BLV Magazin 1-2008 - Berufsschullehrerverband Baden-Württemberg

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Regionalgruppe Stuttgart Große Polen Kultur- und Erlebnisreise Wiederholungsreise wegen großer Nachfrage Einladung Der Berufsschullehrerverband (BLV), Regionalgruppe Stuttgart lädt Mitglieder und Nichtmitglieder zu einer Kultureise nach Krakau, Warschau und Lodsch ein. Polen Termin: Mo., 12. Mai bis So., 18. Mai 2008 Polen, Schlesien, Tschentstocha (schwarze Madonna), Lodsch, Breslau, Polnisches Jura, Königsstadt Krakau, Hauptstadt Warschau sowie kulinarische Köstlichkeiten sind Höhepukte unserer Kulturreise. Krakau: Tuchhalle Mo., 12.05.2008 Krakau Abfahrt um 06:00 Uhr vom ZOB Stuttgart Anreise Besichtigungsstopp Krakau: Krönungskirche Tschenstocha: Schwarze Madonna Warschau: Altstadt Di., 13.05.2008 Mi., 14.05.2008 Do., 15.05.2008 Fr., 16.05.2008 Sa., 17.05.2008 So., 18.05.2008 Krakau Stadtrundfahrt in Krakau Zur freien Verfügung Krakau Altstadtbesichtigung in Krakau (Wawel) Zur freien Verfügung Czestochowa, Warschau Besichtigung: Czestochowa, Schwarze Madonna Zur freien Verfügung Warschau Stadtbesichtigung Warschau Zur freien Verfügung Lódz (Tagesausflug) Stadtbesichtigung in Lodsch Zur freien Verfügung Breslau Heimreise Besichtigungsstopp Der Reisepreis von 549,- EUR / P (EZ-Zuschlag 120,- EUR) beinhaltet: Warschau: Kulturpalast Lodsch: Textilmuseum Busfahrt**** Führung im Königsschloss Folkloreabend Welcome-Drink Führung in Tschentochau Menüabendessen 3 Ü/F in Krakau Tagesausflug nach Lódz Polenbuffet 3 Ü/F in Warschau Altstadtführung in Krakau Fahrt: Krakauer Jura Führung in Krakau Besichtigungen in Warschau Eintritte Führung in Warschau Eintritt in Kirche in Tschentocha Parkgebühren Führung in Lótz Besichtigung: Schwarze Madonna Reiseunfallversicherung Überweisung: KSK-Essl., BLZ 611 500 20, Kto. 309 811, Edward-E. Jaffke Breslau: Marktplatz, Rathaus Anmeldung: Manfred Härterich RMS-Stuttgart 0711 / 2 167 344 Edward-E. Jaffke KSS-Stuttgart 0177 / 13 549-746 Organisation: Erwin Ranger 0 71 43 / 73 08 44 BLV-MAGAZIN Ausgabe 1/2008
Das besondere Thema Berufliche Schulen ermöglichen auch Schülern mit Migrationshintergrund einen höheren Bildungsabschluss IGLU 2006 und PISA 2006: Durchlässigkeit des Baden-Württembergischen Schulsystems ist richtungsweisend für Deutschland Am 06.12.2007 lud das Kultusministerium zwei Tage nach der offiziellen Veröffentlichung der Ergebnisse der Studien IGLU 2006 und PISA 2006 zu einer Informationsveranstaltung in das Neue Schloss in Stuttgart ein. In seiner kurzen Begrüßung, die bewusst keine politische Rede werden sollte, ging Kultusminister Rau einzig darauf ein, dass die Immigranten der 2. Generation auch in den letzten beiden Studien schlechter abgeschnitten haben als Schüler ohne Migrationshintergrund. Seiner Meinung nach könne die Schule dieses Problem nicht alleine lösen, sondern die Elternhäuser müssten verstärkt mit einbezogen werden. Prof. Dr. Wilfried Bos vom Institut für Schulentwicklungsforschung an der Universität Dortmund stellte die Ergebnisse der internationalen Grundschul- Lese-Untersuchung (IGLU) 2006 vor. Hierbei wurde die „Lesekompetenz“ – also Lesen, Textverständnis sowie Textinterpretation - bei Viertklässlern untersucht, da Lesen als eine Schlüsselqualifikation auch für das Lernen in anderen Fächern bedeutsam ist. Als positiver Trend zeigte sich, dass die Leseleistung deutscher Schülerinnen und Schüler in den letzten Jahren von Messzeitpunkt zu Messzeitpunkt besser