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SOFTWARE<br />

SICHERHEIT<br />

Eine fiese Nummer: Trojaner blockieren<br />

den Zugriff auf Ihre Daten und verschlüsseln<br />

diese sogar – Zugriff erhalten Sie nur gegen<br />

Bares. Aber es gibt Mittel und Wege, diesen<br />

Erpressern den Garaus zu machen.<br />

VON BERNHARD MÜNKEL<br />

RANSOMWARE: ERPRESSUNGS-TROJANER<br />

Überraschung<br />

vorprogrammiert<br />

K<br />

arl K. startet wie jeden Morgen seinen<br />

Rechner, um bei der ersten Tasse Kaffee<br />

seine E-Mails zu checken. Aber statt des<br />

vertrauten Windows-Logos leuchtet ihm das<br />

Wappen des Bundeskriminalamts entgegen.<br />

In holprigem Deutsch wird im vorgeworfen,<br />

dass auf seinem Rechner strafbares Material<br />

wie Kinderpornografie oder Gewalt gegen<br />

Kinder entdeckt wurde. Zur Beweissicherung<br />

ist der Zugriff auf den Rechner blockiert, alle<br />

Daten sind verschlüsselt. Anschließend wird<br />

er aufgefordert, einen hohen Geldbetrag über<br />

einen anonymen Bezahldienst zu überweisen,<br />

um wieder Zugriff auf Rechner und Daten<br />

zu erhalten. Karl K. ist Opfer einer Erpresser-<br />

Software geworden, dem so genannten BKA-<br />

Trojaner, der seit einiger Zeit verstärkt sein<br />

Unwesen im Internet treibt.<br />

Trojaner versuchen üblicherweise, still und<br />

unerkannt Ihre kriminelle Arbeit zu verrichten.<br />

Sie schleichen sich in Rechnersysteme ein,<br />

um Daten zu stehlen, die der Cyber-Kriminelle<br />

anschließend in Geld umwandeln kann. Eine<br />

besondere Art dieser Bösewichte heißt Ransomware,<br />

auf Deutsch Lösegeld-Software.<br />

Ransomware ist eine Unterart der Scareware,<br />

die darauf ausgelegt ist, den Benutzer zu verängstigen.<br />

Fällt das Opfer auf den Trick herein<br />

und glaubt sich bedroht, so wird ihm gegen<br />

Bezahlung die Beseitigung der nicht vorhandenen<br />

Gefahr angeboten. Das Vorgehen der<br />

Hacker unterscheidet sich erst mal nicht von<br />

dem bei anderen Trojanern: Die Täter schleusen<br />

Schad-Software auf den Computer ihres<br />

Opfers. Die infiziert anschließend das System<br />

und installiert Programme und Treiber. Die Infektionswege<br />

sind immer die gleichen:<br />

• Drive-By-Downloads über JavaScript auf<br />

fragwürdigen Webseiten<br />

• Malwaredropper, die bereits das System infiziert<br />

haben und anderen Schadcode nachladen<br />

• Als Anhang von E-Mails <strong>mit</strong> verlockenden<br />

Angeboten<br />

• In einer Datei beim Filesharing<br />

• Per Facebook- oder Twitter-Link<br />

• Als vermeintlicher Video-Codec im Media-<br />

Player<br />

Der Trojaner nistet sich an verschiedenen<br />

Stellen im System ein und verschlüsselt umgehend<br />

ausgewählte Dateien, Ordner oder<br />

sogar die ganze Festplatte. Manche Varianten<br />

kapern zusätzlich den Bootsektor und<br />

blockieren darüber den Zugang zum System.<br />

Anschließend stellt die Schad-Software per<br />

Bildschirmanzeige ein Ultimatum. Die anonyme<br />

Überweisung ins Ausland soll <strong>mit</strong> den<br />

Zahlungssystemen Ukash, Qiwi oder Paysafecard<br />

erfolgen.<br />

Ruhe bewahren<br />

Zu allererst gilt in jedem Fall: Bewahren Sie<br />

Ruhe! Bezahlen Sie auf gar keinen Fall Geld an<br />

die Erpresser. In aller Regel sind Sie zwar Ihr<br />

Geld los, aber nicht den Schädling. Sie müssen<br />

sogar fürchten, als willfähriges Opfer später<br />

erneut ungemütliche Besuche zu bekommen.<br />

Informieren Sie sich zuerst, wofür Sie<br />

natürlich einen anderen Rechner benötigen.<br />

Meist sind viele weitere <strong>PC</strong>-Benutzer vom gleichen<br />

Schädling betroffen, Opfer finden also<br />

in einschlägigen Foren schnell Rat und Hilfe.<br />

<strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 8/2012 www.pc-magazin.de

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