29. Juni 2013 - CHIO Aachen
29. Juni 2013 - CHIO Aachen
29. Juni 2013 - CHIO Aachen
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Samstag,<strong>29.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
PRÄSENTIERTVON<br />
<strong>CHIO</strong>Zeitung 1<br />
Wasmachteigentlich?<br />
Ijsbrand Chardon, der<br />
„ewige“Gespannfahrer<br />
▶ Seite14<br />
Nach demNationenpreis:<br />
DerJubel dersiegreichen<br />
Equipe ausden Niederlanden<br />
▶ Seiten 6, 8+9<br />
Offizielle Turnierinformation des ALRV ·Ausgabe 05/<strong>2013</strong><br />
Ab heute:<br />
Rasante Ritte und<br />
waghalsige Fahrten<br />
in der Soers<br />
Fotos: Thomas Rubel, Michael vonFisenne
<strong>CHIO</strong>Zeitung 2<br />
Viel Applausfür Auffarth<br />
schonnachder Dressur<br />
Erstetrotz Fehlernzum Auftaktbeim DHL-Preis<br />
Als Sandra Auffarth den Richtergruß<br />
absolvierthatte, brandete im<br />
Dressurstadion lauter Jubel auf.<br />
Hans Melzer und Christopher<br />
Bartle, die beiden Bundestrainer<br />
der Vielseitigkeitsreiter, warfen<br />
sichunwillkürlichBlicke zu, beide<br />
nickten mit den Köpfen. Die junge<br />
Frau aus Ganderkesee hatte es zum<br />
Auftakt beim DHL-Preis wieder allen<br />
gezeigt.<br />
Dabei war Opgun Louvo noch<br />
nicht einmal völlig fehlerfrei gegangen,<br />
sondern imGalopp einmal<br />
umgesprungen, was Punkte<br />
kostete. Trotzdem ritt Auffarth als<br />
Führende aus dem Dressurstadion<br />
und ließ sich nicht mehr überholen.<br />
Olympiasieger Michael Jung<br />
kammit seinem GoldpferdSam als<br />
Einzelstarter auf Platz sechs. Auch<br />
er verzeichnete einen frühen Fehler.<br />
„Nach der Grußaufstellung ist<br />
Sam angaloppiert,als er eigentlich<br />
traben sollte. So einen Fehler<br />
gleichzuBeginn nehmen die Richter<br />
oft krumm“, erklärte Hans<br />
Melzer. Ihn wunderte nicht, dass<br />
Sandra Auffarth nach der ersten<br />
Teilprüfung der Vielseitigkeit an<br />
der Spitze stand. „Opgun hat unheimlich<br />
viel Bewegungspotenzial“,<br />
beschrieb er. Und erinnerte<br />
daran, dass Michael Jung und Sam<br />
nach der Dressur bei den Olympischen<br />
Spielen auch erst anelfter<br />
Stelle gelegen hatten.<br />
Heute geht es ins Gelände<br />
Das deutsche Team (Auffarth mit<br />
Opgun Louvo, Andreas Dibowski<br />
mit Butts Leon, Michael Jung mit<br />
Halunke und Dirk Schrade mit<br />
Hop and Skip) lag nachder Dressur<br />
mit 109,40 Fehlerpunkten deutlich<br />
inFront, es folgten Australien<br />
(120,20) undSchweden(123,60).<br />
DasSpringendauerte bei Redaktionsschluss<br />
noch an. Heute geht<br />
es für die Vielseitigkeitsreiter ab 10<br />
Uhr ins Gelände.<br />
(ust)<br />
Samstag,<strong>29.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
Vorfreudeauf die EM 2015:NicolaPhilippaerts<br />
2006 hat Nicola Philippaerts seinem<br />
Vater Ludo bei den Weltreiterspielen<br />
in <strong>Aachen</strong> als Zuschauer zugejubelt.<br />
Jetzt reitet der 20-Jährige<br />
erstmals selbst in der Soers. Die Europameisterschaften<br />
2015, die in<br />
<strong>Aachen</strong> stattfinden, sind schon jetzt<br />
ein großes Ziel für den jungen Belgier.<br />
„In <strong>Aachen</strong> zu reiten ist ein<br />
Traum. Das Stadion, die Organisation<br />
–alles ist optimal. Das hier ist<br />
der perfekte Ort für ein großes Turnier.“<br />
Deswegen reckt Nicola Philippaerts<br />
den Daumen hoch für <strong>Aachen</strong><br />
2015.<br />
(jan)/Foto: Michael vonFisenne<br />
FRAGE 5<br />
Im letzten Jahr gewann<br />
Helen Langehanenberg den<br />
renommierten Deutsche Bank<br />
Preis, Großer Dressurpreis von<br />
<strong>Aachen</strong>. Wie hieß das Pferd, mit<br />
dem sie siegte?<br />
Antwort:<br />
1 6<br />
Bereits zum fünfzehnten Mal lädt der <strong>CHIO</strong> AACHEN alle Leser<br />
der Turnierzeitung zu einem Gewinnspiel rund umdas „Weltfest<br />
des Pferdesports“ ein. Von Dienstag bis Samstag beantworten<br />
Sie täglich eine Frage und tragen die markierten Buchstaben<br />
in die Kästchen für die Lösung ein. Die Lösung finden Sie<br />
jeweils beim Blättern inIhrer Turnierzeitung!<br />
Und das können Sie gewinnen:<br />
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für 2Personen.<br />
3. Preis Net <strong>Aachen</strong>: Ein iPod Shuffle.<br />
4. Preis Langnese: Eine Auswahl aus der Langnese-Collection.<br />
5.-10. Preis Lambertz: Je eine Lambertz-Printen-Truhe voller<br />
Köstlichkeiten.<br />
