Rede von Staatsministerin Cornelia Pieper - Evangelische Kirche in ...
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<strong>Rede</strong> der <strong>Staatsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong></strong> im Auswärtigen Amt,<br />
<strong>Cornelia</strong> <strong>Pieper</strong>, MdB,<br />
„Die Reformation: Aufbruch <strong>in</strong> die Toleranz?“,<br />
09. Juli 2013,<br />
Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der Europäischen<br />
Union<br />
Sehr geehrter Herr Botschafter Peruzzo,<br />
sehr geehrte Frau Professor Käßmann,<br />
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Naumann,<br />
me<strong>in</strong>e sehr geehrten Damen und Herren,<br />
Was hat das Auswärtige Amt mit der Lutherdekade zu tun? Weshalb beschäftigen wir<br />
uns mit den Fragen der Reformation? Wor<strong>in</strong> besteht das reformatorische Erbe, das<br />
bahnbrechende und weltweite Wirkungen erzielt hat und welche Werte deutscher<br />
Außenpolitik gründen sich auf diesem Erbe?<br />
Die deutsche Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik orientiert sich an der Freiheit, e<strong>in</strong><br />
Schlüsselthema <strong>in</strong> der Werteorientierung.<br />
Unsere Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik, für die ich seit Oktober 2009 als<br />
<strong>Staatsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong></strong> im Auswärtigen Amt zuständig b<strong>in</strong>, ist e<strong>in</strong>e tragende Säule unserer<br />
Außenpolitik. Wie unsere Außenpolitik <strong>in</strong>sgesamt orientiert sich unsere Auswärtige<br />
Kultur- und Bildungspolitik zuvorderst an den freiheitlich demokratischen Werten<br />
unserer Verfassung. In den Worten, die das Gesetz über den Auswärtigen Dienst<br />
e<strong>in</strong>leiten und die sämtlich dem Grundgesetz entnommen s<strong>in</strong>d:<br />
„Der Auswärtige Dienst dient<br />
- e<strong>in</strong>er dauerhaften, friedlichen und gerechten Ordnung <strong>in</strong> Europa und zwischen<br />
den Völkern der Welt,<br />
- der Wahrung der unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechte als<br />
Grundlage jeder menschlichen Geme<strong>in</strong>schaft,<br />
- der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen der Erde und dem Schutz des<br />
kulturellen Erbes der Menschheit.“ (Anm.: § 1 Satz 3 GAD, der dann weiter aus dem<br />
GG zitiert).<br />
Schon die außenpolitischen „Verfassungsaufträge“ s<strong>in</strong>d also ebenso wertebezogen wie<br />
vielschichtig. Das gilt <strong>in</strong> besonderem Maße für die kulturelle Dimension unserer<br />
<strong>in</strong>ternationalen Beziehungen. Um das klar zu sagen: Unsere Auswärtige Kulturpolitik ist<br />
so wenig „Kompromisspolitik“, wie das zu Grunde liegende Grundgesetz e<strong>in</strong>e<br />
„Kompromissverfassung“ ist. Aber nicht jeder e<strong>in</strong>zelne Akt dieser Politik kann alle<br />
gesetzten Ziele zugleich verfolgen. Auf das Gesamte kommt es an. Um es mit dem<br />
Volksmund zu sagen: Das e<strong>in</strong>e tun, ohne das andere zu lassen!<br />
Wie Sie unschwer feststellen können, basiert die Werteorientierung <strong>in</strong> der Auswärtigen<br />
Kultur- und Bildungspolitik auf der Freiheit.<br />
Auch die Reformation hat zur Freiheit aufgerufen. In se<strong>in</strong>er Schrift „Von der Freiheit<br />
e<strong>in</strong>es Christenmenschen“ forderte Luther: „E<strong>in</strong> Christenmensch ist e<strong>in</strong> freier Herr über<br />
alle D<strong>in</strong>ge und niemanden untertan“. Die Lebensform verantworteter Freiheit ist e<strong>in</strong><br />
Erbe der Reformation. Die reformatorische Forderung e<strong>in</strong>es eigenverantwortlichen und<br />
freien Lebens hat <strong>in</strong> ihrer Wirkungsgeschichte letztendlich die Grundlagen für die<br />
Religions- und Me<strong>in</strong>ungsfreiheit gelegt: Themen, die maßgeblich und heute mehr denn<br />
je die Außenpolitik bestimmen.
