Energie Fakt - badenova AG & Co. KG
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04 <strong>Energie</strong> <strong>Fakt</strong> Innovationsfonds<br />
Neu gestartetes Projekt<br />
Biomasse effizient nutzen<br />
Pflanzenkohle soll Stickstoffverluste senken<br />
Die Forstwissenschaftlerin Dr. Carola Holweg untersucht in zwei Nachhaltigkeits-Projekten,<br />
wie sich Stickstoffverluste in der Landwirtschaft vermeiden lassen. Beide Projekte<br />
werden vom <strong>badenova</strong>-Innovationsfonds gefördert.<br />
Material aus Weinbau und Landschaftspflege<br />
verarbeitet ein mobiles Pyrolysegerät ...<br />
... zu Biokohle. Diese wird im zweiten Schritt<br />
als Zusatzmittel für Gülle eingesetzt.<br />
Seit einigen Jahren sucht die Wissenschaft vermehrt<br />
nach Maßnahmen, um die Stickstoffverluste<br />
in der Landwirtschaft zu verringern.<br />
Stickstoff geht als gelöste oder gasförmige<br />
Verbindung nicht nur den Landwirtschaftsbetrieben<br />
als wertvoller Dünger verloren. Als<br />
Lachgas kann es auch zu einer der klimaschädlichsten<br />
Emissionen werden oder als Nitrat das<br />
Grundwasser belasten.<br />
Gerät produziert Biokohle Bereits 2011 unterstützte<br />
der <strong>badenova</strong>-Innovationsfonds ein<br />
Projekt von Dr. Carola Holweg, das die Nutzung<br />
eines mobilen Pyrolysegerätes untersucht.<br />
Das Gerät verarbeitet vor Ort Material<br />
aus dem Weinbau und der Landschaftspflege<br />
zu Biokohle. Dazu kam der Prototyp eines australischen<br />
Herstellers erstmals in Europa zum<br />
Einsatz. Weil das hiesige Einsatzmaterial sehr<br />
feucht ist, war es für das Gerät schwierig, die<br />
deutschen Emissionsstandards zu gewährleisten.<br />
Eine Möglichkeit wäre es, das Einsatzgut<br />
mit Hilfe der bisher ungenutzten Abgas-Wärme<br />
zu trocknen oder zu erwärmen. Um das zu<br />
testen, bewarb sich die Forstwissenschaftlerin<br />
beim Innovationsfonds um eine Mittelaufstockung<br />
und schaffte es unter die geförderten<br />
Themen in diesem Jahr.<br />
Neues Verfahren Das zweite Projekt, mit<br />
dem Dr. Carola Holweg beim Innovationsfonds<br />
2013 vertreten ist, untersucht, ob sich<br />
Stickstoffemissionen und -verluste durch<br />
den Zusatz der Pflanzenkohle zu Gülle verringern<br />
lassen. Während der Projektdauer<br />
von 15 Monaten wird im Buchenbacher Mathislehof<br />
Biokohle in einer niedrig und einer<br />
hoch dosierten Variante als Güllezusatzmittel<br />
eingesetzt. Anschließend werden die gasförmigen<br />
und die gelösten Stickstoff-Emissionen<br />
gemessen. Wenn sich zeigt, dass die<br />
Stickstoffverluste durch Pflanzenkohle minimiert<br />
werden, ist die neue Technik nicht nur<br />
sehr vorteilhaft für landwirtschaftliche Betriebe,<br />
sondern trägt auch zum Wasser- und<br />
Klimaschutz bei.<br />
Abgeschlossenes Projekt<br />
Clever kombiniert bei „Freiburg Leben“<br />
Ein <strong>Energie</strong>konzept, das die örtlichen Gegebenheiten nutzt, steht<br />
hinter „Freiburg Leben“, einem Bauprojekt des Siedlungswerks<br />
Stuttgart – unterstützt vom <strong>badenova</strong>-Innovationsfonds. Die acht<br />
Gebäude am Fuß des Freiburger Schlossberges erhalten einen<br />
hervorragenden Wärmeschutz, und durch ein intelligentes Heizsystem<br />
wird der <strong>Energie</strong>verbrauch nochmals deutlich gesenkt.<br />
Möglich wird dies durch eine Kombination von erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>quellen, die in dieser Verbindung einzigartig ist und von<br />
<strong>badenova</strong> WÄRMEPLUS realisiert wird. Wichtiger Bestandteil ist<br />
ein ehemaliger Brunnen, dessen Wasser zweifach genutzt wird:<br />
ganzjährig als Wärmequelle für die elektrische Wärmepumpe und<br />
zur umweltfreundlichen Kühlung im Sommer. Um das Brunnenwasser<br />
mittels Wärmepumpe auf die benötigte höhere Temperatur<br />
zu bringen, kommt eine Wasserkraftschnecke am Gewerbekanal<br />
zum Einsatz – ein Kraftwerkstyp, der sich bei geringem Gefälle<br />
sowie schwankenden Wassermengen eignet. Spitzenheizlasten<br />
im Winter deckt ein zusätzlicher Holzpelletkessel.<br />
Die Klimabilanz von „Freiburg Leben“ beeindruckt: Die Wärmeversorgung<br />
funktioniert ohne fossile <strong>Energie</strong>träger, und die CO 2<br />
-<br />
Emissionen sinken fast auf Null. Mit nur acht Tonnen pro Jahr liegen<br />
sie 97 Prozent niedriger als bei einer herkömmlichen Gasbrennwertheizung.<br />
Die Einsparung beträgt jährlich 240 Tonnen –<br />
ein gutes Gefühl für die Bewohner.