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Spektrum<br />
› 07 › 08<br />
Extras: So werden die Türen mechanisch<br />
geöffnet, und statt einer Klimaanlage sorgen<br />
Ventilatoren für Abkühlung. Doch angesichts<br />
des Zeitdrucks waren die beiden<br />
Experten auf eine zuverlässige Software<br />
angewiesen, die ihnen mit dem Tool E3<br />
von Zuken auch zur Verfügung stand. Alles<br />
in allem sind Gries und sein Kollege bei der<br />
Planung mit 800 Drahtstücken ausgekommen,<br />
die später die Stromversorgung sicherstellen<br />
werden. An sechs Tagen in der<br />
Woche arbeiteten sie rund zehn Stunden.<br />
Hinzu kamen täglich insgesamt anderthalb<br />
Stunden Fahrt vom Hotel zum Büro<br />
und wieder zurück. „Natürlich waren das<br />
intensive, aber letztlich auch erfolgreiche<br />
Wochen, denn wir haben die Unterlagen<br />
gemäß der Vorgaben fertiggestellt“, blickt<br />
der 48-Jährige zurück.<br />
Die Arbeitsbedingungen bei seinen<br />
drei Aufenthalten in China, wo er 2010 für<br />
insgesamt sechs Monate im Einsatz war,<br />
waren komplett anders: Das Projekt hatte<br />
eine längere Laufzeit, sodass bei einer geregelten<br />
Arbeitszeit von täglich acht Stunden<br />
an fünf Tagen die Woche neben der<br />
Arbeit sogar noch Gelegenheit blieb, das<br />
Land zu erkunden und mit Einheimischen<br />
ins Gespräch zu kommen. Er sei in China<br />
wie in Indien mit ausgesprochener Höflichkeit<br />
behandelt worden, berichtet Gries.<br />
Für das Projekt in China wurde er im Rahmen<br />
eines interkulturellen Trainings auf<br />
seinen Einsatz vorbereitet. Dort lernte er<br />
auch einige Worte Chinesisch und konnte<br />
sich dadurch vor Ort besonderen Respekt<br />
verschaffen.<br />
16.000 Drahtstücke<br />
sichern die Stromversorgung<br />
In Qingdao im Osten des Landes war<br />
Gries in einem internationalen Team an<br />
der Erstellung der Montageunterlagen für<br />
eines der relevantesten Projekte von Bombardier<br />
Transportation beteiligt: dem Bau<br />
eines modernen Hochgeschwindigkeitszuges.<br />
In der Bombardier-Niederlassung<br />
in Hennigsdorf bei Berlin waren mit der<br />
Erstellung des Schaltplans und den damit<br />
verbundenen Verdrahtungsunterlagen<br />
bereits wesentliche Vorarbeiten geleistet<br />
worden. In China stand dann für Gerald<br />
Gries die Einarbeitung von Änderungen<br />
sowie Ergänzungen im Mittelpunkt.<br />
„Zeit war bei diesem Projekt zwar ausreichend<br />
vorhanden“, so Gries, „dafür war<br />
die technische Komplexität um ein Vielfaches<br />
höher als in Indien.“ Für verschiedene<br />
Fahrgastklassen inklusive automatischem<br />
Fahrgastzähler, diversen Anzeigen und<br />
Displays oder elektrischen Türöffnern kamen<br />
die Planer auf rund 16.000 zur Stromversorgung<br />
notwendige Drahtstücke – 20-<br />
mal so viele wie in Indien. Die Kommunikation<br />
mit den Kollegen aus China und aus<br />
den anderen beteiligten Ländern wie Kanada<br />
und Australien lief komplett auf Englisch<br />
ab, was sich laut Gries als unproble-<br />
14<br />
der Spezialist