BLV Magazin 1-2008 - Berufsschullehrerverband Baden-Württemberg
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Landesbezirk Südwürttemberg<br />
Schulleiterwechsel an der Humpis-Schule Ravensburg<br />
Ein Wegesucher nimmt Abschied<br />
V.l.n.r.: W. Krapf, H. Huber, D. Czerny<br />
Zur feierlichen Verabschiedung des bisherigen<br />
Schulleiters der Humpis-Schule<br />
Ravensburg Wolfgang Krapf am 16.<br />
Juli 2007 hatten alle einen Weg gefunden,<br />
um dabei zu sein: zahlreiche namhafte<br />
Vertreter aus der Kreis- und Schulverwaltung,<br />
dem öffentlichen Leben<br />
und der regionalen Wirtschaft sowie<br />
viele Kollegen und Schüler. In der bewegenden<br />
Feier, die von den beiden Schulsprecherinnen<br />
Ina Ertner und Patrizia<br />
Lux erfrischend und humorvoll moderiert<br />
wurde, übergab Wolfgang Krapf,<br />
der über 30 Jahre an der kaufmännischen<br />
Schule tätig war, die Leitung an<br />
seinen Nachfolger und bisherigen Stellvertreter<br />
Dieter Czerny.<br />
„Wer etwas will, sucht Wege, wer etwas<br />
nicht will, sucht Gründe“, zitierte Krapf<br />
zu Beginn der Feier eines seiner Leitmotive,<br />
mit dem er die Humpis-Schule<br />
während seiner achtjährigen Amtszeit<br />
als Schulleiter stets vorangetrieben hat<br />
– selten bergab, meist bergauf, denn „die<br />
hohen Anmeldezahlen am Wirtschaftsgymnasium<br />
zeigen“, so Krapf weiter,<br />
„dass unsere Schulentwicklung in der Region<br />
positiv aufgenommen wurde“. Dass<br />
sich die Humpis-Schule immer auf den<br />
Weg gemacht habe, um vorne mit dabei<br />
zu sein, bewertete Dr. Susanne Pacher,<br />
die Leitende Regierungsschuldirektorin<br />
vom Regierungspräsidium Tübingen, als<br />
ein Qualitätsmerkmal der Schule, in einer<br />
Zeit, in der die Schullandschaft große<br />
Veränderungen erlebt habe. Durch wegweisende<br />
Ideen und Innovationen bei<br />
der Vernetzung der Schule mit der örtlichen<br />
Wirtschaft, als Ideenbringer in<br />
der regionalen Bildungslandschaft und<br />
als Motor der inneren Schulentwicklung<br />
zur Optimierung von Unterrichtsqualität<br />
und Teamarbeit habe sich die Schule, so<br />
Dr. Pacher weiter, zum „Markenartikel“<br />
entwickelt. „Sie dürfen stolz sein auf die<br />
Humpis-Schule“, quittierte Dr. Pacher dem<br />
scheidenden Rektor. Nur ungern nehme das<br />
Regierungspräsidium deshalb Abschied<br />
von Wolfgang Krapf, der die Messlatte<br />
sehr hoch gelegt habe.<br />
Auch Landrat Kurt Widmaier machte in<br />
seiner Laudatio keinen Hehl daraus,<br />
Krapf nur ungern gehen zu lassen. „So<br />
einen hervorragenden Schulleiter findet<br />
man nicht alle Tage“, resümierte er ernst<br />
und süffisant zugleich und lobte und bedankte<br />
sich für die gute Zusammenarbeit<br />
zwischen Schulträger und Schule. IHK-<br />
Hauptgeschäftsführer Helmut Schnell,<br />
Personalrat Michael Bach und der stellvertretende<br />
Elternbeiratsvorsitzende<br />
Clemens Besenfelder brachten in einer<br />
von Schülern moderierten Talkrunde<br />
zum Ausdruck, was sie an ihrem Schulleiter<br />
besonders geschätzt haben: sein<br />
stets offenes Ohr für Schüler, Lehrer und<br />
