Den Inhalt des Elternbegleitbuches können Sie ... - Familie in Siegen
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1.4 Fernsehen schon im Säugl<strong>in</strong>gsalter / Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dalter?<br />
In (fast) jedem deutschen Wohnzimmer steht e<strong>in</strong> Fernseher und läuft normalerweise<br />
mehrere Stunden am Tag, unabhängig davon, ob kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der im Raum<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Für <strong>Familie</strong>n, zu denen jetzt e<strong>in</strong> Säugl<strong>in</strong>g gehört, ist es wichtig, e<strong>in</strong>ige D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong><br />
Bezug auf den Fernsehkonsum zu kennen.<br />
Aus medienpädagogischer Sicht gilt, dass Fernsehen vor dem Alter von drei Jahren<br />
generell nicht s<strong>in</strong>nvoll ist. Bis zu diesem Alter s<strong>in</strong>d Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der damit beschäftigt,<br />
ihre Umgebung zu entdecken. <strong>Sie</strong> nehmen Blick- und Körperkontakt zu ihren<br />
Eltern und anderen Bezugspersonen auf und entdecken täglich Neues um sich<br />
herum. Dabei begreifen sie nur, was sie anfassen <strong>können</strong>. Babys und Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der<br />
müssen praktisch die Welt mit all ihren S<strong>in</strong>nen (Hören, Sehen, Tasten, Riechen,<br />
Schmecken) erleben.<br />
Das bedeutet: Babys lernen ganzheitlich. <strong>Sie</strong> <strong>können</strong> mit der Bilder – und Geräusch-Flut<br />
aus toten Geräten wenig anfangen!<br />
Der Fernseher ist lediglich e<strong>in</strong> Kasten, <strong>in</strong> dem bunte Bilder flimmern, die Babys<br />
und Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der – wenn überhaupt – nur <strong>in</strong> Bruchstücken erfassen und nur sehr<br />
begrenzt verarbeiten <strong>können</strong>.<br />
Oft ist es den Eltern nicht bewusst, dass auch Säugl<strong>in</strong>ge, selbst wenn sie nicht<br />
direkt auf den Fernseher schauen, die Musik, die bedrohlichen Töne und Stimmungen,<br />
sowie das Flackern <strong>des</strong> Fernsehschirms mitbekommen. Das Baby ist<br />
dann schnell überfordert und wird quengelig, oder es versucht sich selbst durch<br />
Wegdrehen oder E<strong>in</strong>schlafen zu schützen.<br />
In se<strong>in</strong>en zunehmend längeren Wachphasen braucht das Baby Eltern, die ihm<br />
ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenken. Das geht aber nicht, während der<br />
Fernseher läuft!<br />
Auch ist es e<strong>in</strong> Irrglaube, dass sich die Sprachentwicklung durch Fernsehschauen<br />
verbessert. Studien haben gezeigt, dass Vorlesen für die Sprachentwicklung die<br />
besten Resultate erzielte. K<strong>in</strong>der, die regelmäßig Fernsehen schauen, hatten e<strong>in</strong>en<br />
ger<strong>in</strong>geren Wortschatz.<br />
Das zeigt, wie wichtig es für K<strong>in</strong>der ist, persönliche Ansprache <strong>in</strong> Form von Vors<strong>in</strong>gen,<br />
Vorlesen oder sich mit dem K<strong>in</strong>d unterhalten ist!<br />
Tipps an die Eltern von Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern:<br />
Da es sehr wahrsche<strong>in</strong>lich nicht möglich ist, ganz auf den Fernsehkonsum <strong>in</strong> der<br />
<strong>Familie</strong> zu verzichten, wenn Babys und Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der im Haushalt leben, gibt es<br />
e<strong>in</strong>ige hilfreiche Regelungen, die den Alltag mit dem Fernsehapparat erleichtern:<br />
Lassen <strong>Sie</strong> den Fernseher nicht nebenbei laufen! Wenn <strong>Sie</strong> sich selbst<br />
durch Fernsehen unterhalten/entspannen möchten, wählen <strong>Sie</strong> die<br />
Schlafenszeit Ihres Babys. Als Geräuschkulisse, etwa bei der Hausarbeit,<br />
eignet sich leise Musik von Radio oder CD.<br />
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