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Mitschrift zur VO Biochemie des Stoffwechsel Prof. Kainz

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<strong>Mitschrift</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>VO</strong> <strong>Biochemie</strong> <strong>des</strong> <strong>Stoffwechsel</strong><br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Kainz</strong><br />

Über Umwege ist uns (StV Bio und Molbio) die folgende <strong>Mitschrift</strong> <strong>zur</strong> <strong>VO</strong><br />

<strong>Biochemie</strong> <strong>des</strong> <strong>Stoffwechsel</strong>s in die Hände gefallen. Wenn die <strong>Mitschrift</strong> von<br />

jemandem als die Seinige / Ihrige erkannt werden sollte, besteht natürlich die<br />

Möglichkeit, den Namen <strong>des</strong> / der VerfasserIn am Deckblatt anzuführen, bzw.<br />

das Skriptum wieder offline zu stellen.<br />

Wie immer übernehmen wir KEINE Garantie für den Inhalt.<br />

Lg StV Bio & Molbio<br />

1


OXIDATION = Elektronenabgabe<br />

REDUKTION = Elektronenaufnahme<br />

Die bei der Oxidation abgegebenen Elektronen nimmt ein geeigneter Reaktionspartner auf<br />

= Oxidationsmittel (O 2 )<br />

Bei der Reduktion liefert der Reaktionspartner die aufzunehmenden Elektronen<br />

= Reduktionsmittel<br />

BIOCHEMIE DES STOFFWECHSELS<br />

„Energiestoffwechsel“, Katabolismus:<br />

Aufnahme von Energie aus der Umgebung unter Nutzung der Sonnenenergie oder durch den Abbau<br />

energiereicher Nährstoffe.<br />

Intermediärstoffwechsel:<br />

Umwandlung von Nährstoffmoleküle in charakteristische Moleküle der Zelle, einschließlich<br />

makromolekularer Vorstufen.<br />

Anabolismus, Biosyntheseweg:<br />

Aufbau von Proteinen, Nucleinsäuren, Lipiden, Polysacchariden und anderen Zellbestandteilen aus<br />

monomeren Vorstufen.<br />

Sekundärstoffwechsel:<br />

Auf- und Abbau von Biomolekülen, die für spezielle Zellfunktionen benötigt werden.<br />

Katabolische <strong>Stoffwechsel</strong>wege liefern chemische Energie in Form von ATP, NADH und NADPH.<br />

Diese werden in anabolischen <strong>Stoffwechsel</strong>wegen zum Aufbau zellulärer Makromoleküle aus<br />

niedermolekularen Vorstufen verwendet.<br />

Allgemeine Prinzipien <strong>des</strong> <strong>Stoffwechsel</strong>s:<br />

1. Große Anzahl von Reaktionen, die Anzahl der Reaktionstypen ist jedoch relativ gering.<br />

2. Die Art der Regulation ist häufig vergleichbar.<br />

3. Zellen gewinnen auf ähnliche Art speicherbare Energie und Reduktionsäquivalente aus der<br />

Umgebung.<br />

Lebende Systeme sind auf laufende Zufuhr Freier Enthalpie angewiesen, die hauptsächlich für 4<br />

Zwecke gebraucht wird:<br />

1. Ausführung mechanischer Arbeit bei Muskelkontraktion und zellulärer Bewegung<br />

2. aktiver Transport von Molekülen und Ionen<br />

3. Synthese von Makromolekülen und anderen Biomolekülen aus einfachen Vorstufen<br />

4. Exergonische Reaktionen können endergonische Reaktionen „ziehen“ (erzeugen). Nicht alle<br />

Einzelreaktionen eines <strong>Stoffwechsel</strong>s sind exergonisch!<br />

(∆G = ∆H - T∆S; ∆G ist die Größe, die uns sagt, ob eine chemische Reaktion ablaufen kann; die<br />

Beiträge von Enthalpie und Entropie werden berücksichtigt; T in Kelvin)<br />

∆G = die Veränderung der freien Enthalpie<br />

∆H = Enthalpie, Wärmegehalt eines Systems<br />

T = absolute Temperatur in Kelvin K<br />

∆S = Entropie = Maß für die Zufälligkeit oder Unordnung in einem System<br />

Freie Enthalpie G stammt aus der Umgebung:<br />

• Bei chemotrophen Organismen: durch die Oxidation von Nährstoffen<br />

• Bei phototrophen Organismen: durch Einfangen von Lichtenergie<br />

Vorgang von Energiespeicherung:<br />

2


Bei beiden Gruppen werden Protonen durch eine Membran gepumpt und eine sog. protonenmotorische<br />

Kraft zu erzeugen. Dieser Protonengradient treibt dann die ATP-Synthese an.<br />

Energetik biochemischer Reaktionen<br />

Regulation von <strong>Stoffwechsel</strong>prozessen:<br />

1. Kontrolle der verfügbaren Enzymmenge<br />

(abhängig von der Geschwindigkeit der Synthese als auch der <strong>des</strong> Abbaus)<br />

2. Kontroller der Enzymaktivität<br />

a. durch reversible allosterische (formverändernde) Kontrolle<br />

(ein anderes Molekül wird vorübergehend an die Oberfläche eines Enzyms gehängt andere<br />

Form katalytisches Zentrum wird verschoben Katalyse wird entweder schneller oder<br />

langsamer)<br />

b. durch reversible kovalente Modifikation<br />

c. durch inaktive Vorstufen (Zymogene)<br />

(kurze Ansätze an Zellen werden selbstverdaut, sodaß endgültige Form entsteht)<br />

3. Variable Verfügbarkeit von Substraten<br />

(z.B. Insulin fördert die Aufnahme von Glucose in viele Arten von Zellen)<br />

Viele <strong>Stoffwechsel</strong>reaktionen werden durch den Energiezustand der Zelle kontrolliert. Ein Index für<br />

den Energiezustand ist die Energielandung (energy charge), die dem Molenbruch <strong>des</strong> ATP plus dem<br />

halben Molenbruch <strong>des</strong> ADP proportional ist, da ATP zwei Anhybridbindungen, ADP aber nur eine<br />

enthält. Damit ist die Energieladung definiert als<br />

Energieladung = [ATP] + ½ [ADP] .<br />

[ATP] + [ADP] + [AMP]<br />

Sie kann einen Wert zwischen 0 (nur AMP) und 1 (nur ATP) annehmen. Daniel Atkinson zeigte, dass<br />

ATP-erzeugende (katabole) <strong>Stoffwechsel</strong>wege durch eine hohe Energieladung gehemmt, ATPverbrauchende<br />

(anabole) <strong>Stoffwechsel</strong>wege dagegen angeregt werden. Trägt man die<br />

Reaktionsgeschwindigkeit solcher <strong>Stoffwechsel</strong>wege gegen die Energieladung auf, dann nehmen die<br />

Kurven bei einer Energieladung von 0,9, wo sie sich gewöhnlich schneiden, einen steilen Verlauf.<br />

Offensichtlich ist die Steuerung dieser <strong>Stoffwechsel</strong>wege darauf ausgelegt, die Energieladung innerhalb<br />

enger Grenzen zu halten. Mit anderen Worten: Die Energieladung ist, wie der ph-Wert einer Zelle,<br />

gepuffert. Die Energieladung der meisten Zellen liegt zwischen 0,8 und 0,95. Ein anderer Index für<br />

den Energiezustand ist das Phosphorylierungspotential, das definiert ist als<br />

Phosphorylierungspotential = [ATP] .<br />

[ATP] [Pi]<br />

Abschnitte der Energiegewinnung aus Nahrungsstoffen (Katabolismus)<br />

1.Stufe: Die großen Moleküle werden zu kleineren Einheiten abgebaut. Die Proteine, die aus 20<br />

verschiedenen AS bestehen, werden zu den einzelnen AS hydrolysiert; die Polysaccharide<br />

werden in einfache Zucker wie z.B. Glucose und die Fette in Glycerin und Fettsäuren zerlegt.<br />

Diese Stufe ist eine reine Vorbereitungsphase; hier entsteht keine verwertbare Energie.<br />

2.Stufe: Diese zahlreichen kleinen Moleküle werden zu einigen einfachen Einheiten abgebaut, die eine<br />

zentrale Rolle im <strong>Stoffwechsel</strong> spielen. Tatsächlich werden die meisten von ihnen – z.B.<br />

3


Kohlenhydrate, Fettsäuren, Glycerin und einige AS – in Acetylgruppen <strong>des</strong> Acetyl-CoA<br />

umgewandelt. In dieser Phase entsteht etwas ATP, aber die Menge ist gering.<br />

3.Stufe: oxidative Phosphorylierung. Hier entsteht ATP aus der vollständigen Oxidation der<br />

Acetylgruppe <strong>des</strong> Acetyl-CoA. Diese dritte Phase besteht aus dem Citratzyklus und der<br />

oxidativen Phosphorylierung, den abschließenden, allgemeinen <strong>Stoffwechsel</strong>wegen bei der<br />

Oxidation von Brennstoffmolekülen. Das Acetyl-CoA liefert die Acetyleinheiten, die im<br />

Citratzyklus vollständig zu CO 2 oxidiert werden. Für jede oxidierte Acetylgruppe werden 4<br />

Elektronenpaare (3 auf NAD+, 1 auf FAD) übertragen. Wenn Elektronen von den reduzierten<br />

Formen dieser Carrier auf O 2 übergehen, entsteht ein Protonengradient, der dazu genutzt wird,<br />

um ATP zu erzeugen.<br />

NADH (NADPH): universelle Elektronencarrier<br />

Nicotinamidadenindinucleotid (NAD + ) und sein phosphoryliertes Analogon NADP + werden zu NADH<br />

oder NADPH reduziert, wobei sie ein Hydrid-Ion (zwei Elektronen und ein Proton) von einem<br />

oxidierbaren Substrat aufnehmen. Das Hydrid-Ion kann entweder auf der Vorderseite (Typ A) oder auf<br />

der Rückseite (Typ B)<strong>des</strong> planaren Nicotinamid-Ringes addiert werden.<br />

Die UV-Absorptionsspektren von NAD + und NADH:<br />

Die Reduktion <strong>des</strong> Nicotinamid-Ringes führt zu einer neuen, breiten Absorptionsbande mit einem<br />

Maximum bei 340 nm. Man kann die Produktion von NADH im Verlauf einer enzymkatalysierten<br />

Reaktion leicht verfolgen, indem man das allmähliche Erscheinen er Absorption bei<br />

Acetyl-CoA: universeller Acylgruppen-Carrier<br />

Ein aktivierter Carrier von C 2 -Fragmenten. Das Coenzym A (CoA), ein weiteres Molekül mit einer<br />

zentralen Stellung im <strong>Stoffwechsel</strong>, überträgt Acylgruppen. Acylgruppen spielen eine wichtige Rolle im<br />

Katabolismus, z.B. bei der Oxidation von Fettsäuren, und im Anabolismus, etwa bei der Synthese von<br />

Membranlipiden. Die endständige Sulfhydrylgruppe im CoA ist die reaktive Stelle. Acylgrupen werden<br />

als Thioester an CoA gebunden. Das entstehende Derivat bezeichnet man als Acyl-CoA. Eine oft mit<br />

CoA verknüpfte Acylgrupe ist die Acetyleinheit; das entsprechende Derivat heißt Acetyl-CoA. Der<br />

∆G°´-Wert der Hydrolyse <strong>des</strong> Acetyl-CoA ist stark negativ.<br />

Acetyl-CoA + H 2 O Acetat + CoA + H + ∆G°´ = -31,4 kJ mol -1<br />

Die Hydrolyse eines Thioesters ist thermodynamisch günstiger als die Hydrolyse eines Sauerstoffesters,<br />

da die Elektronen der C-O-Bindung nicht so stabile Resonanzstrukturen mit der C-S-Bindung bilden<br />

können wie mit der C-O-Bindung. Acetyl-CoA hat <strong>des</strong>halb ein hohes<br />

Acetylgruppenübertragungspotential, da der Transfer der Acetylgruppen exergonisch ist. So wie ATP<br />

eine aktivierte Phosphorylgruppe trägt, trägt Acetyl-CoA eine aktivierte Acetylgruppe.<br />

Van der Waals-Kräfte:<br />

Die Edelgase und viele Stoffe, die aus Molekülen aufgebaut sind, lassen sich erst bei tiefen<br />

Temperaturen verflüssigen und <strong>zur</strong> Kristallisation bringen.<br />

Zwischen den Molekülen und zwischen den Edelgasatomen existieren nur schwache ungerichtete<br />

Anziehungskräfte, die als van der Waals-Kräfte bezeichnet werden. Die van der Walls-Kräfte kommen<br />

durch Anziehung zwischen Dipolen zustande, sie sind also elektrostatischer Natur. Die Reichweite ist<br />

sehr gering – sie ist praktisch auf die nächsten Nachbarn beschränkt -, denn da die<br />

Wechselwirkungsenergie proportional r -6 ist, nimmt sie mit wachsendem Abstand viel schneller ab als<br />

die Ionen-Ionen-Wechselwirkung. Man unterscheidet drei Komponenten der van der Waals-Kräfte:<br />

Wechselwirkung permanenter Dipol-permanenter Dipol (Richteffekt):<br />

Bei der Anziehung von Dipolen mit einem permanenten Dipolmoment kommt es u einer Ausrichtung<br />

der Dipole, die dadurch in einem energieärmeren Zustand übergehen. Der Richteffekt ist<br />

temperaturabhängig, da die Wärmebewegung der Ausrichtung der Dipole entgegenwirkt.<br />

Wechselwirkung permanenter Dipol-induzierter Dipol (Induktionseffekt):<br />

4


Ein permanenter Dipol induziert in einem benachbarten Teilchen ein Dipolmoment, es kommt zu einer<br />

Anziehung. Besitzt das benachbarte Teilchen ein permanentes Dipolmoment, so überlagern sich<br />

Induktionseffekt und Richteffekt. Der Induktionseffekt ist temperaturabhängig.<br />

Wechselwirkung fluktuierender Dipol-induzierter Dipol (Dispersionseffekt):<br />

In allen Atomen und Molekülen entstehen durch Schwankungen in der Ladungsdichte der<br />

Elektronenhülle fluktuierende Dipole. Im Nachbaratom werden durch diese „momentan“ vorhandenen<br />

Dipole gleichgerichtete Dipole induziert, so dass eine Anziehung entsteht. Da mit zunehmender Größe<br />

der Atome bzw. Moleküle die Elektronen leichter verschiebbar sind, lassen sich leichter Dipole<br />

induzieren, die van der Waals-Anziehung nimmt zu. Die thermischen Daten z.B. der Edelgase ändern<br />

sich als Folge davon gesetzmäßig mit der Ordnungszahl.<br />

Die vielfältigen <strong>Stoffwechsel</strong>-Funktionen von Glucose:<br />

In manchen Bakterien:<br />

Glucose dient auch als vielseitige Vorstufe für verschiedenste Biosynthesereaktionen.<br />

In höheren Pflanzen und Tieren:<br />

1. Glucose kann (in guten Zeiten) gespeichert werden (als Polysaccharid oder Sucrose).<br />

2. Glucose kann über den Pentosephosphatweg (Phosphogluconatweg) zu Pentosen oxidiert werden.<br />

3. Verwendung als Energielieferant in der Glycolyse durch Oxidation zu Pyrovat.<br />

Zu wenig Glucose man stirbt, da ZNS auf Glucose angewiesen ist, da diese für Fette essentiell sind.<br />

GLYCOLYSE<br />

griech. glykos für „süß“ und lysis für „Auflösung“<br />

Die Glycolyse ist eine Folge von Reaktionen, in denen Ein Molekül Glucose zu zwei Molekülen Pyruvat<br />

umgewandelt wird und gleichzeitig zwei Moleküle ATP entstehen. Dieser Prozeß verläuft anaerob (das<br />

heißt er braucht keinen Sauerstoff), da er sich vor der Ansammlung größerer Mengen Sauerstoff in der<br />

Atmosphäre entwickelte. Das Pyruvat kann weiter anaerob zu Lactat (Milchsäuregärung) oder zu<br />

Ethanol (alkoholische Gärung)umgewandelt (vergärt, fermentiert) werden. Unter aeroben Bedingungen<br />

kann das Pyruvat vollständig zu CO 2 oxidiert werden.<br />

Die Glykolyse kommt praktisch in allen Zellen vor, sowohl bei Pro- als auch bei Eukaryoten. In<br />

Eukaryotenzellen findet sie im Cytosol statt. Die Glykolyse läuft gewissermaßen in drei Stufen ab:<br />

Stufe 1 ist die Umwandlung von Glucose zu Fuctose-1,6-bisphosphat und besteht aus drei Schritten:<br />

Einer Phosphorylierung, einer Isomerisierung und einer zweiten Phosphorylierung. Die Strategie dieser<br />

ersten Schritte der Glykolyse besteht darin, die Glucose in der Zelle einzufangen und in eine Verbindung<br />

zu überführen, die sich leicht in phosphorylierte C 3 -Einheiten spalten lässt.<br />

Stufe 2 ist die Spaltung <strong>des</strong> Fructose-1,6-bishpsphats in zwei C 3 -Fragmente. Diese C 3 -Einheiten sind<br />

leicht ineinander umwandelbar.<br />

In Stufe 3 wird ATP gewonnen, wenn die C 3 -Fragmente zu Pyruvat oxidiert werden.<br />

Schritt 1.1.:<br />

Glucose tritt in die Zelle mithilfe spezifischer Transportproteine ein und wird durch ATP zu Glucose-6-<br />

phosphat phosphoryliert. (Vorteile: Glucose-6-phosphat kann aufgrund seiner negativen Ladung nicht<br />

durch die Membran diffundieren; die Addition der Phosphorylgruppe beginnt die Glucose zu<br />

<strong>des</strong>tabilisieren und erleichtert so ihren weiteren Abbau). Der Transfer einer Phosphorylgruppe vom ATP<br />

auf die C-6-Hydroxylgruppe der Glucose wird durch die Hexokinase (nur aktiv wenn Mg 2+ -Ionen oder<br />

andere zweiwertige Metallionen wie Mn 2+ vorhanden sind) katalysiert.<br />

Schritt 1.2.:<br />

Der nächste Schritt der Glykolyse ist die Isomerisierung von Glucose-6-phosphat zu Fructose 6-<br />

phosphat. Die Isomerisierung von G-6-p zu F-6-p ist die Umwandlung einer Aldose in eine Ketose.<br />

Die von der Phosphoglucose-Isomerase katalysierte Reaktion umfasst zusätzliche Schritte, da sowohl<br />

Glucose-6-phosphat als auch Fructose-6-phosphat hauptsächlich in zyklischer Form vorliegen. Das<br />

