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Word Tipps & Tricks von A bis Z - Initiative eV

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Infobrief 1/13<br />

April/Mai 2013<br />

_____________________________________________________________________<br />

Dass es nicht immer einfache Antworten gebe, verdeutlichte<br />

Tischlermeister Egbers. Sicher arbeite er lieber<br />

mit Holz, aber auch Kunststofffenster könnten<br />

ökologisch die bessere Antwort sein. Sie ließen sich<br />

komplett recyceln, während lackiertes Holz allenfalls<br />

noch verbrannt werden könne. Egbers verwies aber<br />

auch auf wenig durchdachte Politikfolgen. So könnten<br />

Hausbesitzer Fördermittel für dreifach verglaste Fenster<br />

bekommen, deren Mehrkosten aber nicht durch<br />

die Energieeinsparung ausgeglichen werden könnten.<br />

Zudem würden diese Fenster so schwer, dass seine<br />

Mitarbeiter zunehmend Rückenprobleme bekämen.<br />

Albert Terberger lenkte den Blick auf das Kunststoff-<br />

Recycling. Er kauft der Industrie Produktionsüberschüsse<br />

und -abfälle ab, um sie sortenrein wieder in<br />

den Handel zu bringen. So könnten Ressourcen wie<br />

Erdöl eingespart und die Umwelt entlastet werden,<br />

Abfälle würden zum Werkstoff. Die im Gelben Sack<br />

gesammelten Verpackungen im Hausmüll könnten<br />

ebenso zum Teil wiederverwendet werden, ein Großteil<br />

werde aber als „Wertstoff“ thermisch benutzt, also<br />

verbrannt.<br />

Für das sortenreine Trennen des Plastikmülls setzt<br />

Terberger auf die Mitarbeit <strong>von</strong> Behindertenwerkstätten.<br />

Das tut die Firma Westland ebenfalls, die mit einem<br />

Diakoniebetrieb als „verlängerter Werkbank“ in<br />

der Produktion beste Erfahrungen gemacht hat.<br />

Dirk Westrup, dessen landwirtschaftlicher Betrieb auf<br />

eine 600-jährige Geschichte zurückblicken kann, ist<br />

dennoch ganz im Hier und Heute angekommen. Er<br />

arbeitet mit vier anderen Landwirten zusammen, um<br />

die jeweils etwa 600 Stück Milchvieh und Zuchtrinder<br />

zu versorgen, 700 Hektar zu bewirtschaften und Biogas<br />

(400 Kilowatt) zu erzeugen. Schon sein Vater war<br />

bei einem Langzeitpraktikum in den USA auf die moderne<br />

Stallhaltung und Energieerzeugung gestoßen.<br />

Der Landwirt betonte, dass auch in diesem traditionsreichen<br />

Arbeitsfeld die Veränderungszyklen kürzer<br />

würden. Ein Stall, vor 50 Jahren gebaut, wäre heute<br />

nicht mehr zeitgemäß. Für ihn und seine Kollegen stehe<br />

aber nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch<br />

Tier- und Umweltschutz sowie Lebensmittelsicherheit<br />

im Vordergrund. Westrup sprach sich auch gegen den<br />

großflächigen Mais-Anbau zur Energieerzeugung aus.<br />

Biogas-Anlagen seien da sinnvoll, wo zum Beispiel<br />

Gülle und landwirtschaftliche Reste eingesetzt werden<br />

könnten.<br />

Der „<strong>Initiative</strong>“-Jahrestagung in Nordhorn ging eine<br />

Betriebsbesichtigung bei der Kunststoff-Recyclingfirma<br />

Morein voraus. Hier werden zum Beispiel Einweg-<br />

Blumentöpfe oder Plastik-Kleiderbügel geschreddert<br />

und als sortenreines Granulat der Industrie angeboten,<br />

die daraus Gebrauchsartikel wie zum Beispiel Eimer<br />

herstellt. Jährlich werden hier <strong>von</strong> 15 Mitarbeitern<br />

rund 8000 Tonnen verarbeitet. Bis zu 20 Mal lasse<br />

sich Kunststoff wieder verwenden, erfuhren die gut 60<br />

mittelständischen Unternehmer beim Betriebsrundgang.<br />

Die Zahl der Wiederverwendungszyklen<br />

© Gerhard Seybert - fotolia.com<br />

lasse sich aber durch Beimischung „frischer“ Kunststoffe<br />

nahezu beliebig erweitern.<br />

Diesem Bericht in der EVANGELISCHEN ZEITUNG<br />

seien noch einige Eindrücke hinzugefügt:<br />

Der Tagung ging eine anregende Betriebsbesichtigung<br />

voraus. Die niederländische Unternehmerfamilie Morein<br />

gab einen Einblick in die Unternehmensabläufe in<br />

ihre 1986 gegründete Firma Morein GmbH für Kunststoff-Recycling,<br />

Nordhorn.<br />

Es war uns besonders wichtig, den zahlreichen Gästen<br />

unter den 65 Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit<br />

dieser Tagung erleben zu lassen, wie wirkungsvoll<br />

INITIATIVE ihre Aufgabe wahrnimmt, "Impulsgeber<br />

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