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1 1.Einleitung In dem folgenden Vortrag werde ich mich eingehend ...

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Es ging den Konstruktivisten 14 n<strong>ich</strong>t darum, dass die Gesellschaft einheitl<strong>ich</strong>, gar strikt<br />

gle<strong>ich</strong> <strong>werde</strong>n sollte, wenn sie von <strong>dem</strong> Universellen sprachen. Vielmehr ging es folgl<strong>ich</strong><br />

darum, vor allem im Städtebau, Universelles und damit Effizienteres als Lebensraum zu<br />

schaffen, damit s<strong>ich</strong> die <strong>In</strong>dividualität frei entfalten konnte. Das <strong>In</strong>dividuelle bedeutet in<br />

diesem Kontext zum einen Wohnbedingungen in der Stadt, die keine hohen<br />

Lebenserwartungen erbrachten, wie zum Beispiel Altbauwohnungen in denen es feucht<br />

war, es Ratten gab und Krankheiten verbreitet waren. Und im Umland die Eigenheime,<br />

mit der typischen konservativen Durchschnittsfamilie. Die individuellen Eigenheime<br />

beinhalteten als negative Aspekte zum einen die hohe Verschuldung, sowie im Zeitalter<br />

der anfängl<strong>ich</strong>en Gle<strong>ich</strong>berechtigung 15 der Frau eine eher traditionell-konservative<br />

Lebensweise, als auch die Umweltzerstörung, da die Natur – damit die Eigenheime auf<br />

<strong>dem</strong> Land gebaut <strong>werde</strong>n konnten – dazu zerstört <strong>werde</strong>n musste. An <strong>dem</strong> „Alten“<br />

festzuhalten bedeutete <strong>dem</strong>gemäß einen Rückschritt anstelle eines Fortschrittes in<br />

einem Zeitalter der Technisierung (Maschinerie). Der Architekt van Eesteren schreibt<br />

hierzu in „de Stijl“ 1927: “Die Eins<strong>ich</strong>t in das Wesen der Technik steht in keinem<br />

Verhältnis zum technischen Können. Der chaotische Zustand, in <strong>dem</strong> unsere<br />

Umgebung (die moderne Kulturlandschaft) und unsere Wohnorte (Städte) s<strong>ich</strong><br />

befinden, und die unzweckmäßige Einr<strong>ich</strong>tung unserer Wohnungen sind die greifbaren<br />

Folgen dieser mangelnden Eins<strong>ich</strong>t.“ (zitiert nach van Eesteren in: Jaffé 1967: 225.) Die<br />

Künstler erkannten dies früh und die Reaktion darauf war der Kubismus, Dadaismus<br />

und die funktionelle Architektur. (vgl. van Eesteren in: Jaffé 1967: 225) „Als ein<br />

14 Konstruktivismus: Eine Kunstströmung, die s<strong>ich</strong> um 1913 in Russland aus <strong>dem</strong> Kubismus nd Futurismus entwickelte. Die<br />

Anfänge sind von <strong>dem</strong> Bestreben gekennze<strong>ich</strong>net, die geometrischen Grundelemente der Konstruktion und Gestaltung<br />

aufzuzeigen. Klare Formen sollen in einem übers<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong>en konstruktiven Aufbau angeordnet sein, alle subjektiven und emotionalen<br />

Bestandteile zurückgedrängt <strong>werde</strong>n. Das auf Horizontale und Vertikale beschränkte Schema (Piet Mondrian) wurde auch auf die<br />

Diagonale sowie auf räuml<strong>ich</strong> – körperhafte Systeme erweitert. Der Konstruktivismus hat für die Theorien von „Bauhaus“ und „De<br />

Stijl“ eine entscheidene Rolle gespielt.<br />

15 Die Konstruktivisten waren sehr positiv gegenüber der Gle<strong>ich</strong>berechtigung der Frau eingestellt.<br />

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