Die vollständige Lösung lautet:<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
Alle richtigen Einsendungen nehmen an der Endauslosung teil. Einsendeschluss<br />
ist der 6. Juli <strong>2013</strong> (Datum des Poststempels). Schreiben Sie die komplette<br />
Lösung und Ihr Alter auf eine Postkarte und senden Sie diese zurück an:<br />
<strong>Aachen</strong>er Reitturnier GmbH, Stichwort Gewinnspiel,<br />
Albert-Servais-Allee 50, 52070 <strong>Aachen</strong><br />
Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.<br />
Mitarbeiter von ALRV/ART, des Zeitungsverlages<br />
<strong>Aachen</strong> und deren Angehörige sind von der<br />
Teilnahme ausgeschlossen.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Samstag,<strong>29.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
DerNachwuchs reitet aufAngriff<br />
Beim Sparkassen-Youngsters-Cup lernen jungePferdedie großeBühne kennen<br />
<strong>CHIO</strong>Zeitung 3<br />
Patrick Stühlmeyer erlebt zum<br />
zweiten Mal <strong>Aachen</strong>. Der 22-Jährige,<br />
der für den Stall Erdmann aus<br />
Wallenhorst reitet, gehört zuden<br />
Senkrechtstartern in der deutschen<br />
Spring-Szene. Bei der nationalen<br />
MeisterschaftinBalve ließer<br />
mitdem dritten Platz aufhorchen.<br />
Das erste Springen beim <strong>CHIO</strong><br />
<strong>2013</strong> hat Stühlmeyersogar gewonnen.<br />
Am Dienstag war er auf dem<br />
achtjährigen WallachChasmoder<br />
schnellste fehlerfreie Reiter bei der<br />
ersten Prüfung des Sparkassen-<br />
Youngsters-Cup.<br />
„Chasmo ist ein Ausnahmepferd“,<br />
sagt Stühlmeyer über den<br />
Oldenburger. Aber auch Ausnahmepferde<br />
müssen in jungen Jahren<br />
noch viel lernen. Beispielsweise,<br />
wie es sichanfühlt, auf der größten<br />
Bühne des Springsports zu gehen.<br />
„Es ist wichtig, dass Pferde in<br />
dem Alter einen Eindruck von einem<br />
derart großen Stadion bekommen.<br />
Am Anfang wissen sie<br />
nämlichvielleicht nochgar nicht,<br />
wo sie hinreiten sollen“, schildert<br />
der junge Reiter die Eingewöhnungsprobleme<br />
für junge Pferde.<br />
Der Mann aus Wallenhorst hat volles<br />
Verständnis dafür,dass Chasmo<br />
sich andie Dimensionen gewöhnen<br />
muss. „Das ist auch für mich<br />
immer noch etwas ganz Besonderes,<br />
in dieses Stadion einzureiten.<br />
Wann reitetman schon mal vorso<br />
einer Kulisse?“ Normalerweise ist<br />
der 22-Jährige deutlich kleinere<br />
Dimensionen gewohnt. „Wenn in<br />
einer Halle 4000 Zuschauer sind,<br />
dann istdas schon viel.“<br />
Mittlerweile fühlen sich<br />
Chasmo und Stühlmeyerinder Soers<br />
wie zu Hause. „Er war hier im<br />
vergangenen Jahr schon als Siebenjähriger<br />
beim Sparkassen-<br />
Youngsters-Cup am Start. Die Nervosität<br />
ist weg. Mittlerweile genießt<br />
er seine Auftritte hier.“<br />
Heute am 13.45 Uhr reiten<br />
Stühlmeyer und Chasmo auf Angriff.<br />
Dann steht das Finale um den<br />
Sparkassen-Youngsters-Cup im<br />
Springstadionauf demProgramm.<br />
Die Konkurrenz für junge Pferde<br />
isthart. Viele Spitzenspringer nutzen<br />
die Gelegenheit, ihre Nachwuchspferde<br />
an die große Bühne<br />
zu gewöhnen.<br />
(jan)<br />
Reitet im Finale auf Sieg: Patrick<br />
Stühlmeyer,hier mit Lacan 2.<br />
Foto: Michael vonFisenne<br />
CHIo HeuTe<br />
Springstadion<br />
13.45 Uhr: Sparkassen-Youngsters-Cup,Finale, Prüfung<br />
für junge Pferde mit Stechen<br />
15.45 Uhr: Preis der<strong>Aachen</strong>Münchener,Prüfung mit<br />
Siegerrunde<br />
17.05 Uhr: Preis der <strong>Aachen</strong>Münchener,Siegerrunde<br />
Abendveranstaltung<br />
19.00 Uhr: Best of Champions, Prüfung mit zwei<br />
Runden (zweite Runde ab 19.50)<br />
20.30 Uhr: Preis der Sparkasse, Jagdprüfung über<br />
Gräben und Wälle<br />
21.45 Uhr: Progressiv-Springprüfung mit Joker<br />
Deutsche Bank Stadion<br />
9.00 Uhr: MEGGLE-Preis, Grand Prix Spécial CDIO<br />
15.30 Uhr: Preis der Liselott und Klaus Rheinberger<br />
Stiftung,Piaff Preis international U25<br />
Abendveranstaltung<br />
19.00 Uhr: WOTAX-Preis, IntermédiaireI<br />
21.15 Uhr: PHILIPS-Preis, Grand Prix Kür CDI<br />
GeländestreckeSoers<br />
10.00 Uhr: DHL-Preis, Vielseitigkeit<br />
13.45 Uhr: Wohnwelt Pallen Marathon, Fahren (das<br />
erste Gespann ist um 14.45 am ersten Hindernis)<br />
DasWeTTer<br />
Fassen wir uns kurz,denn viele Zeilen<br />
verdient dieses Wetter nicht:Es<br />
bleibt nasskalt,esbleibt zu kühl, es<br />
bleibt ungemütlich. Erfreulich nur:<br />
