1969 - Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e.V.
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Wertpapiergeschäft<br />
mit erhöhten Erträgen<br />
Das Wertpapiergeschäft warf <strong>1969</strong> bei erheblich<br />
gestiegenen Kundschaftsumsätzen wie<strong>der</strong>um erhöhte<br />
Erträge ab. Das Geschäft in deutschen Aktien war<br />
auf <strong>der</strong> Grundlage gefestigter Börsen im allgemeinen<br />
gut. Außergewöhnlich kräftig nahm die Nachfrage<br />
nach ausländischen Aktien zu. In den ersten Monaten<br />
standen noch US-Werte im Mittelpunkt des Interesses;<br />
im Laufe des Jahres schoben sich dann<br />
japanische Aktien in den Vor<strong>der</strong>grund. Insgesamt<br />
haben sich unsere Umsätze in ausländischen Aktien<br />
mehr als verdoppelt.<br />
Auch das Rentengeschäft brachte bis zur Aufwertung<br />
<strong>der</strong> D-Mark erfreuliche Umsatzsteigerungen,<br />
vor allem im internationalen Bereich. Von entscheiden<strong>der</strong><br />
Bedeutung waren Emissionen von DM-Auslandsanleihen<br />
in <strong>der</strong> Bundesrepublik. Infolge <strong>der</strong><br />
Aufwertung <strong>der</strong> D-Mark ging <strong>der</strong> Absatz von Rentenwerten<br />
bei steigenden Zinsen und zunehmen<strong>der</strong><br />
Liquiditätsenge dann beträchtlich zurück.<br />
Ihren Wertpapier-Auslandsdienst baute die <strong>Bank</strong><br />
noch weiter aus. Die Zahl <strong>der</strong> „Stockmaster" wurde<br />
verdoppelt. Der Informationsbereich dieser Kursanzeigegeräte<br />
erstreckt sich jetzt auch auf die Börsenplätze<br />
London und Zürich. Erstmals für die Bundesrepublik<br />
veröffentlichte die Analysenabteilung <strong>der</strong><br />
<strong>Bank</strong> Schlüsselzahlen für Übersee-Aktien, insbeson<strong>der</strong>e<br />
für nordamerikanische und japanische Werte.<br />
Um dem ständig wachsenden Interesse an eingehenden<br />
Studien über ausländische und deutsche<br />
Werte vermehrt zu entsprechen, übertrug die <strong>Bank</strong><br />
Ende <strong>1969</strong> die Aufgaben <strong>der</strong> Finanzanalyse auf eine<br />
Tochtergesellschaft, die Deutsche <strong>Gesellschaft</strong> für<br />
Anlageberatung mbH (Degab), Frankfurt. Zu den<br />
Funktionen dieser <strong>Gesellschaft</strong> gehören die Sammlung<br />
und Auswertung von Daten und Informationen<br />
zum Zwecke <strong>der</strong> Wertpapier- und Marktanalyse. Die<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Research-Arbeit sollen <strong>der</strong> <strong>Bank</strong> und<br />
auch an<strong>der</strong>en Interessenten als Grundlage und Beratungshilfe<br />
für die Anlage in Wertpapieren dienen.<br />
Außerdem hat die <strong>Bank</strong> ihre Beratungstätigkeit für<br />
sonstige Vermögensanlagen, wie zum Beispiel Immobilienzertifikate,<br />
Kapitalanlagen unter Ausnutzung<br />
spezieller Steuervorteile usw., intensiviert. Das jährlich<br />
erscheinende „Börsenbild" wurde <strong>1969</strong> erstmals<br />
zu einem umfassenden Anlagespiegel entwickelt.<br />
Um entsprechend <strong>der</strong> stetigen Expansion des Wert-<br />
papiergeschäfts eine erhöhte Anzahl von Kundenberatern<br />
einsetzen zu können, hat die <strong>Bank</strong> ihr Fortbildungssystem<br />
in diesem Bereich ausgebaut und<br />
neue Ausbildungswege geschaffen.<br />
Große Beachtung fand die Eröffnung des „Investors'<br />
Club" in Düsseldorf. Hier richtete die <strong>Bank</strong><br />
nach Schweizer Vorbild erstmals in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
einen Treffpunkt für das am Wertpapiergeschäft<br />
bereits interessierte und dafür noch zu gewinnende<br />
Publikum ein. Dieses Informationszentrum<br />
ist mit den mo<strong>der</strong>nsten technischen Einrichtungen zur<br />
Übermittlung <strong>der</strong> Börsenkurse aus aller Welt ausgestattet.<br />
Dem Besucher wird eine Fülle von Informationen<br />
über das Börsengeschehen, die Geschäftsentwicklung<br />
von Aktiengesellschaften und an<strong>der</strong>e<br />
wirtschaftliche Vorgänge geboten. Der Investors'<br />
Club steht allen offen; er soll dazu beitragen, breitere<br />
Bevölkerungskreise für die Geldanlage in Wertpapieren<br />
zu gewinnen.<br />
Von den Möglichkeiten, ihre Vermögensverwaltung<br />
<strong>der</strong> <strong>Bank</strong> anzuvertrauen, machte eine stetig<br />
steigende Zahl von Kunden Gebrauch. Die Vermögensverwaltung<br />
wird im Sinne einer umfassenden,<br />
auf die speziellen Anlageziele <strong>der</strong> Kunden zugeschnittenen<br />
und langfristig orientierten Betreuung einzelner<br />
Portefeuilles gehandhabt. Neben <strong>der</strong> traditionellen,<br />
den Schwerpunkt bildenden Effektenverwaltung<br />
gewann dabei die allgemeine Beratung in Fragen<br />
<strong>der</strong> Zukunftsvorsorge und Nachlaßregulierung einschließlich<br />
<strong>der</strong> Übernahme von Testamentsvollstrekkungen<br />
zunehmende Bedeutung.<br />
Die Deutsche <strong>Gesellschaft</strong> für Wertpapiersparen<br />
mbH (DWS), Frankfurt, an <strong>der</strong> wir neben 14 <strong>Bank</strong>en<br />
und <strong>Bank</strong>iers beteiligt sind, verzeichnete einen<br />
neuen Absatzrekord. Das Sparaufkommen erhöhte<br />
sich auf 706 Mill. DM, wobei allein 443 Mill. DM<br />
dem Rentenfonds INRENTA zuflössen. Guten Anklang<br />
fand auch <strong>der</strong> am 1. Juli <strong>1969</strong> neu aufgelegte<br />
Fonds für internationale Rentenwerte und Wandelschuldverschreibungen<br />
INTER-RENTA, dem im zweiten<br />
Halbjahr <strong>1969</strong> insgesamt 99 Mill. DM zugeführt<br />
wurden. Bei INVESTA hingegen schwächte sich das<br />
Sparaufkommen auf 109 Mill. DM (nach 148 Mill.<br />
DM im Vorjahr) ab. Das Gesamtvermögen <strong>der</strong> fünf<br />
DWS-Fonds erhöhte sich zum Jahresende <strong>1969</strong> auf<br />
2,3 Mrd. DM. Hiervon entfielen 1,2 Mrd. DM auf<br />
INVESTA und 815 Mill. DM auf INRENTA. Die Wertentwicklung<br />
<strong>der</strong> Zertifikate war nicht so günstig wie<br />
im Jahr zuvor; immerhin erbrachte INVESTA noch<br />
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