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SOUND BEARBEITEN<br />
Tonmeister<br />
Bekannte Audiobearbeitungs-Programme gibt es viele – doch<br />
bei näherem Hinhören zeigen sich deutliche Unterschiede.<br />
Nicht nur klanglich.<br />
F<br />
ür die Audio-Nachbearbeitung gibt es<br />
neben Steinbergs WaveLab von Adobe<br />
das in der Production Suite 5.5 enthaltene<br />
Audition und das kostenlose Audacity. Magix<br />
liefert eine ganze Palette an reichhaltig<br />
ausgestatteten Programmen aus, vom Audio<br />
Cleaning Lab für den Heimgebrauch bis<br />
zu Samplitude in mehreren Varianten.<br />
Eng verwandt sind die DAWs (Digital Audio<br />
Workstations), die schwerpunktmäßig der<br />
Mehrspuraufnahme und dem Erzeugen von<br />
Musikstücken dienen: Bekannt sind Magix<br />
Sequoia, Avid ProTools (das auch Nachbearbeitungs-Funktionen<br />
enthält) sowie Cubase<br />
und Nuendo von Steinberg. Auch Apple Logic<br />
genießt einen guten Ruf als MIDI- und Audio-<br />
Sequenzer mit Funktionen zum Komponieren,<br />
Aufnehmen, Bearbeiten und Abmischen.<br />
VON PETER KNOLL<br />
DVD-Mastering. WaveLab 7 enthält eine neue<br />
Brenn-Engine und unterstützt das branchenübliche<br />
DDP-Format.<br />
Für knapp 100 Euro (statt regulär 599) gibt<br />
es eine stark funktionsreduzierte Elements-<br />
Variante, die unter anderem kein DDP bietet,<br />
maximal zwei Audio-Spuren unterstützt etc.<br />
Audacity<br />
Audacity erfährt gerade in Version 1.3.x umfassende<br />
Verbesserungen; uns lag zum Redaktionsschluss<br />
erst eine Betaversion vor,<br />
sodass sich noch keine endgültigen Aussagen<br />
über die Performance treffen lassen. Ein<br />
Entwicklungsschwerpunkt für 1.3.x war die<br />
Verbesserung der Geschwindigkeit bei größeren<br />
Projekten. Bisher war die Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />
keine Audacity-Stärke, erst<br />
recht nicht im Vergleich zu WaveLab.<br />
Gut sind jedoch die bereits eingebauten Funktionserweiterungen,<br />
darunter eine Stapelverarbeitung<br />
und verbesserte Textlabels.<br />
Audacity unterstützt wie die führenden kommerziellen<br />
Programme die VST-Schnittstelle.<br />
Damit lassen sich auch kostenpflichtige Plugins<br />
einbinden. Die bisher im Programmpaket<br />
enthaltenen Filter überzeugen im direkten Vergleich<br />
mit den Pendants von WaveLab nicht.<br />
Zwar ist es auch mit den mitgelieferten Filtern<br />
möglich – etwa Störtöne herauszufiltern oder<br />
Tonpegel anzugleichen – doch es ist ungleich<br />
mühsamer und langwieriger.<br />
Neben überfälligen Produktivitätsverbesserungen<br />
enthielten die vorangegangenen Zwischenversionen<br />
vor allem Fehlerkorrekturen;<br />
beispielsweise ist es seit Version 1.3.12 endlich<br />
auch möglich, Dateien im gängigen AAC-<br />
Format bei 48000 Hz zu exportieren.<br />
FAZIT: Audacity wurde in Generation 1.3 merklich<br />
verbessert – eine ernsthafte Konkurrenz<br />
zu einem Spitzenprogramm wie WaveLab ist<br />
es noch lange nicht.<br />
pk<br />
WaveLab<br />
Die überarbeitete Version WaveLab 7.2 ist als<br />
64-Bit Version für Mac OS X Lion und Windows<br />
7 erhältlich. Doch bereits die bisherige 32-Bit-<br />
Variante glänzte durch Performance. Die Audiomontage<br />
gestattet Fades und Cross-Fades<br />
in Echtzeit sowie Effekt-Morphing zwischen<br />
angrenzenden Clips und spurbasierte Effekte<br />
über die Master-Sektion. Es sind unbegrenzt<br />
viele Undos möglich, für größere Projekte besonders<br />
praktisch ist die Stapelbearbeitung.<br />
WaveLab 7.2 unterstützt bis zu drei MIDI-kompatible<br />
Geräte. Die Zuordnung der Parameter<br />
geschieht komfortabel über die MIDI Learn<br />
Funktion. Für die Steinberg-Hardware-Controller<br />
der Serien CI-, CMC- oder CC121-Modelle<br />
sind die wichtigsten WaveLab- Parameter<br />
bereits den passenden Tasten und Reglern<br />
zugeordnet.<br />
Das Programm bleibt dank der für Version<br />
7 komplett überarbeiteten, für langjährige<br />
WaveLab-Nutzer zunächst etwas gewöhnungsbedürftigen,<br />
Oberfläche gut erlernbar.<br />
Die Waveform-Darstellung ist vorbildlich, das<br />
Programm wirkt trotz großem Funktionsumfang<br />
noch übersichtlich.<br />
Die enthaltenen, fein einstellbaren Filter<br />
sind ideal für Audio-Restaurationen und CD-/<br />
Hochwertige Plug-ins, darunter der Denoiser<br />
von Sonnox, werten das Soundbearbeitungsprogramm<br />
WaveLab auf.<br />
Features<br />
Steinberg WaveLab 7<br />
Unbegrenzt viele Audiospuren<br />
VST-Plug-in-Schnittstelle<br />
Time-Stretching und Pitch-Correction<br />
Audio-Analyse und Fehlerkorrektur<br />
Maximale Sample Rate: 384 kHz (WaveLab<br />
Elements: maximal 96 kHz)<br />
DDP-Unterstützung<br />
Stapelverarbeitung<br />
Übersichtlich, aber eher mager ausgestattet ist<br />
Audacity mit Filtern. Version 1.3.x unterstützt<br />
Vorhören und enthält eine Batchfunktion.<br />
Freeware mit entsprechender Funktion<br />
Audacity<br />
Audacity<br />
Audacity<br />
Audacity (eingeschränkter Funktionsumfang,<br />
recht einfach gestrickte Filter)<br />
Audacity: maximal 96 kHz.<br />
Keine entsprechende Funktion vorhanden<br />
Audacity (eingeschränkt)<br />
www.pc-magazin.de <strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 4/2012