Der Regen lässt nach. DieTemperaturen<br />
liegen aber immer noch unter<br />
20 Grad.<br />
CHIo-TV<br />
WDR: 11.00 -13.00Vielseitigkeit,DHL-Preis, Geländeritt;13.00<br />
-14.45 Dressur,Meggle-Preis<br />
ARD: 16.30 -17.30 Fahren, Wohnwelt-Pallen-Preis;<br />
DHL-Preis, Geländeritt<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Aachen</strong>er Reitturnier GmbH (ART),<br />
Albert-Servais-Allee 50, 52070<strong>Aachen</strong><br />
Redaktion: Sportredaktion des ZVA (verantwortlich:<br />
Heribert Förster; Grafik: Hans-GerdClaßen)<br />
Anzeigen: <strong>Aachen</strong>er Reitturnier GmbH<br />
Druck: Euregio Druck GmbH, Dresdener Str. 3,<br />
52068 <strong>Aachen</strong><br />
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<strong>CHIO</strong>Zeitung 4<br />
Samstag,<strong>29.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
Die Besten beim Spektakel:<br />
Springreiter Shane Breen<br />
(links) und Gespannfahrer<br />
Boyd Exell.Foto: Uwe Anspach<br />
Spektakel nach BeerbaumsSieg<br />
Shane Breenund Boyd Exellgewinnen „Tank&Rast–Jump&Drive“.Der NRW-Preis bleibt nach einem<br />
spannendenStechen in Deutschland. Derschlimme Sturzvon AndreasKreuzer verläuft glimpflich.<br />
Am Ende stand das Spektakel.<br />
„Tank &Rast-Jump&Drive“stand<br />
auf dem Programm. Die attraktive<br />
Kombination aus Springen und<br />
Fahren. Erst mussten die Reiter in<br />
den Parcours, dann folgte der<br />
Sprint zur Kutsche, die insgesamt<br />
sieben Hindernisse zudurchfahren<br />
hatte. Musikalisch unterstützt<br />
und zusätzlich motiviert durch<br />
rhythmisches Klatschen der Zuschauer<br />
war unglaublich viel Dynamik<br />
in dieser Prüfung, die am<br />
Ende von der irisch-australischen<br />
Kombination Shane Breen/Boyd<br />
Exell in 137,02 Sekunden gewonnen<br />
wurde.<br />
Es war eine spannende Konkurrenz.<br />
Acht Paare hatten gemeldet<br />
und boten beste Unterhaltung. Ob<br />
es die rasante Fahrt der Vierspänner<br />
durch das Wasser waroder die<br />
spektakuläre Maßarbeit im Mehrfachhindernis:<br />
Diese Demonstration<br />
der Vielseitigkeit warihr Geld<br />
wert.<br />
Die Entscheidung fiel erst mit<br />
dem letzten Paar. Hatten Breen/<br />
Exell als fünfte Starter die bis dahin<br />
TICKET-HOTLINE<br />
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Wernoch Karten braucht,kann sich<br />
unter dieser Nummer melden.<br />
überragende Bestzeit vorgelegt, so<br />
legten sich vor allem die letzten<br />
Kontrahenten mächtig ins Zeug<br />
und riskierten alles. Die Niederländer<br />
Leon Thijssen und Theo Timmerman,<br />
vomStadionsprecher als<br />
„fliegende Holländer“ bezeichnet,<br />
rasten so über den Platzund durch<br />
die Hindernisse, dasssie zwischenzeitlich<br />
wie die Sieger aussahen.<br />
Doch irgendwo auf den letzten<br />
Metern ließen sie Zeit liegen. Am<br />
Ende kamen sie mit 33 Hundertstel<br />
Rückstand auf Platz zwei vor<br />
den Schweizern Pius Schwizer/Ulrich<br />
Werner. Thomas Weinberg<br />
(Kohlscheid) wurde mit Christoph<br />
Sandmann Vierter.<br />
Zuvor hatten die Zuschauer einen<br />
bemerkenswerten RWE-Preis<br />
von Nordrhein-Westfalen gesehen.<br />
18 der 49 Starter absolvierten<br />
den Parcoursfehlerfrei und machten<br />
im Stechen den Sieg unter sich<br />
aus. Und hier war Ludger Beerbaum<br />
mit Chaman eine Klasse für<br />
sich. Null Fehlerpunkte in 38,12<br />
Sekunden standen für den Star der<br />
deutschen Springreiter am Ende<br />
auf der Tafel. Damit warersatte 1,6<br />
Sekunden schneller als LauraKraut<br />
(USA) mit Cedric. Dritter wurde<br />
Marcus Ehning (Borken) mit Plot<br />
Blue.<br />
Der NRW-Preis musste in der<br />
Anfangsphase unterbrochen werden.<br />
Andreas Kreuzer (Sendenhorst)<br />
war schwer gestürzt. Am<br />
Aussprung der Zweifachen riss sein<br />
PferdBalounitoein Stange, bekam<br />
diese zwischen die Beine, stürzte<br />
und fiel auf den Reiter. Kreuzer<br />
wurde ins Klinikum transportiert,<br />
wo nur eine leichte Gehirnerschütterung<br />
festgestelltwurde. Der<br />
Reiter musste über Nachtzur Beobachtung<br />
im Klinikum bleiben.<br />
Die erste Springprüfung des Tages,<br />
den „NETAACHEN-Preis“,<br />
hatte der Schweizer Werner Muff<br />
mit Osiris du Goyen vor Shane<br />
Breen mit Courcelle und der Münsteranerin<br />
Katrin Eckermann mit<br />
Olivia la Sweetgewonnen. (gk)<br />
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Peter Thomsen auf Horseware`s Cayenne,Foto: Julia Rau.
