
Beziehungsgeflecht von Freiraumangeboten für das Quartier geben dem Entwurf seine<br />
besondere Qualität. Identität, Orientierung und Aufenthaltsqualität werden als<br />
Raumfolgen verschiedener Plätze und Freiräume anspruchsvoll angeboten und<br />
entwerferisch sehr gut bis ins Detail herausgearbeitet.
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Scenic Branding Völklingen<br />
Prägung von Stadtidentität über die landschaftsarchitektonische Erschließung<br />
landschaftlicher Qualitäten<br />
Verfasser Stefan Wallerius (Masterthesis)<br />
Betreuer Prof. Dr. Udo Weilacher. Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und<br />
industrielle Landschaft, TU München<br />
Zusammenfassung der Arbeit Viele Städte im wirtschaftlichen Transformationsprozess<br />
haben mit dem Problem der Stadtschrumpfung zu kämpfen. Der mit diesem Prozess<br />
einhergehende Verlust der Stadtidentität blockiert durch ein negatives Stadtimage die<br />
zukünftigen Entwicklungsperspektiven - so auch in der Industriestadt Völklingen an der<br />
Saar.<br />
Die Gestaltung eines zur Saar hin orientierten Aufenthaltsareals, das den zentralen<br />
Landschaftsraum Fluss wieder erlebbar macht, und einen infrastrukturellen<br />
Knotenpunkt zur Anbindung der Stadt an die umliegenden Landschaftsräume bildet, ist<br />
die Entwurfsaufgabe im vorliegenden Projekt.<br />
An dieser markanten Stelle im Stadt-Landschaft-Gefüge wird im Rahmen des<br />
Entwurfes die Identität der Stadt neu interpretiert und ein anspruchsvoller<br />
Eingangsraum geschaffen, dem man bislang keine zukunftsweisende Bedeutung<br />
beigemessen hat. Die Verkehrsinfrastruktur wird nicht nur in die Landschaft<br />
integriert, sondern als attraktive Landschaft eigener Prägung in Szene gesetzt.<br />
Begründung der Hochschule Stefan Wallerius zeigt in seinen anspruchsvollen Plänen,<br />
Modellen und einem ausführlichen, theoretisch fundierten Begleitbericht auf, welches<br />
zukünftige Entwicklungspotential in den Infrastrukturlandschaften industriell geprägter<br />
Städte steckt. Seine Auseinandersetzung mit dem „scenic branding“, analog zum<br />
bekannten „architectural branding“, als landschaftsarchitektonische Strategie zur<br />
Etablierung eines positiven Stadtimages, wird in sehr überzeugender Weise<br />
präsentiert.<br />
Unter gestalterisch gekonnter Einbeziehung der Infrastrukturen setzt Stefan Wallerius<br />
am Eingang der Industriestadt Völklingen landschaftsarchitektonisch neue Zeichen, die<br />
die Stadtidentität lokal wie regional positiv prägen. Stefan Wallerius beweist in seiner<br />
Master-Abschlussarbeit seine sehr gute Befähigung zu professioneller Entwurfsarbeit<br />
im Rahmen komplexer Problemstellungen in der Landschaftsarchitektur.
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Istanbul TALRAUM<br />
Nachhaltige städtebauliche und landschaftliche Entwicklung in Tälern am Bosporus<br />
Verfasserin Lilian Terme (Bachelorthesis)<br />
Betreuung Prof. Regine Keller, Thomas Hauck. LAO-Lehrstuhl für<br />
Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum<br />
Zusammenfassung der Arbeit Bedingt durch Migrationsbewegungen kommt es ab den<br />
späten 1940er Jahren in der Türkei zu einem enormen Anstieg der Bevölkerungszahlen<br />
in den Städten. Mit der daraus resultierenden Gecekonduisierung (informelle<br />
Siedlungsentwicklung) entstehen die heutigen Post-Gecekondular (verdichtete<br />
informelle Stadtteile), die sich auf Grund ihres informellen Ursprungs und der<br />
schlechten Bausubstanz durch eine unzureichende Widerstandsfähigkeit gegenüber<br />
Naturkatastrophen auszeichnen. Außerdem haben sich die strukturellen<br />
städtebaulichen und freiraumplanerischen Defizite der ungeplanten Strukturen durch<br />