Der reformatorische Aufbruch zur Freiheit hat sich entfaltet zur Glaubens-, Religionsund<br />
Me<strong>in</strong>ungsfreiheit. Diese politischen Dimensionen des Freiheitsbegriffes s<strong>in</strong>d<br />
Bestandteile nachhaltiger Außenpolitik.<br />
Wie steht es um den Bereich der Religionsfreiheit <strong>in</strong> der Außenpolitik? Luthers<br />
Freiheitsbegriff me<strong>in</strong>te ja die Glaubensfreiheit und dabei geht es auch um die<br />
Religionsfreiheit.<br />
Das Recht auf Religions- und Glaubensfreiheit ist das Fundament für e<strong>in</strong> freiheitliches<br />
Leben <strong>in</strong> Würde für jeden E<strong>in</strong>zelnen.<br />
Gesellschaftliche Toleranz und religiöse Pluralität s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> gönnerhaftes Geschenk an<br />
E<strong>in</strong>zelne, sondern das größte Geschenk an uns alle. Denn die Achtung dieser Werte ist<br />
<strong>in</strong> Zeiten der Globalisierung, <strong>in</strong> der unsere Vernetzung über Kultur- und<br />
Religionsgrenzen h<strong>in</strong>weg rasant fortschreitet, Voraussetzung für e<strong>in</strong> friedliches und<br />
respektvolles Mite<strong>in</strong>ander.<br />
Bis sich der Wertekanon, zu dem die Reformation beigetragen hat, entwickeln konnte<br />
und <strong>in</strong> dessen Mittelpunkt der Mensch steht, hat es auch bei uns Jahrhunderte<br />
gedauert:<br />
Bis zum berühmten Satz Friedrichs des Zweiten vom Juni 1740 , dass "Jeder … nach<br />
se<strong>in</strong>er Façon selig werden solle“, hatten lange und schreckliche Kriege um Glaube,<br />
Religion und Macht auf deutschem Boden gewütet, wohlgemerkt unter Christen, wenn<br />
auch unterschiedlicher Konfessionen. Der dreißigjährige Krieg alle<strong>in</strong> hat e<strong>in</strong>en großen<br />
Teil der damaligen Bevölkerung Deutschlands das Leben gekostet und <strong>in</strong> bitterste Not<br />
gestürzt.<br />
Im 20. Jahrhundert noch s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> deutschem Namen Millionen <strong>von</strong> Menschen <strong>in</strong> Europa<br />
wegen ihrer Rasse und religiöser Zugehörigkeit ermordet worden.<br />
Die Universalität der Menschenrechte ist erst seit der Unterzeichnung der Allgeme<strong>in</strong>en<br />
Erklärung der Menschenrechte der Vere<strong>in</strong>ten Nationen <strong>von</strong> 1948 zu e<strong>in</strong>em weltweit<br />
anerkannten, normativen Leitpr<strong>in</strong>zip staatlichen Handelns geworden.<br />
Anrede,<br />
Nicht zuletzt die Lehre aus unserer eigenen Geschichte gebietet, dass wir uns für<br />
religiöse Pluralität stark machen.<br />
Dabei treten wir Versuchen entgegen, die Achtung der Menschenrechte unter den<br />
Vorbehalt kultureller Eigenheiten zu stellen. Das ist e<strong>in</strong>e Form der Relativierung <strong>von</strong><br />
Werten, die wir nicht akzeptieren.<br />
Religionsunterdrückung ist nicht Ausdruck <strong>von</strong> Kultur, es ist Ausdruck <strong>von</strong> Unkultur. Wir<br />
beobachten mit Sorge die vielfältigen Bedrängungen <strong>von</strong> Glaubensgeme<strong>in</strong>schaften. Wir<br />
werden Zeugen erschreckender Gewalt gegen Christen. Der jüngst erschienene<br />
ökumenische Bericht zur Religionsfreiheit <strong>von</strong> Christen <strong>in</strong> der Welt liefert erschreckende<br />
Zahlen:<br />
Weltweit werden rund 100 Millionen Christen <strong>in</strong> 130 Staaten an der Freiheit ihrer<br />