5


Enzym muß zuerst den sechsgliedrigen Ring von Glucose-6-phosphat öffnen, die Isomerisierung<br />

katalysieren und dann die Bildung <strong>des</strong> fünfgliedrigen Ringes von Fructose-6-phosphat fördern.<br />

Schritt 1.3.:<br />

Der Isomerisierung folgt eine zweite Phosphorylierung. Fructose-6-phosphat wird durch ATP zu<br />

Fructose-1,6-bisphosphat (F-1,6-BP) phosphoryliert. („bis“ = zwei getrennte Phosphatgruppen, die<br />

nicht durch eine Säureanhydridbindung verbunden sind). Diese Reaktion katalysiert die<br />

Phosphofructokinase (PFK), ein allosterisches Enzym, das die Geschwindigkeit der Glykolyse<br />

bestimmt.<br />

Schritt 2:<br />

Die zweite Stufe der Glykolyse beginnt mit der Spaltung von Fructose-1,6-bisphosphat zu<br />

Glyerinaldehyd-3-phosphat (GAP) und Dihydroxyacetonphosphat (DHAP). Die weiteren Schritte<br />

der Glykolyse laufen nur noch mit C 3 -Einheiten ab und nicht mehr mit C 6 -Einheiten. Diese Reaktion<br />

(unter intrazellulären Bedingungen leicht umkehrbar) katalysiert die Aldolase.<br />

Induced Fit (von der Glucose induzierte Strukturveränderung <strong>des</strong> Enzyms) wichtig weil: Die<br />

Umgebung der Glucose wird unpolarer, was die Übergabe der terminalen Phosphorylgruppe <strong>des</strong> ATP<br />

begünstigt. Konformationsänderung in der Kinase bewirkt, dass sie nicht Wasser als bevorzugtes<br />

Substrat akzeptiert. Wassermolekül kann die Bindungsstelle für die –CH 2 OH-Gruppe der Glucose nicht<br />

besetzen (es würde ADP und P i entstehen).<br />

Umwandlung der Keto- in die Aldotriose: Vom Glyerinaldehyd-3-phosphat führt die Glykolyse dann<br />

weiter, nicht jedoch vom Dihydroxyacetonphosphat. Wenn es nicht möglich wäre,<br />

Dihydroxyacetonphosphat in Glycerinaldehyd-3-phosphat umzuwandeln, ginge ein für die ATP-<br />

Erzeugung nützliches C3-Fragment verloren. Die beiden Verbindungen sind Isomere, die sich leicht<br />

ineinander umwandeln lassen. Das DHAP ist eine Ketose, das GAP eine Aldose. Die Isomerisierung<br />

dieser phosphorylierten C 3 -Kohlenhydrate wird durch die Triosephosphat-Isomerase (TIM)<br />

katalysiert. Die Reaktion verläuft sehr schnell und ist reversibel. Im Gleichgewicht liegen 96 % der<br />

Triosephosphate als DHAP vor. Die Reaktion schreitet jedoch sehr schnell vom DHAP zum GAP, da<br />

die nachfolgenden Reaktionen der Glykolyse dieses Produkt sofort entfernen.<br />

Schritt 3:<br />

In den vorhergehenden Schritten der Glykolyse wurde ein Molekül Glucose in zwei Moleküle GAP<br />

umgewandelt. Dabei trat kein Energiegewinn auf. Im Gegenteil: es mußten zwei Moleküle ATP<br />

aufgewendet werden. Im Folgenden kommen wir zu einer Serie von Reaktionen, die einen Teil der im<br />

GAP enthaltenen Energie gewinnen.<br />

Den Anfang bildet die Oxidation (Entzug von e - ) von Glycerinaldehyd-3-phyosphat in 1,3-<br />

Bisphosphoglycerat (1,3-BPG) (= pos. Standardenthalpie thermodynamisch ungünstig). Die<br />

Aldehydgruppe von Glycerinaldehyd-3-Phosphat wird dehydriert – nicht zu einer freien Carboxygruppe,<br />

sondern zum energiereichen Anhydrid aus Carbonsäure und Phosphosäure mit sehr hoher Freien<br />

Standardenthalpie der Hydrolyse (∆G°´= -49,3 kJ mol L -1 ).<br />

Wesentlicher Aspekt der Bildung von 1,3 BPG aus dem Aldehyd: Die thermodynamisch ungünstige<br />

Entstehung eines Acylphosphats aus einer Carboxylatgruppe wird durch die thermodynamisch<br />

begünstigte Oxidation eines Aldehyds angetrieben. (diese Reaktion wird energetisch von der nächsten<br />

„gezogen“)<br />

Die letzte Stufe der Glykolyse ist die ATP-Erzeugung aus den phosphorylierten C 3 -Metaboliten der<br />

Glucose. Die Phosphoglycerat-Kinase katalysiert die Übertragung der Phosphorylgruppe vom<br />

Acylphosphat <strong>des</strong> 1,3-BPG auf ADP; dabei entstehen ATP und 3-Phosphoglycerat.<br />

Diese Art der ATP-Erzeugung wird auch als Substratkettenphosphorylierung bezeichnet, da der Donor<br />

der Phosphorylgruppe, das 1,3-BPG, ein Substrat mit einem hohen<br />

Phosphorylgruppenübertragungspotenzial ist.<br />

Die von der Glycerinaldehyd-3-phosphat-Dehydrogenase und der Phosphoglycerat-Kinase katalysierten<br />

Reaktionen haben also folgen<strong>des</strong> Ergebnis:<br />

6


1. Ein Aldehyd, Glycerinaldehyd-3-phosphat, wird zu einer Carbonsäure, dem 3-Phosphoglycerat,<br />

oxidiert.<br />

2. NAD + wird zu NADH reduziert.<br />

3. ATP entsteht aus P i und ADP auf Kosten der Kohlenstoffoxidation.<br />

Man sollte beachten, dass zwei Moleküle Glycerinaldehyd-3-phosphat entstehen und daher zwei<br />

Moleküle ATP erzeugt werden. Diese ATP-Moleküle gleichen die zwei Moleküle ATP aus, die in der<br />

ersten Phase der Glykolyse verbraucht werden.<br />

Erzeugung eines weiteren ATP und die Bildung von Pyruvat:<br />

In den verbleibenden Schritten der Glykolyse wird das 3-Phosphoglycerat in Pyruvat überführt,<br />

gleichzeitig entsteht ATP aus ADP.<br />

Die erste Reaktion ist eine Umlagerung. Die Position der Phosphorylgruppe (PO 3 2- ) verändert sich bei<br />

der Umwandlung von 3-Phosphoglycerat in 2-Phosphoglycerat (von C3 auf C2). In der nächsten<br />

Reaktion wird durch Dehydratisierung (= Wasserentfernung / Dehydrierung = Wasserstoffentfernung)<br />

<strong>des</strong> 2-Phosphoglycerats ein Enol, das Phosphoenolpyruvat (PEP) gebildet. Die Wasserabspaltung<br />

erhöht das Übertragungspotenzial der Phosphorylgruppe beträchtlich. Dies ist die zweite Reaktion der<br />

Glycolyse (1.R.: 1,3-Bisphosphoglycerat), die eine Verbindung mit einem hohen<br />

Phoshatgruppenübertragungspotenzial liefert.<br />

Die Phosphorylgruppe hält das Molekül (Phosphoenolpyruvat) in seiner instabilen Enolform fest. Nach<br />

der Übertragung der Phosphorylgruppe auf ADP lagert sich das Enol in das stabilere Keton, in Pyruvat,<br />

um.<br />

Das hohe Phosphorylgruppenübertragungspotenzial <strong>des</strong> Phosphoenolpyruvats beruht in erster Linie auf<br />

der treibenden Kraft der nachfolgenden Enol-Keton-Umwandlung. Dabei wird Pyruvat gebildet und<br />

gleichzeitig entsteht ATP. Den praktisch irreversiblen Transfer einer Phosphorylgruppe von<br />

Phosphoenolpyruvat zu ADP katalysiert die Pyruvat-Kinase. Da die für die Bildung <strong>des</strong> Fructose-1,6-<br />

bisphosphat verbrauchten ATP-Moleküle bereits <strong>zur</strong>ückgewonnen worden sind, sind die zwei aus<br />

Phosphoenolpyruat erhaltenen ATP-Moleküle ein „Gewinn“.<br />

Die Nettoreaktion der Umwandlung von Glucose in Pyruvat lautet:<br />

Glucose + 2 P i + 2 ADP + 2 NAD + 2 Pyruvat + 2 ATP + 2 NADH + 2 H + + 2 H 2 O<br />

Pyruvat-Abbau unter anaeroben Bedingungen = Aufrechterhaltung <strong>des</strong> Redoxgleichgewichts<br />

Damit die Glykolyse kontinuierlich ablaufen kann, muß das bei der Glycerinaldehyd-3-phosphat-<br />

Dehydrogenase-Reaktion entstandenen NADH zu NAD + rückoxidiert werden: Umwandlung von<br />

Pyruvat in Ethanol und Lactat (quasi Müllprodukte)<br />

Pyruvat Ethanol (alkoholische Gärung):<br />

Der erste Schritt ist eine Decarboxylierung <strong>des</strong> Pyruvats, es entsteht Acetaldehyd. Die Reaktion benötigt<br />

Thiaminpyrophosphat als Coenzym (Coenzym leitet sich von Vitamin Thiamin B 1 ab). Im zweiten<br />

Schritt wird der Acetaldehyd durch NADH zu Ethanol reduziert. Dieser Prozeß regeneriert NAD + .<br />

Pyruvat Lactat (Milchsäuregärung):<br />

Reduktion <strong>des</strong> Pyruvats durch NADH zu Lactat. NADH wird unter Sauerstoffmangel oxidiert.<br />

Tritt auch in Zellen höherer Organismen bei Sauerstoffmangel auf: z.B. im Muskel bei intensiver<br />

Beanspruchung.<br />

Reaktionswege die in die Glycolyse einmünden<br />

Regulation <strong>des</strong> <strong>Stoffwechsel</strong>s – Allgemeine Prinzipien<br />

Organismen befinden sich in einem sog. Fließgleichgewicht mit ihrer Umgebung eine<br />

Konstandhaltung der Zusammensetzung durch dauernde Zufuhr von Nährstoffen und eine konstante<br />

Abgabe von Energie und Abfallprodukten.<br />

7


Ändern sich die äußeren Umstände (zB. erhöhte Muskelaktivität, CO 2 -Mangel), treten<br />

Regulationsmechanismen in Kraft ,die wieder zu einem Zustand der Homöostase (Konstandhaltung <strong>des</strong><br />

inneren Milieus) führen.<br />

Der Stoffluß durch einen Reaktionsweg ist von der Aktivität der Enzyme abhängig, welche die<br />

einzelnen Reaktionen katalysieren:<br />

1. Substratbegrenzte<br />

Enzymaktivität ist hoch genug, Substrat wird ebenso rasch in Produkt umgewandelt, wie es<br />

angeliefert wird<br />

2. Enzymbegrenzte<br />

Enzym ist „schwach“, die Geschwindigkeit mit der das Substrat umgewandelt wird ist begrenzt.<br />

Mechanismen <strong>zur</strong> Regulation der Enzymaktivität:<br />

1. Allosterische Regulation<br />

2. Hormonsignale führen zu reversibler kovalenter Modifikation<br />

3. Veränderung der Molekülanzahl (längerfristige Veränderung)<br />

<strong>Stoffwechsel</strong>regulation am Beispiel Glycolyse<br />

Die Geschwindigkeit der Umwandlung von Glucose in Pyruvat wird so reguliert, dass zwei<br />

Grundbedürfnisse der Zelle erfüllt werden: die Erzeugung von ATP durch den Abbau von Glucose und<br />

die Bereitstellung von Bausteinen für synthetische Reaktionen, wie etwa die Bildung von Fettsäuren. Im<br />

<strong>Stoffwechsel</strong> stellen Enzyme, die weitgehend irreversible Reaktionen katalysieren, Kontrollpunkte dar.<br />

Regulatorische Glycolyse-Enzyme:<br />

1. Hexokinase<br />

2. Phosphofructokinase 1<br />

3. Pyruvat-Kinase<br />

Sekundärwege der Glucoseoxidation<br />

Transport von Glucose durch die Plamamembran<br />

Umwandlung von Pyruvat in Acetyl-CoA<br />

Die Bildung von Acetyl-CoA aus Kohlenhydraten verläuft umständlicher als die aus Fetten.<br />

Kohlenhydrate, hauptsächlich Glucose, werden durch die Glukose in Pyruvat umgewandelt. Abhängig<br />

vom jeweiligen Organismus wird unter anaeroben Bedingungen das Pyruvat in Milchsäure oder Ethanol<br />

umgewandelt. Unter aeroben Bedingungen wird das Pyruvat im Austausch gegen OH- durch den<br />

Pyruvat-Carrier, einem Antiporter, in die Mitochondrien transportiert. In der mitochondrialen Matrix<br />

wird das Pyruvat durch den Pyruvat-Dehydrogenase-Komplex unter Bildung on Acetyl-CoA<br />

oxidativ decarboxyliert (Carboxylgruppe entfernt + Oxidation zu Thioester). Diese irreversible<br />

Reaktion stellt die Verbindung zwischen der Glycolyse und dem Citratcyklus her.<br />

Die Reaktion erfordert die Beteiligung von drei Enzymen <strong>des</strong> Komplexes, wobei je<strong>des</strong> aus mehreren<br />

Polypeptidketten besteht, und von fünf Coenzymen: Thiaminpyrophosphat (TPP), Liponsäure und<br />

FAD dienen als katalytische Cofaktoren sowie CoA und NAD + als stöchiometrische Cofaktoren.<br />

Min<strong>des</strong>tens zwei zusätzliche Enzyme regulieren die Aktivität <strong>des</strong> Komplexes.<br />

Die Umwandlung von Pyruvat in Acetyl-CoA erfolgt in drei Schritten: Decarboxylierung, Oxidation<br />

und Übertragung der entstandenen Acetylgruppe auf CoA. Diese Reaktionen müssen gekoppelt<br />

verlaufen, um die freie Enthalpie der Decarboxylierung zum Antrieb der Erzeugung von NADH und<br />

Acetyl-CoA zu verwenden.<br />

Der Pyruvat-Dehydrogenase-Komplex aus E.coli:<br />

Enzym prosthetische katalysierte Reaktion<br />

Gruppe:<br />

Pyruvat-Dehydrogenase-Komponente (E1) TPP oxidative Decarboxylierung von Pyruvat<br />

Dihydrolipoyl-Transacetylase (E2) Liponamid Transfer der Acetylgruppe auf CoA<br />

Dihydrolipoyl-Dehydrogenase (E3) FAD Regenerierung der oxidierten Form <strong>des</strong><br />

8


Lipoamids<br />

Der Citrat-Cyklus im Überblick:<br />

Acetyl-CoA gibt seine Acetylgruppe an die C4-Verbindung Oxalacetat weiter, das entstehende Citrat<br />

reagiert zu Isocitrat.<br />

Dieses wird unter CO 2 -Abspaltung <strong>zur</strong> C 5 -Verbindung α-Ketoglutarat dehydriert, dieses gibt auch CO 2<br />

ab und bildet Succinat.<br />

Es folgt eine aus drei Schritten bestehende Reaktion <strong>des</strong> Succinats zu Oxalacetat. Dieses steht nun für<br />

den weiteren Umlauf <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

In jedem Umlauf tritt eine Acetylruppe in Form von Acetyl-CoA in den Cyklus ein.<br />

Zwei Moleküle CO 2 werden abgegeben.<br />

Je<strong>des</strong> mal wird ein Molekül Oxalacetat <strong>zur</strong> Bildung von Citrat benutzt, ersteres wird nach einer Reihe<br />

von Reaktionen wieder regeneriert.<br />

Vier der acht Schritte sind Oxidationen, bei denen die Energie der Oxidation durch die Bildung von<br />

reduzierten Cofaktoren (NADH und FADH 2 ) mit hohem Wirkungsgrad konserviert wird.<br />

Neben der Energiegewinnung dienen die C 4 - und C 5 -Zwischenprodukte als Biosynthesevorstufen für<br />

eine Vielzahl von Verbindungen eine Rolle. Dabei verbrauchte Zwischenprodukte werden durch sog.<br />

analplerotische (= auffüllende) Reaktionen wieder nachgeliefert.<br />

Die einzelnen Reaktionen <strong>des</strong> Citratcyklus:<br />

Reaktion 1: Die Bildung von Citrat aus Oxalacetat und Acetyl-CoA<br />

Das Oxalacetat kondensiert zuerst mit Acetyl-CoA unter Bildung von Citryl-CoA, das dann zu Citrat<br />

und CoA hydrolysiert wird. Die Hydrolyse <strong>des</strong> Citrol-CoA, eines sehr energiereichen Thioesters,<br />

verlagert die Gesamtreaktion weit in Richtung der Citratsynthese.<br />

Reaktion 2: Umwandlung von Citrat in Isocitrat<br />

Für die folgende oxidative Decarboxylierung ist die tertiäre Hydroxylgruppe im Citratmolekül nicht<br />

günstig angeordnet. Deshalb wird Citrat zu Isocitrat isomerisiert, damit sich die C 6 -Einheit oxidativ<br />

decarboxylieren lässt. Diese Isomerisierung wird durch eine Dehydratisierung und eine darauf folgende<br />

Hydatisierung erreicht. Das Resultat ist ein Austausch eines H-Atoms und einer OH-Gruppe.<br />

Reaktion 3: Oxidative Decarboxlierung von Isocitrat zu α-Ketoglutarat<br />

Erste von insgesamt vier Oxidations-Reduktions-Reaktionen im Citratcyklus.<br />

Isocitrat + NAD + α-Ketoglutarat + CO 2 + NADH<br />

Die Geschwindigkeit der α-Ketoglutarat-Bildung ist mit entscheidend für die Gesamtgeschwindigkeit<br />

<strong>des</strong> Zyklus. Diese Oxidation erzeugt im Zyklus das erste NADH, einen Elektronencarrier mit hohem<br />

Übertragungspotenzial.<br />

Reaktion 4: Oxidative Decarboxylierung von α-Ketoglutarat zu Succinyl-CoA<br />

Die zweite oxidative Decarboxylierung, diese ähnelt der <strong>des</strong> Pyruvats, das ebenfalls eine α-Ketosäure<br />

ist. Bei beiden Reaktionen findet die Decarboxylierung einer α-Ketosäure statt, worauf die Bildung einer<br />

Thioesterbindung mit CoA folgt, die ein hohes Übertragungspotenzial besitzt. Der Komplex, der die<br />

oxidative Decarboxylierung <strong>des</strong> α-Ketoglutarats katalysiert, ist homolog zum Pyruvat-Dehydrogenase-<br />