die Transformationsprozesse der 1980er Jahre verschärft. Das damalige und auch<br />
das gegenwärtige Bevölkerungswachstum bedingt eine fortschreitenden Zersiedelung<br />
in der Peripherie Istanbuls. Die Ausweitung des suburbanen Stadtraumes führt zu<br />
einer Beeinträchtigung der Ökosystemfunktionen und des Naturhaushaltes. Vor allem<br />
das Wassersystem ist durch den Urban Sprawl und die zunehmende Flächenversiegelung<br />
in der natürlichen Funktionsfähigkeit gestört. Die Landschaft verliert ihre<br />
Resilienz gegenüber Naturkatastrophen. Durch die anfällige Siedlungsstruktur der<br />
Post-Gecekondular (1), Defizite in der Stadt- und Freiraumplanung (2) und durch die<br />
Beeinträchtigung der Performance des Landschaftssystems (3) können die drohenden<br />
Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdbeben in der Metropolregion<br />
Istanbul weniger gut kompensiert werden.<br />
Die Strategie TALRAUM strebt daher die nachhaltige städtebauliche und landschaftliche<br />
Entwicklung in Tälern am Bosporus an. Das Landschaftssystem wird gestärkt,<br />
Ökosystemfunktionen reaktiviert, so dass der Naturhaushalt wieder resilienter auf<br />
Störungen reagieren kann. Die bestehenden Siedlungen werden einer behutsamen<br />
Regeneration zugeführt, bei der sie ihren städtebaulichen Charakter aber beibehalten<br />
sollen. Durch die Stärkung der öffentlichen Räume und die Gestaltung urbaner<br />
Infrastrukturen wird der Stadtraum aufgewertet. So kann der TALRAUM
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städtebaulich, ökologisch, und freiraumplanerisch aufgewertet werden und den Post-<br />
Gecekondular zu einer gestärkten Identität verhelfen. Die Entwicklungsstrategie, die<br />
sich aus unterschiedlichen Maßnahmen aus den Bereichen der Landnutzung, dem<br />
Städtebau, und der Infrastrukturplanung zusammensetzt, wird in den drei Tälern<br />
Baltalimanı, Göksu und Küçüksu zur Stärkung der jeweiligen Charakteristika<br />
eingesetzt. Der Göksu soll in seinem eher ‚natürlichen‘ Charakter mit einem Potential<br />
zu einem ökologischen Korridor und vernetztem Freiraumsystem weiterentwickelt<br />
werden. Der schon im Bestand urban geprägte Charakter des Talraumes des Küçüksu<br />
soll städtebaulich und landschaftsarchitektonisch aufgewertet werden und einen<br />
lebenswerten Stadtraum bieten. Dazwischen stehend, als Hybrid das Tal des<br />
Baltalimanı, mit den urbanisierten Hängen und dem unbebauten Talgrund. Durch die<br />
infrastrukturelle Verknüpfung der Post-Gecekondular mit dem Tal soll hier eine<br />
Nutzung des Talraumes ermöglicht werden.<br />
Schwerpunkt wird im Entwurf auf die Entwicklung des Talraumes aus den landschaftlichen<br />
Eigenarten heraus, sowie die Gestaltung der öffentlichen Räume gelegt.<br />
Begründung der Hochschule Die Arbeit zeigt auf außergewöhnlich hohem Niveau, wie<br />
man aus Perspektive der Landschaftsarchitektur sensiblen Stadtumbau in informell<br />
entstandenen Stadtquartieren betreiben kann. Ziel der Arbeit ist es an drei<br />
urbanisierten Talräumen in Istanbul zu zeigen, dass es gelingen kann informelle<br />
Stadtstruktur ohne Flächenabrisse und ohne Verdrängung der Bevölkerung<br />
widerstandsfähiger gegen Naturkatastrophen (Überschwemmung, Erdbeben) zu<br />
machen, die Versorgung mit öffentlichen Räumen und Grünflächen zu verbessern und<br />
deren Qualität zu steigern und die Leistungen der Ökosysteme der Talräume zu<br />
verbessern bzw. wiederherzustellen. Das hohe Niveau der Arbeit wurde durch eine<br />
umfangreiche und zielorientierte Recherche und Analyse, durch ein stringentes<br />
strategisches Konzept und durch inspirierte und exzellent dargestellte<br />
landschaftsarchitektonische Entwürfe erreicht.