Religionsausübung geh<strong>in</strong>dert und auf der Grundlage ihres Glaubens diskrim<strong>in</strong>iert. Aber<br />
auch Angehörige anderer Religionen s<strong>in</strong>d weltweit massiven Angriffen auf Leib und<br />
Leben ausgesetzt.<br />
Häufig werden Menschenrechte unter dem Vorwand der Religion verletzt.<br />
Diskrim<strong>in</strong>ierungen werden im Namen der Religion ausgeübt. Zum Beispiel gegen<br />
Frauen. Die Bundesregierung setzt sich e<strong>in</strong> für Religionsfreiheit, für Pluralität und gegen<br />
Verfolgung und Unterdrückung.<br />
Deutsche Menschenrechtspolitik verfügt über e<strong>in</strong>e Reihe <strong>von</strong> Instrumenten, um für den<br />
Schutz der Religionsfreiheit zu arbeiten. Vieles läuft h<strong>in</strong>ter den Kulissen. Der Schutz<br />
religiöser M<strong>in</strong>derheiten ist regelmäßig Thema <strong>in</strong> <strong>in</strong>ternen Gesprächen. Dabei werden<br />
auch E<strong>in</strong>zelfälle angesprochen.<br />
Den Vere<strong>in</strong>ten Nationen kommt beim Schutz der Glaubens- und Religionsfreiheit als<br />
e<strong>in</strong>zig weltumspannende Organisation dabei e<strong>in</strong>e besonders wichtige Rolle zu. Das<br />
2
Auswärtige Amt unterstützt die Arbeit des Sonderberichterstatters des VN-<br />
Menschenrechtsrates für Religions- und Glaubensfreiheit, Professor Dr. He<strong>in</strong>er<br />
Bielefeldt, nach Kräften sowohl politisch wie auch f<strong>in</strong>anziell.<br />
Aber auch auf europäischer Ebene ist die Bundesregierung aktiv. So haben die<br />
Außenm<strong>in</strong>ister der Europäischen Union im März letzten Jahres die Erarbeitung <strong>von</strong> EU-<br />
Leitl<strong>in</strong>ien zu Religions- und Glaubensfreiheit auf den Weg gebracht, die Ende Juni<br />
diesen Jahres durch den Rat der Europäischen Union angenommen wurden. Sie<br />
enthalten e<strong>in</strong> klares politisches Bekenntnis zum Schutz der Religionsfreiheit <strong>in</strong> der<br />
Außenpolitik der EU und befähigen die Vertretungen der EU und ihrer Mitgliedstaaten,<br />
dieses vor Ort <strong>in</strong> der Praxis wirksam umzusetzen.<br />
Der E<strong>in</strong>satz der Bundesregierung erfolgt <strong>in</strong> dem Verständnis, dass das Recht auf<br />
Religions- und Glaubensfreiheit Universalrecht für den Schutz aller Menschen ist. Wir<br />
werben für den Schutz aller Religions- und Glaubensgeme<strong>in</strong>schaften und auch für den<br />
Schutz der Menschen, die sich entschieden haben, ke<strong>in</strong>er Religion- oder<br />
Glaubensgeme<strong>in</strong>schaft anzugehören. Entscheidend ist e<strong>in</strong>e Kultur des gegenseitigen<br />
Respekts im Umgang mit dem, was Menschen heilig ist.<br />
Das Auswärtige Amt engagiert sich weltweit mit den Instrumenten der Auswärtigen<br />
Kultur- und Bildungspolitik für den <strong>in</strong>terreligiösen und <strong>in</strong>terkulturellen Dialog. E<strong>in</strong><br />
zentrales Anliegen der Bundesregierung ist zum Beispiel der Dialog mit der islamischen<br />
Welt. Wir führen dort Projekte durch und br<strong>in</strong>gen Menschen aus unterschiedlichen<br />
Kulturen und Religionen zusammen, um gegenseitiges Verständnis und Toleranz<br />
aufzubauen.<br />
Anrede,<br />
Aber auch <strong>in</strong> Deutschland fehlt es mitunter an Verständnis und Toleranz:<br />