Eltern. Dieser Meinung waren auch die<br />
Schulsprecherinnen Ina Ertner und Patrizia<br />
Lux: „Herr Krapf, Sie waren nicht<br />
nur unser Ansprechpartner, sondern auch<br />
unser 'Ansprechpapa’ “.<br />
Mit Wolfgang Krapf hat sich auch ein<br />
immer für den VLW engagierter Kollege<br />
aus dem aktiven Dienst verabschiedet,<br />
der bereits in seinen ersten Dienstjahren<br />
als Schulbeauftragter tätig war. Als<br />
Schulleiter brachte sich Krapf in verschiedenen<br />
Fachgremien des VLW ein.<br />
So war er einer der ersten Mitorganisatoren<br />
des schon zur Verbandstradition<br />
gewordenen Arbeitskreises der WG-Direktorinnen<br />
und –Direktoren. „In diesem<br />
Arbeitskreis hat Wolfgang Krapf<br />
bis zur letzten Sitzung wichtige Impulse<br />
gesetzt“, hob der Schulbeauftragte<br />
Michael Held hervor und dankte<br />
Krapf für dessen wertvolle Unterstützung<br />
der Arbeit des Verbandes.<br />
Wolfgang Krapf blickte in seiner Abschiedsrede<br />
bescheiden zurück auf seine<br />
Amtszeit, in der er vieles auf den Weg,<br />
manches erreicht habe. Dies sei nur<br />
durch die konstruktive Zusammenarbeit<br />
mit dem Kultusministerium und dem Engagement<br />
des Verbandes an Wirtschaftsschulen<br />
möglich gewesen. Mit dem ihm<br />
entgegen gebrachten Dank halte er es<br />
wie der frühere Stuttgarter Oberbürgermeister<br />
Rommel, wonach ein Schwabe so<br />
tue, als ob er nicht gelobt werden wolle,<br />
aber tödlich beleidigt sei, wenn man ihm<br />
dies glaube. Vorausschauend ließ sich<br />
der Wegesucher Krapf die Gelegenheit<br />
nicht nehmen, an alle anwesenden Wegbegleiter<br />
der Schulen in Kreis- und Schulverwaltung<br />
zu appellieren, den Handlungsspielraum<br />
zu erweitern und die Eigenverantwortlichkeit<br />
der Schulen zu stärken.<br />
In seinem Dank an alle am Schulleben<br />
Beteiligten verglich der passionierte<br />
Musiker Krapf die Leitung einer Schule<br />
mit der Führung eines Orchesters. Man<br />
könne eine Schule als Dirigent eines klassischen<br />
Orchesters oder als Leader einer<br />
Jazzband führen, erläuterte Krapf. „Statt<br />
jedoch wie im klassischen Konzert jede<br />
Bewegung der Akteure bis ins Kleinste zu<br />
regeln, habe ich versucht, Band-Leader<br />
zu sein, da hier jeder einzelne als Solist<br />
mit seinen besonderen Fähigkeiten für<br />
eine hohe Gesamtleistung sorgt“, sagte<br />
Krapf weiter und bezeichnete seine Kollegen<br />
und Mitarbeiter als „sehr gute Solisten<br />
in der Jazzband“.<br />
Dieter Czerny würdigte die konsequente<br />
Entwicklung der Schule, die er bereits als<br />
stellvertretender Schulleiter begleitet hatte<br />
und kündigte eine Zeit der Nachhaltigkeit<br />
und Kontinuität an. Er dankte Wolfgang<br />
Krapf für seine Leistungen und sein<br />
Engagement in der schulischen Arbeit<br />
der vergangenen Jahre und kündigte an,<br />
die bisherigen Zielsetzungen in kooperativem<br />
Führungsstil fortzusetzen. Und<br />
dies wird ihm als langjähriger Wegbegleiter<br />
der Humpis-Schule sicher auch gelingen.<br />
Inge Spatscheck-Moser, Erich Herrling<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 1/<strong>2008</strong> 39