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Wetland El Burro Design of methodology, to be used for stating: the status,<br />
evaluation and opportunities of a chosen ecosystem. Focused and applied on the<br />
Wetland of el Burro; located in the city of Bogota. To be considered as a new area of<br />
amusement and education for the community.<br />
Verfasserin Natalia Vergara Forero (Masterarbeit im Studiengang International<br />
Master of Landscape Architecture, IMLA)<br />
Betreuerinnen Prof. Ingrid Schegk, Prof. Sabrina Wilk. Hochschule Weihenstephan-<br />
Triesdorf.<br />
Zusammenfassung der Arbeit Ziel der Arbeit ist, eine Methodik für Landschaftsarchitektur-Projekte<br />
zu erarbeiten, die nicht nur die Bewertung der Umwelt, sondern<br />
auch die planerischen und entwerferischen Schritte umfasst. Sie soll auf Projekte<br />
anwendbar sein, die sowohl die Bedürfnisse des Planungsgebietes als auch die der<br />
zugehörigen Gemeinschaft aus Nutzern bzw. Betroffenen berücksichtigen.<br />
Als planerisches Fallbeispiel zur Anwendung und Erläuterung der Methodik dient das<br />
nach klaren Kriterien ausgewählte Feuchtgebiet „El Burro“ in der Stadt Bogota,<br />
Kolumbien.<br />
Auf der Grundlage verschiedener geeigneter methodischer Werkzeuge und Prozesse<br />
entsteht als Teil einer nachhaltigen Stadtentwicklung ein Masterplan für das Areal,<br />
der seinen Funktionen als zu entwickelndes und zu schützendes Ökosystem,<br />
öffentlicher Grünraum, Begegnungs- und Erholungsraum sowie Gegenstand der<br />
Umweltbildung Rechnung trägt.<br />
Das Projekt versteht sich als Prototyp für Entwurf und Methode, der auf die weiteren<br />
Feuchtbiotope der Stadt angewendet werden kann und die Grünstruktur Bogotas<br />
konsequent stärkt.<br />
Begründung der Hochschule Die Arbeit versucht, die Bearbeitung einer konkreten<br />
Projektaufgabe in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota mit der Reflektion,<br />
Beschreibung und Anwendung von Planungs- und Entwurfsmethoden zu kombinieren.<br />
Die Verfasserin zeigt dabei detailliert und anschaulich, wie sie vorgeht, zu welchen<br />
Ergebnissen sie aus welchen Gründen kommt und wie die folgerichtige entwerferische<br />
Konsequenz aussieht. Sie behandelt dabei verschiedene in der Landschaftsarchitektur
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gebräuchliche methodische Ansätze und entwickelt ein Konzept für das Projektgebiet,<br />
das die konkurrierenden Ansprüche von Arten- und Biotopschutz und urbanen<br />
Freiraumnutzungen gleichermaßen berücksichtigt. Eine wesentliche Leitidee dabei ist<br />
die Umweltbildung als Bindeglied zwischen beiden.<br />
Die Arbeit zeichnet sich durch eine sehr konsequente Vorgehensweise sowie<br />
besonders hohe gestalterische und grafische Qualität aus. Das methodische Vorgehen<br />
wird Schritt für Schritt durch individuell entwickelte Infografiken veranschaulicht, der<br />
Entwurf selbst wird sehr professionell visualisiert. Der Gegensatz zwischen der<br />
abstrakten Darstellung der Methodik und der teilweise nachgerade opulenten<br />
Entwurfsdarstellung vermitteln sehr gut das anspruchsvolle und originelle inhaltliche<br />
Konzept der Arbeit. Die Arbeit wurde mit „sehr gut“ bewertet.<br />
Natalia Vergara Forero aus Kolumbien hat im August 2013 den IMLA als<br />
Jahrgangsbeste mit der Endnote von 1,41 absolviert.
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Landschaftserfahrung und ästhetisches Potenzial der<br />
Landschaft als Impulsgeber zur nachhaltigen<br />
Regionalentwicklung – am Beispiel der überregionalen<br />
Fahrradroute im antiken Pamphylien<br />
Verfasser Roman Knorr (Masterarbeit im Studiengang International Master of<br />
Landscape Architecture, IMLA)<br />
Betreuer Prof. Ingrid Schegk (HSWT), Dr. Ahmed Benliay (externer Betreuer an der<br />
Akdeniz Universität Antalya), Prof. Dr. Frieder Luz (Zweitprüfer HSWT)<br />
Zusammenfassung der Arbeit Basierend auf einer vorausgehenden Projektarbeit im<br />
Raum Antalya (Türkei) entwickelt der Verfasser den „Pamphylischen Pfad“ von Antalya<br />
nach Side als Fahrradroute. Ziel dabei ist es, das Potenzial der authentischen<br />
Landschaft des antiken Pamphyliens für sanften Individualtourismus als Gegenangebot<br />
zum Massentourismus an der Küste zu nutzen. Dadurch sollen positive wirtschaftliche<br />
Wirkungen für den ruralen Raum initiiert und die Rolle der Landschaft aus Sicht der<br />
Einheimischen aufgewertet werden.<br />
Im Hauptteil der Arbeit wird eine wissenschaftlich fundierte Methodik entwickelt, mit<br />
