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HIGHTECHREPORT - Daimler

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<strong>Daimler</strong>Chrysler Hightech Report 1/2007 > Antriebsstrang 49<br />

Zusammenspiel der Zahnräder: Um<br />

ein Getriebe – hier der Innenteil eines<br />

Ausgleichsgetriebes – zu optimieren,<br />

betrachten die Forscher zunächst die<br />

so genannten Winkelabweichungen<br />

zwischen zwei Zahnrädern. Diese<br />

Erkenntnisse übetragen sie dann auf<br />

das ganze Getriebe, um dessen Spiel<br />

möglichst klein zu halten.<br />

gesehene Öffnung eines Lagers. „Einer der Leitsätze lautet daher: So genau<br />

wie nötig und so weit wie möglich“, umschreibt Stephan Watrin den<br />

Balanceakt der Toleranzplaner.<br />

Die Abteilung von Robert Winterstein beschäftigt sich in Ulm aber<br />

nicht nur mit dem Toleranzverhalten von Ventilantrieben. Die Forscher<br />

analysierten bei Verbrennungsmotoren auch schon das Kompressionsvolumen,<br />

weil dieses einen großen Einfluss auf die Verbrennung und damit<br />

den CO 2 -Ausstoß hat. Die Frage dabei lautete: Was verursacht die<br />

Streuung des Verdichtungsverhältnisses? Welchen Anteil daran haben die<br />

konstruktiv festgelegten Toleranzen und welchen Beitrag liefern die in der<br />

Montage auftretenden Abweichungen? „Je weniger das Verdichtungsverhältnis<br />

streut, umso genauer lässt sich die Verbrennung steuern und<br />

umso bessere Abgaswerte sind zu erreichen“, erläutert Glöggler.<br />

Abgase standen auch im Mittelpunkt eines Projekts für den Nutzfahrzeugbereich.<br />

Dabei untersuchten die Toleranzplaner, wie eine Anlage zur<br />

Abgasrückführung am besten mit einem Truck-Motor verschraubt wird.<br />

Ein anderer Forschungsschwerpunkt sind derzeit Zylinderköpfe. Dabei<br />

geht es um die Frage, welche Flächen bei der Fertigung des Zylinderkopfs<br />

besonders „anfällig“ für eventuelle Geometrieabweichungen sind. Dazu<br />

muss der gesamte Fertigungsprozess, in diesem Fall der so genannte Kokillenguss,<br />

unter die Lupe genommen werden. Einen wichtigen Aspekt bildet<br />

dabei die so genannte Sandform. Diese wird vor dem Gießen in die Kokille<br />

eingelegt, um die „Freiräume“ im Zylinderkopf (zum Beispiel für Wasserkanäle)<br />

zu erhalten. Sie besteht aus mehreren Einzelformen oder<br />

Sandkernen, die zu einem Paket ineinander gesteckt werden. „Aufgrund<br />

des Herstellungsprozesses unterliegen diese Sandkernpakete vergleichsweise<br />

großen Schwankungen, die sich auf die Geometrie der Abgüsse<br />

auswirken“, erläutert Ralf Voß, der das Thema in Glögglers Team bearbeitet.<br />

Zudem wirkt sich auch der Zusammenbau der Sandkerne zu einem<br />

Paket auf die Geometrieabweichungen aus. Beide Effekte untersuchen<br />

die Forscher und vergleichen sie mit realen Messwerten von Abgüssen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt des Toleranzmanagements liegt im Bereich<br />

Getriebe und Achsen. „Ein Ziel dabei ist es, das Getriebespiel möglichst<br />

klein zu halten“, berichtet Stephan Watrin. Welche Effekte das Zu-<br />

Eine Toleranzanalyse<br />

der Streuung des Verdichtungsverhältnisses<br />

kann sogar die Abgaswerte<br />

verbessern<br />

sammenspiel von Zahnrädern haben<br />

kann, ist auch für Laien nicht<br />

zu überhören. Das Klickgeräusch<br />

beim Einlegen des Rückwärtsgangs<br />

entsteht durch das unterschiedliche<br />

Ineinandergreifen der<br />

Zahnräder innerhalb des jeweils<br />

festgelegten Toleranzbereichs.<br />

> Optimierte Getriebe<br />

Auch hier haben die Forscher ein<br />

weites Betätigungsfeld vor sich, da<br />

es die unterschiedlichsten Paarungen<br />

gibt zwischen großen und kleinen,<br />

schräg- oder geradeverzahnten<br />

Stirn-, Kegel- und Tellerrädern.<br />

Im Rahmen von Toleranzanalysen,<br />

die vor allem für Nutzfahrzeuge<br />

durchgeführt werden, betrachten<br />

die Ingenieure zunächst die „Winkelabweichungen“<br />

beim Zusammenspiel<br />

zweier Zahnräder. Diese<br />

Erkenntnisse werden dann auf<br />

komplette Getriebe übertragen.<br />

Neben dem konkreten Ziel, die<br />

Schaltvorgänge im Getriebe weiter<br />

zu optimieren, verfolgt Robert Wintersteins<br />

Abteilung auch eine Vision.<br />

„Diese“, erläutert Christian<br />

Glöggler, „liegt zwar in weiter Ferne,<br />

aber durch Toleranzmanagement<br />

die Geräuschentwicklung im<br />

Getriebe zu verringern, ist schon<br />

eine Verlockung.“>

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