GESAMTKATALOG DVD - boersenblatt.net
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SPANNUNG<br />
55<br />
Nervenkitzel garantiert -<br />
ein Genre ist nicht totzukriegen!<br />
Ein gemeinsamer Fernsehabend mit der Familie ist heute selten geworden.<br />
Der Streit um die Fernbedienung wäre vorprogrammiert, wenn heute<br />
nicht ohnehin jedes Zimmer im Haus medial voll ausgerüstet wäre. Nur<br />
einem Fernsehgenre gelingt es noch, die ganze Familie für einen Abend<br />
vor dem Fernseher zu vereinen – dem Krimi.<br />
Der Krimi ist der Deutschen liebstes Fernsehgenre und der Kommissar<br />
ihre liebste Figur. Seit den Durbridge-Verfilmungen sind sie dem TV-Kosmos<br />
des Kapitalverbrechens verfallen. In den klassischen „Whodunit“-<br />
Geschichten sammelt der Kommissar Indizien, verhört Zeugen und zählt<br />
am Ende „eins und eins“ zusammen. Sein Bewegungsradius ist wie in<br />
einem Kammerspiel auf wenige Orte reduziert: den Haushalt des Opfers<br />
und die Polizeiwache. Sein Charakter ist geradlinig, sein persönliches<br />
Umfeld eher vage. Dem gepflegten Vergnügen des Rätselratens stehen<br />
keine unnötigen Ablenkungen im Wege.<br />
Als der Zuschauerkreis größer und der Ruf nach mehr Wirklichkeitsbezug<br />
lauter wird, rückt der deutsche Polizeialltag in den Mittelpunkt und mit<br />
ihm auch der Kommissar. Wohl einer der bekanntesten TV-Ermittler ist<br />
Schimmi („Schimanski“). Gerade die tiefe Verwurzelung im heimischen<br />
Revier (und zwar im doppelten Sinn) macht den Reiz und den Ruhm dieser<br />
Figur aus. Allmählich erweitert sich auch das Repertoire der Delikte. Wie<br />
zum Beispiel in der preisgekrönten NDR-Serie „Schwarz-Rot-Gold“ mit<br />
Uwe Friedrichsen, der einen Zollfahnder spielt und authentische Fälle aus<br />
einem neuen Täterkreis liefert: der Wirtschaft. Schließlich wackelt auch<br />
der Kommissar als einsame Stütze des Krimis. Psychologen wie „Bloch“,<br />
Privatdetektive wie „Peter Strohm“ und Rechtsanwälte wie „Der Dicke“<br />
beginnen im Namen des Fernsehzuschauers zu ermitteln – bis heute mit<br />
großem Erfolg.<br />
Nervenkitzel und Hochspannung bis zum Sch(l)uss bieten neben klassischen<br />
Krimi-Stoffen und abgründigen Thrillern auch deutsche Beiträge<br />
zur Science Fiction. Wolfgang Menges kongeniales Drehbuch für den<br />
Fernsehfilm „Das Millionenspiel“ nahm als düster-dystopische Zukunftsvision<br />
viele spätere Entwicklungen vorweg und ist ebenso stilprägend<br />
wie „Die Wächter“ nach einer Vorlage von John Christopher.