<strong>CHIO</strong>Zeitung 6<br />
Samstag,<strong>29.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
EinBierim<br />
Hotel, um ein<br />
Uhrins Bett<br />
Beim Sieg derniederländischenSpringreiterim<br />
Nationenpreis legt GercoSchröder alseinziger<br />
StarterzweiNullrundenhin.Und hatnochwas vor.<br />
Solange die dicke Frau noch singt,<br />
ist die Oper nicht vorbei: Scheinbar<br />
aussichtslos lag die niederländische<br />
Springreiter-Equipe nach<br />
dem ersten Umlauf zurück, dann<br />
bestimmte „Oranje“ die Musik, triumphierte<br />
im Nationenpreis unter<br />
Flutlicht und holte 110000 Euro<br />
Siegprämie im Mercedes-Benz<br />
Preis –Teil des Furusiyya FEI Nations<br />
Cup. Mann des Abends:<br />
Gerco Schröder, 34, der schon vor<br />
zwei Jahren beim letzten niederländischen<br />
Sieg in der Soers dabei<br />
war und der nun auf seinem Parade-Pferd<br />
London als einziger Starter<br />
zwei Nullrundenhinlegte.<br />
IntervIew des tages<br />
Wie viele Flaschen Genever haben<br />
Sie mit Ihren Kollegen Marc Houtzager,<br />
Leon Thijssen und Harrie<br />
Smolders in der Nacht zum Freitag<br />
ihrer Bestimmung zugeführt?<br />
Schröder (lacht): Wir trinken keinen<br />
Genever.<br />
Wie haben Sie dann gefeiert?<br />
Schröder: Nach der Siegerehrung<br />
waren wir noch am Mercedes-<br />
Benz-Stand, und im Hotel haben<br />
wir noch ein Bier getrunken. Um<br />
ein Uhr warich im Bett.<br />
Die Entscheidung fiel erst mit dem<br />
letzten Starter, amletzten Hindernis.<br />
Fühlt man da mit den Belgiern,<br />
mit Ludo Philippaerts, der schon in<br />
einigen Springen kurz vor dem Triumph<br />
den Sieg noch hergegeben<br />
hat?<br />
Schröder: Das ist natürlich schade,<br />
was passiert ist, speziell für Ludo.<br />
Aber im Nationenpreis ist immer<br />
alles möglich–imPositiven wie im<br />
Negativen. Das haben wir Donnerstagabend<br />
wieder erlebt. Und<br />
das ist auch das Schöne am Nationenpreis.<br />
W<br />
Entspannt am Tag nach der „Doppel-Null“: Nationenpreis-Sieger Gerco<br />
Schröder auf der Tribüne.<br />
Foto: Uwe Anspach<br />
Zur Halbzeit schienen Belgien,<br />
Frankreich und Deutschland den<br />
Sieg unter sich auszumachen, Holland<br />
lag 13 Punkte hinter der Spitze.<br />
Haben Sie da noch an eine erfolgreiche<br />
Aufholjagd geglaubt?<br />
Schröder: Wir wollten hier gewinnen,<br />
aber nachdem ersten Umlauf<br />
haben wir nicht mehr an den Sieg<br />
gedacht. Wir wollten einfach<br />
vorne dran bleiben. Und dann ist<br />
die zweite Runde super gelaufen<br />
mit drei Null-Fehler-Ritten. In dieser<br />
Atmosphäre, vordiesem Publikum,<br />
nicht weit weg von der Heimat<br />
–einfachtoll.<br />
Ludger Beerbaum sagte, dies sei einer<br />
der besten Parcours bei Nationenpreisen<br />
gewesen.<br />
Schröder: Es warein wirklichschöner<br />
Parcours. Hier in <strong>Aachen</strong> istnatürlichder,sagt<br />
man: absurdgroße<br />
Platz...?<br />
...Sie meinen außergewöhnlich<br />
groß?<br />
Schröder: Genau, dieser Platz ist<br />
speziell.<br />
Spielt in der Vorbereitung auf den<br />
Nationenpreis das Flutlicht eine<br />
Rolle?<br />
Schröder: Nein. Die meisten Pferde<br />
kennen das schon.<br />
Auf London, dem jetzt elfjährigen<br />
Fuchshengst, haben Sie passenderweise<br />
bei Olympia 2012 in London<br />
Silber im Einzel und mit dem Team<br />
gewonnen.<br />
Schröder: Er ist ein super Pferd mit<br />
einem super Charakter,überhaupt<br />
nicht schwierig. Ich bin sehr zufrieden<br />
mit ihm.<br />
Wohl auch insgesamt mit den Tagen<br />
bislang beim <strong>CHIO</strong>.<br />
Schröder: Meine Pferde sind gut gegangen,<br />
und ich möchte noch ein<br />
gutes Ergebnis machen.<br />
Albert Zoer hat 2008 den letzten<br />
„Oranje“-Sieg im Großen Preis von<br />
<strong>Aachen</strong> geholt ...<br />
Schröder: Platzvier,glaube ich, war<br />
bislang mein bestes Ergebnis. Jeder<br />
träumt vomSieg am Sonntag. (sch)
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Samstag,<strong>29.</strong> Juli <strong>2013</strong><br />
<strong>CHIO</strong>Zeitung 8/9<br />
Ein Abend in orange: Nach einer<br />
fulminanten Aufholjagd jubelte<br />
die niederländische Equipe.<br />
Und Teamchef Rob Ehrens<br />
(rechts) bekommt wieder eine<br />
Siegestrophäe für die heimische<br />
Vitrine.<br />
Mercedes-Benz<br />
Preis<br />
In letzter Sekunde fällt die<br />
Stange, und Belgiens Schlussreiter<br />
Ludo Philippaerts vergibt am<br />
letzten Hindernis den möglichen<br />
Sieg im „Länderspiel“.<br />
Der letzte Sprung des Abends bringt den Niederländern den Sieg<br />
Der Abend der langen Gesichter:<br />
Konstant waren die<br />
deutschen Reiter durchaus,<br />
aber eben nicht konstant<br />
fehlerfrei. Und so mussten<br />
sich Christian Ahlmann (von<br />
links), Meredith Michaels-<br />
Beerbaum, Ludger Beerbaum<br />
und Daniel Deußer (ganz<br />
rechts)<br />
dann etwas mühsam<br />
mit dem dritten Platz anfreunden.<br />
Fotos: Wolfgang Birkenstock (2), Uwe Anspach (4), Thomas Rubel (2)
<strong>CHIO</strong>Zeitung 10<br />