Die Debatte <strong>in</strong> Deutschland um das Thema Beschneidung hat e<strong>in</strong> erschreckendes Maß<br />
antireligiöser Ressentiments gegenüber jüdischen und muslimischen Traditionen<br />
offengelegt. Die Unkenntnis, die <strong>in</strong> mancher Wortmeldung zum Vorsche<strong>in</strong> kam, war<br />
irritierend.<br />
Deutschland ist Heimat <strong>von</strong> Christen, Juden, Muslimen, es ist Heimat <strong>von</strong> Buddhisten<br />
und H<strong>in</strong>dus. Sie alle s<strong>in</strong>d uns willkommen. Wir s<strong>in</strong>d stolz, wenn sie Deutschland als e<strong>in</strong><br />
tolerantes und weltoffenes Land empf<strong>in</strong>den.<br />
Wenn wir <strong>von</strong> Toleranz sprechen, dann me<strong>in</strong>en wir die aktive Toleranz, die im Anders-<br />
Se<strong>in</strong> des Nächsten e<strong>in</strong>e Bereicherung für das eigene Leben erkennt.<br />
Anrede,<br />
E<strong>in</strong>e weitere prägende Entwicklung hat Mart<strong>in</strong> Luther und se<strong>in</strong> Wirken <strong>in</strong> Gang gesetzt:<br />
Kulturell hat die Reformation deshalb nachhaltige Wirkungen, weil sie e<strong>in</strong>e<br />
Bildungsbewegung war.<br />
Die Reformation hat der Privilegierung <strong>von</strong> Bildung e<strong>in</strong> Ende bereitet und den<br />
Grundste<strong>in</strong> für die Bildung auch der e<strong>in</strong>fachen Bevölkerung gelegt. Sie hat damit e<strong>in</strong>en<br />
maßgeblichen Beitrag zur europäischen Bildungsgeschichte geleistet.<br />
„Beste Bildung für alle!“, hat Philipp Melanchthon, der Praeceptor Germaniae und<br />
geistiger Vater der Reformation, gefordert: “Wähle dir vom Besten das Beste aus, und<br />
zwar was zur Kenntnis der Natur und zur Bildung des Charakters beiträgt“. Jeder sollte<br />
die Bibel selbst lesen können und sich mit se<strong>in</strong>em Glauben ause<strong>in</strong>andersetzen. Mit der<br />
Übersetzung der Bibel <strong>in</strong>s Deutsche, <strong>in</strong> die Sprache des Volkes, und der Verbannung<br />
des Late<strong>in</strong>ischen aus den Gottesdiensten brachen die Reformatoren mit der<br />
Interpretationshoheit der Geistlichen. Ziel war e<strong>in</strong> mündiger Christ. Die Grundlage dafür<br />
war e<strong>in</strong> gebildeter Mensch.<br />
Dieser Aufbruch zur Bildung mündiger Bürger hat Nachwirkungen bis <strong>in</strong> die Moderne<br />
und bleibt bis heute e<strong>in</strong>e Herausforderung unserer Zeit. Die Unterstützung <strong>von</strong><br />
3
Bildungsprojekten weltweit ist e<strong>in</strong> tragendes Element der Auswärtigen Kultur- und<br />
Bildungspolitik und damit e<strong>in</strong> Markenzeichen deutscher Außenpolitik. 25 % der<br />
f<strong>in</strong>anziellen Mittel des Haushaltes des AA fallen <strong>in</strong> den Bereich der AKBP!<br />
Mit den Programmen und Instrumenten der auswärtigen Bildungspolitik fördern wir den<br />
Aufbau und die Pflege nachhaltiger Netzwerke und werben damit für unsere Werte und<br />
für Deutschland als Standort für Bildung, Wissenschaft und Forschung.<br />
Ich nenne die Internationale Bildungskooperation im schulischen und universitären<br />
Bereich, oder die Zusammenarbeit <strong>in</strong> der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Das<br />
duale System mit se<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigartigen Verknüpfung <strong>von</strong> betrieblicher und schulischer<br />
Ausbildung stößt auf besonderes Interesse im Ausland.<br />