der das ästhetische und das rekreative Potenzial der Landschaft entlang der Route<br />
beschrieben und bewertet wird. Dem gegenüber gestellt werden die vom Autor im<br />
Zuge der Erkundung der Route vor Ort gemachten subjektiven Erfahrungen. Auf Basis<br />
der Bewertungsergebnisse werden Maßnahmen zur Steigerung des ästhetischen und<br />
rekreativen Wertes erarbeitet. Zahlreiche dienen der Verbesserung der touristischen<br />
Infrastruktur, die unmittelbar einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung des<br />
ländlichen Raums im Hinterland von Antalya zugutekommt.<br />
Begründung der Hochschule Die Arbeit, die sich im theoretischen Teil mit den Grundlagen<br />
des Tourismus im Allgemeinen und des Radtourismus im Speziellen sowie der
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Bedeutung der Landschaft in diesem Zusammenhang beschäftigt, stellt einen wertvollen<br />
und kurzfristig realisierbaren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des<br />
geschichtsträchtigen, landwirtschaftlich geprägten Hinterlands der prosperierenden<br />
türkischen Stadt Antalya dar. Die Bevölkerung hier lebt überwiegend in ärmsten<br />
Verhältnissen und hat an den wirtschaftlichen Potenzialen des Massentourismus an<br />
der Küste keine Teilhabe.<br />
Besonders zu würdigen ist überdies, die vom Verfasser vor Ort durchgeführte<br />
Analyse, bei der er die gesamte Rad-Route abfuhr und die Bevölkerung zur Idee des<br />
„Pamphylischen Pfades“ befragte, sowie die dabei sorgfältig, systematisch und<br />
nachvollziehbar entwickelte Bewertung der Landschaftsräume. Durch die persönlichen<br />
Erfahrungsberichte ist dieser umfangreiche Teil der Arbeit spannend und<br />
abwechslungsreich. Die Arbeit wurde mit der Note „sehr gut“ bewertet.
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Regionale Wildstaudenmischungen<br />
im urbanen Grün (Gutachten)<br />
Verfasser Dominic Wachs (Bachelorthesis)<br />
Betreuerin Prof. Dr. Swantje Duthweiler, HSWT.<br />
Zusammenfassung der Arbeit Staudenmischpflanzungen werden seit einigen Jahren als<br />
effektive Maßnahme angesehen, Städten durch pflege- und planungsreduzierten<br />
Pflanzstrategien die Pflanzung von Stauden zu erleichtern. Auf der Grundlage neuer<br />
pflanzensoziologischer Erkenntnisse werden erprobte Artenkombinationen in<br />
festgelegten Mengenanteilen empfohlen. Die verwendeten Arten ergänzen sich im<br />
besten Fall in ihren jahreszeitlichen Aspekten, Lebensformen, Wuchshöhen und<br />
Ausbreitungsstrategien zu dauerhaft wirksamen Vegetationsbildern.<br />
Diese genormten Mischungen wurden für den gesamten deutschen Raum entwickelt.<br />
Doch findet man in Deutschland verschiedenste Regionen mit unterschiedlichen<br />
Landschaftscharakteren und individueller Identität, sind die Städte und Gemeinden von<br />
unterschiedlichsten Lebensraumtypen umgeben. In der vorliegenden Bachelorarbeit<br />
wurde der Frage nachgegangen, ob man nicht eine regionalisierte Pflanzenverwendung<br />
für die Stadt entwickeln könnte, die durch den Staudenmischpflanzungsaufbau und<br />
getestete Substrate für eine gestalterische Qualität und Kostenreduzierung<br />
garantiert.<br />
Hierbei wurden Naturvorbilder aus Bayern unter Einbeziehung heimischer Pflanzen und<br />
Pflanzenauslesen zu technischen Staudenmischungen uminterpretiert und in einem<br />
Feldversuch ausprobiert.<br />
Begründung der Hochschule Die vorgeschlagene Bachelorarbeit von Dominic Wachs<br />
greift ein Thema auf, dass in dieser Fragestellung bisher noch nicht wissenschaftlich<br />
untersucht worden ist: Gibt es eine Möglichkeit, das Prinzip der pflegeextensiven<br />
Mischpflanzungen mit einer regionalisierten Pflanzenverwendung zu verbinden? Kann<br />
man in genormten Substraten auch Wildpflanzen und Wildpflanzenauslesen dauerhaft
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ansiedeln? Lässt sich hierbei auch die Pflege langfristig reduzieren? Wo liegen neue<br />
Potentiale und Grenzen?<br />
In seiner Bachelorthesis analysiert Dominic Wachs sehr genau und treffend<br />
verschiedene Landschaftscharaktere und setzt die wesentlichen pflanzenkundlichen<br />
und kulturgeschichtlichen Bausteine gestalterisch sehr wirkungsvoll und spannend zu<br />
neuen Vegetationsbildern für die Stadt zusammen. Die Arbeit hat in Inhalt und<br />
grafischem Aufbau eine herausragende Qualität und zeichnet sich durch einen<br />
theoretischen und einen experimentellen, praktischen Teil aus. Ich halte die<br />
Bachelorarbeit von Dominic Wachs für ausgesprochen innovativ und für zukünftige<br />
Pflanzungen im öffentlichen Grün sehr bedeutsam.