Komplex.<br />

Reaktion 5: Umwandlung <strong>des</strong> energiereichen Succinyl-CoA in Succinat unter Bildung von GTP (bzw.<br />

ATP)<br />

9


Der Thioester Succinyl-CoA besitzt eine energiereiche Binddung. Der ∆G°´-Wert für die Hydrolyse <strong>des</strong><br />

Succinyl-CoA beträgt ungefähr –33,5 kJ mol -1 und ist damit dem Wert für ATP (–30,5 kJ mol -1 )<br />

vergleichbar. Bei der Citrat-Synthase-Reaktiion treibt die Spaltung einer Thioesterbindung die Synthese<br />

der C 6 -Einheit Oxalacetat und einem C 2 -Fragment an. Die Spaltung der Thioesterbindung <strong>des</strong> Succinyl-<br />

CoA ist mit der Phosphorylierung eines Nucleosiddiphosphats, meistens GDP, gekoppelt.<br />

Dies ist der einzige Schritt <strong>des</strong> Citratzyklus, der direkt eine Verbindung mit einem hohem<br />

Phosphorylgruppenübertragungspotenzial durch Substratkettenphosphorylierung erzeugt.<br />

Reaktionen von Substanzen mit 4 Kohlenstoffatomen beherrschen den letzten Abschnitt <strong>des</strong><br />

Citratzyklus: Die Regenerierung <strong>des</strong> Oxalacetats. Eine Methylengruppe (CH 2 ) wird in drei Schritten in<br />

eine Carbonylgruppe (C=O) umgewandelt: durch eine Oxidation, eine Hydratisierung und eine zweite<br />

Oxidation. Dabei wird nicht nur Oxalacetat für einen weiteren Durchgang <strong>des</strong> Zyklus regeneriert,<br />

sondern es wird auch noch mehr Energie in Form von FADH 2 und NADH gewonnen:<br />

Reaktion 6: Oxidation von Succinat zu Fumarat<br />

Bindung wird durch Oxidation <strong>zur</strong> Doppelbindung<br />

Reaktion 7: Hydratisierung von Fumarat zu L-Malat<br />

Das Enzym Fumarase katalysiert die Hydratisierung der trans-Doppelbindung von Fumarat, zeigt jedoch<br />

bei Maleat, dem cis-Isomer von Fumarat, keine Wirkung.<br />

Reaktion 8: Oxidation von Malat zu Oxalacetat<br />

Unter thermodynamischen Standardbedingungen liegt das Gleichgewicht der Reaktion weit auf der<br />

linken Seite. In intakten Zellen wird Oxalacetat dem Gleichgewicht jedoch laufend durch die stark<br />

exergonische Citrat-Synthase-Reaktion entzogen. Dadurch wird die Oxalacetatkonzentration in der Zelle<br />

extrem niedrig gehalten und das Malat-Dehydrogenasegleichgewicht in Richtung der Bildung von<br />

Oxalacetat verschoben.<br />

= hoher Bedarf an Oxalacetat wird recht rasch entzogen<br />

KATABOLISCHER LIPID-STOFFWECHSEL<br />

Bei Fettsäuren handelt es sich um reine Reihe von Substanzen, die eine lange Kohlenwasserstoffkette<br />

und eine endständige Carboxylgruppe enthalten. Fettsäuren sind u.a. Brennstoffmoleküle. Sie werden als<br />

Triacylglycerine (auch als Neutralfette oder Triglyceride) gespeichert, die ungeladene Ester <strong>des</strong><br />

Glycerins darstellen. Aus Triacylglycerinen mobilisierte Fettsäuren werden oxidiert, um den<br />

Energiebedarf einer Zelle oder eines Organismus zu decken. Oxidation und Synthese von Fettsäuren<br />

sind Prozesse, die als Reaktion auf Hormonwirkungen wechselseitig reguliert werden.<br />

Der Abbau und die Synthese von Fettsäuren sind relativ einfache, im wesentlichen entgegengesetzt<br />

verlaufende Prozesse. Beim Abbauvorgang wird eine aliphatische Verbindung in eine Reihe aktivierter<br />

Acetyleinheiten (Acetyl-CoA) gespalten, die dann im Citratzyklus weiterverarbeitet werden. Eine<br />

aktivierte Fettsäure wird oxidiert, sodaß eine Doppelbindung entsteht; an diese Doppelbindung wird<br />

durch Hydratisierung Sauerstoff angelagert. Der Alkohol wird <strong>zur</strong> Carbonylform oxidiert, und<br />

schließlich wird der C 4 -Körper durch Coenzym A gespalten, wodurch Acetyl-CoA und eine um zwei<br />

Kohlenstoffatome kürzere Fettsäurekette entstehen. Enthält die Fettsäure eine gerade Zahl von<br />

Kohlenstoffatomen und ist gesättigt, wird dieser Prozeß einfach wiederholt, bis die Fettsäure vollständig<br />

in Acetyl-CoA-Einheiten umgewandelt ist.<br />

Triacylglycerine sind hochkonzentrierte Speicher für <strong>Stoffwechsel</strong>energie, da sie in reduzierter und<br />

wasserfreier Form vorliegen. Bei vollständiger Oxidation liefern Fettsäuren ungefähr 38 kJ g -1 ,<br />

gegenüber ca. 17 kJ g -1 bei Kohlenhydraten und Proteinen. Die Ursache dieses großen Unterschieds in<br />

der Energieausbeute liegt darin, dass Fettsäuren in einem weit höher reduzierten Zustand vorliegen.<br />

Ferner sind Triacylglycerine ausgesprochen unpolar und werden <strong>des</strong>halb in nahezu wasserfreier Form<br />

10


gespeichert. Protein und Kohlenhydrate dagegen sind weitaus polarer und <strong>des</strong>halb stärker hydratisiert.<br />

Ein Gramm nahezu wasserfreies Fett speichert über 6x mehr Energie als ein Gramm hydratisiertes<br />

Glykogen. Hierin liegt wahrscheinlich der Grund, dass Triacylglycerine in der Evolution als wichtigstes<br />

Energiereservoir gegenüber dem Glykogen bevorzugt wurden.<br />

Bei Säugern werden die Triacylglycerine hauptsächlich im Cytoplasma der Fettzellen (Adipocyten)<br />

gespeichert. Tröpfchen von Triacylglycerinen vereinigen sich zu großen Kugeln, die fast das gesamte<br />

Zellvolumen einnehmen können. Diese Fettzellen sind auf die Synthese und Speicherung von<br />

Triacylglycerinen spezialisiert sowie auf deren Mobilisierung zu Brennstoffmolekülen, die dann mit<br />

dem Blut zu anderen Geweben transportiert werden.<br />

Die meisten Lipide werden in Form von Triacylglycerinen aufgenommen, müssen jedoch zu Fettsäuren<br />

abgebaut werden, damit sie über das Dünndarmepithel absorbiert werden können. In den Zellen der<br />

Dünndarmschleimhaut werden die Fettsäuren wieder in Triacylglycerine.<br />

Ausgangspunkt der Fettverwertung <strong>zur</strong> Energiegewinnung ist die Hydrolyse der Triacylglycerine durch<br />

Lipasen, einen Vorgang den man Lipolyse nennt. Die Triacylglycerine im Fettgewebe werden in freie<br />

Fettsäuren und Glycerin umgewandelt und auf hormonelle Signale hin in den Blutstrom freigesetzt.<br />

Initiiert wird dieser Prozeß durch eine hormonsensitive Lipase. (Adrenalin, Noradrenalin, Glucagon und<br />

ACTH rufen die Lipolyse hervor)<br />

Das durch Lipolyse entstandene Glycerin wird von der Leber absorbiert, phosphoryliert und zu<br />

Dihydroxyaetonphosphat oxidiert, das anschließend zu Glycerinaldehyd-3-phosphat isomerisiert wird.<br />

Dieses Molekül ist ein Zwischenprodukt sowohl der Glykolyse als auch der Gluconeogenese.<br />

Das Glycerin kann also in der Leber, welche die entsprechenden Enzyme enthält, entweder in Pyruvat<br />

oder in Glucose umgewandelt werden.<br />

Fettsäuren werden in den Mitochondrien oxidiert. Vor dem Eintritt in die mitochondriale Matrix müssen<br />

sie aktiviert werden. Unter Verbrauch von ATP wird eine Thioesterbindung zwischen der<br />

Carboxylgruppe der Fettsäure und der Sulfhydrylgruppe <strong>des</strong> Coenzyms A gebildet. Diese<br />

Aktivierungsreaktion erfolgt an der äußeren Mitochondrienmembran und wird von der Acyl-CoA-<br />

Synthetase (auch als Fettsäure-Thiokinase bezeichnet) katalysiert.<br />

Fettsäuren werden an der äußeren Mitochondrienmembran aktiviert, aber in der mitochondrialen Matrix<br />

oxidiert. Damit die langkettigen AcylCoA-Moleküle die innere Mitochondrienmembran überwinden<br />

können, ist ein besonderer Transportmechanismus notwendig. Die aktivierten langkettigen Fettsäuren<br />

werden mithilfe von Carnitin, einem zwitterionischen Alkohol, durch die innere<br />

Mitochondrienmembran transportiert. Dazu wird die Acylgruppe vom Schwefelatom ces Coenzyms A<br />

auf die Hydroxylgruppe <strong>des</strong> Carnitins übertragen, wobei Acylcarnitin entsteht. Diese Reaktion wird von<br />

der Carnitin-Acyltransferase I katalysiert, die auf der cytosolischen Seite der inneren<br />

Mitochondrienmembran lokalisiert ist.<br />

Das Acylcarnitin wird dann von einer Translokase durch die innere Mitochondrienmembran geschleust.<br />

Die Acylgruppe wird auf der Matrixseite wieder auf CoA übertragen. Diese von der Carnitin-<br />

Acyltransferase II katalysierte Reaktion ist einfach die Umkehrreaktion jener Reaktion, die im Cytosol<br />

abläuft.<br />

(diese Geschichte wurde erfunden, weil CoA nicht transportiert werden kann)<br />

Ein gesättigtes Acyl-CoA wird durch eine immer wiederkehrende Sequenz von vier Reaktionen<br />

abgebaut:<br />

1. eine Oxidation unter Beteiligung von FAD,<br />

2. eine Wasseranlagerung<br />

(Hydratisierung der Doppelbindung zwischen C-2 und C-3)<br />

3. eine Oxidation unter Beteiligung von NAD +<br />

11


(führt zu einer Umwandlung der Hydroxylgruppe am C-3 in eine Ketogruppe und <strong>zur</strong> NADH-<br />

Erzeugung)<br />

4. eine Thiolyse durch CoA<br />

(Spaltung <strong>des</strong> 3-Ketoacyl-CoA durch die Thiolgruppe eines zweiten CoA-Moleküls; dabei<br />

entstehen Acetyl-CoA und ein um zwei Kohlenstoffatome verkürztes Acyl-CoA)<br />

Als Resultat dieser Reaktionen wird die Fettsäurekette um zwei Kohlenstoffatome verkürzt und FADH 2 ,<br />

NADH sowie Acetyl-CoA werden erzeugt. Weil die Oxidation am β-Kohlenstoffatom stattfindet,<br />

bezeichnet man diese Reaktionsfolge als β-Oxidation.<br />

β-Oxidation in Mitochondrien und in Peroxisomen ( oxidieren besonders lange FS)<br />

1. am Bsp. einer gesättigten geradzahligen C-Kette:<br />

4-stufige Reaktion, Acetyl-CoA als Abbauprodukte<br />

2. am Bsp. einer einfach ungesättigten, geradzahligen C-Kette:<br />

ein zusätzliches Enzym (Isomerase) erforderlich<br />

3. am Bsp. einer mehrfach ungesättigten, geradzahligen C-Kette:<br />

ein weiteres Enzym (Reduktase) wird benötigt<br />

4. am Bsp. von langkettigen, ungeradzahligen Fettsäuren:<br />

letzte Spaltung ergibt AcetylCoA und Propionyl-CoA. Letzteres wird in einer 3-stufigen Reaktion zu<br />

Succinyl-CoA umgebaut (VitaminB12, Cobalamin)<br />

α-Oxidation<br />

wird benötigt zum Abbau von Phytol (Chlorophyll-Bestandteil)<br />

Refsum´s Desease: schwere Erbkrankheit: Phytansäure kann nicht zu Prystansäure oxidiert werden,<br />

akkumuliert in Myelinscheiden der Nerven Sehverlust, eigenartige Motorik<br />

Grundproblem: keine Spaghetti und überhaupt nix (Kohlehydrate, Glucose):<br />

Leber muß schaun, dass genug Glucose im Umlauf ist; Bausteine werden aus Citratzyklus abgezwackt<br />

keine Fettsäuresynthese, wird nur viel abgezwackt<br />

Pool an CoA wird kleiner: β-Oxidation wird gebremst<br />

Rettungsmechanismus: Keto-Bildung (Ketonkörper) = 2 Acetyl-CoA zusammen 1 CoA wird frei.<br />

Ketonkörper sind wasserlöslich = lösliche Variante von Fettsäuren;<br />

Fettsäuren schwimmen (weil unlöslich) nicht frei im Blut rum, sind an Proteine gebunden die sie<br />

transportieren, kommen nicht durch Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn.<br />

AMINOSÄUREOXIDATION & HARNSTOFFPRODUKTION<br />

Oxidativer Abbau von Aminosäuren erfolgt unter drei verschiedenen Bedingungen:<br />

1. während der regulären Synthese und <strong>des</strong> Abbaus zellulärer Proteine (für die Synthese nicht benötigte<br />

werden oxidiert).<br />

Defekte oder nicht benötigte Proteine werden für den Abbau markiert, indem sich Ketten <strong>des</strong> keinen<br />

Proteins Ubiquitin kovalent an sie binden. Mit mehreren Ubiquitinmolekülen markierte Proteine<br />

werden anschließend durch einen großen ATP-abhängigen Komplex, das sogenannte Proteasom,<br />

abgebaut.<br />

12


2. bei einer proteinreichen Diät, wenn also mehr Aminosäuren aufgenommen werden als für die<br />

Proteinsynthese benötigt werden, kann der Überschuß katabolisiert werden; Aminosäuren können<br />

nicht gespeichert werden !!<br />

Sie werden aber auch nicht ausgeschieden, sondern dienen im <strong>Stoffwechsel</strong> als Brennstoffe. Die α-<br />

Aminogruppe wird entfernt und das Kohlenstoffskelett in ein gängiges <strong>Stoffwechsel</strong>zwischenprodukt<br />

überführt. Die meisten Aminogruppen der überschüssigen Aminosäuren werden im Harnstoffzyklus<br />

in Harnstoff umgewandelt und ihre Kohlenstoff-gerüste in Acetyl-CoA, Acetacetyl-CoA, Pyrovat<br />

oder ein Zwischenprodukt <strong>des</strong> Citrat-Zyklus überführt.<br />

3. wenn während einer Hungerperiode oder bei einer Krankheit (z.B. Diabetes mellitus) Kohlenhydrate<br />

entweder nicht vorhanden sind oder nicht richtig verwertet werden, verwendet der Organismus<br />

körpereigene Proteine als Brennstoff<br />

Der Enzymatische Abbau von Proteinen zu Aminosäuren:<br />

Dieser wird von proteolytischen Enzymen bewerkstelligt.<br />

Sie gehören zu den am längsten bekannten Enzymen. Systematisch gehören sie zu den C-N-<br />

Hydrolasen, denn die von ihnen katalysierte Reaktion ist die Spaltung einer Peptidbindung, also einer<br />

C-N-Bindung (als Proteasen, neuerdings als Peptidasen bezeichnet).<br />

Nach der Lokalisation und der biologischen Funktion kann man folgende Gruppen von Peptidasen<br />

unterscheiden:<br />

1. Verdauungsenzyme: befinden sich im Magen-Darmtrakt und besorgen die Verdauung der<br />

Nahrungsproteine (Endo-Peptidasen und Carboxy- und Amino-Exopeptidasen).<br />

2. Extrazelluläre Peptidasen: im Blut z.B. bei der Blutgerinnung, Fibrinolyse<br />

3. Intrazelluläre Peptidasen: vorwiegend in Zellkompartimenten wie ER, Golgi-Apparat aber auch<br />

im Cytosol (dazu gehört auch der 1.5 MDa-Proteasom-Komplex, der Ubiquitin gelabelte Proteine<br />

verdaut).<br />

Abbauwege von Aminosäuren:<br />

Wie beim Abbau von Kohlenhydraten und von Fettsäuren münden auch die Abbauwege von<br />

Aminosäuren in dieselben grundlegenden Wege <strong>des</strong> Kohlenstoff-<strong>Stoffwechsel</strong>s:<br />

Die C-Ketten der Aminosäuren münden im allgemeinen im Citrat-Cyclus ein. Dort werden sie unter<br />

Bildung von chemischer Energie oxidiert oder an die Gluconeogenese weitergeleitet.<br />

In einem wesentlichen Aspekt unterscheidet sich der Aminosäureabbau von den bisher beschriebenen<br />

Abbauwegen:<br />

Jede Aminosäure enthält eine Aminogruppe. Das Kohlenstoffskelett und die abgetrennte α-<br />

Aminogruppe schlagen vollkommen getrennte <strong>Stoffwechsel</strong>wege ein („biochemische Weggabelung“).<br />

Die Proteinverdauung beginnt im Magen, wo die saure Umgebung ihre Denaturierung begünstigt. In<br />

denaturiertem Zustand sind Proteine leichter als Substrate für die Proteolyse zugänglich als in<br />

natürlicher Form. Das wichtigste proteolytische Enzym im Magen ist Pepsin (max. Aktivität bei pH 2,<br />

kann drum im Magen arbeiten).<br />

Im Dünndarmlumen setzt sich der Proteinabbau durch das Einwirken proteolytischer Enzyme aus dem<br />

Pankreas fort. Die Reihe der Enzyme zeigt ein weites Spektrum an Spezifität, sodaß die Substrate<br />

sowohl zu freien Aminosäuren als auch zu Di- oder Tripeptiden abgebaut werden.<br />

Bei Säugetieren findet der Aminosäureabbau hauptsächlich in der Leber statt. In Anbetracht der<br />

Tatsache, dass in Energieübertragungswegen keine stickstoffhaltigen Verbindungen vorkommen, muß<br />

zunächst die Aminogruppe abgespalten werden. Die aus der Desaminierung von Aminosäuren<br />

hervorgehenden α-Ketosäuren werden so weiterverarbeitet, dass die Kohlenstoffskelette als Vorstufen<br />

für Glucose oder Zwischenprodukte <strong>des</strong> Citratzyklus in den Hauptstoffwechselstrom eintreten können.<br />

HARNSTOFFZYKLUS<br />

13


Ein Teil <strong>des</strong> beim Abbau der Aminosäuren gebildeten NH + 4 wird <strong>zur</strong> Biosynthese stickstoffhaltiger<br />