Ich nenne die Kultur- und Bildungsarbeit der 152 Goethe-Institute <strong>in</strong> 93 Ländern, 140<br />
Deutsche Auslandsschulen , 15 DAAD Außenstellen und 10 Geisteswissenschaftliche<br />
Institute.<br />
Ich nenne die Auslandsarbeit der <strong>Kirche</strong>n. Sie ist e<strong>in</strong> wesentliches Element der<br />
deutschen kulturellen Präsenz im Ausland. Die <strong>Kirche</strong>n verfolgen im Ausland mehr als<br />
nur seelsorgliche oder entwicklungspolitische Tätigkeiten und bieten e<strong>in</strong>e erste<br />
Anlaufstelle für Deutsche und Deutschsprachige. Mit ihren weitreichenden Netzwerken<br />
und durch ihre permanente Präsenz s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong>es der sichtbarsten Zeichen deutscher<br />
Kultur und erfüllen somit auch repräsentative Aufgaben der Kulturpolitik. Sie engagieren<br />
sich (<strong>in</strong> unterschiedlicher Weise) im <strong>in</strong>terkulturellen bzw. <strong>in</strong>terreligiösen Dialog.<br />
Auch die Aktivitäten im Rahmen der Lutherdekade zum 500. Reformationsjubiläum<br />
eignen sich <strong>in</strong> hervorragender Weise als Themenschwerpunkt Auswärtiger Kulturpolitik.<br />
Das Auswärtige Amt veranstaltet an zahlreichen Auslandsvertretungen zu dem<br />
jeweiligen Thema der Lutherdekade kulturelle Darbietungen, Symposien und<br />
Podiumsdiskussionen, um die Wirkungsgeschichte der Reformation außerhalb<br />
Deutschlands darzustellen.<br />
Des Weiteren habe ich bereits zwei Mal – im Dezember 2011 und Oktober 2012 -<br />
ausländische Botschafter<strong>in</strong>nen und Botschafter zu Luthergedenkstätten <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />
(Wartburg, Erfurt), Sachsen-Anhalt (Halle, Lutherstadt Wittenberg) und Sachsen<br />
(Zwickau, Leipzig, Torgau) begleitet.<br />
Auch bei Auslandsreisen stoße ich regelmäßig auf großes Interesse. So ermöglichten<br />
mir die ungarischen Gastgeber am Rande e<strong>in</strong>es Besuches <strong>in</strong> Budapest im März 2013,<br />
das <strong>in</strong> Budapest bef<strong>in</strong>dliche Testament Mart<strong>in</strong> Luthers im Orig<strong>in</strong>al zu sehen. Wir stellen<br />
Überlegungen an, dieses Testament im Rahmen e<strong>in</strong>er großen Lutherausstellung <strong>in</strong><br />
Südkorea und den USA 2016 zu präsentieren.<br />
Anrede,<br />
die aktivierenden Kräfte <strong>von</strong> Freiheit und Bildung im Rahmen der mächtigen<br />
Wirkungsgeschichte des Reformationsereignisses schafft Foren für Begegnung und<br />
Austausch zwischen Menschen. Sie ermöglichen uns, im Rahmen der Außenpolitik die<br />
Auswirkungen, die Impulse der Reformation auf die Freiheit und die Bildung erlebbar zu<br />
machen und dieses Kulturgut nicht nur als geme<strong>in</strong>sames kulturelles Erbe Europas<br />
hervorzuheben, sondern auch ihre Auswirkungen auf die neue Welt.<br />
Auch wenn die Religionen zur Zeit der Reformation im puncto Toleranz ke<strong>in</strong> Vorbild<br />
waren - ich denke an den Bann gegen Luther durch Papst Leo X. oder an die<br />
Verbrennung der Bannbulle durch Mart<strong>in</strong> Luther selber - komme ich zu dem Schluss,<br />
dass die Impulse der Reformation bis <strong>in</strong> die heutige Zeit wirken und unserer heutigen<br />
Welt Ausdruck verleihen.<br />
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
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