Samstag,<strong>29.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
SechsneueHindernisse gebaut<br />
Wohnwelt Pallen Marathon istab13.45 Uhrder Höhepunktder Vierspänner<br />
Stärkere Stützfüße und Schrauben,<br />
die Erdanker verdoppelt und zusätzliche<br />
Pfosten in die Hindernisse<br />
eingebaut –das sind einige<br />
Maßnahmen, die Dr. Hartmut<br />
Kaufmann ergriffen hat, um die<br />
Stabilität der acht Hindernisse für<br />
den Wohnwelt Pallen Marathon<br />
am heutigen Samstag inder Soers<br />
zu erhöhen. Der Allgemeinmediziner<br />
isterstmals alsParcourschef in<br />
<strong>Aachen</strong> verantwortlich für die<br />
Strecke mit ihren acht Hindernissen,<br />
die mit Ausnahme der zum<br />
Vorjahr nahezu identischen Nummer<br />
7und der ähnlichen Nummer<br />
3völlig neue Grundrisse erhielten.<br />
„Die Ideen skizziere ich auf Papier,<br />
ehe sie am Computer umgesetzt<br />
und dann gebaut werden“, erzählt<br />
Kaufmann (64), der neben<br />
seiner Arbeit als praktischer Arzt<br />
seit gut 20 Jahren als Parcourschef<br />
unterwegs ist. Nach wie vorliegen<br />
aber auf den Pfosten kleine Bälle.<br />
„Der tierschützerische Aspekt ist<br />
der wichtigste“, sagt Kaufmann,<br />
„denn so müssen die Pferde schonend<br />
an und in den Hindernissen<br />
geführtwerden.“<br />
Die Zuschauer gewinnen im Marathon<br />
also auchoptischneue Eindrücke,<br />
wenn die 25 Vierspänner<br />
durch die Hindernisse fahren, die<br />
Kaufmann und seine Assistenten<br />
Ulrich Schaffrath, Heiko Hebel,<br />
Henning Lemcke und Paul Aumann<br />
sowie weiteren Helfern kreierten<br />
und ins Gelände bauten. (wp)<br />
Erstmals für die Hindernisse beim<br />
Marathon verantwortlich: Dr.Hartmut<br />
Kaufmann. Foto: M. v. Fisenne
Samstag,<strong>29.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
Einweiter, harmonischer Weg<br />
Ludo Philippaerts über denParcoursbeim Preisder <strong>Aachen</strong>Münchener<br />
<strong>CHIO</strong>Zeitung 11<br />
Der Blick auf das Blatt Papier zaubertein<br />
Lächeln auf die Lippen. Es<br />
ist der Parcoursplan für den Preis<br />
der <strong>Aachen</strong>Münchener heute<br />
Nachmittag im Springstadion.<br />
WasLudo Philippaerts da sieht, gefällt<br />
ihm offensichtlich. „Eine<br />
schöne Prüfung“, findet der belgische<br />
Springreiter. „Das sieht rund<br />
und harmonischaus.“<br />
DochPhilippaerts ertappte sich<br />
dabei, die Schwierigkeiten kleiner<br />
zu reden. Immerhin werden 13<br />
Hindernisse mit 16 Sprüngen in<br />
der Bahn stehen. „Klar,das isteine<br />
schwere Prüfung“, sagte er. „Hier<br />
wirddir kein leichter Parcoursvorgesetzt.<br />
Das ist<strong>Aachen</strong>, da istalles<br />
schwer.“ Philippaerts betrachtet<br />
die Bahn aus zwei Perspektiven.<br />
„Schön für die Zuschauer“ auf der<br />
einen, „schwer für die Pferde“ auf<br />
der anderen Seite. Für diese Prüfung<br />
wird die gesamte Fläche des<br />
Reitstadions genutzt. Das gefällt<br />
demBelgier,der die Atmosphärein<br />
der Soersliebt.<br />
Schwierige letzte Linie<br />
Danish<br />
Village<br />
▶ Ein Besuch lohnt sich in jedem<br />
Fall im „Danish Village“, einer<br />
530 Quadratmeter großen Ausstellerfläche<br />
des Partnerlandes<br />
vordem Soerser Zelt.<br />
Kurz vordem Ziel „wirdesein paar Fehler geben“. Ludo Philippaerts sieht<br />
die Schwierigkeiten des Parcours speziell auf der letzten Linie.<br />
„Die Zeit isteng, die Sprünge hoch,<br />
und es gibt fast ausschließlich<br />
Wendungen nach rechts“, beschreibt<br />
Philippaerts kurz die Charakteristikades<br />
Parcour.Die größte<br />
Klippe, die sich den Paaren in den<br />
Weg stellen wird, sieht der Belgier<br />
in der letzten Linie ab Hindernis<br />
10. „Die Dreifache und der Schlussoxer<br />
“, sagt er und wirdnachdenklich,<br />
„da wirdesein paar Fehler geben.“<br />
Als zweite Hauptschwierigkeit<br />
bewertet Philippaerts die Strecke,<br />
die es zu bewältigen gilt. „Das Galoppierenwirddas<br />
größte Problem<br />
sein“, glaubt der Flame. „Der Weg<br />
ist ziemlich weit. Da muss man<br />
sichschon beeilen und darfinkeiner<br />
Phase die Konzentration verlieren.<br />
Denn was dann passieren<br />
kann, hat Philippaerts im Nationenpreis<br />
am letzten Sprung erfahren.<br />
Doch das ist abgehakt. „Das<br />
Leben geht weiter“, schmunzelt<br />
der Routinier ein wenig gequält.<br />
„Aber darüber denkst du schon<br />
noch nach.“<br />
(gk)<br />
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Samstag,<strong>29.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
„Ersteinmaleinfach gutreiten“<br />
Um 9Uhr geht heuteMorgender ersteStarter im MEGGLE-Preis,dem Spécial, ins Viereckdes Deutsche<br />
Bank Stadions.Equipe-NeulingFabienneLütkemeierwillihreLeistungaus demGrand Prix verbessern.<br />
Wenn heute Morgen um 9Uhr der<br />
erste Starter –die Niederländerin<br />
Stephanie Peters mit Unlimited –<br />
beim MEGGLE-Preis, dem Grand<br />
Prix Spécial, ins <strong>Aachen</strong>er Dressurviereck<br />
geht, dann könnten die<br />
deutschen Reiterinnen sich noch<br />
einmal genüsslich umdrehen. Mit<br />