Verbindungen verbraucht. Das überschüssige NH + 4 wird von den meisten Landwirbeltieren in Harnstoff<br />

umgewandelt und in dieser Form ausgeschieden. Solch Organismen bezeichnet man als ureotelisch.<br />

Zu Beginn <strong>des</strong> Harnstoffzyklus wird freies NH + 4 mit HCO - 3 zu Carbamoylphosphat verbunden<br />

(Enzym: Carbamoylphosphat-Synthetase). Der Verbrauch von zwei Molekülen ATP macht diese<br />

Synthese von Carbamoylphosphat praktisch irreversibel.<br />

Die Carbamoylgruppe von Carbamoylphosphat, das aufgrund seiner Anhydridbindung ein hohes<br />

Übertragungspotenzial besitzt, wird auf Ornithin übertragen, wobei Citrullin entsteht.<br />

Ornithin und Citrullin sind Aminosäuren, finden aber nicht als Bausteine für Proteine Verwendung. Die<br />

Bildung von NH + 4 durch die Glutamat-Dehydrogenase, seine Aufnahme in Carbamoylphosphat und die<br />

nachfolgende Synthese von Citrullin finden in der Mitochondrienmatrix statt. Im Gegensatz dazu<br />

erfolgen die nächsten drei Reaktionen <strong>des</strong> Harnstoffzyklus, die <strong>zur</strong> Bildung von Harnstoff führen, im<br />

Cytosol.<br />

Citrullin wird zum Cytoplasma transportiert, wo es mit Aspartat kondensiert, dem Donor der zweiten<br />

Aminogruppe <strong>des</strong> Harnstoffes. Die Synthese von Argininosuccinat wird durch die Spaltung von ATP in<br />

AMP und Pyrophosphat und die darauffolgende Hydrolyse <strong>des</strong> Pyrophosphats angetrieben.<br />

Die Argininosuccinase spaltet das Argininosucinat in Arginin und Fumarat. Das Kohlenstoffskelett <strong>des</strong><br />

Aspartats bleibt also in Form von Fumarat erhalten.<br />

Schließlich wird Argingin hydrolysiert, wobei Harnstoff und Ornithin entstehen. Das Ornithin wird dann<br />

<strong>zur</strong>ück ins Mitochondrium transportiert und beginnt dort einen neuen Zyklus. Der Harnstoff wird<br />

ausgeschieden.<br />

Die Synthese von Fumarat im Harnstoffzyklus ist bedeutsam, da sie den Harnstoffzyklus mit dem<br />

Citratzyklus verbindet. Das Fumarat wird zu Malat hydratisiert und dieses dann zu Oxalacetat oxidiert.<br />

Oxalacetat hat verschiedene mögliche Schicksale:<br />

1. Transaminierung zu Aspartat<br />

2. Umwandlung in Glucose über die Gluconeogenese<br />

3. Kondensation mit Acetyl-CoA zu Citrat<br />

4. Umwandlung in Pyruvat<br />

Vorlesung 7 - Oxidative Phosphorylierung<br />

Elektronentransfer:<br />

Transfer direkt als Elektronen<br />

In Form von H-Atomen (H+ und e-)<br />

In Form von Hybrid-Ionen (H-)<br />

Direkte Kombination eines organischen Reduktionsmittels mit Sauerstoff<br />

Ein Maß für die Elektronen-Affinität eines Akzeptors ist das Reduktions-Potential Eo in Volt (=<br />

Redoxpotential, Elektronenübertragungspotential)<br />

Je negativer Eo um so stärker ist der Reduktor (will seine Elektronen loswerden)<br />

Je positiver Eo im Vergleich <strong>zur</strong> Normal-Wassrstoff-Elektrode (Eo=0) um so stärker ist die<br />

Elektroneaffinität<br />

Das Reduktionspotential ist konzentrationsabhängig (Nernst-Gleichung)<br />

Elektronen-Carrier-Typen in der Atmungskette:<br />

NAD+<br />

Flavoproteine (FAD)<br />

Ubichinon (Coenzym Q) Lipophil<br />

(Bewegen sich innerhalb der Membran)<br />

Fungieren als Elektronen-Shuttle zwischen weniger mobilen Carriern<br />

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Cytochrome Feenthaltende<br />

Elektronentransfer Protein, im reduzierten Zustand Fe2+ im Porphrin-Ring<br />

Fe-S-Proteine<br />

Fe befindet sich nicht in einer Hämgruppe, sondern ist mit anorg. Schwefel oder über Schwefel von<br />

Cys assoziiert<br />

Niedriges Redox-Potential was bedeutet gute Elektronen-Donoren<br />

Teilstufen um nicht Energie als Wärme zu verlieren<br />

Komplexe 1 bis 4 aus Proteinen (komplex) aufgebaut<br />

NADH aus Matrix - kann nicht durch innere Membran durch<br />

Hydronium-Ionen hinausgepumpt werden => Elektronepotentialgefälle hinunter => Energie<br />

Teil Arbeit zu leisten - Protonen von Matrix in Intermembranraum zu pumpen<br />

(24fach höhere Konzentration im Intermembran Raum)<br />

Atmungskette:<br />

Treibende Kraft:<br />

Reduktionskraft von NADH und FADH2, in Kombination mit der Oxidationskraft von O2<br />

Trennung der funktionellen Komplexe der Atmungskette:<br />

Mitochondrien zerlegt - Auftrennung<br />

5 Komplexe<br />

Die Komplexe I-IV katalysieren Übertragungen zwischen Donatoren, Zwischenstufencarriern und O2<br />

=> Eigenschaft von Komplex 5 geht verloren weil getrennt von den Protonen => Umgekehrte Reaktion<br />

=> Zerlegt ATP = ATP-Synthase<br />

4 Elektronen-Carrier-Komplexe die jeweils einen Teil der Kette katalysieren können<br />

I und II katalysieren den Elektronentransfer zu Ubichinon von verschiedenen Elektronen-Donatohren (I<br />

- NADH, II - Succinat)<br />

III überträgt Elektronen von Ubichinon auf Cytochrom c<br />

IV vervollständigt Sequenz in dem er Elektronen con Cytochrom c auf O2 überträgt<br />

Komplex I:<br />

NADH-Ubichinon-Oxidoreduktase<br />

2 gekoppelte Reaktionen<br />

Übertagen eines Hydrid-Ions von NADH und eines Protons von der Matrix auf Ubichinon<br />

Endergone Übertragung von 4 Protonen aus der Matrix in den Intermembranraum<br />

Komplex I ist eine Protonenpumpe die von er Energie <strong>des</strong> Elektronentransfers angetrieben wird<br />

Komplex I katalysiert die Übertragung eines Hydrid-Ions vom NADH auf FMN, von wo 2 Elektronen<br />

über eine Reihe von Eisen-Schwefel-Zentren zum Fe-S-Protein N-2 in den Matrixarm <strong>des</strong> Komplexes<br />

gelangen<br />

Der Elektronentransfer vom N-2 zum Ubichinon (UQ - vollständig oxidiert) auf dem Membranarm<br />

ergibt UQH2 (Ubichinol - vollständig reduziert) das in die Lipiddoppelschicht diffundiert<br />

Mechanismus der Elektronen- und Protonenübertragung nicht vollständig geklärt, wahrscheinlich aber<br />

ein UQ-Zyklus (UQH2 2mal pro Elektronenpaar beteiligt)<br />

Protonenfluss erzeugt über der inneren Mitochondrienmembran ein elektrochemisches Potential<br />

(Intermembranraum positiv, Matrix negativ) das Teil der Energie enthält welche durch die<br />

Elektronenübertragung freigesetzt wurde<br />

Elektrochemische Potential treibt ATP-Synthese an<br />

Komplex II:<br />

(Succinat-Dehndrogenase - membrangebundenes Enzym <strong>des</strong> Citratzyklus)<br />

Kein Auspumpen von Protonen<br />

Wirkung je<strong>des</strong> dieser Elektronen übertragenden Enzyme - Beitrag am Pool an reduzierten<br />

Ubichinon<br />

15


Weg der Elektronen von NADH, Succinat, Fettsäureacyl-CoA und Glycerin-3-Phosphat (cytosolisch)<br />

zum Ubichinon (UQ)<br />

Elektronen vom NADH fließen über Flavoprotein zu einer Reihe von Fe-S-Proteinen (im Komplex I)<br />

und dann zum UQ<br />

Elektronen vom Succinat fließen auf dem Weg zum UQ über Flavoprotein und mehrere Fe-S-Zentren<br />

(im Komplex II)<br />

Glycerin-3-Phosphat gibt Elektronen an Flavoprotein (Glycerin-3-phosphat-Dehydrogenase) ab, das<br />

sich an der Außenseite der inneren Mitochondrienmembran befindet, von hier fließen die Elektronen<br />

zum UQ<br />

Die Acyl-CoA-Dehndrogenase (= erste Enzym der β-Oxidation) überträgt Elektronen auf das<br />

Elektronenübertragende Flavoprotein (ETF), von wo sie über die ETF-Ubichinon-Oxidoreduktase zum<br />

UQ gelangen<br />

Komplex III:<br />

Cytochrom-bc1-Komplex<br />

Koppelt Transfer von Elektronen vom Ubichinol zum Cytochrom c mit dem Transfer von<br />

Protonen aus der Matrix in den Intermembranraum<br />

1 Molekül UQH2 wird zu UQ oxidiert und 2 Moleküle Cytochrom c werden reduziert<br />

Cytochrom c ist ein lösliches <strong>des</strong> Intermembranraums<br />

Nachdem das Häm <strong>des</strong> Cytochrom c ein Elektron vom Komplex III aufgenommen hat bewegt es<br />

sich zum Komplex IV und gibt dort Elektron ab<br />

Protonenpumpe<br />

Komplex = Dimer aus gleichen Monomeren die aus 11 unterschiedlichen Untereinheiten bestehen<br />

Funktionelle Kern besteht aus 3 UE - Cytochrom b mit seinen 2 Hämen, Rieske-Fe-S-Protein mit 2Fe<br />

2S Zentrum, Cytochrom c1 mit Häm<br />

Die dimere funktionelle Einheit Cytochrom c1 und Rieske-Protein ragen aus der Intermembranraum-<br />

Seite heraus und können mit Cytochrom c (nicht Teil <strong>des</strong> funktionellen Komplexes) Wechselwirken<br />

Komplex - 2 unterschiedliche Bindungsstellen für Ubichinon<br />

Diemehre Struktur für Funktion <strong>des</strong> Komplexes - Grenzfläche zwischen den Monomeren bildet 2<br />

Einbuchtungen die jeweils eine UQ-Stelle <strong>des</strong> einen und eine <strong>des</strong> anderen Monomers - Der Transport<br />

der UQ-Zwischenprodukte innerhalb dieser geschützten Einbuchtungen<br />

Komplex III 2 verschiedene Konformationen<br />

Rieske-Protein einmal nahe beim seinem Elektronenakzeptor, dem Häm <strong>des</strong> Cytochrom c1, jedoch weit<br />

entfernt vom Cytochrom b und der UQH2-Bindungsstelle, wo es Elektronen aufnimmt<br />

Anderen Konformation ist das Fe-S-Zentrum vom Cytochrom c1 weit entfernt, hin zum Cytochrom b<br />

Annahme: Das Rieske-Protein wechselt zwischen den beiden Konformationen während es zuerst<br />

reduziert und dann oxidiert wird<br />

Komplex IV:<br />

Cytochrom-Oxidase<br />

Weg der Elektronen durch den Komplex<br />

Überträgt Elektron vom Cytochrom c auf molekularen Sauerstoff der zu H2O reduziert wird<br />

Elektronentransfer durch den Komplex IV verläuft vom Cytochrom c zum Cu A -Zentrum, zum<br />

Häm a, zum a 3 -Cu B -Zentrum und schließlich zum O2<br />

Für jeweils 4 Elektronen die diesen Komplex passieren verbrauch das Enzym 4 Substrate H+ aus<br />

der Matrix wobei O2 zu 2H2O umgesetzt wird<br />

Es nutzt außerdem die Energie dieser Redoxreaktion um für je<strong>des</strong> hindurchfließende Elektron ein<br />

Proton nach außen in den Intermembranraum zu pumpen (trägt zum elektrochemischen Potential<br />

bei das vom redoxgetreibenen Protonentransfer durch durch I und III erzeugt wird)<br />

3 entscheidende Proteine für den Elektronenfluss<br />

Elektronentransfer durch Komplex IV beginnt wenn 2 Moleküle <strong>des</strong> reduzierten Cytochroms c jeweils 1<br />

Elektron an das zweikernige Zentrum Cu A abgeben<br />

16


Von dort fließen Elektronen durch Häm a zum Fe-Cu-Zentrum (Cytochrom a 3 & Cu B )<br />

Nun bindet Sauerstoff an Häm a 3 und wird durch 2 Elektronen vom Fe-Cu-Zentrum reduziert<br />

Durch 2 weitere vom Cytochrom c bereitgestellte Elektronen wird der zuvor reduzierte Sauerstoff zu 2<br />

Wassermolekülen umgesetzt wobei auch 4 Substratprotonen aus der Matrix verbraucht werden<br />

Gleichzeitig werden 4 weitere Protonen aus der Matrix gepumpt<br />

Überblick über Elektronen- und Protonenfluss durch die 4 Komplexe der Atmungskette:<br />

Elektronen erreichen UQ über die Komplexe I und II<br />

UQH2 = beweglicher Carrier von Elektronen und Protonen, es gibt Elektronen an den Komplex III ab,<br />

welcher sie an ein weiteres bewegliches Verbindungsglied (Cytochrom c1) weiter gibt<br />

Komplex IV überträgt dann Elektronen von reduziertem Cytochrom c auf O2<br />

Elektronenfluss durch Komplexe I, III und IV wird vom Protonenfluss aus der Matrix in den<br />

Intermembranraum begleitet<br />

Komplex V:<br />

ATP-Synthese (ähnlich der von Chloroplasten und Eubakterien)<br />

2 funktionelle Bereiche Fo und F1<br />

Großer Enzymkomplex der inneren Mitochondrienmembran katalysiert Bildung von ATP aus<br />

ADP und Pi, begleitet vom Protonenfluss von der p <strong>zur</strong> n-Seite der Membran<br />

F1-Komplex - 9 Untereinheit die zu 5 Typen gehören - α3β3χδε<br />

Jede der 3β-UE hat ein katalytisches Zentrum für ATP-Synthese -βATP, βADP, βleer<br />

Unterscheid in der Nucleotidbindung der 3 UE entscheidend für Wirkungsmechanismus<br />

Fo-Komplex bildet Protonenkanal<br />

Eine bestimmte β-UE beginnt in der ADP-Konformation die ADP und Pi aus dem Medium bindet<br />

Die UE ändert dann ihre Konformation und nimmt ATP-Konformation an die ATP fest bindet und<br />

stabilisiert<br />

UE in leer-Konformation welche geringe Affinität für ATP aufweist<br />

=> Neusynthetisierte ATP verlässt Enzymoberfläche<br />

Bakterielle Atmungskette:<br />

Komplex der Plasmamembran überträgt NADH auf Ubichinon bzw. auf Menachinon (=bakterielle<br />

Äquivalent zu UQ) währen er Protonen nach außen pumpt und so ein elektrochemisches Potential<br />

erzeugt, das die ATP-Synthese antreibt<br />

Atmungskette in der Plasmamembran und Dehydrogenase im bakteriellen Cytosol<br />

Chemiosmotische Modell (Mitochondrien):<br />

Elektronen fließen von NADH und anderen oxidierbaren Substanzen durch eine Kette von Carriern<br />

welch asymmetrisch in der inneren Membran angeordnet sind<br />

Elektronenfluss wird begleitet von Protonentransfer durch die Membran<br />

Dabei entsteht sowohl ein chemischer und ein elektrischer Gradient<br />

Innere Mitochondrienmembran ist undurchlässig für Protonen und Protonen könne nur durch protonenspezifische<br />

Kanäle wieder in die Matrix gelangen<br />

Die protonenmotorische Kraft, welche die Protonen in die Matrix <strong>zur</strong>ücktreibt liefert die Energie<br />

für die ATP-Synthese<br />

(Einströmende Protonen induzieren nicht ATP-Synthese sondern durch Konformationsänderung die<br />

ATP-Freisetzung)<br />

Elektronen-Carrier der inneren Membran von pflanzlichen Mitochondrien:<br />

Elektronen könne wie in tierischen Mitochondrien über die Komplexe I, III und IV fließen aber auch<br />

über pflanzenspezifische, alternative Carrier<br />

17


Pflanzen Mitochondrien Versorgung mit ATP bei schwacher Lichteinstrahlung/Dunklen durch<br />

Mechanismen welche analog den nicht photosynthetisierenden Orgaismen sind<br />

Bei Licht Hauptquelle <strong>des</strong> mitochondrialen NADH eine Reaktion bei der Glycerin zu Serin umgesetzt<br />

wird<br />

Pflanzen diese Reaktion auch ausführen wenn kein NADH für ATP-Synthese benötigt<br />

NAD+ aus nicht gebrauchtem NADH zu regenerieren übertragen pflanzliche Mitochondrien Elektronen<br />

vom NADH direkt auf Ubichinon und von diesem direkt auf O2<br />

=> Komplex III und IV und deren Protonenpumpen werden umgangen<br />

=> Energie aus dem NADH wird als Wärme abgegeben - kann auch nützlich sein<br />

Beispiel - Blüte stinkt - anlocken von Insekten - Verbreitung der Pflanze)<br />

Wärmeerzeugung durch entkoppelte Mitochondrien:<br />

Entkopplungsprotein in den Mitochondrien von braunem Fettgewebe ermöglicht es den Protonen auf<br />

einem alternativen Weg in die Mitochondrienmatrix <strong>zur</strong>ückzukehren<br />

Dadurch wird die beim Protonenpumpen umgesetzte Energie als Wärme abgegeben<br />

Transportsysteme der inneren Mitochondrienmembran:<br />

Übertragen ADP und Pi in die Matrix hinein sowie neu synthetisiertes ATP in das Cytosol<br />

Adeninnucleotid-Translokase<br />

Antiporter - befördert ADP in die Matrix und ATP aus ihr heraus<br />

Der Ersatz von ATP4- durch ADP3- bewirkt einen Nettoausstrom von negativer Ladung, welcher durch<br />

den Ladungsunterschied beiderseits der inneren Membran (außen positiv) gefördert wird<br />

Matrix neg. Nettoladung - protonenmotorische Kraft treib ATP-ADP-Austausch an<br />

Phosphat-Translokase<br />

Spezifisch für H2PO4-<br />

Während <strong>des</strong> Gemeinsamen Transports von H2PO4- und H+ tritt kein Nettoladungsfluss auf aber die<br />

relativ geringe Protonenkonzentration in der Matrix begünstigt den Transport von H+ nach innen<br />

