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Pfarrbrief Nr 02 vom 16.02.-22.03.2013 - Arzfeld

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36---------------------------------------------------------------------------- Zum Nachdenken<br />

Wie das Denken unser Fühlen<br />

und Handeln bestimmt<br />

Von der Bedeutung der Gedanken<br />

Es ist nicht unwichtig, welche Sätze wir<br />

uns vorsagen. Die einen lähmen uns,<br />

halten uns in schlechter Laune, in<br />

Selbstmitleid und Ärger gefangen. Die<br />

anderen geben uns Kraft, Mut, inneren<br />

Schwung, die Bereitschaft, schwierige<br />

Dinge anzupacken. Im Gespräch untereinander<br />

erkannten viele Jugendliche<br />

bei Kursen, wie sehr sie sich von<br />

negativen Einreden leiten lassen und<br />

wie wichtig es wäre, sie durch positive<br />

Einreden zu ersetzen. Denn alle Willensanstrengungen,<br />

uns zu ändern, nützen<br />

nichts, wenn wir den negativen<br />

Gedanken in uns zuviel Raum lassen.<br />

Wir müssen an die Wurzel unserer<br />

Stimmungen heran. Und das sind die<br />

Einreden. Alle unsere inneren Haltungen,<br />

unser Neid, unser Ärger, unser<br />

Selbstmitleid, unsere Ängste, unsere<br />

Wut, unsere Freude, unsere Geduld,<br />

unsere Zufriedenheit, unsere Liebe, sie<br />

alle formulieren sich in Sätzen, die wir<br />

uns immer wieder auch vorsagen. Unser<br />

Geist ist so strukturiert, dass sich alles in<br />

uns auch sprachlich formuliert. Wir<br />

haben nicht einfach Ärger, er drückt sich<br />

bei uns auch immer in irgendwelchen<br />

Sätzen aus, in denen uns unsere innere<br />

Haltung bewusst wird. Und mit den<br />

Sätzen können wir zugleich unsere<br />

innere Haltung beeinflussen. Daher ist<br />

es eine wichtige Aufgabe, sich mit den<br />

Sätzen zu beschäftigen, die sich in uns<br />

von selbst formulieren und die doch<br />

eine so immense Wirkung auf unsere<br />

Einstellung, auf unsere Stimmung, auf<br />

unser Denken, Fühlen und Handeln<br />

haben.<br />

Pater Anselm Grün<br />

Der Kunstgriff der Menschlichkeit<br />

Eine Art Anleitung für die Fastenzeit: Von einem chinesischen König zur Zeit des Weisen Mengzi<br />

(372-289 v.Chr.) wird berichtet, dass er ein Rind auf dem Weg zur Opferstätte sah und es gegen ein<br />

Schaf austauschen ließ. Warum er so handelte, konnte sich der Herrscher selber nicht erklären. Aus<br />

Geiz hatte er die Opfertiere jedenfalls nicht austauschen lassen. Mengzi wusste dem König zu helfen<br />

und deutete sein Verhalten so: Anders als das Schaf habe der König das Rind lebendig vor sich<br />

gesehen und deshalb nicht ertragen können, dass es geopfert würde. Ein solches Verhalten<br />

bezeichnete der Weise als "jen shuh", als Kunstgriff der Menschlichkeit, und leitete daraus ab, dass<br />

sich der Herrscher Menschen gegenüber erst recht als mitfühlend erweisen würde. Wer will, kann<br />

aus dieser kleinen Geschichte eine verheißungsvolle Anleitung für die Fastenzeit gewinnen: eine<br />

Einladung, wieder in den Blick zu nehmen und sich davon anrühren zu lassen, was sonst zuweilen<br />

außerhalb unseres Blickwinkels liegt, nämlich unser Verhältnis zu den Mitmenschen, den nahen wie<br />

den fernen, zu Gott und, ja auch das, zu uns selbst. Nicht jeder wird dabei Leben retten, doch<br />

können auch kleine Veränderungen große Wirkung haben, und gewiss werden wir so selbst<br />

lebendiger werden und die Welt lebenswerter gestalten. Mit anderen Worten: österlicher! Alles<br />

Weitere wird Gott vollenden. Peter Weidemann,

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