Equipe-Neuling Fabienne Lütkemeier<br />
auf D’Agostino geht die erste<br />
von ihnen um 13.10 Uhr ins Viereck.<br />
Danach geht es Schlag auf<br />
Schlag, denn Isabell Werth(Rheinberg/13.30)<br />
auf Don Johnson und<br />
Grand-Prix-Siegerin Helen Langehanenberg<br />
(Havixbeck/13.50) auf<br />
Damon Hill folgen kurz darauf,<br />
Anabel Balkenhol (Rosendahl/<br />
14.30) beschließt die Prüfung.<br />
Vorsicht vorden Däninnen<br />
Die vier Amazonen, die am Donnerstag<br />
überlegen den Nationenpreisgewonnen<br />
hatten, stehen aus<br />
deutscher Sicht im Fokus, doch<br />
darfder Blick„nachhinten“ nicht<br />
vergessen werden. Denn die Däninnen<br />
Nathalie zu Sayn-Wittgenstein<br />
(14.00) auf Digby und Anna<br />
Kasprzak (14.20) auf Donnperignon,<br />
die mit ihren Kollegen Andreas<br />
Helgstrand und<br />
Lone Bang Larsen<br />
Platz zwei imNationenpreis<br />
belegten,<br />
warenLangehanenberg<br />
und Balkenhol auch<br />
in der Einzelwertung<br />
des<br />
Grand Prix auf<br />
den Fersen.<br />
„Ich habe<br />
michriesig gefreut,<br />
dass wir<br />
den Nationenpreis<br />
gewonnen<br />
haben, das<br />
war ein einmaliges<br />
Erlebnis“,<br />
schwärmte Fabienne Lütkemeier<br />
noch amTag danach von dem besonderen<br />
Moment, als die deutsche<br />
Equipe zwischen den beiden<br />
Umläufen des Spring-Nationenpreises<br />
vor 40000 Zuschauern<br />
geehrt wurde. Rang 10 hatte<br />
die 23-Jährige, Nichte von<br />
Top-Reiterin Nadine Capellmann<br />
(<strong>Aachen</strong>) und<br />
Tochter von Gina Capellmann-Lütkemeier,<br />
im<br />
Grand Prix belegt. „Mit<br />
meiner eigenen Leistung<br />
bin ich nicht ganz zufrieden<br />
gewesen. Zwei<br />
Drittel der Aufgabe liefen<br />
gut, D’Agostino hat<br />
toll piaffiert. Aber dann<br />
sind mir einige Fehler unterlaufen“,<br />
ärgerte sie sich.<br />
„Das waren zwar leichte<br />
Fehler, aber die wären<br />
mir besser nicht in <strong>Aachen</strong><br />
passiert. Aber er<br />
warschon ein wenig<br />
aufgedreht vonder<br />
Atmosphäre, als<br />
ichins Dressurstadion einritt.“<br />
Gestern–amwettbewerbsfreien<br />
Tag–trainierte sie ihren 13-jährigen<br />
Hannoveraner D‘Agostino ruhig<br />
und arbeitete vor allem noch<br />
einmal an der Durchlässigkeit ihres<br />
Pferdes. Bei „Daggi“, wie er zu<br />
Hause genannt wird, und „Fabi“<br />
war esLiebe auf den ersten Blick.<br />
Seit viereinhalb Jahren sind die<br />
beiden ein Paar im Viereck: Schon<br />
2009 gewannen die beiden bei der<br />
EM der Jungen Reiter Gold in der<br />
Kür sowie jeweils Einzel- und<br />
Team-Silber.2010 gabesdreifaches<br />
EM-Gold für Lütkemeier und ihren<br />
Fuchs. Mit Kür-Bronze bei der Senioren-DM<br />
Anfang <strong>Juni</strong> in Balve und<br />
nun dem Sieg im Nationenpreis in<br />
<strong>Aachen</strong> knüpften die beiden nahtlos<br />
an ihre Erfolgsserie an, die sie<br />
Ende Augustsogar zur EM ins dänische<br />
Herning führen kann.<br />
Daran denkt Lütkemeier im Momentnochnicht.<br />
„Erst einmalwill<br />
ich imSpécial einfach gut reiten.<br />
Und dann werden wir schon sehen,<br />
wasrauskommt.“ (rau)<br />
Eine strahlende Fabienne Lütkemeier: hier sitzt sie auf ihremPferdQui<br />
Vincit Dynamis. Foto: Thomas Rubel<br />
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mit dem <strong>CHIO</strong> <strong>Aachen</strong>, dem wir seit 1955 verbunden<br />
sind,zeigt immer wieder in herausragender Weise,was<br />
Leidenschaftleisten kann,wennman sie teilt.<br />
Deutsche Bank –Partner des<strong>CHIO</strong><strong>Aachen</strong><br />
undder FEIEuropameisterschaften 2015.
<strong>CHIO</strong>Zeitung 14<br />
Samstag,<strong>29.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
TitelNummerzwölf soll<br />
herzum <strong>CHIO</strong>-Jubiläum<br />
Ijsbrand Chardontritt zum 30.Mal in der<strong>Aachen</strong>erSoers an.Der Niederländer<br />
zähltzuden erfolgreichstenFahrern überhaupt. DasScouting istein wichtiger<br />
Teil derArbeit. Nurdie wenigstenPferdeschaffenesamEnde in dasGespann.<br />
Die Antwort auf die Frage, was Ijsbrand<br />
Chardon eigentlich macht,<br />
ist mit drei Worten beantwortet:<br />
extrem erfolgreich sein. Und das<br />
seit 30 Jahren. So lange schon gehört<br />
der Niederländer zur absoluten<br />
Weltspitze der Vierspänner.<br />
„Ich feiere in diesem Jahr ein<br />
<strong>Aachen</strong>-Jubiläum“, sagt Chardon,<br />
nachdem er sichgemütlichinden<br />
Campingstuhl hat fallen lassen,<br />
der mitten imVorzelt vor seinem<br />
Wohnwagen steht. „Das ist mein<br />
30. <strong>CHIO</strong>.“<br />
Alles läuft völlig unkompliziert<br />
im Lager der Fahrer in <strong>Aachen</strong>.<br />
Und das, obwohl hier eine Größe<br />
des Pferdesports neben der anderen<br />
campiert. Boyd Exell, der andere<br />
„Riese“ in der Vierspänner-<br />
Szene, hat nur einen Steinwurf<br />
weit entfernt Lager bezogen. „Hier<br />
in <strong>Aachen</strong> ist die absolute WeltspitzeamStart“,<br />
sagt Erfolgsfahrer<br />
Chardon. „Und deswegen wird es<br />
auch niemals langweilig, hier zu<br />
