Wassily Kandinsky - Institut für Soziologie - Leibniz Universität ...
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1922 bekam <strong>Wassily</strong> <strong>Kandinsky</strong> von Walter Gropius, dem Gründer des Bauhauses, das Angebot<br />
als Lehrkraft für Wandmalerei nach Weimar zu kommen. Die Vorstellung einer gemeinsamen<br />
Grundlage der Künste musste <strong>Kandinsky</strong> auch in die geistige Nähe zumindest der<br />
expressionistischen Frühphase des Bauhauses bringen. „Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit<br />
ist der Bau!“ (Gründungsmanifest des Bauhauses zit. nach Düchting 2007: 66). <strong>Kandinsky</strong>s<br />
Bilder dieser Zeit lassen sich als „kühle Periode“ bezeichnen. Das Bauhaus Programm<br />
steuerte nach der Entlassung Johannes Ittens 1923 einen rational-technischen Kurs.<br />
<strong>Kandinsky</strong> schuf stark konstruktive Bilder wie z.B. das Hauptwerk dieser Zeit Komposition<br />
VIII von 1923. Im selben Jahr stellte er auch die Diagonale fertig. In seinen Bildern treten<br />
immer mehr einzelne geometrische Elemente in den Vordergrund. Der Kreis wird für ihn zum<br />
Sinnbild der vollkommenen Formgebung und steht im Mittelpunkt der Bilder dieser Phase<br />
(vgl. Düchting 2007: 65ff.). 1925 ging die erste Phase des Bauhauses zu Ende, bedingt durch<br />
Angriffe der rechtsextremen Parteien. In Dessau begann die zweite Phase unter etwas besseren<br />
Rahmenbedingungen. Aus <strong>Kandinsky</strong>s Farben- und Formenlehre am Bauhaus ging dann<br />
auch 1926 sein zweites großes theoretisches Werk Punkt und Linie zu Fläche hervor. Um<br />
1931 setzte eine verstärkte Hetzkampagne der Nationalsozialisten gegen das Bauhaus ein, die<br />
1933 mit der endgültigen Schließung des Bauhauses endete. Infolge dessen ging <strong>Kandinsky</strong><br />
nach Paris. Zusammenfassend lässt sich seine Bauhaus-Phase als durchdringende rationale<br />
Analyse des Kunstwerks bezeichnen. (vgl. Düchting 2007: 70ff. ebenso Blok 1975: 29ff.).<br />
<strong>Kandinsky</strong> starb am 13. Dezember 1944 in Paris.<br />
Komposition VIII<br />
(1923)<br />
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