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Dezember 2013 - Berliner Radsport Verband e.V.

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2 <strong>Berliner</strong> <strong>Radsport</strong> · Ausgabe Nr. 12 · <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />

UIV-Cup Sieg von Pirius/Wotschke in Gent<br />

KED-Stevens Fahrer mit cleverer Leistung<br />

Der UIV-Cup beim 73. Genter<br />

Sechstagerennen war mit zwölf Teams aus<br />

neun Nationen international ganz<br />

hervorragend besetzt. Darunter befanden<br />

sich mit den Niederländern Didier Caspers/<br />

Melvin van Zijl die letztjährigen<br />

Gesamtsieger des UIV-Cups sowie mit den<br />

Belgiern Jonas Rickaert/Otto Vergaerde<br />

zwei junge Talente, die den Wettbewerb<br />

beim letzten <strong>Berliner</strong> Sechstagerennen<br />

gewonnen hatten. Das Rennen wird als<br />

Memorial Noel Fore ausgetragen und bietet<br />

ein reichhaltiges Betätigungsfeld für den<br />

Nachwuchs an allen sechs Abenden.<br />

Die Konkurrenz war also groß und so war<br />

dieser Sieg der <strong>Berliner</strong> KED-Stevens Fahrer<br />

nicht unbedingt von vornherein zu erwarten.<br />

Aber bereits in den ersten beiden<br />

Austragungen zeigten sich die <strong>Berliner</strong> als<br />

Zweite hinter den Belgiern Rickaert/<br />

Vergaerde in einer sehr guten<br />

Ausgangslage, wenngleich punktemäßig<br />

der Rückstand zu den Belgiern schon recht<br />

groß war. Für sie war eigentlich schon zu<br />

diesem Zeitpunkt klar, dass ein eventueller<br />

Erfolg nur über einen Rundengewinn führen<br />

konnte.<br />

Außer dem täglichen Madison über 200 bzw.<br />

am Schlusstag über 240 Runden hatten die<br />

Akteure an den ersten fünf Tagen noch einen<br />

zusätzlichen Wettbewerb in Form von<br />

Rundenrekordfahren, 500 m Zeitfahren oder<br />

Punkterennen zu bestreiten, die ebenfalls<br />

in das Gesamtergebnis einflossen. Am<br />

dritten Abend wurden Pirius/Wotschke<br />

Zweite im Rundenrekordfahren und Dritte im<br />

Madison, mussten aber in der Gesamtwertung<br />

einen Platz preisgeben und lagen<br />

zwar rundengleich, aber punktemäßig im<br />

Rückstand, hinter Rickaert/Vergaerde und<br />

Caspers/M.van Zijl auf Rang drei.<br />

Der vierte Tag brachte eine gewisse<br />

Vorentscheidung, als die starken Belgier<br />

nach ihrem Sieg im 500 m Zeitfahren im<br />

Madisonwettbewerb eine Runde verloren<br />

und nur Siebte wurden. Die <strong>Berliner</strong><br />

dagegen wurden Zweite im Zeitfahren und<br />

mussten nach 200 Runden Madison<br />

lediglich Caspers/M.van Zijl den Vortritt<br />

lassen und lagen nunmehr in der<br />

Gesamtwertung auf Rang zwei mit lediglich<br />

8 Punkten Rückstand auf die Niederländer.<br />

Spannung pur war programmiert für die<br />

letzten beiden Austragungen, die wir live<br />

miterleben durften.<br />

Nach dem erneuten Zeitfahrsieg der Belgier<br />

Rickaert/Vergaerde vor ihren Landsleuten de<br />

Vylder/van Beethoven und Pirius/Wotschke,<br />

waren es die <strong>Berliner</strong>, die gleich zu Beginn<br />

der Rundenjagd einen Vorstoß fuhren, der<br />

von keiner Mannschaft zu kontern war. Die<br />

Niederländer Caspers/M.van Zijl und die<br />

Belgier waren die einzigen, die nur eine<br />

Runde verloren, während der Rest des<br />

Feldes zwei bis neun Runden einbüßte.<br />

Damit lagen sie auch im Gesamtstand allein<br />

in Führung und mussten sich am<br />

Schlusstag nur noch auf das Duell zwischen<br />

den Niederländern und den jetzt zwei<br />

Runden zurückliegenden Belgiern, die<br />

unbedingt noch Zweite werden wollten,<br />

konzentrieren und deren Angriffe gezielt<br />

parieren.<br />

Die letzte Austragung, die von der<br />

vorgenannten Konstellation geprägt war,<br />

nutzten die Belgier de Vylder/van Beethoven<br />

zum Tagessieg mit Rundenvorsprung vor<br />

Pirius/Wotschke, die Caspers/M.van Zijl und<br />

Rickaert/Vergaerde diesmal auch punktemäßig<br />

in Schach halten konnten. Es war in<br />

der Finaljagd eine ausgesprochen taktische<br />

Meisterleistung der <strong>Berliner</strong>, die verdient den<br />

Sieg davontrugen und mit cleverer Fahrweise<br />

auch das faire belgische Publikum<br />

begeisterten. Der ebenfalls die deutschen<br />

Farben vertretende Achim Burkart war am<br />

letzten Tag leider nicht mehr dabei, da sein<br />

australischer Partner Luke Ockerby nach<br />

zwei Stürzen am Vortag leider das Rennen<br />

aufgeben musste. Sie hatten bis dahin<br />

ebenfalls eine sehr ordentliche Leistung<br />

geboten und waren Viertplatzierte mit nur<br />

drei Runden Rückstand, während eigentlich<br />

nur die Briten Bradbury/Nicholson mit am<br />

Ende 43 (!) Verlustrunden hoffnungslos<br />

hinterherfuhren.<br />

Überraschender Sieg bei den Profis von Leif Lampater (l.) und dem Shooting-Star Jasper<br />