gewinnen.“ Damit wäre auch die<br />
Frage geklärt, mit welcher Absicht<br />
Ijsbrand Chardon in der Soers antritt.<br />
Beim 30. Mal <strong>Aachen</strong> will der<br />
Niederländer Sieg Nummer zwölf<br />
einstreichen. „Wenn du einmal in<br />
<strong>Aachen</strong> gewonnen hast, dann ist<br />
deine Karriere komplett. Also ist<br />
meine Karriere sehr komplett.“<br />
Aber nochlange nicht vorbei. Einfach<br />
wird das Unterfangen nicht,<br />
Titel Nummer zwölf einzustreichen.<br />
„Das Niveau in der<br />
Weltspitze ist immer<br />
besser geworden.“<br />
Wie der Niederländer<br />
das in seinem<br />
Campingstuhl<br />
sitzend locker<br />
erzählt,<br />
Wasmacht<br />
eigentlich ...?<br />
▶Ijsbrand Chardon<br />
klingt es so, als ginge es leicht von<br />
der Hand, bei den Vierspännern<br />
über drei Jahrzehnte zur Weltspitze<br />
zugehören. Auf die Frage,<br />
was man tun muss, um oben zu<br />
sein, lächelt der 52-Jährige. „Du<br />
musst extrem vielseitig sein“, lautetseine<br />
kurze Zusammenfassung.<br />
Der Fahrer brauche ein Auge für<br />
Datenbank<br />
Springen<br />
Mercedes-Benz Preis, Teil des Furusiyya FEI Nations<br />
Cup, Mannschaftsprüfung (265000 Euro):<br />
1. Niederlande (Houtzager/Tamino,Thijssen/Tyson,<br />
Smolders/Emerald, Schröder/London) 14 Strafpkt.<br />
(110000 Euro), 2. Belgien (Wathelet/Desteny, N.<br />
Philippaerts/Cortez, Demeersman/Bufero, L. Philippaerts/Challenge)<br />
17 (80 000), 3. Deutschland (Ahlmann/Codex<br />
One, Deußer/Cornet D‘Amour,Michaels-Beerbaum/Bella<br />
Donna, Beerbaum/Chiara) 21<br />
(60 000), 4. Frankreich 23 (35 000), 5. Irland 35<br />
(25000), 6. Schweiz 42 (18000), 7. Großbritannien<br />
48 (12 000), 8. Saudi-Arabien 62 (10000)<br />
Gesamtwertung Europa Liga1nach 5von 8Stationen<br />
(jeder Verband musste vier Nationenpreise<br />
auswählen, bei denen die Mannschaft Wertungspunkte<br />
für die Finalteilnahme sammeln kann): 1.<br />
Schweiz 250 Punkte (kann noch einmal punkten), 2.<br />
Frankreich 232,67 (1), 3. Niederlande 230,5 (1), 4. Irland<br />
220,67 (1), 5. Deutschland 182 (1), 6. Großbritannien<br />
143,67 (2), 7. Spanien 128 (2), 8. Ukraine 100<br />
(3); die ersten sechs qualifizieren sich füs Finalturnier<br />
RWE-Preis von Nordrhein-Westfalen (90 000):<br />
Ludger Beerbaum (Riesenbeck) Chaman 0 Fehlerpkt./38,12<br />
Sek. (25000), 2. Laura Kraut (USA) Cedric<br />
0/39,77 (20000), 3. Marcus Ehning (Borken)<br />
Plot Blue 0/40,45 (15000), 4. Werner Muff<br />
(Schweiz) Landthago 0/41,71 (10 000), 5. Shane<br />
Breen (Irland) Balloon 0/41,82 (7000), 6. Carsten-<br />
Otto Nagel (Norderstedt) Corradina 2 0/42,57<br />
(5500) alle im Stechen<br />
NETAACHEN-Preis, Zeitspringprüfung (17 000):<br />
1. Muff/Osiris du Goyen 76,90 (3750), 2. Breen/<br />
Ominerale Courcelle 77,82 (3000), 3. Katrin Eckermann<br />
(Münster) Olivia la Sweet 78,01 (2250), 4. Patrick<br />
Stühlmeyer (Osnabrück) 79,12 (1500), 5. Cian<br />
O‘Connor (Irland) TreboxAcorada 80,48 (1050), 6.<br />
Guy Williams (Großbritannien) Bijou 83,65 (825),<br />
...10.Thomas Weinberg(Kohlscheid) Escobar 85,34<br />
(375)<br />
Dressur<br />
Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung,<br />
Piaff Preis International U25(2200): 1.<br />
Nanna Skodborg Merrald (Dänemark) Millibar<br />
71,442 Prozentpkt. (650), 2. Caroline Roffman<br />
(USA) 68,953(450), 3. Nadine Husenbeth (Bremen)<br />
Florida 94 68,326 (350), 4. Daniëlle van Mierlo /<br />
Ucento 67,977 (250), 5. Diederik van Silf (beide Niederlande)<br />
Arlando 67,744 (200), 6. Laura Reija (Spanien)<br />
Recuerdo 67,442 (100)<br />
Fahren<br />
Preis der Soers, Hindernisfahren (15 500): 1. Koos<br />
de Ronde (Niederlande) 194,55 Sekunden (4500), 2.<br />
Boyd Exell (Australien) 197,36 (2800), 3. Georgvon<br />
Stein (Modautal) 197,47 (2000), 4. Ijsbrand Chardon<br />
(Niederlande) 197,81 (1400), 5. Chester Weber<br />
(USA) 200,38 (700), 6. Chrisoph Sandmann (Lähden)<br />
198,16 (+ Strafpunkte/500)<br />
Tank &Rast -Jump &Drive, kombinierte Springund<br />
Fahrprüfung (15000): 1. Shane Breen/Boyd<br />
Exell (Irland/Australien) 137,02 Sek. (3500), 2. Leon<br />
Thijssen/Theo Timmermann (Niederlande) 137,35<br />
(2400), 3. Pius Schwizer/Ulrich Werner (Schweiz)<br />
138,36 (1700), 4. Thomas Weinberg/Christoph<br />
Sandmann (Kohlscheid/Lähden) 139,76 (1000), 5.<br />
Guy Williams/József Dobrovitz (Großbritannien/<br />
Ungarn) 140,22 (800), 6. Jerome Guery/Gert Schrijvers<br />
(Belgien147,79 (600)<br />
Pferde. „Es istunglaublichschwer,<br />
ein Pferdzufinden, das die richtige<br />
Kombination hat und deshalb in<br />
dein Gespann passt.“ Es braucht<br />
Talent, eine gute Grundausbildung<br />
und die Bereitschaft, gerne<br />
zu arbeiten. „Wenn ich das Pferd<br />
immer wieder antreiben muss,<br />
dann hat es keinen Sinn. Das Pferd<br />
muss den Willenmitbringen.“<br />
Zehn gut ausgesuchte Tiere pro<br />
Jahr kauft Ijsbrand Chardon. Sie<br />
alle erfüllen die Grundvoraussetzungen.<br />
„Davon schafft es vielleicht<br />
eins in unser Gespann“, berichtetder<br />
elffache <strong>Aachen</strong>-Sieger.<br />
