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HBradio 2/2013 - USKA

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Internationales<br />

QRV mit Hurtigruten<br />

Christoph Zehntner HB9AJP (PR-Manager <strong>USKA</strong>)<br />

Seit der DV <strong>2013</strong> ist HB9AJU der<br />

neue PR-Manager der <strong>USKA</strong>. Rund<br />

einen Monat vor seiner Wahl war<br />

er auf einer Seereise QRV. Hier sein<br />

ufb Reise- und Funkbericht.<br />

Die Hurtigruten (Die schnelle Route)<br />

ist die Schifffahrtsgesellschaft in<br />

Norwegen, die seit 120 Jahren die<br />

Orte entlang der 2'700 km langen<br />

norwegischen Westküste verbindet.<br />

Die Schiffe verkehren täglich in 12<br />

Tagen von Bergen bis Kirkenes an der<br />

russischen Grenze und zurück. Sie<br />

transportieren Waren und Einwohner<br />

zu den abgelegenen Häfen und<br />

natürlich vor allem Touristen.<br />

Mit der MS Lofoten nordwärts<br />

Eine Reise nördlich des Polarkreises<br />

ist zu jeder Jahreszeit attraktiv.<br />

Meine XYL Birthe und ich haben uns<br />

kurzfristig für die Reise vom 6.-17.<br />

Januar entschlossen. Wir wollten die<br />

Polarnacht ohne Sonne und natürlich<br />

Polarlichter (Aurora) erleben. Da in<br />

dieser Zeit gerade Neumond war,<br />

wunderten wir uns schon, wie hell<br />

wir die Landschaft erleben würden.<br />

Wir haben uns das älteste Schiff - die<br />

MS Lofoten (MS = Motorship) - mit<br />

Baujahr 1964 ausgesucht. Das Schiff<br />

hat 90 Kabinen (155 Betten) und<br />

kann bis 400 Personen aufnehmen.<br />

Es ist nur mit einer Antriebsschraube<br />

und einem Ruder sowie zwei<br />

Ankern mit 200 m Leine ausgerüstet.<br />

Der Dieselmotor mit 7 Zylindern<br />

(Durchmesser 42cm, Hub 90cm)<br />

dreht mit 200 Umdrehungen pro<br />

Minute und braucht 350 Liter Diesel<br />

pro Stunde. Der Generator produziert<br />

640kVA bei 220V/50Hz.<br />

Zuerst ohne Funkbewilligung..<br />

Kurz nach der Buchung habe ich der<br />

Hurtigruten ein Mail geschickt und<br />

gefragt, ob ich an Bord ein Funkgerät<br />

mit ca. 10W auf Kurzwellenfrequenzen<br />

betreiben könnte. Ich bat um eine<br />

schriftliche Genehmigung der<br />

Gesellschaft sowie des diensthabenden<br />

Kapitäns. Nachdem das Mail nie<br />

beantwortet worden ist, entschied<br />

ich mich schlussendlich trotzdem,<br />

einen geliehenen KX3 von Elecraft<br />

(TNX Rolf HB9CVB) einzupacken.<br />

Dazu kaufte ich eine 10m lange<br />

Lautsprecherleitung, die ich auf ca.<br />

5m auseinander riss. Das ergab ein<br />

2x5m Dipol mit einer Speiseleitung<br />

von 5m. Mit einem 1:4 Balun<br />

wurde die Antenne am Ausgang<br />

des KX3 mit dem eingebauten<br />

Tuner angepasst.<br />

..und dann ein Shack in der Salonbar<br />

Nachdem wir uns auf der<br />

MS Lofoten in der billigsten<br />

Kabinenkategorie eingerichtet<br />

hatten, fragte ich den Kapitän,<br />

ob ich an Bord ein Funkgerät<br />

betreiben könnte. Der Kapitän<br />

erinnerte sich, dass er in diesem<br />

Zusammenhang ein Mail<br />

erhalten hatte und ich bestätigte<br />

ihm, dass es von mir war. Er meinte,<br />

dass sie leider keinen Kurzwellenfunk<br />

mehr betreiben würden und dass<br />

er mir deshalb keine Antenne zur<br />

Verfügung stellen könnte. Er würde<br />

jedoch den Schiffselektriker avisieren,<br />

damit er mir beim Einrichten<br />

meiner Drahtantenne helfen würde.<br />

Nun, das waren wirklich tolle<br />

Voraussetzungen. Zuerst meinte der<br />

Elektriker, wir könnten die Antenne<br />

bis zu unserer Kabine führen und<br />

er würde die Kabinenluke, die im<br />

Winter immer geschlossen ist, für<br />

die Antennenzuleitung öffnen. Da<br />

die Kabine jedoch weit unten im<br />

Schiff war, kam diese<br />

Lösung nicht in Frage.<br />

Auf dem Bootsdeck<br />

konnten wir dann<br />

meinen Dipol zwischen<br />

einem Ausleger eines<br />

Rettungsbootes und<br />

der Reling befestigen.<br />

Für die Zuleitung<br />

wurde zu hinterst<br />

in der Bar auf dem<br />

Salondeck eine Luke<br />

geöffnet, durch die ich<br />

Der 2 x 5 m Dipol tat gute Dienste<br />

das Antennenkabel<br />

einführen konnte. Die Luke blieb dann<br />

während der ganzen Reise ca. 1 cm geöffnet.<br />

Schöne QSOs mit 10 Watt<br />

Nun konnte es mit dem Einrichten<br />

des KX3 losgehen. Wenn die Sitzbank<br />

Christoph HB9AJP funkt mit dem KX3<br />

nicht gerade durch andere Gäste<br />

belegt war und die Zeit es erlaubte<br />

- meistens während der Fahrt oder<br />

auch mal während eines Aufenthaltes<br />

am Kai - habe ich die Gerätschaften auf<br />

dem Tisch aufgestellt. Eine Steckdose<br />

für 220V war ganz in der Nähe. Mit<br />

dem eingebauten Tuner konnte ich die<br />

Antenne von 80 bis 10m abstimmen.<br />

Am meisten QSOs gelangen auf 17m,<br />

dann 20m, einzelne auf 15m und<br />

eines auf 10m. Total konnte ich 57<br />

QSOs machen, 37 in CW und 20 in SSB.<br />

Die weiteste Verbindung ging nach<br />

Krasnojarsk im asiatischen Russland.<br />

Einige OMs waren der Meinung, ich<br />

sollte den Kürzel /mm für maritime<br />

mobile verwenden. Da ich jedoch nie in<br />

internationalen Gewässern unterwegs<br />

war sondern immer entlang der Küste<br />

Norwegens, benutzte ich den Call LA/<br />

HB9AJP/m. Natürlich habe ich viel<br />

mehr Stationen gehört als ich mit<br />

52 <strong>HBradio</strong> 2/<strong>2013</strong>

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