Protonenmtorische Kraft verantwortlich für:<br />

Bereitstellung von Energie für ATP-Synthese<br />

Transport von Substraten (ADP und Pi) in die Mitochondrienmatrix hinein sowie von Produkten<br />

(ATP) aus ihr heraus<br />

Malat-Aspartat-Shuttle:<br />

In Leber, Nieren und Herz zum Transport von Reduktionsäquivalenten vom cytosolischen NADH in die<br />

Mitochondrienmatrix<br />

1. NADH im Cytosol (Intermembranraum) gibt 2 Reduktionsäquivalente an Oxalacetat ab wobei Malat<br />

entsteht<br />

2. Malat passiert mithilfe <strong>des</strong> Malat-α-Ketogluterat-Transportsystems die innere Membran<br />

3. In der Matrix gibt Malat 2 Reduktionsäquivalente an NAD+ ab und das dabei gebildete NADH wird<br />

durch die Atmungskette oxidiert. Das aus dem Malat gebildete Oxalacetat kann nicht direkt ins<br />

Cytosol gelangen<br />

4. Transaminierung zu Aspartat<br />

5. Kann über den Glutamat-Aspartat-Transporter austreten<br />

6. Oxalacetat wird im Cytosol regeneriert<br />

Glycerin-3-phosphat-Shuttel:<br />

Transportalternative in Skelettmuskel und Gehirn<br />

Befördert Reduktionsäquivalent vom Cytosol in die Mitochondrienmatrix<br />

Im Cytosol nimmt Dihydroxyacetonphosphat 2 Reduktionsäquivalente vom NADH auf - Diese Reaktion<br />

wird von cytosolischer Glycerin-3-phosphat-Dehydrogenase katalysiert<br />

Eines von deren Isoenzymen ist an die Außenseite der inneren Membran gebunden und überträgt dann 2<br />

Reduktionsäquivalente vom Glycerin-3-Phosphat im Intermembranraum zum UQ<br />

(Shuttel beinhaltet keine Membrantransportsysteme)<br />

18


Vorlesung 8 - Photophosphorylierung und Kohlenstoff-Fixierung<br />

Licht- und Dunkelreaktion gekoppelt<br />

Lichtreaktion:<br />

Die Lichtreaktion der Photosynthese erzeugt auf Kosten der Sonnenenergie die energiereichen<br />

Verbindungen NADPH und ATP<br />

Dunkelreaktion = Kohlenstoff-Fixierungs-Reaktion (bei Licht oder im Dunklen):<br />

Die entstandenen energiereichen Verbindungen <strong>zur</strong> Reduktion von CO2 und dann <strong>zur</strong> Synthese von<br />

Triosen und komplexeren Verbindungen (z.B. Glucose)<br />

2 Energietransfermodelle (Photosystem):<br />

Resonanzenergietransfer: Photon regt<br />

Molekül I im Grundzustand an, dieses Molekül leitet die Energie zu einem identischen Molekül II<br />

welches einen höheren Energiestatus annimmt während Molekül I in den Grundzustand <strong>zur</strong>ückfällt<br />

Elektronentransfer:<br />

Einfangen <strong>des</strong> Photons<br />

Weiterleiten der Energie zum Reaktionszentrum<br />

Im Reaktionszentrum => Anregung der beiden Reaktionschlorophylle (mehrere verschiedenen<br />

Anregungszustände)<br />

Anordnung der Photosystem-Komponenten in der Thylakoid-Membran:<br />

Photoreaktionszentrum von Antennen-Chlorophyllen (an Proteine gebunden) und Hilfspigmenten (z.B.<br />

Carotenoide) umgeben<br />

Absorption eines Photons durch irgendeines der Antennen-Chlorophylle führt <strong>zur</strong> Anregung <strong>des</strong><br />

Reaktionszentrums indem die Lichtenergie von Molekül zu Molekül bis ins Reaktionszentrum<br />

In der T-Membran auch noch Cytochrom b 6 f-Komplex und ATP-Synthase eingebettet<br />

Im Reaktionszentrum setzt die photochemische Reaktion Energie eines Photons in eine<br />

Ladungstrennung um so das ein Elektronenfluss eingeleitet wird<br />

2 Photosysteme arbeiten zusammen<br />

I = nachgeschalten<br />

II = startet<br />

Übersicht über die Reaktionen in der T-Membran:<br />

Photosystem I und II und der Cytochrom-b6f-Komplex separate Proteinkomplexe in der T-Membran<br />

Elektronentransfer von PS II zum Cytochrom-b6f-Komplex<br />

Transfer vom Cytochtom-b6f-Komplex zum PS I<br />

Elektronen die aus dem PS II hervorgehen werden vorübergehend im Plastohydrochinon gespeichert -<br />

werden über Cytochrom-b6f-Komplex und das lösliche Protein Plastocyanin zum PS I übertragen<br />

Wie Komplex III der Mitochondrien befördert Cytochrom-b6f-Komplex Elektronen von einem<br />

reduzierten Chinin - einem lipidlöslichen mobilen Carrier 2 Elektronen (in Mitochondrien UQ, in<br />

Chloroplasten PQ B ) zu einem wasserlöslichen Protein das ein Elektron transportiert (Mitochondrien<br />

Cytochrom c, Plastocyanin in Chloroplasten)<br />

Anordnung der Komponenten in der T-Membran:<br />

Lichtsammelkomplex und ATP-Synthase in gestapelten Bereichen (Grana-Lamellen) und in den nicht<br />

gestapelten Bereichen (Stroma-Lamellen)<br />

Beide können leicht auf ADP und NADP+ im Stroma zugreifen<br />

Photosystem II fast nur in den gestapelten Bereichen<br />

Photosystem I fast nur in den nicht gestapelten Bereichen die zum Stroma hin frei liegen<br />

Lichtsammelkomplex = Kleber - Hält gestapelten Lamellen zusammen<br />

19


Regulation gestapelte nicht gestapelt:<br />

Ein hydrophober Bereich <strong>des</strong> Lichtsammelkomplexes in einer Thylakoid-Lamelle ragt in die<br />

benachbarte Lamelle hinein und hält dadurch die beiden Membranen nahe beieinander<br />

Die Akkumulation von Plastohydrochinon stimuliert eine Proteinkinase die einen Thr-Rest im<br />

hydrophoben Bereich <strong>des</strong> Lichtsammelkomplexes phosphoryliert<br />

Dadurch wird Affinität herabgesetzt und Grana-Lamellen werden in Sroma-Lamellen umgewandelt<br />

Diese regulatorische Phosphorylierung kann durch eine spezifische Proteinphosphatase wieder<br />

umgekehrt werden wenn das Verhältnis der Konzentration von PQ zu PQH2 ansteigt<br />

Elektronenfluss kann linear oder zyklisch sein<br />

Ist genug NADPH vorhanden so wird aus dem linearen ein zyklischer Fluss<br />

Zyklische Fluss betrifft nur PS I<br />

Elektronen wieder eingespeist und nicht an NADP+ weitergeleitet sondern über Cytochrom-b6f-<br />

Komplex <strong>zur</strong>ück zum Plastocyanin<br />

Protonen ins Lumen gepumpt<br />

ATP-Synthase nicht beeinträchtigt<br />

Elektronen- und Protonenfluss durch den Cytochrom-b6f-Komplex<br />

Im PS II gebildetes Plastohydrochinon (PQH2) wird durch das Cytochrom-b6f in mehreren Schritten <strong>des</strong><br />

Q-Zyklus oxidiert, ähnlich wie im UQ-Zyklus im Komplex III der Mitochondrien<br />

Ein Elektron geht auf das Fe-S-Zentrum <strong>des</strong> Rieske-Proteins über und das andere auf die Hämgruppe<br />

<strong>des</strong> Cytochroms b6<br />

Letztlich gehen damit Elektronen vom PQH2 auf das lösliche Protein Plastocyanin über, das sie zum PS<br />

I befördert<br />

Protonen- und Elektronenfluss in Tylakoiden:<br />

Elektronen<br />

fließen über H2O über Photosystem II sowie die dazwischenliegende Carrier -Kette und PSI schließlich<br />

zu NADP+<br />

Protonen<br />

werden durch den Elektronenfluss der durch die Carrier-Kette zwischen PSII und PSI verläuft in das<br />

Thylakoid-Lumen gepumpt und kehren in das Stroma <strong>zur</strong>ück über Protonenkanäle, die vom Fo-Teil der<br />

ATP-Synthase gebildet werden<br />

Photosynthese der Bakterien:<br />

Nur eine Art von Reaktionszentrum<br />

Kein Wasser wird gespalten (keine Freisetzung von Sauerstoff)<br />

NADP+ nicht reduziert<br />

Protonenfluss und ATP-Synthase:<br />

Mitochondrium<br />

Chloroplast<br />

In Chloroplasten ist sowohl die Orientierung der ATP-Synthese als auch die Richtung <strong>des</strong><br />

Protonenpumpens entgegengesetzt <strong>zur</strong> Richtung der Mitochondrien<br />

Bakterium<br />

In allen Fällen hat der Protonengradient relativ <strong>zur</strong> ATP-Synthase dieselbe Orientierung<br />

Calvin Zyklus (=Dunkelreaktion):<br />

Zweigeteilt - CO2-Fixierung und Regeneration<br />

CO2 Fixierung in 3 Stufen<br />

20


1. Fixierung von CO2 in 3-Phosphoglycerat<br />

2. Umsetzung vom 3-Phosphoglycerat zu Glycerinaldehyd-3-phoshat (in 2<br />

Schritten die im Wesentlichen die Umkehrung der entsprechenden Schritte der Glycolyse sind mit<br />

einer Ausnahme Nucleotid-Cofaktor für Reduktion 1,3 Bisphosphoglycerat ist NADH anstatt<br />

NADPH)<br />

3. Regenerierung von Ribulose-1,5 bisphosphat aus Triosephosphaten<br />

Pro Molekül Triosephosphat das aus CO2 synthetisiert wird sind 6 NADPH und 9 ATP Moleküle nötig<br />

Calvin Zyklus nützt ATP und NADPH aus der Lichtreaktion um CO2<br />

Kohlendioxid aus der Luft diffundiert in das Stroma der Chloroplasten und wird dort an das Carbonyl-<br />

C-Atom von Ribulose-1,5-bisphosphat addiert<br />

Diese Reaktion wird durch Ribulose-1,5-bisphosphat Carboxylase katalysiert<br />

Lichtabhängige Aktivierung der Dunkelreaktionsenzyme:<br />

Lichtreaktion aktiviert direkt Enzyme der Dunkelreaktion<br />

Einige Enzyme <strong>des</strong> Calvinzyklus werden aktiviert über Reduktion der Disulfide<br />

Elektron der Lichtreaktion reduzieren Ferredoxin was wiederum oxidiertes Thiorredoxin zu Thioredoxin<br />

reduziert dieses wiederum aktiviert einen lichtabhängigen Mechanismus<br />

Photorespiration:<br />

Photorespiration resultiert aus der Oxygenase-Aktivität von Rubisco<br />

Rubisco - aktive Zentrum kann CO2 und O2 nicht gut unterscheiden<br />

Die Oxygenase-Aktivität und Rubisco verbrauchen O2 und erzeugen CO2 = Photorespiration<br />

C4-Zyklus:<br />

Für je<strong>des</strong> CO2-Molekül das fixiert wird muss ein PEP-Molekül unter Verbrauch von 2 energiereichen<br />

Phosphatgruppen aus ATP regeneriert werden<br />

C4-Pflanzen brauchen um 2 ATP-Moleküle (5) mehr um 1 Molekül CO2 zu fixieren<br />

Vorlesung 9 - Nucleotide: Biosynthese und Abbau<br />

Rolle Nucleotide im Metabolismus:<br />

Als Bausteine der Nucleinsäuren<br />

Als Energieträger ATP und GTP<br />

Als Bestandteile von Cofaktoren NAD und FAD; S-Adenosylmethionin und CoA<br />

Als sekundäre Botenstoffe cAMP und cGMP<br />

2 Arten von Reaktionsfolgen die zu Nucleotiden führen:<br />

De Novo Synthese<br />

Geht von den metabolischen Vorstufen Aminosäuren, Ribosephosphat, CO2 und NH3 aus<br />

Recyclingwege<br />

Führen freie Basen und Nucleoside, die beim Abbau anfallen, wieder in den Prozess <strong>zur</strong>ück<br />

De Novo Synthese:<br />

In fast allen Lebewesen gleich<br />

Unterschied zwischen Purinen und Pyrimidinen:<br />

Purine:<br />

Werden so erzeugt, dass bis auf Glycin lautrer Einzelatome an Ribose gehängt werden<br />

Pyrimidine:<br />

Werden als Orotat synthetisiert, an Ribose gebunden und dann erst zu den üblichen Pyrimidinen<br />

umgewandelt<br />

21


De Novo Synthese von Purinen und Pyrimidinen haben gemeinsame Vorstufe - PRPP (Phospho-<br />

Ribosyl-Pyrophosphat)<br />

Aminosäuren: Gly für Purine und Asp für Pyrimidine<br />

2 weitere Aspekte:<br />

1. Enzymkomplexe sind beteiligt<br />

2. Menge an freien Nukleontiden (außer ATP) in den Zellen ist sehr gering weswegen die<br />

Nukleotidsynthese ständig laufen muss<br />

Biosynthese von AMP und GMP aus IMP:<br />

Ausgeglichene Synthese der beiden Ribonucleotide<br />

GTP für AMP-Bildung und ATP für GMP-Bildung benötigt<br />

De-novo-Synthese von Pyrimidinnucleotiden - Synthese von UTP und CTP über Orotidylat:<br />

Pyrimidine setzen sich aus Carbamoylphophat und Aspartat zusammen<br />

Anschließend wird durch Orotat-Phosphoribosyltransferase an den vollständigen Pyrimidinring Ribose-<br />

5-Phosphat angelagert<br />

Der erste Schritt in diesem Syntheseweg ist die Synthese von Carbamyolphosphat aus CO2 und NH4+ -<br />

Bei Eukaryoten katalysiert durch Carbomyolphosphat-Synthetase II<br />

Regulation der Pyrimidin-Synthese hauptsächlich als Rückkopplungshemmung bei Schritt 1<br />

Asp-Transcarbamoylase II wird durch Endprodukt CTP gehemmt<br />

!! CTP-Synthetase wird durch CTP allosterisch inhibiert und durch GTP aktiviert<br />

Reduktion von Ribonucleotiden zu Desoxyribonucleotiden durch Ribonucleotid-Reduktase:<br />

Ribonucleotide = Vorstufen der Desoxyribonucleotide<br />

Die Reduktion erfolgt durch direkte Reduktion <strong>des</strong> C-2 an der D-Ribose<br />

Substrate sind Ribonucleosiddiphosphate<br />

Enzym Ribonucleotid-Reduktase<br />

Reaktion ist komplex und verläuft über radikalische Zwischenprodukte<br />

Regulation der Ribonucleotid-Reduktase:<br />

Durch allosterische Wechselwirkung<br />

Reduktase besitzt mehrere Konformationen mit jeweils anderen katalytischen Eigenschaften<br />

Das komplexe Regulationsschema garantiert die ausgewogene Versorgung mit den 4 <strong>zur</strong> DANN-<br />

Synthese benötigten dNTPs<br />

Synthese von Desoxythymidylat:<br />

Entsteht durch Methylierung von Desoxyuridylat<br />

U kommt in der DANN nicht vor<br />

(Wahrscheinliche Grund - Spontane Desaminierung von C zu U)<br />

T = methyliertes Analog <strong>des</strong> U<br />

Somit kann in der DANN durch Desaminierung entstandenes U vom N-Uracil-Glycosylase-System<br />

(Reparatursystem) erkannt werden<br />

Enzym - Thymidylat-Synthese (Umwandlung von dUMP zu dTMP)<br />

Katabolismus der Purinnucleotide:<br />

Primaten mehr Stickstoff als Harnstoff über den Harnstofzyklus ausscheiden als in Form von Harnsäure<br />

aus dem Abbau von Purinen<br />

22


1. Vorlesung 10<br />

Teil 1 Gluconeogenese<br />

Teil 2 Biosynthese von Aminosäuren & einigen Aminosäurederivaten<br />

Synthese von Kohlenhydraten aus einfachen Vorstufen<br />

Tieren und Pflanzen => Weg von Phosphenolpyruvat zu Glucose-6-Phosphat<br />

Pflanzen und photosynthetisierende Bakterien => CO2 zu Kohlenhydraten<br />

Gluconeogenese Glycolyse<br />

Gluconeogenese - Bildung von Glucose aus Vorstufen die keine Hexosen sind<br />

Unerlässlich bei Säugetieren - Gehirn, Nervensystem, Erythrocyten - Glucose aus Blut<br />

einzige/wichtigste Brennstoff angewiesen<br />

7 der 10 nzymatischen Reaktionen der Gluconeogenese sind Umkehrung glycolytischer Reaktionen<br />

Glycolyse - 3 irreversible Reaktionen<br />

1. Umsetzung Glucose zu Glucose-6-Phosphat<br />

2. Phosphorylierung von Fructose-6-Phosphat zu Fructose-1,6 bisphosphat<br />

3. Umsetzen von Phosphoenolpyruvat zu Pyruvat<br />

Gluconeogenese (viel Energie nötig)<br />

1. Umsetzung Pyruvat in Phosphoenolpyruvat => 2 exergone Reaktionen erforderlich<br />

2. Fructose-1,6 bisphosphat zu Fructose-6-Phosphat => über irreversible Hydrolyse<br />

3. Glucose-6-Phosphat zu Glucose => Hydrolyse eines Phosphatesters<br />

Alternative Wege vom Pyruvat zum Phosphoenolpyruvat:<br />

Welcher Weg dominiert abhängig von der glucogenen Vorstufe - Lactat oder Pyruvat<br />

Lactat Vorstufe => um einen Schritt kürzer weil cytosolisches NADH bei der Lactat-Dehydrogenase-<br />

Reaktion erzeugt wird und nicht aus dem Mitochondrium heraustransportiert werden muss<br />

Synthese von Phosphoenolpyruat aus Pyruvat:<br />

Im Mitochondrium:<br />

Pyruvat wird zu Oxalacetat umgesetzt - katalysiert durch biotinabhängige Pyruvat-Carboxylase<br />

Im Cytosol:<br />

Oxalacetat durch Einwirkung der Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase zu Phosphoenolpyruvat<br />

Das CO2 das bei der Pyruvat-Carboxylase-Reaktion eingebracht wurde wird nun wieder als CO2<br />

abgegeben<br />

Die Decarboxylierung führt zu einer Verschiebung von Elektronen<br />

Beteiligte Proteine <strong>des</strong> ER die an der Bildung von Glucose aus cytoplasmatischem Glucose-6-<br />