Das letzte Kriterium für die Aufnahme<br />
ins Gespann klingt<br />
menschlich. „Das Pferd muss sich<br />
gut mit den anderen verstehen.<br />
Wenn sie sich nicht leiden können,<br />
dann funktioniert esnicht.<br />
Das ist wie bei Fußballern. Wenn<br />
die sichineiner Mannschaftnicht<br />
wohlfühlen, dann rufen sie ihre<br />
Leistung nicht ab.“<br />
Die Suche nach guten Pferden<br />
läuftdas ganze Jahr über:Scouting<br />
wie im Fußball. Chardon erklärt,<br />
dass er häufig TiereimAlter von<br />
etwa sechs Jahren kauft, die<br />
über eine gute Ausbildung in<br />
Sachen Dressur verfügen.<br />
„Dann dauert esnoch einmal<br />
zwei bis drei Jahre, bevor die<br />
Pferde wirklich alles gelernt<br />
haben, was imGespannfahren<br />
notwenig ist.“<br />
Auch das Vertrauensverhältnis<br />
Fahrer/Pferd muss passen. „Du<br />
musstwissen, ob das Pferdvor dem<br />
Wettkampf lieber geritten wird,<br />
einfach etwas spazieren will oder<br />
lieber einige Runden an der langen<br />
Longe trabt.“ Selbstredend<br />
müssen auch die<br />
Teammitglieder, die weniger<br />
als vier Beine haben,<br />
passen. „Genau das ist es,<br />
was für mich den Reiz ausmacht.<br />
Du musst sovielseitig<br />
sein“, schwärmt der Niederländer<br />
von seiner Disziplin.<br />
Das zeigen auch schon die<br />
drei Einzeldisziplinen, die<br />
beim Gespannfahren absolviert<br />
werden müssen:<br />
Dressur, Marathon und<br />
der Hindernisparcours.<br />
Das Ergebnis: Elf Einzeltitel<br />
in <strong>Aachen</strong>, elf<br />
Siege mit der<br />
Mannschaft,<br />
mehrfacher<br />
Weltmeister<br />
und 19facher<br />
Meister inseinem<br />
Heimatland. Das hat was zu<br />
bedeuten. Denn das Oranje-Team<br />
gehört bei den Gespannfahrern<br />
zur absoluten Weltspitze. „Es ist<br />
kein Zufall, dass bei den großen<br />
Wettbewerben meistens drei Niederländer<br />
unter den besten Sechs<br />
sind. Unser Land istverrücktnach<br />
Gespannfahren.“<br />
Trotz des großen Ehrgeizes, mit<br />
dem Ijsbrand Chardon in <strong>Aachen</strong><br />
an den Start geht, lässt erbeim<br />
<strong>CHIO</strong> hin und wieder auch die<br />
Seele baumeln. „Das hier ist das<br />
beste Turnier der Welt. Da lohntes<br />
sich, hin und wieder einfach die<br />
Atmosphäreaufzusaugen.“ (jan)<br />
Der „ewige Ijsbrand“: Chardon ist Dauergast in der<br />
Soers.<br />
Foto: Wolfgang Birkenstock
Samstag,<strong>29.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
<strong>CHIO</strong>Zeitung 15<br />
Besuchen Sie uns auf<br />
dem Turniergelände.<br />
▶ Wie jeden Tag, so wirdauch<br />
heute (ab 17.30 Uhr) das sportliche<br />
Geschehen des Tages besprochen.<br />
Zuvor ist unter anderemALRV-Aufsichtsratmitglied<br />
Peter WeinbergzuGast (13.45),<br />
und Vielseitigkeits-Weltmeister<br />
Michael Jung gibt von14.00 bis<br />
14.30 Uhr zu Gunsten der Glücksbringer-Aktion<br />
Autogramme.<br />
Meredith Michaels-Beerbaumist nunauchLaureus-Botschafterin<br />
Meredith Michaels-Beerbaum (links)<br />
wurde im Rahmen des <strong>CHIO</strong> zur Laureus-Botschafterin<br />
ernannt. Damit<br />
unterstützen nun 23 Botschafter<br />
und vier Laureus Academy Mitglieder<br />
die Laureus Sport for Good Stiftung<br />
Deutschland/Österreich.<br />
Simone Moll (rechts), Geschäftsführerin<br />
der Stiftung, sagt: „Ich freue<br />
mich sehr, eine so erfolgreiche<br />
Sportlerin wie Meredith Michaels-<br />
Beerbaum in der Laureus-Familie begrüßen<br />
zu dürfen. Ihr liegt soziales<br />
Engagement sehr am Herzen. Genau<br />
solche Persönlichkeiten brauchen<br />
wir bei Laureus.“<br />
Auch Meredith freut sich: „Es ist für<br />
mich eine große Ehre, zum Kreis der<br />
vielen herausragenden Persönlichkeiten<br />
zu gehören, die die Stiftung<br />
unterstützen. Pferde sind hervorragende<br />
Partner, umKindern Wärme,<br />
Mut und Lebensfreude zu vermitteln.“<br />
Foto:<strong>CHIO</strong> <strong>Aachen</strong>/Strauch<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
„Gefährten“sind<br />
auch Talk-Gäste<br />
Die Liebe eines Jungen zu seinem<br />
Pferd –das ist die emotionale Geschichte<br />
von „Gefährten“, das<br />
nach dem Erfolg als Kinofilm ab<br />
Herbst <strong>2013</strong> auch auf die Theaterbühne<br />
kommt. Nachdem das Pferd<br />
Joeyschon im Rahmen von„Pferd<br />
und Sinfonie“ begeisterte, tritt es<br />
heute um 16.55 Uhr im Springstadionauf.Zuvor<br />
–um15Uhr –werden<br />
zwei Hauptdarsteller des<br />
Stücks am Medienzentrum Rede<br />
und Antwortstehen. Die Pferde bestehen<br />
aus einem Drahtgeflecht<br />
und viel Technik, werden jeweils<br />
vondreiSchauspielerngesteuert.<br />
DasSTAWAG-Hindernisauf dem <strong>CHIO</strong><br />
Darankommt kein<br />
Pferdefreundvorbei<br />
Genuß pur!<br />
Kommen Sie zur Geländeprüfung für Vierspänner<br />
am <strong>29.</strong><strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> in der <strong>Aachen</strong>er Soers.
DIE EINZIG WAHRE<br />
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ERFRISCHUNG<br />
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