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1 1.Einleitung In dem folgenden Vortrag werde ich mich eingehend ...

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Körperl<strong>ich</strong>keit der Dinge 5 - Allgemein stellt die Malerei also das Plastische dadurch dar,<br />

dass sie das Kantige betont. Das Plastische bildet den Raum, ist also notwendig und<br />

der Raum wird auf Fläche gestaltet. (vgl. Mondrian in: Jaffé 1967: 50 f.) Und drittens<br />

das Abgrenzen der Farbe - in der Weise, dass sie als Einheit rechteckiger Flächen<br />

entsteht. Mondrian entdeckte, dass durch das Eingeschlossensein der Farben im<br />

Rasternetz ihre besondere Qualität, ihre stimmungshafte Ausstrahlung und optische<br />

Bewegungskraft deutl<strong>ich</strong> wurden. (vgl. Mondrian in: Jaffé 1967: 48 ebenso De<strong>ich</strong>er<br />

1994: 7)<br />

Mondrian erläutert weiter die Darstellung von Beziehungen: Durch Gegenüberstellung<br />

von Farbe und Linie soll Beziehung dargestellt und in den Vordergrund gerückt <strong>werde</strong>n.<br />

Beziehung tritt in der Naturform, in der natürl<strong>ich</strong>en Farbe und Linie nur verschleiert auf,<br />

und wird durch Rundung, also durch die Körperl<strong>ich</strong>keit der Dinge geschwächt. Die<br />

Beziehung muss also, um zum bestimmten Ausdruck zu kommen, durch Farbe und<br />

Linie an s<strong>ich</strong> dargestellt <strong>werde</strong>n. Um nun den bildnerischen Mitteln der Malerei volle<br />

Kraft zu geben, ließ Mondrian in der Entwicklung seines Werkes immer mehr Farbe und<br />

Linie an s<strong>ich</strong> sprechen. Darstellung von Farbe und Linie an s<strong>ich</strong> bedeutet Darstellung<br />

der Gegenüberstellung durch Farbe und Linie, durch diese wird Beziehung dargestellt.<br />

Eine bestimmte Form vermittelt einen bestimmten Eindruck. 6 Die Linie besitzt eine<br />

gestaltende Kraft, und die am meisten gespannte Linie (Gerade) 7 stellt am reinsten das<br />

Unveränderl<strong>ich</strong>e, das Starke, das Große dar. Die Neigung das Große zu gestalten,<br />

führte bei Mondrian zum Suchen nach der größten Spannung: diese liegt im Kontrast<br />

der Geraden. So musste s<strong>ich</strong> jede Kurve in der Geraden lösen und für das Gebogene<br />

blieb kein Raum mehr. (vgl. Mondrian in: Jaffé: 1967: 114)<br />

Abschließend lässt s<strong>ich</strong> sagen, dass bei Mondrian vieles auf <strong>dem</strong><br />

Gle<strong>ich</strong>gew<strong>ich</strong>tsverhältnis entgegen gesetzter Kräfte basierte. Seine Kompositionen<br />

sollen n<strong>ich</strong>t als Zusammenstellungen von Rechtecken gelesen <strong>werde</strong>n, sondern als die<br />

gegenseitige Neutralisierung von Linie, Fläche, Farbe und N<strong>ich</strong>t-Farbe, die keinem<br />

Einzelelement den Vorrang gestattet. (vgl. Blok. 1975: 34) Zu<strong>dem</strong> entsteht der Eindruck<br />

eines beständigen Ausgle<strong>ich</strong>s, wie bei Gle<strong>ich</strong>gew<strong>ich</strong>tskonstruktionen, zwischen fast<br />

unmerkl<strong>ich</strong>en Spannungen, die auf rein optischen Wege zustande kommen. (vgl. Blok:<br />

1975: 37 ebenso 59) Tatsächl<strong>ich</strong> hat Mondrian an einem einzigen Bild oft viele Monate<br />

5 (Cézanne - Kandinsky, die Schule der Kubisten - Picasso). Der Begriff des Plastischen erhielt eine stärkere gestalterische<br />

Betonung. (vgl. Mondrian in: Jaffé 1967: 50)<br />

6 Bedeutsamkeit der Form: zum Beispiel eine Blume vermittelt etwas <strong>In</strong>times während Dünen zum Beispiel eher den Eindruck der<br />

Weite vermitteln.(vgl. Mondrian in: Jaffé 1967: 114)<br />

7 Gerade = größte Spannung<br />

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