Phosphat beteiligt sind:<br />

T1 transportiert Glucose-6-Phosphat in das Lumen <strong>des</strong> ER<br />

T2 und T3 transportierten Pi beziehungsweise Glucose <strong>zur</strong>ück ins Cytosol bringt<br />

Die Glucose-6-Phsphatase wird durch ein Ca2+ binden<strong>des</strong> Protein (SP) stabilisiert<br />

Quellen für Glucoseherstellung:<br />

Propionyl-CoA (von ungeraadzahligen Fettsäuren) =>=> Oxalacetat<br />

Lactat => Pyruvat<br />

Alanin => Pyruvat<br />

Andere Aminosäuren => Pyruvat oder Oxalacetat<br />

Glycerol<br />

Fettsäuren mit einer geraden Anzahl von Kohlenstoffatomen sind bei Tieren und Mikroorganismen<br />

keine Quelle für die Nettosynthese von Glucose<br />

23


Fettsäuren zu Acetyl-CoA katabolisiert und für je 2 Kohlenstoffatome die als Acetyl-CoA in den<br />

Citratzyklus gelangen werden 2 als CO2 abgegeben<br />

Daher keine Nettoproduktion von Oxalacetat welche Biosynthese von Glucose unterstützen könnte<br />

Fettsäureoxidation liefert jedoch für Gluconeogenese viel Energie in Form von NADH, ATP, GTP<br />

Muskel Leber<br />

Muskel erspart sich arbeit der Glucoseherstellung<br />

Lactat = Sackgasse<br />

Nicht in die Mitochondrien<br />

In der Leber - Gluconeogenese<br />

Muskel verwendet Glycogen als Energiequelle und erzeugt über Glycolyse Lactat<br />

Während der Erholungsphase wird ein Teil dieses Laktats <strong>zur</strong> Leber transportiert und dient dort <strong>zur</strong><br />

Bildung von Glucose durch Gluconeogenese<br />

Glucose ins Blut => zum Muskel<br />

Glucose => Laktat => Glucose = Cori Zyklus<br />

Regulierung:<br />

1 Regulierungsstelle bestimmt Schicksal von Pyruvat in den Mitochondrien:<br />

Zu Acetyl-CoA (durch Pyruvat Dehydrogenase Komplex) um in den Citratzyklus zu gelangen<br />

Zu Oxalacetat (duch Pyruvat Carboxylase) womit Gluconeogenese eingeleitet wird<br />

Acetyl-CoA ist ein positiver allosterischer Modulator der Pyruvat Carboxylase und ein negativer<br />

Modulator der Pyruvat Dehydrogenase<br />

Energiebedarf der Zelle gedeckt => Oxidative Phosphorylierung wird langsamer, NADH akkumuliert<br />

sich und hemmt Citratzyklus => Acetyl-CoA reichert sich an => Pyruvat Dehydrogenase Komplex wird<br />

gehemmt => Verlangsamt Bildung von Acetyl-CoA aus Pyruvat und stimuliert Gluconeogenese durch<br />

Aktivierung der Pyruvat Carboxylase<br />

2 Regulationsstelle - bei Gluconeogenese ist Reaktion die durch Fructose 1,6 bisphosphat katalysiert<br />

wird die durch AMP stark gehemmt wird<br />

Das entsprechende Enzym der Glycolyse die Phosphofructokinase 1 wird durch AMP und ADP<br />

stimuliert jedoch durch ATP und Citrat gehemmt<br />

Allgemein: Konzentration Acetyl-CoA oder Citrat (Produkt Kondensation von Acetyl-CoA mit<br />

Oxalacetat) ausreichend hoch ist oder großer Anteil <strong>des</strong> Adenylats der Zelle als ATP vorliegt =><br />

Gluconeogenese begünstigt<br />

Biosynthese von Aminosäuren:<br />

Vorstufen aus der Glycolyse, dem Citratzyklus und dem Pentosephosphatweg<br />

Glycolyse:<br />

Aus 3-Phosphoglycerat => Serin (=> Glycin, Cystein)<br />

Aus Pyruvat => Alanin, Valin, Leucin<br />

Aus Phosphoenolpyruvat => Tryptophan, Phenylalanin, Tyrosin<br />

Citratzyklus:<br />

Aus α-Ketogluterat => Glutamat (=> Glutamin, Prolin, Arginin)<br />

Aus Oxalacetat => Aspartat (=> Asparagin, Methionin, Threonin, Lysin, Isoleucin)<br />

Pentosephosphatweg:<br />

Glucose-6-Phosphat => Ribose-5-Phosphat => Histidin<br />

3-Phosphoglycerat => Erythrose-4-Phosphat => Tryptophan, Phenylalanin, Tyrosin<br />

Biosynthese einiger Neurotransmitter aus Aminosäuren:<br />

Tyrosin:<br />

Tyrosinhydroxylase => Dopa => Aromatische AS-Decarboxylase => Dopamin => Dopamin-β-<br />

Hydroxylase => Noradrenalin => Phenylethanolamin-N-Methyltransferase => Adrenalin<br />

Glutamat<br />

24


Glutamat-Decarboxylase => γ-Aminobutyrat<br />

Histidin<br />

Histidin-Decarboxylase => Histamin<br />

Tryptophan<br />

Tryptophan-Hydroxylase => Aromatische AS-Decarboxylase => Serotonin<br />

25


Vorlesung 11 - Biosynthese von Lipiden:<br />

Lipide erfüllen vielfältige Aufgaben im <strong>Stoffwechsel</strong>:<br />

Wichtigste Speicherform von Energie<br />

Hauptbestandteile von Zellmembranen<br />

Pigmente<br />

Cofaktoren<br />

Detergentien<br />

Hormone<br />

Botenstoffe<br />

Ankergruppen von Membranproteinen<br />

Elektronenkette (Atmungskette)<br />

Synthesewege sind endergonisch (brauchen ATP) und reduzierend (NADPH)<br />

Fettsäuren zu synthetisieren ist lebensnotwendig für Organismen<br />

Lipide sind optimale Speicherform denn bei Kohlenhydraten wird auch Hydratwasser eingelagert<br />

Unterschiedliche Verwertbarkeit von Acetyl-CoA:<br />

Fettsäureabbau<br />

Fettsäuresynthese<br />

Kohlenhydratabbau<br />

(Nicht durch die innere mitochondriale Membran - als Citrat durch wenn im Citratzyklus genügend Oxalacetat)<br />

β-Oxidationsweg:<br />

Bei jedem Durchlauf wird ein Acetylrest in Form von Acetyl-CoA vom Carboxylende der<br />

Fettsäureacylkette entfernt<br />

Zum Beispiel aus Palmitat (C16) werden 8 Moleküle Acetyl-CoA gebildet<br />

Acetyl-CoA-Carboxylase-Reaktion:<br />

Acetyl-CoA-Carboxylase hat 3 funktionelle Bereiche<br />

Biotin-Carrier-Protein<br />

Biotin-Carboxylase<br />

Die CO2 aktiviert indem sie es in einer ATP-abhängigen Reaktion an ein Stickstoffatom im Biotinring<br />

bindet<br />

Transcarboxylase<br />

Überträgt aktiviertes CO2 vom Biotin auf Acetyl-CoA wobei Malonyl-CoA entsteht<br />

Fettsäuresynthase:<br />

Eine 4-stufige Reaktionsfolge verlängert wachsende Fettsäureacylketten um 2 Kohlenstoffatome<br />

1. Kondensation einer aktivierten Acylgruppe (Die erste Acylgruppe ist eine Acetylgrupp) und zweier<br />

Kohlenstoffatome die sich vom Malonyl-CoA herleiten unter Eliminierung von CO2 AUS DER<br />

Malonylgruppe<br />

2. Reduktion der β-Ketogruppe zu einem Alkohol<br />

3. Dehydratisierung - Eliminierung von H2O erzeugt Doppelbindung<br />

4. Reduktion der Doppelbindung wodurch die entsprechend gesättigte Fettsäureacylgruppe entsteht<br />

Strukturen von Fettsäure-Synthasen:<br />

Bakterien, Pflanzen => 7 Aktivitäten auf 7 separaten Polypeptiden<br />

Hefe => 7 Aktivitäten auf 2 seperaten Polypeptiden<br />

Wirbeltiere => 7 Aktivitäten auf 1 großen Polypeptid<br />

Transport von Acetylgruppen und Reduktionsäquivalenten in das Cytosol:<br />

26


Shuttel-System für die Übertragung von Acetylgruppen aus dem Mitochondrien in das Cytosol<br />

Äußere Mitochondriale Membran keine Barriere - Poren<br />

Acetyl-CoA als Citrat durch die innere mitochondriale Membran (Antiportersystem)<br />

Citrat im Cytosol zerlegt => Oxalacetat und Acetyl-CoA welches aber ATP benötigt<br />

Aus dem Cytosol in die Mitochondrien Phosphat, Malat, Teil <strong>des</strong> Malats in Pyruvat und dann über<br />

Transportsystem ins innere<br />

Produktion von NADPH:<br />

2 Wege<br />

Katalyse durch Malat-Enzym - Malat zu Pyruvat ( aus NADP+ wird NADPH + H+)<br />

Pentosephosphatweg Glucos-6-Phosphat zu Ribulose-5-Phosphat (2 NADH)<br />

Regulation der Fettsäure-Synthese:<br />

Fettsäuresynthese erreicht Maximum wenn Kohlenhydrate im Überschuss vorhanden und der<br />

Fettsäurespiegel niedrig ist<br />

Kurzzeit- und Langzeit-Kontrollmechanismen sind wichtig<br />

Citratkonzentration im Cytosol wichtigste Kurzzeitregulator Citrat<br />

stimuliert Acetyl-CoA-Carboxylase die die Bildung von Malonyl-CoA katalysiert welcher der<br />

wichtigste Schrittmacher der Fettsäuresynthese ist<br />

Citratspiegel hoch wenn sowohl<br />

Acetyl-CoA als auch ATP reiclich vorhanden<br />

Palmityl-CoA entgegengesetzte Wirkung auf Acetyl-CoA - bei Überschuss an Fettsäure reichlich<br />

vorhanden<br />

Hemmt außerdem Translokase<br />

die Citrat von Mitochondrien ins Cytosol transportiert, sowie die Glucose-6-phosphat-<br />

Dehydrogenase die NADPH erzeugt<br />

Die Acetyl-CoA-Carboxylase wird wie die Glycogen-Synthase durch Phosphorielierung deaktiviert -<br />

somit kommt Fettsäuresynthese zum Stilstand wenn Blutglucosespiegel niedrig ist<br />

Insulin begünstigt Fettsäuresynthese - zeigt an das genügend Brennstoffmoleküle vorhanden<br />

Langzeitkontrolle erfolgt über Änderungen der Synthese- und Abbaugeschwindigkeit der Enzyme der<br />

Fettsäuresynthese<br />

Längere Fettsäuren als Palmitat:<br />

In Eukaryoten durch Kettensverlängerungsreaktion die von Enzymen auf der cytosolischen Seite der<br />

Membran <strong>des</strong> ER katalysiert werden<br />

Essentielle Fettsäuren:<br />

Säugern fehlen Enzyme die Fettsäuren Doppelbindungen nach dem C9 einfügen<br />

Deshalb können Säuger z.B. kein Linolat oder Linolenat herstellen welche jedoch essentiell sind, diese<br />

müssen daher in der Nahrung enthalten sein<br />

Biosynthese von Cholesterin:<br />

Lebensnotwendig<br />

Vorstufe von Steroidhormonen<br />

1. 3 Acetateinheiten kondensieren zum Zwischenprodukt Mevalonat<br />

2. Mevalonat wird zu aktiviertem Isopren umgesetzt<br />

3. Durch Polymerisation von 6 C5-Isopreneinheiten entstegt die lineare C30-Struktur <strong>des</strong> Squalens<br />

4. Zyklisierung und etliche Modifikationen an den Ringen<br />

27


VL 12 - Koordination <strong>des</strong> <strong>Stoffwechsel</strong>s in Säugetieren:<br />

Wichtigste Funktion <strong>des</strong> <strong>Stoffwechsel</strong>s ist die Erzeugung von:<br />

ATP<br />

Reduktionsäquivalenten<br />

Bausteinen für Biosynthesen<br />

ATP:<br />

Universelle Energiewährung<br />

Hohes Gruppenübertragungspotential<br />

Durch Kopplung mit der Hydrolyse von ATP-Molekülen kann aus einer thermodynamisch<br />

ungünstigen eine günstige Reaktion werden<br />

Entsteht durch Oxidation von Brennstoffmolekülen wie Glukose, AS, Fettsäuren<br />

Gemeinsames Zwischenprodukt Acetyl-CoA (im Citratcyclus zu 2 CO 2 oxidiert)<br />

Die Protonenmotorische-Kraft die die ATP-Synthese antreibt entsteht dadurch das die reduzierten<br />

Elektronencarrier (NADH, FADH2) Elektronen an die Atmungskette abgeben<br />

NADPH:<br />

Wichtigster Elektronen-Donor bei reduktiven Biosynthesen<br />

Biomoleküle:<br />

Entstehen aus einer relativ kleinen Anzahl von verschiedenen Bausteinen<br />

Erzeugt werden die Bausteine für die Biosynthese komplexer Moleküle von <strong>Stoffwechsel</strong>wegen die<br />

auch ATP und NADPH erzeugen<br />

Strategien der <strong>Stoffwechsel</strong>regulation:<br />

1. Allosterische Wechselwirkung Meist ein<br />

wichtiger Kontrollpunkt ist die erste irreversible Reaktion eines <strong>Stoffwechsel</strong>weges (In die Richtung<br />

wo Bedarf ist / Verhindern von unnutzem Bereitstellen)<br />

2. Reversible kovalente Modifikation<br />

Oft zu Verstärkungseffekten (viele Enzyme nicht nur allosterisch sondern auch durch kovalente<br />

Modifikationen regulierbar)<br />

3. Enzymmenge Hormonelle<br />

Steuerung von Synthese- und Abbaugeschwindigkeit<br />

4. Kompartimentierung Verteilung auf<br />

Kompartimente (Mitochondriale-Matrix, Cytosol)<br />

5. <strong>Stoffwechsel</strong>spezialisierung von Organen<br />

Leber Muskel -- Glukose<br />

Zusammenspiel verschiedener <strong>Stoffwechsel</strong>wege:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Pasteur-Effekt: Hemmung der Glycolyse durch die Atmung<br />

Glukoseabbau: Bereitstellen von Kohlenstoffgerüsten<br />

Glycolyse - Schlüsselenzym Phosphofructokinase<br />

Pentosephosphatweg - Oxidation von Glucose-6-Phosphat = Schrittmacher<br />

Fettsäuresynthese - Acetyl-CoA-Carboxylase = wichtigste Kontrollstelle der Fettsäurebiosynthese<br />

Wichtige Knotenpunkte:<br />

Glucose-6-Phosphat - Glykolen oder Pyruvat oder Ribose-5-phosphat<br />

Pyruvat - Laktat oder Alanin oder Oxalacetat oder Glucose-6-Phosphat oder Acetyl-CoA<br />

Acetyl-CoA - Fettsäuren oder CO2 oder Cholesterin oder Ketonkörper<br />

28


Glucose-6-Phosphat:<br />

Verwertung hängt vo Bedarf an NADPH, Ribose-5-Phosphat und ATP ab<br />

Mehr Ribose-5-Phosphat benötigt als NADPH (Ribose-5-Phosphat <strong>zur</strong> Synthese von<br />

Nukleotidvorstufen für die DNA-Synthese)<br />

Durch Glycolyse wird<br />

das meiste Glucose-6-Phosphat zu Fructose-6-Phosphat und Glycerinaldehyd-3-Phosphat<br />

umgewandelt<br />

ATP wird benötigt<br />

Bedarf NADH und Ribose-5-Phosphat ausgeglichen Bildung von 2<br />

NADPH und einem Ribose-5-Phosphat aus Glucose-6-Phosphat durch den oxidativen Zweig <strong>des</strong><br />

Pentosephosphatwegs<br />

<strong>Stoffwechsel</strong>profile von Gehirn, Muskulatur, Fettgewebe und Leber:<br />

Gehirn:<br />

Glucose praktisch der einzige Brennstoff<br />

Existieren keine Vorräte <strong>des</strong>halb ständige Versorgung erforderlich<br />

Hungerzustand ersetzen Ketonkörper teilweise die Glukose als Energielieferant<br />

Acetoacetat wird durch CoA-Transfer von Succinyl-CoA aktiviert. Die Spaltung <strong>des</strong> so entstandenen<br />

Acetoacetyl-CoA durch die Thiolase liefert 2 Moleküle Acetyl-CoA, die in den Citratzyklus<br />

eingehen<br />

Muskulatur:<br />

Wichtigsten Brennstoffe sind Glukose, Fettsäuren und Ketonkörper<br />

Besitzen beträchtlichen Glycogenvorrat (¾ <strong>des</strong> gesamten Glycogen)<br />

Muskel besitzt wie Gehirn keine Glucose-6-Phosphatase und gibt daher keine Glucose an das Blut<br />

ab<br />

Muskel hält seinen bevorzugten Brennstoff Glucose für plötzliche Aktivitäten <strong>zur</strong>ück<br />

Aktiv kontrahierenden Skelettmuskel Geschwindigkeit Glycolyse weit höher als Citratcyclus -<br />

Großteil <strong>des</strong> Pyruvats zu Lactat reduziert und als solches <strong>zur</strong> Leber transportiert und dort wieder<br />

zu Glukose umgewandelt (Cori-Cyclus)<br />

Im aktiven Muskel entsteht durch die Transaminierung von Pyruvat viel Alanin was auch wieder<br />

in der Leber zu Glucose umgewandelt wird<br />

Ruhende Muskel Hauptbrennstoff Fettsäuren<br />

Herzmuskel kann auch Ketonkörper verwerten<br />

Fettgewebe:<br />

Enormer Brennstoffvorrat (Triacylglycerine) gespeichert<br />

Spezialisiert auf Veresterung von Fettsäuren und auf ihre Freisetzung von Triacylglycerine<br />

Leber Hauptort der Fettsäuresynthese<br />

Wichtigste biosynthetische Aufgabe ist die Aktivierung dieser Fettsäuren und die Übertragung der<br />

entstehenden CoA-Derivate auf Glycerin<br />

Wichtiges Zwischenprodukt ist Glycerin-3-Phosphat<br />

Fettzellen können endogenes Glycerin nicht phosphorylieren weil die entsprechende Kinase fehlt<br />

Demnach brauchen Fettzellen Glucose <strong>zur</strong> Triacylglycerinsynthese<br />