de Buyst aus Belgien.<br />

Foto: Arne Mill<br />

Man darf gespannt sein, wie sich Hans Pirius<br />

und Sebastian Wotschke als Team beim<br />

103. <strong>Berliner</strong> Sechstagerennen im Kreis der<br />

Großen verkaufen können, das sie auf<br />

eigenen Wunsch zusammen bestreiten<br />

wollen.<br />

Ergebnis:<br />

1. Hans Pirius/Sebastian Wotschke (GER) 91<br />

Punkte, eine Runde zur.: 2. Didier Caspers/Melvin<br />

van Zijl (NED) 100, zwei Runden zur.: 3. Jonas<br />

Rickaert/Otto Vergaerde (BEL) 134, drei Runden<br />

zur.: 4. Lindsay de Vylder/Matthias van Beethoven<br />

(BEL) 70, vier Runden zur.: 5. Jan Kraus/Denis<br />

Rugovac (CZE) 45, fünf Runden zur.: 6. Elias<br />

Helleskov Busk/Simon Bigum (DEN) 63, sieben<br />

Runden zur.: 7. Pascal Dieterich/Silvan Dieterich<br />

(SUI) 5, 15 Runden zur.: 8. Dylan van Zijl (NED)/<br />

Giovanni de Merlier (BEL) 11, 21 Runden zur.: 9.<br />

Mathias Le Turnier/Lucas Destang (FRA) 15, 43<br />

Runden zur.: 10. Stephen Bradbury/Chris<br />

Nicholson (GBR) 8. Aufgegeben: Niels<br />

Vanderaerden/Lorenzo Blomme (BEL) und Achim<br />

Burkart (GER)/Luke Ockerby (AUS).<br />

Im Rennen der Profis siegten<br />

Lampater/de Buyst<br />

Zu einer Überraschung kam es im Rennen<br />

der Profis, das bereits in der ersten Nacht<br />

nicht gerade erwartete Ergebnisse<br />

präsentierte. So waren vier Mannschaften<br />

rundengleich vorne, in einem Rennen, das<br />

gleich mit verhängnisvollen Stürzen begann,<br />

in denen vor allem der Ire Martyn Irvine und<br />

der Australier Luke Roberts verwickelt<br />

waren. Luke Roberts brach sich nicht nur<br />

das Schlüsselbein, sondern auch das<br />

Becken, während die bei Irvine vermutete<br />

Oberschenkelfraktur sich später als schwere<br />

Oberschenkelprellung herausstellte. Nach<br />

dieser turbulenten Auftaktphase standen der<br />

Deutsche Leif Lampater und sein junger<br />

belgischer Partner Jasper de Buyst etwas<br />

überraschend an der Spitze des<br />

Klassements, nachdem sie durch Siege im<br />

Punkterennen und im 500 m Zeitfahren eifrig<br />

gepunktet hatten und sich auch in den<br />

Jagden keine Blöße gaben.<br />

Etwas zäh verlief der Auftakt für die vor dem<br />

Rennen durchaus zum Favoritenkreis<br />

zählenden Robert Bartko und Marcel Kalz,<br />

die gleich drei Runden einbüßten und trotz<br />

des Sieges im Ausscheidungsfahren nach<br />

der ersten Nacht nur auf Platz 11 lagen. Tags<br />

darauf schoben sie sich einen Platz vor,<br />

büßten aber weitere zwei Runden ein und<br />

waren damit endgültig chancenlos im<br />

Kampf um die Spitze, die unverändert von<br />

Lampater/de Buyst angeführt wurde.<br />

In der dritten Nacht waren dann Irvine und<br />

Roberts nach der üblichen Neutralisation<br />

endgültig ausgeschieden und ihre<br />

ursprünglichen Partner Franco Marvulli und<br />

Marc Hester bildeten ein neues Team, das<br />

den Supersprint gewinnen konnte aber am<br />

Ende der Nacht schon 11 Verlustrunden<br />

aufwies. Besser in Schwung kamen jetzt<br />

Bartko/Kalz, die auf Platz 8 mit sechs<br />

Runden Rückstand lagen und das<br />

Rundenrekordfahren gewinnen konnten.<br />

Weiterhin vorn ohne jeglichen, vermuteten<br />

Leistungsabfall blieben Lampater/de Buyst,<br />

die nach Punkten vor den Topfavoriten Iljo<br />

Keisse aus Belgien und dem Niederländer<br />

Wim Stroetinga das Feld der verbliebenen

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