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1969 - Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e.V.

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Geschäftsentwicklung unserer <strong>Bank</strong><br />

Bilanz des 100. Geschäftsjahres<br />

Das hun<strong>der</strong>tste Geschäftsjahr war in je<strong>der</strong> Hinsicht<br />

ein beson<strong>der</strong>s erfolgreiches Jahr für die Deutsche<br />

<strong>Bank</strong>. In allen Geschäftssparten wurden gute<br />

Erträge erzielt. Die Bilanzsumme wuchs um 2,9 Mrd.<br />

DM auf 27,7 Mrd. DM; sie nahm damit um 11,6%<br />

zu. Das Geschäftsvolumen - Bilanzvolumen einschließlich<br />

Indossamentsverbindlichkeiten - hat sich<br />

mit 16,3% noch stärker ausgeweitet, im Konzern<br />

hat es fast 32 Mrd. DM erreicht.<br />

Im gesamten Jahr stiegen die <strong>der</strong> <strong>Bank</strong> anvertrauten<br />

Gel<strong>der</strong> um 2,6 Mrd. DM (+11,2%) auf 25,5<br />

Mrd. DM an. Von dem Zuwachs entfielen 1,7 Mrd.<br />

DM auf Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und<br />

0,9 Mrd. DM auf Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.<br />

Das Kreditvolumen nahm im gleichen<br />

Zeitraum mehr zu als die Einlagen. Es erhöhte sich<br />

um 5,3 Mrd. DM o<strong>der</strong> 34,9%. Die über den Einlagenzufluß<br />

hinausgehende Ausweitung des Kreditvolumens<br />

wurde vor allem durch Verkauf von Schatzwechseln<br />

in Höhe von 1,9 Mrd. DM und in zweiter<br />

Linie durch verstärkte Weitergabe von Wechseln an<br />

die Deutsche Bundesbank finanziert. Diese Tatsache<br />

kommt in dem Anstieg <strong>der</strong> Indossamentsverbindlichkeiten<br />

um 1,2 Mrd. DM zum Ausdruck. In <strong>der</strong> Folge<br />

dieser Entwicklung vermin<strong>der</strong>te sich die Gesamtliquidität<br />

<strong>der</strong> <strong>Bank</strong> von 43,7% auf 33,6%. Die von<br />

<strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> Bundesbank verfolgte Politik <strong>der</strong> Liquiditätsverknappung<br />

hat also auch in <strong>der</strong> Bilanz<br />

unseres Instituts ihren Nie<strong>der</strong>schlag gefunden.<br />

Wie kaum zuvor beeinflußten außenwirtschaftliche<br />

Faktoren die Geschäftsentwicklung, und diese<br />

Faktoren mußten sich natürlich beson<strong>der</strong>s kräftig<br />

auf ein Institut auswirken, das so eng mit <strong>der</strong> Weltwirtschaft<br />

verbunden ist wie die Deutsche <strong>Bank</strong>.<br />

Die größte Zäsur brachte die Aufwertung <strong>der</strong> D-Mark.<br />

Bis zum 31. Oktober waren die fremden Gel<strong>der</strong> und<br />

das Kreditvolumen <strong>der</strong> <strong>Bank</strong> fast im gleichen Rhythmus<br />

etwa um je 2,5 Mrd. DM gestiegen. Nach <strong>der</strong><br />

Aufwertung erhöhte sich das Kreditvolumen innerhalb<br />

von zwei Monaten um 2,8 Mrd. DM, während<br />

die Einlagen im gleichen Zeitraum bei erheblichem<br />

Abzug von Termingel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Kunden etwa gleich-<br />

blieben. Praktisch mußte die <strong>Bank</strong> ins Ausland abfließende<br />

Liquidität <strong>der</strong> Wirtschaft durch eine Ausweitung<br />

des Kreditvolumens ersetzen.<br />

2,7 Millionen Sparkonten<br />

Auf <strong>der</strong> Passivseite <strong>der</strong> Bilanz erwiesen sich die<br />

Spareinlagen erneut als stabiler Faktor. Sie stiegen<br />

im Laufe des Jahres bis zum Herbst stetig an. Ein<br />

leichter Rückgang in den anschließenden Monaten<br />

war vor allem die Folge verstärkter Wertpapierkäufe<br />

seitens <strong>der</strong> Sparkundschaft. Daneben schwächte<br />

sich die Sparneigung wohl auch etwas ab. Seit Ende<br />

des Jahres kam es zunehmend zu Umbuchungen<br />

von Spar- auf Terminkonten, da die Sparzinsen aus<br />

allgemeinen Gründen zunächst nicht <strong>der</strong> Zinssteigerungstendenz<br />

folgten. Durch die Anhebung <strong>der</strong> Sätze<br />

für Spareinlagen wurde diese Entwicklung gebremst.<br />

Am Jahresende lagen die Spareinlagen bei 7,6<br />

Mrd. DM und damit um 11,9% über dem Vorjahresstand.<br />

Es wurden bei uns 2,7 Mill. Sparkonten mit<br />

einem durchschnittlichen Guthaben von 2830 DM<br />

unterhalten. Von den Sparkonten flössen <strong>1969</strong> per<br />

Saldo 438 Mill. DM in die Wertpapieranlage. Beson<strong>der</strong>s<br />

erfolgreich war die <strong>Bank</strong> wie<strong>der</strong>um bei <strong>der</strong> Werbung<br />

von prämienbegünstigten Spareinlagen.<br />

Die Termingel<strong>der</strong> von Kunden unterlagen als Folge<br />

<strong>der</strong> Währungs-Spekulationswellen größeren<br />

Schwankungen. Der Geldzustrom im Mai und September<br />

ließ sie beträchtlich anschwellen. Die Paritätsän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> D-Mark bewirkte dann einen vorübergehenden<br />

Rückgang. Insgesamt nahmen sie<br />

<strong>1969</strong> um 903 Mill. DM zu.<br />

Lebhaftes Kreditgeschäft<br />

Von <strong>der</strong> Ausweitung des Kreditvolumens um 5,3<br />

Mrd. DM entfielen 2,1 Mrd. DM auf kurz- und mittelfristige<br />

For<strong>der</strong>ungen an Kunden (+35,5%), rund<br />

2 Mrd. DM auf langfristige Kundenkredite mit Befristung<br />

von 4 Jahren und mehr (+59,8%) sowie<br />

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