Triacylglycerine in Fettzellen werden ständig hydrolysiert und resynthetisiert<br />

Leber:<br />

Wichtig für die Versorgung von Gehirn, Muskulatur und anderen peripheren Organen mit Brennstoff<br />

Kontrolle von zahlreichen Metaboliten im Blut<br />

Kann große Menge an Glucose aufnehmen und in Glycogen umwandeln<br />

Wichtigsten Vorstufen für die Glucose sind Lactat, Alanin aus dem Muskel, Glycerin aus dem<br />

Fettgewebe und glucogene AS aus der Nahrung<br />

Kontrolliert Lipidstoffwechsel<br />

Reichlich Brennstoffe vorhanden synthetisiert die Leber Fettsäuren, vereitert sie und gibt sie in Form<br />

von Lipidproteinen sehr geringer Dicht an das Blut ab<br />

Im Hungerzustand wandelt Leber Fettsäuren in Ketonkörper um<br />

29


Wie erfolgt Umschaltung?<br />

Wie deckt Leber eigenen Energiebedarf? Bevorzugt Kettsäuren (AS ohne Aminogruppe) die aus<br />

Abbau von AS stammt<br />

Glycolyse in der Leber dient in erster Linie der Gewinnung von Bausteinen für Biosynthesen<br />

Acetoacetat ist ein ungeeigneter Brennstoff weil sie nur wenig von der <strong>zur</strong> Aktivierung nötigen<br />

CoA-Transverase besitzt<br />

Leber verzichtet auf die Brennstoffe die sie an Muskel und Gehirn abgibt<br />

Langkettige Fettsäuren können innere Mitochondrien-Membran nur passieren wenn sie mit Carnitin<br />

vereitert sind<br />

Die Carnitin-Acyltransferase I welche<br />

die Bildung von Acylvarnitin an der Außenseite der inneren Membran katalysiert wird durch<br />

Malonyl-CoA inhibiert<br />

Hormone als Regulatoren <strong>des</strong> Energiestoffwechsels:<br />

Wichtige Rolle<br />

Besonders Insulin, Glucagon, Adrenalin und Noradrenalin haben großen Einfluss auf Speicherung<br />

und Mobilisierung von Brennstoffen und damit zusammenhängende <strong>Stoffwechsel</strong>vorgänge<br />

Adrenalin signalisiert bevorstehende Aktivität<br />

Stresssituation erhöhte Aktivität erfordert - Auslösung von Nervensignalen - Freisetzung v.<br />

Adrenalin aus Nebennierenmark - Katecholamine erhöht die v. der Leber abgegebene Glucosemenge<br />

& setzt die Glucoseaufnahme im Muskel herab<br />

Regulation <strong>des</strong> Blutglucosespiegels:<br />

Glucagon signalisiert niedrigen Blutglucosespiegel<br />

Abgesenkter Blutglucosespiegel löst Ausschüttung von Glucagon aus und vermindert Freisetzung von<br />

Insulin<br />

Glucagon bewirkt Anstieg Blutglucosekonzentration<br />

Stimuliert (wie Adrenalin) Netto-Abbau und Leberglycogen indem es Glycogen-Phosphorylase aktiviert<br />

und Glycogen-Synthase inaktiviert<br />

Glucogon inhibiert (im Gegensatz zu Adrenalin) Abbau von Glucose durch Glycolyse in der Leber und<br />

regt Synthese von Glucose durch Gluconeogenese<br />

Anpassung <strong>des</strong> <strong>Stoffwechsel</strong>s an lange Hungerperioden:<br />

Kohlenhydratreserven bereits nach einem Tag fasten erschöpft<br />

Bei monatelangen Hungerperioden ermöglichen gespeicherten Brennstoffe in Form von<br />

mobilisierbaren Proteinen und in Form von Triacylglycerinen<br />

Wichtigsten Umstellungen nach 3 Hungertagen - Bildung großer Mengen an Acetoacetat in der<br />

Leber - Durch die Gluconeogenese kommt es zu einem Mangel an Oxalacetat - ...<br />

Woher Energie für Kurzstreckensprint im Vergleich zu einem Marathonläufer:<br />

Energiequelle für Muskelkontraktion<br />

Bei kurzzeitiger starker Aktivität, leichter Aktivität oder in Ruhe werden unterschiedliche Brennstoffe<br />

<strong>zur</strong> Synthese von ATP genutzt<br />

ATP kann rasch aus Phosphocreatin hergestellt werden<br />

Kurzzeitige, starke Aktivität: Muskelglycogen<br />

Leichte Aktivität oder Ruhe: Fettsäuren, Ketonkörper, Blutglucose<br />

Kurzzeitige, starke Aktivität: Phosphocreatin<br />

Ceratinphosphat:<br />

Creatinphosphat ist ein Reservoir für energiereiches Phosphat im Muskel<br />

Creatin aus Arginin<br />

Keratinphosphat + ADP + H+ ATP + Creatin<br />

30


Glykolyse:<br />

<strong>Stoffwechsel</strong>weg, in dem ein Molekül Glucose in einer von zehn Enzymen katalysierten Reaktionskette<br />

zu zwei Molekülen Pyruvat abgebaut wird.<br />

In Zellen ohne Mitochondrien oder bei Sauerstoffmangel (Anaerobiosis) wird Pyruvat zu Lactat, dem<br />

Endprodukt <strong>des</strong> Glucoseabbaus in anaeroben Zellen umgewandelt. In Hefezellen ist das Endprodukt das<br />

anaeroben Glucoseabbaus Ethanol (alkoholische Gärung).<br />

Für anaerobe Zellen (z.B. Erythrocyten) ist die Glykolyse die einzige Energiequelle. Pro mol abgebauter<br />

Glucose können zwei mol energiereiches ATP gewonnen werden, ohne dass dabei Sauerstoff verbraucht<br />

wird.<br />

Die Glykolyse, auch Emden-Meyerhof-Parnas-Weg genannt, läuft fast in allen biologischen Systemen<br />

ab.<br />

In aeroben menschlichen tierischen Zellen ist der glykolytische Abbau von Glucose bis zum Pyruvat<br />

eine Voraussetzung für den nachfolgenden oxidativen Endabbau im Citrat-Zyklus (Abbau <strong>des</strong><br />

Kohlenstoffgerüstes zu CO 2 ) und in der Atmungskette (Oxidation <strong>des</strong> Substratwasserstoffs zu Wasser).<br />

Pyruvat wird zunächst in den Mitochondrien in einer vorgeschalteten Reaktion durch den<br />

Multienzymkomplex Pyruvat-Dehydrogenase oxidativ zu CO 2 und Acetyl-CoenzymA decarboxyliert.<br />

Die Energieausbeute beim vollständigen oxidativen Abbau der Glucose zu CO 2 und Wasser ist um einen<br />

Faktor von 19 größer (38 ATP) als beim anaeroben Abbau zu Lactat (2 ATP).<br />

C 6 H 12 O 6 + 6 O 2 6 CO 2 + 6 H 2 O<br />

Gluconeogenese:<br />

<strong>Stoffwechsel</strong>weg in der Leber und Niere <strong>des</strong> Menschen und höherer Tiere, in dem aus<br />

Nichtkohlenhydraten wie Lactat und Aminosäuren (insbesondere Alanin, Serin, Glycin, Gltuamat,<br />

Aspartat) bzw. ihren Abbauprodukten (Pyruvat, Oxalacetat, α-Ketolutarat) Glucose synthetisiert wird.<br />

Die meisten Einzelreaktionen der Gluconeogenese werden von den gleichen Enzymen katalysiert, die<br />

auch bei der Glykolyse, dem Abbauweg der Glucose, mitwirken.<br />

Drei Reaktionen verlaufen jedoch aus energetischen Gründen über spezifische gluconeogenetische<br />

Enzyme (Pyruvat-Carboxylase und Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase umgehen die glykolytische<br />

Reaktion der Pyruvat-Kinase, Fructose-1,6-bisphosphat-Phosphatase umgeht die Reaktion der<br />

Phosphofructokinase und Glucose-6-phosphat-Phosphatase umgeht die Reaktion der Gluco- bzw.<br />

Hexokinase).<br />

Die Gluconeogenese wird durch die Hormone Glucagon , Gatecholamine und Glucocorticoide gefördert<br />

und durch Insulin gehemmt. Die Bildung von Glucose auf dem Weg der Gluconeogenese ist ein<br />

endergoner Prozeß, der pro mol gebildeter Glucose die Hydrolyseenergie von sechs mol ATP benötigt.<br />

Die Bereitstellung von Glucose in der Leber ist für die Aufrechterhaltung <strong>des</strong> Blutglucose-spiegels<br />

(Homöostase) in der Postresorptionsphase (einige Stunden ohne Nahrungsaufnahme) und im<br />

Hungerzustand ein wichtiger Prozeß. Dadurch wird die Versorgung von glucoseabhängigen Organen<br />

(Gehirn, Erythrocyten) gewährleistet. In der Niere ist die Gluconeogenese an der Regulation <strong>des</strong> Säure-<br />

Basen-Haushaltes (pH) beteiligt.<br />

Atmungskette:<br />

Elektronentransportkette, die in aeroben Zellen Elektronen von Substraten (Abbauprodukte der<br />

Nahrungsstoffe) auf molekularen Sauerstoff überträgt.<br />

Die Atmungskette besteht aus einem komplexen Enzym-System, das in der inneren<br />

Mitochondrienmembran lokalisiert ist. Die prosthetischen Gruppen bzw. *Coenzyme der Atmungskette<br />

stellen *Redoxpaare dar, die Wasserstoff bzw. Elektronen aufnehmen und abgeben können. Die<br />

32


Reihenfolge der Redoxpaare in dieser Elektronentransportkette (Redoxreihe) wird durch die jeweiligen<br />

Redoxpotentiale der prosthetischen Gruppen bzw. Coenzyme bestimmt; die Elektronen fließen spontan<br />

vom Redoxpaar mit weniger positivem zum Redoxpaar mit positiverem Redoxpotential.<br />

Mit Hilfe mitochondrialer Dehydrogenasen <strong>des</strong> *Citratzyklus bzw. <strong>des</strong> oxidativen *Fettsäureabbaus<br />

wird von Substraten Wasserstoff auf NAD (*Nicotinamidadenindinucleotid) bzw. FAD<br />

(*Flavinadenindinucleotid) unter Ausbildung von NADH 2 bzw. FADH 2 übertragen.<br />

Über diese reduzierten Coenzyme gelangt der Wasserstoff in die Atmungskette, wo er letztendlich mit<br />

Atmungssauerstoff und Wasser oxidiert wird. Die Elektronenübertragung vom Wasserstoff zum<br />

Sauerstoff erfolgt stufenweise über die verschiedenen Redoxpaare der Atmungskette. Die Reihenfolge<br />

dieser Elektronen transportierenden Komplexe zeigt das Schema. Die Komplexe I, III und IV sind mit<br />

Protonenkanäle assoziiert, durch die aktiv Protonen durch die innere Mitochondrienmembran von innen<br />

nach außen gepumpt werden, wodurch ein Protonengradient (elektrochemisches Potential) aufgebaut<br />

wird. Die Energie für den Aufbau dieses Protonengradienten entstammt den Redoxreaktionen zwischen<br />

den einzelnen Redoxpaaren während <strong>des</strong> Elektronentransportes. Die elektromotorische Kraft dieses<br />

Protonengradienten dient der Synthese von energiereichem *ATP - Adenosintriphosphat<br />

(*Atmungskettenphosphorylierung).<br />

NADH<br />

↓<br />

Komplex I: NADH-Ubichinon-Oxidoreduktase<br />

(Redoxpaar: FMN)<br />

↓<br />

Ubiquinon ← Komplex II: FADH 2<br />

↓<br />

Komplex III: Ubidihydrochinon-Cytochrom c-Oxidoreduktase<br />

(Redoxpaar: Porphyriineisen)<br />

↓<br />

Cytochrom c<br />

(Redoxpaar: Porphyrineisen)<br />

↓<br />

Komplex IV: Cytochrom c-Sauerstoff-Oxidoreduktase<br />

(Redoxpaar: Porphyrineisen, Cu 2+/1+ )<br />

↓<br />

O 2<br />

Atmungsketten-Phosphorylierung:<br />

Mit dem exergonischen Prozeß <strong>des</strong> Elektronentransportes in der *Atmungskette vom<br />

Substratwasserstoff über NADH 2 bzw. FADH 2 zum molekularen Sauerstoff ist ein endergonischer<br />

Prozeß (energieverbrauchende Reaktion), die enzymatische Phosphorylierung von ADP und<br />

anorganischem Phosphat zu ATP (*Adeninnucleotide), gekoppelt. Diese Kopplung der<br />

energieliefernden Oxidation und der energieverbrauchenden Phosphorylierung erfolgt über einen<br />

Protonengradienten.<br />

In der inneren Mitochondrienmembran befinden sich an verschiedenen Stellen spezifische<br />

Protonenkanäle (F 0 -Kanäle), durch welche die aktiv nach außen gepumpten Protonen in den<br />

mitochondrialen Innenraum <strong>zur</strong>ückfließen können. Durch den Protonenrückfluß kommt es zum Abbau<br />

<strong>des</strong> Protonengradienten. Die daraus entstehende elektromotorische Kraft wird über einen noch nicht<br />

restlos aufgeklärten Mechanismus <strong>zur</strong> enzymatischen Synthese (ATP-Synthase = F 1 -Komplex) von<br />

energiereichem ATP verwendet.<br />

Die Oxidation von 1 mol NADH 2 erzeugt maximal 3 mol ATP (3 Protonenpumpen beim Elektronenfluß<br />

von NADH 2 zu O 2 ; P/O-Quotient = 2).<br />

Das in den Mitochondrien gebildete ATP gelangt durch ein spezifisches Transportsystem, die ATP-<br />

ADP-Translocase, im stöchiometrischen Austausch mit ADP aus den Mitochondrien ins Cytosol.<br />

33


Der prozentuale Wirkungsgrad der Atmungsketten-Phosphorylierung hinsichtlich der ATP-Bildung ist<br />

40 %; die restliche Energie wird für den Transport von ADP, ATP und Phosphat (P) durch die<br />

mitochondriale Membran verbraucht oder fällt als Wärme an.<br />

Ein durchschnittlicher Energiebedarf <strong>des</strong> Menschen von 10.000 kJ/24h erfordert die tägliche Bildung<br />

von etwa 70 kg ATP aus ADP und P in der Atmungsketten-Phosphorylierung.<br />

Entkoppler der Atmungsketten-Phosphorylierung bewirken eine Erniedrigung der Ausbeute an mol ATP<br />

pro Grammatom reduziertem Sauerstoff (1/2 O 2 ) und dem entsprechend eine Erniedrigung <strong>des</strong> P/O-<br />

Quotienten.<br />

Die Regulation der Atmungsketten-Phosphorylierung und damit auch <strong>des</strong> katabolen <strong>Stoffwechsel</strong>s<br />

erfolgt durch den ADP/ATP-Quotienten. Hohe zelluläre Konzentrationen steigern die Rate der<br />

Atmungsketten-Phosphorylierung.<br />

Citratzyklus:<br />

Der Citratzyklus ist ein Sammelbecken für metabolische Zwischenprodukte, die entweder dem Aufbau<br />

zelleigener Stoffe (Anabolismus) dienen oder die unter Energiegewinn oxidativ weiter abgebaut werden<br />

(Katabolismus). Die Enzyme <strong>des</strong> Citratzyklus sind in der Matrix der Mitochondrien aerober Zellen<br />

lokalisiert.<br />

Wichtige anabole Funktionen hat der Citratzyklus bei der Bildung von *Aminosäuren durch<br />

Transaminierungsreaktionen (*Aminotransferasen), bei der Bildung von Clucose aus Oxalaetat<br />

(*Gluconeogenese) und bei der *Porphyrinsynthese.<br />

Die katabole Funktion <strong>des</strong> Citratzyklus besteht in der Oxidation <strong>des</strong> Kohlenstoffes der Acetylgruppe <strong>des</strong><br />

*Acetyl-Coenzyms A zu 2 CO 2 und in der Bereitstellung von Substratwasserstoff aus der Acetylgruppe<br />

und Wasser. Dieser wird in Form <strong>des</strong> reduzierten NADH und <strong>des</strong> FADH in die Atmungskette<br />

eingeschleust und dort zu Wasser oxidiert. Acetyl-CoA entsteht als gemeinsames Zwischenprodukt beim<br />

oxidativen Abbau der Nahrungsstoffe Glucose, Fettsäuren und der meisten Aminosäuren in der Zelle.<br />

Der oxidative Abbau <strong>des</strong> Acetyl-CoA im Citratzyklus lässt sich bilanzmäßig folgendermaßen<br />

formulieren:<br />

Acetyl-CoA + 3 NAD + FAD + GDP + P + 2 H 2 O<br />

2 CO 2 + CoA + 3 NADH + 3 H + + FADH 2 + GTP.<br />

→<br />

Akzeptor für die Acetylgruppe <strong>des</strong> Acetyl-CoA ist Oxalacetat, das nach einem Umlauf imCitratzyklus<br />

stöchiometrisch wieder entsteht.<br />

Fettsäurestoffwechsel:<br />

Geradzahlige Fettsäuren können mit Ausnahme der essentiellen ungesättigten Fettsäuren Linol- und<br />

Linolsäure in verschiedene Zellen <strong>des</strong> menschlichen Körpers aus dem aktivierten Acetat Acetyl-<br />

CoenzymA aufgebaut werden. Diese im Cytoplasma ablaufende Synthese wird durch einen<br />

Multienzym-Komplex katalysiert, der als Fettsäure-Synthase bezeichnet wird.<br />

Zuvor muß Acetyl-CoenzymA iin einer durch das biotinabhängige Enzym Acetyl-CoA-Carboxylase<br />

katalysierten Reaktion zu Malonyl-CoenzymA carboxyliert werden. Acetyl-CoenzymA und Malonyl-<br />

CoenzymA sind die eigentlichen Vorstufen der Fettsäuresynthese, bei der das Coenzym NADPH 2<br />

Wasserstoffdonator ist.<br />

Acetyl-CoenzymA ist auch Baustein für die Kettenverlängerung von mittelkettigen zu langkettigen<br />

Fettsäuren.<br />

Der Abbau von Fettsäuren geschieht auf der Stufe der Coenzym-A-aktivierten Fettsäuren durch β-<br />

Oxidation. Die an dieser Reaktionskette beteiligten Enzyme sind in den Mitochondrien der Zelle<br />

lokalisiert.<br />

Endprodukte der β-Oxidation der Fettsäuren sind Acetyl-CoenzymA-Moleküle, die im Citratzyklus<br />

weiter abgebaut werden.<br />

34


Der bei der β-Oxidation freiwerdende Wasserstoff wird auf die Coenzyme FAD und NAD übertragen,<br />

die ihn an die Atmungskette weitergeben.<br />

Der hohe Anteil an Wasserstoff in den Fettsäuren bedingt den hohen Energiegehalt dieser<br />