wurde. Leider schnitten wiederholt Kinder aus so genannten „bildungsfernen“ Elternhäusern und Kinder mit Migrationshintergrund deutlich schlechter ab als Kinder aus „bildungsnahen“ Elternhäusern und ohne Migrationshintergrund. Somit wird schon am Ende der Grundschule das Problem des unterschiedlichen Leistungsniveaus sichtbar und manifestiert sich damit auch in der deutlich geringeren Gymnasialpräferenz der Grundschullehrer bei Kindern aus niedrigeren sozialen Schichten. Diese Ergebnisse zeigen die Notwendigkeit eines durchlässigen Schulsystems wie in Baden-Württemberg. Denn gerade die Beruflichen Schulen ermöglichen solchen Kindern die Erlangung eines höheren Bildungsabschlusses. Prof. Dr. Bos lobte explizit die Beruflichen Schulen in Baden-Württemberg, die als Vorbild für andere Bundesländer dienen könnten und forderte eine bundesweite Erhöhung der Durchlässigkeit im Schulsystem nach dem Modell Baden- Württembergs. Dies könnte dann auch zu einer Abmilderung sozialer Ungleichheiten führen. Anschließend stellte Frau Prof. Dr. Cordula Artelt, die einen Lehrstuhl für Empirische Bildungsforschung an der Universität Bamberg innehat, die Ergebnisse der PISA-Studie 2006 (Programme for International Student Assesment – Schülerleistungen im internationalen Vergleich) vor. In der PISA-Studie werden die Kompetenzen von 15-jährigen Schülern in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften ermittelt und damit überprüft, in wie weit sie auf die Wissensgesellschaft vorbereitet sind. Schwerpunkt von PISA 2006 waren die Naturwissenschaften. Erfreulicherweise haben deutsche Schülerinnen und Schüler im Vergleich zur letzten PISA-Studie besser abgeschnitten. Allerdings gebietet sich derzeit Vorsicht bei der Interpretation der Einzeldaten für Deutschland, da es durch die unterschiedlichen Bildungssysteme in den einzelnen Bundesländern regional sehr unterschiedliche Ergebnisse gibt. Detaillierte, bundeslandbezogene Ergebnisse sind voraussichtlich ab 2008 verfügbar. Bezogen auf den naturwissenschaftlichen Unterricht lässt sich aber bereits jetzt feststellen, dass Deutschland auf Dr. U. Kagerhuber der einen Seite über eine überdurchschnittliche materielle Ausstattung, auf der anderen Seite aber über eine unterdurchschnittliche personelle Ausstattung (mit vielen unbesetzten Lehrerstellen im naturwissenschaftlichen Bereich) im OECD-Vergleich verfügt. Wie zuvor Prof. Bos lobte Prof. Artelt die Beruflichen Gymnasien als die Stärke des Baden-Württembergischen Schulsystems. Denn es zeigte sich durch die PISA-Studie, dass bei Nichtdurchlässigkeit des Schulsystems die soziale Herkunft einen erheblichen Einfluss auf den Kompetenzerwerb hat. Somit bestärken beide Studien die Arbeit an den Beruflichen Schulen als wichtigen Baustein der schulischen Bildung - insbesondere um auch Kindern aus sozial schwächeren Familien und Kindern mit Migrationshintergrund einen höheren Bildungsabschluss und damit eine bessere Vorbereitung auf das berufliche Leben zu ermöglichen. Dies stellt die unabdingbare Notwendigkeit für den Erhalt und Ausbau der Beruflichen Schulen heraus. Dr. Ulrike Kagerhuber Johanna-Wittum-Schule Kaulbachstr. 34, 75175 Pforzheim Wenn Sie mehr über die Studien erfahren wollen, lesen Sie im Internet weiter: IGLU 2006: http://www.iglu.ifs-dortmund.de/, ht tp://w w w.bmbf.de/de/6626.php, PISA 2006: http://pisa.ipn.uni-kiel.de/pisa2006/ index.html, http://www.bmbf.de/de/6624.php BLV-MAGAZIN Ausgabe 1/2008 45
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