Verbindungen. Fettsäuren und deren Glycerinester (Triacylglycerin) haben einen kalorischen und<br />

physiologischen Brennwert on 38 kJ/g.<br />

Fettsäure-Synthase: Multienzymkomplex, der die Synthese von ungesättigten Fettsäuren aus Acetyl-<br />

CoenzymA und Malonyl-CoenzymA in zyklischen Schritten katalysiert.<br />

Photosynthese:<br />

Enzymatische Umwandlung von Lichtenergie in chemische Energie (ATP) und ihre Verwendung <strong>zur</strong><br />

Synthese von Kohlenhydraten und Sauerstoff aus Kohlendioxid und Wasser in grünen Pflanzen.<br />

Die Absorption von Lichtstrahlen erfolgt in Photosynthesepigmenten, deren wichtigste die Chlorophylle<br />

sind.<br />

Gesamtgleichung der Photosynthese: n CO 2 + n H 2 O (CH 2 O)n + n O 2<br />

In einer lichtabhängigen Teilreaktion erfolgt mit Hilfe der Sonnenenergie die Wasserspaltung unter<br />

Bildung von reduziertem NADPH und energiereichem ATP. In der nachfolgenden lichtunabhängigen<br />

Dunkelreaktion wird CO 2 mit Hilfe von NADPH und ATP als Energiequelle letztlich zu Glucose<br />

aufgebaut.<br />

Die Bildung von Kohlenhydraten in den grünen Pflanzen unter Ausnutzung der Sonnenenergie ist die<br />

Grundlage für die Nahrungsversorgung aller tierischen Organismen und der Menschen.<br />

Photosynthetische Phosphorylierung: enzymatische Phosphorylierung von ADP zu energiereichem<br />

ATP in Verbindung mit dem lichtabhängigen Elektronentransport von licht-energetisch angeregtem<br />

Chlorophyll in photosynthetisierenden Zellen.<br />

Photosystem: funktioneller Komplex von lichtabsorbierenden Pigmenten und den damit gekoppelten<br />

Eletronenakzeptoren in photosynthetisierenden Zellen.<br />

Chlorophylle: Porphyrin-Farbstoffe in den Chloroplasten der grünen Pflanzen sowie in<br />

photosynthetisierenden Algen und Bakterien mit der Fähigkeit, die Energie <strong>des</strong> Sonnenlichtes zu<br />

absorbieren, die dann in den Reaktionen der Photosynthese <strong>zur</strong> Bildung von ATP und<br />

Reduktionsäquivalenten (NADPH) verwendet werden kann.<br />

Harnstoffzyklus:<br />

Zyklischer <strong>Stoffwechsel</strong>weg in den periportalen Zellen der Leber, in dem die Synthese von Harnstoff<br />

aus Kohlendioxid (CO 2 ), Ammoniak und einer Aminogruppe <strong>des</strong> Aspartats erfolgt.<br />

Ammoniak entsteht im Körper vor allem bei der oxidativen Desaminierung von Aminogruppen, z.B.<br />

von Glutamat durch die Glutamat-Dehydrogenase, von Purin- und Pyrimidinnucleotiden durch<br />

Desaminasen, von biogenen Aminen durch Monoaminoxidasen sowie durch hydrolytische Spaltung von<br />

Glutamin zu Glutamat durch die Glutaminase.<br />

Wichtigste Aufgabe <strong>des</strong> Harnstoffzyklus ist die Eliminierung <strong>des</strong> freigesetzten Ammoniaks. Dies<br />

geschieht in einer vorgeschaltenen Reaktion durch die Bildung von Carbamylphosphat aus Ammoniak,<br />

CO 2 und zwei Molekülen ATP durch das Enzym Carbamylphosphat-Synthetase. Der Carbamylrest wird<br />

auf die Aminosäure Ornithin unter Bildung von Citrullin übertragen. Citrullin reagiert mit der<br />

35


Aminogruppe eines Aspartats unter Freisetzung von Fumarat zu Arginin, aus dem mit Hilfe <strong>des</strong> Enzyms<br />

Arginase Harnstoff abgespalten und dabei Ornithin <strong>zur</strong>ückgebildet wird.<br />

Wasserstoffübertragung:<br />

Die Übertragung von Wasserstoff (H 2 ) von einem Substrat auf ein anderes führt <strong>zur</strong> Reduktion <strong>des</strong><br />

letzteren und Oxidation <strong>des</strong> ersteren (Redoxreaktion).<br />

Die H 2 -Übertragung wird in der Biologie durch eine Enzymgruppe katalysiert, die als Dehydrogenasen<br />

bzw. Reduktasen bezeichnet werden; sie gehören in die Hauptklasse der Oxidoreduktasen (Enzyme).<br />

An der enzymatischen Übertragung von H 2 sind die Coenzyme NAD + , NADP + , FAD und FMN<br />

beteiligt. Sie können reversibel Wasserstoff aufnehmen und in die reduzierte Form übergehen: NADH 2 ,<br />

NADPH 2 , FADH 2 und FMNH 2 .<br />

Triebkraft für eine Redoxreaktion ist die Redoxpotentialdifferenz zwischen den beiden Redoxpaaren.<br />

Redoxpaare:<br />

Konjugiertes System bestehend aus einem Elektronendonator und seiner entsprechenden oxidierten<br />

Form, dem Elektronenakzeptor:<br />

Oxidation<br />

Elektronendonator ← Elektronenakzeptor + n e -<br />

Reduzierte Form<br />

→<br />

Reduktion Oxidierte Form + Elektronen<br />

Jedem Redoxpaar kann ein bestimmtes Elektronenübertragungspotenzial (Redoxpotenzial) zugeordnet<br />

werden, das als Maß für die reduzierende (Reduktionspotenzial) bzw. oxidierende (Oxidationspotenzial)<br />

Wirkung aufgefasst werden kann.<br />

Es ist praktisch nicht möglich, das Potenzial eines Redoxpaares zu messen; man kann nur die<br />

Potenzialdifferenz zwischen zwei Redoxpaaren messen. Um die Redoxpotenziale der verschiedenen<br />

Redoxpaare vergleichen zu können, muß man einen Nullpunkt der Redoxpotenzialskala als<br />

Bezugssystem festlegen, wofür man die Normalwasserstoffelektrode gewählt hat.<br />

Redoxreaktion:<br />

Reaktion, bei der Elektronen von der reduzierten Verbindung eines Redoxpaares auf die oxidierte<br />

Verbindung eines anderen Redoxpaares übertragen werden. Triebkraft der Redoxreaktion ist die<br />

Redoxpotenzialdifferenz zwischen den beiden Redoxpaaren.<br />

Oxidation = Elektronenabgabe<br />

Reduktion = Elektronenaufnahme<br />

Die bei der Oxidation abgegebenen Elektronen nimmt ein geeigneter Reaktionspartner auf<br />

= Oxidationsmittel (O 2 )<br />

Bei der Reduktion liefert der Reaktionspartner die aufzunehmenden Elektronen<br />

= Reduktionsmittel (H)<br />

Endergone Reaktionen:<br />

Reaktionen, die für ihren Ablauf die Zufuhr von Energie benötigen (energieverbrauchende Reaktionen).<br />

In Lebewesen wird in der Regel die durch Hydrolyse von *ATP erzeugte Energie (∆G`o = -30 bis –33<br />

kJ/mol) zum Ablauf endergoner Reaktionen in der Zelle verwendet. (Energetische Kopplung von<br />

endergonen und exergonen Reaktionen).<br />

Exergone Reaktionen:<br />

Reaktionen, bei deren Ablauf Energie freigesetzt wird. Diese Energie kann im Körper in mechanische<br />

Arbeit, z.B. Muskelkontraktion, elektrische (osmotische) Arbeit, z.B. Aufbau von Membranpotentialen,<br />

36


und chemische Arbeit, z.B. Biosynthese bzw. Kopplung mit *endergonen Reaktionen, umgewandelt<br />

werden. Ein beträchtlicher Teil der freigesetzten Energie geht in Wärme über, die teilweise der<br />

Aufrechterhaltung der Körpertemperatur dient. In der Biologie ist die wichtigste endergone Reaktion die<br />

Hydrolyse von ATP in ADP und anorganisches Phosphat (*Adeninnucleotide) wobei eine Standardfreie<br />

Energie (∆G`o) von<br />

-30 bis –33 kJ/mol erzeugt wird.<br />

Adeninnucleotide:<br />

Zu den Adeninnucleotiden zählen Adenosinmonophosphat (AMP), Adenosindiphosphat (ADP) und<br />

Adenosintriphosphat (ATP).<br />

AMP besteht aus der Purinbase Adenin, die N-glykosidisch mit einer Ribose verknüpft ist, an der<br />

esterartig eine Phosphatgruppe angelagert ist.<br />

ADP enthält eine weitere, über eine Säureanhydridbindung mit AMP verknüpfte Phosphatgruppe. ADP<br />

ist eine dreibasige Säure und entsteht im Zellstoffwechsel vor allem durch Hydrolyse von ATP mittels<br />

ATPasen bzw. durch Phosphatgruppenübertragung auf Substrate und Metabolite mittels Kinasen<br />

(Enzyme, Coenzyme). ADP spielt als Akzeptor einer weiteren Phosphatgruppe im Energiezyklus der<br />

Zelle eine wichtige Rolle.<br />

ATP besitzt zwei energiereiche Säurehydridbindungen. ATP ist eine vierbasige Säure. Sie entsteht in<br />

der Zelle aus ADP und energiereichen Phosphatverbindungen durch die Wirkung von Kinasen (Enzyme,<br />

Coenzyme).<br />

In aeroben Zellen erfolgt die Bildung von ATP aus ADP und anorganischem Phosphat insbesondere<br />

durch die mitochondriale ATP-Synthetase bei der *Atmungsketten-Phosphorylierung. ATP ist der<br />

wichtigste Phosphatgruppendonator im Energiezyklus der Zelle. Die meisten biochemischen Prozesse in<br />

der Zelle (z.B. Biosynthesen, Stofftransport, Zellbewegung) verlaufen endergonisch und sind nur<br />

möglich, wenn sie mit einer zweiten exergonischen Reaktion, meist der Hydrolyse von ATP, gekoppelt<br />

sind. In der Zelle ist ATP sowohl Energieüberträger als auch Energiespeicher. Die Hydrolyse von ATP<br />

zu ADP oder AMP ist stark exergonisch: ∆G`o beträgt etwa -30 bis –33 kJ/mol und Bindung.<br />

NAD, NADH:<br />

Nicotinamidadenindinucleotid stellt in seiner oxidierten und reduzierten Form ein Redoxpaar dar, das<br />

als *Coenzym an der Wasserstoffübertragung durch NAD-abhängige *Dehydrogenasen<br />

(Oxidoreduktasen) beteiligt ist.<br />

Die eigentliche Wirkgruppe ist das Nicotiniamid, <strong>des</strong>sen Pyridinring reversibel Wasserstoff aufnehmen<br />

oder abgeben kann, wobei die reduzierte (NADH + H + ) bzw. oxidierte (NAD + ) For entsteht. Der an<br />

NADH gebundene Wasserstoff wird letztlich an die mitochondriale *Atmungskette abgegeben, wo er<br />

mit Atmungssauerstoff unter Energiegewinnung (ATP, Wärme) zu Wasser oxidiert wird. Das dabei<br />

entstehende oxidierte NAD + steht den mitochondrialen Dehydrogenasen als Wasserstoffakzeptor wieder<br />

<strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Das unterschiedliche Absorptionsspektrum von NADH und NAD + + im Wellenbereich von 340 nm<br />

kann für die quantitative photometrische Bestimmung der chemischen Verbindungen genützt werden,<br />

die Wasserstoff von NADH übernehmen bzw. auf NAD + übertragen können.<br />

NADP, NADPH:<br />

Nicotinamidadenindinucleotidphosphat stellt in seiner oxidierten und reduzierten Form ein Redoxpaar<br />

dar, das als *Coenzym an der Wasserstoffübertragung durch NADP-abhängige *Dehydrogenasen<br />

(Oxidoreduktasen) beteiligt ist.<br />

NADP + unterscheidet sich von NAD + nur durch eine weitere Phosphatgruppe, die mit der alkoholischen<br />

Gruppe am C-Atom 2 der Ribose esterartig verknüpft ist.<br />

37


Der an NADH gebundene Wasserstoff wird im Zellstoffwechsel im wesentlichen für die<br />

Reduktionsreaktion bei Biosynthesen, z.B. von Cholesterin, Fettsäuren, Desoxynucleotiden sowie für<br />

Hydroxylierungsreaktionen durch Momooxygenasen (Hydroxylasen) verwendet.<br />

FAD, FADH 2 (Flavinadenindinucleotid):<br />

*Coenzym wasserstoffübertragender Enzyme, die wegen der gelben Farbe <strong>des</strong> oxidierten<br />

Riboflavinanteils <strong>des</strong> FAD als *Flavoproteine bezeichnet werden.<br />

Das Wasserstoffpaar kann an die Stickstoff-Atome N1 und N5 <strong>des</strong> Isoalloxazinringsystems reversibel<br />

angelagert werde.<br />

Im Gegensatz zu NAD und NADP sind FAD und FMN kovalent mit dem Enzymprotein (Apoenzym)<br />

verbunden (prostetische Gruppe).<br />

FMN (Flavinmononucleotid) = *Coenzym wasserstoffübertragender Flavoprotein-Enzyme, das wie<br />

Flavinadenindinucleotid Wasserstoff aufnehmen oder abgeben kann.<br />

FMN ist z.B. prosthetische Gruppe <strong>des</strong> Metalloproteinenzyms NADH-Ubichinon-Oxidoreduktase der<br />

Atmungskette, welches Wasserstoff von NADH auf Ubichinon übertägt.<br />

Flavoproteine = Wasserstoffübertragende Enzyme (Flavin-Dehydrogenasen), die FMN oder FAD als<br />

prosthetische Gruppe enthalten, deren Isoalloxazinring als Zwischenträger eines Wasserstoffatompaares<br />

dient, das vom Substrat abgespalten wurde.<br />

Beispiele für Flavoproteine: Succinat-Dehydrogenase <strong>des</strong> Citratzyklus, Acetyl-CoA-Dehydrogenase der<br />

β-Oxidation von Fettsäuren (Fettsäurestoffwechsel), NADH-Ubichinon-Reduktase der Atmungskette.<br />

Dehydrogenasen:<br />

Enzyme, welche die reversible Übertragung von Wasserstoffpaaren zwischen Substraten und<br />

Intermediaten <strong>des</strong> <strong>Stoffwechsel</strong>s und Coenzymen katalysieren.<br />

Sie gehören <strong>zur</strong> Hauptklasse der Oxidoreduktasen, welche biologische Oxidations- und<br />

Reduktionsreaktionen beschleunigen.<br />

Die wichtigsten Coenzyme der Dehydrogenasen sind NAD, NADP und FAD.<br />

Coenzyme:<br />

Coenzyme sind nicht-eiweißhaltige, niedermolekulare Verbindungen, die an der Katalyse derjenigen<br />

Enzyme beteiligt sind, die nur als Holoenzym (Apoenzym + Coenzym) aktiv sind. Das Coenzym stellt<br />

in solchen Fällen das aktive Zentrum <strong>des</strong> Enzyms oder einen Teil <strong>des</strong>selben dar, ist also an der<br />

Enzymkatalyse direkt beteiligt.<br />

Die Bindung <strong>des</strong> Coenzyms an das Enzym kann mehr oder weniger fest sein; im Falle einer festen<br />

Bindung wird das Coenzym auch als prosthetische Gruppe <strong>des</strong> Enzyms bezeichnet. Coenzyme im<br />

eigentlichen Sinn nehmen an dem katalytischen Prozeß der chemischen Umwandlung <strong>des</strong> Substrates in<br />

ein Produkt teil, gehen aber wie Katalysatoren aus der Reaktion unverändert wieder hervor. Für die<br />

meisten Coenzyme trifft dies nicht zu, da sie im Verlauf der enzymatischen Reaktion verändert werden.<br />

Aus diesem Grund bezeichnet man neuerdings diese Coenzyme besser als Cofaktoren bzw. Cosubstrate<br />

enzymatischer Reaktionen.<br />

Die Bedeutung der Coenzyme für den Intermediärstoffwechsel liegt darin, dass sie an<br />

Gruppenübertragungsreaktionen in streng spezifischer Weise beteiligt sind.<br />

Coenzyme stehen in enger Verbindung zu Vitaminen, da viele Vitamine Bausteine von Coenzymen sind<br />

oder zu Coenzymen umgewandelt werden.<br />

Cofaktoren = niedermolekulare Bestandteile wie Metallionen (Mg 2+ , Zn 2+ , Ca 2+ , Cu 2+ , Fe 2+ u.a.), die für<br />

die Aktivität viele Enzyme notwendig sind.<br />

Acetyl-Coenzym A:<br />

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Wichtiges Zwischenprodukt im Zellstoffwechsel der Kohlenhydrate, Lipide und Aminosäuren.<br />

Chemisch handelt es sich um einen aus Acetat und CoenzymA gebildeten Thioester mit hohem<br />

Standard-Übertragungspotential für Acetylgruppen (-31,4 kJ/mol).<br />

Intermediärstoffwechsel:<br />

Innerhalb der Zelle ablaufende enzymkatalysierte Reaktionen, durch welche Kohlenhydrate, Fette,<br />

Eiweiße und Nucleinsäuren bzw. deren Bausteinmoleküle metabolisiert werden um:<br />

1. energiereiche Nucleosidphosphate, vor allem ATP, für energieverbrauchende Prozesse <strong>des</strong><br />

Körpers (Muskelkontraktion, Transportarbeit, Biosynthesen) zu gewinnen (kataboler<br />

<strong>Stoffwechsel</strong>);<br />

2. Bausteinmoleküle für die Biosynthese zelleigener Makromoleküle (Proteine, Nucleinsäuren,<br />

Lipidkomplexe) und Wirkstoffe (Hormone, Cytokine, Coenzyme, Transmitter) zu erhalten<br />

(anaboler <strong>Stoffwechsel</strong>).<br />

Früher verstand man unter dem Begriff Intermediärstoffwechsel (Zwischenstoffwechsel) die<br />

<strong>Stoffwechsel</strong>vorgänge, die zwischen der Aufnahme der Nahrung und der Ausscheidung von<br />

Endprodukten liegen. Heute versteht man darunter alle enzymatischen Vorgänge <strong>des</strong> katabolen und<br />

anabolen <strong>Stoffwechsel</strong>s innerhalb der Zelle.<br />

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